eJournals Transforming cities 9/3

Transforming cities
tc
2366-7281
2366-3723
expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2024-0035
92
2024
93

Mammutaufgabe: Klimaangepasster Bestand

92
2024
Christine Linnartz
Eva Spitzley
Ein Umdenken des Wasserkreislaufes ist durch den Klimawandel unumgänglich: Weg vom Ableiten hin zum Schwammstadtkonzept. Bei Neuplanungen fällt die Umsetzung leichter, die Anpassung des Bestands ist herausfordernd. Urbane Räume sind dicht bebaut und Flächen in städtischer Hand rar. Der Artikel beschreibt einen neuen Ansatz der StEB Köln mit einer GIS-Analyse zielgerichtet Flächen zu identifizieren, die gefährdet sind und Potenzial zur Umgestaltung bieten. Ebenso wird die Bevölkerung gezielt sensibilisiert und motiviert, sich selbst vor Wassergefahren zu schützen und Regenwasser zu nutzen.
tc930048
Mammutaufgabe: Klimaangepasster Bestand Synergien nutzen - Öffentliche und private Klimaanpassung zusammen denken Klimaanpassung, Starkregenvorsorge, Partizipation Christine Linnartz, Eva Spitzley Ein Umdenken des Wasserkreislaufes ist durch den Klimawandel unumgänglich: Weg vom Ableiten hin zum Schwammstadtkonzept. Bei Neuplanungen fällt die Umsetzung leichter, die Anpassung des Bestands ist herausfordernd. Urbane Räume sind dicht bebaut und Flächen in städtischer Hand rar. Der Artikel beschreibt einen neuen Ansatz der StEB Köln mit einer GIS-Analyse zielgerichtet Flächen zu identifizieren, die gefährdet sind und Potenzial zur Umgestaltung bieten. Ebenso wird die Bevölkerung gezielt sensibilisiert und motiviert, sich selbst vor Wassergefahren zu schützen und Regenwasser zu nutzen. 1. Wasserbewusste Stadt: Von der Theorie in die Praxis Der Klimawandel ist unbestreitbar in vollem Gange. Die Extreme, wie Starkregen und Dürre-Perioden, bestimmen schon heute unser Leben. Daher ist ein Umdenken des städtischen Wasserkreislaufes unumgänglich. Seit den 1990er Jahren begann ein Paradigmenwechsel in der Wasserwirtschaft weg von der Einleitung hin zum Retentionsprinzip und dem Konzept der Schwammstadt i ii iii . Dabei ist es entscheidend, dass alle Beteiligten involviert und aktiv werden: Nicht nur die städtischen Akteure, sondern auch die Privaten sollen geeignete Maßnahmen ergreifen. Die Flächen in städtischem Besitz sind rar. Private Flächen stellen den Großteil der urbanen Landschaft dar. Während sich die Anforderungen für die Schwammstadt im Neuerschließungsbereich verhältnismäßig einfach umsetzen lassen, trifft ein wasserbewusster Umbau in bestehenden Stadtstrukturen auf viele Herausforderungen und wird in Deutschland aktuell nur wenig umgesetzt. In Köln fährt man versuchsweise zweigleisig: Man konzentriert sich weiter auf die Umgestaltung des städtischen Bestands, aber darüber hinaus wird auch die Bevölkerung in die Klimaanpassung mit einbezogen. Ziel ist, die Stadt möglichst umfassend an die Folgen des Klimawandels anzupassen. 48 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0035 zeitig städtische Flächen im Umkreis zu identifizieren, die sich für einen wasserbewussten Umbau eignen. So sollen Möglichkeiten herausgearbeitet werden, um das Wasser gezielt zu führen und auf geeigneten städtischen Flächen schadlos zwischenzuspeichern. Dies vermindert Überflutungsschäden und birgt bei der Umsetzung von oberflächigen Maßnahmen den Synergieeffekt, das Mikroklima zu verbessern und sommerlicher Hitze entgegenzuwirken. Wenn die örtlichen Gegebenheiten eine oberirdische Rückhaltung nicht zulassen, sind unterirdische Maßnahmen und ggf. die Nutzung des anfallenden Wassers möglich. Liegen keine städtischen Potentialflächen im Umkreis werden zudem Möglichkeiten des (privaten) Objektschutzes erörtert und im Rahmen einer Informationskampagne kommuniziert. Für die Durchführung der Starkregenanalyse werden einerseits Informationen zu der Gefährdung und zu den potenziellen Schäden benötigt. Andererseits sind Daten zu städtischen Flächen sowie deren Funktion relevant. Im ersten Schritt werden Informationen zur Gefährdung und potenziellen Schäden benötigt. Zur Beurteilung der Starkregengefährdung werden die Starkregengefahrenkarten der StEB Köln herangezogen. Sie zeigen die Bereiche, die auf Grund von Tieflagen durch oberirdische Überflutungen bei Starkregen betroffen sind. Andererseits liefern hydraulische Berechnungen nähere Informationen an welchen Schächten je nach Ereignisstärke mit Kanalüberstau zu rechnen ist. Überflutungs-Hot Spots liegen dann vor, wenn ein Bereich sowohl oberals auch unterirdisch bei einem Starkregen ab Starkregenindex 5 (SRI 5) betroffen ist. Für die Priorisierung der identifizierten Überflutungs-Hot Spots ist zusätzlich relevant, mit welchen potenziellen Schäden zu rechnen ist. Daten hierzu liefert ein separat erstellter Schadenslayer, der je nach Wassertiefe und Bebauungsart potenzielle Schadenssummen angibt. Zudem wird die Lage von sensiblen Objekten berücksichtigt. Zur Verifizierung, ob es in der Vergangenheit bereits zu Überflutungen und Schäden kam, werden in einem weiteren Layer („Flutungsmeldungen“, Bild 1 grüne Dreiecke) ortsbezogene Daten gesammelt. Dieser enthält sowohl Informationen zu wasserbezogenen Feuerwehreinsätzen als auch Beschwerdemeldungen zu Überflutungen, die bei den StEB Köln eingegangen sind. Die Betrachtung der aufgeführten Layer führt zur Bildung von örtlichen Clustern mit Überflutungs-Hot Spots. Für diese werden Schutz- und Flächenumgestaltungsmöglichkeiten erörtert. Innerhalb der Cluster werden im Einzugsgebiet der Überflutungsfläche städtische Flächen gesucht, deren aktuelle Nutzung Als erster Handlungsraum dient der Stadtbezirk Rodenkirchen, der sich linksrheinisch im Kölner Süden befindet. Begrenzt wird der Bezirk durch den Rhein im Osten und die Städte Wesseling und Hürth. Südlich der Bundesautobahn 4 befindet sich ein eher dörflich geprägter Bezirk aus sehr heterogenen Stadtteilen hinsichtlich der Bevölkerungsdichte, Altersstruktur und Migrationshintergrund. Die Landschaft ist geprägt von Landwirtschaft auf der einen Seite und Industrie (insbesondere Erdöl verarbeitende Industrie) auf der anderen Seite. Der Stadtbezirk Rodenkirchen hat ungefähr 110.000 Einwohnende, dabei eine Bevölkerungsdichte von 2.050 Einwohnende pro Quadratkilometer. 2. Die Verwaltung als Akteur Die öffentliche Hand mit ihren Gebäuden, Straßen und Parks prägt in vielen Städten das Stadtbild. So auch in Köln. Sie übernimmt nicht nur die Daseinsvorsorge, sondern fungiert in vielen Bereichen auch als Vorbild bzw. Vorreiterin. Dementsprechend ist es sinnvoll, als Verwaltung vorwegzugehen und Klimaanpassungsmaßnahmen umzusetzen. Doch etablierte Prozesse in der Verwaltung fehlen bislang und erschweren so die interdisziplinäre Zusammenarbeit und damit die Umsetzung von Maßnahmen. Um gezielt die entsprechenden Ämter der Stadt Köln ansprechen zu können, haben die StEB Köln (Stadtentwässerungsbetriebe Köln) untersucht welche Flächen sich überhaupt für einen wasserbewussten Umbau eignen. Dabei verstehen sich die StEB Köln als Treiberin der wasserwirtschaftlichen Klimaanpassung und werben nicht nur bei den zuständigen Fachämtern der Stadt Köln, sondern auch bei den Bürger*innen für einen veränderten Umgang mit der Ressource Regenwasser. 3. Ganzheitliches Überflutungskonzept Für den Stadtbezirk Rodenkirchen wird beispielhaft ein auf andere Stadtbezirke übertragbares, ganzheitliches Überflutungskonzept durch die StEB Köln erarbeitet. Dieses betrachtet die Überflutungsgefahren durch Starkregen, Hochwasser und Grundhochwasser und entsprechende Handlungsmöglichkeiten. Es umfasst unter anderem eine GIS-basierte Starkregenanalyse sowie eine gezielte Informationskampagne, die auf die Bevölkerung abzielt. So deckt das örtliche Überflutungskonzept die beiden großen Akteure Verwaltung und Private ab. 4. Starkregenanalyse: Schritt für Schritt Für Starkregenvorsorge werden Flächen benötigt. Ziel der Starkregenanalyse ist es daher, Überflutungs-Hot- Spots bei Starkregen ausfindig zu machen und gleich- THEMA Prinzip Schwammstadt 49 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0035 Regionen ist bekannt, dass Menschen besonders durch ein Schadensereignis motiviert werden, geeignete Maßnahmen zu ergreifen v . Starkregen tritt jedoch viel kleinräumiger und unvorhergesehener auf als Hochwasser, daher ist es besonders hier wichtig, sich vor dem Ereignis ausreichend zu schützen. Darüber hinaus soll der Bevölkerung auch das Konzept der Schwammstadt und insbesondere die sinnvolle Nutzung der Ressource Regenwasser nähergebracht werden. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit hat bei den StEB Köln eine lange Tradition, an die angeknüpft wird: Neben Info-Broschüren und Info-Abenden gibt es auch eine Wanderausstellung, die durch die Kölner Bezirke wandert. Beobachtungen zeigen, dass diese Formate eher das Klientel der alt-eingesessenen, gut situierten Bürger*innen anspricht. Neue Formate müssen also her, um auch die anderen Bevölkerungsgruppen in Rodenkirchen anzusprechen. Um die Formate an die Zielgruppe anzupassen, wurde im ersten Schritt das Projektgebiet hinsichtlich der Demographie und der Bebauungsstruktur analysiert. Insbesondere die Altersstruktur, die verfügbare Wohnfläche pro Kopf und das Verhältnis von Ein- und Mehrfamilienhäusern geben erste Hinweise zur Bevölkerung. Dabei ist aufgefallen, dass es im Projektgebiet Stadtteile mit sehr wohlhabender, aber auch sehr armer Bevölkerung gibt, in der viele Familien und Personen auf engstem Raum zusammenleben. Auch gibt es im Projektgebiet Stadtteile, die typisch vorstädtisch durch überwiegend Einfamilienhäuser gekennzeichnet sind sowie eher urbane Stadtteile mit vielen Mehrfamilienhäusern. es ermöglicht, sie als multifunktionale Fläche zu nutzen (Bild 2, lila Schraffierung). Hierfür wird ein Layer genutzt, der alle ALKIS 1 Informationen dahingehend einstuft, ob sich die Fläche anhand ihrer Nutzung für eine Umgestaltung als multifunktionale Fläche eignen würde. Die Einstufung orientiert sich an den Ergebnissen des Forschungsprojektes MURIEL iv (Multifunktionale Retentionsflächen). Grünflächen, Rad- und Fußwege sowie Parkplätze werden bspw. als nutzbar erfasst und Orte wie Friedhöfe als Ausschluss markiert. Darüber hinaus werden viele Flächen als Einzelfallprüfung eingestuft. Befindet sich eine nutzbare Fläche, die zudem in städtischem Besitz ist, im Umkreis, wird die Umgestaltung dieser Fläche näher betrachtet und eine erste Ideenskizze erarbeitet. Anschließend erfolgt die Kontaktaufnahme zum zuständigen Amt, um das potenzielle Vorhaben zu kommunizieren. Sind die relevanten Ämter den Umgestaltungsideen aufgeschlossen, erfolgt eine vertiefte, technische Planung. Zudem umfasst die Starkregenanalyse die Erörterung von Möglichkeiten des (privaten) Objektschutzes, die im Zuge der Informationskampagne kommuniziert werden. In Rodenkirchen hat sich herausgestellt, dass es auf Grund der starken Flächenkonkurrenz nur vereinzelt städtische Potentialflächen im Umkreis von Überflutungs-Hot Spots gibt. 5. Mobilisierung der Bevölkerung Die Starkregenanalyse hat gezeigt, dass geeignete Flächen nur vereinzelt verfügbar sind. Umso wichtiger ist der private Objektschutz. Für Hochwasser- Bild 1: Cluster anhand der Starkregengefährdung (SRI 5), Kanalüberstau (Punkte) & Flutungsmeldungen (grüne Dreiecke) THEMA Prinzip Schwammstadt 50 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0035 Maßnahmen, die die meisten ‚Personas‘ ansprechen, wurden weiterverfolgt. Für diesen Schritt ist es besonders wichtig, die ‚Personas‘ gut auszuarbeiten, damit es allen Teilnehmenden des Workshops gelingt, sich in die Sichtweise der ‚Persona‘ hineinzuversetzen. Nachdem die Maßnahmen der Politik und ausgewählten Initiativen vorgestellt wurden, wurde die Detailplanung und Produktion der entsprechenden Maßnahmen begonnen. Die geplanten Maßnahmen sind: Bierdeckel: Bierdeckel mit einem auffälligen Design, das Interesse weckt, sollen die Menschen erreichen, die bisher noch nicht für Wassergefahren und Regenwassernutzung sensibilisiert sind. Ziel ist, die Menschen in einem Kontext (z. B. einer Kneipe oder Restaurant) zu erreichen, in denen sie kurz Zeit haben, auf das Thema aufmerksam zu werden. Die Bierdeckel können als Gedankenstütze mitgenommen worden. Darüber hinaus befindet sich auf den Bierdeckeln auch ein QR-Code auf die Projektwebsite. Projektwebsite: Das Projekt wird über eine Projektwebsite begleitet. Hier werden Projekte, gute Vorbilder aus der Bevölkerung, aber auch Termine kommuniziert. Ziel ist, neben der schlichten Information über das Projekt, auch mit Hilfe von guten Beispielen aus der Bevölkerung zum Nachahmen anzuregen: Dadurch, dass gezielt Projekte aus dem Stadtgebiet vorgestellt werden, soll vermittelt werden, dass Klimaanpassung auch in Rodenkirchen möglich ist. Marktstand: Ähnlich wie bei den Bierdeckeln sollen auch bei dieser Maßnahme die Menschen im Alltag auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Die StEB Köln haben bereits gute Erfahrungen mit Stän- Als zweiter Schritt wurden aufbauend auf den Analyse-Ergebnissen sogenannte ‚Personas‘ entwickelt. Diese sind überspitzte Darstellungen von typischen Charakteren. Die Methodik kommt aus dem Marketing und der Produktentwicklung, um sich die typischen Kund*innen oder Nutzende des Produkts besser vorstellen zu können. Hierfür wird pro ‚Persona‘ ein Steckbrief entwickelt, der relevante Faktoren abdeckt. Für Rodenkirchen war es neben demographischen Daten auch wie die Person wohnt, welche Werte ihr wichtig sind und wo sie sich in ihrer Freizeit aufhält. Sinn und Zweck war es, sich ein plastisches Bild von den Menschen im Projektgebiet zu machen und ihre Perspektive anzunehmen. Hierfür wurde ein kleines Projektteam aus Kolleg*innen, die im Bereich wohnen oder bereits viel mit der örtlichen Bevölkerung zusammengearbeitet haben (z. B. im Hochwasserschutz) gebildet. Im Nachgang wurden die ‚Personas‘ weiter ausgearbeitet und mit Porträtbildern versehen, um sie möglich plastisch und konkret zu machen. Im dritten Schritt wurden geeignete Kommunikationsmaßnahmen ausgewählt: Hierzu wurden bereits erprobte Maßnahmen recherchiert und an die Kölner Gegebenheiten angepasst. Als Basis wurde hier die Publikation Regen/ / Sicher vi genommen, in der eine Vielzahl an Maßnahmen in Steckbriefen vorgestellt werden. In einem Workshop wurden dann mit dem Projektteam gemeinsam die Maßnahmen ausgewählt: Das Projektteam ist dabei in die Rolle der ‚Personas‘ geschlüpft: Jede*r bekam eine ‚Persona‘ und hat auf dessen Grundlage die Maßnahmen ausgewählt, die die jeweilige ‚Persona‘ am meisten ansprechen. Die Bild 2: Ober- und unterirdische Gefährdung bei Starkregen (SRI 5) & städtische Potentialfläche. THEMA Prinzip Schwammstadt 51 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0035 ausgefallenen Mitteln, die Bevölkerung für Wassergefahren sensibilisiert und sie motiviert, Regenwasser zu nutzen. Das Leitbild der Schwammstadt macht deutlich, dass Entwässerungsbetriebe über die Grenzen der grauen Infrastruktur hinausdenken müssen. Die Bevölkerung muss nicht nur als Kund*in, sondern auch als wichtiger Adressat und „Mitarbeiter*in“ in der Klimaanpassung gesehen werden. Ebenso wechselt die Rolle im Stadtumbau. Während die Entwässerungsbetriebe in der Vergangenheit vergleichsweise spät in die Planung mit einbezogen wurden, agieren sie nun bei der Entwicklung von multifunktionalen Retentionsflächen als Treiberin. Hier sind sie fachlich gefragt eine koordinierende und motivierende Aufgabe zwischen den verschiedenen städtischen Ämtern, aber auch Bürger*innen wahrzunehmen, damit die Schwammstadt keine Vision der Zukunft bleibt. Eingangsabbildung: © iStock.com/ BrianAJackson LITERATUR i Uhl (2023): Wasserbewusste Stadtentwicklung. In Korrespondenz Wasserwirtschaft 2023 (16) Nr. 12 ii DWA (2023): Position Allianz: „Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung“ iii LAWA (2021): Auf dem Weg zur wassersensiblen Stadtentwicklung. Positionspapier. LAWA iv Benden, J.; Broesi, R; Illgen, M.; Leinweber, U.; Lennartz, G.; Scheid, C.; Schmitt, T. G.: Multifunktionale Retentionsflächen. Teil 3: Arbeitshilfe für Planung, Umsetzung und Betrieb. MURIEL Publikation (2017) v Grothmann, T: Was motiviert zur Eigenvorsorge? Motivationseffekte von Beteiligungsprozessen in der Klimawandelanpassung. (2017) iv Born, M.; Körner, C.; Löchterfeld, S.; Werg, J.; Grothmann, T.: Erprobung und Evaluierung von Kommunikationsformaten zur Stärkung privater Starkregenvorsorge - Das Projekt Regen/ / Sicher (2021) ENDNOTEN 1 Das amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) enthält sämtliche graphische Informationen zu Liegenschaften (Flurstücke und Gebäude). den auf Stadt- und Straßenfesten gemacht. Um den Stand noch attraktiver zu machen, gibt es Getränke, wie z. B. Kaffee, oder Eis an heißen Tagen im Tausch gegen eine Idee, wie Regenwassernutzung, insbesondere im privaten Bereich gelingen kann. Veranstaltungen: In zwei bezirksweiten Veranstaltungen (je eine am Anfang und eine am Ende der Projektdauer) soll die Bevölkerung gebündelt dazu motiviert werden, Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen und eigene Maßnahmen umzusetzen. Urbane Intervention an Gefahrenpunkten: Die Starkregenanalyse hat ergeben, dass es im Projektgebiet einige Gefahrenpunkte gibt, wo eine bauliche Maßnahme der StEB Köln nicht möglich oder nicht sinnvoll ist. Um hier darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig Objektschutz ist, werden in den betroffenen Gebieten urbane Interventionen, wie z. B. Hochwassermarken, angebracht. Auch werden die potenziell betroffenen Haushalte mit Informationsmaterial über die mögliche Gefahr und Schutzmöglichkeiten informiert. 6. Fazit Das dargestellte Vorgehen zeigt einen möglichst umfassenden Ansatz, einen Bezirk an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dabei verfolgen die StEB Köln zwei Ansätze gleichzeitig: 1) Die Identifizierung von Überflutungs-Hot Spots sowie städtische Potentialflächen im Einzugsgebiet, die sich für eine wasserbewusste Umgestaltung eignen. Jedoch zeigt sich anhand der Starkregenanalyse, dass nur selten passende städtische Flächen im Umkreis vorhanden sind. Demnach wird deutlich, dass die Suche nach städtischen Potentialflächen allein nicht ausreichen wird. Die Umgestaltung hin zu einer wasserbewussten Stadt ist eine Gemeinschaftsaufgabe, an der die öffentliche und private Hand mitarbeiten müssen. Dies unterstreicht die Relevanz des zweiten Ansatzes. 2) Eine Informationskampagne, die über die bloße Information hinausgeht und mit kreativen und AUTOR*INNEN Christine Linnartz, M.A. Urbane Kultur, Gesellschaft und Raum, Projektleitung Klimafolgenanpassung, StEB Köln, christine.linnartz@steb-koeln.de Eva Spitzley, M.Sc. Geographie, Projektleitung Klimafolgenanpassung, StEB Köln, eva.spitzley@steb-koeln.de Bild 3: Stand auf einem Stadtfest. Hier können die Bürger*innen ihre Ideen äußern und bekommen als Dankeschön einen Kaffee \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissen schaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissen schaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikations wissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach wissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Alt philologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissen schaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft THEMA Prinzip Schwammstadt 52 3 · 2024 TR ANSFORMING CITIES DOI: 10.24053/ TC-2024-0035