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Trainingswissenschaft in 60 Minuten

1123
2020
978-3-7398-3080-3
UVK Verlag 
Mark Pfeiffer

Der Band "Trainingswissenschaft in 60 Minuten" führt kompakt in diesen Teilbereich der Sportwissenschaft ein. Er zeigt, mit welchen Phänomenen sich die Trainingswissenschaft beschäftigt und welche Themen aus ihrer Sicht relevant sind. Wie ist die Trainingswissenschaft entstanden, wie hat sie sich bis zum heutigen Stand entwickelt und welche Verbindungen bestehen zu ihrer Mutterwissenschaft? Welche wissenschaftlichen Zielsetzungen und Aufgaben hat die Trainingswissenschaft und mit welchen Theorien nähert sie sich den für sie relevanten Phänomenen und Themen? Welchen Problem-/Fragestellungen widmet sie sich und welche Methoden kommen dabei typischerweise zum Einsatz? Der Band enthält Lernziele, Kontrollfragen und ein Beispiel aus der Praxis.

<?page no="0"?> IN 60 MINUTEN Trainingswissenschaft Mark Pfeiffer <?page no="1"?> Trainingswissenschaft in 60 Minuten <?page no="2"?> Prof. Dr. Mark Pfeiffer leitet die Abteilung Theorie und Praxis der Sportarten am Institut für Sportwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Schwerpunkte seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit sind das Regenerationsmanagement, Sport im Kindes- und Jugendalter, die Leistungs- und Wettkampfdiagnostik, die Analyse von Trainingsprozessen und die Sportspielforschung. mark.pfeiffer@uni-mainz.de „Trainingswissenschaft in 60 Minuten“ führt kompakt und verständlich in die Problemstellungen und Methoden dieser Teildisziplin der Sportwissenschaft ein. Alle Titel „in 60 Minuten“: Sportpädagogik, Sportgeschichte, Sportsoziologie, Sportökonomik, Sportmedizin, Sportpsychologie, Bewegungswissenschaft und Trainingswissenschaft. <?page no="3"?> Mark Pfeiffer Trainingswissenschaft in 60 Minuten UVK Verlag · München <?page no="4"?> © UVK Verlag 2020 ‒ ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Internet: www.narr.de eMail: info@narr.de ISBN 978-3-7398-3080-3 (ePDF) ISBN 978-3-7398-8080-8 (ePub) Umschlagabbildung und Kapiteleinstiegsseiten: © iStock - baona Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.dnb.de abrufbar. <?page no="5"?> 7 1 9 2 21 3 25 4 47 53 61 Inhalt Trainingswissenschaft in 60 Minuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entstehung und Entwicklung der Trainingswissenschaft Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verhältnis der Trainingswissenschaft zur Sportpraxis . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kommentierte Links zu Verbänden, Zeitschriften, aktuellen Podcasts und Videos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <?page no="7"?> Trainingswissenschaft in 60 Minuten Der Begriff Training findet im Kontext des Sports vielfältige Verwen‐ dung. Beispielsweise sind sportliche Höchstleistungen, wie sie bei in‐ ternationalen Großereignissen präsentiert werden, das Ergebnis eines langjährigen Trainings. Auch bei Breitensportlern, die regelmäßig ein Fitnessstudio besuchen, um ihr Körpergewicht zu reduzieren, spricht man von Training. Manch anderer hat ein Training aufgenommen und hierdurch die alltagsbegleitenden Rückenschmerzen verringert oder der altersbedingten Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit entgegengewirkt. Aus den genannten Phänomenen lassen sich aus wissenschaftlicher Sicht zwei übergeordnete Fragen ableiten: 1. Welches sind die konkre‐ ten Ziele, die durch die Aufnahme eines Trainings verfolgt werden sollen? und 2. Wie ist das Training zu gestalten, um die gesetzten Ziele zu erreichen? Während die erste Frage auf den Anwendungsbereich von Training abhebt, ist die zweite Frage auf die Planung, Durchfüh‐ rung und Auswertung des Trainings ausgerichtet. Beide Fragen sind untrennbar miteinander verknüpft und bilden den übergeordneten Rahmen dessen, womit sich die Trainingswissenschaft beschäftigt. <?page no="8"?> Lernziele ■ Die Leser erfahren, mit welchen Phänomenen sich die Trai‐ ningswissenschaft beschäftigt und welche Themen aus ihrer Sicht relevant sind. ■ Sie erkennen, wie die Trainingswissenschaft entstanden ist, wie sie sich bis zum heutigen Stand entwickelt hat und welche Verbindungen zu ihrer Mutterwissenschaft bestehen. ■ Sie lernen wissenschaftliche Zielsetzungen und Aufgaben der Trainingswissenschaft kennen und reflektieren, mit wel‐ chen Theorien sich die Trainingswissenschaft den für sie relevanten Phänomenen und Themen nähert, welchen Pro‐ blem-/ Fragestellungen sie sich widmet und welche Methoden dabei typischerweise zum Einsatz kommen. ■ Sie erfahren, in welchem Verhältnis die Trainingswissen‐ schaft zur Sportpraxis steht, insbesondere welche Bedeutung die Sportpraxis ihren Forschungsergebnissen beimisst. Trainingswissenschaft in 60 Minuten 8 <?page no="9"?> 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft Zum Gegenstand „Training“ Die Trainingswissenschaft trägt den zentralen Gegenstand ihrer wis‐ senschaftlichen Bemühungen bereits im Namen: Training. Allerdings erfordert die vielfältige Verwendung des Begriffs eine inhaltliche Abgrenzung. Wie bereits die eingangs geschilderten Phänomene ver‐ deutlichen, ist Training für die Trainingswissenschaft ausschließlich im Sportkontext von Interesse, so dass andere Verwendungszusam‐ menhänge, beispielsweise beim Gedächtnis-, Manager- oder Anti-Ge‐ walt-Training hier unberücksichtigt bleiben. Dabei wird der Sportbe‐ zug in erster Linie über die Ziele hergestellt, die mit Training erreicht werden sollen. Während von der Trainingslehre zunächst das Training und damit auch die Ziele ausschließlich im Leistungssport verortet wurden, wird aktuell in der Trainingswissenschaft durchgängig ein weiteres Begriffsverständnis proklamiert (Hohmann, Lames & Letzel‐ ter, 2010; Hottenrott & Neumann, 2010; Olivier, Marschall & Büsch, 2008; Schnabel, Harre & Krug, 2008; Martin, Carl & Lehnertz, 1991). <?page no="10"?> Bereits Ballreich und Kuhlow (1975) führten verschiedene Lernzielka‐ tegorien ein, unterschieden zwischen verschiedenen Könnens- und Interessensstufen und begründeten damit den „offenen“ Trainingsbe‐ griff. „Training ist offen für alle, vom Anfänger über den Fortgeschrit‐ tenen bis zum Spitzensportler, vom Schüler über den Jugendli‐ chen, den Aktiven bis zum Alterssportler, für den, der seine Leistung steigern, für den, der seine Fitness erhalten aber auch für den, der sie wiederherstellen will“ (Hohmann et al., 2010, S. 13). Aus Perspektive einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand „Training“ lässt sich nach Hohmann et al. (2010, S. 14) für die Zielebene eine weitere Begriffsdifferenzierung vornehmen. Training kann im Kontext von Sport sowohl auf Ziele im Sport ausge‐ richtet sein, z. B. die Verbesserung der Wettkampfleistung, als auch auf solche Ziele, die durch Sport erreicht werden, z. B. die Reduktion des Körpergewichts. Aus der Öffnung der Trainingswissenschaft für Anwendungsfelder außerhalb des Leistungssports leitet sich gleich‐ zeitig eine Öffnung gegenüber außersportlichen Zielen ab, wie sie beispielsweise im Integrations-, Schul- oder Abenteuersport verfolgt werden. Die besondere trainingswissenschaftliche Perspektive besteht in einer ganzheitlichen Betrachtung des Trainings, die über die biolo‐ gischen Anpassungsprozesse hinaus das menschliche Verhalten ein‐ schließlich des soziokulturellen Kontextes in den Blick nimmt. Mit diesem ganzheitlichen und umfassenden Trainingsbegriff grenzt sich die Trainingswissenschaft deutlich von anderen sportwissenschaftli‐ 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 10 <?page no="11"?> chen Teildisziplinen wie der Sportmedizin oder der Sportpsychologie ab. Aus der Erweiterung der Begriffsbedeutung von Training ergeben sich weitreichende Konsequenzen für den Zuständigkeitsbereich der Trainingswissenschaft, die jedoch nicht von allen Vertretern in dieser weitreichenden Form mitgetragen wird. Während Hottenrott und Neumann (2010) einen vergleichbar offenen Trainingsbegriff zugrunde legen, distanzieren sich andere Autoren hiervon und sehen die Ziele von Training ausschließlich in der Einwirkung auf die sportliche Leistung, die sportliche Leistungsfähigkeit, den Leistungszustand oder das sportmotorische Können (Martin et al., 1991; Schnabel et al., 2008; Olivier et al., 2008). Mit dieser Eingrenzung wird jedoch übersehen, dass dem Training als komplexem Handlungsprozess in den wenigsten Szenarien eine eindimensionale Zielperspektive zugrunde liegt. Insbe‐ sondere in den Anwendungsfeldern außerhalb des Leistungssports, z. B. dem Schulsport oder dem Breitensport, besteht zumeist ein Geflecht aus unterschiedlichen Zielen, deren Prioritäten sich unter Umständen im Trainingsverlauf auch verschieben können. Ferner lassen sich innerhalb eines Anwendungsfelds zwischen den Individuen Unterschiede in der Zielhierarchie ausmachen (Schnabel, 2008b). Im Hinblick auf die forschungsstrategische Ausrichtung und damit das Selbstverständnis der Trainingswissenschaft ist dies von richtungs‐ weisender Bedeutung, nicht zuletzt deshalb, weil mit der Öffnung für sportexterne Ziele stärker Fragen der Prozessgestaltung in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden. „Training ist die planmäßige und systematische Realisation von Maßnahmen (Trainingsinhalte und Trainingsmethoden) zur nachhaltigen Erreichung von Zielen (Trainingszielen) im und durch Sport“ (Hohmann et al., 2010, S. 14-15). 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 11 <?page no="12"?> Planmäßig bezieht sich hierbei auf die Angabe von Maßnahmen zur Zielerreichung, denen längerfristige Vorüberlegungen zugrunde liegen und die wissenschaftlich begründet oder zumindest erfahrungsgestützt sind. Ferner sind Kontrollverfahren in die Planung einzubeziehen, um zu überprüfen, inwieweit bereits realisierte Maßnahmen im Hinblick auf das formulierte Ziel erfolgreich gewesen sind. Eine systematische Durchführung der Maßnahmen ist gegeben, wenn Trainingsziele aus einer detaillierten Analyse des Anwendungsfelds abgeleitet werden (Zielkataloge) und zwar in einer ganzheitlichen und umfassenden Form. Trainingsinhalte und -methoden sind Merkmale zur Gestaltung des Trainings und müssen im Hinblick auf die Ziele bzw. Teilziele spezifiziert werden. Während mit den Inhalten die Art der Tätigkeit beschrieben wird, über deren Vollzug bestimmte Trainingsziele ange‐ steuert werden, kennzeichnen die Methoden, wie die Trainingsinhalte zielgerichtet gestaltet werden. Nach Martin et al. (1991, S. 34) betref‐ fen Inhaltsentscheidungen das „Was? “, Methodenentscheidungen das „Wie? “ von Training. Über Trainingsziele wird der Anwendungsbe‐ reich definiert. Legt man konsequent einen offenen Trainingsbegriff zugrunde, bestehen hier keinerlei Einschränkungen, lediglich die Nachhaltigkeit der Ziele muss gegeben sein, d. h., sie müssen über das durchgeführte Training hinausgehen (Hohmann et al., 2010, S. 15). Trainingsziele im Sport sind auf Komponenten der sportlichen Leis‐ tungsfähigkeit oder der Wettkampfleistung ausgerichtet und doku‐ mentieren eine leistungssportliche Orientierung. Das Leistungsniveau spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Durch Sport verfolgte Trai‐ ningsziele sind primär aus dem jeweiligen Anwendungsfeld entlehnt. Insgesamt ist jedoch zu konstatieren, dass mit Training selten nur eine Zielstellung verfolgt wird, sondern sportinterne und -externe Ziele sich vor allem in Anwendungsfeldern außerhalb des Leistungssports gegenseitig bedingen (Schnabel, 2008b, S. 17-18). Besteht beispiels‐ 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 12 <?page no="13"?> 1 Zur kritischen Diskussion des offenen Trainingsbegriffs siehe Hohmann et al. (2010, S. 16-17). weise das Ziel darin, gesundheitsfördernde Ressourcen zu stärken, das körperliche Wohlbefinden zu erhöhen oder Aggressionen abzubauen, um die soziale Integration zu befördern, erfolgt dies im Allgemeinen über eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit bzw. ist diese eine unabdingbare „Begleiterscheinung“. 1 Ausgehend von der dargestellten Begriffsverortung ist das Erkennt‐ nisinteresse der Trainingswissenschaft zum einen auf die inhaltliche und methodische Gestaltung des Trainingsprozesses ausgerichtet, was sowohl die einzelne Trainingseinheit als auch den längerfristigen Trainingsaufbau betrifft. Zum anderen werden die Zielgrößen des Trainings, beispielsweise die sportliche Leistungsfähigkeit oder die Wettkampfleistung, zum trainingswissenschaftlichen Gegenstand er‐ hoben. Selbstverständnis und Forschungsstrategien Für die Trainingswissenschaft, als Wissenschaftsdisziplin mit eigenem Gegenstand, gibt es in der angloamerikanisch geprägten internatio‐ nalen Wissenschaftslandschaft keine Entsprechung. Die thematische Breite des Gegenstands „Training“ wird international durch verschie‐ dene Gebiete wie „Exercise Physiology“, „Performance Analysis“, „No‐ tational Analysis“, „Motor Control“, „Training and Testing“, „Sports Biomechanics“ usw. abgedeckt, deren wissenschaftliche Bearbeitung zum Teil völlig getrennt voneinander erfolgt. Dies ist vermutlich ein wesentlicher Grund dafür, dass bisher für die Trainingswissenschaft keine internationale Wissenschaftsorganisation existiert. 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 13 <?page no="14"?> In Westdeutschland wurde mit dem 1982 erschienen Band „Trainingswissenschaft“ (Ballreich, Baumann, Haase, Ulmer & Was‐ mund-Bodenstedt, 1982) eine Debatte zum Wissenschaftsverständnis der Trainingswissenschaft begonnen, die bis heute anhält (Lames, Pfeiffer, Hohmann & Horn, 2013). Anlass war die Feststellung, dass die Erforschung von Trainingsprozessen bis dato von verschiedenen Disziplinen mit ihrer je spezifischen Perspektive übernommen wurde, was im Ergebnis zu einer gewissen „Autonomie wissenschaftlicher Erklärungsmodelle“ (Martin, 1993, S. 10) führte. Die weitgehend unab‐ hängig voneinander generierten Erkenntnisse trugen durch additive Anordnung kaum zum Verständnis der komplexen Phänomene von Training bei. Folglich ist die interdisziplinäre Integration von Teilas‐ pekten anderer Wissenschaften seither ein zentrales Merkmal des Selbstverständnisses der Trainingswissenschaft. Sie impliziert eine umfassende, d. h. ganzheitliche Betrachtung des Trainings. Ungeachtet verschiedener Auffassungen in wissenschaftstheoretischen Detailfra‐ gen besteht heute weitgehend Konsens über die Einordnung der Trainingswissenschaft als integrative, empirische und angewandte Wis‐ senschaft. Die integrative Funktion der Trainingswissenschaft lässt sich nach Hohmann (1999, S. 37) über eine Einordnung ihrer Aussagen auf einem Kontinuum „zunehmend komplexer Konstrukte“ mit den Polen mole‐ kularer Strukturen (Biologie, Chemie, Physik) und molarer praktischer Handlungskategorien (Sportpraxis) veranschaulichen (vgl. Abb. 1). Die vertikale Anordnung verweist auf die Mittlerfunktion der Trainingswissenschaft zwischen Basiswissenschaften und Trainings‐ praxis. Gleichzeitig werden trainingswissenschaftliche Erkenntnisse auf einem mittleren Abstraktionsniveau verortet. Die horizontale Ver‐ knüpfung zu anderen sportwissenschaftlichen Teildisziplinen, die Aus‐ sagen zum sportlichen Training mit geringerem Abstraktionsniveau 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 14 <?page no="15"?> bereitstellen, dokumentiert den integrativen Anspruch der Trainings‐ wissenschaft als „Querschnittswissenschaft“ (Hohmann, 1999, S. 38). Abb. 1: Die Trainingswissenschaft als integrative Wissenschaft zwischen Trainingspraxis und ausgewählten Basiswissenschaften (Hohmann, 1999, S. 38) Mit der Charakterisierung als empirische Wissenschaft wird eine wis‐ senschaftstheoretische Position vertreten, wonach die Prüfung der zunächst hypothetischen Aussagen und Theorien an der Erfahrung, d. h. der Realität vorgenommen wird (Westermann, 2000, S. 203-210; Willimczik, 2002). Diese Prüfung erfolgt in der Regel durch den Einsatz wissenschaftlicher Verfahren und Methoden, deren Anerkennung eine Konvention der jeweiligen Scientific Community darstellt. Mit diesem Kriterium grenzt sich die Trainingswissenschaft, vor allem historisch betrachtet, von der Trainingslehre ab. 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 15 <?page no="16"?> Das Alleinstellungsmerkmal der Trainingswissenschaft gegenüber anderen sportwissenschaftlichen Disziplinen ist die Beanspruchung ei‐ ner dominanten Anwendungsorientierung. Sie kann nach Lames (1999, S. 49) als „Wissenschaft der Interventionen im/ durch Sport“ bezeichnet werden. Den wichtigsten Ausgangspunkt trainingswissenschaftlicher Fragestellungen stellt der Handlungsprozess sportlichen Trainings dar. Damit nimmt die Umsetzbarkeit in der Trainingspraxis bei der Zielperspektive trainingswissenschaftlicher Forschung eine führende Stellung ein (Lames et al., 2013). Die Ausrichtung von Forschungsstrategien in der Trainingswissen‐ schaft, um das notwendige Wissen zur Fundierung von Training und Wettkampf zu generieren, ist eng verbunden mit ihrem Selbstver‐ ständnis. Hieraus abgeleitet wurden zunächst Methoden der Grund‐ lagen- und Anwendungsforschung als zentrale Zugangsweisen zum Gegenstand Training herausgestellt. Basierend auf einer differenzier‐ ten Kennzeichnung der Besonderheiten von Trainingsprozessen hat Lames (1999) die Evaluationsforschung als zu den beiden anderen Ty‐ pen komplementäre Forschungsstrategie in die Trainingswissenschaft eingebracht. „Die Aufgabe der wissenschaftlichen Fundierung praktischen Handelns im Sport kann nur durch den Einsatz eines Spektrums an Forschungsstrategien bewältigt werden. Die einzelnen Strategien generieren verschiedene Formen von Wissen, haben eigene Methoden und jeweils eigene Qualitätsmaßstäbe. Es werden die Forschungsstrategien der Grundlagenforschung, An‐ wendungsforschung und Evaluationsforschung unterschieden“ (Hohmann et al., 2010, S. 30; Hervorhebungen im Original). 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 16 <?page no="17"?> Grundlagenforschung ist im allgemeinen Verständnis der Wissenschaft rein erkenntnisorientierte Forschung mit dem Ziel, Hintergrundwissen zu fundamentalen Fragen und Problemstellungen einer Disziplin zu generieren. Sie fragt nicht nach dem Nutzen oder den Anwendungs‐ möglichkeiten ihrer Ergebnisse. In der Trainingswissenschaft ist hier‐ für ein breites Spektrum an gesichertem Hintergrundwissen sowohl zur Struktur der Trainingsziele als auch zu den grundlegenden An‐ passungsmechanismen bei körperlicher Beanspruchung notwendige Voraussetzung. Während auf dem Gebiet der basalen Mechanismen der Trainingswirkung zentrale Forschungsarbeiten in den Basiswis‐ senschaften geleistet werden (vgl. Abb. 1), liegen die Felder der trai‐ ningswissenschaftlichen Grundlagenforschung vornehmlich in der Strukturierung von Zielgrößen sowie der Analyse von Trainingswir‐ kungen. Theoretische Ansätze (Modellvorstellungen) werden u. a. zu folgenden Themen entwickelt: ■ Talentforschung: Determinanten des sportlichen Talents ein‐ schließlich ihrer Wechselwirkungen (Talentkriterien); ■ Strukturierung sportlicher Leistungen (Leistungsdiagnostik): Komponenten/ Leistungsvoraussetzungen sportlicher Leistun‐ gen einschließlich deren Wechselwirkungen und ihrer Leis‐ tungsrelevanz; ■ Trainingswirkungsanalyse: Modelle zur prozessualen Abbildung der Relation von Training und Leistung. Anwendungsforschung ist hingegen am praktischen Nutzen der Ergeb‐ nisse orientiert und leitet ihr Forschungs- und Erkenntnisinteresse aus alltäglichen gesellschaftlichen Problemen ab (Martin, 1993, S. 17-18). Hierfür ist sowohl Veränderungswissen als auch Optimierungswissen zu generieren (Auhagen & Bierhoff, 2003, S. 2). Beim Veränderungswis‐ sen geht es um die Frage, wie das Training zu gestalten ist, damit der 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 17 <?page no="18"?> erwünschte Effekt im Sinne des formulierten Trainingsziels eintritt. „Welche Form des Krafttrainings muss angewandt werden, um die Maximalkraft zu steigern? “ Demgegenüber soll Optimierungswissen dazu beitragen, den Trainingsprozess derart zu gestalten, dass das Ziel entweder durch einen geringeren Ressourceneinsatz oder zeitlich früher als mit bisher überprüften Trainingsmaßnahmen erreicht wird: „Wie ist bei einem achtwöchigen Maximalkrafttraining die Pausen‐ länge zwischen den Serien zu gestalten, um einen möglichst großen Kraftzuwachs zu erreichen? “ Es gilt also, die Phänomene von Training zu beobachten, sie adäquat zu erfassen, zu erklären, vorherzusagen und daraus Handlungsempfehlungen für das Training abzuleiten. „Die Forschungsstrategie Anwendungsforschung versteht sich als operativ-technologische Strategie mit dem Ziel, kon‐ krete Handlungsanweisungen (technologische Regeln) wissen‐ schaftliche zu begründen. Man kann sie als ‚Kerngeschäft‘ der Trainingswissenschaft betrachten“ (Hohmann et al., 2010, S. 32; Hervorhebungen im Original). Evaluationsforschung kennzeichnet die systematische Anwendung wissenschaftlicher Methoden zur Bewertung einer Intervention in Bezug auf ■ das Konzept (Sind die Maßnahmen aus nachvollziehbaren An‐ nahmen abgeleitet? ), ■ die Implementation (Ist es gelungen, dieses Konzept in der Anwendungssituation umzusetzen? ), ■ die Wirksamkeit (Sind die erwünschten Wirkungen eingetreten und unerwünschte Nebenwirkungen ausgeblieben? ) und ■ die Effektivität (Wurden die erwünschten Effekte mit einem vertretbaren Aufwand erzielt? ) (Rossi & Freeman, 1993). 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 18 <?page no="19"?> Aus trainingswissenschaftlicher Sicht besteht das Ziel der Evaluations‐ forschung in der wissenschaftlichen Dokumentation und Bewertung von Trainingsmaßnahmen, und zwar aus ganzheitlicher Perspektive. Evaluative Forschungsansätze haben den Vorteil, dass mit ihnen inhalt‐ liche, strukturelle und organisatorische Ebenen integrativ betrachtet werden können. Nach Lames (1999, S. 60) ist die Vielfalt der Ursachen, die Scheitern oder Gelingen einer Trainingsintervention beeinflussen, unter dem Paradigma der Evaluationsforschung besonders adäquat abzubilden. Abschließend ist das Verhältnis von Trainingswissenschaft und Trainingslehre zu klären, weil 1. beide Begriffe sowohl im trainings‐ praktischen Handlungsfeld als auch in den sportwissenschaftlichen Studiengängen (einschl. der Lehrbücher zum Fach) Verwendung finden und 2. bisweilen der Unterschied zwischen beiden nicht deutlich genug herausgestellt wird (vgl. Abb. 2). Abb. 2: Wissensbestände von Trainingswissenschaft, Trainingslehre und Sportpraxis (Hohmann et al., 2010, S. 25) 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 19 <?page no="20"?> Trainingswissenschaft umfasst die Menge wissenschaftlich geprüfter Aussagen und Theorien zu den Gegenstandsbereichen Training, Leis‐ tung(-sfähigkeit) und Wettkampf. Demgegenüber sammelt die Trai‐ ningslehre systematisch allgemeine handlungsrelevante Aussagen zum Training, sowohl aus wissenschaftlichen Beiträgen als auch aus Er‐ fahrungswissen der am Trainingsprozess beteiligten Personen. Die Sportpraxis greift auf sämtliche handlungsrelevanten Aussagen zurück, wissenschaftlich bewährt oder nicht, allgemeingültig oder einzelfall‐ bezogen, soweit hierin eine Optimierung des eigenen Tuns gesehen wird (Hohmann et al., 2010, S. 25). Abweichend von dieser Auffassung ist nach Hottenrott und Neu‐ mann (2010) die Trainingslehre ein Teil der Trainingswissenschaft, die „eine systematische Aufbereitung aller handlungsrelevanten Aussagen für die Sportpraxis“ (Hottenrott & Neumann, 2010, S. 13) umfasst. 1 Einführung - Phänomene und Themen der Trainingswissenschaft 20 <?page no="21"?> 2 Entstehung und Entwicklung der Trainingswissenschaft Die Entstehung einer Wissenschaft kann nicht an einem konkreten Ereignis festgemacht werden, vielmehr handelt es sich um einen Prozess, einen Weg, der anhand markanter Einflüsse und ausgewählter Meilensteine beschrieben werden kann. Das Verhältnis von Trainings‐ wissenschaft und Trainingslehre besteht nicht nur in einer gemeinsa‐ men Schnittmenge an Wissensbeständen, historisch gesehen ist die Trainingswissenschaft aus der Trainingslehre hervorgegangen. Die Trainingslehre hat ihren Ursprung in den sportartspezifischen Trainingskonzepten erfolgreicher Trainer und Athleten, den so ge‐ nannten „Meisterlehren“ (Schnabel et al., 2008, S. 13). Nach Harre und Schnabel (1993, S. 25) waren es die in den 1930er Jahren entwickelten Ansätze der Leichtathletik, auf deren Grundlage Anfang der 1950er Jahre die Allgemeine Trainingslehre erarbeitet wurde. Diese frühen Arbeiten bestanden zunächst darin, die Aussagen der Meisterlehren zu systematisieren und die Erkenntnisse angrenzender Wissenschaften wie Biologie oder Medizin hinsichtlich ihrer Beitragsfähigkeit zum sportlichen Training zu prüfen. An der Trainerfakultät der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig wurde erstmals eine <?page no="22"?> Lehrveranstaltung zur Allgemeinen Trainingslehre abgehalten, was eine leistungssportliche Ausrichtung implizierte. Mit der Aufnahme des Lehrgebiets in die Diplomsportlehrerausbildung an der DHfK 1955/ 56 und der Einrichtung eines Lehrstuhls für Allgemeine Theorie und Methodik des Trainings 1956 rückten neben dem Leistungssport auch erstmals weitere Anwendungsfelder, z. B. Schulsport, in den Blickpunkt des Fachs. Die zeitgleiche Entwicklung der Sportmedizin, mit Beiträgen zur strukturellen und funktionellen Anpassung bei körperlicher Beanspruchung, trug ebenfalls zur weiteren Ausarbeitung einer Trainingslehre bei. Sie wurde neben den naturwissenschaftlichen Disziplinen weiterhin von pädagogisch-didaktischen Positionen der Körper-/ Leibeserziehung geprägt. Erste Ansätze einer eigenständigen Wissenschaftsdisziplin Trai‐ ningslehre bildeten sich Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre zunächst in der DDR, später auch in der BRD heraus. In der Zeit zwischen 1960 und 1980 erschienen im deutschsprachigen Raum zahlreiche Fachbücher zu Themen der Trainings. Die Orientierung an wissenschaftstheoretischen Positionen und der Ausbau der empi‐ rischen Forschung führten Anfang der 1970er Jahre zum Gebrauch des Begriffs Trainingswissenschaft (Ballreich & Kuhlow, 1975). Nicht zuletzt aufgrund der Trennung von wissenschaftlich geprüften und nichtgeprüften Aussagen zum sportlichen Training wurde bis in die 1990er Jahre im akademischen Bereich (Fachbücher, Lehrveran‐ staltungen) - und wird manchen Orts noch heute - der Terminus „Trainingslehre“ verwendet. Mit der Gründung einer eigenständigen Sektion „Trainingswissenschaft“ in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) erfolgte 1992 die institutionelle Verankerung in der Wissenschaftsorganisation. Nach Lames et al. (2013) hat sich die Trainingswissenschaft „neben der Sportpädagogik/ Sportdidaktik und der Sportmedizin als ein Kernstück der Sportwissenschaft und somit 2 Entstehung und Entwicklung der Trainingswissenschaft 22 <?page no="23"?> als Eckpfeiler der Grundausstattung eines universitären Sportinstituts etabliert.“ Der Trainingswissenschaft ist es nach der Sportmedizin wohl am ehesten gelungen, auch in akademisch geprägte Einrichtungen au‐ ßerhalb der Universitäten zu wirken. Neben den 22 Olympiastützpunk‐ ten zeigt sich dies am deutlichsten am Leipziger Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), das seine trainingswissenschaftliche Aus‐ richtung durch die prägnante Namensgebung dokumentiert. 2 Entstehung und Entwicklung der Trainingswissenschaft 23 <?page no="25"?> 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft Mit der definitorischen Abgrenzung des Trainingsbegriffs wurde zu‐ nächst der übergeordnete Rahmen dessen, womit sich die Trainings‐ wissenschaft beschäftigt, abgesteckt. Dabei wurde mit der inhaltli‐ chen und methodischen Gestaltung des Trainings die Prozessebene angesprochen, die Trainingsziele kennzeichnen die Produktebene. Auf der Produktebene haben solche Ziele, die auf eine Beeinflussung der sportlichen Leistungsfähigkeit zum Zweck der Präsentation in einem sportlichen Wettkampf abzielen, eine besondere Bedeutung. Solche Bewährungssituationen existieren ausschließlich im leistungs‐ sportlichen Anwendungsfeld, in dem sich Training und Wettkampf einander bedingen (Thieß, 1994, S. 6). Hiervon zu unterscheiden sind Ziele - auch im außersportlichen Anwendungsfeld -, die durch eine überdauernde Veränderung einzelner Komponenten der sportlichen Leistungsfähigkeit oder ausschließlich durch die sportliche Betätigung selbst (z. B. Freude am Sport/ an der Bewegung) erreicht werden sollen. Akzeptiert man diese zweigeteilte Differenzierung der Ziele, lassen sich drei Gegenstandsbereiche der Trainingswissenschaft ableiten: <?page no="26"?> 2 Hohmann et al. (2010) verwenden hier die Bezeichnung „Leistungsfähig‐ keit“ und begründen dies in Anlehnung an das Fähigkeitskonzept mit der Behandlung relativ überdauernder sportlich relevanter Persönlich‐ keitsmerkmale sowie der Vermeidung von Überschneidungen mit dem Wettkampf. Sportliche Leistungen, definiert als „Einheit von Vollzug und Ergebnis einer sportlichen Handlung bzw. einer komplexen Handlungs‐ folge, gemessen bzw. bewertet an bestimmten sozial determinierten Nor‐ men“ (Schnabel, 2008b, S. 39), können jedoch auch im Trainingsprozess oder im Sportunterricht, also außerhalb eines sportlichen Wettkampfs, erbracht werden. Im vorliegenden Beitrag wird deshalb der Begriff „sportliche Leistung“ verwendet und damit ist immer auch - falls nicht explizit darauf hingewiesen wird - die sportliche Leistungsfähigkeit mitgedacht. Die in einem Wettkampf erbrachte sportliche Leistung wird entsprechend begrifflich als Wettkampfleistung abgegrenzt. 3 Hier werden ausschließlich grundlegende Theorien und Modelle des Trainings erörtert. Die inhaltliche und methodische Spezifizierung im Hinblick auf eine Zielgröße ist dem Gegenstandsbereich „sportliche Leistung“ zugeordnet. das sportliche Training, die sportliche Leistung  2 und der sportliche Wettkampf. Nachfolgend werden typische Themenfelder und Forschungsmetho‐ den der drei Gegenstandsbereiche beschrieben, wobei das Training als zentraler Gegenstand der Trainingswissenschaft umfassender behan‐ delt wird. Training 3 In der Trainingswissenschaft wurde das Belastungs-Beanspru‐ chungs-Paradigma der Arbeitswissenschaft aufgegriffen, um Modell‐ ansätze zum sportlichen Training zu entwickeln (u. a. Schlicht, 1992; Olivier, 2001). Mit der Übernahme dieses Konzepts lassen sich in Anlehnung an Hohmann et al. (2010, S. 161-162) Theorien und Modelle 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 26 <?page no="27"?> zum sportlichen Training danach unterscheiden, ob sie die Belastung (Außenperspektive) oder die Beanspruchung (Innenperspektive) be‐ treffen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Trainingswissenschaft besteht in der Untersuchung von Trainingsmethoden zu verschiedenen Leistungsvoraussetzungen. Außenperspektive der Trainingssteuerung Hier stehen die operativen Interventionsstrategien, d. h. sämtliche Fragen der Gestaltung des Trainingsprozesses im Vordergrund. Dieser Bereich wird in der Trainingswissenschaft als Trainingssteuerung be‐ zeichnet. Sie umfasst alle kurz-, mittel- und langfristigen Planungs-, Trainings-, Kontroll- und Lenkungsmaßnahmen zur Erreichung der Trainingsziele (Martin et al., 1991, S. 29; Berger, 2008, S. 399; Hottenrott & Neumann, 2010, S. 244; Hohmann, Lames & Letzelter, 2007, S. 172; Olivier et al., 2008, S. 56). Modelle zur Trainingssteuerung sind über‐ wiegend einem kybernetischen Ansatz verpflichtet, wonach der Ab‐ lauf des Trainingsprozesses mit Hilfe eines Regelkreises beschrieben wird. In Anlehnung an technische Regelkreise (z. B. ein Thermostat) wird davon ausgegangen, dass sich die sportliche Leistung durch die Stellgröße „Training“ exakt regeln lässt, auch wenn im Vergleich zum technischen Vorbild im Training erheblich mehr unvorhersehbare Einflüsse (Störgrößen) wirken. Der Regelkreis der Trainingssteuerung beginnt mit der Trainings‐ planung, die u. a. den Sollwert vorgibt. Anschließend erfolgt die Trainingsdurchführung mit dem Ziel, auf die Leistung/ Leis‐ tungsfähigkeit einzuwirken. Über die nachgeschaltete Trainings‐ kontrolle werden relevanten Informationen des realisierten 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 27 <?page no="28"?> Trainings erfasst und für die Trainingsauswertung (Soll-Ist-Ver‐ gleich) aufbereitet (Hohmann et al., 2010, S. 172). Die Ergebnisse der Trainingsauswertung wirken auf die Trainingsplanung in der Art, dass im Fall der Deckung von Soll- und Istwert die Vorabpla‐ nungen bestätigt und bei Abweichungen diese korrigiert werden. Darüber hinaus können aus der Trainingsauswertung konkrete Empfehlungen für die zukünftige Planung des Trainings abgelei‐ tet werden (vgl. Abb. 3). Abb. 3: Modell der Trainingssteuerung (nach Hohmann et al., 2010, S. 179) Allerdings zeigen die Erfahrungen, dass eine präzise Steuerung von Leistungskenngrößen - wenn überhaupt - nur bei entsprechender Reduktion auf einzelne Teilprozesse und gleichzeitigem Ausschluss trainingstypischer Störgrößen gelingt. Die kybernetische Betrach‐ tungsweise beschränkt sich wohl auch deshalb weitgehend auf die Übernahme metatheoretischer Grundgedanken, im Wesentlichen wird 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 28 <?page no="29"?> auf der Ebene von Strukturmodellen argumentiert. Dafür gibt es mehrere Gründe: ■ Anpassungsprozesse infolge körperlicher Belastungen sind dy‐ namisch, d. h. Anpassungen erfolgen zeitlich verzögert und identische Reizreplikationen induzieren beim Trainierenden aufgrund des veränderten Leistungszustands kaum identische Beanspruchungen. ■ Anpassungsprozesse weisen sowohl hinsichtlich der Ausprä‐ gungsqualität und -quantität als auch hinsichtlich der zeitlichen Dimension eine hohe interindividuelle Variabilität auf. ■ Auch bei einem systematischen Trainingsaufbau werden die physiologischen Anpassungsmechanismen nur selten isoliert ausgelöst, d. h. Trainingsinterventionen wirken auf das „Gesamt‐ system“ des Trainierenden und damit zeitgleich auf unterschied‐ liche motorische und psychische Dimensionen. Aus den genannten Gründen besteht zwischen dem Training - in Form der Trainingsbelastung oder -beanspruchung - und der sportlichen Leistung oder deren Komponenten eine nichtlineare Beziehung. Damit ist der kybernetische Ansatz mit den vorgelegten linearen und deter‐ ministischen Modellen für das Verstehen und Erklären so komplexer menschlicher Verhaltensweisen unzureichend (Tschacher & Brunner, 1997; Kriz, 1999). Allein die große Zahl verschiedener Anpassungssys‐ teme bis auf die Zellebene hinab verdeutlicht die Begrenzung linear-de‐ terministischer Ansätze zur Beschreibung und Erklärung menschlicher Anpassungsprozesse (Mester & Perl, 2000; Gerok, 1989). Die aufgrund dessen in vielen Natur- und Sozialwissenschaften eingekehrte Betrachtungsweise der beforschten Phänomene als kom‐ plexe dynamische Systeme und der damit verbundene Paradigmen‐ wechsel von linearen zu nichtlinearen mathematischen Modellen 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 29 <?page no="30"?> 4 Hier wird von der ursprünglichen Bezeichnung „Superkompensation“ abgewichen, da Anpassungen auf energetischer Ebene vielfältig und nicht in ihrer Gesamtheit mit diesem biologischen Modell erklärt werden können. wurde jüngst von Lames (1996) und Hohmann et al. (2010) als „ganzheitliche Perspektive“ in die Trainingswissenschaft eingebracht. Seither wurden systemdynamische Ansätze auch von anderen Auto‐ ren aufgenommen (Hottenrott & Neumann, 2010, S. 257; Hoffmann, 2008, S. 436-437). Insgesamt muss jedoch konstatiert werden, dass die systemdynamische Betrachtungsweise sachlogisch zur Analyse von Trainingsprozessen geeignet scheint, die verschiedenen Ansätze bislang jedoch ebenfalls nicht über die metaphorische Übernahme grundlegender Gedanken und Begrifflichkeiten der zugrundgelegten Theorie hinausgehen. Die Übertragung auf den gesamten Komplex der Trainingssteuerung einschließlich der empirischen Überprüfung hat sich zu einer lohnenswerten Forschungsaufgabe entwickelt und kann erste Ergebnisse aufweisen (u. a. Rasche & Pfeiffer, 2018 zum Thema Trainingswirkungsanalyse oder Memmert, Lemmink, Koen & Sampaio, 2017 zur Spielanalyse). Innenperspektive des Trainings Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen hier funktionelle und struktu‐ relle Anpassungsvorgänge im Trainierenden, die für die Leistungsverände‐ rungen verantwortlich sind. In Anlehnung an Schnabel (2008b, S. 60-62) sind hierbei zwei zentrale Mechanismen der Anpassung zu unterschei‐ den. Leistungsveränderungen durch Informationsorganisation beziehen sich auf die durch Training hervorgerufene funktionelle Höherorganisa‐ tion bewegungskontrollierender Funktionssysteme. Demgegenüber wer‐ den Leistungsveränderungen durch Adaptation  4 abgegrenzt. Sie basieren 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 30 <?page no="31"?> Mit „Adaptation“ wird sich der Terminologie von Hohmann et al. (2010, S. 162) angeschlossen. auf einer morphologisch-funktionellen Anpassung energieliefernder und energieübertragender Funktionssysteme. Leistungsveränderung durch Informationsorganisation: Erfahrungs‐ abhängige und überdauernde Veränderungen organismischer Teilsys‐ teme und -prozesse der Bewegungsinitiierung und -kontrolle werden als Informationsorganisation bezeichnet (Schnabel, 2008a, S. 61). Diese - auf die Leistungskomponenten „Technik“ und „Taktik“ bezogenen - Veränderungsprozesse sind bei der trainingswissenschaftlichen Be‐ trachtung zum sportlichen Training gesondert zu behandeln, da sie entgegen der energetisch-organischen Adaptation keine reaktiven Prozesse darstellen, sondern aktive Züge tragen. Die theoretischen Grundlagen zur Beschreibung und Erklärung dieser Phänomene stam‐ men mehrheitlich aus Bewegungswissenschaft, Psychologie, Physio‐ logie und Biomechanik. Im Einzelnen sind hier Modelle zur motori‐ schen Kontrolle, zum motorischen Lernen (z. B. Programmtheorien, Informationsverarbeitungsansätze) und zum Entscheidungsverhalten (z. B. Motivationsmodelle, Erwartungs-Wert-Theorien) zu nennen. Hohmann et al. (2010, S. 169-170) schlagen als gemeinsame Konver‐ genzbasis zur Erklärung von Veränderungen im Bereich der Informati‐ onsorganisation das Modell der antizipativen Verhaltenskontrolle von Hoffmann (1993) vor. Leistungsveränderung durch Adaptation: Zur Erklärung grundlegen‐ der physiologischer Adaptationsmechanismen entwickelte die Trai‐ ningswissenschaft verschiedene Theoriepositionen, von denen das Modell der Superkompensation den größten Bekanntheitsgrad erwor‐ ben hat. Es gründet im Wesentlichen auf dem biologisch-medizinischen Ansatz, wonach körperliche Belastung zu einer Funktionsminderung 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 31 <?page no="32"?> (Ermüdung) und zu einer Restitution (Wiederherstellung) führt, die in verschiedenen biologischen Systemen unterschiedliche Zeitverläufe aufweisen können (Dickhuth & Gollhofer, 2007, S. 30). Um sich durch Training auf ein geändertes Homöostaseniveau, d. h. in Richtung einer geänderten Leistungsfähigkeit zu bewegen, erfolgt im Anschluss an die Restitution bei manchen physiologischen Teilsystemen eine positive Adaptation. Ausgehend vom Phänomen der gegenüber Abbauprozessen po‐ tenziell intensiveren Erholungsprozesse wurde von Jakowlew (1977) das Modell der Superkompensation begründet, das die überschießende Adaptationsreaktion des Organismus nach Be‐ lastung beschreibt. Die Modellannahme der Superkompensation konnte anhand verschie‐ dener physiologischer Parameter nachgewiesen werden (Costill et al., 1988; Schmidt, 1999; Goto, Ishii, Kizuka & Takamatsu, 2005). Auch für Kenngrößen der sportlichen Leistungsfähigkeit konnte gezeigt werden, dass sich infolge isolierter, intensiver Trainingsbelastungen entsprechend der Modellvorstellung im Anschluss an die beanspru‐ chungsbedingte Leistungsminderung kurzfristig eine Leistungserhö‐ hung über das Ausgangsniveau einstellt (Clijsen, van de Linden, Welbergen & Boer, 1988). Nachdem das Phänomen der Superkompensation auch bei mittel‐ fristig verzögerten Trainingseffekten (z. B. dem Effekt summierter Wirksamkeit) auftritt (Costill et al., 1991; Costill, 1999; Weineck, 1997), wurde der Gegenstandsbereich des Modells in der Vergangenheit bisweilen deutlich überstrapaziert und das organisch-biochemische Phänomen zu einem Grundprinzip des Trainings erhoben. Mit zuneh‐ mender Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Trainingswirkungs‐ 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 32 <?page no="33"?> 5 Eine kritische Diskussion führt Tschiene (2006). analyse kam es zu größerer Kritik am Superkompensationsmodell und kontroversen Diskussionen (Martin et al., 1991; Friedrich & Moeller, 1999; Mester & Perl, 2000). 5 Insbesondere verstellt die in den Superkom‐ pensationsmodellen dominierende kurzfristige Betrachtung der Leis‐ tungsentwicklung den Blick für die langfristigen Trainingswirkungen, die eher durch Verlaufskurven mit Stagnationsphasen und Deckenef‐ fekten oder plötzlichen Leistungseinbrüchen und Leistungssprüngen zu beschreiben sind. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Su‐ perkompensationsmodell stellen Martin et al. (1991, S. 95) mit dem Mo‐ dell der individuellen Funktionskapazität einen trainingswissenschaft‐ lichen Ansatz zur Diskussion. Belastungen werden modellseitig als optimal angesehen, „wenn die aktuellen Funktionsreserven bis in die Nähe der aktuellen Funktionskapazität beansprucht werden“ (Martin et al., 1991, S. 95). Integrative Ansätze zu Adaptation und Informationsorganisation: Im Mittelpunkt des Vier-Stufen-Modells der Anpassung von Neumann, Pfützner und Berbalk (2005, S. 37-44) stehen überwiegend energe‐ tisch-organische Adaptationsprozesse beim Ausdauertraining, aller‐ dings werden auch Aspekte der Bewegungssteuerung modellseitig abgebildet. In der ersten Anpassungsstufe (7.-10. Tag) werden die Bewegungsprogramme verändert, worauf in der nächsten Stufe die Vergrößerung der Energiespeicher folgt (10.-20. Tag). Die umgebau‐ ten und neu gebildeten Strukturen werden nun in der dritten An‐ passungsstufe (20.-30. Tag) im Hinblick auf die sportartspezifischen Anforderungen optimiert, bevor in der letzten Stufe (30.-40. Tag) die Koordinierung aller leistungsbeeinflussenden Systeme verbessert wird. 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 33 <?page no="34"?> In der Beanspruchungstheorie sportlichen Trainings (Olivier et al., 2008, S. 27) werden mit Bezug zu einem ressourcentheoretischen Ansatz beide Anpassungsmechanismen vollständig integriert (vgl. Abb. 4). Abb. 4: Die wichtigsten Elemente und Beziehungen für ein Bean‐ spruchungsmodell sportlichen Trainings und Wettkampfs; a) Res‐ sourcenauswahl und -einsatz, b) Ressourcenveränderungen (Olivier et al., 2008, S. 28, 33) Zwar wurde bislang der wissenschaftliche Erklärungsgehalt des res‐ sourcentheoretisch begründeten Beanspruchungsmodells sportlichen Trainings im Rahmen trainingswissenschaftlicher Forschung noch nicht umfassend überprüft, mit der Integration der beiden Mechanis‐ 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 34 <?page no="35"?> men der Leistungsveränderung „Adaptation“ und „Informationsorga‐ nisation“ stellt dies jedoch einen lohnenden Ansatz dar. Untersuchung von Trainingsmethoden Neben den Modellvorstellungen zur Außenperspektive der Trainings‐ steuerung und zur Innenperspektive des Trainings besteht eine wei‐ tere zentrale Aufgabe der Trainingswissenschaft in der Entwicklung, Evaluation und Optimierung von Trainingsmethoden zur nachhalti‐ gen Veränderung von Komponenten sportlicher Leistungsfähigkeit (vgl. Tab. 1). Es existiert eine Vielzahl an Publikationen, die sich ausschließlich mit dem Training einzelner Leistungskomponenten oder -voraussetzungen beschäftigen (Ausdauertraining, Krafttraining, Techniktraining, Schnelligkeitstraining usw.) und zum Teil ihrerseits das Thema mit einer zielgruppenspezifischen Ausrichtung einschrän‐ ken. Aktuelle Themen der trainingswissenschaftlichen Forschung sind z. B. im Ausdauertraining das High-Intensity-Training (HIT) (Wahl, Hägele, Zinner, Bloch & Mester, 2010; Gibala, Little, Macdonald & Haw‐ ley, 2012), im Krafttraining die Nicht-Lineare Periodisierung (Kraemer & Fleck, 2007), die Elektromyostimulation (EMS), das Vibrationstrai‐ ning (Friedmann, 2007), Einsatzvs. Mehrsatz-Training (Fröhlich, Emrich & Schmidtbleicher, 2010) oder im Techniktraining das Differen‐ zielle Lernen (Schöllhorn, Mayer-Kress, Newell & Michelbrink, 2009; Frank, Michelbrink, Beckmann & Schöllhorn, 2008; Hossner & Künzell, 2012). Die zur Erfassung von Trainingsdaten eingesetzten Forschungsme‐ thoden lassen sich in Anlehnung an das Belastungs-Beanspruchungs‐ konzept wie folgt unterscheiden. Die Trainingsbelastungen können 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 35 <?page no="36"?> zum einen über quantitative Angaben zu vorher festgelegten Kate‐ gorien (Trainingsbelastungen, Trainingsbeanspruchungen, Trainings‐ inhalten, Trainingsmethoden usw.), d. h. anhand von Befragungen, erfasst werden. Zum anderen besteht für bestimmte Trainingsinhalte und -formen die Möglichkeit, anhand biomechanischer Messmetho‐ den (Dynamometrie, Kinemetrie) physikalische Belastungskenngrö‐ ßen wie Geschwindigkeiten, Newton-Sekunden (Ns) oder Watt-Sekun‐ den (Ws) zu erheben (z. B. das SRM-Trainingssystem im Radsport). Zur Beschreibung der trainingsinduzierten Beanspruchung können zum einen leistungsphysiologische Parameter wie die Herzfrequenz oder Herzfrequenzvariabilität erfasst werden. Zum anderen hat sich in vielen Studien gezeigt, dass psychologische Fragebogeninventare zum subjektiven Belastungsempfinden eine ökonomische und valide Methode zur Abbildung des individuellen Beanspruchungsniveaus darstellen. Die fortwährende Weiterentwicklung der Methodologie, nicht nur im Bereich des Trainings, ist eine zentrale Aufgabe trainings‐ wissenschaftlicher Forschung. Leistung und Leistungsfähigkeit Die wissenschaftliche Fundierung von Training und Wettkampf als zentrale Aufgabe der Trainingswissenschaft impliziert, dass auch die Trainingsziele im jeweiligen Anwendungsfeld in den Blickpunkt des Interesses genommen werden müssen. Weil die Ziele im Allgemeinen mit einer Veränderung der sportlichen Leistung oder der Leistungs‐ fähigkeit erreicht werden, sind für die Ableitung wissenschaftlich fundierter Handlungsempfehlungen detaillierte Kenntnisse über deren Struktur unerlässlich. 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 36 <?page no="37"?> Die sportliche Leistung ist die „Einheit von Vollzug und Ergebnis einer sportlichen Handlung bzw. einer komplexen Handlungs‐ folge, gemessen bzw. bewertet an bestimmten sozial determinier‐ ten Normen“ (Schnabel, 2008b, S. 36). Sie wird maßgeblich durch die sportliche Leistungsfähigkeit bestimmt, mit der die Gesamtheit der personalen Leistungsvoraussetzungen gekennzeichnet wird. Nach Martin, Nicolaus, Ostrowski und Rost (1999, S. 69) ist die Leistungsfähigkeit das analysierbare äußere Erscheinungsbild (Au‐ ßensicht) der sportlichen Leistung, während die individuellen Leis‐ tungsvoraussetzungen die Potentiale der funktionell und strukturell beanspruchten Systeme und genetischen Dispositionen abbilden (Bin‐ nensicht). Mit Verweis auf die hauptsächlich beanspruchten phy‐ siologischen Strukturen werden die vier Voraussetzungskomplexe (Faktoren) Konstitution, Kondition, Koordination/ Technik und Hand‐ lungskompetenz (einschl. Taktik) voneinander abgegrenzt (Hohmann et al., 2007, S. 48; Schnabel, 2008b, S. 40-42). Die Modellbildung zur Leistungsstruktur gehört zu den origi‐ när trainingswissenschaftlichen Aufgaben und besteht in der Kennzeichnung des inneren Aufbaus der sportlichen Leistung (Schnabel, 2008b, S. 45; Hohmann et al., 2007, S. 41). Für Trainingsziele im Sport besteht die Aufgabe in der Identifikation wesentlicher Komponenten der sportlichen (Wettkampf-)Leistung, inklusive deren Wechselbeziehungen. Weiterhin sind der jeweiligen Leistung zugrundeliegende Leistungsvoraussetzungen zu integrieren. Die besondere wissenschaftliche Herausforderung besteht dabei darin, die verschiedenen horizontalen (zwischen Leistungskomponenten bzw. -voraussetzungen) und vertikalen (zwischen Leistungskompo‐ 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 37 <?page no="38"?> nenten und Wettkampfleistung bzw. Leistungsvoraussetzungen und Leistungskomponenten/ Wettkampfleistung) Wechselbeziehungen ge‐ nauer zu quantifizieren. Leistungsstrukturmodelle können somit dazu beitragen, Leistungsunterschiede zwischen einzelnen Sportlern oder zwischen Sportlergruppen zu erklären. Warum ist es dem einen Sportler möglich, 10.000m in einer Zeit von 30 min. zurückzulegen, während andere für dieselbe Strecke mehr als 45 min. benötigen? Worin unterscheiden sich Bundesligahandballer von solchen der Regi‐ onalligateams? Zur Beantwortung derartiger Fragen werden Modelle mit Kriteriumsleistung benötigt, die den Einfluss der Leistungskompo‐ nenten und der Leistungsvoraussetzungen auf die Wettkampfleistung (Zielgröße, Kriterium) im Blick haben (Hohmann et al., 2010, S. 45). Auf der Grundlage dieser leistungsstrukturellen Befunde lassen sich kon‐ krete Handlungsempfehlungen für das sportliche Training ableiten. Die Strukturierung sportlicher Leistungen in der hier beschriebenen Vorgehensweise, ist nach Letzelter und Letzelter (1982) dem Bereich der trainingswissenschaftlichen Leistungsdiagnostik zuzuordnen. Modelle ohne Kriteriumsleistung bilden die verallgemeinerte Struk‐ tur sportlicher Leistungen ab, indem die leistungsbeeinflussenden Faktoren benannt und deren Verknüpfungen mit Beziehungspfeilen gekennzeichnet werden. Auf eine Quantifizierung sowohl des Einflus‐ ses der Leistungskomponenten und -voraussetzungen auf die Leistung bzw. Wettkampfleistung als auch deren Wechselwirkungen wird mo‐ dellseitig verzichtet. An der als „boxology“ bezeichnete Modellbildung wird kritisiert, dass der Auswahl der Komponenten (Elemente) eine gewisse Beliebigkeit zugrunde liegt und die Beziehungen zwischen den Elementen unklar sind (Ursache/ Wirkung, Wechselbeziehung, Voraussetzung) (Hohmann et al., 2010, S. 41-43). Gegenüber den bisherigen Darstellungen erfordern Trainingsziele, die weniger auf eine Veränderung der sportlichen Wettkampfleistung 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 38 <?page no="39"?> abzielen, sondern Anpassungen im Bereich der sportlichen Leistungs‐ fähigkeit beinhalten, vornehmlich detaillierte Erkenntnisse auf der Ebene der Leistungsvoraussetzungen. Beispielsweise kann im Bereich des Breitensports die Verbesserung körperlichen Wohlbefindens durch Ausdauertraining erreicht werden. Dies setzt jedoch spezielle Kennt‐ nisse auf dem Gebiet der Ausdauerleistungsfähigkeit voraus. Gleiches gilt, wenn z. B. die Reduzierung des Körpergewichts als Trainingsziel formuliert wird (vgl. Tab. 1). Komponenten der Leis‐ tungsfähigkeit (Vorausset‐ zungskomplexe, Faktoren) Leistungsvoraussetzungen und spezielle Themen Kondition Leistungsvoraussetzungen: ■ Ausdauer ■ Kraft ■ Schnelligkeit ■ Beweglichkeit Koordination und Technik ■ koordinative Fähigkeiten ■ koordinatives Anforderungspro‐ fil (u. a. Koordinations-Anforde‐ rungs-Regler nach Neumaier, 2006) ■ sportliche Technik/ sporttechni‐ sche Fertigkeiten Handlungskompetenz (Taktik und psychische Eigen‐ schaften) ■ Strategie und Taktik ■ Modelle/ Struktur taktischer Handlungen und Entscheidungen Tab. 1: Komponenten der Leistungsfähigkeit mit Leistungsvoraus‐ setzungen und typischen trainingswissenschaftlichen Themen Abschließend ist der Einschätzung von Hohmann et al. (2010, S. 28) zu zustimmen, wonach die „Analyse der Leistungsfähigkeit mit ihren Komponenten … in der Vergangenheit einen so großen Raum einge‐ 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 39 <?page no="40"?> nommen [hat], dass vor einer Degenerierung der Trainingswissen‐ schaft zu einer ‚Lehre der Leistungsvoraussetzungen‘“ gewarnt werden muss. Begründen lässt sich dieser Trend mit einem zunehmenden Le‐ gitimationsdruck der Trainingswissenschaft, dem mit der Anwendung etablierter diagnostischer Verfahren und Methoden versucht wird, zu begegnen (Hohmann et al., 2010, S. 28). Damit werden keineswegs Entwicklung und Evaluation leistungsdiagnostischer Inventare als zentrale trainingswissenschaftliche Tätigkeitsfelder infrage gestellt. Die Trainingswissenschaft deckt unter Berufung auf den eingangs hergeleiteten offenen Trainingsbegriff jedoch einen weitaus größeren Aufgabenbereich ab und hat folglich zukünftig die anderen Themen‐ gebiete in ähnlicher Weise in den Blickpunkt der Betrachtungen zu rücken. Die leistungsdiagnostischen Forschungsmethoden sind im Wesentli‐ chen den Basiswissenschaften entnommen. Bei den biomechanischen Messmethoden reicht das Spektrum von technisch einfachen Verfah‐ ren wie der Zeitmessung bis hin zu apparativ sehr aufwendigen Methoden der Dynamometrie, Kinemetrie (z. B. 3D-Bewegungsanal‐ ysen) oder Elektromyographie. Aus der Sportmedizin stammen Me‐ thoden wie die Laktatdiagnostik, die Ergospirometrie oder die in jüngster Zeit häufiger in trainingswissenschaftlichen Untersuchungen eingesetzte Elektroenzephalographie (EEG). Methoden wie die Verhal‐ tensbeobachtung (z. B. in den Sportspielen oder den technisch-kom‐ positorischen Sportarten), aber auch Befragungstechniken wie Rating‐ verfahren oder der Dominanzpaarvergleich sind der Sportpsychologie entlehnt. Eine Ausnahme stellen sportmotorische Tests dar, deren Ent‐ wicklung maßgeblich von Vertretern der Trainings- und Bewegungs‐ wissenschaft (Sportmotorik) vorangetrieben wurde. Sie können im weiteren Sinne als eigene Forschungsmethode angesehen werden, 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 40 <?page no="41"?> auch wenn das grundsätzliche Herangehen auf die Persönlichkeitsdi‐ agnostik der differenziellen Psychologie zurückgeht. Wettkampf Die mit der Öffnung des Trainingsbegriffs verbundene Erweiterung des trainingswissenschaftlichen Anwendungsbereichs auf Ziele außer‐ halb des Leistungssports hat zur Folge, dass mit dem Wettkampf einerseits ein Gegenstandsbereich aufgenommen wurde, der eine klare Zielgruppenspezifik aufweist. Dem Generalitätsanspruch der beiden anderen Bereiche „Training“ und „Leistung“ kann damit nicht gefolgt werden. Andererseits soll mit der Integration des Wettkampfs der zu‐ nehmenden Ausdifferenzierung innerhalb der Trainingswissenschaft Rechnung getragen werden (Hohmann et al., 2010, S. 28). In den neueren Lehrbüchern zur Trainingswissenschaft wird der „Wettkampf “ als eigenständiger Gegenstandsbereich geführt, aller‐ dings bestehen unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der zu bearbeitenden Themen (vgl. Tab. 2). Autoren Themen zum Gegenstandsbereich „Wettkampf“ Martin, Carl & Lehnertz (1991) ■ Gestaltung der Wettkampfperiode und -saison ■ Wettkampfvorbereitung Thieß (1994; 1995) ■ geistig-wissenschaftliche Grundlagen ■ System sportlicher Wettkämpfe ■ Vorbereitung von Sportlern auf Wettkämpfe ■ weitere Aspekte: Wettkampfauswertung, Wett‐ kampfregeln und -bestimmungen, Wettkampf‐ geräte, Wettkampfgestaltung Hohmann, La‐ mes & Letzelter (2010) ■ Modellvorstellungen zum Wettkampf ■ Wettkampfsteuerung ■ Wettkampfdiagnostik 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 41 <?page no="42"?> 6 Als weiteren Bestandteil führt Krug (2008a, S. 568) die Prognose von Wettkampfleistungen an. Soweit diese mittels wissenschaftlicher Me‐ thoden erstellt werden, in erster Linie mittels mathematischer oder informatischer Modelle, und weniger auf der Einschätzung von Experten beruhen, kann diese Auffassung geteilt werden. Schnabel, Harre & Krug (2008) ■ Wesen und Funktion sportlicher Wettkämpfe ■ Wettkämpfe im Nachwuchsbereich ■ Steuerung sportlicher Wettkämpfe ■ Organisation und Analyse der Wettkampfleis‐ tung ■ Prognose der Wettkampfleistung Hottenrott & Neumann (2010) ■ Struktur der Wettkampf- und Prognoseleistung ■ Ausdauer: Training und Wettkampf unter verän‐ derten Umweltbedingungen Tab. 2: Themengebiete zum sportlichen Wettkampf Basierend auf dem Selbstverständnis der Trainingswissenschaft lassen sich in Anlehnung an die aktuelle Literatur drei trainingswissenschaft‐ liche Kernthemen im Bereich „Wettkampf “ abgrenzen: Theorien und Modelle zum sportlichen Wettkampf, Wettkampfsteuerung sowie Ana‐ lyse der Wettkampfleistung (Wettkampfdiagnostik). 6 Theorien und Modelle zum sportlichen Wettkampf: Die definitorische Abgrenzung zentraler Begriffe wie sportlicher Wettkampf, sportlicher Erfolg, Wettkampfsystem usw. steht hier im Mittelpunkt. Der sportliche Wettkampf ist ein Vergleich sportlicher Leistungen zwischen einzelnen Sportlern oder Mannschaften nach festge‐ legten Regeln der jeweiligen Sportart mit dem Ziel, einen Sieger oder eine Rangfolge zu ermitteln (Krug, 2008b, S. 515; Hohmann et al., 2010, S. 198). 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 42 <?page no="43"?> Weitere Themen sind die Funktion sportlicher Wettkämpfe, das Wett‐ kampfsystem, Analyse und Klassifikation der Wettkampfanforderun‐ gen, Modelle des Wettkampfs (Nicht-Linearität des sportlichen Er‐ folgs), Kopplung von Training und Wettkampf. Wettkampfsteuerung: Mit der aus der Kybernetik übernommenen Bezeichnung „Steuerung“ wird analog der Trainingssteuerung der zeitlich strukturierte Regelkreis von Wettkampfplanung/ -vorberei‐ tung, Wettkampfdurchführung/ -lenkung und der Wettkampfauswer‐ tung/ -nachbereitung in den Blick genommen (Hohmann et al., 2010, S. 207). Die Wettkampfvorbereitung beginnt mit der Entwicklung einer erfolgversprechenden Strategie, in die sowohl die wesentlichen anti‐ zipierten Rahmenbedingungen des bevorstehenden Wettkampfs als auch diagnostische Erkenntnisse zum eigenen und gegnerischen Wett‐ kampfverhalten einfließen. Die ausgearbeitete Wettkampfstrategie wird anschließend im Training vermittelt. Im Wettkampf besteht das Ziel der Wettkampflenkung darin, durch gezielte Coachingmaßnahmen ein optimales Wettkampfverhalten im Sinne der Zielerreichung zu bewirken. Anschließend erfolgt in der Wettkampfnachbereitung eine Analyse des im Wettkampf erzielten Leistungsresultats, wobei die Er‐ gebnisse der Wettkampfdiagnostik einen wesentlichen Beitrag leisten. Der Trainingswissenschaft kommt hier die Aufgabe zu, unterschiedli‐ che Maßnahmen zu beschreiben und mögliche Wirkungszusammen‐ hänge einer wissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen. Dies betrifft sowohl den gesamten Prozess als auch die Maßnahmen innerhalb der drei Instanzen. Wettkampfanalyse/ -diagnostik: Hiermit wird das methodische Vor‐ gehen zur Erfassung und Beurteilung wesentlicher Faktoren der Wettkampfleistung auf Basis verschiedener Untersuchungsmethoden gekennzeichnet. Voraussetzung ist, dass die eingesetzten Methoden rückwirkungsfrei sind. Im Einzelnen sind hier das Expertenurteil, die 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 43 <?page no="44"?> Videoanalyse (u. a. zur Ermittlung kinematischer Kenngrößen), die Wettkampfbeobachtung (z. B. Systematische Spielbeobachtung) und rückwirkungsfreie leistungs- oder biosignalerfassende Kontrollverfah‐ ren (z. B. Herzfrequenzmessungen) zu nennen (Hohmann et al., 2010, S. 217). Die Ergebnisse der Wettkampfdiagnostik dienen zum einen der Ableitung trainingspraktischer Handlungsempfehlungen und zum anderen der Generierung detaillierter Erkenntnisse zur Struktur der Wettkampfleistung (Stark, 2008, S. 559). Mit der Prüfung und Wei‐ terentwicklung wettkampfdiagnostischer Verfahren und Methoden leistet die trainingswissenschaftliche Forschung zu beiden Bereichen einen wichtigen Beitrag. Wechselwirkungen zwischen Training, Leistung/ Leistungsfähigkeit und Wettkampf In den bisherigen Ausführungen wurde mehrfach hervorgehoben, dass Training immer auf die Erreichung eines bestimmten Ziels - der Leistungsfähigkeit oder der Wettkampfleistung - ausgerichtet ist. Betrachtet man den Trainingsprozess etwas genauer, zeigt sich, dass zwischen den drei Gegenstandsbereichen verschiedene Wechsel‐ wirkungen bestehen (vgl. Abb. 5). Training kann entweder im Hinblick auf die sportliche Bewährungssituation Wettkampf oder die zeitlich überdauernde Veränderung der sportlichen Leistungsfähigkeit durch‐ geführt werden (Hohmann et al., 2010, S. 29). Aus den im Wettkampf zu bewältigenden Aufgaben leiten sich die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit ab, die somit Voraussetzungen für die Erbringung der Wettkampfleistung definieren. 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 44 <?page no="45"?> Abb. 5: Wechselwirkungen zwischen den Gegenstandsbereichen der Trainingswissenschaft (nach Hohmann et al., 2010, S. 30) Neben ihrer sportpraktischen Bedeutung stellen diese Wechselwirkun‐ gen aus Sicht der Trainingswissenschaft eine besondere Herausforde‐ rung dar, weil bei deren Erforschung „in der Regel multivariat, nicht univariat, und prozessanalytisch, nicht statusdiagnostisch, vorgegan‐ gen werden muss“ (Hohmann et al., 2010, S. 30). Ein Blick in die Publikationslandschaft zeigt, dass diese Herausforderung vor allem bei der Prozessanalyse nur von einem verschwindend geringen Teil der Trainingswissenschaftler angenommen wird. Dabei sind für eine ganzheitliche Betrachtung von Training gerade die Prozesse zwischen den Gegenstandsbereichen besonders von Interesse. So wie bei der Trainingswirkungsanalyse, wo zur Untersuchung der Relation von Trainingsverlaufs- und Leistungsverlaufsdaten zeitorientierte Prozess‐ 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 45 <?page no="46"?> modelle erfolgreich in verschiedenen Sportarten eingesetzt wurden (Banister, 1982; Mester & Perl, 2000; Taha & Thomas, 2003; Pfeiffer, 2008; Thomas, Mujika & Busso, 2009; Perl & Pfeiffer, 2011). Um das komplexe Wirkungsgefüge von Training, Leistung (einschließlich Leistungsfähigkeit) und Wettkampf ganzheitlicher zu betrachten, bie‐ tet sich als Forschungsstrategie die Evaluationsforschung an. 3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Trainingswissenschaft 46 <?page no="47"?> 4 Verhältnis der Trainingswissenschaft zur Sportpraxis Zunächst ist zu klären, wer oder was die Sportpraxis überhaupt reprä‐ sentiert, zu der die Trainingswissenschaft in einem nachfolgend näher zu erörternden Verhältnis stehen könnte. Wie bereits einleitend dar‐ gelegt, findet Training auf sehr unterschiedlichen Handlungsfeldern statt, die sich im Allgemeinen durch die Spezifik der verfolgten Trai‐ ningsziele voneinander abgrenzen lassen. In nur zwei aktuellen Lehr‐ büchern werden neben dem Leistungssport weitere Anwendungsfelder der Trainingswissenschaft behandelt, was wohl in der späten und nicht von allen Disziplinvertretern geteilten Öffnung des Trainingsbegriffs begründet liegt. Während Hohmann et al. (2010, S. 229-282) näher auf den Leistungssport, den Fitnesssport, den Gesundheits- und Altensport sowie den Schulsport eingehen, nehmen Hottenrott und Neumann (2010, S. 15-25) eine weitere Ausdifferenzierung in die Bereiche Aben‐ teuersport, Alltagssport, Alterssport, Behindertensport, Breiten- und Freizeitsport, Erlebnissport, Extremsport, Fitnesssport, Gesundheits‐ sport, Integrationssport, Kinder- und Jugendsport, Leistungssport, Rehabilitationssport und Schulsport vor. Sowohl die Zusammenarbeit mit Personen und Organisationen als auch die wissenschaftliche Fun‐ <?page no="48"?> dierung von Training sind in den genannten Anwendungsfeldern sehr unterschiedlich entwickelt. Die enge Verbindung zur Sportpraxis hat ihren Ursprung in der Entstehungsgeschichte der Trainingswissenschaft, die aus einer wissen‐ schaftlichen Beschäftigung mit sportartspezifischen „Meisterlehren“ hervorgegangen ist (vgl. Kap. 2). Im Gegensatz zu anderen sportwis‐ senschaftlichen Teildisziplinen ist die Trainingswissenschaft gewisser‐ maßen aus der Sportpraxis hervorgegangen. Dies hat nachhaltigen Einfluss auf das Selbstverständnis der Disziplin. Mit der wissenschaft‐ lichen Fundierung von Training und Wettkampf wird die Ausrichtung auf das praktische Handeln, d. h. die Anwendungssituation von Trai‐ ning zum konstituierenden Merkmal der Trainingswissenschaft erho‐ ben. Die enge Beziehung zur Sportpraxis ist demzufolge ein genuiner Bestandteil des Selbstverständnisses der Trainingswissenschaft. Bedingt durch ihre dominante Anwendungsorientierung und ihre ganzheitliche Ausrichtung auf die Systemkomplexität von Training, Leistungsfähigkeit und Wettkampf übt die Trainingswissenschaft eine Integrationsfunktion zwischen Wissenschaft und Sport aus (Lames et al., 2013). Ihre besondere Stellung beim Erkenntnistransfer in die Sport‐ praxis ist im Leistungssport am deutlichsten ausgeprägt und tritt u. a. anhand der Dominanz trainingswissenschaftlicher Inhalte im Rahmen der Traineraus- und -weiterbildung der Sportfachverbände oder im Aus- und Fortbildungsprogramm der Trainerakademie Köln des DOSB (z. B. Diplom-Trainer-Studium) zutage. Hier trägt die Trainingswissen‐ schaft durch ihren Theorien- und Methoden-Vorlauf (Innovationsfunk‐ tion) wesentlich zur Sicherung eines potenziellen Leistungsvorsprungs bei. Die Ergebnisse der trainingswissenschaftlichen Leistungssportfor‐ schung kommen dabei kurzfristig zunächst dem Spitzensport, mittel- und langfristig jedoch auch allen anderen Anwendungsfeldern des Sports zugute. 4 Verhältnis der Trainingswissenschaft zur Sportpraxis 48 <?page no="49"?> Neben der universitären Trainingswissenschaft sichert das Insti‐ tut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig in ganz besonderer Art und Weise die Verbindung zum Spitzensport und stellt sicher, dass zum einen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Sportpraxis transferiert werden, zum anderen Fragestellungen von trainingspraktischer Relevanz in die wissenschaftliche Forschung gelangen. Praxisbeispiel: Talentdiagnostik und Nachwuchsleistungssport In den Rahmenrichtlinien zur Förderung des Nachwuchsleis‐ tungssports heißt es: „Der deutsche Leistungssport wird nur erfolgreich bleiben, wenn die Förderung von Talenten vom Nachwuchs bis zur Spitze durchgängig sichergestellt wird“ (Deutscher Olympischer Sportbund, 2010, S. 19). Aus Sicht der Trainingswissenschaft gilt es zu klären, was überhaupt ein sportliches Talent ausmacht (Talentdiagnostik) und wie der langfristige Leistungsaufbau im Nachwuchstraining zu gestal‐ ten ist, um zukünftig international konkurrenzfähige Spitzen‐ leistungen zu erreichen. Auf dem Gebiet der Talentdiagnostik konnte recht früh gezeigt werden, dass im Gegensatz zu anderen Gesellschaftsbereichen wie der Musik, der Kunst oder der Mathematik, dem Kriterium der Leistungsauffälligkeit im Kindes- und Jugendalter ohne die Einbeziehung weiterer Merkmale nur ein begrenzter Aussa‐ gewert zukommt (Hohmann, 2009). Von der Trainingswissen‐ schaft wurde daher ein dynamischer und weiter Talentbegriff 4 Verhältnis der Trainingswissenschaft zur Sportpraxis 49 <?page no="50"?> geprägt und die Suche nach weiteren leistungsdiagnostischen Kriterien sportlicher Talente zum Gegenstand der Talentfor‐ schung gemacht. Nicht zuletzt aus ökonomischen Überlegun‐ gen besteht das Ziel darin, möglichst frühzeitig Talente für die unterschiedlichen Sportarten zu finden, um sie anschließend gezielt und intensiv fördern zu können. Nach aktuellem Er‐ kenntnisstand sind im Rahmen der Talentdiagnostik neben der Wettkampfleistung und den Leistungsvoraussetzungen (Leis‐ tungsauffälligkeit) die Zuwachsraten in der Leistungsentwick‐ lung (Entwicklungstempo), der Ausnutzungsgrad individueller Leistungsvoraussetzungen bei der Leistungserbringung (Utili‐ sation) sowie die psychophysische Belastbarkeit zu berücksich‐ tigen (Hohmann, 2001; Hohmann & Seidel, 2003). Das Nachwuchstraining hat perspektivischen Charakter, indem für die weitere sportliche Entwicklung sowie die Erhöhung der Trainingsanforderungen und der Belastbarkeit akzentuiert Leistungsvoraussetzungen geschaffen werden. Die konzeptio‐ nellen Lösungsansätze zur systematischen Entwicklung sport‐ licher Spitzenleistungen werden als Zeit- und Etappenstruktur des langfristigen Leistungsaufbaus (LLA) bezeichnet. Aller‐ dings bedingen die mit der Entwicklung ablaufenden biologi‐ schen Prozesse beim Heranwachsenden, dass sich Kinder und Jugendliche hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit, Leistungsent‐ wicklung, Trainierbarkeit und Belastbarkeit zum Teil deutlich von Erwachsenen unterscheiden (Martin et al., 1999, S. 181). Inhalte, Methoden und Systematiken aus dem leistungsorien‐ tierten Erwachsenentraining können somit nicht ungeprüft in das Nachwuchstraining übertragen werden. Vielmehr bedarf es hier einer Betrachtung spezifischer Phänomene. Die Trainings‐ wissenschaft übernimmt hierbei u. a. folgende Aufgaben: 4 Verhältnis der Trainingswissenschaft zur Sportpraxis 50 <?page no="51"?> ■ Erstellung von alters-, leistungs- und geschlechtsspezifi‐ schen Leistungsstrukturmodellen sowie Belastungs- und Anforderungsprofilen (Pfeiffer, 2003, S. 98-102), ■ Untersuchungen zur Trainierbarkeit von Leistungsvoraus‐ setzungen in den unterschiedlichen Etappen des LLA (Kon‐ zept der sensitiven/ sensiblen Phasen) sowie zur Nachhal‐ tigkeit der Trainingseffekte, ■ Analyse individueller Leistungsentwicklungen im Kindes- und Jugendalter. Neben der Bereitstellung eigener Erkenntnisse übt die Trai‐ ningswissenschaft auch im Nachwuchstraining eine Integrati‐ onsfunktion aus, indem sie die Wissensbestände angrenzender Disziplinen wie der Sportmedizin (genetische Anlagen der Trai‐ nierbarkeit, körperliche Belastbarkeit), der Sportpsychologie (psychische Belastbarkeit), der Sportpädagogik (Gestaltung von Vermittlungsprozessen) und der Sportsoziologie (Vereinbarkeit von Schule und Spitzensport) sichtet, deren Beitragsfähigkeit zur Fundierung des praktischen Handelns im Nachwuchstrai‐ ning prüft und falls erforderlich weitere Forschung initiiert. Kontrollfragen 1. Der Trainingsbegriff hat sich von einem „leistungssportli‐ chen“ zu einem „offenen“ entwickelt. Was bedeutet in diesem Zusammenhang „offen“? 2. Nach ihrem Selbstverständnis übt die Trainingswissenschaft eine Integrationsfunktion aus. Was ist hiermit gemeint? 4 Verhältnis der Trainingswissenschaft zur Sportpraxis 51 <?page no="52"?> 3. Bei trainingswissenschaftlichen Forschungsstrategien wird zwischen Grundlagen-, Anwendungs- und Evaluationsfor‐ schung unterschieden. Welche der drei Forschungstypen wird als „Kerngeschäft“ der Trainingswissenschaft bezeich‐ net und warum? 4. In der aktuellen Fachliteratur wird zwischen Trainings‐ wissenschaft und Trainingslehre unterschieden. Womit wird dies begründet? 5. Aus dem Gegenstand „Training“ werden drei Gegenstands‐ bereiche der Trainingswissenschaft hergeleitet. Welche sind dies und was sind ihre jeweils typischen Themen? 6. Der Wettkampf wurde erst in den 1990er Jahren zum Gegen‐ standsbereich der Trainingswissenschaft erhoben. Welche Kernthemen werden im Bereich „Wettkampf “ behandelt? 7. Zwischen den drei Gegenstandsbereichen der Trainings‐ wissenschaft bestehen unterschiedliche Wechselwirkungen. Welche Bedeutung haben diese für die Trainingspraxis und die wissenschaftliche Arbeit? 8. Die Trainingswissenschaft ist aus sportartspezifischen „Meisterlehren“ der Sportpraxis hervorgegangen. Welches Verhältnis besteht heute zwischen Trainingswissenschaft und Sportpraxis? 4 Verhältnis der Trainingswissenschaft zur Sportpraxis 52 <?page no="53"?> Literatur Auhagen, E. & Bierhoff, H.-W. (2003). Angewandte Sozialpsychologie: Eine Standortbestimmung. In H.-W. Bierhoff & E. Auhagen (Hrsg.), Angewandte Sozialpsychologie (S. 1-16). Weinheim: Beltz. Ballreich, R., Baumann, W., Haase, H., Ulmer, H.-V. & Wasmund-Boden‐ stedt, U. (1982). Trainingswissenschaft. Bad Homburg: Limpert. Ballreich, R. & Kuhlow, A. (1975). Trainingswissenschaft - Darstellung und Begründung einer Forschungs- und Lehrkonzeption. Leistungssport, 5 (2), 95-103. Banister, E. W. (1982). Modeling Elite Athletic Performance. In J. D. MacDougall, H. W. Wenger & H. J. Green (Eds.), Physiological Testing of Elite Athletes (pp. 403-425). Champaign, IL: Human Kinetics. Berger, J. (2008). 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Literatur 59 <?page no="61"?> Kommentierte Links zu Verbänden, Zeitschriften, aktuellen Podcasts und Videos Sorgfältig ausgewählt von der UVK-Redaktion <?page no="62"?> Verbände, Vereinigungen und Organisationen ▸ Das „Bundesinstitut für Sportwissenschaft“ hat zum Ziel, Er‐ kenntnisse der (Sport-)Wissenschaft zu fördern und zu verbrei‐ ten. Dazu gibt es Veranstaltungen, Publikationen und Daten‐ banken sowie ein eigener YouTube-Kanal mit Vorträgen und Praxistests. www.bisp.de ▸ Die „Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft e. V.“ (dvs) ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissen‐ schaftlern der Sportwissenschaft. Sie kümmert sich um die Förde‐ rung der sportwissenschaftlichen Forschung sowie des sportwis‐ senschaftlichen Nachwuchses. www.sportwissenschaft.de Zeitschriften ▸ Die „Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissen‐ schaft“ werden von der dsv herausgegeben. Sie befasst sich z. B. mit folgenden Themen: Tiere im Sport? , Sport im öffentlichen Raum, sportwissenschaftliche Geschlechterforschung. Weitere Themen finden sich unter www.sportwissenschaft.de. ▸ Die Deutsche Sporthochschule Köln gibt zweimal pro Jahr die „Zeitschrift für Studium und Lehre in der Sportwissenschaft“ (ZSLS) heraus. Weitere Infos und auch das kostenlose Abo gibt es unter www.dshs-koeln.de/ zeitschrift-fuer-studium-und-lehre -in-der-sportwissenschaft. ▸ Das „German Journal of Exercise and Sport Research“ wird gemeinsam von der Deutschen Vereinigung für Sportwissen‐ schaft, dem Deutschen Olympischen Sportbund sowie dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft herausgegeben. Es wer‐ den Originalbeiträge, Essays, Kommentare und Diskussions‐ Kommentierte Links 62 <?page no="63"?> beiträge zu sportwissenschaftlich relevanten Themen publi‐ ziert. www.springer.com/ journal/ 12662 Podcasts und Videos ▸ In dem Podcast „One and a half sportsmen“ besprechen Prof. Dr. Tim Bindel und Christian Theis (beide von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) sportwissenschaftliche Themen, oft ist auch ein Gast mit von der Partie. Bisherige Themen waren u. a. Gender im Sport und Schulsportverweigerung. Auch auf YouTube zu finden. https: / / www.sportpaedagogik.uni-mainz.de / one-and-a-half-sportsmen/ ▸ In „Mainathleth - Der Leichtathletik Podcast“ interviewt Ben‐ jamin Brömme Leichtathletinnen und Leichtathleten aus allen Disziplinen sowie Trainer und Sportwissenschaftler. Auch auf YouTube. www.mainathlet.de ▸ Daneben kann man auch beim „The Real Science of Sport Pod‐ cast“ von Professor Ross Tucker und Mike Finch reinhören. Der Sportwissenschaftler und der Sportjournalist besprechen aktuelle und relevante Sportthemen. ▸ „Sportgeflüster“ von Amina Ndao widmet sich den Gesichtern und Geschichten des Sports. Die Porträtreihe gibt Einblicke in die persönlichen Motivationen der Sportlerinnen und Sportler. ▸ Christian Haslbeck betreibt einen Podcast, „The Sport Science Podcast“, und berichtet hier über relevante Fragenstellungen, z. B. „Dürfen die Knie bei Squats vor die Fußspitzen geschoben werden? “ ▸ Der YouTube-Kanal sportsandscience.de erklärt in zahlreichen Videos trainingswissenschaftliche Grundlagen. ▸ Viele weitere Sport-Podcasts, nach Sportarten sortiert, kann man unter meinsportpodcast.de finden. Kommentierte Links 63 <?page no="64"?> ▸ Außerdem gibt es von sehr vielen Universitäten mit sportwis‐ senschaftlichen Studiengängen Videos auf YouTube. Darin wer‐ den die unterschiedlichsten sportwissenschaftlichen Fragestel‐ lungen behandelt. Einige erklärende Videos gibt es auch von Famulus und sportbachelor. Kommentierte Links 64 <?page no="65"?> uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik schaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Stat te \ te \ \ M \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschicht tik \ tik \ Spra Spra acherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidakt mus mus DaF DaF F \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourism tik \ tik \ \ VW \ VW WL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanist haft haft Theo Theo ologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissensc aft \ aft \ \ Li \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha nik \ nik \ Hist Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn sen sen Mat Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss -aft \ aft \ scha scha aft Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha nik \ nik \ Hist Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn sen sen Mat Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss -esen esen scha scha aft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwe istik istik \ Fr \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinav gie \ gie \ \ BW \ BWWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilolog Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ \ \ \ g \ \ g \ \ \ p \ p rt \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosoph ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc d Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturw SPORTWISSENSCHAFT IN 60 MINUTEN Die eOnly-Bände führen schnell und pointiert in die elementaren sportwissenschaftlichen Themen ein. Sie stellen die Problemstellungen und Methoden dieser Wissenschaft kompakt und verständlich dar. „In 60 Minuten“ erhältlich: Alle Bände gibt’s hier: www.narr.de/ sport/ reihen/ sportwissenschaft-elementar Sportgeschichte Sportmedizin Sportökonomie Bewegungswissenschaft Sportpädagogik Sportpsychologie Sportsoziologie Trainingswissenschaft UVK Verlag. Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ Fax +49 (0)7071 97 97 11 \ info@narr.de \ www.narr.de <?page no="66"?> uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik schaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Stat te \ te \ \ M \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschicht tik \ tik \ Spra Spra acherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidakt mus mus DaF DaF F \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourism tik \ tik \ \ VW \ VW WL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanist haft haft Theo Theo ologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissensc aft \ aft \ \ Li \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha nik \ nik \ Hist Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn sen sen Mat Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss -aft \ aft \ scha scha aft Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha nik \ nik \ Hist Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn sen sen Mat Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss -esen esen scha scha aft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwe istik istik \ Fr \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinav gie \ gie \ \ BW \ BW WL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilolog Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ \ \ \ g \ \ g \ \ \ p \ p rt \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosoph ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc d Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturw BUCHTIPP Frank Daumann, Sebastian Faulstich Personalmanagement im Profifußball Spieler, Trainer und Mitarbeiter richtig entwickeln, binden und entlohnen 1. Auflage 2020, 346 Seiten €[D] 39,90 ISBN 978-3-7398-3056-8 e ISBN 978-3-7398-8056-3 BUCHTIPP Personalentscheidungen richtig treffen! Der Profifußball hat nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern eine große gesellschaftliche Bedeutung. Der sportliche Erfolg eines Profifußballklubs hängt national und international in hohem Maß von strategisch richtigen Personalentscheidungen ab, die sowohl Spieler, Trainer als auch Mitarbeiter betreffen. Frank Daumann und Sebastian Faulstich beleuchten deswegen die Besonderheiten des Personalmanagements in Profifußballklubs. Sie erläutern zunächst die wichtigsten Begriffe und Theorien des Personalmanagements und skizzieren das professionelle Klubmanagement. Darauf aufbauend setzen sie sich mit der Bedarfsplanung von Personal sowie der Personalbeschaffung im Profifußball auseinander. Zudem thematisieren sie die Handlungsfelder Personalentlohnung, -bindung, -entwicklung und -freisetzung. Das Buch zielt nicht nur darauf ab, einen Überblick über die Thematik Personalmanagement im Profifußball zu geben, sondern entwickelt auch Vorschläge, wie Trainer und Spieler sinnvoll entwickelt, gebunden und entlohnt werden sollten. Es ist deswegen gleichermaßen für Wissenschaft und Praxis sehr hilf- und aufschlussreich. UVK Verlag. Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany Tel. +49 (0)7071 9797 0 \ Fax +49 (0)7071 97 97 11 \ info@narr.de \ www.narr.de