eJournals Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa) 5/2

Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa)
vvaa
2366-0597
2941-0789
Francke Verlag Tübingen
10.24053/VvAa-2020-0017
121
2020
52 Fischer Heilmann Wagner Köhlmoos

Ein interdisziplinäres Portal der Antiken Welt

121
2020
Jan Heilmannhttps://orcid.org/https://orcid.org/0000-0003-2815-6827
David O’Neill
vvaa520141
Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0017 Frontend https: / / www.trismegistos.org/ Ein interdisziplinäres Portal der Antiken Welt Jan Heilmann (orcid.org/ 0000-0003-2815-6827) 1 Das Projekt Trismegistos ist eine interdisziplinäre Metadatenbank der antiken Welt, die an der KU Leuven unter der Leitung von Mark Depauw koordiniert wird. Das Ziel der zugrundeliegenden Projekte besteht darin, disziplinäre Barrieren abzubauen. Dazu werden basale Metadaten zu den Quellen gesammelt und standardisiert sowie der Zugang zu anderen altertumswissenschaftlichen Datenbanken gebündelt. Das Herzstück von Trismegistos sind die universellen stable identifier (TM-Nr.), die Texte bzw. materiellen Objekte eindeutig zuordbar machen und für die Zukunft der Digitalen Forschung in den Altertumswissenschaften unerlässlich sind. 1 Wegen der Diversität der Zitationsstandards in den unterschiedlichen altertumswissenschaftlichen Disziplinen sind diese traditionellen Zitationsstandards für digitale Forschungsansätze allerdings unbrauchbar. Lediglich standardisierte und einheitliche IDs erlauben eine maschienenlesbare Gestaltung von Datenbanken, aber auch von Fachpublikationen. Stable identifier sollen traditionelle, fachspezifische Zitationsstandards, die im Übrigen auch in Trismegistos integriert sind, in Fachpublikationen nicht ersetzen. Sie können aber als zusätzlicher Zitationsstandard für antike schrifttragende Quellen die Forschungsarbeit und insbesondere die Nachvollziebarkeit von Zitationen interdisziplinär erleichtern sowie die Maschinenlesbarkeit der Forschungsliteratur bzw. automatisierte Suche der Zitation von Quellen in Fachpublikation fördern. Wegen der interdisziplinären Ausrichtung und dem großen Umfang von Trismegistos bieten sich 1 Vgl. Depauw/ Gehldof, Trismegistos, 40f. 142 Jan Heilmann 10.24053/ VvAa-2020-0017 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) die TM-Nummern als neuer Standard für (fast) alle altertumswissenschaftlichen Fächer und damit auch für die Bibelwissenschaften an. Den Ursprung des Projektes bildet ein 1937 von Willy Peremans etabliertes prosopographisches Projekt, das sprachübergreifend die in den Quellen bezeugten Menschen im ptolemäischen Ägypten erschließen sollte. Hierher rührt die Idee sprach- und disziplinenübergreifender Datensammlung. In den 1980er Jahren wurden die auf Karteikarten gesammelten Daten dann in ein digitales Umfeld migriert. Zwei weitere Kernelemente von Trismegistos waren die ursprünglich eigenständigen und von Willy Clarysse entwickelten Datenbanken Leuven Database of Ancient Books (LDAB) und Leuven Homepage of Papyrus Collections . Die Datenbank Trismegistos selbst ging aus Mark Depauws mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis geförderten Projekt Multilingualism and Multiculturalism in Greco-Roman Egypt an der Universität Köln hervor. Seither sind zahlreiche weitere Datenbanken inkludiert und Projektpartnerschaften etabliert worden, z. B.: Demotic and Abnormal Hieratic Texts (DAHT), Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papyrusurkunden Ägyptens (HGV), Brussels Coptic Database (BCD), Aramaic Texts form Egypt (ATE), Berliner Papyrusdatenbank , Duke Databank of Documentary Papyri (DDbDP), Epigraphische Datenbank Clauss-Slaby (EDCS), Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH) u. v. m. 2 2 Content Den Kern von Trismegistos bildet die Datenbank TM Texts mit z. Z. fast 850.000 Einträgen (papyrologisches und epigraphisches Material). Das Projekt strebt an, Informationen zu allen materiellen Textobjekten der antiken Welt (sprachübergreifend), von 800 v. Chr. bis 800 n. Chr. bereitzustellen. Ursprünglich wurden nur publizierte Texte inkludiert, mittlerweile werden auch unpublizierte Texte aufgenommen. Der aktuelle Stand der Abdeckung kann unter den folgenden Links abgerufen werden: Für Ägypten (nahezu vollständig erschlossen): www.trismegistos.org/ about_ coverage.php Für die antike Welt insgesamt: www.trismegistos.org/ about_coverage_ancientworld.php 2 Vgl. zur Geschichte von Trismegistos Depauw/ Gehldof, Trismegistos, 41-43. Eine Übersicht über die wachsende Zahl von Projektpartnerschaften findet sich hier: www.trismegistos.org/ partners. https: / / www.trismegistos.org/ 143 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0017 Darüber hinaus enthält Trismegistos aber auch noch weitere wichtige Datenbanken, die mit der Kerndatenbank vernetzt sind und automatisierte statistische Auswertungstools enthalten: 3 • Collections verzeichnet derzeit 4.148 private und institutionelle Sammlungen weltweit, auf die über eine Suchfunktion oder über eine Karte zugegriffen werden können. Die einzelnen Datensätze verzeichnen die in der Kerndatenbank enthaltenen Texte. Zukünftig sollen hier noch weitere Informationen zu den Sammlungen aufgenommen werden. 4 • Archives enthält Angaben zu 570 antiken privaten, offiziellen und institutionellen Archiven. 5 • Bei Peoples handelt es sich um eine prosopographische und onomastische Datenbank, die auf den Prosopographia Ptolemaica (erscheint in den Studia Hellenistica, Leuven 1950 ff.) basiert und derzeit 517.964 Belege enthält, die 368.780 Individuen und 34.052 Namen zugeordnet werden können. Die Datenbank enthält hilfreiche Analysetools, u. a. eine Visualisierungsfunktion onomastischer Netzwerke. 6 • Places verzeichnet als geographische Datenbank derzeit mehr als 57.000 Orte in Ägypten und darüber hinaus (die Datenbank wächst mit der Ausweitung von Trismegistos auf die gesamte antike Welt) sowie fast 230.000 Toponyme in den Texten aus Ägypten. 7 Trismegistos enthält außerdem einige weitere sehr hilfreiche Tools zur Auswertung des Datenbestandes. • Authors verzeichnet die im Datenbestand vorhandenen 6.370 antike Autorennamen, die nach Sprache und Geschlecht sowie nach chronologischen Kriterien sortiert werden können. • Mit dem Tool Time können die enthaltenen Texte nach verschiedenen Zeitmesssystemen gefiltert werden (z. B. Epochen, Dynastien, verschiedene Kalendersysteme). 3 Vgl. dazu die Angaben unter www.trismegistos.org/ about.php. Enthalten sind außerdem noch zwei weitere Datenbanken: Magic enthält als thematische Datenbank fast 2.500 Einträge zu rituellen, magischen und divinatorischen Texten. Seals enthält die Daten zu Siegeln und Stempeln auf Papyri aus Ägypten. Es ist nicht unmittelbar ersichtlich, ob diese Datenbank noch aktualisiert und fortgeführt wird. Hier ergäbe sich in jedem Fall ein großes Potential zur Ausweitung des Projektes in die Altorientalistik. 4 Vgl. weiterführend Clarysse, Collections. 5 Vgl. weiterführend Vandorpe/ Clarysse/ Verreth, Archives. 6 Vgl. weiterführend Broux/ Depauw, Developing. 7 Vgl. weiterführend Verreth, Survey. 144 Jan Heilmann 10.24053/ VvAa-2020-0017 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) • Words ist ein Werkzeug zur morphologischen und statistischen Untersuchung der Lemmata, die in den in der Datenbank enthaltenen Texte vorkommen. • Text Irregularities wertet linguistische (phonologische und morphologische) Variationen durch die Analyse von Fehlern, Auslassungen und moderne Korrekturen aus, die in Daten erfasst sind. 8 • Latin Abbreviations basiert auf der Epigraphischen Datenbank Clauss - Slaby und ist ein hilreiches Werkzeug zur Entschlüsselung und Analyse von Abkürzungen in lateinischen Inschriften. • Editors verzeichnet die in den Metadaten der Kerndatenbank gesammelten Herausgeber. 9 3 Suchfunktionen Die Datenbank enthält eine zentrale und intelligent gemachte Suchfunktion, die komplexe Suchen zulässt und intuitiv und leicht zu bedienen ist. Besonders hilfreich sind die weiterführenden Auswahlmöglichkeiten, die oben über der Trefferliste angezeigt werden. Damit sind Suchanfragen sehr einfach zu präzisieren. Die volle Funktionalität der Suchfunktion steht allerdings nur Subskribenten zur Verfügung. Man kommt aber schon mit der offenen einfachen Suchfunktion sehr weit, aber muss ggf. einen größeren Datensatz händisch durchgehen. 4 Hilfefunktionen Für die Suchfunktion gibt es seit 2019 ein gut 15-minütiges Einführungsvideo. Unter TM Info finden Nutzerinnen und Nutzer neben generellen Hinweisen, eine Anleitung zum Zitieren, eine Übersicht über den aktuellen Stand der Abdeckung, Hinweise zu Sprachen und Schriften, zur Strukturierung der Daten und zur Struktur der Datenbank. 5 Datenexport Trismegistos sieht grundsätzlich Datenexportfunktionen vor. Das neue Tool TM Words hat bereits eine solche Funktion. Bei den anderen Datenbanken und Tools soll dies noch implementiert werden. Als Hilfsmittel für den Übergang wird auf 8 Vgl. dazu Depauw/ Stolk, Linguistic Variation. 9 Vgl. dazu Depauw/ Broux, Editions. https: / / www.trismegistos.org/ 145 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0017 Google spreadsheets verwiesen, womit Tabellenansichten aus Trismegistos exportiert werden können. 10 6 User Exchange Ein Austausch der User untereinander ist nicht vorgesehen. Allerdings ermöglicht die Plattform Möglichkeiten der Mitarbeit. So enthält die Plattform eine Schnittstelle „Adding texts“ 11 , über die Nutzer noch nicht implementierte Texte in das System einpflegen können. Zudem freuen sich die Verantwortlichen der Seite über Korrekturhinweise, sollte ein Nutzer Fehler finden. Über eine Mailing-List können sich Nutzerinnen und Nutzer über Updates, die Implementation neuer Datensätze und neue Funktionalitäten informieren lassen. 7 Einsatzmöglichkeiten im akademischen Unterricht Die Einsatzmöglichkeiten für Trismegistos im akademischen Unterricht sind so vielseitig, dass sie im Rahmen dieses Beitrages nur exemplarisch veranschaulicht werden können. Aus der Sicht des Vf. wäre es sinnvoll, die TM-Nummern ( stable identifier ) im Rahmen der quellenkundlichen Propädeutik im Rahmen des Proseminars oder einer anderen Einführungsveranstaltung einzuführen. Zudem sollten die Lehrenden dann selbst die TM-Nr. z. B. auf Quellenblättern und in Präsentationen nutzen. Damit haben die Studierenden dann eine sichere und schnelle Möglichkeit, sich weiterführende Informationen über die jeweiligen materiellen Textzeugnisse einzuholen. Die Potentiale lassen sich am Beispiel von P 72 erläutern. Das Sigel bezeichnet im Rahmen der Gregory-Aland-Nummerierung bekanntlich die neutestamentlichen Schriften Jud und 1/ 2Petr, die im Rahmen des Papyrus Bodmer 7-8 überliefert sind. Der Kodex selbst enthält aber noch zahlreiche andere Schriften. Der Eintrag unter der TM-Nr. 61420 bündelt nun alle wichtigen Informationen zu dieser Handschrift. Er enthält nicht nur die Angaben über den sonstigen Inhalt der Handschrift, die Datierung, 12 die Herkunft, das Buchformat und die Schrift, sondern auch eine ausführliche Bibliographie sowie weiterführende Links zum Online-Auftritt der Bodmer-Papyri sowie direkt zum digitalen Objekt im Rahmen des Projektes Center for the Study of New Testament Manuscripts (CSNTM) und des Münsteraner New Testament Virtual Manuscript Room (NT.VMR). Über 10 Vgl. www.trismegistos.org/ how_to_export.php? address=http: / / www.trismegistos.org/ geo/ georef_list.php? tex_id=27500%26order=standard%26p=1 11 www.trismegistos.org/ tm/ add_text/ add_text_1.php. 12 Die Datierungen basieren auf: Orsini/ Clarysse, Manuscripts. 146 Jan Heilmann 10.24053/ VvAa-2020-0017 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) letzteres Portal können die Studierenden die Digitalisate und ein Transkript einsehen. Trismegistos lässt sich aber auch im Rahmen von Unterrichtssequenzen einsetzen, die nach dem Prinzip des Forschenden Lernens 13 gestaltet sind. So bietet die Metadatenbank große Potentiale für eigenständige statistische Untersuchungen am überlieferten Quellenmaterial. Insbesondere die zahlreichen Visualisierungsmöglichkeiten sind hervorzuheben. So können Studierende z. B. die Frage nach der Verteilung der Buchformate Rolle und Kodex von der Kaiserzeit bis in die Spätantike 14 statistisch durch wenige Suchanfragen selbst erheben und graphisch darstellen lassen. Die Daten können zusätzlich sogar in Relation zu den Sprachen, zum Material, zur regionalen Verteilung, aber auch im Hinblick auf andere Faktoren wie z. B. das Genre untersucht werden. Daneben können Studierende mit der prosopographischen Datenbank die in den biblischen Texten vorkommenden Namen untersuchen und damit z. B. in rezeptionsgeschichtlicher Perspektive die Prägekraft der biblischen Texte analysieren. Besondere Möglichkeiten bietet die Funktion TM Words . Damit können Studierende eigenständig semantisch-lexikologischen Fragestellungen nachgehen. Die Suchfunktion nach griechischen Wörtern in den enthaltenen Datensätzen kann die gängigen Hilfsmittel (z. B. das Wörterbuch von Moulton and Milligan) zur Erschließgung der Sprachverwendung in dokumentarischen Papyri (sowie in Texten auf Pergament, Ostraka und Holz) sinnvoll ergänzen. Die einzelnen Texte, in denen das gesuchte Lexem zu finden ist, lassen sich einsehen. Über die Metadaten bei Trismegistos oder verlinkten Datenbanken sind sodann auch schnell Übersetzungen zu recherchieren. Darüber hinaus können auch umfassende statistische Daten zur Sprachverwendung einzelner Lexeme erhoben werden, wobei nicht nur verschiedenste morphologische Kriterien, sondern z. B. auch das Material, das Genre, die regionale Herkunft und die zeitliche Verteilung berücksichtigt werden können. 8 Ausblick Trismegistos ist ein Beispiel, das aus der geschickten Bündelung vieler einzelner Projekte eine sich kontinuierlich fortentwickelnde digitale Forschungsinfrastruktur entstehen kann, die aber am Ende Opfer einer kompetitiv und auf Kurzzeitprojekte hin ausgerichteten Forschungsförderung durch Drittmittel zu werden droht. Da Trismegistos keine dauerhafte Finanzierung hat und derzeit keine Forschungsgelder mehr erhält, sahen sich die Verantwortlichen gezwun- 13 Vgl. dazu Heilmann, E-Learning; h eilmann / w ick , Exegese. 14 Vgl. zur Frage z. B. Wallraff, Kodex, 8-25. https: / / www.trismegistos.org/ 147 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0017 gen, die volle Nutzbarkeit nur gegen Bezahlung zu gewähren. (Die Nutzung der stable identifier und der Datenbankeinträge bleibt davon unberührt.) Die nachvollziehbare Wahl des Bezahlmodells für die Analysetools steht in einer Spannung zum politischen Willen zur freien Nutzbarkeit und Nachnutzbarkeit von digitalen Forschungsinfrastrukturen, die durch öffentliche Mittel entstanden sind. Es wäre aber auch eine Vergeudung der investierten Forschungsgelder und des Arbeitseinsatzes der beteiligten Forscher, wenn Trismegistos aus Kostengründen nicht fortgeführt werden könnte. Dies wäre umso tragischer, als hier eine sinnvolle und hilfreiche digitale Infrastruktur vorliegt, die jetzt schon von unschätzbarem Wert ist 15 und sich in den kommenden Jahren zu einem disziplinenübergreifenden altertumswissenschaftlichen Standard weiterentwickeln sollte. 15 Vgl. Bagnall/ Heath, Digital Resources, 177. 10.24053/ VvAa-2020-0017 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) https: / / www.trismegistos.org/ An Interdisciplinary Portal of the Ancient World translated by David O’Neill 1 The Project Trismegistos is an interdisciplinary metadatabase of the ancient world coordinated at KU Leuven under the direction of Mark Depauw. The goal of the underlying projects is to break down disciplinary barriers. To this end, basal metadata on sources will be collected and standardized, and access to other ancient studies databases will be pooled. The heart of Trismegistos are the universal stable identifier (TM numbers), which make texts or material objects uniquely assignable and are essential for the future of digital research in ancient studies. 1 However, due to the diversity of citation standards in different disciplines within ancient studies, the traditional citation standards are useless for digital research approaches. Only standardized and uniform IDs allow for a machine-readable design of databases, but also of specialized publications. Stable identifiers are not intended to replace traditional, subject-specific citation standards, which are incidentally also integrated in Trismegistos, in academic publications. However, as an additional citation standard for ancient scripture-bearing sources, they can facilitate research and, in particular, the traceability of citations across disciplines, as well as promote the machine-readability of research literature or automated searches of cited source. Because of the interdisciplinary orientation and the large scope of Trismegistos, the TM numbers lend themselves as a new standard for (almost) all ancient studies subjects and thus also for Biblical studies. The origin of the project is a prosopographical project established in 1937 by Willy Peremans, which was intended to provide cross-linguistic information on the people of Ptolemaic Egypt as attested in the sources. This is where the idea of cross-linguistic and cross-disciplinary data collection comes from. In the 1980s, the data collected on index cards was then migrated to a digital envi- 1 Cf. Depauw/ Gehldof, Trismegistos, 40f. https: / / www.trismegistos.org/ 149 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0017 ronment. Two other core elements of Trismegistos were the Leuven Database of Ancient Books (LDAB) and Leuven Homepage of Papyrus Collections , originally independent databases developed by Willy Clarysse. The Trismegistos database itself grew out of Mark Depauw’s Sofja Kovalevskaja Award-funded project Multilingualism and Multiculturalism in Greco-Roman Egypt at the University of Cologne. Since then, numerous other databases have been included and project partnerships have been established, e. g.: Demotic and Abnormal Hieratic Texts (DAHT), Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papyrusurkunden Ägyptens (HGV), Brussels Coptic Database (BCD), Aramaic Texts form Egypt (ATE), Berliner Papyrusdatenbank , Duke Databank of Documentary Papyri (DDbDP), Epigraphische Datenbank Clauss-Slaby (EDCS), Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH) and many more. 2 2 Content The core of Trismegistos is the TM Texts database, which currently contains nearly 850,000 entries (papyrological and epigraphic material). The project aims to provide information on all material text objects of the ancient world (cross-linguistically), from 800 BC to 800 AD. Originally, only published texts were included, but by now the same holds for unpublished texts. The current state of coverage can be found at the following links: For Egypt (nearly complete coverage): www.trismegistos.org/ about_coverage. php For the ancient world as a whole: www.trismegistos.org/ about_coverage_ ancientworld.php In addition, Trismegistos also contains other important databases that are connected with the core database and contain statistical analysis tools: 3 • Collections currently lists 4,148 private and institutional collections worldwide, which can be accessed via a search function or map. The individual records list the texts contained in the core database. In the future, more information about the collections will be added. 4 2 On the history of Trismegistos cf. Depauw/ Gehldorf, Trismegistos, 41-43. An overview of the growing number of project partnerships is to be found here: www.trismegistos.org/ partners. 3 Cf. the information at www.trismegistos.org/ about.php. Two other databases are also included: Magic is a thematic database containing almost 2,500 entries on ritual, magical and divinatory texts. Seals contains data on seals and stamps on papyri from Egypt. It is not immediately apparent whether this database is still being updated and continued. In any case, there would be a great potential for extending the project into Ancient Near Eastern Studies. 4 Cf. Further Clarysse, Collections. 150 Jan Heilmann 10.24053/ VvAa-2020-0017 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) • Archives contains information on 570 ancient private, official and institutional archives. 5 • Peoples is a prosopographic and onomastic database based on the Prosopographia Ptolemaica (published in Studia Hellenistica , Leuven 1950 ff.) and currently contains 517,964 records attributable to 368,780 individuals and 34,052 names. The database contains helpful analysis tools, including a visualization function of onomastic networks. 6 • Places , as a geographic database, currently lists more than 57,000 places in Egypt and beyond (the database is growing as Trismegistos expands to include the entire ancient world), as well as nearly 230,000 toponyms in texts from Egypt. 7 Trismegistos also includes some other very helpful dataset evaluation tools. • Authors lists the 6,370 ancient author names present in the dataset, which can be sorted by language and gender as well as chronological criteria. • The Time tool can be used to filter the texts according to various time measurement systems (e. g., eras, dynasties, various calendar systems). • Words is a tool for morphological and statistical analysis of lemmas occurring in the texts included in the database. • Text Irregularities evaluates linguistic (phonological and morphological) variations by analyzing errors, omissions and modern corrections recorded in data. 8 • Latin Abbreviations is based on the Epigraphic Database Clauss-Slaby and is a helpful tool for deciphering and analyzing abbreviations in Latin inscriptions. • Editors lists the editors collected in the metadata of the core database. 9 3 Search Functions The database contains a central and intelligently designed search function that allows complex searches and is intuitive and easy to use. Particularly helpful are the advanced selection options that are displayed at the top of the hit list. This makes it very easy to specify search queries. 5 Cf. Further Vandorpe/ Clarysse/ Verreth, Archives. 6 Cf. further Broux/ Depauw, Developing. 7 Cf. further Verreth, Survey. 8 Cf. Depauw/ Stolk, Linguistic Variation. 9 Cf. Depauw/ Broux, Editions. https: / / www.trismegistos.org/ 151 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0017 However, the full functionality of the search function is only available to subscribers. It is still possible to find quite a lot by use of the open simple search function, though one may have to go through a larger data set manually. 4 Help Functions For the search function, there has been a good 15-minute introductory video since 2019. Under TM Info , users will find general notes, instructions on citation, an overview of the current status of coverage, notes on languages and fonts, on structuring the data, and on the structure of the database. 5 Data Export Trismegistos basically provides for data export functions. The new tool TM Words already has such a function. For the other databases and tools, this is still to be implemented. As a transition aid, reference is made to Google spreadsheets , via which table views can be exported from Trismegistos. 10 6 User Exchange An exchange between the users is not planned. However, the platform does provide opportunities for collaboration. For example, the platform contains an interface “Adding texts” 11 , which allows users to add texts to the system that have not yet been implemented. In addition, those responsible for the site are happy to receive correction notes if a user finds errors. Via subscribing to the mailing list, users can stay informed about updates, the implementation of new data sets and new functionalities. 7 Possible Applications in Academic Teaching The possible applications for Trismegistos in academic teaching are so versatile that they can only be illustrated by way of example within the scope of this article. From the author’s point of view, it would make sense to introduce the TM numbers ( stable identifiers ) in the context of source studies propaedeutics 10 Cf. www.trismegistos.org/ how_to_export.php? address=http: / / www.trismegistos.org/ geo/ georef_list.php? tex_id=27500%26order=standard%26p=1. 11 www.trismegistos.org/ tm/ add_text/ add_text_1.php. 152 Jan Heilmann 10.24053/ VvAa-2020-0017 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) during the proseminar or any other introductory course. In addition, the teachers should then use the TM number. themselves, e. g. on source sheets and in presentations. This will then provide students with a safe and quick way to obtain further information about the material evidence in question. The potentials can be explained by the example of P 72. As is known, within the framework of the Gregory-Aland numbering, the Sigel designates the New Testament writings Jud and 1/ 2Petr, which have come down to us within the framework of the Papyrus Bodmer 7-8. However, the codex itself contains numerous other writings. The entry under TM 61420 now bundles all important information about this manuscript. Not only does it contain information about the other contents of the manuscript, the dating, 12 the provenance, the book format and the script, but also a detailed bibliography as well as further links to the online presence of the Bodmer Papyri as well as directly to the digital object within the Center for the Study of New Testament Manuscripts (CSNTM) project and the Münster New Testament Virtual Manuscript Room (NT.VMR). In the latter, students can view the digital copies and a transcript. However, Trismegistos can also be used in the context of teaching sequences designed according to the principle of inquiry-based learning. 13 As an example: The metadatabase offers great potential for independent statistical investigations of the surviving source material. In particular, the numerous visualization options should be emphasized. Students can thus statistically investigate the question of the distribution of the book formats scroll and codex from the imperial period to late antiquity 14 by means of a few search queries and will get them displayed graphically. In addition, the data can even be examined in relation to languages, material, regional distribution, but also with regard to other factors such as genre. Students can then use the prosopographical database to examine the names occurring in the Biblical texts and thus analyze, for example, the formative power of the Biblical texts in a reception-historical perspective. The TM Words function offers special opportunities. With it, students can independently investigate semantic-lexicological questions. The search function for Greek words in the contained datasets can usefully supplement the usual tools (e. g. the dictionary of Moulton and Milligan) for the indexing of language use in documentary papyri (as well as in texts on parchment, ostraca and wood). The individual texts containing the sought lexeme can be displayed. Using the metadata at Trismegistos or linked databases, translations can then also be researched quickly. In addition, comprehensive statistical data on the language 12 The dating is based on: Orsini/ Clarysse, Manuscripts. 13 Cf. Heilmann, E-Learning; Heilmann/ Wick, Exegese. 14 Cf. on the question e. g. Wallraff, Kodex, 8-25. https: / / www.trismegistos.org/ 153 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0017 use of individual lexemes can be collected, taking into account not only a wide variety of morphological criteria, but also, for example, the material, genre, regional origin and temporal distribution. 8 Prospects Trismegistos is an example of how the skillful bundling of many individual projects can result in a continuously developing digital research infrastructure, which yet ultimately is at risk of becoming the victim of competitive third-party research funding geared towards short-term projects. Since Trismegistos has no permanent financial aid and currently receives no more research funding, those responsible felt compelled to grant full usability only against payment. (This does not affect the use of the stable identifiers and database entries). The understandable choice of the payment model for the analysis tools is in tension with the political will for free (re-)usability of digital research infrastructures created by public funding. However, it would also be a waste of the research funds invested and the labor input of the researchers involved if Trismegistos could not be continued for cost reasons. This would be all the more tragic because a useful and helpful digital infrastructure is available here that is already priceless 15 and should continue to develop into a cross-disciplinary ancient history standard in the years to come. Keywords Digital Humanities, database, Greco-Roman culture, materiality, papyri Bibliography Bagnall, Roger S./ Heath, Sebastian: Roman Studies and Digital Resources, JRS 108 (2018), 171-189. Broux, Yanne/ Depauw, Mark: Developing Onomastic Gazetteers and Prosopographies for the Ancient World through Named Entity Recognition and Graph Visualization, in: Aiello, Luca M./ McFarland, Daniel (Hg.): Social Informatics. SocInfo 2014 International Workshops, Barcelona, Spain, November 10, 2014. Revised Selected Papers (Lecture Notes in Computer Science 8852), Cham 2015, 304-313. Clarysse, Willy: Papyrus Collections World Wide, Brussel 2000. 15 Cf. Bagnall/ Heath, Digital Resources, 177. 154 Jan Heilmann 10.24053/ VvAa-2020-0017 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) Depauw, Mark/ Broux, Yanne: Editions and Editors of Greek Papyrological Texts 1708- 2015, ZPE 198 (2016), 202-210. Depauw, Mark/ Gheldof, Tom: Trismegistos: An Interdisciplinary Platform for Ancient World Texts and Related Information, in: Bolikowski, Łukasz u. a. (Hg.): Theory and Practice of Digital Libraries (Communications in Computer and Information Science 416), Cham 2014, 40-52.2. doi: 10.1007/ 978-3-319-08425-1_5. Depauw, Mark/ Stolk, Joanne V.: Linguistic Variation in Greek Papyri. Towards a New Tool for Quantitative Study, GRBS 55 (2015), 196-220. Heilmann, Jan: E-Learning und Forschendes Lernen mit Wikis in der Lehre der Bibelwissenschaften. Ein Weg zur Entwicklung guter Bibelauslegung im Studium? , Forum Exegese und Hochschuldidaktik. VvAa 1/ 1 (2016), 77-100. Heilmann, Jan/ Wick, Peter: Exegese des Neuen Testaments in einer Gelehrtenwerkstatt: Forschendes Lernen in den Bibelwissenschaften in einem Blended-Learning- Szenario, in: Giercke-Ungermann, Annett/ Hübenthal, Sandra (Hg.): Orks in der Gelehrtenwerkstatt? Neue und alternative Lehrkonzepte im Bereich der Bibelwissenschaften (Theologie und Hochschuldidaktik 6), Münster 2016, 105-119. Orsini, Pasquale/ Clarysse, Willy: Early New Testament Manuscripts and Their Dates. A Critique of Theological Palaeography, EThL 88 (2012), 443-474. Vandorpe, Katelijn u. a.: Graeco-Roman Archives from the Fayum (Collectanea Hellenistica 6), Leuven 2015. Verreth, Herbert: A Survey of Toponyms in Egypt in the Graeco-Roman Period (Trismegistos Online Publications 2), Leuven, Version 2.0, 2013. URL: https: / / limo.libis. be/ primo-explore/ fulldisplay? docid=LIRIAS1800799&context=L&vid=Lirias&search_ scope=Lirias&tab=default_tab&lang=en_US (letzter Zugriff: 30.09.2020). Wallraff, Martin: Kodex und Kanon. Das Buch im frühen Christentum, Berlin 2013.