Erklärvideos einfach erfolgreich
0911
2017
978-3-7398-0347-0
978-3-8676-4815-8
UVK Verlag
Roman Simschek
Sahar Kia
Wer das Buch gelesen hat, kennt alle Zutaten, die zu einem guten Erklärvideo dazugehören
Produkte oder Dienstleistungen mit Hilfe von Erklärvideos im Internet zu präsentieren liegt im Trend. Denn Videos sind inzwischen die begehrtesten Inhalte im Netz. Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen gefordert, ihre Kommunikation diesem veränderten Kundenverhalten anzupassen.
Aufgrund der starken Nachfrage nach Erklärvideos ist die Zahl der Anbieter in den letzten Jahren rapide gestiegen. So gibt es heute schon mehr als 50 etablierte Unternehmen für Bewegtbilder in Deutschland. Das macht es nicht einfach, das Richtige zu finden.
Das vorliegende Buch zeigt Ihnen anschaulich und anhand zahlreicher Praxisbeispiele auf, was für die Erstellung eines erfolgreichen Erklärvideos wichtig ist und wie der Prozess der Erstellung abläuft. Und das alles ganz ohne Technik-Latein! Es gibt außerdem hilfreiche Tipps, wie Sie den optimalen Anbieter für Ihr Erklärvideo finden. Zahlreiche Tools, Software-Lösungen, Hinweise und Checklisten helfen bei der Umsetzung.
Das Buch wendet sich an Mitarbeiter in den Bereichen Marketing und Unternehmenskommunikation sowie an angehende Videoproduzenten.
<?page no="5"?> Vorwort Erklärvideos sind ein Megatrend. Immer mehr Unternehmen nutzen sie als Marketinginstrument. Insbesondere im Internet sind Erklärvideos das optimale Mittel, um erfolgreich zu sein. Die Vorteile liegen auf der Hand: geringe Produktionskosten von wenigen tausend Euro für das Video selbst und eine hohe Wirkung auf die Konversion-Rate. Sprich die Verkäufe steigern sich um einen hohen Prozentsatz und die Investitionen für ein Erklärvideo sind im Gegensatz hierzu jedoch gering. Aufgrund der starken Nachfrage nach Erklärvideos ist auch die Zahl der Anbieter für Erklärvideos in den in den letzten Jahren in Deutschland rapide gestiegen. So gibt es heute schon mehr als 50 etablierte Anbieter. Doch welcher Anbieter ist der richtige? Ein unübersichtlicher Markt, der es schwer macht, den geeignetsten Partner für Ihr Erklärvideoprojekt zu finden. Das vorliegende Buch ist das erste seiner Art. Es ist das Standardwerk zum Thema Erklärvideos. Es wird Ihnen dabei helfen zu verstehen, was für die Erstellung eines erfolgreichen Erklärvideos wichtig ist. Es liefert Antworten auf die Frage, wie eine optimale Konzeption und Produktion abläuft, wie der Prozess der Erstellung eines Erklärvideos reibungslos funktioniert, und auch wie Sie den optimalen Anbieter für Ihr Erklärvideo finden. Zudem stellt es Ihnen Software und Tools vor, die Ihnen dabei helfen können, Ihr eigenes Erklärvideo einfach und unkompliziert zu erstellen. Wichtige Hilfen und Hinweise wurden als Checklisten integriert, die Ihnen in der Praxis helfen, das gesamte Wissen dieses Buchs umzusetzen. Als Autoren bieten wir Ihnen jederzeit gerne zusätzlich, dass Sie uns persönlich kontaktieren können, wenn Sie Fragen rund um das Thema Erklärvideos haben. Gerne stellen wir unser Wissen aus vielen Jahren der erfolgreichen Produktion von Erklärvideos zur Verfügung: Wir sind telefonisch erreichbar unter 0611/ 137 112 07 oder per E-Mail Roman Simschek: simschek@verklickern.de Sahar Kia: kia@verklickern.de Gerne können Sie uns auf diesem Wege auch Hinweise oder Verbesserungsvorschläge zu diesem Buch zukommen lassen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und insbesondere auch dabei, Ihr Erklärvideoprojekt erfolgreich zu realisieren und Ihre damit verbundenen Ziele zu erreichen. Sie finden in diesem Buch Videos, in denen unsere Experten ausgewählte Themen vorstellen und so einzelne Kapitel vermitteln. Zu den Videos gelangen Sie <?page no="6"?> 6 Vorwort über den jeweils angezeigten Weblink oder durch Verwendung des jeweiligen angezeigten QR-Codes. Dieses Buch wäre nie möglich gewesen ohne unser phantastisches Verklickern- Team. Hier sind die folgenden Klickys, wie wir sie nennen, zu erwähnen: Angelo Gerhardt, Lucia Janbaz, Lisa Ziemer, Jallel Ben Rhomdane, Shahab Fotohian, Jannis Mattar, Matthias Webel, Christian Horst, Alexander Thomas, Denise Monteiro und Markus Rahn. Danke Euch. Ihr seid das beste Team der Welt. Besonders danken wir unserem Grafiker Alexander Thomas, der die wunderschönen Grafiken für dieses Buch erstellt hat. Wiesbaden, im Juni 2017 Roman Simschek Sahar Kia Verklickern GmbH - www.verklickern.de Roman Simschek und Sahar Kia verklickern das Vorwort: Schauen Sie sich in diesem Video das Vorwort der Autoren an und lassen Sie sich die Geschichte zu diesem Buch verklickern. <?page no="7"?> Inhaltsübersicht Vorwort .......................................................................................................................... 5 1 Erklärvideos: Ein Megatrend? ......................................................................... 15 2 Was sind Erklärvideos? ..................................................................................... 21 3 Einsatzbereiche.................................................................................................. 35 4 Konzeption ........................................................................................................ 41 5 Produktion.......................................................................................................... 75 6 Vermarktung ...................................................................................................... 91 7 Markt für Erklärvideos ................................................................................... 103 8 Software und Tools ......................................................................................... 121 9 Golden 8: Acht Erfolgsregeln für den Erfolg ............................................. 129 Index ........................................................................................................................... 139 <?page no="9"?> Inhalt Vorwort .......................................................................................................................... 5 1 Erklärvideos: Ein Megatrend? ................................................................. 15 1.1 Seit wann gibt es Erklärvideos? .................................................................... 17 1.2 Warum Erklärvideos so erfolgreich sind? ................................................... 18 1.3 Komplexitätsreduktion als Erfolgsfaktor.................................................... 19 1.4 Erklärvideos vs. Verkaufsvideos .................................................................. 20 2 Was sind Erklärvideos? .............................................................................. 21 2.1 Definition von Erklärvideos ......................................................................... 23 2.2 Abgrenzung Erklärvideo zu How-to-Video ............................................... 23 2.3 Stile von Erklärvideos.................................................................................... 24 2.3.1 Marker-Stil....................................................................................................... 25 2.3.2 Legetechnik ..................................................................................................... 25 2.3.3 Comic-Stil........................................................................................................ 26 2.3.4 Corporate Identity - individueller Stil ......................................................... 27 2.3.5 Icon- und Infografik-Stil ............................................................................... 28 2.3.6 Motion Design................................................................................................ 28 2.4 Psychologie von Erklärvideos ...................................................................... 29 2.5 Flow zur Erstellung von Erklärvideos ........................................................ 30 2.5.1 Wesentliche Prozesschritte ........................................................................... 30 2.5.2 Dauer der Erstellung eines Erklärvideos .................................................... 30 2.5.3 Projekt Erklärvideo ........................................................................................ 31 2.5.4 Rollen in einem Erklärvideoprojekt............................................................. 33 3 Einsatzbereiche ........................................................................................... 35 3.1 Produkte erklären und verkaufen................................................................. 37 3.2 Dienstleistungen erklären und verkaufen.................................................... 37 3.3 Unternehmensvorstellung ............................................................................. 37 <?page no="10"?> 10 Inhalt 3.4 Interne Kommunikation ............................................................................... 38 3.5 Die Zukunft: Schulung und E-Learning ..................................................... 38 4 Konzeption .................................................................................................... 41 4.1 Briefinggespräch ............................................................................................. 43 4.2 Storytelling ...................................................................................................... 43 4.2.1 Spannungsbogen von Erklärvideos ............................................................. 43 4.2.2 Heldenreise...................................................................................................... 45 4.2.3 Verwendung und Aufbau von Metaphern.................................................. 46 4.3 Storyboard - Das Drehbuch für Erklärvideos ........................................... 48 4.3.1 Kernelemente eines Storyboards.................................................................. 48 4.3.2 Kein Video ohne Storyboard........................................................................ 48 4.3.3 Checkliste zur Erstellung eines Storyboards............................................... 49 4.4 Multisensorik .................................................................................................. 50 4.4.1 Das Konzept der Multisensorik ................................................................... 50 4.4.2 Unterschiedliche Wahrnehmungstypen ...................................................... 51 4.4.3 Prozessworte zur Ansprache der Sinneskanäle .......................................... 52 4.4.4 Feuerwerk der Submodalitäten..................................................................... 54 4.4.5 Checkliste zur erfolgreichen Anwendung der Multisensorik ................... 57 4.5 Optimale Aufmerksamkeitsspanne .............................................................. 57 4.6 Gestaltungselemente von Erklärvideos....................................................... 60 4.6.1 Sprechertext .................................................................................................... 60 4.6.2 Grafische Elemente ....................................................................................... 61 4.6.3 Typographie .................................................................................................... 62 4.6.4 Icons ................................................................................................................ 64 4.6.5 Charaktere ....................................................................................................... 64 4.6.6 Livefilme und gefilmte Szenen ..................................................................... 65 4.6.7 Realbilder......................................................................................................... 66 4.6.8 Interviews ........................................................................................................ 67 4.6.9 3D-Elemente .................................................................................................. 68 4.6.10 Screenshots ..................................................................................................... 69 <?page no="11"?> Inhalt 11 4.6.11 Musik ............................................................................................................... 70 4.6.12 Sounddesign.................................................................................................... 70 4.6.13 Sprecher........................................................................................................... 71 4.7 Checkliste für die erfolgreiche Konzeption................................................ 73 5 Produktion..................................................................................................... 75 5.1 Kaufen oder selbst machen? ......................................................................... 77 5.2 Grafische Umsetzung .................................................................................... 78 5.2.1 Ein Thema eine Grafik.................................................................................. 78 5.2.2 Weniger ist mehr ............................................................................................ 79 5.2.3 Farben selektiv einsetzen .............................................................................. 79 5.2.4 Animationen bewusst einsetzen ................................................................... 80 5.2.5 Wie Grafiken wirken...................................................................................... 80 5.3 Sprecherauswahl ............................................................................................. 81 5.3.1 Wir finde ich den richtigen Sprecher? ......................................................... 81 5.3.2 Briefing des Sprechers ................................................................................... 81 5.3.3 Plattformen zum Booking von Sprechern .................................................. 82 5.3.4 Den Text selbst einsprechen ........................................................................ 83 5.4 Sprachvarianten .............................................................................................. 84 5.5 Untertitel ......................................................................................................... 86 5.6 Musikauswahl.................................................................................................. 86 5.7 Welches Tool ist das Beste? .......................................................................... 88 5.8 Ausgabeformate.............................................................................................. 88 5.9 Checkliste für die erfolgreiche Produktion ................................................. 90 6 Vermarktung................................................................................................. 91 6.1 Einsatzbereiche Marketing Erklärvideos .................................................... 93 6.2 Marketingstrategien........................................................................................ 94 6.2.1 Homepage ....................................................................................................... 94 6.2.2 Landingpages .................................................................................................. 94 6.2.3 Virales Marketing ........................................................................................... 95 <?page no="12"?> 12 Inhalt 6.2.4 Social Marketing ............................................................................................. 95 6.2.5 Content Marketing ......................................................................................... 95 6.2.6 Marketing auf Videoplattformen.................................................................. 96 6.2.7 Steigerung der Konversion ........................................................................... 98 6.3 Alternativen zu YouTube.............................................................................. 99 6.4 Google Adwords .......................................................................................... 100 6.5 Checkliste für die erfolgreiche Vermarktung............................................ 101 7 Markt für Erklärvideos............................................................................. 103 7.1 Wie groß ist der Gesamtmarkt? .................................................................. 105 7.2 Preise für Erklärvideos ................................................................................ 106 7.2.1 Einflussfaktoren für den Preis.................................................................... 106 7.2.2 Preisspanne von Erklärvideos .................................................................... 107 7.2.3 Festpreise sind üblich .................................................................................. 107 7.2.4 Erklärvideos mieten ..................................................................................... 108 7.2.5 Billigvideos aus Fernost............................................................................... 108 7.3 Wie setzt sich der Preis zusammen? .......................................................... 109 7.4 Welche Anbietertypen gibt es? ................................................................... 111 7.4.1 Etablierte Erklärvideoanbieter ................................................................... 112 7.4.2 Werbeagenturen ........................................................................................... 113 7.4.3 Freelancer ...................................................................................................... 113 7.4.4 Filmproduktionsfirmen ............................................................................... 114 7.5 Welche Erklärvideoanbieter gibt es in Deutschland? .............................. 114 7.6 Wie wählt man den richtigen Anbieter aus? ............................................. 118 7.6.1 Es gibt viele Anbieter .................................................................................. 118 7.6.2 Welche Auswahlkriterien sind angemessen .............................................. 118 7.6.3 Auf was Sie achten sollten .......................................................................... 119 7.7 Checkliste zur Auswahl des optimalen Anbieters .................................... 119 8 Software und Tools ....................................................................................121 8.1 Welche Software gibt es? ............................................................................. 123 <?page no="13"?> Inhalt 13 8.2 Web-basierte Tools ...................................................................................... 124 8.3 Desktop-basierte Tools ............................................................................... 126 9 Golden 8: Acht Erfolgsregeln für den Erfolg ..................................... 129 9.1 One-Rule: One Topic, One Client, One Message, One Impuls ............ 132 9.2 Weniger ist mehr .......................................................................................... 132 9.3 Zielgruppe genau definieren ....................................................................... 133 9.4 Nie ohne Impuls: Call-to-Action ............................................................... 134 9.5 Auf die Länge kommt es an: die Zwei-Minuten-Regel ........................... 134 9.6 Kundenperspektive: immer aus Kundensicht denken ............................ 135 9.7 Speed, Speed, Speed and more Speed ....................................................... 135 9.8 Let the music play: Audio-Hypnose .......................................................... 135 9.9 Checkliste zur Anwendung der Golden 8................................................. 137 Index ........................................................................................................................ 139 <?page no="15"?> 1 Erklärvideos: gatrend? <?page no="17"?> Wenn es eine Sparte im Bereich Videomarketing gibt, die in den letzten Jahren geboomt hat, dann sind es Erklärvideos. Man kann sich Erklärvideos heute kaum noch entziehen, ob auf YouTube, auf Homepages von Unternehmen, auf Messen oder in Präsentationen. Immer intensiver wird auf die Wirkung und den Nutzen von Erklärvideos gesetzt. Ein Megatrend, der sich ganz einfach erklären lässt. Schaut man sich die Statistik von Google Trends an, die sich letztlich daran orientiert, wie sich der Suchbegriff „Erklärvideo“ in den vergangenen fünf Jahren entwickelt hat, so sieht man eine Verfünffachung der Suchanfragen. Das bedeutet ein Wachstum von etwa 20% pro Jahr. Der Boom von Erklärvideos in Deutschland hat somit also vor etwa fünf Jahren begonnen. Quelle: Google Trends: Interesse am Suchbegriff „Erklärvideo“ in Deutschland Doch bevor wir auf die Ursachen dieses Trends weiter eingehen, stellt sich die Frage, woher Erklärvideos überhaupt kommen, beziehungsweise wie lange es Erklärvideos schon gibt. 1.1 Seit wann gibt es Erklärvideos? Es ist nicht wirklich dokumentiert, wann das erste Erklärvideo produziert wurde. Dennoch ist eines der ersten erfolgreichen Erklärvideos das Video, welches für Dropbox produziert wurde. Dropbox ist bekannt als Anbieter von Online- Datenspeicher. Dieses Erklärvideo brachte Dropbox eine deutliche Steigerung 1. 1 <?page no="18"?> 18 1 Erklärvideos: Ein Megatrend? der Kundenanmeldungen von mehr als 10%. Zudem wurde es durchschnittlich mehr als 30.000 Mal pro Tag angeschaut. Dies führte letztendlich dazu, dass es nur wenige Jahre nach seiner Veröffentlichung insgesamt über 30 Millionen Mal angesehen wurde. Dieser sensationelle Erfolg, der weltweit für Aufsehen erregte, führte dazu, dass immer mehr Unternehmen Erklärvideos auf ihrer eigenen Webseite einsetzen, um den Vertrieb ihrer Produkte und Dienstleistungen zu steigern. So begann der Aufstieg von Erklärvideos zu einem der bedeutendsten Werbeinstrumente unserer medialen Zeit. Quelle: YouTube, Screenshot Dropbox Erklärvideo https: / / www.YouTube.com/ watch? v=QADSH8XYx_A&t=1s 1.2 Warum Erklärvideos so erfolgreich sind? Der Trend zum Bewegtbild hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Der größte Teil des heutigen Internet-Traffics beruht auf Videos. So werden auch Videoplattformen wie YouTube oder Vimeo immer populärer und laufen dem traditionellen Fernsehen mehr und mehr den Rang ab. So hat YouTube heute mehr als eine Milliarde Nutzer. Dies entspricht mehr als einen Drittel aller Internet-Nutzer. Gerade die jüngere Generation konsumiert kaum noch „normale“ Fernsehkanäle, sondern fokussiert sich mehr und mehr auf Video on Demand und entsprechende Channels bei Netflix oder YouTube <?page no="19"?> 1.3 Komplexitätsreduktion als Erfolgsfaktor 19 Streaming. Und auch die Channels von Bloggern boomen. Das gesamte Nutzungsverhalten beim Bewegtbild hat sich somit in den letzten Jahren massiv geändert. Insofern sind Erklärvideos letztlich ein deutliches Zeichen und das Ergebnis unseres veränderten Verhaltens beim Konsum von Bewegtbildern im Netz. Der Vorteil liegt auf der Hand: Videos im Netz können jederzeit und immer wieder angeschaut werden. Im Vergleich zum traditionellen Fernsehen muss sich der Konsument nicht mehr an feste Sendezeiten halten und kann die von ihm präferierten Inhalte dann konsumieren, wenn es für ihn zeitlich am besten ist. Immer mehr Unternehmen haben diesen Trend erkannt und verwenden Erklärvideos zum Zwecke des Vertriebs und des Verkaufs und auch um eigene Produkte oder Dienstleistungen den potenziellen Kunden zu erklären. So sind Erklärvideos heute auch schon weit mehr als reine Wissensvermittlung. Sie sind ein klares und wesentliches Verkaufsinstrument geworden. Denn im wirtschaftlichen Kontext kann man beobachten, dass Erklärvideos immer mehr als Verkaufsvideos eingesetzt werden, um den Produktabsatz insbesondere im Internetvertrieb und Handel zu steigern. Auch in der internen Kommunikation und der Weiterbildung in Unternehmen sowie für Schulungen von Mitarbeitern werden Erklärvideos immer mehr eingesetzt. Aus diesem Grund hat sich der Markt für Erklärvideos in den letzten Jahren mit dynamischen und zweistelligen Wachstumsraten entwickelt. 1.3 Komplexitätsreduktion als Erfolgsfaktor Menschen mögen es einfach und unkompliziert. Und Erklärvideos treffen hier in mehrfacher Hinsicht den Nerv unserer Zeit. Erstens wollen Menschen im Netz keine Texte mehr lesen. Sie wollen die Inhalte von Homepages bequemer konsumieren. Und hier sind Erklärvideos das optimale Mittel, um dieses Bedürfnis zu befriedigen: Man klickt das Video an … und schon kann man sich - ohne einen Text lesen zu müssen - die Inhalte des Videos erklären lassen. Gleichzeitig geht der Trend auch zu immer kleineren Informationseinheiten. Was wir insgesamt in unserer Kommunikation beobachten können, wie beispielsweise der Nutzung von Whatsapp: Kommunikationseinheiten werden auf ihr effektives Minimum reduziert. Dies zeigt sich auch bei der Aufnahme und Vermittlung von Wissen und Informationen. Denn Erklärvideos vermitteln Inhalte innerhalb von kurzer Zeit meist mit einer Zeitspanne von 60 Sekunden bis maximal drei Minuten. Das ist einfach, sehr schnell und effizient. Denn <?page no="20"?> 20 1 Erklärvideos: Ein Megatrend? heute haben wir immer weniger Zeit und wir versuchen diese so effizient wie möglich zu nutzen. Auch vermitteln Erklärvideos die wichtigsten Botschaften zu Produkten, Dienstleistungen, aktuellen Themen oder Wissensgebieten sehr kompakt, komprimiert und in einer möglichst kurzen Zeit. Das Schlagwort hierbei lautet Komplexitätsreduktion. Komplexe Inhalte werden mit Erklärvideos einfach und schnell vermittelt. Denn „einfach“ und „schnell“ sind die wichtigsten Schlagworte unserer so kurzlebig gewordenen Zeit. 1.4 Erklärvideos vs. Verkaufsvideos Wenn man sich anschaut, für welche Zwecke Erklärvideos heute produziert und eingesetzt werden, so wird immer klarer, dass es kaum noch Videos gibt, die den Aspekt des Erklärens in den Vordergrund stellen. Immer mehr Videos werden heute dazu produziert, um Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen und zu vermarkten. Insofern sollte man besser nicht mehr von Erklärvideos sprechen, sondern ehrlicherweise von Verkaufsvideos. Dennoch hat sich der Begriff Erklärvideo weiterhin als Bezeichnung für diesen Typ von Video bis heute gehalten. Auch wenn ein Produkt oder eine Dienstleistung erklärt werden, ist das Hauptziel heute nicht mehr die Wissensvermittlung, sondern einen Kauf- oder Bestellimpuls auszulösen. Dies sollte man immer im Hinterkopf haben, insbesondere als Konsument von diesen Videos. Denn so wird man fast zwangsläufig vom Wissenssuchenden zum Käufer von Produkten oder Dienstleistungen, ohne dass man es gemerkt hat. Ein Trick, der von der Werbeindustrie sehr intensiv angewandt und genutzt wird. <?page no="21"?> 2 Was sind Erklärvideos? <?page no="23"?> 2.1 Definition von Erklärvideos Bei der Definition des Begriffs Erklärvideo ist davon auszugehen, dass die Begriffe Erklärvideo und Erklärfilm synonym verwendet werden. Es gibt bei der Verwendung im alltäglichen Sprachgebrauch meist keinen Unterschied. Erklärvideos sind Filme oder Videos, die abstrakte Themen, Produkte oder Dienstleistungen einfach und in visualisierter Form erklären. Eine Besonderheit von Erklärvideos im Vergleich zu sonstigen Videos mit erklärendem Charakter ist, dass ihre Dauer auf maximal drei Minuten beschränkt ist. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Aufmerksamkeitsspanne eines Videokonsumenten nach drei Minuten rapide abnimmt. Insofern ist die Laufzeit hierdurch auf drei Minuten als absolute Obergrenze beschränkt. Es geht bei einem Erklärvideo also darum, ein bestimmtes Themengebiet möglichst kompakt und effizient zu erklären. Der sicherlich bekannteste Stil beziehungsweise die bekannteste Art von Erklärvideos ist der klassische Schwarzweiß-Stil, bei dem auf einem weißen Hintergrund schwarz gezeichnete Figuren und Symbole gezeigt beziehungsweise animiert werden. Dies ist jedoch bei Weitem nicht der einzige Stil, den es von Erklärvideos gibt. Der Markt hat sich stark weiterentwickelt und weitere individuelle Stile hervorgebracht. Mehr hierzu in Kapitel 2.3. 2.2 Abgrenzung Erklärvideo zu How-to-Video Häufig werden Erklärvideos mit How-to-Videos verwechselt. Erklärvideos zeichnen sich meist dadurch aus, dass sie Inhalte durch emotionales Storytelling vermitteln. Hierdurch identifiziert sich der Betrachter direkt mit den Protagonisten in dem Erklärvideo und durchläuft somit eine metaphorische Geschichte. Bei How-to-Videos ist dies hingegen grundsätzlich anders. Bei How-to-Videos handelt es sich um Video-Tutorials, die unterschiedliche Tätigkeiten oder Fähigkeiten erklären. How-to-Videos unterscheiden sich von Erklärvideos dadurch, dass die Tätigkeit oder Fähigkeit so vor der Kamera vorgemacht beziehungsweise gezeigt wird, dass der Videobetrachter sie einfach von zuhause aus nachmachen kann. How-to-Videos werden oft in der Alltagssprache auch als Tutorials bezeichnet. So erläutern sie beispielsweise, wie man ein spezielles Gericht kocht oder wie man mit einem bestimmten Tool oder einer bestimmten Software umgeht. Sie ähneln einer gefilmten oder animierten Gebrauchsanweisung, die auch gänzlich auf Elemente wie Storytelling oder Animationen verzichtet. Zudem agiert der Sprecher der How-to-Videos, welcher meist selbst zeigt, wie man die Tätigkeit oder Fähigkeit durchführt, oft auch selbst als Sprecherstimme. <?page no="24"?> 24 2 Was sind Erklärvideos? Die Produktion dieser Videos ist meist sehr einfach gehalten und mehr im „Home made“-Stil. Die meisten dieser Videos werden von Privatpersonen produziert und ins Netz gestellt. Häufig wird das Video als Screen Capture produziert. Das bedeutet, dass der Bildschirm des Moderators des Videos direkt abgefilmt wird, während dieser Handlungen an seinem Rechner erklärt. Diese Technik kommt meist bei Tutorials zu Software, Spielen oder Internet-basierten Tools zum Einsatz. 2.3 Stile von Erklärvideos Heute gibt es unzählige Stile, in denen Erklärvideos produziert werden. Fast jeder Anbieter hat zwischenzeitlich seinen eigenen Stil entwickelt. Am bekanntesten ist sicherlich der Stil mit der klassischen Legetechnik von schwarz-weiß gezeichneten Figuren und Symbolen, die von einer Hand in den Bildschirm geschoben werden. Da sich viele Konsumenten in den letzten Jahren jedoch an diesem Stil sattgesehen haben, gibt es heute eine Vielzahl an weiteren Stilen, die im Folgenden skizziert werden. Diese wichtigsten Stile sind: Marker-Stil Legetechnik Comic-Stil Corporate Identity - individueller Stil Icon- und Infografik-Stil Motion Design Lucia Janbaz verklickert die Erklärvideo-Stile: Lassen Sie sich im folgenden Video die wichtigsten Stile von Erklärvideos verklickern. <?page no="25"?> 2.3 Stile von Erklärvideos 25 2.3.1 Marker-Stil Beim Marker-Stil handelt es sich um einen Stil, bei dem vornehmlich mit einem weißen Hintergrund gearbeitet wird. Farben werden eher selten verwendet. Die Symbolik und Darstellungen sind einfach und in schwarzen Konturen gehalten. Besonders ist an diesem Stil zudem, dass die Grafiken und Symbole quasi vor dem Auge des Videobetrachters erstellt werden. Eine imaginäre Hand zeichnet die Symbole vor den Augen des Betrachters. Daher auch die Bezeichnung Marker-Stil, denn Marker ist der englische Begriff für einen speziellen Whiteboard- Stift. Oft werden nicht alle Symbole, die im Video gezeigt werden, von der Hand gezeichnet, sondern nur ausgewählte Objekte. Der Marker-Stil ist sicherlich der bis heute am meisten verwandte Stil bei Erklärvideos. Er ist dennoch auch schon etwas in die Jahre gekommen. Viele Kunden und Konsumenten haben sich auch schon etwas satt an ihm gesehen. Dies hat auch zur Entwicklung vieler neuer Stile geführt. Quelle: Verklickern Video für utb-Verlag, München (Bildmaterial: Powtoon) 2.3.2 Legetechnik Die Legetechnik ist eine Unterform des Marker-Stils. Beide Stile verbindet, dass der Hintergrund des Videos weiß ist und die Symbole hauptsächlich in schwarz gehalten sind. Bei der Legetechnik werden die Symbole jedoch nicht von einer Hand gezeichnet, sondern diese werden von einer Hand und schon fertig gezeichnet in den Bildschirm geschoben. In den Anfängen, als diese Technik entwickelt worden ist, wurden die Grafiken auch als reale „Bildschnipsel“ auf einem weißen Hintergrund hin und her geschoben. Das Ganze wurde dann real mit einer Kamera abgefilmt. Heute erfolgt das ganze meist über entsprechende Software, in der die einzelnen Symbole bereits digital hinterlegt sind, welche diesen Effekt erzielt. <?page no="26"?> 26 2 Was sind Erklärvideos? Quelle: Verklickern Video für Verdi, Berlin 2.3.3 Comic-Stil Der Comic-Stil wird oft umgangssprachlich auch als Zeichentrick bezeichnet. In diesem Stil werden Charaktere in Form von Comicfiguren verwendet. Im Vergleich zum Marker-Stil sind diese jedoch meist bunt und in einer fast kindlichen Form gehalten. Das Einsatzgebiet dieses Stils ist eher beschränkt, da die gesamte Darstellungsform einen doch sehr beschränkten Einsatzbereich hat. Dies hat damit zu tun, dass der Stil doch sehr verspielt und kindlich wahrgenommen wird. Quelle: Verklickern Video für Hagebau, Berlin (Bildmaterial Goanimate) <?page no="27"?> 2.3 Stile von Erklärvideos 27 Tipp 2.3.4 Corporate Identity - individueller Stil Der Corporate-Identity-Stil oder auch individuelle Stil orientiert sich maximal an der Corporate Identity des Unternehmens, welches das Erklärvideo produzieren lässt. Schriftarten, Symbolik, Farbskala und alles Weitere wird mehr oder weniger 1: 1 übernommen, so dass sich das Erklärvideo absolut in die sonstigen Marketinginstrumente wie Broschüren, Homepage etc. eingliedert. Letztlich lassen sich heute alle Inhalte und Grafiken, die Unternehmen bereits in ihrem Marketinginstrumentarium verwenden, auch mit entsprechender Videosoftware animieren und in einem Erklärvideo umsetzen. Der Vorteil dieses Stils ist, dass er sich ohne visuelle oder sonstige Medienbrüche nahtlos in das gesamte Marketingmaterial eines Unternehmens eingliedert. Quelle: Verklickern Video für DWS, Berlin <?page no="28"?> 28 2 Was sind Erklärvideos? 2.3.5 Icon- und Infografik-Stil Dieser Stil zeichnet sich dadurch aus, dass auf Charaktere in Form von Figuren mehr oder weniger verzichtet wird. Der Stil umfasst hauptsächlich einfache Symbole, die mehrheitlich im Business-Bereich verwendet werden. Man könnte auch vereinfacht gesagt von einem hochanimierten Powerpoint-Film sprechen. Der Einsatzbereich ist meist für Unternehmenspräsentationen, bei denen Diagramme, Zahlen und sonstige unternehmerische Aspekte im Vordergrund stehen. Die Objekte sind auch meist flat, also im 2D-Format gehalten. Der Vorteil dieses Stils ist, dass er sehr einfach und puristisch wirkt und sich somit auf das Wesentliche fokussiert. Animationen werden in dieser Form des Videos nur selektiv eingesetzt, wo Highlights gesetzt werden sollen oder die Aufmerksamkeit gesteuert werden sollte. Quelle: Verklickern Video für Expose1, Hagen 2.3.6 Motion Design Der Motion-Design-Stil ist dadurch geprägt, dass die Objekte und Texte im Video sich in einer ständigen Bewegung befinden. Die Schlagworte bei diesem Stil lauten: Animation, Animation, Animation … Es wird hier also mit einer Vielzahl an Animationen gearbeitet. Der Zuschauer des Videos soll durch die vielen und dynamischen Bewegungen und die hieraus entstehende Lebendigkeit gefesselt werden. Grafisch wird sehr stark auf Icons und Infografiken gesetzt. Diese werden durch schnelle Übergänge in Szene gesetzt. Motion-Design-Videos werden <?page no="29"?> 2.4 Psychologie von Erklärvideos 29 meist farblich umgesetzt und heben sich damit stark vom klassischen Schwarzweiß-Stil ab. Das Einsatzgebiet dieser Videos ist eher beschränkt, beziehungsweise es werden eher wenige Videos in diesem Stil produziert, was auch damit zu tun hat, dass die Produktionskosten meist durch den hohen Grad der Animation für ein Erklärvideo überdurchschnittlich hoch sind. Hier verschwimmen auch die Grenzen zwischen einem hochanimierten Videofilm und einem Erklärfilm. Quelle: Verklickern Video für Alpine Value Management, Bregenz 2.4 Psychologie von Erklärvideos Erklärvideos verfolgen eine bestimmte Psychologie. Der Kern dieser Psychologie ist, dass Inhalte einfach und spielerisch erklärt werden. Das ist auch der Kern des Erfolgs von Erklärvideos. Man könnte auch sagen, dass die Botschaften in einem Erklärvideo mit einem Augenzwinkern vermittelt werden. So wird der ganze Inhalt, der im Video gezeigt wird, leicht verdaubar. Da auch die Sprache von Erklärvideos einfach und für jeden verständlich formuliert ist, kann so gut wie jeder die Inhalte nachvollziehen und verstehen. Wenn selbst ein Kind, welches das Video anschaut, gefesselt ist und auch alle wichtigen Botschaften verstanden hat, dann ist es ein gutes Erklärvideo. Denn es ist auch nachgewiesen, dass Inhalte, die mit Humor gelehrt oder vermittelt werden, sich auch besser merken lassen. Man könnte auch sagen, dass Inhalte, die mit Emotionen verknüpft werden, sich neuronal besser abspeichern als rein sachlich vermittelte Fakten. <?page no="30"?> 30 2 Was sind Erklärvideos? 2.5 Flow zur Erstellung von Erklärvideos 2.5.1 Wesentliche Prozessschritte Die Erstellung von Erklärvideos lässt sich im Wesentlichen in drei Schritte unterteilen: die Konzeption, die Produktion und die Vermarktung. Wobei der letztere Schritt meist nicht zum originären Erstellungsprozess eines Erklärvideos gezählt wird, jedoch für den Erfolg beim Einsatz eines Erklärvideos von immenser Wichtigkeit ist. Aus diesem Grund ist er aus unserer Sicht auch wesentlich und somit ein unverzichtbarer Teil des Flows für die Erstellung eines erfolgreichen Erklärvideos: Konzeption: Erstellung des Grafischen und Textlichen Konzepts Produktion: Umsetzung des Konzepts als Video Vermarktung: Vermarktung des produzierten Videos Quelle: Verklickern GmbH, Wiesbaden 2.5.2 Dauer der Erstellung eines Erklärvideos Die Dauer der Erstellung eines Erklärvideoprojekts ist unterschiedlich. Viele Anbieter werben mit wenigen Tagen der Erstellung. Aus unserer Erfahrung sollte die Zeit jedoch nicht der Hauptfaktor bei der Erstellung eines Erklärvideos sein. Die Erstellung eines professionellen Erklärvideos benötigt seine Zeit. Wenn Sie jedoch einen Zeitdruck haben, da beispielsweise eine Messe oder Veranstaltung vor der Türe steht, so kommunizieren Sie das dem Anbieter, der Ihr Video erstellen soll, und lassen Sie sich von ihm schriftlich bestätigen, dass er den Zeitplan einhalten kann. Meist ist der größte „Zeitfresser“ nicht die Erstellung und Produktion des Videos auf Seiten der Agentur, die das Video umsetzt, sondern eher die Abstimmungsrunden auf Seiten des Kunden. Je nachdem, wie hier die Hierarchien und Prozesse gestaltet sind, kann es länger dauern, <?page no="31"?> 2.5 Flow zur Erstellung von Erklärvideos 31 bis Feedback zu aktuellen Ständen der Konzeption beziehungsweise dem produzierten Video eingesammelt und konsolidiert werden. Die Umsetzung dieses Feedbacks auf Seiten der Agentur geht dann meist sehr schnell und kurzfristig. Tipp: Team selektiv auswählen 2.5.3 Projekt Erklärvideo Die Erstellung eines Erklärvideos ist ein gemeinsames Projekt zwischen dem Kunden und der Erklärvideo-Agentur. Da es für den Kunden meist das erste Mal ist, dass er ein Erklärvideo erstellt, liegt das Management des Prozesses beziehungsweise des Projekts ganz klar beim dem Anbieter, der das Erklärvideo umsetzt. Er hat die Erfahrung, wie man diesen Prozess so schnell und effizient wie möglich managt. Dies ist auch eine wesentliche Voraussetzung für die Erstellung eines erfolgreichen Erklärvideos. Der Anbieter muss wissen, welches der nächste passende Schritt ist und wie der Prozess so organisiert wird, dass beide Seiten ein Optimum an Kapazitäten investiert, so dass ein perfektes Erklärvideo entsteht. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei zu beurteilen, wie gut der von Ihnen gewählte Anbieter im Managen Ihres Erklärvideoprojekts ist. <?page no="32"?> 32 2 Was sind Erklärvideos? Checkliste Werden die folgenden Voraussetzungen durch Ihren Erklärvideoanbieter erfüllt? Wird Ihnen vor Projektbeginn der gesamte Ablauf mit den wesentlichen Projektschritten erklärt? Haben Sie einen Projektplan erhalten, in dem die wesentliche zeitliche Planung dokumentiert ist? Werden Deadlines seitens der Agentur eingehalten? Haben Sie einen festen Ansprechpartner, der Sie während der gesamten Projektlaufzeit betreut und Ihnen für Fragen zur Verfügung steht? Wir Ihnen jeweils erklärt, was der nächste Schritt im Projekt ist, und wird Ihnen auch die zeitliche Komponente mitgeteilt? Werden E-Mails zeitnah beantwortet? Erfolgen regelmäßige telefonische Abstimmungen mit dem Anbieter? Wird Ihr Feedback, das Sie zu Konzeptständen geben, zeitnah und vollständig umgesetzt? Roman Simschek verklickert die erfolgreiche Umsetzung des Projekts Erklärvideo: Lassen Sie sich im folgenden Video alles, was für die erfolgreiche Umsetzung eines Erklärvideoprojektes ist, verklickern. <?page no="33"?> 2.5 Flow zur Erstellung von Erklärvideos 33 2.5.4 Rollen in einem Erklärvideoprojekt In einem Erklärvideoprojekt gibt es bestimmte Rollen, die die einzelnen Akteure im Verlauf des Projekts einnehmen. Wir wollen uns hierbei auf die Rollen beschränken, die typischerweise auf der Seite des Erklärvideoproduzenten bestehen. Auf Seiten des Kunden, für den das Erklärvideo produziert wird, sollte im Wesentlichen ein Ansprechpartner benannt werden, der als Single Point of Contact zum Projektmanager beim Erklärvideoanbieter agiert. Er übernimmt auch die Abstimmung mit allen weiteren Beteiligten auf Kundenseite (Marketingabteilung, Interne Kommunikation, Management, Geschäftsführung etc.). Grundsätzlich werden die folgenden Rollen auf Seiten des Anbieters gelebt: Projektmanager Managt das Erklärvideoprojekt bezogen auf Zeit, Budget und Qualität Videokonzepter Erstellt das gesamte Videokonzept in der Konzeptionsphase Texter Erstellt den Sprechertext (teilweise identisch mit dem Videokonzepter) Sprecher Spricht den Sprechertext als Voiceover ein Grafiker Designt die notwendigen Grafiken Audiodesigner Erstellt alle Soundeffekte für das Video Videoanimator Fügt die einzelnen Elemente eines Erklärvideos zusammen (Grafiken, Voiceover, Sound, Animationen) Der Projektmanager dient für den Kunden als der zentrale Ansprechpartner für das Erklärvideoprojekt. Er steht dem Kunden ab der ersten Minute des Kontakts mit dem Erklärvideoanbieter zur Seite und ist meist bereits in die Angebotsphase, also dem Zeitraum vor dem Vertragsabschluss involviert. Der Kunde steht im gesamten Projekt nur mit ihm direkt in Kontakt, alle weiteren Beteiligten (Videokonzepter, Texter, Sprecher etc.) haben keinen beziehungsweise wenig direkten Kontakt mit den Kunden. Sie werden nur selektiv in Abstimmungen mit einbezogen, wenn dann jedoch immer unter Einbindung des Projektmanagers. Die Konzeption des Videos, also die Erstellung des Storyboards, wird von einem Videokonzepter durchgeführt. Er setzt die Wünsche und Ideen des Kun- <?page no="34"?> 34 2 Was sind Erklärvideos? den in einen Konzeptentwurf um. Oft erstellt er auch den Sprechertext, teilweise wird der Sprechertext jedoch auch von speziell ausgebildeten Textern erstellt. Dies ist meist davon abhängig, wie groß der Erklärvideoanbieter ist. Manchmal werden die Texte auch vom Kunden beziehungsweise von einem Texter auf Kundenseite erstellt. Wenn das Konzept in Form eines Skripts dann mit dem Kunden abgestimmt und von ihm freigegeben wurde, beginnt die Produktion. In der Produktion werden dann die einzelnen Elemente für das Video erstellt. Der Sprecher spricht den Sprechertext ein, der Grafiker erstellt alle notwendigen Grafiken und ein Audiodesigner bereitet die notwendigen Soundeffekte vor beziehungsweise wählt die entsprechende musikalische Untermalung aus. Letztlich werden dann all diese Elemente von einem Videoanimator zusammengefügt, so dass dann im Ergebnis ein Pilotvideo erstellt wird, welches dann mit dem Kunden abgestimmt wird. Danach folgen mehrere Feedbackschleifen, so lange, bis das Video den Kundenwünschen entspricht. Der Projektleiter hat hierbei von der ersten bis zur letzten Minute des Projekts immer die Aufgabe, den Kundenwunsch im Blick zu behalten. Zudem muss er darauf achten, dass das Projekt zeitlich so abläuft, dass eine vom Kunden vorgegebene Deadline - beispielsweise für eine Messe oder Presseveröffentlichung - in jedem Fall eingehalten wird. <?page no="35"?> 3 Einsatzbereiche <?page no="37"?> Die Einsatzbereiche von Erklärvideos sind letztlich nahezu unendlich. Dennoch gibt es fünf typische Bereiche, in denen Erklärvideos meist Verwendung finden. 3.1 Produkte erklären und verkaufen Dies ist sicher die am meisten genutzte Variante von Erklärvideos. Sie haben ein Produkt, das Sie über das Internet vertreiben wollen? Dann ist ein Erklärvideo optimal, denn es vermittelt den potenziellen Kunden die wichtigsten Produktmerkmale und unterstützt so den Vertrieb des Produkts. Es ist nachgewiesen, dass sich Produkte, die anhand eines Videos erklärt werden, sich deutlich besser verkaufen als ohne ein Video. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einerseits versteht der Kunde, nachdem er ein Video über das Produkt gesehen hat, seine Funktion und den Nutzen meist besser, als wenn dies nur auf der Homepage beschrieben wird. Zudem nehmen Kunden Produkte, die auch als Video gezeigt werden, als noch wertiger wahr. 3.2 Dienstleistungen erklären und verkaufen Gerade der Vertrieb von Dienstleistungen über das Internet stellt sich teilweise als große Herausforderung dar. So ist hier der Einsatz von einem Erklärvideo besonders hilfreich. Denn Dienstleistungen sind oft abstrakt und schwer greifbar: Hier hilft ein Erklärvideo, den Kunden die Dienstleistung und vor allem den daraus für ihn entstehenden Nutzen zu erklären. Kunden, die verstehen, wie eine Dienstleistung funktioniert und was sie ihm bringt, werden diese auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in Anspruch nehmen. Oftmals sind Dienstleistungen im Netz auch schwer textlich oder mit einer Broschüre zu erklären. Ein Erklärvideo bietet hier Vorteile. 3.3 Unternehmensvorstellung Gerade als kleines oder mittelgroßes Unternehmen hat man häufig das folgende Problem: Da man kein Global Player bist, kennen die Kunden das Unternehmen meist nicht wirklich. Auch als Start-up ist die Problemstellung ähnlich. Auch hier hilft ein Erklärvideo: Mit einem kurzen Erklärvideo präsentiert man das Unternehmen von seiner besten Seite. So verstehen potenzielle Kunden besser, wofür ein Unternehmen steht und welche Produkte und Dienstleistungen es anbietet. Ein Erklärvideo kann also die perfekte Visitenkarte für ein Unternehmen im Netz sein. .3 <?page no="38"?> 38 3 Einsatzbereiche 3.4 Interne Kommunikation Viele Unternehmen nutzen Erklärvideos auch zur internen Kommunikation. Der Vorteil, ein Video zur internen Kommunikation zu verwenden liegt darin, dass sich die Mitarbeiter dieses immer wieder und wieder ansehen können, ohne dass Zusatzkosten entstehen. Oft werden diese Videos in Newsletter eingebunden oder als Schulungsvideos verwendet. Oder sie werden dafür genutzt, um wichtige interne Änderungen zu kommunizieren. Und das alles mit geringem Aufwand und hoher Reichweite. Insbesondere im Personalbereich und im Change Management erfreuen sich Erklärvideos in Unternehmen einer immer größeren Beliebtheit. 3.5 Die Zukunft: Schulung und E-Learning Ein wirklich boomender Sektor ist der Bereich Schulung und E-Learning. Hier werden immer mehr Videos, insbesondere auch Erklärvideos, eingesetzt. Wir sehen in diesem Themenbereich auch den größten zukünftigen Einsatzbereich und Wachstumsmarkt für Erklärvideos. Es gibt so gut wie keinen Themenbereich, der nicht als Erklärvideo abgebildet werden kann. Gerade in Unternehmen gibt es Standardthemen wie Datenschutz oder Compliance, die von allen Mitarbeitern in Form von Schulungen durchlaufen werden müssen. Hier kann durch den Einsatz eines Erklärvideos viel Geld gespart werden. Zumal diese Themen in vielen Unternehmen sehr gleich bzw. standardisiert sind. So gibt es bereits Erklärvideoanbieter, die vorgefertigte Formate an Schulungsvideos produziert haben, die dann jeweils nur noch in Teilen für das Unternehmen individualisiert werden müssen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Schulungen in Videoform sind ortsunabhängig. Das bedeutet, es entstehen keine Reise- oder Hotelkosten oder Mieten für Seminarräume. Zudem können die Schulungen jederzeit, so lange ein Rechner verfügbar ist, durchgeführt werden. Auch die Kosten für eine Schulung per Erklärvideo sind sehr gering, da die Videos nur einmal produziert werden müssen. Tipp: Wissenstest am Ende des Videos <?page no="39"?> 3.5 Die Zukunft: Schulung und E-Learning 39 Sahar Kia verklickert die Einsatzbereiche von Erklärvideos: Lassen Sie sich im folgenden Video die wichtigsten Einsatzbereiche und Verwendungsmöglichkeiten von Erklärvideos verklickern. <?page no="41"?> 4 Konzeption <?page no="43"?> 4.1 Briefinggespräch Am Anfang der Konzeption eines Erklärvideos sollte ein ausführliches Briefinggespräch durchgeführt werden. Beim Briefinggespräch geht es darum, dass der Anbieter, der das Erklärvideo produzieren wird, alle Informationen erhält, die benötigt werden, um ein ausführliches Konzept zu erstellen. Letztlich hat der Anbieter zu Beginn eines Erklärvideoprojekts noch keine Informationen über das Unternehmen, das Produkt oder die Dienstleistung, um die es geht. Zudem sollte in dem Briefinggespräch auch der Prozess der Erstellung beziehungsweise der Projektplan ausführlich besprochen werden. Im Rahmen des Briefinggesprächs sollten die folgenden Fragen beantwortet werden: Welche Zielgruppe soll mit dem Video angesprochen werden? Welche Botschaften sollen in dem Video vermittelt werden? Welcher Impuls soll durch das Video ausgelöst werden? In welchem Stil soll das Video produziert werden? Mit welchen Adjektiven würden Sie das Video beschreiben? (bspw. dynamisch, konservativ, humorvoll etc.) Gibt es eine Deadline, bis zu der das Video fertig produziert sein muss? Gibt es ein Budget, das im Rahmen der Produktion und der Konzeption nicht überschritten werden darf? Was ist der Unique Selling Point des Unternehmens, des Produkts oder der Dienstleistung, der im Video transportiert werden sollte? In welchen Sprachen soll das Video produziert werden? Was ist Ihnen persönlich wichtig an dem Video? 4.2 Storytelling 4.2.1 Spannungsbogen von Erklärvideos Die meisten Erklärvideos verfolgen eine eindeutige inhaltliche Struktur. Diese werden wir nun im Folgenden beschreiben, wobei wir darauf hinweisen wollen, dass nicht alle Module beziehungsweise Teile, die wir hier darstellen, für alle Arten von Videos relevant sind. Bitte sehen Sie es eher als einen modularen Baukasten, aus dem Sie sich bedienen können. Ein typischer Aufbau ist der folgende: <?page no="44"?> 44 4 Konzeption Intro: Bei einem Intro wird der Videobesucher kurz begrüßt: Beispiel: Herzlich Willkommen bei Verklickern. Im Folgenden wollen wir Ihnen die Vorteile von Verklickern-Erklärvideos darstellen. Problemsituation: Bei der Problemsituation wird der Kunde in seiner Situation abgeholt. Es werden die Ausgangslage beziehungsweise seine Herausforderung oder sein Problem beschrieben. Beispiel: Auch Sie sind auf der Suche nach einen professionellen Anbieter von Erklärvideos, wissen jedoch nicht wo Sie diesen finden? Übergang zur Lösung: Dann entdeckt der Kunde, die Figur oder der Charakter im Video meist den Anbieter beziehungsweise das Unternehmen, das die Lösung anbietet. Beispiel: Kennen Sie schon die Verklickern GmbH? Der Marktführer in der Erstellung von Verklickern-Erklärvideos. Lösungsdarstellung: Bei der Lösungsdarstellung wird dann ausführlich dargestellt wie der Anbieter mit seinen Produkten oder Dienstleistungen das Problem des Kunden löst. Beispiel: Verklickern ist seit vielen Jahren professioneller Anbieter von Erklärvideos. Mehrere hundert Kunden vertrauen auf die Leistung von Verklickern. Von Start-ups über Mittelständler bis hin zu Großunternehmen: Alle vertrauen auf die Wirkung von Verklickern-Videos. Nutzenargumentation: Bei der Nutzenargumentation erfolgt meist nochmals eine Zusammenfassung der Gründe, warum der Kunde bei dem Anbieter das Produkt oder die Dienstleistung beziehen soll. Beispiel: Verklickern - alle Dienstleistungen für Ihr Erklärvideo aus einer Hand. Und das alles zu Festpreisen ab 1.980 Euro und innerhalb von nur wenigen Tagen. Outro - Call-to-Action: Das Outro ist der Abspann des Videos. Hier gibt es zwei mögliche Varianten. Entweder es folgt nochmals das Logo des Kunden mit dem Slogan … Beispiel: verklickern.de - Klick und es macht Klick. … oder es erfolgt ein Call-to-Action. Hierbei handelt es sich um eine konkrete Aufforderung zum Handeln. Beispiel: Besuchen Sie uns noch heute auf unserer Homepage www.verkli ckern.de, oder: Sie wollen auch erfolgreichen werden mit einem Erklärvideo? Dann rufen Sie uns noch heute an unter 0611/ 137112 07. <?page no="45"?> 4.2 Storytelling 45 Lisa Ziemer verklickert erfolgreiches Storytelling: Lassen Sie sich im folgenden Video die Funktion und Wirkungsweisen von Storytelling verklickern. 4.2.2 Heldenreise Eine weitere Variante einer Struktur beziehungsweise einer Story für ein Erklärvideo ist die Heldenreise. Bei der Heldenreise wird eine Geschichte in Form eine Metapher erzählt. Im Zentrum der Geschichte steht ein Charakter, der eine Story durchläuft. Beispiel: Das ist Max. Er ist Unternehmer und möchte die Konversion-Rate seiner Homepage steigern ... Im Folgenden beschreiben wir den Aufbau eines Erklärvideos anhand der Heldenreise. Vorstellung des Charakters: Im ersten Schritt wird der Hauptakteur des Videos vorgestellt. Dieser wird so gewählt (Alter, Aussehen, Geschlecht), dass der potenzielle Videokonsument sich gut mit ihm identifizieren kann. Also möglichst nah an der Zielgruppe. Beispiel: Das ist Max. Max ist Unternehmer und betreibt einen Onlineshop. Problemsituation des Charakters: Hier wird ein Problem oder eine Herausforderung beschrieben, mit der der Charakter konfrontiert ist. <?page no="46"?> 46 4 Konzeption Beispiel: Die Konversion-Rate seines Onlineshops ist sehr niedrig. Deswegen hat Max sich überlegt, ob er nicht ein Erklärvideo auf seiner Homepage einsetzen soll, um die Konversion zu steigern. Auftritt des Mentors: Dann tritt ein erfahrener weiser Mensch auf den Plan, der dem Held der Story einen Tipp gibt, also ihm hilft, ein Held zu werden. Beispiel: Da trifft Max seinen Schulfreund Daniel. Daniel ist seit vielen Jahren erfolgreicher Internetunternehmer. Er gibt Max den Tipp, sich an Verklickern zu wenden. Er hat mit Verklickern schon viele Erklärvideos erfolgreich umgesetzt. Held setzt Wissen des Mentors um: Danach setzt der Held das Wissen, das er vom seinem Mentor gelernt hat, um. Hierdurch wird es ihm möglich erfolgreich zu sein. Beispiel: Max setzt sich gleich an seinen PC und geht auf die Homepage von Verklickern. Er füllt das Kontaktformular aus und wird kurzfristig zurückgerufen. Held wird erfolgreich: Dann wird aus dem ursprünglichen Charakter der eigentliche Held. Denn er wird erfolgreich, indem er das Produkt des Unternehmens kauft oder die Dienstleistung nutzt. Beispiel: Innerhalb von wenigen Wochen war Max‘ Verklickern-Video fertig erstellt. Und siehe da, kaum hatte er es auf seiner Homepage integriert, stiegen die Verkäufe seines Onlineshops. Held ist glücklich bis ans Lebensende: Wäre es ein Märchen, so würde die Heldenstory so verlaufen: Der Held ist nun bis an sein Lebensende glücklich und erfolgreich. Bei einem Erklärvideo folgt meist an dieser Stelle der Call-to-Action, der einen direkten Handlungsimpuls auslösen soll. Beispiel: Willst auch Du es so machen wie Max? Dann kontaktiere noch heute das Team von Verklickern und nutze auch Du die positive Wirkung von Verklickern-Videos. 4.2.3 Verwendung und Aufbau von Metaphern Metaphern sind ein gerne verwendetes Stilmittel in Erklärvideos. Eine Metapher enthält zwei Mengen von Elementen und eine Relation zwischen ihnen. Diese Relation nennt man eine Isomorphie. Letztlich geht es darum, mit der Geschichte, mit der man die Metapher erzählt, eine Verbindung zu der Person herzustellen, der man die Geschichte erzählt. Schaut man sich die Struktur einer Metapher im Detail an, so gibt es einerseits die Sache, die bezeichnet werden soll, diese nennt man Metaphorand. <?page no="47"?> 4.2 Storytelling 47 Und zweitens gibt es die Sache, die als Bezeichnung dient, diese wird Methaphorator genannt. In einem Erklärvideo ist der Metaphorand beispielsweise Max, der eine Geschichte durchläuft. Dann gibt es noch denjenigen, der das Video betrachtet. Er wird es nicht merken, doch unterbewusst identifiziert er sich mit Max und durchläuft mit ihm die Geschichte. Diese Verbindung von Max zum Videobetrachter ist die Isomorphie, die entsteht - eine Wirkung, die nicht zu unterschätzen ist. Denn wenn der Videobetrachter die gleiche Geschichte gedanklich wie Max durchlebt, ist er dazu angereizt, Max nachzuahmen, um genauso ein Held zu werden wie er. Die Wirkung von Metaphern ist heute bereits ausführlich psychologisch untersucht, und es gibt keine Zweifel darüber, dass sie eines der wirksamsten Instrumente, die auch die Werbepsychologie bietet, ist. Quelle: Klaus Grochowiak, NLP-Masterhandbuch, CNLPA-Verlag <?page no="48"?> 48 4 Konzeption 4.3 Storyboard - Das Drehbuch für Erklärvideos 4.3.1 Kernelemente eines Storyboards Das Kernelement bei der Konzeption eines Erklärvideos ist das Drehbuch, Skript oder meist auch Storyboard genannt. Es beinhaltet den Sprechertext, der später dann von einem Sprecher eingesprochen wird, und erste Skizzen und Grafiken, die visualisieren, wie das Video umgesetzt werden soll. Zudem beinhaltet es meist Hinweise, wie Szenen animiert und bezüglich ihrer Animation umgesetzt werden sollen. Der Aufbau ist meist wie folgt bezüglich der Struktur: Beispielgrafiken Hinweise zu Animation und Umsetzung Sprechertext 4.3.2 Kein Video ohne Storyboard Das Storyboard ist im Rahmen der Konzeption das Dokument, mit dem zwischen dem Erklärvideo-Anbieter und dem Kunden die Umsetzung des Videos abgestimmt wird. Vom Kunden kommen hierbei die gewünschten Inhalte und sein Wissen zum Produkt, der Dienstleistung und zum Unternehmen, je nachdem welcher Inhalt im Video transportiert werden soll. Der Erklärvideo-Anbieter nimmt diese Inhalte auf und erstellt basierend hierauf dann das Drehbuch beziehungsweise das Storyboard. Erst wenn sich Kunde und Erklärvideo-Anbieter über den Konzeptentwurf geeinigt haben, geht das Video dann in die Produktion. Tipp: Wählen Sie frühzeitig den Sprecher aus <?page no="49"?> 4.3 Storyboard - Das Drehbuch für Erklärvideos 49 4.3.3 Checkliste zur Erstellung eines Storyboards Das Storyboard sollte die folgenden Fragen beantworten, um für die Erstellung eines erfolgreichen Erklärvideos geeignet zu sein: Enthält das Storyboard einen ausformulierten Sprechertext? Ist die Story aus dem Skript erkennbar? Sind die wesentlichen Botschaften auf dem Skript erkennbar? Sind bereits individualisierte Grafiken enthalten, die zeigen, wie das Video grafisch umgesetzt wird? Werden die geplanten Animationen und Verläufe beschrieben? Sind die einzelnen Szenen aus dem Storyboard erkennbar? Ist die Dauer des Videos bereits abgeschätzt und sind auch einzelnen Szenen zeitlich terminiert? Besteht eine Versionierung der einzelnen Versionen des Storyboards, so dass die unterschiedlichen Stände des Konzepts erkennbar sind? Die folgende Grafik zeigt den typischen Aufbau eines Storyboards: <?page no="50"?> 50 4 Konzeption 4.4 Multisensorik 4.4.1 Das Konzept der Multisensorik Letztlich wenden Erklärvideos die Technik der Multisensorik an. Multisensorik bedeutet, dass ein Erklärvideo möglichst viele, also multiple Sinne anspricht. Denn unser Gehirn funktioniert so, dass es, nachdem es einen Wahrnehmungsreiz empfangen hat, die Informationen aus den verschiedenen Sinnsystemen zusammenführt. Wenn mehrere - oder im Idealfall sogar alle fünf Sinne - gleichzeitig angesprochen werden, so kann dies die Wirkung um ein Vielfaches gegenüber einen einem Einzelsinn erhöhen. Wieso ist das so? Ganz einfach: das Gehirn reagiert auf einen gleichzeitig gesehenen, gehörten und gefühlten Reiz viel intensiver als auf die jeweiligen Reize alleine. Insofern stellt sich für die gleiche Botschaft, die mehrfach gleichzeitig in unser Gehirn gelangt, ein multipler Verstärker-Mechanismus ein. Um diesen Effekt zu erzielen, kann man letztlich aus dem gesamten Repertoire der folgenden Sinne schöpfen: dem Sehsinn beziehungsweise dem Visuellen, der Hörsinn beziehungsweise dem Auditiven, der Tastsinn beziehungsweise dem Kinästhetischen, der Geruchssinn beziehungsweise dem Olfaktorischen, der Geschmackssinn beziehungsweise dem Gustatorischen. Die ersten drei Sinne Sehen, Hören und Fühlen werden hierbei als die drei Hauptsinneskanäle bezeichnet. Deshalb ist es auch so, dass man mit den Effekten eines Erklärvideos direkt zuerst die ersten drei Sinne anspricht - also visuell, kinästhetisch und auditiv. Diese Effekte werden durch entsprechende grafische, textliche oder musikalische Ausgestaltungen erzielt. Man kann jedoch durch die Verwendung entsprechender Sprache auch das Olfaktorische und das Gustatorische ansprechen. Beispielsweise indem der Sprecher Sätze wie: „Wenn Sie unseren neuen Rotwein probieren, so werden die eine süßliche Note schmecken“ verwendet. Letztlich kann ein Erklärvideo durch diese Technik so gut wie alle Sinne ansprechen. Tipp: Alle Sinne ansprechen für maximale Wirkung <?page no="51"?> 4.4 Multisensorik 51 Sahar Kia verklickert Multisensorik: Lassen Sie sich im folgenden Video die Wirkung der Multisensorik bei der Umsetzung von Erklärvideos verklickern. 4.4.2 Unterschiedliche Wahrnehmungstypen Wieso ist das Konzept der Multisensorik so wichtig? Letztlich gibt es bei Menschen - und damit bei Kunden - unterschiedliche Wahrnehmungstypen. Jeder Kunde hat sozusagen eine unterschiedliche Wahrnehmungspräferenz. Das bedeutet, er hat einen bevorzugten Wahrnehmungskanal, der für ihn wichtiger ist als andere Wahrnehmungskanäle. So gibt es beispielsweise Menschen, denen das Visuelle viel wichtiger ist als das Auditive. Sprich, für diese Personen sind Bilder viel wichtiger als das gesprochene Wort der Texte. Tipp: Alle Wahrnehmungskanäle gleichermaßen ansprechen <?page no="52"?> 52 4 Konzeption Denken Sie also immer daran, wenn Sie eine Botschaft in Ihrem Video transportieren: Wie können Sie diese auf allen Sinneskanälen vermitteln um möglichst viele Wahrnehmungstypen anzusprechen? Denn es gilt die Regel: Maximale Ansprache aller Wahrnehmungskanäle sorgt für die maximale Wirkung. 4.4.3 Prozessworte zur Ansprache der Sinneskanäle Es ist übrigens auch möglich, die Sinneskanäle über die Verwendung bestimmter Worte anzusprechen. Diese Worte nennt man Prozessverben. Prozessverben sprechen jeweils bestimmte Wahrnehmungskanäle an. Diese Prozessverben können in Erklärvideos im gesprochen Text so integriert werden, dass auch hierüber alle Sinneskanäle angesprochen werden. Übersicht über Prozessworte Sinneskanal Beispiele für Prozessworte Visuell - Sehen Sehen, schauen, blicken, beobachten, glotzen, bildlich, hell, dunkel, weitsichtig, überschaubar, betrachten, vorausschauen, erleuchtet, unscharf, verschwommen, undeutlich, nebelig, brillant Auditiv - Hören Hören, lauschen, laut, leise, rauschen, piepsig, musikalisch, Ruhe, Krach, wimmernd, kreischend, schrill, klappern, still sein, verbal, harmonisch, unharmonisch Kinästhetisch - Fühlen Fühlen, empfinden, spüren, warm, kalt, rau, glatt, gerührt, sanft, hart, bewegt, bewegen, kneifen, stechen, berühren, gerührt, lau, belastet, beladen, Diese Prozessworte lassen sich sehr einfach in jedem Erklärvideo verwenden. Tipp: Verwenden Sie eine ausgewogene Zahl von Prozessworten <?page no="53"?> 4.4 Multisensorik 53 Zudem ist es auch möglich, ganze Formulierungen zu verwenden, die exakt gezielt einzelne Sinneskanäle ansprechen. In der folgenden Tabelle haben wir Beispiele ausgewählt, die auch wir in Erklärvideos verwenden. Auch hier macht die gute Mischung den Unterschied. Es sollte darauf geachtet werden, dass Sie Formulierungen verwenden, die auch alle Wahrnehmungskanäle ansprechen. So erhalten sie die größte Wirkung mit Ihrem Video. Matthias Webel verklickert die Wahrnehmungstypen: Lassen Sie sich im folgenden Video die wichtigsten Wahrnehmungstypen und ihre optimale Ansprache verklickern. <?page no="54"?> 54 4 Konzeption Übersicht über Formulierungen zur Ansprache der Sinnenkanäle Sinneskanal Beispiele für Formulierungen Visuell - Sehen Einblick gewähren Bei Licht betrachtet Licht am Ende des Tunnels Das sieht gut aus Aus einer Perspektive betrachten Durchsichtige Argumentation Übersichtliches Angebot Auditiv - Hören Der gute Ton Im Einklang sein Die Ohren spitzen Seine Ruhe haben Der Ton macht die Musik Das schreit doch gerade nach eine neuen Lösung Das hört sich gut an Kinästhetisch - Fühlen Ein gutes Gefühl haben Einen Standpunkt einnehmen Starr vor Angst sein Im siebten Himmel schweben Mein Herz hüpft vor Freude Mir lacht das Herz Mein Herz jubelt 4.4.4 Feuerwerk der Submodalitäten Neben der Tatsache, dass man bestimme Wahrnehmungskanäle mit einem Erklärvideo ansprechen sollte, ist es auch wichtig, wie die Wirkung der Ausprägungen der Ausgestaltung dieser einzelnen Parameter ist. Je nachdem, wie die visuellen, auditiven und kinästhetischen Parameter ausgestaltet sind, entfaltet sich beim Betrachter eine unterschiedliche Wirkung. Ein Beispiel: Wird in einem Video die Musik im Verlauf des Videos lauter, so verstärkt sich auch die Wirkung der Musik bei der Person, die das Video an- <?page no="55"?> 4.4 Multisensorik 55 schaut. Je nachdem, ob die Musik positive oder negative Stimmung erzeugt, wird diese durch die höhere Lautstärke verstärkt. Oder um ein visuelles Beispiel zu zeigen: Ein Bild enthält eine intensivere Wirkung, wenn es sehr groß und nah gezeigt wird, und es verringert seine Wirkung wieder, wenn es kleiner wird beziehungsweise wenn es in die Ferne wandert. Man sollte sich der Wirkung dieser Unterschiede bewusst sein. Letztlich gibt es in allen drei Hauptsinneskanälen die Möglichkeit, die Wirkung zu verstärken oder zu verringern. In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten Ausgestaltungsparameter zusammengetragen. In der Kommunikationspsychologie spricht man hierbei von Submodalitäten. Es handelt sich hierbei um kleinste Unterschiede in der Wahrnehmung beziehungsweise der Ausprägung einzelner Sinneskanäle. Hierbei wird meist auch wieder auf die drei Hauptsinneskanäle abgestellt: Sehen (visuell), Hören (auditiv) und Fühlen (kinästhetisch). Man kann diese einzelnen Ausprägungen steuern und somit unterschiedliche Wirkungen in den einzelnen Wahrnehmungskanälen bewirken. Die folgende Übersicht zeigt in strukturierter Form, welche Ausprägungen es in den drei Hauptsinneskanälen gibt. Welche Wirkung diese haben, kann je nach Betrachter des Videos sehr unterschiedlich sein. Es ist wichtig, sich der Wirkung dieser Ausprägungen bewusst zu sein und mit ihnen zu spielen. So kann Musik, die lauter wird, beispielsweise beim einen Betrachter eine intensivere Wirkung erzielen, bei anderen Betrachtern kann dies jedoch auch dazu führen, dass zu laute Musik ein Störgefühl erzeugt. Tipp: Submodalitäten erzeugen unterschiedliche Zustände <?page no="56"?> 56 4 Konzeption Übersicht Submodalitäten Sinneskanal Beispiele für Ausprägungen Visuell - Sehen assoziiert (man betrachtet etwas aus den eigenen Augen) oder dissoziiert (man ist Beobachter) Position: links, rechts, oben, unten Anzahl der Bilder Größe Entfernung Helligkeit farbig oder monochrom (schwarzweiß) zweidimensional oder dreidimensional scharf oder unscharf Bewegung: starr, Foto, Diashow, Video Film, Schleife Stil: Bild, Gemälde, Poster, Zeichnung, reales Abbild Auditiv - Hören Mono/ Stereo Tonalität Qualitäten: Lautstärke, Tonhöhe, Tempo, Rhythmus, Tonfall, Pausen, Timbre Variationen: Schleifen, Einblenden und Ausblenden Sich ändernder Ursprung, sich ändernde Richtung intern oder extern Stimme: wessen Stimme? Eine oder mehrere? weitere Hintergrundgeräusche Kinästhetisch - Fühlen Vibration Druck dauerhaft oder unterbrochen Intensität Gewicht intern oder Extern Ort Form Größe, Temperatur, Bewegung <?page no="57"?> 4.5 Optimale Aufmerksamkeitsspanne 57 4.4.5 Checkliste zur erfolgreichen Anwendung der Multisensorik Um ein Erklärvideo nach den Grundsätzen der Multisensorik umzusetzen, sollten Sie die folgenden Fragen stellen: Wird der visuelle Sinneskanal angesprochen? Wird der auditive Sinneskanal angesprochen? Wird der kinästhetische Sinneskanal angesprochen? Wird der olfaktorische Sinneskanal angesprochen? Wird der gustatorische Sinneskanal angesprochen? Werden mehrere der oben aufgezählten Sinneskanäle parallel angesprochen? Werden die verschiedenen Sinneskanäle gleichermaßen im gleichen Ausmaß angesprochen? Wird das Konzept der Submodalitäten umgesetzt? Gibt es einen steigenden Verlauf bei der Ansprache der Sinneskanäle? Werden Prozessworte verwendet, die möglichst viele Sinneskanäle ansprechen? Werden Formulierungen verwendet, die möglichst viele Sinneskanäle ansprechen? Wenn Sie sich das Video anschauen, spüren Sie eine emotionale Wirkung, die das Video auslöst? 4.5 Optimale Aufmerksamkeitsspanne Einer der Gründe, weshalb sich Erklärvideos zu einem Megatrend entwickelt haben, liegt im Wesentlichen in der Tatsache, dass sie in wenigen Minuten unsere Aufmerksamkeit fesseln und somit Botschaften effektiv vermitteln. So sind Erklärvideos dadurch definiert, dass sie meist nicht länger als drei Minuten dauern. Es gibt zwar vereinzelt Videos, die auch vier bis fünf Minuten gehen, dies ist jedoch eher eine Seltenheit. Nach unseren eigenen Studien nimmt die Aufmerksamkeitsspanne beim Betrachten von Erklärvideos nach spätestens zwei Minuten rapide ab. Videos von <?page no="58"?> 58 4 Konzeption über zwei Minuten Länge sollten demnach vermieden werden. Idealerweise liegt die optimale Dauer eines Erklärvideos bei maximal 90 Sekunden. Optimal sind 60 bis 90 Sekunden. Viele unserer Kunden wünschen Videos von 60 Sekunden. Seit unserem Bestehen haben wir jedoch noch nie ein Video von unter 60 Sekunden produziert, da sich in 60 Sekunden keine wirkliche Geschichte erzählen und auch kein Spannungsbogen aufbauen lässt. Lucia Janbaz verklickert die Aufmerksamkeitsspanne: Lassen Sie sich im folgenden Video die Wichtigkeit der optimalen Aufmerksamkeitsspanne bei der Umsetzung von Erklärvideos vermitteln. Tipp: Bleiben Sie in der Zeit Bitte gehen Sie hier keine Kompromisse ein. Denn stellen Sie sich vor, Ihr Video hat eine Länge von 2.20 Minuten und nur noch 10 Prozent der Videoschauer sieht sich noch die letzten 20 Sekunden an. Die letzten Sekunden eines Videos sind jedoch die wichtigsten, da diese den Call-to-Action, also den Impuls auslösen, der wesentlich für die Entfaltung der Wirkung des Videos ist. <?page no="59"?> 4.5 Optimale Aufmerksamkeitsspanne 59 Also seien Sie hier konsequent. Weniger ist mehr und auch viel effektiver. Letztlich handelt es sich hierbei um die Entscheidung zwischen Aufmerksamkeitsspanne und Inhalt. Wenn Sie dennoch bemerken, dass Sie nicht mehr vom Inhalt streichen wollen, so sollten Sie überlegen ob der Inhalt eventuell auf zwei Videos verteilt werden sollte. Quelle: Studie Verklickern GmbH Zudem ist es für die Aufmerksamkeitsspanne wichtig, dass die optimalen 90 Sekunden bis maximal 120 Sekunden auch strukturell so aufgebaut sind, dass die Aufmerksamkeit des Betrachters auch maximal ist. So ist es zu empfehlen, die maximalen 120 Sekunden wie folgt zu verteilen: 0 bis 40 Sekunde: Problemsituation wird beschrieben 41 bis 50 Sekunden: Übergang zur Lösung nach dramatischer Steigerung und Schaffung von Handlungsdruck 51 bis 90 Sekunden: Lösungsvorstellung 91 bis 110 Sekunden: Nutzenargumentation für Produkt oder Anbieter 111 bis 120 Sekunden: Outro - Call-to-Action beziehungsweise Handlungsempfehlung <?page no="60"?> 60 4 Konzeption Quelle: Studie Verklickern GmbH 4.6 Gestaltungselemente von Erklärvideos 4.6.1 Sprechertext Das wichtigste inhaltliche Element eines Erklärvideos ist der Text. Denn letztlich umfasst ein Erklärvideo eine Geschichte, die erzählt wird. Eine gute Story ist essenziell. Und nur, wenn diese Geschichte strukturell und inhaltlich gut aufgebaut ist, wird der Videokonsument das Video auch zu Ende schauen und die wichtigsten Botschaften mitgenommen haben. Meist ist der Text auch das erste Element, das im Rahmen der Konzeption erstellt wird. Erst in einem weiteren Schritt wird dann überlegt, wie der Text in Bilder übersetzt wird. Der Text sollte leichtverständlich und in kurzen Hauptsätzen beschrieben sein. Des Weiteren sollten möglichst wenige Fremdwörter verwendet werden. Alle Wörter, die verwendet werden, sollten für jedermann verständlich sein. Zudem ist es bei der Konzeption des Sprechertexts wichtig, dass man bereits auf die Länge des Textes achtet. Oft wird bereits der Sprechertext so lange geschrieben, dass das Video eine Länge von mehr als fünf Minuten haben würde. <?page no="61"?> 4.6 Gestaltungselemente von Erklärvideos 61 Tipp: Wörter zählen, um Laufzeit abzuschätzen Dies variiert natürlich immer wieder je nach Sprechgeschwindigkeit. Jedoch lässt sich diese Faustformel ganz gut anwenden, um die geplante Videolänge schon frühzeitig bei der Texterstellung zu berücksichtigen. 4.6.2 Grafische Elemente Es gibt eine Vielzahl an grafischen Gestaltungsmöglichkeiten, die Sie bei der Umsetzung Ihres Erklärvideos nutzen können. Im Folgenden werden Ihnen diese Ausgestaltungselemente ausführlich erklärt. Jallel Ben Romdhane verklickert die wichtigsten grafischen Elemente: Lassen Sie sich im folgenden Video die wichtigsten grafischen Elemente und ihre Einsatzgebiete verklickern. <?page no="62"?> 62 4 Konzeption 4.6.3 Typographie Unter Typographie versteht man die Art und Weise, wie Text durch unterschiedliche Schriftarten, Abstände und Größen gestaltet ist. Bei Erklärvideos wird Typographie meist dazu verwendet, um bestimmte wichtige Themen und Botschaften zu unterstreichen. So werden meist wichtige Schlagworte als große Schrift im Video eingeblendet, um diesen einen gewissen Stellenwert zu geben. Quelle: Verklickern Video für Alpine Value Management GmbH, Bregenz Quelle: Verklickern Video für DWS, Berlin <?page no="63"?> 4.6 Gestaltungselemente von Erklärvideos 63 Auch sehr beliebt ist es, das vom Sprecher gesprochene Wort als Text zumindest auszugsweise anzuzeigen. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn der Einsatzzweck von Videos in Bereichen ist, bei denen nicht immer auch die Tonspur abgespielt wird. Denkt man beispielsweise an Infoscreens in Schaufenstern oder an Infopoints: Hier ist es wichtig, dass die Story auch durch den angezeigten Text nachvollziehbar ist. Die wesentlichen Stellgrößen bei der Ausgestaltung von Typographie sind: Schriftart oder auch Fonts genannt Schriftgröße Art der Animation der Schrift Zeilenabstand Abstand zwischen einzelnen Buchstaben Man sollte die Wirkung unterschiedlicher Typographien nicht unterschätzen. So können verschiedene Typographien eine sehr unterschiedliche Wirkung beim Betrachter erzielen; sprich das gleiche Wort kann beispielsweise in einer unterschiedlichen Schriftart verschiedenartig wahrgenommen werden. Wirkung verschiedener Typographien Typographie Typographie Typographie Wirkung: Verwirrend, handschriftlich, verspielt, kindlich, persönlich, unruhig, schnell, drängend, salopp Wirkung: Elegant, modisch, edel, selbstbewusst, teuer, zeitlos, stilvoll, klasse Wirkung: Bodenständig, fett, drückend, auffällig, ungeniert, frech, stark, sicher, plump Verwendungsbereiche: Einladungen, Grußkarten, Zeichnungen, Textilprint, Pop Art Verwendungsbereiche: Modemagazin, Architekturen, Initialen, edle Brands Verwendungsbereiche: Titelschrift Magazin, Metro, Reportagen, Initialen, Flyerschrift, Plakate Quelle: http: / / www.netzkunst24.de/ blog/ artikel/ grundlagen-der-typografie-fuer-anfaenger.html <?page no="64"?> 64 4 Konzeption 4.6.4 Icons Einfache Symbole werden bei der Erstellung von Erklärvideos als Icons bezeichnet. Meist wird für die Darstellung eines Themas oder einer Botschaft ein Symbol verwendet. Wichtig ist, dass die Icons einfach erkennbar sind und ihre Botschaft klar und verständlich ist. Sie sind sehr beliebt, da Icons meist nicht individuell produziert werden müssen, sondern man sich bei der Erstellung von Erklärvideos aus entsprechenden Datenbanken von Icons bedienen kann. Denn für so gut wie jedes Thema lässt sich in diesen Datenbanken ein Icon durch Eingabe eines Suchbegriffs einfach finden. Diese Tatsache sorgt dafür, dass Erklärvideos im Icon-Stil meist ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen. Quelle: Verklickern Video für Expose1, Hagen 4.6.5 Charaktere Bei Erklärvideos wird meist eine Geschichte erzählt, bei der ein Charakter diese durchläuft. Für die Darstellung von Charakteren gibt es mehrere Möglichkeiten. So kann dieser als Schwarzweiß-Figur oder auch als Comicfigur erfolgen. Der Einsatz von Charakteren sollte gut überlegt werden, denn meist wird die Verwendung von Charakteren in den Videos als eher verspielt wahrgenommen. Zudem handelt es sich hierbei um eine schon sehr oft verwendete Methodik beziehungsweise Stilmittel, so dass viele Videonutzer sich hieran schon sattgesehen haben. Dennoch eignen sich Charaktere sehr gut, um eine spannende Geschichte zu erzählen. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, wie die einzelnen <?page no="65"?> 4.6 Gestaltungselemente von Erklärvideos 65 Charaktere gestaltet und visualisiert sind. Grundsätzlich lassen sich die folgenden Formen von Charakteren unterscheiden: Whiteboard-Charaktere Comic-Charaktere Charaktere im Shadow-Stil (Schatten; siehe Grafik) Reale Charaktere, dargestellt beispielsweise durch Schauspieler Quelle: Verklickern Video für Expose1, Hagen 4.6.6 Livefilme und gefilmte Szenen Realbilder und Livefilme sind immer mehr im Kommen. Analysiert man beispielsweise die Response auf Posts auf Facebook, so ist zu erkennen, dass die Zahl der Views bei Posts mit real gedrehten Videos oder Livestreams um ein vielfaches höher ist als bei Posts mit reinen Bildern. Letztlich ist bei der Einbettung von Realbildern und Livefilmen zu berücksichtigen, wie sich dies in den Rest des Videos, das ja meist animiert ist, einbettet. Häufig stellt die Einbindung von Realbildern einen Medienbruch dar. Insofern sollte dies gut durchdacht werden und Übergange sollten sauber gestaltet werden. Zudem bietet es sich an, in den real gefilmten Szenen auch Gestaltungelemente zu verwenden, die im Rest des Videos vorkommen, um einen nahtlosen Übergang im Video zu gewährleisten. <?page no="66"?> 66 4 Konzeption Quelle: Verklickern Video für Alpine Value Management, Bregenz Ein Trend, den wir immer häufiger beobachten, ist, dass der Markt für Erklärvideos mit dem Markt für real gedrehte Image und Werbevideos immer mehr verschwimmt. So ist es immer häufiger üblich, dass in ein klassisches Erklärvideo auch gedrehte Szenen mitintegriert werden. Dies ist meist dann der Fall, wenn der Film persönliche Aspekte transportieren soll. Häufig ist dies bei Familienunternehmen der Fall oder bei Unternehmen, bei denen der Berater, also der Mensch, mit dem der Kunde zu tun hat, im Vordergrund steht. Es ist zu beachten, dass das reale Filmen und Drehen einen viel höheren Aufwand darstellt als die Erstellung von rein animierten Filmen. Hier ist zu berücksichtigen, dass zuerst mehrere Drehtage stattfinden müssen, um genügend Footage beziehungsweise gedrehtes Material zu produzieren. Dieses wird dann im Nachhinein bearbeitet und zusammengestellt. Die Erstellung eines real gedrehten Videos kann pro produzierter Minute bis zu doppelt so aufwendig und teuer sein wie ein animiertes Erklärvideo. Dennoch kann es in bestimmten Branchen und bei bestimmten Produkten Sinn machen, auch gedrehte Sequenzen zu erstellen und in ein Erklärvideo zu integrieren. 4.6.7 Realbilder Oft wird bei der Produktion von Erklärvideos auch auf reale statische Bilder zurückgegriffen. Diese schön in ein Video einzubauen ist nicht so einfach, wie man zunächst vermutet. Denn letztlich stellt dies einen Medienbruch dar, da der Rest des Videos meist aus gezeichneten Szenen besteht, die auch oft viel Anima- <?page no="67"?> 4.6 Gestaltungselemente von Erklärvideos 67 tion beinhalten. Der Vorteil bei der Verwendung von Realbildern liegt auf der Hand: So sind diese meist bereits produziert und können ohne die Kosten von zusätzlichen Drehtagen samt der entsprechenden Nachbearbeitung, verwendet werden. Tipp: Templates erleichtern die Integration von Fotos Es sollte bei der Verwendung von Realbildern darauf geachtet werden, dass diese nur punktuell verwendet werden, da sonst schnell der Eindruck einer Diashow entsteht und der eigentliche Charakter eines Erklärvideos verloren geht. Quelle: Verklickern Video für Pash Entertainment GmbH, Wiesbaden 4.6.8 Interviews Ein Trend, der bei immer mehr Erklärvideos zu beobachten ist, dass Interview- Szenen mit in die Videos eingebaut werden. Interviews können Erklärvideos aufwerten, in dem Sinne, dass sie es mehr persönlich erscheinen lassen. Gerade <?page no="68"?> 68 4 Konzeption in Branchen, bei denen der persönliche Kontakt im Vordergrund steht, bietet es sich an, auch ein Interview mit dem Inhaber eines Unternehmens oder mit einem Kundenberater durchzuführen. Zusätzlich hat es sich gezeigt, dass mehr und mehr auch „Köpfe“ medial platziert werden sollen. Kunden wollen heute mehr denn je Individualität und persönliche Betreuung. Dies lässt sich - indem man eine Person in den Vordergrund stellt - gut in einem Erklärvideo transportieren. Insbesondere Familienunternehmen nutzen deshalb die Möglichkeit, sich selbst in Videos zu präsentieren. Auch hier ist es notwendig, die Abschnitte mit den Interviews sinnvoll in den Rest des Videos zu integrieren. Nur so wirkt das Video aus einem Guss und transportiert die gewünschten Botschaften. Quelle: Verklickern Video für Alpine Value Management, Bregenz 4.6.9 3D-Elemente Ein spezielles Genre beziehungsweise ein besonderer Spezialeffekt bei sind 3Danimierte Szenen. Diese werden meist eher selten in Erklärvideos eingesetzt, da der Aufwand der Erstellung solcher Szenen um ein Vielfaches höher ist als die Verwendung der Flat-Technik (2D). Dennoch kann es Sinn machen, gerade bei hochwertigen Produkten oder um sich von den sonstigen oft verwendeten Erklärvideostilen abzuheben, 3D-Elemente zu verwenden. Letztlich ist die Verwendung dieser Effekte eine reine Budgetfrage. Die durchgängige Verwendung von 3D-Effekten in einem Erklärvideo kann das Budget sehr schnell um das zwei- oder dreifache erhöhen. Es empfiehlt sich also hier, selektiv vorzugehen. <?page no="69"?> 4.6 Gestaltungselemente von Erklärvideos 69 Quelle: Verklickern Video für Pash Entertainment GmbH, Wiesbaden Quelle: Verklickern Video für Expose1, Hagen 4.6.10 Screenshots Wenn in einem Erklärvideo Webangebote beworben werden, dann lohnt es sich oft auch Screenshots der Homepage, um die es geht, zu verwenden. Dies erhöht den Wiedererkennungseffekt zwischen Video und Homepage. So können beispielsweise auch Eingabefelder von Kontaktformularen gezeigt werden, die dann virtuell ausgefüllt werden. Dies steigert dann den Impuls, nachdem man das Video zu Ende gesehen hat, auch selbst das Kontaktformular auszufüllen. <?page no="70"?> 70 4 Konzeption Häufig werden Erklärvideos auch genutzt, um Funktionalitäten oder die Navigation von Onlineshops zu erklären. Auch hier sind entsprechende Screenshots optimal, da sie einfach und direkt erklären, was der Kunde später auf der Homepage zu machen beziehungsweise umzusetzen hat. 4.6.11 Musik Beim Einsatz von Musik gibt es keine Grundregel. Es gibt Videos mit und ohne Musik. Letztlich ist auch hier die Zielgruppe entscheidend. Bei vielen klassischen Erklärvideos wird die bekannte Musik einer Ukulele verwendet. Dies soll dem Video einen verspielten und lustigen Touch geben. Diese Art der musikalischen Untermalung ist jedoch nicht für jedes Video geeignet. Grundsätzlich sind dem Geschmack bei der Verwendung von Musik hier keine Grenzen gesetzt. Tipp: Musik ist ein ergänzendes Element 4.6.12 Sounddesign Bei Sounddesign handelt es sich um die auditive Untermalung des Videos mit einzelnen Soundeffekten und Geräuschen. Das klassische Geräusch, das man sich hier als Beispiel vorstellen kann, ist das Wischgeräusch, wenn eine Hand bei einem Whiteboard-Video die einzelnen Elemente aus dem Bildschirm wischt. Es gibt beim Einsatz von Soundeffekten unterschiedliche Philosophien: Viele verzichten gänzlich auf Soundeffekte. Beim Sounddesign scheiden sich die Geister. Die Argumentation hierbei ist, dass kein Nutzer diese Effekte vermissen wird. Zudem sollte man sich Gedanken machen, wie viele auditive Effekte man einsetzen möchte. Wenn man bereits einen Sprecher und Musik eingesetzt hat, so können zusätzliche Geräuscheffekte durchaus zu viel sein. Die andere Philosophie ist, dass so gut wie jede Bewegung oder so gut wie jedes Erscheinen oder Verschwinden von Objekten im Video mit Sound untermalt wird. Gerade bei den klassischen Whiteboard-Animationen wird oft eine Vielzahl an Soundeffekten eingesetzt. Hier ist das jedoch auch angebracht, da letztlich der visuelle Part des Videos aufgrund des Schwarzweiß-Stils sehr einfach gehalten ist. So können durchaus mehr Soundeffekte eingesetzt werden. <?page no="71"?> 4.6 Gestaltungselemente von Erklärvideos 71 Tipp: Soundeffekte als letzten Part hinzufügen 4.6.13 Sprecher 4.6.13.1 Welcher Sprecher ist der richtige? Da der Text das tragende Element des Erklärvideos ist, sollte bei der Auswahl des Sprechers sehr sorgfältig vorgegangen werden. Wesentliches Kriterium ist hierbei die Zielgruppe. Die Zielgruppe entscheidet, welche Stimme ausgewählt werden sollte. Eine Grundsatzentscheidung hierbei ist, ob der Sprecher männlich oder weiblich sein sollte. Bisher sind ca. 90 Prozent der Erklärvideos von männlichen Sprecherstimmen gesprochen. Der Trend geht jedoch auch immer mehr zu weiblichen Stimmen. Die Tatsache, dass bisher mehr männliche Sprecher eingesetzt werden, kommt wahrscheinlich daher, dass Erzähler, also Geschichtenerzähler, klassischerweise männliche Stimmen waren. Und dies sind auch meist männliche Stimmen mittleren bis höheren Alters. Die Psychologie dahinter ist, dass uns der alte weise Mann erklärt, wie die Welt funktioniert und das Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat, weitergibt. Dennoch auch hier scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen, denn weibliche Sprecherstimmen sind immer mehr im Kommen. 4.6.13.2 Weibliche Sprecher liegen im Trend Auch bei dieser Entscheidung, ob letztlich eine männliche oder eine weibliche Stimme ausgewählt werden sollte, ist die Zielgruppe das ausschlaggebende Kriterium. So kann eine leicht erotische weibliche Stimme durchaus auch gut in einem Erklärvideo für einen Onlineshop für KFZ-Ersatzteile eingesetzt werden. Gerade auch Zielgruppen, die sehr männlich dominiert sind, reagieren oft besser auf eine weibliche, sonore mütterliche Stimme. Denn diese Zielgruppe würde eine männliche Stimme eher als Konkurrenz wahrnehmen. Wir empfehlen hier, am besten kurze Sequenzen sowohl eines Sprechers als auch einer Sprecherin einzusetzen und als Pilot auszuprobieren; idealerweise durch Befragung der entsprechenden <?page no="72"?> 72 4 Konzeption Zielgruppe. Letztlich zählt unter dem Strich, welche Stimme die für die Wirkung des Videos wichtigen Botschaften am besten an den Videokonsument vermittelt. Alles Weitere ist zweitrangig. Bezüglich des Alters der Sprecherstimme verhält es sich ähnlich. Bei einem Erklärvideo, das Kinderspielzeug erklären beziehungsweise verkaufen soll, kann durchaus auch eine jugendliche Stimme eingesetzt werden. Es zählt also letztlich nur die Wirkung bei der Zielgruppe. 4.6.13.3 Auswahl eines Sprechers Für die Auswahl von Sprechern gibt es heute bereits entsprechende Plattformen im Netz, die Sprecherstimmen vermitteln. Sowohl von unbekannten Sprecherstimmen bis hin zu aus Film und Fernsehen bekannten Synchronsprechern und Schauspielern ist hier eine große Auswahl verfügbar. Die Kosten für diese Sprecher sind relativ unterschiedlich, die Preisspanne geht von wenigen hundert Euro bis hin zu mehreren Tausend. Prominente Sprecher werden bei Erklärvideos meist selten eingesetzt, da alleine die Kosten für den Sprecher sich auf mehrere Tausend Euro belaufen können. Insofern stehen diese Kosten in keinem Verhältnis zu den eigentlichen Produktionsgesamtkosten eines Erklärvideos, welche sich selbst meist auf wenige Tausend Euro belaufen. Dennoch kann durch den Einsatz eines prominenten Sprechers eine gewisse Aufmerksamkeit gewonnen werden, so dieser mit seiner Prominenz natürlich quasi auch als Testimonial dient. Markus Rahn verklickert was bei der Auswahl eines Sprechers zu beachten ist: Lassen Sie sich im Folgenden Video erklären wie sie den richtigen Sprecher für ihr Erklärvideoprojekt finden. <?page no="73"?> 4.7 Checkliste für die erfolgreiche Konzeption 73 4.7 Checkliste für die erfolgreiche Konzeption Die folgenden Fragen sollte Ihnen ein kompetenter Erklärvideoproduzent stellen, wenn er Sie im Rahmen der Konzeption berät: Was soll der Inhalt des Erklärvideos sein? Welche Botschaften sollen in dem Video vermittelt werden? Was soll der Konsument des Videos verstanden haben, nachdem er das Video angeschaut hat? Wer ist die Zielgruppe, die das Video anschauen wird? In welchem Kontext wird das Video gezeigt werden? Gibt es eine Präferenz bezüglich eine männlichen oder einer weiblichen Sprecherstimme? Soll das Video auch aus gefilmten Sequenzen bestehen? Soll das Video mit Musik untermalt werden? Sollen spezielle Soundeffekte im Video umgesetzt werden? In welchen Sprachen soll das Video umgesetzt werden? Welcher Impuls soll durch das Video ausgelöst werden? Was ist Ihnen persönlich wichtig an dem Video? <?page no="75"?> 5 Produktion <?page no="77"?> 5.1 Kaufen oder selbst machen? Bei der Produktion eines Erklärvideos steht man klassischerweise vor der Frage des make or buy. Beziehungsweise der Frage, ob man das Video durch einen professionellen Anbieter produzieren lässt oder ob es mit einer entsprechenden Software selbst produziert. Auf die Frage, was sich hier am besten empfiehlt, gibt es keine pauschale Antwort. Letztlich ist es auch eine Frage des Budgets. Die Produktion eines dreiminütigen Videos kostet zwischen 2.000 und 10.000 Euro, je nach Ausgestaltung und Komplexität. Der Preis wird auch dadurch bestimmt, welche Bereiche der Wertschöpfung an einem Video selbst und was von einer entsprechenden Agentur übernommen wird. Wenn man die Konzeption des Videos selbst übernimmt und nur die Produktion an einen Anbieter gibt, so kann dies deutlich günstiger sein, als wenn man die Konzeption durch den Anbieter erstellen lässt. Ein weiterer Einflussfaktor ist die Tatsache, wie viele Grafiken kundenseitig bereits zur Verfügung gestellt werden und wie viele Grafiken neu vom Anbieter erstellt werden müssen. Aber auch die eigenständige Produktion eines Erklärvideos ist mit etwas Geschick heute kein Problem mehr. Zwischenzeitlich gibt es eine Vielzahl von Web-basierten Tools wie Goanimate oder Powtoon, anhand derer fast jeder selbst Videos erstellen kann. Tipp: Tools helfen bei der Eigenerstellung In Kapitel 8 stellen wir die wichtigsten Tools und ihre Einsatzbereiche vor. K <?page no="78"?> 78 5 Produktion Angelo Gerhardt verklickert das Thema „Kaufen oder selbst machen“: Lassen Sie sich die wichtigsten Tools für die Erstellung von Erklärvideos und ihre Funktionen verklickern. 5.2 Grafische Umsetzung Bei der grafischen Umsetzung sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Letztlich kann grafisch so gut wie alles umgesetzt werden; von einfachen Schwarzweiß-Grafiken bis hin zu aufwändig animierten 3D-Szenen. Letztlich sollte man hierbei nie vergessen, was der Kern eines jeden Erklärvideos ist: Es sollte möglichst einfach und unkompliziert gehalten sein. Es gibt zudem ein paar Grundregeln, die bei der grafischen Umsetzung der Geschichte, die das Erklärvideo transportieren soll, unbedingt berücksichtigt werden sollten. 5.2.1 Ein Thema eine Grafik Immer wieder sehen wir Videos, bei denen in einer Szene bis zu zehn Objekte oder Grafiken eingesetzt werden. Dies ist eindeutig zu viel. Man sollte pro Szene immer ein Thema beziehungsweise ein wichtiges Symbol grafisch in den Vordergrund stellen. <?page no="79"?> 5.2 Grafische Umsetzung 79 Tipp 5.2.2 Weniger ist mehr Grafiken sollten sehr einfach und symbolisch gestaltet sein. Man sollte stets im Hinterkopf behalten, dass ein Erklärvideo maximal drei Minuten dauert, beziehungsweise im Idealfall zwei Minuten. Wenn man in dieser kurzen Zeit eine Geschichte erzählen will, muss man sich auf das Wesentliche konzentrieren. Tipp 5.2.3 Farben selektiv einsetzen Auch stellt sich bei der Umsetzung eines Erklärvideos die Frage, wie viel Farbe in einem Video verwendet werden sollte. Grundsätzlich gibt es auch Erklärvideostile wie beispielsweise den Comic-Stil, bei dem viele Farben verwendet werden. Wir empfehlen, Farben eher selektiv einzusetzen. Tipp <?page no="80"?> 80 5 Produktion Was hierbei sehr wirksam und aktuell verbreitet ist, dass beispielsweise beim klassischen Schwarzweiß-Stil selektiv Farben - idealerweise die Hauptfarbe der Corporate Identity des Kunden - verwendet werden. So können mit der jeweiligen Farbe vereinzelt Akzente gesetzt werden. Zudem ist der Wiedererkennungswert zur Corporate Identity des Kunden sehr hoch. 5.2.4 Animationen bewusst einsetzen Es stellt sich auch die Frage, wie viel grafische Animation ein Video benötigt. Letztlich gibt es hier vom Animationsgrad her kaum Grenzen. Der Phantasie sind keine Limits gesetzt. Es sollte beim Einsatz von Animationen darauf geachtet werden, dass sie themengerecht eingesetzt werden. Je nach Thema sollten also mehr oder auch weniger Animationen verwendet werden. So können bei einem Video, das auf eine jugendliche und verspielte Zielgruppe abzielt, durchaus viele Animationen eingesetzt werden. Bei einem Video für eine seriöse Privatbank jedoch wäre es sehr unangebracht, mit zu vielen Animationen zu arbeiten. Der selektive Einsatz von Animationen wäre hier vorteilhafter. 5.2.5 Wie Grafiken wirken Letztlich ist unbedingt zu beachten, wie Grafiken beim Betrachter eines Videos wirken. Denn nicht nur die Tatsache, was eine inhaltliche Grafik zeigt, ist relevant für seine Wirkung, sondern vielmehr auch, wie die Grafik in einem Video eingesetzt wird. Lesen Sie sich hierzu auch unbedingt das Kapitel 4.4 zum Thema Submodalitäten. Quelle: Verklickern Video für Expose1, Hagen <?page no="81"?> 5.3 Sprecherauswahl 81 5.3 Sprecherauswahl 5.3.1 Wir finde ich den richtigen Sprecher? Welche Art von Sprecher ausgewählt werden sollte, haben wir bereits in Kapitel 4.5.4 dargestellt. Einen Sprecher zu finden ist heute nicht schwierig. Es gibt bereits eine Vielzahl von Plattformen, auf denen Sie leicht und unkompliziert entsprechende Sprecher buchen können. Meist helfen diese Plattformen sogar bei der Auswahl des optimalen Sprechers und bei der Vertrags- und der Zahlungsabwicklung. Die Kosten für einen Sprecher sind sehr unterschiedlich. Wesentliche Einflussfaktoren sind hierbei einmal die Bekanntheit des Sprechers. So können Sie sich für eine gänzlich unbekannte Amateurstimme entscheiden oder auch aus den Medien bekannte Sprecherstimmen von berühmten Schauspielern. Für ein maximal dreiminütiges Video sind bei einem „normalen“ Sprecher durchschnittlich zwischen 150 und 200 Euro an Kosten fällig. Bei bekannteren Sprechern ist die Preisschwelle nach oben offen und das Budget jeweils eine individuelle Verhandlungssache. Tipp: Preis für Sprecher sollte im Angebotspreis enthalten sein 5.3.2 Briefing des Sprechers Ein wichtiger Aspekt beim Einsatz eines Sprechers ist, dass man ihm ein entsprechendes Briefing gibt, in welcher Stimmung beziehungsweise in welcher Art von Sprechton er den Sprechertext einsprechen soll. Wie das folgende Beispiel unserer Haussprecherin Denise Monteiro zeigt, sind Sprecher sehr wandelungsfähig und können völlig verschiedene Sprechstile einsprechen, je nachdem, was gerade benötigt wird. <?page no="82"?> 82 5 Produktion Denise Monteiro verklickert das Thema Sprecherbriefing: Lassen Sie sich im folgenden Video die Möglichkeit unterschiedlicher Sprachstile für Erklärvideos verklickern. Wenn Sie Ihr Video in mehreren Sprachen erstellen lassen, wird meist zuerst eine deutsche Variante des Videos erstellt; danach dann die jeweilige Sprachvariante. Hierbei ist zu empfehlen, dass die Texte auf jeden Fall von einem Muttersprachler im jeweiligen Land gegengelesen werden. Tipp: Sprachvarianten von Muttersprachlern reviewen lassen 5.3.3 Plattformen zum Booking von Sprechern Es gibt zwischenzeitlich entsprechende Plattformen, über die Sprecher gebucht werden können. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Plattformen: <?page no="83"?> 5.3 Sprecherauswahl 83 Übersicht Plattformen für Sprecherbooking Plattform Beschreibung Homepage Bodalgo Off-Sprecher, Werbesprecher, Profi-Sprecher in mehr als 70 Sprachen www.bodalgo.com Voicebase Sprecher Datenbank - Sprechercasting für Profis schnell, direkt und kostenlos www.voicebase.de Klangpool Sprecher Casting Plattform www.klangpool.de Stagepool StagePool ist Nordeuropas größtes Audition- und Casting-Portal für alle Typen von Arbeitnehmern in der Kultur- und Entertainmentbranche. www.de.stagepool.com Voicearchice 6000 Stimmen und professionelle Sprecher in mehr als 100 Sprachen www.voicearchive.de Stimmenkartei Wir führen über 12.000 professionelle Stimmproben in über 100 Sprachen. www.stimmenkartei.de 5.3.4 Den Text selbst einsprechen Oft liegt die Überlegung nahe, den Text für ein Video selbst einzusprechen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Es entstehen keine Kosten für einen externen Sprecher und auch das Briefing eines Sprechers entfällt. Letztlich hängt die Frage, ob dies sinnvoll ist, davon ab, wie gut oder passend die eigene Stimme ist. Hier sollte man sich nicht auf die Eigenwahrnehmung verlassen, da man seine eigene Stimme bekanntermaßen verzerrt hört. <?page no="84"?> 84 5 Produktion Tipp: Eigene Stimme neutral bewerten lassen Zudem ist zu beachten, dass professionelle Sprecher nicht nur einfach über eine gute Stimme verfügen, sondern auch meist Stimmtrainings absolviert haben und somit geschult sind. Ein von einem nicht-professionellen Sprecher eingesprochenes Voiceover kann auch durchaus Charme haben, zum Beispiel, wenn es sich um ein sehr persönliches Video handelt oder wenn es sich beispielsweise um ein Video handelt, das an die Zielgruppe eines Kindes gedacht ist. Denkt man beispielsweise an die Rundfunkwerbung des Müsliherstellers „Seitenbacher“ mit dem schwäbisch eingesprochenen Text des Firmeninhabers, so kann die durchaus einen kuriosen und amüsierenden Effekt haben. Wir empfehlen diesen Effekt jedoch nur in Ausnahmefällen. Er sollte nicht überstrapaziert werden und muss zum jeweiligen Image Ihres Unternehmens oder Ihres Produktes beziehungsweise Ihrer Dienstleistung passen. 5.4 Sprachvarianten Häufig werden Erklärvideos auch für verschiedene geographische Märkte erstellt. Hierbei gilt es dann, von einer deutschen erstellten Version des Videos dann verschiedene Sprachvarianten zu erstellen. Vom Vorgehen her ist es immer so, dass zuerst die deutsche Sprachvarianten konzeptionell und von der Produktion her abgeschlossen wird. Erst wenn diese Variante vom Kunden final abgesegnet wurde, wird eine Sprachvariante erstellt. Bei der Erstellung der Sprachvariante ist zu besprechen, wer die Übersetzung des Texts vornimmt. Oftmals verfügen Erklärvideoanbieter über kooperierende Übersetzungsdienste, die hier schnell und einfach helfen können. Dennoch bietet es sich an, den übersetzten Text nochmals „inhouse“ prüfen zu lassen. <?page no="85"?> 5.4 Sprachvarianten 85 Tipp: Lokale Gegebenheiten bei Sprachvarianten berücksichtigen Ein weiterer Stolperstein ist die Aussprache von Firmen- und Produktnamen in der jeweiligen Landessprache. Auch hier sollte mit lokal bewanderten Marktkennern besprochen werden, dass die Aussprache im Ergebnis landestypisch ist und ideal durchgeführt wird. Bei der Auswahl des Sprechers sollte dann auch darauf geachtet werden, dass es sich um einen „Native Speaker“ handelt. Gerade bei englischen Versionen ist es wichtig, ob das Video eher für den amerikanischen oder den britischen Markt verwendet wird. Denn Englisch bedeutet in diesem Fall nicht gleich Englisch. Shahab Fotohian verklickert das Thema Sprachvarianten: Lassen Sie sich verklickern, was bei der Erstellung von Sprachvarianten von Erklärvideos zu beachten ist. <?page no="86"?> 86 5 Produktion 5.5 Untertitel Wenn man die Kosten für die Erstellung einer Sprachvariante eines Videos samt entsprechendem neuen Voiceover in der jeweiligen Landessprache sparen möchte, kann man auch das Video in seiner ursprünglichen Variante belassen und es mit Untertiteln versehen. Der Vorteil hierbei ist, dass der Anpassungsaufwand sehr gering ist. Es müssen zum jeweils richtigen Zeitpunkt des Videosegments die richtigen Texte angezeigt werden. Die Umsetzung hiervon kostet meist nur wenige hundert Euro und ist somit um ein Vielfaches kostengünstiger als die Erstellung einer neuen Sprachvariante. Wenn Sie sich selbst auch noch um die Übersetzung der Texte kümmern und die Übersetzung nicht von dem Anbieter, der das Video für Sie umsetzt, kommt, dann können Sie die Kosten weiter reduzieren. Untertitel bieten sich auch dann an, wenn ein Video nicht immer mit Sound abgespielt werden kann. Ähnlich dem Untertitel, wie man ihn für Gehörlose von Fernsehen kennt, kann so das gesprochene Wort auch einfach mitgelesen werden. Es erfolgt demnach eine Einblendung des gesprochenen Worts im unteren Teil der Videodarstellung. 5.6 Musikauswahl Wenn man sich für Musik im Video entschieden hat, sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man Gema-freie Musik oder lizenzpflichtige Musik verwendet. Wenn man aktuelle Musik aus den Charts verwenden möchte, ist davon auszugehen, dass man hierfür Lizenzen erwerben muss. Und wenn das Video eine werbliche Wirkung hat, ist auch die Genehmigung des Urhebers einzuholen. Meist wird bei Erklärvideos Gema-freie Musik verwendet. Gema-freie Musik kann sehr einfach über entsprechende Plattformen erworben werden. Meist ist in den gängigen Tools zur Erstellung von Erklärvideos auch schon ein gewisser Pool an Gema-freier Musik enthalten. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über Plattformen, um Musik für Videoproduktionen zu erwerben. Es ist wichtig, hier sauber vorzugehen und sicherzustellen, dass man alle Lizenzen für die Verwendung der im Video genutzten Musik hat. Andernfalls kann dies hohe Abmahngebühren nach sich ziehen. <?page no="87"?> 5.6 Musikauswahl 87 Tipp: Musik sollte lizensiert werden Übersicht Plattformen für Musik Plattform Beschreibung Homepage Jamendo Jamendo gehört weltweit zu den größten Anbietern von GEMA-freier Musik www.jamendo.com Freemusicarchive Free Music Archive wird vom amerikanischen Radiosender WFMU betrieben und bietet mehr als 100.000 Titel www.freemusicarchive.org Opsound Die meisten Titel in der Datenbank von Opsound sind lizenzfrei www.freemusicarchive.org hearthis Streaming von 1.000.000+ Tracks, Sounds und Mixe www.hearthis.at Incompetech Der Musiker Kevin MacLeod bietet auf Incompetech seine umfangreiche Sammlung an eigenen Tracks an www.incompetech.com/ Cayzland Music Deutsches Portal, das neben instrumentaler Hintergrundmusik auch eine Auswahl an kurzen Jingles, Loops und Klängen bietet. www.cayzland-music.de <?page no="88"?> 88 5 Produktion CCMusicCamp CCMusicCamp ist eine besonders beliebte Plattform, da die Künstler ihre Werke ohne den Umweg über große Plattenfirmen selbst vermarkten. www.ccmusiccamp.tumblr.com Ende.tv Auf ENDE.TV wird eine große Auswahl an GEMAfreier Musik angeboten, die registrierte Nutzer für die private Verwendung kostenlos herunterladen können. www.ende.tv Hartwigmedia hartwigmedia.de bietet eine große Auswahl an Filmmusik für nicht-kommerzielle Zwecke an. www.hartwigmedia.de 5.7 Welches Tool ist das Beste? Bei der Produktion eines Erklärvideos steht man vor der Frage, mit welchem Tool beziehungsweise mit welcher Software das Video umgesetzt werden soll. Wenn Sie sich dafür entschieden haben, das Video von einem Erklärvideoanbieter produzieren zu lassen, dann wird dieser seine eigene Software einsetzen. Wenn Sie das Video selbst produzieren wollen, sollten Sie sich über die passenden Tools Gedanken machen. In Kapitel 8 stellen wir Ihnen ausführlich vor, welche Tools existieren und wie Sie diese am besten für Ihr Erklärvideo einsetzen können. 5.8 Ausgabeformate Letztlich wird das Video - gleichgültig mit welchem Tool es produziert wurde - am Ende in allgemein nutzbare Formate konvertiert und so zur Verwendung vorbereitet. Welches Ausgabeformat angemessen ist, hängt davon ab, wo das Video letztlich eingesetzt werden soll. Optimal für das Verhältnis von Komprimierung und Bildqualität hat sich das MP4-Format als Standardformat durchge- <?page no="89"?> 5.8 Ausgabeformate 89 setzt. Dieses Format wiederum kann in verschiedenen Qualitäten bezüglich der Auflösung zur Verfügung gestellt werden. Die Auflösung wird üblicherweise in Pixeln angegeben. Es gibt die folgenden üblichen Auflösungsformate: High Definition (HD) beziehungsweise 720p Pixel Full High Definition (Full HD) beziehungsweise 1080p Pixel 4K2K oder auch Cinema 4K (Ultra HD) Tipp: Full High Definition ist zu empfehlen Welches Format letztlich für Ihr Video geeignet ist, hängt vom Einsatzbereich ab. Die folgende Tabelle gibt Ihnen hierüber einen Überblick. Empfohlene Auflösungen der Formate von Erklärvideos Präsentationsform Auflösung Format Videoplattformen (YouTube, Vimeo, etc.) Full High Definition (Full HD) MP4 Internetseite Full High Definition (Full HD) MP4 Landingpages Full High Definition (Full HD) MP4 Infoscreens Full High Definition (Full HD) MP4 Leinwandpräsentation/ Kino 4K2K MP4 <?page no="90"?> 90 5 Produktion 5.9 Checkliste für die erfolgreiche Produktion Die folgenden Fragen sollten Sie beantworten, wenn Sie ein erfolgreiches Erklärvideo produzieren wollen. Haben Sie die Entscheidung getroffen, ob Sie das Video von einem Anbieter erstellen lassen, oder erstellen Sie es selbst? Wenn Sie das Video selbst erstellen wollen, welches Tool ist das geeignete für Sie? Welcher Stil aus welchem Tool gefällt Ihnen am besten? Haben Sie die Grundregeln der grafischen Umsetzung berücksichtigt? Welcher Sprecher ist der richtige für ihr Projekt? Woher bekommen Sie den richtigen Sprecher? Werden Sprachvarianten von dem Video erstellt? Wenn ja, gibt es Muttersprachler, die den Text übersetzen können? Beziehungsweise den Text einsprechen können? Soll das Video auch an Orten gezeigt werden, bei denen es keinen Ton gibt? Soll das Video mit Untertitel versehen werden? Soll das Video mit Musik untermalt werden? Wenn ja, welche Musik ist für die Zielgruppe die passende Musik? Auf welchen Plattformen soll das Video nach erfolgreicher Produktion gezeigt werden? In welchen Formaten soll das Video final zur Verfügung gestellt werden? <?page no="91"?> 6 Vermarktung <?page no="93"?> 6.1 Einsatzbereiche Marketing Erklärvideos Ein Erklärvideo ist erst dann erfolgreich, wenn es auch von einer maximalen Anzahl an Nutzern betrachtet wird. Insofern beginnt der eigentliche und spannende Teil in einem Erklärvideoprojekt erst nach der Produktion des Videos. Dann gilt es, das Video auf den richtigen Kanälen zu vermarkten. Hier ist es wichtig, stets zu bedenken, dass es nicht ausreicht, dass das Video maximal von einer Vielzahl an Nutzern gesehen wird, sondern dass insbesondere eine maximale Zahl der Zielgruppe das Video ansieht. Tipp: Erreichen Sie Ihre Zielgruppe Lisa Ziemer verklickert erfolgreiche Vermarktung: Lassen Sie sich im folgenden Video die unterschiedlichen Marketingstrategien und ihre Wirkung verklickern. <?page no="94"?> 94 6 Vermarktung 6.2 Marketingstrategien 6.2.1 Homepage Viele Erklärvideos werden direkt auf der Homepage des Unternehmens, welches das Video produzieren hat lassen, eingesetzt. Es wird dann meist als Ergänzung dazu genommen, dass die Inhalte der Homepage auch per Video erklärt werden. Hier ist das Video dann in die übliche Marketingstrategie eingebettet, die auch auf die Homepage angewendet wird. Meist werden Erklärvideos, die das Unternehmen selbst präsentieren, auf der Homepage des Unternehmens selbst eingesetzt. 6.2.2 Landingpages Es ist immer mehr verbreitet, für spezielle Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens eine eigene Landingpage ins Netz zu stellen. Landingpage bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Kunde über einen bestimmten Kommunikations- oder Marketingkanal auf dieser Page landet. Die Landingpage hat im Gegensatz zur Homepage des Unternehmens meist nur ein einzelnes Produkt oder eine Dienstleistung im Fokus. Die Besonderheit hierbei ist, dass das Erklärvideo, das hier eingesetzt wird, dann auch genau auf diese spezielle Situation und auf das Produkt oder die Dienstleistung abzielen sollte. Landingpages werde oft über Google Adwords beworben, so dass so genannte Leads, also interessierte Kunden, die einen bestimmen Suchbegriff auf Google eingegeben haben, so über einen entsprechenden Klick auf die Google- Adwords-Anzeige dann auf diese Landingpage geleitet werden. Tipp: Call-to-Action auf Landingpage einsetzen <?page no="95"?> 6.2 Marketingstrategien 95 6.2.3 Virales Marketing Erklärvideos eignen sich auch optimal, um virales Marketing zu betreiben. Ein gut produziertes Erklärvideo mit einem aktuellen und spannenden Inhalt, der zudem emotional ansprechend ist, kann leicht zu einem viralen Hit werden. Da sich Erklärvideos sehr schnell produzieren lassen, eignen sie sich auch dazu, sehr schnell tagesaktuelle Geschehnisse aufzugreifen und in einem Video zu thematisieren. So wurde beispielsweise das Video von Dropbox, welches wir in Kapitel 1.1 vorgestellt haben, zu einem viralen Hit. 6.2.4 Social Marketing Auch werden Videos und insbesondere Erklärvideos auch immer mehr im Social Marketing eingesetzt. Erklärvideos eignen sich optimal, um auf Social-Media- Plattformen wie Facebook etc. eingebunden zu werden. Es ist auch nachweislich so, dass Posts auf Facebook, die ein Video enthalten, ein Vielfaches an Klicks erhalten als Posts, die rein mit Texten oder Bildern erstellt werden. Zudem verweilen diejenigen, die ein Video anschauen, länger bei dem Thema oder Produkt als Bildbetrachter. 6.2.5 Content Marketing Beim Content Marketing geht es darum, den Internetnutzern durch das Anbieten von meist kostenlosem Content einen Mehrwert zu bieten. Häufig wird ein Thema neutral ohne Nennung des Anbieters erklärt. Hierfür eignen sich Erklärvideos hervorragend. Viele Unternehmen nutzen sehr erfolgreich Erklärvideos für Content Marketing. So bietet beispielsweise die Drogeriekette DM Erklärvideos unter der Rubrik „DM erklärt…“ zu ausgewählten Themen wie „Warum täglich Zähne putzen.“ Die Videos werden kostenlos auf YouTube bereitgestellt und machen letztlich Werbung für DM, da kenntlich gemacht wurde, dass DM das Thema erklärt. Die Kommunikation funktioniert ohne ein konkretes Werbeversprechen oder eine konkrete Werbebotschaft im Video. Der angebotene Content wird demnach inhaltlich neutral angeboten, wenn auch erkenntbar ist, wer für diesen Content verantwortlich ist. Content Marketing hat auch einen psychologischen Aspekt, da sich Verbraucher, wenn sie etwas kostenlos angeboten bekommen, oft unterbewusst verpflichtet fühlen, demjenigen, der ihnen diesen „Gefallen“ getan hat, auch etwas zurück zu geben. Sprich, diese Kunden sind oftmals mit einer hohen Wahrscheinlichkeit diejenigen, die auch bei dem entsprechenden Anbieter Produkte oder Dienstleistungen kaufen werden. <?page no="96"?> 96 6 Vermarktung Quelle: ErklärvideoVideo für DM Markt, YouTube https: / / www.YouTube.com/ watch? v=SW9cwQ8cdi0 6.2.6 Marketing auf Videoplattformen 6.2.6.1 Der Nutzen von Videoplattformen Wenn ein Erklärvideo nicht auf unternehmenseigenen Homepages eingesetzt wird, kann es auf „neutralen“ Plattformen hochgeladen werden. Die Vorteile, ein Video auf eine der gängigen Videoplattformen zu präsentieren, sind vielfältig: Hauptvorteil ist, dass man Zugang zu einer Vielzahl an Nutzern bekommt, ohne dass man diese im ersten Schritt aktiv bewerben muss. Viele der Viewer der Videos, die sie auf Videoplattformen hochgeladen haben, werden Ihr Video dadurch finden, dass Sie ein bestimmtes Schlagwort im Suchfeld der Videoplattform eingegeben haben. Insofern macht es auf jeden Fall Sinn, wenn Sie Ihr Video, zumindest so lange es für Werbezwecke erstellt wurde, auch auf eine Videoplattform hochladen. Eine Übersicht über die gängigsten Videoplattformen finden Sie in Kapitel 6.3. Ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Platzierung eines Videos auf einer Videoplattform ist das Taggen mit den richtigen Suchbegriffen, also die richtige und ausreichende Markierung. <?page no="97"?> 6.2 Marketingstrategien 97 Tipp: Wählen Sie die passenden Suchbegriffe 6.2.6.2 Bewerbung von Videos Eine weitere Möglichkeit, welche die meisten Videoplattformen bieten, ist eine aktive Werbemöglichkeit. Bereits mit geringem Budget können Sie so Ihr Video bei der Eingabe des Suchbegriffs als ein präferiertes Video anzeigen lassen. Dies erhöht die Zahl der Viewer. Zudem besteht die Möglichkeit, dass man das eigene Video als Werbevorspann vor anderen Videos zeigen kann. Es gibt noch weitere Marketingoptionen, die hier nicht ausführlich behandelt werden können. Jedoch lässt sich festhalten, dass das Hochladen eines Videos auf eine Videoplattform sich auf jeden Fall lohnt. Auch die Nutzung entsprechender Werbemöglichkeiten ist anzuraten. 6.2.6.3 YouTube Analytics YouTube bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Werbewirkung eigener Videos zu messen. Das Angebot hierzu lautet YouTube Analytics. Wie auch bei Google Analytics kann man das Nutzungsverhalten von Videonutzern recht gut analysieren. Hierbei ist es insbesondere interessant, sich auf die folgenden beiden Kennzahlen zu fokussieren: Die eine Kennzahl ist die durchschnittliche Nutzungsdauer des Videos. Diese gibt an, wie lange Nutzer das Video im Durchschnitt anschauen. So kann man leicht analysieren, wie viel von dem Video tatsächlich angesehen wird. Es zeigt sich insbesondere, dass zu lange Videos, die über 120 Sekunden Länge gehen, meist anteilig weniger angesehen werden als Videos, die 90 bis 120 Sekunden dauern. Letztlich sollte es das Ziel sein, das Video so zu gestalten, dass es von möglichst vielen Nutzern von Anfang bis Ende angesehen wird. Eine weitere Kennzahl ist der Abbruchzeitpunkt. Man kann so analysieren, an welcher Stelle die Nutzer das Video vorzeitig beenden. Hierbei kann man sich <?page no="98"?> 98 6 Vermarktung dann inhaltlich Gedanken machen, wieso die Nutzer genau an der einen Stelle das Video nicht weiter ansehen wollen. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Tipp: Analysieren Sie die Kennzahlen Ihres Videos 6.2.7 Steigerung der Konversion Die meisten Anbieter von Erklärvideos werben damit, dass der Einsatz von Erklärvideos die Konversion steigert. Doch was bedeutet das? Die Konversion- Rate gibt an, aus wie vielen Besuchern einer Homepage Käufer beziehungsweise Kunden werden. Diese Kennziffer nimmt im Internetmarketing und -vertrieb einen hohen Stellenwert ein. Gibt sie doch letztlich an, wie effektiv das Internetmarketing war. Es hat sich gezeigt, dass die Konversion-Rate auf Homepages, auf denen ein Video beziehungsweise ein Erklärvideo eingesetzt wird, um ein Vielfaches höher ist als ohne. Woran liegt das? Ein Video hilft dabei, die Produkte oder Dienstleistungen für den Kunden einfach zu erklären. Es fällt den Kunden letztlich also leichter, sich für die Produkte oder Dienstleistungen des Anbieters zu entscheiden. Zudem wertet ein Video die verwendete Homepage auf. Videos haben den Effekt, den in der Vergangenheit auch das Fernsehen hatte. Alles, was man im Fernsehen gesehen hat, hatte eine gewisse Wertigkeit beziehungsweise Seriosität. Kunden gehen unterbewusst davon aus, dass die Produktion eines Videos einen hohen Aufwand darstellt. Die Tatsache, dass ein Erklärvideo bereits für wenige Tausend Euro zu erstellen ist, ist den meisten Kunden hierbei nicht bewusst. Insofern wirkt ein Anbieter, der auch ein Video auf seiner Homepage platziert, sofort viel seriöser als ein Anbieter ohne ein Video. Um wie viel sich die Konversion-Rate durch ein Erklärvideo steigern lässt, ist nicht prognostizierbar. Was sich festhalten lässt, ist, dass sie durch den Einsatz eines Erklärvideos auf jeden Fall steigen wird. So können sich Kosten für ein Erklärvideo meist innerhalb von kurzer Zeit amorti- <?page no="99"?> 6.3 Alternativen zu YouTube 99 sieren. Ein eigenes Erklärvideo kann sich aus diesem Grund in den meisten Fällen lohnen. 6.3 Alternativen zu YouTube Auch wenn YouTube sicherlich eine der wichtigsten und bekanntesten Videoplattformen ist, gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Plattformen. Zudem ist zu bedenken, dass YouTube zwar in Europa und den USA sehr gut vertreten ist, in Russland und Asien gibt es jedoch meist auch landesspezifische Plattformen. Je nachdem, in welchem Markt man sichtbar sein möchte, sollte man sich gut darüber informieren, welches die hier jeweils gängigsten Videoplattformen sind. Die folgende Tabelle zeigt die weltweit wichtigsten Videoplattformen nach Anzahl der Nutzer: Übersicht Videoplattformen Bezeichnung Beschreibung Homepage YouTube Weltweit größte und bekannteste Videoplattform. Gehört zu Google. www.YouTube.com Vimeo Hochqualitative Videos. Sehr beliebt bei Künstern, Designern und Grafikern www.vimeo.com MyVideo.de Deutsche Seite, die sich zum Internet-Fernsehsender entwickelt hat. Die Plattform gehört zu ProSiebenSat1-Gruppe www.myvideo.de Facebook Videos erfreuen sich auf Facebook einer immer höheren Beliebtheit. Eine Nutzerzahl von über 26 Millionen alleine in Deutschland spricht für sich. www.facebook.com <?page no="100"?> 100 6 Vermarktung Instagram Seit 2016 gibt es auch auf Instagram die Möglichkeit, Videos von einer Länge bis zu 60 Sekunden hochzuladen. Instagram gehört zu Facebook. www.instagram.com Vevo Musikvideo-Sammlung mit ausgezeichneter Video- und Audioqualität www.vevo.com Clipfish Deutsches Portal. Bietet viel Content aus dem RTL-Fernsehen, da es zur RTL-Gruppe gehört. www.clipfish.de Dailymotion Videoportal, das aus Frankreich stammt. Sehr ähnlich wie You- Tube von Aufmachung und Bedienung. www.dailymotion.com 6.4 Google Adwords Wenn man sich mit Vermarktung im Netz beschäftigt, kommt man an Google beziehungsweise an Google Adwords nicht vorbei. Google Adwords eignet sich optimal zur Vermarktung von Erklärvideos. Letztlich geben die meisten Internetnutzer auf der Suche nach einem Produkt oder einer Dienstleistung den Suchbegriff bei Google ein. Google ist gerade in Deutschland die unangefochtene Nr. 1 unter den Suchmaschinen. Ob man als Anbieter dann ins Spiel kommt, hängt davon ab, ob man bei der Google-Suche angezeigt wird. Es bewahrheitet sich immer mehr: Wer hier nicht angezeigt wird, der existiert für die Kunden im Internet auch nicht. Um bei den normalen Suchtreffern angezeigt zu werden, ist oft eine aufwendige Suchmaschinen-Optimierung (SEO) notwendig. Zudem dauert es eine lange Zeit, bis man bei Google einen der begehrten „vorderen“ Platz bei den Suchtreffern erhält. Um schnell auf Google gefunden zu werden und Kunden zu erreichen, eignet sich Google Adwords hervorragend. So kann man entsprechende Budgets dafür einsetzen, dass man bei bestimmten Suchbegriffen gefunden wird. Auf diese Weise kann man sehr schnell und kurzfristig Kunden auf <?page no="101"?> 6.5 Checkliste für die erfolgreiche Vermarktung 101 die eigene Homepage oder Landingpage bringen. Und letztlich erreicht auch das hier von Ihnen eingesetzt Video schnell eine optimale Anzahl an Viewern. Tipps und Tricks für Google-Adwords-Werbung sollten unbedingt beachtet werden. Tipp: Tutorials helfen beim Internetmarketing 6.5 Checkliste für die erfolgreiche Vermarktung Wie wird Ihr Video im Netz gefunden? Haben Sie das Video auf den gängigen Videoplattformen hochgeladen? Ist das Video durch entsprechende Tags und Suchbegriffe markiert? Welche Suchbegriffe passen zu dem Video? Ist das Video unter den entsprechenden Suchbegriffen im Netz auffindbar? Hat das Video eine optimale Aufmerksamkeitsspanne von bis maximal 120 Sekunden? Wie wird das Video aktiv beworben? Haben Sie eine Kampagne bei Google für das Video geschaltet? Haben Sie eine Kampagne bei YouTube für das Video geschaltet? <?page no="103"?> 7 Markt für Erklärvideos <?page no="105"?> 7.1 Wie groß ist der Gesamtmarkt? Der Markt für Erklärvideos wächst jährlich mit einer hohen zweistelligen Wachstumsrate. Betrug der Umsatz im Jahr 2014 noch ca. 30 Mio. Euro, so dürfte er heute schon bei knapp 100 Mio. Euro liegen. Das gesamte Marktpotenzial wird bis zum Jahr 2020 sehr wahrscheinlich auf mehr als 250 Mio. Euro belaufen. Marktführer ist bis heute Simpleshow, die den meisten Umsatz auf sich vereinen. Dennoch haben sich in den letzten Jahren weitere Anbieter etabliert, die Videos in gleicher oder ähnlicher Qualität liefern können. So gibt es heute in Deutschland sicherlich mehr als 50 größere und professionelle Anbieter von Erklärvideos. Es lohnt sich bei der Auswahl eines Anbieters also, gut zu vergleichen. Mehr hierzu auch im Kapitel 7.4. Quelle: Infotainweb AG und simpleshow <?page no="106"?> 106 7 Markt für Erklärvideos Roman Simschek verklickert den Markt für Erklärvideos: Lassen Sie sich im folgenden Video den Markt von Erklärvideos mit seinem wichtigsten Anbietertypen verklickern. 7.2 Preise für Erklärvideos 7.2.1 Einflussfaktoren für den Preis Es gibt viele Faktoren, die den Preis von Erklärvideos beeinflussen. Letztlich sind dem Preis als auch der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Dennoch lässt sich sehr deutlich ableiten, welche Faktoren den Preis maßgeblich beeinflussen. Die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Preis eines Erklärvideos sind: Verwendeter Stil Länge des Videos Animationsgrad Grad der Mitwirkung des Kunden (bspw. Konzept wird schon geliefert) Grad der Detaillierung des Videos Sprachvarianten Produktionsland Wir empfehlen Ihnen, nicht nur auf den Preis zu schauen, wenn Sie ein Erklärvideo produzieren lassen. Hier wäre gegebenenfalls an der falschen Stelle ge- <?page no="107"?> 7.2 Preise für Erklärvideos 107 spart. Da es schon sehr lange Erklärvideos gibt und die Kunden dieses Format bereits kennen, können die Kunden heute sehr gut zwischen einem gut produzierten Erklärvideo und einer Low-Budget-Produktion unterscheiden. Das Erklärvideo ist Ihre mediale Visitenkarte für Ihr Unternehmen, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Im Idealfall wird es von mehreren Tausend potenziellen Kunden gesehen. 7.2.2 Preisspanne von Erklärvideos Aus den im vorangegangenen Kapitel beschriebenen Einflussfaktoren ergibt sich auch eine große Preisspanne. Günstige Anbieter erstellen Videos bereits unter 1.000 Euro. Für Premiumproduktionen werden für ein 3 Minutenvideo auch Preise bis zu 10.000 Euro bezahlt. Generell kann man als grobe Orientierung sagen, dass die Preisspanne pro produzierter Minute zwischen 1.000 und 2.000 Euro liegt. Hierbei ist davon auszugehen, dass ein klassischer Videostil (Marker, Legetechnik, Comic oder Flat) umgesetzt wird. Bei hochanimierten Videos mit 3D-Effekten oder sogar live gedrehten Szenen liegen die Preise noch höher. 7.2.3 Festpreise sind üblich Die meisten Anbieter bieten Festpreise an. Sprich, nachdem das Konzept und die Dauer bestimmt wurden, ist der Preis für die Konzeption und Produktion fix. Es erfolgen im Normalfall keine Nachverhandlungen. Selbst dann nicht, wenn das Video im Nachhinein doch länger wird als vereinbart. Zudem ist es üblich, eine bestimmte Anzahl an Feedbackschleifen zu vereinbaren. Diese kommen dann zum Tragen, wenn eine erste Version des Videos produziert wurde und dem Kunden vorgelegt wurde. Üblicherweise sind ab diesem Zeitpunkt zwischen drei und fünf Feedbackschleifen bei einem Video im Festpreis mit inbegriffen. Tipp: Mindestens drei Feedbackschleifen <?page no="108"?> 108 7 Markt für Erklärvideos Des Weiteren ist es ratsam, mit der Agentur auch zu besprechen, wie viel zusätzlich zu den vereinbarten noch benötigte Feedbackschleifen kosten würden, wenn diese in Anspruch genommen werden. Dies sollte bereits im Vorfeld vor der Entscheidung für einen Erklärvideoanbieter geklärt werden. Es gibt auch Anbieter, die - um einen günstigen Preis zu bieten und den Kunden zu gewinnen - eine geringe Anzahl an Feedbackschlaufen als inklusive anbieten, wohl wissend, dass später mit einer Nachtragsrechnung noch zusätzliche Feedbackschlaufen in Rechnung gestellt werden. 7.2.4 Erklärvideos mieten Eine Alternative zum Erklärvideokauf ist die Miete. Immer mehr Anbieter bieten die Möglichkeit, ein Erklärvideo für einen bestimmten Zeitraum zu mieten. Hierbei wird vor dem Erklärvideoprojekt eine bestimmte Mietzeit vereinbart, in der der Kunde das Video frei nutzen darf. Hierfür wird in der Regel eine monatliche Nutzungsgebühr geleistet. Letztlich handelt es sich hierbei oft jedoch um nichts anderes als eine Ratenzahlung des Videopreises. Was jedoch zu beachten ist, ist dass das Video nach Ablauf der Nutzungszeit auch nicht mehr verwendet werden kann. Besteht dennoch der Bedarf, das Video nach Ablauf der Mietzeit weiter zu nutzen, muss man mit dem Anbieter erneut über eine Verlängerung der Nutzungsvereinbarung verhandeln. Letztlich handelt es sich hierbei um ein einfaches Rechenbeispiel. Wenn man vorhat, das Video nur eine kurze Zeit zu nutzen, kann sich eine Miete durchaus lohnen. Wenn man ein Video jedoch dauerhaft, also über mehrere Jahre verwenden will, ist es ratsamer, dass man die gesamten und zeitlich unbefristeten Rechte an dem Video erwirbt. 7.2.5 Billigvideos aus Fernost Ein oft beobachteter Trend ist, dass insbesondere im Billigsegment Erklärvideos in Fernost produziert werden. Diese Videos sind zwar meist sehr günstig, werden jedoch noch mit Standardsoftware erstellt, die jedem auch im Internet zugänglich ist. Des Weiteren wird hierbei oft unterschätzt, wie wichtig eine gute Konzeption für ein erfolgreiches Erklärvideo ist. Und hier zählt dann doch die erfahrende Agenturleistung eines Anbieters, der erstens im jeweiligen Land vor Ort ist und auch zusätzlich die jeweilige Landessprache spricht. Dennoch kann es für Start-ups oder Kleinstunternehmen aufgrund des geringen Budgets hilfreich sein, ein solch günstiges Video produzieren zu lassen. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass es nie die Qualität eines von einer professionellen Agentur erstellen Video erreichen wird. <?page no="109"?> 7.3 Wie setzt sich der Preis zusammen? 109 7.3 Wie setzt sich der Preis zusammen? Die Preise für Erklärvideos variieren auch deshalb, da sich das Budget bei der Erstellung eines Erklärvideos auf die unterschiedlichen Komponenten mit einer unterschiedlichen Gewichtung verteilen. Je nachdem, wie das Video dann produziert wird beziehungsweise auf welche Komponenten sich ein Video fokussiert, ergibt sich auch eine andere Budgetkalkulation. Konzeption 55%: o Vorgespräch/ Briefing 10%, o Erstellung Sprechertext 15%, o Erstellung Grafisches Konzept 30% Produktion 45% : o Animation 25%, o Voiceover Sprecher 5%, o Auditive Effekte (Musik, Soundeffekte) 5%, o Feedbackschleifen 10% Vermarktung: Hier sind dem Budget keine Grenzen gesetzt. Da dieses Budget meist auch nicht im Festpreis für die Erstellung eines Erklärvideos enthalten ist, lassen wir es aus unserer Kalkulation außen vor. Es gibt auch immer mehr Anbieter, die ihren Kunden die Möglichkeit geben, dass sie die Konzeption weitestgehend selbst vornehmen. Hierbei stellen die entsprechenden Anbieter dann ein Template für die Erstellung des Videokonzepts zur Verfügung. Es ist hier jedoch ein hoher Anspruch an die kreativen und konzeptionellen Fähigkeiten des Kunden erwartet. Der Anbieter übernimmt dann lediglich die Produktion des Videos. Das bedeutet, dass der Sprechertext, die zu verwendenden Grafiken und Bilder weitestgehend vom jeweiligen Kunden kommen. Der Anbieter lässt den Sprechtext von einem professionellen Sprecher einsprechen und baut das Video aus den weiteren Komponenten zusammen. Wenn man sich die Aufteilung des Budgets beziehungsweise des Preises anschaut, kann man hierdurch durchaus bis zu 50% des eigentlichen Videopreises sparen. Dennoch ist zu bedenken, dass professionelle Erklärvideoanbieter meist viel Erfahrung in der Erstellung von Erklärvideos haben, insbesondere was das Storytelling anbelangt, so dass diese Kompetenz auch ihrem Preis beziehungsweise ihr Budget legitimiert. Insbesondere ist es wichtig, bei einem Erklärvideo <?page no="110"?> 110 7 Markt für Erklärvideos die Wirkungsmechanismen der Werbepsychologie zu kennen, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Quelle: Studie Verklickern Gmbh Auch die Vermarktung muss nicht unbedingt über einen professionellen Anbieter erfolgen. Sicherlich verfügen professionelle Erklärvideoanbieter über entsprechendes Know-how in der Vermarktung von Erklärvideos. Ehrlicherweise haben diese Anbieter jedoch auch meist kooperierende Internetmarketingagenturen an die sie diese Aufträge weitergeben. Dennoch muss man diese Dienstleistung nicht unbedingt einkaufen. Tipp: Nehmen Sie die Vermarktung in die Hand <?page no="111"?> 7.4 Welche Anbietertypen gibt es? 111 Christian Horst verklickert, wie sich der Preis eines Erklärvideos zusammensetzt: Lassen Sie sich im folgenden Video erklären, welche Faktoren den Preis eines Erklärvideos beeinflussen 7.4 Welche Anbietertypen gibt es? Da der Markt für Erklärvideos seit vielen Jahren boomt, drängen immer mehr Anbieter auf den Markt. So haben beispielsweise auch immer mehr Werbeagenturen diesen Markt für sich entdeckt und bieten ihren Kunden den Service von Erklärvideos an. Im Wesentlichen lassen sich vier Gruppen von Anbietern von Erklärvideos unterscheiden: Erklärvideoanbieter Werbeagenturen Freelancer Filmproduktionsfirmen Es lässt sich keine generelle Empfehlung aussprechen, für welchen dieser Anbieter man sich entscheiden sollte. Dennoch hat jeder Anbietertyp seine Stärken und Schwächen. <?page no="112"?> 112 7 Markt für Erklärvideos Quelle: Verklickern GmbH 7.4.1 Etablierte Erklärvideoanbieter Der Vorteil von etablierten Erklärvideoanbietern ist, dass diese bereits mehrere hundert, wenn nicht sogar tausende Erklärvideos produziert haben. Erklärvideos zu produzieren ist also quasi ihre Kernkompetenz. Zudem kann man davon ausgehen, dass diese Anbieter Synergien haben, was Grafiken und Software anbelangt. Hierdurch können sie meist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Was oft von Kunden moniert wird, ist dass man als Kunde wie am Fließband behandelt wird. Letztlich sind die Prozesse bei diesen Anbietern meist hoch standardisiert, und wer eine hoch individuelle Agenturleistung mit intensiver persönlicher Beratung erwartet, wird sicher oft enttäuscht werden, zumindest bei Billiganbietern, die Videos für wenige hundert Euro produzieren. Wer ein professionelles Erklärvideo zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis erwartet, ist bei den etablierten Erklärvideoanbietern sehr gut aufgehoben. Welcher Anbieter letztlich der richtige für genau Ihr Videoprojekt ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Nutzen Sie jedoch für die Auswahl des optimalen Anbieters unsere Checkliste, die wir in Kapitel 7.7 vorstellen. <?page no="113"?> 7.4 Welche Anbietertypen gibt es? 113 7.4.2 Werbeagenturen Immer mehr Werbeagenturen drängen inzwischen ebenfalls in den Markt für Erklärvideos. Die Stärke von Werbeagenturen ist, dass diese meist einen Kunden ganzheitlich in all seinen werblichen Aktivitäten betreuen. Sprich, sie kennen die aktuell bei ihren Kunden laufenden Kampagnen und wissen durch die meist langjährige Betreuung, was dem Kunden wichtig ist. Aus diesem Grund versuchen auch viele Agenturen dem Wunsch ihrer Kunden nachzukommen, ein Erklärvideo zu erstellen. Was sich hierbei als erfolgreich erwiesen hat, ist, dass die Werbeagentur die Konzeption für das Erklärvideo übernimmt und dann die Produktion an einen erfahrenen Produzenten von Erklärvideos als Subunternehmer weitergibt. Hierdurch behält die Agentur den guten und meist langjährigen Kontakt zu ihrem Kunden und kann dennoch die Kompetenz und die Skaleneffekte eines Erklärvideoanbieters nutzen. Es gibt jedoch auch Werbeagenturen, die bereits eigene Teams für Erklärvideos aufgebaut haben und diese Dienstleistungen direkt am Markt anbieten, ohne auf einen Subunternehmer zurückgreifen zu müssen. 7.4.3 Freelancer Auch Freelancer bieten ihre Dienste für Erklärvideos am Markt an. Entweder direkt oder über entsprechende Plattformen. Freelancer bieten ihre Dienste meist günstiger an als etablierte Erklärvideounternehmen und Werbeagenturen. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. So müssen diese meist keine teuren Büroräume mit dem entsprechenden Overhead finanzieren. Tipp: Freelancer selektiv auswählen <?page no="114"?> 114 7 Markt für Erklärvideos 7.4.4 Filmproduktionsfirmen Auch immer mehr klassische Filmproduktionsfirmen, die eher auf Imagefilme und gedrehte Filme spezialisiert waren, bieten nun vermehrt eine Erklärvideoproduktion an. Dies hat damit zu tun, dass diese Anbieter den Trend erkannt haben, dass das klassische Erklärvideo und der klassisch gedrehte Film immer mehr „verschwimmen“. Zudem haben Filmproduktionsfirmen auch in der Vergangenheit oftmals kurze animierte Sequenzen wie Intros oder Animationen für ihre traditionellen Filme produziert. Häufig ist zu erkennen, dass diese Anbieter relativ hohe Preise für Erklärvideos verlangen. Diese Anbieter sind es gewohnt, sehr individuelle Projekte mit ihren Kunden zu produzieren. Außerdem liegen die Preise und Budgets für gedrehte Filme meist um ein Vielfaches höher als für Erklärvideos. Auch ist es oft so, dass ein Erklärvideo doch eher ein Exotenprojekt für eine Filmproduktionsfirma ist. So dass Sie deren Lieferfähigkeit nicht mit der einen etablierten Erklärvideoagentur vergleichen können. 7.5 Welche Erklärvideoanbieter gibt es in Deutschland? Im Folgenden finden Sie eine Übersichtliste über die aus unserer Sicht 50 wichtigsten Anbieter von Erklärvideos in Deutschland. Wir haben uns hierbei auf die etablierten Anbieter beschränkt. Hinweise, wie man aus dieser Vielzahl den richtigen Anbieter auswählt, finden Sie im Kapitel 7.6. <?page no="115"?> 7.5 Welche Erklärvideoanbieter gibt es in Deutschland? 115 Übersicht Anbieter Erklärvideos Deutschland Anbieter Preise ab Homepage Ort Verklickern 1.980 € www.verklickern.de Wiesbaden Simpleshow k.A. www.simpleshow.com Stuttgart Sabine Sarfert 2.100 € www.sabinesarfert.de München Erklärvideobilliger 1.990 € www.erklärvideobilliger.de Osnabrück Videoboost 1.890 € www.videoboost.de Darmstadt Erklärvideo.de k.A. www.erklaervideo.de Frankfurt Explain.it 5.800 € www.explain-it.tv München Action Selection 499 € pro 10 Sek. www.action-selection.de Fulda Aha-Videos k.A. www.ahavideos.com Weil am Rhein Animanual k.A. www.animanual.de Frankfurt Bishop Productions k.A. www.bishop-productions.de Hamburg Dewon k.A. www.dewon.de Hamburg Dot-Gruppe k.A. www.dot-gruppe.com Berlin Spreadfilms k.A. www.emnicon-campus.de Traunstein Erklärmehr k.A. www.erklaermehr.de Bocholt Explanideo k.A. www.explanideo.de Markt Schwaben How2.expert k.A. www.how2.expert München <?page no="116"?> 116 7 Markt für Erklärvideos Lazorewka k.A. www. lazorewka.com München Jost Keller k.A. www.jostkeller.de Hamburg Jungs Meister k.A. www.junge-meister.de Berlin Kaiserbrand k.A. www.kaiserbrand.com Berlin Moin Motion k.A. www.moin-motion.com Hamburg Nonstoprevolution k.A. www.nonstoprevolution.de Hamburg Explainshow 1.500 € www.explainshow.de Haiger Pictima 1.990 € www.pictima.de Hamburg Textzeichnerin k.A. www.textzeichnerin.com Landau in der Pfalz Vjsual k.A. www.de.vjsual.com Berlin Explainity k.A. www.explainity.com Lüneburg Nutcracker Concepts k.A. www.nutcracker-concepts.de Frankfurt Mynd k.A. www.de.mynd.com Frankfurt Erklärvideos.com 1.995 € www.erklaervideos.com Köln Contructiv k.A. www.construktiv.de Bremen Erklärungsvideo.ch k.A. www.erklaerungsvideo.ch Baar Schweiz Budget Erklärfilme k.A. www.budget-erklaerfilme.de Berlin <?page no="117"?> 7.5 Welche Erklärvideoanbieter gibt es in Deutschland? 117 Explainr 2.990 € www.expainr.de Ottobrunn Meinerklärfilm.de k.A. www.mein-erklaerfilm.de Köln Thinkmedia k.A. www.thinkmedia.de Berlin Goldenerwesten k.A. https: / / www.goldenerwesten. net Berlin Sommer Co. k.A. www.sommer-co.com Köln Viovio 1.000 € pro Min. www.voivio.de Nürnberg Presentando 599 € www.presentando.de Marxheim Clever Clip k.A. www.clever-clip.com Berlin Film Wiesel k.A. www.filmwiesel.de Bodenrode- Westhausen Explainideo k.A. www.explanideo.de München Imagefilme k.A. www.imagefilme.com Saarlouis / Ensdorf Webvideos24 k.A. www.webvideos24.de Leverkusen Scribblevideo 3.245 € www.scribble-video.de Hamburg Explainbear k.A. www.explainbear.com Frankfurt Operi 1.290 € www. operi.de Berlin Erklärfuchs 749 € www.erklärfuchs.com Berlin Picmention k.A. www.picmention.de Leipzig Deinerklärfilm 3.850 € www.deinerklaerfilm.de Potsdam <?page no="118"?> 118 7 Markt für Erklärvideos 7.6 Wie wählt man den richtigen Anbieter aus? 7.6.1 Es gibt viele Anbieter Aufgrund der Vielzahl der Anbieter ist es nicht einfach, den richtigen Anbieter für das eigene Erklärvideoprojekt zu identifizieren. Wie in Kapitel 7.4 beschrieben gibt es auch unterschiedliche Arten von Anbietern. Man kann keine allgemeingültige Empfehlung dafür aussprechen, ob man ein Video besser von einer klassischen Erklärvideoagentur, einer Werbeagentur oder einem Freelancer durchführen lässt. Vielmehr ist es wichtig, die Kriterien für Qualität, Lieferfähigkeit, Zuverlässigkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis zu eruieren. Für die Orientierung zur Auswahl des richtigen Anbieters haben wir die in Kapitel 7.7 aufgeführte Checkliste entwickelt, die Ihnen dabei hilft, den richtigen Anbieter zu finden. 7.6.2 Welche Auswahlkriterien sind angemessen Was sicherlich das wichtigste Entscheidungskriterium ist, sind entsprechende Referenzen, die Ihrem geplanten Video hinsichtlich Stil und Gesamtaufmachung ähneln. Das zweite Kriterium sollte dann der Preis sein. Da es sehr viele Anbieter gibt, ist auch der Konkurrenzkampf zwischen den Anbietern sehr groß. Hierdurch ist es gut möglich, dass man bei dem Anbieter, für den man sich entschieden hat, noch Rabatte beziehungsweise Preisnachlässe verhandeln kann. Tipp: Zeitplan bestätigen lassen Alle weiteren relevanten Fragen und Kriterien können Sie der Checkliste in Kapitel 7.7 entnehmen. <?page no="119"?> 7.7 Checkliste zur Auswahl des optimalen Anbieters 119 7.6.3 Auf was Sie achten sollten Nach unserer Erfahrung gibt es mehrere Warnsignale, auf die Sie achten sollten, wenn Sie auf einen Anbieter stoßen, bei dem diese gegeben sind. Diese können oft Indizien sein, dass es sich bei dem Anbieter um keinen etablierten und professionellen Anbieter handelt. Das Unternehmen besteht weniger als ein Jahr. Es sind keine oder nur wenige Referenzvideos auf der Homepage zu finden. Wenn Sie die Agentur anrufen, landen Sie bei einem Telefonsekretariat. Die Agentur ist bei Google Plus oder auf anderen Plattformen nicht oder eher schlecht bewertet. Die Agentur sitzt nicht in Deutschland, sondern im Ausland. Vereinbarte Termine oder Rückrufe werden nicht eingehalten. Die Referenzvideos wurden alle nur mit Standardsoftware (Powtoon, Goanimate etc.) erstellt. Auf der Homepage ist keine Büroadresse angegeben, sondern ein Postfach oder eine Privatadresse. Der Anbieter hat weniger als drei Mitarbeiter. 7.7 Checkliste zur Auswahl des optimalen Anbieters Die folgenden Fragen sollten Sie Ihrem Erklärvideoanbieter stellen, bevor Sie ihn beauftragen: Wie viele Jahre ist der Anbieter bereits am Markt? Kann der Anbieter Referenzen vorweisen, die für Ihr Projekt passen? Wie viele Mitarbeiter beschäftigt der Anbieter? Gibt es Referenzkunden, mit denen Sie sprechen dürfen, um zu erfahren, wie die bisherigen Projekte liefen? Liegen die Preise für die Erstellung des Videos auf Marktniveau? Hat der Anbieter bereits Videos in den Stil produziert, der Ihnen zusagt? <?page no="120"?> 120 7 Markt für Erklärvideos Kann Ihnen der Anbieter eine Produktion des Videos in der von Ihnen gewünschten Dauer garantieren? Werden Sie von einem festen Ansprechpartner betreut? Dürfen Sie die Grafiken aus Ihrem Video auch für andere Zwecke (Broschüren, Präsentationen etc.) verwenden? Werden die Grafiken für Ihr Video individuell erstellt? Liefert der Anbieter Ihnen die Grafiken in dem Endformat, das Sie benötigen (HD, Full HD, Web etc.) Bietet Ihnen der Anbieter einen Festpreis, in dem alles enthalten ist (Grafiken, Animationen, Sprecher, Musik etc.) Werden Ihnen umfangreiche Nutzungsrechte an dem Video übertragen (zeitlich, alle Medien etc.)? Wie sind die Zahlungsmodalitäten? Zumindest ein größerer Betrag sollte erst nach finaler Fertigstellung des Videos fällig werden. Bei Sprachvarianten: Erfolgen die Übersetzung und das Einsprechen durch einen Muttersprachler? <?page no="121"?> 8 Software und Tools <?page no="123"?> 8.1 Welche Software gibt es? Da der Markt für Erklärvideos in den letzten Jahren so stark gewachsen ist, haben sich auch immer mehr Softwareanbieter darauf spezialisiert, entsprechende Software und Tools anzubieten. Mit diesen Tools lassen sich teilweise auch von Laien bereits anschauliche Erklärvideos produzieren. Es lässt sich grundsätzlich nach Web-basierten Tools, die von jedem internetfähigen Rechner aus benutzt werden können, und nach Desktop-basierten Tools unterscheiden. Die Web-basierten Tools sind meist sehr einfach in ihrer Bedienung gehalten und werden oft von Laien in der breiten Masse genutzt, um eigene Erklärvideos zu produzieren. Die Desktop-basierten Tools sind meist für Profis entwickelt worden, um hochwertige und komplexe Videos und Erklärvideoproduktionen zu realisieren. So werden beispielsweise mit dem Programm Adobe After Effects auch Hollywoodproduktionen erstellt. Angelo Gerhardt verklickert die wichtigsten Tools: Lassen Sie sich im folgenden Video die wichtigsten Tools zur Erstellung von Erklärvideos verklickern. <?page no="124"?> 124 8 Software und Tools 8.2 Web-basierte Tools Ein eigenes Erklärvideo zu erstellen wird immer einfacher. Wer gut in der Konzeption ist, der kann sich sehr gut der gängigen Tools bedienen, um dann die Produktion selbstständig durchzuführen. Diese Tools sind zwischenzeitlich so ausgereift, dass ihre Bedienung schon so einfach ist wie beispielsweise Powerpoint. Die Grafiken und Charaktere sind meist in diesen Tools schon vorhanden und müssen nur noch platziert beziehungsweise animiert werden. Auch das ist meist ein Kinderspiel. Den passenden Sprecher auszuwählen ist auch kein Problem mehr, viele der vorgestellten Tools bieten entsprechende Verknüpfungen zu Plattformen, auf denen Sprecher den von Ihnen gestalteten Sprechertext einsprechen. Die Einbindung des so genannten Voiceovers, also des vom Sprecher eingesprochenen Texts, in die Software ist somit auch kein Problem mehr. Es gibt eine Vielzahl dieser Tools. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten dieser Tools. Tipp: Kostenlos testen und dann entscheiden <?page no="125"?> 8.2 Web-basierte Tools 125 Übersicht Web-basierte Tools Erklärvideos Bezeichnung Beschreibung Homepage Goanimate Baukastensystem des Marktführers mit drei klassischen Stilen. Hohe Animation von Charakteren möglich; zusätzlich hohe Individualisierung der Charaktere möglich. www.goanimate.com Powtoon Baukastensystem mit sehr einfacher Bedienung. Charaktere sind vorhanden, können jedoch nicht individualisiert werden. Relativ günstige Lizenz. www.powtoon.com Videoscribe Tool zur Umsetzung des Whiteboardstils entweder als Legetrick oder als Markerversion. www.videoscribe.co Wideo Tool zur Erstellung von Marketingvideos und auch Erklärvideos. Einfache Bedienung und günstige Lizenzen. www. wideo.co Clipvilla Onlinetool für preiswerte Videoproduktionen. Umfangreiche HD-Vorlagen sind vorhanden. www.clipvilla.com Prezi Prezi ist eine Präsentationssoftware, die sich speziell zur Visualisierung eignet. Es lassen sich schnell individuelle und interaktive Präsentationen erstellen. www. prezi.com <?page no="126"?> 126 8 Software und Tools 8.3 Desktop-basierte Tools Es gibt eine Vielzahl an Desktop-basierten Tools. Diese sind meist eher für Profis gedacht und werden oft auch für die Produktion von Film und Fernsehproduktionen verwendet. Diese Form von Tools zeichnet sich dadurch aus, dass sie über eine Vielzahl von Funktionen verfügt. Bei diesen Tools steht der technische Aspekt eher im Vordergrund als die Usability. Sie sind oft nicht ganz so leicht zu bedienen wie die Web-basierten Tools, aber im Funktionsumfang weitaus ausgereifter. Diese Tools sind auch meist dafür geeignet, größere Filmproduktionen mit großen Datenmengen zu erstellen. Diese können eben nicht Web-basiert verarbeitet werden, sondern nur mit Zugang zu einer fixen Festplatte. Auch zu beachten ist hierbei, dass aufgrund der Komplexität und Dateiengröße die Konvertierung beziehungsweise das Rendern dieser Videoprojekte meist mehrere Stunden dauern kann. Es ist für die Verwendung dieser Tools meist ein Rechner mit einer hohen Performance erforderlich. Bei Web-basierten Tools ist der Vorteil, dass die Performance des Rechners zu vernachlässigen ist, die Internetverbindung ist hier ein wichtigerer Aspekt. Welche der Desktop-basierten Tools zu empfehlen ist, ist sehr unterschiedlich. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Desktopbasierten Tools. <?page no="127"?> 8.3 Desktop-basierte Tools 127 Übersicht Desktop-basierte Tools Erklärvideos Bezeichnung Beschreibung Homepage Adobe After Effects Compositing- und Animationssoftware, mit der sich Filmaufnahmen mit computergenerierten Bildern und Effekten erstellen lassen. Wird auch für Hollywoodproduktionen verwendet. www.adobe.com Camtasia Software für die Aufnahme von Screencasts. Der Inhalt des Bildschirms kann ganz oder teilweise aufgenommen und verarbeitet werden. www.techsmith.de / camtasia.html HitFilm 3 Express Gute und kostenlose Videobearbeitungssoftware zum Schneiden, Vertonen und optimieren von Videos. www. hitfilm.com Blender Blender ist eine kostenlose 3D-Animationssoftware, mit der sich Körper modellieren, texturieren und animieren lassen. Eine Systematisierung in Grafiken, Animationen und Software ist möglich. www.blender.org Wax 2.0 Kostenloses Programm für die Bearbeitung von Videos. Es kann eigenständig oder als Adobe Premiere Plug-in verwendet werden. www. wax.de. softonic.com Final Cut Pro (FCP) Kommerzielle Videoschnittsoftware von Apple. Es wird ausschließlich für das eigene Betriebssystem macOS vertrieben. www.apple.com/ de/ final-cut-pro Jakashaka Kostenlose Software zum Einfügen von 3D-Effekten und Texten in Videos. Zudem werden für Animationen und Überblendungen samt Einblendungen unterstützt. www.jahshaka.com <?page no="129"?> 9 Golden 8: Acht Erfolgsregeln für den Erfolg <?page no="131"?> Aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung in der Konzeption und Produktion von Erklärvideos sind mit den Jahren mehrere Erkenntnisse gereift, was für ein erfolgreiches Erklärvideo notwendig ist. Diese haben wir für uns zusammengefasst in den Golden 8; also den acht goldenen Regeln, die man beachten sollte, wenn man ein erfolgreiches Erklärvideo produzieren möchte. Tipp: Best Practice-Tipps berücksichtigen Roman Simschek und Sahar Kia verklickern die Golden 8: Lassen Sie sich im folgenden Video die wichtigsten Erfolgsregeln für die Erstellung von Erklärvideos verklickern. 9 Golden 8: Acht Erfolgsregeln für den Erfolg <?page no="132"?> 132 9 Golden 8: Acht Erfolgsregeln für den Erfolg 9.1 One-Rule: One Topic, One Client, One Message, One Impuls Die One-Rule umfasst eigentlich vier ONEs. Nämlich dass in jedem Video NUR ein Thema, also ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen dargestellt werden sollte. Zudem sollte nur EINE Zielgruppe angesprochen werden. Oft erleben wir es, dass Unternehmen mit einem Video mehrere Zielgruppen ansprechen wollen. Alá, wir wollen ein Video, das unser Produkt vorstellt für den Vertrieb und das auch auf Hochschulmessen für das Recruiting eingesetzt werden kann. Hiervon können wir basierend auf unserer Erfahrung nur abraten. Tipp: Varianten für unterschiedliche Zielgruppen Mehr hierzu unter 9.4. Zudem sollte jedes Erklärvideo nur eine Botschaft vermitteln. Wenn Sie jemanden, der das Video betrachtet hat, fragen würden, worum geht es in dem Video, dann müsste er in einem Satz die Botschaft erläutern. Dann hat es funktioniert. Zudem ist es wichtig, dass das Video am Ende seiner Ablaufzeit einen Impuls auslöst: Kaufen, Bestellen, Anrufen, Ausfüllen, … das sind hier die „Kommandos“, die der Videonutzer erhalten und ausführen sollte. 9.2 Weniger ist mehr Immer wieder stellen wir fest, dass es im Kern bei der inhaltlichen Konzeption von Erklärvideos nur um eines geht: sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Oft wollen unsere Kunden sehr viele Inhalte und Botschaften transportieren. Zudem sollen viele Grafiken und Ähnliches verwendet werden. Aus unserer Sicht zählt bei der Erstellung eines erfolgreichen Erklärvideos jedoch nur eins: weniger ist mehr. <?page no="133"?> 9.3 Zielgruppe genau definieren 133 Tipp: Keep it simple 9.3 Zielgruppe genau definieren Es ist überaus wichtig, sich in die definierte Zielgruppe hineinzuversetzen. Deswegen ist es auch so relevant, dass - wie unter 9.1 beschrieben - die One-Regel angewendet wird. Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe und stellen Sie sich die folgenden Fragen: Wie sieht die typische Zielgruppe aus? Welches Geschlecht hat Ihre Zielgruppe? Wie lebt Ihre Zielgruppe? Wie alt ist Ihre Zielgruppe? Welche Sprache spricht Ihre Zielgruppe? Wo drückt bei Ihrer Zielgruppe der Schuh? Welche Probleme und Bedürfnisse hat Ihre Zielgruppe? Wie helfen Sie Ihrer Zielgruppe mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung? Wie schaffen Sie es, den gewünschten Impuls in Ihrer Zielgruppe auszulösen? Es ist zudem zu überlegen, ob von einem Erklärvideo verschiedene Varianten erstellt werden sollte, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. <?page no="134"?> 134 9 Golden 8: Acht Erfolgsregeln für den Erfolg Tipp: Zielgruppen erreichen 9.4 Nie ohne Impuls: Call-to-Action Wenn man ehrlich ist, dann soll jedes Erklärvideo einen Impuls bei demjenigen auslösen, der es ansieht. Entweder soll ein Produkt bestellt werden oder es soll ein Kontaktformular ausgefüllt werden. Oder der Kunde soll eine bestimme Hotline etc. anrufen. Die wenigsten Erklärvideos zielen heute noch auf reine Wissensvermittlung ab. Es geht vielmehr darum, einen Impuls beim Betrachter auszulösen. Aus marketingtechnischer Sicht wäre das Video nutzlos, wenn es keinerlei Impuls ausgelöst hat. Wenn sich derjenige, der das Video anschaut, nach dem Video keinen Impuls verspürt, dann hatte es keine Wirkung. Tipp: Früher Impuls Der Impuls wird im letzten Teil des Videos als so genannter „Call-to-Action“ umgesetzt. Mehr hierzu finden Sie auch im Kapitel 4.2. zum Thema Storytelling. 9.5 Auf die Länge kommt es an: die Zwei-Minuten-Regel Oft geht man davon aus, dass Erklärvideos eine durchschnittliche Dauer von maximal drei Minuten haben. Viele Videos sind sogar viel länger. Es lässt sich jedoch feststellen, dass bereits nach 90 Sekunden die Aufmerksamkeitsspanne des Videobetrachters rapide abnimmt. Aus diesem Grund sollte ein gutes Erklärvideo maximal zwei Minuten dauern. Alles, was nach der Dauer von zwei Minuten transportiert wird, wird nur noch mit einer geringen Wahrscheinlichkeit angesehen. Insofern gibt die Regel: maximal 120 Sekunden, optimal in 90 Sekunden. <?page no="135"?> 9.8 Kundenperspektive: immer aus Kundensicht denken 135 9.6 Kundenperspektive: immer aus Kundensicht denken Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Konzeption eines erfolgreichen Erklärvideos ist, dass alle Inhalte aus der Kundenperspektive betrachtet beziehungsweise formuliert werden sollten. Oft werden beispielsweise Produktmerkmale erwähnt, es wird jedoch vergessen dem Kunden zu vermitteln, was dieses Produktmerkmal für ihn bedeutet. Ein Beispiel: „Unser neuer Mikrofaserschwamm enthält jetzt Kristallgranulat“. Das ist das Produktmerkmal. Der Kunde weiß jedoch noch nicht, was ihm dieses Produktmerkmal für einen Nutzen bringt. Erst die Formulierung „Unser neuer Mikrofaserschwamm mit Kristallgranulat hilft Ihnen dabei, Keramikoberflächen noch schonender zu reinigen“. Hier ist dann auch der Kundennutzen formuliert und der Kunde versteht den Nutzen, dem ihm das Produktmerkmal bringt. Beachten Sie also die Regel: immer aus Sicht des Kunden denken. Was bringt ihm das, was wir ihm gerade erzählen, und kann er das auch verstehen. 9.7 Speed, Speed, Speed and more Speed Ein wichtiger Aspekt bei einem Erklärvideo ist die Geschwindigkeit, in der die Inhalte vermittelt werden. Ein langsamer und einschläfernder Sprecher kann die Wirkung eines ganzen Videos zunichte machen. Es ist extrem wichtig, dass das Video dynamisch wirkt und dass derjenige, der das Video ansieht, sich zu keiner Sekunde langweilt. Das Video muss von der ersten Sekunde an fesseln. Hier ist unsere Erfahrung, je schneller und dynamischer, umso besser. Dies gilt natürlich nicht für alle Videos, jedoch für die meisten. Hier kann die richtige Musik auch eine entsprechende Wirkung erzielen. 9.8 Let the music play: Audio-Hypnose Musik kann ein Video sehr dynamisch und aktiv wirken lassen. Je nach Zielgruppe und Inhalt ist es zu empfehlen, dass das Video mit Musik untermalt wird. Es gibt Musikformen, die eine quasi hypnotische Wirkung haben und die es schaffen, den Videobetrachter in den Bann zu ziehen. <?page no="136"?> 136 9 Golden 8: Acht Erfolgsregeln für den Erfolg Tipp: Musik zeigt Wirkung Klicky verklickert, wie ein Video aussieht, das die Golden 8 berücksichtigt hat: In folgendem Video sind die Golden 8 angewendet worden; alles, was Sie in diesem Kapitel gelernt haben, ist in diesem Video berücksichtigt. <?page no="137"?> 9.9 Checkliste zur Anwendung der Golden 8 137 9.9 Checkliste zur Anwendung der Golden 8 So wird auch Ihr Erklärvideo erfolgreich: Enthält Ihr Video: Ein Thema, Eine Zielgruppe, Eine Botschaft, Ein Call-to-Action? Sind die Inhalte und Botschaften auf das Wesentliche konzentriert? Ist die Zielgruppe definiert und ist das Video auf die Zielgruppe zugeschnitten? Haben Sie einen aussagekräftigen Call-to-Action formuliert? Ist die Dauer für den Inhalt des Videos angemessen? Es sollte maximal zwei Minuten gehen. Argumentieren Sie immer aus der Kundenperspektive? Ist das Video schnell und dynamisch aufgebaut? Hat es eine mitreißende Wirkung? Wird die Wirkung des Videos mit entsprechender Musik untermauert? <?page no="139"?> Index 3D-Elemente 68 Agentur 30, 34, 77, 108, 113, 119 Anbieter 5, 24, 43, 44, 77, 86, 107 Anbietertypen 111 Animation 28, 48, 63, 67, 80, 109 Aufmerksamkeitsspanne 23, 58, 59, 101, 134 Ausgabeformate 88 Auswahlkriterien 118 Bildschirm 24, 25, 70 Billigvideos 108 Blogger 19 Briefing 81, 83, 109 Broschüren 27, 120 Call-to-Action 59, 132, 137 Charaktere 26, 28, 65, 124 Checkliste 5, 31, 49 Comic-Stil 24, 26 Content Marketing 95 Corporate Identity 24, 27, 80 Darstellungen 25 Diagramme 28 Dienstleistungen 18, 20, 37, 95, 113 Dropbox 17, 95 Einsatzgebiet 26, 29 E-Learning 38 Erklärvideo 39, 108 Erklärvideoanbieter 112 Erklärvideoprojekt 93 Erklärvideos 17, 24, 29, 30, 39, 108, 109, 127, 132 Farben 25, 79 Feedbackschleifen 107, 109 Fernost 108 Fernsehen 72, 86, 98 Festpreise 107 Figuren 23, 24, 28 Filmproduktionsfirmen 111, 114 Freelancer 111, 113, 118 Geschichte 6, 23, 45, 58, 60, 64, 78 Google 94, 97, 100, 119 Google-Adwords 100 Grafiken 25, 48, 71, 77, 78, 109, 120, 124, 132 Hauptsinneskanäle 50, 55 Heldenreise 45 Homepage 17, 19, 27, 83, 94, 127 <?page no="140"?> 140 Index How-to-Videos 23 Icon 24, 28, 64 individueller Stil 24 Infografik 24, 28 interne Kommunikation 38 Interviews 67 Intro 44 Investitionen 5, 98 Kamera 23, 25 Kennzahl 97 Komplexitätsreduktion 19, 20 Konzeption 5, 30, 43, 107, 109, 132 Landingpages 94 Länge des Videos 58, 97, 106 Legetechnik 24, 25, 107 Livefilme 65 Lösungsdarstellung 44 Marker 24, 25, 107 Marker-Stil 24, 25 Marketinginsturmente 27 Markt 5, 66, 113 Marktpotenzial 105 Megatrend 5, 15, 17 Messe 30, 118 Metaphern 46 Motion Design 24, 28 Multisensorik 50, 51, 57 Musik 54, 70, 73, 87, 90, 109, 120, 135, 137 Outro 44, 59 Plattformen 72, 81, 82, 86, 87, 95, 96, 99, 113, 124 Preis 77, 81, 106, 107, 109 Preisspanne 107 Problemsituation 44, 45, 59 Produktabsatz 19 Produkte 18, 19, 37 Produktion 5, 30, 58, 77, 90, 93, 107, 126, 131 Produktionskosten 5, 29, 72 Prozesse 30, 112 Prozessverben 52 Psychologie 29, 71 Ratenzahlung 108 Realbilder 65, 67 Schriftart 63 Schriftgröße 63 Schulung 19, 38 Screen Capture 24 Screenshots 69 SEO-Optimierung 100 Simpleshow 24, 105, 111, 115 Social Marketing 95 Software 5, 25, 77, 88, 112, 123 <?page no="141"?> Index 141 Sounddesign 70 Soundeffekte 70 Sprache 29, 50, 133 Sprecher 23, 48, 50, 63, 70, 71, 81, 90, 109, 120, 124, 135 Sprecherstimme 23, 48, 72, 73, 84 Sprechertext 48, 61, 81, 109, 124 Stile 23, 24 Story 45, 46, 60, 63 Storyboard 48 Storytelling 23, 43, 45, 109 Streaming 19 Submodalitäten 54, 56, 57, 80 Symbole 23, 25, 28, 64 Symbolik 25, 27 Tools 5, 24, 78, 123, 124, 126, 127 Tutorials 23, 101, 110 Typographie 62 Untertitel 86, 90 Vermarktung 30, 93, 100, 109 Vertrieb 18, 37, 132 Video 6, 17, 25, 26, 29, 39, 77, 80, 101, 109 Videomarketing 17 Videoplattformen 18, 89, 96, 99, 101 Videosoftware 27 Vimeo 18, 89, 99 virales Marketing 95 Wahrnehmungskanäle 51, 53 Wahrnehmungstypen 51, 53 Werbeinstrumente 18 Werbepsychologie 47, 110 YouTube 17, 18, 89, 95, 97, 99 Zeilenabstand 63 Zielgruppe 27, 43, 73, 80, 93, 124, 132, 133, 135, 137 <?page no="142"?> www.uvk.de Vom geografischen Ort zur Marke Christoph Engl Destination Branding von der Geografie zur Bedeutung 2016, 312 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-86764-725-0 Nur wenn Destinationen ihre Marke gekonnt aufbauen und diese langfristig gezielt managen, gehen sie nicht im globalen Wettbewerb unter und erzielen nachhaltig Spitzenleistungen. Dieses Buch verrät Ihnen zehn wirkungsvolle Grundrezepte des erfolgreichen Markenmanagements für Destinationen. Es beantwortet zudem die Frage, womit Destinationen ihre Attraktivität aufbauen können und wie wichtig dies für die Markenbildung ist. Auch auf die Bedeutung eines exzellenten Wahrnehmungsmanagements geht das Buch ein und zeigt schließlich eindrucksvoll, wo und wie die Kraft der Marke in der Destination und darüber hinaus wirkt. Ein Buch für Destinationsmanager, Wirtschaftsförderer, politische Entscheider und Brancheninteressierte. <?page no="143"?> www.uvk.de Das Vorstellungsgespräch ist geschafft und der erste Arbeitsvertrag unterschrieben. Nun müssen sich Berufseinsteiger im Arbeitsalltag behaupten. Das ist nicht nur fachlich eine Herausforderung, denn auch die Kommunikation in einem Unternehmen unterscheidet sich ganz wesentlich von der in Schule oder Studium. Im Gespräch mit Vorgesetzten, dem Umgang mit fairen und unfairen Kollegen oder aber in Verhandlungssituationen mit Dienstleistern und Kunden gibt es Spielregeln und Kniffe, die jeder Berufseinsteiger kennen sollte. Zu Beginn stellen die Autoren die unterschiedlichen Rednertypen im Profil vor und gehen auf deren Stärken und Schwächen ein. Darauf aufbauend geben sie dem Leser das rhetorische Rüstzeug für wichtige Kommunikationssituationen, wie zum Beispiel einen Vortrag, das direkte Gespräch, das Kundengespräch, das Verkaufsgespräch und eine Verhandlung an die Hand mit Tipps und Checklisten. Harald Schäfer, Burkhard Schäfer Business-Rhetorik für Berufseinsteiger 2017, 230 Seiten, Broschur ISBN 978-3-86764-552-2 Für den perfekten Berufseinstieg <?page no="144"?> www.uvk.de Verhandeln wie professionelle Ein- und Verkäufer Der Erfolg gibt ihnen Recht: die Everest-Methode von Jörg Pfützenreuter und Thomas Veitengruber ist bei Konzernen und Mittelständlern gleichermaßen gefragt. Seit Jahren coachen sie Vertriebler und Einkäufer und lassen die eine Seite in die Karten der anderen schauen. Am Ende entscheidet die strategische, taktische und psychologische Raffinesse, wer als Sieger vom Verhandlungstisch aufsteht. Ein Buch für alle, die im Einkauf oder Vertrieb arbeiten und ihr Verhandlungsgeschick um den alles entscheidenden Gipfelmeter voranbringen wollen. Jörg Pfützenreuter, Thomas Veitengruber Die Everest-Methode Professionelles Verhandeln für Ein- und Verkäufer 2015, 230 Seiten, flex. Einb. ISBN 978-3-86764-549-2