Tribologie und Schmierungstechnik
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0724-3472
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expert verlag Tübingen
10.24053/TuS-2022-0017
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JungkEditorial: Nobelpreis für die Tribologie?
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Manfred Jungk
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Editorial 1 Tribologie + Schmierungstechnik · 69. Jahrgang · 4/ 2022 DOI 10.24053/ TuS-2022-0017 Liebe Leserinnen und Leser, seit 1901 werden jährlich die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und den Frieden vergeben. Etwas weniger bekannt dürften die jährlich stattfindenden Lindauer Nobelpreisträgertagungen sein, die seit 1951 in der Stadt Lindau (Bodensee) stattfinden. Deren Ziel ist es, den wissenschaftlichen Austausch über Generationen, Kulturen und Disziplinen hinweg zu fördern. Anfänglich wechselten die Themen jährlich von Medizin, Physik und Chemie, bis dann alle fünf Jahre zusätzlich eine interdisziplinäre Tagung Nobelpreisträger und junge Wissenschaftler zusammenbringt. Zum Ende meines Chemiestudiums verweilte ich selbst in Lindau und das Format dieser Tagung, sich mit vielen Promotionskandidaten und eben auch Nobelpreisträgern in unseren Fachgebieten austauschen zu können, hat mich sehr beeindruckt. Die Woche schloss damals mit einer Schifffahrt zur Insel Mainau ab, wo wir persönlich von Graf Lennart Bernadotte von Wisborg, der mit seinen guten Beziehungen zum schwedischen Nobelkomitee diese Tagungen erst möglich gemacht hat, begrüßt wurden. Weiterhin gibt es einige Preise anderer Fachgebiete, die mit denen aus dem Vermächtnis von Alfred Nobel in direktem oder indirektem Bezug stehen: Der von der Schwedischen Nationalbank seit 1969 vergebene Alfred- Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, der seit 1980 durch Jakob von Uexküll gegründete Right Livelihood Award für Ökologie (auch alternativer Nobelpreis genannt), der Pulitzer-Preis für Journalismus und Literatur, Ernst von Siemens Musikpreis und Polar Music Prize für Musik, die Praemium Imperiale für Kunst, der Pritzker-Architektur-Preis für Architektur, Fields-Medaille und Abelpreis für Mathematik, der Turing Award für Informatik, der Johan-Skytte-Preis für Politikwissenschaft oder die Wilhelm-Wundt-Medaille für Psychologie. Von uns Tribologen werden wohl die beiden folgenden Auszeichnungen international am meisten geschätzt. Der Tribology Gold Medal Award wird vom Tribology Trust Fund finanziert und vom Tribology Trust Awards Committee mit Unterstützung der Exekutive des International Tribology Council (ITC) ausgewählt. Er wird jährlich für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Tribologie verliehen. Seit 1972 wurde die Medaille an 49 Personen aus 18 verschiedenen Ländern verliehen, darunter aus dem deutschsprachigen Raum an Wilfried Bartz, Gerd Fleischer, Friedrich Franek, Heinz Peeken und Nicholas Spencer. Der STLE International Award ist die höchste technische Auszeichnung der Society of Tribologists and Lubrication Engineers. Er wird in Anerkennung der herausragenden Beiträge des Empfängers in Tribologie, Schmierungstechnik oder verwandten Bereichen verliehen. Seit 1948 wurde er an 84 Personen überreicht, darunter aus dem deutschsprachigen Raum an Wilfried Bartz und Nicholas Spencer. Sicherlich ist die Tribologie kein so großes Fachgebiet, wie die oben genannten, dennoch freuen wir uns, den während der Tribologie-Fachtagung in Göttingen stattfindenden Auszeichnungen in Präsenz beizuwohnen. Bleiben Sie der Tribologie gewogen, Ihr Manfred Jungk Herausgeber Nobelpreis für die Tribologie?
