Sportpsychologie in 60 Minuten
1123
2020
978-3-7398-3071-1
UVK Verlag
Petra Wagner
Manfred Wegner
Ines Pfeffer
Der Band "Sportpsychologie in 60 Minuten" führt kompakt in diesen Teilbereich der Sportwissenschaft ein. Er zeigt, mit welchen Phänomenen sich die Sportpsychologie beschäftigt und welche Themen aus ihrer Sicht relevant sind.
Folgende Fragen werden geklärt:
Wie ist die Sportpsychologie entstanden, wie hat sie sich bis zum heutigen Stand entwickelt und welche Verbindungen bestehen zu ihrer Mutterwissenschaft?
Welche wissenschaftlichen Zielsetzungen und Aufgaben hat die Sportpsychologie und mit welchen Theorien nähert sie sich den für sie relevanten Phänomenen und Themen?
Welchen Problem-/Fragestellungen widmet sie sich und welche Methoden kommen dabei typischerweise zum Einsatz?
Der Band enthält Lernziele, Kontrollfragen und ein Beispiel aus der Praxis.
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IN 60 MINUTEN Sportpsychologie Petra Wagner, Manfred Wegner, Ines Pfeffer Sportpsychologie in 60 Minuten Prof. Dr. Petra Wagner leitet das Institut für Gesundheitssport und Public Health in der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. Schwerpunkte ihrer sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Lehrtätigkeit sind Gesundheits- und Rehabilitationssport sowie körperliche Aktivität und Inaktivität über die Lebensspanne. petra.wagner@uni-leipzig.de Prof. Dr. Manfred Wegner ist Leiter der Arbeitsbereiche Sportpsychologie und Bewegungswissenschaft an der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel. Die Arbeitsschwerpunkte sind die Sportspiel- und Stressforschung, Teamentwicklung, Präventions-, Rehabilitations- und Behindertensport, Familiensport und das Psychologische Training. mwegner@email.uni-kiel.de Prof. Dr. Ines Pfeffer ist Professorin für Medizinpädagogik mit Schwerpunkt Gesundheitswissenschaften an der Fakultät Humanwissenschaft der Medical School Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf motivationale und volitionale Aspekte des körperlichen Aktivitätsverhaltens und die Rolle der Selbstregulation zur Erklärung der Intentions-Verhaltens-Lücke. ines.pfeffer@medicalschool-hamburg.de „Sportpsychologie in 60 Minuten“ führt kompakt und verständlich in die Problemstellungen und Methoden dieser Teildisziplin der Sportwissenschaft ein. Alle Titel „in 60 Minuten“: Sportpädagogik, Sportgeschichte, Sportsoziologie, Sportökonomik, Sportmedizin, Sportpsychologie, Bewegungswissenschaft und Trainingswissenschaft. Petra Wagner, Manfred Wegner, Ines Pfeffer Sportpsychologie in 60 Minuten UVK Verlag · München © UVK Verlag 2020 ‒ ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Internet: www.narr.de eMail: info@narr.de ISBN 978-3-7398-3071-1 (ePDF) ISBN 978-3-7398-8071-6 (ePub) Umschlagabbildung und Kapiteleinstiegsseiten: © iStock - baona Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.dnb.de abrufbar. 7 1 11 2 15 3 17 4 37 43 49 Inhalt Sportpsychologie in 60 Minuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einführung - Phänomene und Themen der Sportpsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entstehung und Entwicklung der Sportpsychologie . . . Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie . . . . Verhältnis der Sportpsychologie zur Sportpraxis . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kommentierte Links zu Verbänden, Zeitschriften, aktuellen Podcasts und Videos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sportpsychologie in 60 Minuten Siegen und Verlieren, Erfolg und Misserfolg im Sport hängen von zahlreichen Faktoren ab, von individuellen Leistungsvoraussetzungen, vom Trainingszustand, von der aktuellen „Form“, aber auch von der „Mentalen Stärke“, d. h. von der absoluten Bereitschaft und vom Können, sein gesamtes Leistungspotential im Wettkampf nutzen zu können. Der Spitzensport ist eines unter mehreren Anwendungsfeldern der Sportpsychologie. Sportpsychologen arbeiten eng mit Spitzenath‐ leten zusammen und vermitteln beispielsweise Strategien, um mit dem Wettkampfstress und den aktuellen Bedingungen des Wettkampfs effektiv umgehen zu können. Der Gesundheitssport ist ein weiteres Anwendungsfeld. Personen mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes, denen vom Arzt geraten wird, durch körperliche Aktivität etwas für ihre Gesundheit zu tun, steigen vielleicht in eine Kampagne ihrer Krankenkasse ein, halten aber die Verhaltensänderung zu einem akti‐ ven Lebensstil nicht über einen längeren Zeitraum aufrecht. Sie steigen aus, weil sie zu viele Beschwerden haben, alles zu aufwändig ist oder sie keine Lust haben. Aus der sportpsychologischen Gesundheitsfor‐ schung ist bekannt, dass soziale Unterstützung in diesem Stadium sehr wichtig ist. Wenn die Absicht, Sport zu treiben vorhanden ist, aber durch Schwierigkeiten und Barrieren behindert wird, sind sportpsy‐ chologische Prinzipien nutzbar: eine gezielte Planung des Sportenga‐ gements, das Vermitteln von Erfolgserlebnissen oder der Einsatz von sozialer Unterstützung durch Familie, Freunde oder Sportkollegen, um nachhaltig an der regelmäßigen sportlichen Aktivität festzuhalten. Auch im Schulsport greifen sportpsychologische Prinzipien, etwa können Schüler in zahlreichen Situationen an ihre Grenzen kommen. Das kann die geringe Bewegungserfahrung im Turnen sein, die Furcht beim Tauchen in tiefem Wasser, die Unerfahrenheit mit körperlicher Anstrengung bei einem Ausdauertraining oder die Angst vor Blamage in Leistungssituationen. Um entsprechend kompetent reagieren zu können, müssen Sportlehrer geschult sein, die Emotionen der Schüler zu deuten. Angst zeigt sich beispielsweise in körperlichen Reaktionen wie Blässe, übermäßigem Schwitzen oder in Zittern und Verkrampfun‐ gen. Andere Indikatoren können aus auffälligem Verhalten geschlos‐ sen werden, wie dem Rückzug oder dem sozial übertriebenen Ver‐ halten, das besondere Aufmerksamkeit hervorrufen soll. Derartigen Situationen kann im Sportunterricht vom geschulten Beobachter mit entsprechenden Angst reduzierenden Maßnahmen (z. B. Ermutigung, Sicherheitsstellung) begegnet werden. Anhand dieser exemplarischen Beispiele aus den Bereichen Spit‐ zensport, Gesundheit und Schule kann der Phänomenbereich der Sportpsychologie weiter spezifiziert werden. Die Sportpsychologie ist eine Disziplin, die als Forschungsfeld, universitäres Lehrfach und auch als Anwendungsbereich mittlerweile in Wissenschaft und Sportpraxis tief verankert ist. Nimmt man die Gegenstandsbereiche Sport und Psychologie, lassen sich zwei Ausrichtungen (Sportpsychologie oder Sportpsychologie) entsprechend der speziellen Schwerpunktsetzungen differenzieren. Schlicht (2009) klärt diese Frage mit einem „sowohl als auch“ auf. Dabei betont er die besonderen Möglichkeiten und Sportpsychologie in 60 Minuten 8 Zugänge, die sich aus der „Kreuzung“ der beiden Disziplinen ergeben. Die Psychologie ist in ihren Theorien und Methoden die ältere und stärker differenzierte Disziplin, während die Sportpsychologie zwar als interdisziplinär ausgerichtet, aber als noch relativ junge Disziplin wahrgenommen wird. Lernziele ■ Die Leser erfahren, mit welchen Phänomenen sich die Sport‐ psychologie beschäftigt und welche Themen aus ihrer Sicht relevant sind. ■ Sie erkennen, wie die Sportpsychologie entstanden ist, wie sie sich bis zum heutigen Stand entwickelt hat und welche Verbindungen zu ihrer Mutterwissenschaft bestehen. ■ Sie lernen wissenschaftliche Zielsetzungen und Aufgaben der Sportpsychologie kennen und reflektieren, mit welchen Theorien sich die Sportpsychologie den für sie relevanten Phänomenen und Themen nähert, welchen Problem-/ Frage‐ stellungen sie sich widmet und welche Methoden dabei typischerweise zum Einsatz kommen. ■ Sie erfahren, in welchem Verhältnis die Sportpsychologie zur Sportpraxis steht, insbesondere welche Bedeutung die Sportpraxis ihren Forschungsergebnissen beimisst. Sportpsychologie in 60 Minuten 9 1 Einführung - Phänomene und Themen der Sportpsychologie Der Gegenstandsbereich der Psychologie und der Sportpsychologie wird gleichermaßen darin gesehen, das Verhalten und Erleben des Menschen und deren Ursachen und Wirkungen zu analysieren ( Jans‐ sen, 1995). Für den Kontext des Sports kann man sich an Brand (2010, S. 16) orientieren: „Definitorisch zusammengefasst beschäftigt sich die wissenschaftliche Sportpsychologie mit dem für körperliche Aktivität und besonders Sport relevanten Verhalten und Erleben. Sie widmet sich insbesondere der Beschreibung, der Erklärung, der Vorhersage oder der Veränderung solchen Verhaltens und Erlebens und fundiert damit die praktische Anwendung sport‐ psychologischer Erkenntnisse im Feld.“ In der psychologischen Betrachtung von Erleben und Verhalten wird die Perspektive „Innenwelt“ - z. B. Ich erlebe „Ärger“ aufgrund eines Misserfolgs - vom Verhalten, d. h. der Perspektive „Außenwelt“ - z. B. Ich vermeide einen weiteren Versuch - getrennt. Diese Person-Um‐ welt-Interaktion wird im Grundmodell der Verhaltenserklärung nach Nolting und Paulus (2015) verdeutlicht (vgl. Abb. 1). Es sind vier Aspekte, mit denen Verhalten beschrieben und auch erklärt werden kann: (1) die aktuellen Prozesse im Individuum, (2) die Bedingungen der Situation, (3) die Merkmale (Eigenschaften) der Person und (4) Aussagen über den Hintergrund dieser Merkmale im Sinne der Ent‐ wicklungsbedingungen der Person. Abb. 1: Grundmodell der Verhaltenserklärung nach Nolting und Paulus (2015, S. 113) Für das Beispiel aus dem Schulsport bedeutet dies: Ein Schüler ist mo‐ tiviert, beispielsweise das Hindernis (Bock, Kasten, Pferd) zu überwin‐ den, aber vielleicht nicht selbstsicher oder sogar gehemmt. Aktuelle Prozesse werden häufig von den situativen Bedingungen ausgelöst (Anreger) und spiegeln sich im inneren Erleben wider: Der Schüler will eigentlich am Sportunterricht aktiv teilnehmen, fühlt sich aber 1 Einführung - Phänomene und Themen der Sportpsychologie 12 überfordert. Dieses innere Geschehen (innere Prozesse und Zustände) lässt sich weiter differenzieren. Die Situation wirkt auf das psychische System. Dazu gehören die „Wahrnehmung“, das „Denken“ (im Sinne von erfassen), die „Emotion“ (im Sinne von bewerten), die „Motivation“ (im Sinne von anregen) und das „Denken“ (im Sinne von planen). Diese inneren Bewertungs- und Entscheidungsprozesse werden im äußeren Verhalten (Effekt) sichtbar, z. B. als gehemmt ausgeführter Versuch, möglicherweise mit einem „hängen bleiben“ am Kasten. In diesen aktuellen Prozessen zeigt sich einerseits das kognitive Erfassen der Aufgabe, andererseits können emotionale Bewertungen und dar‐ aus folgende motivationale Tendenzen die kognitive Planung soweit beeinflussen, dass das beobachtbare Vermeidungsverhalten daraus folgt. In diese Beschreibung gehen noch weitere Aspekte ein: die Persönlichkeitsebene als personale Disposition und die individuellen Entwicklungsbedingungen als Reifung und Lernen. Möglicherweise ist der Schüler in seinem Persönlichkeitsprofil so ausgerichtet, dass er Situationen vermeidet, in denen die Gefahr besteht, Misserfolge zu erleben. Damit zeigt er eine Verhaltenstendenz, die in der Moti‐ vationspsychologie als „Furcht vor Misserfolg“ bezeichnet wird und die im Gegensatz zur Verhaltenstendenz „Hoffnung auf Erfolg“ steht. Bezieht man nun auch zusätzlich die Entwicklungsbedingungen ein, könnte man als Hintergrund für das Verhalten folgende Informationen nehmen: Der Schüler hat keine sehr aktive Sportsozialisation genossen und wurde von seinen Eltern nicht besonders ermutigt, Sport zu treiben. Das Grundmodell der Verhaltenserklärung (vgl. Abb. 1) - skizziert anhand des Beispiels aus dem Schulsport - lässt sich nutzen, um den komplexen Bezug von Erleben und Verhalten abzubilden und stellt eine Grundlage zum Verständnis psychologischer Prozesse dar. 1 Einführung - Phänomene und Themen der Sportpsychologie 13 2 Entstehung und Entwicklung der Sportpsychologie Historisch hat sich die Sportpsychologie als Disziplin in Deutschland aus der experimentell ausgerichteten Psychologie der 1920er Jahre entwickelt. Einen entscheidenden Aufschwung nahm die Sportpsycho‐ logie ab Mitte der 1960er Jahre, wobei hier die sportwissenschaftliche Orientierung einen wesentlichen Einfluss hatte. Im Zusammenhang mit der Ausrichtung der Olympischen Spiele 1972 in München und einer politisch ausgerichteten Konkurrenzsituation zur DDR flossen zusätzliche Mittel in den Ausbau der Sportwissenschaft. Davon hat auch die Sportpsychologie profitiert (Gabler, 2004; Janssen, 2009). Heutzutage ist die Sportpsychologie in Deutschland institutionell an die sportwissenschaftlichen Institute und Fakultäten der Universitä‐ ten sowie an die Sporthochschule Köln angegliedert. Sportpsychologie wird als Wissenschaft und auch als Anwendungsdisziplin betrieben, wobei Bezüge zu sehr unterschiedlichen Zielfeldern wie dem Spitzen- und Breitensport, der Prävention und Rehabilitation oder dem Schul‐ sport gegeben sind. Die thematischen Bereiche sind ähnlich ausgerich‐ tet wie in der Psychologie und umfassen z. B. Motivation, Volition, Emotion, Kognition oder sozialpsychologische Phänomene. Aktuelle Forschungsergebnisse werden in der Zeitschrift für Sportpsychologie präsentiert. Die Organisation und der Berufsverband für Sportpsycho‐ logen in Deutschland ist die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie e. V. (asp). 2 Entstehung und Entwicklung der Sportpsychologie 16 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie Zentrale Themen der Sportpsychologie sind insbesondere Motivation, Volition, Emotion, Kognition und soziale Interaktion. Diese werden im Folgenden aufgegriffen und unter Bezug auf prominente Theorien und Anwendungsbereiche kurz dargestellt. Motivation Was bewegt Sportler, über Jahre hinweg in einer Sportart zu trainieren, auf vieles zu verzichten und trotz Rückschlägen an ihrem sportlichen Erfolg weiter zu arbeiten? Warum finden manche in sportlichen Leis‐ tungssituationen ihre Erfüllung während andere dem Sport nichts abgewinnen können? Versucht man diese Fragen zu beantworten, beschäftigt man sich zwangsläufig mit Motiven zum Sporttreiben und dem sportpsychologisch relevanten Thema Motivation. Ein Motiv ist eine relativ stabile Persönlichkeitsdisposition (trait), die beschreibt, wie wichtig einer Person bestimmte, thematisch ähnliche Handlungsziele sind. Wenn Motive durch bestimmte situative Bedingungen (Anreize) angeregt werden, entsteht Motivation. Damit sind die inneren Prozesse im Sinne von Nolting und Paulus (2015) gemeint, die als Interaktion zwischen Person- und Situationsfaktoren zu verstehen sind. Ein zentrales Motiv im Spitzensport, das seit Jahrzehnten Gegen‐ stand vieler sportpsychologischer Forschungsarbeiten ist, stellt das Leistungsmotiv dar (Gabler, 2002; Hänsel, Baumgärtner, Kornmann & Ennigkeit, 2016; Heckhausen & Heckhausen, 2018; Wegner, Mirko, 2019). Innerhalb des Leistungsmotivs wird zwischen den beiden relativ stabilen Tendenzen Hoffnung auf Erfolg (HE; aufsuchende Tendenz) und Furcht vor Misserfolg (FM; vermeidende Tendenz) unterschieden. Personen mit einer hohen Hoffnung auf Erfolg sind erfolgszuversicht‐ lich, während Personen mit einer hohen Furcht vor Misserfolg miss‐ erfolgsängstlich sind. Leistungsmotivation als Zustand (state) lässt sich als Bestreben charakterisieren, eine Aufgabe zu meistern und dabei einen sozialen (z. B. einen Konkurrenten im Wettkampf besiegen) oder individuellen (z. B. weiter springen als beim letzten Wettkampf) Gütemaßstab zu erreichen oder zu übertreffen (Stoll, Pfeffer & Alfer‐ mann, 2010). Nach Atkinson (1974) entsteht Leistungsmotivation in der Tradition der Erwartungs-Wert-Theorien dann, wenn zum Leistungs‐ motiv situative Anreize treten. Das Risikowahlmodell (Atkinson, 1974) dient der Vorhersage von Leistungshandeln auf Basis individueller Leistungsmotivation, wobei die Situationsparameter durch den Per‐ sonfaktor (Leistungsmotiv) determiniert werden (Beckmann & Keller, 2009). Als situative Variablen gelten die subjektive Erfolgswahrschein‐ lichkeit und der Anreiz des Erfolgs. Der Anreiz hängt dabei von 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 18 der subjektiven Erfolgswahrscheinlichkeit ab, die Aufgabe lösen zu können, wobei eine invers-lineare Beziehung zwischen den beiden Variablen besteht: ist die subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit sehr hoch, ist der Anreiz des Erfolgs gering und umgekehrt. Neben dem Leistungsmotiv können im Spitzensport auch das Machtmotiv, das Anschlussmotiv und das Aggressionsmotiv eine Rolle spielen. Diese Motive sind im Kontext des Sports allerdings deutlich weniger untersucht (Beckmann & Keller, 2009). Um Menschen generell zu motivieren, scheint es wichtig zu sein, in erster Linie motivrelevante Anreize zu bieten und subjektive Erwartungen zu beeinflussen, da Motive im Sinne von Dispositionen schwer veränderbar sind. Mögliche Ansätze zur Förderung der Leistungsmotivation sind beispielsweise das Trainerverhalten, die generelle Zielsetzung oder die Bewertungs‐ muster. Als weiteres Motiv ist das Gesundheitsmotiv für viele Menschen ein Beweggrund, sich regelmäßig und dauerhaft sportlich zu betä‐ tigen. Insbesondere für die Aufnahme eines kontinuierlichen Sport‐ engagements sind Gesundheit und Wohlbefinden bedeutende Ziele. Vorausgesetzt, Bewegung und Sport sind gesundheitsrelevant und körperliche Inaktivität stellt einen sekundären Risikofaktor dar, ist für möglichst viele Menschen ein gesundheitswirksames Minimum an Bewegung anzustreben. In Deutschland erreichen allerdings noch im‐ mer vier Fünftel der erwachsenen Bevölkerung nicht die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sich 2,5 Stunden pro Woche zu bewegen (Pfeffer, 2019; Krug et al., 2013). Vor dem Hintergrund eines immer spezifischeren Wissens um die Zusammenhänge regelmä‐ ßiger Bewegung und den verschiedenen Facetten von Gesundheit - physisch (z. B. Blutdruck), psychisch (z. B. Selbstbewusstsein), sozial (z. B. Einsamkeit), objektiv (z. B. Arzturteil), subjektiv (Wohlbefinden) - gewinnt damit ein Verständnis über die Mechanismen der Aufnahme 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 19 und Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen und langfristigen Akti‐ vitätsverhaltens an Relevanz. Eine mögliche und sportpsychologisch relevante Herangehens‐ weise an das Problem der Änderung eines Gesundheitsverhaltens z. B. über regelmäßige sportliche Aktivität, kann über sogenannte Stadien- und Prozessmodelle beschrieben werden (Pfeffer & Wegner, Manfred, 2019; Stoll, Pfeffer & Alfermann, 2010). Im Gegensatz zu reinen Motivations- oder Volitionstheorien wird davon ausgegangen, dass eine Verhaltensänderung nicht kontinuierlich stattfindet, sondern das Ergebnis eines stufenförmigen Verlaufs darstellt. Auch das Trans‐ theoretische Modell (TTM) von Prochaska und DiClemente (1992) folgt der Annahme, dass sich Verhaltensänderung durch das Durchlaufen unterschiedlicher Stadien auszeichnet. Heute wird das Modell auf eine Vielzahl von Veränderungen von Verhaltensweisen angewendet, auch auf Bewegung und Sport als Gesundheitsverhalten (Pfeffer & Wegner, Manfred, 2019). Nach dem TTM nähert sich eine Person über fünf Stadien dem (stabilen) Zielverhalten. Die einzelnen Stadien unterscheiden sich nach dem Grad der Bereitschaft, ein Verhalten - z. B. eine regelmäßige Sportaktivität - aufzunehmen: ■ Absichtslosigkeit (Präkontemplation): In diesem Stadium wird nicht nur kein Sport betrieben, sondern es besteht auch kein Interesse, dieses Verhalten für sich in Erwägung zu ziehen. ■ Absichtsbildung (Kontemplation): Dieses Stadium ist bereits durch das ernsthafte Nachdenken über eine Änderung des bis‐ herigen Verhaltens (körperliche Inaktivität) und das Abwägen möglicher Vor- und Nachteile einer Verhaltensänderung gekenn‐ zeichnet. ■ Vorbereitung (Präparation): Der Entschluss zu regelmäßiger sportlicher Aktivität ist gefasst. Ein sportlich aktives Verhalten wird ausprobiert. 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 20 ■ Aktion: In diesem Stadium ist eine regelmäßige Ausübung sport‐ licher Aktivitäten aufgenommen. Ab jetzt wird die Verhaltens‐ änderung von außen direkt beobachtbar. ■ Aufrechterhaltung (Maintenance). Die körperlich-sportliche Ak‐ tivität wird über einen längeren Zeitraum hinweg ausgeübt. Diese fünf Stadien („stages of change“) werden bei einer Verhaltens‐ änderung nicht zwangsläufig als „Einbahnstraße“ durchlaufen (Pfef‐ fer & Wegner, Manfred, 2019). Personen können auch eine einmal begonnene Aktivität wieder beenden (Rückfall vom Handlungsin das Vorbereitungs- oder Absichtsbildungsstadium) oder lange Zeit keinen Handlungsbedarf sehen (Verharren im Stadium der Absichtslosigkeit). Als Erklärungstheorie beschäftigt sich das TTM mit der Frage, wel‐ che Faktoren den Übergang von einem zum nächsten Stadium steuern. Über die individuell wahrgenommenen Kosten und Nutzen des Verhal‐ tens (Konsequenzerwartungen) sowie die Selbstwirksamkeitserwar‐ tungen hinsichtlich des Sporttreibens (Reed, 2001) können Techniken und Strategien genutzt werden, dass Personen von einem Stadium zum nächsten voranschreiten. Für Personen mit unterschiedlicher Be‐ reitschaft zur Verhaltensänderung haben Prochaska und DiClemente (1992) fünf kognitiv-emotionale Strategien und fünf verhaltensorien‐ tierte Strategien benannt (ausführlich Stoll, Pfeffer & Alfermann, 2010): ■ Die kognitiv-emotionalen Strategien umfassen (1) das Steigern des Problembewusstseins, (2) das emotionale Erleben, (3) die Neube‐ wertung der persönlichen Umwelt, (4) die Selbstneubewertung, (5) das Wahrnehmen förderlicher Umweltbedingungen. ■ Zu den verhaltensorientierten Strategien gehören (1) die Selbst‐ verpflichtung, (2) die Kontrolle der Umwelt, (3) die Gegenkondi‐ tionierung, (4) das Nutzen hilfreicher Beziehungen und (5) die (Selbst-)Verstärkung. 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 21 Es wird angenommen, dass die Änderungsstrategien an verschiedenen Übergängen wirksam sind. Trotz offener Fragen hat das TTM im Bereich der Interventionsforschung zur Förderung der Sportaktivität eine hohe Ausstrahlungskraft (Hutchison, Breckon & Johnston, 2009; Lippke & Kalusche, 2007; Pfeffer & Wegner, Manfred, 2019). Volition Mit der Motivation wird beschrieben, warum sich Menschen so und nicht anders verhalten (Gabler, 2002; Heckhausen & Heckhausen, 2018). Allerdings gibt es viele Situationen, in denen verschiedene Moti‐ vationstendenzen in Konkurrenz stehen oder ein erwartetes Verhalten gar nicht ausgeführt wird, obwohl die Person eigentlich dazu motiviert ist. Warum schaffen es einige Sportler im Leistungssport, sich immer wieder zu motivieren, regelmäßig mehrfach am Tag zu trainieren? Oder woran liegt es, dass beispielsweise Personen mit Übergewicht nicht sportlich aktiv werden, obwohl sie es eigentlich beabsichtigen zu tun? Hier bleibt es nur bei der Absicht, die aber nicht als Verhalten realisiert wird. Dieses „hätte“, „könnte“, „würde“ beschreibt den Fall, dass zwar eine Absicht besteht, das gewünschte Verhalten aber nicht aus‐ geführt wird. Das Konstrukt, das hilft die Lücke zwischen der Absichtsbildung und der Handlung zu schließen, ist die Volition (Wille). Auf der Basis motivationstheoretischer Erkenntnisse wird die Willensbildung als Prozess verstanden (Kuhl, 1983). Besonders deutlich wird dieser Prozesscharakter im Rubikon-Modell (Heckhausen & Heckhausen, 2018; sportbezogen Bertrams & Eng‐ 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 22 lert, 2019; Hänsel et al., 2016; Wegner, Manfred, 2016). Hier werden vier Phasen beschrieben, die einen Handlungsprozess vorbereiten, begleiten und abschließen. In der (1) prädezisionalen Phase (motiva‐ tional) werden unterschiedliche Motivationstendenzen beschrieben (z. B. zum Training gehen, Freunde treffen, Fernsehabend), bevor überhaupt die Entscheidung zu einer Handlung getroffen ist. (2) In der postdezisionalen Phase (volitional) wird sich für eine Motivations‐ tendenz entschieden, d. h. die Absicht für ein bestimmtes Verhalten formuliert. Die Planungsphase für das Zielverhalten (zum Training gehen) wird durch gezielte Pläne unterstützt. Das sind zum einen Handlungspläne, die als „Wenn-dann-Beziehungen“ formuliert werden („Wenn ich am Dienstag von der Arbeit nach Hause komme, nehme ich meine Sporttasche und gehe zum Training.“). Je konkreter diese Handlungspläne aufgestellt sind, desto wahrscheinlicher ist das Ver‐ halten. Zum anderen können Bewältigungspläne formuliert werden. Hierbei handelt es sich um „Notfallstrategien“, falls etwas Unvorher‐ gesehenes dazwischenkommt („Bei schlechtem Wetter nehme ich nicht das Fahrrad, sondern es ist abgemacht, dass mich mein Trainingspart‐ ner mit dem Auto abholt.“). (3) Die aktionale Phase (volitional) be‐ schreibt die Fortführung des Prozesses mit der Handlungsausführung. Faktoren der Handlungssteuerung wie die Anstrengungsbereitschaft helfen, die Handlung entsprechend durchzuführen. (4) Die abschlie‐ ßende postaktionale Phase (motivational) dient der Bewertung der Handlung (Ursachenzuschreibung). Als Kriterien für die Ursachenzuschreibung gelten in der Motivationstheorie (z. B. Weiner, 1974; Heckhausen & Heckhausen, 2018) zwei Bereiche mit vier Kernkrite‐ rien, (a) die Stabilität der Bewertung in den Bereichen stabil (Fähigkeit) oder variabel (Anstrengung) und (b) die Bezugsebenen internal (Auf‐ gabenschwierigkeit) und external (Zufall, Glück, Pech). 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 23 Emotion Emotionen spielen im Sport eine bedeutende Rolle. Sehr häufig können in sportlichen Leistungssituationen sowohl positive als auch negative Emotionen erlebt und beobachtet werden. Emotionen haben die Funktion, den Organismus in Handlungs‐ bereitschaft zu versetzen, denn sie lösen auf einer subjektiv-ge‐ fühlsmäßigen und einer physiologischen Ebene Reaktionsten‐ denzen im Verhalten aus und regulieren somit Verhaltensweisen (Egloff, 2009). Eine mögliche Beziehung, die den Zusammenhang von Emotionen und sportlicher Leistung beschreibt, wird über die Yerkes-Dodson-Funk‐ tion (Yerkes & Dodson, 1908) dargestellt. Das Aktivierungsniveau - verstanden als eindimensionaler psychophysischer Erregungszustand - wird zur sportlichen Leistung in einer umgekehrten U-Funktion dargestellt. Die Leistung ist bei einem mittleren Aktivierungsniveau am größten, während sie bei zu hoher aber auch zu niedriger Akti‐ vierung abfällt. Dieser Zusammenhang zeigt sich auch zwischen der somatischen Angst (Erleben körperlicher Angstzeichen, z. B. feuchte Hände) und der sportlichen Leistung (Arent & Landers, 2003; Brand, 2010; Hänsel et al., 2016). Eine Erweiterung des einfachen Aktivierungs-Leistungs-Zusam‐ menhangs wird im IZOF-Modell nach Hanin (2000; Individual Zone of Optimal Functioning) dargestellt. Es handelt sich um ein idiographi‐ sches Verfahren, das explizit für den Spitzensport entwickelt wurde. Das IZOF-Modell geht über die Betrachtung des Aktivierungsniveaus hinaus und postuliert, dass Athleten individuell unterschiedliche - positive wie negative - Emotionen erleben, die entweder leistungs‐ 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 24 hemmend (dysfunktional) oder leistungsförderlich (funktional) wirken können. Dabei geht Hanin (2000) davon aus, dass negative Emotionen nicht per se hinderlich für eine sportliche Leistung sind und positive Emotionen nicht automatisch leistungsförderlich wirken. Vielmehr können auch negative Emotionen, wie Nervosität oder Ängstlichkeit, bis zu einer gewissen Intensität leistungsförderlich sein, demgegen‐ über positive Emotionen wie Gelassenheit oder Selbstsicherheit bei bestimmten Personen zu Leistungseinbußen führen. In einem Emoti‐ onsprofil werden - bezogen auf einen erlebten Wettkampf - bis zu fünf positive (P) und negative (N) Emotionen benannt, die eine leistungs‐ förderliche (+) und -hemmende (-) Wirkung hatten (P+, P-, N+ und N-). Im nächsten Schritt werden die Intensitäten der Emotionen jeweils in Bezug zum besten und schlechtesten Wettkampf eingeschätzt. Die Emotionen mit den entsprechenden Intensitäten werden dann zusam‐ mengefasst und grafisch dargestellt (Hanin, 2000). Dieses Profil kann als Grundlage für eine gezielte Emotionsregulation dienen, um die Emotionen - die leistungssteigernd oder leistungshemmend wirken können - gezielt einzusetzen oder zu hemmen. Das Verständnis und der Umgang mit Stress ist ein zentraler Schwerpunkt sportpsychologischer Arbeit. Drei Ansätze zum Ver‐ ständnis von Stress können generell unterschieden werden (z. B. Ger‐ ber, 2019; Fuchs & Gerber, 2018; Schlicht, 1989a; 1989b; Wegner, Man‐ fred, 2001): (1) reaktionsorientierte Konzepte, (2) situationsorientierte Konzepte und (3) relationale Konzepte. ■ Im ersten Ansatz wird die Reaktion auf einen Stressor betont, womit eine Handlungsbereitschaft signalisiert wird, die sich dann in physiologischen oder psychischen Reaktionen zeigt (z. B. erhöhter Aktivierungszustand, störende und wiederkehrende Gedanken, Verspannungen der Muskulatur). 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 25 ■ Der situationsbezogene Ansatz betont die Qualität von Umwelt‐ reizen, die als Stressindikatoren dienen. Das können einerseits einschneidende Lebensereignisse (Verletzung, Tod eines Ange‐ hörigen oder Heirat, persönlicher Erfolg etc.) sein, die eine individuelle Umorientierung verlangen und somit das System „aus der Balance“ bringen. Andererseits werden auch alltägliche Ärgernisse und Freuden (hassles and uplifts) mit einbezogen, die in ihrer summierten Wirkung ebenfalls die Balance gefährden können. ■ Der dritte Ansatz, das relationale Konzept, basiert auf den Überlegungen einer Wechselwirkung von Person und Umwelt (Nolting & Paulus, 2015), d. h. für das Verständnis von Stress ist immer die persönliche Einschätzung der Entstehung von Stressreaktionen wichtig. Das Stressmodell von Lazarus (Lazarus & Folkman, 1984) verdeutlicht dieses Verständnis im Verhältnis von Ressourcen, Wissen und Können zu Anforderungen, Erfor‐ dernissen und Problemen. Befinden sich Ressourcen und Fähig‐ keiten auf der einen Seite mit Anforderungen und Problemen auf der anderen Seite im Gleichgewicht (Passung), wird kein Stress erlebt. Überwiegen Anforderungen, Erfordernisse und Probleme, während Ressourcen, Wissen und Können als nicht ausreichend wahrgenommen werden, entsteht eine Überforderung. Anders herum kann eine Unterforderung entstehen. Wichtig in der Beurteilung von Stress sind die einzelnen Bewertungs‐ schritte (Wegner, Manfred, 2016) in Abwägung von persönlichen Ressourcen und der individuellen Einschätzung der Situation. Im ersten Schritt (1. Bewertung) wird geprüft, ob eine Situation überhaupt persönlich relevant oder irrelevant ist. Ist die Situation persönlich relevant, kommt die Bewertung hinzu, inwieweit diese Situation in ihren Konsequenzen bedrohlich, schädigend oder als Herausforderung 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 26 empfunden wird. Im zweiten Schritt (2. Bewertung) wird geprüft, ob Ressourcen, Wissen oder Können ausreichend vorhanden sind, um die Situation zu bewältigen. Erst wenn sich nach dieser Bewertung ergibt, dass nicht ausreichende Fähigkeiten und Mittel zur Verfügung stehen, entsteht Stress und damit auch Gefühle wie Ärger oder Angst. Den Bewertungen folgt die Stressbewältigung, d. h. mit Hilfe der vorhandenen Ressourcen mit der jeweiligen Situation umzugehen. Zwei Ansatzpunkte zeigen sich dabei vermehrt, (1) Veränderung der Problemlage („Ich gehe aktiv handelnd an das Problem heran.“) oder (2) Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit („Ich bin zwar ärgerlich, komme aber mit der Situation zurecht, da ich sie für mich einfach anders bewerte.“). Beide Strategien können in unterschiedlichen Si‐ tuationen erfolgreich und angemessen sein. Häufig kann dies aber misslingen oder aber einen langen Zeitraum erfordern, der immer wieder von Stressphasen begleitet ist. Kognition Kognitionen im Sport beziehen sich auf Prozesse der Informations‐ aufnahme, -verarbeitung und -speicherung, die u. a. beim Bewegungs‐ lernen oder bei taktischen Entscheidungen eine große Rolle spielen (Memmert, Hüttermann & Kreitz, 2019). Kognitionen sind eine wichtige Grundlage zielgerichteten Han‐ delns. Da das Gehirn eine eingeschränkte Verarbeitungskapazität hat, müssen relevante Informationen ausgewählt und weniger relevante ausgeblendet werden. Hier spielen die Aufmerksam‐ keit und die Konzentration eine wesentliche Rolle. Unter Auf‐ merksamkeit wird die bewusste und gerichtete Verarbeitung 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 27 von Informationen verstanden, d. h. „man ist bei der Sache“. Konzentration ist die willentlich fokussierte und gesteigerte Aufmerksamkeit (Stoll, Pfeffer & Alfermann, 2010). Nideffer und Sagal (2002) unterscheiden den Aufmerksamkeitsfokus auf Basis zweier Achsen: internal (z. B. auf den Körper) und exter‐ nal (auf die Umwelt) sowie eng und weit. Kombiniert ergeben sich daraus vier Formen der Aufmerksamkeit: internal eng (z. B. Analyse der Atemfrequenz beim 10 km Lauf), internal weit (z. B. Analyse des psychischen und physischen Wohlbefindens), external eng (z. B. Ana‐ lyse des direkten Gegenspielers) und external weit (z. B. Analyse des gesamten Spielfelds). Je nach sportlicher Aufgabe, ist ein spezieller Aufmerksamkeitsfokus vorteilhaft. Die Konzentration ist der besondere Fokus und die besondere In‐ tensität der Aufmerksamkeit auf die zu bearbeitende Aufgabe. Für die Konzentration können drei besondere Funktionen herausgestellt werden (Wegner, Manfred, 1994): ■ Wahrnehmungsaspekt der Konzentration, d. h. besonders wich‐ tige Details einer Situation im Sport werden schnell und richtig erfasst, um dies zu nutzen und entsprechend der Situationsbe‐ dingungen angemessen und effektiv zu handeln. ■ Abschirmungsaspekt der Konzentration, d. h. Störreize werden ausgeblendet, damit diese nicht bewusst werden und die Hand‐ lung stören könnten. ■ Regulationsaspekt der Konzentration, d. h. die Anpassung an eine Leistungssituation gelingt, in dem die körperliche Anspan‐ nung und die Nervosität so kontrolliert werden, dass angemes‐ sen und effektiv gehandelt werden kann. 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 28 Um die Aufmerksamkeitslenkung, z. B. im Spielsport, zu verdeutlichen, hat sich das Beispiel des Lichtkegels einer Taschenlampe bewährt (Nideffer & Sagal, 2002). Die Anforderungen an den Sportler können dabei auf zwei Dimensionen (Weite und Richtung) eingestuft werden. In Übungen und im Training sind dann gezielt die Aufmerksamkeits‐ dauer und der Aufmerksamkeitswechsel zu erproben. Dies wäre die Lenkung zwischen einer engen („wo ist die Lücke“) und einer weiten Aufmerksamkeitsausrichtung („wie stehen die Mitspieler, wie werden sie verteidigt“) sowie das Wahrnehmen eines nach innen geleiteten Fokus im Sinne der Selbstaufmerksamkeit („was tue ich hier über‐ haupt“ bzw. „ich bin hellwach“) oder den nach außen auf die Umwelt gerichteten Fokus („also so stehen die Abwehrspieler“). Mit dem Abschirmungsaspekt der Konzentration können Simula‐ tionsaufgaben von Drucksituationen in das Training aufgenommen werden. Dazu gehören Anforderungen an die Wahrnehmung (z. B. Beobachtungsaufgaben von Signalen, gekoppelt mit Entscheidungs‐ situationen wie Torwurf/ Torschuss). Auch ins Training eingebaute Druckbedingungen (z. B. Training unter Lärmeinfluss) können als Abschirmungsaufgabe geübt werden. Neben äußeren Störbedingungen ist der Umgang mit „inneren“ Störreizen relevant. Beispielsweise wirkt die Selbstaufmerksamkeit häufig störend in den Handlungsablauf hinein. Gedanken wie „das schaffe ich nicht“, „ich verliere sowieso wieder“ oder „immer mir pas‐ siert so etwas“, lenken von der eigentlichen Handlung ab. Hier ist das Training von mentalen Strategien hilfreich, um die volle Konzentration bei der Aufgabe zu behalten (Beckmann-Waldenmayer & Beckmann, 2012; Wegner, Manfred, 2016). 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 29 Kognitive Verfahren werden in der Sportpsychologie auch zur zielgerichteten Verbesserung und Stabilisierung einer Bewegung eingesetzt. Unter mentalem Training wird das planmäßige, wie‐ derholte und bewusste sich Vorstellen eines Bewegungsablaufs verstanden, ohne äußerlich beobachtbare körperliche Aktivität. Hierzu wird eine interne Bewegungsrepräsentation aktiviert und in einem ausgewählten Kontext wiederholt mental durchgespielt (Eberspächer, 2007; Schack, 2006). Es gilt als wissenschaftlich belegt, dass mentales Training einen Leis‐ tungszuwachs in einer Bewegungsfertigkeit erzielen kann, besonders wenn es in Kombination mit physischem Training eingesetzt wird. Warum mentales Training wirkt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Neben der psychoneuromuskulären Hypothese werden die Program‐ mierungshypothese, die kognitive oder symbolische Hypothese und die kognitiv-perzeptuelle Hypothese diskutiert (Schack, 2006; Stoll, 2010). In den letzten Jahren wurde mentales Training auch zunehmend in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten oder nach Einsatz einer Knieendoprothese eingesetzt, um alltägliche Bewegungsabläufe, wie beispielsweise das Gangbild, zu verbessern (Mayer & Hermann, 2015). Soziale Interaktion zwischen Individuen Die soziale Dimension sportpsychologischer Arbeit zeigt sich in der Wechselwirkung von Personen. Dies können beispielsweise die Inter‐ aktion zwischen Trainer und Athlet sein, die soziale Unterstützung, um in einer Sportgruppe dazu zu gehören oder das Teambuilding einer Wettkampfmannschaft (Birrer & Seiler, 2008; Ohlert & Zepp, 2019). 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 30 Im Spitzensport wird die Beziehung zwischen Trainer und Athlet als leistungsbestimmender Faktor angesehen. Jowett, Paull und Pensgaard (2005) verstehen darunter allgemein eine Situation, in der Kognitionen, Emotionen und Verhaltensweisen von Trainern und Athleten wech‐ selseitig beeinflusst werden. Die Trainer-Athlet-Interaktion bezieht im multidimensionalen Modell des Trainerverhaltens von Chelladurai (1993; Riemer, 2007) drei Verhaltensaspekte ein: 1) das von den situa‐ tiven Bedingungen erforderte, 2) das von den Athleten bevorzugte und 3) das vom Trainer tatsächlich gezeigte (aktuelle) Verhalten. Die Zufriedenheit der Athleten und die sportliche Leistung hängen nach Chelladurai (1993) entscheidend von der Kongruenz, das heißt der Übereinstimmung der drei Dimensionen des Trainerverhaltens, ab (Riemer, 2007). Wenn das vom Trainer gezeigte Verhalten mit dem von den Athleten bevorzugten und dem von der Situation erforderten Verhalten übereinstimmt, werden die Zufriedenheit, die intrinsische Motivation der Athleten, der Gruppenzusammenhalt (Kohäsion) und die sportliche Leistung positiver ausfallen als wenn zwischen diesen eine Diskrepanz besteht (vgl. Abb. 2). Abb. 2: Das Multidimensionale Modell des Führungsverhaltens nach Chelladurai (1993, S. 648, eigene Übersetzung) 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 31 Ein in der Gesundheitsforschung zentrales sozialpsychologisches Kon‐ zept bezieht sich auf den sozialen Rückhalt und die Sozialbeziehun‐ gen zwischen Personen. Aus psychologischer Sicht umfasst soziale Unterstützung zwei Aspekte, die wahrgenommene und die tatsächlich vorhandene Unterstützung. Baumann, Humer, Lettner und Thiele (1998, S. 103) subsumieren unter sozialer Unterstützung „Personen, Handlungen und Interaktionen sowie Erfahrungen und Erlebnisse, die der Person das Gefühl geben, geliebt, geachtet, anerkannt und umsorgt zu sein“. Schwarzer (1996) klassifiziert die emotionale, die instrumen‐ telle und die informationelle Unterstützung als die drei wichtigsten Formen. Emotionaler Rückhalt bezieht sich z. B. auf Formen der Hilfe wie Trost, Mitleid oder Wärme. Die instrumentelle Unterstützung umfasst konkrete Hilfestellungen, beispielsweise das Erledigen von Haushalt und Einkäufen, damit eine Person regelmäßig sportlich aktiv sein kann. Die informationelle Unterstützung meint den Austausch von Informationen oder Ratschlägen. Eine geleistete soziale Unterstützung muss vom Empfänger nicht immer als solche erkannt oder gewünscht werden. Doch lässt sich im Grundtenor bisheriger Studien (Wagner, 2011) festhalten, dass sich durch sozial-kommunikative Prozesse und durch gemeinsames Gruppenerleben ein dichteres soziales Netz ergeben kann als bei Inaktivität. Während soziale Unterstützung verschiedene Parameter physischer wie psychischer Gesundheit positiv beeinflusst und sport‐ liche Aktivität mit höherer sozialer Unterstützung im Sport einhergeht, steht der Nachweis aus, welche der beiden Variablen, Sporttreiben oder soziale Unterstützung, der jeweils anderen vorausgeht und die andere beeinflusst. Schlicht und Strauß (2003, S. 92) charakterisieren diese reziproke Beziehung folgendermaßen: „Sportliche Betätigung begünstigt über soziale Kontakte die Bildung von sozialen Netzwerken; erfährt eine Person darin Unterstützung, so erhöht das wiederum 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 32 die Motivation zur Sportteilnahme und festigt auf diesem Wege die Bindung an das Sporttreiben, was wiederum dem sozialen Rückhalt zugute kommt“. Im Kontext von Sportspielmannschaften erfüllt die soziale Interak‐ tion eine weitere wesentliche Funktion. Eine Gruppe kann beschrieben werden durch die Anzahl ihrer Mitglieder (mindestens zwei Personen), die Interaktion (sie kommunizieren miteinander), den persönlichen Kontakt (Face-to-face), durch gemeinsame Ziele und Normen und durch eine Gruppenidentität (Wir-Gefühl) ( Janssen, 1995; Wegner, Manfred, 2016). Im Sport ist häufig zu erleben, dass eine gute Zusam‐ menarbeit in einem Team die Grundlage für besondere Leistungen ist. Beispielsweise schlägt eine unterklassige Mannschaft den vermeintli‐ chen Favoriten in einem Pokalspiel oder eine Mannschaft steigert sich wider Erwarten im Verlauf einer Saison. Sportmannschaften werden besondere Merkmale zugeordnet: Sie haben eine eigenständige Qualität und Dynamik, die durch die Aussage „Eine Gruppe ist mehr als die Summe ihrer Teile“ gut zu charakterisieren ist. Der Entwicklungsprozess von Gruppen ist vom amerikanischen Sozialwissenschaftler Tuckman schon 1965 über die einprägsamen Be‐ griffe „Forming, Storming, Norming, Performing“ beschrieben worden (Birrer & Seiler, 2008; Hänsel et al., 2016; Oehlert & Zepp, 2019; Schlicht & Strauß, 2003; Tuckman, 1965). ■ In der ersten Phase formiert sich das Team neu (Forming: die Mitglieder lernen sich kennen, die Beziehungen sind unklar; von der Teamleistung ist nicht viel zu erwarten, da die Spieler nicht aufeinander abgestimmt sind), ■ dann werden Positionen und Rollen im Team „erstritten“ (Stor‐ ming: häufige Konflikte, die Rollen im Team werden ausgehan‐ delt, die Teamleistung ist unbeständig), 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 33 ■ schließlich werden Regeln ausgehandelt und es kehrt „Ruhe“ ins Team ein (Norming: Regeln und Beziehungen sind akzeptiert, man kann sich aufeinander verlassen, die Teamleistung wird stabil), ■ um dann zur funktionierenden Gruppe zu werden (Performing: es macht Spaß, Teil der Gruppe zu sein; die Einzelleistungen ergänzen sich zu besonderen Teamleistungen). Später wurde von der Arbeitsgruppe um Tuckman eine fünfte Stufe hinzugefügt, die Übergangsphase „Reforming“ oder „Adjourning“ (die Gruppe weiß, dass sie sich verändern oder auflösen wird; dieser Übergang wird vorbereitet, die Teamleistung gerät etwas in den Hin‐ tergrund). Dieses Modell der Gruppenentwicklung hat einen hohen Erklärungswert für die Leistung und die Beziehungen in Gruppen. Dabei kann die zeitliche Länge der Phasen ebenso wie der Wechsel zwischen ihnen unterschiedlich ausgeprägt sein. Um in das Gefüge eines Teams einzuwirken, bieten sich Verfahren der Teambildung („Teambuilding“) an. Diese werden in einer Informati‐ ons-, Aneignungs- und Festigungsphase (Birrer & Seiler, 2008; Wegner, Manfred, 2019; Wegner, Manfred & Dawo, 2012) umgesetzt. In der Informationsphase geht es um das „Bewusst machen“ von Stärken und Schwächen. Die Ziele der Aneignungsphase liegen darin, den Weg vom „Ich zum Wir“ zu gestalten. Es geht darum, sich in verschiedenen Si‐ tuationen kennenzulernen, Berührungsängste abzubauen und Respekt voreinander aufzubauen. Die Festigungsphase umfasst eine Planungs- und Reflektionsphase, in der Aktionen und Reaktionen dokumentiert, Absprachen über gemeinsame Ziele getroffen und Kriterien festgelegt werden, wie das Team zu gestalten ist. Hier können Rituale der Begrüßung und Verabschiedung entwickelt werden, Routinen des Helfens und der Interaktion erarbeitet, Übungen für den gemeinsamen Rhythmus und zur gemeinsamen Aufgabenlösung ausprobiert werden. 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 34 Abschließend ist zu bewerten, inwieweit sich am Ende ein Team tat‐ sächlich gebildet hat. Ein solches Programm zum „Teambuilding“ kann im Rahmen eines Schulprojekts genauso wie in einem Trainingslager einer Bundesligamannschaft umgesetzt werden. Im Spitzensport bietet es sich an, Teamentwicklung und Team‐ bildung langfristig in den Saisonverlauf einzubinden. Lau (2005) hat in einem Teamentwicklungstraining die Möglichkeiten verschie‐ dener Teambuilding-Maßnahmen im Saisonverlauf von Sportspiel‐ mannschaften beschrieben. Im Verlauf einer Saison sind Phasen der Mannschaftsbildung mit gemeinsamen Teamtreffs und auch mit Team‐ auszeiten abzuwechseln. Falls notwendig, können diese Maßnahmen durch gezielte sportpsychologische Interventionen ergänzt werden. Ziel dieses Konzepts ist die langfristige Stärkung eines Teams durch das systematische Einbinden von Teamentwicklungsprozessen, was auch in vielen Spitzenteams häufig nicht beachtet wird. Eine Übertragung dieses Ansatzes auf Gruppen mit weniger intensiven Leistungszielen ist durchaus möglich. 3 Themenfelder und Theorien der Sportpsychologie 35 4 Verhältnis der Sportpsychologie zur Sportpraxis Die Theorien und empirischen Erkenntnisse zur Wirksamkeit sport‐ psychologischer Maßnahmen haben Beckmann und Elbe (2008) für die sportpsychologische Betreuung im Spitzensport zusammengefasst. Die Autoren unterscheiden zwischen drei Ebenen psychologischen Trainings: 1) Grundlagentraining, 2) Fertigkeitstraining und 3) Krisen‐ intervention. ■ Beim Grundlagentraining handelt es sich um grundlegende Techniken für jeden Sportler. Beckmann und Elbe (2008) ordnen zum Grundlagentraining Entspannungsansätze wie Atemübun‐ gen, Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training und auch Teambildungsmaßnahmen zu. ■ Das Fertigkeitstraining wird darauf aufbauend individueller ge‐ staltet und leitet sich aus einer individuellen Diagnostik ab, die die Stärken und Schwächen der Athleten aufdecken kann. Zu den Maßnahmen gehören das Zielsetzungstraining, Selbstgesprächs‐ regulation, mentales Training oder Aufmerksamkeitsregulation. ■ Darauf folgt das Segment der Kriseninterventionen, das bei schweren Verletzungen, Konflikten im Team, Burnout, Karriere‐ ende oder bei Essstörungen umsetzbar ist. Insgesamt zeigt sich in dieser Konzeption die Ausrichtung der Sport‐ psychologie, die Qualität psychologischer Methoden und Interventio‐ nen in den Vordergrund zu stellen. Zum Betreuungsprozess gehört neben dem Einsatz gezielter Intervention auch die Evaluation der Wirksamkeit dieser Maßnahmen mit Hilfe geeigneter diagnostischer Instrumente (Brand, 2010). Generell sind ausschließlich Maßnahmen einzusetzen, deren Nutzen wissenschaftlich nachgewiesen ist. Bei‐ spiele der Umsetzung psychologischer Diagnostik und psychologi‐ scher Trainingsmaßnahmen in zahlreichen Sportdisziplinen finden sich bei Beckmann-Waldenmayer und Beckmann (2012). Weitere ak‐ tuelle Beiträge zur angewandten Sportpsychologie im Leistungssport finden sich bei Staufenbiel, Liesenfeld und Lobinger (2019). Praxisbeispiel: Umgang mit Drucksituationen im Wettkampf Im Spitzensport von Nachwuchsathleten, aber auch im Hoch‐ leistungssport, erlebt man häufig das Phänomen, dass gute Sportler, die im Training auch gute Leistungen zeigen, unter dem Leistungsdruck des Wettkampfs versagen, was u. a. mit dem Begriff „choking under pressure“ beschrieben wird: In einem Handballspiel der A-Jugend-Bundesliga, das wichtig für die Qualifikation der Mannschaft im Jugendkonzept der Bundesligamannschaft dieses Vereins ist, beobachten wir den Rückraumspieler Christian. Er hat sich vorgenommen, eine 4 Verhältnis der Sportpsychologie zur Sportpraxis 38 besonders gute Leistung zu zeigen. Er weiß, dass heute der Landestrainer anwesend ist und ihn sowie zwei andere Spieler aus der Auswahlmannschaft besonders genau beobachten wird. Christian kommt nicht richtig ins Spiel. Es misslingen ihm Würfe, die sonst erfolgreich waren. Dann vergibt er eine klare Torchance. Er versucht es weiterhin, erzielt ein Tor und will es besonders gut machen, verwirft aber mehrfach aus z. T. un‐ günstigen Wurfpositionen. In der Abwehr agiert er unglücklich. Er wirkt übermotiviert, agiert hastig und bekommt sehr schnell eine Verwarnung und dann die erste Zeitstrafe für überhartes Einsteigen in der Abwehr. Christian wird immer nervöser im Spiel. Im Angriff geht er mehrfach ungestüm mit dem Ball in die Abwehr und es wird Offensivfoul gegen ihn gepfiffen. Abspielfehler führen mehrfach zum Ballgewinn des Gegners und zu schnellen Gegenstoßtoren. Christian lässt immer mehr den Kopf hängen und hadert mit sich, aber auch mit anderen Spielern der Mannschaft, die sich mittlerweile im Rückstand befindet. Auf ein „Meckern“ hin wird er für zwei Minuten des Feldes verwiesen. Der Trainer lässt ihn die Zweiminutenstrafe absitzen und wechselt einen anderen Rückraumspieler ein. Christian ist am Ende. Immer muss ihm das passieren! Dieses Beispiel lässt sich aus psychologischer Perspektive auf der Grundlage des Modells von Nolting und Paulus (2015) ana‐ lysieren (vgl. Abb. 1). Die inneren Prozesse und Zustände deuten an, dass Christian heute besonders motiviert ist, eventuell sogar „übermotiviert“ und Emotionen zeigt („er ist nervös“). Er will sich anstrengen und besonders gut spielen. Aus dem inneren Geschehen (Übermotivation) folgt allerdings kein geplantes und der Drucksituation angemessenes Verhalten. Das Programm A mit erfolgreichem Angriffs- und Abwehrverhalten funktioniert 4 Verhältnis der Sportpsychologie zur Sportpraxis 39 nicht. Ein Alternativplan (Plan B) für besondere Drucksituati‐ onen ist mit Christian nicht erarbeitet worden. Die Folge ist ein relativ planloses, von Misserfolgen dominiertes Verhalten. Auch die situativen Bedingungen spiegeln sich im inneren Erleben („Christian will in diesem wichtigen Spiel besonders den Landestrainer beeindrucken“). Hinsichtlich dispositioneller Bedingungen zeigt sich im Profil von Christian, dass er schnell ängstlich wird, wenn er Misserfolge erlebt. Das passiert ihm nicht im Training, aber immer wieder in Wettkämpfen, wenn es um etwas geht. Dann grübelt er über Misserfolge nach und fühlt sich stark unter Druck. Hinsichtlich seiner Entwicklungs‐ bedingungen gilt Christian als Talent und ist erfolgsverwöhnt. Die Eltern haben ihn immer unterstützt und auf „Händen getragen“. Er wurde von ihnen gelobt, auch wenn seine reale Leistung dem nicht immer entsprochen hat. In schwierigen Konkurrenzsituationen (z. B. in Sichtungen) konnte er sich nie durchsetzen. Das Beispiel zeigt außerdem, dass Emotionen und auch die Motivation im Sinne innerer Prozesse Verhalten lenken und bestimmen können und sie in enger Wechselwirkung stehen zu kognitiven Prozessen der Informationsaufnahme oder auch der Handlungsplanung. Kommt es zu Konfliktsituationen oder zu Misserfolgserlebnissen, verlieren die inneren Prozesse an Effektivität und es kann unter dem Druck des Wettkampfs zu nicht angemessenen Bewertungen und Planungen kommen, die sich dann in einem Versagen unter dem Leistungsdruck („Choking under pressure“) im Verhalten zeigen kann. Greift man nun den vorher genannten Plan B auf, wäre es für diesen Nachwuchsspieler wichtig, Strategien und Pläne kennen und Verhaltensweisen zu lernen, um mit Drucksitua‐ 4 Verhältnis der Sportpsychologie zur Sportpraxis 40 tionen besser fertig zu werden. Hier kann an den Schritten des psychologischen Trainings von Beckmann und Elbe (2008) angesetzt werden, die wiederum auf die inneren Prozesse im Modell von Nolting und Paulus (2015) zu beziehen sind. Über das Grundlagen- und Fertigkeitstraining kann sowohl an emo‐ tionalen als auch an kognitiven und motivationalen Prozessen angesetzt werden. In der sportpsychologischen Arbeit - auch im Gesundheits- und Schulsport - sind Interventionen immer von einer guten Diagnostik zu begleiten. Außerdem sollte nicht „naiv“ interve‐ niert werden, sondern psychologische Interventionen bedürfen der besonderen Qualifikation von ausgebildeten Sportpsycholo‐ gen. Hier bietet die asp (Arbeitsgemeinschaft für Sportpsycho‐ logie e. V.) ein qualitätsgesichertes Fortbildungssystem, über das Psychologen und Sportwissenschaftler nach Abschluss des Studiums (Diplom, Master) die notwendigen Handlungs‐ kompetenzen erwerben können. Über dieses System hinaus ist es aber Aufgabe der Disziplin „Sportpsychologie“, ihre For‐ schungs- und Anwendungsansätze transparent und nachvoll‐ ziehbar zu machen. Denn auch der ambitionierte Lehrer, Trainer oder Gesundheitsexperte benötigt ein gutes Grundwissen über die Möglichkeiten und Grenzen sportpsychologischer Arbeitsmethoden. 4 Verhältnis der Sportpsychologie zur Sportpraxis 41 Kontrollfragen 1. Das Transtheoretische Modell von Prochaska und DiCle‐ mente beschreibt den Prozess einer Verhaltensänderung. Welche Stadien und Prozesse der Verhaltensänderung un‐ terscheidet das Modell und wie sind diese miteinander ver‐ knüpft? 2. Den Prozess zwischen Absichtsbildung und Handlung erfasst Heckhausens Rubikon-Modell. Welche Phasen unterscheidet das Modell und was kennzeichnet diese jeweils? 3. Das IZOF-Modell beschreibt das individuelle Erleben und die Auswirkungen von Emotionen in sportlichen Leistungssitua‐ tionen. In welche Kategorien können Emotionen nach diesem Modell unterschieden werden und welchen Zusammenhang gibt es zur sportlichen Leistung? 4. Das transaktionale Stressmodell von Lazarus beschreibt, unter welchen Bedingungen Stress entsteht. Welche zwei Formen der Bewertung werden dabei unterschieden und wie stehen sie mit der Stressentstehung in Zusammenhang? 5. Die Aufmerksamkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme und Verarbeitung von Informationen. Wie lässt sich Aufmerksamkeit definieren und welche vier Formen der Aufmerksamkeit können nach Nideffer unterschieden werden? 6. Tuckman beschreibt die Entwicklung von Teams über ver‐ schiedene Stadien hinweg. Welche Stadien sind das und was beinhalten diese? 4 Verhältnis der Sportpsychologie zur Sportpraxis 42 Literatur Arent, S. M. & Landers, D. M. (2003). Arousal, anxiety, and performance: A reexamination of the inverted-U hypothesis. Research Quarterly for Exercise and Sport, 74, 436-444. Atkinson, J. W. (1974). The mainsprings of achievement-oriented activity. In J. W. Atkinson & J. O. Raynor (Eds.), Personality, motivation, and achievement (pp. 11-39). Washington, London: Hemisphere. Baumann, U., Humer, K., Lettner, K. & Thiele, C. (1998). Die Vielschichtig‐ keit von sozialer Unterstützung. In J. Margraf, J. Siegrist & S. Neumer (Hrsg.), Gesundheits- oder Krankheitstheorie? (S. 101-114). Berlin: Sprin‐ ger. Beckmann, J. & Elbe, A.-M. (2008). 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V.“ (dvs) ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissen‐ schaftlern der Sportwissenschaft. Sie kümmert sich um die Förde‐ rung der sportwissenschaftlichen Forschung sowie des sportwis‐ senschaftlichen Nachwuchses. www.sportwissenschaft.de ▸ Die „Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie in Deutschland e. V.“ (asp) vertritt die Interessen der Sportpsychologie im univer‐ sitären und außeruniversitären Bereich. Ziel der Gesellschaft ist die Förderung und Weiterentwicklung der Sportpsychologie in Forschung, Lehre und in den Anwendungsfeldern des Leistungs-, Breiten- und Gesundheitssports. www.asp-sportpsychologie.org ▸ „Die Sportpsychologen“ ist ein Netzwerk aus Sportspychologin‐ nen und Sportpsychologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Seite mit Blog, Videos und Tipps informiert fundiert und praxisnah über das Thema Sportpsychologie. Auch Weiterbildungen, Vorträge und Events lassen sich über diese Website finden. www.die-sportpsychologen.de Zeitschriften ▸ Die „Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissen‐ schaft“ werden von der dsv herausgegeben. Sie befasst sich z. B. mit folgenden Themen: Tiere im Sport? , Sport im öffentlichen Kommentierte Links 50 Raum, sportwissenschaftliche Geschlechterforschung. Weitere Themen finden sich unter www.sportwissenschaft.de. ▸ Die Deutsche Sporthochschule Köln gibt zweimal pro Jahr die „Zeitschrift für Studium und Lehre in der Sportwissenschaft“ (ZSLS) heraus. Weitere Infos und auch das kostenlose Abo gibt es unter www.dshs-koeln.de/ zeitschrift-fuer-studium-und-lehre -in-der-sportwissenschaft ▸ Das „German Journal of Exercise and Sport Research“ wird gemeinsam von der Deutschen Vereinigung für Sportwissen‐ schaft, dem Deutschen Olympischen Sportbund sowie dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft herausgegeben. Es wer‐ den Originalbeiträge, Essays, Kommentare und Diskussions‐ beiträge zu sportwissenschaftlich relevanten Themen publi‐ ziert. www.springer.com/ journal/ 12662 Podcasts und Videos ▸ In dem Podcast „One and a half sportsmen“ besprechen Prof. Dr. Tim Bindel und Christian Theis (beide von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) sportwissenschaftliche Themen, oft ist auch ein Gast mit von der Partie. Bisherige Themen waren u. a. Gender im Sport und Schulsportverweigerung. Auch auf YouTube zu finden. https: / / www.sportpaedagogik.uni-mainz.de / one-and-a-half-sportsmen/ ▸ In „Mainathleth - Der Leichtathletik Podcast“ interviewt Ben‐ jamin Brömme Leichtathletinnen und Leichtathleten aus allen Disziplinen sowie Trainer und Sportwissenschaftler. Auch auf YouTube. www.mainathlet.de ▸ Daneben kann man auch beim „The Real Science of Sport Pod‐ cast“ von Professor Ross Tucker und Mike Finch reinhören. Kommentierte Links 51 Der Sportwissenschaftler und der Sportjournalist besprechen aktuelle und relevante Sportthemen. ▸ „Sportgeflüster“ von Amina Ndao widmet sich den Gesichtern und Geschichten des Sports. Die Porträtreihe gibt Einblicke in die persönlichen Motivationen der Sportlerinnen und Sportler. ▸ Der Podcast „morethanjusthustle“ von Johannes Wunder gibt einen Einblick in Themen aus den Bereichen Gesundheit, Mo‐ tivation sowie Persönlichkeitsentwicklung mit dem Fokus auf Sportpsychologie. U. a. interviewt er den Kletter-Bundestrainer Urs Stöcker über die Rolle der Psyche beim Klettern. www.jo hannes-wunder.de/ podcast ▸ Viele weitere Sport-Podcasts, nach Sportarten sortiert, kann man unter meinsportpodcast.de finden. ▸ Außerdem gibt es von sehr vielen Universitäten mit sportwis‐ senschaftlichen Studiengängen Videos auf YouTube. Darin wer‐ den die unterschiedlichsten sportwissenschaftlichen Fragestel‐ lungen behandelt. Einige erklärende Videos gibt es auch von Famulus und sportbachelor. Kommentierte Links 52 uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik schaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Stat te \ te \ \ M \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschicht tik \ tik \ Spra Spra acherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidakt mus mus DaF DaF F \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourism tik \ tik \ \ VW \ VW WL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanist haft haft Theo Theo ologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissensc aft \ aft \ \ Li \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha nik \ nik \ Hist Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn sen sen Mat Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss -aft \ aft \ scha scha aft Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha nik \ nik \ Hist Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn sen sen Mat Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss -esen esen scha scha aft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwe istik istik \ Fr \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinav gie \ gie \ \ BW \ BWWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilolog Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ \ \ \ g \ \ g \ \ \ p \ p rt \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosoph ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc d Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturw SPORTWISSENSCHAFT IN 60 MINUTEN Die eOnly-Bände führen schnell und pointiert in die elementaren sportwissenschaftlichen Themen ein. Sie stellen die Problemstellungen und Methoden dieser Wissenschaft kompakt und verständlich dar. „In 60 Minuten“ erhältlich: Alle Bände gibt’s hier: www.narr.de/ sport/ reihen/ sportwissenschaft-elementar Sportgeschichte Sportmedizin Sportökonomie Bewegungswissenschaft Sportpädagogik Sportpsychologie Sportsoziologie Trainingswissenschaft UVK Verlag. Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ Fax +49 (0)7071 97 97 11 \ info@narr.de \ www.narr.de uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik schaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Stat te \ te \ \ M \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschicht tik \ tik \ Spra Spra acherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidakt mus mus DaF DaF F \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourism tik \ tik \ \ VW \ VW WL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanist haft haft Theo Theo ologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissensc aft \ aft \ \ Li \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha nik \ nik \ Hist Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn sen sen Mat Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss -aft \ aft \ scha scha aft Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha nik \ nik \ Hist Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn sen sen Mat Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss -esen esen scha scha aft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwe istik istik \ Fr \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinav gie \ gie \ \ BW \ BW WL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilolog Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ \ \ \ g \ \ g \ \ \ p \ p rt \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosoph ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc d Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturw BUCHTIPP Frank Daumann, Sebastian Faulstich Personalmanagement im Profifußball Spieler, Trainer und Mitarbeiter richtig entwickeln, binden und entlohnen 1. Auflage 2020, 346 Seiten €[D] 39,90 ISBN 978-3-7398-3056-8 e ISBN 978-3-7398-8056-3 BUCHTIPP Personalentscheidungen richtig treffen! Der Profifußball hat nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern eine große gesellschaftliche Bedeutung. Der sportliche Erfolg eines Profifußballklubs hängt national und international in hohem Maß von strategisch richtigen Personalentscheidungen ab, die sowohl Spieler, Trainer als auch Mitarbeiter betreffen. Frank Daumann und Sebastian Faulstich beleuchten deswegen die Besonderheiten des Personalmanagements in Profifußballklubs. Sie erläutern zunächst die wichtigsten Begriffe und Theorien des Personalmanagements und skizzieren das professionelle Klubmanagement. Darauf aufbauend setzen sie sich mit der Bedarfsplanung von Personal sowie der Personalbeschaffung im Profifußball auseinander. Zudem thematisieren sie die Handlungsfelder Personalentlohnung, -bindung, -entwicklung und -freisetzung. Das Buch zielt nicht nur darauf ab, einen Überblick über die Thematik Personalmanagement im Profifußball zu geben, sondern entwickelt auch Vorschläge, wie Trainer und Spieler sinnvoll entwickelt, gebunden und entlohnt werden sollten. Es ist deswegen gleichermaßen für Wissenschaft und Praxis sehr hilf- und aufschlussreich. UVK Verlag. Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany Tel. +49 (0)7071 9797 0 \ Fax +49 (0)7071 97 97 11 \ info@narr.de \ www.narr.de