eJournals Transforming cities 9/3

Transforming cities
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2366-7281
2366-3723
expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2024-0031
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Ökologischer Stadtumbau im regionalen Strukturwandel

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Constanze Zöllterhttps://orcid.org/0000-0002-9923-4776
Regine Ortlepphttps://orcid.org/0000-0002-2109-7468
Robert Knippschildhttps://orcid.org/0000-0001-6643-7377
Atiqah Fairuz Binte Md Salleh
Juliane Dziumla,https://orcid.org/0000-0002-1491-0385
Nora Huxmannhttps://orcid.org/0009-0007-8088-3817
Andreas Kretschmer
Hoyerswerda in der sächsischen Lausitz befindet sich im Strukturwandel und hat in der Vergangenheit massive Bevölkerungsverluste hinnehmen müssen. Nun versucht die Stadt in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen, entstandene Leerstände und Freiflächen zu nutzen, um unter Mitwirkung der Bevölkerung, Pilotmaßnahmen zum ökologischen Stadtumbau, zum Klimaschutz, zur Klimaanpassung sowie zur Kreislaufwirtschaft umzusetzen.
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Ökologischer Stadtumbau im regionalen Strukturwandel Erfahrungen mit einem partizipativen Ansatz aus Hoyerswerda Ökologischer Stadtumbau, regionaler Strukturwandel, Partizipation, Klimawandel und Klimaanpassung Constanze Zöllter, Regine Ortlepp, Robert Knippschild, Atiqah Fairuz Binte Md Salleh, Juliane Dziumla, Nora Huxmann, Andreas Kretschmer Hoyerswerda in der sächsischen Lausitz befindet sich im Strukturwandel und hat in der Vergangenheit massive Bevölkerungsverluste hinnehmen müssen. Nun versucht die Stadt in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen, entstandene Leerstände und Freiflächen zu nutzen, um unter Mitwirkung der Bevölkerung, Pilotmaßnahmen zum ökologischen Stadtumbau, zum Klimaschutz, zur Klimaanpassung sowie zur Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Hoyerswerda: demographische, ökonomische und ökologische Herausforderungen Die große Kreisstadt Hoyerswerda im sächsischen Teil des Lausitzer Braunkohle-Reviers befindet sich seit Jahrzehnten im Wandel. Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte die Kleinstadt einen spürbaren Aufschwung, verstärkt durch den Bau des Gaskombinats Schwarze Pumpe ab 1950, was zu einem rasanten Bevölkerungsanstieg auf über 70.000 Menschen und entsprechendem Wohnraumbedarf führte. Daraufhin entstand Hoyerswerda-Neustadt, die weltweit erste Stadt, die für den „Industriellen Wohnungsbau“ geplant und errichtet wurde. Der Verlust von gut bezahlten Industriearbeitsplätzen nach der politischen Wende 1990 führte jedoch zu einem enormen Wegzug von jungen Menschen und Familien. Die Bevölkerungszahl liegt derzeit bei circa 32.000 Menschen (Statistisches Landes- 28 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0031 auf begrenzte Themen reduziert. So begrüßenswert solch wertvolle Initiativen wie beispielsweise der Zero City-Ansatz (Klimaneutralität), der Zero Waste City- Ansatz (Kreislaufwirtschaft), der Edible City-Ansatz (Essbare Stadt) oder die Future City-Initiativen (Zukunftsstadt) auch sind, sie ermöglichen bisher nur Teillösungen. Im Rahmen des Projektes „New- CityConcepts“ wurden in inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit Grundlagen für eine solche Sektoren integrierende Methodik erarbeitet, wie Städte auf innovative und partizipative Weise die komplexen Herausforderungen einer nachhaltigen zukünftigen Entwicklung bewältigen können. Dafür initiierte die Hoyerswerda einen Kooperationsverbund aus Wissenschaft, Wirtschaft und bürgerschaftlichem Engagement, welcher Methoden und Instrumente für eine partizipative Gestaltung eines konkreten Standortes im Sinne eines Reallabors erprobte (Parodi et al. 2016, Schneidewind 2014). Für einen ausgewählten Standort in Hoyerswerda-Neustadt wurden gemeinschaftlich Zukunftsszenarien und Visionen entwickelt, wie eine Revitalisierung und ökologisch angepasste Weiterentwicklung dessen aussehen könnte. Ziel des Projekts war es, insbesondere Formate zu erproben, die aus einer Kooperation von Bürgerschaft, Stadt ver waltung und Wissenschaft entstehen. Die Auswahl eines konkreten Fallgebietes bildete hierfür die Grundlage. Aus drei potenziell geeigneten Standorten wurde vom Kooperationsverbund das in dem Stadtteil Hoyerswerda-Neustadt gelegene Gelände der Schule am Planetarium ausgewählt. Das Schulgebäude (Abb. 1) steht seit einigen Jahren leer, lediglich das Planetarium (Abb. 2) wird durch einen ortsansässigen Verein noch genutzt, allerdings ist der Umzug an einen amt des Freistaates Sachsen 2024) mit einem Altersdurchschnitt von knapp 53 Jahren (Große Kreisstadt Hoyerswerda 2023). Der Bevölkerungsrückgang hat sich dramatisch auf den lokalen Wohnungsmarkt und Handelssektor ausgewirkt sowie zu einer Unterauslas tung der sozialen Infrastrukturen geführt. In den 2000er-Jahren erfolgte daher im Zuge des F örderprogrammes „ Stadtumbau Ost “ ein flächenhafter Rückbau ganzer Quartiere. Dabei wurde insbesondere durch die Entwicklung einer „grünen Mitte” zwischen der Altstadt und Hoyerswerda-Neustadt sowie des „grünen Saums“ an den Stadträndern als Übergang zur Landschaft ein Augenmerk auf eine erhöhte Freiraum- und Lebensqualität gelegt (Große Kreisstadt Hoyerswerda 2008). Mit dem Kohleausstieg bis 2038 steht Hoyerswerda vor neuen Herausforderungen, unter anderem dem Aufbau von neuen Arbeitsplätzen in Zukunftsbranchen sowie der Gestaltung einer sicheren, umwelt verträglichen und wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft der Stadt. Projekt: „NewCityConcepts“ Das Projekt „NewCityConcepts“ entwickelte und erprobte in der Stadt Hoyerswerda die Grundlagen für ein Reallabor zu partizipativer Stadtentwicklung als übertragbares Beispiel für einen gelingenden Strukturwandel in den Kohlerevieren. Weltweit werden ganzheitliche Lösungsansätze für eine partizipative und nachhaltige Stadtentwicklung gesucht, erforscht und modellhaft erprobt. In der Bundesrepublik werden dabei bislang Sektorengrenzen kaum überwunden. Herausragende Initiativen zu ökologischen und sozioökonomischen Entwicklungen der Stadt- und Raumplanung sind Bild 1: Fallgebiet mit Schulgebäude (Foto: R. Ortlepp) Bild 2: Planetarium auf dem Schulgelände (Foto: R. Ortlepp) PRAXIS + PROJEKTE Strukturwandel 29 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0031 Beteiligungsformate angeboten, in denen diese diskutiert und weiterentwickelt werden konnten. Ein Erzählcafé dokumentierte die Meinungen der Bürgerschaft über die vorgestellten Zukunftsvisionen. Außerdem bot es die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und zu diskutieren (Abb. 3). Eine Skizzenlounge gestattete eine kreative zeichnerische Auseinandersetzung mit dem Gebiet in der ersten und zweiten Dimension. Mittels Skizzenpapier konnten die Teilnehmenden ihre Ideen in verschiedenen Bereichen der Pläne visualisieren, verändern und auch wieder verwerfen (Abb. 4). Letztlich bot ein Modellbau die Möglichkeit, Ideen für das Gelände auch physisch anhand verschiedener Materialien umzusetzen. Startpunkt waren lediglich zwei A0-Pläne sowie die 3D-Drucke der Schule und des Planetariums und der Baukörper der Sporthalle. Die weitere modellhafte Gestaltung des Geländes oblag den Teilnehmenden der Veranstaltung (Abb. 5). Abbildung 6 zeigt einen Überblick der methodischen Schrittfolge im Laufe des Projekts. Dabei war die mehrstufige Beteiligung der Bürgerschaft entscheidend für den Prozessverlauf. Eine detaillierte Beschreibung der Beteiligungsformate und deren Ergebnisse enthält der Sachbericht des NewCityConcepts-Kooperationsverbundes (NCC-Forschungsverbund 2024). Elemente eines ökologischen Stadtumbaus Ein fachlicher Input zu Beginn des Beteiligungsprozesses war als inhaltliche Grundlage für die Teilnehmenden konzipiert, um neue und innovative Ideen einzubringen und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten und Potenziale am Standort bestehen. Neben einer Revitalisierung der brachgefalle- Bild 3: Fallgebiet mit Erzählcafé (Foto: A. F. Binte Md Salleh Bild 4: Skizzenlounge (Foto: R. Knippschild) neuen Standort bereits in Planung. Das Gelände vereint sowohl (teils versiegelte) Freiflächen als auch Gebäude verschiedener Bauarten (Schulgebäude, Planetarium und Turnhalle), die sich für eine pilothafte Erprobung von Maßnahmen zur Klimaanpassung eignen und an denen innovative Konzepte getestet werden könnten. Bei einer ersten öffentlichen Veranstaltung mit Stadtverwaltung, wissenschaftlichen Einrichtungen und Bürgerschaft wurden theoretisch-konzeptionelle Nachnutzungen vorgestellt und dann in einem Vor-Ort-Workshop- Format gemeinschaftlich Ideen und Visionen für die Nachnutzung entwickelt und in einem Thesenpapier zusammengefasst. Dieses diente als Orientierungsrahmen für Studierende der Landschaftsarchitektur, welche im Rahmen eines Studienprojektes drei Visionen für den Standort erarbeiteten. Nach der Präsentation dieser Visionen in einer weiteren öffentlichen Veranstaltung wurden wiederum drei unterschiedliche PRAXIS + PROJEKTE Strukturwandel 30 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0031 Sukzessionsgrün bestünden Möglichkeiten, die Fläche exemplarisch und als Vorbild und Anknüpfungspunkt für das gesamte Stadtgrün zu entwickeln. Auch die soziale Nachhaltigkeitskomponente ist dabei von großer Bedeutung. Die Nutzung der entstehenden Grünräume für konkrete gesundheitsfördernde Projekte wurde exemplarisch dargestellt, die mit einem „Planetengarten“ überdies auf die historische Bedeutung des Ortes anspielt und so eine Anknüpfung an die Geschichte des Ortes sucht (Claßen et al. 2014, Cox et al. 2017). Im Themenfeld Urban Farming wurde insbesondere das Konzept des Vertical Farmings behandelt, da es sich international zunehmend als eine vielversprechende Lösung für die Zukunft der Landwirtschaft und regionaler Lebensmittelerzeugung etabliert. Diese Methode nutzt Ressourcen effizient durch die vertikale Anordnung mehrerer P f lanzebenen oder nutzt vorhandenen Raum in, auf und an Gebäuden. Im Vergleich zu den in Hoyerswerda reichlich vorhandenen Kleingartenflächen könnte man mit Vertical Farming, beispielsweise mit hydroponischen Pflanztürmen auf Dächern, mitten in der Stadt große Erträge erzielen, die kommerziell vertrieben werden können, ohne fruchtbaren Boden zu benötigen (Zareba et al. 2021). Gleichzeitig lassen sich Vertical Farming Konzepte so integrieren, dass Gebäude und umliegende Flächen durch die Begrünung gekühlt werden (Gupta and Mehta 2017). Lokale Lebensmittel könnten so direkt am Standort für die Bürgerschaft angebaut werden. In Transformationsprozessen hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft kann Vertical Farming daher eine entscheidende Rolle spielen. Zu den spannenden Optionen neuer und im urbanen sowie ländlichen Umfeld nutzbaren Ernährungssystemen (New Food Systems) gehören auch die inter- und transdisziplinär entstehenden Entwicklungen zur Verknüpfung von Aquakulturs ystemen mit einem gartenbaulichen Pflanzenbau, vorrangig Kräuter, Algen und Microgreens ( Verdegem et al. 2023). Der Schwerpunkt der fachlichen Einführung lag auf der Verdeutlichung, wie relevant Lernorte für diese neuen wasser- und bodensparenden Technologien und Systeme sind, aber auch welcher Handlungsbedarf in der Skalierung besteht, da der Standort selbst keine wirtschaftlich tragfähigen Produktionsgrößen zulässt, aber Bildungs-, Experimentier- und Skalierungsräume bietet. Gleichwohl haben Hoyerswerda und das Umland exzellente Möglichkeiten, dies auch zu wirtschaftlich tragfähigen Unternehmensgründungen oder -ansiedlungen fortzuentwickeln und als nachhaltig regionale Wertschöpfung zu etablieren. nen Fläche spielten insbesondere der Innovationsgehalt blau-grüner Infrastruktur und die Stärkung des Stadtgrüns eine wesentliche Rolle bei den beteiligten Institutionen. So wurde auf verschiedene Funktionen hingewiesen, welche die Fläche sozial, ökologisch und auch ökonomisch für die Stadt Hoyerswerda spielen könnte. Im R a hm e n v on K lima a n passungskonzepten wurde das Schwammstadtkonzept als innovativer Ansatz zur Bewältigung von städtischen Herausforderungen im Zusammenhang mit nachhaltiger Wasserversorgung und -bewirtschaf tung besprochen. Ziel des Konzepts ist es, Wasser in der Fläche zu halten, um die Aus wirkungen von Starkrege nereignissen zu minimieren und die ökologische Nachhaltigkeit grüner Infrastruktur zu fördern. Diese trägt zur Verbesserung des Stadtklimas und zur Abmilderung urbaner Hitzeinseleffekte bei (Ferber et al. 2021, Shao, Ma 2022). An dem Schulstandort könnte das S chwamms t adtkonzept durch eine entsprechende Gestaltung des Schulhofes sowie Maßnahmen an den Gebäuden umgesetzt werden. Grünflächen könnten die Zurückhaltung von Regenwasser ermöglichen, ebenso könnten Dachbegrünungen, je nach Statik der Gebäude, in Erwägung gezogen werden, wobei die Menge des zurückgehaltenen Wassers von der Stärke der Begrünungsschicht abhängt. Zusätzlich wäre eine vertikale Begrünung der Gebäude (Fassadenbegrünung) und des Freiraums (Baumpflanzungen) möglich. Außerdem wurde die Relevanz des Freiraums für die städtische Klimaanpassung in unterschiedlichen Visionen angesprochen. Von einen Klima-Baumhain mit entsprechender Bauweise zur Wasserretention (Stockholmer Modell, vgl. Alvem, Grönjord 2017) bis zu Bild 5: Modellbau (Foto: R. Knippschild) PRAXIS + PROJEKTE Strukturwandel 31 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0031 dass bei Bedarf eine gezielte Ansprache einzelner Einrichtungen im Netzwerk erfolgen kann. Ebenso ermöglicht dies eine höhere Transparenz der Prozesse innerhalb der Stadt und ein kontinuierliches Einbeziehen und adäquates Informieren der Bürgerschaft. Voraussichtlich wird Hoyerswerda weiterhin finanzielle Unterstützung für den Strukturwandel erhalten. Daher ist es wichtig, städtische Projekte im Voraus zu planen, um diese Mittel effektiv nutzen zu können. Ein konkretes Beispiel für eine solche Vorausplanung ist die Summer School im August 2024, bei der Studierende das Gelände der Schule am Planetarium weiter entwickeln sollen. Dies stellt einen ersten Schritt dar, um ein nachhaltiges Nutzungskonzept für den Standort zu erarbeiten. Die einzelnen Empfehlungen für die Handlungsorte und Querschnittsthemen wurden zu einem Gesamtkonzept für den Standort mit der Bezeichnung KlimaCampus zusammengefasst, welcher zukünftig als Projekt in der Strategie LebensEnergie-Stadt Hoyerswerda (https: / / darumwhy.de/ lebensenergiestadt/ ) aufgenommen und fortgeführt werden soll. Die Verbundpartner empfehlen, den KlimaCampus über den begonnenen informellen Planungsprozess weiter zu entwickeln und einen hohen Anspruch an die Qualität und Attraktivität ökologischer und klimaresilienter Revitalisierung des Standortes zu legen. Der KlimaCampus kann als Reallabor und Hub für Bildung, Forschung und praktische Lösungen im Umgang mit dem Klimawandel fungieren. Als Demonstrationsprojekt für nachhaltiges Bauen und Betreiben von Einrichtungen kann aufzuzeigen, wie CO 2 -Emissionen in Städten reduziert, Ressourcen effizient genutzt und die Klimaresilienz verbessert werden. Ein solcher Campus ist nicht nur ein kommen und haben in den Partizipationsprozessen einen regen Austausch zum ökologischem und klimaresilienten Stadtumbau - hier bezogen auf den gewählten Handlungsort - zur Folge gehabt. Die Erprobung der Beteiligungsformate vor Ort hat Wissen um die lokalen Gegebenheiten gestärkt und sollte weiterhin zur stetigen Optimierung von Kommunikations- und Beteiligungsprozessen genutzt werden. Die Vorstellungen der Zivilgesellschaft aufzunehmen und angemessen zu reflektieren ist Erfahrungsgewinn und Grundlage weiterer Schritte bei einer erfolgreichen Etablierung informeller Planungsmethoden in Stadtplanungsprozesse. Eine wichtige Voraussetzung zur Fortentwicklung ist jedoch ein handlungsfähiges Organisationsmodell, das Beteiligungsprozesse strukturiert, koordiniert und die Formate weiter qualifiziert. Dieses würde auch weiterhin die Einbeziehung der wissenschaftlichen Einrichtungen koordinieren, so Diese Palette an möglichen Folgenutzungen wurde aufgezeigt, um den Veranstaltungsteilnehmenden zu ermöglichen, über bisher bekannte Lösungen hinaus zu denken. Alle Inputs wurden mit Best Practice Beispielen hinterlegt, um deren Realisierbarkeit zu verdeutlichen. Erfahrungen und Ausblick Das Projekt hat gezeigt, dass die Bürgerschaft ein hohes Interesse an der Nutzung des Standorts hat. Der starke Ortsbezug bei gleichzeitigem Blick auf andere Best Practice-Beispiele war hilfreich, um anschaulich Diskussionen zu den abstrakten Themen wie Klimaanpassung, blau-grüne Infrastruktur und sozioökologischer Stadtumbau zu führen, aber auch ortsspezifische Lösungen zu verhandeln. Auch die Kooperation von Wissenschaft mit Stadt und Bürgerschaft hat sich bewährt: Lokales und wissenschaftliches E xpertenwissen sind so zusammenge- Bild 6: Prozessablauf im Projekt „NewCity- Concepts“ (eigene Darstellung) PRAXIS + PROJEKTE Strukturwandel 32 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0031 Schneidewind, U. (2014): Urbane Reallabore - ein Blick in die aktuelle Forschungswerkstatt. In: pnd online, 3-2014, S. 1-7. Shao, Y. -T.; Ma, K. S.-K. (2022): Sponge City As A Civil Engineering Solution To Climate Change That Improves Urban Flood Resilience. In: E-Health and Bioengineering Conference (EHB), Romania, S. 1-4. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (2024): Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden. Online verfügbar: https: / / www.statistik.sachsen.de/ html/ bevoelkerungsstand-einwohner.html [letzter Zugriff: 15. März 2024]. Verdegem, M., Buschmann, A. H., Latt, U. W., Dalsgaard, A. J., & Lovatelli, A. (2023): The contribution of aquaculture systems to global aquaculture production. Journal of the World Aquaculture Society, 54(2), S. 206-250. Zaręba, A., Krzemińska, A., & Kozik, R. (2021): Urban vertical farming as an example of nature-based solutions supporting a healthy society living in the urban environment. In: Resources, 10(11), 109. Symbol für das Engagement einer Institution oder einer Gemeinschaft im Klimaschutz, sondern auch ein praktisches Instrument, um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Eingangsabbildung: © R. Knippschild LITERATUR Alvem, B. M.; Grönjord, R. (2017): Planting beds in Stockholm city - a handbook. City of Stockholm. Claßen. T.; Völker, S.; Baumeister, H.; Heiler, A.; Matros, J.; Pollmann, T.; Kistemann, T.; Krämer, A.; Lohrberg, F.; Hornberg, C. (2014): Welchen Beitrag leisten urbane Grünräume (Stadtgrün) und Gewässer (Stadtblau) für eine gesundheitsförderliche Stadtentwicklung? Einblicke in die Arbeit der Juniorforschungsgruppe „Stadt- Landschaft & Gesundheit“. In: UMID - Umwelt und Mensch - Informationsdienst, 02/ 2014. S. 30-37. Cox, D. T. C.; Shanahan, D. F.; Hudson, H. L.; Plummer, K. E.; Siriwardena, G. M.; Fuller, R. A.; Anderson, K.; Hancock, S.; Gaston, K.J. (2027): Doses of Neighborhood Nature: The Benefits for Mental Health of Living with Nature. In: BioScience, 67 (2). S.147-155. Ferber, U.; Eckert, K.; Fischer, C. (2021): Bodenfunktionen in der Schwammstadt. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Dresden. Große Kreisstadt Hoyerswerda (2008): Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) für die Stadt Hoyerswerda. Fortschreibung 2008. Allgemeine Angaben / Gesamtstädtische Situation. Hoyerswerda. Große Kreisstadt Hoyerswerda (2023): Strukturdaten der Stadt Hoyerswerda nach Stadt- und Ortsteilen 2022. Hoyerswerda. Gupta, G., & Mehta, P. (2017): Roof top farming a solution to food security and climate change adaptation for cities. Climate Change Research at Universities: Addressing the Mitigation and Adaptation Challenges, S. 19-35. NCC-Forschungsverbund (2024): Sachbericht NeyCityConcepts - Strukturwandel nachhaltig und regional gestalten. Hoyerswerda. Parodi, O.; Beecroft, R.; Albiez, M.; Quint, A.; Seebacher, A.; Tamm, K.; Waitz, C. (2016): Von „Aktionsforschung“ bis „Zielkonflikte“. In: TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis, 25 (3), S. 9-18. AUTOR*INNEN Dr. Constanze Zöllter, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Dresden / Interdisziplinäres Zentrum für transformativen Stadtumbau (IZS), Görlitz https: / / orcid.org/ 0000-0002-9923-4776 Dr.-Ing. habil. Regine Ortlepp, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Dresden https: / / orcid.org/ 0000-0002-2109-7468 Prof. Dr.-Ing. Robert Knippschild, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Dresden und Technische Universität Dresden https: / / orcid.org/ 0000-0001-6643-7377 M.A. Atiqah Fairuz Binte Md Salleh, Universität der Vereinten Nationen (UNU-FLORES), Dresden M.A. Juliane Dziumla, Universität der Vereinten Nationen (UNU-FLORES), Dresden https: / / orcid.org/ 0000-0002-1491-0385 Juniorprof. Nora Huxmann, Technische Universität Dresden https: / / orcid.org/ 0009-0007-8088-3817 Andreas Kretschmer, Lausitzer Technologiezentrum GmbH Anzeige funkegruppe.de Infrastruktur braucht Vordenker Funke KS-Bluebox® als Funke KS-Bluebox® als Löschwasserbehälter Löschwasserbehälter Löschwasserbehälter Zukunftsfähige Lösung für Zukunftsfähige Lösung für Zukunftsfähige Lösung für Zukunftsfähige Lösung für eine natureine natureine natureine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung nahe Regenwasserbewirtschaftung nahe Regenwasserbewirtschaftung zur Rückhaltung und Speicherung zur Rückhaltung und Speicherung von Löschwasser. 240801_funke_anzeige_ks-bluebox-löschwasser_transforming-cities_105x126_RZ.indd 1 01.08.24 12: 55 PRAXIS + PROJEKTE Strukturwandel 33 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0031