Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa)
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2366-0597
2941-0789
Francke Verlag Tübingen
10.24053/VvAa-2021-0019
121
2021
62
Fischer Heilmann Wagner KöhlmoosMartin Ebner/Stefan Schreiber (Hrsg.): Einleitung in das Neue Testament (Studienbücher Theologie 6), Stuttgart 2020
121
2021
Jan Heilmannhttps://orcid.org/0000-0003-2815-6827
David O’Neill
vvaa620145
Martin Ebner/ Stefan Schreiber (Hrsg.): Einleitung in das Neue Testament (Studienbücher Theologie 6), Stuttgart 3 2020. Jan Heilmann (ORCID 0000-0003-2815-6827) Bei dem zu besprechenden Lehrbuch handelt es sich um die dritte Auflage der ursprünglich 2008 erschienenen und von Martin Ebner und Stefan Schreiber herausgegebenen Einleitung in das Neue Testament, die nicht nur mit neuem Design und Layout versehen worden ist, sondern laut des Vorwortes „dem Gang der Forschungsdiskussion entsprechend“ (10) überarbeitet und aktualisiert worden ist. Im Unterschied zum Konkurrenzlehrbuch des mittlerweile emeritierten Hallenser Neutestamentlers Udo Schnelle, der seine mittlerweile in der 9. Auflage erhältliche Einleitung monographisch konzipiert hat, sind hier - analog zum alttestamentlichen Pendant, der von Zenger und Frevel herausgegebenen Einleitung - die einzelnen Kapitel von unterschiedlichen Autoren verfasst. Der Vorteil dieses Formats liegt auf der Hand: Die Verfasserinnen und Verfasser sind jeweils Spezialisten in Bezug auf das jeweilige Thema. Zudem entspricht die Multiperspektivität des Buches insgesamt stärker der kontroversen Forschungslage in Bezug auf die meisten einleitungswissenschaftlichen Fragen. Das Buch beginnt mit einem Einführungsteil, der Fragen der Entstehung des Kanons diskutiert und relativ kurz in das Problem der Textüberlieferung einführt. (An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die von Martin Ebner und Bernhard Heiniger verfasste Methodenlehre ein didaktisch sehr sinnvoll gestaltetes und auch für Lehrveranstaltungen ohne Sprachvoraussetzungen geeignetes Kapitel zur neutestamentlichen Textkritik enthält.) 1 Das Kapitel „Der christliche Kanon“ zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht, wie die meisten anderen Lehrbücher, einseitig von dem maßgeblich von Theodor Zahn geprägten dynamische Zirkulations- und Wachstumsmodell ausgeht, sondern auch die von David Trobisch gemachten Beobachtungen und sein Modell einer Endredaktion im 2. Jh. 2 in die ausgewogene Darstellung aufnimmt. Dies ist didaktisch aus der Sicht des Rezensenten insofern sinnvoll, als das Lernziel der akademischen Ausbildung im Studium nicht mit einem positivistischen Impetus gefärbten, inhaltsbezogenen Lernens eines spezifischen Entwicklungsmodells bestehen sollte, sondern darin, die kritische Distanz und die Diskussion auf einer Metaebene einzuüben. 1 Vgl. Ebner/ Heininger, Exegese, 25-56. 2 Vgl. Trobisch, Endredaktion; Trobisch, First Edition. Verstehen von Anfang an 6/ 2 (2021) DOI 10.24053/ VvAa-2021-0019 Diesbezüglich ist aber gleich einschränkend hinzuzufügen, dass die kirchengeschichtliche Einordnung der Figur Marcions im selben Kapitel sich ganz auf die traditionelle Perspektive stützt. Die seit einigen Jahren intensiv geführte Diskussion um das Evangelium und die Paulusbriefsammlung, die für Marcion bezeugt sind, und deren Verhältnis zum kanonischen Lukasevangelium und zur kanonisch überlieferten Paulusbriefsammlung bleiben hier unerwähnt. 3 Die Thesen von Matthias Klinghardt und Markus Vinzent zum synoptischen Problem werden lediglich kurz am Ende des auf die Einleitung im ersten Hauptteil folgenden Kapitels zur synoptischen Frage angerissen, wobei die Differenzen der beiden Entwürfe von Klinghardt und Vinzent unsachgemäß eingeebnet werden. Abgesehen davon ist die Darstellung der unterschiedlichen synoptischen Theorien jedoch ausgeglichen, ohne die, gerade in der anglophonen Forschung nicht unumstrittene, Zwei-Quellen-Theorie einseitig zu bevorzugen. (Es ist allerdings kritisch zu fragen, ob es in hochschuldidaktischer Sicht sinnvoll ist, der Spruchquelle Q ein eigenes Kapitel zu widmen [92-129], wodurch der Eindruck erweckt wird, es handle sich hierbei um eine, den übrigen Schriften des Neuen Testaments gleichwertige Schrift.) Anders als die Einleitung von Schnelle, deren Gliederung sich an einer Mischung aus gattungstypologischen Erwägungen und der hypothetischen Datierung der einzelnen Schriften orientiert, folgt die hier zu besprechende Einleitung weitgehend der Gliederung der kritischen Ausgaben, von der lediglich im Bereich der paulinischen Briefe abgewichen wird, indem die Protopaulinen und Deuteropaulinen blockweise besprochen werden. Die Kapitel zu den einzelnen neutestamentlichen Büchern sind jeweils klar ersichtlich in drei Teile unterteilt. Im Teil zur „Struktur“ wird bei narrativen Texten die Erzählstruktur beschrieben, bei den diskursiven Texten der Briefliteratur die Argumentationsstruktur. Unter „Entstehung“ werden Fragen der Abfassungszeit und des Abfassungsortes, des Verfassers und diachrone Fragen der Textgenese thematisiert. Der Teil „Diskurs“ bietet eine Einführung in die mit der jeweiligen Schrift verbundenen inhaltlichen und/ oder theologischen Fragen und deren Kontextualisierung. Die Kapitel sind insgesamt gut lesbar geschrieben und sind hervorragend dazu geeignet, im Selbststudium durchgearbeitet, oder im Sinne eines Nachschlagewerks zur individuellen Vor- und Nachbereitung von Lehrveranstaltungen verwendet zu werden. Die übersichtlich und sinnvoll gegliederten - freilich nicht auf Vollständigkeit zielenden und nach subjektiven Kriterien ausgewählten - Literaturhinweise am Ende jedes Kapitels sind als Ausgangspunkt für diverse 3 Vgl. z. B. BeDuhn, First New Testament; Vinzent, Marcion; Klinghardt, Evangelium; Gramaglia, Marcione; sowie die Quaestiones disputatae in NTS 63/ 2 (2017) und die Beiträge in der ZAC 21/ 1 (2017). 146 Jan Heilmann DOI 10.24053/ VvAa-2021-0019 Verstehen von Anfang an 6/ 2 (2021) schriftliche Studierendenarbeiten hilfreich. Der Umfang der jeweiligen Kapitel und damit auch der Gesamtumfang des Buches, das eine klassische Einleitung darstellt, machen aber auch deutlich, dass das Buch zumindest in seiner Gesamtheit nicht an Studierende in Studiengängen mit geringerem Stundenanteil in der neutestamentlichen Wissenschaft (z. B. B. A.; bestimmte Lehramtsstudiengänge; NT-Anteile in spezifischen Masterstudiengängen) adressiert ist, für die eine stärkere didaktische Reduktion notwendig erscheint. Unterstellt man dem Buch dementsprechend, dass es sich maßgeblich an Studierende richtet, deren Hauptstudienschwerpunkt auf der Theologie liegt, sind zuletzt einige mit den Einleitungswissenschaften verbundene, hochschuldidaktische Fragen zu erörtern und zwar im Hinblick auf die Lernziele. Dies soll am Beispiel der Behandlung der Datierungsfragen im vorliegenden Lehrbuch geschehen. Die Datierungsfrage wird etwa beim Matthäusevangelium zunächst vorbildlich entlang der relativen Datierungsmöglichkeiten diskutiert, wobei zu Recht auf die umstrittene Datierung der Ignatiusbriefe und der Didache hingewiesen wird. Dann folgt aber unvermittelt die Feststellung: „Vermutlich ist das MtEv nicht viel später als 80 n. Chr. entstanden.“ (150) Eine argumentative Begründung für diese Vermutung wird nicht geliefert. Die Datierungsfrage im Kapitel zum Johannesevangelium ist als Abwehrargumentation einer Datierung in das 2. Jh. gestaltet (220). Die Apostelgeschichte wird zwischen 80 und 90 datiert, wobei angeführt wird: „Allzu weit wird man vom vermuteten Todeszeitpunkt des Paulus […] nicht abrücken können.“ (243) Ohne weitere argumentative Einbettung bleibt dies für die Leserinnen und Leser, die die Datierungsdiskussionen und damit die Voraussetzungen dieser Aussage nicht kennen, ein bloßes Postulat, das insofern problematisch ist, als damit die Forschungsposition einer Datierung der Apg in das 2. Jh. gänzlich ausgeblendet werden. 4 Etwas ausgeglichener ist die Darstellung der Datierungsfrage im Kapitel zur Offb. Hier werden Positionen der Spätdatierung zumindest unter Referenz auf die jeweiligen Autoren genannt (586). Ganz anders wird mit neueren Forschungsarbeiten beim 2 Petr eine Spätdatierung zwischen 140 und 160 n. Chr. angenommen. Die Darstellung in der vorliegenden Einleitung lässt damit insgesamt die Tendenz erkennen, eine Datierung weitgehend als die eine richtige Datierung argumentativ herauszuarbeiten. Hier ist nun in hochschuldidaktischer Hinsicht zu fragen, welche Lernziele damit bei den Studierenden adressiert werden. Besteht hier nicht die Gefahr, die Studierenden dazu zu verleiten, Datierungen als recht sicher erschließbare „Fakten“ auswendig zu lernen? Ein solches Lernziel ist zwar leicht operationalisierbar; aber entspricht es auch dem, wozu das Hochschulstudium in der Theologie eigentlich befähigen soll, der Einübung 4 Vgl. Pervo, Dating; Lüke, Kohärenz. Einleitung in das Neue Testament 147 Verstehen von Anfang an 6/ 2 (2021) DOI 10.24053/ VvAa-2021-0019 kritischer Distanz und der Diskursfähigkeit auf einer Metaebene, die z. B. im Bereich der exegetischen Methodenlehre und zahlreicher anderer Fragen der neutestamentlichen Wissenschaft ganz selbstverständlich angestrebt wird? Dies führt mich zu meinem abschließenden Plädoyer: Die einleitungswissenschaftlichen Fragen sollten in einer Einleitung so hypothesenneutral wie möglich, vorzugsweise deskriptiv und weniger argumentativ zuspitzen sowie aus einer ordnenden Metaperspektive dargestellt werden. Dies ist freilich im Sinne eines Orientierung gebenden Ideals zu verstehen. 148 Jan Heilmann DOI 10.24053/ VvAa-2021-0019 Verstehen von Anfang an 6/ 2 (2021) translated by David O’Neill The textbook under review is the third edition of the Einleitung in das neue Testament (“Introduction to the New Testament“), originally published in 2008 and edited by Martin Ebner and Stefan Schreiber, which has not only been given a new design and layout but, according to the preface, has also been revised and updated “in line with the course of the research discussion” (10). In contrast to retired New Testament scholar Udo Schnelle from Halle, who designed his competing introduction textbook - now in its ninth edition - as a monograph, the individual chapters here are written by different authors - analogous to its Old Testament counterpart, the introduction edited by Zenger and Frevel. The advantage of this format is obvious: the authors are specialists on their respective topic. In addition, the multi-perspectivity of the book as a whole corresponds more closely to the controversial research situation regarding most introductory academic questions. The book starts with an introductory section that discusses the formation of the canon and relatively briefly introduces the problem of textual transmission. (At this point, it should be mentioned that the methodology written by Martin Ebner and Bernhard Heiniger contains a chapter on New Testament textual criticism which is didactically very sensibly designed and also suitable for classes without language prerequisites). 1 The chapter on “The Christian Canon” is distinguished by the fact that it does not, like most other textbooks, proceed one-sidedly from the dynamic circulation and growth model decisively coined by Theodor Zahn, but also includes the observations made by David Trobisch and his model of a final editing in the 2nd Century. 2 From the reviewer’s point of view, this makes didactic sense insofar as the learning goal of academic training should not be a content-related learning of a specific development model coloured with a positivist impetus, but rather to practise critical distance and discussion on a meta-level. In this regard, however, it should be added right away that the church-historical classification of Marcion in the same chapter is based entirely on the traditional perspective. The discussion that has been going on intensively for some years about the Gospel and the Pauline epistle collection, which are attested for Marcion, and their relationship to the canonical Gospel of Luke and the canonically transmitted Pauline epistle collection remain unmentioned here. 3 1 Cf. Ebner/ Heininger, Exegese, 25-56. 2 Cf. Trobisch, Endredaktion; Trobisch, First Edition. 3 Cf. e. g. BeDuhn, First New Testament; Vinzent, Marcion; Klinghardt, Evangelium; Gramaglia, Marcione; as well as the Quaestiones disputatae in NTS 63/ 2 (2017) and the contri- Einleitung in das Neue Testament 149 Verstehen von Anfang an 6/ 2 (2021) DOI 10.24053/ VvAa-2021-0019 The theses of Matthias Klinghardt and Markus Vinzent on the synoptic problem are only briefly touched upon at the end of the chapter on the synoptic question, whereby the differences between the two lines of argument by Klinghardt and Vinzent are improperly levelled. Apart from this, however, the presentation of the different synoptic theories is balanced without one-sidedly favouring the two-source theory, which is not uncontroversial, especially in Anglophone research. (It must be critically questioned, however, whether it makes sense from the point of view of university didactics to devote a separate chapter to the source Q [92-129], which gives the impression that it is a scripture equal to the other writings of the New Testament). Unlike Schnelle’s introduction, whose structure is based on a mixture of genre-typological considerations and the hypothetical dating of the individual writings, the introduction to be discussed here largely follows the structure of the critical editions, deviating from it only in the area of the Pauline letters by discussing the Protopaulines and Deuteropaulines. The chapters on the individual New Testament books are clearly divided into three parts. In the section on “Structure”, the narrative structure is described in the case of narrative texts, and the argumentative structure in the case of discursive texts of epistolary literature. The section on “Origin” deals with questions of the time and place of composition, the author and diachronic questions of textual genesis. The section “Discourse” offers an introduction to the content-related and/ or theological questions associated with the respective scripture and their contextualisation. Overall, the chapters are written in a readable manner and are excellently suited to be worked through in self-study or to be used as a reference work for individual preparation and follow-up. The clearly and sensibly structured references at the end of each chapter - admittedly not aiming for completeness and selected according to subjective criteria - are helpful as a starting point for various written student projects. However, the size of the respective chapters and thus also the overall size of the book, which is a classic introduction, also make it clear that the book, at least in its entirety, is not addressed to students in seminars with a lower proportion of hours in New Testament studies (e. g. B. A.; certain teacher training courses; NT components in specific Master’s courses), for which a stronger didactic reduction seems necessary. If one assumes that the book is aimed primarily at students whose major field of study is theology, then some questions related to the introductory sciences and didactics of higher education must be discussed with regard to the learning objectives. This will be done using the example of the treatment of dating issues in the present textbook. The question of dating is first discussed in an exemplary butions in ZAC 21/ 1 (2017). 150 Jan Heilmann DOI 10.24053/ VvAa-2021-0019 Verstehen von Anfang an 6/ 2 (2021) manner in the Gospel of Matthew along the lines of relative dating possibilities, whereby the controversial dating of the Epistles of Ignatius and the Didache is rightly pointed out. But then abruptly follows the statement: “Presumably the MtEv was written not much later than 80 CE.” (150) No argumentative justification for this assumption is given. The dating question in the chapter on the Gospel of John is framed as a defensive argument for dating it in the 2nd Century (220). The Acts of the Apostles is dated between 80 and 90, followed by the statement: “One can probably not depart too far from the presumed time of Paul’s death […]”. (243) Without further argumentative embedding, this remains a mere postulate for readers who are not familiar with the dating discussions and the presuppositions of this statement, which is problematic insofar as it completely ignores the research position of dating Act to the 2nd Century. 4 The presentation of the dating question in the chapter on the Apc is somewhat more balanced. Here, positions of late dating are at least mentioned with reference to the respective authors (586). In a completely different vein, recent research assumes a late dating of 2 Petr between 140 and 160 CE. The presentation in the present introduction thus reveals an overall tendency to largely argue for one dating as the correct one. From the point of view of higher education didactics, the question arises as to which learning goals are addressed to the students. Isn’t there a danger here of tempting students to learn dates by heart as “facts” that can be quite reliably deduced? Such a learning goal is easy to operationalise; but does it correspond to what university studies in theology are actually supposed to enable, the practice of critical distance and the ability to discourse on a meta-level, which is quite naturally striven for, for example, in the area of exegetical methodology and numerous other questions of New Testament scholarship? This leads me to my final plea: the questions of introductory scholarship should - in an introduction - be presented as hypothesis-neutral as possible, preferably descriptive and less argumentatively pointed, as well as from an organising meta-perspective. This is, of course, to be understood in the sense of an ideal that provides orientation. Bibliography BeDuhn, Jason: The First New Testament. Marcion’s Scriptural Canon, Salem, Or. 2013. Ebner, Martin/ Heininger, Bernhard: Exegese des Neuen Testaments, Paderborn 4 2018. Gramaglia, Pierangelo: Marcione e il Vangelo (di Luca). Un confronto con Matthias Klinghardt, Turin 2017. Klinghardt, Matthias: Das älteste Evangelium und die Entstehung der kanonischen Evangelien (TANZ 60), Tübingen 2 2020. 4 Vgl. Pervo, Dating; Lüke, Kohärenz. Einleitung in das Neue Testament 151 Verstehen von Anfang an 6/ 2 (2021) DOI 10.24053/ VvAa-2021-0019 Lüke, Nathanael: Über die narrative Kohärenz zwischen Apostelgeschichte und Paulusbriefen (TANZ 62), Tübingen 2019. Pervo, Richard I.: Dating Acts. Between the Evangelists and the Apologists, Santa Rosa, Cal. 2006. Trobisch, David: Die Endredaktion des Neuen Testaments. Eine Untersuchung zur Entstehung der christlichen Bibel (NTOA 31), Fribourg 1996. Trobisch, David: The First Edition of the New Testament, Oxford 2000. Vinzent, Markus: Marcion and the Dating of the Synoptic Gospels (StPatr.S 2), Leuven 2014. 152 Jan Heilmann DOI 10.24053/ VvAa-2021-0019 Verstehen von Anfang an 6/ 2 (2021)