Transforming cities
tc
2366-7281
2366-3723
expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2023-0067
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2023
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Kulturelle Ökosystemleistungen urbaner Grünräume
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Christin Busch
Matthias Falke
Kathrin Specht
Die Beiträge städtischer Grünräume zum Wohlbefinden der Menschen werden als kulturelle Ökosystemleistungen bezeichnet. Die Präferenzen und Nutzungen der Grünräume sind je nach geografischem Kontext unterschiedlich. Um die Zusammenhänge zwischen der Gestaltung städtischen Grüns und den Leistungen verstehen zu können, braucht es ortsspezifische Erfassungen. Der Artikel liefert Erkenntnisse aus einer Umfrage zur Nutzung städtischer Grünräume im Ruhrgebiet und in Shanghai, einschließlich kultureller Unterschiede, und gibt Hinweise, inwieweit bestimmte Grünraumeigenschaften zur Nutzung beitragen.
tc830056
56 3 · 2023 TR ANSFORMING CITIES THEMA Ökosystem Stadt Kulturelle Ökosystemleistungen urbaner Grünräume Ergebnisse einer Umfrage im Ruhrgebiet und in Shanghai Kulturelle Ökosystemleistungen, Erholung, städtische Grünräume, kulturelles Erleben, ästhetische Erfahrungen Christin Busch, Matthias Falke, Kathrin Specht Die Beiträge städtischer Grünräume zum Wohlbefinden der Menschen werden als kulturelle Ökosystemleistungen bezeichnet. Die Präferenzen und Nutzungen der Grünräume sind je nach geografischem Kontext unterschiedlich. Um die Zusammenhänge zwischen der Gestaltung städtischen Grüns und den Leistungen verstehen zu können, braucht es ortsspezifische Erfassungen. Der Artikel liefert Erkenntnisse aus einer Umfrage zur Nutzung städtischer Grünräume im Ruhrgebiet und in Shanghai, einschließlich kultureller Unterschiede, und gibt Hinweise, inwieweit bestimmte Grünraumeigenschaften zur Nutzung beitragen. Bild 1: Saubere Luft, Bäume und Blumen tragen in Shanghai zur Schönheit eines Grünraums bei. © rinema1demi auf Pixabay Die Bedeutung städtischer Grünräume für die Lebensqualität der Bevölkerung ist unumstritten. Parks, Wälder, Straßenbegleitgrün und Kleingartenanlagen bieten Raum für körperliche Aktivitäten, soziale Interaktionen und Erholung. Diese Nutzungen gehen mit einer Vielzahl von Vorteilen einher, wie dem Stressabbau und einer verbesserten Fitness. Allerdings variieren die Nutzungen und Vorteile von 57 3 · 2023 TR ANSFORMING CITIES THEMA Ökosystem Stadt auch als Ökosystemleistungen bezeichnet werden (siehe Info-Box), bewertet werden können. Das Projekt verwendet Pilotgebiete in der Metropole Ruhr (Bochum und Gelsenkirchen) und in Shanghai, um die hierfür notwendigen Methoden zu entwickeln und Daten zu generieren. Mit 5,1 Mio. Einwohnern und einer Fläche von 4 440 km² stellt das Ruhrgebiet den größten Ballungsraum Deutschlands dar. Hinsichtlich der Planung von Grünräumen stehen Bochum und Gelsenkirchen, mit einer Fläche von 145,4 km² bzw. 104,94- km², aufgrund der industriellen Umstrukturierung und der Nutzung ehemaliger Kohlegebiete vor vielfältigen Herausforderungen. Denn trotz Fortschritten in der Revitalisierung der Industrielandschaft besteht in dicht besiedelten innerstädtischen Gebieten immer noch ein hoher Nutzungsdruck auf Grünflächen sowie Defizite hinsichtlich ihrer Zugänglichkeit und Qualität [5]. In Shanghai leben über 25 Mio. Einwohner*innen auf einer Fläche von 6 340 km², von denen der Großteil im dicht besiedelten Kernstadtbereich (etwa 1 920- km²) lebt. Das explosionsartige Städtewachstum Shanghais ging zunächst auf Kosten der Verfügbarkeit von Grünräumen, im Jahr 1982 lag ihr Anteil lediglich bei 0,45 m² Grünfläche pro Kopf [6]. Durch die steigende Bedeutung der öffentlichen Grünraumplanung und die damit verbundenen planerischen Maßnahmen steigerte sich das Pro-Kopf-Verhältnis im Jahr 1999 auf 3,62 m² [7]. Für das Jahr 2035 lautet die Zielvorgabe für den Kernstadtbereich, das Verhältnis auf 7,6 m² Grünfläche pro Kopf zu erhöhen [8]. Trotz dieser ambitionierten Ziele steht auch Shanghai einem hohen Nutzungsdruck gegenüber. Ökosystemleistungen (ÖSL) bezeichnen die Vorteile, die Menschen aus der Natur ziehen. Das Konzept wurde entwickelt, um die Bedeutung der Natur für den Menschen in einen wirtschaftlichen Kontext zu stellen und sie für politische Entscheidungen aufzubereiten. ÖSL werden in der Regel in drei Kategorien unterteilt: Versorgungsleistungen (materielle Outputs wie Nutzholz oder landwirtschaftliche Erträge), Regulierungsleistungen (natürliche Prozesse zur Umweltregulierung, wie dem Hochwasserschutz) und kulturelle ÖSL (immaterielle Vorteile wie Naherholung und ästhetische Werte) [9, 10]. Letztere entstehen im Vergleich mit den anderen Kategorien in besonderem Maße aus der Interaktion des Menschen mit der Natur (Ko-Produktion). ÖKOSYSTEMLEISTUNGEN Grünräumen je nach geografischem Kontext. Um die Zusammenhänge zwischen der Gestaltung von städtischem Grün und den Nutzungspräferenzen zu verstehen, sind kontextspezifische Erfassungen notwendig. Hintergrund In urbanen Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte und unzureichender Bereitstellung von Grünräumen ergeben sich vor dem Hintergrund einer wachsenden Stadtbevölkerung und des Klimawandels besondere Herausforderungen hinsichtlich der Anfälligkeit bestimmter Bevölkerungsgruppen. Besonders ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Kinder können durch erhöhte Hitzebelastung, Luftverschmutzung und mangelnde Erholungsräume für körperliche Aktivitäten in ihrer Gesundheit beeinträchtigt werden [1]. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher eine Bereitstellung von Grünflächen von mindestens 0,5-ha im Umkreis von 300 m einer jeden Wohnbebauung [2]. Die Umsetzung dieser Empfehlung geht jedoch mit eigenen Herausforderungen für Planer*innen einher: Einerseits stehen wachsende Gemeinden in Ballungsräumen durch steigende Bevölkerungszahlen und Nachverdichtung in Folge des Wohnungsbaus vor dem Problem eines erhöhten Nutzungsdrucks auf bereits bestehende Grünräume, andererseits müssen schrumpfende Gemeinden ungenutzte Grün- und Brachflächen in eine sinnvolle Nutzung überführen [3]. Angesichts dieser Herausforderungen ist eine Grünraumplanung, die auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung ausgerichtet ist, von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden der Menschen in städtischen Gebieten. Um zielgerichtete Maßnahmen zur Gestaltung städtischer Grünräume zu entwickeln, müssen die Nutzungspräferenzen der Menschen in verschiedenen geografischen Kontexten berücksichtigt werden. Eine solche kontextspezifische Herangehensweise ermöglicht es, das volle Potenzial städtischer Grünräume auszuschöpfen [4]. Grünräume im Ruhrgebiet und in Shanghai Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts IMECOGIP („Implementierung des Ökosystemleistungs-Konzepts in die Planung Grüner Infrastruktur zur Stärkung der Resilienz der Metropole Ruhr und chinesischer Megacities“) 1 wird daher eine Toolbox zur Anwendung in Geoinformationssystemen (GIS) entwickelt, mit deren Hilfe städtische Grünflächen hinsichtlich ihrer Leistungen für den Menschen, die 1 Mehr Informationen unter: https: / / www.sustainable-urbanregions.org/ de/ project/ imecogip/ 58 3 · 2023 TR ANSFORMING CITIES THEMA Ökosystem Stadt Grünraumnutzung in Gelsenkirchen, Bochum und Shanghai Vor diesem Hintergrund wurden die Nutzungspräferenzen der Menschen in den Metropolen Ruhr sowie Shanghai untersucht, um die kulturellen Ökosystemleistungen in diesen Gebieten mess- und kommunizierbar zu machen. Hierfür wurden die Einwohner*innen beider Gebiete in einer 2021 durchgeführten Online-Umfrage hinsichtlich ihrer Vorlieben zu den Nutzungskategorien „Aktive Bewegung“, „Entspannung und Naturbeobachtung“, „Ästhetische Erfahrungen“, „Umweltbildung“, sowie „Kultur und Geschichte“ befragt, wobei ein Fokus auf den ersten drei Kategorien lag. Neben der Nutzung stand zudem die Frage im Vordergrund, welche Merkmale von Grünräumen besonders zu einer Nutzung und demnach zu einem gesteigerten Wohlbefinden der Stadtbevölkerung beitragen. An der Umfrage nahmen insgesamt 2 532 Personen teil, von denen 1 524 Personen aus Bochum und Gelsenkirchen und 1 008 aus Shanghai stammten. Zu Beginn wurden die Teilnehmenden gebeten, die genannten Nutzungskategorien bezüglich ihrer Bedeutung für die Grünraumnutzung zu bewerten. (Bild 2). Dabei wurden „Ästhetische Erfahrungen“ in allen drei Städten als wichtigste Nutzungskategorie bewertet, gefolgt von der Kategorie „Entspannung und Naturbeobachtung“ sowie der „Aktiven Bewegung“. Die Ergebnisse zu diesen Kategorien werden im Folgenden genauer erläutert. Bild 2: Bedeutung der Grünraumnutzungskategorien für die Teilnehmenden in Gelsenkirchen, Bochum und Shanghai. 0 = überhaupt nicht wichtig / 5 = sehr wichtig. © IMECOGIP 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 4,5 4,7 4,2 4,4 4,6 4,0 3,9 4,2 3,9 3,4 3,4 3,9 2,9 2,8 3,8 Ästhetische Erfahrungen Entspannung und Naturbeobachtung Aktive Bewegung Kultur und Geschichte Umweltbildung Gelsenkirchen Bochum Shanghai Ästhetische Erfahrungen In der Nutzungskategorie „Ästhetische Erfahrungen“ wurde nach spezifischen Grünräumen gefragt, die die Teilnehmenden als besonders schön erachten, sowie nach besonderen Merkmalen, die zur Schönheit eines Grünraums beitragen. In beiden deutschen Städten wurden Parks als die am häufigsten genutzten Grünräume genannt, um die Schönheit der Natur zu genießen. Während die Berger Anlagen, eine weitläufige Parkanlage in Gelsenkirchen als der schönste Grünraum genannt wurde, belegte in Bochum das Weitmarer Holz, ein großflächiges Waldgebiet, Platz 1. Baumbestände stellten generell ein wichtiges Merkmal eines schönen Grünraums dar (Tabelle 1). Auch Teiche und eine natürliche Gestaltung wurden von den Befragten in beiden Städten als wesentliche Charakteristika für die ästhetische Anziehungskraft eines Grünraums angesehen. Diese Gemeinsamkeiten legen nahe, dass die Befragten in beiden Städten ähnliche Vorlieben haben, wenn es um ästhetische Erfahrungen in städtischen Grünräumen geht. Die Ergebnisse aus Shanghai zeigen, dass für die Schönheit von Grünräumen saubere Luft, ein reicher Baumbestand und Blumen entscheidend sind (Bild 1). Entspannung und Naturbeobachtung In der Kategorie „Entspannung und Naturbeobachtung“ wurden die Teilnehmenden nach ihren Vorlieben für passive und beobachtende Aktivitäten befragt. Etwa die Hälfte der Befragten in allen drei Städten (Gelsenkirchen = 45,66 %, Bochum = 47,97 %, Shanghai = 53,67 %) gab an, städtische Grünräume zu besuchen, um Tiere zu beobachten oder sich Pflanzen anzuschauen. Zudem wurden die Grünflächen in beiden deutschen Städten gerne zum Verweilen sowie zum Freunde treffen genutzt. In Shanghai wurden hingegen Freizeitaktivitäten wie Camping und Picknicken genannt. Die Umfrage zeigte, dass in Gelsenkirchen Wälder und Parks den höchsten Stellenwert für diese Nutzungskategorie hatten, während in Bochum Wälder und Naturschutzgebiete besonders geschätzt wurden. In Shanghai spielte vor allem die kostenfreie Nutzung von Parks eine wichtige Rolle für Entspannungszwecke. Zudem wurden natürlich gestaltete Plätze als besonders wichtig bewertet. In Gelsenkirchen und Bochum wurden Baumbestände als wichtigstes Merkmal für diese Nutzungskategorie genannt. Weitere relevante Elemente waren Teiche und Wiesen. In Shanghai wurden ein gut ausgebautes Wegenetz und Blumen als besonders relevant erachtet (Tabelle 1). 59 3 · 2023 TR ANSFORMING CITIES THEMA Ökosystem Stadt Die Mehrheit der Menschen in allen drei Städten besuchte städtische Grünräume zu Entspannungszwecken mehrmals pro Woche. Die Mehrheit der Besuche in Shanghai dauerte zwischen 30 Minuten und einer Stunde, während es in Bochum und Gelsenkirchen ein bis zwei Stunden waren. Aktive Bewegung Bezüglich der Nutzungskategorie „Aktive Bewegung“ stellte in allen drei Städten das Spazierengehen die wichtigste Aktivität dar. In Bochum und Shanghai folgte daraufhin das Joggen, in Gelsenkirchen das Fahrradfahren. Da das Fahrradfahren in Shanghai nicht in allen öffentlichen Grünräumen in Shanghai gestattet ist, zeigten sich hier erste bedeutsame kulturelle Unterschiede in der Grünraumnutzung: Das Fahrradfahren wurde hier nicht erwähnt. Sowohl in Gelsenkirchen als auch in Bochum wurden Wälder als besonders wichtig für die aktive Bewegung bewertet, was sich in Bochum auch in der Antwort zum am häufigsten genutzten Grünraum, dem Weitmarer Holz, widerspiegelte. Generell waren den Menschen in Bochum Baumbestände für aktive Tätigkeiten wichtig. Daneben wurden zudem vorhandene Wegenetze sowie Wiesen und Teiche besonders hoch bewertet. Grünräume in Bochum sollten zudem natürlich gestaltet und ruhig sein, sowie keinen bzw. nur wenig Autoverkehr aufweisen, damit sie sich für Bochumer zur aktiven Bewegung eignen. Des Weiteren war den Bochumern eine getrennte Wegenutzung zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern wichtig, um Konflikte zwischen den verschiedenen Nutzergruppen vermeiden zu können. In Gelsenkirchen wurden mit den Berger Anlagen, dem Stadtgarten und dem Nordsternpark hingegen Parkanlagen als die am häufigsten zur aktiven Bewegung genutzten Grünräume genannt. Auch hier waren den Befragten Baumbestände, ein vorhandenes Wegenetz, Wiesenflächen sowie Stillgewässer innerhalb der Grünräume besonders wichtig. Die Befragten in Gelsenkirchen gaben zudem an, dass ihnen die Sauberkeit eines Grünraums sowie ausreichend Sitzgelegenheiten für die aktive Naherholung wichtig seien. Die für die aktive Bewegung als am wichtigsten bewerteten Grünräume in Shanghai waren neben eintrittsfreien Parks kleinflächigere Grünräume in unmittelbarer Wohnumgebung. Dies betrifft insbesondere kleinere Parkanlagen in privaten Wohncompounds, sogenannte „gated communities“. Gut ausgebaute Wege waren den Befragten in Shanghai ebenso wichtig, wie den Befragten in beiden deutschen Städten. Auf Platz 2 der wichtigsten Merkmale befanden sich jedoch Sportgeräte zur körperlichen Ertüchtigung, die sowohl in Gelsenkirchen als auch in Bochum den letzten Platz ausmachten. Fazit Städtische Grünräume tragen signifikant zum Wohlbefinden bei. Die Kategorien „Ästhetische Erfahrungen“, „Entspannung und Naturbeobachtung“ sowie „Aktive Bewegung“ wurden als wichtige Nutzungspräferenzen identifiziert. Obwohl bestimmte Aspekte des Wohlbefindens ähnlich waren, zeigten sich Unterschiede in den Präferenzen zur Rang Gelsenkirchen Bochum Shanghai Ästh. Erfahrungen 1 Wasserflächen Baumbestände Saubere Luft 2 Baumbestände Wasserflächen Baumbestände 3 Natürlichkeit Natürlichkeit Blumen Entspannung, Naturbeobachtung 1 Baumbestände Baumbestände Wegenetz 2 Teiche Teiche Blumen 3 Wiesen Bäche Wiesen Aktive Bewegung 1 Baumbestände Baumbestände Wegenetz 2 Wegenetz Wegenetz Sportgeräte 3 Teiche Wiesen Wiesen Tabelle 1: Top 3 der als am wichtigsten bewerteten Merkmale von Grünräumen je Nutzungskategorie. © IMECOGIP Tabelle 2: Top 3 der meist genannten Aktivitäten in städtischen Grünräumen. © IMECOGIP Rang Gelsenkirchen Bochum Shanghai Entspannung, Naturbeobachtung 1 Tiere und Pflanzen beobachten Tiere und Pflanzen beobachten Natur genießen 2 Verweilen Verweilen Tiere beobachten 3 Freunde treffen Freunde treffen Camping Aktive Bewegung 1 Spazieren Spazieren Spazieren 2 Fahrradfahren Joggen Joggen 3 Joggen Fahrradfahren Fitness 60 3 · 2023 TR ANSFORMING CITIES THEMA Ökosystem Stadt Grünraumnutzung in Gelsenkirchen, Bochum und Shanghai aufgrund der unterschiedlichen kulturellen Hintergründe und Kontexte der Städte. Die hier beschriebenen Studienergebnisse legen nahe, dass Grünflächen in ihrer Gestaltung sowohl ästhetisch ansprechend als auch erlebnisreich und aktivitätsfördernd gestaltet werden sollten. Für Metropolen sind eine angemessene Bereitstellung und Gestaltung von Grünflächen von großer Bedeutung. Es gilt, ausreichend große und qualitativ hochwertige Grünräume in Wohnnähe zu schaffen, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Dabei sollten verschiedene Arten von Grünräumen wie Parks und Wälder berücksichtigt werden, um vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zu bieten. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die Planung von Grünräumen auf die spezifischen Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung ausgerichtet sein sollte. Dies erfordert ortsspezifische Kenntnisse und eine enge Zusammenarbeit zwischen Planer*innen und der Bevölkerung, um optimale Lösungen für die Gestaltung von Grünflächen zu finden. Hierdurch können Städte die Lebensqualität ihrer Bewohner*innen verbessern und gleichzeitig Herausforderungen wie dem Klimawandel begegnen. Die Stadtplanung hat daher die Verantwortung, Grünräume als wesentliche Bestandteile einer nachhaltigen und lebenswerten urbanen Umgebung zu berücksichtigen. LITERATUR [1] IPCC: Urban Areas. In: IPCC (Hg.): Climate Change 2014: Impacts, Adaptation, and Vulnerability. Part A: Global and Sectoral Aspects. Contribution of Working Group II to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge und New York, (2014) S. 535 - 612. [2] Weltgesundheitsorganisation (WHO) (Hrsg.): Urban green spaces and health. A review of evidence. Kopenhagen, (2016). [3] Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) (Hrsg.): Drei Jahre Zukunft Stadtgrün. Zweiter Statusbericht zum Städtebauförderungsprogramm. Bonn, (2021). [4] Busch, C., Specht, K.: Wertvolles Stadtgrün. Wie kulturelle Ökosystemleistungen in der Stadtplanung messbar gemacht werden können. ILS Impulse 01/ 23. [5] Zepp, H.: Regional green belts in the Ruhr region. A planning concept revisited in view of ecosystem services. In: Erdkunde 72, (2018). DOI: 10.3112/ erdkunde.2018.01.01. [6] Millennium Ecosystem Assessment (Hrsg.): Ecosystems and human well-being. Synthesis. Washington D.C., (2005). [7] Shanghai Urban Planning Institute: Follow the tracks and inspire the new: The Evolution of Urban Planning in Shanghai. Shanghai. Tongji University Press, (2007). [8] He, J.: Evaluation of plan implementation. Peri-urban development and the Shanghai Master Plan 1999- 2000. PhD thesis. Delft, (2015). [9] Shanghai Urban Planning and Land Resource Administration Bureau: Shanghai Master Plan 2017-2035. Striving for the excellent global city (in Chinese). Shanghai, (2018). [10] TEEB (Hrsg.): Die ökonomische Bedeutung der Natur in Entscheidungsprozesse integrieren. Ansatz, Schlussfolgerungen und Empfehlungen von TEEB - Eine Synthese, (2010). Christin Busch Wissenschaftliche Mitarbeiterin ILS Research gGmbH Kontakt: christin.busch@ils-forschung.de Dr. Matthias Falke Wissenschaftlicher Mitarbeiter „Geographisches Institut der Ruhr-Universität Bochum Kontakt: matthias.falke@rub.de Dr. Kathrin Specht Stellv. Leiterin der Forschungsgruppe „Raumbezogene Planung und Städtebau“ ILS gGmbH Kontakt: kathrin.specht@ils-forschung.de AUTOR*INNEN All you can read Alles zusammen zum Superpreis: Die Papierausgabe in hochwertigem Druck, das ePaper zum Blättern am Bildschirm und auf dem Smartphone, dazu alle bisher erschienenen Ausgaben im elektronischen Archiv - so haben Sie Ihre Fachzeitschrift für den urbanen Wandel immer und überall griffbereit. AboPlus: Print + ePaper + Archiv www.transforming-cities.de/ magazin-abonnieren AA ww
