eBooks

Reich mit Raritäten

Wie Sie Ihr Geld wertsteigernd einsetzen

0713
2020
978-3-7398-8047-1
978-3-7398-3047-6
UVK Verlag 
Gerald Pilz

Sammelleidenschaft mit Wertsicherung Sparen lohnt sich schon lange nicht mehr. Die Zinsen für die Sparbuch- und Festgeldguthaben liegen weit unter der Inflationsrate. Damit schrumpft das reale Vermögen Jahr für Jahr. Was sind die Alternativen? Gerald Pilz zeigt in diesem Buch auf spannende Weise ungewöhnliche Wertanlagen auf, mit denen Anleger ihr Vermögen nicht nur erhalten, sondern steigern können. Ob kleine oder große Wertobjekte für den kleinen oder großen Geldbeutel - für jeden Gegenstand bietet das Buch alles Wissenswerte rund um Kauf, Verkauf und Aufbewahrung an. Interessante Beispiele, vorbildliche Anleger, wertvolle Tipps und hilfreiche Checklisten machen das Buch zu einem nützlichen und unterhaltsamen Ratgeber.

25 Alternativen zum Sparen Reich mit Raritäten Wie Sie Ihr Geld wertsteigernd einsetzen Gerald Pilz Reich mit Raritäten 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 1 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 1 10.06.2020 10: 02: 06 10.06.2020 10: 02: 06 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 2 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 2 10.06.2020 10: 02: 06 10.06.2020 10: 02: 06 Gerald Pilz Reich mit Rarit ät en Wie Sie Ihr Geld wertsteigernd einsetzen 2. Auflage UVK Verlag ∙ München 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 3 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 3 10.06.2020 10: 02: 06 10.06.2020 10: 02: 06 © UVK Verlag 2020 - ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · 72070 Tübingen info@narr.de · www.narr.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Einbandmotiv: © iStock - blackred Illustrationen im Innenteil: © iStock - Usis Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck ISBN 978-3-7398-3047-6 (Print) ISBN 978-3-7398-8047-1 (ePDF) ISBN 978-3-7398-0013-4 (ePub) Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http: / / dnb.ddb.de abrufbar. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 4 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 4 10.06.2020 10: 02: 06 10.06.2020 10: 02: 06 „Nicht jeder Schatz besteht aus Gold und Silber.“ Jack Sparrow, aus dem Film „Fluch der Karibik“ 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 5 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 5 10.06.2020 10: 02: 06 10.06.2020 10: 02: 06 Lesen Sie sich ein in die verschiedenen Wertanlagen und finden Sie in Ihrem bevorzugten Bereich Ihr „goldenes Ei“. Klassiker › Briefmarken › Münzen › Kunst › Oldtimer Aus Papier › Bücher › Comics › Sammelkarten › Ansichtskarten › Historische Wertpapiere › Patente 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 6 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 6 10.06.2020 10: 02: 07 10.06.2020 10: 02: 07 Spirituosen › Whisky › Wein › Cognac › Rum Für die Vitrine › Porzellan › Uhren › Teddybären › Überraschungseier › Schreibwerkzeuge › Schallplatten Natur › Meteoriten › Fossilien › Bonsaibäume › Agrarland › Wald 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 7 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 7 10.06.2020 10: 02: 07 10.06.2020 10: 02: 07 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 8 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 8 10.06.2020 10: 02: 07 10.06.2020 10: 02: 07 INHALT Einleitung 13 Briefmarken - kleine Aktien für Sammler 17 Lohnen sich Briefmarken als Wertanlage? 19 Welche Briefmarken sind wertvoll? 21 Die Geschichte der Briefmarke 22 Die Rendite von Briefmarken 24 Münzen - Schätze aus vielen Jahrhunderten 27 Tipps für das Münzensammeln 29 Die höchsten Münzrenditen der Geschichte 31 Der Sonderfall: Amerikanische Goldmünzen 32 Das Währungssystem von Bretton Woods und dessen Ende 34 Historische Münzen 36 Die Rendite von Münzen und der Münzindex 36 Das Mysterium der teuersten Münze der Welt 38 Was Sie beachten sollten 38 Kunst 41 Wie Sie in Kunst anlegen 42 Welche Rendite Kunstwerke erzielen 44 Der zeitgenössische Kunstmarkt 46 Oldtimer 49 Welche Rendite Sie mit Oldtimern erreichen 51 Tipps für Investments in Oldtimer 52 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 9 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 9 10.06.2020 10: 02: 07 10.06.2020 10: 02: 07 10 I N H A LTSV ER ZEI CH N IS Kostbare Bücher - geistige Schätze 57 Welche Bücher eignen sich für das Sammeln? 58 Ausnahmen Harry Potter und Erstausgaben 59 Sammeln Sie Werke, die vor 1900 erschienen sind 60 Was Sie beim Sammeln von Büchern beachten sollten 61 Welche Bücher sind besonders wertvoll? 62 Tipps und Hinweise für das Büchersammeln 63 Wie Sie Ihre Bücher aufbewahren 66 Comics - Rendite in Entenhausen 69 Reich durch Comics? 70 Tipps für das Sammeln von Comics 72 Sammelkarten 73 Die Rendite von Sammelkarten 73 Tipps für das Sammeln von Sportkarten 75 Ansichtskarten 77 Welche Karten sind besonders wertvoll? 78 Was Sie beim Sammeln beachten sollten 79 Welche Rendite Sie mit Ansichtskarten erzielen 80 Tipps für das Sammeln von Ansichtskarten 80 Historische Wertpapiere 83 Wie Sie hohe Renditen mit historischen Wertpapieren erzielen 85 Reich mit Goethe 86 Tipps für das Sammeln von historischen Wertpapieren 87 Patente 89 Wie meldet man eine Erfindung an? 90 Lohnen sich Patente? 93 Whisky 97 Welche Wertsteigerung Whisky erzielt 99 Tipps für das Sammeln von Whisky 100 Welche Whiskys sich besonders lohnen 101 Was Sie noch über Whisky wissen sollten 103 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 10 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 10 10.06.2020 10: 02: 07 10.06.2020 10: 02: 07 I N H A LTSV ER ZEI CH N IS 11 Die interessanten Destillerien für Renditejäger 105 Wie Sie Whisky lagern 106 Zur Reifung des Whiskys 107 Wein 109 Welche Rendite Sie bei Wein erwarten können 112 Tipps für den Weinkauf 115 Cognac - der edle Weinbrand 117 Cognac als Wertanlage 119 Die wertvollsten Cognacs 120 Was Sie beachten sollten 121 Tipps für das Investieren in Cognac 122 Rum 125 Die Geschichte des Rums 126 Die Verbreitung des Rums 129 Wie Rum hergestellt wird 130 Rum als Geldanlage 131 Porzellan - Weißes Gold für Kenner 137 Die Wertentwicklung bei Porzellan 138 Welches Porzellan ist besonders wertvoll? 139 Tipps für das Sammeln von Porzellan 140 Uhren 141 Welche Uhren besonders lukrativ sind 143 Teddybären 147 Tipps für das Sammeln von Teddybären 148 Die Steiff-Teddybären 148 Die Wertentwicklung von Teddybären 150 Überraschungseier 153 Die Geschichte der Figuren 154 Wie sammelt man Überraschungseier? 155 Die Wertentwicklung der Ü-Eier 156 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 11 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 11 10.06.2020 10: 02: 07 10.06.2020 10: 02: 07 12 I N H A LTSV ER ZEI CH N IS Schreibwerkzeuge 159 Füllfederhalter als Geldanlage? 160 Wie Sie in Füllfederhalter investieren 162 Tipps für das Sammeln von Füllfederhaltern 162 Schallplatten - Kostbarkeiten aus Vinyl 165 Wie Sie am besten Schallplatten sammeln 167 Meteoriten - Wertvolles aus dem All 173 Wie Sie Meteoriten erkennen und sammeln 175 Tipps für das Sammeln von Meteoriten 176 Fossilien - Schätze aus der Urzeit 177 Was Sie beim Fossiliensammeln beachten sollten 179 Tipps für das Fossiliensammeln 179 Bonsaibäume 181 Wie Sie mit Bonsaibäumen Geld verdienen 182 Agrarland 185 Wald 187 Welche Renditen bietet Ihnen der Wald? 188 Tipps für den Kauf von Wäldern 190 Literatur- und Linkverzeichnis 191 Stichwortverzeichnis 205 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 12 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 12 10.06.2020 10: 02: 07 10.06.2020 10: 02: 07 EINLEITUNG Haben Sie sich schon einmal Gedanken über Ihre Geldanlage gemacht? Sind Sie verunsichert und haben Angst vor der Eurokrise, einem Staatsbankrott oder einem Börsencrash? Fürchten Sie, dass Ihre Rente im Alter nicht mehr ausreichen wird? Dann ergeht es Ihnen wie vielen anderen. Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach sicheren und profitablen Investments. Was denken Sie über Sachanlagen? Sicher kennen Sie den einen oder anderen Bekannten, der auf einem Flohmarkt eine Rarität erstanden hat. Manche Menschen wurden mit Briefmarken wohlhabend, andere entdeckten per Zufall eine alte Schallplatte in einer staubigen Kiste, die Tausende von Euro einbrachte. Ein seltenes Buch aus dem 16. Jahrhundert kann sich ebenso als Schätzchen erweisen wie ein Füllfederhalter aus den 1920er Jahren oder eine Uhr. Bilder, alte Bücher, Briefmarken, Münzen, Wein oder Überraschungseier - welche Sachanlage hat wirklich das Potenzial, Ihnen zu Wohlstand zu verhelfen, Ihre Rente aufzubessern oder doch zumindest Ihren nächsten Urlaub zu finanzieren? Sie werden überrascht sein: Auch wenn Sie Ihr Geld - sagen wir einmal ironisch - den Schlümpfen, Biene Maja oder Schneewittchen aus den Überraschungseiern anvertrauen oder mit Superman-Comics zocken, ist die Wertsteigerung oft erstaunlich höher und beständiger, als Sie annehmen. Und das Beste ist: Die Raritäten trotzen den wilden Börsenschwankungen, der unberechenbaren Staatsverschuldung und den Launen der Finanzmärkte. Auch nach einem verheerenden Börsencrash wird Ihre Münz- oder Briefmarkensammlung einen Wert haben. Ihr Porzellan lässt sich auch in Notzeiten noch versilbern. Denken Sie nur an Ihre Urgroßeltern: In Deutschland gab es im vergangenen 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 13 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 13 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 14 EI N LEI T U N G Jahrhundert gleich mehrere Währungsreformen, politische Katastrophen und Wirtschaftskrisen. Ein Sparbuch, das Ihr Urgroßvater im Jahr 1914 angelegt hätte, wäre heute völlig wertlos (allein die galoppierende Inflation von 1923 hätte ihm den Garaus gemacht). Doch was wäre, wenn Ihr Urgroßvater das Geld in Kunst, Porzellan, seltenen Münzen und Briefmarken angelegt hätte? Bei einer sorgfältigen Auswahl könnten Sie sich dann heute über ein mehr oder minder großes Vermögen freuen. Begeben Sie sich also mit mir auf eine vergnügliche Rundreise durch die kuriose Welt der Sachanlagen, und entdecken Sie die eine oder andere Kostbarkeit mit einer erstaunlichen Wertsteigerung. Viel Vergnügen auf dieser Reise! 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 14 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 14 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 Klassiker › Briefmarken › Münzen › Kunst › Oldtimer 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 15 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 15 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 16 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 16 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 BRIEFMARKEN - KLEINE AKTIEN FÜR SAMMLER Im Zeitalter der E-Mail und der Handybriefmarke, bei der nur noch ein Zahlencode auf dem Umschlag vermerkt wird, hat die Briefmarke beträchtlich an Glanz verloren. In vielen Philatelistenvereinen herrscht Katzenjammer, denn die jüngere Generation lässt sich kaum noch für die bunten Bildchen begeistern, die einst Millionen von Umschlägen zierten. So sind Briefmarkenfans heute in Würde ergraut und trauern den Zeiten nach, als man - mit einer Lupe bewappnet - Zähnchen zählte und Wasserzeichen bestaunte. Während Briefmarken früher als die „Aktie des kleinen Mannes“ galten, ist ihr Nimbus inzwischen verblasst. Händler sehen in ihren riesigen Beständen oft nicht mehr als Altpapier, und Erben zeigen sich nicht selten entsetzt, wenn sie den wahren Wert ihrer vermeintlichen Schätze erfahren. Hatte man nach einem ersten Studium von einschlägigen Katalogen geglaubt, sich noch eine Villa in der Toskana zulegen zu können oder zumindest eine mehrwöchige Traumschiffreise in der Karibik buchen zu dürfen, kommt die Enttäuschung spätestens, wenn der Briefmarkenhändler sich hartnäckig weigert, die Alben anzukaufen. Opas mehrbändige Briefmarkensammlung im edlen Schweinsleder entpuppt sich unter den Augen des Experten als ein nahezu wertloses Sammelsurium. Die Erben, die schon mit großen Reichtümern gerechnet hatten, werden bitter enttäuscht. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 17 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 17 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 18 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER In der Realität erzielen die meisten Briefmarken nämlich leider nur 15 bis 25 Prozent des Katalogwertes; die übliche Massenware kommt sogar nur auf weniger als zehn Prozent. Die meisten renommierten Nachschlagewerke setzen einen extrem hohen Standard voraus und präsentieren vorwiegend Spitzenexemplare, und selbst diese müssen oft drastische Abschläge hinnehmen. Selbst herausragende Meisterwerke der Briefmarkengeschichte erzielen oft nur 30 Prozent des Katalogpreises. Gutachter betrachten akribisch jede kleinste Auffälligkeit unter der Lupe-- die „Zähne“ der Briefmarke müssen völlig einwandfrei sein; und auch die Gummierung (die klebrige Rückseite) darf keinerlei Mängel aufweisen. Bei wertvollen Stücken müssen nicht selten Gutachten angefertigt werden, um ein endgültiges Urteil fällen zu können. ACHTUNG Der Briefmarkensammler wurde - vielleicht zu Unrecht oder zum Verdruss der ambitionierten Anhänger - bisweilen mit dem Image des Sonderlings assoziiert, der zu Hause im Ohrensessel unter der Lupe in stundenlanger mühseliger und verdienstvoller Arbeit die biedermeierlichen Kleinodien alter Zeiten mustert. Eine Tätigkeit, die von heutigen Zeitgenossen eher mit der Mühsal eines Archivars oder eines Beamten in Verbindung gebracht wird und im Zeitalter von Facebook und After-Work-Partys keinen hippen Charme ausstrahlt. Seitdem die Post individuell gestaltbare Briefmarken anbietet, auf denen sich jeder selbst porträtieren kann, und moderne Frankiersysteme Postwertzeichen mit Firmenlogo ermöglichen, hat die Briefmarke erheblich an Stellenwert eingebüßt. Selbst Privathaushalte erreicht kaum noch ein Schreiben, das eine richtige Briefmarke schmückt. Häufig begnügen sich auch renommierte Unternehmen mit einem aufgedruckten Logo, das das Wertzeichnen vertritt. Vielleicht ist der Briefmarke eines Tages dasselbe unerbittliche Schicksal beschieden wie der Telefonguthabenkarte, die Anfang der neunziger Jahre noch euphorisch gesammelt wurde. Mittlerweile fällt die knallbunte, neonfarbene Plastikkarte der Vergessenheit anheim. In der Ära der Smartphones verschwand sie schnell und unwiderruflich von der Bildfläche. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl der Briefe stetig zurückgeht. Selbst Weihnachts- oder Urlaubskarten werden heute kaum noch verschickt, sondern durch Fotos ersetzt, die über soziale Netzwerke in Sekundenschnelle verbreitet werden. Jede Nachricht ist heute mit wenigen Klicks verschickt. Die Briefmar- 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 18 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 18 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER 19 ke wird nur noch als historisches Relikt oder Kunstwerk eine Chance haben. Ihre goldene Ära zelebrierte die Briefmarke um 1900, als der Transport mit der Eisenbahn den Postverkehr beflügelte und die Postkutsche ablöste. Damals wurden selbst in Österreich gängige Briefmarken in Milliardenhöhe aufgelegt. Lohnen sich Briefmarken als Wertanlage? Anfang der achtziger Jahre, als die Inflation noch relativ hoch war, hätte man diese Frage uneingeschränkt bejaht. Die Philatelie konnte sich über viele Jahrzehnte behaupten. Einen wahren Boom gab es in Deutschland nach der Wiedervereinigung im Jahr 1991. Damals legten Briefmarken aus der DDR innerhalb weniger Monate um ein Vielfaches zu und erzielten exorbitante Preise. Die einst geschmähten Wertzeichen aus dem Osten wurden zu begehrten Raritäten. Denn Sammler hierzulande hatten kaum Postwertzeichen aus Ostdeutschland und so schnellte deren Wert empor. Doch schon zehn Jahre später machte sich allenthalben Ernüchterung breit, und der gesamte Markt fiel. Immer weniger junge Leute konnten für das angestaubte Hobby gewonnen werden. Falls Sie nun denken, Sie könnten dieses Kapitel getrost überschlagen und sich der nächsten Sachwertanlage widmen, dann sollten Sie etwas Geduld aufbringen und nicht vorschnell urteilen. Einige Briefmarken erzielen durchaus respektable Wertsteigerungen, und außerdem haben die kleinen Bildchen noch weitere entscheidende Vorteile, die nur wenige andere Wertanlagen für sich beanspruchen können. Überlegen Sie einmal: Mit welchem Sachwert könnten Sie am ehesten einer Diktatur oder einem Krisengebiet entkommen? Stellen Sie sich zudem vor, Sie hätten zur Zeit des Ersten oder Zweiten Weltkriegs oder in einer anderen schwierigen Epoche gelebt. Als die galoppierende Inflation von 1923 kam und ein Brot mehrere hundert Milliarden Reichsmark kostete, hätten Sie mit Ihren gesamten Ersparnissen auf dem Konto höchstens eine Streichholzschachtel kaufen können. Damals wurden sogar Löhne in der Mittagspause ausbezahlt, damit die Menschen noch schnell einkaufen gehen konnten. Ihr gesamtes Sparbuch hätte nicht ausgereicht, um nur ein Brötchen zu erstehen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 19 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 19 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 20 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER Viel besser wären Sie mit einer sorgfältig zusammengestellten Briefmarkensammlung aufgestellt gewesen; denn ein solches Album hätte auch in der Zeit der Hyperinflation nicht an Wert verloren. Voraussetzung ist natürlich, Sie hätten nicht überall erhältliche Allerweltsbriefmarken, sondern begehrte Exemplare aus dem 19. Jahrhundert Ihr Eigen genannt. Sie werden nun einwenden, dass andere Wertanlagen in Ihren Augen aber doch etwas besser sind - beispielsweise Gold oder Immobilien. Doch sind Sie wirklich sicher? Wer 1923 ein Haus besaß und die Inflation unbeschadet überstand, musste danach hohe Ausgleichsabgaben an den Staat entrichten. Sogar nach der Währungsreform von 1948 gab es in Westdeutschland eine drastische Hypothekengewinnabgabe, die Hauseigentümer schröpfte. Eine staatlich eingetragene Zwangshypothek musste über mehrere Jahrzehnte an den Staat zurückgezahlt werden. Gerade Immobilieneigentümer werden in Krisenzeiten gerne zur Kasse gebeten. Immerhin stehen sie im Grundbuch und können so ohne bürokratische Probleme für Abgaben herangezogen werden. Und wie wäre es mit Gold? Während der NS-Zeit stand auf Goldbesitz die Todesstrafe. Und in einer Diktatur wäre das Verschweigen von Goldvermögen ein gefährliches Unterfangen. Selbst in den USA war der Besitz von Gold bis Mitte der siebziger Jahre - also fast ein halbes Jahrhundert lang -- verboten. Als Präsident Roosevelt 1933 das Goldverbot einführte, durften Schließfächer in Banken nur noch in der Gegenwart eines Beamten geöffnet werden. Unabhängig vom aufgedruckten Wert können Briefmarken nur dann als Renditeobjekte punkten, wenn sie äußerst selten sind. Wer das Gold trotz Aufforderung nicht rechtzeitig zum staatlich festgelegten Kurs angegeben hatte, wurde mit einer drakonischen Geld- oder Freiheitsstrafe belegt. Und falls Sie aus einer Diktatur (wie nach 1933) fliehen müssen, ist Gold eher ungünstig. Goldmünzen und Goldbarren können Sie kaum unauffällig über mehrere Grenzen transportieren, vor allem wenn es verschärfte Kontrollen gibt. Eine kostbare und unscheinbare Briefmarke hingegen lässt sich nahezu unauffällig und unverdächtig in einem Geldbeutel, einem Buch, einer Schuhsohle, einer Armbanduhr oder in einem Gürtel verstecken. Und welcher Grenzbeamte kann schon den Wert einer Briefmarke einschätzen? Insofern sollten Sie der Briefmarke doch noch eine Chance einräumen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 20 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 20 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER 21 Welche Briefmarken sind wertvoll? Welche Postwertzeichen, wie sie amtlich heißen, lohnen sich wirklich? Vergessen Sie die Briefmarken, die in Millionenauflage erscheinen. Ihr Wert steigt nicht, sondern fällt kontinuierlich. Früher hatte man wenigstens noch die beruhigende Gewissheit, dass der aufgedruckte Wert sich zumindest zum Frankieren eignet. Doch mit der Einführung des Euro dürfen die alten DM- Briefmarken nicht mehr verwendet werden. Große Teile von Briefmarkensammlungen sind mehr schmückendes Beiwerk; denn über 90 Prozent des Gesamtwertes wird von einigen wenigen Raritäten bestimmt. Es kommt daher nicht auf den Umfang von Alben an, sondern ob die wirklich wertvollen Marken, die nur fünf oder zehn Exemplare umfassen, in bester Erhaltung vorhanden sind. ACHTUNG Wenn Sie Briefmarken unter Renditeaspekten sammeln möchten, brauchen Sie nicht ein komplettes Fachgebiet abdecken, sondern es genügt, wenn Sie sich die erlesenen Raritäten zulegen. Pauschal lässt sich für deutsche Briefmarken sagen: Vergessen Sie alles, was nach 1960 erschienen ist. Diese Massenauflagen werden nie an Wert gewinnen. Die gesamten Jahrgänge, so traurig das klingen mag, sind im Grunde fast nichts wert. Schon für weniger als 200 Euro erhalten Sie eine vollständige Briefmarkensammlung für Gesamtdeutschland, die alle Marken seit 1960 bis zum Ende der DM im Jahr 2002 umfasst. Nur seltene Fehldrucke oder Besonderheiten aus diesen Jahren haben ein Wertsteigerungspotenzial. ACHTUNG Vergessen Sie also voluminöse Alben, aus denen ganze Jahrgänge hervorquellen und auf denen sich der Staub niederlässt. Auch geheimnisvolle Dachbodenfunde zu Schnäppchenpreisen mit Katalogwerten jenseits der 10.000-Euro- Marke sind nichts anderes als eine Illusion und ein fraglicher Marketing-Gag. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 21 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 21 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 22 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER Selbst bei den eher lukrativen Exemplaren aus den fünfziger Jahren sollten Sie eine sorgfältige Auswahl treffen. Gerade einmal eine Handvoll Briefmarken aus dieser Dekade birgt Seltenheitswert. In diesen Fällen spielt die Erhaltung eine unbestrittene Rolle; schon kleinste Beschädigungen der Zähne, die nur unter der Vergrößerung zu sehen sind, mindern den Wert dramatisch. Da Fälschungen dieser begehrten Raritäten häufig vorkommen, sollten Sie auf ein Gutachten bestehen. Sehr seltene Briefmarken steigen natürlich stetig in ihrem Wert. Wenn Sie das Glück gehabt hätten, die erste Briefmarke der Welt zu besitzen, dann wären Sie bereits heute mehrfacher Millionär und könnten einen Tequila Sunrise in der Karibik schlürfen. Die Geschichte der Briefmarke Bekanntlich haben die Briten das Kleinod für den Briefverkehr erfunden: Im Jahr 1840 erschien die erste Briefmarke der Welt in London. Sie wurde von Rowland Hill entworfen und zeigte das Porträt von Königin Victoria. Deutschland zog etwas später nach. Im Jahr 1851 konnte man erstmals im damals sehr fortschrittlichen Großherzogtum Baden einen Brief mit einer Neun-Kreuzer-Marke frankieren. Hätte ihr Urururgroßvater einen netten Brief an seine Geliebte in Karlsruhe geschrieben und die Marke für Sie aufbewahrt, hätten Sie heute immerhin ein Vermögen von 1,5 Millionen Euro und könnten Ihren Lebensabend auf einer Jacht im Mittelmeer und nicht in Karlsruhe verbringen. Den eigentlichen Ruhm, die Briefmarke in Deutschland eingeführt zu haben, gebührt natürlich den Bayern. Schon im November 1849 kam der „Schwarze Einser“ heraus, der den Wert von einem Kreuzer hatte. Diese Marke ist besonders wertvoll; denn sie wurde erstaunlicherweise am 1. November aufgelegt, also an Allerheiligen - einem katholischen Feiertag in Bayern. Da kaum ein Postamt geöffnet hatte, gibt es so gut wie keine abgestempelten „Schwarzen Einser“. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 22 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 22 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER 23 Eines der wenig erhaltenen Exemplare ziert einen Brief aus Deggendorf. Danach beschloss das Königreich Bayern übrigens sehr bald, den „Schwarzen Einser“ zu ersetzen; denn die Marken konnten mit der schwarzen Stempelfarbe nur schlecht entwertet werden. Auf dem schwarzen Hintergrund war der Stempel kaum zu erkennen. Deshalb beschloss die Postverwaltung in München, rosafarbene, rote und orangefarbene Marken herauszugeben. Damals waren in Bayern noch keine Motive auf den Postwertzeichen üblich (der obligatorische Enzian, ein Stillleben mit einer bayerischen Brotzeit und das Alpenpanorama sind uns also erspart geblieben). Der „Schwarze Einser“ ist leider in einer Auflage von fast 833.000 Stück erschienen und gilt daher nicht als sehr selten. Ein gut erhaltenes Exemplar erzielt dennoch heute einen Marktwert zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Im Jahr 2010 erbrachte ein Bogen mit 90 „Schwarzen Einsern“ bei einer Auktion einen Zuschlag von immerhin 300.000 Euro. 1841 gab es bereits Briefmarken in den USA, und 1843 führte Brasilien die so genannten „Ochsenaugen“ ein, die ihren Namen dem Kreis verdanken, der die Zahl umgab. Brasilien behielt die lustige Bezeichnung bei und nannte spätere Editionen im 19. Jahrhundert „Katzen-“ und „Ziegenaugen“. Wenig kundenfreundlich war indes die Handhabung. Man musste die Briefmarke noch selbst mit einer Schere vom Bogen schneiden (welch ein Glück, dass wir heute sogar selbstklebende Marken haben). Zu den Vorreitern in der Geschichte der Briefmarke zählen auch die Schweizer Kantone Zürich (1843) und Genf (1843). 1850 folgten die Staaten Österreich (mit dem „Wappenschild“), Preußen, Schleswig-Holstein und Hannover. Der Vatikanstaat entschloss sich erst 1929, eigene Briefmarken herauszubringen. Die zu Dänemark gehörenden Faröer-Inseln stießen erst 1975 zur Briefmarkengemeinde vor, als der Archipel zum eigenständigen Postgebiet erhoben wurde. Die autonome und jahrhundertealte Mönchsrepublik Athos im Norden Griechenlands brachte gar erst im Jahr 2008 ihre eigenen Postwertzeichen heraus. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 23 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 23 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 24 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER Die Rendite von Briefmarken Die Briten, die der Welt die Postwertzeichen beschert haben, waren auch diejenigen, die die Geldanlage in Briefmarken perfektionierten und die Leidenschaft für die bunten Bildchen entdeckten. So erstaunt es wohl auch niemanden, wenn es eigene Briefmarkenindizes gibt, die genau die Wertentwicklung eines Briefmarkenportfolios nachzeichnen. So avancieren die illustren Postwertzeichen fast zu Aktien, deren Wertentwicklung an einem Index abgelesen werden kann. Unbestrittener Pionier auf diesem Gebiet ist das älteste Handelshaus für Briefmarken in London: Stanley Gibbons. Einer der bekanntesten Indizes ist der GB250 Index, der die 250 wichtigsten Briefmarken Großbritanniens umfasst. Dieser Index ist so bedeutend, dass er selbst von dem weltweit anerkannten und renommierten Börsendienst Bloomberg verwendet wird. In den vergangenen 12 Jahren erzielte dieser Index eine jährliche Rendite von beachtlichen 13,14 Prozent. Daneben verblassen nicht nur Ihre Sparbücher und Tagesgeldkonten, sondern auch Aktienanlagen müssen sich geschlagen geben. Im weltweiten Durchschnitt kommt eine Aktienanlage über viele Jahrzehnte auf eine jährliche Wertsteigerung zwischen 7 und 10 Prozent (es sei denn, Sie haben in ein Schwellenland investiert, das ein starkes Wirtschaftswachstum verzeichnet - aber hier gibt es beträchtliche Risiken und die Gefahr großer Verluste). Der Briefmarkenindex wurde erst vor 12 Jahren konstruiert und ist damit vielleicht noch nicht so aussagekräftig. Anders verhält es sich bei diesem Barometer: Der GB30 Rarities Index, der die seltensten Briefmarken des Vereinigten Königreiches enthält, kann auf eine Historie von 40 Jahren zurückblicken und kommt auf eine jährliche Rendite von rund 10 Prozent. W ISSENSW ERT Überlegen Sie an dieser Stelle: Welches Investment bietet Ihnen eine relativ kontinuierliche Rendite von zehn Prozent? Sparbuch, Investmentfonds, Immobilien? Die meisten werden mit dieser Performance langfristig nicht mithalten können. Briefmarken haben außerdem einen weiteren unschlagbaren Vorteil: Selbst der schlimmste Aktiencrash, ein verheerender Staatsbankrott in der Eurozone 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 24 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 24 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER 25 oder eine andere Katastrophe können den Briefmarken nichts anhaben. Zwar wird die Nachfrage ähnlich wie bei Kunstwerken vorübergehend sinken. Aber wenn Sie einfach abwarten, wird sich der Wert langfristig wieder stabilisieren. Wenn die Investmentbanker in New York nach einem Jahrhundertcrash längst die Kartons aus den Büros tragen und den Rest des Jahres dank üppiger Millionenboni auf dem Golfplatz verbringen, aufgebrachte Aktivisten in der Wall Street zelten, Fahnen schwenken und die Verstaatlichung fordern, können Sie sich zu Hause seelenruhig zurücklehnen und herzhaft lachen. Zinserhöhungen, Währungskrisen, Schuldenschnitt - für Sie als Anleger in Briefmarken bedeutungslos. Wie krisensicher Briefmarken sind, erkennen Sie, wenn Sie die Wertentwicklung der Indizes im Jahr 2008 betrachten. Als an der Wall Street mehrere Investmentbanken kurz vor dem Zusammenbruch standen, Lehman Brothers zahlungsunfähig wurde und der deutsche Aktienleitindex innerhalb von Wochen um mehr als 40 Prozent abstürzte, stieg der GB30 Rarities Index mit den Briefmarkenraritäten Großbritanniens um satte 39 Prozent, und auch der marktbreite GB250 Index (der immerhin 250 englische Briefmarken umfasst) konnte um 32 Prozent zulegen. W ISSENSW ERT Falls Sie also Briefmarken für eine sterbenslangweilige Angelegenheit von übereifrigen Lehrern und Bibliothekaren in der badischen Provinz im Ruhestand hielten, werden Sie nun eines Besseren belehrt. Das renommierte Briefmarkenhaus Stanley Gibbons hat außerdem eine Studie über die Wertentwicklung chinesischer Briefmarken angefertigt. Im Zeitraum von 1989 bis heute konnte eine Anlage um 1.155 Prozent zulegen. Die jährliche Rendite beläuft sich auf 11,6 Prozent. Damit schnitt ein Investment in Briefmarken erheblich besser ab als eine Anlage in chinesischen Aktien. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 25 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 25 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 26 B R I EFM A R K EN - K LEI N E A K T I EN FÜ R S A M M LER Zwar konnte die Börse in Schanghai im Jahr 2007 die Wertentwicklung deutlich toppen, aber als der vehemente Absturz des Jahres 2008 kam, fiel die Wertentwicklung wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Die chinesischen Briefmarken hingegen stiegen in ihrem Wert Jahr für Jahr ohne nennenswerte Schwankungen. Briefmarken sind folglich keineswegs langweiliges Altpapier, sondern können stattliche Renditen mit sich bringen, sofern Sie eine sorgfältige Auswahl vornehmen und sich auf die Raritäten fokussieren. Eine umfassende wissenschaftliche Studie der Universität Cambridge von Elroy Dimson kam zu dem aufschlussreichen Ergebnis, dass breit gestreute Investments in Briefmarken im Zeitraum von 1900 bis 2008 eine jährliche Rendite von rund sieben Prozent erbrachten. Mit Raritäten konnten Sie diese Rendite noch erheblich steigern, wie die Indizes von Stanley Gibbons verdeutlichen. Vergessen Sie daher das Klischee vom ergrauten Briefmarkensammler mit der Hornbrille und den Ärmelschonern: Briefmarken können eine lukrative Wertanlage sein, sofern Sie sich intensiver damit befassen und sich die Kostbarkeiten heraussuchen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 26 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 26 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 MÜNZEN - SCHÄTZE AUS VIELEN JAHRHUNDERTEN Das Münzsammeln, die Numismatik, ist ein altes Hobby, das bereits seit Jahrhunderten gepflegt wird. Nach dem Krisenjahr 2008 gewann die Geldanlage in Münzen deutlich an Zulauf, zumal viele Menschen Münzen für besonders sicher halten. Ein Grund für diesen Boom besteht darin, dass der Gold- und der Silberpreis in der Zeit nach der Jahrtausendwende nur eine Richtung nach oben kannte. Zeitweilig war die Euphorie für Edelmetalle grenzenlos. Die von den Wechselfällen der Geschichte gebeutelte Dekade nach der Jahrtausendwende gleicht einem einzigen Thriller: Der 11. September, der Irak-Krieg, der Zusammenbruch von Lehman Brothers, der Kollaps des US-Immobilienmarktes und die Staatsschuldenkrise in der Eurozone sorgten für immer neue Preissteigerungen beim Gold und auch beim Silber. Wer Münzen sammelte, konnte sich über beträchtliche Kurssteigerungen freuen. Doch selbst hier gilt es, genauer hinzusehen. Denn auch Münzen haben ihre Tücken. Wer sich nicht sachkundig macht und blind zugreift, kann bei Münzen vieles falsch machen und ein hohes Lehrgeld zahlen. Seien Sie auf der Hut! ACHTUNG Von dem Anstieg der Edelmetallpreise profitieren vorwiegend so genannte Bullion Coins. Das sind „Anlagemünzen“, bei denen der Gold- oder Silberge- 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 27 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 27 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 28 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN halt im Vordergrund steht. Die Hausse an den Edelmetallmärkten ließ diese Münzen auf Rekordniveau steigen. In den Jahren nach 2001 brach ein regelrechtes Goldfieber aus, das alles in den Schatten stellte, was es bisher gab. Diese Münzen haben keinen eigentlichen Sammlerwert, sondern sie werden nur geprägt, um Gold handelbar zu machen. Zu den gängigen und beliebten Bullion Coins zählen beispielsweise der südafrikanische Krügerrand und der österreichische „Philharmoniker“. Sie genießen uneingeschränktes Vertrauen, da sie von einem Staat herausgegeben wurden, der letztlich die Echtheit garantiert. Bei Gold- oder Silberbarren hingegen wird unter Umständen erst einmal eine Sicherheitsprüfung vorzunehmen sein, wenngleich es auch hier Stempel von Scheideanstalten gibt, die für eine hohe Zuverlässigkeit stehen. Fälschungen von Goldbarren sind dadurch möglich, dass ein Wolframkern mit Gold überzogen wird. Verschwörungstheoretiker behaupten immer wieder gerne, viele Goldbarren bestünden im Grunde aus Wolfram, und das eigentliche Gold sei längst beiseite geschafft. Eines sollten Sie beachten: Bullion Coins werden nie selten- - denn sie erscheinen generell in einer Millionenauflage. Selbst die höchste Qualitätsstufe, die so genannte polierte Platte, die sich durch eine besonders hochwertige Prägung auszeichnet, kommt mit mindestens 100.000 Stück auf den Markt. Die sehr beliebten Gedenkprägungen-- beispielsweise zu bestimmten Anlässen wie einer Fußballweltmeisterschaft oder einer Olympiade - werden selbst nach Jahrzehnten nicht teurer, da sie in einer viel zu hohen Auflage im Umlauf sind. Ähnlich wie bei Briefmarken gilt auch hier: Nur seltene Münzen haben einen echten Sammlerwert. Ansonsten zählt nur der Edelmetallgehalt. ACHTUNG 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 28 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 28 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN 29 f Bitte unterscheiden Sie genau zwischen Münzen und Medaillen. Münzen dürfen nur von Staaten (Münzrecht) geprägt werden und gelten als hoheitliches Zahlungsmittel. Eine Münze weist daher immer eine Währungsangabe (Euro, DM, US-Dollar usw.) und eine Zahleinheit (ein Euro) auf. Medaillen hingegen sind nichts anderes kunstvoll gestaltete Metallplättchen, die zu allerlei Anlässen unter das Volk gebracht werden. Jeder darf sie herausgeben. Auf ihnen steht deshalb auch keine Währungsangabe. Bei Medaillen kann der Herausgeber natürlich die Metallzusammensetzung frei wählen (Messing, Kupfer mit winzigen Spuren von Gold oder Silber beispielsweise). Im Zweifelsfall erhalten Sie ein völlig wertloses Stück Blech mit einem Messingüberzug, das eine nette Gravur von einem Sportereignis oder Jubiläum ziert. Medaillen eignen sich nicht zur Geldanlage. Wenn Sie Pech haben, enthält die Medaille keinerlei Edelmetall, und ein Sammlerwert ist praktisch nicht gegeben. Um Interessenten in die Irre zu führen, werden in bunten Prospekten oft „Gedenkprägungen“ angeboten. Je salbungsvoller die Formulierungen sind, desto mehr Skepsis sollten Sie walten lassen. Eine „Gedenkprägung“ ist fast immer eine Medaille, denn sonst würde sie als (vom Staat herausgegebene) „Gedenkmünze“ inseriert. f Die meisten Münzen erzielen nie eine sinnvolle Wertsteigerung, da sie in einer Millionenauflage vorhanden sind. Sie sind gleichsam eine Massenware, die sich nicht für Investments eignet. f Kaufen Sie Münzen nur im renommierten Fachhandel, und überzeugen Sie sich bitte genauestens, ob der Händler Mitglied in einem angesehenen Fachverband ist. Es ist zwar möglich, Münzen auch auf Internetplattformen und in entsprechenden Auktionen zu erwerben, aber das Risiko nimmt erheblich zu, dass Sie an eine Fälschung geraten. f Fragen Sie zur Probe, ob der Händler Ihnen die Münze wieder abkaufen würde. f Vergleichen Sie vor jedem Kauf akribisch die Preise. Aufschläge von hundert Prozent zum eigentlichen Marktwert sind gar nicht so selten. Wenn Sie Münzen viel zu teuer erwerben, werden Sie nie eine vernünftige Rendite erzielen. Selbst nach vielen Jahrzehnten erreichen Sie oft nicht einmal den Einstandspreis und machen herbe Verluste. f Beim Kauf sollten Sie sich ausreichend Zeit lassen, und die Preise im Internet in Fachkatalogen sorgfältig recherchieren. TIPPS für das Münzensammeln 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 29 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 29 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 30 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN f Was die Katalogpreise angeht, gilt hier dasselbe wie bei Briefmarken. Die enormen Werte, die in den gängigen Standardwerken verzeichnet sind, treffen nur auf herausragende Exemplare zu. Schon kleinste Fehler (wie Kratzer oder Abnutzungen) führen zu drastischen Abschlägen. Kaum eine Münze erfüllt die Idealbedingungen des Höchstwertes. Insbesondere bei antiken oder mittelalterlichen Münzen ist die Stufe „vorzüglich“ schon das Allerbeste, was Sie überhaupt auf dem Markt finden. f Spezialisieren Sie sich auf ein seriöses und anerkanntes Fachgebiet. Laien kaufen vor allem „modische“ Münzen, über die Experten und Numismatiker insgeheim unverkennbar die Nase rümpfen. Dazu gehören die Münzeditionen von Zwergstaaten aus der Südsee, die selbst Geografen mit einem Bachelor nicht sofort auf dem Globus finden. Skurril sind auch Gedenkmünzen, mit denen manche Länder geradezu den Weltmarkt überschwemmen, als wären sie Supermächte. Münzen, die anlässlich einer Olympiade oder einer Meisterschaft herausgegeben werden, sind ebenso wenig in Fachkreisen als sammelnswert eingestuft wie die Kursmünzensätze aus San Marino, Monaco oder dem Vatikan, die zwar kurzzeitig bei der Euroumstellung einen Hype auslösten, aber von ernstzunehmenden und honorigen Münzsammlern gemieden werden. Seriöse Sammelgebiete, die auch den Ansprüchen von Historikern genügen, sind die griechische und römische Antike, das Mittelalter, die Renaissance, die frühe Neuzeit oder das 19. Jahrhundert. Aber auch die sorgfältig auswählenden Münzsammler sind gegen Enttäuschungen nicht gefeit. Denn die Rendite ist nicht selten überaus bescheiden. Das vergangene Jahrzehnt war wegen des historisch unvergleichlichen Booms bei den Edelmetallen eher eine seltene Ausnahmeerscheinung. Die Wertsteigerung ging primär auf das Edelmetall zurück und nicht auf eine Zunahme des Sammlerwerts. Langfristig aber muss die Rendite vor allem über eine gestiegene Nachfrage erwirtschaftet werden. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 30 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 30 10.06.2020 10: 02: 08 10.06.2020 10: 02: 08 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN 31 Wer Münzen sammelt, sollte dieses Hobby als ein kurzweiliges Steckenpferd, aber weniger als eine sinnvolle Geldanlage betrachten. Bedenken Sie auch, dass die Transaktionskosten enorm sind. Während beim Börsenhandel mit Aktien, Anleihen und Fonds nur geringfügige Kosten anfallen, sind beim Münzhandel haarsträubende Aufschläge bisweilen die Regel. Nur bei Bullion Coins, also Anlagemünzen, bei denen der Gold- oder Silberwert im Vordergrund steht, halten sich die Aufschläge mit fünf oder zehn Prozent in Grenzen. Aber auch hier erleben Sammler drastische Einbußen, wenn sie Zehntelunzen einer Gold- oder Silbermünze erwerben. Die Händler berechnen Aufschläge von über 30 Prozent. Wer so Gold und Silber einkauft, darf sich nicht wundern, wenn er nur Verluste macht. Als Investment eignen sich wegen der Händlerspannen nur Ein-Unzen-Münzen. Münzen sind demnach ein eher kostspieliges Hobby als eine lukrative Geldanlage. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. In den gängigen Numismatikforen im Internet werden Sie vor allem Zeitgenossen antreffen, die über die geringe Wertentwicklung und den Niedergang des Münzsammelns lamentieren. Auf jedem Fall sollten Sie vor Ihrem Kauf ein solches Forum konsultieren und auch einem von Händlern unabhängigen Numismatikverein beitreten; dort können Sie wertvolle Tipps erhalten, die Sie vor Schaden bewahren. ACHTUNG Die höchsten Münzrenditen der Geschichte Manche Münzen machen auch reich. Am bekanntesten ist der Fall eines Ingenieurs aus den USA, der seine gesamte Altersvorsorge auf Münzen ausrichtete. John Jay Pittman legte über 20 Jahre die Hälfte seines Einkommens in Münzen an - insgesamt 100.000 US-Dollar. Als er in Rente ging, konnte er sich eines Vermögens von fast 30 Millionen US-Dollar erfreuen. Ebenso bekannt ist der Fall von Silvano DiGenova. Er erwarb bereits als Jugendlicher überaus seltene Münzen und wurde bereits mit 21 Jahren Millionär. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 31 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 31 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 32 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN Die beiden Sammler wurden vor allem deshalb durch Münzen reich, weil sie über ein herausragendes Expertenwissen verfügten und nur erstklassige und äußerst seltene Raritäten erwarben. Sie sehen: So schnell können Sie, wenn Sie es richtig bewerkstelligen, zu den oberen Zehntausend zählen. Bevor Sie den erfolgreichen Numismatikern nun nacheifern, kann ich Ihnen versichern, dass es viele andere Anlagen gibt, mit denen Sie vermutlich wesentlich schneller Millionär werden. Solche begehrten Münzen bekommen Sie nur auf Spitzenauktionen und bei Münzhändlern, die sich ihr Leben lang auf ein sehr begrenztes Gebiet spezialisiert haben. Die Massenware, die im Internet und in Zeitschriften häufig feilgeboten wird, eignet sich dazu nicht. Außerdem müssen Sie in der Lage sein, einen Preis realistisch einschätzen zu können. Wenn Sie zu teuer kaufen, werden Sie nur Verluste machen. Der Sonderfall: Amerikanische Goldmünzen Die USA sind in der Numismatik ein exotischer, aber interessanter Sonderfall. Zum einen haben es dort Anleger wesentlich einfacher als in Europa. In den USA gibt es nämlich ein differenziertes einheitliches Bewertungssystem, nach dem eine Münze eingestuft wird. Schon beim Kauf vom Händler wissen Sie, welchen Erhaltungsgrad die Münze hat. Hierzulande hingegen gehen die Meinungen weit auseinander, so dass Ihre Münze unter Umständen viel schlechter bewertet wird, als Sie anfangs dachten. Damit kann ein drastischer Wertverlust einhergehen. Die Katalogpreise gehen immer von der besten Erhaltungsstufe aus. In der Praxis ist diese so gut wie nie gegeben. Ähnlich wie bei Briefmarken sind daher die Wertangaben in Katalogen drastisch zu reduzieren, um eine realistische Vorstellung von den tatsächlichen Preisen zu erhalten. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 32 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 32 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN 33 In den USA hingegen werden Münzen nach einem standardisierten System eingeordnet, das sich in der Regel als zuverlässig erweist. Beim Händler erhalten Sie ein eigenes Echtheitszertifikat, das den Erhaltungsgrad offiziell ausweist. Als Maßstab und Instanz dienen zwei Verbände, nämlich der Professional Coin Grading Service (PCGS) und die Numismatic Guaranty Corporation (NGC), die dieses System entwickelt haben und so für ein hohes Maß an Transparenz sorgen. Im Vergleich dazu ist der traditionelle Münzhandel in Europa wenig anlegerfreundlich. Eine zweite Besonderheit, die nur Goldmünzen betrifft, ergibt sich aus der amerikanischen Geschichte. Nach der schweren Weltwirtschaftskrise von 1929 beschloss der Präsident 1933, ein vollständiges Goldverbot zu erlassen. Goldmünzen mussten gegen einen staatlich festgelegten Kurs zwangsweise in US-Dollar umgetauscht werden. Banksafes konnten nur in Gegenwart eines Beamten geöffnet werden. Wer den Goldbesitz verschwieg und erwischt wurde, musste mit harten Strafen rechnen. Erst Mitte der siebziger Jahre wurde das Goldverbot in den USA wieder aufgehoben. Auch in anderen Ländern - in Deutschland in der Weimarer Republik und während der NS-Zeit - gab es ein umfassendes Goldverbot, das rigoros umgesetzt wurde. Selbst staatliche Gold- und Silbermünzen wurden in Deutschland eingezogen. In den USA ließ Präsident Roosevelt die Goldmünzen einschmelzen. Experten gehen davon aus, dass über 90 Prozent aller Goldmünzen, die vor 1933 ausgegeben wurden, auf diese Weise unwiderruflich im Schmelztiegel verschwanden und zu Goldbarren gegossen wurden. Aus diesem Grunde wurde das Angebot an amerikanischen Goldmünzen durch diese staatliche Maßnahme künstlich verknappt. Solche Münzen sind daher eine wahre Rarität, was sich in den Preisen niederschlägt. Hinzu kommt, dass im 19. Jahrhundert bereits schon einmal eine Einschmelzung stattgefunden hat. Im Jahr 1834 hatte der US-Präsident beschlossen, die Goldmünzen aus dem Zeitraum von 1795 bis 1834 dem Geldkreislauf zu entziehen. Auch diese Münzen verschwanden fast vollständig im Schmelztiegel. W ISSENSW ERT Daher sind gerade amerikanische Goldmünzen als Investment lukrativ. In Europa hingegen - insbesondere in Deutschland - gab es unzählige Fürstentümer, Grafschaften, Königreiche, geistliche Territorien und Stadtstaaten, die 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 33 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 33 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 34 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN ein eigenes Münzrecht hatten. Hinzu kommen Zwergstaaten wie Monaco, Luxemburg, Liechtenstein, San Marino, Andorra und die Schweizer Kantone, was bei der Münzprägung zu einer kaum überschaubaren Vielfalt und zu einem numismatischen Flickenteppich führt. Das Währungssystem von Bretton Woods und dessen Ende Das Münzsammeln verdankt seinen kometenhaften Aufschwung im 20. Jahrhundert eigentlich einem anderen Umstand, der mehr etwas mit dem Währungssystem zu tun hat. Im Jahr 1944, als sich der Zweite Weltkrieg dem Ende zuneigte, trafen sich in einem unbedeutenden kleinen Dorf in der tiefsten Provinz namens Bretton Woods die wichtigsten Wirtschaftspolitiker der Alliierten, um dort über die Nachkriegsordnung und das Wirtschaftssystem zu beraten. Es wurde ein Konzept entworfen, das den US-Dollar als Ankerwährung vorsah. Alle anderen wichtigen Währungen sollten in festen Relationen zum Greenback gehandelt werden. Zusätzlich wurde beschlossen, dass die US- Notenbank für Ausländer eine Goldeinlösepflicht übernahm. Das bedeutete: Deutsche, französische oder britische Händler, Staaten oder Kunden konnten jederzeit darauf bestehen, ihre US-Dollars in Gold umzutauschen. Das Währungssystem von Bretton Woods sorgte nach 1945 für eine große Stabilität und beflügelte den Welthandel. Der Weg für die Wirtschaftswunderjahre der Fünfziger wurde so geebnet. Doch der schleichende Niedergang setzte ein, als die USA sich in Vietnam verausgabten und die Staatsschulden in die Höhe schnellten. Die astronomischen militärischen Ausgaben für den Konflikt in Indochina überforderten Washington. Nach außen behielt man einfach die Währungsrelationen bei und führte nur gelegentlich kleinere Korrekturen durch. Aber im Gebälk des morschen Währungssystems knirschte es bereits heftig, da einige Experten zunehmend zweifelten, ob die USA langfristig die US-Dollarbestände, die vom Ausland gehalten wurden, im Notfall in Gold umtauschen konnten. An der Oberfläche jedoch schien das System einwandfrei zu arbeiten. Die Krise wurde lange Zeit einfach verdrängt. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 34 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 34 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN 35 Der Stein geriet ins Rollen, als Frankreichs Präsident darauf bestand, die vorhandenen US-Dollars in Gold einzutauschen. In Paris ahnte man längst, dass der Greenback stetig an Wert verlor und dass nur noch das Währungskorsett von Bretton Woods den Verfall verschleierte. In Washington war man über dieses Misstrauen und das Ersuchen Frankreichs ungehalten, konnte aber vor der Weltöffentlichkeit nicht die desolate Situation eingestehen, ohne eine weitere Lawine auszulösen. Deshalb wurden Tonnen von Gold per Schiff nach Frankreich transportiert. Doch allen Fachleuten war inzwischen klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die USA sich gezwungen sahen, die Goldeinlösepflicht aufzuheben. Im August 1971 war es schließlich so weit: Der jahrelange Vietnamkrieg hat den US-Haushalt zerrüttet, und das System von Bretton Woods war am Ende. Die USA konnten für ihre US-Dollars nicht mehr mit Gold bürgen. Danach dauerte es nur noch wenige Wochen, bis sämtliche festgelegten Währungskurse freigegeben wurden. Der Wert des US-Dollars, des Franc, der D-Mark und des Britischen Pfunds richtete sich nun - wie bei allen anderen Waren oder Rohstoffen - nach dem Spiel von Angebot und Nachfrage. Dieses Prinzip wird als „Floating“ bezeichnet. Einige Währungen gerieten erheblich unter Druck, und die gesamte Weltwirtschaft wurde von den stetig schwankenden Währungen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Der lustige „Twist“ der Nachkriegswährungen hatte sich in das wilde „Woodstock“ des freien Devisenhandels verwandelt. Doch es geschah noch etwas Bemerkenswertes: Das Gold, das bisher an den US-Dollar nach einem staatlich festgelegten Kurs gekettet war, streifte das lästige und beklemmende Währungskorsett ab und entfesselte eine Preisentwicklung, die bis dahin niemand für möglich gehalten hatte. Während das gelbe Edelmetall über ein halbes Jahrhundert lang zwischen 25 und 35 US-Dollar pendelte, kannte der Preis nun kein Halten mehr. Fast monatlich schoss der Goldkurs in die Höhe. Am Ende des „goldenen“ Jahrzehnts - im Jahr 1980 - erreichte der Preis des gelben Edelmetalls mit 850 US-Dollar je Feinunze (31,1 g) einen historischen Rekord. Erst in unserer Zeit schaffte der Goldpreis es, den Gipfel von rund 1900 US-Dollar zu bezwingen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 35 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 35 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 36 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN In den achtziger Jahren hingegen fiel der Preis des gelben Edelmetalls wieder auf 310 US-Dollar. Insgesamt betrachtet waren die achtziger Jahre eher eine Dekade der Aktienmärkte als der Rohstoffe. Auch der Ölpreis sank dank hoher Förderquoten im Rahmen des Kalten Krieges in den Keller. US-Präsident Reagan hatte bei den Ölstaaten interveniert, um die Sowjetunion von ihren Rohstoffeinnahmen abzuschneiden. Wer in den siebziger Jahren Münzen sammelte, profitierte weniger von dem Sammlerwert als von den drastisch steigenden Goldpreisen. In unserer Zeit hingegen hat der Goldpreis bereits einen erheblichen Preisanstieg hinter sich. Wer heute in Münzen anlegen will, muss in erster Linie auf den Sammlerwert achten, der nur bei ausgewählten Raritäten zum Zuge kommt. Historische Münzen Bei historischen Münzen sollten Sie besonders auf den Erhaltungsgrad achten. Schon geringfügige und unscheinbare Kratzer, die nur unter der Lupe zu erkennen sind, können zu einem dramatischen Wertverlust führen. Auch sollten Sie niemals Münzen mit den Fingern anfassen, da die Hautoberfläche Stoffe absondert, die die Münze langfristig angreifen. Dasselbe gilt für die Aufbewahrung: Achten Sie sorgfältig darauf, dass die Münzalben oder Kapseln keine Weichmacher enthalten, die sich schädlich auf die Münze auswirken. Grundsätzlich sollten Sie Münzen, die sich in einer Kapsel befinden, nie entnehmen, und wenn, dann nur mit einer Pinzette. Münzen dürfen niemals poliert werden - dann verlieren sie fast vollständig ihren Wert. Die Patina, die sich im Lauf der Zeit gebildet hat, gilt nämlich als Zeichen der Echtheit. Die Rendite von Münzen und der Münzindex Wenn Sie langfristig in Münzen investieren möchten, ist es unabdingbar, dass Sie sich umfassend informieren und genau die Preise kennen. Gehen Sie zu entsprechenden Tagungen und Fachmessen, werden Sie Mitglied in einem seriösen Verein, studieren Sie die Fachliteratur und suchen Sie gezielt Informationen im Internet und in spezialisierten Onlineforen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 36 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 36 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN 37 Auch für Münzen gibt es ähnlich wie bei Briefmarken einen eigenen Index, den PCGS 3000 (www.pcgs.com), der von dem angesehenen US-Verband Professional Coin Grading Service berechnet wird. Er erstreckt sich vor allem auf seltene Münzen. Der PCGS 3000 Index stand im Jahr 2004 noch bei rund 61.000 Indexpunkten und erklomm im Börsenkrisenjahr 2008 die Spitze von 73.500 Punkten. Der Index begann im Jahr 1970 mit einem festgelegten Ausgangswert von 1000 Punkten. Danach fiel der PCGS 3000 deutlich auf ein Niveau von unter 68.000 Zählern zurück. Einen absoluten Rekordwert verbuchte der Münzindex im Jahr 1989, als er die Schallmauer von 180.000 Punkten durchbrach. Im Jahr 1995 stand er aber mit 50.000 Punkten wieder auf einem Tiefpunkt. W ISSENSW ERT Im Vergleich zu anderen Sachwertanlagen wie Whisky, Rum oder Wein ist die Wertentwicklung bei Münzen eher wechselhaft und launisch. Der Münzmarkt konnte sich seit seinem Glanzjahr 1989, das die Krönung in der Münzgeschichte darstellt, nie mehr erholen. Für amerikanische Münzen liegt die durchschnittliche jährliche Wertsteigerung zwischen zehn und elf Prozent. Bei ausgewählten europäischen Münzen dürfte sie etwas niedriger sein. Die mit Abstand rarste Münze weltweit ist übrigens der Double Eagle aus dem Jahr 1933 mit dem Nennwert von 20 US-Dollar. Sie trägt auf der Rückseite als Symbol einen Weißkopfadler, der zum Wappentier der USA erhoben wurde und heute unter Naturschutz steht. Auf der Vorderseite erscheint die Liberty, die der griechischen Mythologie entlehnte Freiheitsgöttin im wallenden Gewand. Insgesamt blieben nach der bereits erwähnten Einschmelzungsaktion zur Zeit der Weltwirtschaftskrise lediglich zehn Münzen übrig, die der damalige ägyptische König Farouk in letzter Minute von einem Händler in Texas für 1575 US-Dollar erwerben konnte. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 37 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 37 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 38 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN Das Mysterium der teuersten Münze der Welt Die Münzen, die in Philadelphia bereits kurz vor dem Erlass des Präsidenten geprägt wurden, sollten ursprünglich bis 1937 eingeschmolzen werden. Im Lauf der Jahrzehnte verschwanden die zehn Münzen, und die US-Regierung versuchte mit akribischer Feinarbeit und mit Unterstützung von Geheimdiensten, den Verbleib der Double Eagles aufzuklären. Erst im Jahr 1996 konnte die letzte der zehn Münzen in einer Auktion in New York angeboten werden. Bei der Versteigerung erzielte sie einen atemberaubenden Wert von 6,6 Millionen US-Dollar. Der anonyme Käufer stellte das Objekt der Federal Reserve für Ausstellungen zur Verfügung. Die Münze wird heute von der New Yorker Abteilung der US-Notenbank unter strengen Sicherheitsvorkehrungen aufbewahrt. Was Sie beachten sollten Insgesamt gilt: Eine seltene Münze wird in ihrem Wert immer steigen. Jedoch ist es auch für sachkundige Experten schwierig herauszufinden, wie viele Münzen von einer Auflage noch vorhanden sind. Bisweilen lässt sich bei alten Münzen noch nicht einmal die ursprüngliche Auflage ermitteln, da die Aufzeichnungen in früheren Jahrhunderten lückenhaft sind oder vollständig fehlen. Monarchen mussten einst keine Rechenschaft über ihre Geldpolitik ablegen. In Deutschland gingen durch zwei Weltkriege etliche Münzen verloren, und dennoch werden immer wieder auf Dachböden, in Kellern und in Hinterlassenschaften seltene Stücke gefunden. Das Alter einer Münze sagt übrigens nicht immer etwas über ihre Seltenheit aus. So sind römische Münzen in Deutschland keineswegs eine Seltenheit. Bei Ausgrabungen südlich der ehemaligen römischen Grenzbefestigungen werden immer wieder große Mengen an Münzen gefunden, so dass Exemplare aus der spätrömischen Antike bereits für wenige Euro zu haben sind. Weitaus kostbarer und gediegener als die weit verbreiteten Kupfermünzen sind natürlich Goldmünzen wie der so genannte Aureus. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 38 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 38 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 MÜNZEN - SCH ÄTZE AUS V I ELEN JA H R H U N D ERT EN 39 Einen besonderen geheimnisvollen Nimbus hat übrigens der Brutus-Denar. Wenn Sie sich noch an Ihren Geschichtsunterricht erinnern oder an das berühmte Drama Shakespeares, dann dürfte Ihnen geläufig sein, dass Cäsar an den Iden des März von Brutus im römischen Senat erstochen wurde. Seine letzten Worte sollen „Tu quoque, mi fili“ („Auch du, mein Sohn“) gewesen sein. Der berühmte Tyrannenmord, der den Niedergang der römischen Republik nicht aufhalten konnte, wurde auf einer Münze verewigt - dem berüchtigten Brutus-Denar. Der Adoptivsohn Cäsars, Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, ließ natürlich die Münze sofort einziehen. So kommt es, dass sie äußerst selten ist. Auf einer Auktion erhielt ein Brutus-Denar einen Zuschlag von 90.000 Euro. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 39 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 39 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 40 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 40 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 KUNST Kunstwerke sind beliebte Anlageobjekte, da sie von den zahlreichen Schwankungen der internationalen Finanzmärkte unabhängig sind. Ein Rembrandt oder ein Picasso wird auch nach einem Jahrhundertcrash, einer schweren Währungskrise oder einem Staatsbankrott noch ein Vermögen wert sein. Die Kunst zeichnet sich durch größere Beständigkeit und Solidität aus als schwankende und volatile Aktien oder ausfallgefährdete Anleihen von zahlungsunfähigen Staaten. Allerdings sollten Sie einige Gefahren und Nachteile im Auge behalten, die mit dem Kunstmarkt verbunden sind. In Notzeiten lassen sich Kunstwerke nur schwer veräußern, und die Erlöse sind rückläufig. Denn wenn kaum jemand Kaufkraft hat, sinken unweigerlich die Preise für Kunstwerke. Daher sollte man in schwierigen Zeiten nie darauf angewiesen sein, die Kunstwerke veräußern zu müssen. Der Kunstmarkt ist relativ unübersichtlich; und nur bei zeitgenössischen Künstlern können Sie über einen kürzeren Zeitraum hohe Renditen erzielen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein wenig beachteter Maler zu einem Klassiker der Gegenwart avanciert. Aber dies vorzusehen gelingt selbst versierten Fachleuten selten. Die teuren Klassiker früherer Jahrhunderte sind entweder bereits in den Museen oder so unerschwinglich, dass nur Milliardäre als Klientel in Frage kommen. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 41 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 41 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 42 KU NST Ein weiteres Problem besteht darin, dass Fälschungen in der Kunst gar nicht so selten sind. Experten gehen davon aus, dass fast zehn Prozent aller Werke einer Fälscherwerkstatt entsprungen sind. Zwar bieten moderne Analysemethoden eine gewisse Sicherheit, aber selbst renommierte Auktionshäuser haben schon ahnungslos Fälschungen unter den Hammer gebracht. Mit modernen Analysen lassen sich alle Fälschungen und Duplikate früher oder später entlarven. Denn es ist nahezu unmöglich, beispielsweise Materialien aus der Renaissance oder dem Barock zu beschaffen. Künstlich gealterte Leinwand und dilettantisch nachgeahmte Farben werden in jedem Chemielabor enttarnt. Heute ist es auch möglich, Kunstwerke zu scannen, so dass sich selbst Farbschichten im Einzelnen betrachten lassen. Es ist heute nicht im Detail bekannt, wie beispielsweise Leonardo da Vinci, Michelangelo oder Rubens die Farben gemischt haben und welche Zutaten genau verwendet wurden; man kann lediglich Vermutungen über die wahrscheinlichen Ausgangsstoffe anstellen. Moderne Farben aus dem Künstlerbedarf und dem Baumarkt enthalten aber Chemikalien, die es im 16. und 17. Jahrhundert noch nicht gab. Mit der heutigen Analytik lassen sich selbst Isotope genau bestimmen, so dass es einem sachkundigen Fälscher nahezu unmöglich wird, eine absolut perfekte Kopie zu erstellen. Wie Sie in Kunst anlegen Wenn Sie sich für Kunst als Anlageform interessieren, sollten Sie sich vertieft und ausführlich in ein Fachgebiet einarbeiten. Je mehr Sie Bescheid wissen, desto eher können Sie eine akzeptable Rendite erzielen. Beachten Sie aber auch: Bei allen Sachwerten - seien es Kunstobjekte, Münzen, Briefmarken und andere - verdient in erster Linie der Händler. Während bei einem Aktienkauf maximal ein Prozent an Gebühren anfällt (bei Onlinebanken lässt sich diese Provision noch drastisch reduzieren), ist es beim Handel mit Gegenständen völlig normal, dass der Händler 50 bis 100 Prozent des Wertes aufschlägt. Diese gewaltige Provision müssen Sie erst durch eine Wertsteigerung wieder hereinholen. Auch bei Immobilien fallen solche Nebenkosten an - sie halten sich aber mit rund 10 bis 13 Prozent in Grenzen. Am günstigsten sind in dieser Hinsicht immer noch Wertpapiere, da es bei ihnen 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 42 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 42 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 KU NST 43 problemlos möglich ist, die Transaktionskosten auf unter ein halbes Prozent zu drücken. Machen Sie sich folglich keine Illusionen: Wenn Sie ein Kunstwerk kaufen, zahlen Sie erst einmal eine horrende Händlerprovision. Bei Auktionen müssen Sie mit Mehrkosten von 30 Prozent rechen - zuvor wird der Verkäufer schon einen deutlichen Aufschlag einkalkuliert haben. Nirgendwo auf diesem Planet gibt es zweites Exemplar. Daher kann die Wertsteigerung bei Kunstwerken auch außergewöhnlich sein. Dennoch können Sie mit Kunst erkleckliche Renditen erzielen. Wenn Sie einen noch unbekannten Künstler als das große Genie des 21. Jahrhunderts entdecken und sich frühzeitig die Werke sichern, dann dürfte Ihrem Reichtum nichts mehr im Wege stehen. Kunstwerke haben einen Vorteil, den andere Sachwertanlagen wie Briefmarken, Münzen oder Whisky nicht für sich beanspruchen können: Sie sind Unikate. Jedoch gibt es unzählige Künstler, die frühzeitig scheitern. Von den Millionen, die sich zur höheren Kunst berufen fühlen, schaffen es nur wenige an die Spitze und in die führenden Galerien der Welt. Der Erfolg ist oft nicht einmal vom Talent abhängig; entscheidender ist das, was man die Ökonomie der Aufmerksamkeit nennt. Einige schaffen es eher, sich im Rampenlicht zu platzieren und die Gunst des Publikums zu erheischen. Wenn Sie in Kalifornien die Chinesische Mauer als „Landart“ nachbauen, dürfte Ihnen ein großes Medienecho zuteil werden. Oder verpacken Sie doch einfach den hessischen Landtag in Alufolie. Natürlich können Sie auch einen toten Hai in ein Aquarium legen (aber das gab es schon - nehmen Sie etwas anderes). Oder Sie lassen sich mitten auf dem Alexanderplatz in Berlin in einem Eisblock ausstellen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 43 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 43 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 44 KU NST Welche Rendite Kunstwerke erzielen Die Bilder der großen Meister der Kunstgeschichte kommen auf 7 bis 12 Prozent jährlich. Allerdings sind die Werke von Van Gogh, Rembrandt, Rubens, Caravaggio oder Degas für Normalsterbliche absolut unerschwinglich. Auch Künstler der Gegenwart erreichen Werte von mehreren hunderttausend Euro. W ISSENSW ERT Wer frühzeitig einen Klassiker entdeckt, hat indes ausgesorgt. Bei einigen Aspiranten dürfte allerdings erst die nächste Generation profitieren. Van Gogh beispielsweise war zu Lebzeiten ein bettelarmer Mann, der seinen Bruder um Unterstützung bitten musste. Eines seiner Bilder diente sogar als Abdeckung für einen Taubenschlag. Gauguin fristete schwerkrank sein Dasein auf Tahiti, obwohl er als reicher Börsenmakler begonnen hatte. Viele Künstler konnten von ihrem späteren Ruhm nicht profitieren. Der Kunstmarkt ist zudem von der allgemeinen Vermögensentwicklung abhängig. Einen schweren Crash gab es beispielsweise 1990. Damals hatten viele vermögende Japaner sich Klassiker zugelegt. Als die Konjunktur in Tokio einbrach, fiel auch der Kunstmarkt. Anders verhielt es sich in den Jahren nach der Jahrtausendwende. Trotz der schrecklichen Ereignisse in New York im Jahr 2001 konnte sich der Kunstmark stabil halten. Und auch das schwere Krisenjahr 2008 mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers bescherte dem Kunstmarkt nur für eine kurze Zeit rückläufige Preise. W ISSENSW ERT Wer sind nun die großen Künstler unserer Epoche? Zu den renommierten und äußerst begehrten Künstlern der Gegenwart zählen beispielsweise Gerhard Richter, Neo Rauch und Damien Hirst. Damien Hirst schafft es, durch spektakuläre Kunstobjekte die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu lenken. Neben einem eingelegten Hai war es ein mit Brillanten übersäter Totenschädel aus Platin, der die Kunstwelt in gruseliges 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 44 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 44 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 KU NST 45 Staunen versetzte, zumal das Oeuvre den bizarren Titel „For the love of God“ trägt. Welche Dimensionen der Kunstmarkt hat, können Sie an einzelnen Auktionsergebnissen ermessen: Andy Warhols Bild „Green Car Crash“ brachte stattliche 64 Millionen US-Dollar. Das Bild „White Center“ von Mark Rothko kam bei Sotheby’s auf 72,9 Millionen US-Dollar. In immer mehr Schwellenländern begeistern sich Millionäre für Kunstinvestments. So ist es nicht verwunderlich, dass Städte wie Hongkong und Schanghai immer mehr renommierte Galerien und neue Kunden anlocken. Während früher nur europäische Künstler in Sammlungen und Museen aufgenommen wurden und anschließend amerikanische Maler in die Spitzenranglisten aufstiegen, so sind es heute zunehmend chinesische Künstler, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ein Drittel der wertvollsten und teuersten zeitgenössischen Kunst stammt mittlerweile aus China. Experten schätzen die Rendite von modernen zeitgenössischen Kunstwerken, die anerkannt sind, auf im Durchschnitt jährlich rund 20 Prozent. W ISSENSW ERT Man sollte aber berücksichtigen, dass es auch für Experten ungemein schwer ist, die Zukunftsperspektiven von modernen Kunstwerken zuverlässig und objektiv einzuschätzen. Einige Künstler verschwinden schon nach kurzer Zeit, während andere sich langfristig durchsetzen. Nur wer frühzeitig dieses Potenzial erkennt, kann mit Kunstwerken Renditen erwirtschaften, die weit über 20 Prozent jährlich liegen. Nur ganz wenige Auserwählte werden in 50 Jahren im renommierten Museum of Modern Art in New York oder im Centre Pompidou in Paris hängen. Der Rest macht Grafikdesign für Werbeagenturen oder endet auf einem Aussteigerbauernhof in Ecuador. Als Investor sollten Sie daher nur das kaufen, was Ihnen gefällt und behagt: Wenn Ihnen glitzernde Totenschädel in Ihrem Schlafzimmer endlose Albträume bereiten, dann kaufen Sie lieber etwas weniger Anstrengendes. Auch Kunstobjekte, die aussehen, als hätte sich Ihr Eigenheim in einen Schrottplatz verwandelt oder in ein öffentliches Pissoir, sind vielleicht gewöhnungsbedürftig. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 45 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 45 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 46 KU NST Der zeitgenössische Kunstmarkt Von den herausragenden Künstlern unserer Epoche sind leider viele schon unbezahlbar, da sie allgemeine Anerkennung genießen. Hierzu gehören klangvolle und illustre Namen wie Georg Baselitz, Jeff Koons, Roy Lichtenstein, Gerhard Richter, Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat. Mit solchen Investments werden Sie - das nötige Kleingeld vorausgesetzt - in kürzester Zeit hohe Gewinne machen. Ähnlich gefragt sind Jörg Immendorff, Sigmar Polke und Horst Antes. W ISSENSW ERT Die heutige Kunst ist sehr vielfältig. Nicht nur Malerei und Bildhauerei sind gängige Ausdrucksformen, sondern auch Videokunst, Landart und Mixed Media. Durch das Internet haben ganz neue multimediale Kunstformen sich durchgesetzt, deren Wertentwicklung heute noch gar nicht abzusehen ist. Wo Sie sich informieren können Artprice www.artprice.com Art Investor www.artinvestor.de Kunstvereine www.kunstvereine.de Wenn Sie nicht die nötige Zeit und Muße haben, um sich umfassend mit dem Kunstmarkt zu beschäftigen und nur wenig Geld investieren wollen, dann gibt es noch einen Geheimtipp für Sie: Kunstvereine bieten ihren Mitgliedern jährlich die Möglichkeit an, ein Kunstwerk zu erwerben, das ein Künstler exklusiv für diesen Verein angefertigt hat. TIPP Häufig handelt es sich um Kunstdrucke, die nur in limitierter Auflage auf den Markt kommen. Da solche Kunstvereine über exzellente Beziehungen und herausragende Fachkenntnisse verfügen, steigen diese Objekte sehr schnell im Wert. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 46 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 46 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 KU NST 47 Die Preise für solche vereinsintern vermittelten Kunstwerke sind durchaus für jeden erschwinglich. Eine Liste aller Kunstvereine in Deutschland erhalten Sie unter www.kunstvereine.de. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 47 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 47 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 48 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 48 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 OLDTIMER Deutschlands liebstes Kind, das Auto, ist inzwischen zu einem Investmentobjekt geworden, das immer mehr Menschen begeistert und anzieht. Oldtimer können aber nicht nur Autos, sondern auch andere Fahrzeuge wie Motorräder oder sogar Traktoren sein. Inzwischen werden selbst neuere Autos gesammelt und als „Youngtimer“ (auf Englisch korrekt: „Modern Classic“) bezeichnet. Wussten Sie übrigens, dass die Bezeichnung „Oldtimer“ im Englischen ebenso wenig wie das „Handy“ existiert? Ein „Oldtimer“ ist im Englischen eine ältere Person (möglicherweise mit Alzheimer). Auf der britischen Insel werden ältere Autos mit Wertsteigerungspotenzial als „vintage cars“ oder „classic cars“ bezeichnet. Erzählen Sie also Ihren britischen Freunden auf keinen Fall, dass Sie mit „Oldtimern“ Ihr Geld verdienen-- die Besucher dürften nach der Vorstellung, dass Sie mit älteren Menschen handeln, fluchtartig das Weite suchen. In der Schweiz ist der Begriff „Veteran“ für „Oldtimer“ gebräuchlich. W ISSENSW ERT Die meisten Oldtimer haben 20 oder 30 Jahre hinter sich oder können noch weitaus älter sein. Eigentümer, die mit viel Liebe und Hingabe ihre Kostbarkeiten pflegen, können erreichen, dass jahrzehntealte Modelle einwandfrei im Straßenverkehr funktionieren. Es gibt aber auch Sammler, die sich auf nicht restaurierte Fahrzeuge spezialisieren. Oldtimer dürfen nur dann am Straßenverkehr teilnehmen, wenn zuvor ein Gutachten über die Verkehrstauglichkeit erstellt wurde. Der Erhaltungszustand 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 49 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 49 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 50 O LDT I M ER muss ausreichend sein. Ältere Oldtimer, die bereits zugelassen wurden, müssen kein Gutachten nachreichen. Die Zulassung ist eine diffizile Angelegenheit, da die Sammler entscheiden müssen, ob sie das Fahrzeug in seiner historischen Authentizität belassen wollen oder ob sie es für den modernen Straßenverkehr nachrüsten. Autos werden international klassifiziert, wobei verschiedene Verbände wie der internationale Oldtimer-Verband FIVA oder der AvD und der ADAC die Kriterien entwickelt haben. Es gibt folgende Klassen, die am Alter ausgerichtet sind: f Klasse A (Ancestor, bis 31.12.1904) f Klasse B (Veteran, bis 31.12.1918) f Klasse C (Vintage, bis 31.12.1930) f Klasse D (Post Vintage, bis 31.12.1945) f Klasse E (Post War, bis 31.12.1960) f Klasse F (bis 31.12.1970) f Klasse G (Alter: bis 30 Jahre) Eine Klasse H wurde noch nicht eingeführt. Der genaue Wert eines Oldtimers richtet sich nach verschiedenen Kriterien wie dem technischen Zustand und dem Aussehen, aber auch nach der Beliebtheit einiger Wagenmodelle in der Fachpresse. W ISSENSW ERT Bei erstklassigen Oldtimern, die Höchstpreise erzielen, müssen alle Restaurationen vollständig und lückenlos mit Fotos dokumentiert werden. Eine solche Arbeit erfordert beträchtlichen Aufwand; denn bei dieser hochwertigen Restauration wird die Karosserie vom Fahrwerk getrennt und jedes Einzelteil geprüft. Darüber hinaus muss sicher gestellt sein, dass nur Originalteile eingesetzt wurden und die Verarbeitungsqualität höchsten Ansprüchen genügt. Diese authentische Restaurierung erstreckt sich ebenso auf die Innenausstattung und die Farben. Oldtimer bekommen einen so genannten FIVA-Fahrzeugpass, wenn sie die Kriterien für eine sachgemäße Restaurierung erfüllen. Der Pass wird nach einer sorgfältigen Prüfung auf Antrag ausgehändigt. In Deutschland wird dies vom ADAC für den internationalen Verband FIVA durchgeführt. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 50 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 50 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 O LDT I M ER 51 Welche Rendite Sie mit Oldtimern erreichen In der Regel erzielen Oldtimer eine jährliche Rendite von 4 bis 5 Prozent. Um die Wertentwicklung exakter zu messen, gibt es sogar seit 1999 einen VDA Oldtimer Index, der vom Verband der Deutschen Automobilindustrie berechnet wird. Er begann mit einem Punktestand von 1000. Im Jahr 2001 konnte der Index um 9,3 Prozent ansteigen, und 2012 legte der VDA Oldtimer Index um 4,2 Prozent zu - im Jahr 2013 betrug der Zuwachs bereits 8,1 Prozent. W ISSENSW ERT Der Index erstreckt sich auf die Wertentwicklung von 88 Oldtimern. 2012 überschritt das Barometer für den Oldtimermarkt die 2000er-Marke; in 13 Jahren hat sich der Index verdoppelt. Einer der lukrativsten und faszinierendsten Oldtimer ist der VW Käfer 1300 aus den Jahren 1967 bis 1973. Das Lieblingsauto der 68er-Studentengeneration erreichte Spitzenwerte, obwohl es in einer hohen Stückzahl von über 20 Millionen gefertigt wurde. Besonders beliebt sind Oldtimer aus Frankreich und Italien. Auf eine hohe Nachfrage stoßen auch einige Mercedes. Die Modelle W 108 und W 109, die aus der Zeit von 1965 bis 1972 stammen, kamen innerhalb von sieben Jahren auf einen Wertzuwachs von 170 Prozent. Die S-Klasse aus den Jahren von 1972 bis 1980 erzielte in den vergangenen sieben Jahren ein traumhaftes Plus von 147 Prozent. Der BMW 507, der in dem Zeitraum von 1956 bis 1959 auf den Markt kam, überzeugte mit einem Gewinn von über 150 Prozent seit 2005. Der kuriose BMW Isetta (1955 bis 1962) erzielte zwischen 2005 und 2012 einen Zuwachs von 129 Prozent. Der Porsche 911 (1964 bis 1989) verbuchte im selben Zeitraum ein beachtliches Plus von über 162 Prozent. Insgesamt erweist sich ein Investment in Oldtimer als überaus lukrativ. In den Jahren von 2005 bis 2012 kam der Oldtimer Index auf eine Wertsteigerung von rund 115 Prozent, während der für den deutschen Aktienmarkt repräsentative DAX lediglich rund 39 Prozent vorweisen konnte. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 51 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 51 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 52 O LDT I M ER Einer der teuersten und am meisten geschätzten Oldtimer ist der „Testa Rossa“, ein Ferrari 250 aus dem Jahr 1957, der einen Wert von 12 Millionen Euro erreicht. Ein ähnliches Highlight ist der Mercedes 300 SL mit den Flügeltüren, der für eine halbe Million zu haben ist. Besonders begehrt sind Autos, die berühmte Besitzer hatten. In die Geschichte des Oldtimer-Sammelns ist der „Bergman-Ferrari“ eingegangen, der das Jetset Life und die Dolce-Vita-Stimmung der Nachkriegszeit am eindrucksvollsten verkörpert. Der Regisseur Roberto Rosselini hat ihn der berühmten Schauspielerin Ingrid Bergman geschenkt. Auch Wagen, die an Rennen teilgenommen haben, erzielen bemerkenswerte Liebhaberpreise. W ISSENSW ERT Lohnt sich ein Investment in Oldtimer? Die meisten Experten raten ab, wenn Sie nicht in ein hochpreisiges Segment investieren. Bei Fahrzeugen, die weniger als 100.000 Euro kosten, ist der Aufwand für die Restaurierung, die Garage und die sonstigen Kosten viel zu hoch. f Oldtimer erhalten Sie online auf renommierten Portalen wie mobile.de und autoscout24. In Deutschland ist es aber gängiger, Autos direkt vom Händler oder Privateigentümer zu kaufen. f Erkundigen Sie sich regelmäßig nach der Preisentwicklung, und analysieren Sie, welche Modelle besonders lukrativ sind und hohe Wertentwicklungen verzeichnen. f Unterschätzen Sie nie die hohen Kosten, die mit der Restaurierung und der Wartung verbunden sind. Kalkulieren Sie nüchtern und sorgfältig, um vor Überraschungen geschützt zu sein. f Wenn Sie ein historisches Fahrzeug erwerben, sollten Sie immer ein Gutachten von vereidigten Sachverständigen anfertigen lassen. Denn bei Oldtimern gibt es unzählige Fälschungen, bei denen ganze Fahrzeuge ohne authentische Teile bis ins Detail nachgebaut wurden. Auch Fälschungen von Unterlagen sind bekannt geworden. Ohne einen Sachverständigen sollten Sie sich niemals einen Oldtimer zulegen. Das Risiko ist unkalkulierbar. TIPPS für Investments in Oldtimer 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 52 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 52 10.06.2020 10: 02: 09 10.06.2020 10: 02: 09 O LDT I M ER 53 f Für einen Oldtimer benötigen Sie natürlich eine eigene Garage, und Sie müssen das Auto in regelmäßigen Abständen (zumindest monatlich) fahren, um es in Schuss zu halten. Denken Sie auch daran, dass alte Autos schwieriger zu lenken sind und über keinen modernen Komfort verfügen. f Für Oldtimer, die älter als 30 Jahre sind, sollten Sie ein H-Kennzeichen beantragen. Mit diesem Kennzeichen sparen Sie erhebliche Kosten. Denn die Umweltbelastung, die durch historische Fahrzeuge verursacht wird, ist beträchtlich. Nur mit einem solchen Kennzeichen können sich die Umweltzonen vieler Städte befahren. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 53 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 53 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 54 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 54 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 Aus Papier › Bücher › Comics › Sammelkarten › Ansichtskarten › Historische Wertpapiere › Patente 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 55 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 55 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 56 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 56 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 KOSTBARE BÜCHER - GEISTIGE SCHÄTZE Die meisten Bücherliebhaber und -sammler werden den Gedanken, man könnte mit den geistigen Schätzen auch noch eine Rendite erzielen, weit von sich weisen. Bibliomane ziehen es vor, in ihren staubigen Büchergefilden die Weltabgeschiedenheit als das höchste Glück zu zelebrieren und weisen jeden Gedanken an den schnöden Mammon und das Getümmel der Renditejäger weit von sich. Doch Bücher sind durchaus eine faszinierende und schillernde Anlage, die neben beachtlichen Wertsteigerungen einen persönlichen Genuss für den Besitzer mit sich bringen kann. Lange Zeit waren Bücher äußerst teuer; denn im Mittelalter musste jede Seite mühevoll von Hand abgeschrieben werden. Zwar gab es in den Klöstern professionelle Kopisten, die schon darin geübt waren, Texte flink und wortgetreu abzuschreiben; aber dennoch war jedes Buch ein einzigartiges Unikat, eine unbezahlbare Kostbarkeit, deren Preis das Jahresgehalt eines Handwerkers verschlang. Das Abschreiben wurde aber dennoch als ein unzuverlässiges Handwerk angesehen. Selbst die Bibel weist zahlreiche Lesarten auf, und die Masoreten, eine jüdische Familie, mussten verschiedene Sonderzeichen zur Betonung und Aussprache erfinden, um sicher zu stellen, dass die Texte original überliefert werden konnten. Erst mit der Erfindung des Buchdrucks wurden allmählich im 15. Jahrhundert Druckwerke erschwinglich. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 57 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 57 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 58 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE Übrigens wurde der Druck in Korea erfunden und später über China verbreitet, wo im Mittelalter sogar Schriftzeichen aus Holz verwendet wurden, die ein perfektes Drucken ermöglichen. Die Chinesen nutzten die neue Kunst auch dazu, um lange vor den Europäern Papiergeld in Umlauf zu bringen. Welche Bücher eignen sich für das Sammeln? Bei Büchern gilt ausnahmsweise der Grundsatz: je älter, desto besser. Bücher aus dem Mittelalter sind Kostbarkeiten, für die Sie Millionen auf den Tisch legen müssten. Vielleicht halten Sie Bibliophile, Büchernarren und Bibliotheksbesucher für introvertierte und verträumte Schöngeister, die wie weltfremde, zartbesaitete Gestalten in Arkadien lustwandeln; aber auch Bücher können lukrativ sein und andere schnöde Anlageformen in den Schatten stellen. Wissen Sie, welches Werk eines der teuersten der Welt ist und wer es in einer Auktion erstanden hat? Sie müssen nicht mit antiquarischen Büchern vertraut sein, um zumindest den Eigentümer zu erraten: Es ist kein Geringerer als Bill Gates. Im Jahr 1994 blätterte der berühmte Milliardär immerhin 30,8 Millionen US-Dollar für ein unscheinbares Notizbuch des großen Genies Leonardo da Vinci hin, den so genannten „Codex Leicester“. Stellen Sie sich vor, wie das atemberaubende Jahrhundertwerk dieses Mannes in einer Vitrine vor Ihren Augen liegt. Eine solche unschätzbare Kostbarkeit überflügelt jeden noch so wertvollen Diamanten oder Oldtimer. Allerdings dürfte die Entzifferung des Notizbuches für den Betrachter eine ziemliche Hürde darstellen, denn der berühmte Maler der „Mona Lisa“ und der Erfinder von Hubschraubern und U-Booten war Linkshänder und schrieb relativ unleserlich. Wenn Sie sich nicht zufällig jahrelang in die Paläografie vertieft haben, dürfte das Manuskript für Sie kaum zu entziffern sein. Aber das macht nichts. Allein das Notizbuch einer solchen Geistesgröße der Menschheitsgeschichte Ihr Eigentum zu nennen, dürfte Ihnen die uneingeschränkte Bewunderung und den ungeteilten Beifall sämtlicher Partygäste bescheren. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 58 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 58 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE 59 Auch in Deutschland haben kostbare Bücher Konjunktur und erreichen in Auktionen Rekordpreise. So wurde 2007 in München eine mittelalterliche Handschrift für 140.000 Euro ver kauft. Das reichlich bebilderte Werk „Topographia Westphaliae“ von Merian aus dem Jahr 1700 mit 85 Ansichten auf Kupferstichen erbrachte immerhin 4.000 Euro, und ein lateinisches Stundenbuch aus Flandern aus dem 15. Jahrhundert bescherte dem Verkäufer eine beachtliche Summe von 15.000 Euro. Erwähnenswert ist auch die 1826 erschienene vierbändige Ausgabe von Audubons „The Birds of America“, die in einer Auktion mit 8.802.500 US- Dollar den Eigentümer wechselte. In Deutschland zählt der mittelalterliche, in Heidelberg aufbewahrte Codex Manesse zum mit Abstand wertvollsten, was es hierzulande gibt. Die Liedersammlung hat einen Versicherungswert von über 50 Millionen Euro. W ISSENSW ERT Wenig Hoffnungen auf eine Wertsteigerung sollten Sie sich bei Büchern aus dem 20. Jahrhundert machen, die Sie auf Ihrem Dachboden oder auf Flohmärkten zuhauf finden. Diese Werke gehen für 50 Cent oder einen Euro über die Ladentheke. Ausnahmen sind nur limitierte oder vom Autor persönlich signierte Auflagen, die aber in ihrem Renditepotenzial eher den Autogrammen zuzuordnen sind. Autogramme haben eine eigene Wertentwicklung, die von der Berühmtheit und Bekanntheit der Person abhängt. ACHTUNG Ausnahmen Harry Potter und Erstausgaben Eine erlesene Edition aus unserer Gegenwart ist die Erstausgabe des ersten Harry Potter-Bandes, der in Texas für 33.460 US-Dollar unter den Hammer kam. Von dem Bestseller wurden in der Erstauflage nur 300 Stück in Umlauf gebracht. Die Milliardärin Joanne K. Rowling, die als allein erziehende Mutter einst auf staatliche Unterstützung angewiesen war, verwandelt ihre Manuskripte in wahre Kostbarkeiten. Das frühe Manuskript „Beedle the Bard“, das nur in sieben Exemplaren vorhanden sein soll, brachte bei einer viel beachteten Auktion 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 59 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 59 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 60 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE durch das angesehene Londoner Auktionshaus „Sotheby’s“ im Jahr 2007 den Rekordwert von 2,7 Millionen Euro. Auch wenn zurzeit Ausgaben aus dem 20. Jahrhundert noch als antiquarische Ladenhüter gelten, ist es sehr wahrscheinlich, dass in einigen Jahren auch die Erstausgaben von verschiedenen anerkannten Autoren an Wert gewinnen werden. Darunter sind bekannte Schriftsteller wie Bertolt Brecht, Thomas Mann, Ernest Hemingway, William Faulkner, Albert Camus und andere. Mehrbändige Gesamtausgaben von Alfred Döblin, Paul Celan, Elias Canetti und Samuel Beckett können Sie auf den Flohmärkten oder im Internet schon für wenige Euro erstehen. Auch wenn der Wertzuwachs noch sehr verhalten sein sollte, lohnt sich vielleicht ein Blick in die zeitgenössischen Klassiker. Langfristig werden spezielle und rare Editionen beträchtlich an Wert zulegen. Vergessen sollten Sie nicht die Gesamtwerke zeitgenössischer Philosophen wie Ludwig Wittgenstein, Martin Heidegger, Alfred N. Whitehead oder Bertrand Russell, die langfristig im Wert steigen werden. Was wichtig ist, wenn Sie zeitgenössische Literatur sammeln: Nehmen Sie nur Erstausgaben, die meist als „1. Auflage“, „Erstausgabe“ oder „Originalausgabe“ gekennzeichnet sind. Nachdrucke und Ausgaben im Rahmen eines Buchclubs, wie sie früher häufig vorkamen, eignen sich prinzipiell nicht. Sammeln Sie Werke, die vor 1900 erschienen sind Grundsätzlich gilt, dass ältere Bücher wesentlich höhere Preise erzielen. Bücher aus dem Mittelalter sind nahezu unbezahlbar. Werke aus der Frühzeit des Buchdrucks (dem 15.- Jahrhundert) kosten schon erkleckliche Summen. Erst im 19.- Jahrhundert werden die Ausgaben erschwinglicher und stellen eine Massenware dar, wenngleich es auch hier durchaus einzelne Publikationen gibt, die eine beachtliche Wertentwicklung vorweisen können. Besonders bekannte Autoren haben hierbei Vorteile. Über Renditechancen verfügt beispielsweise die englische Ausgabe von Charles Darwins Werken, die bereits für 250 Euro erhältlich ist. Der Begründer der Evolutionslehre erhielt von seinem vorsichtigen und zaudernden Verleger, der den öffentlichen Skandal fürchtete, nur eine Auflage von 2000 Stück genehmigt. Bei hoher Nachfrage dürfte das epochemachende Werk der Evolutionslehre kaum noch zu beschaffen sein. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 60 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 60 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE 61 Was Sie beim Sammeln von Büchern beachten sollten Büchersammeln ist ein ungewöhnliches Steckenpferd, das nicht viele Interessenten findet und mehr bei introvertierten und feinsinnigen Naturen auf Resonanz stößt. Dennoch können Sie mit Büchern ein Vermögen aufbauen. Grundvoraussetzung ist aber, dass Sie eine beständige und echte Leidenschaft für Bücher hegen und sich zu einem Experten entwickeln. Sie sollten sich mit der Geschichte des Buches vertraut machen. Hierzu gehört nicht nur, dass Sie Pergament von Papier unterscheiden können, sondern auch mit Drucktechniken (wie beispielsweise der Lithografie) und den verschiedenen Schriftarten vertraut sind. Falls Sie „Schwabacher“ (eine Schriftart aus der Renaissance) für eine schwäbische Biersorte halten, ist das Büchersammeln für Sie vermutlich nicht das richtige Hobby. Generell gilt: Fälschungen bei antiquarischen Büchern sind eher selten (viel häufiger werden beispielsweise Briefmarken gefälscht). Denn der Aufwand, historisches Papier aufzutreiben, die Schriftart, den Text und die Druckerfarbe perfekt nachzuahmen, erfordert nicht nur enormen technischen Aufwand, sondern auch umfassende Detailkenntnisse, die selbst den meisten Historikern nicht einmal annähernd geläufig sind. Das Vorhaben wird schon allein daran scheitern, das Papier zu besorgen. Selbst Kunsthistoriker haben heute Probleme zu erklären, wie mittelalterliche Maler ihre Farben mischten. Zwar ist die chemische Analyse in der Lage, alle Elemente bis ins Detail aufzulisten; aber es ist noch immer teilweise unbekannt, welche Substanzen die Maler im Alltag für ihre Mischung nutzten. Ähnliches dürfte für die Druckerschwärze beim Buchdruck gelten. Die Menschen machten damals keine detaillierten Aufzeichnungen, da sie dieses Wissen für unwichtig hielten. Im Zeitalter von Tablets, Smartphones und E-Books ist uns das Gefühl für deren Stellenwert schon ein bisschen abhanden gekommen. Als Fazit bleibt festzuhalten: Bücher sind wahre, unschätzbare Kostbarkeiten, die das Wissen der Menschheit konserviert und der Nachwelt überliefert haben. Mit dem Buchdruck wurde es zum ersten Mal möglich, das Wissen und den Fortschritt zu beschleunigen und vorhandene Kenntnisse anzuhäufen und zu verbessern. Heute gehen Experten davon aus, dass sich das Wissen alle vier Jahre verdoppelt. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 61 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 61 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 62 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE Die erste größere Bibliothek im Altertum stammte übrigens von Assurbanipal, einem assyrischen König, der 25.000 Tontafeln archivieren ließ. Die beiden bedeutendsten Bibliotheken der Antike waren in Alexandria, wo über 700.000 Schriftrollen in den Regalen lagerten, und in Pergamon, wo das Pergament erfunden wurde. W ISSENSW ERT Welche Bücher sind besonders wertvoll? Bücher aus der Antike werden Sie nirgends finden. Sie sind so unendlich kostbar und selten, dass sie nur in Museen und unter besonderen klimatischen Bedingungen ausgestellt werden. Man geht davon aus, dass von der antiken Literatur nur zehn Prozent der Bestände überliefert sind. Selbst von Platon, Aristoteles und antiken Historikern fehlen zahlreiche Schriften, die den Lauf der Jahrhunderte nicht überstanden haben. Auch mittelalterliche Bücher und Handschriften sind so teuer und kostbar, dass Sie diese nicht sammeln können. Damals wurden Bücher von Hand koloriert und verziert. Das früheste Sammelgebiet sind die Inkunabeln oder Wiegendrucke. Damit bezeichnen Experten die ersten Bücher, die bis zu 50 Jahre nach der (erneuten) Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg in Mainz entstanden sind. Wer solche Raritäten sein Eigen nennt, braucht sich um die Wertentwicklung keine Gedanken mehr zu machen. Inkunabeln weisen eine stetige Wertsteigerung auf, neben der Gold und Silber verblassen. Wer günstiger einsteigen möchte, kann auch im 16.-Jahrhundert fündig werden, als der Buchdruck bereits sehr verbreitet war. Besonders begehrt und beliebt sind Werke aus dem Bereich der Geografie; denn diese enthalten sehr oft kostbare Kupferstiche und historische Stadtansichten sowie Landschaftsbilder. Auch Bücher, in denen Tiere und Pflanzen abgebildet sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Früher wurden diese Kupferstiche lieblos aus dem Buch herausgetrennt und auf Auktionen gesondert verkauft. Diese Art der „Buchverstümmelung“ ist heute aber äußerst geächtet. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 62 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 62 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE 63 Beträchtliche Preisanstiege verzeichnen Werke mit einem Ortsbezug (beispielsweise Bücher über Köln oder München) oder Bücher, die in denen Abbildungen eine größere Rolle spielen. Von besonderem Interesse sind hier Werke, die sich der Architektur widmen. Eine hohe Wertsteigerung versprechen zudem Bücher von berühmten Autoren und Geistesgrößen wie von dem bereits erwähnten Leonardo da Vinci oder von Shakespeare. W ISSENSW ERT f Informieren Sie sich detailliert und besuchen Sie verschiedene Fachmessen, die meist im Herbst stattfinden. f Vertiefen Sie sich in die einzelnen Gebiete (Geschichte des Buches, des Verlagswesens, Handschriftenkunde, Drucktechnik, Kupferstich, Lithografie, Paläografie, Typografie, Buchdesign, Bibliotheks- und Archivwesen). Sie werden erstaunliche Dinge lernen. Wussten Sie beispielsweise, dass das Alphabet von den Phöniziern erfunden wurde und dass das „A“ eigentlich einen Stierkopf symbolisiert, wenn Sie den Buchstaben um 180 Grad drehen? f Wenden Sie sich an ein Antiquariat, das dem Verband Deutscher Antiquare angehört; die Mitglieder dieses Verbandes haben sich einer Berufsethik verpflichtet. Bei diesen Händlern haben Sie ein explizites Rückgaberecht. f Sehr teure und kostbare Bücher mit Preisen im vierstelligen Bereich sollten Sie weder auf dem Flohmarkt noch in Internetauktionen erwerben. Das Risiko ist enorm. Es kann sich um ein minderwertiges Buch in einem schlechten Erhaltungszustand handeln, aus dem die Kupferstiche bereits entfernt wurden. Schon kleinste Fehler (Wasserschaden, beschädigter Einband, ein Exlibris) können den Wert erheblich beeinträchtigen. f Beim Verkauf über eine Auktion müssen Sie mit einem Aufgeld von 20 Prozent rechnen, das von Ihrem Gewinn abgeht. f Bücher werden nicht selten von den Händlern zum Dreibis Vierfachen des eigentlichen Wertes auf den Markt gebracht, da wie bei allen Sachwerten die Händler eine gewisse Gewinnspanne erzielen möchten. Besonders fragwürdige Antiquariate berechnen sogar das Zehnbis Zwanzigfache des Marktwertes. Oberstes Gebot bei Ihrer Kapitalanlage in alten Büchern ist es daher, möglichst preisgünstig und angemessen ein- TIPPS und Hinweise für das Büchersammeln 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 63 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 63 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 64 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE zukaufen. Wenn Sie beim Einkauf nicht zäh verhandeln, werden Sie mit Ihren antiquarischen Büchern nur deutliche Verluste einfahren. f Sie müssen herausfinden, wie viel das Buch tatsächlich wert ist. Bedauerlicherweise gibt in Deutschland kaum unabhängige Sachverständige, die den Wert eines Buches ermitteln können. Um den Wert eines Buches zu bestimmen, können Sie in einem Katalog für antiquarische Bücher nachsehen (ZVAB - Zentrales Verzeichnis für antiquarische Bücher) und Online-Antiquariate durchsuchen. Das ZVAB gilt als die größte Datenbank für antiquarische deutschsprachige Bücher und ist über das Internet frei zugänglich. f Bitte beachten Sie, dass die Katalog- oder Verkaufspreise nie den tatsächlichen Marktwert widerspiegeln. Häufig setzen Antiquariate Bücher zu überhöhten Verkaufspreisen ins Internet. Bei Briefmarken geht man beispielsweise davon aus, dass in der Realität nur Wiederverkaufspreise zu erzielen sind, die 15 bis 25 Prozent unter dem Katalogpreis angesiedelt sind! Ähnlich verhält es sich bei antiquarischen Büchern. Sie müssen mindestens 50 bis 60 Prozent von dem Preis, der im ZVAB-Katalog angegeben ist, abziehen. f Auch wenn Sie Bücher über ein Antiquariat verkaufen, werden Sie in der Regel nur die Hälfte des tatsächlichen Wertes erhalten. Aus diesem Grunde kann es sich lohnen, die Bücher besser über Auktionen zu veräußern. f Bücher, die im Internet, auf dem Flohmarkt oder in Antiquariaten häufig angeboten werden, sind keineswegs Raritäten. Bücher aus dem 15., 16. oder 17. Jahrhundert werden Sie dort ohnehin nicht finden. Mit der billigen Massenware auf Flohmärkten werden Sie nur schwer eine höhere Wertsteigerung erzielen. Eine ernsthafte Chance, ein grandioses Schnäppchen zu machen, haben Sie nur, wenn antiquarische Bücher von Privatleuten auf den Markt gebracht werden, die den wahren Wert nicht kennen. Lassen Sie sich aber nicht von Profis täuschen, die fast wertlose Bücher zu horrenden Preisen zu veräußern versuchen und Ihnen etwas von „Dachbodenfunden“ vorschwärmen. f Achten Sie auf den Erhaltungszustand. Bücher, aus denen Seiten herausgetrennt wurden oder deren Einband beschädigt ist, verlieren deutlich an Wert oder sind am Ende nahezu wertlos. Gebrauchsspuren wie Eselsohren, handschriftliche Notizen, abgegriffene Einbände, Stempel oder Widmungen können den Wert eines Buches drastisch mindern. Dies gilt auch für defekte Bindungen, brüchige Einbände, welliges Papier und Wasserschäden, gebrochene Gelenke, Gelb- und Braunfärbungen. Auch sind 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 64 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 64 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE 65 Bücher, deren Grafiken nachträglich von Hand koloriert wurden, nicht unbedingt wertvoller (das gilt vor allem dann, wenn zur farbigen Gestaltung Schablonen verwendet wurden). Nur wenn die Drucktechnik exemplarisch eine bestimmte Epoche repräsentiert (wie etwa die im 19. Jahrhundert entwickelte Chromolithografie), wirkt sich dies wertsteigernd aus. So waren im Napoleonischen Zeitalter um 1800 naturhistorische Werke überaus beliebt, die neue Drucktechniken bei Abbildungen einsetzten. Man kann zudem Zeitschriften aus dem 19. Jahrhundert sammeln und sich auf Grafiken spezialisieren. Auf Flohmärkten werden bisweilen alte Magazine und Zeitschriften aus dem 19. Jahrhundert feilgeboten. Holzschnitte und Chromolithografien (eine Form des Steindrucks, der unter hohem Aufwand farbige Abbildungen ermöglicht) haben oft einen beträchtlichen Wert, so dass ein Bild, wenn es sorgfältig gerahmt wurde, für mehr als zehn Euro verkauft werden kann. f Wertvolle Bücher müssen nicht schön sein. Oft sind äußerlich schöne Bücher eher ein unübersehbares und offenkundiges Zeichen für einen geringeren Wert, da schon in früheren Jahrhunderten billige Massenwerke besonders gut aufgemacht waren, damit man sie besser in der breiten Bevölkerung verkaufen konnte. In aufstrebenden Schichten dienten diese Handbücher als Blickfang in den Regalen oder Vitrinen und sollten Bildungsambitionen belegen. Hausierer brachten diese „Kolportage“ unter das Volk. Bücher sind nie wirklich Unikate. Auch wenn durch Katastrophen, Krisen und Kriege, Feuersbrünste und Überschwemmungen vieles untergegangen ist, werden dennoch immer wieder große Bestände entdeckt. Die wichtigsten Kriterien für den Kauf eines antiquarischen Buches sind: f Vollständigkeit (es dürfen keine Seiten oder Abbildungen fehlen) f Der Einband muss einwandfrei und unbeschädigt sein. Ein Pergamenteinband gilt als besonders wertvoll. Im Mittelalter und auch in der frühen Neuzeit wurde für kostbare Bücher nur Pergament verwendet. Im Mittelalter war es sogar ausdrücklich verboten, Urkunden auf Papier auszufertigen. f Das Buch sollte keine schweren Mängel aufweisen (wie Stockflecken, die durch zu hohe Feuchtigkeit entstehen, oder zerfallendes Papier infolge zu großer Trockenheit). 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 65 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 65 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 f Bisweilen kann die Herkunft (Provenienz) wertsteigernd wirken, etwa wenn das Buch sich im Besitz berühmter Buchsammler oder Bibliotheken befand. Wie Sie Ihre Bücher aufbewahren In Bibliotheken werden kostbare Werke in sorgsam elektronisch kontrollierten Klimakammern gelagert, da eine zu geringe Luftfeuchtigkeit das Papier austrocknet und eine zu hohe die Bildung von hässlichen Stockflecken begünstigt, die das Buch allmählich zerstören. Für Privatpersonen ist es daher schwierig, wertvolle Bücher aus vergangenen Zeiten so sorgfältig aufzubewahren, dass sie keinen Schaden nehmen. Fassen Sie das Papier auf keinen Fall mit Ihren Händen an, sondern nehmen Sie Handschuhe. Denn Hautabsonderungen (wie Fett) führen dazu, dass sich das Papier schneller zersetzt. Die Papierqualität hat im Verlauf der Jahrhunderte immer mehr gelitten. Während im Mittelalter und in der frühen Neuzeit noch Pergament verwendet wurde, das sich als relativ beständig erweist, neigt das seit dem Spätmittelalter verbreitete und von den Chinesen erfundene und von den Arabern im Hochmittelalter eingeführte Papier zur schnelleren Alterung. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Papier noch aus Leinen gefertigt, und es wurde Wert auf gutes Material gelegt. Im 18. Jahrhundert hingegen wurde das Schreibmaterial vorwiegend aus Holz hergestellt, was die Vergilbung begünstigt. Noch schlimmer war es nur noch im 19. Jahrhundert, als im Rahmen der industriellen Massenfertigung billiges Holzpulver als Abfallprodukt verklebt wurde. Bücher sollten Sie immer im Dunkeln in Schränken lagern, da das UV-Licht die Druckfarbe stetig ausbleicht und den Zerfallsprozess beschleunigt. Es gibt Spezialglas, das die UV-Strahlen größtenteils absorbiert. Auch Schatullen (Spezialhüllen) oder Kartons eignen sich für den Schutz. Ein dunkler Schrank schützt am besten vor dem UV-Licht. Sie sollten bei Regalen und Schränken darauf achten, dass sie keine Chemikalien (Farbstoffe, Weichmacher) ausdunsten, die das Papier schneller altern lassen. 66 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 66 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 66 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 KOST BA R E BÜCH ER - G EIST I G E SCH ÄTZE 67 Ein wichtiges Qualitätsmerkmal, das man nicht übersehen sollte, ist übrigens die Buchbindung. In früheren Jahrhunderten dominierte die relativ stabile und handwerklich anspruchsvolle Fadenheftung. Der unaufhaltsame Niedergang des Buchbinderhandwerks manifestiert sich im 19. Jahrhundert, als Bücher schnöde mit rostenden Eisenklammern getackert wurden, die braune Flecken auf den Seiten hinterließen. Die heute gängige und fast überall anzutreffende Klebebindung dürfte allerdings auch nur wenige Jahrzehnte unbeschadet überstehen. Bei Bibliotheksbüchern ist die Bindung oft schon nach wenigen Wochen beschädigt, da der Klebstoff einer häufigen Nutzung nicht standhält. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 67 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 67 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 68 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 68 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 COMICS - RENDITE IN ENTENHAUSEN Comics wurden lange Zeit unterschätzt - sowohl als Kunstform als auch als Renditeobjekt. Doch schon längst haben die Comics ihr Image als „Groschenheftchen“ abgestreift und werden zunehmend als ernstzunehmende Kunst auch von hartgesottenen Kritikern anerkannt. Da aber lange Zeit kaum jemand Comics sammelte, sind nun die frühen Exemplare um so seltener. Trotz der multimedialen Vielfalt, die heute das Internet und andere Medien repräsentieren, konnten sich Comics als eigenständige Darstellungsform einer sequenziellen Erzählweise behaupten. Die Bildgeschichte fasziniert noch heute sehr viele Menschen. Die Ursprünge des Comics reichen weit zurück bis zu den alten Ägyptern; denn auch die Pyramiden und die Grabmäler waren mit üppigen Bildergeschichten geschmückt, die Szenen aus dem Alltag illustrieren. Selbst der berühmte Teppich von Bayeux, der die Eroberung Englands durch die Normannen darstellt, ist im Prinzip ein Comic. Ebenso die bunten Glasbilder in Kirchen - sie stellen im weitesten Sinne einen Comic dar, auch wenn man sie nicht so bezeichnen würde. Die ersten Comics im heutigen Sinne verdanken ihre Popularität den Tageszeitungen. Im Jahr 1896 sorgte eine Bildgeschichte mit dem „Yellow Kid“ für Aufsehen. Den endgültigen Durchbruch schaffte Rudolph Dirks mit den berühmten „Katzenjammer Kids“, die erstmals 1897 in einer amerikanischen Tageszeitung erschienen. In Deutschland gelten die Bildgeschichten von Wilhelm Busch als Vorläufer. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 69 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 69 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 70 CO M I CS - R EN D I T E I N EN T EN H AUSEN Den wahren Siegeszug der Comics läutete Walt Disney in den dreißiger Jahren mit Figuren wie „Donald Duck“ und „Micky Maus“ ein. In Frankreich etablierte sich mit dem Künstler Hergé „Tim und Struppi“. Ende der dreißiger Jahre wurde das Comic durch „Superman“ geprägt. Die Superheldencomics konnten sich bis Ende der fünfziger Jahre halten. Als das eigentliche goldene Zeitalter der Comics gelten aber die vierziger Jahre. Neben „Superman“ gewannen auch „Batman“ und „Spiderman“ an Ansehen. In den sechziger Jahren entstanden mit der Studentenbewegung so genannte „Underground Comics“, die sich gesellschaftskritisch mit einigen Themen auseinandersetzten, aber keine Breitenwirkung entfalteten. In den neunziger Jahren entstand als neue Kunstform die „Graphic Novel“, die das erzählerische Moment und Reportagen in den Vordergrund rückte. Zur gleichen Zeit wurden in Europa und Nordamerika auch die japanischen „Mangas“ beliebt, die durch eigene ästhetische Standards sich abheben. Reich durch Comics? In den USA entdeckte ein Dachdecker auf einem Dachboden einen alten Comic. Für die gut erhaltene Erstausgabe bekam er erstaunliche 175.000 US- Dollar. Im Jahr 1938 hatte das Heftchen zehn Cent gekostet, und wäre die Erhaltung noch besser gewesen, könnte sich der Handwerker als Millionär in Florida zur Ruhe setzen. Die Erstausgabe des Superman-Comics erzielte bei einer Auktion Millionen. W ISSENSW ERT Das Originalheft aus dem Jahr 1938, als die erste Ausgabe mit „Superman“ erschien, kommt auf einen Wert von 3,3 Millionen US-Dollar. „The Batman“, das 1939 veröffentlicht wurde, bringt es sogar auf 3,4 Millionen US-Dollar und ist damit das mit Abstand wertvollste Comic aller Zeiten. Der Fledermausheld „Batman“, der ebenfalls 1939 die Weltbühne betrat, muss sich mit einem Wert von 350.000 US-Dollar zufrieden geben. Auch in Europa haben einige Werke Höchstpreise erzielt. So kam die Originalzeichnung von „Tim und Struppi“ von Hergé auf eine halbe Million Euro. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 70 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 70 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 CO M I CS - R EN D I T E I N EN T EN H AUSEN 71 Ein Problem ist häufig die Erhaltung; denn nur nahezu unbenutzte Heftchen erzielen Höchstpreise. Hinzu kommt, dass Comics in den fünfziger Jahren auf billigem, sehr holzhaltigen Papier gedruckt wurden, das sich wegen der Säure schnell zersetzt und rasch vergilbt. Außerdem wurden viele Exemplare als „Groschenware“ kaum pfleglich behandelt, sondern zerfleddert in Kisten und auf staubigen Dachböden abgelegt, worunter ihr Zustand deutlich gelitten hat. Schon ein kleiner Knick kann ein Comic im Wert von mehreren tausend Euro auf hundert Euro fallen lassen. ACHTUNG In den USA ist es üblich, die Comics mit einem Siegel und einem Zertifikat in Kunststoffbehältern einschweißen zu lassen. Die Kunststoffe dürfen keine ausdampfenden Weichmacher enthalten, die dem Papier schaden könnten. Wenn die Schweißnaht geöffnet wird, verfällt das Zertifikat. Insbesondere in den USA gibt es ein fein abgestuftes Klassifikationssystem, das von „mint“ (druckfrisch) über „very fine“ sowie „fine“ bis zu „very good / good“, „fair“ und „poor“ reicht. Bei der höchsten Erhaltungsstufe „mint“ werden enorm hohe Maßstäbe angelegt - schon Staub oder eine ganz unscheinbare Abnutzung führen dazu, dass diese Auszeichnung nicht vergeben wird. Die wertvollsten Comics stammen aus der Frühzeit wie den dreißiger oder vierziger Jahren. Am interessanten sind natürlich die Erstausgaben. Sehr hohe Preise bekommen ambitionierte Sammler nur in den USA, wo Comics eine wesentlich höhere Wertschätzung als Kunstform genießen. Die Erstaus gabe von „Micky Maus“ in deutscher Sprache wird auf gerade einmal 12.000 Euro taxiert. In den USA kommt das englischsprachige Pendant auf mehrere hunderttausend US-Dollar. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 71 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 71 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 72 CO M I CS - R EN D I T E I N EN T EN H AUSEN f Kaufen Sie besser im Laden als im Internet. Denn dort können Sie den genauen Erhaltungszustand des Comics in Augenschein nehmen. Denken Sie daran, dass schon ein kleiner Knick genügt, um den Wert drastisch zu mindern. Es gibt mittlerweile Läden, die sich auf das Sammeln von Comics spezialisiert haben. f Wertvolle Comics können Sie vor allem in den USA verkaufen. In Deutschland ist der Markt dafür noch nicht reif. f Konzentrieren Sie sich auf die bekannten Comics, die für den Mainstream interessant sind. Hierzu zählen „Micky Maus“, „Superman“, „Batman“ und die anderen Superhelden. Europäische und japanische Comics sind als Investment noch nicht so anerkannt. f Achten Sie sorgfältig auf die Erhaltung, und machen Sie sich mit den gängigen Klassifikationssystemen in Europa und in den USA vertraut. f Sammeln Sie nur dann, wenn Comics wirklich Ihre Leidenschaft sind, und lassen Sie die Rendite erst einmal außer Acht. TIPPS für das Sammeln von Comics 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 72 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 72 10.06.2020 10: 02: 10 10.06.2020 10: 02: 10 SAMMELK ARTEN Sammelkarten sind heute weit verbreitet und erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Trading Card Games, wie sie im Englischen genannt werden, bestehen meist aus einem Starterpaket und zufällig zusammengestellten Karten in einer Packung (so genannte „Booster“), die die Sammlung Schritt für Schritt ergänzen und erweitern sollen. Da durch dieses Sammelprinzip manche Karten doppelt oder mehrfach vorhanden sind, müssen Karten getauscht werden. Zwei der bekannten Sammelkartenspiele sind „Yu-Gi-Oh! Trading Card Game“ und „Pokémon“, das auf einem Videospiel von Nintendo beruht. In den USA sind besonders Sammelkarten zu verschiedenen Filmen verbreitet. Hierzu gehören Serien wie „Akte X“ oder „Star Trek“. Auch zu Sportveranstaltungen (Wrestling), Comics und Rollenspielen wurden Sammelkarten veröffentlicht. In Deutschland sind Sammelkarten der Deutschen Bundesliga populär. Aber auch zur „Champions League“ und zur Fußballweltmeisterschaft erscheinen Sammelalben mit Karten. Die Rendite von Sammelkarten In den USA ist das Sammeln von Sportkarten ein beliebtes und renditeträchtiges Hobby. Insbesondere die Sportarten Baseball, Football und Basketball stehen im Mittelpunkt des Interesses. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 73 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 73 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 74 S A M M ELK A RT EN Als Karl Kissner und seine Cousine Karla Hench in Ohio das Haus des verstorbenen Großvaters entrümpeln wollten, stießen sie auf einen Schatz besonderer Art: In einem unscheinbaren Pappkarton befanden sich Hunderte von Baseballkarten, die über hundert Jahre alt waren und eine hervorragende Erhaltung aufwiesen. Die Serie stammte aus dem Jahr 1910. Der Kartenfund hatte einen astronomischen Wert, der den des vererbten Hauses um ein Vielfaches überstieg. Experten schätzen den Fund auf über drei Millionen US-Dollar. Allein 37 der insgesamt 700 Karten kommen auf einen Wert von einer halben Million US-Dollar. W ISSENSW ERT Das Sammeln solcher Sportkarten ist in den USA ein gängiges Hobby. Es gibt sogar einen Verband, der sich auf die Bewertung solcher Karten spezialisiert hat - den „Professional Sports Authenticator“. Besonders hohe Renditesteigerungen können Karten aus den vierziger Jahren vorweisen. Der wichtigste Zeitraum für wertvolle Sportsammelkarten in den USA erstreckt sich auf die Jahre von 1948 bis 1960. Sie stammen meist von dem damals sehr bekannten Kaugummi-Hersteller Bowman Gum, der später von Topps Chewing Gum übernommen wurde. W ISSENSW ERT Sowohl die Karten von Bowman Gum als auch von Topps Chewing Gum aus diesen Jahren zählen zu den beachtlichen Renditeobjekten. Wer alle Baseball- Karten der Firma Bowman aus dem Jahr 1951 (insgesamt 324 Stück) sein Eigen nennt, bekommt dafür immerhin mehr als 20.000 US-Dollar. Allein die Karte mit dem Bild des Sportlers Mickey Mantle (Nr. 253) erzielte auf Auktionen einen Wert von über 8.000 US-Dollar. Vergleichbar wie bei Comics spielt der Erhaltungszustand eine ausschlaggebende und alles dominierende Rolle. Als Sammler sollten Sie vor allem darauf achten, dass die Ecken der Karten unversehrt sind. Eine starke Abnutzung, Verschmutzung oder ein mangelhafter (ausgebleichter) Druck mindert den Wert der Karte erheblich. Beschädigte Karten sind wertlos. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 74 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 74 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 S A M M ELK A RT EN 75 In den USA gibt es eine allgemein anerkannte Klassifikation und Systematik der Erhaltungsstufen. Die höchste Qualität wird mit „mint“ ausgezeichnet. Solche Karten sind perfekt erhalten und weisen keinerlei Abnutzungsspuren auf. Die Ecken sind nicht verborgen oder aufgeraut. Das Druckbild ist zentriert und einwandfrei. Erste Qualitätseinbußen signalisiert die Einstufung in „near mint - mint“ oder „near mint“. Eine gewisse Abnutzung ist bei der euphemistischen Bewertung „excellent mint“ zu erkennen. Bei „excellent“ sind die Kanten und Ecken abgegriffen; und bei „very good“ sind erhebliche Abnutzungsspuren nicht zu übersehen. Noch tiefere Rankings deuten die Noten „very good“, „good“, „fair“ und „poor“ an. Als Investments eignen sich deshalb nur die Sportkarten der Kategorie „mint“ oder „near mint - mint“ bzw. „near mint“. W ISSENSW ERT Wenn Sie sich für Sportkarten interessieren, sollten Sie sich auf einzelne wertvolle Objekte konzentrieren. Es macht heutzutage kaum noch Sinn, sich ein ganzes Deck an Karten zuzulegen. Denn diese Serien werden meist durch weniger gut erhaltene Karten „aufgefüllt“, damit das Sammelgebiet vollständig ist. Viel ratsamer ist es, von Vornherein sich auf die wertvollen Einzelkarten zu fokussieren. In den USA hat sich das Unternehmen Beckett Media auf Sportsammelkarten spezialisiert. f Denken Sie daran, dass in Deutschland das Sammeln von Sportkarten nicht so lukrativ ist. Sie müssen von Vornherein einplanen, die Karten in den USA zu verkaufen. f Konzentrieren Sie sich auf die dort gängigen und beliebten Sportarten Basket-, Base- und Football. f Achten Sie äußerst sorgfältig auf die Erhaltung, und akzeptieren Sie nur Sportkarten, die die Erhaltung „mint“ vorweisen können. f Informieren Sie sich anhand von Katalogen über die wertvollsten Einzelkarten. f Lassen Sie die Karte in den USA von einem Fachverband hinsichtlich ihrer Qualität (Erhaltungszustand) offiziell einstufen. TIPPS für das Sammeln von Sportkarten 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 75 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 75 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 f Verzichten Sie darauf, eine gesamte Serie zu sammeln. f Sportsammelkarten erhalten Sie in spezialisierten Auktionen (Bsp.: Beckett). Achten Sie auf die Zuverlässigkeit und Reputation des Verkäufers und die Erhaltung der Karten. 76 S A M M ELK A RT EN 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 76 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 76 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 ANSICHTSK ARTEN Kennen Sie den Begriff „Philokartie“? Mit diesem Wort bezeichnet man das Sammeln von Ansichtskarten. In Frankreich erschien Ende des 19. Jahrhunderts die erste Fachzeitschrift für dieses Hobby, das im Deutschen „Postkartenkunde“ genannt werden könnte. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg etablierte sich das Kartensammeln als ein weit verbreitetes Steckenpferd, zumal damals noch häufiger Postkarten versandt wurden als im Zeitalter der Smartphones. Den Durchbruch schaffte das Sammelgebiet aber erst in den achtziger Jahren, als immer mehr wertvolle historische Postkarten die Sammlerleidenschaft entfachten. Im neunzehnten Jahrhundert wurden Postkarten erst dann ein Massenartikel, als es gelang, die Druckkosten erheblich zu senken und durch die Fotografie ansprechende Motive zugänglich zu machen. Auch der zunehmende Tourismus verhalf der Postkarte zum Siegeszug um die Welt. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurden immer mehr Ansichtskarten gesammelt, sodass auch Alben aufkamen. Vereinsgründungen folgten - der erste „Sammlerverein“ wurde 1894 in Hamburg aus der Taufe gehoben. Allein um 1900 gab es in Deutschland elf Fachzeitschriften, die sich mit dem Ansichtskartensammeln beschäftigten. In den USA umfasste der Verband „Post Card Union of America“ immerhin 10.000 Mitglieder. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 77 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 77 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 78 A NSI CH TSK A RT EN Daraufhin wurden in Amerika und in Europa zahlreiche Postkartenverlage gegründet. Erst nach dem Ersten Weltkrieg ebbte die Euphorie wieder ab. In der Nachkriegszeit gewannen Motive aus bekannten Hollywood-Filmen und die Porträts von Schauspielern an Bedeutung. Über Jahrzehnte blieb das Ansichtskartensammeln eher ein privates Hobby. Das änderte sich schlagartig in den siebziger Jahren, als die Sammelleidenschaft geweckt wurde und Ansichtskarten erstaunliche Wertsteigerungen verbuchten. Die erste Auktion für Ansichtskarten fand in Deutschland 1973 in Hamburg statt. Dort befindet sich im Stadtteil Altona ein Ansichtskartenmuseum mit 1,5 Millionen Exponaten. Die ersten Läden für Ansichtskarten wurden im Zuge dieses Booms gegründet, und auch Fachtagungen und Messen versorgten passionierte Sammler mit neuen Informationen. Die ersten Veranstaltungen fanden in Düsseldorf und Frankfurt statt. Welche Karten sind besonders wertvoll? Zwar konnte die Philokartie nie dem Briefmarken- und Münzensammeln den Rang ablaufen, aber das Interesse wächst. Vor allem historische Ansichtskarten mit geografischen Motiven (wie alten Stadtansichten) erfreuen sich großer Beliebtheit. Daneben spezialisieren sich Sammler auf Karten, die eigens von Künstlern entworfen wurden, oder durch spezielle Druckverfahren (Beispiel: Lithografien) entstanden. Selbst Sondergebiete wie Feldpostkarten aus den beiden Weltkriegen konnten sich etablieren. Eine besondere Fraktion stellen die Heimatsammler dar, die sich auf Ansichtskarten einer Heimatstadt oder einer Region verlegen. In Großstädten werden oft Karten aus einzelnen Stadtteilen gesammelt. Auch Themenschwerpunkte wie Industrie, Gewerbe oder Tourismus finden Anklang. Thematische Karten, die Ansichten von historischen Bahnhöfen oder Kirchen zeigen, sind begehrt. Einige Sammler verknüpfen das Sammeln von Briefmarken mit dem Erwerb von Ansichtskarten. Solche Karten (im Fachjargon „Ganzsachenkarten“ ge- 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 78 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 78 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 A NSI CH TSK A RT EN 79 nannt) können als Originale mit einem besonderen Poststempel oft einen noch höheren Wert erlangen. Wer gerne Museen besucht, kann eine Vielzahl von Ansichtskarten betrachten. Neben dem herausragenden Museum in Hamburg-Altona gibt es im Museum für Kommunikation in Berlin 300.000 Exponate. In Stuttgart ist im „Haus der Geschichte“ Baden-Württembergs eine Sammlung von Glasplatten vorhanden, die dem ehemaligen Postkartenverlag Metz aus Tübingen gehörte. In den vergangenen Jahren setzte sich zudem in Trend durch, dass alte Ansichtskarten in Büchern mit Themenschwerpunkten veröffentlicht werden, da die Urheberrechte an den Fotografien nach so vielen Jahrzehnten in etlichen Fällen bereits erloschen sind. Was Sie beim Sammeln beachten sollten Ansichtskarten können Sie auf dem Flohmarkt oder im Internet erwerben. Daneben gibt es spezialisierte Ansichtskartenbörsen. Die Preise liegen in der Regel zwischen 50 Cent und 20 Euro. Dabei sollten Sie eine wichtige Grundregel beherzigen, die maßgeblichen Einfluss auf die Wertsteigerung hat: Postkarten aus Großstädten sind wegen der höheren Auflage günstiger als Darstellungen von kleinen Orten und Marktflecken. Auch sind Ansichtskarten von berühmten Denkmälern und Sehenswürdigkeiten (wie beispielsweise dem Brandenburger Tor) günstiger. Dasselbe gilt für Kurorte oder beliebte touristische Attraktionen. Seltener und damit für die Wertsteigerung lukrativer sind kleine Orte ohne Tourismus. Häufig sammeln dort zusätzlich Heimatmuseen. Karten, die vor 1890 erschienen sind, gelten als frühe Ansichtskarten und weisen deshalb einen höheren Wert auf. Einige Experten spezialisieren sich auf ungewöhnliche Fachgebiete wie Jugendstilkarten aus der Zeit der Belle Epoque oder auf Zeppelinpost oder auf Karten aus den früheren Kolonialgebieten. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 79 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 79 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 80 A NSI CH TSK A RT EN Welche Rendite Sie mit Ansichtskarten erzielen Dass Postkarten nicht nur ein bescheidener Zeitvertreib sein müssen, zeigt eine Auktion aus dem Jahr 2002. Damals wurde in London eine Ansichtskarte für rund 50.000 Euro versteigert. Allerdings stammte das edle Stück aus dem Jahr 1840 und trug zusätzlich eine Penny-Black-Briefmarke. Ein Großteil des Wertes war daher auf die seltene Briefmarke zurückzuführen. Einen vergleichbaren Rekord kann eine Ansichtskarte der Titanic für sich reklamieren, die für 20.000 Britische Pfund unter den Hammer kam. Die Karte verweist auf eine traurige Vorgeschichte: Sie wurde auf der Titanic geschrieben, ehe sie unterging und Tausende von Passagieren in den Tod riss. W ISSENSW ERT Im Jahr 2010 wurde in Stuttgart eine Feldpostkarte auf einer Auktion angeboten, die 30.000 Euro einbrachte. Sie wurde in China zur Zeit des so genannten Boxeraufstands verschickt, der zur Intervention der europäischen Großmächte führte. Rekordwerte verzeichnen zudem künstlerisch gestaltete Postkarten aus Wien oder solche, die in der Tradition des Bauhauses stehen, das den Architekturstil in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und später beispielsweise in Chicago prägte. Künstlerische Ansichtskarten erzielen Preise von über 10.000 Euro. Eine von dem berühmten Künstler Paul Klee gestaltete Bauhaus- Karte wechselte sogar für 22.000 Euro den Besitzer. f Ansichtskarten mit einer besonders hohen Wertsteigerung stammen aus dem 19. Jahrhundert. Alle Karten ab den fünfziger Jahren sind eher billige Massenware und als Anlageobjekt fragwürdig. f Als äußerst lukrativ gelten Postkarten, die von renommierten Künstlern gestaltet wurden (hierzu zählen die Bauhaus-Karten). f Achten Sie auf eine sehr gute Erhaltung. Knicks und Beschmutzungen wirken sich deutlich wertmindernd aus. Sie sollten niemals und unter keinen Umständen die Briefmarke ablösen, denn diese kann den Wert einer Ansichtskarte beträchtlich steigern. TIPPS für das Sammeln von Ansichtskarten 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 80 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 80 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 A NSI CH TSK A RT EN 81 f Karten, deren Bildseite beschriftet wurde oder die gelocht wurden, sind nahezu wertlos. f Sammeln Sie überwiegend Orte, die weniger bekannt sind. Touristische Attraktionen und beliebte Landschaften und Regionen wie der Bodensee, der Schwarzwald, die Alpen oder die Lüneburger Heide sind häufig Massenware ohne Aussicht auf eine Wertsteigerung. Postkarten aus bayerischen oder niedersächsischen Dörfern und Kleinstädten ohne Tourismus sind hingegen wesentlich vielversprechender. f Bevorzugen Sie seltene Motive. Während Kirchen, Marktplätze, Denkmäler oder Rathäuser häufig abgebildet wurden, sind Bahnhöfe, Hotels, Industrieanlagen oder einzelne Privathäuser eher selten und somit begehrter. Auch Postkarten, auf denen Passanten oder Autos und andere Fahrzeuge zu sehen sind, haben einen größeren Seltenheitswert und dokumentieren das Alltagsleben in vergangenen Epochen. f Überaus gefragt und rar sind Ansichtskarten, die bestimmte Ereignisse in der Provinz festhalten. Solche Ereigniskarten können sich auf ein Jubiläum, ein Stadtfest oder einen Karnevalsumzug beziehen. f Ein lukratives Sammelgebiet sind neuartige Druckverfahren. So genießen Lithografien eine hohe Wertschätzung unter Kennern, während Kupferstiche und Fotokarten eher als Massenware eingestuft werden. Selten sind auch Karten, die einen Prägedruck aufweisen. f Achten Sie auf die Briefmarke. Durch eine lukrative und gefragte Briefmarke können Sie den Wert der gesamten Ansichtskarte beträchtlich steigern. Ein auffälliger Abschnitt in der Geschichte ist hierbei das Jahr 1923, als in Deutschland die Hyperinflation grassierte. Eine Ansichtskarte aus dieser Zeit mit einer Briefmarke in einem Wert von mehreren Millionen Reichsmark ist sicher ein herausragendes und faszinierendes Sammelstück, um das Sie viele beneiden werden. Auch Postkarten aus der Zeit von 1945 bis 1948 sind wahre Raritäten, da es damals noch nicht die D-Mark gab und Postkarten wegen der Zonengrenzen und der fehlenden Infrastruktur selten verschickt wurden. Eine solche Postkarte stellt ein beachtliches historisches Dokument dar. f Ein weiterer wichtiger Tipp, wie Sie günstig an Karten kommen: Kaufen Sie Ihre Objekte dort, wo die Kartenmotive auf weniger Interesse stoßen. Eine begehrte Karte mit einer Dorfansicht aus dem Emsland kaufen Sie beispielsweise natürlich nicht dort, sondern in Köln, München oder in Hamburg. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 81 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 81 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 82 A NSI CH TSK A RT EN f Schauen Sie in Lots nach: Lots sind Bündel oder ganze Säcke voller Postkarten, die zu einem Kilopreis verschleudert werden. Wenn Sie ein solches Säckchen erhalten, haben Sie gute Chancen, unentdeckte Schätze zu heben. Mustern Sie jede Briefmarke und jedes Ansichtskartenmotiv genau, und lassen Sie sich Zeit. Wenn das Bündel noch nicht vorsortiert und die Prachtstücke nicht ausgelesen wurden, ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass Sie die eine oder andere Kostbarkeit zutage fördern. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 82 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 82 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 HISTORISCHE WERTPAPIERE Haben Sie schon einmal eine Aktie gesehen? Aktien und Anleihen werden heutzutage nicht mehr in so genannten effektiven Stücken geliefert. Vielmehr werden Wertpapiere nur noch virtuell gehandelt und verwahrt. Daher haben die heute lebenden Anleger und Investoren so gut wie nie eine Aktien- oder Anleihenurkunde im Original gesehen. Wertpapiere erscheinen lediglich als abstrakte Zahlen auf einem Bildschirm. In früheren Zeiten war dies völlig anders. Damals überreichte die Bank dem Kunden die Wertpapiere, die dann im heimischen Tresor, unter der Matratze oder in einem Bankschließfach deponiert wurden. Aus dieser Zeit stammt der heute nahezu unverständliche Begriff „Couponschneider“, der sich in manchem Roman aus dem neunzehnten Jahrhundert findet. Damit bezeichnete man damals wohlhabende Pensionäre, die immer einen „Coupon“ von dem Anleihenbogen mit der Schere abschnitten und zur Bank brachten. Für diesen Abschnitt aus Papier erhielten die Bankkunden die Zinsen bar ausbezahlt. W ISSENSW ERT In unserer Zeit werden die Zinsen elektronisch verwaltet und von der depotführenden Bank einfach auf das Konto überwiesen. Aktien- und Anleihenurkunden verschwanden. Die persönliche Aufbewahrung der Wertpapiere barg erhebliche Risiken. Viele Anleger vertrauten deshalb während des Zweiten Weltkriegs die Aktien und Anleihen der Deutschen Reichsbank an; denn zu Hause waren die Vermö- 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 83 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 83 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 84 H ISTO R ISCH E W ERT PA P I ER E genswerte nicht sicher. Nach einem Brand konnte alles vernichtet sein. Doch alle Vorkehrungen nützten am Ende nichts. Als der Krieg zu Ende war, lag der Sitz der Reichsbank ausgerechnet im Ostteil Berlins, und so konnten die von der DDR geschmähten „Spekulanten“ und „Nutznießer des Kapitalismus“ nicht an ihre Wertpapiere. Insofern hat die heute vorherrschende elektronische Verwaltung vielleicht doch gewisse Vorteile; es sei denn, ein Land stürzt in den Staatsbankrott, und ein Teil des Vermögens wird über das Wochenende als Sondersteuer einbehalten. Glück hatten aber beispielsweise jene Anleger, die Zarenanleihen aufbewahrten. Als die Oktoberrevolution in Russland ausbrach, weigerte sich die neue Regierung, die Schulden aus der Zarenzeit zu tilgen. Die international verbreiteten Anleihen wurden über Nacht vollständig wertlos. Wer jedoch die Urkunden aufbewahrte, konnte sie später zumindest als historische Wertpapiere auf Auktionen verkaufen. Die prachtvolle Aufmachung bescherte den Anlegern im Nachhinein einen kleinen Trostpreis. Die historischen Wertpapiere längst vergangener Zeiten erfreuen sich mittlerweile wieder großer Beliebtheit; denn die liebevoll aufgemachten Urkunden gelten als Kunstwerke und werden weltweit gesammelt. Aktien und Anleihen sind mit aufwändigen Vignetten verziert. Antike Motive zieren amerikanische Eisenbahnaktien. Aphrodite und Zeus thronen auf dampfenden Lokomotiven, Hera und Poseidon posieren neben rauchenden Stahlwerken. Der ganze griechische Olymp bevölkert die Fabriken des Industriezeitalters, als würden die Unsterblichen persönlich die Geschicke des Unternehmens leiten. Jede Aktie und jede Anleihe kann durch eine individuelle Nummer identifiziert werden. Die Urkunden haben umfangreiche Sicherheitsmerkmale wie Logos und Vignetten und tragen nicht selten die persönliche Unterschrift des Vorstandsvorsitzenden. Das Sammelgebiet „Historische Wertpapiere“ befindet sich im Aufwind; früher wurden diese Nonvaleurs, wie sie in der Fachsprache auch heißen, nicht gesammelt. Etliche Bestände gingen in den beiden Weltkriegen unter. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 84 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 84 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 H ISTO R ISCH E W ERT PA P I ER E 85 Meist zur Weihnachtszeit bieten Supermarktketten historische Wertpapiere als Weihnachtsgeschenk in letzter Minute an. Bei diesen Papieren handelt es sich aber häufig um Eisenbahnaktien aus dem 19. Jahrhundert, die in hoher Auflage erhalten sind und kaum Wertsteigerungen vorweisen können. Wie Sie hohe Renditen mit historischen Wertpapieren erzielen Bei historischen Wertpapieren sind beträchtliche Preisunterschiede zu beobachten. Während gängige Eisenbahnaktien schon für wenige Euro auf den Markt geworfen werden, können einige ausgewählte Exemplare weit über 100.000 Euro wert sein. W ISSENSW ERT Und der Unterschied ist auch für Laien relativ leicht auszumachen: Die wertvollsten und gewinnträchtigsten historischen Wertpapiere sind jene, die eine Originalunterschrift einer berühmten Persönlichkeit aus der Wirtschaftsgeschichte tragen. Sie sollten sich auf dieses Segment konzentrieren. Solche Urkunden werden als „Autographenzertifikate“ bezeichnet. Wenn Sie eine Aktie kaufen, die die Originalunterschrift des Firmengründers Siemens trägt, können Sie mit deutlichen Wertsteigerungen rechnen. In den USA verbuchen die Aktien der Standard Oil Company des legendären Wirtschaftstycoons Rockefeller Höchstpreise; eine Aktie ist mehr als 50.000 Euro wert. Auch Papiere, die von Henry Ford persönlich signiert wurden, sind mit astronomischen Wertsteigerungen gesegnet. Selbst der weltberühmte Erfinder der Glühbirne, Thomas Edison, hat sich auf den Aktien seines Unternehmens verewigt. Doch die Reihe der legendären Wirtschaftskapitäne ist noch länger: Der sagenumwobene Bankier J.P. Morgan gehört ebenso zu diesem illustren Zirkel wie der Hotelier John Astor. Selbst Charlie Chaplin besaß ein eigenes Unternehmen, das Aktien herausgab. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 85 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 85 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 86 H ISTO R ISCH E W ERT PA P I ER E Reich mit Goethe Wohl unbestritten ist, dass Goethes Werke an sich eine Bereicherung des Geisteslebens darstellen. Doch wussten Sie auch Folgendes? Zu Goethes Zeiten arbeiteten Ende des 18. Jahrhunderts mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Schriftsteller konnten daher von ihren Werken unter keinen Umständen leben, da nur eine dünne und überschaubare adelige und bürgerliche Elite in den Städten überhaupt genügend Muße fand, sich in Goethes „Faust“ oder „Iphigenie“ zu vertiefen (eine skurrile Ausnahme ist übrigens Goethes Schwager, der mit kolportageartigen Räubergeschichten sehr zum Verdruss des Weimarers Höchstauflagen erzielte). Auch berühmte und umschwärmte Dichter, die mehr auf Parnass der hohen Kunst verweilten als in den dürftigen Niederungen der Realität, waren auf einen mühseligen Broterwerb angewiesen. Goethe musste zumindest nicht als Advokat sein karges Brot in Weimar verdienen, zumal er sein Jurastudium mehr nebenbei in Straßburg absolviert hatte und das turbulente Studentenleben dem Ernst der Juristerei vorzog. Voltaire hingegen war als gerissener Spekulant in Berlin mit preußischen Staatsanleihen reich und wohlhabend geworden, was Friedrich den Großen sehr verärgerte. Voltaire konnte getrost auf einen beschwerlichen Broterwerb verzichten. Anders sah es bei Goethe aus. Glücklicherweise half der Herzog von Weimar der Geisteskoryphäe, so dass er nicht wie Schiller Geschichtsvorlesungen über Wallenstein im trüben Jena halten musste. Er wurde zum Minister ernannt und zeichnete für das Bergbauwesen in Thüringen verantwortlich. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Goethe sich in seinen späteren Jahren mit besonderem Eifer der Mineralogie und zahlreichen Naturbetrachtungen widmete. Bei seiner Tätigkeit musste er zahlreiche Bergwerke inspizieren. Damals gab es eine Vorform der heutigen Aktiengesellschaft, deren Anteilsscheine Kuxe genannt wurden. Goethe persönlich signierte als Beamter diese Kuxe. Die historischen Wertpapiere, die die Originalunterschrift des Dichters tragen, erzielen heute auf Auktionen mehr als 100.000 Euro. Vielleicht sollten auch Sie einmal darüber nachdenken, sich ein solches Papier zuzulegen? Wenn nicht Goethe, dann genügt Ihnen möglicherweise die Signatur von Charlie Chaplin oder Henry Ford? 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 86 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 86 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 H ISTO R ISCH E W ERT PA P I ER E 87 f Historische Wertpapiere sind ein noch relativ günstiges, junges und attraktives Sammelgebiet, das immer mehr an Zulauf gewinnt. f Spezialisieren Sie sich auf bekannte Unternehmen aus Deutschland und den USA. f Achten Sie darauf, dass das Wertpapier von einer berühmten Persönlichkeit signiert wurde. Das steigert den Wert beträchtlich um ein Vielfaches. f Unbekannte Eisenbahnaktien aus Deutschland und Amerika, wie sie in Supermärkten oder auf Flohmärkten angeboten werden, sind meist kaum gewinnträchtige Massenware. TIPPS für das Sammeln von historischen Wertpapieren 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 87 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 87 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 88 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 88 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 PATENTE Eine interessante Anlageform sind Patente. Allerdings waren die Ergebnisse in der Vergangenheit eher bescheiden. Doch bevor wir auf die Einzelheiten gehen, sollte wir uns erst näher über Patente informieren. Wissen Sie, welches Bundesland die meisten Patente anmeldet? Es ist natürlich Baden-Württemberg. Ein Patent ist der Definition nach ein Schutzrecht auf eine Erfindung. Der Erfinder kann dadurch theoretisch verhindern, dass ein anderer unbefugt seine Erfindung nutzt und verwertet. In der Praxis gibt es aber häufig so genannte Patenthaie, die dreist andere Patente kopieren oder geringfügig modifiziert nachahmen. Kann man mit einem Patent reich werden? In den meisten Fällen leider nicht, da die Prozesse, mit denen man Patente verteidigen muss, Unsummen verschlingen. Allerdings gibt es Fälle, in denen eine einfache geniale Idee zu großem Reichtum führte. Ein charakteristisches Beispiel ist die Erfindung des Dübels. Ehe es dieses brillante Hilfsmittel gab, mussten Nägel, die in der Wand halten und schwere Lasten tragen sollten, umständlich und zeitraubend einzementiert werden. Durch den Dübel mit seinen Widerhaken konnte man innerhalb weniger Minuten Schrauben anbringen, die zentnerschwere Lasten mühelos aushalten konnten. Dem Dübel sei Dank. Eine ähnliche Erfindung, die großen Reichtum mit sich brachte, war der Bleistift mit Radiergummi. Da nur geringfügige Lizenzgebühren anfielen, konnte der Erfinder von dieser grandiosen, aber simplen Idee profitieren. Ganz 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 89 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 89 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 90 PAT EN T E anders sieht es bei industriellen Fertigungsprozessen aus. Hier lassen es die Konzerne auf Prozesse ankommen, die sich durch mehrere Instanzen ziehen. Ein Beispiel dafür, wie nahe Glück und Unglück bei einer Erfindung liegen können, ist die Geschichte des Kugelschreibers. Wie Sie vielleicht wissen, heißt das Schreibwerkzeug im Englischen „biro“. Diese Bezeichnung ist von dem Erfinder Biro abgeleitet. Der Ungar musste noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges sein Land verlassen, da er als Jude dort nicht mehr sicher war. Er floh in seiner Verzweiflung nach Argentinien und meldete dort das Patent für seinen Kugelschreiber an. Während des Krieges kamen in New York bereits die ersten Kugelschreiber auf den Markt, die Biros Patent ignorierten. Nur mit großer Mühe konnte der Erfinder von Argentinien aus seine Rechte geltend machen. Auch vermeintlich sinnlose Entdeckungen können sich im Nachhinein als große Erfindung entpuppen. Als ein Chemiker von 3M einen Klebstoff entwickeln sollte, versagte er auf den ersten Blick. Denn der Klebstoff hielt nicht wirklich, was er versprach. Man konnte das Zusammengeklebte leicht wieder trennen. Doch nach einigem Brainstorming wurde daraus das Post-it, ein heute in allen Büros vorzufindender ablösbarer Klebezettel, der an vielen Bildschirmen prangt. Post-it machte das Unternehmen 3M weltweit berühmt. Wie meldet man eine Erfindung an? Machen Sie sich keine Illusionen. Selbst wenn es Ihnen gelingt, eine Erfindung anzumelden, werden Sie kaum in der Lage sein, sie wirtschaftlich zu nutzen; denn dies setzt in den meisten Fällen hohe Investitionen voraus. Aber wenn Sie wirklich Erfinder werden möchten, sollten Sie sich davon nicht entmutigen lassen. ACHTUNG In Deutschland gibt es drei grundlegende Kriterien, die eine Erfindung erfüllen muss: 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 90 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 90 10.06.2020 10: 02: 11 10.06.2020 10: 02: 11 PAT EN T E 91 f Sie muss neu sein, f sie muss einer erfinderischen Tätigkeit entspringen und f sie muss eine gewisse Erfindungshöhe haben und gewerblich nutzbar sein. Dass etwas neu ist, versteht sich eigentlich von selbst. Bevor Sie ein Patent anmelden, sollten Sie sorgfältig und umfassend recherchieren, ob nicht schon jemand anderes ein solches Patent angemeldet hat. Natürlich können Sie sich von bereits bestehenden Erfindungen inspirieren lassen und diese grundlegend abwandeln. Allerdings sind dann Probleme mit anderen Erfindern nicht ausgeschlossen. Oft sind es gerade die einfachen, aber brillanten und innovativen Ideen, die einen durchschlagenden Erfolg verzeichnen. Denken Sie nur einmal an die Erfindung des Kaffeefilters. Alle angemeldeten Patente sind in einer öffentlich zugänglichen Datenbank dokumentiert. Dort können Sie nachschauen, was es bereits gibt. Das Kriterium „erfinderische Tätigkeit“ bedeutet, dass Sie durch Ihr Denken die Erfindung hervorgebracht haben. Das klingt banal, ist es aber nicht. Denn natürlich könnten eines Tages Computerprogramme in der Lage sein, eigenständig Erfindungen hervorzubringen (oder manche exzentrische Sciencefiction-Autoren glauben sogar, dass Roboter eines Tages Menschen übertreffen werden). Denken Sie an solche Aspekte wie künstliche Intelligenz und neuronale Netze. Bislang sind die heutigen IT-Systeme noch nicht ausgereift genug, um eigenständig Erfindungen zu entwickeln. Sollte dies einmal der Fall sein, müsste man entweder das Patentrecht ändern, oder diese Erfindungen wären nicht patentierbar. Es gibt schon Computer, die eigenständig mathematische Theoreme beweisen können; solche Beweise gelten jedoch nicht als patentierbar - ebenso wenig wie abstrakte Ideen. Übrigens fällt Software nicht unter das Patentrecht. Sie ist als Programmcode (und folglich als ein Text) automatisch durch das Urheberrecht in Deutschland bis 70 Jahre nach dem Tod des Programmierers geschützt. Ein Anmeldeverfahren ist beim Urheberrecht nicht erforderlich, da ein kreatives Werk ohne weiteres Zutun unter den Schutz des Urheberrechts fällt. Darüber hinaus muss eine gewisse Erfindungshöhe vorhanden sein, über die man sich natürlich trefflich streiten kann. Die Erfindung eines orangefar- 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 91 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 91 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 92 PAT EN T E benen Luftballons dürfte nicht dem Kriterium der Erfindungshöhe genügen, selbst wenn das Orange eine einzigartige Farbmischung ist. Das dritte Kriterium der gewerblichen Verwertbarkeit wird in der Regel nicht geprüft. Da jede Erfindung im Prinzip irgendwie gewerblich genutzt werden kann. Zumindest kann das Patentamt das Gegenteil selten beweisen. Anders als im Urheberrecht schützen Patente nur für einen Zeitraum von 20 Jahren. Bei einigen Erfindungen - insbesondere bei Medikamenten - kann die Dauer um fünf Jahre verlängert werden. In Deutschland wird das Patent beim Deutschen Patent- und Markenamt oder beim Europäischen Patentamt in München angemeldet. Aufgrund eines internationalen Vertrags (dem Patent Cooperation Treaty) hat die Patentanmeldung in 130 Ländern der Welt Gültigkeit, sofern diese dem Abkommen beigetreten sind. Nicht alles ist patentierbar. Sie können weder Gedanken noch Ideen patentieren lassen. In der Regel beschreibt ein Patent ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstands oder ein Produktionsverfahren allgemein. Besonders umstritten und kontrovers diskutiert wird die Patentierung von Lebewesen oder Gensequenzen. Während in den USA in Einzelfällen eine Patentierung genehmigt wurde, ist die Auslegung in der EU sehr restriktiv. Das Thema „Gensequenzen“ hat beispielsweise in der Krebsforschung eine große Bedeutung. In Konzernen gibt es häufig eine eigene Abteilung, die sich nur mit dem Patentmanagement befasst. In der Praxis müssen oft lange Prozesse geführt werden, um Patenthaie in die Schranken zu weisen oder eigene Patente zu schützen. Diese Verfahren ufern oft aus und ähneln juristischen Schlachten. Dabei nutzen Konzerne die unterschiedlichen Rechtssysteme verschiedener Länder, um die Kontrahenten in die Enge zu treiben. In einigen Ländern werden rigorose Praktiken angewandt. Schon bei der Einfuhr kann der Zoll anhand einer einstweiligen Verfügung sämtliche Produkte, die unter dem Verdacht der Produktpiraterie stehen, beschlagnahmen oder gleich vernichten lassen. Bisweilen werden solche Winkelzüge eingesetzt, um ein anderes Unternehmen zum Einlenken zu zwingen, obwohl der eigentliche Prozess später zu einem ganz anderen Ergebnis käme. Eine solche Spezies 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 92 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 92 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 PAT EN T E 93 an heimtückischen Konkurrenten nennt man „Patent-Trolle“. In den USA gab es schon Fälle, in denen bestimmte technologische Neuerungen von anderen kleinen Unternehmen beansprucht wurden. Große Konzerne mussten in letzter Minute Millionen zahlen, nur um ein neues Produkt rechtzeitig präsentieren zu können. Dabei war es offensichtlich, dass die Forderungen des „Patent-Trolls“ völlig unbegründet waren. Aber schon die Vorstellung, eine einstweilige Verfügung und ein anschließender Prozess durch mehrere Instanzen in unterschiedlichen Ländern der Welt könnten zu einer Terminverschiebung auf ungewisse Zeit führen, löste in den Abteilungen des Patentmanagements hektische Aktivität aus. Bereits die Androhung eines solchen Verfahrens kann in manchen Ländern dazu führen, dass das Unternehmen unverzüglich nachgibt und die verlangte Summe bezahlt, nur um die Markteinführung eines neuen Produkts nicht verzögern zu müssen. Private Erfinder sollten deshalb bedenken, dass es sehr schwierig ist, eigene Interessen durchzusetzen. Die hohen Prozesskosten und Verfahren im Ausland mit ungewissem Ausgang machen es manchmal fast unmöglich, das eigene Patent zu verteidigen. In der Praxis ist es erheblich einfacher, ein Unternehmen zu gründen und sich dann vom Wettbewerb übernehmen zu lassen. Wenn Sie Arbeitnehmer sind, gehören Ihre Erfindungen ohnehin aufgrund des Arbeitsrechts dem Unternehmen. Auch Investments in Patente sind nicht immer empfehlenswert; denn der Wert einer Erfindung, die noch nicht realisiert wurde, lässt sich kaum angemessen beziffern. ACHTUNG Lohnen sich Patente? Schon etliche Investments in Patente haben beträchtlich an Wert eingebüßt, nachdem sich herausgestellt hat, dass das Patent technologisch überholt oder gewerblich nicht nutzbar ist. Insbesondere in Deutschland schielen Erfinder eher auf die technologische Raffinesse und lassen die praktische Anwendbarkeit außer Acht. Amerikaner staunen immer wieder über deutsche Waschmaschinen mit 50 Funktionen, die dann niemand ohne ein 200-seitiges Handbuch bedienen kann. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 93 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 93 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 94 PAT EN T E Etliche Investments in Patente waren von Verlusten geprägt. Reich werden können Sie auf diesem Weg nur dann, wenn Sie selbst eine genial einfache Erfindung haben, die nur wenige Cents an Lizenzgebühren nach sich zieht. Bei komplexen Produktionsverfahren haben Sie lediglich dann eine realistische Chance, wenn Sie die Erfindung rechtzeitig an einen Konzern verkaufen können. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 94 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 94 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 Spirituosen › Whisky › Wein › Cognac › Rum 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 95 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 95 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 96 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 96 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 WHISKY Whisky ist vor allem bei Großstädtern ein beliebtes Lifestyle-Getränk, das nicht nur Kennern schmeckt, sondern sich auch als ein lukratives Investment erweist. Das Wort Whisky, das bereits im 17. Jahrhundert im Umlauf war, stammt aus dem Schottisch-Gälischen und bedeutet übersetzt „Wasser des Lebens“. Die älteste Brennerei, Glenturret, wurde 1775 in Schottland gegründet. W ISSENSW ERT Im 19. Jahrhundert verbreitete sich der Whiskykonsum in Windeseile, da eine verheerende Reblausplage in Frankreich viele Weinstöcke vernichtete, so dass der bis dahin favorisierte Wein und der Cognac knapp wurden. Das Wasser für den Whisky entstammt übrigens meist einer Quelle, die der Brennerei gehört. Aus diesem Grund gilt unter Connaisseurs der torfige Beigeschmack schottischen Wassers als Qualitätsmerkmal. Außerdem benötigt man Gerste, die zu Malz umgewandelt wird, und Hefe. Die Gerste wird zum Mälzen auf einer weitläufigen Tenne verteilt. Die anschließende Destillation erfolgt in einer kupfernen Brennblase. Die Reifung des Whiskys geschieht in alten Eichenfässern, wobei in den USA Amerikanische Weißeiche bevorzugt wird. In Europa dominieren europäische Eichenarten. Häufig wurden die Fässer zuvor für die Reifung und Lagerung von Sherry oder Portwein eingesetzt. Aus diesem Grund werden die meisten Fässer aus Portugal und Spanien importiert. Für schottischen Whisky wird ein Fass namens „Hogshead“ verwendet, das ein Fassungsvermögen von rund 250 Litern hat. Spanische Sherry-Fässer verfügen über ein Volumen von 500 Litern. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 97 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 97 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 98 W H ISK Y Bei der Abfüllung in Flaschen wird der Whisky verdünnt, bis er eine Trinkstärke von mindestens 40 bis maximal 46 Prozent erreicht. Für die Getreidearten, die bei der Whiskyherstellung eingesetzt wurden, gibt es Bezeichnungen, die namensprägend wirken. So besteht der amerikanische Bourbon Whiskey immer aus Mais, während der berühmte schottische Malt Whisky aus Gerste gewonnen wird. Aber auch Roggen (Rye) und Gerste sowie Hafer (Grain) werden in den Brennereien verarbeitet. Besondere Bezeichnungen, die etwas über die Herstellung aussagen oder andere Merkmale hervorheben, sind „Vintage“ (ein Whisky, bei dem der Jahrgang angegeben ist), „Single Cask“ (Whisky, der nur aus einem einzigen Fass stammt) und „Blended“ (ein Verschnitt verschiedener Whiskys). Bisweilen kann sich ein Name auch auf die Reifung (das „Finishing“) beziehen; so bedeutet „Sherry Wood Finish“, dass der Whisky in Sherryfässern gereift ist. Die rund hundert, oft altehrwürdigen Brennereien in Schottland verteilen sich auf verschiedene Teile des Landes. Die wichtigste Region mit den meisten Destillerien ist Speyside, wo rund die Hälfte der Brennereien residiert. An zweiter Stelle folgen die Highlands mit 25 Destillerien. Den kräftigsten und eindrucksvollsten Geschmack haben die Whiskys von den berühmten schottischen Highlands mit ihren Burgen, dem legendären Nebel und den Anhöhen. Eine bedeutsame Region ist auch die windumtoste Hebriden-Insel Islay, die immerhin acht Brennereien beheimatet. Daneben finden sich noch Destillerien in den Lowlands und in Campeltown. Auch verschiedene Inseln wie Orkney, Skye, Mull, Jura, Arran und Lewis haben sich zum bevorzugten Ort entwickelt, wo Whisky produziert wird. W ISSENSW ERT Eine der berühmtesten und renommiertesten Brennereien auf den windigen Orkney-Inseln ist die Destillerie Highland Park, die bereits 1798 gegründet wurde. Highland-Park-Whisky gibt es mit einer Reifung von 12 bis 40 Jahren; das besondere Aroma verdankt die edle Spirituose dem Torf und dem Heidekraut auf der Insel. Am kostbarsten sind die Sonderabfüllungen. Eine Flasche „Highland Park 50 Years“ kostet inzwischen 12.000 Euro; von diesem Edelwhisky wurden nur 275 Flaschen gezogen, die von einem Designer entworfen wurden und mit Silber beschichtet sind. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 98 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 98 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 W H ISK Y 99 Wie wertvoll Whisky ist, können Sie an folgender Begebenheit erkennen: Als der britische Spirituosenkonzern Diageo seine betriebliche Altersversorgung überarbeitete, kam man auf die Idee, als Sicherheit für die Pensionskasse Whiskyfässer bereitzustellen. Die Finanzaufsichtsbehörde erkannte die Fässer als Sachwertanlage an und akzeptierte die ungewöhnliche Bürgschaft. In Singapur ersteigerte ein Chinese eine Flasche Whisky für rund 150.000 Euro. Der Whisky „Springbank“ aus dem Jahr 1919 wurde von einem Sammler 1970 für umgerechnet 450 Euro erworben. Kürzlich wurde die Flasche für 55.000 Euro verkauft. Experten schätzen die jährliche Rendite auf 12 Prozent. In den vergangenen Jahren entdeckten immer Anleger den Whisky als besonders lukratives „flüssiges Investment“. Auch die Nachfrage nach Whisky in China ist dramatisch gestiegen. Seit dem Jahr 2000 hat sie sich mehr als verzwölffacht. Unzählige Brennereien gehören inzwischen bekannten Konzernen wie Diageo, Pernod Ricard, Campari und Bacardi. In Schottland gibt es derzeit rund hundert Brennereien. Welche Wertsteigerung Whisky erzielt Der Malt Whisky „Black Bowmore Final Edition“ kam bereits im Jahr 1995 auf den beachtlichen Preis von 250 DM. Nur zwei Jahre später mussten Anleger dafür 700 bis 900 DM auf den Tisch legen, und kurze Zeit später war die Flasche nur noch für 3.500 bis 4.500 DM zu haben. Einige Whisky-Marken sind dermaßen begehrt, dass es selbst für sachkundige und informierte Sammler schwierig bis unmöglich ist, eine Flasche aufzutreiben. Hochkonjunktur hat die in Schottland sehr angesehene Brennerei Macallan, deren Jahrgangs-Whisky 1975 es im Jahr 2002 auf 254 Euro brachte. Der „G&M Malt“ von Glen Grant aus dem Jahre 1936 bescherte Anlegern 1996 mehr als umgerechnet 485 Euro. Bereits zehn Jahre später wurde der Whisky für 1.099 Euro verkauft. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 99 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 99 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 100 W H ISK Y Als Highlight gelten Whiskys aus den Nachkriegsjahren, in denen in Schottland Gerste äußerst rar war. Beispiele dafür sind der „Glenlivet“ aus dem Jahr 1948 und der „Glen Grant 1949“. Whiskys, die eine Chance auf eine Wertsteigerung haben, sind in der Preisklasse zwischen 250 und 5.000 Euro angesiedelt. f Sammeln Sie vorwiegend schottischen Single Malt Whisky. Irischer und amerikanischer Whiskey konnte sich als Geldanlage noch nicht so durchsetzen. Gefragt sind nur sortenreine Whiskys aus Schottland. Weltweit machen die beliebten Single Malts (in Schottland liegt ihr Anteil bei zehn Prozent) lediglich ein Prozent aus. f Bestimmen Sie, bevor Sie mit dem Sammeln beginnen, ein nicht zu überschreitendes Budget für Ihre Investmentstrategie, um Ihre Ausgaben besser steuern zu können. f Spezialisieren Sie sich auf einzelne Whiskymarken, und vermeiden Sie es, Ihre Investments breit zu streuen; denn dadurch erreichen Sie keine Fokussierung auf die wirklich lukrativen Sorten. f Zu den wichtigsten und angesehensten Brennereien zählen Macallan, Ardbeg, Glenmorangie, Lagavulin und Bowmore. f Akzeptieren Sie nur einen Whisky, der im Klassifikationssystem, das von dem Whiskykenner Jackson entwickelt wurde, mindestens 90 Punkte vorzuweisen vermag. f Führen Sie akribisch Buch über Ihre Investments, und informieren Sie sich in regelmäßigen Intervallen über die Wertsteigerung. f Verzichten Sie darauf, billige Whiskys unter dem Schwellenpreis von 30 Euro zu erwerben. Solche Spirituosen werden als „Supermarktqualität“ angesehen und eignen sich unter keinen Umständen als Wertanlage. f Whiskys, die um die 100 Euro kosten, verfügen über ein angemessenes Wertsteigerungspotenzial. Whiskys, die besonders teuer und im Preissegment von über 300 Euro angesiedelt sind, steigen in ihrer Wertentwicklung langsamer. f Sammeln Sie nur Originalabfüllungen, die über ein originales Flaschenetikett verfügen. Spirituosen, die nicht aus der Brennerei stammen, sondern von einem Abfüller vertrieben werden, sind als Investmentanlage wertlos. TIPPS für das Sammeln von Whisky 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 100 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 100 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 W H ISK Y 101 f Whiskys, die in großen Fässern gereift wurden, sind hochwertiger, da die Reifung länger dauert als in kleinen Fässern. f Sammeln Sie nur solche Spirituosen, die vor 1975 abgefüllt wurden. Bei Whiskys aus der jüngeren Zeit ist die Wertentwicklung äußerst bescheiden oder gar nicht vorhanden. f Kaufen Sie keine Flaschen auf herkömmlichen Onlineauktionen, wenn diese nicht ausschließlich auf Whisky spezialisiert sind. Inzwischen werden nämlich dreiste Fälschungen in den Verkehr gebracht, bei denen das Etikett nahezu perfekt nachgeahmt wurde. Auch werden leere Flaschen mit billigem Whisky aufgefüllt. Vertrauen Sie deshalb nur ausgewiesenen und sachkundigen Händlern, die über jeden Verdacht erhaben sind, oder decken Sie sich direkt bei den Destillerien ein, was die empfehlenswerteste Vorgehensweise ist. Gefragte Whiskysorten sind beim Händler sehr schnell ausverkauft, und die verbliebenen Flaschen anderer Hersteller eignen sich oft nicht zum Sammeln oder versprechen nur eine geringe Gewinnchance. Sie sollten daher rechtzeitig einen Whiskykauf einplanen, da viele Händler nicht bereit sind, diese hochwertigen Spirituosen für sie zu reservieren. Neben den Fachhändlern kommen auch Auktionshäuser (wie http: / / www.bonhams.com) in Frage. Bei internationalen Versteigerungen sind fünfstellige Erlöse keine Seltenheit. Das weltweit renommierte Auktionshaus Christie’s versteigert auch Whisky. In Glasgow hat sich der Auktionator McTear’s (http: / / www.mctears.co.uk) auf das schottische Nationalgetränk spezialisiert. In Deutschland hat sich whiskyauction.de auf dieses Fachgebiet fokussiert. Welche Whiskys sich besonders lohnen Was viele nicht wissen: Für Whisky gibt es eine Art Ranking - die so genannten Jackson-Punkte (beim Wein wird übrigens ein vergleichbares System verwendet - die Parker-Punkte). 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 101 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 101 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 102 W H ISK Y Der bedeutende Whisky-Experte Michael Jackson (nicht verwandt und zu verwechseln mit dem Popstar) hat für besonders exzellente Whiskys Punkte vergeben. Wer auf eine sichere Rendite setzen möchte, sollte nur Whiskys erwerben, die im Jackson-System, dessen Skala sich von 0 bis 100 erstreckt, mindestens 90 Punkte vorweisen können. Allerdings sind solche erstklassigen Whiskys selten und teuer. Weltweit kommen lediglich einige wenige Brennereien in Frage, die sich für renditestarke Investments eignen. Diese Hersteller zeichnen sich durch eine langjährige Tradition aus und wurden im Regelfall bereits vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet. In Schottland rechnet sich nur eine Handvoll Brennereien zu dieser Elite - wie beispielsweise Macallan, Bowmore, Springbank, Glenmorangie und Highland Park. Um eine sinnvolle Investition zu tätigen, müssen Sie Ihre Suche weiter verfeinern und differenzieren. Als Kriterium können Sie die Jahrgangsbezeichnung nehmen oder sich auf Sonderabfüllungen kaprizieren. W ISSENSW ERT Hier gilt Ähnliches wie bei einer Aktienanlage: Whiskys, die bereits erheblich im Preis zulegen konnten, haben ihr Wertsteigerungspotenzial schon ziemlich ausgeschöpft. Setzen Sie mehr auf noch unentdeckte Schätze, die sich stärker entfalten können. Verzichten Sie vor allem auf Standardabfüllungen; konzentrieren Sie sich vielmehr auf streng limitierte Abfüllungen, die keinen Massenmarkt bedienen und auf 250 bis 500 Abfüllungen begrenzt sind. Beispiele dafür sind „Bowmore Claret“, „Black Bowmore“, „Macallan 25J 1974“ oder „Glenmorangie Tain L’Hermitage“. Wenn Sie die Flasche nicht über eine Auktion erwerben, müssen Sie bei der Brennerei vorstellig werden. Dort setzt man Sie aber in der Regel auf eine Warteliste. Die Beschaffung über die Destillerie hat indes den entscheidenden Vorteil, dass Sie den Whisky zum Originalpreis erhalten, während bei Auktionen ein erbitterter Bieterkampf entbrennen kann, der den Preis deutlich in die Höhe katapultiert. Auch bei Ihrer Sammelstrategie können Sie Akzente setzen: So ist es möglich, sich auf eine bestimmte Brennerei festzulegen und bei deren Erzeugnissen das Augenmerk auf limitierte Sonderabfüllungen zu legen. Sie können aber auch verschiedene Whiskys aus einer Region sammeln. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 102 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 102 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 W H ISK Y 103 Was Sie noch über Whisky wissen sollten Grundsätzlich wird zwischen Blended Scotch Whisky, Bourbon Whiskey und Malt Whisky differenziert. Beim Blended Whisky wird Whisky aus Gerste (Malt Whisky) mit Industriealkohol vermengt. Besonders bekannt sind die auf Partys gängigen Getränke „Johnnie Walker“ oder „Haig“. Solche verschnittenen (gemischten) Whiskys sind als Wertanlage nicht sinnvoll. Sie können in Supermärkten erworben werden und haben auch dann, wenn sie mit qualitativ hochwertigem Whisky gemischt wurden, keinen Sammlerwert. Falls Sie es noch nicht wussten: Die Spirituose hat zwei unterschiedliche offizielle Schreibweisen. „Whisky“ steht in erster Linie für „schottischen Whisky“, während die amerikanische Variante, nämlich der Bourbon, „Whiskey“ geschrieben wird. Achten Sie also auf die orthografischen Feinheiten: „Whisky“ stammt aus Schottland, „Whiskey“ aus den USA. Der berühmteste und auch Laien bekannte Bourbon Whiskey ist übrigens „Jim Bean“. W ISSENSW ERT Als Wertanlage kommt bislang nur der Malt Whisky aus Schottland in Frage. Die Abfüllung erfolgt unmittelbar in der Brennerei, was durch das Flaschenetikett bescheinigt wird. Achten Sie beim Sammeln sorgfältig und penibel darauf, dass das Etikett völlig unbeschädigt ist. Vereinzelt gibt es auch Abfüller, die Whiskys in den Umlauf bringen und sich auf dem Etikett verewigen. Diese Flaschen sind aber als Sammelobjekt ungeeignet. Studieren Sie daher genau das Etikett und die Herkunft aus der Originalbrennerei. Eine sehr gute und ratsame Strategie verfolgen Sie demnach, wenn Sie ausschließlich Scotch Malt Whisky aus renommierten Brennereien sammeln. Noch bessere Chancen haben Sie, wenn Sie sich Whiskys aus Brennereien zulegen, die bereits durch eine Insolvenz oder Geschäftsaufgabe untergegangen sind. Das mag kurios erscheinen, aber diese Flaschen sind wahre Raritäten, die schnell im Preis steigen. Im Fachjargon werden diese Hersteller als „Lost Destilleries“ bezeichnet; Beispiele dafür sind die Destillerien Banff, Coleburn, Convalmore, Imperia, Ladyburn, Pittyvaich und Rosebank. Deren Whiskys sind in ihrer Wertentwicklung Highflyer, die beachtliche Wertsteigerungen vorweisen können. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 103 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 103 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 104 W H ISK Y Beispiele für hochwertige Whiskys: f Ardbeg Supernova f Bowmore Port Wood f Glenfarclas Chairman’s Reserve f Glengoyne 40 years Limited Edition f Linkwood Gordon & MacPhail Single Cask f Macallan Vergleichbares gilt für Limitierungen. Durch die geringe Flaschenzahl explodiert der Preis schon nach kurzer Zeit. Die limitierte Auflage von „Glengoyne 40 years“ führt beispielsweise zu einem Preis von über 4.000 Euro je Flasche. Ein „Macallan“ ist bereits für 350 Euro zu haben, und der „Ardbeg Supernova“, der als Whisky einer „wiederbelebten“, zuvor geschlossenen Destillerie gilt, ist für 100 Euro zu erstehen. Der „Glenfarclas Chairman’s Reserve“ kommt auf einen Wert von 450 Euro. Mittlerweile wird auch versucht, alte Destillerien wieder zu eröffnen und ihnen neues Leben einzuhauchen. So konnte die renommierte Brennerei Ardbeg auf der Insel Islay von dem französischen Champagner-Hersteller und Luxusartikel-Konzern Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH) neu belebt werden. Eine zusätzliche Wertsteigerung kommt Ihnen zugute, wenn Sie sich auf Whiskys mit einer Altersangabe konzentrieren. Hierbei wird differenziert zwischen der Reifung im Fass und der Reifung in der Flasche. Es ist üblich, dass die offizielle Zahl sich auf die Reifung im Fass bezieht. Noch wertvoller sind Whiskys, die explizit einen Jahrgang angeben. Ein Whisky, der einen Jahrgang von vor 1950 vorweisen kann, kommt in der Regel auf einen Marktwert von 400 bis 2.000 Euro, sofern er von einer der bekannten Brennereien aus Schottland stammt. W ISSENSW ERT Scotch Malt Whiskys, die im Zeitraum zwischen 1950 und 1970 entstanden sind, erzielen Preise zwischen 100 und 350 Euro. Besonders angesehene 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 104 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 104 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 W H ISK Y 105 Brennereien sind „Macallan“ und „Bowmore“, deren Sonderabfüllungen einen Wert von über 350 Euro erbringen. Zurückhaltung sollten Sie indes bei Whiskys üben, die erst nach 1975 abgefüllt wurden. Bei ihnen ist der Reifeprozess noch zu kurz, so dass sich die Fachwelt noch kein endgültiges Urteil bilden kann. Die Nachfrage ist daher bislang verhalten, und die Wertsteigerungschancen werden als gering erachtet. Problematisch ist es übrigens, Ihre Sammlung wieder zu Geld zu machen. Hochwertige Whiskys können Sie letztlich nur über Fachauktionen veräußern. Der Wert des Whiskys sollte über 300 Euro liegen, da sich ansonsten der Aufwand nicht lohnt. Der Händler kauft für gewöhnlich nicht zurück. Sie müssen sich daher auf hochwertige Whiskys konzentrieren, die Sie später von Vornherein über eine Fachauktion veräußern. ACHTUNG Die interessanten Destillerien für Renditejäger Die traditionsbewusste Destillerie Bowmore wurde schon 1779 gegründet und wird als eine der ältesten Brennereien Schottlands geschätzt. Sie ist auf der Whisky-Insel Islay beheimatet und profitiert vom torfigen Aroma des Bodens. Limitierte Abfüllungen von Bowmore gelten als herausragendes Investment. Der Whisky „Gold Bowmore“ aus dem Jahr 1964 kommt auf den beachtlichen Preis von 3.700 Euro. Als Spitzenerzeugnis gelten zudem Whiskys aus der Destillerie Highland Park. Limitierte Abfüllungen erhielten von dem Whisky-Experten Jackson die äußerst begehrte und überaus seltene Bewertung von fast hundert Punkten. Einige Jahrgangs-Whiskys aus dem Hause Highland Park wurden in einer Auflage von 300 bis 400 Flaschen herausgebracht. Besonders renommiert ist die so genannte „Earl“-Serie (Earl Magnus, Earl Erikson und Earl Haakon). Wer eine komplette Serie besitzt, erreicht enorme Wertsteigerungen. Auch sehr gefragt ist die Destillerie Glenmorangie, deren limitierte Abfüllungen wie „Glenmorangie Pride“ (begrenzt auf 1.000 Flaschen) bei Auktionen einen Mindestwert von 3.000 Euro je Flasche vorweisen können. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 105 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 105 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 106 W H ISK Y Die Brennerei Lagavulin hat ihren Sitz ebenfalls auf der berüchtigten Whisky-Insel Islay. Auch ihre Whiskys sind selten und teuer. Besonders hoch eingestuft ist Macallan. Selbst die Standardabfüllungen sind im Bewertungssystem mit Höchstnoten ausgezeichnet. Bei den Sammlern ist er der mit Abstand begehrteste Whisky. Zu den reputierlichen Sammlereditionen zählt die Serie „Masters of Photography“. Macallan erlangte durch einen Film große Bekanntheit. Kein Geringerer als der Schauspieler Daniel Craig alias James Bond greift in dem Actionstreifen „Skyfall“ zu einem Glas 50 Jahre alten Macallan. Zu den Highlights zählt auch die im Jahre 1825 gegründete Destillerie Port Ellen, die infolge einer Wirtschaftskrise in Großbritannien 1983 geschlossen wurde. Der Konzern Diageo bringt die vorhandenen Lagerbestände seit 2001 in Form von „special releases“ auf den Markt. Da die Brennerei nicht mehr existiert, versprechen die Whiskys eine besondere hohe Wertsteigerung. Sammler, die sich alle jährlichen Editionen seit 2001 zugelegt haben, dürften inzwischen über ein beachtliches Vermögen verfügen. Wie Sie Whisky lagern Anders als Wein, der aufwändig gelagert und in einer Klimakammer aufbewahrt werden sollte, müssen Sie beim robusten Whisky kaum etwas Besonderes beachten. Selbst nach Jahrzehnten ist das edle schottische Getränk problemlos genießbar, wenn die Flasche sorgfältig verschlossen war. Mikroorganismen werden aufgrund des hohen Alkoholgehalts zuverlässig abgetötet. Eine angebrochene Flasche sollte dennoch innerhalb von sechs Monaten verbraucht werden. Die Spirituose können Sie ohne Bedenken hundert Jahre aufbewahren. Experten empfehlen, die Flasche mit einer zusätzlichen Kappe zu versehen, damit die Verdunstung der Spirituose verringert wird. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 106 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 106 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 W H ISK Y 107 Whisky wird generell dunkel gelagert. Das hat weniger mit dem Whisky selbst, sondern mit dem Etikett etwas zu tun. Achten Sie peinlichst darauf, dass das Etikett nicht in irgendeiner Weise beschädigt wird oder durch das UV-Licht verblasst. Dasselbe gilt für Feuchtigkeit im Keller. Eine Flasche mit einem unansehnlichen, vergilbten oder zerrissenen Etikett verliert dramatisch an Wert. Denken Sie daran, dass die Flasche immer das Originaletikett der Brennerei tragen muss (und nicht die des Abfüllers). Wenn Sie das Etikett besonders schützen möchten, können Sie die Flasche vorsorglich in eine Plastikfolie wickeln. W ISSENSW ERT Achten Sie jedoch darauf, dass die Hülle keine chemischen Weichmacher enthält, die das Etikett ruinieren können oder die über den Korken gar in die Flasche eindringen. Zur Reifung des Whiskys Anders als beim Wein ist die Reifung eines Whiskys nach einer bestimmten Anzahl von Jahren abgeschlossen. Ein Whisky muss mindestens zehn Jahre reifen - exzellente Sorten haben nicht selten 21 Jahre hinter sich. Für die Qualität der Reifung ist das Holz des Fasses maßgeblich; denn die darin enthaltenen Aromastoffe werden an den Whisky abgegeben. Insbesondere das Vanille- und das Karamellaroma sowie die nach Nadelholz duftenden Tannine bilden die Basis eines guten Whiskys; zugleich gibt das Holz aber auch bedenkliche Stoffe wie Phenole ab, die für den Kater, der viele Liebhaber am Morgen danach plagt, verantwortlich gemacht werden. Aus diesem Grund verursachen nicht gereifte Spirituosen wie Wodka weniger Kopfschmerzen als Whisky, Rum oder Kognak. Lediglich eines von zehn Fässern eignet sich für einen hochwertigen Single Malt Whisky; die anderen neun Fässer werden für Blended Whisky verwendet, der in den Supermärkten verkauft wird. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 107 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 107 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 108 W H ISK Y Hochwertige Whiskys werden in großen Fässern zur Reifung gebracht, denn dort werden die Aromastoffe allmählich abgegeben, was aber eine lange Reifung erforderlich macht. In kleineren Fässern, die schneller die geschmackstypischen Aromen absondern, entstehen hingegen billigere Whiskys. Im Zweifelsfall können Sie sich an den Kundenservice der Brennerei wenden und nachfragen, ob der Whisky in einem großen oder kleinen Fass gereift wurde. Singe Malts aus dem Süden Schottlands bestechen durch einen unverkennbaren, einzigartigen Geschmack, während die Sorten aus dem hohen Norden sich eher durch eine unvergleichliche Milde auszeichnen. Sie sehen: Auch ein guter Whisky stellt eine hervorragende Wertanlage dar. Machen Sie es aber so wie gute Kenner: Legen Sie sich zwei oder drei Flaschen derselben Sorte zu - für den Fall, dass eine einem spontanen Umtrunk zum Opfer fällt. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 108 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 108 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 WEIN Eine besonders lukrative Geldanlage in den vergangenen Jahren war der Wein. Immer mehr Investoren investieren in das exquisite Getränk, um von den hohen Wertsteigerungsraten zu profitieren. Und nicht wenige halten den edlen Rebensaft inzwischen für eine interessante Alternative zum Aktienmarkt, zumal der Preis weitaus weniger schwankt und eine kontinuierliche Rendite verspricht. Doch bevor Sie voller Euphorie und Neugier einige Weinflaschen kaufen, sollten Sie einiges bedenken. In der Realität eignen sich nur zwei Prozent aller Weine als Investment. Die Rebsäfte, die Sie im Supermarkt erhalten, sind gänzlich ungeeignet. Überhaupt wird nur ein winziger Bruchteil der Weine für eine Geldanlage in Frage kommen. Das entscheidende Stichwort ist hier „Bordeaux“. Die französische Weinstadt bildet das Zentrum der erlesenen Kultur. Obwohl auch in Australien, Chile, Südafrika und in den USA immer mehr Winzer Auszeichnungen gewinnen und durch innovative Methoden von sich reden machen, haben es bislang nur Bordeaux-Weine in den Anlegerolymp geschafft. Auch italienische, spanische, deutsche oder französische Weine (außerhalb von Bordeaux) werden nahezu einhellig von den Investoren verschmäht. Ob zu Recht oder zu Unrecht soll hier offen bleiben. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 109 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 109 10.06.2020 10: 02: 12 10.06.2020 10: 02: 12 110 W EI N Aufgrund des hohen Interesses ist der Weinmarkt im Vergleich zur Aktie sehr transparent und selbst für Laien ohne größeren Aufwand zu durchschauen. Sie müssen sich also nicht von blasierten Sommeliers über Ihre Anlage belehren lassen und kein höhnisches und spöttisches Grinsen befürchten, wenn Sie französische Zungenbrecher nicht richtig aussprechen können. Ähnlich wie beim Whisky gibt es hier nämlich ein etabliertes und funktionierendes Bewertungssystem, das jedem Wein eine exakte Punktzahl zuordnet. f Sie können folglich beim Kauf wenig falsch machen, wenn Sie nur Weine kaufen, die eine Punktzahl von über 96 Punkten erhalten haben und wenn Sie diese Spitzenweine zu vernünftigen Preisen erstehen. f Das Klassifikationssystem stammt von dem Weinpapst Robert Parker, der die wichtigsten Weine mit 0 bis 100 Punkten, so genannten Parker Points (PP), versehen hat, die manche Winzer auch auf ihren Flaschen vermerken lassen. In die Topkategorie fließen allerdings nur sehr teure und exklusive Weine aus Bordeaux ein, für die Sie etliche hundert Euro aufwenden müssen. Wenn Robert Parker sich entschließt, einem Wein 99 oder 100 Punkte zu verleihen, dann kann sich der Preis für eine Flasche innerhalb eines Tages verdoppeln. Weine, die mit weniger als 85 Punkten eingestuft werden, gelten als Absteiger. TIPPS Für zusätzliche Transparenz sorgt eine spezielle Weinbörse in London, die es bereits seit 1999 gibt, die London International Vintage Exchange (www. liv-ex.com), die die Preisentwicklung von hundert Spitzenweinen erfasst und zu einem eigenen Weinbörsenindex zusammenfasst. Die Zusammenstellung berücksichtigt Edeltropfen wie „Lafite Rothschild“ und „Latour“, die im Parker-System mit weit mehr als 90 Punkten herausragen. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 110 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 110 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 W EI N 111 Weine sind in ihrer Wertentwicklung stetiger und zuverlässiger als Aktien oder andere Wertpapiere. Dennoch sollten Sie bedenken, dass eine schwere Wirtschaftskrise die Nachfrage nach dem edlen Getränk zurückgehen lässt. Während der Weinindex in den Boomjahren zwischen 2004 und 2008 kontinuierlich zulegen konnte, sorgte das alles überschattende Krisenjahr 2008 mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers auch auf den Weinmärkten für einen Rückgang. Die wohlhabende Klientel verzichtete in einer solch schweren Situation auf den Kauf von Weinen. Dennoch ist der Einbruch weitaus geringfügiger als an den internationalen Finanzmärkten. Einen Gipfel erreichte der Lix-ex 100 Mitte 2011 bei 360 Punkten. Seitdem machte sich bei dem Weinindex ein leichter Abwärtstrend bemerkbar. Dennoch haben sich ausgesuchte Spitzenweine seit 2003 im Durchschnitt in ihrem Wert verdreifacht. Der Kauf von hochwertigem Wein ist bei autorisierten Fachhändlern für Privatanleger sinnvoll. Die wirklich lukrativen und exquisiten Rebensäfte sind indes meist schon ausverkauft, und Sie werden Probleme haben, solche Flaschen zu bekommen. Sie können sie aber vormerken lassen - was in diesen Kreisen als Subskription bezeichnet wird. Mit ungeahnten Herausforderungen werden Sie bei der Lagerung des Weines konfrontiert werden. Während Rum und Whisky aufgrund ihrer robusten Art selbst hundert Jahre ohne besondere Pflege überstehen, müssen Sie Wein möglichst schonend aufbewahren. Die Temperatur sollte generell unter zehn Grad Celsius liegen, und der Lagerraum muss eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent aufweisen. Viele Keller sind dafür nicht ohne Weiteres geeignet, so dass Sie ein Klimagerät anschaffen müssen. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 111 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 111 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 112 W EI N Sehr viel schneller, als Sie gemeinhin denken, kann sich das kostbare Nass in unverkäuflichen Essig verwandeln. Daher ist äußerste Sorgfalt angebracht. Aber selbst wenn Sie höchste Standards erfüllen, kann es Ihnen passieren, dass ein von Pilzen befallener Korken den Wein ruiniert. Obwohl die Gefahr beachtlich ist, konnten sich sicherere Verschlüsse aus Metall oder Kunststoff aufgrund der Tradition nicht durchsetzen. ACHTUNG Weine müssen immer dunkel und liegend gelagert werden. Darüber hinaus ist es unbedingt erforderlich, dass Sie die Flaschen in regelmäßigen Zeitabständen drehen, damit sich keine Niederschläge und Trübungen bilden. Es ist übrigens auch möglich, die kostbaren Investments in einem kommerziellen, auf Weine spezialisierten Lagerhaus zu deponieren. Sie erkennen: Die Lagerung von Wein ist eher eine Angelegenheit für Experten; Sie sollten nicht an falscher Stelle sparen. Wenn Ihr Wein sich in Essig verwandelt haben sollte, haben Sie eine große Summe verloren. Welche Rendite Sie bei Wein erwarten können Glücklicherweise hat sich der hoch angesehene „Weinpapst“ Robert Parker die Mühe gemacht, 8000 Weine zu verkosten und sie in einem Bewertungssystem einzuordnen. Für ein Investment eignen sich grundsätzlich nur Weine, die eine Mindestbewertung von 80 Punkten vorweisen können. Sammelwürdig ist zudem nur Rotwein aus Bordeaux, der sieben bis zehn Jahre gereift ist. Gehen Sie bei dieser Auswahl niemals Kompromisse ein. Es lohnt sich nicht, Abschläge zu machen, um ein Schnäppchen zu erhalten. Weine aus anderen Anbaugebieten wie der Toskana oder aus Burgund erzielen bislang keine sinnvolle Rendite, obwohl diese Tropfen durchaus einigen Kennern munden. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 112 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 112 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 W EI N 113 Wenn Sie diese restriktiven Kriterien ernsthaft beherzigen, verbleibt eine überschaubare Auswahl, die nur noch rund 30 Weine umfasst. In dem Index der Weinbörse Liv-ex haben lediglich zehn Prozent der Weine ein Rating von über 97 Punkten. Am sichersten ist Ihr Investment, wenn Sie sich auf edle Tropfen mit einer Höchstprämierung von 99 oder 100 Punkten konzentrieren. Diese erzielen jedoch auch stolze Preise. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auswahl solcher Spitzenweine und deren Wertentwicklung. Wein Preis Juli 2003 in € Preis Juli 2008 in € Wertsteigerung (5 Jahre) Château Lafite Rothschild 2000 3.250 15.000 362 % Château Ausone 2003 4.375 18.750 328 % Château Lafite Rothschild 1996 2.685 10.310 284 % In immer mehr Schwellenländern wird das Weintrinken zu einem Statussymbol einer wachsenden Mittelschicht. Millionäre aus Russland und China legen sich Bordeaux-Weine zu. Die Wertentwicklung eines Weins wird vorwiegend durch seine Seltenheit und seinen exzellenten Ruf bestimmt. Zu den absoluten Spitzentropfen, die jeden Weinkenner in Verzückung versetzen, zählen Château Lafite-Rothschild, Château Mouton-Rothschild, Château Latour, Château Margaux und Château Haut-Brion. Diese herausragenden Weine wurden bereits Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zur Elite gerechnet. Ausgezeichnete und exquisite Sorten sind auch Pétrus, Cheval blanc, Le Pin, Ausone oder Château d’Yquem. Der besonders bekannte Château Mouton-Rothschild wurde nur in einer Auflage von 300.000 Flaschen an Liebhaber verkauft. Spitzenjahrgänge sind vor 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 113 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 113 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 114 W EI N allem Sonnenjahre, die den Weintrauben zu mehr Qualität verhelfen. Hierzu gehören 1982, 1986, 1988 und 1990 sowie die Jahrgänge 2000 und 2003. Vor allem der Jahrgang 1982 erwies sich als ein Jahrhundertinvestment; denn diese edlen Tropfen konnte bis heute um rund 1000 Prozent steigen. Weine können pro Jahr eine Rendite von bis zu 25 Prozent erzielen. Einige Tropfen können innerhalb von 30 Jahren um mehr als 70fache zulegen. Rebsäfte aus den frühen neunziger Jahren stiegen innerhalb eines Jahrzehnts um mehr als das Zehnfache. Weine wie Pétrus und Château Mouton-Rothschild können oft innerhalb eines Jahres um 100 Prozent an Wert gewinnen. Auch Spitzenweine aus der zweiten Reihe wie Château Léoville-Las-Cases und Château Pichon Longueville de Lalande schneiden mit einem Zuwachs von 50 Prozent nach einem Jahr hervorragend ab. Eine solche rekordverdächtige Performance können Sie jedoch nur bei exzellenten Spitzenweinen erwarten, die im Parker-System mit 99 oder 100 Punkten honoriert werden. Schon die obere Qualitätsklasse kommt nur noch auf rund 12 Prozent Rendite jährlich. Von 1988 bis 2009 wurden aus 10.000 Euro, die in Spitzentropfen angelegt wurden, mehr als 126.500 Euro. Im selben Zeitraum kam ein Investment in deutsche Standardaktien lediglich auf 43.000 Euro. W ISSENSW ERT Dennoch sollten Sie berücksichtigen, dass sich die Konsumgewohnheiten allmählich wandeln. Ähnlich wie beim Tabakverbrauch ist der Konsum von Wein rückläufig. Das einst stolze Weintrinkerland Frankreich ist inzwischen zu einer Mineralwasserregion mutiert, und das der Dolce Vita eher zuneigende Italien hat sich an die Spitze der Weinkenner und -genießer gesetzt. Länder wie Chile, Australien, Südafrika und die USA versuchen, den Weinmarkt durch neue Kreationen und Produktionsmethoden zu erobern, die aber bei der alten Elite der Bordeaux-Trinker auf unverhohlene Ablehnung stoßen. Hüten Sie sich davor, Wein aus vermeintlich besonders günstigen Quellen zu erwerben. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 114 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 114 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 W EI N 115 Herausragende Weine erhalten Sie vorrangig bei autorisierten Fachhändlern und bei renommierten Auktionshäusern wie Christie’s und Sotheby’s. Besonders hohe Zuschläge verbuchte 2012 übrigens eine Kiste 1982 Château Lafite-Rothschild mit 42.350 US-Dollar. Eine Kiste mit sechs Flaschen Château Pétrus kam auf 26.620 US-Dollar. Der Durchschnittspreis für Bordeaux-Weine lag bei Sotheby’s im Jahr 2013 bei 490 US-Dollar. Die Kunden hatten den Wein im Handel für durchschnittlich 122 US-Dollar erworben. Auch kleinere Auktionshäuser wie Wermuth in Zürich oder Koppe & Partner in Bremen konnten sich als Spezialisten etablieren. Insbesondere bei Onlineauktionen ist extreme Vorsicht geboten; denn Weinflaschen und Etiketten werden inzwischen systematisch gefälscht. f Achten Sie darauf, dass das Etikett absolut unbeschädigt ist. Ein beschädigtes Etikett mindert den Wert der Flasche sofort. f In der Regel werden keine Einzelflaschen auf Auktionen verkauft, sondern Kisten. Dabei spielt die originalgetreue Präsentation der Weinkiste eine ausschlaggebende Rolle. f Bewertungskriterien sind neben dem Zustand des Etiketts die Flaschengröße, der Füllstand, und der Kapselzustand. f Sorgen Sie für eine größere Streuung, indem Sie auf verschiedene Jahrgänge und Châteaux setzen. f Vergleichen Sie sorgfältig die Preise, und kaufen Sie nur bei autorisierten Weinfachhändlern (so genannten Négociants) oder auf renommierten Auktionen, die sich auf Wein spezialisiert haben. f Sie sollten Ihre Investments mindestens fünf Jahre halten. f Sparen Sie nicht bei der Lagerung. Nur durch eine sachgerechte Lagerung stellen Sie sicher, dass der Wert Ihres Weines erhalten bleibt. Lagern Sie Ihre Flaschen am besten in einer Klimakammer, und kümmern Sie sich regelmäßig um Ihre Bestände. TIPPS für den Weinkauf 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 115 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 115 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 116 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 116 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 COGNAC - DER EDLE WEINBR AND Neben Whisky und Wein setzt sich immer mehr Kognak als Investment durch. Die beliebte Spirituose stammt ursprünglich aus der französischen Stadt Cognac. Es gibt daher zwei unterschiedliche Schreibweisen: Die Bezeichnung „Cognac“ bezieht sich auf original französischen Weinbrand, der aus der Region Cognac kommt. Dieser Name ist für diese Herkunft reserviert. Im Vertrag von Versailles wurde kurioserweise festgelegt, dass in Deutschland die entsprechenden Erzeugnisse weder den Namen „Cognac“ noch die Bezeichnung „Kognak“ tragen dürfen. Frankreich wollte sich dadurch eine exklusive Stellung sichern. In Deutschland wurde daher der Begriff „Weinbrand“ eingeführt. Parallel dazu gibt es noch das Wort „Branntwein“, das aber mehr im Amtsdeutsch verwendet wird. W ISSENSW ERT Der Cognac entstand im 17. Jahrhundert. Wein verwandelte sich auf langen und beschwerlichen Seereisen oft in ungenießbaren Essig. Daher wurde das „Brennen“ des Weins als Konservierungsmaßnahme eingeführt. Als Erfinder des Cognacs gilt Chevalier de la Croix-Maron. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war es in allen Gesellschaftsschichten üblich, den Cognac nicht pur zu genießen, sondern mit Wasser zu verdünnen. Diese heute eher befremdliche Praxis, die Kenner als ein Sakrileg ansehen, rührt daher, dass „Cognac“ als ein konservierter Wein galt und deshalb wieder auf Weinstärke verdünnt wurde. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 117 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 117 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 118 CO G N AC - D ER EDLE W EI N B R A N D Alle französischen Cognacs stammen aus den Regionen Cognacais, der Charente und der Charente-Maritime. Cognacs werden offiziell in Qualitätsstufen („Crus“) unterteilt, wobei der „Grande Champagne“ die höchste Qualität verbürgt. Ausschlaggebend für das Ansehen eines Cognacs ist auch die verwendete Weinsorte. Der Wein, der für Cognac in Frage kommt, wird ausschließlich für diesen Zweck hergestellt und hat in der Regel einen Alkoholgehalt von acht Prozent. Nach der Destillation wird das edle Getränk in Holzfässern gelagert, die dem Weinbrand das spezifische Aroma verleihen. Je dunkler die Farbe des Cognacs schimmert, desto höher ist sein Reifegrad. Die gängigen Fässer mit einem Volumen von 225 Litern werden fast immer aus Eichenholz gezimmert. Cognacs kommen mit einem Alkoholgehalt von 40 Prozent auf den Markt. In der Regel werden keine Zusätze beigefügt; nur bei billigeren Produkten wird Zucker beigemengt, und um eine dunklere Farbe zu erzielen, wird bisweilen Zuckercouleur verwendet. Es ist üblich, verschiedene Cognacs zu verschneiden, um für den Handel einen konstanten Geschmack zu erreichen. Eine solche Mischung unterschiedlicher Weinbrände wird als „Assemblage“ und der Vorgang als „Vermählung“ bezeichnet. Das Alter eines Cognacs richtet sich nach der Reifedauer im Fass, wobei der zuletzt beigemischte Teil das Maximalalter bestimmt. Flaschen, die die Auszeichnung „V.S.“ („Very Special“) tragen, verfügen über ein Alter von mindestens von zwei Jahren. Edler sind hingegen Tropfen, die mit „V.S.O.P.“ („Very Superior Old Pale“) prämiiert sind. Sie müssen mindestens vier Jahre reifen. Eine besonders außergewöhnliche Qualität weisen Cognacs auf, die ein „XO“ (Extra Old) aufweisen. Solche Branntweine müssen in Zukunft mindestens einen Reifeprozess von zehn Jahren durchlaufen. Besonders edle Assemblagen enthalten Cognacs, die Jahrzehnte lang reifen konnten. W ISSENSW ERT In der Fachsprache wird das Lager des Händlers als „Paradies“ bezeichnet. Es war früher weit verbreitet, Branntwein in edlen Korbflaschen aufzubewahren. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 118 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 118 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 CO G N AC - D ER EDLE W EI N B R A N D 119 Cognac als Wertanlage Anders als Whisky hat Cognac ein wenig den bedenklichen Ruf, altmodisch zu sein. In den quirligen Wirtschaftswunderjahren hatte der Weinbrand noch den Nimbus gesetzten bürgerlichen Wohlstands. Vermutlich wird er deshalb mit der biederen und behäbigen Atmosphäre der fünfziger Jahre in Verbindung gebracht. Deshalb entwickelten sich andere Getränke zu hippen Lifestyle Drinks. Erst durch die beliebten Cocktails gewann der Cognac wieder an Ansehen. Für Investments eignen sich nur Weinbrände, die mindestens sechs Jahre reifen konnten. Zu den bedeutendsten Cognac-Herstellern zählen Namen wie Hennessy, Remy Martin und Courvoisier. Edle Tropfen haben eine klare und natürliche Bernsteinfarbe, die von den Aromastoffen aus dem Eichenholz herrührt und dem Getränk einen funkelnden Schimmer verleiht. Auf keinen Fall darf bei hochwertigen Branntweinen Zuckercouleur beigemischt werden. Erstaunlicherweise wird im Stammland Frankreich kaum Cognac getrunken - die Spirituose kommt fast ausschließlich in den Export. Auch in Deutschland wird nur selten zum Cognac gegriffen. Beliebt ist das Getränk hingegen in den USA, wo es vor allem für raffinierte Cocktails verwendet wird. Kenner trinken übrigens den edlen Weinbrand auf keinen Fall aus einem Cognakschwenker, wie er in Deutschland als Standard gilt. Dies ist ein ernsthaftes Tabu, das auch Nichtkenner beherzigen sollten - zumal in Frankreich die bauchigen Gläser spöttisch als „Aquarium“ verhöhnt werden. Wahre Connaisseurs und professionelle und erfahrene Verkoster trinken Cognac aus einer „Tulpe“, in der sich das Aroma wesentlich besser entfalten kann. Auch ist es ein unverzeihlicher und unter Sammlern erschreckender Fauxpas, das Getränk anzuwärmen. Nur Zimmertemperatur ist gestattet. Bei Cocktails und Longdrinks wiederum darf Eis hinzugefügt werden. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 119 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 119 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 120 CO G N AC - D ER EDLE W EI N B R A N D Die wertvollsten Cognacs Einer der kostbarsten und wertvollsten Cognacs stammt aus dem Revolutionsjahr 1789: der Courvoisier & Curlier von 1789. Dieser exquisite Tropfen wurde abgefüllt, als das Volk von Paris die Bastille stürmte. Auf einer Auktion von Sotheby’s wurde der einzigartige Cognac aus dem 18. Jahrhundert von einem niederländischen Sammler erworben. Der Wert der Flasche liegt bei rund 153.000 Euro. W ISSENSW ERT Aber auch andere Cognacs können mit stolzen Preisen im fünfstelligen Bereich aufwarten. Selbst bei Weinbränden aus unserer Epoche sind beachtliche Wertsteigerungen möglich, wenn die Flaschenzahl streng limitiert wurde. So wurde der zur Jahrtausendwende vorgestellte „Millennium Cognac“ von Hennessy zur interessanten Renditeanlage, denn er kam mit nur 2.000 Flaschen unter der Bezeichnung „Timeless“ auf den Markt. Der Weinbrand kostete schon bei seiner Ausgabe 1.600 Euro je Flasche und stieg nach zehn Jahren auf einen Wert von 5.000 Euro. Mittlerweile ist keine Flasche mehr unter 7.000 Euro zu bekommen. Experten weisen indes darauf hin, dass die Geldanlage in Cognac schwieriger ist als bei Wein oder Whisky. Denn nur eine sehr enge Auswahl an Cognacs verspricht eine akzeptable Rendite. ACHTUNG Viele Weinbrände, die in Frage kommen, erreichen bereits astronomische Spitzenpreise. Darüber hinaus eignen sich für langfristige Investments nur herausragende Cognacs mit einer Limitierung. Ein Beispiel dafür ist der Louis XIII de Rémy Martin Rare Cask, der in einer Auflage von 786 Karaffen verbreitet wurde. Eine Flasche kostete 10.000 Euro. Noch exklusiver ist der Louis XIII Black Pearl Magnum, für den Sammler mindestens 25.000 Euro aufwenden mussten. Überraschenderweise wurden die renommierten Cognac-Häuser von ambitionierten Ausländern gegründet. So geht der bekannte Hennessy Cognac auf 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 120 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 120 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 CO G N AC - D ER EDLE W EI N B R A N D 121 den Iren Richard Hennessy zurück. Auch viele Briten gründeten Brennereien in der Charente. Edle Cognacs werden liebevoll und ansprechend präsentiert. So wird beispielsweise der Louis XIII de Rémy Martin in einem Koffer aufbewahrt, der mit einem goldenen Verschluss versehen ist. Die Karaffe wurde aus kostbarem Baccaratkristall gefertigt. Wer Geld in Cognac anlegen möchte, sollte tunlichst darauf achten, dass das Zubehör sich in einem völlig einwandfreien Zustand befindet. Wenn der Koffer oder das Etikett Abnutzungsspuren aufweisen, kann sich der Wert drastisch mindern. Einige Cognacs haben sogar eine aufwändige Lackversiegelung, die unversehrt sein sollte. Zu höheren Auktionspreisen trägt auch die Geschichte eines Cognacs bei. Cognacs, die Könige als Vorbesitzer hatten, erzielen auf Auktionen fürstliche Preise. Zwar ist es höchst unwahrscheinlich, dass Marie Antoinette auf ihrem beschwerlichen Weg zum Schafott in Paris noch einen Schluck Cognac zu sich nehmen konnte, ehe der Henker die Guillotine auslöste, aber es ist bekannt, dass der Spitzencognac „Louis XIII de Rémy Martin“ dem englischen Premierminister Winston Churchill besonders mundete. Was Sie beachten sollten Cognac hat gegenüber Wein einen großen Vorteil: Die Lagerung ist relativ unproblematisch, da der hohe Alkoholgehalt vor Verderbnis schützt. Selbst Branntwein aus dem 18. Jahrhundert ist heute noch genießbar. Der Korkverschluss wird aus Traditionsgründen meist bevorzugt. Experten achten darauf, dass der Cognac eine Füllhöhe bis zum Flaschenhals aufweist. Im Laufe der Jahre verdunstet trotz des Verschlusses ein Teil des Weinbrands. Die Flaschen werden - anders als bei Wein - stehend gelagert, wenn sie einen Korkverschluss haben, denn anders als bei Weinflaschen ist der Cognac-Korken weniger groß und kompakt. Nach einigen Jahren kann 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 121 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 121 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 122 CO G N AC - D ER EDLE W EI N B R A N D daher Flüssigkeit austreten; deshalb sollten die Flaschen immer stehend aufbewahrt werden. Einige neuere Cognacflaschen sind mit einem Drehverschluss versehen. Auch in diesem Fällen ist es äußerst wichtig, die Flaschen stehend zu lagern, da sonst der Weinbrand der Kunststoffbeschichtung des Verschlusses zusetzt. Renommierte Hersteller achten aber darauf, dass nur Kunststoffe Verwendung finden, die keine bedenklichen und gesundheitsschädlichen Weichmacher enthalten. Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme besteht darin, dass die Flaschen nie dem Licht ausgesetzt werden sollten. Die UV-Strahlung lässt das Etikett zunehmend vergilben, was eine Wertminderung bedingt. In der Regel reicht für die Aufbewahrung ein dunkler Keller aus. Experten deponieren Cognacs in speziellen Weinkühlschränken. Geöffnete Weinbrände müssen innerhalb von zwei Jahren aufgebraucht werden, da der Cognac trotz dem hohen Alkoholgehalt nach der Öffnung der Flasche allmählich ungenießbar wird, wenn sich nur noch eine geringe Restmenge in der Flasche befindet. Ratsamer ist es daher, den angebrochenen Weinbrand innerhalb eines Jahres zu trinken. Fachleute können den Verfall hinauszögern, indem die Flaschen mit Edelgas behandelt werden. W ISSENSW ERT f Konzentrieren Sie sich auf äußerst hochwertigen Cognac; machen Sie keinerlei Abstriche bei der Qualität. f Nur Cognacs aus Frankreich (aus den entsprechenden Regionen) eignen sich als Investment. Deutsche Weinbrände sind nicht geeignet. f Spezialisieren Sie sich auf limitierte Cognacs oder solche mit hohem Alter. Als Qualitätsstufe kommt nur „XO“ in Frage, was eine Reifung von mindestens zehn Jahren im Eichenfass voraussetzt. f Stammt eine Flasche von einem berühmten Eigentümer (Provenienz) - beispielsweise einem Königshaus - erreichen Sie eine noch wesentlich höhere Rendite. TIPPS für das Investieren in Cognac 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 122 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 122 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 CO G N AC - D ER EDLE W EI N B R A N D 123 f Konzentrieren Sie sich auf äußerst hochwertigen Cognac; machen Sie keinerlei Abstriche bei der Qualität. f Nur Cognacs aus Frankreich (aus den entsprechenden Regionen) eignen sich als Investment. Deutsche Weinbrände sind nicht geeignet. f Spezialisieren Sie sich auf limitierte Cognacs oder solche mit hohem Alter. Als Qualitätsstufe kommt nur „XO“ in Frage, was eine Reifung von mindestens zehn Jahren im Eichenfass voraussetzt. f Stammt eine Flasche von einem berühmten Eigentümer (Provenienz) - beispielsweise einem Königshaus - erreichen Sie eine noch wesentlich höhere Rendite. f Kaufen Sie Cognac nur bei autorisierten Händlern oder auf vertrauenswürdigen Fachauktionen. f Achten Sie sorgfältig darauf, dass Etikett und das Zubehör unversehrt und völlig einwandfrei sind. f Lagern Sie die Weinbrände in einem kühlen, dunklen Keller oder in speziellen Weinkühlschränken immer stehend. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 123 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 123 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 124 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 124 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 RUM Der Rum ist etwas in Vergessenheit geraten, obwohl er wieder an Popularität gewinnt. Früher war er vor allem bei Matrosen eine beliebte Stärkung auf langen Seefahrten. Die ersten Entdecker führten bei ihren Entdeckungsreisen unzählige Fässer Rum auf den Schiffen mit, um die Mannschaft bei Laune zu halten. Heute ist Rum vorwiegend als Zusatz bei Cocktails wie dem legendären Cuba Libre, der zu Ernest Hemingways Lieblingsgetränken zählte, dem Daiquiri oder der Piña Colada unerlässlich. Auch bei der berühmten Feuerzangenbowle, die durch Heinz Rühmann in die Filmgeschichte einging, ist Rum ein unverzichtbares Ingredienz im Schein des flackernden Zuckerkegels. Als skandalträchtig gilt der „Pharisäer“, eine nordfriesische Kaffeespezialität, bei der ähnlich wie beim Irish Coffee der heimliche Rumgenuss mit Kaffee und Schlagsahne „getarnt“ wird. Aus braunem Rum entstehen Cocktails wie Hurricane, Mai Tai, Planters Punch, Atlas und Ceylon. Der weiße Rum dient als Zutat für Cuba Libre, Mijito, Daiquiri, Carneval und Trinidad Banana. In der Nachkriegszeit und während des Wirtschaftswunders avancierte die mit Rum getränkte Bowle zum fragwürdigen provinziellen Renommiergetränk auf langweiligen Gartenpartys. Ein Comeback im neuen Kostüm erlebt das karibische Getränk erst wieder mit der Verbreitung des weißen Rums, der nun pur oder in raffinierten Cocktails goutiert wird. Bacardi Rum vermittelt dank der eindringlichen Werbung ein frisches Lebensgefühl des Easy Going und gehört zum lässigen und mondänen Lifestyle urbaner Eliten. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 125 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 125 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 126 R U M Experten weisen darauf hin, dass Rum als Spirituose weit mehr zu bieten hat als Whisky oder Cognac. Die Aromenviel falt des Rums ist gigantisch, zumal es mehr als 9.000 verschiedene Zuckerrohrsorten gibt, die der Melasse eine sehr individuelle und unverwechselbare Geschmacksnote verleihen. W ISSENSW ERT Die Geschichte des Rums Streng betrachtet ist der Rum ein sonderbares Abfallprodukt; denn die für die Produktion erforderliche Melasse ist der Sirup, der bei der Zuckergewinnung übrigblieb und für den es eigentlich keine sinnvolle Verwendung gab. Das erste Mal in der Geschichte taucht Rum im spanischen Granada auf, wo die Mauren das Getränk erfanden, die bereits mit Zuckerrohr handelten. Auf den ersten Plantagen erhielten die aus Afrika zwangsdeportierten Sklaven den vergorenen Zuckersirupsaft als Stärkung. Die Briten kamen als Erste auf die Idee, das seltsame und raue Gebräu zu destillieren, um den Alkoholgehalt zu erhöhen und bessere Verkaufspreise zu erzielen. Damals war die Destillation, die bereits im Mittelalter entdeckt wurde, noch wenig technologisch weiterentwickelt. Daher enthielt der damalige Rum unzählige Fuselöle, die nicht nur Kopfschmerzen und einen heftigen Kater auslösten, sondern auch äußerst herb schmeckten. Die verwöhnten Plantagenbesitzer verzichteten daher auf den zweifelhaften Genuss und blieben beim vollmundigen Portwein und überließen das garstige Gebräu den Sklaven. Daher fristete der Rum lange Zeit ein bedauernswertes Schattendasein als kaum genießbares Arme-Leute-Getränk mit dem Image eines deftigen Rachenputzers. Den eigentlichen Durchbruch schaffte die verpönte Spirituose dank der Seefahrt. Da die langsamen Segelschiffe oft monatelang auf dem windstillen Pazifik kreuzten, mussten größere Wasservorräte an Bord gelagert werden. Doch schon bald verwandelte sich das Trinkwasser in eine brackige, stinkende, mit Algen durchsetzte Brühe, die auch die Gefahr von Infektionen heraufbeschwor. Obwohl damals die Ursache von Typhus, Cholera und Ruhr noch nicht bekannt 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 126 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 126 10.06.2020 10: 02: 13 10.06.2020 10: 02: 13 R U M 127 war, ahnten die Menschen, dass das abgestandene Wasser der Übeltäter sein könnte. Deshalb war es in der Seefahrt üblich, dass Wasser mit Rum zu versetzen. Dieser Praxis verdankt der allseits beliebte Grog seine Entstehung. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde es in der Royal Navy auf Anregung des Vize-Admirals Edward Vernon üblich, den Rum 1 zu 4 mit heißem Wasser zu strecken. Später kamen zur Verfeinerung Limettensaft und Zucker hinzu. Der Vize-Admiral trug den Spitznamen „Old Grog“, was angeblich dem Getränk den Namen gab. Eine andere etymologische Deutung führt „Grog“ auf die Abkürzung „Grand Rum of Grenada“ zurück. In England wurde ab 1655 gesetzlich festgelegt, wie viel Rum ein Matrose am Tag bekommen musste. Die so genannte „Rum Ration“ lag erstaunlicherweise bei einer halben Flasche pro Tag für jeden Seemann (in den früheren Jahrhunderten gab es anstelle von Rum Bier auf den Schiffen, wobei pro Mann eine Gallone, circa 4,5 Liter, ausgeschenkt wurde), so dass mancher Matrose danach durchaus „groggy“ war. In der ehrwürdigen Royal Navy galt diese Regelung bis 1970, die sogar einen eigenen markigen Trinkspruch für den Rum prägte, der lautet: „Absent friends and those at sea“. Der Tag der Abschaffung am 31. Juli wird heute noch von eingefleischten und traditionsbewussten Seeleuten als der „Black Tot Day“ mit einem Umtrunk betrauert. Einer Legende zufolge soll der berühmte Admiral Nelson nach seinem Tod bei der siegreichen Schlacht von Trafalgar (1805) in einem Rumfass nach England zur Bestattung transportiert worden sein. Und auch in Stevensons weltberühmtem Roman „Die Schatzinsel“ sprechen die Piraten ungehemmt dem Rum zu. Das Wort „Rum“ kommt vermutlich von dem englischen Wort „rumbullion“, das nur im Dialekt verwendet wird, eine Verballhornung des Wortes „Rebellion“ darstellt und damit dem Gedanken des Aufruhrs seinen Tribut zollt. Es heißt: Die ersten Freibeuter, die den herben Rum tranken, der damals noch nicht zur Milderung des Geschmacks in Eichenfässern reifte, sondern sofort nach der Destillation in den Handel kam, hießen „Kill devils“, weil sie es in ihrem Rausch selbst mit dem Teufel persönlich aufnahmen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 127 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 127 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 128 R U M Im 17. Jahrhundert handelten schon die Piraten mit Rum. Zur internationalen Verbreitung des Rums trug erstaunlicherweise ein kleines Tierchen bei, das jedem Franzosen als ein wahres Ungetüm erscheinen muss: Es war die gefürchtete Reblaus, die in Frankreich die Weintraubenernte zum Desaster werden ließ. In der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wütete sie in den besten Weinlagen und sorgte dafür, dass der edle Rebensaft knapp wurde. Entsprechend rückläufig war auch der Cognac, der im Vereinigten Königreich besonderen Zuspruch fand. Zusätzlich gab es in England verheerende Missernten, so dass auch die Preise für Schnaps stiegen. Hinzu kommt, dass Napoleon, nachdem England im Krieg eine Seeblockade verhängt hatte, den Anbau von Zuckerrüben forcieren ließ. Auf dem Kontinent war man nun nicht mehr auf Zuckerimporte aus Brasilien und der Karibik angewiesen. Das trug maßgeblich dazu bei, den Rum heimisch und billiger zu machen, der bald in allen Gesellschaftsschichten Anklang fand. Neben Grog und Punsch kamen immer mehr neue Cocktails in Mode, die einen Schuss des edlen Getränks benötigten. Auch unangenehme Auswirkungen wurden sichtbar: Im 19. Jahrhundert wurden in England die Rumrationen in der Marine verringert, da es gravierende Probleme mit der Disziplin auf den Schiffen gab. Die Matrosen erhielten als Ausgleich zusätzlich Tee und Kakao. Aus dieser Praxis entstand eine Grog- Variante, bei der anstelle von Wasser Tee mit Rum vermengt wurde, so dass heute zumindest hierzulande der Grog aus Schwarztee, Rum und Zucker besteht. In Deutschland fand der Rum bereits mit Friedrich Schiller und Heinrich Heine erste treue Liebhaber. Zum Zentrum der Rumherstellung entwickelte sich das unscheinbare Flensburg, wo im 19. Jahrhundert zeitweise über 300 Destillerien miteinander wetteiferten. Die Stadt im Norden, die heute eher mit der Verkehrssünderkartei assoziiert wird, gehörte bis 1864 übrigens zu Dänemark. Die Dänen importierten mit ihrer Westindienflotte das geschmackvolle Nass von den Jungferninseln und aus der Karibik. In Flensburg wurde Rum vorwiegend gehandelt. Die Stadt im Norden beherbergt heute ein einzigartiges Rum-Museum, das dem Schifffahrtsmuseum angegliedert ist. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 128 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 128 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 R U M 129 Der edlere weiße Rum wurde Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt. Seine Entstehung geht zurück auf die beiden Pioniere Don Bacardi, der auch dem bekanntesten Rum seinen Namen verlieh, und Felice Bresto, die auf Kuba und Jamaika die neue Variante vorstellten. Die Deutschen haben im 19. Jahrhundert eine eigene Sorte erfunden: den so genannten Rumverschnitt (Blended Rum), der aber entgegen des sich vielleicht aufdrängenden ersten Eindrucks keineswegs eine minderwertige Mischung ist. Vielmehr wird ein Konzentrat mit Wasser und Neutralalkohol aufgefüllt (international bekannt als „German flavoured“). Die Verbreitung des Rums Bei Rum gibt es keine geschützte Herkunftsangabe wie beispielsweise beim Whisky, so dass Rumsorten aus aller Welt erhältlich sind. Nicht nur in der Karibik wird das hochprozentige Getränk hergestellt, sondern auch in exotischen Ländern wie Papua-Neuguinea, das übrigens als legendäres Ursprungsland der Spirituose gilt, wenngleich es Berichte gibt, denen zufolge auch schon früh in Indien ein ähnliches Getränk produziert wurde. Erst durch den Kolonialhandel verbreitete sich der Rum und wurde auf diese Weise in der Karibik heimisch. Rum gibt es inzwischen auf der ganzen Welt. Neben der Karibik ist er in Mittel- und Südamerika, aber auch in Australien, auf den Philippinen, den afrikanischen Inseln Madagaskar und Mauritius, den Kanaren und auf Kap Verde sowie in Indien und auf der französischen Insel Réunion verbreitet. Der Erste, der dem Rum zum Durchbruch in der Karibik verhalf, war kein geringerer als Christoph Columbus. Wie zu den damaligen Seefahrerzeiten üblich, führte er zahlreiche Fässer 1493 bei der zweiten Atlantiküberquerung auf der Hispaniola mit sich, um die Mannschaft bei Laune zu halten und das Wasser zu desinfizieren. Die Idee, Rum herzustellen, fasst daher zuerst im Gebiet der heutigen Dominikanischen Republik und auf Haiti Fuß. In den Urkunden wird der Name erstmals von einem Gouverneur in Jamaika 1661 erwähnt. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 129 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 129 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 130 R U M Die Spanier bezeichneten das Getränk als „Ron“ und die Franzosen als „Rhum“. Brasilien sorgte für den notwendigen Zucker aus Zuckerrohr. Mit dem Niedergang und dem Verfall der spanischen und portugiesischen Großmachtstellung verlagerte sich das Zentrum der Produktion auf die französische Insel Martinique. Danach wurde das britische Empire in der Karibik zur Hegemonialmacht, so dass Barbados immer mehr an Ansehen gewann. Wie Rum hergestellt wird Rum beruht auf Melasse (Rhum industriel) oder auf Zuckerrohrsaft (Rhum agricole, bei Rum aus Martinique). Dem eingekochten Zuckersirup wird Wasser hinzugefügt. Diese Maische, die noch mit Skimming (dem Schaum bei der Zuckerherstellung) verfeinert wird, wird vergoren, bis sie einen Alkoholgehalt von vier bis fünf Prozent erreicht. Danach erfolgt die eigentliche Destillation, die nach der traditionellen Weise diskontinuierlich in Brennblasen (Kupferkesseln) als „Pot Still Destillation“ erfolgt, bis zu einer Konzentration von 65 bis 75 Prozent; diese Sorte kommt als „Original Rum“ in den Handel. Heutzutage dominieren allerdings Destillierkolben das Produktionsverfahren, da sie eine kontinuierliche Verarbeitung größerer Mengen gestatten. Üblicherweise erfolgt dann eine Verdünnung mit Wasser. In den meisten Fällen wird Rum ähnlich wie Whisky in Holzfässern gelagert; die Qualität des Holzfasses beeinflusst wie bei Whisky und Kognak die Qualität des Rums. Häufig werden Fässer aus Weißeiche eingesetzt, die in den USA für die Herstellung von Bourbon benutzt wurden. Darüber hinaus kommen Fässer aus der Kognak- oder der Sherryherstellung zum Einsatz. Die Fässer werden vor der Befüllung ausgebrannt. Weißer Rum wird häufig in Edelstahlfässern mit Sauerstoffbelüftung aufbewahrt, da er sonst die braune Farbe des Holzes annehmen würde. Falls er dennoch in Eichenfässern zur Reifung gebracht wird, ist es üblich, die Inhaltsstoffe wieder durch Filtrierung (Charcoal Mellowing, bei der Aktivkohle zum Einsatz gelangt) zu entfernen, um eine weiße Farbe zu kreieren. Brauner Rum wird gelegentlich mit Karamellsirup oder Zuckercouleur eingefärbt. Rum weist in der Regel einen Alkoholgehalt von 40, 50 oder 55 Prozent auf. Die 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 130 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 130 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 R U M 131 meisten Rums sind Blendings. Für einen einwandfreien Verschnitt sorgt der Master Blender, der geeignete Rumsorten auswählt. Anders als beispielsweise bei Weinen oder Whisky gilt aber ein hohes Alter bei Rum nicht immer als Qualitätsmerkmal. Ein solches Blending kann verschiedene Jahrgänge, Reifungsgrade, Destillationsmethoden oder möglicherweise auch diverse Alkoholgehalte in sich vereinen. Wenn eine Rumflasche eine Altersangabe trägt, bezieht sich diese auf den jüngsten Bestandteil. Rum als Geldanlage Der Rum konnte in den deutschsprachigen Ländern nie mehr jene Akzeptanz erreichen, die hierzulande Whisky, Wein und Cognac genießen. Aber man sollte deshalb nicht abschätzig über das bräunliche Destillat aus der Karibik denken: In den vergangenen Jahren erzielte eine Anlage in Rum beachtliche Wertsteigerungen. Mit ausgewählten Sorten konnten Sie in den letzten fünf Jahren einen Gewinn von über 300 Prozent erreichen. W ISSENSW ERT Besonders herausragende Beispiele für solche exorbitanten Preissteigerungen sind der „La Mauny 1979“, dessen Wert sich in einem Jahrzehnt mehr als verfünffachte, und der „Trois Rivières“, der sogar mit einer Versechsfachung punkten konnte. Nicht nur in Europa und Nordamerika entdecken Kenner die flüssige Geldanlage, sondern auch in den aufstrebenden Schwellenländern, wobei vor allem Chinesen ihr Faible für Hochprozentiges pflegen. Die Preise sind kontinuierlich gestiegen. Viele erlesene Jahrgänge sind bereits getrunken oder von den Sammlern aufgekauft worden. Generell gilt, dass Sorten, die eine längere Reifezeit benötigen, auch einen höheren Preis aufwei- 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 131 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 131 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 132 R U M sen und bessere Wertsteigerungschancen haben. Zu den lukrativsten Investments gehören vor allem Rumsorten aus der französischen Karibik (Antillen). Das Überseedepartement Martinique ist bekannt für seine exzellenten Destillate. Normalerweise wird Rum aus der Melasse, einem Überbleibsel bei der Zuckerrohrgewinnung, hergestellt. Auf der französischen Insel hingegen bevorzugt man Zuckerrohrsaft (unter Experten als „Rhum Agricole“ bekannt). Neben Martinique sind auch die Überseedepartements Réunion und Guadeloupe für ihren Rhum Agricole berüchtigt, der aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft entsteht und daher das Adjektiv „agricole“ („landwirtschaftlich“) trägt. Zu den bekanntesten Sorten zählen beispielsweise Barbancourt, Clément, Depaz, La Favorite, La Mauny, Neisson, Sainte Etienne, Trois Rivières, Isautier, Rivière du mat und Savanna. Auf Martinique wurde 1996 eine umfassende Klassifizierung eingeführt, die sich an dem französischen Qualitätssiegel Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) orientiert. Weißer Rum (Rhum Agricole AOC blanc) muss mindestens drei Monate in Edelstahlfässern reifen, um seine Qualität zu entfalten. AOC (Rhum paille oder Rhum ambré) sollte mindestens ein Jahr in Eichenfässern reifen. Alter Rum (Rhum vieux agricole) weist drei Qualitätsstufen auf, die im Gesetz festgelegt sind: VO (drei Jahre Reifung), VSOP (vier Jahre Reifung) und XO (sechs Jahre). Darüber hinaus gibt es noch den Rum „hors d’âge“, der sich als wertvolle Rarität mit einer Lagerung von über zehn Jahren auszeichnet. Als flüssige Geldanlage verspricht dieser edle Tropfen eine besonders hohe Wertsteigerung. W ISSENSW ERT Zu den hochwertigen Rumsorten zählen beispielsweise Pyrat XO aus Anguila, Santiago de Cuba Extra Anejo (Kuba), La Favorite 33 Jahre (Martinique), Zacapa 25 Jahre (Guatemala) und Havana Club 15 Jahre (Kuba). 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 132 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 132 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 R U M 133 Ansonsten gelten der „Alfred Lamb’s Special Reserve 1949“ aus Jamaika und der „Havana Club Máximo“ aus Kuba als herausragende Rumspezialitäten, die jedes Sammlerherz höher schlagen lassen. Die Preise für eine Flasche liegen bei weit über 1.000 Euro. In Berlin hat sich mit dem „Rum-Depot“ übrigens ein Fachgeschäft etabliert, das Hunderte verschiedener Rum-Marken bereithält und auch Verkostungen und Seminare anbietet. Rum hat noch einen weiteren Vorteil, den Sie nicht unterschätzen sollten: Das Getränk ist äußerst robust. Während Sie hochwertigen Wein fortlaufend wenden müssen, um Ablagerungen zu verhindern und unter Umständen elektronisch gesteuerte Klimakammern benötigen, können Sie Rum getrost ohne größere Probleme oder Vorsorge lagern. Sie sehen, auch mit Rum lässt sich viel Geld verdienen. Aus dem alten herben Piratengesöff ist inzwischen ein edles Lifestyle-Getränk für weltläufige Jetsetter geworden. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 133 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 133 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 134 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 134 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 Für die Vitrine › Porzellan › Uhren › Teddybären › Überraschungseier › Schreibwerkzeuge › Schallplatten 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 135 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 135 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 136 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 136 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 PORZELLAN - WEISSES GOLD FÜR KENNER Porzellan wird seit Jahrhunderten als wertvolles Material geschätzt und trägt zu Recht die symbolträchtige Bezeichnung „Weißes Gold“. In früheren Zeiten war Porzellan in Europa selten und kostbar; denn es musste aus China importiert werden. Marco Polo brachte erstmals von seiner Weltreise das edle Porzellan nach Venedig, wo es großes Erstaunen auslöste. Denn die mittelalterlichen Töpferwaren besaßen keinen solchen Grad an Feinheit und Eleganz. Sie waren eher grobes Steinzeug, das keine kultivierte Atmosphäre vermittelte. Porzellan wird aus Kaolin, einer speziellen Tonerde hergestellt, die dem Geschirr eine besonders filigrane Beschaffenheit verleiht. Anders als Keramik wirkt Porzellan unter Licht durchscheinend. Die Chinesen hatten lange Zeit ein Monopol auf das kostbare Gut und bewahrten es als ein streng gehütetes Geheimnis, das unter Androhung der Todesstrafe aufrechterhalten wurde. In Europa war Porzellan äußerst begehrt; denn einheimische Töpferwaren (selbst kunstvoll gemachte Fayencen) kamen nie an die Kunstfertigkeit des „weißen Goldes“ heran. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 137 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 137 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 138 P O R ZELL A N - W EISSES G O LD FÜ R K EN N ER Das Geheimnis der Porzellanherstellung wurde erst im 18. Jahrhundert in Sachsen gelüftet. Natürlich hätte das den Sachsen niemand zugetraut. Der lebenslustige sächsische König hatte sich in zahlreichen sinnlosen Kriegen und einer luxuriösen Hofhaltung, die Versailles nacheiferte, verausgabt und den Staatshaushalt komplett ruiniert. Deshalb beauftragte er einen geheimnisumwitterten Alchemisten namens Friedrich Böttcher damit, Metalle in Gold zu verwandeln. Der trickreiche und gewiefte Böttcher scheiterte zwar kläglich mit seinen obskuren Experimenten, aber es gelang ihm, das Geheimnis der Porzellanherstellung zu ergründen. Nach zahlreichen Versuchen, die immer wieder scheiterten, fand er die richtige Mischung. Sachsen hatte zwar kein gelbes, aber dafür weißes Gold entdeckt. Die allererste Porzellanmanufaktur in Europa wurde 1710 in Meißen ins Leben gerufen, und noch heute stehen die gekreuzten Schwerter, das damalige Logo, für höchste Qualität. In ganz Europa stieg die Nachfrage nach Porzellan, nachdem man nicht mehr auf chinesische Importe angewiesen war. Auch Preußen unter Friedrich dem Großen zögerte nicht lange und gründete eine eigene Porzellanmanufaktur, die unter der Bezeichnung KPM („Königliche Porzellan-Manufaktur“) firmierte. Das Meißener Porzellan hat bis heute eine herausragende und unbestrittene Sonderstellung in Europa. Über 170.000 Porzellanprodukte wurden im Laufe der Zeit kreiert. Allerdings sorgten die unberechenbaren Wechselfälle des Schicksals im 20. Jahrhundert dafür, dass viele kostbare und einzigartige Porzellanwaren in Schutt und Asche versanken. W ISSENSW ERT Im Jahr 1999 offerierte die Porzellanmanufaktur in Meißen deshalb eine Jahrhundertkollektion, die sich über einen Zeitraum von fast 300 Jahren erstreckt. Alle Teile wurden in einer streng limitierten Auflage von 19 Stück angefertigt, was langfristig für eine sehr hohe Wertsteigerung bürgt. Jedes Teil der Sonderedition trägt die berühmten gekreuzten blauen Schwerter und die Jahreszahl 1999. Die Wertentwicklung bei Porzellan Generell lässt sich sagen, dass Investments in Porzellan sich rentieren. In Deutschland ist das Porzellansammeln überhaupt wesentlich beliebter als die 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 138 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 138 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 P O R ZELL A N - W EISSES G O LD FÜ R K EN N ER 139 Philatelie oder das Sammeln von Antiquitäten. Die Wertentwicklung beläuft sich im Durchschnitt auf acht bis zehn Prozent jährlich. Wer besonders seltene Stücke ergattert, kann noch weitaus höhere Zuwächse erzielen. Meißener Porzellan gehört zu den wertvollsten und gewinnträchtigsten Sammlerstücken. Wer weniger Geld aufwenden möchte, kann auf andere Manufakturen ausweichen, die ebenfalls hohe Renditen versprechen. Hierzu gehört beispielsweise die Fürstenberg-Manufaktur aus dem Weserbergland. Welches Porzellan ist besonders wertvoll? International ist nach wie vor chinesisches Porzellan äußerst begehrt. Als klassisches Sammelgebiet wird die Ming-Dynastie (1368 bis 1644) angesehen. Zeitweise waren diese Preziosen so gefragt, dass sie eine jährliche Wertsteigerung von 27 Prozent erreichten. Auch Porzellanwaren aus der Ching-Dynastie (1644 bis 1911) erfreuen sich großen Zuspruchs und kamen auf eine jährliche Rendite von rund 16 Prozent. W ISSENSW ERT Besonders großen Erfolg erzielen Sie beim Porzellansammeln, wenn Sie sich von Vornherein auf limitierte Editionen aus renommierten Manufakturen konzentrieren. Wegen der beschränkten Auflage können Sie sicherstellen, dass Ihre Sammelstücke äußerst selten und damit fast Unikate sind. Kaufen Sie folglich nur limitierte Editionen. Diese können Sie entweder bei den jeweiligen Manufakturen erstehen oder auf spezialisierten Auktionen erhalten. In Europa weisen Porzellanwaren aus dem 18. und 19. Jahrhundert hohe Wertsteigerungen auf - vor allem wenn sie bereits im Besitz berühmter Persönlichkeiten waren. Auch der Stil spielt bei der Auswahl eine ausschlaggebende Rolle. Heutzutage ist eher ein minimalistisches, schlichtes Design en vogue. Die früher so populäre und weit verbreitete barocke Kunst mit verschnörkelten Kitschfigürchen und Engelchen im Zuckerbäckerstil stößt in unserer Zeit 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 139 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 139 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 140 P O R ZELL A N - W EISSES G O LD FÜ R K EN N ER durchweg auf Ablehnung. Wesentlich gefragter sind konfuzianisch anmutende Landschafts- und Vogelmotive im japanischen Stil, die häufig für Vasen charakteristisch sind. f Achten Sie darauf, nur aus seriösen Quellen zu kaufen. Am vorteilhaftesten ist es, wenn Sie die kostbaren Porzellanwaren direkt bei einer angesehenen Manufaktur erwerben. Verbinden Sie am besten Ihren Wochenendurlaub mit einem Abstecher zu einer Manufaktur. Besonders viele Manufakturen gibt es in Bayern (speziell in Franken) und in Thüringen. Auch auf spezialisierten Auktionen erhalten Sie Stücke, die sich als Wertanlage eignen. f Verzichten Sie aber besser auf den Kauf von Porzellan bei Onlineauktionen. Es gibt Fälschungen, die mit täuschend nachgeahmten Signets gekrönt sind. Die gekreuzten Schwerter wurden in geringfügiger Abwandlung auch in anderen Manufakturen und bei Duplikaten eingesetzt. Als Laie können Sie nicht ohne weiteres erkennen, ob es sich um original Meissener Porzellan oder eine dreiste Fälschung handelt. Kaufen Sie daher niemals bei unzuverlässigen und dubiosen Quellen. Am sichersten ist immer noch der Erwerb direkt vom Hersteller. f Kaufen Sie niemals Porzellan, das im Nachhinein bemalt wurde. Es ist als Sammelobjekt praktisch wertlos. f Bevorzugen Sie streng limitierte Editionen. f Die Porzellanindustrie befindet sich seit Jahren in einer schweren, lang anhaltenden Krise. Etliche Manufakturen mussten bereits schließen. Wenn Sie sorgfältig auswählen und sich für die Suche genügend Zeit lassen, haben Sie die Chance, günstig einzusteigen und einige kostbare Stücke zu erstehen. TIPPS für das Sammeln von Porzellan 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 140 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 140 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 UHREN Schon seit Jahrhunderten haben Uhren Könige und Kaufleute fasziniert; die Uhr gilt als eine der bedeutendsten Erfindungen der Menschheit, denn erst durch sie wurde die moderne kapitalistische Wirtschaftsform möglich. Unter den Majestäten haben vor allem der illustre französische Sonnenkönig Ludwig XIV und Königin Victoria aus England ein Faible für die tickenden Wunderwerke entwickelt. Uhren können sehr wertvoll sein. Ein charakteristisches Beispiel ist der Chronograf der weltweit renommierten Schweizer Uhrenschmiede Patek Philippe. Deren „Referenz 1518“, die in den Jahren von 1941 bis 1954 auf den Markt kam, galt bereits 20 Jahre nach dem ersten Erscheinen mit einem Marktpreis von umgerechnet 2.030 Euro als kostbar. Schon im Jahr 1989 erzielte die Uhr auf einer Auktion einen Zuschlag von stattlichen 178.952 Euro. Mancherorts kaufen verängstigte Euroskeptiker gleich zehn Rolex-Uhren, um sie für schlechtere Zeiten in einem Banksafe zu deponieren. Falls das Weltfinanzsystem kollabieren sollte, bleiben immerhin die Uhren im Schließfach. Diese Angst mag zwar nachvollziehbar sein, aber es gibt Sachwerte, die eine wesentlich höhere Werterhaltung und bessere Renditechancen haben als Uhren. Auch in manchen Schwellenländern werden kostbare Uhren zunehmend zu einem unverzichtbaren Statussymbol. Auf manchen Pressefotos wurden schon Uhren vom Handgelenk wegretuschiert, um keinen Neid aufkommen zu lassen, und in einigen sozialistisch 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 141 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 141 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 142 U H R EN angehauchten Schwellenländern meidet man inzwischen das Tragen der kostbaren Preziosen. Erstaunlich, aber wahr: Der von den Achtundsechzigern als Ikone verehrte Revolutionär Ernesto Che Guevara trug eine Rolex, und selbst der Dalai Lama setzt auf dieses Modell. Allerdings legt man in höheren Kreisen mehr Wert auf gepflegtes Understatement, so dass die Rolex dort eher als ein Statussymbol Neureicher gilt. Uhren sind eine kostspielige Sammelleidenschaft; denn exquisite Modelle können weit über 100.000 Euro wert sein. Ohne eine fundierte Sachkenntnis und eine große Vertrautheit mit dem Markt sollten Sie nicht in Uhren investieren. In letzter Zeit hat die Zahl der Fälschungen sprunghaft zugenommen. Eine gefälschte Uhr ist nichts wert, auch wenn Sie irrtümlich mehrere zehntausend Euro dafür bezahlt haben. ACHTUNG Einige Duplikate sind derart perfekt gemacht, dass selbst Experten ins Grübeln kommen. Im Zweifelsfall muss die Uhr geöffnet werden; die versierten Fälscher ahmen die Ziffernblätter und alle anderen Merkmale vollkommen nach. Erst im Innern der Uhr wird offenbar, ob es sich um eine dreiste Fälschung oder ein echtes Stück handelt. Die winzigen Zahnräder werden nämlich von den Herstellern mit einem Logo versehen, das unter einer starken Lupe sichtbar wird. Fälscher machen sich nicht die Mühe, solche Uhrenwerke perfekt zu kopieren - der Aufwand wäre dann doch zu groß. Nahezu vollkommen imitiert werden aber Zertifikate und natürlich die Verpackung. Daher gilt grundsätzlich: Kaufen Sie niemals eine Uhr aus einer dubiosen Quelle. Auch Onlineauktionen sind, selbst wenn Ihnen der Käufer tausendfach glaubhaft versichert, die Uhr sei echt, bedenklich. Häufig lässt sich der Zustand bei gebrauchten Chronometern anhand von Fotos nur schwer beurteilen. Sie sind vor Überraschungen nie sicher; und eine Uhr, die bereits erhebliche Abnutzungsspuren oder gar Beschädigungen und Kratzer aufweist, kann deutlich an Wert verlieren. ACHTUNG 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 142 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 142 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 U H R EN 143 Da Sie die Uhr als Anlageobjekt erwerben, können Sie nur autorisierten Händlern vertrauen oder renommierten Auktionen, die vorher ein Expertengutachten anfertigen lassen und für die Echtheit uneingeschränkt und glaubhaft garantieren. Einige Auktionsplattformen, die sich auf Uhren spezialisiert haben, bieten einen Treuhandservice, oder das Unternehmen fungiert als Zwischenhändler und nimmt selbst eine umfassende Echtheitsprüfung vor. Generell gilt, dass Uhren, die mit einem Rabatt von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Listenpreis veräußert werden, unter dem Generalverdacht der Fälschung stehen können. Auktionen haben den Vorteil, dass Sie eine Uhr, wenn Sie Glück haben, unterhalb des Listenpreises erhalten. Die Gewinnspanne für den Händler liegt bisweilen bei bis zu 50 Prozent. Die Herstellungskosten werden mit zehn Prozent des Verkaufspreises abgedeckt. Allerdings sollten Sie sich keine Illusionen machen: Wirklich gefragte Modelle sind auch auf Auktionen mit keinem Abschlag zu erstehen. Die Uhren, die Sie billiger auf Auktionen bekommen, gelten meist als Ladenhüter, die keine oder nur eine geringe Wertentwicklung haben. ACHTUNG Als Einkaufsparadies für Uhren fungiert übrigens Hongkong, denn in der Sonderverwaltungszone werden keine Luxussteuern erhoben. Welche Uhren besonders lukrativ sind Einer der bedeutendsten und angesehensten Uhrenhersteller der Welt im Luxussegment ist Patek Philippe. Er registriert jede einzelne Uhr in einem Stammbuch, das alle Umarbeitungen oder Reparaturen akribisch und detailliert festhält. Uhren im Luxusbereich können mehrere tausend Euro im unteren Segment kosten und in der obersten Qualitätsstufe auf mehrere hunderttausend Euro kommen. Zu den renditestärksten Uhrenherstellern zählen neben Patek Philippe auch Jäger LeCoultre, Rolex, Lange & Söhne, IWC, Audemars Piguet, Omega, Glashütte, Panerai und Vacheron Constantin. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 143 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 143 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 144 U H R EN Vor allem Spezialfunktionen, die im Fachjargon „Komplikationen“ genannt werden, können den Wert einer Uhr beträchtlich steigern. Solche Zusatzfunktionen sind beispielsweise ein ewiger Kalender, die Angabe von Schaltjahren, Stoppuhrfunktionen oder die Anzeige der Mondphasen. Als besonders herausragend gilt das Tourbillon, eine kunstvolle Vorrichtung, welche die Ganggenauigkeit bei Bewegungen erhöhen soll und eine hohe ästhetische Ausstrahlung besitzt. Wenn die Uhr mit einem durchsichtigen Glasboden ausgestattet ist, wird das Tourbillon als ein winziger „Käfig“ (oder als ein würfelförmiges Geflecht) sichtbar, der das Uhrwerk fortlaufend in Drehungen umkreist. Solche Merkmale lassen sich nur durch eine äußerst ausgefeilte Mechanik verwirklichen. Sie sollten bedenken, dass die so genannten skelettierten Uhrwerke, die eine besondere Faszination auf den Betrachter ausüben, kleinteilige Handarbeit unter der Lupe sind, wobei einige Zahnrädchen weniger als ein Millimeter groß sind. Allein die virtuose Beherrschung dieser Mechanik setzt ein enormes Know-how und jahrelange Übung und Erfahrung voraus. Eine der bekanntesten und begehrtesten Uhren der Welt ist die Rolex Daytona. Obwohl der namensgebende Ort Daytona eher als das „Mallorca der USA“ für trinkwütige Erstsemester bekannt ist, hat die Benennung nicht geschadet: Dank des Paul-Newman-Ziffernblatts konnte die Uhr immer eine große Nachfrage für sich verbuchen. Der bekannte Schauspieler Paul Newman trug sie 1969 in dem Film „Winning“. Ende der achtziger Jahre konnte konnte man die Rolex Daytona noch für schlappe 900 DM erstehen. Inzwischen kostet das Chronometer mehr als 100.000 Euro. W ISSENSW ERT Ein anderes markantes Beispiel ist die IWC „Mark XI “, eine geschichtsträchtige Fliegeruhr der Royal Air Force, die im Jahr 1948 in Stahl gefertigt auf den Markt kam. Wer 1985 zugriff, konnte sie für erschwingliche 150 DM erwerben. Heute müsste man für die Fliegeruhr 4.400 Euro hinblättern. Eine ähnliche Erfolgsgeschichte kann die Patek Philippe Referenz 3448 „Ewiger Kalender“ vorweisen, die in 18 Karat Gold geprägt wurde. 1993 wurde sie bereits für 32.000 DM gehandelt. Heutzutage müssen Sammler 120.000 Euro für sie aufwenden. Doch solche Preissteigerungen werden als Ausnahme angesehen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 144 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 144 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 U H R EN 145 Überaus begehrt sind die „Nautilus“-Modelle von Patek Philippe, die einen Listenpreis von 30.000 Euro haben. Schon nach kurzer Zeit verdoppelte sich der Wert. Auch wenn Sie über das nötige Kleingeld verfügen, um sich ein solches Chronometer leisten zu können, müssen sie bei vielen Händlern mehrere Jahre warten. Käufer, die eine Rolex Daytona wollen, müssen sieben Jahre beim Hersteller antichambrieren, und auch die Uhren von Patek Philippe erfordern mit fünf Jahren einiges an Contenance. In Krisenzeiten gehen die Uhren aber schon manchmal nach wenigen Monaten über den Ladentisch. Inzwischen werden Uhren Rennfahrern und Schauspielern gewidmet, was bei den Fans für hohe Begeisterung und Nachfrage sorgt. Audemars Piguet widmete den Rennfahrern Juan Pablo Montoya und Rubens Barrichello ein eigenes Modell im Rahmen der Serie „Royal Oak Offshore“. Für besonderes Aufsehen sorgt jedoch ein Edelchronometer, das Arnold Schwarzenegger gewidmet ist. Neu kam das „Terminator“-Modell auf 15.000 Euro. Schon kurze Zeit später mussten Sammler dafür 40.000 Euro hinlegen. Etliche Uhren aus der Gegenwart kommen erst nach 25 Jahren auf eine angemessene Rendite. Jedoch gilt einschränkend: Nur wenige Uhren erzielen wirklich eine hohe Rendite. Sie müssen sich auf die herausragenden und begehrten Modelle der gefragtesten Uhrenhersteller fokussieren. Insbesondere Uhren aus den sechziger Jahren ziehen deutlich an. Aber die Preise sind für die meisten Anleger ohnehin zu hoch. Etliche Modelle verlieren sogar im Lauf der Zeit an Wert; vor allem unmittelbar nach dem Kauf sinkt der Wert einer Uhr um rund ein Drittel. Die Gefahr, dass Sie einen unattraktiven Ladenhüter kaufen, ist größer, als man denkt. Vor allem sollten Sie das Design der Uhr in Ihre Überlegungen mit einbeziehen. Der Geschmack wandelt sich schnell, und ein exotisches Design kann schon Jahre danach verpönt sein. Schlichte, zeitlose Eleganz ist eher gefragt. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 145 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 145 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 146 U H R EN Insgesamt ist die Rendite bei Uhren durchaus interessant: Spitzenmodelle kommen auf eine Wertsteigerung von jährlich acht bis zehn Prozent. Bedenkt man das hohe Risiko beim Kauf und die Gefahr, einen Ladenhüter zu erwerben, dann ist das Uhrensammeln mehr ein nettes Steckenpferd für Menschen, die sich an den tickenden Preziosen erfreuen, als ein attraktives Investment. Zusammenfassend kann man sagen: Uhren sind als Wertanlage eher nicht ratsam, auch wenn sie durchaus dem Aktienmarkt Paroli bieten können. Die richtige Uhr zu wählen setzt voraus, dass Sie sich intensiv und fundiert mit dem Uhrenmarkt befassen. Eine Uhr sollte man zudem mindestens fünf bis zehn Jahre halten. TIPP Die Schweiz ist übrigens das führende Exportland im hochpreisigen Segment. Pro Jahr werden Uhren im Wert von 17,5 Milliarden Euro aus der Eidgenossenschaft in alle Länder ausgeführt. Die weltgrößte Messe für die tickenden Kostbarkeiten findet jährlich in Basel auf der „Baselworld“ statt. Das Wachstum der Branche im Bereich der teuren Uhren beträgt rund 25 Prozent. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 146 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 146 10.06.2020 10: 02: 14 10.06.2020 10: 02: 14 TEDDYBÄREN Viele von Ihnen erinnern sich gewiss noch an ihren ersten Teddybär und können sich sogar noch des Namens entsinnen, den Sie ihm gegeben haben. Doch was die meisten womöglich nicht wissen: Immer mehr Menschen entdecken die flauschigen Bären als lukratives Sammelobjekt, und einige Exemplare versprechen tatsächlich deutliche Wertsteigerungen. Einer unbestätigten Legende zufolge wurde der Teddybär nach dem US- Präsidenten Theodore Roosevelt benannt, wenngleich dies historisch nicht verbürgt ist. Der Präsident soll sich bei einer Jagd geweigert haben, einen jungen Bären zu erschießen. Nachdem in der „Washington Post “ eine Karikatur erschienen war, kam Morris Michtom auf die Idee, einen solchen Spielzeugbären zu entwerfen. Im Jahr 1903 wurde schließlich die „Ideal Novelty and Toy Company“ gegründet, die sich diesen Plüschtieren widmete. In Deutschland wurde der erste Spielzeugbär in Giengen an der Brenz entworfen. Der Erfinder war Richard Steiff, ein Neffe der berühmten Margarete Steiff. Der erste deutsche Teddybär, der mit einem Mohairfell überzogen war, erblickte so 1902 das Licht der Welt und trug den wenig werbewirksamen Namen „55 PB “ (die kryptische Abkürzung steht für „Plüsch“, „beweglich“, „55 cm“). Richard Steiff hatte zuvor Braunbären bei Hagenbeck und in der Stuttgarter Wilhelma beobachtet. Den Durchbruch schaffte das Plüschtier auf einer Messe in Leipzig, wo Margarete Steiff eigentlich Nadelkissen zum Verkauf anbot. Bereits ein Jahr später konnte sich Margarete Steiff kaum noch vor Aufträgen retten. Ein Großhändler aus den USA orderte auf der Frühjahrsmesse in Leipzig dreitausend Bären. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 147 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 147 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 148 T ED DY BÄ R EN Wie populär Teddybären sind, kann jeder erkennen, der einmal im Deutschen Teddybären-Museum in Sonneberg war. Der kleinste Teddybär der Welt hat übrigens nur eine Größe von fünf Millimetern, und das größte Exemplar aller Zeiten ragt 5,40 Meter in die Höhe. f Eine besonders hohe Wertsteigerung haben ältere Teddybären aus den zwanziger Jahren, die aber stolze Preise aufweisen und nur schwer zu beschaffen sind. Alle Teddybären, die vor 1970 entstanden sind, werden als historisch eingestuft und bieten eine höhere Wertentwicklung. f Hohe Renditechancen haben limitierte Exemplare, die nur in einer vorab begrenzten Stückzahl in den Handel gelangen. f Am einfachsten und zu einem sehr guten Preis erhalten Sie solche limitierten Teddybären, wenn Sie dem offiziellen Steiff-Club beitreten. Dann bekommen Sie regelmäßig jährlich Teddybären zu ermäßigten Sonderkonditionen. Einige Teddybären der Edition sind auch für langjährige Mitgliedschaften reserviert. f Limitierte Editionen erhalten Sammler auch im Onlineshop von Steiff. f Informieren Sie sich über die Wertentwicklung in speziellen Magazinen (wie dem „BärReport“) und im Internet. f Achten Sie besonders auf den sehr guten Erhaltungszustand. f Herkömmliche Onlineauktionen eignen sich nicht als Bezugsquelle; denn Fälschungen kommen nicht selten vor. Kaufen Sie besser direkt bei Steiff (im Onlineshop) oder auf renommierten Auktionen, die Ihnen eine uneingeschränkte Echtheitsgarantie gewähren. TIPPS für das Sammeln von Teddybären Interessant sind auch Künstlerteddybären, die aus einem besonderen Material wie Mohair oder Alpaka gefertigt werden. In Münster gibt es sogar eine eigene Messe für Teddybären- - die „Teddybär total “. Ähnliche Veranstaltungen finden international statt - beispielsweise in London, Tokio und Moskau. Die Steiff-Teddybären Besonders attraktiv sind die Teddybären der renommierten und weltweit bekannten Firma Steiff aus Giengen. Solche Stofftiere erzielen kontinuierliche Wertsteigerungen und erfreuen sich unter Sammlern größter Beliebtheit. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 148 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 148 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 T ED DY BÄ R EN 149 Margarete Steiff gründete ihr Unternehmen bereits 1877 in Giengen. Damals begann sie mit dem Handel von Filzwaren und Haushaltsartikeln. Das erste Stofftier wurde 1880 entworfen; es war ein kleiner Elefant aus Filz mit dem schwäbischen Kosenamen „Elefäntle“, der als profanes Nadelkissen diente. Doch schon bald erfreute sich das kleine kunstvolle Meisterwerk größerer Beliebtheit bei Kindern. Die behinderte Margarete Steiff erkannte das Marktpotenzial und eröffnete 1892 die erste Fabrik. Schon Ende des neunzehnten Jahrhunderts unterhielt das emsige Unternehmen Handelsbeziehungen zu dem legendären Edelkaufhaus Harrod’s in London. W ISSENSW ERT Ein einzigartiges Erkennungszeichnen der Steiff-Plüschtiere ist der Metallknopf im Ohr, der bereits 1904 kreiert wurde, und eine Fahne. Der Knopf war ursprünglich mit einem Elefanten verziert; später wurde der Namenszug „Steiff “ eingeprägt. Darüber hinaus haben die Plüschtiere ein Schild auf der Brust. Sammler und Fachleute können anhand dieser Insignien ein Plüschtier oder einen Bären zeitlich genau einordnen, da sich die Knöpfe und die anderen Ausstattungsmerkmale im Laufe der Zeit wandelten. Anfangs wurden Knöpfe verwendet, die den Namen „Steiff“ in Großbuchstaben tragen. Ab dem Jahr 1952 wurde ein Nickelknopf angebracht, der die Bezeichnung „Steiff“ in Schreibschrift präsentiert. Seit 1969 wird ein Linsenknopf eingesetzt, der ebenfalls aus Nickel besteht, jedoch als so genannte Hohlniete angefertigt wurde. Auch darauf ist der Name „Steiff“ in Schreibschrift zu sehen. Seit 1978 wurde das Nickel durch Messing ersetzt, da Nickelallergien weit verbreitet sind und das Unternehmen großen Wert auf einwandfreie Produkte legt, die keine schädlichen Stoffe enthalten. Außerdem tragen viele Teddybären eine Artikelnummer, die eine eindeutige Identifizierung ermöglicht. Das Grunddesign des Teddybären wurde bis heute beibehalten. Daneben hat die Firma zeitweise Holz- und anderes Spielzeug entwickelt, wobei jedoch das Plüschtiersortiment immer im Vordergrund stand. Bekannt ist der Flugdrachen „Roloplan“ aus dem Jahr 1909. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 149 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 149 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 150 T ED DY BÄ R EN Als besonders wertvoll gilt der Teddy „Clown“, der im Jahr 1926 auf den Markt kam. Berühmtheit erlangte auch der Teddy „Jackie“, der anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums im Jahr 1953 das Licht der Welt erblickte. Die ersten limitierten Auflagen, die bei Sammlern auf hohe Resonanz stießen, wurden 1980 eingeführt. Die Firma Steiff hat ein eigenes Museum in Giengen gegründet, das die Herstellung von Plüschtieren anschaulich vorführt, und 1992 einen Steiff-Club für Fans initiiert. Seit 1997 gibt es zum 150. Geburtstag von Margarete Steiff sogar ein eigenes Festival, und 1999 eröffnete die Steiff Galerie in Hamburg ihre Pforten. 2002 wurde, um das künstlerische Engagement abzurunden, ein Musical inszeniert. 2009 kam schließlich eine Teddybärklinik hinzu. Mitglieder des Steiff-Clubs erhalten jährlich einen kleinen Teddybären als Geschenk und können zusätzlich streng limitierte Club-Editionen erwerben, die schon in kurzer Zeit äußerst begehrte Sammlerstücke sind. Darüber hinaus bekommen die Mitglieder vierteljährlich eine Clubzeitschrift und können an einer Tauschbörse teilnehmen. TIPP Die Wertentwicklung von Teddybären Wer einen seltenen Teddybären aus den Anfangsjahren sein Eigen nennt, kann mit einem Verkaufserlös in sechsstelliger Höhe rechnen. Bei Auktionen sind solche Preise keine Seltenheit. Falls Sie also früher gerne mit Teddybären und Plüschtieren gespielt haben, sollten Sie sich die Mühe machen, einmal auf dem Dachboden nachzusehen und in alten Kisten zu kramen. Die höchsten Renditen erzielen immer noch Steiff-Teddybären. Allerdings werden nur wenige Eltern ihren Kindern solche hochwertigen Plüschtiere gekauft haben, und selbst Sammler verwahren diese Kostbarkeiten nur verpackt oder an einem Ehrenplatz. Als Kinderspielzeug sind sie einfach zu wertvoll. Ein herausragendes Prachtexemplar war der Steiff-Teddybär „Happy“, der im Jahr 1926 auf den Markt kam. Auf einer Auktion 2002 erzielte das begehrte Plüschtier einen Zuschlag von fast 157.000 Euro. Selbst die Nebensortimente des Hauses Steiff kommen auf ansehnliche Wertsteigerungen. So brachte der 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 150 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 150 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 T ED DY BÄ R EN 151 Stoffhund „Bonzo“ (ein Foxterrier), der 1927 entworfen wurde, dem Sammler einen Gewinn von 61.380 Euro. Eine Rarität sind auch schwarz gekleidete Teddybären, die anlässlich des Untergangs der Titanic in einer Auflage von 82 Stück entworfen wurden. Ein solcher „Trauer-Teddybär“ aus dem Jahr 1912 bescherte einem Sammler bei einer Auktion im Jahr 2000 einen Gewinn von 150.000 Euro. Ein Teddy-Baby, das in einer Stückzahl von 8.500 auf den Markt kam und in den neunziger Jahren für 250 DM zu haben war, kostete ein paar Jahre später bereits das Achtfache. Einige Investoren kaufen sogar systematisch gleich mehrere Exemplare als Investment. Spektakulär war eine Auktion bei Christie’s in London: Ein Fondsmanager, der Geld benötigte, ließ seine Sammlung von Steiff-Teddybären versteigern und erzielte einen Rekorderlös von 1,23 Millionen Euro. Falls Sie also eine sichere und lukrative Wertanlage jenseits der Aktien- und Immobilienmärkte suchen, sollten Sie sich bei Steiff umsehen. W ISSENSW ERT Am gewinnträchtigsten sind natürlich die Plüschtiere vor dem Jahr 1970. Zur Wertsteigerung gehört ein sehr guter und einwandfreier Erhaltungszustand. Je älter und unversehrter der Teddybär ist, desto größer ist die Chance auf eine hohe Rendite. Auch geringe Auflagen und Limitierungen wirken wertsteigernd. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 151 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 151 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 152 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 152 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 ÜBERR ASCHUNGSEIER Überraschungseier gibt es in jedem Supermarkt, und bei vielen Kindern und Erwachsenen erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Die Schokoladeneier enthalten ein kleines Spielzeug oder eine Figur, die zur Faszination beiträgt. Die ersten Überraschungseier wurden 1974 von dem italienischen Unternehmen Ferrero geschaffen. Schon bald gab es vergleichbare Produkte von anderen Firmen. Das Überraschungsei enthält 20 Gramm Schokolade und im Innern eine gelbe Kapsel, in der sich die Miniatur befindet. Entweder schlummert darin eine Gimmick-Figur oder ein filigraner Schnellbausatz für ein lustiges Spielzeug. Die „Kinder Überraschung“ von Ferrero rief schnell Sammler auf den Plan, die systematisch die Miniaturen erwarben. Sehr zur Belustigung von Supermarktkunden sah man verwegene Gestalten mit tief ins Gesicht gezogener Baseballmütze, die Studienratsqualitäten aufwiesen, die minutenlang jedes Ei andächtig schüttelten und konzentriert lauschten, um anhand des Geräusches herauszufinden, ob das Ei eine kostbare und gesuchte Figur enthielt. Je nach Gewicht des Spielzeugs fiel der Ton unterschiedlich aus. Mit einem absoluten Gehör konnte dieses Vorgehen sicher Früchte tragen. Noch kühnere Sammler kreuzten zum Erstaunen der Supermarktangestellten mit einer Küchen- oder Apothekerwaage auf und legten jedes Ei auf das Instrument, um anhand des Gewichts die gewinnträchtigen Eier ausfindig zu machen. Es ist nicht überliefert, wie das Personal und die Kunden auf die 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 153 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 153 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 154 ÜB ER R ASCH U N GSEI ER kauzigen Eindringlinge zwischen Ananas, Kartoffeln und Tomaten reagierten, aber einige der Pioniere konnten mit dieser Vorgehensweise beachtliche Wertsteigerungen erzielen. Eine andere zeitgenössische Methode besteht darin, die Seriennummern auf der Verpackungsfolie zu vergleichen. Mit Hilfe von Smartphones lässt sich der Vorgang durch Scannen beschleunigen. Die Geschichte der Figuren Im Anfangsjahr 1974 kam der legendäre Eiermann „Üi“ auf den Markt, der rot-weiß gemustert war und weiße Zähne hatte. Um die Überraschungseier bekannter zu machen, wurde mit einem Maskottchen geworben. Der spielende Junge mit einer blauen Hose und einem grün-weißen T-Shirt wurde dann 1986 selbst als Figur in den Überraschungseiern angeboten. Danach kamen ganze Serien von Figuren und Miniaturspielzeugen heraus. Die Entwürfe vor dem Jahr 1983 bezeichnet man als „Vorserienfiguren“ oder „Altfiguren“. Neben Astronauten, Tieren und vor allem Hunden wurden lizenzierte Disney-Kreationen auf den Markt gebracht. Bekannt sind beispielsweise die Zeichentrickfiguren „Bernhard und Bianca“, die „Sieben Zwerge“ sowie Klassiker „Donald Duck“ und „Micky Maus“. W ISSENSW ERT Ab 1983 forcierte Ferrero eigene Kreationen und fügte einen kleinen, sorgsam gefalteten Beipackzettel bei, der den Käufern einen Überblick über die Serie gab. Dieser Schritt sollte die Sammler animieren, alle Figuren einer Serie zu sammeln, was die Leidenschaft in der Tat deutlich verstärkte. Im Mittelpunkt standen die Schlümpfe und etliche Figuren aus dem „Dschungelbuch“. Die ersten Heroen waren „Robin Hood“ und Schönheiten wie „Alice im Wunderland“. Später wurden eigene Namen geprägt, die auf einer Alliteration, einem einprägsamen Stabreim, beruhen. Durch diesen Stabreim soll 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 154 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 154 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 ÜB ER R ASCH U N GSEI ER 155 die Popularität gesteigert werden. Beispiele dafür sind die „Happy Hippos“, die „Crazy Crocos“ und die „Tapsi Törtels“. Neben Walt-Disney-Berühmtheiten dienen auch der „Pumuckl“ und die „Biene Maja“ als Vorlage. Zu Ostern und zu Weihnachten werden Sonderpackungen angeboten, die vier bis sechs Überraschungseier enthalten. Darüber hinaus gibt es weitere Formate und sogar Adventskalender, die Figuren aus Überraschungseiern in sich verbergen. Anlässlich dieser Feiertage, zu Schulanfang oder wegen eines neuen Serienstarts wurden als Beigabe „Hütchen“ eingeführt, die einen farbigen Motivaufkleber mit sich tragen. Solche Hütchenbilder aus den siebziger und achtziger Jahren werden als Raritäten betrachtet und weisen hohe Wertsteigerungen auf. Jedes Jahr werden rund 20 neue Figurenserien aus der Taufe gehoben und 150 Miniaturspielzeuge neu entworfen. Die erste Serie wurde zwischen 1981 und 1983 kreiert und bestand aus diversen handbemalten Plastikfiguren. Seit den letzten Jahren werden vielfältige Inspirationen aus aktuellen Filmen oder Serien mit einbezogen wie beispielsweise die berühmte Trilogie „Der Herr der Ringe“ oder die Serie „Die Simpsons“. Wie sammelt man Überraschungseier? Bislang erzielen nur die Originalüberraschungseier von Ferrero eine angemessene Wertentwicklung. Sehr lukrativ sind vor allem ältere Figuren und Spielzeuge. Hierbei sollten Sie beachten, dass die Miniaturen vollständig sind. Sie müssen auch die gelbe Kapsel und den Beipackzettel (die Anleitung oder die Serienübersicht) sorgfältig aufbewahren. Ein beschädigter Beipackzettel kann bereits erheblich zur Wertminderung beitragen. Die unscheinbaren Beipackzettel aus den achtziger Jahren sind heute oft mehr wert als die eigentlichen Figuren. Seit 1983 ist der Beipackzettel fester Bestandteil des Eis. Im Jahr 1999 wurden sogar verschiedene Beipackzettel für eine Serienfigur konzipiert. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 155 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 155 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 156 ÜB ER R ASCH U N GSEI ER Aufgrund des hohen Interesses sind leider Fälschungen weit verbreitet. Inzwischen werden nicht nur von älteren, sondern auch von neueren Figuren perfekte Duplikate angefertigt, die nur von Experten als Fälschungen entlarvt werden können. ACHTUNG Um sich über den Wert einer Miniatur zu informieren, gibt es inzwischen umfangreiche Kataloge (wie den „O-EI-A Preisführer“) und Internetseiten, die detailliert Aufschluss über den Wert einer Figur oder eines Spielzeugs geben. Auch hier gilt - ähnlich wie bei Briefmarken - die Regel, dass der Katalogwert in der Realität selten erreicht wird. In der Praxis erzielt man beim Verkauf nur 30 bis 60 Prozent des Katalogpreises. Die größte Messe für Überraschungseier findet in Dreieich statt. Daneben gibt es kleinere Veranstaltungen in Hamburg, Berlin und Regensburg. In den USA sind Überraschungseier übrigens verboten. Der Grund: Kleinere Kinder könnten das Essbare im Ei nicht vom Beiwerk unterscheiden und aus Versehen Plastikteile verschlucken. Die Wertentwicklung der Ü-Eier Die mit Abstand wertvollste Figur ist der berüchtigte „Nachtwächterschlumpf“, der immerhin einen Wert von 12.000 Euro erzielt. Damit könnten Sie sich schon eine kürzere Weltreise leisten. Hätten Sie doch nur nicht die lästigen Plastikdinger aus dem Zimmer Ihrer Kinder im Müll entsorgt! Der satirisch anmutende „Nachtwächterschlumpf“ ist allerdings nur dann begehrenswert, wenn er aus einem dunkelblauen Plastikrohling hervorgegangen ist, der anschließend von Hand weiß bemalt wurde. Derselbe Schlumpf, der aus einem weißen Rohling fabriziert wird, kommt recht häufig vor und erzielt nur einen Wert von einigen Euro. Im Jahr 1975 (ein Jahr nach der Erfindung des Überraschungseis) wurde eine Schatztruhe auf den Markt gebracht. Diese kleine Schatulle ist heute unter Sammlern äußerst gefragt und kommt auf stattliche 10.000 Euro. Ein großer Erfolg ist ebenso der „Musikus“; der Schlumpf hält eine gelbe Flöte in den Händen. Das Besondere: Es handelt sich um eine Testreihe, die später eingestellt wurde und von der nur wenige Exemplare existieren. Die 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 156 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 156 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 ÜB ER R ASCH U N GSEI ER 157 ursprünglich rote Flöte wurde gelb übermalt, so dass diese Figur zu einer äußersten Rarität wurde, die kaum mit Gold aufzuwiegen ist. Ein weiteres Highlight stellt der „Eitelkeitsschlumpf“ dar, der in seiner Hand einen rot umrandeten Spiegel hält. Es gibt zwei Varianten mit einer weißen und einer silbernen Spiegeloberfläche. Nur der dunkelblaue Schlumpf mit einem Spiegel, der eine silberfarbene Beschichtung aufweist, gilt als wertvoll. Er kommt auf einen Verkaufspreis von über 6.000 Euro. Ein wahres Kuriosum stellt der kleine Drache „Drachobert, der Hausdrachen von Freudenberg“ dar, der aus vielen Einzelteilen zusammengesteckt werden muss. Bei den Chinesen galten Drachen schon immer als große Glücksbringer- - „Drachobert“ dürfte zweifellos dazugehören; denn er bescherte dem Eigentümer beachtliche 4.400 Euro. Beliebt sind auch so genannte Dioramen, bei denen mehrere Figuren in einer Gesamtpräsentation gruppiert werden. Das Diorama „Olympiade der Schlümpfe“ aus dem Jahr 1983, bei dem mehrere Schlümpfe auf einem Siegerpodest ihren Triumph feiern, brachte einem Sammler 9.000 Euro. 1986 wurde ein Diorama aus der Serie „Biene Maja“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Es zeigt mehrere Figuren aus der Fernsehserie, die in einer großen gelben Bienenwabe sich präsentieren. Das Diorama erzielte einen Verkaufspreis von 7.500 Euro. 1984 wurde ein Diorama erstellt, das den Namen „Tao Tao“ trägt und zusätzlich ein Poster enthält. Es kommt auf einen Verkaufswert von 5.500 Euro. Als lukrativ erweisen sich darüber hinaus so genannte Musterkoffer, die Ende der siebziger Jahre kreiert wurden. Ein Musterkoffer umfasst mehrere Figuren und besteht aus „Maxi-Eiern“, die größer sind als die herkömmlichen Exemplare. Ein solches Utensil wechselte für den stolzen Preis von 7.500 Euro den Besitzer. Den absoluten Spitzenwert belegt ein Musterkoffer aus dem Jahr 1980. Er kommt auf 15.000 Euro. Vielleicht sollten Sie bei Ihrem nächsten Supermarktbesuch einmal die Ü- Eier spontan näher unter die Lupe nehmen? Ein wertvoller „Schlumpf“ und Ihr nächster Urlaub auf den Malediven ist gerettet. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 157 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 157 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 158 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 158 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 SCHREIBWERKZEUGE Edle Füllfederhalter sind nicht nur das schicke und gediegene Accessoire vieler Führungskräfte, sondern oft ein unverkennbares Statussymbol und eine Geldanlage. Seitdem Tablets, Smartphones und Notebooks ihren Siegeszug angetreten haben, sind handschriftliche Notizen schon beinahe ein kostbares Relikt aus anderen Zeiten. Daher hat Handgeschriebenes den Nimbus des Einzigartigen und Persönlichen, so dass Schreibwerkzeuge wie Füllfederhalter zu einem Mittel der Selbstdarstellung avancieren. Schrieb man früher noch profan mit dem Kugelschreiber, so müssen heute luxuriöse und prestigeträchtige Füllfederhalter als geheimes Signum der sozialen Distinktion herhalten. Während sich frühere Jahrhunderte noch mit dem kratzenden Federkiel abmühten, mit dem selbst Goethe seine Werke verfasste, sofern er nicht seinem Sekretär die Texte diktierte, war die Erfindung des Füllfederhalters durch den Amerikaner Lewis Edson Waterman ein Meilenstein in der Geschichte. Waterman arbeitete als Versicherungsvertreter und ärgerte sich darüber, dass die damaligen Füllfederhalter zahlreiche Tintenkleckse hinterließen, die jede Urkunde verunstalteten. Einer Legende zufolge verlor er sogar einen Kunden, als der Füllfederhalter bei der Vertragsunterzeichnung einen großen Fleck auf dem Papier hinterließ. Der Kunde betrachtete dies als ein böses Omen und verzichtete auf den Vertragsabschluss. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 159 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 159 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 160 SCH R EI BW ER K ZEU G E Während man die früheren Füllfederhalter noch in das Tintenfass tunkte, konnte Waterman ein Schreibgerät entwickeln, das eine Patrone enthielt, die das Klecksen weitgehend verhinderte. 1884 ließ der findige Versicherungsvertreter das neuartige Gerät, das sich umgehend durchsetzte, zum Patent anmelden. Damit begann eine ganze Reihe von Innovationen, die bis weit ins 20. Jahrhundert den Schreibkomfort augenscheinlich verbesserten. Es wurden Füller mit einem zusätzlichen Vorratstintentank entworfen; Schwenkköpfe sollten die Beherrschung exotischer Kalligrafien ermöglichen, und es wurden Füllfederhalter für Schulkinder und für Linkshänder konzipiert. Weitere Perfektion ergab sich durch neue Materialien wie eine besonders abriebbeständige Iridiumfeder. Mit der Erfindung des Kugelschreibers setzt der allmähliche Niedergang des Füllfederhalters ein, der fortan nur noch im Schulunterricht Verwendung fand. Erst in unserer Zeit läutete das allgegenwärtige Statusdenken von Führungskräften und Unternehmern eine Renaissance des Füllfederhalters ein, der zum kostspieligen und unverzichtbaren Accessoire mutierte. Auch Staatsverträge und offizielle Urkunden werden im Blitzlichtgewitter der Weltöffentlichkeit publikumswirksam nicht mit einem schnöden Kugelschreiber paraphiert, sondern mit einem eleganten, von Juwelen gekrönten Füllfederhalter signiert. Allerdings hat der Kugelschreiber inzwischen verlorenes Terrain zurückgewonnen, und so gibt es mittlerweile auch hochwertige Kugelschreiber - als Investment konnten sie sich aber noch nicht durchsetzen. Füllfederhalter als Geldanlage? Ein edles Stück ist der Füllfederhalter von Pelikan „Blue Ocean“, der nur in einer Stückzahl von 4.000 auf den Markt kam, und bereits bei seinem Debüt einen Preis von 400 Euro erzielte. Schon nach einigen Jahren vervielfachte sich der Wert. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 160 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 160 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 SCH R EI BW ER K ZEU G E 161 Die gesamte Spannbreite bei Füllfederhaltern bewegt sich zwischen 50 Euro und 20.000 Euro. Als führender Hersteller gilt Montblanc, der durch limitierte Editionen unzählige Sammler für sich gewinnen konnte. Berühmtheit erlangten die zahlreichen Musiker- und Dichtereditionen, mit denen klangvolle Namen wie Voltaire, Mozart, Franz Kafka und Chopin zu neuen Ehren gelangten. Auch der amerikanische Horrorschriftsteller Edgar Allan Poe und der Abenteurer Ernest Hemingway mussten ihren Namen für Füllfederhalter zur Verfügung stellen. W ISSENSW ERT Für Aufsehen sorgte die bekannte Edition „Patron of Art “, die als eine Hommage für Mäzenaten ins Leben gerufen wurde. Kunstsinnige Stifter und beflissene Kunstliebhaber wie Lorenzo di Medici, die Geliebte des französischen Sonnenkönigs, Madame Pompadour, und Papst Julius II. erhielten eine Widmung. Der Füllfederhalter Julius II. sticht besonders hervor: Das exquisite und unvergleichliche Schreibwerkzeug verfügt über eine 18-karätige Goldfeder mit dem Siegel des Papstes. Wenn man bedenkt, dass zu Jesu Zeiten noch ein schlichtes Schilfrohr über raues Papyrus kratzte! W ISSENSW ERT Ebenso luxuriös ist der achteckige Füller, der „Lorenzo di Medici “ auszeichnet. Der Füllfederhalter wurde 1992 vorgestellt und zu einem Preis von 2.500 DM verkauft. Ende der neunziger Jahre musste man bereits 15.000 DM berappen, um sich das wertvolle Stück zulegen zu können. Nach der Jahrtausendwende gab der Preis allerdings wieder nach. Doch der Luxus lässt sich noch weitaus erhöhen. Als Montblanc das 75. Unternehmensjubiläum zelebrierte, wurden exklusiv 75 Füllfederhalter entworfen, die den Namen „Skeleton“ tragen. Aufgrund der äußerst niedrigen Auflage kostete allein ein solches Kleinod schlappe 51.000 DM. Inzwischen liegen die Preise in der Größenordnung mehrerer hunderttausend Euro, und selbst gut vernetzte und ambitionierte Investoren dürften ernsthafte Probleme haben, ein solch seltenes Stück zu beschaffen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 161 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 161 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 162 SCH R EI BW ER K ZEU G E Die Traditionsfirma „Pelikan“, die durch ihre Schulfüller noch heute eine hohe Reputation genießt, entwarf etliche Editionen, die der griechischen Mythologie verpflichtet sind. „Hercules“ ist ein Beispiel dafür. Aber auch eine Edition „Wall Street “ bediente eine wichtige Zielgruppe, die an dem edlen Schreibwerkzeug Gefallen fand. Selbst Faber Castell entwarf mehrere Füllfederhalter. Berühmtheit erlangte der Bernsteinfüller, der mit mehreren Bernsteinringen verziert ist. Schon die Erstausgabe kostete 2.000 Euro. Noch exklusiver ist ein Füllfederhalter des Genfer Unternehmens Caran d’Ache. Die Preziose ist aus Gold gefertigt und mit über 4.200 Diamanten übersät. Wie Sie in Füllfederhalter investieren Falls Sie nun davon träumen, mit einem Diamanten übersäten, goldenen Füllfederhalter Ihren Arbeitsvertrag zu unterzeichnen, kann ich Ihnen nur abraten. Denn solche edlen und exquisiten Schreibwerkzeuge dürfen leider niemals in der Praxis verwendet werden. Eine horrende Wertminderung wäre die Folge. Ernsthafte Investoren bunkern die Füllfederhalter in der Originalverpackung in Bankschließfächern. f Konzentrieren Sie sich auf limitierte Editionen von hoch angesehenen Herstellern wie Montblanc und anderen. f Packen Sie die Füllfederhalter nicht aus, und schreiben Sie niemals damit, so bitter das auch für Sie sein mag. f Als Investments eignen sich vor allem historische Füllfederhalter aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Solche Füller werden als „Vintage Pens“ bezeichnet. f Einen Füllfederhalter sollten Sie mindestens fünf bis zehn Jahre aufbewahren, ehe Sie ihn wieder veräußern. f Befassen Sie sich ausführlich mit dem Thema, und lesen Sie die einschlägige Fachliteratur. Nicht alle Füller, auch wenn sie von den Herstellern geschickt vermarktet werden, eignen sich zum Sammeln. f Setzen Sie auf Marken, die bereits in der Vergangenheit hohe Wertsteigerungen erzielten. TIPPS für das Sammeln von Füllfederhaltern 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 162 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 162 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 SCH R EI BW ER K ZEU G E 163 f In der Praxis erreichen schlicht designte Füller eines renommierten Herstellers aus den vergangenen Jahrzehnten oft größere Wertsteigerungen als überladene Neukreationen mit Brillanten. f Nur hochwertige Füllfederhalter haben langfristig eine Chance auf eine Wertsteigerung. Die kunstvolle und liebevolle Verarbeitung bis ins Detail spielt eine große Rolle. Gewöhnliche Füller, die durch eine äußerliche Dekoration aufgewertet werden, gehören nicht dazu. f Kaufen Sie solche edlen Füllfederhalter nur in autorisierten Fachgeschäften oder auf anerkannten Fachauktionen. Auf vermeintliche Billigschnäppchen aus dem Internet sollten Sie besser verzichten; denn es kann sich um Fälschungen handeln. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 163 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 163 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 164 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 164 10.06.2020 10: 02: 15 10.06.2020 10: 02: 15 SCHALLPLAT TEN - KOSTBARKEITEN AUS VINYL In den späten achtziger und in den neunziger Jahren begannen viele Leute, ihre alten Schallplatten auszumustern. Längst hatten CDs die Wohnzimmer erobert. Einige Kritiker hielten die analoge Schallplatte dennoch für das bessere Medium und bestanden darauf, dass der Klang wesentlich erfreulicher und differenzierter sei. Inzwischen ist auch die CD überholt; denn mit modernen Streamingdiensten ist Musikgenuss überall möglich. Dennoch hat die Schallplatte nie etwas von ihrer Faszination eingebüßt, und es entwickelt sich mittlerweile eine rege Sammlergemeinde, die die Vinylscheiben wie Kostbarkeiten aus vergangenen Zeiten hütet. Und üppige Renditen lassen sich damit auch erzielen. Der erste Tonträger der Welt wurde übrigens bereits 1857 in Frankreich als Patent angemeldet und spielte das Lied „Au clair de la lune“ („Im Mondschein“) ab. Eine Verbesserung gelang dem Jahrhundertgenie Thomas Edison, dem wir auch die Glühbirne verdanken, der einen Phonographen mit einer Walze erfand. Die ersten Tonträger waren relativ große und runde Ungetüme. Ein Deutscher namens Emil Berliner entwarf im Jahr 1887 die erste Schallplatte, die aus Glas bestand und mit einer Rußschicht überzogen war. Danach wurden Schallplatten aus Zink gefertigt, in welche die Rillen mit Säure geätzt wurden. Das Grammophon kam bereits 1888 auf den Markt. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 165 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 165 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 166 SCH A LLPL AT T EN - KOST BA R K EI T EN AUS V I N Y L Die ersten Schallplatten hatten aber eine so miserable Klangqualität, dass die Hersteller vorsorglich den Liedertext beifügten. Schon damals wurden neben Grammophonen mit einer Kurbel Abspielgeräte mit einem Elektromotor angeboten. Um 1890 gab es in Deutschland bereits 25.000 Schallplatten; von diesen Kostbarkeiten sind aber kaum welche erhalten. Im Jahr 1896 setzte sich endgültig die Schellackplatte durch, bei der die Rillen unter Hitzeentwicklung eingepresst werden konnten. Mit ihr und dem Grammophon mit Federantrieb gelang der definitive Durchbruch der Schallplatte. Zwischenzeitlich wurde mit Tonträgern aus Stahl und Pappe experimentiert. In der Frühzeit war die Platte noch nicht standardisiert; so konnten beispielsweise französische Schallplatten, die von innen nach außen abgespielt wurden, nicht mit herkömmlichen Grammophonen verwendet werden. Bis vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Schallplatte in der breiten Bevölkerung zum begehrten Artikel und zu einer bestaunten Neuheit. Die Klangqualität konnte kontinuierlich verbessert werden, so dass sich auch berühmte Persönlichkeiten wie der Operntenor Enrico Caruso für die Schallplatte begeisterten und für Einspielungen zur Verfügung standen. Mit einem besonderen Gag konnte der Schokoladenhersteller Stollwerck aufwarten: Er produzierte Schallplatten aus Schokolade für Kinder. Diese konnte nur wenige Male abgespielt werden und wurden dann aufgegessen. In den 20er Jahren kam die Schallplattenproduktion ins Stocken; denn der Erste Weltkrieg hatte den Nachschub an Schellack verhindert, und mit der Entwicklung des Radios entstand ein wichtiges Konkurrenzmedium. Die Schellackplatte verschwand im Jahr 1958 vom Markt und wurde durch Polyvinylchlorid ersetzt, da dieser Kunststoff erheblich preiswerter und robuster war. Außerdem sorgte das Vinyl für eine noch bessere Tonqualität, da die Abstände zwischen den Rillen kleiner waren. Auch die Spieldauer erhöhte sich. Im Jahr 1958 wurden unzählige alte Schellackplatten zu Spottpreisen auf den Markt geworfen, die heute wertvolle Raritäten darstellen. Schon 1960 gab es so gut wie keine Schellackplatten mehr in den Läden. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 166 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 166 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 SCH A LLPL AT T EN - KOST BA R K EI T EN AUS V I N Y L 167 Einen weiteren Einschnitt bedeutete die Entwicklung der CD, die in der Mitte der achtziger Jahre die Märkte eroberte. Schon 1990 wurden mehr als doppelt so viele CDs verkauft wie Schallplatten. Anschließend dauerte es nicht mehr lange, bis das nostalgische Vinyl fast völlig vom Markt verschwand. Während 1984 noch über 71 Millionen Schallplatten in Deutschland verkauft wurden, waren es bereits 1999 nur noch 0,6 Millionen Stück. Auf diesem Niveau haben sich die Liebhaberkäufe bis heute eingependelt. Die Schallplatte wird als außergewöhnliches „Kultmedium“ noch in unseren Tagen von Musikrichtungen wie Hiphop, Techno und House geschätzt. Mit ihr ist es für DJs einfacher, verschiedene Tracks in einer Diskothek spontan zu mischen oder zu scratchen, was eine „kratzende“, ruckartige Wiedergabe einiger Sequenzen ermöglicht. Inzwischen kann die Geschwindigkeit eines Plattenspielers elektronisch variabel gesteuert werden, was besondere, fast surrealistisch anmutende Abspieleffekte erlaubt. Mittlerweile werden wieder mehr Schallplatten produziert, da sich Sammler und Fans für diese Tonträger begeistern - auch aus Gründen der Nostalgie, da eine Audiodatei weniger Charme versprüht als eine Schallplatte. Wie Sie am besten Schallplatten sammeln Bisher sind nur Schallplatten sammelwürdig - CDs konnten sich nicht durchsetzen. Bei Schallplatten müssen Sie auf jeden Fall darauf achten, dass es sich um Originalpressungen (Erstausgaben) handelt. Ironisch werden Platten auch als „schwarzes Gold“ bezeichnet. Bekannte Bands, vor allem solche, die bei Sammlern beliebt sind, erzielen weitaus höhere Preise. Wenn Sie die Plattensammlung wieder veräußern wollen, kommen vor allem spezialisierte Auktionen in Frage oder größere Messen. Eine der bekanntesten findet jährlich in Utrecht statt, wo mehr als 100.000 Sammler nach neuen Schätzen suchen. Die besten Preise erreichen Sie, wenn Sie Ihre Platten einzeln veräußern. Bei einem Verkauf als Sammlung fällt der Erlös regelmäßig niedriger aus. Die höchsten Preise treten ohnehin bei Raritäten auf. Aber auch Schallplatten aus den neunziger Jahren gelten als Geheimtipp; denn damals wurden wegen 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 167 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 167 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 168 SCH A LLPL AT T EN - KOST BA R K EI T EN AUS V I N Y L der zunehmenden Verbreitung von CDs nur noch wenige Schallplatten gepresst. Entsprechend rar sind die Exemplare heute. Allerdings können Sie mit Ihren Investments in Schallplatten langfristig nur dann eine hohe Rendite erzielen, wenn Sie die Raritäten von morgen schon heute zu geringen Preisen kaufen. Was jetzt schon im Preis deutlich gestiegen ist, kann langfristig keine besondere Dynamik entfalten. Allerdings ist es für Laien schwierig zu beurteilen, welche preiswerten Schallplatten in einigen Jahren zu den gefragten Exemplaren zählen werden. Von herausragender Bedeutung ist die gute Erhaltung; in einigen Fachläden weigern sich die Inhaber inzwischen kategorisch, die Schallplatten abzuspielen; denn die Nadel setzt den Rillen zu. Sie sollten daher nur hochwertige Schallplatten, die keinerlei Kratzer aufweisen und deren Oberfläche sich in einem tadellosen Zustand befindet, als Investments in Erwägung ziehen. Auch beim Abspielen muss der Klang rein und ohne ein knisterndes Rauschen und Aussetzer sein. ACHTUNG Eine gute Adresse, um sich einen ersten umfassenden Überblick zu verschaffen, ist die internationale Webseite www.popsike.com, die die Auktionen bei Ebay unter die Lupe nimmt und so Preistendenzen sehr schnell feststellen kann. Über die Rendite, die mit Schallplatten zu erzielen ist, herrscht in Fachkreisen Uneinigkeit. Während der schweren Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 erwiesen sich Investments in Schallplatten als wertstabil. Schallplatten müssen nicht unbedingt über ein stattliches Alter verfügen. Beispielsweise wurde im Jahr 2007 eine Musik zu dem Siebziger-Jahre-Film „Harold and Maude“ veröffentlicht, die von Cat Stevens stammt. Die Platte erschien in einer limitierten Auflage von 2500 Exemplaren, was die Preise in die Höhe trieb. Schon nach einem Jahr kostete eine Platte bei Sammlern mehr als 130 Euro, die im Handel ursprünglich für 30 Euro zu haben war. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 168 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 168 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 SCH A LLPL AT T EN - KOST BA R K EI T EN AUS V I N Y L 169 Zu den lukrativsten Sammelgebieten zählen unter anderem Jazz-Platten aus den fünfziger und sechziger Jahren. Aus den siebziger Jahren ist die Musikrichtung „Progressive Rock“ gefragt. Hohe Sammlernachfrage erzielen zudem farbige Vinylplatten, die sich optisch vom schwarzen Einerlei abheben und die in den siebziger Jahren in Mode kamen. Die mit Abstand wertvollsten Raritäten stammen natürlich von Musikikonen wie den Beatles und den Rolling Stones. Auch die Rockband AC/ DC erfreut sich großer Beliebtheit. Das „White Album“ der Beatles wurde 2008 für 19.000 Britische Pfund auf Ebay versteigert und war mit Abstand eine der teuersten Schallplatten der Welt. Einen Höchstrekord kann ein Album der Band „The Velvet Underground“ für sich reklamieren: Das Debütalbum, das gebraucht für schlappe 75 Cent über den Ladentisch ging, wurde für 155.401 US-Dollar versteigert. Grund für diesen astronomischen Preis war allerdings ein anderer Umstand. Das Bild des Albums war ein lange verschollen geglaubter Siebdruck von keinem Geringeren als Andy Warhol. Das legendäre Album ging als „Bananen- Platte“ in die Musikgeschichte ein. W ISSENSW ERT Auch Elvis Presley erreicht hohe Preise. Die Single „That’s All Right - Blue Moon of Kentucky“ wird unter Sammlern für mehr als 11.400 US-Dollar gehandelt. Die schwedische Band ABBA, die mit „Money, money, money“ schon den Grundton für die Motive des Plattensammelns vorgibt, mischt in diesem Spiel mit. Eine blaue Vinylplatte mit dem Titel „Sang till Görel“ kostet bereits mehrere tausend Euro. Einige Investoren gehen übrigens sogar noch einen Schritt weiter und legen sich inzwischen Musikinstrumente wie Gitarren oder gar die Kleidung von Stars zu. Ein Kleid von Madonna ist mindestens 10.000 US-Dollar wert. Einen absoluten Rekord erzielte eine Gitarre des berühmten Eric Clapton. Bei einer Versteigerung in New York wechselte seine Gitarre für stolze 959.500 US-Dollar den Besitzer. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 169 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 169 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 170 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 170 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 Natur › Meteoriten › Fossilien › Bonsaibäume › Agrarland › Wald 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 171 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 171 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 172 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 172 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 METEORITEN - WERT VOLLES AUS DEM ALL Es mag kurios klingen: Aber Gesteinsbrocken aus dem Weltall eignen sich als Investment. Als vor einigen Jahren in Russland in Tscheljabinsk ein Meteorit niederging und für zahlreiche Sachschäden an Gebäuden sorgte, machten sich Tausende auf die Suche nach den Steinen. Ein winziger Meteorit kann Hunderte Euro kosten. Experten rechnen im Durchschnitt mit 10 US-Dollar für ein Gramm Gestein. Meteoriten sind Steine, die die Atmosphäre der Erde durchqueren, ohne zu verglühen. Sie schlagen dann auf der Erdoberfläche auf. Berühmt ist der riesige Meteorit, der auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán niederging und ein gewaltiges Massensterben auslöste, das das Ende der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren besiegelte. Schätzungsweise alle 300.000 Jahre stürzt ein größerer Meteorit auf die Erde, der nahezu alles Leben vernichten könnte. Die Säugetiere eroberten den Planeten erst, als die Dinosaurier durch die Katastrophe ausstarben. W ISSENSW ERT Im 20. Jahrhundert war der Einschlag des riesigen Meteoriten im sibirischen Tunguska im Jahr 1908 spektakulär. Die unvorstellbare Druckwelle und das sich danach ausbreitende Feuer verwüsteten ganze Landstriche und ausgedehnte Wälder. Bäume knickten wie Zahnstocher um. Die Veränderung des Luftdrucks beim Einschlag auf der Erde konnte sogar in Mitteleuropa gemessen werden. Etliche kleinere Meteoriten verglühen in der Atmosphäre und werden nur als Sternschnuppen sichtbar. Man unterscheidet zwischen so genannten undiffe- 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 173 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 173 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 174 M E T EO R I T EN - W ERT VO LLES AUS D EM A LL renzierten Meteoriten, die noch aus der Entstehungszeit des Sonnensystems stammen und in der Sonne selbst durch Kernfusion gebildet wurden, und differenzierten Meteoriten, die von anderen Planeten wie dem Mars, Monden oder Asteroiden als Gesteinsbrocken losgelöst wurden. Am häufigsten treffen die Erde Brocken, die aus dem Asteroidengürtel stammen, der sich zwischen dem Mars und dem Jupiter befindet. Meteoriten aus dem interstellaren Raum oder von Kometen konnten bislang noch nicht eindeutig nachgewiesen werden, obwohl es theoretisch vorstellbar ist, dass Steine aus einem anderen Sonnensystem bis zur Erde gelangen. Meteoriten wurden bereits früh in der Geschichte beschrieben. So berichtet der antike griechische Historiker Herodot von einem sonderbaren schwarzen Stein, der in Phrygien gefunden wurde. In der Frühgeschichte, als die Eisenverhüttung als Technologie noch nicht entdeckt war, sammelten die Menschen in der Steinzeit das sonst nicht vorkommende reine Eisen von Meteoriten und gestalteten daraus Schmuckgegenstände. Auch die alten Ägypter verwendeten Eisen aus Meteoriten lange vor dem Beginn des Eisenzeitalters für Schmuck, wie durch Gräberfunde belegt wurde. W ISSENSW ERT Meteoriten weisen in ihrer Zusammensetzung Besonderheiten auf, die sie eindeutig von irdischem Gestein unterscheiden. Hinzu kommt, dass beim Flug durch die Atmosphäre und bei der Abtrennung von anderen Himmelskörpern die Mineralien in einen Schockzustand versetzt werden, der sich an der Struktur ablesen lässt. Viele Meteoriten verraten sich durch einen hohen Nickelgehalt, den man sonst in Mineralien auf der Erde nicht vorfindet. Meteoriten aus Metall weisen charakteristische Muster auf, die als Widmanstätten-Figuren bezeichnet werden und die erkennbar werden, wenn der Stein poliert ist. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 174 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 174 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 M E T EO R I T EN - W ERT VO LLES AUS D EM A LL 175 An manchen Orten finden sich - aufgrund der fehlenden Bebauung - mehr Meteoriten als anderswo. Ein typisches Beispiel ist die Sahara. Noch offenkundiger zeigt der Niederschlag auf dem Mond die Wirkung der Geschosse, der wegen seiner fehlenden Atmosphäre einem ständigen Hagel von Gesteinsbrocken ausgesetzt ist. Die zahlreichen Krater und die vernarbte Mondoberfläche zeugen davon. Am ehesten findet man Meteoriten in trockenen Klimazonen; denn in feuchten Regionen verwittert das Eisen, das häufig in den Steinen enthalten ist, sehr schnell. Unzählige Meteoriten hat man in der Antarktis entdeckt, wo die riesigen Gletscher die Steine auffangen und gleichsam an Ort und Stelle im Eis einfrieren. W ISSENSW ERT Der größte je in der Geschichte gefundene Meteorit wurde in Namibia 1920 entdeckt und wiegt über 60 Tonnen. Das ergiebigste Gebiet für die Meteoritensuche ist aber nach wie vor die Sahara. In Ländern wie Algerien, Marokko und Niger wurden Tausende von Steinen gefunden. Der Grund für die hervorragende Erhaltung ist das trockene Wüstenklima, das die Oxidation des Eisens verhindert, und das Fehlen von Quarzgestein. Quarz führt bei stärkerem Wind dazu, dass andere Steine abgeschliffen und langsam zerstört werden. Wichtig ist auch, dass die umliegenden Mineralien sich markant beispielsweise in der Farbe und Beschaffenheit von den Meteoriten abheben; denn dann ist die Identifizierung wesentlich einfacher. Wie Sie Meteoriten erkennen und sammeln In den meisten Fällen können Sie nach einiger Übung einen Meteoriten zweifelsfrei erkennen. Die meisten Steine haben eine deutliche Schmelzkruste, die durch die Reibungshitze beim Eintritt in die Erdatmosphäre verursacht wurde. Die überwiegende Zahl der Meteoriten sticht durch eine tiefschwarze Schmelzkruste in der Landschaft hervor. In gewisser Weise ähnelt ein Meteorit einem Holzkohlebrikett. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 175 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 175 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 176 M E T EO R I T EN - W ERT VO LLES AUS D EM A LL Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind Strömungslinien auf der Oberfläche des Steines, die durch die Reibung in der Atmosphäre entstehen und den Stein verformen. In der Fachliteratur spricht man bildhaft von „Thumb prints“. Diese „Daumeneindrücke“ heißen so, da beim Betrachten der Eindruck entsteht, als ob jemand mit einem Daumen in eine Knetmasse gedrückt hätte. Diese Dellen und Vertiefungen treten nur in Meteoriten auf. Sehr häufig sind Meteoriten magnetisch, da vorwiegend Eisenmeteoriten die Erdoberfläche erreichen. Steinmeteoriten zerfallen wegen der Hitze in der Atmosphäre und erreichen selten unversehrt und in größeren Brocken die Erde. Bei Meteoriten, die schon ziemlich verwittert sind, lässt der Magnetismus allerdings deutlich nach. Ein weiteres unverkennbares Indiz sind die Widmanstättenschen Figuren; sie kommen nur in Meteoriten vor und lassen sich auch von Laien sofort wegen ihrer bizarren Struktur erkennen. Jedoch muss der Stein dafür gespalten, poliert oder zumindest mit Säure angeätzt werden. Schon winzige Meteoriten können mehrere tausend Euro wert sein. In Deutschland gibt es zahlreiche Orte, an denen gehäuft Meteoriten gefunden worden. Ansonsten sollten Sie sich auf Mineralienmessen umsehen. f Meteoriten erhalten Sie auf Fachmessen. Informieren Sie sich sorgfältig, und vergewissern Sie sich, dass es sich um einen Meteoriten handelt und nicht um einen gewöhnlichen Stein. f Selbst winzige Steine können einen erheblichen Wert aufweisen und beträchtliche Wertsteigerungen mit sich bringen. f Bewahren Sie Ihre Meteoriten trocken und luftdicht auf. Denn bei Feuchtigkeit und Sauerstoff beginnt das Eisen zu oxidieren. Im Handel sind spezielle Sammelboxen und Plastikdosen erhältlich. Um die Behältnisse trocken zu halten, können Sie Silicatgel in Form von Kügelchen den Boxen beifügen. Sie absorbieren die Feuchtigkeit. TIPPS für das Sammeln von Meteoriten 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 176 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 176 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 FOSSILIEN - SCHÄTZE AUS DER URZEIT Fossilien faszinieren die Menschen; sie spiegeln die Millionen Jahre der Erdgeschichte wider und dokumentieren eindrucksvoll die Evolution des Lebens. Die Körper etlicher Pflanzen und Tiere wurden versteinert oder - wie häufig bei Insekten - in das Harz des Bernsteins eingeschlossen. Forscher können in besonderen Fällen Teile der DNA rekonstruieren. Ein eigenes Fossil zu besitzen ist nicht nur eine spannende Wertanlage, sondern auch ein eindrucksvolles Kleinod, das Sie Ihren staunenden Gästen vorführen können. Die ersten Fossilien wurden bereits Mitte des 16. Jahrhunderts beschrieben. Damals hielt man die seltsamen versteinerten Tiere und Pflanzen noch für Lebewesen aus der Zeit vor der Sintflut, die nicht in der Arche Noah Zuflucht fanden und daher in den Fluten ertranken. Einst konnte sich niemand vorstellen, dass die Erde bereits mehrere Milliarden Jahre alt ist. Erst mit dem Fortschritt in der Geologie erkannten die Wissenschaftler, dass Fossilien von Lebewesen stammen, die vor Millionen von Jahren die Erde bevölkerten. Im 19. Jahrhundert spielten Fossilien eine wichtige Rolle bei der Datierung. Da man Gesteinsschichten noch nicht anhand der Radioaktivität (der Kohlenstoff-14-Methode und der Kalium-Argon-Methode) zeitlich einordnen konnte, wurde das Alter einer Schicht mit Hilfe von so genannten Leitfossilien bestimmt, die für ein bestimmtes Zeitalter charakteristisch waren. So kommen die Trilobiten, ein Lebewesen, das im Meer lebte, fast überwiegend im Kambrium und im Devon vor. Übrigens gibt es nicht nur größere Fossilien, sondern 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 177 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 177 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 178 FOSSI LI EN - SCH ÄTZE AUS D ER U R ZEI T auch winzige Mikro- und Nanofossilien, die nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind. Erstaunlich ist übrigens, dass die meisten Lebewesen, die jemals auf der Erde waren, mittlerweile ausgestorben sind. Falls Sie sich für Fossilien interessieren, so werden Sie in Deutschland unzählige Möglichkeiten haben, um sich mit dem Thema näher zu befassen. Sehr berühmte Fundstätten sind beispielsweise in Bayern die Steinbrüche in Solnhofen und in Eichstätt. In Solnhofen wurde im 19. Jahrhundert der berühmte Archaeopteryx entdeckt - ein Lebewesen, das als Bindeglied zwischen dem Flugdinosaurier und den Vögeln vorkam. Das reptilienartige Tier trägt bereits erste Federn, die sich in der Versteinerung deutlich erkennen lassen. W ISSENSW ERT In Baden-Württemberg ist Holzmaden der mit Abstand bekannteste Fundort. In Rheinland-Pfalz ist Bundenbach von großer Bedeutung, in Thüringen wird Bilzingsleben zur Pilgerstätte für Fossiliensammler. Bayern Solnhausen Eichstätt Baden-Württemberg Holzmaden Mauer (bei Heidelberg) Steinheim (Murr) Hessen Messel (Darmstadt) Rheinland-Pfalz Bundenbach Sachsen-Anhalt Geiseltal Thüringen Bilzingsleben Fossilien finden Sie vermehrt in Aufschlüssen - das sind Orte, an denen das Gestein durch geologische Vorgänge „aufgebrochen“ wurde. Der Mensch verursacht solche Prozesse in heutiger Zeit in Steinbrüchen oder beim Straßenbau. Der größte Ammonit der Welt, der das Aussehen einer fächerförmigen runden Muschel hat, wird im Naturkundemuseum in Münster aufbewahrt. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 178 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 178 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 FOSSI LI EN - SCH ÄTZE AUS D ER U R ZEI T 179 Was Sie beim Fossiliensammeln beachten sollten Es lässt sich nicht genau beziffern, welche Rendite Fossilien Ihnen bringen werden. Aber dieses Hobby hat durchaus seinen eigenen unverwechselbaren Charme, zumal Sie auf Schätze verweisen können, die ein Alter von etlichen Millionen Jahren haben. Ein Whisky oder ein Cognac kann da nicht mithalten. f Eignen Sie sich ein profundes Fachwissen an, und besuchen Sie Fachmessen und Tagungen, um Ihre Kenntnisse abzurunden. Sie sollten auch paläontologische Fachliteratur lesen. f Ein Ausflug in einen entsprechenden Steinbruch am Wochenende kann für die gesamte Familie zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, besonders dann, wenn Sie eine schöne Versteinerung finden. f Beachten Sie aber Folgendes: Steinbrüche befinden sich häufig in Privatbesitz. Sie brauchen die Erlaubnis des Eigentümers und müssen etwaige Sicherheitsvorschriften (beispielsweise eine Helmpflicht) beachten (Gefahr des Steinschlags, ungesicherte Wege, Geröll). f In manchen Steinbrüchen werden Ihre Funde kontrolliert. Wenn es der Eigentümer erlaubt, dürfen Sie unbedeutende Fossilien mitnehmen. Bei wertvollen Versteinerungen werden Sie geringere Chancen haben. Außerdem gibt es in den einzelnen Bundesländern Gesetze, nach denen Bodenfunde dem Land zustehen. In einigen Bundesländern (wie Bayern und Hessen) wird eine Art Halbe-Halbe-Regelung angewandt, während in manchen Ländern (wie in Berlin) alle Funde dem Staat zufallen. Einen generellen Anspruch haben Sie ohnehin nur, wenn es Ihr eigenes Grundstück ist (vielleicht sollten Sie einmal in Ihrem Garten nach einem Dinosaurier buddeln). f Einige kommerziell betriebene Steinbrüche lassen Besucher auf einem abgegrenzten und ungefährlichen Gelände nach Versteinerungen aus dem Abbauschutt suchen und bieten sogar einen Service an (ein kleines Museum und Broschüren). Die Fossilien, die Sie gefunden haben, dürfen Sie behalten, sofern sie nicht von hohem historisch-geologischem Wert sind. f Fossilien können Sie natürlich auch auf Fachtagungen und Messen kaufen. Achten Sie unbedingt auf die Seriosität des Verkäufers: Es gibt auch Fossilienfälschungen. TIPPS für das Fossiliensammeln 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 179 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 179 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 180 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 180 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 BONSAIBÄUME Eine überaus lukrative Art, um Geld zu verdienen, ergibt sich mit Bonsaibäumen. Die japanischen Ziergewächse erzielen Liebhaberpreise von weit über 10.000 Euro. Einen echten Markt für hochpreisige Bonsais gibt es allerdings nur in Japan. Die Miniaturversionen echter Bäume bedürfen sorgfältiger und hingebungsvoller Pflege, damit sich ein Sammler einen winzigen Ahornbaum ins Wohnzimmer oder auf den Balkon stellen kann. Für den Wert ist nicht nur die Pflanzenart entscheidend, sondern auch das Erscheinungsbild: eine stattliche, ansprechende und originelle Baumkrone. Die in den Supermärkten vertriebenen Ficus sind überwiegend billige Massenware. Gefragt sind Eiche, Ahorn, Fichte, Rotbuche oder Esche. Das Wachstum kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen, damit der Baum eine malerische Krone entwickelt. Die Miniaturbäume stammen ursprünglich übrigens nicht aus Japan, sondern aus China. Und diese Kunst wurde bereits vor mehr als zwei Jahrtausenden entfaltet. Erst buddhistische Mönche brachten den Bonsaibaum nach Japan. Dort wurde der Grundsatz erhoben, die Natur möglichst getreu in Miniaturform nachzuahmen. Seit den siebziger Jahren hat sich in Nippon eine regelrechte Begeisterung für Bonsaibäume breit gemacht. In Japan sind die Miniaturpflanzen so allgegenwärtig wie hierzulande Bierdeckel oder Stiefmütterchen. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 181 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 181 10.06.2020 10: 02: 16 10.06.2020 10: 02: 16 182 BO NS A I BÄU M E Eines der teuersten Exemplare wurde für zwei Millionen US-Dollar verkauft. Auch sonst sind Spitzenpreise von über 100.000 Euro keine Seltenheit. In Deutschland werden Bon saibäume zwar in Supermärkten und Gärtnereien angeboten und erfreuen sich einer großen Beliebtheit, aber sie sind bei weitem noch nicht so begehrt wie in Japan. Hierzulande liegt die Obergrenze für Spitzenexemplare bei 30.000 Euro. W ISSENSW ERT Doch das Hobby gewinnt an Zuspruch. So wurde der Bonsai Club Deutschland gegründet. Die größte Bonsai-Messe in Europa findet regelmäßig im belgischen Laarne statt. Wie Sie mit Bonsaibäumen Geld verdienen Zuerst sollten Sie wissen: Das Hobby erfordert einigen Aufwand und viel Zeit. Mit billigen Bonsaibäumen aus der Gärtnerei werden Sie kaum je auf einen grünen Zweig kommen. Selbst Pflanzen mit einem Wert von 50 Euro sind weit von jenen erstrebenswerten Regionen entfernt, die einen lukrativen Gewinn versprechen. Wirklich attraktive Bonsais beginnen in der Preisklasse von 2.000 Euro. Um ein solch kostbares Gewächs sachkundig pflegen zu können, benötigen Sie einen Experten, der sich darum kümmert. W ISSENSW ERT Ein erster Anlaufpunkt im Internet ist die Seite bonsaiempire.com, wo sich alle relevanten Bonsai-Organisationen und -Verbände präsentieren. In Deutschland ist Bonsaizone.de eine wichtige Adresse. Wegen ihrer Zwergengestalt und den häufigen Eingriffen sind die Bäume wesentlich anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 182 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 182 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 BO NS A I BÄU M E 183 Das größte Risiko besteht natürlich darin, dass der Baum eingeht. Sie müssen deshalb über hervorragende Kenntnisse verfügen und sollten schon einen grünen Daumen haben. Wenn unter Ihrer Obhut bereits Kakteen und Geranien das Zeitliche segnen, dürften Bonsaibäume bei Ihnen in den falschen Händen sein. In den meisten Fällen werden Sie ohnehin einen versierten Experten zurate ziehen müssen. Allein die künstlerische Gestaltung des Baumes, die auch die Wertsteigerung maßgeblich beeinflusst, erfordert ein sorgfältiges Zurückschneiden der Äste und die „Verdrahtung“ der Zweige, um den Baum in seine Zwergform zu zwängen. Eine solche „Frisur“ für den Baum kostet je Stunde über 50 Euro. Ein vernachlässigter, verwachsener und knorriger Baum verliert schnell an Wert und lässt sich im Nachhinein nur schwer korrigieren. So kann ein Exemplar von 10.000 Euro schnell auf unter 1.000 Euro fallen. ACHTUNG Allerdings besteht in vernachlässigten Bäumen auch eine beachtliche Renditechance. Wenn Sie einen solchen Baum aus Japan erwerben und systematisch pflegen und stylen, können Sie mehrere tausend Euro verdienen. Und dann haben Sie zudem ein schönes Vermächtnis für Ihre Enkel und Urenkel; denn ein Bonsaibaum kann problemlos mehrere hundert Jahre alt werden. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 183 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 183 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 184 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 184 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 AGR ARLAND Immer mehr Anleger suchen nach sicheren Investments; und seitdem selbst gewiefte Investoren wie der berühmte Jim Rogers der Landwirtschaft ein enormes Potenzial bescheinigen, hat weltweit ein Run auf Agrarland eingesetzt. Staaten, die über wenig nutzbare landwirtschaftliche Flächen verfügen, versuchen, ganze Ländereien aufzukaufen. Dazu gehören neben den Wüstenstaaten im Nahen Osten das relativ gebirgige China. Angesichts einer stetig wachsenden Weltbevölkerung wird die Suche nach Agrarland zu einer entscheidenden strategischen Aufgabe. Dank prosperierender Ökonomien vergrößert sich die Mittelschicht auch in Schwellenländern und entdeckt neue kulinarische Vorlieben. Es muss nicht nur Gemüse, Getreide und Obst sein; auch Fleisch wird vermehrt konsumiert, was Anbauflächen für Viehfutter erfordert. Länder wie Deutschland können den Viehfutterverbrauch nicht abdecken und sind auf den Import von Sojabohnen angewiesen. Mögliche Nutzflächen werden außerdem für die wenig sinnvolle Gewinnung von Biodiesel und Bioethanol verschwendet. Agrarrohstoffe gewinnen weltweit an Bedeutung. Zeitweise hat sich der Preis für Getreide verdoppelt. Allerdings ist ein Investment in Ackerboden, so solide dies klingen mag, in Deutschland kaum möglich. Eine solche Investition wäre mit der Auflage verbunden, das Ackerland zu bestellen, was für viele Anleger mangels Fachkenntnissen wohl kaum realisierbar ist. Zudem dürften die wenigsten eigene Traktoren und landwirtschaftliche Geräte haben. Im Übrigen wird hierzulande nur 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 185 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 185 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 186 AG R A R L A N D wenig Ackerland für Privatanleger angeboten. Im Ausland sieht die Sache ganz anders aus: In einigen Ländern der Welt ist Ackerland äußerst billig. Darunter sind stabile Länder wie Kanada. In den USA stiegen die Preise für Farmland in manchen Regionen um mehr als hundert Prozent innerhalb weniger Jahre. Beliebte Bundesstaaten sind Iowa, Wyoming und South Dakota. Im Angebot sind aber auch Argentinien und Rumänien. Während in den entwickelten Ländern ein Hektar Ackerland durchaus mehr als 30.000 Euro kosten kann, werden in Schwellenländern schon Felder für 1.000 Euro angeboten. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 186 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 186 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 WALD Ähnlich populär wie Ackerboden ist der Wald. Früher wurden Wälder als eher renditearme Investments belächelt; doch seit der schweren Krise von 2007 / 2008 hat das Investment erheblich an Interesse gewonnen. Wälder gelten als solide Anlage, die problemlos Jahrhunderte überdauert. Dabei sollten bei der Risikoeinschätzung jedoch immer auch Schädlinge und Klimaveränderungen miteinbezogen werden. Die Forstwirtschaft ist aus ihrem Dornröschendasein erwacht und weckt das Interesse internationaler Investoren, zumal auch Eliteuniversitäten wie die Harvard University einen gewissen Prozentsatz ihres Vermögens in Wälder investieren. Immerhin müssen die Stiftungen mit solchen Anlagen die Bezüge der Professoren, die Forschungslabors, das Verwaltungspersonal und zahlreiche Stipendien für Studierende finanzieren. Die hochkarätigen Wirtschaftswissenschaftler können sich keinen Fehlgriff bei ihrer Anlagen leisten - das hätte unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzierung der Hochschule und die Gehälter. In der Tat haben sich die Investments in Wälder gelohnt und zur Stabilität der Gewinne beigetragen. Doch Sie sollten genau hinsehen. Auch in Deutschland können Sie problemlos Wälder kaufen; nur ein Drittel des Bestandes befindet sich in Staatsbesitz. Allerdings werden zahlreiche Flächen von Großgrundbesitzern gehalten, die diese Wälder schon seit Generationen ihr Eigen nennen. Wald ist im Vergleich zu einem Baugrundstück und auch zu Ackerboden äußerst günstig. 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 187 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 187 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 188 WA LD Mit weniger als einem Euro bekommen Sie schon einen Quadratmeter. Falls Sie nun denken, darauf könnte man ein schönes Häuschen setzen - vergessen Sie es! Waldgrundstücke dürfen nicht anderweitig genutzt werden. Sie dürfen den Wald auch nicht wie einen Garten einzäunen und absperren, da der Wald der Allgemeinheit zugute kommen muss. Aber dennoch ist es sicherlich ein gutes und erhabenes Gefühl, im eigenen Wald spazieren zu gehen. Und exotisch ist Waldeigentum beileibe nicht: In Deutschland gibt es schätzungsweise zwei Millionen Deutsche, die sich einen Wald zugelegt haben. Wald ist in unseren heimischen Gefilden keineswegs selten: Es gibt über elf Millionen Hektar. Die Nachfrage nimmt zu - vor allem, seitdem Holz als Brennstoff sehr gefragt ist. Allein die Preise für Pellets haben sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Waldgrundstücke werden meist über Generationen vererbt und selten verkauft. W ISSENSW ERT Der Preis für Holz ist in den vergangenen Jahren beträchtlich gestiegen. Vor allem das wertvollere Laubholz findet in Schreinereien Verwendung, während das viel weichere Nadelholz als Billigprodukt gilt. Die schnell wachsenden Fichten, die im 19. Jahrhundert weitläufig gepflanzt wurden, werden als bedenkliche Monokulturen eingestuft, die häufig Schädlingen zum Opfer fallen. Billiges Fichtenholz ist fast eine Massenware. Weniger gepflegt wurden früher die langsam wachsenden Buchenbestände, die als wesentlich wertvoller angesehen werden. Welche Renditen bietet Ihnen der Wald? In Deutschland nimmt der Holzbau zu, so dass Holz als Bau- und Brennmaterial immer gefragter wird. Nach Expertenmeinung können Sie aus einem Hektar Wald einen Gewinn von jährlich 100 bis 200 Euro ziehen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass die Auflagen streng sind. Sie können nur einzelne Bäume fällen, benötigen eine Genehmigung und müssen eine Wiederaufforstung betreiben. Insgesamt betrachtet liegt die Rendite für Wälder in Deutschland etwa auf Sparbuchniveau. W ISSENSW ERT 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 188 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 188 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 WA LD 189 In den USA und in Kanada ist sie geringfügig höher, da dort riesige Waldflächen maschinell bewirtschaftet werden. Insofern erzielen die Eliteuniversitäten mit ihren Investments in den USA und Kanada einen deutlich höheren Gewinn. In Europa gilt dasselbe für Rumänien und Bulgarien, wo die Kaufpreise für Wälder noch wesentlich niedriger angesiedelt sind. Inzwischen werden solche Investments auch von Pensionsfonds praktiziert. Allein die Harvard- Universität hatte schon Waldbestände im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Noch höhere Wertsteigerungen lassen sich allerdings nur in den Tropen erzielen; denn dort wachsen Bäume in einem wesentlich höheren Tempo. Während eine Eiche oder eine Buche in Deutschland fast 200 Jahre benötigt, um voll auszuwachsen, können in den Tropen einige Bäume schon nach 20 Jahren ihre vollständige Größe erlangen. Eine Fichte hingegen, die in Deutschland sozusagen der „Turbobaum“ ist, braucht immer noch 80 Jahre. So ist es nicht verwunderlich, das tropische Baumplantagen Renditen von über neun Prozent abwerfen. Sie sollten das Ganze dennoch kritisch sehen. Häufig ist die rechtliche Situation in solchen Ländern unübersichtlich. In manchen Fällen wird Land nur gepachtet, oder Sie haben keinen verlässlichen Grundbucheintrag. Darüber hinaus sind 20 bis 25 Jahre ein sehr langer Zeitraum, bei dem Sie in einem weit entfernten Land nicht immer die nötige Kontrolle ausüben können. Die Bäume (Teakbaum und Robinie) werden dann nach 25 Jahren verwertet und gefällt; Mahagoni-Bäume benötigen 40 Jahre, bis sie verwertet werden können. Schneller wachsen Eukalyptusbäume - sie gelten aber als nicht ressourcenschonend. Hinzu kommen möglicherweise Schädlinge, Brände, die Ihren gesamten Bestand zerstören können, oder Baumkrankheiten und Wetterkatastrophen wie Wirbelstürme, die Ihre Plantage dezimieren und ruinieren können. Umweltschutzorganisationen nehmen zudem Anstoß an den weit verbreiteten Monokulturen, Brandrodungen in Naturschutzgebieten und dem illegalen Handel mit Edelhölzern sowie menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Ein Meter Teakholz kann übrigens bis zu 4.000 US-Dollar kosten. ACHTUNG 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 189 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 189 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 190 WA LD f Verzichten Sie besser auf den Kauf von tropischen Wäldern. Rechtliche Unsicherheiten, die nicht geringe Gefahr des Totalverlusts und die lange Bindung von mindestens 20 bis 25 Jahren sprechen dagegen. f Wenn Sie Wald kaufen wollen, schauen Sie sich in Deutschland um. Immer wieder werden kleinere Waldgrundstücke angeboten. Erkundigen Sie sich bei einem Forstamt in Ihrer Nähe. Waldgrundstücke sind auch in Deutschland erschwinglich: Ein Quadratmeter ist für weniger als einen Euro erhältlich. Ostdeutschland ist sogar noch weitaus billiger. f Sie können aus Ihrem Wald Ihr eigenes Brennholz für Ihren Kamin beziehen. Allerdings müssen Sie alle Vorschriften beachten (Wiederaufforstung, Fällen nur einzelner Bäume). f Das zuständige Forstamt bietet privaten Waldeigentümern umfangreiche Serviceleistungen und kümmert sich um die Bewirtschaftung, wenn Sie dies möchten. f Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg können Sie übrigens das Jagen von Tieren in Ihrem Wald völlig verbieten (ein Tierschützer hatte geklagt). f Mit einem Wald können Sie in Ihrem Freundeskreis stolz behaupten, dass Sie Ihr Geld genauso raffiniert anlegen wie die Harvard-Universität. Allerdings dürfte die Rendite hierzulande eher Sparbuchniveau erreichen. Aber Sie können Ihren Kindern einen wunderbaren und einzigartigen Wald vererben, und schon allein das dürfte es wert sein. f Ein Wald übersteht eine Weltwirtschaftskrise und einen schweren Krieg problemlos. Er ist damit eigentlich ein nahezu absolut zuverlässiges Investment, wenn Sie die Grundstücke sorgfältig auswählen, keinen zu hohen Preis zahlen und sich auf ein sicheres Land wie Deutschland beschränken. TIPPS für den Kauf von Wäldern 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 190 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 190 10.06.2020 10: 02: 17 10.06.2020 10: 02: 17 LITER ATUR- UND LINKVERZEICHNIS Briefmarken Erste deutsche Briefmarke für 250.000 Euro ersteigert. http: / / www.t-online.de/ nachrichten/ wissen/ geschichte/ id_41159104/ erste-deutsche-briefmarke-fuer-250-000-euro-ersteigert. html Ludwig Tröndle: Briefmarkenkunde. München: Orbis, 1992. James Mackay: Guinness Buch der Briefmarken. 2. Auflage. Frankfurt am Main: Ullstein, 1986. 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186 Adventskalender 155 Agrarrohstoff 185 Album 169 Alexandria 62 Alkoholgehalt 106, 118 Alliteration 154 Alpaka 148 Altersangabe 104 Altersvorsorge 31 Ammonit 178 Anbaufläche 185 Ansichtskartenbörse 79 Antarktis 175 Antike 62 Antillen 132 Antiquariat 63, 64 antiquarisch 58 AOC 132 Architekturstil 80 Archivwesen 63 Aroma 118 Aromastoff 107 Aromenvielfalt 126 Assemblage 118 Assurbanipal 62 Asteroid 174 Aufbewahrung 122 Auktion 29, 150 Aureus 38 Australien 109 Authentizität 50 Auto 53 Autographenzertifikat 85 B Baseball 73 Baseballkarten 74 Basketball 73 Bauhaus 80 Bauhaus-Karten 80 Baumkrankheit 189 Baumplantage 189 Beipackzettel 154, 155 Belle Epoque 79 Bernsteinfarbe 119 Beschichtung 157 Bewertungssystem 32, 106 Bewirtschaftung 190 Bibliothek 62 Bildgeschichte 69 Bildhauerei 46 Biodiesel 185 Blended 98 Blended Rum 129 Blended Whisky 107 Bonsai 181 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 205 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 205 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 206 ST I CH WO RT V ER ZEI CH N IS Bonsaibaum 181 Booster 73 Bordeaux 109, 112 Bourbon 103 Brandrodung 189 Branntwein 117 Brasilien 128 Brennblase 97 Brennerei 97, 100 Brennholz 190 Bretton Woods 34 Briefmarke 17 Briefmarkenportfolio 24 Briefmarkenraritäten 25 Briefmarkensammeln 18 Briefmarkensammlung 17 Briefverkehr 22 Brutus 39 Brutus-Denar 39 Buchbinderhandwerk 67 Buchdesign 63 Buchdruck 57, 62 Buche 188 Bücher 57 Bücherliebhaber 57 Bullion Coin 27 Burgund 112 C CD 165 Château 115 Chile 109 China 181 Ching-Dynastie 139 Christoph Columbus 129 Chromolithografie 65 Chronograph 141 Chronometer 142 Cocktail 119, 125 Codex Leicester 58 Codex Manesse 59 Cognac 117 Cognakschwenker 119 Comics 69 Coupon 83 Couponschneider 83 Cuba Libre 125 D Dachbodenfund 64 Daiquiri 125 Dänemark 128 Debütalbum 169 Destillation 97, 126 Destillerie 98 Destillierkolben 130 Devon 177 Dichteredition 161 Dinosaurier 173 Diorama 157 Dorfansicht 81 Double Eagle 37 Druckfarbe 66 Druckkosten 77 Drucktechnik 61 Druckwelle 173 E Echtheitszertifikat 33 Edelgas 122 Edelhölzer 189 Edition 59, 139, 162 Eiche 181 Eichenfass 122, 123 Eichenholz 118 Eiermann 154 Einband 63, 65 Einschmelzung 33 Einstandspreis 29 Einzelflasche 115 Eisenbahnaktie 84 Eisenklammer 67 Eisenverhüttung 174 Eliteuniversität 187 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 206 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 206 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 ST I CH WO RT V ER ZEI CH N IS 207 Epoche 65 Ereigniskarte 81 Erfinder 89 Erfindung 90 Erfindungshöhe 91 Erhaltungsgrad 33 Erhaltungsstufe 75 Erhaltungszustand 49, 64, 72, 75 Erstausgabe 60, 167 Esche 181 Eselsohren 64 Essig 112 Etikett 107, 115, 123 Eukalyptus 189 Euro 21 Europa 189 Euroumstellung 30 Ewiger Kalender 144 Exlibris 63 Extra Old 118 F Fachauktion 123 Fachhandel 29 Fachjargon 103 Fachmesse 63, 176 Fadenheftung 67 Fahrwerk 50 Fahrzeug 52 Fälschung 29, 143 Fass 118 Fayence 137 Feldpostkarte 78 Feuerzangenbowle 125 Fichte 181, 188 Fichtenholz 188 Figur 156 Figurenserie 155 Film 106, 144 Filtrierung 130 Filzwaren 149 Finishing 98 Firmengründer 85 Flasche 98, 106 Flaschenetikett 100, 103 Flaschengröße 115 Flensburg 128 Fliegeruhr 144 Floating 35 Flohmarkt 63 Football 73 Format 155 Forstamt 190 Forstwirtschaft 187 Fossiliensammler 178 Fotografie 77 Füller 160, 161 Füllfederhalter 159 Füllhöhe 121 Füllstand 115 Fundstätte 178 Fuselöl 126 Fußballweltmeisterschaft 28, 73 G Galerie 43 Gallone 127 Ganzsachenkarte 78 Garage 52 Gartenparty 125 Gebrauchsspuren 64 Gedenkmünze 29 Gedenkprägung 28, 29 gekreuzte Schwerter 138 Geldanlage 131, 132 Geografie 62 German flavoured 129 Gerste 97 Gesamtwerke 60 Getreide 185 Gewinnspanne 63 Gimmick-Figur 153 Gitarre 169 Gold 20, 27 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 207 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 207 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 208 ST I CH WO RT V ER ZEI CH N IS Goldbarren 28 Goldeinlösepflicht 34 Goldpreis 35 Goldverbot 20, 33 Gräberfund 174 Grammophon 165 Grog 127, 128 Grundbucheintrag 189 Gummierung 18 H Hafer 98 Händlerprovision 43 Händlerspanne 31 Handschrift 62 Handschuh 66 Hebriden 98 Heidekraut 98 Heimatstadt 78 Highlands 98 Hobby 19, 182 Hochmittelalter 66 Holz 66, 188 hors d‘âge 132 Hyperinflation 20, 81 Hypothekengewinnabgabe 20 I Immobilien 20 Index 24 Industrie 78 Industrieanlage 81 Inkunabel 62 Investment 46 Iridiumfeder 160 Irish Coffee 125 Islay 105 J Jackson 100 Jackson-Punkt 101 Jackson-System 102 Jahrgangsbezeichnung 102 Jahrgangs-Whisky 99 Jahrhundertkollektion 138 Japan 181 Jazz 169 Jugendstilkarte 79 K Kalligrafie 160 Kambrium 177 Kanada 189 Kaolin 137 Kapsel 36, 155 Karaffe 121 Karamellaroma 107 Karibik 128 Karosserie 50 Katalog 156 Katalogpreis 30 Katalogwert 18, 21, 156 Kaugummi 74 Keller 122 Kennzeichen 53 Keramik 137 Kirche 78 Klangqualität 166 Klassifikationssystem 71, 100, 110 Klassiker 41 Klebebindung 67 Klebstoff 67 Kleidung 169 Klimagerät 111 Klimakammer 66, 115 Klimazone 175 Kognak 117 Kolonialgebiet 79 Kolportage 65 Komet 174 Komplikation 144 konfuzianisch 140 Korbflasche 118 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 208 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 208 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 ST I CH WO RT V ER ZEI CH N IS 209 Korken 112 Korkverschluss 121 Krater 175 Kugelschreiber 90 Kunstgeschichte 44 Künstlerteddybär 148 Kunstmarkt 41, 44 Kunstobjekt 44 Kunstverein 47 Kupferkessel 130 Kupferstich 62, 81 Kurort 79 Kursmünzen 30 Kux 86 L Lackversiegelung 121 Lagerhaus 112 Lagerraum 111 Lagerung 111, 115 Landart 43 Landschaftsbilder 62 Leinen 66 Lifestyle 119 limitiert 102 Limitierung 104, 151 Linkshänder 160 Linsenknopf 149 Listenpreis 143 Lithografie 61, 78 Lizenzgebühr 89 Longdrink 119 Lot 82 Luftfeuchtigkeit 66, 111 Luxussegment 143 M Mahagoni 189 Mainstream 72 Maische 130 Maler 41 Malz 97 Mälzen 97 Manufaktur 140 Marine 128 Marktwert 104 Mars 174 Martinique 130, 132 Massenmarkt 102 Massenware 18, 32, 60, 80 Master Blender 131 Matrose 125 Medaille 29 Meissen 138 Melasse 126, 130 Messing 29 Metallknopf 149 Millionenauflage 29 Mineralogie 86 Ming-Dynastie 139 Miniaturspielzeug 154 mint 71, 75 Mixed Media 46 Mohair 147 Monokultur 189 Monopol 137 Motivaufkleber 155 Münzalben 36 Münzedition 30 Münzhandel 33 Münzindex 36 Münzrecht 29 Münzsammeln 27 Musikinstrument 169 Musterkoffer 157 Mythologie 162 N Nachtwächterschlumpf 156 Nadelholz 188 Nanofossil 178 Négociant 115 Neun-Kreuzer-Marke 22 Nickel 149 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 209 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 209 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 210 ST I CH WO RT V ER ZEI CH N IS Nickelgehalt 174 Nonvaleur 84 Nostalgie 167 Numismatik 27 Numismatikverein 31 O Ochsenaugen 23 Ökonomie der Aufmerksamkeit 43 Oldtimermarkt 51 Oldtimer-Verband 50 Olymp 84 Olympiade 28 Onlineauktion 115 Originalabfüllung 100 Originalausgabe 60 Originaletikett 107 Originalpressung 167 Originalunterschrift 85 Originalverpackung 162 Ortsbezug 63 Oxidation 175 P Paläografie 58 Paläontologie 179 Papier 61 Papiergeld 58 Paradies 118 Parker Point 110 Patent 89 Patentierung 92 Patentmanagement 92 Patentrecht 91 Patent-Troll 93 Patina 36 Pellet 188 Performance 114 Pergament 61 Pergamenteinband 65 Pergamon 62 Pharisäer 125 Phenol 107 Philatelie 19 Philharmoniker 28 Philokartie 77 Phonograph 165 Pinzette 36 Piraten 128 Planet 174 Plantage 189 Plastikrohling 156 Plattensammlung 167 Plüschtier 147 Plüschtiersortiment 149 polierte Platte 28 Polyvinylchlorid 166 Porträt 78 Porzellanherstellung 138 Porzellanindustrie 140 Porzellanmanufaktur 138 Porzellansammeln 138 Porzellanwaren 139 Postamt 22 Postkarten 77 Poststempel 79 Postwertzeichen 18 Pot Still Destillation 130 Prägedruck 81 Präsentation 115 Preisklasse 100 Provenienz 66, 122, 123 Provinz 81 Provision 42 Q Quadratmeter 190 Qualitätseinbuße 75 Qualitätsklasse 114 Qualitätssiegel 132 Quarz 175 R Rabatt 143 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 210 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 210 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 ST I CH WO RT V ER ZEI CH N IS 211 Ranking 75 Raritäten 64 Reblaus 128 Reblausplage 97 Regisseur 52 Reichsbank 84 Reichsmark 19 Reifedauer 118 Reifegrad 118 Reifezeit 131 Reifung 98, 101, 104 Reifung im Fass 104 Rekorderlös 151 Rendite 24, 29, 45, 114 Renditechance 60, 148, 183 Renditesteigerung 74 Reparatur 143 Restauration 50 Revolutionsjahr 120 Rhum Agricole 132 Rille 166 Robert Parker 110, 112 Robinie 189 Rockband 169 Roggen 98 Rotbuche 181 Rotwein 112 Royal Navy 127 Rum 125 Rumänien 189 Rumflasche 131 Rum-Museum 128 Rum Ration 127 Rumverschnitt 129 S Sachsen 138 Sachwert 19 Sahara 175 Sammelobjekt 103 Sammlerwert 28 Schablone 65 Schaltjahr 144 Schatulle 66 Schatztruhe 156 Schauspieler 145 Schellackplatte 166 Schlumpf 156 Schmelztiegel 33 Schnaps 128 Schnellbausatz 153 Schottland 97 Schreibweise 103 Schreibwerkzeug 159 Schriftart 61 Schriftrolle 62 Schwabacher 61 Schwarzer Einser 22 Schweißnaht 71 Schwellenpreis 100 Seefahrt 125, 126 Segelschiff 126 Sehenswürdigkeit 79 Seltenheitswert 22 Sherry 97 Sherryherstellung 130 Sicherheitsprüfung 28 Signatur 86 Silber 27 Single Cask 98 Single Malt 100 Skimming 130 Sommelier 110 Sonderabfüllung 102 Sonnenkönig 141 Sonnensystem 174 sortenrein 100 special release 106 Spezialglas 66 Spielzeugbär 147 Spirituose 98, 103 Sportkarten 74 Stabreim 154 Stadtansicht 62 Stadtfest 81 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 211 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 211 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 212 ST I CH WO RT V ER ZEI CH N IS Stärkung 125 Starterpaket 73 Statussymbol 141 Steckenpferd 61 Steinbruch 179 Steindruck 65 Stempel 64 Stierkopf 63 Stockflecken 65 Strömungslinie 176 Stückzahl 160 Subskription 111 Südafrika 109 Superheldencomics 70 Superman 70 Supermarktqualität 100 T Tageszeitung 69 Tannin 107 Teakbaum 189 Teakholz 189 Techno 167 Teddybär 147 Temperatur 111 Thumb print 176 Tierschützer 190 Titanic 80, 151 Tontafel 62 Töpferwaren 137 Torf 98 Toskana 112 Totalverlust 190 Tourbillon 144 Tourismus 77 Traktor 49 Transaktionskosten 43 Transparenz 110 Trilobit 177 Trinkstärke 98 Trübung 112 Typografie 63 U Überblick 168 Überseedepartement 132 Uhr 141 Uhrenhersteller 143 Uhrenmarkt 146 Uhrenschmiede 141 Umweltzone 53 Unikat 57, 65 Urkunde 85 USA 109, 189 UV-Licht 107 V Verdunstung 106 Verein 46 Vergilbung 66 Verkaufswert 157 Verkoster 119 Verkostung 133 Vermählung 118 Versailles 138 Verschnitt 98 Versteinerung 179 Very Special 118 Very Superior Old Pale 118 Videokunst 46 Vignette 84 Vintage 98 Vintage Pens 162 Vinylscheibe 165 Vitrine 65 Vollständigkeit 65 Vorratstintentank 160 Vorserienfigur 154 vorzüglich 30 V.S. 118 V.S.O.P. 118 W Wagenmodell 50 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 212 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 212 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 ST I CH WO RT V ER ZEI CH N IS 213 Währungsangabe 29 Waldgrundstück 188 Walze 165 Wappentier 37 Wasserschaden 63 Weichmacher 66 Wein 109 Weinbörse 110 Weinbörsenindex 110 Weinfachhändler 115 Weinkiste 115 Weintrinkerland 114 Weißeiche 97 Weißes Gold 137 Weißkopfadler 37 Weltwirtschaftskrise 190 Wertanlage 177 Wertentwicklung 51, 111, 148, 150, 156 Wertpapier 83 Wertsteigerung 24, 63, 85, 99, 120, 154 Wertsteigerungspotenzial 49, 100 Wertzuwachs 51 Wetterkatastrophe 189 Whiskey 103 Whisky 99, 103 Whiskyherstellung 98 Whisky-Insel 105 Whiskykauf 101 Whiskykonsum 97 Widmung 64 Wiederaufforstung 190 Wiederverkaufspreis 64 Wiegendruck 62 Winzer 109 Wolfram 28 X XO 118 Y Youngtime 49 Z Zarenanleihe 84 Zeichentrickfigur 154 zeitgenössisch 45 Zeppelinpost 79 Zertifikat 71 Ziegenaugen 23 Zubehör 121 Zucker 118 Zuckerbäckerstil 139 Zuckercouleur 118 Zuckergewinnung 126 Zuckerimport 128 Zuckerkegel 125 Zuckerrohr 130 Zuckerrohrsorte 126 Zuckersirupsaft 126 Zulassung 50 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 213 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 213 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 Serge Ragotzky Kampf ums Geld Wie Marktmanipulationen, neue Technologien und politische Krisen das Vermögen beeinflussen 2018, 219 Seiten €[D] 24,99 ISBN 978-3-86764-895-0 eISBN 978-3-7398-0460-6 Der Aufbau von Vermögen ist heutzutage eine große Herausforderung. Denn die altmodische Vermögensansammlung durch Fleiß, Sparsamkeit und Zinsen funktioniert nur noch selten. Doch wo sind die Zinsen geblieben? Warum gibt es keine sichere Rendite mehr? Woher kommen die immer häufigeren Kurseinbrüche an den Kapitalmärkten? Wie stabil ist das Bankensystem zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise? Und welche Ziele verfolgen die Zentralbanken, Kreditinstitute, Politiker, Manager sowie große Investoren? Dr. Serge Ragotzky ist Professor an der Fakultät Betriebswirtschaft und Internationale Finanzen der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. FINANZWIRTSCHAFT UVK Verlag - Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany \ Tel. +49 (07071) 9797-0 Fax +49 (07071) 97 97-11 \ willkommen@uvk.de \ www.narr.de 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 214 53047_Pilz_150x215_SL2c.indd 214 10.06.2020 10: 02: 18 10.06.2020 10: 02: 18 ISBN 978-3-7398-3034-6 www.uvk.de ISBN 978-3-7398-3047-6 www.uvk.de Sammelleidenschaft mit Wertsicherung Sparen lohnt sich schon lange nicht mehr. Die Zinsen für die Sparbuch- und Festgeldguthaben liegen weit unter der Inflationsrate. Damit schrumpft das reale Vermögen Jahr für Jahr. Was sind die Alternativen? Gerald Pilz zeigt in diesem Buch auf spannende Weise ungewöhnliche Wertanlagen auf, mit denen Anleger ihr Vermögen nicht nur erhalten, sondern steigern können. Ob kleine oder große Wertobjekte für den kleinen oder großen Geldbeutel - für jeden Gegenstand bietet das Buch alles Wissenswerte rund um Kauf, Verkauf und Aufbewahrung an. Interessante Beispiele, vorbildliche Anleger, wertvolle Tipps und hilfreiche Checklisten machen das Buch zu einem nützlichen und unterhaltsamen Ratgeber.