Touristische Routen
Tourismus kompakt
0727
2020
978-3-7398-8065-5
978-3-7398-3065-0
UVK Verlag
Bente Timm
Mit Erfolgsfaktorenkatalog!
Touristische Routen haben in Deutschland eine lange Tradition. Bereits vor 100 Jahren wurden die ersten mit dem Ziel gegründet, die touristische Wertschöpfung in der Destination zu steigern. Dieses Ziel gilt bis heute. Trotz der langen Historie gibt es kaum Literatur, die das Thema theoretisch beleuchtet sowie auf den aktuellen Routenbestand, Erfolgs- und Qualitätskriterien eingeht. Genau diese Lücke schließt Bente Timm. Ihr Buch hilft als kompakte Leitlinie bei der Entwicklung und dem Management.
<?page no="0"?> Touristische Routen Tourismus kompakt Bente Timm <?page no="1"?> Bente Timm Touristische Routen Tourismus kompakt <?page no="2"?> Bente Timm M.A. studierte an der FH Westküste im Bereich Internationales Tourismus Management. Sie forschte dort zu „Touristischen Routen“. Sie arbeitet bei der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V. auf der Insel Föhr. <?page no="3"?> Bente Timm Touristische Routen Tourismus kompakt UVK Verlag · München <?page no="4"?> Umschlagabbildung: © Milos-Muller iStock Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.dnb.de abrufbar. 1. Auflage 2020 © UVK Verlag 2020 - ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Internet: www.narr.de eMail: info@narr.de CPI books GmbH, Leck ISBN 978-3-7398-3065-0 (Print) ISBN 978-3-7398-8065-5 (ePDF) ISBN 978-3-7398-0018-9 (ePub) <?page no="5"?> Vorwort Was haben die Allgäuer Käsestraße, die Via Claudia Augusta und die Deutsche Feenroute gemein? Sie sind - nur - drei von 89 touristischen Routen in Deutschland. Ziel dieser Routen ist es, die touristische Wertschöpfung in den Destinationen zu steigern, sie aber auch von anderen Destinationen klar zu unterscheiden. Viele der Routen haben eine jahrzehntelange Tradition und sind Generationen von Deutschlandreisenden ein Begriff. Trotzdem wurde das Thema in der touristischen Fachliteratur bisher kaum beleuchtet. Lediglich eine 1994 verfasste Diplomarbeit nahm sich dem Thema an. Sie wird bis heute in nahezu allen Tourismushandbüchern zitiert, wenn es darin um „Touristische Routen“ geht. Grund genug nach über 25 Jahren die Thematik nochmals wissenschaftlich aufzugreifen, den Routenbestand zu aktualisieren und relevante Erfolgs- und Qualitätskriterien neu herauszuarbeiten. Eine aufschlussreiche Lektüre wünsche ich gleichermaßen TourismuswissenschaftlerInnen aber auch PrakterInnen im Destinationsmanagement. Das Buch soll ihnen als Leitlinie für das Management bestehender aber auch die Entwicklung neuer Routen dienen. Eine Checkliste am Ende des Buches hilft Ihnen ganz konkret dabei. Wyk auf Föhr, Sommer 2020 Bente Timm <?page no="6"?> »Touristische Routen bieten für Reiseziele eine Reihe von Chancen, bringen aber auch Herausforderungen mit sich. Beides zeigt Bente Timm in ihrem Buch ebenso eindrucksvoll wie nachvollziehbar auf.« Prof. Dr. Bernd Eisenstein, FH Westküste <?page no="7"?> Inhalt Vorwort | 5 - Abbildungen | 8 - Tabellen | 8 - Abkürzungen | 8 - ❶ Was Sie vorher wissen sollten | 11 - ❷ Touristische Routen - eine Annäherung | 15 - Detailübersicht | Touristische Routen | 27 - ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland | 55 - ❹ Zielsetzungen touristischer Routen | 71 - ❺ Erfolg touristischer Routen - Definition und Messung | 77 - ❻ Erfolgsfaktorenkatalog für touristische Routen | 81 - ❼ Fazit | 89 - ❽ Checkliste | 91 - Literatur | 93 - Stichwörter | 99 - <?page no="8"?> Abbildungen Abb. 1: Typen touristischer Routen | 18 Abb. 2: Längen touristischer Routen | 61 Abb. 3: Verlauf touristischer Routen | 63 Abb. 4: Netzwerkarten bei touristischen Routen | 73 Abb. 5: Zusammenhang zwischen Ziel, Erfolgsfaktoren, Erfolgskriterien und Erfolg | 78 Tabellen Tab. 1: Gründungsjahre der touristischen Routen | 56 Tab. 2: Thematiken touristischer Routen | 60 Tab. 3: Beschilderung touristischer Routen | 65 Tab. 4: Alternative Bereisungsmöglichkeiten touristischer Routen | 66 Tab. 5: Trägerschaften touristischer Routen | 69 Tab. 6: Erfolgskriterien touristischer Routen | 80 Abkürzungen ADAC Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. DFV Deutscher Fremdenverkehrs Verband DMO Destination Management Organisation DTV Deutscher Tourismus Verband e.V. Dwif Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e.V. GPS Global Positioning System <?page no="9"?> für meine Leni <?page no="11"?> ❶ Was Sie vorher wissen sollten Weltweit sind touristische Destinationen einem ständig wachsenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Daher kommt dem Aspekt der Kooperation, in welcher die Ressourcen der einzelnen Akteure gebündelt werden, eine immer größere Bedeutung zu. Denn ein funktionierendes, destinationsinternes Netzwerk kooperativer Akteure kann zu nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen in einer Destination und somit zur Steigerung der Wertschöpfung führen (Eisenstein und Koch 2015, 17f; Eisenstein 2014, 113ff). Eine Möglichkeit der Kooperation bildet die gemeinsame Vermarktung einzelner touristischer Sehenswürdigkeiten und Attraktionen im Rahmen einer touristischen Route. Das Konstrukt der touristischen Routen ist jedoch schwierig zu fassen, da die ohnehin limitierte Fachliteratur zudem häufig veraltet ist. Bis heute ist die Diplomarbeit von Gabriele Müller aus dem Jahr 1994 eine viel zitierte Grundlage zum Thema (Birker, Bormann und Störk 2019, S. 7). Bereits bei der Bezeichnung von Routen herrscht Unklarheit, da unter anderem auch die Begriffe Ferienstraße, Kulturstraße und Themenstraße synonym verwendet werden (Müller 1994, S. 3). Auch die genaue Anzahl touristischer Routen in Deutschland ist unklar. Der DTV spricht 2017 von einer „nicht quantifizierbare[n] Anzahl touristischer Routen, wobei es nur wenige ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit geschafft haben […]“ (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 2). Laut Müller (1994, S. 2) existierten 1994 über 150 Routen. Autoren bemängeln in diesem Kontext, dass es keine <?page no="12"?> 12 Touristische Routen staatlich vorgeschriebenen Kriterien gibt, anhand welcher touristische Routen eindeutig identifiziert werden können (Becker 1994, S. 1; Müller 1994, S. 2). Derartige Kriterien wurden auch in den letzten 25 Jahren nach Müllers Veröffentlichung nicht festgelegt. Die Bandbreite der touristischen Routen erstreckt sich daher über kleinere lokale Themenrouten, welche vornehmlich Radfahrern als Ausflugsziel dienen, bis hin zu Routen, welche sich über mehrere Bundesländer erstrecken und überwiegend von Autofahrern und Wohnmobilisten genutzt werden. Dabei können die Routen sowohl linienals auch kreisförmig konstruiert sein (Becker 1994, S. 2). Darüber hinaus bemerken einige Autoren, dass touristische Routen nicht einmal zwangsweise das Abfahren einer bestimmten Strecke implizieren, sondern es sich zunehmend um eine Vermarktung von Sehenswürdigkeiten unter einer gemeinsamen Dachmarke und dem symbolischen Begriff Straße oder Route handelt (Freericks und Brinkmann 2015, S. 242; Meyer-Cech 2004, S. 11). Die Ziele, die mit der Implementierung und Vermarktung der touristischen Routen verfolgt werden, können sehr unterschiedlich sein, wobei in den Literaturquellen zum Thema jedoch vor allem die Steigerung touristische Wertschöpfung als Ziel definiert wird (Meyer-Cech 2004, S. 1; Becker 1994, S. 1,4; Müller 1994, S. 13). Schwierigkeiten ergeben sich dabei bei der Messung des Erfolgs bzw. dem Grad der Zielerreichung. Zum einen liegen häufig keine messbaren Daten wie Besucherzahlen vor, darüber hinaus mangelt es an umfangreichen Orientierungshilfen bzw. Leitfäden zur Erfolgssicherung (Birker, Bormann und Störk 2019, S. 104; dwif 2008, S. 170). Birker, Bormann und Störk (2019, S. 104) prophezeien jedoch, dass Trägerschaften zukünftig immer mehr unter <?page no="13"?> ❶ Was Sie vorher wissen sollten 13 Druck geraten werden, das Bestehen touristischer Routen zu rechtfertigen. Zum einen stehen insbesondere rein touristische Auto-Routen hinsichtlich ökologischer Aspekte bereits seit Jahren in der Kritik (Demhardt 2000, S. 64; Müller 1994, S. 18; Becker 1994, S. 2f), zum anderen müssen durch Erfolgsnachweise auch bestehende und neue Mitglieder der Routen zur Mitarbeit überzeugt werden. Denn Mitglieder „investieren nur dann in die Route, wenn ihr Mitteleinsatz durch die Bestätigung des Erfolges und die Erreichung der gesetzten Ziele gerechtfertigt wird.“ (Birker, Bormann und Störk 2019, S. 105) „Aspekte wie faktenbasierte Evaluationsprozesse und objektivierte Möglichkeiten der Legitimation gewinnen mittlerweile in der Praxis der Destinationsführung und Tourismuspolitik zunehmen an Gewicht.“ (Eisenstein 2017, S. 21f) Dies gilt auch im Falle touristischer Routen. Auch wenn Unklarheiten bezüglich Definition und Bezeichnung von touristischen Routen sowie wenig Grundlagen zur Bewertung des Erfolgs der Routen vorliegen, kann dennoch eine stetige Neuentwicklung touristischer Routen verzeichnet werden (Rössig 2008, S. 11). <?page no="15"?> ❷ Touristische Routen - eine Annäherung Touristische Routen und Destinationsbegriff Beritelli und Bieger (2013, S. 54) definieren eine touristische Destination als einen geographischen Raum, „den der jeweilige Gast (oder ein Gästesegment) als Reiseziel auswählt. Sie enthält sämtliche für einen Aufenthalt notwendigen Einrichtungen für Beherbergung, Verpflegung, Unterhaltung/ Beschäftigung. Sie ist damit die Wettbewerbseinheit im Incoming Tourismus, die als strategische Geschäftseinheit geführt werden muss.“ Der Tourismus bildet in der Destination jedoch neben der Destination als Lebensraum für Einwohner, als wirtschaftlicher Standort, als politische Verwaltungseinheit usw. nur einen Teilaspekt, auf welchen sich jedoch im Folgenden vorwiegend bezogen wird (Freyer, 2015, S. 319). Der Begriff Destination legt zunächst keine konkrete Größe fest. Vielmehr hängt „Die räumliche Ausdehnung der Destination […] von den Bedürfnissen und der Wahrnehmung des Nachfragers ab.“ (Eisenstein 2014, S. 13) Freyer (2015, S. 332) stellt diesbezüglich fest, dass die Größe der Destination dabei unter anderem von der Entfernung des Gastes zu dieser abhängt. Je länger der Anreiseweg, desto größer die vom Gast wahrgenommene Destination und umgekehrt, wodurch sowohl ein Kontinent als auch ein einzelnes Resort bzw. ein Hotel eine Destination darstellen kann. Die erwähnten Sach- und Dienstleistungen werden von kooperierenden Akteuren in der Destination erstellt und von dem Gast als Leistungsbündel wahrgenommen. Diese Kooperation, bzw. Vernetzung der Betriebe in einer Destination kommt durch den ständig wachsenden Wettbe- <?page no="16"?> 16 Touristische Routen werbsdruck zwischen den Destinationen eine immer größere Bedeutung zu, da die durch sie ermöglichte Entwicklung regionaler Kernkompetenzen erheblich zur Wettbewerbsfähigkeit der Destination beitragen kann (Eisenstein und Koch, 2015, S. 17f; Bachinger und Pechlaner 2011, S. 4; Siller und Matzler 2011, S. 206). Insbesondere kleinere Unternehmen mit geringen finanziellen Möglichkeiten bekommen darüber hinaus die Möglichkeit, ihren Handlungsspielraum zu erweitern, ohne dabei ihre Unabhängigkeit zu verlieren (Pechlaner und Raich 2008, S. 112). Auch touristische Routen stellen nach Freyer (2015, S. 335ff) eine Destination dar. Eine Besonderheit besteht darin, dass es sich hierbei meist um Zusammenschlüsse verschiedener Betriebe handelt, welche sich im Rahmen von Verbänden bzw. Vereinen organisieren. Im Mittelpunkt steht auch hier die Vermarktung eines gemeinsam erstellten Leistungsbündels. Es handelt sich dabei häufig um sektorenübergreifende Vernetzungen, wie ein Zusammenschluss zwischen Akteuren aus Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus (Meyer-Cech 2003, S. 1f). Aufgrund der in der Einleitung erläuterten zahlreichen Synonyme für den Begriff touristische Route sowie die teilweise sehr unterschiedlichen Konstrukte dahinter ist zunächst eine genauere Betrachtung dieser sowie eine Festlegung des Begriffs für diese Arbeit notwendig. Sowohl in der Literatur als auch in der Praxis [Reiseführer, Straßenkarte, Presseveröffentlichung, etc.] werden die Begriffe Ferienstraße, -route, Touristikstraße, -route, touristische Straße/ Route, touristische Themenstraße/ -route und Kulturstraße, -route synonym verwendet (Müller 1994, S. 3). Auch Begriffe wie Erlebnisstraßen und Pilgerwege werden als Synonyme verwendet (dwif 2008, S. 171). Die hinter diesen <?page no="17"?> ❷ Touristische Routen - eine Annäherung 17 Begriffen stehenden Konstrukte sind jedoch unterschiedlich, was im Folgenden erläutert wird: Routencharakter versus regionale Flächenvermarktung Es kann ein Unterschied zwischen der Vermarktung touristischer Sehenswürdigkeiten einer Region unter einem gemeinsamen Thema und touristischen Routen mit konkreten Routenverläufen festgestellt werden. Dazu stellt auch Meyer-Cech (2003, S. 1) fest, dass die Bedeutung des „Begriffs ,Straße´ bei manchen thementouristischen Initiativen eher in seinem Symbolgehalt […] als in der tatsächlichen physischen Ausprägung liegt.“ Auch Resch (2004, S. 34) stellt bereits vor 15 Jahren fest, dass das Abfahren einer Route zunehmend in den Hintergrund gerät und die regionale Vernetzung in den Vordergrund tritt. Rössig (2008, S. 15) betrachtet in diesem Zusammenhang vor allem den Entstehungszeitraum der Routen und stellt fest, dass vor allem „neuere thematische Routen oft gar keine ausgewiesene Straße mehr [haben].“ Im Folgenden sollen damit zwei Typen touristischer Routen unterschieden werden (siehe Abb. 1). <?page no="18"?> 18 Touristische Routen Abb. 1: Typen touristischer Routen Quelle: Eig. Darstellung in Anlehnung an Rössig 2008, S. 15; Resch 2004, S. 34; Meyer-Cech 2003, S. 1 Ort/ Attraktion/ Sehenswürdigkeit Streckenverlauf Touristische Route im Sinne der gemeinsamen Vermarktung einer Region unter einem bestimmten Thema Touristische Route im Sinne eines konkreten Streckenverlaufs Typ 1 Typ 2 <?page no="19"?> ❷ Touristische Routen - eine Annäherung 19 » Typ 1 beschreibt eine Region, welche durch den symbolischen Begriff Straße oder Route vermarktet wird. Ein Beispiel dafür ist die Römische Weinstraße oder die Mittelfränkische Bocksbeutelstraße. Letztere ist ein Zusammenschluss von Winzern, Weinbauvereinen und Weinbaugemeinden in Mittelfranken. Ziel ist, die „Qualität und Bedeutung von Weinbau und Weintourismus in Mittelfranken nachhaltig zu unterstützen.“ (Landratsamt Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim 2019) Bei diesem Typ liegt der Schwerpunkt häufig auf dem regionalen Netzwerk. Auch die Kulturrouten des Europarates werden auf der offiziellen Website des Europarates als Netzwerke definiert und können folglich diesem Typ zugeordnet werden (Europarat 2019). » Typ 2 beschreibt die klassische touristische Route. Auch hier wird strenggenommen die Region beworben, im Mittelpunkt stehen dabei jedoch eine oder mehrere konkrete Routenverläufe, an welchen sich die unter einem gemeinsamen Thema stehenden touristischen Sehenswürdigkeiten aufreihen. Ein Beispiel für eine touristische Route mit einem konkreten Streckenverlauf ist die Deutsche Alpenstraße. Auf 450 km führt die Route von Lindau am Bodensee bis nach Schönau am Königssee und verbindet insgesamt neun Orte miteinander (Bayerische Fernwege e.V. o.J.). Weitere Beispiele für touristischen Routen mit verschiedenen Teilrouten oder Routenvorschlägen sind die Brandenburger Bierstraße, die Energie-Route Lausitzer Industriekultur und die Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße. Die beiden vorgestellten Typen lassen sich aufgrund von diversen Mischformen nicht immer klar voneinander <?page no="20"?> 20 Touristische Routen unterscheiden. Auch eine Kombination beider Typen ist möglich, wie das Beispiel der Deutschen Weinstraße zeigt. Unter dem Namen Deutsche Weinstraße wird die Region zwischen Bockenheim und Neustadt an der Weinstraße vermarktet (Deutsche Weinstraße e.V. -Mittelhaardto.J.b), während den Besuchern durch die Touristikroute Deutsche Weinstraße eine rund 85 km lange ausgeschilderte touristische Route angeboten wird (Deutsche Weinstraße e.V. -Mittelhaardto.J.a). Im Folgenden wird sich ausschließlich auf touristische Routen nach Typ 2 bezogen (da nach Abb. 1 jede Region, welche ganzheitlich vermarktet wird, als eine touristische Route nach Typ 1 bezeichnet werden könnte). Eigenschaften touristischer Routen Bezogen auf den Typ 2 werden in der Literatur beispielsweise folgende Definitionen angeführt: Der DFV [heute DTV] legte im Jahr 1981 fest: „Ferienstraßen oder Touristikstraßen sind auf Dauer angelegte, genau bezeichnete Reiserouten auf Bundes- oder Landstraßen (ohne Autobahn), die dem Reisegast thematisch abgegrenzte spezielle Attraktionen bieten.“ (Deutscher Fremdenverkehrsverband e.V. 1981, S. 7) Nach Becker (1994, S. 1) bietet „[e]ine touristische Straße […] die Möglichkeit, durch ein Thema eine Reihe von Orten oder Punkten - eventuell aus verschiedenen Raumeinheiten - linear miteinander zu verbinden […]“. Dabei kann anstatt der Orte auch der lineare Charakter der Straße selbst im Vordergrund stehen, wie bei der Deutschen Alleenstraße (Becker 1994, S. 3). Die aktuellste veröffentlichte Definition stammt vom DTV und ist inhaltlich identisch zu der erwähnten Definition des DFV aus dem Jahr 1981. Ferienstraßen werden als <?page no="21"?> ❷ Touristische Routen - eine Annäherung 21 „auf Dauer angelegte, genau definierte Reiserouten auf Bundes- und Landesstraßen, die dem Reisenden thematisch abgegrenzte spezielle Attraktionen bieten“ definiert (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 2). Zusammenfassend können folgende Merkmale einer touristischen Route festgehalten werden, die im Folgenden Gültigkeit erhalten: [1] Die Route steht unter einem übergreifenden Thema. [2] Die Route verbindet Orte bzw. Attraktionen [Stationen] oder verläuft durch eine sehenswerte Landschaft. [3] Die Route verläuft auf Bundes- oder Landstraßen. [4] Der Streckenverlauf ist genau definiert und auf Dauer festgelegt. Dabei kann es sich auch um mehrere Streckenverläufe oder Routenvorschläge handeln. [5] Die Route kann mit dem Auto, Motorrad oder Wohnmobil befahren werden. [6] Die Route wird mittels einer eigenen Website oder auf der Website regionaler Tourismusverbände vermarktet. Im Folgenden gelten eindeutig als Wanderund/ oder Fahrradroute positionierte Routen nicht als touristische Straßen. Diese Unterscheidung ist notwendig, da es nicht möglich ist, alle thematischen Rad- und Wanderrouten in Deutschland zu erfassen. 1 In die Betrachtung werden jedoch auch Routen aufgenommen, welche sowohl von 1 So bietet das Portal wandermap.net beispielsweise rund 38.000 Wanderrouten in Deutschland an und das Portal bikemap.net über 700.000 Radrouten (Bikemap GmbH 2019b, 2019a). <?page no="22"?> 22 Touristische Routen Kraftfahrzeugen als auch von Wanderern und/ oder Radfahrern genutzt werden können. Da eine aktive Vermarktung eines touristischen Produktes als Grundvoraussetzung gesehen werden kann, sollen mit diesem Kriterium Routen, welche in der Vergangenheit entwickelt wurden, heute jedoch nicht mehr vermarktet werden, von der Betrachtung ausgeschlossen werden. 2 Aus den angeführten Merkmalen ergibt sich folgende Definition: „Touristische Routen sind auf Dauer angelegte Reiserouten, welche verschiedene Stationen in Form von Orten bzw. Sehenswürdigkeiten durch Bundes- oder Landstraßen verbinden. Dabei kann es sich sowohl um verbindliche ausgeschilderte Routen als auch um Routenvorschläge handeln. Entlang der Reiseroute wird dem Besucher die Möglichkeit gegeben, ein spezifisches Thema mit einem Kraftfahrzeug zu erfahren, wobei die Route zusätzlich auch für Rad- und Wandermöglichkeiten ausgelegt sein kann. Die Routen werden durch eine eigenständige Organisation oder als Teil einer Tourismusorganisation aktiv vermarktet.“ 2 Dazu zählen beispielsweise die Straße der Fachwerkromantik, die grüne Küstenstraße, die Kannenbäckerstraße und die Deutsche Technikstraße. Die Fürstenstraße der Wettiner und die Eiszeitstraße verfügen zwar über eine eigene Website, diese scheint jedoch bereits seit Jahren nicht mehr aktualisiert worden zu sein, weshalb diese Routen ebenfalls von der Betrachtung ausgeschlossen werden. <?page no="23"?> ❷ Touristische Routen - eine Annäherung 23 Ohne dass ein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden könnte, können auf Basis dieser Definition 89 touristische Routen in Deutschland angeführt werden, die in der folgenden Tabelle mit zentralen Charakteristika angeführt werden. Kurzübersicht | Touristische Routen in alphabetischer Reihenfolge » Allgäuer Käsestraße » Artland-Route » Badische Spargelstraße » Badische Weinstraße » Barockstraße SaarPfalz » Bayerische Eisenstraße » Beelitzer Spargelstraße » Bertha Benz Memorial Route » Bier- und Burgenstraße » Bramgau-Route » Dampfbahn-Route Sachsen » Deutsche Alleenstraße » Deutsche Alpenstraße » Deutsche Edelsteinstraße » Deutsche Fachwerkstraße » Deutsche Fehnroute » Deutsche Limes-Straße » Deutsche Märchenstraße » Deutsche Schuhstraße » Deutsche Spielzeugstraße <?page no="24"?> 24 Touristische Routen » Deutsche Storchenstraße » Deutsche Tonstraße » Deutsche Uhrenstraße » Deutsche Vulkanstraße » Deutsche Weinstraße » Die Burgenstraße » Energie-Route Lausitzer Industriekultur » Erlebnisstraße der deutschen Einheit » Europäische Straße der Backsteingotik » Fantastische Straße » Frankenwaldhochstraße » Fußballroute NRW » Glasstraße » Grand Tour der Moderne » Hamaland-Route » Himmelswege » Hochrhönring » Hochrhönstraße » Hochsauerland-Höhenstraße » Hochtaunusstraße » Hohenzollernstraße » Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße » Idyllische Straße » Käsestraße Schleswig-Holstein » Klassikerstraße » Klosterroute Nordschwarzwald » Land und Kultur Route Eifel <?page no="25"?> ❷ Touristische Routen - eine Annäherung 25 » Mitteldeutsche Straße der Braunkohle » Moselschiefer-Straße » Naheweinstraße » Naturpark Route Thüringer Wald » Nibelungen-Siegfriedstraße » Niedersächsische Mühlenstraße » Niedersächsische Spargelstraße » Oberschwäbische Barockstraße » Oranier-Route » Osning-Route » Panoramaroute Bergisches Land » Porzellanstraße » Reußische Fürstenstraße » Romantische Straße » Route der Industriekultur » Route der Genüsse » Route der Rheinromantik » Römerstraße Neckar-Alb-Aare » Sächsische Weinstraße » Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg- Vorpommern » Schwarzwald-Bäderstraße » Schwarzwald-Tälerstraße » Schwarzwald Panoramastraße » Schwäbische Bäderstraße » Schwäbische Albstraße » Schwäbische Bäderstraße <?page no="26"?> 26 Touristische Routen » Schwedenstraße » Sächsisch-böhmische Silberstraße » Sisi-Straße » Steigerwald Höhenstraße » Straße der Demokratie » Straße der deutschen Sprache » Straße der Kaiser und Könige » Straße der Megalithkultur » Straße der Residenzen » Straße der Romanik » Thüringer Porzellanstraße » Via Claudia Augusta » Via Sacra » Viezstraße » Weinstraße Taubertal » Württembergische Weinstraße <?page no="27"?> Detailübersicht | Touristische Routen 27 Detailübersicht | Touristische Routen * B=Berlin; BB=Brandenburg; SA= Sachsen-Anhalt; S= Sachsen; T=Thüringen; MVP= Mecklenburg-Vorpommern; SH=Schleswig- Holstein; H=Hamburg; N=Niedersachsen; NRW= Nordrhein- Westfalen; BR=Bremen; H=Hessen; SL=Saarland; RP=Rheinland Pfalz; BY=Bayern; BW=Baden-Württemberg ** bei mehreren Routen oder Teilstrecken gilt die gesamte Strecke aller Routen Name | Allgäuer Käsestraße Gründung | 1997 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | BY Länge | 220 km Beschilderung | nein Trägerschaft | Allgäuer Käsestraße e.V. Name | Artland-Route Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | N Länge | 142 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Tourismusverband Osnabrücker Land e.V. Name | Badische Spargelstraße Gründung | 1969 Thema | Kulinarik <?page no="28"?> 28 Touristische Routen Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 136 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Schwarzwald Tourismus GmbH Name | Badische Weinstraße Gründung | 1954 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 400 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Schwarzwald Tourismus GmbH Name | Barockstraße SaarPfalz Gründung | 2008 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | RP, SL Länge | 100 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Arbeitsgemeinschaft BarockStraße SaarPfalz c/ o Saarpfalz-Touristik Name | Bayerische Eisenstraße Gründung | 1984 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | BY Länge | 120 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Arbeitsgemeinschaft Bayerische Eisenstraße <?page no="29"?> Detailübersicht | Touristische Routen 29 Name | Beelitzer Spargelstraße Gründung | 2017 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | BB Länge | 30 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Beelitzer Spargel e.V. Name | Bertha Benz Memorial Route Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 194 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Bertha Benz Memorial Route e.V. Name | Bier- und Burgenstraße Gründung | 1977 Thema | Kultur / Geschichte; Kulinarik Verlauf in Bundesländer | T, BY Länge | 500 km Beschilderung | ja Trägerschaft | AG Bier- und Burgenstraße e.V. Name | Bramgau-Route Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | N <?page no="30"?> 30 Touristische Routen Länge | 103 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Tourismusverband Osnabrücker Land e.V. Name | Dampfbahn-Route Sachsen Gründung | 2009 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | S Länge | 760 km Beschilderung | nein Trägerschaft | SOEG mbH Projekt Dampfbahn-Route Name | Deutsche Alleenstraße Gründung | 1993 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | MV, BB, SA, S, N, T, NRW, RP, H, BW Länge | 2900 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße e.V. Name | Deutsche Alpenstraße Gründung | 1927 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BY Länge | 450 km Beschilderung | ja <?page no="31"?> Detailübersicht | Touristische Routen 31 Trägerschaft | Bayerische Fernwege e.V., Sparte Deutsche Alpenstraße Name | Deutsche Edelsteinstraße Gründung | 1974 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | RP Länge | 78 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Deutsche Edelsteinstraße e.V. Name | Deutsche Fachwerkstraße Gründung | 1990 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | N, SA, S, H, T, BY, BW Länge | 3500 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e.V. Name | Deutsche Fehnroute Gründung | 1992 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | N Länge | 173 km Beschilderung | ja Trägerschaft | IG Deutsche Fehnroute e.V. <?page no="32"?> 32 Touristische Routen Name | Deutsche Limes-Straße Gründung | 1996 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | RP, H, BW, BY Länge | 700 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Verein Deutsche Limes-Straße e.V Name | Deutsche Märchenstraße Gründung | 1975 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | H, N, NRW, T, BR Länge | 1200 km Beschilderung | tw Trägerschaft | Deutsche Märchenstraße e.V. Name | Deutsche Schuhstraße Gründung | 1977 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | RP Länge | 100 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Quartiersgemeinschaft Schuhmeile Hauenstein e.V. Name | Deutsche Spielzeugstraße Gründung | 1996 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BY, T <?page no="33"?> Detailübersicht | Touristische Routen 33 Länge | 300 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Deutsche Spielzeugstraße e.V. Name | Deutsche Storchenstraße Gründung | 2008 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | SH, N, MV, BB, SA Länge | 450 km Beschilderung | tw Trägerschaft | Biosphaerium Elbtalaue GmbH Name | Deutsche Tonstraße Gründung | 1999 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | BB Länge | 215 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Tourismusverband Ruppiner Seenland e.V. Name | Deutsche Uhrenstraße Gründung | 1990 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 320 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Arbeitsgemeinschaft Deutsche Uhrenstraße <?page no="34"?> 34 Touristische Routen Name | Deutsche Vulkanstraße Gründung | 2006 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | RP Länge | 280 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Zweckverband Ferienregion Laacher See Name | Deutsche Weinstraße Gründung | 1935 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | RP Länge | 85 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Deutsche Weinstraße e.V. Name | Die Burgenstraße Gründung | 1954 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BW,H,BY,T Länge | 770 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Die Burgenstraße e.V. Name | Energie-Route Lausitzer Industriekultur Gründung | 2007 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | BB, S <?page no="35"?> Detailübersicht | Touristische Routen 35 Länge | 350 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH Name | Erlebnisstraße der deutschen Einheit Gründung | 2004 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BY, T, H, N, SA, BB, B, SH, MV, S Länge | 1360 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Deutsches Kuratorium zur Förderung von Wissenschaft, Bildung und Kultur e.V. Name | Europäische Straße der Backsteingotik Gründung | 2002 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | MV,SA,N,BB Länge | 1500 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Europäische Route der Backsteingotik e.V. Name | Fantastische Straße Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 400 km Beschilderung | k.A. <?page no="36"?> 36 Touristische Routen Trägerschaft | Tourismus Marketing GmbH Baden- Württemberg Name | Frankenwaldhochstraße Gründung | k.A. Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BY Länge | 130 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Frankenwald Tourismus Service Center Name | Fußballroute NRW Gründung | 2006 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | NRW Länge | 825 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Deutsche Fußball Route NRW e.V. Name | Glasstraße Gründung | 1997 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | BY Länge | 250 km Beschilderung | tw Trägerschaft | Tourismusverbandes Ostbayern e.V. Name | Grand Tour der Moderne Gründung | 2019 <?page no="37"?> Detailübersicht | Touristische Routen 37 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | HH, BR, N, MV, SA, S, SL, B, BB, BW, BY, T, H, NRW Länge | k.A. Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar gGmbH Name | Hamaland-Route Gründung | 1965 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | NRW, Niederlande Länge | 253 km Beschilderung | ja Trägerschaft | k.A. Name | Himmelswege Gründung | 2008 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | SA Länge | 150 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | AG Himmelswege Name | Hochrhönring Gründung | 1970 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | H Länge | 42 km <?page no="38"?> 38 Touristische Routen Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Saale-Unstrut-Tourismus e.V. Name | Hochrhönstraße Gründung | 1958 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | H Länge | 25 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | k.A. Name | Hochsauerland-Höhenstraße Gründung | k.A. Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | NRW Länge | 102 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Hochsauerland-Höhenstraße e.V. Name | Hochtaunusstraße Gründung | 1973 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | H Länge | 55 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Taunus Touristik Service e.V. Name | Hohenzollernstraße Gründung | k.A. <?page no="39"?> Detailübersicht | Touristische Routen 39 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 312 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Geschäftsstelle Ferienland Hohenzollern e.V. Name | Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße Gründung | 1989 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | RP Länge | k.A. Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Förderverein Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße e.V. Name | Idyllische Straße Gründung | 1967 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 180 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald e.V. Name | Käsestraße Schleswig-Holstein Gründung | 2000 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | SH <?page no="40"?> 40 Touristische Routen Länge | 500 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Käsestraße Schleswig-Holstein e.V. Name | Klassikerstraße Gründung | 1992 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | T Länge | 300 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Thüringer Tourismus GmbH Name | Klosterroute Nordschwarzwald Gründung | 1999 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 100 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Schwarzwald Tourismus GmbH / Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg Name | Land und Kultur Route Eifel Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | RP Länge | 280 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Tourist-Information Bitburger Land <?page no="41"?> Detailübersicht | Touristische Routen 41 Name | Mitteldeutsche Straße der Braunkohle Gründung | 1996 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | S, SA, T Länge | k.A. Beschilderung | nein Trägerschaft | Dachverein Mitteldeutsche Straße der Braunkohle e.V. Name | Moselschiefer-Straße Gründung | 1989 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | RP Länge | 110 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Moselschiefer-Straße e.V Name | Naheweinstraße Gründung | 1971 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | RP Länge | 130 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Weinland Nahe e.V. Name | Naturpark Route Thüringer Wald Gründung | 2008 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | T <?page no="42"?> 42 Touristische Routen Länge | 450 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Regionalverbund Thüringer Wald e.V. Name | Nibelungen-Siegfriedstraße Gründung | 1989 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | H,BW,BY,RP Länge | 300 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH Name | Niedersächsische Mühlenstraße Gründung | 1998 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | N Länge | k.A. Beschilderung | ja Trägerschaft | Arbeitsgruppe Mühlenstraße i.d. Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V. Name | Niedersächsische Spargelstraße Gründung | 1998 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | N Länge | 750 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Niedersächsische Spargelstraße e.V. <?page no="43"?> Detailübersicht | Touristische Routen 43 Name | Oberschwäbische Barockstraße Gründung | 1966 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 760 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Oberschwaben Tourismus GmbH Name | Oranier-Route Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | NRW, RP, H, N, SA, B, BB, MWP, SH, BR Länge | 2400 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Wernigerode Tourismus GmbH Name | Osning-Route Gründung | k.A. Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | N Länge | 187 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Tourismusverband Osnabrücker Land e.V. Name | Panoramaroute Bergisches Land Gründung | 2015 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | NRW <?page no="44"?> 44 Touristische Routen Länge | 290 km Beschilderung | nein Trägerschaft | Naturarena Bergisches Land GmbH Name | Porzellanstraße Gründung | 1996 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | BY, Tschechien Länge | 800 km Beschilderung | tw Trägerschaft | Porzellanstraße e.V. Name | Reußische Fürstenstraße Gründung | 1992 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | T Länge | 113 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Reußische Fürstenstraße e.V. Name | Romantische Straße Gründung | 1950 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BY, BW Länge | 460 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Romantische Straße Touristik- Arbeitsgemeinschaft GbR <?page no="45"?> Detailübersicht | Touristische Routen 45 Name | Route der Industriekultur Gründung | 1999 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | NRW Länge | 400 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Referat Industriekultur des Regionalverband Ruhr / Ruhr Tourismus GmbH Name | Route der Genüsse Gründung | 2015 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | BY, BW Länge | 307 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Tourismus Region Wertheim GmbH Name | Route der Rheinromantik Gründung | 2016 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | NRW,H,RP Länge | 360 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Romantischer Rhein Tourismus GmbH Name | Römerstraße Neckar-Alb-Aare Gründung | 1998 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BW, Schweiz <?page no="46"?> 46 Touristische Routen Länge | 400 km Beschilderung | tw Trägerschaft | Römerstraße Neckar-Alb-Aare e.V. Name | Sächsische Weinstraße Gründung | 1992 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | SA Länge | 60 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Tourismusverband Elbland Dresden e.V. Name | Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg- Vorpommern Gründung | 2008 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | MVP Länge | 300 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg- Vorpommern e.V. Name | Schwarzwald-Bäderstraße Gründung | 1985 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 270 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Schwarzwald Tourismus GmbH <?page no="47"?> Detailübersicht | Touristische Routen 47 Name | Schwarzwald-Tälerstraße Gründung | 1932 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 60 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Schwarzwald Tourismus GmbH Name | Schwarzwald Panoramastraße Gründung | k.A. Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 70 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Schwarzwald Panoramastraße e.V. Name | Schwäbische Bäderstraße Gründung | 1960 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 100 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Schwarzwald Tourismus GmbH Name | Schwäbische Albstraße Gründung | 1968 Thema | Landschaft Verlauf in Bundesländer | BW, BY <?page no="48"?> 48 Touristische Routen Länge | 200 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Schwäbische Alb Tourismusverband Name | Schwäbische Bäderstraße Gründung | 1979 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BW,BY Länge | 180 km Beschilderung | ja Trägerschaft | lose Kooperation Name | Schwedenstraße Gründung | 2003 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | MVP, BB Länge | 700 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Tourismusverband Vorpommern e.V. Name | Sächsisch-böhmische Silberstraße Gründung | 2012 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | SA Länge | 275 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Tourismusverband Erzgebirge e.V. <?page no="49"?> Detailübersicht | Touristische Routen 49 Name | Sisi-Straße Gründung | 2002 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BY, Österreich, Ungarn, Schweiz, Italien Länge | 2000 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Regio Augsburg Tourismus GmbH Name | Steigerwald Höhenstraße Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BY Länge | 70 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Tourismusverband Steigerwald Name | Straße der Demokratie Gründung | 2007 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BW, SL, RP, H Länge | 550 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Schwarzwald Tourismus GmbH Name | Straße der deutschen Sprache Gründung | 2011 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | S, SA, T, BY <?page no="50"?> 50 Touristische Routen Länge | 1300 km Beschilderung | nein Trägerschaft | AG „Straße der deutschen Sprache“ unter dem Dach der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft e.V. Name | Straße der Kaiser und Könige Gründung | 1989 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BY, Österreich, Slowenien, Ungarn Länge | 950 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | ARGE Straße der Kaiser und Könige c/ o Tourismusverband Linz Name | Straße der Megalithkultur Gründung | 2009 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | N Länge | 330 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Arbeitsgemeinschaft Straße der Megalithkultur c/ o Tourismusverband Osnabrücker Land e.V. Name | Straße der Residenzen Gründung | 1950er-Jahre Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BY <?page no="51"?> Detailübersicht | Touristische Routen 51 Länge | 1000 km Beschilderung | nein Trägerschaft | Straße der Residenzen Name | Straße der Romanik Gründung | 1993 Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | SA Länge | 1000 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Tourismusverband Sachsen-Anhalt e.V. Name | Thüringer Porzellanstraße Gründung | 1992 Thema | Industrie Verlauf in Bundesländer | T Länge | 340 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Thüringer Porzellanstraße e.V. Name | Via Claudia Augusta Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | BY, Österreich, Italien Länge | 700 km Beschilderung | tw Trägerschaft | in DL Verein Via Claudia Augusta Bavarie e.V. <?page no="52"?> 52 Touristische Routen Name | Via Sacra Gründung | k.A. Thema | Kultur / Geschichte Verlauf in Bundesländer | S, Polen, Tschechien Länge | 550 km Beschilderung | nein Trägerschaft | Marketing-Gesellschaft Oberlausitz- Niederschlesien mbH Name | Viezstraße Gründung | 1996 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | SL Länge | 180 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Saarschleifenland Tourismus GmbH Name | Weinstraße Taubertal Gründung | 2014 Thema | Kulinarik Verlauf in Bundesländer | BW, BY Länge | 204 km Beschilderung | k.A. Trägerschaft | Tourismusverband „Liebliches Taubertal“ e.V. Name | Württembergische Weinstraße Gründung | 2004 Thema | Kulinarik <?page no="53"?> Detailübersicht | Touristische Routen 53 Verlauf in Bundesländer | BW Länge | 500 km Beschilderung | ja Trägerschaft | Tourismus Marketing GmbH Baden- Württemberg <?page no="55"?> ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland Gründung Einige touristische Routen entstehen durch Förderprogramme wie LEADER oder INTERREG. Wird in der Förderperiode jedoch kein zukünftiges Finanzierungssystem entwickelt, so besteht die Gefahr, dass die touristische Route nach der Förderperiode nicht länger besteht (Meyer-Cech 2003, S. 2). Ein Beispiel dafür ist die Deutsche Technikstraße, welche im Rahmen der deutschlandweiten Initiative des Vereins Deutscher Ingenieure zur Förderung des Technikstandorts Deutschland entstand, nach dieser Förderperiode jedoch nicht weiter vermarktet wurde (FERIENSTRASSEN.INFO o.J.a). Auch ein Relaunch bzw. eine Neupositionierung einer touristischen Route kann durch Förderprogramme geschehen, wie das Beispiel der Oberschwäbischen Barockstraße zeigt, welche 2014 durch LEADER einen Relaunch erfuhr (Leipelt 2014). Die Mehrheit der touristischen Routen entsteht jedoch aus der Initiative von Vereinen oder Tourismusorganisationen. Die älteste touristische Route in Deutschland ist die 1927 gegründete Deutsche Alpenstraße, welche jedoch zunächst nur stückweise für den Verkehr freigegeben wurde und erst seit Beginn der 1960er über einen durchgehenden Straßenzug verfügt (Rössig 2008, S. 11; Demhardt 2000, S. 64; Müller 1994, S. 14). Die erste komplett eröffnete Route war 1935 die Deutsche Weinstraße (Rössig 2008, S. 11) und in den nächsten 85 Jahren sollten viele weitere folgen. <?page no="56"?> 56 Touristische Routen Tab. 1: Gründungsjahre der touristischen Routen Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an eigene Erhebung n=74 Während Demhardt (2000, S. 64) vor rund 20 Jahren feststellte, dass 90 % der touristischen Routen während zwei Gründungswellen in den 1970er- und 1990er-Jahre gegründet wurden, zeigt die Grafik ein anderes Bild. Werden die heute bestehenden Routen betrachtete, kann festgestellt werden, dass lediglich acht Routen in den 1970er- Jahren gegründet wurden. Mögliche Erklärung für diese Differenz könnte die Tatsache sein, dass eine Vielzahl der in den 70er-Jahren gegründeten Routen nicht mehr vermarktet wird oder aus anderen Gründen nicht in die aktuelle Zusammenstellung aufgenommen wurden. Die zweite von Demhardt (2000 S. 64) erwähnte Gründungswelle in den 90er-Jahren ist in der Abbildung deutlich zu erkennen: 22 Routen der aktuellen Zusammenstellung 3 3 1 1 5 4 4 1 5 9 13 6 10 3 6 Anzahl der neu gegründeten Routen <?page no="57"?> ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland 57 wurden in diesem Zeitraum gegründet. Darüber hinaus ist eine weitere Gründungswelle zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu erkennen. Interessanterweise wurde vom DFV [heute DTV] bereits Anfang der 1980er-Jahre die Gründung weiterer Routen nicht empfohlen, da „die ermittelte Gesamtzahl der Ferienstraßen bereits reichlich hoch ist […]“ (Deutscher Fremdenverkehrsverband e.V. 1981, S. 5). Vielmehr sollte die touristische Wertschöpfung bei den bestehenden Routen gesteigert werden (Deutscher Fremdenverkehrsverband e.V. 1981, S. 5). Insbesondere in der Literatur aus den 90er-Jahre wird jedoch weiterhin von einer inflationären Entwicklung der Neugründungen gesprochen (Demhardt 2000, S. 62; Becker 1994, S. 1; Müller 1994, S. 16). Wird Tabelle 1 betrachtet kann festgestellt werden, dass rund drei Viertel der Routen erst nach dieser Empfehlung gegründet wurden. An dieser Stelle ist jedoch anzumerken, dass es sich bei Tab. 1 nicht um eine Übersicht zu den Gründungen aller jemals existierenden touristischen Routen handelt, sondern nur die Routen aus der aktuellen Zusammenstellung erfasst werden. Es ist folglich durchaus möglich bzw. wahrscheinlich, dass in den 70er- und 80er-Jahren wesentlich mehr Routen gegründet wurden, diese jedoch heute nicht mehr existieren bzw. vermarktet werden. Trotzdem kann festgestellt werden, dass der Empfehlung des DFV nicht nachgekommen wurde und bis heute immer neue touristische Route entwickelt werden. <?page no="58"?> 58 Touristische Routen Arten und Themen Touristische Routen können grundsätzlich unterschieden werden (Becker 1994, S. 3; Müller 1994, S. 13f, 111) in: » künstlich konstruierte Routen: Aneinanderreihung von verschiedenen Straßen und Wegen, an denen themenspezifische Angebote zu finden sind. Die Angebote entlang der Route stehen hier im Vordergrund. Ein Großteil der Routen fällt in diese Kategorie, beispielsweise die Deutsche Alpenstraße, die Deutsche Weinstraße oder die Porzellanstraße. » Routen mit kulturhistorischer Bedeutung oder landschaftlichem Schwerpunkt: Bei diesen Routen steht die Straße selbst im Vordergrund, da auf ihr in der Vergangenheit bestimmte Personen wie Kaiser, Könige, Kaufleute, Soldaten oder andere geschichtsprägende Menschen gereist sind. Ein Beispiel dafür ist auch die Bertha Benz Memorial Route, welche von Bertha Benz im Jahre 1888 mit dem ersten Automobil befahren wurde (Bertha Benz Memorial Club e.V.). Aber auch die Natur bzw. Landschaft entlang der Straße kann im Mittelpunkt stehen. Ein Beispiel dafür ist die Deutsche Alleenstraße, bei welcher die Straße mit den Alleen selbst im Vordergrund steht. Darüber hinaus können die Routen thematisch abgegrenzt werden (Müller 1994, S. 83f; Demhardt 2000, S. 64): » Landschaft (z.B. Deutsche Alpenstraße, Deutsche Alleenstraße) » Kulturhistorik (z.B. Porzellanstraße, Bertha Benz Memorial Route) » Lukullik [Kulinarik] (z.B. Deutsche Weinstraße, Route der Genüsse) <?page no="59"?> ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland 59 Zeppenfeld (2012, S. 75) unterscheidet in die drei Kategorien: » regionale Küche (z.B. Route der Genüsse, Käsestraße) » Kultur/ Geschichte (Bertha Benz Memorial Route, Deutsche Märchenstraße) » Industrie/ Handwerk (z.B. Porzellanstraße, Sächsisch- Böhmische Silberstraße) Letztere Kategorie gewann erst nach der Gründung der Route der Industriekultur im Jahr 1999 an Bedeutung. So stellen John und Mazzoni (2005, S. 240) fest, dass 9 % der Routen einen Industriebezug haben. Die touristischen Routen der hier vorliegenden aktuellen Auflistung können in folgende Kategorien aufgeteilt werden: » Landschaft/ Natur, » Kultur/ Geschichte » Kulinarik » Industrie/ Handwerk <?page no="60"?> 60 Touristische Routen Thematik der Route 2019 (89 Routen) 1994 (90 Routen) Total Prozent Prozent Landschaft/ Natur 22 24 % 34 % Kultur/ Geschichte 42 47 % 46 % Kulinarik 14 16 % 17 % Industrie/ Handwerk 12 13 % - Sonstige - - 3 % Tab. 2: Thematiken touristischer Routen 3 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Müller 1994, S. 84; eigene Erhebung n=89 - Wie sich zeigt, können nahezu die Hälfte der Routen der Kategorie Kultur/ Geschichte und rund ein Viertel der Kategorie Landschaft/ Natur zugeordnete werden. Die von John und Mazzoni (2005, S. 240) identifizierte Zunahme der Routen mit Bezug zu Industrie/ Handwerk kann bestätigt werden und zeigt mit 13 % weiteres Wachstum an. Länge Die Längen touristischer Routen variieren zwischen 25 km und 3500 km, rund 75 % der Routen weisen jedoch eine Länge zwischen 25 km und 500 km auf. Immerhin 10 % der Routen verlaufen auf mehr als 1000 km Strecken. Verglichen mit den Ergebnissen von Müller (1994, S. 95) lässt sich eine deutliche Tendenz zu längeren Routen 3 Die von Müller (1994, S. 84) unter Sonstiges aufgenommen Routen [Deutsche Wildstraße, Deutsch-Französische Touristikroute, Freundschaftsstraße] ließen sich keiner der Kategorien zuordnen (1994, S. 84). Da die drei Routen heute jedoch nicht mehr aktiv vermarktet werden, wurden sie gemäß der Auswahlkriterien nicht in die aktuelle Zusammenstellung aufgenommen. <?page no="61"?> ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland 61 feststellen. Während 1994 62 % der Routen kürzer als 201 km waren, sind es heute lediglich 36,6 %. Umgekehrt wiesen 1994 lediglich 9 % der Routen eine Streckenlänge über 500 km auf, während heute ein Viertel der Routen länger als 500 km ist. Eine mögliche Erklärung für die Ergebnisse könnte die Zusammenfassung der Routenvorschläge und -verzweigungen sein. Abb. 2: Längen touristischer Routen 4 Quelle: Eig. Darstellung in Anlehnung an Müller 1994, S. 95; eigene Erhebung n=85 4 Da Müller (1994, S. 95) die Länge von 71 Routen angibt, bei den Routen der aktuellen Zusammenstellung jedoch die Länge von 85 Routen herausgefunden werden konnte, basiert die Abbildung auf prozentuellen Anteilen, um einen Vergleich zu ermöglichen. An dieser Stelle ist außerdem anzumerken, dass es sich bei einigen der Routen aus der aktuellen Zusammenstellung um verschiedene Routenvorschläge oder Routen mit Verzweigungen handelt. In diesen Fällen wurden die Längen der Einzelrouten addiert und als Gesamtlänge in die Rechnung aufgenommen. <?page no="62"?> 62 Touristische Routen Verlauf Um einen Überblick der geographischen Lage der touristischen Routen in Deutschland zu erlangen, wurden die Verläufe der 89 touristischen Routen der aktuellen Zusammenstellung näher betrachtet. Dabei wurde untersucht, durch welche Bundesländer die Routen, bzw. Routenvorschläge führen. Durchlaufen die Routen mehrere Bundesländer, so wurden diese mehrfach gezählt. In der Grafik ist deutlich zu erkennen, dass sich die Mehrzahl der touristischen Routen im Süden Deutschland befindet. So verläuft mehr als jede vierte Route [teilweise] in Bayern und/ oder Baden-Württemberg, ähnliche Ergebnisse erzielte auch Müller vor 25 Jahren. Deutliche Unterschiede lassen sich jedoch bei der Betrachtung der neuen Bundesländer feststellen. Während 1994 lediglich acht Routen in mindestens einem der neuen Bundesländer verliefen, sind es heute 53 Routen. <?page no="63"?> ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland 63 Abb. 3: Verlauf touristischer Routen 5 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Müller 1994, S. 89; eigene Erhebung n= 89 5 Die Abbildung soll lediglich eine Übersicht zum Verlauf touristischer Routen bieten. Eine anteilige Berechnung bezogen auf die Fläche der Bundesländer wurde nicht durchgeführt. <?page no="64"?> 64 Touristische Routen Nach Müller (1994, S. 91) beschränken sich rund 73 % der Routen auf ein einziges Bundesland (1994, S. 91). Demhardt (2000, S. 64) erzielt mit etwa 75 % ein ähnliches Ergebnis (2000, S. 64). Nach der aktuellen Zusammenfassung verlaufen aktuell 66 % der Routen durch lediglich ein Bundesland. Bei sieben touristischen Routen der aktuellen Zusammenstellung verläuft auch ein Teil der Strecke im Ausland. Hier können insbesondere Kooperationen mit Österreich, Tschechien, Ungarn, Italien und der Schweiz festgestellt werden. Wegweisende Beschilderung Die Richtlinien für die touristische Beschilderung [RtB 2008] bilden eine Grundlage für die wegweisende Beschilderung touristischer Routen in Deutschland (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 6). Nicht alle touristischen Routen in Deutschland sind jedoch mit dieser offiziellen Beschilderung versehen, sondern verfügen teilweise über eigene individuelle Schilder. <?page no="65"?> ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland 65 Beschilderung 2019 (89 Routen) Beschildert 48 nicht beschildert 7 teilweise beschildert 6 keine Information 28 Tab. 3: Beschilderung touristischer Routen 6 Quelle: Eigene Darstellung , eigene Erhebung n= 89 - Bereisungsmöglichkeit Demhardt (2000, S. 64) betont, dass touristische Routen „ursprünglich auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet [waren].“ (2000, S. 64) „Angesichts des ökologischen Bewusstseinswandels will man in Zukunft jedoch nicht mehr nur reine Automobilisten ansprechen, sondern auch Radfahrer und Wanderer.“ (Demhardt 2000, S. 64) Auch Müller (1994, S. 18) stellte fest, dass touristische Routen einen ökologischen Beitrag leisten können, insofern es sich um Rad- und / oder Wanderrouten handelt, bzw. die Möglichkeit besteht, Teile der Route ohne Auto zu erleben. Diese Kritik ist jedoch keineswegs neu, denn bereits 1994 stellt Becker (1994, S. 2f) fest, dass es nicht im Sinne des Umweltschutzes sei, dass Autofahrer durch die Entwicklung touristischer Routen dazu verleitet werden, Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in einer Region mit dem Auto abzufahren. Dabei sei es „unbestreitbar, daß eine touristische Straße stärker dazu verleitet, längere Stre- 6 Da zu der Art der Schilder in der Recherche häufig keine Angabe gefunden wurde, werden in der folgenden Tabelle alle beschilderten Routen zusammengefasst. <?page no="66"?> 66 Touristische Routen cken zurückzulegen und mehr Sehenswürdigkeiten (kurz) aufzusuchen, als wenn der einzelne Tourist etwa anhand eines Reiseführers einen Ausflug zu einem bestimmten Ort oder einigen wenigen bestimmten Sehenswürdigkeiten plant.“ (Becker 1994, S. 3) Es wurde bereits dargelegt, dass im Rahmen dieser Arbeit lediglich touristische Routen betrachtet werden, welche das Abfahren mit einem Auto, Motorrad oder Wohnmobil ermöglichen. Die Routen verfügen teilweise jedoch über konkrete Rad- oder Wanderwege mit der gleichen Thematik, wobei diese entweder dem Streckenverlauf der Autoroute ganz oder teilweise entsprechen oder auf benachbarten Wegen verlaufen und dabei die gleichen Stationen der Autoroute beinhalten. Einige Anbieter touristischer Routen bewerben Rad- und Wanderwege in der Region, welche jedoch nicht zwangsweise durchgehend der Thematik der Autoroute entsprechen bzw. nicht der Trägerschaft der Autoroute unterliegen. Alternative Bereisungsmöglichkeit 2019 (89 Routen) Konkrete Routen vorhanden 32 Rad-/ Wanderwege in der Region 14 Keine Informationen vorhanden 43 Tab. 4: Alternative Bereisungsmöglichkeiten touristischer Routen Quelle: Eigene Darstellung; eigene Erhebung n=89 - Wie in der Tabelle ersichtlich, werden bei der Auswertung der Routen der aktuellen Zusammenstellung bei 32 Routen konkrete Wanderund/ oder Radwege beworben, die in direktem Zusammenhang mit dem Thema der Hauptbzw. Autoroute stehen oder dieser teilweise oder komplett entsprechen. Weitere 14 Trägerschaften von <?page no="67"?> ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland 67 touristischen Routen informieren Besucher über Wanderund/ oder Radangebote in der Region. Bei 43 Routen wurden diesbezüglich keine Informationen bei der Recherche gefunden, wodurch jedoch eine alternative Reisemöglichkeit nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Im Zusammenhang zu den alternativen Bereisungsmöglichkeiten stellte Müller (1994, S. 6) bereits vor 26 Jahren durch ein Gespräch mit dem DFV-Kulturausschuss fest, dass der Begriff Straße gänzlich aus der Bezeichnung verschwinden sollte, da er Radfahrer und Wanderer ausgrenze. Stattdessen solle der Begriff Straße durch Route ersetzt werden. Erste Namensänderungen seien bereits vollzogen, so wurde aus der Deutschen Ferienstraße Alpen- Ostsee 1992 die Deutsche Ferienroute Alpen-Ostsee. Werden jedoch alle nach 1994 gegründeten touristischen Routen der aktuellen Zusammenstellung betrachtet, so kann festgestellt werden, dass 73 % der Routen als Straße bezeichnet werden. Lediglich 25 % werden als Routen bezeichnet, weitere 2 % als Via oder Weg. Eine der Empfehlung des DFV-Kulturausschusses entsprechende Entwicklung kann folglich nicht festgestellt werden. Trägerschaften Die Trägerschaften können in fünf Kategorien unterschieden werden: » Tourismusorganisationen: Hier werden alle Routen erfasst, welche regionalen oder überregionalen Tourismusorganisationen unterliegen [Beispielsweise der Schwarzwald Tourismus GmbH, dem Tourismusverband Ostbayern e.V., dem Hopfenland Hallertau Tourismus e.V., …] Diese sind zwar häufig als Verein organisiert, sollen an dieser Stelle jedoch gesondert <?page no="68"?> 68 Touristische Routen aufgeführt werden, da die Routen nur einen kleinen Arbeitsbereich der Vereinsarbeit darstellen. » Eingetragener Verein: Hier sind alle Routen gelistet, welche direkt einem Verein zugeordnet werden können. Beispielsweise die Allgäuer Käsestraße e.V., Römerstrasse Neckar-Alb-Aare e.V., Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg-Vorpommern e.V. » Teil eines Vereins: Zu dieser Kategorie zählen alle Routen, welche als Teil eines in erster Linie tourismusunabhängigen Vereins geführt werden. Beispiele für derartige Vereine sind die Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V. [Niedersächsische Mühlenstraße], die Neue Fruchtbringende Gesellschaft e.V. [Straße der deutschen Sprache] und der Beelitzer Spargel e.V. [Beelitzer Spargelstraße]. » Arbeitsgemeinschaften: Unter diese Kategorien fallen alle Routen, welche sich im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft organisieren, sofern diese nicht direkt einem Verein oder anderem Träger angehört. Beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Uhrenstraße oder die Arbeitsgemeinschaft Bayerische Eisenstraße. » In der Kategorie Sonstiges werden Routen zusammengefasst, welche keiner der bisher genannten Kategorien zugeordnet werden können, wie zum Beispiel lose Kooperationen. <?page no="69"?> ❸ Charakteristika touristischer Routen in Deutschland 69 Träger Anzahl der Routen (89) Tourismusorganisationen 43 Eingetragener Verein 26 Teil eines Vereins 7 Arbeitsgemeinschaft 3 Sonstiges 8 Unbekannt 2 Tab. 5: Trägerschaften touristischer Routen Quelle: Eigene Erhebung n=89 - Wie in der Tabelle ersichtlich ist, handelt es sich bei dem Großteil der Träger um eine Tourismusorganisation oder um einen eingetragenen Verein, welcher ausschließlich für die jeweilige Route zuständig ist. Stationen, Mitglieder und Kooperationspartner Durch eine stichpunktartige Untersuchung der 89 Routen der aktuellen Zusammenstellung konnte festgestellt werden, dass die kooperierenden Akteure des Konstruktes touristische Route sehr unterschiedlich sein können. Insbesondere bei Vereinen sind häufig nicht nur die Stationen der Route selbst Mitglied, sondern auch die umliegenden Gemeinden, Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe usw. So sind die Stationen der Bier- und Burgenstraße zwar die Brauereien und Burgen entlang der Route, Mitglied im Verein sind aber auch Hotels entlang der Route sowie Städte und Gemeinden. Bei der Porzellanstraße sind darüber hinaus auch Betriebe mit Bezug zum Porzellan und Restaurants Mitglied (AG Bier- und Burgenstraße e.V. o.J.; Porzellanstraße e.V. o.J.). Bei anderen Routen handelt es sich um Kooperationen zwischen Gemeinden oder Orten. In diesen Fällen stellen diese quasi die Stationen der Route dar, wobei der Besucher in den <?page no="70"?> 70 Touristische Routen Gemeinden oder Orten wiederum Sehenswürdigkeiten aufsuchen kann (Bayerische Fernwege e.V. o.J.; Schwäbische Bäderstraße 2019). Entsprechend der unterschiedlichen Strukturen lassen sich einzelne Stationen entlang der Routen häufig nicht exakt ermitteln. Um eine vage Vorstellung der Dichte der Stationen entlang touristischer Routen zu erlangen, wurden die Stationen bei 68 [bei 21 Routen konnte keine Anzahl der Stationen identifiziert werden bzw. es handelt sich um Routen, die einen landschaftlichen Schwerpunkt haben und über keine ausgewiesenen Stationen verfügen] der Routen ausgezählt und in Verhältnis mit der Gesamtstrecke gesetzt. Dabei wurde festgestellt, dass sich im Schnitt alle 18 km eine Station befindet. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden alle im Rahmen der Trägerschaft integrierten Parteien [Orte, Gemeinden, Sehenswürdigkeiten] der touristischen Routen als Mitglieder bezeichnet, welche sich wiederum in Stationen und Kooperationspartner unterteilen lassen. Während die konkreten Anlaufstellen für die Besucher entlang der Route als Stationen bezeichnet werden, wird der Begriff Kooperationspartner für jene Organisationen oder Unternehmen bezeichnet, deren Mitarbeit nur punktuell erfolgt, wie beispielsweise ein Hotel, welches im Fall von Pauschalreisen mit der Route kooperiert. <?page no="71"?> ❹ Zielsetzungen touristischer Routen Politische Ziele und Imageförderung Sowohl die Deutsche Alpenstraße also auch die Deutsche Weinstraße wurden im 2. Weltkrieg vornehmlich als Propagandamittel genutzt. Durch die großzügige Trassierung der Deutschen Alpenstraße sollte beispielsweise verhindert werden, dass deutsche Urlauber weiter nach Österreich fahren (Rössig 2008, S. 12). Nach dem 2. Weltkrieg wurden touristische Routen vor allem eingesetzt, um internationale Gäste zu generieren. Ihnen sollte durch eine ausgeschilderte Route die Möglichkeit gegeben werden, eine deutsche Region themenbezogen zu erleben. Ein Beispiel dafür ist die Romantische Straße, welche die Kultur der mittelalterlichen Romantikepoche für Besucher erfahrbar machen sollte (ADAC und DFV 1996, S. 9). Hintergrund war dabei, vor allem das internationale Ansehen zu verbessern und der Welt die schönen Seiten Deutschlands zu präsentieren, um so das Bild eines zerbombten kriegsschürenden Landes zu verdrängen. Auch zu späteren Zeitpunkten wurden touristische Straßen zur Imageförderung gegründet. (Demhardt 2000, S. 64) So wurde im Jahr 1993 beispielsweise die Straße der Romanik eröffnet, um das Image Sachsen-Anhalts zu verbessern (Rössig 2008, S. 13). Auch die Klassikerstraße wurde zur Imageförderung der beteiligten Orte bzw. Gewerbeansiedlung entwickelt (Becker 1994, S. 4). <?page no="72"?> 72 Touristische Routen Wirtschaftliche Ziele und Erhalt von Natur- und Kulturgut Die Steigerung der touristischen Wertschöpfung durch Regionalmarketing kann bei der Betrachtung sowohl älterer als auch jüngerer Literatur als eines der Hauptziele der touristischen Routen identifiziert werden (Müller 1994, S. 13; Meyer-Cech 2003, S. 1; Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 2; Demhardt 2000, S. 64; Becker 1994, 1,4). Besonders ländliche Gebiete mit bislang wenig touristischem Angebot können durch eine touristische Route für Besucher attraktiver werden (Zeppenfeld 2012, S. 75). Durch ein erfolgreiches Regionalmarketing können Marktanteile gesichert, bestimmte Zielgruppen gebunden und darüber hinaus kann für eine bessere Auslastung in der Nebensaison gesorgt werden (Demhardt 2000, S. 64). Vernetzung der Mitglieder Wie bereits definiert stellen touristische Routen eine Kooperation verschiedener Akteure in der Region dar. Die Vernetzung der Mitglieder untereinander stellt für viele touristischen Routen ein zentrales Ziel darstellt. Dabei lassen sich grundsätzlich zwei Netzwerktypen bei den touristischen Routen unterscheiden, was die folgende Abbildung verdeutlichen soll. <?page no="73"?> ❹ Zielsetzungen touristischer Routen 73 Abb. 4: Netzwerkarten bei touristischen Routen Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an eigene Erhebung Trägerschaft Mitglied/ Partner der touristischen Route Zentrales Netzwerk Dezentrales Netzwerk Typ 1 Typ 2 <?page no="74"?> 74 Touristische Routen Bei dem zentralen Netzwerk bildet die Trägerschaft die zentrale Schaltstelle zwischen den Mitgliedern, welche sich [im Rahmen der Route] untereinander kaum oder gar nicht vernetzen bzw. bereits auf anderen Ebenen vernetzt sind. Ein Beispiel hierfür ist die Bier- und Burgenstraße. Bei dem dezentralen Netzwerk spielt die Vernetzung der touristischen Akteure untereinander eine wichtige Rolle, wobei die Trägerschaft sowohl ein Teil des Netzwerkes als auch die zentrale Koordinationsstelle darstellen können. Ein Beispiel hierfür ist die Mitteldeutsche Straße der Braunkohle. Bei den beiden dargestellten Netzwerktypen handelt es sich um zwei theoretische Extreme. Nicht alle touristischen Routen lassen sich einem der beiden Typen zuordnen und es sind zahlreiche Mischformen denkbar. Sonstige Ziele Nach Meyer-Cech (2003, S. 2) können touristische Routen auch zum integrativen Tourismus und somit neben der „Befriedigung von Gästebedürfnissen […] auch zur Steigerung der Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung beitragen.“ (2003, S. 2). Durch eine Umlenkung des Verkehrs auf Nebenstraßen können in den anliegenden Gemeinden beispielsweise zusätzliche Einnahmen erzielt werden. Diese Art der Besucherlenkung kann gleichzeitig für eine Entlastung der Autobahnen sorgen (Zeppenfeld 2012, S. 75; Müller 1994, S. 17). Auf dieses Ziel geht auch Christiane Förster von der Route der Genüsse ein. Kürzere Routen werden darüber hinaus von den örtlichen Tourist Informationen als Ausflugsziel in der Region beworben. Das bedeutet, dass die Besucher nicht explizit für die Route in die Region kommen, diese aber neben <?page no="75"?> ❹ Zielsetzungen touristischer Routen 75 anderen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen während ihres Aufenthalts nutzen (Rössig 2008, S. 15). <?page no="77"?> ❺ Erfolg touristischer Routen - Definition und Messung Definition Erfolg, Erfolgskriterium und Erfolgsfaktor Im deutschen Duden wird Erfolg als ein „positives Ergebnis einer Bemühung“ bzw. das „Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung“ definiert (Bibliographisches Institut GmbH 2019a). Der zweite Teil der Definition impliziert zunächst die Festlegung der beabsichtigten Wirkung, also des angestrebten Zieles. Angenommen, es wird ein Produkt verkauft und das Ziel ist es, die Verkaufszahlen zu steigern. Ob das Ziel erreicht wird, kann folglich direkt an der Anzahl der verkauften Produkte abgelesen werden. Kann keine direkte Erfolgsmessung stattfinden, beispielsweise aufgrund nicht messbarer Daten, müssen zusätzliche Kriterien für die Erfolgsmessung hinzugezogen werden (Birker, Bormann und Störk 2019, S.91). An diesen Erfolgskriterien lässt sich der Grad der Zielerreichung schließlich messen. Der Erfolgsfaktor beschreibt nach Definition des Duden den „Umstand, der zum Erfolg maßgeblich beiträgt“ (Bibliographisches Institut GmbH 2019b). Wird diese Definition auf das vorherige Beispiel übertragen, so handelt es sich bei den Erfolgsfaktoren um alle vom Unternehmen ergriffenen Maßnahmen, welche zur Steigerung der Verkaufszahlen beitragen. Die folgende Abbildung verdeutlicht die Zusammenhänge der erläuterten Komponenten ausgehend vom Ziel. <?page no="78"?> 78 Touristische Routen Abb. 5: Zusammenhang zwischen Ziel, Erfolgsfaktoren, Erfolgskriterien und Erfolg Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bibliographisches Institut GmbH 2019a, 2019b; Birker, Bormann und Störk 2019, S.91 Möglichkeit der Erfolgsmessung Wie bereits in Kapitel 4 festgestellt, ist eines der Kernziele der touristischen Routen die Steigerung der touristischen Wertschöpfung. Zur genauen Messung der touristischen Wertschöpfung einer Region durch touristische Routen liegen jedoch meistens keine Daten vor (dwif 2008, S. 170). Gründe für die schwierige Erfolgsmessung sind: » umfangreiche Besucherzählungen und -befragungen können aufgrund geringer finanzieller und personeller Ressourcen nicht von den Trägerschaften durchgeführt werden Ziel Erfolgsfaktoren Grad der Zielerreichung Erfolg Nichterfolg direkte Messung indirekte Messung durch Erfolgskriterien bestimmt die bestimmt den bestimmt den <?page no="79"?> ❺ Erfolg touristischer Routen - Definition und Messung 79 » touristische Routen liegen häufig in sehr touristischen Gegenden, unklar wie wichtig die Existenz der touristischen Straße im Prozess der Reisezielentscheidung ist Die touristische Wertschöpfung ist aus den genannten Gründen schwer bzw. gar nicht messbar, weshalb Erfolgskriterien zur Erfolgsmessung genutzt werden müssen, welche im folgenden Kapitel näher erläutert werden. Erfolgskriterien In der Literatur konnten bei der Recherche nur wenige Ansätze zu konkreten Erfolgskriterien gefunden werden. So gehen Birker, Bormann und Störk (2019, S. 91ff) in ihrer Arbeit beispielsweise direkt auf die Erfolgsfaktoren einer touristischen Route ein, ohne zuvor etwaige Erfolgskriterien zu formulieren. Das dwif wiederum stützt sich bei der Messung der Nachfrage auf die Besucher der Internetseiten der jeweiligen touristischen Routen (dwif 2008, S. 170). Bei Interviews mit Vertretern von Trägerschaften touristischer Routen wurden folgende Erfolgskriterien genannt. 7 7 Insgesamt wurden zwischen Mai und Juni 2019 19 Experteninterviews mit Trägerschaften von touristischen Routen geführt. Die leitfragenorientierten Interviews wurden im Mai und Juni 2019 telefonisch geführt und bestanden im Wesentlichen aus drei Kernfragen: Was sind die Ziele der Route? Bezeichnen Sie die XY Route als erfolgreich? Woran bemessen <?page no="80"?> 80 Touristische Routen Ziele Erfolgskriterien Steigerung der touristischen Wertschöpfung » Besucherzahlen bei den Mitgliedern [z.B. Fahrgastzahlen, Übernachtungszahlen] » Nachfrage nach der Route selbst [z.B. in den Tourist Informationen] » Nachfrage nach Infomaterial » Nachfrage nach Veranstaltungen entlang der Route » Besucherzahlen auf der Website » Interaktion in den Social Media » Bekanntheitsgrad » Entwicklung der Route zu einer gewachsenen Marke » Pressenanfragen Vernetzung der Mitglieder » Feedback der Mitglieder » Nutzung der gebotenen Austauschmöglichkeiten Erfolgskriterien, die zur Messung beider Ziele genutzt werden: » wachsende Anzahl von Mitgliedern » langes Bestehen der Organisation [Verein, Kooperation, etc.] » Entstehung von Infrastruktur entlang der Route » Nachahmung anderer Routen Tab. 6: Erfolgskriterien touristischer Routen Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an eigene Erhebung n=19 - Wie in der Tabelle ersichtlich, können zahlreiche Erfolgskriterien zur Messung des Ziels Steigerung der touristischen Wertschöpfung angeführt werden. Sie diesen Erfolg/ Nichterfolg? Bei Erfolg: Was tun Sie um den Erfolg sicherzustellen? <?page no="81"?> ❻ Erfolgsfaktorenkatalog für touristische Routen Die Erfolgsfaktoren bestimmen den Grad der Zielerreichung und damit letztendlich den Erfolg oder Nichterfolg der Route. In der Vergangenheit setzten sich allerdings bisher nur wenige Autoren mit den Erfolgsfaktoren touristischer Routen auseinander. Dies soll im Folgenden geschehen: Bei der Erstellung eines Erfolgsfaktorenkatalogs wird sich auf folgende drei Werke bezogen: Meyer- Cech 2003, Taurer und Memmer 2004, dwif 2008. Wobei sich Meyer-Cech und Taurer und Memmer auf touristische Routen in Österreich beziehen und die vom dwif im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometer erstellten Erfolgsfaktoren speziell für touristische Routen in Ostdeutschland entwickelt wurden. Mögliche Einschränkungen in der Gültigkeit der Erfolgsfaktoren, die sich daraus ergeben, werden entsprechend angemerkt. Darüber hinaus wird auf die vom DTV 2017 herausgegebenen Qualitätskriterien Bezug genommen, durch welche „eine erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung von Ferienstraßen gewährleistet und ein aktiver Beitrag zur Weiterentwicklung des Deutschlandtourismus erbracht werden [soll].“ (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 2). Nach Hausberg, welcher ebenfalls an der Erstellung der Qualitätskriterien beteiligt war, sind die Qualitätskriterien nicht direkt mit Erfolgsfaktoren gleichzusetzen, sondern legen vielmehr fest, wie touristische Routen aufgebaut sein müssen, um aus Sicht des DTV als Ferienstraße anerkannt zu werden (Hausberg in Timm, 2019). Aufgrund der hohen Überschneidung mit den Erfolgsfaktoren der genannten drei Werke wurden die Qualitätsfaktoren <?page no="82"?> 82 Touristische Routen jedoch ebenfalls in die nachfolgende Betrachtung aufgenommen. Name und Thema » Die Namensgebung der Route basiert auf Namen der Urlaubsregion oder dem Thema der Route (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 4; Meyer-Cech 2003, S. 267). » Das Thema ist eindeutig definiert und durchgängig umgesetzt (dwif 2008, S. 171; Taurer und Memmer 2004, S. 45ff). » Das Thema passt zum Standort und baut auf den Angebotsstärken der Region auf (Taurer und Memmer 2004). » Das Thema ist aus Sicht der Besucher glaubwürdig inszeniert (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff). Organisation und Management » Es existiert eine orts- oder regionsansässigen Trägerschaft als eigenständige Institution, z.B. Verein oder über vorhandene Strukturen, z.B. DMO (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 7; dwif 2008, S. 172; Meyer-Cech 2003, S. 267). » Die Trägerschaft ist langfristig angelegt (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff). » Die Geschäftsstelle ist hauptamtlich belegt (Meyer- Cech 2003, S. 267). » Die Trägerschaft repräsentiert alle Mitglieder und es gibt feste und langfristige Ansprechpartner für die Mitgliedern. » Die Zuständigkeit der Trägerschaft deckt sich mit der Zielsetzung der Route (Meyer-Cech 2003, S. 267). <?page no="83"?> ❻ Erfolgsfaktorenkatalog für touristische Routen 83 » Die Trägerschaft besteht aus mehreren Teilnetzwerken (Meyer-Cech 2003, S. 267). Aufgaben der Trägerschaft: » Entwicklung eines fundierten Konzepts des Vorhabens (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 7; Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Zentrale Informationsbzw. Geschäftsstelle als Ansprechpartner für Kunden und Mitglieder (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 8; dwif 2008, S. 172; Meyer-Cech 2003, S. 267) » Einbindung und Koordination aller Mitglieder, insbesondere Zielsetzungen und Marketingaktivitäten abstimmen, persönlichen Kontakt herstellen und Vertrauen schaffen (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 7; Taurer und Memmer 2004, S. 45ff; Meyer- Cech 2003, S. 248, 268) » Einbeziehung der umliegenden Gemeinden in die o.g. Prozesse (Meyer-Cech 2003, S. 267) » Marketing nach innen und außen betreiben (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Zusammenarbeit mit privaten und öffentlichen Institutionen bzw. lokalen und regionalen Organisationen, Institutionen (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff; Meyer-Cech 2003, S. 267) » Entwicklung von Pauschalangeboten (dwif 2008, S. 172; Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Sicherstellung der Finanzierung durch Mitgliedsbeiträge, Fördergelder etc. (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 7; dwif 2008, S. 172; Meyer-Cech 2003, S. 269) <?page no="84"?> 84 Touristische Routen Bei grenzüberschreitenden Routen kommen für die Trägerschaft noch folgende weitere Aufgaben hinzu, welche alle mit einem entsprechenden Vermerk in den Faktorenkatalog aufgenommen werden: » Sicherstellung der Kommunikation trotz Sprachbarrieren » Einholung von Informationen zu rechtlichen Unterschieden Zusätzliche Faktoren für ein dezentrales Netzwerk » Sicherstellung einer branchenübergreifenden Problemlösung für den Besucher (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Bereitschaft der Mitglieder zu einer regelmäßigen Kommunikation untereinander, gegenseitiger Hilfe (keine Angst vor Konkurrenz), guter Abstimmung und Erfahrungsaustausch (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 9; Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Innovationsgedanken leben (Meyer-Cech 2002, S. 269) Streckenführung und Beschilderung » Radund/ oder Wanderrouten mit gleichem thematischem Schwerpunkt » Durchgehende, dauerhafte und verbindliche Streckenführung (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 5; dwif 2008, S. 171) » Möglichkeit für Abstecher zu weiteren Sehenswürdigkeiten (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 59) » Ganzjährige Befahrbarkeit der Straßen der Route (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 5) <?page no="85"?> ❻ Erfolgsfaktorenkatalog für touristische Routen 85 » Klar definierte Zugangsbzw. Einstiegsstrukturen (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Gut lesbare, einheitliche, wegweisende Beschilderung (dwif 2008, S. 171; Taurer und Memmer 2004, S. 45ff; Meyer-Cech 2003, S. 267) nach den „Richtlinien für die touristische Beschilderung“, RtB 2008 (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 5) » Bereitstellung eines stetig aktualisiertem GPS Track (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 5) » Ggf Bereitstellung einer Navigations- und Informations-App » Stationsschilder mit Informationen zur Route und Streckenverlauf (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) Inszenierung und Erlebbarkeit » Stimmige und durchgängige Inszenierung (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Betriebe entlang der Route identifizieren sich mit dem Thema und greifen es nach Möglichkeit auf (dwif 2008, S. 171; Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Thema wird entlang der Route durch Veranstaltungen, Feste, Führungen, Ausstellungen, Besichtigungsmöglichkeiten von Betrieben und Verkostungen lebendig gemacht (dwif 2008, S. 171; Taurer und Memmer 2004, S. 45ff; Meyer-Cech 2003, S. 267f) » Route erzählt eine Geschichte (Meyer-Cech 2003, S. 268) Außenmarketing Das Thema Außenmarketing wird in den analysierten Qualitätskriterien und Erfolgsfaktoren in der Literatur nur vereinzelnd aufgegriffen. Birker, Bormann und Störk <?page no="86"?> 86 Touristische Routen (2019, S. 19) bewerten das Marketing jedoch als „entscheidend für die Bekanntheit der Route und letztendlich für den Erfolg.“ Dies wird auch durch die Experteninterviews bestätigt. Da das Marketing von diversen Faktoren abhängt, wurde im Folgenden lediglich ein Ideenpool an Marketingmaßnahmen zusammengestellt. » eindeutiges touristisches Marketing mit Zielgruppenorientierung (dwif 2008, S. 172) » Broschüren und Flyer, Straßenkarten, Routen-/ Reiseführer, Routenplaner, Verzeichnis aller Mitglieder (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 9; Meyer- Cech 2003, S. 267) » Website [auch für mobile Geräte], (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 9; dwif 2008, 172; Meyer- Cech 2003, S. 268), technische und inhaltliche Instandhaltung der Website mit Download oder Bestellmöglichkeit für o.g. Infomaterialien » Beschilderung der Route » Social Media [Facebook, Instagram, Twitter] auch Mitgliedern die Möglichkeit geben, Inhalte zu stellen » Mitgliedschaft bei FERIENSTRASSEN.INFO » Vermarktung über lokale und regionale Tourismusorganisationen » Vermarktung über die Mitglieder » Messen » Markenbotschafter (je nach Thema möglich) » Newsletterbeiträge, Anzeigenwerbung [online und print] » Veranstaltungen entlang der Route » Presse und Öffentlichkeitsarbeit » TV/ Radio <?page no="87"?> ❻ Erfolgsfaktorenkatalog für touristische Routen 87 » Merchandising (Meyer-Cech 2003, S. 268) » Verwendung von Logo und Slogan (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 9; Meyer-Cech 2003, S. 267) Qualitätssicherung » Trägerschaft bietet Weiterbildungsangebote und Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch (Meyer-Cech 2003, S. 268) » Klar definierte Beitritts- und Qualitätskriterien für alle Mitglieder (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff; Meyer-Cech 2003, S. 268) » Selbstbindung der Mitglieder durch Vertrag und/ oder Mitgliedsbeiträge (Meyer-Cech 2003, S. 267) » Kontinuierliche Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung und regelmäßiges Monitoring zur Selbstkontrolle (Deutscher Tourismusverband e.V. 2017, S. 10) Grundsätzlich können auch alle weiteren o.g. Faktoren zur Qualitätssicherung genutzt werden. Neben den genannten Faktoren wurden weitere auf ihre Gültigkeit geprüft. Aufgrund der unterschiedlichen Definition des Begriffs touristische Route, wurden jedoch nicht alle Faktoren in den Erfolgsfaktorenkatalog aufgenommen. Insbesondere folgende Faktoren sind bei Lehr- und Wanderpfaden gültig, welche in Österreich ebenfalls als touristische Routen definiert werden: » Recht zur Nutzung der Grundstücke und Wege (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) <?page no="88"?> 88 Touristische Routen » Passende Dichte und Mix an Attraktionen und Angeboten mit Möglichkeiten zur Entspannung (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) » Zielgruppengerechte Wegbeschaffenheit (Taurer und Memmer 2004, S. 45ff) <?page no="89"?> ❼ Fazit Touristische Routen existieren in Deutschland nun bereits über 100 Jahre. Sie unterliegen wie viele Produkte im Tourismus dem Wandel der Zeit. Statt auf den Autoatlas zu vertrauen, wird sich bei einer Fahrt heute beispielsweise auf die GPS Daten verlassen und auch die Themen der Route gehen mit der Zeit: Eine Fußallroute zur Weltmeisterschaft oder eine Grand Tour der Moderne zum Jubiläum vom Bauhaus. So können touristische Routen die unterschiedlichsten Ausprägungen haben, was eine bereits vor 25 Jahren geforderte offizielle Definition umso wichtiger erscheinen lässt. Die Aktualisierung der 1994 erstellten Liste touristischer Routen in Deutschland zeigt, dass touristische Routen auch heute noch ein zahlreich genutztes touristisches Produkt ist, weshalb touristische Routen wohl auch in Zukunft ein vielschichtiges Forschungsbereich bleiben und gleichzeitig großes Potenzial für Destinationen bergen. Der erstellte Erfolgsfaktorenkatalog kann die kooperierenden Akteure auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen touristischen Route unterstützen, wobei gleichzeitig Raum für die zahlreichen unterschiedlichen Ausprägungen touristischer Routen gegeben wird. <?page no="91"?> ❽ Checkliste Name und Thema Thema genau definiert O Name passt zum Thema und oder zur Urlaubsregion O Organisation und Management Langfristige Trägerschaft als Ansprechpartner für Mitglieder und Kunden O Hauptamtliche Mitarbeiter O Konzept der Route (Marketing, Finanzierung, ...) O Regelmäßiger Austausch aller Mitglieder O Streckenführung und Beschilderung Radund/ oder Wanderrouten mit gleichem thematischem Schwerpunkt O Durchgehende, dauerhafte und verbindliche Streckenführung O Klar definierte Zugangsbzw. Einstiegsstrukturen O Wegweisenden Beschilderung und GPS O Inszenierung und Erlebbarkeit Stimmige und durchgängige Inszenierung bei allen Mitglieder O Themenspezifische Veranstaltungen, Feste, Führungen, Ausstellungen, Besichtigungsmöglichkeiten von Betrieben und Verkostungen O Wenn möglich Storytelling O - - - <?page no="92"?> 92 Touristische Routen Außenmarketing Eindeutiges touristisches Marketing mit Zielgruppenorientierung O Maßnahmen aus der bekannten Marketingklaviatur O Qualitätssicherung Trägerschaft bietet Weiterbildungsangebote und Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch O Selbstbindung der Mitglieder durch Vertrag und/ oder Mitgliedsbeiträge O Kontinuierliche Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung und regelmäßiges Monitoring zur Selbstkontrolle O - <?page no="93"?> Literatur ADAC und DFV, 1996: Touristische Routen in Deutschland. Eine Informations- und Orientierungshilfe. Bonn. AG Bier- und Burgenstraße e.V., o.J.: Mitglieder. Online verfügbar unter http: / / www.bierundburgenstrasse.de/ Mitglieder.htm, zuletzt geprüft am 22.10.2019. Bayerische Fernwege e.V., o.J.: Deutsche Alpenstraße - Panoramatour vom Bodensee zum Königssee. Online verfügbar unter https: / / www.deutsche-alpenstrasse.de/ de/ startseite, zuletzt geprüft am 28.09.2019. Becker, Christoph, 1994: Touristische Straßen: einige Grundsätzliche Überlegungen. In: Touristische Straßen- Beispiele und Bewertung, Bd. 137. Universität Bayreuth. Bayreuth, S. 1-4. Beritelli, Pietro; Bieger, Thomas, 2013: Management von Destinationen. 8. Aufl. München: De Gruyter Oldenbourg (Lehr- und Handbücher zu Tourismus, Verkehr und Freizeit). Bertha Benz Memorial Club e.V.: Bertha Benz Memorial Route. Online verfügbar unter http: / / www.berthabenz.de/ index.php? inhalt=home, zuletzt geprüft am 09.09.2019. Bibliographisches Institut GmbH, 2019a: Duden Erfolg. Online verfügbar unter https: / / www.duden.de/ rechtschreibung/ Erfolg, zuletzt geprüft am 09.10.2019. 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Online verfügbar unter https: / / remo.org/ images/ downloads/ Prasentation%20Workshop%20To urismus_LEADER%20Mittleres%20Oberschwaben_10%2007 %202014.pdf, zuletzt geprüft am 17.09.2019. <?page no="96"?> 96 Literatur Meyer-Cech, Kim, 2003: Themenstraßen als regionale Kooperationen und Mittel zur touristischen Entwicklung fünf österreichische Beispiele. Dissertation, Wien. Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung. Meyer-Cech, Kim, 2004: Themenstraßen in Österreich- Brückenschlag zwischen Regionalentwicklung und Tourismus. In: Weber und Gerlind (Hg.): Touristische Themenstraßen. Überholspur oder Holzweg für Regionen? Wien: Eigenverlag des IRUB. Müller, Gabriele, 1994: Touristische Routen als Marketing- Instrument. Grundlage, Analyse und Empfehlungen. Bonn: FIT. Porzellanstraße e.V., o.J.: Mitglieder. Online verfügbar unter http: / / www.porzellanstrasse.de/ de/ verein/ mitglieder.html, zuletzt aktualisiert am 07.08.2019, zuletzt geprüft am 21.10.2019. 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Digital gespeichert. <?page no="97"?> Literatur 97 Zeppenfeld, Runa, 2012: Ländliche Kultur und ländliche Struktur. In: Hartmut Rein und Alexander Schuler (Hg.): Tourismus im ländlichen Raum. Wiesbaden: Imprint Gabler Verlag, S. 64-79. <?page no="99"?> Stichwörter A Allgäuer Käsestraße 27 Arbeitsgemeinschaften 68 Artland-Route 27 Außenmarketing 85 Autofahrer 12 B Badische Spargelstraße 27 Weinstraße 28 Barockstraße SaarPfalz 28 Bayerische Eisenstraße 28 Beelitzer Spargelstraße 29 Beherbergungsbetriebe 69 Bertha Benz Memorial Route 29 Besucherlenkung 74 Bier- und Burgenstraße 29 Bramgau-Route 29 Bundesländer 62 C Checkliste 91 D Dampfbahn-Route Sachsen 30 Destinationen 11 Deutsche Alleenstraße 30 Alpenstraße 30 Edelsteinstraße 31 Fachwerkstraße 31 Fehnroute 31 Limes-Straße 32 Märchenstraße 32 Schuhstraße 32 Spielzeugstraße 32 Storchenstraße 33 Tonstraße 33 Uhrenstraße 33 Vulkanstraße 34 Weinstraße 34 Die Burgenstraße 34 E Energie-Route Lausitzer Industriekultur 34 Erfolg 12, 77 <?page no="100"?> 100 Stichwörter Faktor 77 Faktorenkatalog 81 Kriterien 77, 79 Messung 78 Erlebbarkeit 85 Erlebnisstraße der deutschen Einheit 35 Europäische Straße der Backsteingotik 35 F Fantastische Straße 35 Ferienroute/ -straße 16 Förderprogramme 55 Frankenwaldhochstraße 36 Fußballroute NRW 36 G Gastronomiebetriebe 69 Gemeinden 69 Glasstraße 36 Grand Tour der Moderne 36 H Hamaland-Route 37 Himmelswege 37 Hochrhönring 37 Hochrhönstraße 38 Hochsauerland- Höhenstraße 38 Hochtaunusstraße 38 Hohenzollernstraße 38 Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße 39 I Idyllische Straße 39 Imageförderung 71 Industrie/ Handwerk 59 Inszenierung 85 K Käsestraße Schleswig- Holstein 39 Klassikerstraße 40 Klosterroute Nordschwarzwald 40 Kooperation 11 Kulinarik 59 Kultur/ Geschichte 59 Kulturroute/ -straße 16 Kulturrouten 19 L Land und Kultur Route Eifel 40 Landschaft/ Natur 59 Lebensqualität 74 Leistungsbündel 16 M Management 82 <?page no="101"?> Stichwörter 101 Mitglieder 69 Mitteldeutsche Straße der Braunkohle 41 Moselschiefer-Straße 41 N Naheweinstraße 41 Naturpark Route Thüringer Wald 41 Netzwerk 11 dezentrales 74, 84 zentrales 74 Neupositionierung 55 Nibelungen- Siegfriedstraße 42 Niedersächsische Mühöenstraße 42 Spargelstraße 42 O Oberschwäbische Barockstraße 43 Oranier-Route 43 Organisation 82 Osning-Route 43 P Panoramaroute Bergisches Land 43 Pauschalreisen 70 Porzellanstraße 44 Q Qualität Faktoren 81 Kriterien 81 Sicherung 87 R Radfahrer 12, 22 Regionalmarketing 72 Reisemöglichkeit 67 Reiserouten 21 Relaunch 55 Reußische Fürstenstraße 44 Romantische Straße 44 Römerstraße Neckar-Alb-Aare 45 Route der Genüsse 45 Industriekultur 45 Rheinromantik 45 Routenvorschläge 62 S Sächsisch-böhmische Silberstraße 48 Sächsische Weinstraße 46 Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg- Vorpommern 46 <?page no="102"?> 102 Stichwörter Schwäbische Albstraße 47 Bäderstraße 47, 48 Schwarzwald Bäderstraße 46 Panoramastraße 47 Tälerstraße 47 Schwedenstraße 48 Sisi-Straße 49 Stationen 69 Steigerwald Höhenstraße 49 Straße der Demokratie 49 deutschen Sprache 49 Kaiser und Könige 50 Megalithkultur 50 Residenzen 50 Romanik 51 Streckenverlauf 19 T Thema 19, 82 Thüringer Porzellanstraße 51 Tourismusorganisationen 55, 67 Touristikroute/ -straße 16 touristische Routen 11, 16 Detailübersicht 27 Kurzübersicht 23 touristische Themenstraße 16 Wertschöpfung 12 Trägerschaft 12, 83 V Verbände 16 Vereine 16, 68 Vermarktung 17 Vernetzung 15 Via Claudia Augusta 51 Sacra 52 Viezstraße 52 W Wanderer 22 Weinstraße Taubertal 52 Wertschöpfung 12 Wettbewerbs -druck 16 -vorteile 11 Wohnmobilisten 12 Württembergische Weinstraße 52 Z Zusammenschluss 19 <?page no="103"?> ISBN 978-3-7398-3065-0 www.uvk.de Mit Erfolgsfaktorenkatalog! Touristische Routen haben in Deutschland eine lange Tradition. Bereits vor 100 Jahren wurden die ersten mit dem Ziel gegründet, die touristische Wertschöpfung in der Destination zu steigern. Dieses Ziel gilt bis heute. Trotz der lange Historie gibt es kaum Literatur, die das Thema theoretisch beleuchtet sowie auf den aktuellen Routenbestand, Erfolgs- und Qualitätskriterien eingeht. Genau diese Lücke schließt Bente Timm. Ihr Buch hilft als kompakte Leitlinie bei der Entwicklung und dem Management. Bente Timm M.A. studierte an der Fachhochschule Westküste im Bereich Internationales Tourismus Management. Sie forschte dort zu „Touristischen Routen“. Sie arbeitet bei der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V. auf der Insel Föhr.