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Eigennamen in der gesprochenen Sprache

0616
2010
978-3-7720-5334-4
978-3-7720-8334-1
A. Francke Verlag 
Elwys De Stefani
Nicolas Pepin

Die Verwendung der Eigennamen in der gesprochenen Sprache hat bisher wenig Beachtung seitens der Sprachwissenschaft erfahren. Dabei spielen Eigennamen in der Alltagskommunikation eine wichtige Rolle. Dies gilt nicht nur für Personennamen, sondern auch für Ortsnamen, die nicht selten den Ausgangspunkt für die Konstruktion sozialer Identitäten bilden. Diese Publikation stellt ein Novum in der onomastischen Forschung dar und eröffnet somit neue Forschungsperspektiven. Zum einen werden Ansätze zur Erforschung der Eigennamen in der Oralität vorgestellt, die aus der aktuellen sprachwissenschaftlichen Forschung hervorgehen (z.B. in den Bereichen der Soziolinguistik und der Interaktionsforschung), zum anderen werden methodische Probleme erläutert, die mit dem Erheben, dem Transkribieren und dem Analysieren sprechsprachlichen Datenmaterials zusammenhängen.

<?page no="0"?> Nicolas Pepin / Elwys De Stefani (Hg.) Eigennamen in der gesprochenen Sprache <?page no="1"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache <?page no="3"?> Nicolas Pepin / Elwys De Stefani (Hg.) Eigennamen in der gesprochenen Sprache <?page no="4"?> Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.d-nb.de abrufbar. Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. © 2010 Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem und säurefreiem Werkdruckpapier. Internet: http: / / www.francke.de · E-Mail: info@francke.de Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, Bayreuth Druck und Bindung: Laupp & Göbel, Nehren Printed in Germany ISBN 978-3-7720-8334-1 <?page no="5"?> Inhaltsverzeichnis 1. Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung Elwys De Stefani, Nicolas Pepin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 I. Die Eigennamen zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit 2. Identification et accentuation des toponymes en contexte. L’exemple de l’allemand et du suédois Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström . . . . . . . . . . . . . . . . .  3. Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels dans les textes latins Paolo Poccetti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  4. Orality, a new phase in the linguistic study of proper names? Sarah Leroy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  II. Soziolinguistische und ethnographische Ansätze 5. Use of slang toponyms in Helsinki Terhi Ainiala . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  6. Hier je m’appelais Hassan, aujourd’hui je m’appelle Ivan L’entre-deux-prénoms des Pomaks de Bulgarie Diiana Bodourova . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  7. Identità in movimento. Gli antroponimi degli immigrati fra cambiamento e conservazione Elena Tamborrino, Alessandro Bitonti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . Processus de nominations et construction des temporalités sociales dans une localité du Nordeste brésilien Agnès Clerc-Renaud . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  <?page no="6"?> VI Inhaltsverzeichnis III. Pragmatik der Eigennamen 9. Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen in Gesprächen Johannes Schwitalla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  10. Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva Nunzio La Fauci, Heike Necker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  11. Tu sais quoi, Michel … Les fonctions pragmatiques des noms propres dans les dialogues de film Johanna Isosävi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  IV. Die Bearbeitung mündlicher Daten 12. Entrer dans l’anonymat. Etude des « entités dénommantes » dans un corpus oral Iris Eshkol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  13. Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes de leur contexte naturel à un contexte scientifique Marie Aurélie Thériault . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  <?page no="7"?> 1. Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung Elwys De Stefani (Universität Bern) Nicolas Pepin (Universität Basel) Einleitung 1 In einem Buch über „Eigennamen“ ist eine Auseinandersetzung mit den definitorischen Schwierigkeiten, die mit diesem Begriff einher gehen, unumgänglich. Während jeder kompetente Sprecher einer Gemeinschaft intuitiv weiß, was ein Eigenname ist, zeichnet sich die wissenschaftliche Beschreibung der Eigennamen durch große Uneinigkeit aus. Tatsächlich liegt bislang keine allgemein akzeptierte Definition des Terminus vor. Im Deutschen ist der Begriff „Eigenname“ als Kompositum seit dem 16. Jahrhundert belegt und erscheint als Übersetzung des lateinischen nomen proprium, das seinerseits als ‚Name im eigentlichen Sinne‘ paraphrasiert werden kann. In der lateinischen Tradition wird - mindestens seit Varro (1. Jh. v. Chr.) - das nomen proprium dem nomen appellativum gegenübergestellt. Letzterer Begriff bezeichnet eine Gruppe gleichartiger Objekte, weshalb sich im Deutschen hierfür auch der Terminus Gattungsname durchgesetzt hat. 2 In namenkundlichen Publikationen sucht man allerdings oft vergebens nach einer Definition. Meist wird von einem vorwissenschaftlichen Verständnis des Terminus „Eigenname“ ausgegangen oder man begnügt sich damit, eine minimale Begriffserklärung vorzulegen: Häufig werden Eigennamen beispielsweise als sprachliche Zeichen beschrieben, die auf eine partikuläre Instanz verweisen und deren prototypische Vertreter Personennamen (Petra, Karl Marx, Benedikt XVI.) und Ortsnamen (Berlin, Kärnten, Dänemark) sind. Es handelt sich hierbei um eine unzureichende Erklärung, die in mancherlei Hinsicht problematisch ist: 1 Sämtliche hier erscheinenden Aufsätze sind Überarbeitungen von Referaten, die anlässlich der internationalen Tagung Nomina 2007. Proper Names in Spoken Language (Basel 22.- 23. November 2007) gehalten wurden. 2 Diese dichotomische Sichtweise ist in den meisten europäischen Idiomen erhalten geblieben, so z. B. in den Sprachen der hier versammelten Aufsätze: Das Französische unterscheidet zwischen noms propres und noms communs, ebenso das Italienische (nomi propri vs. nomi comuni). Einzig im Englischen ist eine feinere Differenzierung üblich: Auf grammatischer Ebene wird zwischen proper nouns und common nouns unterschieden, während die Opposition zwischen proper names und appellatives gemeinhin auf den semantischen Status des jeweiligen Sprachzeichens bezogen wird. <?page no="8"?> 2 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin • Es wird davon ausgegangen, dass eine stabile, eineindeutige Verbindung zwischen dem Namen und dem Referenten besteht. Es ist jedoch bekannt, dass sowohl Personen als auch Orte oft mit mehr als nur einem Namen bezeichnet werden. Personen können beispielsweise aufgrund biografischer, kultureller, historischer oder situativer Variabeln verschieden genannt werden. Joseph Alois Ratzinger ist beispielsweise erst durch seine Ernennung zum Papst zu Benedikt XVI. geworden, wobei sein bürgerlicher Name ebenfalls weiterhin Verwendung findet - ebenso Übernamen wie Papa Ratzi usw. • Die minimale Definition sagt nichts über den sprachlichen Status des Eigennamens aus. Tatsächlich geht aus dieser Beschreibung nicht hervor, welche Eigenschaften aus sprachlicher Sicht einen Eigennamen (als „besonderes“ sprachliches Zeichen) ausmachen. Ebenso wenig sagt sie etwas über die sprachlichen Formen und Funktionen aus, mit denen Eigennamen verwendet werden können. Man beobachtet jedoch eine große Vielfalt und Komplexität in der Namenverwendung: Der Eigenname kann beispielsweise mit oder ohne Determinans in Erscheinung treten (Deutschland, aber die Türkei), er kann grammatische Veränderungen aufgrund der Flexion erfahren (vgl. die feminine Form in Paris la belle mit der maskulinen Variante in le vieux Paris), er kann die Grundlage von Ableitungen bilden (aus Berlusconi geht una legge berlusconissima hervor), usw. • Sie beschreibt in erster Linie die individuelle Referenz des Eigennamens und nicht die Art und Weise, wie sich dieser in einen Text, einen Diskurs usw. einbetten lässt. Tatsächlich treten Eigennamen aber innerhalb von kulturellen Dokumenten in Erscheinung (Texten, Gesprächen, Interaktionen etc.), womit sie sowohl eine kotextuelle als auch eine kontextuelle Einbettung erfahren. Damit wird ihnen auch eine soziale Bedeutung zugeschrieben - als sprachliche Einheiten, die in gesellschaftliche Handlungen eingebunden und damit auch einer Gemeinschaft zugehörig sind. • Schließlich ermöglicht sie es nicht, die unterschiedlichen Funktionen zu beschreiben, mit denen Eigennamen verwendet werden. Eigennamen dienen nicht nur der Referenzierung, sondern auch der Organisation des Diskurses (sie treten beispielsweise gehäuft in Gesprächseröffnungen auf, dienen aber auch der Adressierung eines Redebeitrags und leiten nicht selten den Wechsel des Gesprächsthemas ein), der Definition der sozialen Beziehungen zwischen den Sprechern (insbesondere im Ausdruck von Höflichkeit, Intimität und Machtverhältnissen) aber auch der Kategorisierung der Gesprächsteilnehmer. <?page no="9"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 3 Der referentenbasierten Definition des Eigennamens möchten wir in diesem Buch eine etwas weiter gehende Auffassung gegenüberstellen. Die hier versammelten Aufsätze zeigen auf, wie Eigennamen in unterschiedlichen sprechsprachlichen Zusammenhängen verwendet werden. Dabei beschreiben die einzelnen Autoren die Funktionsweisen der Eigennamen jenseits der tradierten Sinn-/ Referenz-Problematik. Die Erforschung der Eigennamen. Gegenstände, Methoden, Daten Eigennamen stellen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen (z. B. Philosophie, Sprachwissenschaft, Namenkunde, Anthropologie, Psychologie, usw.) ein Forschungsobjekt dar, weshalb sich deren Erforschung nicht prioritär einer bestimmten Disziplin zuschreiben lässt. In dieser Einführung beleuchten wir die wichtigsten Ansätze zur Erforschung der Eigennamen, wobei wir sowohl auf die Ähnlichkeiten als auch auf die Verschiedenheiten der Forschungsmethoden eingehen. Ein bedeutender Unterschied tritt beispielsweise in Erscheinung, wenn man versucht, das Datenmaterial auf das sich die einzelnen Disziplinen berufen, zu beschreiben. So geht man in den philosophisch-logischen und semantischen Ansätzen nicht von tatsächlich dokumentierten Daten aus, sondern bezieht sich auf introspektive Kenntnisse und damit auf erfundene Beispiele. Einige dieser Namenbeispiele - wie Aristoteles, Fido oder London - finden sich mit erstaunlicher Regelmäßigkeit in den Arbeiten verschiedener Autoren wieder. Nur in sehr seltenen Fällen werden Namen in ihrem ursprünglichen Kontext untersucht, erscheinen dann aber meist in stilisierter, „gesäuberter“ Form. In der Sprachwissenschaft hat sich die Auseinandersetzung mit den Eigennamen erst seit dem schwindenden Einfluss des Strukturalismus entwickelt. Indem der Eigenname wieder als Forschungsobjekt der Linguistik legitimiert wurde, haben sich die Forscher in ihren Untersuchungen sehr rasch authentischen Daten der geschriebenen Sprache zugewandt. Es fällt auf, dass der darauf folgende Schritt - der darin bestanden hätte, Daten aus der gesprochenen Sprache zu untersuchen - nur selten gemacht wurde, obwohl vor allem in jüngeren Jahren zahlreiche Korpora gesprochener Sprache zugänglich wurden und obwohl die technischen Mittel (Aufzeichnungsgeräte, Computerprogramme usw.) mittlerweile kostengünstig erhätlich sind. Es liegen zwar Untersuchungen zur Verwendung der Namen in Filmdialogen vor (vgl. den Aufsatz von Isosävi, Kap. 11), doch analysieren solche Arbeiten oft „stilisierte“ Varianten der gesprochenen Sprache. Studien dieser Art können zwar kaum über die tatsächlichen Verwendungsweisen der Namen <?page no="10"?> 4 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin in der spontan gesprochenen Sprache Auskunft geben, sie illustrieren jedoch wie Drehbuchautoren „gesprochene Sprache“ interpretieren und wiedergeben. Auch Untersuchungen zu Filmdialogen können folglich die Funktionsweisen der Eigennamen im spontanen Diskurs zumindest ansatzweise beleuchten. Andere Bereiche der Sprachwissenschaft arbeiten zwar auch mit prototypischen Namenbeispielen (von ihrem textuellen und sozialen Kontext losgelöste Personen- oder Ortsnamen, meist im Singular und ohne Determinans), berufen sich jedoch auf experimentelle Versuchsanordnungen, wie z. B. in der Neuro- und Psycholinguistik. Die gesprochene Sprache hat hier zuweilen einen wichtigen Stellenwert, etwa im Zusammenhang mit Fragen der Sprachproduktion. Ansätze, die eine ausgeprägte empirische Ausrichtung aufweisen, haben sich vermehrt auch der gesprochenen Sprache zugewandt. So hat sich auch die Namenkunde - die sich traditionsgemäß auf die Analyse authentischer (geschriebener) Dokumente stützt - mit der gesprochenen Sprache befasst. Die Berücksichtigung sprechsprachlicher Daten hat jedoch weder eine theoretische Auseinandersetzung mit dem epistemologischen Status der Eigennamen, noch eine kritische Hinterfragung der eigenen Forschungspraxis zur Folge gehabt. Mit den Eigennamen hat sich außerdem die Anthropologie beschäftigt und dabei die Erkenntnis gewonnen, dass diese eine wichtige Rolle in der sozialen Strukturierung der Gemeinschaft spielen. Sowohl in der Namenkunde als auch in der Anthropologie ist die gesprochene Sprache meist nur indirekt dokumentiert - durch die (teilnehmende) Beobachtung des Forschers oder durch dessen schriftliche Aufzeichnungen (z. B. Fieldnotes). Obwohl diese Art der Datenaufzeichnung rasch und mit wenigen technischen Mitteln zu bewerkstelligen ist, weist sie auch einen nicht unerheblichen Nachteil auf: Es entgehen ihr Phänomene der Sprachproduktion (z. B. Lautstärke, Prosodie, aber auch Wortüberlappungen zwischen verschiedenen Sprechern usw.), die somit für die Analyse nicht zur Verfügung stehen. Diese Einschränkung kann umgangen werden, wenn die sprechsprachlichen Daten mit Audio- und Videoaufzeichnungen festgehalten werden: Diese Vorgehensweise hat sich die interaktionale Onomastik zu eigen gemacht, welche die Eigennamen auf der Grundlage detailgetreu transkribierter Daten (die dem Leser zugänglich gemacht werden) untersucht. Diese jüngere Forschungsrichtung wendet die Methoden der Konversationsanalyse an, um zu untersuchen, wie Eigennamen in der Interaktion verwendet werden. Während die Konversationsanalyse die Methoden erforscht, welche die Mitglieder einer Gemeinschaft verwenden, um ihre sozialen Handlungen durchzuführen, so analysiert die interaktionale Onomastik die Art und Weise in der die Sprecher im Rahmen ihrer sozialen Handlungen Eigennamen einsetzen. Somit stellt der Eigenname für die interaktionale Onomastik kein un- <?page no="11"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 5 mittelbares Forschungsobjekt dar, sondern vielmehr eine Ressource, die den Sprechern zur Verfügung steht und die unter Berücksichtigung anderer Aspekte der Interaktion untersucht werden muss - wie z. B. der syntaktischen, prosodischen und sequenziellen Organisation des Gesprächs, aber auch der multimodalen Dimension menschlichen Interagierens (Gestik, Blickrichtung, Körperbewegungen usw.). Diese kurze Darstellung des in den verschiedenen Forschungstraditionen berücksichtigten Datenmaterials lässt die Schwierigkeiten erahnen, welche die Analyse gesprochener Sprache mit sich bringt. Bevor wir jedoch die bisherigen Arbeiten zur Rolle der Eigennamen in der gesprochenen Sprache vorstellen, präsentieren wir im folgenden Abschnitt eine detaillierte - wenn auch nicht erschöpfende - Übersicht der bisherigen Forschungsansätze zu den Eigennamen. Sie soll dem Leser, der Leserin die Möglichkeit geben, die vorliegende Publikation innerhalb des aktuellen epistemologischen Diskurses zu situieren. Der philosophisch-logische Ansatz Die Auseinandersetzung mit der Benennung der uns umgebenden Welt 3 und mit den Eigennamen ist ebenso alt wie die Überlegungen zur Sprache im Allgemeinen. Schon in Paninis Sanskrit-Grammatik (5. Jh. v. Chr.) wird dem Namen eine große Bedeutung zugeschrieben, wobei der indische Gelehrte keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Namenarten (wie z. B. zwischen Eigennamen und Gattungsnamen) vornimmt. Etwa zur gleichen Zeit, aber in einem anderen Kulturkreis, erklärt Konfuzius (5. Jh. v. Chr.), dass die Namen die Essenz der Dinge, denen sie entsprechen, ausdrücken. Das Namensystem sollte daher - dem Bedürfnis nach Harmonie zufolge - die Rollen und sozialen Funktionen der Namensträger berücksichtigen (vgl. hierzu Auroux 1996). In Platons Dialog Kratylos (ca. 385 v. Chr.) werden hingegen zwei Sichtweisen einander gegenüber gestellt: Zum einen die von Kratylos vertretene Annahme, wonach eine natürliche Verbindung besteht zwischen den Objekten und den Namen, die sie bezeichnen, zum anderen die entgegengesetzte Überzeugung des Hermogenes, wonach eben diese Verbindung durch eine Vereinbarung zwischen den Menschen entstanden ist. Der letzteren These war eine dauerhafte Kontinuität beschieden: Sie findet sich nicht nur in Aristoteles’ Schriftensammlung Organon wieder, sondern wird auch vom Begründer der strukturalistischen Sprachwissenschaft, Ferdinand de Saussure, übernommen. Sprachliche Zeichen beruhen laut Saussure auf Konventionen, die innerhalb einer Sprachgemeinschaft entstanden sind: 3 Bauer (1995: 16) verweist in diesem Zusammenhang auf „das Worten der Welt“. <?page no="12"?> 6 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin Die Beziehung zwischen dem (Eigen)Namen und seinem Referenten ist daher arbiträr. Im Bereich der philosophischen, der sprachphilosophischen und der logischen Auseinandersetzung mit den Eigennamen wird allgemein zwischen der Zeit vor und der Zeit nach John Stuart Mill unterschieden. In seinem Werk A System of Logic (London, 1843) verteidigt der englische Philosoph ein Verständnis des Eigennamens, das bis in unsere Tage nichts von seinem Einfluss eingebüßt hat. In Mills Sichtweise besitzen Eigennamen keine eigene Bedeutung, sondern referieren lediglich auf ein extralinguistisches Objekt: „The only names of objects which connote nothing are proper names; and these have, strictly speaking, no signification“ (Mill 1843: 34). Diese Auffassung ist als Kennzeichnungstheorie des Eigennamens bekannt, die in jüngerer Zeit auch von Saul A. Kripke weiterentwickelt worden ist, der Eigennamen als „starre Designatoren“ (rigid designators, Kripke 1972) versteht. Als Gegensatz zur Millschen Sichtweise hat sich die so genannte Beschreibungstheorie entwickelt, die in Bezug auf die Sinn-/ Referenz-Problematik einen entgegengesetzten Standpunkt vertritt: Ausgehend von den Arbeiten Freges (1892) und Russells (1905) wird der Eigenname als Ausdruck verstanden, der auch über eine Bedeutung verfügt. Frege definiert den Eigennamen als „Bezeichnung eines einzelnen Gegenstandes“ (Frege 1892: 27) und schließt interessanterweise in diese Kategorie auch Ausdrücke ein, die „aus mehreren Worten oder sonstigen Zeichen“ (ibid.) bestehen. Bertrand Russell unterscheidet hingegen die „gewöhnlichen“ (ordinary) Eigennamen - die er mit „abbreviated definite descriptions“ gleichsetzt - von den Zeichen, die „logischerweise“ (logically) Eigennamen sind. Mit letzteren bezeichnet er Gegenstände, die unmittelbar erkannt werden können, ohne dass sie mithilfe von Beschreibungen identifiziert werden müssen: In diese Kategorie fallen daher deiktische Elemente wie dies und das (Russell 1905). Das Spannungsfeld zwischen Kennzeichnungs- und Beschreibungstheorie hat die philosophische und logische Auseinandersetzung mit den Eigennamen entscheidend geprägt (vgl. Hörnig 2003, Vaxelaire 2005) und wird auch in jüngeren Ansätzen integriert (vgl. Textor 2005). Auf die Tatsache, dass für einen bestimmten Referenten verschieden lautende Bezeichnungen möglich sind, verweist John Searle, wenn er Eigennamen als Bündel von Beschreibungen versteht (Searle 1958). Diese sprachphilosophische Auffassung - die als Bündeltheorie bekannt ist - geht davon aus, dass Eigennamen zwar einen deskriptiven Inhalt besitzen, dass dieser aber nicht nur anhand einer einzigen Beschreibung wiedergegeben werden kann. Searle schreibt den Eigennamen zwar jegliches beschreibende (definitorische) Charakteristikum ab - womit er erklärt, weshalb ein Personenname <?page no="13"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 7 nichts über die tatsächlichen Attribute der Person, die ihn trägt, aussagt - versteht sie aber trotzdem als sprachliche Zeichen, die eine Bedeutung haben. Das Bündel von Bedeutungen, das einem Eigennamen zugeschrieben wird, ergibt sich laut Searle aus dessen Verwendungsbedingungen: Die Sprecher machen die eine oder andere Beschreibung in Abhängigkeit kontextueller Faktoren relevant. Diese pragmatische Theorie der Eigennamen bezieht sich damit auch auf die kommunikativen Aspekte der Eigennamenverwendung, insbesondere auf den sprachlichen und den extralinguistischen Kontext. Methodisch unterscheidet sich der searlesche Ansatz jedoch nicht grundlegend von der älteren philosophischen Tradition. Obwohl sich Searle für die gesprächsrelevanten Faktoren der Namenverwendung interessiert, arbeitet er mit erfundenen Beispielen, die nicht die tatsächliche Verwendungsweise belegen, sondern vielmehr die allgemeine Funktionsweise der Namen illustrieren. Es werden also nicht empirisch belegbare Ereignisse beschrieben, sondern vielmehr idealisierte Situationen, die durch introspektive Überlegungen elizitiert werden. Die philologische Tradition Unter dieser Überschrift behandeln wir diejenigen Disziplinen, die ihre Aufmerksamkeit auf die Analyse und die Reproduktion von Schriftzeugnissen gerichtet haben. Hierzu zählen wir zum einen die Lexikografie, die - vor allem in ihrer sprachhistorischen Ausprägung - auf der Grundlage schriftlicher Dokumente (literarische Texte, aber auch Urkunden, Urbare, Briefe usw.) die Bedeutungsmotivation eines Begriffes zu erschließen versucht. Zum anderen gehört auch die Namenkunde in diese Kategorie, da sie sich in ihrer traditionellen Ausprägung vor allem mit der etymologischen Deutung der Eigennamen befasst. Lexikografie In den europäischen Wörterbuchtraditionen lässt sich ein sehr unterschiedlicher Umgang mit den Eigennamen feststellen. In der deutschsprachigen Tradition haben Eigennamen nur sehr spät Eingang in die Wörterbücher gefunden. Zwar wurden im deutschsprachigen Gebiet bereits während der Reformation Bücher mit Personennamenlisten veröffentlicht, diese erschienen jedoch mit der Absicht, den werdenden Eltern christliche Taufnamen nahe zu bringen. 4 4 Im Jahre 1537 erscheint in Wittenberg ein anonymes Werk mit dem Titel Aliquot nomina propria Germanorum ad priscam etymologiam restituta - das in späteren Ausgaben Martin Luther zugeschrieben wird. Der Katholik Georg Wetzel veröffentlicht 1541 das Onomasti- <?page no="14"?> 8 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin In den französischsprachigen Gebieten ist die heute noch übliche lexikografische Trennung von Gattungsnamen und Eigennamen bereits im 17. Jahrhundert initiiert worden. In der Einleitung des Dictionnaire de l’Académie française (1694) werden technische Ausdrücke und wissenschaftliche Termini („termes des Arts & des Sciences qui entrent rarement dans le Discours“; vgl. Bray 1990: 1799) - die oft aus Eigennamen bestehen oder daraus hervorgehen - explizit aus dem Dictionnaire ausgeschlossen. Diese werden hingegen in Thomas Corneilles Ergänzungswerk mit dem Titel Dictionnaire des termes d’arts et des sciences (1694) aufgenommen. 5 Die getrennte Registrierung von Begriffen, die der französischen Sprache angehören und von Eigennamen (die in dieser Perspektive wohl nicht im gleichen Sinne zur französischen Sprache gezählt werden können), wird in der französischsprachigen lexikografischen Tradition heute noch beibehalten. So erfährt der Leser in der Einleitung der jüngsten Ausgabe des Petit Larousse Illustré - eines der meist verkauften Lexika -, dass das Wörterbuch in zwei Teile gegliedert ist: „la première est consacrée aux mots de la langue française, 6 couramment appelés ‚noms communs‘, tandis que la seconde s’intéresse aux noms propres“ (PLI 2009: III). Die lexikografische Trennung der Eigennamen von den übrigen Spracheinheiten erklärt sich also aus der weit verbreiteten Auffassung, wonach Eigennamen nicht zu einer bestimmten Sprache gehören und demnach nicht definiert werden können. Dieses Verständnis der Eigennamen hat zur Folge, dass ihre lexikografische Bearbeitung vorwiegend enzyklopädischer Art ist (vgl. Vaxelaire 2005). Namenkunde Eng mit der lexikografischen Tradition verbunden ist auch die Namenkunde (oder Onomastik), die sich im Laufe des 19. Jahrhunderts als wissenschaftliche Disziplin etabliert hat. Sie stellt den Eigennamen ins Zentrum ihres Interesses, wobei vor allem die philologische und etymologische Beschreibung der Eigennamen angestrebt wird. Ziel des historischen Ansatzes ist es, die ursprüngliche Motivation eines Namens zu beschreiben: Die onomastische Forschung hat hierbei vor allem den Ortsnamen (Toponyme) und den Personennamen (Anthroponyme) besondere Aufmerksamkeit gewidmet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden Ortsbezeichnungen sowohl von Philologen als auch von Geografen untersucht. Dem historischen Ancon ecclesiae. Die Taufnamen der Christen deudsch und christlich ausgelegt, während Konrad Gessner 1546 in Basel sein Onomasticon proprium nominum drucken lässt, in dem er, in einer humanistischen Perspektive, auch Ethnonyme und Toponyme beschreibt. 5 Aus onomastischer Perspektive ist auch das posthume Dictionnaire universel géographique et historique (1708) desselben Autors erwähnenswert. 6 Hervorhebung im Original. <?page no="15"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 9 satz der Sprachuntersuchung folgend, interessiert sich mancher Philologe für die Ortsnamen und für die darin enthaltenen Elemente vergangener Sprachstufen. Mit den Ortsnamen setzten sich zur gleichen Zeit auch Dialektologen auseinander: Insbesondere in Italien sind in jenen Jahren zahlreiche Arbeiten zur Ortsnamenkunde verfasst worden (z. B. Flechia 1871, Salvioni 1902). Die Impulse, die im Rahmen der Geografie zur Untersuchung der Toponyme geführt haben, sind aus zwei Überlegungen hervorgegangen: Zum einen erhoffte man sich, aus der Analyse der Toponyme die ursprüngliche, morphologische Beschaffenheit der damit bezeichneten Gebiete zu erschließen. Zum anderen war man im evolutionistisch geprägten intellektuellen Klima versucht, die Komplexität der Ortsbeschreibungen mit der jeweiligen „Kulturstufe“ der untersuchten Gemeinschaft zu erklären. In seinem grundlegenden Werk Nomina geographica kommt Johann J. Egli beispielsweise zum Schluss, dass „die zahl genereller eigennamen im umgekehrten verhältniss zur culturstufe steht“ (Egli 1872: 18). 7 Die Namenkunde - die auch die territoriale Verbreitung eines Namens untersucht - hat gezeigt, dass sich Eigennamen viel langsamer verändern als die übrigen lexikalen Einheiten, weshalb erstere nicht selten ein wichtiges Zeugnis älterer Sprachstufen darstellen. Diese Überlegungen finden sich bereits in Gottfried Wilhelm Leibnizens (1646-1716) philosophischen Schriften, weswegen der deutsche Philosoph nicht selten als Vorreiter der Onomastik betrachtet wird. Außerdem ist hervorgehoben worden, dass in den Eigennamen (insbesondere in Ortsnamen, aber auch in Familiennamen) der ursprünglichen Motivation eine besondere Wichtigkeit zukommt: Eigennamen verweisen in ihren frühen Entstehungsphasen tatsächlich auf andere lexikalen Einheiten, insbesondere auf Gattungsnamen (vgl. Nicolaisen 1975, Zimmer 1981, Mori 1985, Lipka 2000; zur Motivationsfrage aus der Perspektive der Sozialpsychologie vgl. Zittoun 2005; zur Remotivation vgl. Kristol 2002). Die Namenkunde wird oft als eigenständige Disziplin betrachtet, genießt aber nicht selten auch den Status eines Teilbereichs der Sprachwissenschaft (vgl. Vaxelaire 2005), obwohl vor allem in den vergangenen Jahrzehnten der Eindruck entstanden ist, dass die Namenkunde von den jüngeren sprachwissenschaftlichen Entwicklungstendenzen kaum Kenntnis genommen hat. Die Kluft, die zum heutigen Zeitpunkt zwischen der Sprachwissenschaft und der Namenkunde augenfällig ist, wird allgemein wahrgenommen, wie auch aus Stephen Levinsons Beobachtung hervorgeht: „[t]he study of pla- 7 In anderen Worten: Je niedriger die „Kulturstufe“, desto höher die Anzahl an Gattungsnamen (wie „Berg“, „See“ etc.), die für die Bezeichnung von topografischen Merkmalen verwendet werden. In höheren „Kulturstufen“ wären demnach komplexere, semantisch weniger transparente Eigennamen häufiger zu erwarten als Gattungsnamen. <?page no="16"?> 10 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin cenames or onomastics is one of the older branches of linguistic enquiry […]. But despite the long tradition of study, little of theoretical interest has emerged“ (Levinson 2003: 69). Dieses Zitat verweist auf eine der drei Ursachen, die dafür verantwortlich sind, dass die Namenkunde ihre spezifische Position innerhalb der Geisteswissenschaften nicht verteidigen konnte (vgl. Grimaud 1990, Swiggers 1991): Die onomastische Forschung hat es in der Tat versäumt, ihr theoretisches Rückgrat und somit ihr analytisches Instrumentarium zu erneuern. Sie hat es außerdem nicht geschafft, die oft als förderlich wahrgenommene Pluridisziplinarität ihrer Forschung methodisch zu definieren. Zu guter Letzt hat sie sich der gesprochenen Sprache völlig verwehrt - obwohl gerade in diesem Gebiet, der sich die Sprachwissenschaft vermehrt mit besonderem Interesse zuwendet, die Namenkunde auf eine reichhaltige (dialektologische und sprachgeografische) Tradition hätte zurückgreifen können, insbesondere im Bereich der Methodik und der Sammlung und Verarbeitung sprechsprachlicher Daten. Eine Auseinandersetzung mit der Rolle, die Eigennamen im gesprochenen Diskurs spielen, ist - jenseits pragmalinguistischer Ansätze, die anhand von erfundenen Beispielen ein idealisiertes Abbild gesprochener Sprache wiedergeben - nicht geführt worden. Diese krisenhafte Situation der Namenkunde hat manchen Autor dazu bewogen, vom „Phantom Namenforschung“ zu sprechen, wie z. B. Kremer 1985: 67 und nach ihm Brendler & Brendler 2008. Laut Dahmen et al. 2008 ist diese Etikette insbesondere für die romanistische Forschung zutreffend, in der die Namenkunde stets einen marginalen Stellenwert eingenommen hat - trotz der reichen, aber weitestgehend traditionell ausgerichteten Forschungsaktivität in der Hispanistik und der Italianistik. Um dieser entzaubernden Darstellung der Onomastik entgegenzuwirken, sei festgehalten, dass die Namenkunde keine einheitliche Forschungsrichtung ist. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in der Tat ein breit gefächertes Spektrum an Ansätzen und Forschungsgegenständen entwickelt, die aus der traditionellen Onomastik hervorgegangen sind. Die jüngere Forschung hat vor allem im Bereich der Sozioonomastik (Ainiala & Vuolteenaho 2006, Pablé 2000, 2009) und der interaktionalen Onomastik (De Stefani 2006, 2009, De Stefani & Pepin i. D.) gezeigt, dass es durchaus möglich ist, die namenkundliche Forschung mit aktuellen Entwicklungstendenzen innerhalb der Sprachwissenschaft zu verbinden. Um dieser methodischen Vielfalt Rechnung zu tragen, wäre es vielleicht angebracht, von Namenforschungen im Plural zu sprechen, ganz im Sinne der Organisation, welche die namenkundlichen Forscher vereint (International Council of Onomastic Sciences). <?page no="17"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 11 Eigennamen in der Sprachwissenschaft Die Sprachwissenschaft unterhält ein zwiespältiges Verhältnis zu den Eigennamen: Während diese in der diachronen Linguistik seit dem 19. Jh. einen allgemein anerkannten Forschungsgegenstand darstellen, sind sie von der synchronen Sprachwissenschaft - insbesondere seit Saussure - als problematische Spracheinheiten von den eigenen Forschungsfragen ausgeschlossen worden. In den folgenden Abschnitten soll zum einen die unterschiedliche Konzeptualisierung der Eigennamen in den verschiedenen sprachwissenschaftlichen Disziplinen erläutert werden, zum anderen wird vor allem auf diejenigen Forschungsrichtungen eingegangen, die zum heutigen Zeitpunkt einen wichtigen Teil der onomastischen Forschung bilden. Eigennamen im saussureschen Strukturalismus Die schwierige Beziehung die mancher Sprachforscher heute noch zu den Eigennamen unterhält, kommt in Saussures Werk vielleicht am besten zum Ausdruck. Tatsächlich hat sich der Begründer des Strukturalismus eingehend mit den Eigennamen befasst. Im Rahmen seiner Untersuchungen zu den germanischen Legenden, setzte sich der Genfer Forscher beispielsweise mit den Personennamensystemen und der Namenüberlieferung auseinander (vgl. Avalle 1973: 59-128, Caprini 2001: 101-108). Darüber hinaus beschäftigte sich Saussure ausgiebig mit verschiedenen, vorwiegend in der französischen Schweiz angesiedelten Ortsnamen, die er einer etymologischen Untersuchung unterzog (Saussure 1922: 604-607; vgl. Testenoire 2008). Dieser vertieften Reflexion über die Personen- und Ortsnamen steht ein radikaler Ausschluss der Eigennamen innerhalb seiner einflussreichen Theorie des sprachlichen Zeichens gegenüber. Eigennamen stellen in der Tat für Saussures Zeichentheorie problematische Sprachelemente dar, die mit der strukturalistischen Methode nur ungenügend analysiert werden können. In seinem Cours de linguistique générale erwähnt Saussure die Eigennamen denn auch nur einmal, anlässlich der ersten Vorlesung des Jahres 1907. Saussures Verzicht, die Anwendbarkeit seiner Zeichentheorie auf Eigennamen zu überprüfen, ist mit weit reichenden Konsequenzen verbunden: Zum einen sind Eigennamen seit Saussure nicht als Forschungsgegenstände einer synchron ausgerichteten Sprachwissenschaft wahrgenommen worden, zum anderen sind sprachtheoretische Überlegungen zum (besonderen) Status der Eigennamen innerhalb des Sprachsystems kaum vertieft worden. Ein Indiz, das auf die mangelnde linguistische Vertiefung der theoretischen Aspekte der Eigennamen verweist, findet sich im onomastischen Referenzwerk von Eichler et al. (1995-1996): Von den 1890 Seiten, welche die Publikation umfasst, sind gerade 30 Seiten der theoretischen Diskussion der Eigennamen gewidmet. <?page no="18"?> 12 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin Semantik Als Forschungsrichtung, welche die Bedeutung der sprachlichen Zeichen untersucht, hat sich die Semantik auch mit der Bedeutung der Eigennamen beschäftigt - insbesondere in Zusammenhang mit den semantischen Konzepten der Denotation und der Konnotation (vgl. Lötscher 1995). Unter dem Einfluss Mills vertritt mancher Semantiker die Meinung, dass Eigennamen keine Bedeutung besitzen (vgl. Fleischer 1964, Hansack 2000) und dass allfällige Bedeutungszuschreibungen durch außersprachliche Faktoren zu erklären sind. Daneben sprechen sich zahlreiche Autoren für eine minimale, nicht deskriptive Bedeutung der Eigennamen aus (vgl. Debus 1977, Sonderegger 1987, Behm, Pohl & Pohl 1995), wobei hier unterschiedliche Sichtweisen verbreitet sind: Kleiber 1981 verteidigt die Idee einer denotativen Bedeutung, die auf einer referenziellen Beziehung zwischen dem Objekt und seinem Zeichen beruht und schlägt vor, Eigennamen als Prädikate der Benennung zu verstehen. Die Bedeutung des Namens Paul wäre aus diesem Blickwinkel ‚Einheit, die Paul heißt‘ (s. auch Kubczak 1985). Der Einfluss dieser Theorie lässt sich damit erklären, dass sie abweichende Verwendungen der Eigennamen einfach erklären kann - was die meisten klassischen Theorien nicht zu tun vermögen. Gary-Prieur (1994) beschreibt beispielsweise mehrere Bedeutungsschichten und versteht den Eigennamen als einen „starren Designator“ im Sinne Kripkes (1972), der einen denotativen (und nicht konnotativen) Inhalt besitzt. 8 Die interpretative Semantik der Eigennamen (Vaxelaire 2005), die sich auf die Arbeiten von François Rastier stützt, geht hingegen davon aus, dass Eigennamen wie andere lexikale Einheiten mit minimalen semantischen Komponenten (Semen) zu beschreiben sind. Besonders hervorzuheben ist auch der so genannte „hypersemantische“ Ansatz - wie er beispielsweise in der Praxematik Siblots (1987) vertreten wird - der davon ausgeht, dass Eigennamen in ihren kontextuellen Verwendungen ein maximales Bedeutungspotential besitzen. 9 Auch die Deonomastik - die den Übergang sprachlicher Zeichen von der Kategorie der Eigennamen zu jener der Gattungsnamen untersucht - arbeitet mit semantischen und grammatischen Konzepten (vgl. Buchi 2002), obwohl sie gemeinhin im Bereich der Lexikografie angesiedelt wird (vgl. Schweickard 1992). 8 Man beachte, dass der Begriff „Inhalt“ (engl. content) von Nicolaisen (1995) verwendet wird um den Terminus „Bedeutung“ (engl. meaning) zu umgehen. 9 Zur These des maximalen Bedeutungsreichtums s. bereits Bréal (1897), Noreen (1923) und Kuryłowicz (1966). <?page no="19"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 13 Morphosyntax Die morphosyntaktischen Überlegungen zu den Eigennamen beziehen sich auf die Formen und grammatischen Funktionen, die diesen Spracheinheiten zugeschrieben werden können. Die sprachwissenschaftliche Forschung hat in der Tat gezeigt, dass Eigennamen mit einer großen morphologischen Vielfalt auftreten - im Gegensatz zu den weit verbreiteten stereotypen Beschreibungen, welche die Eigennamen stets in einer einfachen und unveränderbaren Form darstellen. Eigennamen und Gattungsnamen sind tatsächlich ähnlichen sprachlichen Variabeln unterworfen, beispielsweise in Bezug zum Numerus (ein Familienname kann z. B. ein Individuum bezeichnen - der Schmitt - oder eine soziale Gruppierung - die Schmitts), zum Genus (z. B. frz. Paris la belle ‚Paris die Schöne‘, aber le tout Paris ‚ganz Paris‘), zur Verwendung des Artikels (Peter vs. der Peter). Die Tatsache, dass Eigennamen - ebenso wie Gattungsnamen - formale Veränderungen erfahren können, deutet darauf hin, dass der Gegensatz, der häufig zwischen den beiden Kategorien gesehen wird, nicht so sehr auf die unterschiedliche „Natur“ der Sprachzeichen zurückgeht, sondern vielmehr auf die grammatischen Beschreibungen, die von den Forschern vorgelegt werden. Studien aus diesem Bereich untersuchen beispielsweise Phänomene, die mit der sprachhistorischen Entwicklung der Namen, der Numeruskongruenz (Coseriu 1989), der Definitheit (Sturm 2005) oder der Veränderung der Namen (Leroy 2004, 2005) zusammenhängen. Es liegen ebenso Arbeiten vor, in denen beschrieben wird, inwiefern die tatsächlichen Verwendungen von Eigennamen von einer angenommenen Standardverwendung abweichen (Jonasson 1994). Untersuchungen zum grammatischen Status der Eigennamen im Vergleich zu anderen syntaktischen Kategorien sind ebenfalls vorgenommen worden: Anderson (2007) wendet beispielsweise das Instrumentarium der notional grammar auf die Eigennamen an, und beruft sich dabei zu einem großen Teil auch auf morphosyntaktische Kriterien. Die morphosyntaktischen Arbeiten sind bisher auf der Grundlage schriftlicher Korpora (meist literarischer und/ oder journalistischer Texte) durchgeführt worden. Auch in diesem Bereich sind qualitative und quantitative Erwägungen zur Verwendung von Namen in der gesprochenen Sprache (aber auch in anderen Formen geschriebener Sprache, wie z. B. in Tagebüchern, Pamphleten usw.) noch ausstehend. Die Berücksichtigung sprechsprachlicher Daten wäre aber gerade aus morphosyntaktischer Perspektive interessant: Es könnte beispielsweise überprüft werden, ob die in der geschriebenen Sprache dokumentierten Phänomene auch in der mündlichen Sprachverwendung zu beobachten sind. Mit einer solchen Gegenüberstellung ließen <?page no="20"?> 14 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin sich beispielsweise die morphosyntaktischen Charakteristika der Eigennamen neu beleuchten (vgl. hierzu den Aufsatz von Leroy, Kap. 4). Textlinguistik Eigennamen werden in der Textlinguistik und in der Diskursanalyse hauptsächlich von Autoren erforscht, die geschriebene Sprache analysieren (Kalverkämper 1978, Aschenberg 2002). In der Textlinguistik wird der Eigenname nach dessen linguistischen, phrastischen und transphrastischen Eigenschaften untersucht (vgl. Häcki Buhofer 1995). Weiterhin werden Fragen nach den grammatischen Funktionen gestellt, die ein Name erfüllen kann (Subjekt, Objekt), nach der Verwendung als Adressierung, nach den anaphorischen oder kataphorischen Beziehungen, die zwischen Eigennamen und Pronomina zu beobachten sind (vgl. Schnedecker 1998 zur Idee einer „Referenzkette“), nach dem Verhältnis zwischen Texttypus und Verwendung der Eigennamen (Sandig 1995), nach dem Problem der Übersetzung (vgl. Ballard 2001, Grass 2002). Die Analyse der referenziellen Eigenschaften der Namen, insbesondere in der adressierten Verwendung, kommt dem interaktional ausgerichteten Forschungsansatz sehr nahe, wobei letzterer jedoch ausschließlich mit sprechsprachlichen Daten arbeitet. Weitere Ansätze In diesem Abschnitt stellen wir zwei Forschungsbereiche vor, die zwar eng mit den vorher genannten verknüpft sind, aber seit geraumer Zeit als eigenständige Disziplinen gelten, nämlich die Anthropologie und die Neurobzw. Psycholinguistik. Anthropologie Obwohl zahlreiche Anthropologen und Ethnologen die Eigennamen einer vertieften Analyse unterzogen haben (Personen- und Ortsnamen, Namen von Gottheiten, Namen der Fauna und Flora usw.), existiert bislang keine einheitliche anthropologische Theorie der Eigennamen. Obgleich die Bereiche der physischen Anthropologie und der Ideengeschichte den Eigennamen besondere Beachtung geschenkt haben, setzten sich bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts lediglich wenige Forscher mit der Thematik auseinander: Stellvertretend hierfür stehen Lewis Morgans Untersuchungen zu den Eigennamen der Native Americans, die maussschen Überlegungen zum Namen als Identifikationsmittel des Individuums und als soziales Klassifikationselement, und nicht zuletzt die Arbeiten Bronislaw Malinowskis <?page no="21"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 15 zur Kosmologie der Bewohner der Trobriand-Inseln. Diese Liste früher Arbeiten lässt sich durch Franz Boas’ (1934) Untersuchung der Ortsnamenverwendungen der Kwakiutl (autochthone Bevölkerung im heutigen Norden der kanadischen Vancouver Island) ergänzen, die sowohl die sprachliche Form der Toponyme, als auch deren Bedeutung und deren mythologische Einbettung berücksichtigte. Im Bereich der Personennamen ist vor allem der Zusammenhang zwischen den Namen und der sozialen Einordnung der Individuen untersucht worden, insbesondere durch Lévi-Strauss (1962). Die Anthropologie hat gezeigt, dass der Personenname verwendet wird um einen Clan, ein Individuum usw. zu identifizieren, gesellschaftlich einzuordnen und ihm eine Bedeutung zuzuschreiben. In dieser Hinsicht dient der Name nicht so sehr der Benennung, als vielmehr der Klassifizierung des Anderen und des Selbst - durch den Gebrauch von Familien-, Stammes-, Vor- und Übernamen. Der Name ermöglicht es, verhältnismäßig fixierte Identitäten (Geschlechtszugehörigkeit, Abstammungsverhältnisse usw.) zu manifestieren und allfällige biografische Veränderungen zu bezeugen (Heirat, Mutterwerdung, usw.). Laut Bromberger (1982: 111) kann der Eigenname einen zweifachen Status innehaben: einen klassifikatorischen, wie soeben beschrieben, und einen symbolischen, in dem sich die Weltanschauung einer Gemeinschaft widerspiegelt und in dem ihr Glaubenssystem sichtbar wird. Der Personenname ist Symbol kraft der Werte und Tugenden, die gemeinhin in den verschiedenen menschlichen Gesellschaftsformen den Vornamen zugeschrieben werden. Die Namengebung als gemeinschaftlich verbindender und gleichzeitig distinktiver, trennender Ritus (durch die Unterteilung in Clans, Kasten, Familien, Altersphasen usw.) verweist tatsächlich sowohl auf eine klassifizierende als auch auf eine symbolische Dimension. Innerhalb dieser Auseinandersetzung hat sich die Anthropologie auch mit der sprachlichen Verwendung der Eigennamen beschäftigt, insbesondere in der gesprochenen Sprache, z. B. als Adressierungseinheiten, deren Auswahl vom jeweiligen Gesprächsteilnehmer, dessen sozialen Status usw. abhängig gemacht wird (vgl. Geertz & Geertz 1964, Evans-Pritchard 1971, Centlivres 1972). Es sei jedoch hervorgehoben, dass sich die große Mehrzahl der Arbeiten - sowohl in der strukturalistischen als auch in der kulturalistischen Tradition (vgl. Geertz 1973) - eher auf die abstrakte, funktionale oder symbolische Dimension der Eigennamen konzentriert und sich weniger mit deren effektiver Verwendung auseinandersetzt (vgl. Moerman 1988). In dieser Hinsicht sind Eigennamen jedoch weniger als Phänomene gesprochener Sprache untersucht worden denn als Elemente eines Sprachsystems, als semiotische Einheiten, welche die Mitglieder einer Gemeinschaft zur sozialen Strukturierung derselben verwenden. <?page no="22"?> 16 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin Nicht nur Personennamen, sondern auch Orts- und Gewässernamen sind in der anthropologischen Tradition erforscht worden: Toponyme tragen in der Tat zur sozialen Konstruktion des Raumes bei, in dem die Gemeinschaften wirken (vgl. z. B. Zonabend 1977). Den Ortsnamen kommt außerdem in der Definition von Machtverhältnissen und in Ritualen große Bedeutung zu: In (mythischen) Erzählungen tragen etymologische Deutungen der Ortsnamen dazu bei, eine Autorität innerhalb einer Gemeinschaft zu etablieren, wie Kuipers (1984) erklärt. In diese Tradition reiht sich auch der Aufsatz von Clerc-Renaud (Kap. 8) ein, der die Namen in den mündlichen Erzählungen einer brasilianischen Gemeinschaft untersucht. In jüngeren Jahren ist das Forschungsgebiet in entscheidendem Maße ausgedehnt worden: Alford (1988) legt beispielsweise einen transkulturellen Ansatz zur Analyse der Beziehungen zwischen Benennung und Identität vor, während das von Vom Bruck & Bodenhorn (2006) herausgegebene Werk untersucht, welche Namen soziale Gruppen verwenden, um über sich selbst und über andere zu sprechen. Wie die Herausgeber in Anlehnung an Clifford Geertz treffend erklären, „naming is a crucial aspect of converting anybodies into somebodies“ (Vom Bruck & Bodenhorn 2006: 3). Neuroand Psycholinguistik In der Neurolinguistik finden sich Arbeiten zu den Eigennamen hauptsächlich im Bereich der Sprachpathologie (Spracherkennung und -produktion). Die Frage nach der Verarbeitung der Eigennamen im menschlichen Gedächtnis nimmt einen großen Teil der neurolinguistischen Forschung ein (vgl. Cohen & Burke 1993). Zahlreiche Studien befassen sich beispielsweise mit der Verarbeitung der Eigennamen bei Aphasie (z. B. Semenza 1997) oder im Falle von Alzheimererkrankungen. Semenza et al. 2003 suggerieren beispielsweise, dass Eigennamen bei Alzheimererkrankungen die empfindlichste Namenkategorie darstellen und schlagen vor, bei der Diagnostik der Krankheit Tests einzuführen, bei denen Eigennamen erkannt werden müssen (proper name retrieval tasks). In diesem Zusammenhang ist auch gezeigt worden, dass Eigennamen zwar im lexikalischen System der beiden Hirnhälften gespeichert werden (vgl. Saffran et al. 1980), dass aber die rechte Hirnhälfte in besonderem Maße für die Produktion der Eigennamen verantwortlich ist (vgl. Van Lancker & Klein 1990, Semenza 1997). In einer anderen Perspektive haben Müller & Kutas (1997) neurophysiologische Erkenntnisse vorgelegt, aus denen hervorgeht, dass das Gehirn Eigennamen und Gattungsnamen unterschiedlich verarbeitet. Die Resultate der neurolinguistischen Forschung scheinen folglich die dichotomische Un- <?page no="23"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 17 terscheidung zwischen Nomina Propria und Appellativa zu stützen - die in der westlichen Welt seit zwei Jahrtausenden tradiert wird. Die Psycholinguistik interessiert sich ihrerseits für die Memorisierung der Eigennamen (die anders als Gattungsnamen eingeprägt werden; vgl. Anderson & Hastie 1974), für die Zusammenhänge zwischen Gesichtserkennung und Benennung oder für den Zugang zum mentalen (onomastischen) Lexikon (vgl. Valentine, Brennen & Bredart 1996). Diese Studien fußen auf experimentellen Anordnungen, wobei die Eigennamen oft prototypische Personen- oder Ortsnamen sind, die den Probanden als dekontextualisierte Einheiten vorgesetzt werden. Jüngere Arbeiten haben sich außerdem der Marktforschung geöffnet und die Wirkungsweisen von Markennamen untersucht (vgl. z. B. Gontijo & Zhang 2006). Eigennamen in der gesprochenen Sprache Die Thematik, mit der sich diese Publikation befasst, will einerseits die unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Ansätze zur Erforschung der Eigennamen berücksichtigen, andererseits sollen aber auch die verschiedenen Arten „gesprochener Sprache“ konzeptualisiert und erörtert werden. Tatsächlich unterscheiden sich die hier vorgestellten Forschungsbereiche nicht nur bezüglich ihres theoretischen Hintergrunds und des analytischen Vorgehens, sondern auch relativ zu der Art und Weise, in der Mündlichkeit verstanden wird. In den folgenden Abschnitten sollen deshalb diejenigen Konzeptualisierungen vorgestellt werden, die für den vorliegenden Sammelband relevant sind. Mündlichkeit Wenn in namenkundlichen Texten von gesprochener Sprache die Rede ist, so bezieht man sich gemeinhin auf ältere Sprachstufen, die nicht selten aufgrund der Analyse der Eigennamen beschrieben werden können. So sind sich die Onomasten über die sprechsprachliche Herkunft der Eigennamen einig: Familiennamen tradieren beispielsweise oft regional- oder lokalsprachliche Ausdrücke, die längst nicht mehr verwendet werden. Mündlichkeit wird hier quasi als Vorstufe der verschriftlichten Verwendung von Namen betrachtet, wobei es die Aufgabe der Namenkundler ist, durch die etymologische Analyse der Namen auf die ursprüngliche (sprech)sprachliche Form der untersuchten Spracheinheiten vorzudringen. Dieses Verständnis von Mündlichkeit teilt die historische Onomastik mit der Dialektologie. Tatsächlich bestehen zwischen den Erhebungsmethoden beider Disziplinen <?page no="24"?> 18 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin große Ähnlichkeiten: Man denke an die Art und Weise, in der Daten für die ersten Sprachatlanten gesammelt wurden (vgl. Simoni-Aurembou 2002 über die Feldforschung, die Edmond Edmont und Jules Gilliéron für die Erstellung des Atlas Linguistique de la France geleistet haben) und vergleiche sie mit jüngeren Arbeiten aus dem Bereich der Namenkunde (z. B. Windberger- Heidenkummer 2001): Die Erhebung der Daten anhand eines vorgefertigten Fragebogens, der im Rahmen eines Gesprächs mit so genannten „Informanten“ eingesetzt wird, ist mit großer Kontinuität beibehalten worden (wobei in neuerer Zeit die digitale Aufzeichnung des Gesprächs als zusätzliche Etappe der Datensammlung eingeführt wurde). In einer anderen Perspektive - die sich im soziolinguistischen Unterscheidungskriterium der Diamesis widerspiegelt - wird die gesprochene Sprache gleichsam als Genre interpretiert, die einer geschriebenen (meist literarischen) Sprache entgegengesetzt wird. Diese Auffassung geht einerseits aus der philologischen Tradition hervor, andererseits ist sie aber auch im pragmalinguistischen Ansatz präsent. Die Philologen haben schon im 19. Jh. versucht, gewisse Eigenschaften der Eigennamen mit deren sprechsprachlicher Verwendung zu erklären. Besondere Beachtung haben hierbei Studien zur Prosodie der Eigennamen in den klassischen Kultursprachen Europas gefunden (Hosius 1895, Hempl 1896, Cipriani 1913). Hier lässt sich auch der in diesem Band enthaltene Aufsatz von Poccetti einreihen (Kap. 2), der sprachliche Phänomene in lateinischen Texten untersucht, die in diesem Sinne auf Mündlichkeit verweisen. Obwohl die Überlegungen pragmalinguistisch orientierter Forschung andere Ziele verfolgen, kann man auch in dieser Disziplin eine eher idealisierte Vorstellung von Mündlichkeit feststellen: Dies kommt insbesondere in der Tatsache zum Ausdruck, dass sich die traditionelle Pragmatik stets auf Beispiele gesprochener Sprache beruft, die nicht etwa aus einer wie auch immer gearteten Erhebung hervorgehen, sondern gänzlich durch die Introspektion des Forschers entstanden sind (vgl. Searle 1958). Gesprochene Sprache wird außerdem in jüngeren Ansätzen als empirisches Datenmaterial verstanden, das mit Hilfe von Audio- und Videoaufzeichnungen festgehalten werden kann und somit die Grundlage einer detaillierten Analyse bildet, die unter anderem - und im Unterschied zu anderen Forschungsrichtungen - auf das wiederholte Abspielen der registrierten Daten zurückgreifen kann. Mithilfe solcher Aufzeichnungen sind beispielsweise Arbeiten im Bereich der Sozioonomastik und vor allem der interaktionalen Onomastik entstanden. Bevor wir diese neueren Forschungsrichtungen beschreiben, kommen wir im folgenden Abschnitt aber auf den pragmalinguistischen Ansatz zurück, der vor allem im deutschen Sprachraum zahlreiche namenkundliche Studien hervorgebracht hat. <?page no="25"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 19 Pragmatik der Eigennamen Der Einfluss, den die Pragmatik in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht nur auf die Sprachwissenschaft ausgeübt hat, spiegelt sich auch in den namenkundlichen Studien jener Zeit wider: Während Zabeeh (1968) sich der vorwiegend philosophischen Betrachtung der Eigennamen verschreibt, legt Dobnig-Jülch (1977) eine Studie vor, in der die Autorin die Verwendung von Tiernamen untersucht. Neben einzelnen Analysen dieser Art ist die Forschungsrichtung - die man, einem Aufsatz von Otmar Werner folgend, als Pragmatik der Eigennamen definieren könnte (Werner 1995) - in der Tat nur in wenigen Beiträgen behandelt worden (Werner 1986, 1995, Ruoff 1995, Hoffmann 1999). Es handelt sich hierbei um Versuche, die Eigennamen in ihrem kontextuellen, dialogalen Umfeld zu analysieren - teilweise unter Zuhilfenahme von Aufzeichnungen (z. B. Ruoff 1995, der stilistische Fragen im Zusammenhang mit Eigennamen erläutert). Es bleibt ungeklärt, ob in den Aufsätzen von Werner (1986, 1995) die besprochenen Beispiele erfunden, zufällig „aufgegriffen“, oder tatsächlich empirisch belegt sind. Seine Analysen lassen jedoch Schlüsse zu, die über die traditionelle Sinn-/ Referenz-Problematik hinausgehen. Der Autor hebt insbesondere hervor, dass der mit einem Eigennamen bezeichnete Gegenstand in manchen Fällen erst konstituiert werden muss: „U. U. muss auch das Referenzobjekt selbst erst konstituiert und definiert werden: Von wo bis wo soll der eine, von wo an soll der andere Straßenname gelten? Sollen zwei künftig zusammen verwaltete Orte einen eigenen Namen erhalten [...]? “ (Werner 1995: 482). Diese Überlegungen stellen die in der Onomastik weit verbreitete Annahme in Frage, wonach der Eigenname auf ein Objekt verweist, das vor der Referenzierung bereits als solches erkannt wird. Das Hauptverdienst der pragmalinguistischen Erforschung der Eigennamen liegt somit darin, den Versuch unternommen zu haben, onomastische Fragestellungen in einen zeitgenössischen sprachwissenschaftlichen Diskurs zu stellen (vgl. auch Debus 1985, Van Langendonck 1985, Knechtges 1999, Blanár 2001). Gesprochene Sprache als empirische Grundlage In den bisher vorgestellten Forschungsansätzen wird der gesprochenen Sprache zwar jeweils eine sehr große Bedeutung für die Untersuchung der Eigennamen zugeschrieben. Eine methodische Auseinandersetzung mit den analytischen Vorgehensweisen, die der Untersuchung mündlicher Sprachproduktionen dienen, ist jedoch nicht vorgelegt worden. Die Ansätze, die von einer empirisch fundierten Erforschung der Eigennamen in der gesprochenen Sprache ausgehen, sind rar: Es handelt sich einerseits um die Sozio- <?page no="26"?> 20 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin onomastik, welche sich auf die soziolinguistische Tradition beruft, und andererseits um die interaktionale Onomastik, die sich des analytischen Instrumentariums der Konversationsanalyse bedient. Sozioonomastik und Soziolinguistik Daten aus der gesprochenen Sprache werden in der Namenkunde zuweilen zu Rate gezogen, um ein Inventar der geläufigen Namenvarianten zu erstellen. Windberger-Heidenkummer (2001) verbindet beispielsweise einen soziolinguistisch orientierten Ansatz mit einer strukturalistisch geprägten Referenztheorie und dokumentiert so die räumliche Orientierung der Sprecher bei der Verwendung von Flurnamen. Die Erkenntnisse dieser Forschungsarbeit fußen auf Audioaufnahmen, die ausschließlich dazu dienen, Toponyme aus den Gesprächen zu extrahieren und sie als isolierte, dekontextualisierte onymische Einheiten zu untersuchen. Die diskursiven Aspekte werden dabei vernachlässigt. Diese Art der soziolinguistisch inspirierten Namenkunde kann der Sozioonomastik gegenübergestellt werden, die ihrerseits verschiedene Ansätze unter der gleichen Etikette vereint: Aus der Philologie ist jener Bereich hervorgegangen, der die sozialen Aspekte untersucht, die bei der Namengebung von entscheidendem Einfluss sind (vgl. Walther & Schultheis 1974) und in dem die Eigennamen vorwiegend auf der Grundlage schriftlicher Dokumente (Urbare, Kirchenbücher usw.; vgl. Kohlheim 1977) beschrieben werden. Ein neuerer Ansatz der Sozioonomastik erforscht hingegen die Namenvarianten, die verschiedene soziale Gruppen (Jugendliche, Senioren, Gastarbeiter, Touristen usw.) verwenden, um auf einen bestimmten räumlichen Referenten hinzuweisen. Dabei stoßen vor allem urbane Verhältnisse auf das Interesse der Forscher: Ainiala & Vuolteenaho (2006) untersuchen beispielsweise die onymischen Elemente, welche unterschiedliche soziale Gruppen einsetzen, um über bestimmte topografische Einheiten (Stadtviertel, Straßen usw.) Helsinkis zu sprechen. Aus der italienischsprachigen Forschung stammt die Arbeit von Pablé (2000, 2009) über die mikrotoponymischen Varianten, welche die Einwohner von Bellinzona (Hauptort des Kantons Tessin) verwenden. Weiterhin nennenswert ist der Aufsatz von D’Agostino (2006): Die Autorin zeigt auf, wie Einwanderer, die sich in Palermo niedergelassen haben, neue Ortsnamen kreieren, die kaum von den gebürtigen Palermitanern verwendet werden. D’Agostino erkennt in diesem Phänomen daher eine identitätsstiftende Komponente. Obwohl die meisten Autoren keinen Moment zögern würden, die Sozioonomastik als soziolinguistische Disziplin zu bezeichnen (vgl. Debus 1995), ist deren Zugehörigkeit zur Soziolinguistik dennoch nicht unumstritten. Während die Sozioonomastik sich damit begnügt, gesellschaftlich relevante <?page no="27"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 21 Fragestellungen in Rahmen der namenkundlichen Untersuchungen zu berücksichtigen (ohne jedoch am wissenschaftlichen, soziolinguistischen Diskurs teilzunehmen), untersucht die Soziolinguistik die sozialen Aspekte, die mit der Benennungspraxis und mit der Verwendung von Eigennamen einhergehen: Namenkonflikte, Probleme die sich beim Sprachkontakt, bei mehrsprachigen Personen oder bei Sprachminderheiten ergeben sind nur einige der Fragen, die in der Soziolinguistik behandelt werden (vgl. Akin 1999, Wyss 2004, Manzano 2006, Boyer 2008). Die Sozioonomastik dagegen stellt die Frage der soziologischen Funktionen der Namen und behandelt diese als Indikatoren einer Zugehörigkeit der jeweiligen Personen zu bestimmten sozialen Gruppen (z. B. Standeszugehörigkeit, Religionszugehörigkeit usw.). Interaktionale Onomastik und Konversationsanalyse Betrachtet man die Arbeiten, die im Bereich der Konversationsanalyse zu den Eigennamen veröffentlicht wurden, so lassen sich durchaus gewisse Interessensgebiete identifizieren, die auch von der Onomastik beleuchtet werden: So haben sich Konversationsanalysten in besonderem Maße mit der Frage der Referenz der Eigennamen auseinandergesetzt. Anders als die theoretische Namenforschung stützt die Konversationsanalyse ihre Untersuchungen ausschließlich auf sprechsprachliche, interaktionale Daten. Das Referieren wird nicht so sehr als ein „Zeigen auf“ einen extralinguistischen Gegenstand verstanden, sondern vielmehr als ein „Konstituieren“ eines für die Interaktion relevanten Objekts. Das Referieren wird demnach als eine interaktionale Handlung gesehen, die im Gespräch beobachtbar ist. Interessanterweise decken sich die bisher von der konversationsanalytischen Forschung untersuchten Einheiten mit den zwei großen Kategorien der Namenkunde: Während das Referieren auf Orte nur in bescheidenem Maße untersucht worden ist (Schegloff 1972, Auer 1979, Mondada 2000, Myers 2006), ist gerade in jüngster Zeit ein steigendes Interesse für die referenzielle Verwendung von Personennamen festzustellen (Sacks & Schegloff 1979, Auer 1983, Downing 1996, Schegloff 1996, 2007, Enfield & Stivers 2007, Lerner & Kitzinger 2007, Oh 2007, Halonen 2008). In ihrer Analyse der Verwendung von Personennamen in der Interaktion beschreiben Sacks & Schegloff (1979) zwei Prinzipien: Zum einen beobachten sie eine Präferenz für die Minimierung referenzieller Mittel - wonach jeweils die kürzeste (sprachliche) Form für das Herstellen der Referenz (d.h. Namen und Pronomina) vorgezogen wird, zum anderen erweist sich, dass die Sprecher die Referenzierung jeweils rezipientengerichtet vornehmen. Das Konzept des recipient design besagt, dass die Sprecher ihre verbalen <?page no="28"?> 22 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin Handlungen gleichsam auf den jeweiligen Gesprächspartner zuschneiden: Im Falle der Personenreferenz bedeutet dies, dass sie minimale Referenzformen (wie Namen) nur dann verwenden, wenn sie davon ausgehen, dass der Gesprächspartner die damit bezeichnete Person problemlos identifizieren kann. Diese Referenzformen nennen die Autoren recognitionals. Die spezifische Untersuchung der sequenziellen Positionen, in denen Eigennamen im Laufe des Gesprächs genannt werden, lässt Schegloff (1996) erkennen, dass diese vorwiegend in den anfänglichen Gesprächsphasen verwendet werden (initial reference occasions), während in späteren Phasen des Gesprächs (subsequent reference occasions) vermehrt Proformen gebraucht werden, um auf denselben Referenten zu verweisen. Ausgehend von diesen Beobachtungen untersucht Schegloff diejenigen Fälle, in denen Personennamen nicht nur am Anfang des Gesprächs, sondern auch in den darauf folgenden Sequenzen vorkommen. Es stellt sich heraus, dass solche „späte“ Nennungen einerseits die Gesprächsart kennzeichnen - so kommen sie vor allem im Konfliktgespräch häufig vor - und andererseits von den Sprechern dazu verwendet werden, um interaktional relevante Handlungen zu vollziehen, wie beispielsweise die Einführung einer Uneinigkeit ausdrückenden Sprechhandlung (disagreement) oder der Übergang zu einem neuen Gesprächstopic. Damit geht das konversationsanalytische Interesse für Personennamen über die eigentliche Referenzproblematik hinaus und setzt sich mit Fragen auseinander, die sowohl den sequenziellen Aufbau des Gesprächsverlaufs, als auch die sozialen und pragmatischen Effekte der Namenverwendung dokumentieren (vgl. Watson 1981, Schwitalla 1995, De Stefani 2004, Mondada 2004). In Bezug auf die Toponyme ist insbesondere der Aufsatz von Schegloff (1972) hervorzuheben, in dem der Autor nicht nur untersucht, wie die Sprecher einen Ort beschreiben, sondern auch wann sie Ortsbeschreibungen verwenden. Dieser Ansatz, der nicht nur Toponyme, sondern auch Deiktika und Gattungsnamen berücksichtigt, analysiert die Verwendung so genannter „Ortsbezeichnungen“ (place terms, Schegloff 1972: 81) unter Berücksichtigung der interaktionalen Aktivitäten in die sie eingebunden sind. Für einen Ort können theoretisch unendlich viele verschiedene Bezeichnungen verwendet werden: Anstelle des Ausdrucks „mein Haus“ kann auch eine Beschreibung wie „neben der Bäckerei“ - beispielsweise in Wegbeschreibungen - verwendet werden (vgl. Myers 2006). Die Verwendung von Ortsbezeichnungen hängt aus dieser Perspektive mit situativen, kontextuellen und interaktionalen Kontingenzen zusammen. So spiegelt sich die Lokalisierung der Gesprächsteilnehmer in der Verwendung der Ortsbezeichnungen wider (laut Schegloff 1972: 86 würde z. B. ein Amerikaner, der nach Frankreich reist, von einer Reise nach „Europa“ sprechen). Auch die Art und Wei- <?page no="29"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 23 se wie Gesprächsteilnehmer kategorisiert werden, schlägt sich im Gebrauch der Ortsbezeichnungen nieder; umgekehrt ermöglicht die Nennung einer Ortsbezeichnung eine Sprecherkategorisierung (z. B. als „Fremder“, „Ortsansässiger“ etc.). Im Bereich der Namenkunde sind Fragestellungen dieser Art in den vergangenen Jahren vorwiegend innerhalb der Italianistik behandelt worden (vgl. De Stefani 2006, 2009, De Stefani & Pepin i. D.). Eigennamen als problematische Einheiten Eigennamen stellen in der sprachwissenschaftlichen Forschung nicht nur Forschungsobjekte dar: Oft sind sie auch sprachliche Einheiten, die in der korpusbasierten Bearbeitung von Sprachdaten ein Problem repräsentieren. In der diskurs- und konversationsanalytischen Tradition werden beispielsweise ethische und juristische Fragen, die mit dem Schutz der Privatsphäre einhergehen, sehr ernst genommen. Aus diesem Grund werden Eigennamen (sowohl Personenals auch Ortsnamen), die in einem Korpus vorkommen, häufig anonymisiert. Obwohl dieser ethische Anspruch auf den ersten Blick lobenswert erscheint, stellt er die Forscher, die Eigennamen mithilfe eines diskurs- oder konversationsanalytischen Instrumentariums untersuchen wollen, vor ein schier unlösbares Dilemma. Versuchen diese Forschungsrichtungen durch die Anonymisierung der Daten zu verhindern, dass Rückschlüsse auf die Identität der Teilnehmer gezogen werden können, hat die dialektologisch ausgerichtete Onomastik eine dazu genau entgegengesetzte Herangehensweise: Die Sprecher - üblicherweise als „Informanten“ oder „Gewährspersonen“ bezeichnet - werden nicht selten mit ihrem vollen Namen genannt, der durch weitere Angaben (Wohnort, Beruf, Alter, Geschlecht usw.) ergänzt wird. Solche Informationen tragen zum einen dazu bei, die Authentizität der Daten zu belegen, zum anderen werden damit bestimmte sprachliche Phänomene mit den traditionellen, aus der Soziologie übernommenen Parametern in Verbindung gebracht. Die Beiträge Das vorliegende Buch setzt sich mit der Verwendung der Eigennamen in der gesprochenen Sprache unter vier verschiedenen, aber komplementären Standpunkten auseinander: a) die Beziehung zwischen gesprochener und geschriebener Sprache, b) die soziolinguistischen und anthropologischen Aspekte der Eigennamen, c) die Pragmatik der Eigennamen und d) die Verarbeitung der Eigennamen in Korpora gesprochener Sprache. Die folgenden Abschnitte sind mit der Absicht verfasst worden, dem Leser eine inhaltliche Übersicht zu geben. <?page no="30"?> 24 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin Das Verhältnis zwischen gesprochener und geschriebener Sprache wird im ersten Teil des Buches ausgehend von drei unterschiedlichen Überlegungen thematisiert. Der Aufsatz von Betina Schnabel-Le Corre und Jonas Löfström befasst sich mit der Identifikation und der Akzentuierung von Ortsnamen in der deutschen und der schwedischen Sprache. In einer kontrastiven Perspektive zeigen die Autoren auf der Grundlage zweier aus Agglomerationsnamen bestehender Korpora, dass die Sprecher transparente Endonyme (d.h. Ortsnamen, deren etymologische Bedeutung für die Sprecher rekonstruierbar ist, wie z. B. deutsch Altbach oder schwedisch Karlstad) nach spezifischen akzentuellen Schemata aussprechen. Diese Schemata werden einerseits mit der Silbenstruktur der Namen und andererseits mit ihrem funktionalen Typus erklärt (appellativ-proprial vs. generisch-spezifisch). Paolo Poccetti bezieht sich hingegen ausschließlich auf geschriebene lateinische Texte und zeigt auf, wie darin sprechsprachliche Verwendungen von Eigennamen erkennbar sind. Seine detaillierte Untersuchung literarischer Texte und anderer Dokumente zeigt auf, wie in der geschriebenen Verwendung der Eigennamen strukturelle, aus der gesprochenen Sprache stammende Benennungsverfahren sichtbar werden. Darüber hinaus illustriert sein Aufsatz, dass lateinische Autoren die Eigennamen nicht nur zum Referieren oder Adressieren verwandten, sondern auch um ein neues Diskursobjekt einzuführen oder um einen Identitätszug hervorzuheben oder zu kaschieren. 10 Sarah Leroy beschließt den ersten Teil des Buches mit einem Beitrag, der den Stellenwert der Mündlichkeit in der sprachwissenschaftlichen Erforschung der Eigennamen untersucht. Die Autorin verweist auf die zahlreichen Forschungsperspektiven, welche die Berücksichtigung gesprochener Sprache in der Namenkunde eröffnen kann und hebt gleichzeitig die damit verbundenen Schwierigkeiten hervor. Der zweite Teil des Buches ist den soziolinguistischen und anthropologischen Forschungsansätzen gewidmet und besteht aus vier Aufsätzen, die das in der Soziolinguistik und in der Dialektologie verbreitete Verfahren der Datenerhebung durch Befragung von „Informanten“ anwenden und damit verschiedene sprachliche und kulturelle Terrains untersuchen (Finnland, Bulgarien, Italien und Brasilien). Terhi Ainiala analysiert Daten, die sie in halbdirektiven Gruppengesprächen erhoben hat und beschreibt nicht offizielle toponymische Formen, welche die Sprecher zur Bezeichnung der Stadtteile Helsinkis verwenden. Die so isolierten Toponyme werden unter Berufung auf die in der Soziolinguistik üblichen Variabeln - wie z. B. Alter oder 10 Auf interessante Weise beschreibt Johannes Schwitalla (Kap. ) ähnliche Funktionen auf der Grundlage einer minutiösen Analyse interaktionaler Daten. <?page no="31"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 25 sozioökonomische Schicht - untersucht. Dies ermöglicht der Autorin aufzuzeigen, dass die Verwendung (aber auch die Nichtverwendung) bestimmter Formen dazu dient, soziale Identität darzustellen: Sprecher können sich beispielsweise durch den Gebrauch einer bestimmten toponymischen Form als „gebürtige“ oder als „zugewanderte“ Bewohner eines Stadtteils zu erkennen geben. Diiana Bodourovas Aufsatz setzt sich aus einer anderen Perspektive mit Fragen der Identität auseinander. Auf der Grundlage einer zweimonatigen Feldforschung in der pomakischen Bevölkerung Bulgariens - deren Angehörige als bulgarischsprachige Muslime bezeichnet werden - hat die Autorin die fortschreitende „Bulgarisierung“ der Anthroponyme dokumentiert. Sie stützt sich dabei auf aufgezeichnete und transkribierte Gespräche und beschreibt die Beziehungen zwischen Benennung und Identität, wobei sie die Pomaken als eine Ethnie betrachtet, die aufgrund ihrer religiösen und sprachlichen Eigenheiten sowohl in der östlichen als auch in der westlichen Welt verankert ist. Der Aufsatz von Elena Tamborrino und Alessandro Bitonti untersucht die kulturellen Aspekte der Namenverwendung einer Anzahl jugendlicher Migranten, die sich mit ihren Familien im süditalienischen Lecce (Apulien) niedergelassen haben. Auf der Grundlage von Gesprächen und Fragebögen zeigen die Autoren, dass die Namenwahl nicht nur in Bezug zur sozialen Positionierung innerhalb der Gastgemeinschaft ein wichtiges Moment ist, sondern auch im Verhältnis zur originären Kultur der Migranten. Agnès Clerc-Renaud untersucht schließlich aus einer anthropologischen Perspektive die Praktiken der Namengebung in einer Ortschaft im Nordosten Brasiliens und setzt diese in Verbindung zu der Herstellung der „sozialen Zeit“ durch die Gemeinschaft. Sie bezieht sich dabei auf lange Ausschnitte mündlicher Erzählungen und zeigt, wie narrative Praktiken dazu dienen können, Anthroponyme und Toponyme zu interpretieren - in einer Art Gegenüberstellung zwischen den Schichten der legendenhaften Erzählung und der Geschwindigkeit mit der sich soziale Veränderungen in der untersuchten Gemeinschaft abwickeln. Der dritte Teil des Buches untersucht die Funktionen, die Eigennamen (hier insbesondere Personennamen) in verschiedenen diskursiven Umgebungen erfüllen können und reiht sich somit in den Bereich der Pragmatik ein. Der Aufsatz von Johannes Schwitalla fokussiert die kommunikativen Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen im Gespräch. Der Autor analysiert authentische, aufgezeichnete und transkribierte Interaktionen in deutscher Sprache und zeigt, dass die Sprecher Personennamen sowohl für die Herstellung des sozialen Kontakts verwenden, als auch um soziale Identitäten zu manifestieren, um die Beziehung zwischen den Sprechern zu re- <?page no="32"?> 26 Elwys De Stefani, Nicolas Pepin geln oder um die eigenen Äußerungen zu perspektivieren. Der Autor erweitert damit frühere Überlegungen (vgl. Schwitalla 1995) und leistet somit einen weiteren, bedeutenden Beitrag zur Beschreibung der Funktionsweisen der Eigennamen. Nunzio La Fauci und Heike Necker befassen sich mit den Formen und Funktionen, mit denen Personennamen in der Sportberichterstattung des italienischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Erscheinung treten. Dabei beziehen sich die Autoren auf Jakobsons funktionalistischen Ansatz und beschreiben die Eigenheiten des Genres „Sportberichterstattung“ im Fernsehen durch eine morphologische, syntaktische und textuelle Analyse der Eigennamen. Der Aufsatz von Johanna Isosävi beschließt den dritten Teil des Buches mit einer Analyse der pragmatischen Funktionen der Personennamen in den Dialogen zeitgenössischer französischer Filme. Die Autorin analysiert den vokativen Gebrauch von Vor- und Familiennamen und beschreibt die Sprechakte, in die sie eingebunden sind. Die Untersuchung der Filmdialoge - die eine spezifische Art der Mündlichkeit widerspiegeln und auch dramaturgischen Bedürfnissen entsprechen müssen - zeigt, dass in diesem Genre die vokative Verwendung der Personennamen vor allem in Sprechakten wie Interpellation, Begrüßung, Frage, Versprechen, Entschuldigung und Bedankung zu beobachten ist. Der letzte Teil des Buches befasst sich mit der Verarbeitung sprechsprachlicher Daten in der linguistischen Forschung. Diese Problematik wird durch zwei Aufsätze illustriert, die sowohl die Frage nach der aus ethischen und juristischen Gründen notwendigen Anonymisierung sprachlicher Daten stellen, als auch untersuchen, wie der Transfer von Eigennamen aus ihrer natürlichen Umgebung in einen wissenschaftlichen Kontext erfolgt. Iris Eshkol erläutert die Probleme, welche mit der Anonymisierung eines sprechsprachlichen Korpus verbunden sind, das in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Orléans erstellt wurde. Die Autorin untersucht die diskursiven Elemente, die eine Identifizierung der Sprecher ermöglichen und geht dabei weit über die Personennamen hinaus. Diese „benennenden Einheiten“ (entités dénommantes in der Terminologie der Autorin) zeichnen sich in der Tat durch eine große typologische Diversität aus. Die Anonymisierung eines solchen Korpus muss folglich verschiedene Beschreibungen berücksichtigen, die auf ein bestimmtes Individuum verweisen könnten, wie z. B. Personennamen, Ortsnamen, Handlungen, Beruf, ethnische Herkunft usw. Die Verschiedenheit der Sprachelemente, die dabei verwendet werden, verunmöglicht eine automatisierte Anonymisierung der Daten. Jenseits der komplexen Probleme, welche die Anonymisierung sprechsprachlicher Daten <?page no="33"?> Eigennamen in der gesprochenen Sprache. Eine Einführung 27 begleiten, zeigt dieser Aufsatz, dass die individuelle Referenz auf eine Person bei weitem nicht nur durch Eigennamen ausgedrückt werden kann. Der Beitrag von Marie Aurélie Thériault beschließt den vorliegenden Band mit einer Beschreibung der Methoden, mit der (im Rahmen dreier toponymischer Befragungen im Québec) die erhobenen Toponyme aus ihrem natürlichen, sprechsprachlichen Umfeld in einen wissenschaftlichen Kontext überführt wurden. Die Autorin erläutert die einzelnen Etappen ihrer Vorgehensweise und beschreibt insbesondere die Charakteristika der Toponyme, die ausschlaggebend sind für deren Kategorisierung als „generische“ bzw. als „spezifische“ Nameneinheiten (génériques vs. spécifiques), der frankokanadischen namenkundlichen Terminologie entsprechend. Es zeigt sich hier, wie die wissenschaftlichen Bedürfnisse der Klassifizierung in der Beschreibung der Toponyme widerspiegelt werden. Die in diesem Band gesammelten Aufsätze zeugen von lebhaften Forschungstendenzen, die sich zurzeit vorwiegend in der europäischen Linguistik abzeichnen. Die Berücksichtigung mündlichen Datenmaterials kann weit reichende Konsequenzen haben und von epistemologischer Bedeutung sein: Tradierte analytische Kategorien müssen auf der Grundlage neuerer Forschungsresultate vielleicht überdacht werden. Die hier vorgestellten Ansätze können möglicherweise auch dazu beitragen, einem besonders beharrlichen Forschungsdesideratum mindestens ansatzweise zu entsprechen: die Beschreibung einer sprachwissenschaftlichen Theorie der Eigennamen. Bibliografie Ainiala, Terhi & Vuolteenaho, Jani (2006): How to study urban onomastic landscape? Acta Onomastica 47: 58-63. Akin, Salih (1999) (Hg.): Noms et re-noms. La dénomination des personnes, des populations, des langues et des territoires. Rouen, Université de Rouen. Alford, Richard D. (1988): Naming and identity. A cross-cultural study of personal naming practices. New Haven, HRAF Press. Anderson, John M. (2007): The grammar of names. Oxford, Oxford University Press. Anderson, John M. & Hastie, Reid (1974): Individuation and reference in memory. Proper names and definite descriptions. Cognitive Psychology 6/ 4: 495-514. Aschenberg, Heidi (2002): „Niemand ist mein Name“ - zur Diskursfunktion von Eigennamen. 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L’exemple de l’allemand et du suédois Betina Schnabel-Le Corre (Université Rennes 2 - Haute Bretagne) Jonas Löfström (Université Rennes 2 - Haute Bretagne) Introduction Les toponymes sont, dans chaque langue, d’origines diverses datant d’époques différentes et ayant des substrats linguistiques variés. Leur adaptation à la langue parlée actuelle ainsi que leur transmission à travers les siècles engendrent facilement une prononciation et une intonation particulières, qui en elles mêmes peuvent être des marques d’un statut à part dans le vocabulaire. Qui plus est, ces noms propres fonctionnent souvent comme des étiquettes, non interprétables dans la langue d’aujourd’hui. C’est la raison pour laquelle notre intérêt se concentre sur les toponymes qui sont morphologiquement analysables d’un point de vue synchronique. Les langues germaniques se caractérisent par une accentuation mobile, dont l’accent lexical variable permet de distinguer les mots ou classes de mots. Ainsi, en allemand par le seul accent on peut faire la différence entre le verbe 'modern (‘avarier’) et l’adjectif mo'dern (‘moderne’), en suédois entre une phrase nominale comme 'grön'sak (‘chose verte’) et un nom composé 'grön sak (‘légume’), et en anglais entre un verbe ob'ject et un nom commun 'object. Le lien entre morphologie, morpho-syntaxe et accent lexical a fait objet de nombreuses études et des règles précises ont été dégagées (Wagner 2002). Dans les mots composés à structure hypotactique, c’est généralement le déterminant (dans les langues germaniques majoritairement le premier constituant) qui porte l’accent principal (au détriment du déterminé dont l’accent principal lexical est dégradé en accent secondaire). Ainsi, dans le nom commun allemand 'Neu bauten ('neu nouveau + 'bauten constructions = maisons récentes), l’accent principal tombe sur le premier élément neu, l’accent secondaire sur le deuxième Bau. Dans un mot composé suédois du même type, la structure est parallèle : suédois ` ny byggen ('ny + ` byggen = maisons récentes) avec l’accent tonique principal sur le premier élément sous forme d’un accent mélodique (`) distinctif. En anglais, un contour prosodique spécifique peut être observé pour les mots composés : 'black board ('black ‘noir’ + 'board ‘tableau’ = tableau noir). <?page no="44"?> 38 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström Dans cet article tous les exemples seront indiqués en orthographe standard, mais l’analyse des schémas accentuels sera bien évidemment basée sur la prononciation. Variation accentuelle des toponymes complexes Les toponymes eux aussi montrent une variation accentuelle qui, jusqu’alors, n’a pas fait l’objet d’autant d’études systématiques que le nom commun. Cependant l’accentuation des toponymes semble également obéir à des règles spécifiques et bien précises. Notre étude aura donc pour objet de mettre en évidence les tendances significatives de l’accentuation (la prosodie) des toponymes en allemand et en suédois. Pour ce faire, nous partons de l’hypothèse que les différents schémas accentuels sont influencés par le type fonctionnel des constituants, ainsi que par leur structure syllabique. Dans les toponymes composés, les schémas accentuels sont plus variables et plus complexes que dans les noms communs. Il existe des toponymes composés hypotactiques dans lesquels l’accent principal ne tombe pas sur le déterminant, mais sur le déterminé. Il existe donc côte à côte des contours concurrentiels qu’on ne trouve que rarement dans les noms communs composés. En allemand, deux toponymes tels Neu'wied et 'Neu markt n’ont pas le même schéma accentuel : 'Neu markt est accentué sur le déterminant neu alors que Neu'wied est accentué sur le déterminé Wied. D’une façon comparable, les toponymes suédois 'Ny bro et Ny'kvarn se distinguent par un accent principal sur respectivement le premier et le deuxième constituant. Or, en suédois, la distinction est nettement plus fréquente entre une accentuation principale qui porte toujours sur le premier constituant mais qui est réalisée soit comme accent tonique (‘aigu’) soit comme accent mélodique (‘grave’). Se distinguent ainsi les toponymes comme 'Ny bro avec accent tonique (‘aigu’) sur le premier constituant et les toponymes comme ` Ny köping, dont l’accent principal est mélodique (‘grave’) comme dans les noms communs composés. Allemand Suédois a) 'Neu markt 'Ny bro 'Nord heim 'Norr by b) Neu'wied Ny'kvarn Ober'asbach Norra'hammar c) - (non existant) 'Ny köping Les exemples (a) suivent pour l’allemand l’accentuation générale des mots composés communs, alors que pour le suédois cette accentuation est particu- <?page no="45"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 39 lière (distribution limitée). Les exemples (b) montrent, pour les deux langues, un glissement de l’accent de la syllabe accentuable du premier constituant vers la syllabe accentuable du deuxième constituant, et l’exemple (c) une variation mélodique de l’accent principal ici réalisé comme accent grave (contrairement à l’accent aigu dans 'Ny bro), qui correspond au schéma accentuel général des mots composés communs en suédois. La question est de savoir si ces variations complexes sont motivées pour les deux langues germaniques, l’allemand et le suédois, par des critères linguistiques et notamment par la structure morpho-syntaxique ou syllabique et/ ou par l’appartenance des constituants à différents types fonctionnels. Corpus Dans l’état actuel de l’étude des contours prosodiques des toponymes, nous nous sommes intéressés essentiellement aux endonymes. On comprend sous endonyme l’appellation toponymique exprimée dans la forme orthographique et dans la langue locale de la région où l’entité dénommée est située, indépendamment du système d’écriture (Deutschland en allemand, Sverige en suédois). L’endonyme s’oppose à l’exonyme qui lui est défini comme le nom géographique utilisé dans une langue pour désigner un lieu situé en dehors du territoire dont cette langue est la langue officielle (Commission de toponymie, 1997) (Germany (angl), Allemagne (fr), Tyskland (sué), Schweden (all), Sweden (angl), et Suède (fr)). Parmi les endonymes, seuls les toponymes composés font objet de cette recherche, car ils sont segmentables et donc susceptibles de fournir des régularités entre structure morphologique et contour prosodique. Contrairement aux toponymes opaques, simples ou complexes (comme Berlin, Sigmaringen (all) Hjo, ou Abbekås (sué)) les toponymes complexes segmentables sont transparents. Un toponyme complexe est considéré comme transparent quand un locuteur de langue maternelle peut le segmenter en composants qui sont synchroniquement signifiants. Afin d’étudier de manière systématique les schémas accentuels des toponymes complexes transparents, nous avons établi un corpus représentant un sous-ensemble catégoriel (les agglomérations) des toponymes par langue. Pour étayer et illustrer l’analyse nous avons élargi notre analyse des schémas accentuels (en dehors du corpus) à quelques exonymes, dont la structure se trouve être très proche de celle des endonymes choisis, par exemple Neu Dehli ou Kapstadt (all), Gorno-Altaj ou Kapstaden (sué). Nous avons également cité quelques exemples de toponymes qui ne désignent pas une agglomération et ne sont pas des endonymes, mais des exonymes désignant res- <?page no="46"?> 40 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström pectivement une région ou un pays (Neu Braunschweig (all), Nya Guinea (sué)). Élaboration du corpus allemand Nous avons élaboré un corpus pour l’allemand basé sur l’inventaire de toutes les villes d’Allemagne. Étant donné le grand nombre de villes dans ce pays (plus de 2’000), nous avons considéré que ce genre de toponyme (nom de ville) est suffisant pour étudier la structure interne des noms d’agglomération. De cette liste nous avons écarté tous les noms simples d’agglomération, comme Berlin, Köln ou Hameln et quelques toponymes complexes opaques. Partant des 2’074 noms de ville répertoriés, nous avons pu établir un corpus comprenant quelques 800 noms d’agglomération. Cette méthode s’est avérée assez pertinente, parce que nous avons créé un corpus fermé (il n’existe pas d’autres noms de ville complexes transparents en Allemagne) et représentatif (tous les cas ont été étudiés), mais qui a l’inconvénient de ne prendre en considération qu’un type d’objet topographique, à savoir l’agglomération. Élaboration du corpus suédois Le corpus suédois est un extrait du dictionnaire Norstedts svenska uttalslexikon (NSU) (Hedelin 1997). L’avantage de ce dictionnaire de prononciation est, fait rare, qu’il traite de la même façon les noms communs et les noms propres. Chaque entrée est annotée dans le dictionnaire avec la transcription en alphabet phonétique international. Le dictionnaire comprend quelques 145’000 entrées ; les noms propres sont de l’ordre de 7’000, la plupart des toponymes, et les agglomérations en représentent environ 2’600 occurences. Pour cet article, seules les entrées marquées ort ‘agglomération’ ont été retenues. Contrairement à l’Allemagne, la distinction entre ville et agglomération n’est pas utile dans l’établissement de notre corpus. Nous avons eu recours à la sélection d’agglomérations du dictionnaire NSU, car les villes (stad (sué)) sont peu nombreuses et ne coïncident pas toujours avec les communes (qui sont au nombre d’environ quatre cents en Suède) et sont comprises dans les agglomérations. Les principes de sélection du vocabulaire à inclure dans le dictionnaire et les principes de transcription de la prononciation font que la représentativité des résultats de notre étude est assurée. A la base du dictionnaire NSU, il y a différents dictionnaires conventionnels ou de prononciation et des enquêtes de terrain. Quelle que soit la forme de la source, écrite ou orale, les entrées sont systématiquement transcrites phonétiquement. On y trouve la prononciation soignée et la prononciation relâchée, ainsi que des variantes régionales. <?page no="47"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 41 Annotation du corpus Notre objectif de trouver les régularités des contours accentuels pertinents pour les deux langues a nécessité tout d’abord un classement des constituants des toponymes en différents types permettant d’expliquer les schémas accentuels divergents de ceux des noms communs. Les critères de classement choisis pour chacun des constituants correspondent, au niveau formel, au nombre de syllabes et, au niveau fonctionnel, au statut d’appellatif ou de nom propre (ou dérivé de nom propre). Catégorisation des constituants en types fonctionnels D’après la terminologie établie (Stani-Fertl 2001), nous avons adopté une description fonctionnelle des toponymes complexes à l’aide d’une double dichotomie. Appellatif et proprial Nous faisons la différence entre des éléments appellatifs et propriaux (respectivement A et P) ; ainsi, Victoriasee (all) ou Berings sund (sué) sont composés d’un élément appellatif (See et sund) et d’un élément proprial (Victoria et Bering). Les prépositions, marques casuelles ou autres indications grammaticales ne sont pas prises en compte dans cette analyse. Par extension, appellatif désigne aussi bien un nom commun qu’un adjectif (Back 2002 : 10). Ainsi, dans une approche contrastive, les constituants appartenant à différentes classes de mots - dans la partie qui n’est pas propriale - peuvent facilement être mis au même niveau et comparés d’une langue à l’autre : oriental (adj.) dans Timor oriental (fr) comparé à Ost (nom commun) dans Osttimor (all) ou öst (nom commun) dans Östtimor (sué). De la même façon, nous traitons les dérivés adjectivaux des noms propres au même niveau comme dans l’exemple : La baie de Poméranie (fr), Pommersche Bucht (all), Pommerska bukten (sué) où on peut comparer les adjectifs propriaux pommersche et pommerska et le nom propre Poméranie. Générique et spécifique Il est nécessaire de distinguer entre éléments génériques et éléments spécifiques (g et s respectivement). Ainsi, dans Suezkanal (all), Kanal est un élément générique (Ag), qui renvoie à la catégorie d’objet topographique à laquelle appartient le lieu qu’il désigne. Suez, l’élément proprial, est spécifique (Ps) et permet d’identifier le canal en question. Ainsi, l’élément spécifique <?page no="48"?> 42 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström ajouté à un appellatif générique transforme le nom complexe, Suez + Kanal, en nom propre renvoyant à l’unique désigné Suezkanal. Cependant, un nom propre peut fonctionner comme générique et constituer « l’objet de base » que l’on spécifie à l’aide d’un autre terme, dit spécifique : Französisch Guyana (all), Guyane française (fr) Franska Guyana (sué), où les adjectifs französisch, française, franska sont des propriaux spécifiques (Ps) et les constituants propriaux Guyana et Guyane sont génériques (Pg). Dans cet exemple, il s’agit pour les trois langues de toponymes sous forme d’un groupe nominal, mais on trouve également des mots composés soudés à l’écrit qui fonctionnent de la même manière et qui dans notre terminologie deviennent ainsi comparables aux groupes nominaux : Kleinasien (all), Asie mineure (frç) et Mindre Asien (sué). Extrait du corpus allemand accent class. Fonc const. 1 syll const. 2 syll Altgolm sec As + Pg alt- 1 golm 1 Altbach prim As + Ag alt- 1 bach 1 Althausen sec As + Ag alt- 1 hausen 2 Bergstetten prim/ sec As + Ag berg- 1 stetten 2 Eggenfelden sec As + Ag eggen- 2 felden 2 Französisch Guyana group2 As + Pg französisch 3 Guyana 3 Isenburg prim Ps + Ag Isen- 2 burg 1 Troisdorf prim Ps + Ag Trois- 1 dorf 1 Marl-Hüls sec Ps + Pg Marl- 1 Hüls 1 Neckarsulm sec Ps + Pg Neckars- 2 Ulm 1 Saarlouis sec Ps + Pg Saar- 1 Louis 2 Dans l’annotation du corpus, nous avons donc étiqueté (à l’aide d’informations collectées d’après les réponses apportées par des locuteurs natifs) les trois critères suivants. Les constituants ont été définis comme appellatif, proprial, d’un côté, générique et spécifique d’un autre (Ag ou As, Pg ou Ps), le nombre de syllabes par constituant a été indiqué, et la nature et la position de l’accent lexical ont été déterminées et signalées dans le corpus. L’accent annoté prim renvoie à l’accentuation tonique du premier constituant en allemand, aigu à l’accent tonique du premier constituant en suédois, grave à l’accent mélodique du premier constituant en suédois, sec au deuxième en allemand et en suédois. Ces annotations concernent les toponymes qui à <?page no="49"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 43 l’écrit sont soudés. Les toponymes qui forment un syntagme nominal (non soudé à l’écrit) reçoivent un accent de groupe (annoté group2). Pour l’allemand et le suédois cette accentuation correspond à un accent tonique sur le dernier constituant du syntagme nominal (cf. Französisch Guy'ana et Västra `Frölunda dans les extraits des corpus allemand et suédois). Des locuteurs natifs ont prononcé un certains nombre de toponymes significatifs d’après leurs structures divergentes (essentiellement l’appartenance de leurs composants à différents types fonctionnels et ayant une, deux ou plus de deux syllabes), leurs réalisations ont été enregistrées, visualisées et analysées à l’aide du logiciel PRAAT pour renforcer nos observations. Extrait du corpus suédois accent class. Fonc const. 1 syll const. 2 syll Nydala grave As + Pg ny- 1 Dala 2 Västerhaninge sec As + Pg väster- 2 Haninge 3 Västra Frölunda group2 As + Pg västra 2 Frölunda 3 Korsnäs aigu As + Ag kors- 1 näs 1 Lotorp aigu/ grave As + Ag lo- 1 torp 1 Kyrkås grave As + Ag kyrk- 1 ås 1 Västervik grave As + Ag väster- 2 vik 1 Ljunghusen grave As + Ag ljung- 1 husen 2 Lindesberg sec As + Ag lindes- 2 berg 1 Jormvattnet grave Ps + Ag Jorm 1 vattnet 2 Ilstorp aigu Ps + Ag Ils- 1 torp 1 Upplands Bro group2 Ps + Pg Upplands 2 Bro 1 Upplands Väsby group2 Ps + Pg Upplands 2 Väsby 2 Accentuation Une fois l’ensemble des toponymes retenus traité (élaboration du corpus annoté et visualisation par le logiciel PRAAT des sonagrammes des toponymes enregistrés qui représentent les différentes combinaisons de types fonctionnels possibles et ayant différents nombres de syllabes (une, deux ou trois)), nous avons pu en tirer les premières constatations et établir une comparaison au niveau du sonagramme des types de toponymes entre les deux langues. <?page no="50"?> 44 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström Constatations déductibles du signal de parole au niveau phonétique Sur les sonagrammes de quelques exemples de toponymes en allemand et en suédois, prononcés par différentes locutrices, on distingue facilement les différents schémas accentuels. Figure 1: Le nom de ville Troisdorf accentué sur le premier constituant Figure 2: Le nom de ville Neuruppin accentué sur le deuxième constituant Pour l’allemand, dans un toponyme complexe comme 'Trois dorf (Ps + Ag), l’accentuation du premier constituant se manifeste par des valeurs de la fréquence fondamentale (FØ en hertz (hz) = courbe en pointillés dans la partie inférieure de la figure) et d’intensité (courbe en continu en décibels (db)), plus élevées sur le constituant troisque sur le <?page no="51"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 45 constituant atone ou faiblement accentué par un accent secondaire -dorf. Les variations du signal de parole sont également plus amples sur le composant accentué. Dans la réalisation du toponyme Neurupp'in (figure 2), seule la courbe de la fréquence fondamentale est plus élevée et la rupture de FØ est respectée, mais l’intensité n’augmente que si on prend en considération l’énergie intrinsèquement plus faible sur la voyelle / i: / que sur la diphtongue / ɔ ^y/ . Figure 3: Le toponyme Göteborg avec accent principal aigu sur le deuxième constituant Figure 4: Le toponyme Nyköping accentué par un accent principal grave sur le premier constituant, ny <?page no="52"?> 46 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström L’accent lexical est néanmoins perçu clairement sur la deuxième syllabe du deuxième constituant Ruppin par les personnes germanophones. Pour le suédois, le sonagramme de la réalisation du toponyme suédois Göteborg (figure 3) montre que le deuxième constituant monosyllabique est accentué par un accent tonique (‘aigu’). Dans cet exemple, on observe les mêmes caractéristiques au niveau du sonagramme que pour l’allemand. La courbe FØ est plus élevée, l’énergie déployée pour la prononciation est plus grande (ce qui est visible sur la courbe d’intensité en continu qui monte sur le deuxième constituant accentué -borg) et le signal de parole plus ample. En ce qui concerne les exemples ` Ny köping et Gotska ` Sand ön (voir figures 4 et 5) qui illustrent une accentuation mélodique par l’accent grave, on constate sur le signal de parole que la variation est encore plus importante que sur l’accentuation tonique en allemand ou en suédois, avec une forte amplitude sur la voyelle accentuée respectivement / y: / et / a/ . Ce qui est spécifique du suédois concerne surtout l’évolution fortement marquée de la courbe FØ qui atteint deux sommets, un premier sur la voyelle accentuée, suivi par un deuxième sur la voyelle suivante. Analyse du corpus selon des critères morphologiques et fonctionnels Pour pouvoir faire le rapport entre schémas accentuels d’un côté et structure interne et critères fonctionnels de l’autre, le corpus annoté a été trié d’après différents critères. D’abord on a regroupé les différents schémas accentuels, à Figure 5: Le toponyme Gotska Sandön (Ps + Pg) accentué sur la première syllabe du deuxième constituant Sandön <?page no="53"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 47 savoir l’accentuation respectivement sur le premier ou sur le deuxième constituant, comme on peut l’observer dans les topopnymes 'Neu markt ≠ Neu'ulm en allemand et 'Ny bro ≠ Dals 'Ed en suédois, en occurrence des toponymes à constituants monosyllabiques. Il s’ajoute pour le suédois une variation distinctive au niveau de l’accentuation mélodique, à savoir la distinction entre l’accent principal tonique (‘aigu’) et l’accent mélodique (‘grave’) qui frappe le premier constituant, par exemple dans 'Ny bro ≠ `Ny hem. Puis, à l’intérieur de ces sous-groupes, le nombre de syllabes de chacun des constituants a été pris en considération pour couvrir les cas de toponymes à un ou plusieurs constituants plurisyllabiques comme dans les toponymes 'Neuen haus ≠ Saar'kirchen pour l’allemand et `Ny åker ≠ Göte'borg pour le suédois. Les tris obtenus fournissent déjà des informations sur le rapport entre strucure syllabique et accentuation. Nous avons par la suite relié ces données avec l’appartenance des constituants aux différents classes fonctionnelles. Tendances significatives Cette démarche, qui consiste à étudier les schémas accentuels à la fois sous un aspect phonétique et au niveau morphologique/ fonctionnel, a permis de dégager des tendances significatives, des similitudes et différences pour les deux langues étudiées. Comme mentionné plus haut, un certain nombre de toponymes suit le schéma accentuel des noms communs composés, à savoir qu’en règle générale l’accent frappe le premier constituant d’un mot composé. Pour l’allemand, deux combinaisons entre constituants d’une certaine structure syllabique et d’un certain type fonctionnel suivent ce schéma. Premièrement, le cas où chacun des constituants est monosyllabique et que le deuxième est un élément appellatif, tandis que le type fonctionnel du premier peut être appellatif ou proprial : 'Alt bach (As + Ag) 'Schwalm stadt (Ps + Ag) Deuxièmement, le cas où le deuxième constituant est un appellatif monosyllabique et que le premier constituant est un plurisyllabique, indépendamment de son type fonctionnel : 'Weißen burg (As + Ag) 'Gundels heim (Ps + Ag) Pour le suédois, l’accent principal mélodique est assigné - comme pour les noms communs composés - au premier constituant des toponymes dans trois cas. Premièrement, quand chacun des constituants est monosyllabique <?page no="54"?> 48 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström et que le deuxième est un élément appellatif à part entière (ne faisant pas partie des suffixoïdes) : ` Ny hem (As + Ag) ` Got hem (Ps + Ag) Deuxièmement, quand le deuxième constituant est un appellatif monosyllabique (y compris les suffixoïdes) et que le premier constituant est un plurisyllabique indépendamment de son type fonctionnel : ` Väster vik (As + Ag) ` Frilles ås (Ps + Ag) ` Björke by (As + Ag) ` Inga torp (Ps + Ag) Troisièmement, quand le deuxième constituant est plurisyllabique, indépendamment de son type fonctionnel : ` Bark åkra (As + Ag) ` Ny köping (As + Pg) En suédois l’accent principal aigu peut également frapper la première syllabe des toponymes complexes, ce qui n’est pas le cas pour les noms communs composés. Dans ce cas, le deuxième constituant fait normalement partie du groupe des morphèmes ‘suffixoïdes’ non accentuables (cf. Teleman et al. 1999 : 131). Il s’agit de constituants comme -by, -land, -löv, -stad. 'Halls berg (As + Ag) 'Karl stad (Ps + Ag) A ces suffixoïdes répertoriés dans la grammaire de l’académie suédoise, comme dans les toponymes Visby, Jämtland, Eslöv, on peut également ajouter les appellatifs suivants : -berg, -bo, -bro, -dal, -näs, -sele, -sta et -torp. Hormis dans les combinaisons fréquentes citées ci-dessus, l’accent dans les toponymes complexes frappe le deuxième constituant dans toutes les autres combinaisons aussi bien en allemand qu’en suédois. En allemand, on retrouve ce schéma quand le deuxième élément est du type fonctionnel ‘proprial’ sans que le nombre de syllabes des constituants ou le type fonctionnel du premier constituant entre en ligne de compte. Dans les exemples suivants ce schéma est réalisé quand le premier et le deuxième constituants sont monosyllabiques : Neu'wied (As + Pg) Saar-'louis (Ps + Pg) <?page no="55"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 49 L’accent frappe également le deuxième constituant, quand le premier constituant, appellatif ou proprial, est plurisyllabique et le deuxième un proprial monosyllabique : Kalten'brunn (As + Pg) Donau'wörth (Ps + Pg) Les deuxièmes constituants dans des combinaisons entre un appellatif ou proprial plurisyllabique et un proprial générique plurisyllabique sont également accentués : Großen'brode (As + Pg) Donau'eschingen (Ps + Pg) L’accentuation du deuxième constituant est également régulière dans les toponymes dont le deuxième constituant est un appellatif plurisyllabique quel que soit le nombre de syllabes du premier constituant sous la condition qu’il s’agisse d’un proprial : Saar'kirchen (Ps + Ag) Sachsen'hausen (Ps + Ag) Rhein'felden (Ps + Ag) Zusen'hofen (Ps + Ag) Les règles deviennent plus complexes quand les deux constituants sont des appellatifs plurisyllabiques et le deuxième constituant fait partie de certains appellatifs. En particulier avec les appellatifs -hausen, -heide -stetten ou -weiler en combinaison avec un appellatif plurisyllabique en premier constituant, l’accentuation est plutôt irrégulière. Comme les constituants -ingen, -dingen, -lingen ou -tingen qui sont certes opaques dans une perspective synchronique mais assez fréquents (Ettingen, Eigeldingen Seitingen, Waiblingen) et toujours inaccentués, ces appellatifs semblent être non accentués quand ils sont précédés d’un appellatif plurisyllabique et s’opposent au cas précedent avec un proprial en premier constituant : 'Ober hausen (As + Ag) 'Nieder stetten (As + Ag) 'Ober heide (As + Ag) 'Frieden weiler (As + Ag) Cette analyse devrait certainement être approfondie, mais nous avons néanmoins observé que des toponymes peu connus peuvent faire hésiter les locuteurs de langue allemande comme le nom de la ville Sonderhausen, qui a été prononcé par une partie des personnes testées sur la première syllabe tandis que les autres ont opté pour une accentuation sur la deuxième. En suédois, il existe des appellatifs en deuxième position dans les toponymes qui ont tendance à attirer l’accent principal. En voici la liste non exhaus- <?page no="56"?> 50 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström tive, tirée de la grammaire de l’Académie suédoise (Teleman et al. 1999 : 131) : -borg, -bro, -hamn, -holm, -lund, -stad, -vik. S’y ajoutent d’après notre analyse les appellatifs suivants : -berg, -krona, -sand, -sund. L’accent principal sur ces constituants peut être tonique (‘aigu’) ou mélodique (‘grave’) quand le constituant est plurisyllabique. Le premier constituant peut être de type fonctionnel appellatif ou plus souvent proprial : Lands ` krona (As + Ag) Göte ` borg (Ps + Ag) Le deuxième constituant, s’il est proprial, est également frappé d’un accent principal, qui peut être tonique (‘aigu’) ou mélodique (‘grave’) quand le constituant est plurisyllabique. Le cas le plus fréquent en suédois est un appellatif spécifique adjectival combiné avec un proprial plurisyllabique : Väster ` haninge (As + Pg) Mais il existe aussi des toponymes à base de deux propriaux qui forment des groupes nominaux quand on prend la perspective de la norme de l’orthographe, mais qui au niveau de la phonétique ne se distinguent pas des autres toponymes composés. L’accent principal qui frappe ces éléments propriaux peut donc être tonique (‘aigu’) ou mélodique (‘grave’) selon le nombre de syllabes et la structure morphologique du constituant (Edet est une forme déclinée du nom propre Ed) : Dals'Ed (Ps + Pg) Lilla'Edet (As + Pg accent aigu) Västra `Frölunda (As + Pg accent grave) En allemand ces groupes nominaux à l’écrit existent également et sont toujours accentués sur le deuxième constituant. On peut distinguer d’après la morphologie des constituants deux types de groupe nominaux. Le premier est une combinaison entre un proprial (très rarement un appellatif ) sous forme d’adjectif et un proprial sous forme de substantif. On pourrait facilement s’imaginer aussi la présence d’un appellatif comme deuxième constituant (par exemple *Bayrisch Walden (Ps + Ag)), mais dans la liste de villes allemandes, ce type de formation toponymique n’est pas attesté. Bergisch 'Gladbach (As + Pg) Schwäbisch 'Gmünd (Ps + Pg) Pour le deuxième type de groupe nominal, il s’agit d’une combinaison entre deux propriaux. L’orthographe est différente, un trait d’union apparaît à <?page no="57"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 51 l’écrit entre les deux constituants au lieu d’un espace, mais le schéma accentuel ne change pas de manière significative : Marl-'Hüls Wanne-'Eickel La structure interne de ces toponymes peut néanmoins être discutée, car il s’agit la plupart du temps de communes regroupées qui ont gardé leur nom sous une forme juxtaposée. Cette particularité engendre parfois une hésitation quant à l’interprétation du type fonctionnel des constituants. S’agit-il de deux propriaux spécifiques (Ps + Ps) ou bien l’un des propriaux est-il générique (Ps + Pg , Pg + Ps) ou encore s’agit-il, en synchronie, d’un seul proprial (Ps). Le même phénomène se trouve dans la formation des adjectifs et des noms communs, schwarz-'weiß ‘noir et blanc’, et des noms dont le statut est ambigu (ils ne sont considérés ni entièrement comme des noms communs ni entièrement comme des noms propres), par exemple Oster'sonntag (‘dimanche de Pâques’) ou Fastnachts'dienstag (‘mardi gras’) ou encore des noms propres comme das Vater 'Unser (‘le Notre Père’), das Einmal'eins (‘la table de un’) . Dans les deux langues, comme dans d’autres langues germaniques (en général), les groupes nominaux à deux constituants Ag + Ps sont un cas plutôt rare étant donné que le déterminant précède le déterminé. On ne trouve donc que peu d’exemples, et uniquement en allemand, parmi les noms d’agglomérations endonymes, mis à part la combinaison très fréquente entre la dénomination Bad (‘bain’ comme dans les noms d’agglomérations françaises Aix-les-Bains) et un proprial : Stadt Allendorf (Ag + Ps) Bad Homburg (Ag + Ps) Par contre, un petit nombre d’exonymes montrent cette structure dans les deux langues : (all) Kap 'Horn (Ag + Ps) Berg 'Sinai (Ag + Ps) (sué) Kap 'Horn (Ag + Ps) Cas particuliers Comme dans la majorité des cas, quand on formule des règles en linguistq iue il y a des exceptions. Ainsi, en ce qui concerne les schémas accentuels des noms d’agglomérations en allemand et en suédois, nous avons constaté un petit nombre de variations qui ne suivent pas les tendances générales telles qu’elles sont indiquées ci-dessus. Ces exceptions ne sont pas toujours isolées mais peuvent elles-mêmes être regroupées. <?page no="58"?> 52 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström Exceptions linguistiques On observe certaines irrégularités quant aux schémas accentuels sur les deuxièmes constituants quand ce schéma est dû au nombre de syllabes. Pour un toponyme allemand comme Oberhausen on devrait trouver normalement l’accent principal sur le deuxième constituant à l‘instar des noms de ville comme Rhein'hausen, Sachsen'hausen. Or, ce nom de ville est accentué sur le premier constituant, non seulement dans la Ruhr ou est située la ville, mais partout en Allemagne. 'Ober hausen (Ag + As) Il est parfois délicat de déterminer le statut d’appellatif ou de proprial d’un constituant en synchronie. Sans une connaissance précise du lieu, il est difficile d’être sûr du statut de tel ou tel composant d’un toponyme. Chez différents locuteurs vont donc exister différentes interprétations du mot, ce qui peut influencer l’application des règles de prononciation, qui restent bien évidemment inconscientes car elles sont inscrites dans la compétence linguistique. Ainsi nous avons constaté une hésitation des locuteurs natifs allemands quant à l’accentuation du toponymes Langenzenn. Le deuxième constituant de ce toponyme peut effectivement être interprété comme appellatif ou comme proprial : Langen'zenn (As + Pg) 'Langen zenn (As + Ag) On trouve aussi dans les toponymes suédois une variation dans le contour prosodique d’un même toponyme. Cette varaition peut être régionale ou individuelle et est souvent remarquée comme exceptionnelle dans les descriptions traditionnelles. Vu la place du nom propre de lieu dans le vocabulaire, il n’est pas étonnant que les constituants (qu’ils soient en première ou deuxième position dans le toponyme) puissent être ambigus quant à leur statut. Dans des toponymes comme Lackalänga et Mjällby, le locuteur du suédois reconnaît les deuxièmes constituants comme relevant de la catégorie des appellatifs génériques. Par contre Mjäll (‘pellicule’) est un nom commun, dont on voit mal la pertinence dans un toponyme. S’agit-il vraiment d’un Ps ? On ne peut pas trancher dans une perspective synchronique. Le même raisonnement est valable pour Lacka, une forme verbale d’un verbe (‘laquer’) qui n’a rien d’évident dans un contexte topographique. Dans le cas de Norrahammar (As + Ag/ Pg), le statut de hammar comme Ag ou Pg dépend de la connaissance de la géographie locale. <?page no="59"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 53 Deux derniers exemples ont une accentuation de mot composé, mais leurs constituants restent opaques car non analysables dans une perspective synchronique : Mjäldrunga (P) et Karbenning (P). Cette variation dans l’analyse fonctionnelle des constituants trouve son parallèle dans l’appartenance des constituants aux groupes des morphèmes « suffixoïdes » ou au groupe d’éléments en deuxième position qui attirent l’accent tonique. A ces zones d’ombre s’ajoute le fait que certains toponymes, dans l’usage, ont tendance à être prononcés sans accent secondaire sur le deuxième constituant ce qui peut rendre l’interprétation de celui-ci incertaine : il peut en effet s’approcher du statut de suffixe de dérivation. La question est de savoir si les suffixes ou certains suffixes sont transparents. Dans les toponymes suivants avec dal ‘vallée’ comme premier constituant, l’accent est celui d’un mot composé, accent grave : ` Dal fors (avec comme deuxième constituant fors ‘courant, rapide’), ` Dal hem (avec hem ‘foyer, maison’) et le nom de fleuve `Dal älven (avec älv ‘fleuve’). Par contre, dans le toponyme Dalby, on trouve trois variantes : une première avec comme deuxième constituant by accentué par un accent secondaire, donc comme un mot composé, ` Dal by. Une deuxième variante garde l’accent grave sur le premier constituant mais sans accent secondaire, ` Dalby (et voyelle finale brève). Dans la troisième variante, l’accent principal porte sur le premier constituant aigu, 'Dalby. La perception du statut de by semble donc varier et influencer le choix de schéma accentuel. Ce statut du constituant appellatif/ suffixal doit être vu à la lumière de certains morphèmes comme stad (‘ville, lieu’), qui dans une syllabe sans accent tonique, se prononcent sans la consonne finale, donc sta. Cette forme coïncide avec une forme orthographique bien établie. La frontière entre ces différents éléments n’est donc pas nette. Il convient d’ajouter que les noms de famille composés en suédois montrent une structure semblable, mais moins motivée dans sa structure transparente. Les similitudes concernant certains morphèmes faisant partie des deux nomenclatures pourraient y être pour quelque chose dans la variation de la prosodie dans les toponymes étudiés, puisque les contours prosodiques des noms de famille ont une structure à part. Tous ces phénomènes contribuent à la variation plus riche des toponymes par rapport aux noms communs. Pour une partie du vocabulaire qui n’est pas intrinsèquement porteuse de sens (dans l’acceptation courante du mot dans le vocabulaire commun), cela ne doit pas étonner. <?page no="60"?> 54 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström Exceptions régionales et dialectales Dans les pays où les dialectes et accents régionaux restent aujourd’hui encore vivants (comme en Allemagne et en Suède, mais aussi en Italie, en Espagne et aux USA) les variations qu’on peut observer dans la langue parlée sont en même temps plus nombreuses et moins stigmatisantes. Les variations et variantes sont effectivement largement acceptées par des locuteurs qui ne partagent pas nécessairement le même code linguistique et de ce fait peuvent être plus facilement utilisées comme l’illustrent les quelques exemples ci-dessous. Dans la région des dialectes alémaniques (répandus dans le sud de l’Allemagne), les noms d’agglomérations sont beaucoup plus souvent accentués sur le premier constituant. Un nom d’agglomération comme Oberbettringen (As + Pg) (commune près de Stuttgart) est accentué en ‘bon allemand’ (la prononciation normée) sur le deuxième constituant alors que l’on l’accentue sur le premier dans la région où est située la commune. Ober'bettringen (As + Pg) 'Ober bettringen (As + Pg) Dans la langue standard parlée dans le nord du Norrland en Suède, qui est influencée par les parlers locaux, certains mots composés sont prononcés avec l’accent principal sur une syllabe du deuxième constituant. C’est le cas quand le mot composé a une syllabe non accentuée entre les syllabes qui portent l’accent principal dans chacun des mots pris isolément. Ainsi centr'al et ho'tell forment le mot propre composé Cen tral ho'tellet, là où le suédois standard a un accent principal grave sur la deuxième syllabe du premier constituant (Hedelin 1997 : 36). Un phénomène semblable est retrouvé dans le suédois du sud du pays, midsommar`afton ‘la veille de la Saint Jean’, mot qui prend l’accent principal (grave) sur le deuxième constituant. En suédois standard, ce mot composé a l’accent grave sur le premier constituant. Cette tendance bien documentée de la variation géographique des schémas accentuels en suédois pourrait être à la base de certaines variations constatées, même sur le plan national. Les règles esquissées ci-dessus comme tendances significatives devraient donc être modifiées si on compte faire une description des variantes géographiques, très intéressantes en linguistique dialectale mais qui dépassent le sujet de notre étude. <?page no="61"?> Identification et accentuation des toponymes en contexte 55 Conclusion Partant de la constatation que les toponymes complexes transparents subissent des variations d’accentuation plus grandes que les noms communs et que des règles précises n’ont pas été établies à ce jour, nous avons analysé un grand nombre de noms d’agglomération en allemand et en suédois pour trouver des liens entre la structure interne des toponymes et leurs accentuation, ainsi que des similitudes et des divergences entre ces deux langues germaniques. Notre étude a finalement permis d’établir un certain nombre de règles qui régissent l’accentuation des noms d’agglomérations et de prouver le rôle déterminant que joue l’appartenance des constituants des toponymes complexes aux différents types fonctionnels (appellatif ou proprial et générique ou spécifique) ainsi que leur nombre de syllabes. Concernant l’allemand, pour les noms de villes deux schémas ont pu être déterminés qui se sont avérés assez réguliers. Le premier correspond à l’accentuation habituelle des noms communs composés tandis que le deuxième est un schéma accentuel qui est très rare pour les noms communs, mais que l’on trouve fréquemment pour les toponymes. Pour le suédois, langue à ton, s’ajoute aux deux schémas déjà présents en allemand un troisième schéma distinctif caractérisé par un accent principal mélodique sur le premier constituant qu’on retrouve habituellement dans les noms communs composés. La présence de trois schémas accentuels et de deux accents mélodiques différents rend les tendances d’accentuation plus complexes en suédois qu’en allemand. Les tendances à réaliser certains types de schémas accentuels selon la structure syllabique et fonctionnelle ont été décrites ici pour les toponymes endonymes désignant des agglomérations. Mais cette analyse peut aussi être appliquée aux autres endonymes transparents (noms de régions, de pays, fleuves, etc.) et aux exonymes transparents. Les structures fonctionnelles et morphologiques (nombre de syllabes) qu’on retrouve dans les toponymes est certes souvent la même pour les agglomérations, pour les autres types d’objets topographiques et pour les exonymes transparents, mais la répartition des schémas récurrents est différente (cf. Kap Horn). De ce fait, un élargissement du corpus aux autres catégories de toponymes pourrait donc compléter les règles d’accentuation des toponymes. Qui plus est, la portée des règles accentuelles concernant les toponymes pourrait également être élargie à d’autres langues germaniques, comme l’anglais qui montre des structures semblables, mais aussi à des langues à accent mobile en général, comme les langues slaves. <?page no="62"?> 56 Betina Schnabel-Le Corre, Jonas Löfström Bibliographie Back, Otto (2002) : Übersetzbare Eigennamen. Eine synchronische Untersuchung von interlingualer Allonymie und Exonymie. Wien, Praesens Verlag. Commission de toponymie (Groupe d’experts des Nations Unie pour les noms géographiques) (1997) : Glossaire de la terminologie toponymique. http: / / www.divisionfrancophone.org/ DivFranco/ kadmon.htm Engstrand, Olle (2004) : Fonetikens grunder. Lund, Studentlitteratur. BKG (2002) : German glossary of toponymic terminology. Frankfurt, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie. Hedelin, Per (1997) : Norstedts svenska uttalslexikon. Stockholm, Norstedts. Institut Géographique National (2004) : Publications de la commission de toponymie. « Charte de toponymie ». http: / / www.ign.fr Liste aller deutschen Städte : http: / / www.nxplorer.net/ news-2006-04-28-liste-allerdeutschen-staedte.html Löfström Jonas (2005) : Namn på främmande länders orter i det svenska språket. Svenskans beskrivning 27 : 172-180. Löfström, Jonas & Schnabel-Le Corre, Betina (2005) : Description linguistique en toponymie contrastive dans une base de données multilingue. Corela. Le traitement lexicographique des noms propres. http: / / edel.univ-poitiers.fr/ corela/ document.php? id=366 Stani-Fertl, Roman (2001) : Exonyme und Kartographie. Weltweites Register deutscher geographischer Namen, klassifiziert nach Gebräuchlichkeit, und ihrer ortsüblichen Entsprechungen. Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien. Teleman, Ulf et al. (1999) : Svenska Akademiens grammatik. Stockholm, Svenska Akademien. Vaxelaire, Jean-Louis (2001) : Pour une lexicographie du nom propre. Paris, Université Denis Diderot. Wagner, Petra (2002) : Vorhersage und Wahrnehmung deutscher Betonungsmuster. Bonn, Universität Bonn (Dissertation non publiée). <?page no="63"?> 3. Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels dans les textes latins Paolo Poccetti (Université de Rome 2) Le système des désignations personnelles et les textes Notre connaissance du système des désignations personnelles du monde romain est lié aux textes confiés à l’écriture. Elle est, en outre, limitée aux témoignages fournis par les documents officiels et publics et par la prose littéraire. Par conséquent, les désignations personnelles dans la communication quotidienne et dans les contextes informels demeurent pour la plupart obscures. Ce n’est peut-être pas un hasard si deux ouvrages collectifs, consacrés à l’enquête sur l’oralité en latin, ne font aucune allusion à l’emploi des noms propres en contextes d’oralité. 1 La recherche sur l’emploi des anthroponymes en conditions d’oralité et, inversement, la recherche des reflets de l’oralité à travers les anthroponymes pourraient ainsi paraître un défi impossible. D’autre part, l’enquête sur les conditions d’oralité à travers un corpus de textes écrits pose des problèmes de méthode plus généraux qui concernent en fait aussi les niveaux diachroniques moins éloignés des langues modernes (tels que, par exemple, les langues de l’Europe au XVIII e et au XIX e siècles). Toutefois, il faut rappeler que l’oralité est connexe de la littérature romaine ancienne de manière plus profonde que dans les traditions littéraires modernes. Avant de se manifester à travers l’écriture, la littérature latine a connu une phase très longue d’oralité. En outre, en ce qui concerne la structure officielle des désignations personnelles, la civilisation romaine présente dans son développement une évolution diachronique remarquable, qui peut s’échelonner de la manière suivante : 1) Nom unique (idionyme) (structure monomembre) 2) Prénom + gentilice (nom de famille) (structure bimembre) 3) Prénom + gentilice + cognomen (3 élements) 4) Prénon + gentilice + cognomen + tribus (4 éléments) 5) Prénon + gentilice + cognomen + tribus + agnomen (5 éléments) A tous ces éléments s’ajoute normalement la filiation (patronyme) ou le nom du patron (dans les cas d’affranchis). L’enregistrement correct du nom per- 1 Vogt-Spira Gregor (1991), Dangel & Moussy (1996). <?page no="64"?> 58 Paolo Poccetti sonnel est indispensable pour devenir citoyen romain, comme le déclare la Lex Iulia Municipalis : eorumque nomina praenomina patres aut patronos tribus cognomina (« il doivent indiquer leur nom de famille, leur prénom, le nom du père ou du patron, la tribu d’appartenance, leur cognomen »). 2 Préalablement il faut se poser la question de savoir quels sont les textes qui peuvent reproduire ou refléter des contextes d’oralité. En principe tout genre littéraire et tout document non littéraire, notamment les inscriptions et les papyrus, peuvent abriter des témoignages de l’oralité. Mais le problème véritable est de détecter et d’identifier les contextes différents de l’expression orale. Dans cette direction l’analyse des noms propres peut nous apporter une contribution importante. Par exemple, le Satyricon, roman inspiré du réalisme, se compose de niveaux stylistiques differenciés par rapport au milieu socioculturel des personnages et des contextes de l’énonciation et nous fournit des indices précieux, car il permet de saisir les variations dans l’emploi des noms propres. 3 Il nous montre ainsi la distribution de nombreux éléments qui composaient le nom personnel du protagoniste par rapport aux différents contextes de la communication. Par exemple, la dénomination officielle complète de Trimalchion, l’une des figures du Satyricon, était composée des éléments suivants : C.Pompeius C.f(ilius) Trimalchio Maecenatianus. C’est celle que Trimalchion veut faire graver comme épitaphe. 4 Dans le récit, en revanche, il est normalement mentionné par son cognomen, notamment Trimalchio (ex. Trimalchio exclamat, dixit, etc.). Mais, lorsque l’on s’adresse à lui, il est appelé par son prénom Gaius. Ainsi en est-il dans les formules de salutation : (1) et illi quidem exclamavere ‘vale Gai’, hi autem ‘ave, Gai’ (Petr., Sat. 74) « ceux qui sortaient criaient ‘au revoir Gaius’ ; ceux qui entraient ‘bonjour, Gaius’ ». De même dans l’expression (2) plausum post hoc automatum familia dedit et ‘Gaio feliciter’ conclamavit (Petr., Sat. 50, 1) « toute la volaille applaudit ce tour de force et s’écria d’une seule voix ‘vive Gaius’ ». 2 Cf. Nicolet (1976). Le système onomastique étrusque fonctionnait en parallèle au système romain, cf. Heurgon (1977). 3 Sur l‘onomastique du Satyricon un répertoire encore précieux est Priuli (1975). 4 Petr., Sat. 71, 12: inscriptio quoque vide diligenter si haec satis idonea tibi videtur : « C. Pompeius Trimalchio Maecenatianus » hic requiescit. <?page no="65"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 59 Mais c’est le théâtre qui représente le réservoir le plus riche de l’emploi des noms propres dans l’oralité. Le théâtre est en effet une source privilégiée par rapport aux autres genres littéraires, du fait qu’il consiste essentiellement en interactions verbales. Il permet de vérifier comment un locuteur réagit à l’emploi d’un nom par son interlocuteur. Toutefois une limite tient au fait que les dialogues scéniques sont conçus pour donner aux spectateurs les moyens d’identifier et de caractériser les personnages les uns par rapport aux autres. Aussi, les désignations personnelles jouent un rôle tout à fait spécial parce qu’elles servent à renseigner sur les attitudes et les relations réciproques. Dans le théâtre de Plaute il est assez fréquent que quelqu’un s’adresse à son interlocuteur par son nom personnel, tandis que celui-ci lui oppose une appellation, tantôt méprisante tantôt flatteuse, qui manifeste ses sentiments : (3) CA. Salve Palinure ! PA. O scelerum caput, salveto ! Quid agis ? (Pl., Curc. 234) « CA. Salut, Palinure ! PA. Salut, roi des scélérats. Comment va ? ». Dans ce cas, scelerum caput se substitue au nom propre et a une fonction référentielle. En revanche, la même tournure figure ailleurs en fonction attributive, accompagnée d’un nom propre : (4) PE. tu n’ Sceledre hic, scelerum caput, meam ludificavisti hospitam ante aedis modo ? (Pl., Mil. 494) « PE. C’est donc toi, Scéledrus, maître scélérat, qui a insulté ici tout à l’heure, devant ma maison, une femme à qui je donne l’hospitalité ? ». Une scène du Poenulus se référant à un contexte amoureux met en jeu les appellations à réserver pour faire la cour et pour s’adresser à l’amie en substitution de son nom personnel : (5) mea voluptas, mea delicia, mea vita, mea amoenitas, meus ocellus meum labellum, mea salus, meum savium, meum mel, meum cor, mea colustra, meus molliculus caseus (Pl., Poen. 365-367) « plaisir de mes jours, mes délices, ma vie, mon agrément, mon petit oeil, ma lèvre mignonne, mon sauveur, mon baiser, mon miel, mon coeur, mon premier lait, mon petit fromage mou ». L’effet comique est obtenu lorsque Milphio, suivant les indications de son patron Agorastocles, s’adresse à la jeune fille par des couples d’appellations de sens opposé : <?page no="66"?> 60 Paolo Poccetti (6) MI. Opsecro hercle te. Voluptas huius atque odium meum, huius amica mammeata, mea inimica malevola, oculus huius, lippitudo mea, mel huius, fel meum, ut tu huic irata ne sis, aut, si id fieri non potest, capias restim ac te suspendas cum ero et vostra familia (Pl., Poen. 392-394) « MI. Je t’en prie, par Hercule, plaisir de ses jours et poison des miens, tétonnière son amoureuse et méchante femme mon ennemie, prunelle de ses yeux et chassie des miens, miel pour lui, fiel pour moi, ne sois pas en colère contre lui ou si cela est impossible... prends une corde et pends-toi avec ton maître et toute votre séquelle ». Dans les textes de théâtre l’emploi d’une appellation au lieu d’un nom propre a parfois le but de masquer l’identité d’un personnage. Ici paradoxalement même les coordonnées qui sont utilisées pour définir de manière exacte l’identité d’un individu, telles que la paternité, le lieu et la date de naissance, ne sont pas suffisantes pour définir l’identité et la connaissance personnelle dans le cas de frères jumeaux homonymes, tels que les Menaechmi de Plaute : (7) ME. Nescio quem, mulier, alium hominem, non me quaeritas. ER. Non ego te novi Menaechmum, Moscho prognatum patre, qui Syracusis perhibere natus esse in Sicilia, ubi rex Agathocles regantor fuit, et iterum Phintia, tertium Liparo, qui in morte regnum Hieroni tradidit, nunc Hiero est ? (Pl., Men. 406- 412) « ME. Je ne sais pas à qui tu en veux, ma belle, mais en tout cas ce n’est pas à moi. ER. Voyons, je ne te connais pas, toi, Ménechme, fils de Moschus, né, comme chacun sait, à Syracuse en Sicile, où régna le roi Agathocle, ensuite Phintias, puis en troisième lieu Liparon, qui laissa en mourant le sceptre à Hiéron, lequel Hiéron règne à présent ? ». Identité et identification entre noms propres et appellations en contextes oraux En général les fonctions essentielles de l’emploi d’un nom personnel consistent dans la présentation d’un individu et/ ou dans l’affirmation de sa propre identité. Dans l’oralité, on distinguera les contextes de dialogue de ceux du récit. En contextes de dialogue, qui sont le plus souvent reflétés par les pièces de théâtre, c’est fréquemment le locuteur qui se présente à la 1 re personne ou qui veut affirmer son identité personelle aux autres. Les deux intentions tantôt coïncident tantôt sont distinguées par des structures syntaxiques différentes. <?page no="67"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 61 Un passage du Trinummus nous montre les différences dans l’ordre syntaxique lorsque le locuteur veut focaliser son identité de manière contrastive (« c’est moi le seul qui suis appelé X et personne d’autre) » ou lorsqu’il il veut tout simplement énoncer son prénom qui se rajoute à un autre moyen d’identification (qui est plus important dans le contexte donné) : (8) SY. Quis tu homo es ? CH. Qui mille nummum tibi dedi, ego sum Charmides. SY. Neque edepol tu is es neque hodie is umquam eris, auro huic quidem. Abi sis, nugator, nugari nugatori postulas. CH. Charmides ego sum (Pl., Trin. 970-972). « SY. Qui donc es-tu ? CH. Celui qui t’a remis les mille écus, Charmidès, lui-même ! SY. Parbleu ! Non, tu n’est pas Charmidès. Tu ne le seras jamais, pas plus aujourd’hui que demain - tout au moins pour cet or. Va conter tes hâbleries à d’autres hâbleurs, hâbleur et demi ! CH. Mais c’est moi Charmidès ! ». L’ordre syntaxique Charmides ego sum se charge d’une valeur contrastive par rapport à ego sum Charmides qui ne rajoute qu’une information supplémentaire par rapport au topic de l’énoncé, notamment l’indication de celui qui a prêté l’argent à son interlocuteur. Celui-ci à son tour s’appuye sur l’identification de l’individu et de son rôle de prêteur d’argent en plaisantant sur son prénom : (9) SY. Nequiquam Hercle’s : nam nil auri fero. Nimis argute me obrepsisti in eapse occasiuncula. Postquam ego me aurum ferre dixi, post tu factu’s Charmides. Prius tu non eras quam auri feci mentionem. Nil agis. Proin tu te, itidem ut charmidatus es, rursum recharmida (Pl., Trin. 973-977) « SY. Parbleu, cela ne sert à rien, car je n’ai pas un liard d’or ! Tu as essayé trop subtilement de me rouler dans cette bonne petite occasion. Aussitôt j’ai dit que j’apportais de l’or, aussitôt te voilà devenu Charmidès. Tu ne l’étais pas, avant que j’en aie parlé. Tu perds ton temps ! Eh bien, comme tu t’es encharmidé, décharmides-toi maintenant ». Remarquons ici le jeu de mots, qui relève de la double identification de l’individu à la fois par son prénom et par son rôle à l’égard de son interlocuteur. Ce jeu de mots se réalise à travers la lexicalisation du prénom Charmidès, d’où sont issus les verbes charmidare et recharmidare, qui sont créés à dessein. En présence d’un nom propre, la position finale du verbe « être » sert à marquer l’identité individuelle, tandis que la position au début ou au centre de la phrase signale une simple déclaration du nom. Des procédés semblables se retrouvent dans les langues modernes, comme par exemple en français, où la <?page no="68"?> 62 Paolo Poccetti formule « Je suis Paul » véhicule une information différente par rapport à « Paul, c’est moi ». Ainsi la fonction d’identification personnelle signalée par la position finale est confirmée dans le cas suivant : (10) SI. Tun es Ballio ? BA. Ego enimvero is sum (Pl., Pseud. 979s.) « SI. C’est toi qui t’appelles Ballio ? BA. Eh oui, c’est bien moi ! ». En revanche, la fonction d’appellation et de présentation de la part du locuteur est signalée par la tournure latine mihi nomen est (+ datif ) : (11) Mihi est Menaechmo nomen (Plaut., Men. 1068) « Mon nom est Menaechmus ». (12) nomen Mercuriost mihi (Plaut., Amph. 18) « Mon nom est Mercure ». Cette formule est semblable à l’expression française « mon nom est X » ou anglaise « my name is X ». En latin, c’est en général la construction avec le datif (par rapport à celle avec le génitif ) qui souligne la propriété inaliénable de l’objet possédé par rapport à son possesseur, 5 ce qui est cohérent avec la nature du nom propre. En outre, à la différence d’autres éléments qui font l’objet de la possession, le nom propre exprime une référence définie unique, ce qui correspond sémantiquement à dire « Je suis le seul X appelé Y ». 6 Le passage (10) fait ressortir le contraste entre le deux formules différentes se référant à l’appellation et à l’identification référentielle. L’appellation et l’identité référentielle peuvent coïncider, lorsqu’elles sont marquées par l’emploi des déictiques, ce qui équivaut à un geste ostensif, tel que le doigt tendu. En d’autres termes, on obtient le sens de « J’affirme que celui-ci que j’indique est X », qui s’applique parfaitement à cette expression de la scène finale des Menaechmi : (13) MES. Hunc ego esse aio Menaechmum. ME I. At ego me (Pl., Men. 1077) « MES. Voici Ménechme, c’est moi qui le dit ! ME I. Et moi, je dis que c’est moi ! ». 5 Cf. Pinkster (1990), Serbat (1996 : 564). 6 Cf. la définition de Kleiber (1981 : 340). <?page no="69"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 63 Présentation et description à travers l’oralité et l’écriture En ce qui concerne la présentation des autres, il faut distinguer la présentation faite en leur présence de celle réalisée en leur absence. Le premier cas correspond au sens de l’expression « Je te présente X » ou « celui-ci est X » ; le second correspond à des formules telles que « quelqu’un qui s’appelle X est venu ou va arriver ». Les deux situations sont marquées en latin par la position syntaxique du nom propre, qui se trouve normalement à l’intérieur de la phrase, alors que le déictique occupe la position initiale : (14) Eorum omnium qui decumani vocabantur princeps erat Quintus ille Apronius quem videtis.[....] hic est Apronius quem in provincia tota Verres, cum undique nequissumos homines conquisisset, cum ipse se cum sui similes duxisset non parum multos, nequitia luxuria audacia sui simillimum iudicavit. (Cic., Verr. II 3, 22) « De tous ces hommes qui portaient le nom de dimeurs le principal était ce Q.Apronius que vous voyez [...] Le voilà, cet Apronius dans la province entière, Verrès s’était mis en quête pour ressembler de toutes parts les pires vauriens et il avait emmené avec lui bon nombre de gens qui lui étaient semblables. C’est pourtant en cet Apronius qu’il a pensé trouver celui qui, en tant que vaurien, en tant que personnage débauché et impudent, lui était absolument semblable ». De manière significative, ces structures de présentation sont constituées par un seul élément de la dénomination. Ce nom exprime la véritable identité des personnages concernés. Dans (14) Cicéron se moque de Apronius. Il fait allusion au nom du sanglier (aper) par un jeu de mots (sui similes ; sui simillimum) avec le terme utilisé pour désigner les suidés (sus, suis), dans le seul but de montrer la véritable nature du personnage. 7 (15) momento turbinis exit Marcus dama. Papae ! Marco spondente recusas credere tu nummos ? Marco sub iudice palles ? Marcus dixit, ita est, adsigna Marce tabellas (Pers. V 79-81) « un mouvement instantané de rotation laisse apparaître Marcus Dama. Bons dieux ! Marcus te porte caution et tu refuses, toi, de prêter ton argent ? Mar- 7 A propos de ce passage, par rapport à la caractérisation de la figure de Verrès chez Cicéron, avec nombre de références à l’emploi des noms propres en allusion au lexique, cf. García Hernandez (2007). <?page no="70"?> 64 Paolo Poccetti cus siège comme juge et tu es pâle ? Marcus l’a dit, cela est, toi, Marcus, tu dois assigner les tablettes des procès-verbaux ». Dans un récit, la présentation de quelqu’un correspond à une description normalement faite en absence de la personne concernée. Il y a deux stratégies, l’une correspondant à une présentation proprement dite, où le nom précède la description des événements, l’autre reposant sur une appellation, où le nom se rajoute. Le premier cas est signalé par la marque syntaxique du verbe « être » à la 3 e personne du singulier, placé en position initiale et suivi du nom propre qui est le sujet de la présentation. Le second se réalise à travers une phrase relative, qui spécifie la dénomination (du type « la personne qui s’appelle X »). En ce qui concerne les structures présentatives (premier cas) remarquons une différence syntaxique entre la présentation réalisée par le locuteur, dont on a déjà parlé ci-dessus, et celles formulées par les autres à la 3 e personne. Dans la présentation faite directement par le locuteur, la position finale du verbe sum marque une affirmation d’identité (« celui qui s’appelle X, c’est moi », ex. : Surus sum), tandis que la position initiale ou centrale signale l’appellation (« mon nom est X », ex. : ego sum Surus). En revanche, les structures présentatives à la 3 e personne se caractérisent par la position du verbe « être » au début de la phrase. C’est la position qui marque la « existential-presentational structure ». 8 Cet ordre syntaxique accentue le rôle du verbe opérateur (« focus on the operator »), qui se charge ainsi d’une « fonction véridique ». 9 En d’autres termes, dans la présentation qui concerne la 3 e personne, l’appellation et l’identité coïncident dans la même expression. Cette tournure appartient également au langage colloquial, dont témoigne une lettre de Cicéron qui fait allusion à des connaissances partagées qui ne sont pas liées à la situation d’énonciation. (16) Est autem Herennius quidam, tribunus plebis, quem tu fortasse ne nosti quidem (Cic., Att. I 18,4) « Il y a un tel, dénommé Herennius, tribun de la plèbe, que tu ne connais peut-être même pas ». Mais cette tournure sert aussi à introduire un sujet nouveau dans le discours, tel que dans le conte oratoire de Cicéron : 8 D‘après la définition de Devine & Stephens (2006 : 213). 9 Cf. Adams (1994) : « The veridical use is nothing other than a particular manifestation of ‚focus on the operator‘ ». <?page no="71"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 65 (17) Erat Pipa quaedam, uxor Aeschrionis Syracusani, de qua muliere plurimi versus in istius cupiditatem facti sunt, tota Sicilia percelebrantur ; erat Nice, facie eximia ut praedicatur, uxor Cleomeni Syracusani (Cic. Verr. 2,5,81-82) « Il y avait une certaine Pipa, la femme d’Aischron de Syracuse, dont le nom était repandu dans la Sicile entière à cause de plusieurs vers osés écrits à son égard ; il y avait une femme, appelée Nice, très belle, dit-on, la femme de Cleomène de Syracuse ». Soulignons au passage, dans les deux exemples, l’emploi de quidam « un certain » avec le nom propre, ce qui souligne d’une nuance ironique la rénommée négative de l’individu en question. La mauvaise réputation de Pipa (17) est notoire, 10 du fait qu’elle a déjà été signalée dans le texte. Dans l’exemple (16), quidam anticipe l’absence de notoriété, signalée plus loin (quem tu fortasse ne nosti quidem), et implique une nuance de mépris pour le personnage public (tribunus plebis). 11 En revanche, dans la tournure erat Nice de l’exemple (17) qui relève aussi d’une structure présentative, le nom propre d’une femme sans notoriété négative n’est pas modifié par quaedam. Cela montre le clivage entre l’emploi de l’indéfini quidam avec un nom propre et son emploi avec un nom commun. Dans ce dernier cas, l’adjectif indéfini est un élément métalinguistique, à valeur généralisante. Ainsi, il est souvent employé au début des contes, alors que les noms propres n’apparaîtront que plus tard dans le texte : (18) Erant in quadam civitate rex et regina (Apul., Met. 4,28) « Il y avait une fois dans une ville un roi et une reine ». Ce procédé se retrouve au début des contes dans plusieurs langues, par exemple en français « il était une fois », en allemand « es war einmal » et en italien « c’era una volta ». 12 La présentation de la personne absente, insérée dans un récit, peut aussi appartenir à l’oralité, comme le montre le prologue du Truculentus plautinien, qui sert à présenter la scène et les personnages aux spectateurs : (19) Hic habitat mulier cui nomen est Phronesium (Plaut., Truc. 12) « Ici habite une femme du nom de Phronésie ». 10 Aeschrionis Syracusani uxor est Pipa, cuiuus nomen istius nequitia tota Sicilia pervulgatum est (Cic., Verr. 2, 3, 77). 11 La nuance de mépris associée à quidam dans ces tournures est soulignée par Serbat (1984) ainsi que par Rosén (1999 : 729). 12 A ce sujet cf. Orlandini & Poccetti (2008 : 240). <?page no="72"?> 66 Paolo Poccetti Mais plus fréquemment ce procédé est employé dans les descriptions en prose avec toute sorte de noms : (20) in monte, cui nomen est Nulo, homines esse aversis plantis octonos digitos in singulis habentes auctor est Megasthenes (Plin., N.H. VII 22, 2, 8) « selon Mégasthène, il existe, sur la montagne appelée Nulus, des hommes qui ont les pieds tournés à rebours et huit doigts à chaque pied ». La phrase relative sert aussi à introduire une dénomination alternative ou un sobriquet par lequel un personnage est nommé au sein d’un certain milieu. C’est le cas de Gaius Cassius, qui est appelé Cephalo, vraisemblablement à cause de sa grosse tête, comme en témoigne Lucilius : (21) Cassius Gaius hic operarius, quem Cephalonem dicimus. Hunc Tullius Quintus index heredem facit et damnati alii omnes (Lucil. 421 M.) « Cassius Gaius, que nous connaissons, est un homme besogneux, que nous appelons « Grosse Tête » spéculateur et voleur. C’est lui que Tullius Quintus, le délateur, choisit comme héritier à l’exclusion de tout autre ». L’omission du verbe dicere « dire, nommer » dans la phrase relative aboutit à la formulation du sobriquet, introduit par qui et « dit aussi » que l’on retrouve souvent dans les inscriptions. 13 Cette indication, qui se rajoute aux autres composantes de la dénomination officielle, témoigne de la désignation d’un individu au sein de son milieu social. Dans cette perspective, l’épigraphie romaine funéraire nous offre des témoignages exceptionnels de la variété des dénominations de chaque individu ainsi que des changements de désignations qui affectent un individu durant sa vie. Les épitaphes latines méritent aussi interêt dans la perspective de la structure des textes, qui reproduisent parfois les conditions de l’énonciation orale. On trouve ainsi des textes où quelqu’un se présente à la 1 re personne ou est présenté par d’autres à la 3 e personne par une série de dénominations qui ne se disposent pas sur le même niveau. C’est le cas des inscriptions funéraires, où le défunt est indiqué par les désignations qu’il a acquis tout au long de sa vie ou sous lesquelles il était connu dans différents milieux. Par exemple, le défunt se présente lui-même à la 1 e personne avec toute la variété de ses désignations personnelles : (22) Hic situs ille ego sum merulator Publius ipse / quod vocitatus eram Baebius cognomine patris Roma mihi patria, nomen meus Primus in aevom hos versus 13 A ce sujet, voir Kajanto (1966). <?page no="73"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 67 fraterque soror tumuloque dicarunt qui pietate sua merito laudem posuere (CIL VI 13481 = CLE 463). « Je suis enterré ici, moi, le celèbre Publius merulator, 14 qui avais l’habitude d’être appelé Baebius, du sobriquet de mon père. Rome a été ma patrie, mon nom a été Primus ; mon frère et ma soeur ont consacré pour l’éternité ces vers au tombeau, eux qui par charité fraternelle et professionnelle ont apposé à juste titre cet hommage ». On trouve également des épitaphes où le défunt est présenté par d’autres, qui mettent en série la succession des dénominations acquises à travers les liens familiaux ou les relations sociales : (23) Quinque hic annorum aetatis conditur infans. Aemilius Hermes hanc generavit, matris de nomine dixit Plotia, patris praenomine Aemilia vixit. Rapuit quam mors in limine vitae (CIL III 1228 = CLE 567). « Ci-gît une enfant de cinq ans. Aemilius Hermès l’a engendrée, il l’a nommée Plotia du nom de la mère, mais elle a vécu avec le prénom de Aemilia du nom de famille du père. La mort l’a enlevée au seuil de sa vie ». Signalons aussi un texte épigraphique où la femme défunte est nommée par une dénomination qu’en réalité elle n’a jamais eue : c’est une fille, dont le nom était Atticilla, qui aurait pu se nommer aussi Marcia, si elle n’était pas décédée avant son mariage : (24) D.M. Atticillae, praenomen Marciae pestis cui dira negavit (CIL XIV 632 = CLE 845). « Consacré aux dieux Mânes. Un cruel fléau a soustrait à Atticilla le prénom de Marcia ». La fonction primaire de l’emploi des noms personnels dans l’oralité relève de l’interpellation (ou allocution) lorsqu’un locuteur s’adresse à un ou, éventuellement, à plusieurs interlocuteurs. Dans ce cas, le choix d’un nom conjugué avec d’autres marques linguistiques (notamment syntaxiques et prosodiques) détermine la force illocutoire de l’énoncé. 14 Le mot merulator n’est pas traduit, parce qu’il est considéré comme étant de sens obscur, cf. le commentaire dans CLE 463, 1. En effet il s’agit de la seule attestation de ce mot dans toute la latinité : Cf. Th.L.L. s.v. merulator. On a suggeré aussi la solution d’un cognomen, qui se rajouterait aux autres noms personnels de l’individu concerné. <?page no="74"?> 68 Paolo Poccetti Noms propres et interpellation La fonction d’interpellation se trouve au coeur des emplois des noms propres dans la langue quotidienne, où elle joue un rôle fondamental qui est en relation avec la force illocutoire de l’acte linguistique. En d’autres termes, la manière de s’adresser à quelqu’un est liée à la valeur illocutoire de base de l’énoncé exprimant l’ordre, la défense, la question, etc. Dans ces contextes, le nom personnel est caractérisé par la marque morpho-syntaxique du vocatif, qui se définit par rapport à la fonction de l’allocution pour s’adresser à quelqu’un. 15 Le vocatif, dont le rôle dans la déclinaison ainsi que dans la syntaxe est fort controversé, aussi bien du point de vue diachronique que synchronique, est essentiellement lié à l’emploi des noms propres. Dans une langue flexionnelle comme le latin, le vocatif est le moyen normal pour s’adresser à quelqu’un en l’appelant par son nom. Dans cette fonction, le vocatif peut être remplacé par le nominatif, en tant que cas zéro (syntaxiquement non marqué). 16 Et, inversement, la majorité des attestations du vocatif est liée aux désignations personnelles dans des contextes d’interpellation. 17 Mais le vocatif n’est pas le seul moyen utilisé pour s’adresser à quelqu’un et, inversement, le vocatif n’a pas toujours cette fonction. 18 En effet, dans certains cas le nom placé au vocatif ne réalise pas une véritable interpellation et ne coïncide pas avec le vrai destinataire du discours. Inversement, le nom de celui auquel on s’adresse ne se trouve pas toujours au vocatif. Des exemples de contre-emploi du vocatif 19 sont représentés par les noms de divinités employés en fonction d’interjections, tel quel Hercle, Ecastor, Iuppiter, etc. et par le nom du destinataire d’une dédicace. Ces deux cas se retrouvent simultanément dans le proemium de l’ouvrage de Catulle : 20 (25) Quoi dono lepidum novum libellum / arida modo pumice expolitum ? Corneli tibi [...] cum ausus es unus Italorum omne aevum tribus explicare chartis doctis, Iuppiter, et laboriosis (Catull. 1, 1-7) « A qui dédier, tout neuf, ce joli petit livre, qu’une sèche pierre ponce a récemment poli ? A toi, Cornelius, [...] Tu osas, seul parmi les Italiens, dérou- 15 Cf. Serbat (1996 : 87) 16 Cf. Wackernagel (1928), Biville (2007 : 117). 17 Cf. Serbat (1996), Biville (2007 : 114). 18 A ce propos, sous des perspectives différentes, cf. Serbat (1996), Fugier (1998), Shalev (1998). 19 En ce sens voir Fugier (1998). 20 Cf. Serbat (1996 : 98). <?page no="75"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 69 ler toute la suite des âges en trois volumes, savants, par Jupiter, et laborieux ». Mais ces emplois nécessitent une distinction entre l’oralité vraie et l’oralité fictive. A la langue orale de la vie quotidienne appartiennent les interjections, issues des théonymes qu’on vient de rappeler, comme le montre leur fréquence dans les comédies : (26) LI. Cupio hercle ! (Pl., As. 648) « Ma foi, je ne demande pas mieux ! ». (27) Perii Hercle ! (Pl., Mil. 491) « Je suis un homme mort, par Hercule ! ». En revanche, les vocatifs se réfèrant au destinataire d’une dédicace ou à quelqu’un qui ne coïncide pas avec l’interlocuteur appartiennent généralement à une sorte d’oralité fictive, un moyen stylistique qui s’applique à différents genres littéraires (la poésie épique, l’épigramme, la prose, etc.). A l’intérieur de l’oralité fictive on distinguera, d’un coté, les textes qui ne s’inspirent que de certains traits de l’oralité et, de l’autre, ceux qui se constituent en forme de dialogues avec un locuteur et/ ou un interlocuteur imaginaire(s). Ce dernier cas est représenté en latin par les inscriptions funéraires, où le défunt est censé s’adresser directement au passant/ lecteur, qui lui répond. 21 Dans les textes ainsi conçus la formule de salutation adressée au défunt se charge de la fonction de manifester le nom du défunt lui-même : (28) - Primitiva have. - Et tu quisquis es, vale (CIL V 1939 = CLE 1585) « Salut, Primitiva ! - Toi aussi, qui que tu sois, porte-toi bien ». Pour s’adresser à quelqu’un, le nom au vocatif peut figurer tout seul ou bien être accompagné d’un appellatif qui souligne le rapport personnel entre le locuteur et son interlocuteur. On distinguera l’emploi « attributif » de l’emploi « référentiel » d’un appellatif en cas d’allocution. 22 L’un s’accompagne d’un nom propre en fonction descriptive : par conséquent, il n’est pas nécessaire à l’identification du référent ; l’autre figure à la place d’un nom propre : par là même, il se charge d’une fonction d’identification et devient ainsi un « désignateur rigide » 23 21 A ce sujet, voir Conso (1996). 22 Cf. Orlandini (1995 : 151) avec d’autres références bibliographiques. 23 D’après la définition de Kripke (1980 : 15). Sur le même concept cf. aussi Kleiber (1981). <?page no="76"?> 70 Paolo Poccetti C’est le contexte qui réalise le clivage entre les deux emplois et qui permet aux autres de deviner l’allusion. En présence d’un nom propre, la position syntaxique de l’appellatif véhicule d’autres informations qui concernent les attitudes du locuteur envers le désigné. Par exemple, chez Catulle, dans la célèbre allocution adressée à Cicéron, la topicalisation de l’appellatif suivi par le nom personnel à une ligne de distance souligne le ton sarcastique : (29) Disertissime Romuli nepotum quot sunt quotque fuere, Marce Tulli (Catull. 49) « Ô toi, Marcus Tullius, le plus éloquent des petits-neveux de Romulus, de tous, présents et passés ». De même, l’appellatif anteposé au nom personnel renchérit sur l’ironie occasionnée par un cadeau desagréable que le poète a reçu de la part de son ami : (30) Nei te plus oculis meis amarem,/ iocundissime Calve, munere isto / odissem te odio Vatiniano (Catull. 14) « Si je ne t’aimais pas plus que mes yeux, mon très doux Calvus, pour prix de ton cadeau, je te haïrais d’une haine Vatinienne ». En revanche, l’appellatif interposé ou postposé exprime des sentiments d’affection, par exemple lorsque le poète adresse ses souvenirs ou ses rêveries à son lieu de naissance ou à ses amis : (31) Paene insularum, Sirmio, insularumque / ocelle, (Catull. 31) « Ô Sirmio, perle de toutes les presqu’îles et de toutes les îles ». Noms propres et formules de politesse En latin, l’emploi d’un appellatif de politesse qui marque à la fois le respect et la distance, telle que chez nous les termes « monsieur ! », « madame ! », « maître ! », est assez tardif. En effet, dans le théâtre latin le plus ancien on ne trouve pas un terme figé de politesse. La seule formule d’allocution qui s’en approche est bone vir, qui ne s’accompagne jamais d’un nom propre : (32) DO. O bone vir, salveto, et tu bona liberta (Pl., Pers. 788) « Bonjour, cher monsieur et vous aussi chère affranchie ! ». <?page no="77"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 71 C’est à l’époque impériale que les termes dominus, domina, signifiant proprement « patron, maîtresse », commencent à apparaître au vocatif comme formules de politesse dans les allocutions. Ils figurent (le plus souvent sans nom personnel) dans les lettres de Pline et de Fronton adressées aux empereurs : (33) Exprimere, domine, verbis non possum, quantum mihi gaudium attuleris, quod me dignum putasti iure trium liberorum (Plin., Epist. 10, 2,1) « Maître, je n’ai pas de mots pour exprimer la joie que vous m’avez faite en me jugeant digne du privilège réservé aux pères de trois enfants ». (34) Quomodo manseris, domine, scire cupio. Ego cervicum dolore arreptus sum. Vale domine. Dominam saluta (Fronto, ad M.Caes. V 12 (27) Naber) « Maître, je suis anxieux de connaître quel est votre état de santé. Quant à moi, je souffre de douleurs cervicales. Mes respects, Maître. Veuillez présenter mes hommages à madame (votre épouse) ». L’emploi de ce terme dans la langue quotidienne et par référence aux gens ordinaires nous est signalé par les interpellations dans le Satyricon : (35) at ille circumspiciens ut cervicem meam iunxit amplexu, ‘rogo’ inquit ‘domine, ubi est asturco’ ? (Petr., Sat. 86, 7) « mais lui, après avoir regardé de tous cotés, me dit en jetant ses bras autour de mon cou : ‘Monsieur, où donc est le trotteur ? ’ ». Ainsi en est-il également dans le texte satyrique Testamentum Porcelli, où l’allocutif domine est employé par un cochon s’adressant au cuisinier pour le prier de lui faire grâce de sa vie. Ceci témoigne de l’emploi de ce terme avec un appellatif (titre officiel ou professionnel) à la place d’un nom propre : (36) rogo, domine coce, vitam peto, concede roganti (Test. Porc. 7) « je te prie, monsieur le cuisinier, je te demande la grâce de ma vie, accorde-la à celui qui t’implore ». Finalement on trouve domine aussi en union avec un nom personnel, en parallèle avec l’emploi moderne du terme « monsieur » : (37) Aurelianus dixit : ‘et ego, domine Valeriane, imperator Auguste, ideo cuncta feci, ideo vulnera patienter excepi’ (Script.Hist. Aug. XXVI Aurel. 14, 1). « Aurelianus s’exclama : ‘moi aussi, monsieur Valerianus, empereur Auguste, pour cette même raison j’ai tout fait, j’ai accepté les blessures avec patience’ ». <?page no="78"?> 72 Paolo Poccetti Dans les allocutions à caratère familier ou intime le nom personnel est le plus souvent remplacé par des appellatifs qui relèvent d’expressions d’affection. Ainsi chez Plaute : (38) Ocelle mi, fiat (Pl., Trin. 245) « D’accord, prunelle de mes yeux ». 24 Dans l’oralité c’est surtout la langue des amoureux qui se caractérise par des séquences de mots câlins en fonction allocutive, comme chez Catulle : (39) Amabo, mea dulcis Ipsithilla, meae deliciae, mei lepores. Iube ad te veniam meridiatum (Catull. 32 1-3) « Je t’en prie, ma douce Ipsithilla, mes délices, mes grâces, dis-moi de venir passer l’après-midi auprès de toi ». Remarquons à ce propos que Ipsithilla n’est pas un véritable nom propre. Il s’agit d’une création artificielle issue de la combinaison des pronoms ipse « lui-même » et illa « celle », en fonction du suffixe (-illa) qui marque le nom des femmes. 25 C’est donc un nom fictif qui souligne l’identification avec les appellatifs attribués et signifie à peu près « ma douce ‘elle-même’ mes délices, mes grâces ». Par allusion comique à la langue des amoureux une séquence d’allocutifs est reproduite dans l’extrait de Plaute en (4). Allocution, appellation et noms personnels dans le bilinguisme gréco-latin En ce qui concerne les appellatifs en fonction allocutive, une particularité de la langue amoureuse ou plutôt érotique concerne l’emploi de la langue grecque. Dans ce cas, le changement de la langue marque le changement de style ou de registre qui détermine les expressions érotiques. A Rome, la langue de l’amour parlait grec, comme le rappelle le poète satyrique Juvénal : (40) Concumbunt Graece. Dones tamen ista puellis / : tunc etiam sextus et octongesimus annus / pulsat, adhuc Graece ? Non est hic sermo pudicus / in vetula : quotiens lascivum intervenit illud / ‘ ζωη και ψυχη ’ modo sub lodice loquendis uteris in turba (Iuv. VI 191 ss.) 24 A propos de cette tournure, cf. Joffre (2007). 25 Cf. Leumann (1943). <?page no="79"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 73 « C’est en grec qu’elles font l’amour ! Passe encore pour les jeunes femmes ; mais à toi à la porte de qui frappe la quatre-vingt-sixième année du grec encore ? Cette langue là manque de pudeur chez une vieille. Combien de fois lances-tu ton exclamation lascive ‘ma vie, mon âme’ usant ainsi devant les gens des mots que tu viens de laisser sous tes couvertures de lit ? ». Dans le même sens, un exemple d’alternance codique dans l’allocution entre amoureux nous est fournie par Martial (en référence à une femme nommée Lelia) : (41) ‘ Κύριε μου, μέλι μου, ψυχή μου ’ congeris usque. pro pudor ! Hersiliae civis et Egeriae. / Lectulus has voces, nec lectulus audiat omnis / sed quem lascivo stravit amica viro (Mart. X, 68) « Tu me ressasses sans fin en grec du ‘mon seigneur, mon miel, mon âme’. Pudeur, où es-tu ? -Toi, la concitoyenne d’Hersilie et d’Égérie. C’est le lit qui doit entendre ces paroles et non pas n’importe quel lit, mais celui qu’une amie a preparé pour son voluptueux amant ». Remarquons que les deux témoignages font allusion à des femmes. Il semblerait donc que cette mode de s’adresser en grec dans un contexte amoureux ait appartenu aux femmes plutôt qu’aux hommes. D’ailleurs, d’autres exemples d’alternance codique latin-grec se manifestent aussi dans les inscriptions, où des femmes sont mentionnées en contexte de mariage. 26 Les passages de Juvénal et de Martial soulignent d’une manière convergente que l’emploi d’un appellatif d’affection d’origine grecque, même à l’intérieur d’un contexte érotique, n’est pas toujours convenable. Cet emploi semble plutôt caractériser le milieu de la prostitution. Toléré pour les jeunes filles, il n’est pas approprié pour une dame âgée qui appartient à un milieu social élévé. 27 Plus généralement, la condition du bilinguisme gréco-latin dans le monde romain pouvait occasionner des interférences ou des préférences individuelles pour s’adresser à quelqu’un à la manière grecque ou latine. De la mode de parler grec dans des situations inconvenantes relève l’incident occasionné par un fonctionnaire Romain qui « aimait paraître plus grec que les Grecs euxmêmes ». Scévola, en respectant son aspiration, s’est adressé à lui à la manière grecque, en l’appellant uniquement par son prénom, dans un contexte officiel et dans son rôle professionnel en présence de son entourage. 28 Cela lui a 26 Cf. Leiwo (1995 : 300). 27 Cf. Adams (2003 : 360). 28 Cf. Adams (2003 : 353). <?page no="80"?> 74 Paolo Poccetti valu l’hostilité de son interlocuteur, qui n’a pas apprecié cette manière d’allocution inappropriée au contexte : (42) Graecum te, Albuci, quam Romanum atque Sabinum municipem Ponti, Tritani, centurionum praeclarorum hominum ac primorum signiferumque maluisti dici. Graece ergo praetor Athenis, id quod maluisti, te cum ad me accedis, saluto : ‘chaere, inquam, Tite’. Lictores, turma omnis chorusque ‘chaere Tite’ Hinc hostis mi Albucius, hinc inimicus. (Lucil. 88-94 M.) « Ô Albucius, tu préfère être appelé Grec plutôt que Romain ou Sabin, même si tu es citoyen et copain de Pontius et de Tritanus. Donc je te dis bonjour à la manière grecque ‘Chaere Titus’. De même, tout le monde criera ‘Chaere Titus’. Depuis, Albucius est mon ennemi public, depuis, il est mon ennemi juré ». Un autre effet du bilinguisme dans l’emploi des noms propres concerne les hypocoristiques. Comme il est bien connu, les hypocoristiques appartiennent au langage familier, qui dans des situations de bilinguisme se distingue par l’emploi d’une langue par rapport à l’autre réservée aux contextes plus formels. C’est le cas de la Grande Grèce à l’époque romaine, où le grec et le latin coexistaient, mais où ils se distribuaient dans des contextes différents. Une épitaphe bilingue de Petelia, se composant de l’intestation en latin et d’une partie poétique en grec, reflète indirectement la situation sociolinguistique de la ville de la Grande Grèce à l’époque romaine : 29 (43) Celadioni grex Ionici pantomimi. Vix(it) an(nis) V Ε ις θάνατον τον ΅ αωρον άναξιον ΅ ηρπαςε Πλούτον / λύπας άενάους πατρί χαριξά μενος. / Που σε θεοις θύειν, Κελαδε ; που δ΅ αρτια βωμοισ / στεμματα, συν λιβά νω θαγνα φερειν πελανά . Le défunt est un enfant de cinq ans qui portait un nom grec : Κέλαδος . Mais dans son milieu familial, il était appelé par son hypocoristique : Keladion. Ce diminutif, qui correspond à la formation des hypocoristiques grecs, figure dans la partie latine de l’inscription funéraire. En revanche, dans la composition métrique en grec, se trouve le nom officiel Κέλαδος La présence de l’hypocoristique dans la partie en prose (en langue latine) et du nom officiel dans la partie en vers (en langue grecque) contribue à dessiner la distribution des deux langues dans cette communauté de la Grande Grèce à l’époque romaine. Le latin était diffusé comme langue colloquiale (c’est le niveau auquel appartient l’emploi du diminutif ), alors que le grec se place au niveau de 29 Publié par Lazzarini (2004). <?page no="81"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 75 langue cultivée, comme le montre son choix pour rédiger la partie poétique de l’épitaphe. Mais en même temps, l’emploi du diminutif grec dans le texte latin montre le degré d’interaction profonde entre le deux langues. Le nom de Αλφιος Πριμιονος , attesté par une épitaphe trouvée dans la même région, plaide en ce sens. Dans ce cas, c’est le prénom paternel qui est constitué d’une base latine pourvue du même suffixe grec. 30 Le choix et l’ordre des composantes de la dénomination personnelle romaine en contexte A Rome l’emploi du prénom pour s’adresser à quelqu’un n’était pas plus intime que l’emploi du nom de famille ou du cognomen, surtout lorsqu’ils sont modifiés par des suffixes. Par exemple, Catulle s’adresse à ses deux amis, l’un par le gentilice (Veranius), et l’autre par le cognomen (Fabullus) : (44) Verani, omnibus e meis amicis antistans milibus trecentis, venistine domum ? (Catull. 9,1) « Veranius, ô toi le préféré de mes amis, fussent-ils trois cent mille, est-tu rentré chez-toi ? ». Ailleurs, Catulle désigne Veranius par l’hypocoristique Veraniolus intensifié par le possessif : (45) meus vos Veraniolo meo et Fabullo verpus praeposuit Priapus ille (Catull. 47,4) « c’est vous qui avez antéposé ce Priape sans peau à mon petit Veranius et à Fabullus ». De même, Cicéron dans la correspondance à l’ami Atticus, s’adresse à lui normalement par le cognomen (mi Attice), moins souvent par le gentilice (mi Pomponi) et une fois seulement par le prénom (mi Tite). 31 Dans les trois cas, l’intimité et la familiarité sont soulignées par le possessif (mi « mon cher ») plutôt que par le choix de la dénomination. Dans l’allocution, le possessif devant le nom propre fonctionne comme un signe d’affection. Toutefois, le possessif s’accompagnant des noms personnels a une valeur double : 30 Le texte est publié par Lattanzi et al. (1989). 31 Cf. Adams (1978 : 159). <?page no="82"?> 76 Paolo Poccetti a) En mention, dans un contexte descriptif, pour souligner l’appartenance (fonction descriptive) : Cicero meus « mon [fils qui s’appelle] Cicéron ». Ce cas ne semble pas représenter l’oralité. b) Dans l’interpellation, au vocatif (fonction allocutive), il sert à établir un rapport de familiarité et d’intimité, ce qui appartient tout à fait à l’oralité, Cicero mi, Quinte mi « mon cher Cicéron, mon cher Quintus ». 32 Le couple prénom + gentilice s’applique aux contextes solennels comme dans les charges d’état. Il appartient au style des interpellations du sénat, qui est reproduit dans ce passage oratoire de Cicéron : (46) Si omnis res publica loquatur ‘Marce Tulli quis agis ? ’ (Cic., Cat. I 27) « Si l’état au complet me demande officiellement : ‘Marcus Tullius qu’est-ce que tu fais ? ’ ». De même, Cicéron l’emploie dans les appels solennels et affligés à son ami Atticus : (47) Te oro et obsecro, T. Pomponi, si me omnibus amplissimis, carissimis iucundissimisque rebus perfidia hominum spoliatum, si me a meis consiliariis proditum et proiectum vides, si intellegis me coactum ut ipse me et meos perderem, ut me tua misericordia iuves (Cic, ad Att. 3, 19, 3, 1). « Je te prie en te suppliant, cher Titus Pomponius, si tu me vois privé de tous mes biens personnels les plus chers et les plus intimes à cause de la méchanceté des hommes, si tu me vois trahi et outragé par mon entourage, si tu t’aperçois que je suis perdu avec toute ma famille, de m’aider avec ta bienveillance ». Mais, en dehors de ces contextes, la désignation par le couple prénom + gentilice a un effet satirique, en faisant allusion au language officiel, comme le révèle l’allocution sarcastique à Cicéron chez Catulle mentionnée en (37). L’emploi du prénom tout seul pour s’adresser à quelqu’un semble servir à la quête de bienveillance ou être employé par flatterie, comme le dénonce Horace : (48) ‘Quinte’, puta, aut ‘Publi’ (gaudent praenomine molles auriculae) tibi me virtus tua fecit … (Hor., Sat. II 5, 32) 32 Sur l‘emploi et la valeur des possessifs en union avec les noms personnels, voir Biville (2003 : 85). <?page no="83"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 77 « ’Ô Quintus’ - tu l’appeleras - ou bien ‘ô Publius’ (ses oreilles flattées par l’emploi du prénom se réjouissent) tes vertus m’ont apporté ton amitié… ». Dans le cas de l’emploi du couple prénom + gentilice, l’inversion de l’ordre usuel des deux éléments qui constituent le noyau fondamental de la dénomination romaine (notamment gentilice + prénom) sert à atténuer l’écho au style officiel. Cette inversion est très rare dans l’interpellation, tandis qu’elle est assez fréquente dans les mentions, comme le montre le passage de Lucilius mentionné en (21). Ainsi, chez Horace une désignation personnelle faite par le seul cognomen s’oppose à une autre réalisée grâce à deux éléments dont l’ordre est renversé : (49) consultus iuris et actor causarum mediocris abest virtuti diserti Messallae nec scit quantum Cascellius Aulus (Hor., Ars 371) « un juriconsulte, un avocat médiocres sont loin, celui-ci du talent oratoire d’un Messalla, celui-là du savoir d’un Aulus Cascellius ». Le renversement de l’ordre usuel affecte aussi le cognomen ou l’adjectif indiquant la provenance par rapport au gentilice / prénom. Il est utilisé chez Catulle avec mépris pour signaler le bas niveau social ou la grossièreté de l’individu désigné. Ainsi en mention : (50) Bononiensis Rufa Rufulum fellat (Catull. 59) « La Bolognaise Rufa a d’ignobles complaisances pour son petit Rufus ». Bononiensis Rufa au lieu de Rufa Bononiensis fait allusion non seulement à une femme qui exerce la prostitution, mais aussi, renchérissant en grossièreté, à une certaine pratique (fellat) qui semble être une spécialité locale. Bononiensis Rufa n’équivaut pas simplement à Rufa Bononiensis « Rufa qui vient de Bologne », mais signifie plutôt « celle qui vient de Bologne, la véritable Bolognaise » nommée Rufa. On trouve la même tournure en interpellation : (51) Marrucine Asini, manu sinistra non belle uteris in ioco atque vino (Catull. 12) « Ô véritable Marrucin, Asinius, tu fais de ta main gauche, au milieu de ta gaieté et du vin, un usage qui n’est pas beau ». Dans des contextes de mention ainsi que dans l’interpellation, le père peut appeler ses fils par le cognomen, qu’il partage avec eux, sans prendre en compte leur singularité en tant qu’individus : <?page no="84"?> 78 Paolo Poccetti (52) obsecro te, Cicero « je t’en prie, Cicéron ». [c’est Cicéron qui s’adresse à son fils] (53) Cicero tibi mandat « Cicéron (mon fils) te demande de… ». [c’est Cicéron qui parle de son fils] tandis que les frères s’appellent entre eux respectivement par leurs prénoms, comme le montre la correspondance de Cicéron avec son frère : (54) mi Marce (Cic., ad Fam. XVI 16, 1) « mon cher Marcus ». (55) mi Quinte (Cic., ad Quint. fr. II, 15) « mon cher Quintus ». Cela confirme la formalité et la distance réciproque entre père et fils, qui est attestée également par d’autres indices, 33 mais c’est l’onomastique qui signale le refus de l’individualité des fils de la part de leur père. Un contexte spécial de l’oralité : l’allocution dans les formules de salutation Les contextes privilégiés et les plus courants de l’emploi des noms propres en condition d’oralité sont représentés par les formules de salutation. Comme la plupart des langues du monde, le latin distingue l’expression pour ‘dire bonjour’ (salve) de celle pour ‘dire au revoir’ (vale). Parfois c’est la seconde qui peut remplacer la première, mais pas l’inverse. En outre, à la place de salve peut aussi figurer have. La réponse à une formule de salutation est normalement composée par une expression égalitaire et symétrique, ce qui est mis en relief dans les contes littéraires par des expressions telles que : (56) salute accepta redditaque (Liv. 7, 5,4) « après avoir reçu et adressé à son tour le salut ». (57) salute data invicem redditaque (Liv. 3, 26, 9) « après avoir réciproquement échangé le salut ». Toutefois, de petites variations sont admises. Ainsi en français, on peut s’adresser à quelqu’un en lui disant simplement « bonjour » ou par un appellatif comme « bonjour, monsieur », « bonjour, (mon) maître » ou en pronon- 33 Cf. Bettini (1986 : 21 ss.). <?page no="85"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 79 çant son nom « bonjour, X », « bonjour, monsieur X ». A son tour l’interlocuteur dans sa réponse peut choisir parmi ces moyens différents. En latin, on constate des variations semblables : 1) La réponse est parfaitement symétrique par la répétition des mêmes composantes : a) Dans le même ordre syntaxique : (58) PE. Salva sis ! PH. salvus sis. Quod credidisti reddo (Pl., Rud. 548-549) « PE. Salut ! PH. Salut. Je te remets ce que tu m’a donné ». b) Par inversion de l’ordre des composantes : i) Avec noms propres : (59) CH. O Pistoclere, salve. PI . Salve, Chrysale (Pl., Bacch. 182) « CH. Cher Pistoclere, salut ! PI. Salut, Chrysale ». ii) Avec appellatifs : (60) TH. salve, mea soror ! PL. Frater mi, salve ! (Pl.,Curc. 657-658) « TH. Salut, ma chère soeur ! PL. Mon cher frère, salut ! ». 2) La réponse est formulée par un changement de l’expression de salutation, mais l’allocutif demeure symétrique. Il est représenté par : a) Un nom personnel : (61) AL. salve, Cleostrata ! CLE. Et tu, Alcesime ! (Pl.,Cas. 541) « Salut, Cleostrata ! CLE, A toi aussi, Alcesime ». b) Un pronom personnel (en absence d’un nom propre) : (62) DI. Salva sis. AST. Et tu (Pl, Truc. 123) « DI. Salut ! AST. A toi aussi ». 3) La réponse est constituée par un changement de l’allocutif : a) Nom propre vs. pronom personnel : <?page no="86"?> 80 Paolo Poccetti (63) NI Philoxene, salve ! PH. Et tu. Unde agis ? (Pl., Bacch. 1106) « NI. Philoxenus, salut ! PH. A toi aussi. Comment va tu ? ». b) Pronom personnel vs. nom propre : (64) PA. Charinum uideo. Salve ! CH. Oh, salve, Pamphile (Ter., Andr. 318) « PA. J’aperçois Charinus. - Salut ! ’ CH. Oh Pamphilus, salut ! ». c) Nom propre vs. appellatif : (65) = (3) CA. Salve Palinure ! PA. O scelerum caput, salveto ! Quid agis ? (Pl., Curc. 234) « CA. Salut, Palinure ! PA. Salut, roi des scélerats. Comment va ? ». d) Appellatif vs. nom propre : (66) AG. Salvus sis, leno ! LY. Dei te ament, Agorastocles. (Pl., Poen. 751) « AG. Salut, entremetteur ! LY. Que le dieu aient bienveillenace envers toi, Agorastoclès ». e) Nom propre et/ ou appellatif vs. Ø : (67) AC. Salve architecte ! PA. Salva sis (Pl., Mil. 902) « Salut, architecte ! PA. Salut ». L’allocution par un nom propre qui n’est pas exact ou qui n’est pas reconnu par l’interlocuteur peut occasionner le refus d’une salutation : (68) CR. Gelasime, salve ! GE. Non id est nomen mihi ! CR. Certo mecastor id fuit nomen tibi ! (Pl., St. 238-239) « CR. Gelasimus, salut ! GE. Mais je ne m’appelle pas comme ça ! CR. Mais non, bon Dieu, ceci était ton nom ! ». Le latin atteste aussi l’emploi de la 3 e personne dans les formules de salutation se référant au locuteur lui-même. La structure lexico-syntaxique de cette formule se rapproche des intestations des lettres, du type Cicero Attico salutem dicit, C.Plinus Traiano Imperatori (salutem dicit). 34 Mais dans l’oralité c’est le verbe délocutif salutare qui se trouve à la place de la locution salutem dicere qu’on trouve à l’écrit. 34 Cf. Cugusi (1983 : 46). <?page no="87"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 81 A la différence de la 2 e personne, l’emploi de la 3 e personne nécessite l’identification exacte et de celui qui adresse et de celui qui est adressé. Les deux sont identifiés de manière symétrique soit par les noms propres, soit par les appellations qui se rajoutent aux noms propres : (69) PA. Palaestrio Acroteleutium salutat (Pl., Mil. 900) « PA. Palaestrio présente ses hommages à Acroteleutium ». (70) LY. Charmidem socerum suom Lysiteles salutat (Pl. Trin. 1151-1153) « LY. Lysiteles rend ses hommages à son beau-père Charmidès ». Ces exemples montrent que la salutation formulée à la 2e personne sert à marquer la formalité, la bienveillance ou la flatterie. Ce même procédé se retrouve dans un contexte officiel, se référant à un échange de salutations formelles entre deux souverains, l’un étrusque, l’autre latin. En dépit de la condition fragmentaire de ce texte, il s’agit très vraisemblablement d’un discours direct (il appartient à une comédie de Naevius) avec des enjeux interlinguistiques signalés par l’emploi des noms personnels : (71) Vel Veiens regem salutat Vibe Albanum Amulium comiter senem sapientem : contra redhostitur salus (Naev. Praet. 5 Ribb.) « Vel Vibe de Veii présente ses hommages cordiaux au vieux sage Amulius roi de Alba. Le salut lui est rendu ». Le nom du roi étrusque est présenté en langue étrusque (Vel Vibe), alors que le nom du roi latin reproduit la morphologie de la langue latine (Albanum Amulium). Le choix d’une langue différente pour chaque nom personnel rend compte des langues dans lesquelles a lieu la rencontre officielle, dont le caractère cordial est signalé par l’adverbe comiter. L’égalité des registres de chaque salutation est soulignée par l’expression redhostitur salus « la salutation est rendue de la même manière », ce qui établit la symétrie parfaite en ce qui concerne et le ton et les formules employées dans les langues respectives. 35 35 D‘après la brillante interprétation de Bettini (1982). <?page no="88"?> 82 Paolo Poccetti Les enjeux phoniques de l’exécution orale d’un nom propre On ne saurait terminer sans porter un regard aux aspects phoniques et prosodiques de la prononciation des noms personnels dans la langue parlée tels qu’ils sont reflétés par les textes écrits. Les composantes prosodiques jouent un rôle très important dans l’oralité, mais elles sont presque insaissables à travers les textes littéraires de l’Antiquité, qui ne nous les font entrevoir que dans une mesure très limitée. Au contraire du grec, la distinction entre noms propres et noms communs en latin, qui coïncident morphologiquent, n’est pas subordonnée à la position de l’accent. Du point de vue synchronique, en latin classique l’identité entre lexique et noms personnels se borne au répertoire des cognomina (ex. Flavus ~ flavus ; Postumus ~ postumus, etc.). 36 En revanche, en grec, les noms individuels, issus du lexique, se caractérisent par rapport au lexème par l’accent fixé sur la première syllabe : ex. ΄γελων « celui qui rit », Γελων (anthroponyme), Ελπισ « espoir », Ελπίσ (nom de femme). 37 Néanmoins, des textes latins donnent certains indices au sujet de la segmentation phonique qui se répercute sur l’usage et la compréhension des noms propres dans la langue parlée quotidienne. Par exemple, le récit suivant nous apporte un indice d’une prononciation qui peut engendrer une ambiguïté entre l’interprétation comme un nom propre ou comme une phrase : (72) Cum M.Crassus exercitum Brundisii imponeret quidam in portu caricas Cauno advectas venderis ‘Cauneas’ clamitabat. Dicamus, si placet, monitum ab eo Crassum, caveret ne ire, non fuisse periturum, si omini paruisset (Cic. De Div. II 84) « Alors que M.Crassus embarquait son armée à Brindes (vers la Grèce) un vendeur de fruits criait ‘Cauneas’ se référant aux figues de la ville de Caunus en Carie. Disons, si Crassus avait compris cette expression comme ‘prend garde de ne pas y aller’ il aurait eu la vie sauve ». Ce passage nous révèle que, dans un registre peu soigné de prononciation, l’expression cave ne eas « prends garde de ne pas y aller » pouvait aboutir à Cauneas (dans le contexte du vendeur : le nom de figues provenant de la région de Caunus). Concrètement le nom Cauneas pouvait ressortir de l’agglu- 36 Par référence au traité fondamental des cognomina latins de Kajanto (1965). 37 Lazzeroni (1995). <?page no="89"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 83 tination de cave ne eas 38 avec la chute de e dans cave 39 et synalèphe entre ne et eas. Autrement dit, un ethnique (celui de Caunus, ville anatolienne renommée pour les figues) employé comme nom commun finit par coïncider, pour ceux qui savent entendre, avec une phrase entière qui invite à éviter quelque chose. L’interprétation correcte est subordonnée évidemment aux contextes ainsi qu’aux connaissances et aux dispositions psychiques des sujets parlants. L’affaiblissement des syllabes finales, qui peut aboutir à leur chute dans la prononciation rapide des noms propres, est indirectement signalée par d’autres textes. C’est le cas, par exemple, d’un passage de la Rhetorica ad Herennium : (73) Cum verborum similitudines imaginibus exprimere volemus, plus negotii suscipiemus et magis ingenium nostrum exercebimus. Id nos hoc modo facere oportebit : ‘Iam domum itionem reges Atridae parant’. Hunc versum meminisse si volemus, conveniet primo in loco constituere manus ad caelum tollentem Domitium cum a Regibus Marciis loris caedatur - hoc erit. (Rhet. Ad Herennium III 21) « Si l’on veut représenter par des images les mots qui se ressemblent on pourra s’y exercer par l’intelligence, comme par exemple avec le vers : ‘les rois, fils d’Atraeus, préparent leur retour chez eux’. Si l’on veut retenir par coeur ce vers il faut d’abord prendre quelqu’un qui s’appelle Domitius avec ses bras élévés vers le ciel lorsqu’il est frappé par les Marcii Reges ». Ce texte nous révèle que l’expression domum itionem dans la prononciation pouvait se confondre avec Domitium par l’amuïssement de la syllabe finale, le nom de famille Domitium (à l’accusatif singulier) pouvant alors servir à se rappeler le syntagme domum itionem. D’autres aspects concernant l’oralité dans l’emploi des noms personnels affectent les variations d’usage et de prononciation dans des milieux différents. Une mode d’insérer des consonnes aspirées injustifiées à l’initial du mot s’était diffusée à Rome à l’époque de Cicéron et de César. 40 Catulle ironise sur cette mode en se moquant d’un personnage nommé Arrius, qui, 38 Il s‘agit d‘un impératif négatif que l’emploi de cave caractérise comme propre au langage parlé. La négation, qui en général n’est pas exprimée, est ici rendue nécessaire par le jeu de mots. 39 En effet, la voyelle -e de cave, en fonction de particule prohibitive équivalent à ne, est brève. D’ailleurs la voyelle -e brève en position finale, sans valeur morphologique marquée, a tendance à disparaître : cf. Niedermann (1953). 40 D‘où le rappel des grammairiens, tel que Nigidius Figulus : rusticus fit sermo si adspires perperam GRF 21 (= Gell., N.A. XIII, 6). <?page no="90"?> 84 Paolo Poccetti pour se donner un air cultivé, aurait hérité cette prononciation de sa mère ou de sa lignée maternelle : (74) Chommoda dicebat, si quando commoda vellet / dicere, et insidias Arrius hinsidias / et tum mirifice sperabat se esse locutum / cum quantum poterat dixerat hinsidias. / Credo, sic mater, sic liber avunculus eius, sic maternus avus dixerat atque avia (Catull. 84, 1-6) « ‘Havantages’, disait Arrius, quand il voulait dire ‘avantages’ et ‘hembûches’, au lieu d’embûches’ ; il se figurait avoir parlé merveilleusement, quand il avait dit de toute sa force ‘hembûches’. Ainsi disaient, je crois, sa mère et l’affranchi, frère de sa mère, son aïeul et son aïeule maternels ». L’épigramme se termine par l’allusion à un malentendu qui ressortit de cette prononciation affectant les noms propres. C’est le nom de la mer Ionienne, qui finit par s’appeler ‘Hionienne’ en évoquant le nom grec de la neige ( χιών ) et son adjectif ( χιόνεοσ ). De cette manière - conclut-il - la mer Ionienne semble changer son nom en ‘mer de neige’. (75) Ionios fluctus, postquam illuc Arrius isset, / iam non Ionios esse, sed Hionios (Catull. 84, 11-12) « la mer Ionienne, depuis qu’Arrius est allé là-bas, ne s’appelait plus Ionienne, mais Hionienne ». La comparaison entre les mentions d’un même individu dans des textes différents permet de saisir la prononciation différente d’un nom par rapport au changement de contexte. Le poète Lucilius mentionne par son gentilice un personnage, Granius, qui est identifié par son métier de crieur public : (76) Conicere in versus dictum praeconis volebam Grani (Lucil 411-12 M.) « Je voulais mettre dans mes vers le mot du crieur public Granius ». La dénomination complète de ce personnage est connue par son épitaphe en poésie, qui se conclut : (77) Pudentis hominis frugi cum magna fide, Praeconis Oli Grani sunt ossa heic sita. A. Granius M.l.Stabilio praeco (CIL I 2 1210 = ILLRP 808) « Ci-gît le corps de Olus Granius, crieur publique, homme moderé, de bonnes moeurs, très loyal. A(ulus) Granius, affranchi de M(arcus) Stabilio, crieur public ». <?page no="91"?> Reflets des conditions d’oralité à travers l’emploi des noms personnels 85 La désignation complète de toutes les coordonnées nécessaires à l’identification individuelle est placée à la fin de l’inscription funéraire, hors de la partie métrique. Mais, alors que dans la section poétique le prénom Olus est écrit entièrement, dans la dénomination officielle on trouve l’abréviation A. signifiant A(ulus). En fait Olus et Aulus sont le même prénom : Olus ne reflète que la prononciation réelle de Aulus à la suite de la monophtongaison de au > o dans le latin parlé. 41 Au total la mention littéraire et le texte épigraphique font ressortir trois désignations de ce même individu distribuées différemment : 1) Une désignation officielle composée de quatre éléments (prénom, gentilice, nom du patron, cognomen), suivie par le titre professionnel : A.Granius M.l.Stabilio praeco. 2) La dénomination courante dans la langue quotidienne par la formule à deux éléments (prénom, gentilice), qui reflète la langue parlée : Olus Granius. 3) La désignation en mention composée d’un élément onomastique (gentilice) et du titre professionnel, Granius praeco, ce qui était suffisant à l’identifier pour un public de lecteurs. En outre, la partie métrique de son épitaphe nous dévoile la prononciation effective du prénom dans la langue parlée du milieu familier : Olus au lieu de la forme (ou de l’orthographe) officielle Aulus. Ce texte de Rome dispose les niveaux d’informations sociolinguistiques d’une manière inverse par rapport à l’épitaphe de Petelia mentionnée en (53). Dans l’un c’est la partie métrique, dans l’autre c’est la partie non métrique, qui traduit l’emploi d’un nom personnel dans la langue parlée du milieu familier. Chaque texte fonctionne de manière idiosyncratique, subordonné aux contextes et aux prémisses qui l’ont engendré. Bibliographie Adams, James N. (1978) : Conventions of naming in Cicero. The Classical Quaterly 28 : 166. Adams, James N. (1994) : Wackernagel’s law and the placement of the copula esse in Classical Latin. Transactions of the Philological Society 92/ 2 : 103-178. Adams, James N. (2003): Bilingualism and the Latin language. Cambridge, Cambridge University Press. Bettini, Maurizio (1982) : Vel Vibe di Veio e il re Amulio. MD 6 : 163-168. 41 Cf. Campanile (1971 : 31). <?page no="92"?> 86 Paolo Poccetti Bettini, Maurizio (1986) : Antropologia e cultura romana. Roma, NIS. Biville, Frédérique (1998) : Le statut linguistique des noms propres en latin. Approche formelle. In : Benjamín García Hernández et al. (éds), Actas del IX coloquio internacional de lingüistica latina. Madrid, Ediciones Clásicas : 343-362. Biville, Frédérique (2003) : La détermination des anthroponymes dans la correspondance de Cicéron. Paideia 58 : 77-94. Biville, Frédérique (2007) : Noms propres en usage, noms propres en mention. In : Colette Bodelot (éd.), Éléments « asyntaxiques » ou hors structure dans l’énoncé latin. Clermont-Ferrand, Presses Universitaires : 107-121. Campanile, Enrico (1971) : Due studi sul latino volgare. L’Italia Dialettale 34 : 1-64. Codecà, Maria Antonietta & Orlandini, Anna (2007) : L’ambiguitas des réponses oraculaires. 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The importance and complexity of their social and cultural functions and their role in the establishment of a person’s identity place them permanently at the center of the Humanities, where numerous fields are concerned by one or other aspects or functions of proper names. Thus, anthropology and ethnography explore their role in the systems which structure groups and kinships 1 while sociology and psychology study first names, “bien gratuit et dont la consommation est obligatoire” (Besnard 1979: 347) [a free commodity which one has the obligation of using], and their importance and meaning, especially in the construal of individuals’ identities and their integration in a given society. 2 Proper names also constitute an object of study, either as such or as the means of accessing observable elements, for history and geography, obviously, but also for literature, 3 philosophy and logic, 4 and even for law and economics. 5 It is easily understandable, given the circumstances, that proper names should have held a place within linguistic sciences that has long been that of numerous other objects “shared” by the various fields of study, 6 constituting an exclusive sub-discipline, restricted and relatively isolated and/ or underrepresented in the main fields of internal linguistics. So far, proper names have belonged exclusively to the domain of onomastics and have been large- 1 See the renowned studies by Lévi-Strauss (1962) or Zonabend (1977, 1979). 2 See Offroy (1993). 3 Literary onomastics thus considers proper names as one of the keys to literary works. See Nicole (1983) or Léonard & Nardout-Lafarge (1996). 4 Proper names were at the heart of discussions around the concept of reference (for instance Frege 1971, Kripke 1982, Russell 1986). 5 Indeed, product or brand names are central to disputes around intellectual or industrial ownership. See Humblot (2000) for example. 6 One could mention various “objects” such as metaphors, politeness and insults, orthography, none of which belong solely to linguistics but which all constitute “thematic islets” within the field. <?page no="95"?> Orality, a new phase in the linguistic study of proper names? 89 ly absent or even nonexistent in the general description of languages, regardless of whether it is on a phonological, morphological, syntactic or semantic level. Until recently in the history of linguistics, proper names have remained on the periphery of the study of languages and linguistics, whether as parts of speech or concerning their syntactic or pragmatic functions, due perhaps to the relative isolation of onomastics, 7 or to a certain blindness on the part of internal linguistics. 8 From written to oral data This situation came to an end several decades ago, especially as concerns French linguistics, where proper names are considered a major linguistic theme, going far beyond simple onomastics. Numerous studies 9 have contributed to bringing proper names into the field of linguistics and to giving rise to descriptions of their syntactic, semantic and, to a lesser degree, morphological behavior. Naturally, much remains to be done, but a first step has been taken, namely that of building up and taking into consideration the “linguistics of proper names”. In this framework, one may list several major elements which have contributed to establishing proper names as linguistic objects, such as taking proper names into consideration in the study of sentences and texts, and no longer only either outside of any speech act or in artificial utterances. This has led to exploring the constructions and interpretations of proper names in discourse and to their analysis, and hence to important discoveries in their micro and macro syntax. 10 Another major element linked to the blossoming of proper name studies is their typology and their definition which have both benefited from the interest devoted to proper names which are less prototypical than the names of famous cities or historical characters. 7 Onomastics, paradoxically, appears farther from the other linguistic domains (dialectology and historical linguistics appearing to be the closest areas) than related fields such as history and archeology. 8 See Clarinval (1967) and Gary-Prieur (1991a) for an illustration of this situation. 9 Following the not widely known PhD by Le Bihan (1974), it was especially the text by Kleiber (published in 1981) which marked, in France, the first step in a series of publications and special journal issues, at first on a fairly general basis (Molino 1982, Siblot 1987, Gary-Prieur 1991b) before becoming increasingly specific (Van de Velde & Flaux 2000, Leroy 2005), colloquium acts (Noailly 1995, Léonard & Nardoux-Lafarge 1996), research works (Jonasson 1994, Gary-Prieur 1994 and 2001, Schnedecker 1997) and lastly, more recently, general summaries (Leroy 2004) or scholarly works (Vaxelaire 2005). 10 One may find descriptions of these discoveries in the research papers mentioned above. <?page no="96"?> 90 Sarah Leroy Despite the amount of work which remains to be done (in particular concerning the semantic aspects and, from an epistemological viewpoint, the persistent and imperfectly mastered influence of logic), one may henceforth consider that proper names have acquired the status of linguistic objects. What should be retained from this quick overview is that the appropriation of proper names by linguistics has happened through the use of data: written texts and sentences. Taking the data into consideration and making it available for observation, description, quantification and generalizations has led to the stage where linguistic analysis becomes possible and therefore has been fundamental for the inclusion of proper names in this domain. However, far-reaching syntactic and semantic analyses based on written data have obvious limitations. Therefore, one must turn to taking oral data into consideration for broadening and furthering, as well as renewing, the field, and thereby constituting a stage as decisive as that created by taking written data into consideration. It does indeed seem promising to bring proper names and orality together, so as, on the one hand, to complete the descriptions of proper names in languages, which so far contain many gaps, and, on the other hand, to include them in the study of the oral dimension of languages (morphosyntax and prosody, for instance). Furthermore, more global approaches to the orality of languages, more particularly in the domain of sociolinguistics (language contact and multilingualism, identity strategies and construction) and even in the domain of interaction (terms of address, politeness and interculturality) create opportunities for pursuing an intriguing field of investigation. Oral languages and language orality Data from orality The first major advance contributed by orality to the linguistic analysis of proper names is on the data level. Taking orality into consideration leads to a considerable rise in the quantities of available research material, since not only oral languages are taken into consideration, but also the orality of languages. The consequences of this enlargement and diversification are considerable. First of all, taking languages with oral traditions into account makes it possible to include studies of proper names which until now have been carried out on one particular language, or from an “abstract” standpoint, often actually based on Western languages, within general linguistics. One might <?page no="97"?> Orality, a new phase in the linguistic study of proper names? 91 be led to think that taking oral tradition languages into consideration could overhaul a large part of the elements which define proper names based on written data (such as the disastrous but nevertheless eternal initial capital letter) or on a Western ethnocentric conception (such as semantic opaqueness, also called “absence of meaning”, or referential unicity). From a strictly linguistic point of view, the study of proper names in a given oral tradition language leads to deconstructing the definitions established through an exclusively written perspective, and to test new ones. These can be lexical (the search for an inventory of lexemes dedicated to naming certain types of entities), pragmatic (the use of specific forms for introductions, for hailing someone), morphological (the construction of compound forms expressing filiations through elements dedicated to this use)... The separation between proper names and common nouns, or the rest of the lexicon, also shows up far less clearly than is commonly believed, and circulation is much more widespread and natural (i. e. non rhetorical) than one is led to believe by the descriptions based on written texts and set proper names. Thus, the very conception of the nature of a proper name could be overhauled by this new and abundant data. Oral data is not limited to that furnished by oral tradition languages; one should also consider the riches furnished by the oral uses 11 of languages. In this case, too, the quantity and diversity of elements of interest to be found in the data are considerable as the filter of writing only retains a tiny portion of the oral renderings of proper names. There is a whole wealth of data (microtoponyms, oral toponymy, nicknames, etc.) attesting to the existence of ignored onomastic elements and little or unstudied oral naming practices. Thus uses which are usually judged to be “deviant” as compared to the written norms and for that reason excluded from analyses (e. g. the French practice of appending the definite article to a first name in referential use: la Marie) will be described in their linguistic “reality” and no longer through writing’s normativity. Obviously, it is the everyday oral language usage which gives access to linguistic naming practices. This could lead to a complete reorganization of how the category of proper names is represented: proper names which appear peripheral, of little importance, such as first names, nicknames, all the “banal” anthroponyms, toponyms and the names of objects, animals, and lastly the non conventional forms of proper names (shortened forms or slang) come to the front, placing the names of famous people and capital cities in a more modest position in proper name typologies. In 11 Whether it be the oral version of languages with written traditions, such as French, Italian or Russian, or more complex situations of diglossia, such as Arabic dialects, which are almost exclusively oral but which are obviously closely linked to written Arabic. <?page no="98"?> 92 Sarah Leroy fact, it is essentially the analysis of oral data which makes it possible to rebalance the typology, making it possible to account for elements which have until now seemed peripheral, both in the designated referents as in their phonological and lexical forms. It is highly probable that in this new typology, Jonasson’s “noms propres descriptifs” 12 [descriptive proper names] (1994: 34-38) will take precedence over “noms propres purs” 13 [pure proper names], despite the latter being considered (cognitively) prototypical. It is likely that the links between proper names and the rest of the lexicon, which are probably closer than has hitherto been acknowledged, will be clarified. Methods Linguistic approaches to orality are also linked to specific methods of data collection and analysis which have considerable effects on the analysis of proper names. For example, the methods used in experimental phonetics and “laboratory phonetics” could be very useful for the analysis of proper names. Although it is well known that the phonic (and graphic) substance of proper names is subject to considerable variation, the phenomenon is hardly studied. However, it is possible to imagine positing hypotheses on, for instance, the degree of phonetic integration of the name of a foreign city as compared to that of a borrowing, 14 the relativity in the homophony between two homophones where one is a proper name, or, on a broader level, on the stress patterns affecting proper names in speech. Furthermore, with the exception of “laboratory speech”, oral data is generally authentic, allowing observation of the actual uses of proper names, already begun in analyses of written language. The different procedures, from questionnaires or sociolinguistic interviews to the participative observation of social anthropology, do not only give access to forms of proper names not found in writing, but also enable using situations which have yet to be explored. A protocol for asking for directions, for example, or an investigation into how people perceive the area they live in or a specific region’s history would certainly furnish very interesting results as to the linguistic form of toponyms, but it would also provide information on how they are integrated into the speech chain, their stress and emphasis patterns, their distribution as compared to other topographical terms, etc. Similarly, the “ecological” recording of oral data linked to social activities such as activities shared by a family unit (meals, etc.) would make it possible to describe the 12 Proper names made up of “free” lexical items. 13 Lexical forms specialized in proper name use. 14 Or rather of a xenism, or in any case a recent borrowing, which is still recognized as such. <?page no="99"?> Orality, a new phase in the linguistic study of proper names? 93 naming behavior within that group type. Such an investigation could give very detailed information on the distribution of first names, nicknames and kinship terms and on their articulation in the family hierarchy and in situations of language exchange, of which ethnographic descriptions, fiction writers’ representations or even authentic correspondences only show a minute part. Beyond its authenticity, oral data provides a certain contextualization which is of the utmost importance when one is attempting to situate proper names within their own production conditions. Two illustrations Discourse language and proper name language One of the major issues that the integration of orality in the linguistic study of proper names makes it possible to broach is, paradoxically, that of the proper name considered from the strictly linguistic viewpoint of its belonging to a given language. One of the most frequent preconceived notions on proper names is that they are totally untranslatable, or even, as is sometimes written, translinguistic. From a synchronic perspective, 15 one could rephrase this by considering that proper names are linguistic elements which seem to circulate more easily from one language to another than other lexemes; thus, one is faced with the notion of borrowings or linguistic transfers, but in a highly specific context. Whereas translation sciences have worked on this issue on the basis of writing, orality opens up much wider horizons for observing the relations between certain proper names and specific languages, in particular thanks to situations of multilingualism or language contact, which largely belong to the domain of orality and which are usually approached from that angle through fieldwork. When several languages are present in any context (multilingual states, postcolonial contexts, migrations, diaspora), but especially when the languages in contact are genetically unrelated and/ or ranked along a sociological hierarchy, the situation affords extraordinary opportunities for investigating the linguistic integration of proper names. On the whole, these situations make it possible to explore the identity and usage of proper names, especially anthroponyms. However, toponyms, 16 with regard to the question of the linguistic appropriation of proper names, provide a better observation 15 Obviously this position is entirely unfounded from a language’s historical perspective. 16 This also shows how data is renewed through the influence of orality, as toponyms are generally less studied than anthroponyms in the synchronic linguistic studies of proper names (with the exception of onomastics). <?page no="100"?> 94 Sarah Leroy point, partly because of their greater “descriptiveness” (since they are usually more descriptive, closer to lexical homonyms in contrast to anthroponyms) and partly because of their more frequent coexistence. In multilingual contexts, it is not rare that a single place, such as a city, is simultaneously referred to by several names 17 in the various languages spoken there. 18 The farther one advances in microtoponymy, the more frequent and complex these situations become. However, collecting spontaneous oral data containing place names can provide elements susceptible to making it easier to analyze the relations between the language of proper names and the language of discourse, as they could for example make it possible to determine whether toponyms are privileged centers for code switching or intra-sentential switching, and even to specify when such switching is most likely to take place. And even in the case of odonyms or microtoponyms, the observed switching could show a proper name’s span: depending on the language in which the categorizing noun (street, square, valley, etc.) is mentioned, one could consider it as internal or external to the proper name and thereby measure its linguistic integration and/ or the stability of a given form. Lastly, by considering multilingualism as an individual factor, one could investigate whether the “translations” or linguistic equivalents of proper names are acquired along with the rest of a language being learned or whether they are learned independently, and thus come back to the question of their circulation among the languages in presence. Proper names and oral grammar There is another area which could be developed through the clarification of the linguistic nature of proper names and which could benefit from the integration of orality into linguistic approaches. This is the pursuance of establishing the grammar of proper names in oral French, using and partially synthesizing the set of remarks which have been made here. This belongs to a more classical, descriptive and monolingual domain - but the proposal could obviously be applied to other languages. It seems possible and desirable to integrate proper names in the study and description of oral French, both in view of accomplishing the most complete description possible of this language modality, and in view of furthering the description of proper names as found in written texts, given that certain aspects are as yet unexplored or 17 Which of course is quite different from cases of succession, such as Byzance/ Constantinople/ Istanbul or Tsaritsyne/ Stalingrad/ Volgograd. 18 This is the case e. g. in the Algerian city Bejaia/ Bougie/ Bgayet, whose three names seem to belong to the three languages spoken there (Arabic, French, Kabyle) and are used by each of their speakers (although the reality is actually etymologically more complex). <?page no="101"?> Orality, a new phase in the linguistic study of proper names? 95 lack only the insight which could be provided by comparing the results with those from the study of oral occurrences. Among the obvious gaps, one must mention the great scarcity of phonological descriptions of proper nouns, whether it be in segmental or prosodic phonology, and whether the proper noun be considered in itself or as an element in discourse. Moreover, the second, namely discursive, perspective, appears more promising than the first (which might actually only be of limited interest), in particular for studying the relations between prosody and address or interjection, or topicalization and dislocation (two syntactic phenomena which are strongly linked to naming and proper names). The syntactic and, to a lesser degree, morphological levels have benefited from numerous descriptions which would benefit from comparison with data from descriptions of orality: would the internal morphology of proper nouns (both simple and compound, with obligatory or inherent articles) brought to light through the study of written texts be identical to that found by the observation of proper nouns in orality? Constructional morphology, so creative and lively in the written press, is it linked to that medium or to the code, to the fact of being written? Concerning syntax, the area which has gone farthest in terms of descriptions, in particular on the notion of the “modification” of proper names, 19 the issue of the written medium of the data studied (literary texts, newspapers) is also raised, and it is far from being certain that oral texts might show structures parallel to those found in written texts; on the contrary, one might expect that discussion around work on the syntax of orality or on reference chains 20 might be more fruitful for the descriptive integration of the structures which will emerge. Among these structures, nominative sentences (either performative or didactic) could be very revealing, both of the integration and roles of proper nouns in the syntax of orality, but also of their distinctive and original functions. Lastly, the semantic level, the most problematic in the description of proper nouns, will undoubtedly benefit from the contextualization of oral phenomena, on the one hand, because one could thus hope to be able to distinguish between the communicative functions (referential, predicative, denominative) of proper nouns and their identity and social and cultural functions so as to - at last - describe and analyze them, as they are constantly referred to but practically never used. On this last point, which is the most forward looking but also the most necessary, only the perspectives linked to orality, along with contextualization, diversity, and taking all enunciative and situational con- 19 Even if this idea seems to have been a necessary stage in the reappropriation of proper names by linguistics, nonetheless that stage is now more or less past (see Leroy 2005). 20 See Schnedecker (1997). <?page no="102"?> 96 Sarah Leroy texts that the latter creates into account, may contribute to incorporating the semantic layering of proper nouns into their linguistic description. Conclusion The renewal of the linguistic approaches to proper nouns which orality is susceptible to inducing actually simply corresponds to taking into account the initial orality of naming practices, the switch to writing constituting an optional permanence, albeit one not without cultural and scientific consequences. 21 However, the perspectives mentioned here, despite the enthusiasm they generate, must not lead to forgetting that this potential “new phase” constitutes an extension and could lead to delving into more detail, which might create difficulties. It is well known that oral data collection must be accompanied by rules and principles, the most important factor consisting of guaranteeing anonymity, which is, to say the least, contradictory to a certain number of perspectives invoked 22 here. However, going beyond ethical and legal constraints 23 (not to mention technical difficulties, upon which we will not dwell), the switch from extremely limited written data (essentially literature and journalistic texts) to the multiplicity of oral data and the variety of languages, of (socio)linguistic situations, of genera, the diversity of repositories, transcriptions, their analyses, present the risk of atomizing research. Thus, the renewal linked to the data might be linked to a renewal in scientific practices, necessarily integrated into larger and more tightly coordinated programs. Bibliography Baude, Olivier (2006) (ed.): Corpus oraux. Guide des bonnes pratiques 2006. Orléans, Presses Universitaires d’Orléans. Besnard, Philippe (1979): Pour une étude empirique du phénomène de mode dans la consommation des biens symboliques. Le cas des prénoms. Archives Européennes de Sociologie XX/ 2: 343-351. Clarinval, Bernard (1967): Essai sur le statut linguistique du nom propre. 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The unofficial names are either secondary names formed on the basis of official names (e.g. Flemari < Fleminginkatu ‘Fleming Street’) or names given despite the official names, which describe the place in some way, i. e. primary names (e. g. Sardiinipurkki ‘Sardine Can’ as the name of a school; the school building resembles a can of sardines; Ainiala 2003: 209-214). 1 In this paper, I will consider the use of unofficial names and especially the use of slang place names. My objective is to analyze the use and role of slang toponyms in the use of names by different city dwellers: to what extent these names are used and what their function is. My study will be primarily qualitative, but it will also include a quantitative part. In addition, the material is used to study urban identities. It is assumed that the ways in which names are used may shed light on the identities of the speakers. Place names are thus studied in the context of the construction of social identities. Social identity is conceived as a social and cultural co-construction (see, e. g., Androutsopoulos & Georgakopoulou 2003; Bierbach & Birken-Silverman 2007: 122). Regarding social identity, it is worth remembering that it covers different types of membership and various social features, such as age, gender, and ethnicity. However, the most relevant social feature in my study is the place of birth, i. e. the question of whether you are a native city dweller or if you have moved to the city from elsewhere. On the whole, the research focuses on the use of slang toponyms in Helsinki, the capital of Finland. It is based on a research project titled “Transformation of onomastic landscape in the sociolinguistically diversifying neig- 1 In this paper, I will be referring to, for instance, Flemari as an unofficial name (and not as an unofficial variant) and to Fleminginkatu as an official name, although, from an onomastic perspective, it would be more justified to think that they are two variants of the same name (e. g. Ainiala 2004: 38). <?page no="108"?> 102 Terhi Ainiala borhoods of Helsinki”. The founding idea of the project is to investigate the current onomastic landscape of Helsinki from the viewpoint of place names (both official and unofficial) that the various social segments of the population use. The project focuses on some of the most prominent sociocultural groups within two case study neighborhoods, i. e. Kallio and Vuosaari. Kallio is an old working-class neighborhood that is currently in a transitory phase of gentrification, whereas Vuosaari is a relatively recently built suburb in eastern Helsinki by the sea (Ainiala & Vuolteenaho 2006: 59). An essential premise in my research is that the city dwellers do not constitute a homogeneous group of people as users of place names. Although the entity formed by the official place names at a given point of time is the same for each city dweller in principle, adopting place names and their meanings depends on the individuals’ cultural background, former life history, the area where they live, and their social networks in different parts of the urban space and other similar factors. In the project, the uses of toponyms are analyzed from three perspectives: the incidence of different historical layers in the vocabulary of various groups, the role of place names in the cognitive perception of urban space, and the symbolic meanings of place names in the construction of different urban identities (Ainiala & Vuolteenaho 2006: 59-61). Research material The material consists of four focus group interviews conducted among inhabitants of the case study neighborhoods. 2 Two of the interviews were conducted in Kallio and two in Vuosaari. In every focus group, there were between 2 and 5 people from the same neighborhood discussing their own area. The topics discussed were the following: presenting the interviewees, general questions on the place names of Helsinki, the interviewees’ own places of residence, moving about in the city, images and views associated with different quarters and different place names and their contexts of use. Both native and non-native dwellers were interviewed. In Kallio, the natives interviewed were Eino (male, born 1923) and Sinikka (female, born 1937). The other group interviewed in Kallio consisted of five young adults, Ilari (male, born 1980), Markus (male, born 1978), Samu (male, born 1978), Siiri (female, born 1980) and Elina (female, born 1980), who had moved to 2 During the project, a total of 38 interviews was conducted until October 2008, 20 of which were recorded in Kallio and 18 in Vuosaari. The material comprises a total of 70 hours of interviews. <?page no="109"?> Use of slang toponyms in Helsinki 103 Helsinki a couple of years earlier from elsewhere in Finland. In Vuosaari, the older inhabitants interviewed were Pentti (male, born 1934), Tarmo (male, born 1942) and Pirjo (female, born 1950). They are non-native Vuosaaridwellers and non-native Helsinkians as well, for an obvious reason: the building of the Vuosaari suburb was not started until in the 1960s. The other interviews in Vuosaari were conducted with Vuosaari-natives: Mikko (male, born 1981), Timo (male, born 1963) and Pasi (male, born 1966). 3 The interviews were conducted between 2004 and 2006. They were all taped and transcribed at a later point. The transcription used is pretty rough and only gives the word-for-word description. Toponyms in Helsinki slang Slang toponyms are unofficial toponyms. Occasionally, the use of the terms slang toponym and unofficial toponym has also been overlapping but, in fact, slang toponyms can be rather regarded as a sub-group of unofficial toponyms (on the terminology, see Mielikäinen 2005: 28-29). All unofficial toponyms are not slang toponyms, but all slang toponyms can be regarded as unofficial toponyms. Of course, we must note that it is impossible to define a slang toponym, or slang in general, in a uniform way (see also Paunonen 2000: 35-37; Lappalainen 2004: 135-136). What type of language slang, and particularly Helsinki slang, is it then? In terms of time, Helsinki slang can be divided roughly into old slang (1890- 1949) and newer slang (1950-today); the old slang was regionally differentiated and mixed Finnish-Swedish language while common language of the youth in the Helsinki region is more recent (Paunonen 2000: 16-17). Primarily, the old Helsinki slang is a unique creole dialect which developed among the working class from both Finnish and Swedish language backgrounds in their densely occupied neighborhoods at the beginning of the 20th century, most notably in Kallio. 4 As a common language of the working class, Helsinki slang had a very strong unifying function. Since it was 3 The personal names are pen names. Age and gender are not studied as social features here, though they are mentioned. 4 Finnish and Swedish are the Finnish national languages. As of the beginning of the 21st century, around 6 % of the population in Helsinki and Finland in general are speakers of Swedish. In other words, Swedish is a minority language. The ratio of the Swedish-speaking population has decreased in Helsinki: in the mid-19th century, about 90 % of the population in Helsinki was Swedish-speaking, while in 1970 the ratio was about 10 % (Paunonen 1994: 223). <?page no="110"?> 104 Terhi Ainiala developed to render communication between Finnish and Swedish speaking populations possible, linguistic correctness did not play a significant role (Paunonen 1994: 237-238; Paunonen 2006: 34-35). The slang worked as a communicative language. The overwhelming majority of the vocabulary in old slang derives from Swedish, ca. 75 %, whereas just ca. 20 % derives from Finnish. In addition, slang also has words from other languages, mainly from Russian (ca. 5 %). A few words have been borrowed from English, German and Italian. Helsinki slang is an exceptionally multilingual language, considered even from a global perspective. Furthermore, Helsinki slang has constituents not only from one or two dialects, but also from several Finnish and Swedish dialects. (Paunonen 2000: 28, 31-32.) Since Helsinki slang was developed in working class neighborhoods, it also received a strong social label and was regarded as a forbidden language in the upper classes. Furthermore, Helsinki slang was not an approved form of language to be used anywhere in Kallio. It was prohibited to use slang in schools and other official institutions. Not all working class families allowed the use of slang words at home, either. Especially mothers probably regarded slang as a language of hooligans; in their opinion slang was not a language to be used while trying to attain a “better” life and social status for their children. In contrast, fathers also used slang words when talking to their children, in particular to their sons. Altogether, slang was above all a language used by men and boys. (Paunonen 2000: 42-43.) In its later phases, Helsinki slang gradually transmuted into a common street language of the youth throughout the Helsinki region, including Vuosaari. Slang was no longer preserved as a common language for people talking different languages (Finnish and Swedish) in the same district, e. g., in Kallio. The turning point in this development was World War II. The whole linguistic community of the Helsinki region had turned more Finnish. This inevitably also concerned slang. In addition, a new youth culture with its American influences emerged in Finland in the 1950s. Even slang, which had become an even more popular language among the youth of the time, was influenced by English. The next period of transition came in the 1970s and 1980s when the previously uniform youth culture was divided into various subcultures with their own languages and concepts. The new slang was characterized by humoristic, surprising, expressive and affective features and by quick changes in the vocabulary. In spite of the existence of a continuum between the old and the new slang, the new slang is quite different from the old one. While the majority of the words in the old slang were derived from <?page no="111"?> Use of slang toponyms in Helsinki 105 Swedish, the new slang, in turn, mainly consists of words of Finnish origin (Paunonen 2000 : 7, 16; Paunonen 2006 : 56-57). Helsinki slang and the slang toponyms as one of its parts are therefore historically layered and heterogeneous linguistic form. Some slang words are widely known and used, whereas others are only part of the language use of small groups. Likewise, certain slang toponyms are used widely and may even occur in the media and in various official communications issued by the city (Kankaanpää 2006: 152). The slang forms of certain names of streets and neighborhoods are examples of such widely used slang toponyms. They can, in fact, be characterized as belonging to a standard spoken language. Other slang toponyms, in turn, may be used by even very small communities and have very limited scopes of usage. In addition, slang is no longer a linguistic form used exclusively in Helsinki, but it has started to spread to other parts of Finland as a language of the youth since the second half of the 20th century. How are names formed in slang? The most common and very productive way of composing slang names (and words) - both in the old and the newer slang - is to annex a “slangifying” suffix to the root of the name (e. g. Fleminginkatu ‘Fleming Street’ > Flemari, Vaasankatu ‘Vaasa Street’ > Vaasis). Ever since its early stages, slang has included a number of suffixes that have been used to form slang names on the basis of Finnish and Swedish words. In contrast to the suffixes in standard Finnish, the slang suffixes do not have a semantic function of their own but are simply used to make words and names slang-like. The most frequently used suffixes in Helsinki slang have been ari, is, ka (ga, kka), tsa, tsi, ski, sku, sa and de. Further, slang toponymy also includes compound names that are often metaphoric or metonymic (e. g. Sardiinipurkki ‘Sardin Can’ as the name of a school; Paunonen 2000: 25; Paunonen 2006: 55-57). How many of the names in my research data, i. e. the toponyms used by the informants in the interviews are, in fact, slang names? I have counted the number of different toponyms used by each informant and analyzed how many of them are slang names. 5 As slang toponyms, I have regarded names formed by using slang suffixes (e. g. Blobika < sw. Blåbärslandet (island), Hämis < fi. Hämeentie ‘Häme Street’) and metaphoric or metonymic compounds (e. g. Pirunlinna ‘Devil’s Castle’ as the name of a residential building) . The slang toponyms occurring in my data are often mentioned even in the Dictionary of Helsinki Slang (2000) compiled by Heikki Paunonen 5 My calculations only cover toponyms referring to places in the Helsinki region. The interviews, however, also occasionally include names referring to places from other parts of Finland (above all towns and municipalities). <?page no="112"?> 106 Terhi Ainiala which covers a total of 2’000-3’000 slang toponyms in alphabetical order and classified in terms of chronology. Overall, the slang dictionary contains around 33’000 entries. Slang names in Kallio Native interviewees in Kallio are Eino (born 1923) and Sinikka (born 1937). They spent their childhood in Kallio between the 1930s and the 1950s, i. e. when slang was still a language of the local community. The slang used in Kallio was the working class’s own community-specific linguistic form which was used above all on the streets, in the yards and among groups of friends and colleagues (Paunonen 2000: 43). When slang was born at the turn of the 20th century, the majority of its vocabulary was based on Swedish. Even the slang toponyms were naturally also Swedish in their origins (Paunonen 2000: 28). The name referring to Helsinki, i. e. Stadi is also based on a Swedish word (sw. stad ‘town’). By analogy, Helsinkians have been called stadilainen ‘the ones who live in Stadi’. Stadi is known generally even today; in contrast, not all slang names of Swedish origin have been preserved, since slang has gradually grown more and more Finnish after World War II (Paunonen 2000: 16; Paunonen 2006: 56-57). However, it should be remembered that slang has always been layered and varying in different ways, so layers of different languages have been living next to each other in different periods. Example 1 illustrates the transitory phase of slang when slang grew more Finnish. Eino and Sinikka recall the use of names in their youth and use the names metalinguistically. (1) Sinikka: Well, no, people of my age wouldn’t talk about Blobika (< sw. Blåbärslandet) any more […] we went to Mustis (< fi. Mustikkamaa) to swim and not to Blobika, and and, to Korkis (< fi. Korkeasaari) to see the animals instead of Högga (< sw. Högholmen). Eino: I think it was, like it was sometime during the war that it happened [the replacement of names of Swedish origin with names of Finnish origin]. Sinikka: That’s when it must’ve happened, ’cause I was born in 1937 and, and, and between the wars. Eino: In the same way we had Pasila was Fredika (< sw. Fredriksberg). Sinikka: Yeah that’s how it was yeah. <?page no="113"?> Use of slang toponyms in Helsinki 107 Eino: I don’t know if people often say Fredika today. Sinikka: I’ve never called Pasila Fredika. 6 Eino, born in 1923, speaks a slang in which many places are referred to by names of Swedish origin. In the slang spoken by Sinikka, fourteen years younger than Eino, many of the words and names are already based on Finnish. In the interviews, slang names cover about one third of all toponyms used by both: in Eino’s case, 42 of a total of 113 names are slang names (i. e. 37 %) and in Sinikka’s case, 63 names of a total of 189 names are slang names (i. e. 33 %). It is usual that slang names are used in situations where people recall the places and happenings of their childhood and youth (ex. 2). (2) Sinikka: We used to play on Agroksenbärtsit over there always when we were kids and on Vankilanbärtsit. The names Agroksenbärtsit and Vankilanbärtsit contain the slang word bärtsi, which has been used in slang ever since the 1910s (Paunonen 2000 s. v. bärtsi). The word is based on the Swedish word berg ‘rock’. The places are only known by their slang names and they do not even have official names. Slang has been a community-specific linguistic form used with other people living in the same area. Therefore, it is only natural that Eino and Sinikka use slang names especially when they address each other in their turns (ex. 3). (3) Interviewer: Then what about the, what’s it, where’s Hakaniemi, where are its limits? […] Sinikka: Well in my view around Linjat, Hakaniemi [is limited], I’d limit it to er Haapaniemenpuisto. Eino: Hagis? Sinikka: Yeah, Hagis, to Haapaniemenpuisto and then somewhere around Linjat, to Karhupuisto. It isn’t such a big area. And then Kaupunginteatteri, where’s that, on the map? This was just one of those I feel like things. Eino: You seem to understand Hagis widely. 6 The toponyms used by the interviewees have been italicized in all the interview examples irrespective of whether they are used as linguistic expressions or while talking about places. The quotations have been translated from Finnish. <?page no="114"?> 108 Terhi Ainiala In example 3, the interviewees were asked how they would define Hakaniemi, a part of Kallio. Sinikka first uses the official name Hakaniemi in her turn in which she addresses primarily the interviewer. Eino, in turn, uses the slang name Hagis, which Sinikka, too, uses in her own reply. Hagis was known in slang from the 1900s to the 1970s. After that Hakis has almost replaced it (Paunonen 2000 s. v. Hagis.) Therefore, the form used by Eino and Sinikka does not belong to the present-day slang. Example 3 shows how informants may use official names for reasons of clarity. An unofficial name may be explained by giving the official name of the place (ex. 4). (4) Sinikka: And then I went to Kievari, Kievari that’s Kestikartano in Keskuskatu (‘Central Street’). Sinikka tells about the dancing restaurants in her youth. The restaurant Kestikartano was known in the slang by the name Kievari from the 1940s to the 1960s, when the place was popular among the youth (Paunonen 2000 s.v. Kievari). Once a place has been introduced, it is possibly more natural to refer to it by a slang name. Such situations are illustrated by example 5. (5) Sinikka: That, that [the turning of Kallio into a fashionable part of town] was probably triggered when when er, when people like Pirkko Saisio and these other these well-known artists from different fields started moving to Fleminginkatu. Eino: The City Theatre has its own role. Sinikka: Its role it has for sure, then there’s these cult restaurants like like the restaurant Cella, there in Flemari, there on the hill. Sinikka talks about Fleminginkatu by first using its official name. When she talks about the same street in her following turn, she uses the slang name Flemari. Flemari has been used in slang ever since the 1910s (Paunonen 2000 s.v. Flemari). All places are not referred to by slang names even in slang (ex. 6). (6) Interviewer: So how’s it if you like think about just what kind of place Kallio was when you lived there yourselves as children and young people like it had quite a different reputation? Sinikka: Yeah and I think it’s still there, that deep Kallio identity when you walk up the stairs at the Sörkkä metro station and start walking down Vaasankatu or, or Hesari, so the people who live there are totally different <?page no="115"?> Use of slang toponyms in Helsinki 109 than you see if you take the metro to, for example Kaisaniemi and start walking, walking like. Eino: But there’s clearly certain streets in Kallio that, if you like walk down Vaasankatu or one of those other streets where there’s one massage parlor next to another. Sinikka: Yeah, yeah. Eino: Yeah, so it’s a completely different world when you go some place a bit further away, to another street. Sinikka: That’s for sure so could it be that it’s at Hesari where the border is even there, so Hesari, from Hesari when you start walking towards Torkkelinmäki and down towards Pitkäsilta. Eino: When you go to Linjat it’s nothing like this. Sinikka: No no, but when you take Hesari upwards to the direction of Vaasankatu, and walk down Kustaankatu and Harjukatu, downwards to Aleksis Kiven katu, then it’s that that milieu is completely different. Interviewer: Was it like that, did it feel like that then [as a child]? Sinikka: Well in my view it still feels the same as it did then except that all the good stores have disappeared like for example Aleksi-, from there in Vaasis, there’s nothing there any more, no more. Eino: I think it was peaceful, there were loads of wooden houses then Sadikat were there and, and all, but now they’ve disappeared, in the bomb attacks during the war in Vaasankatu, and Sadikat went with the attacks partly and the rest were torn down and, and that way they’ve changed a lot. Example 6 covers many places: some of them are referred to by slang names, others by official names. The name of the neighborhood Sörnäinen appears in its slang form Sörkkä. Linjat is a slang name, too: it refers to the part of Kallio which consists of five streets distinguished by five ordinals (‘The First Line’, ‘The Second Line’ etc). The names of other neighborhoods appear in their official forms: Kaisaniemi, Kallio and Torkkelinmäki. Pitkäsilta is the official name of a bridge separating the city centre from the Kallio district. There are slang names even for these places (e. g. Kaisis, Kaltsi, Torkkis, Pitkis) (Paunonen 2000), but the informants do not use them this time. At the end of the quatation above, Eino talks about Sadikat. Sadikat was the name of a group of houses in Kallio, many of which burnt down during World War II, and the rest were demolished afterwards. The slang name is based on an expression Sadan markan villat (‘Hundred-mark villas’), based on the fact that an apartment in the building cost one hundred marks. (Paunonen 2000 s. v. Sadikat.) <?page no="116"?> 110 Terhi Ainiala In addition, five different streets are mentioned in the quatation. Sinikka talks about Helsinginkatu and refers to it solely by its slang name Hesari, which is one of the best-known slang names in Kallio, used in slang since the 1910s (Paunonen 2000 s.v. Hesari). Besides Hesari, the only slang name to refer to a street is Vaasis, which has been known since 1900s (Paunonen 2000 s. v. Vaasis). It should be noted, however, that Sinikka uses the official name of the street, i. e. Vaasankatu twice before she refers to it by the name Vaasis. Eino only talks about this street once and uses its official name. Otherwise, the informants talk about the streets using their official names (Kustaankatu, Harjukatu, Aleksis Kiven katu). All in all, there does not seem to be a very large number of slang variants for the names of streets in use. Eino and Sinikka mention a total 24 street names in Kallio, out of which they only use five names in slang forms. In addition to Hesari and Vaasis, the slang names include Flemari, Sturari (< Sturenkatu) and Toka linja (< Toinen linja). As of the beginning of the 21st century, Kallio is a popular place to live among the youth. It is located near the city centre and has small flats suitable for, e.g., students. In fact, young people have moved to the area from other parts of Finland. The informants, namely the students in their mid-twenties who have moved to Kallio, belong to this group. The interviewee who used the most slang names is Samu, displaying a use of slang names of over one third of all the names he mentions in the interview (24/ 66 i. e. 36 %). The rest of the young students displayed a use of slang names of around one fifth: with Ilari 21 % (16/ 77); with Markus 21 % (5/ 24); with Siiri 17 % (6/ 35), and with Elina 21 % (19/ 89). Some of the most common slang names, like Hesari for Helsinginkatu and Flemari for Fleminginkatu, are used by the older generations as well as by the young newcomers to the area (ex. 7-10). (7) Elina: If I take a tram, I go down Hesari. (8) Siiri: My friends live in Hesari, one of them still does, the other friend moved, or lives now, moved to Kustaankatu, but lives in Hakaniemi now. (9) Elina: You cross over Flemari there and then go down Franzeninkatu then you got there like to Torkkelinmäki from there and it was terribly pretty in summer and then I went down over there to Torkkelinkatu and you’d probably also get to Käenkuja from there. (10) Samu: Yeah that, that was a very successful film in its time, too. It was about just one of these, I think, a big family that lived in a small box in Kallio. <?page no="117"?> Use of slang toponyms in Helsinki 111 Interviewer: Yeah. That’s it. It’s not such a long time ago since I read it. Elina: I think they lived ummm on Flemari. Siiri: I don’t remember anything about the book any more. Elina: For some reason I remember that they lived on Flemari in that Saisio’s Elämänmeno. In example 7, Elina tells about a tram route she uses and says she goes down Hesari. In example 8, Siiri, in turn, tells about the places where her friends live in Kallio. She otherwise refers to the places by their official names, but to refer to Helsinginkatu, she uses the slang name Hesari. In example 9, Elina describes the way to her workplace in Kallio: Flemari is the only slang name, whereas the other places are referred to by their official names. Example 10 involves a discussion about a novel set in Kallio which, in Elina’s view, was set in Fleminginkatu, i. e. Flemari. Hesari and Flemari seem to be so widely used that Elina does not even mention the streets by their official names. As for Siiri, she talks about Helsinginkatu rather than Hesari in another part of the interview (ex. 11). (11) Siiri: Then there’s one of those lovely lamp stores on Helsinginkatu. Sometimes the use of slang names in the interview material shows that people are uncertain about the slang forms (ex. 12) or, e. g., the derivation of the names (ex. 13). (12) Interviewer: You said Hesari and Flemari. Are there other such like unofficial, for other street names? Siiri: I tried hard to think about unofficial names in Kallio, I didn’t, I can’t think about anything else but Hesari and Flemari. Elina: Yeah it’s like this with the unofficial, that they’re so, those are like the only ones I know. Samu: There’s near there’s that Harjutori, like that’s clearly Harjis at least. It’s a bit like, my friend lives there. Interviewer: Oh, I’ve never heard. Samu: Well Sörnäinen is Sörkkä, and not Sörkka, at least, clearly so, I don’t think anyone would call it Sörkka. Elina: Really? I’ve thought Sörkka is the more correct one. Markus: Yeah that’s what many people say. Isn’t that the official one. Elina: I don’t dare to use is very easily, ’cause I’m afraid I don’t know which one’s correct and stuff. It doesn’t like come naturally. <?page no="118"?> 112 Terhi Ainiala In example 12, the young people first think about what other street names with slang variants besides Hesari and Flemari they know. Elina and Siiri cannot remember any other names, but the interviewee who uses the most slang names, Samu, says that Harjutori is also known by the name Harjis. In his next turn, he further points out that he believes the slang name for Sörnäinen is Sörkkä instead of Sörkka. Both variants have been known in slang for a long time. Sörkka was more common in the beginning, but even the variant Sörkkä has been mentioned by native Helsinkians born at the beginning of the 20th century. The form of this name has provoked more heated debate than any other topic related to Helsinki slang until very recently. (Paunonen 2000 s. v. Sörkka.) The young people in the interview wonder which of the name forms is “more correct” and even “official”. Elina points out that she avoids using the name because she is uncertain about its form. (13) Elina: Well. There’s not really much to see here then, I guess. Interviewer: So what about in winter? Samu: Probably take them to skate somewhere. Ruskis or some place. I dunno. Interviewer: Where? Samu: To Ruskeasuo, ’cause you can always go there. Elina: I’ve probably never been there either. Ilari: Yeah or Brakuun [‘to Braku’]. Samu: Yeah, Brakulle [‘to Braku’] yeah. Except that you have to pay to get there nowadays. Ilari: Yeah. Samu: That was a real tight system. In example 13, the informants talk about where they would take their guests in Helsinki and Kallio. Samu describes first how he would take his guests to skate in Ruskeasuo. He uses the slang form Ruskis to refer to the place. The other interviewees do not mention this name in the interview - so the way Samu uses slang names more frequently is manifested in this example as well. Ilari then mentions an alternative place to skate, Brahenkenttä, which he refers to by the slang name Braku, inflected in the inside location case Brakuun. Samu, in turn, inflects that name in the outside location case Brakulle. Braku has been known in slang since the 1920s and it has been inflected in the outside location case, i. e. Brakulle (Paunonen 2000 s.v. Braku). It is thus probable that the slang name Braku is not part of Ilari’s actual names of usage, so he does not know how it should be inflected. The use of slang names often depends on the context of usage (ex. 14). <?page no="119"?> Use of slang toponyms in Helsinki 113 (14) Ilari: Well, you’d use Stadi, no well then you’d use like if you’re somewhere like Hertsiga there in the east, then you’d use Stadi. In example 14, Ilari answers the interviewer’s question on the use of the name Stadi. He says that he uses Stadi while referring to the city centre when he is in Herttoniemi, i. e. a suburb in eastern Helsinki. Ilari talks about Herttoniemi as Hertsiga; the slang name of this suburb has been known since the 1920s (Paunonen 2000 s. v. Hertsika). Here, the use of the slang name Hertsiga is probably also triggered by the preceding use of the name Stadi. Stadi is probably the best-known slang name for Helsinki and a strong symbol of slang (Paunonen 2000 s.v. Stadi; see also ex. 15). The young Kallio informants mostly use slang names that are generally widely known, such as Flemari and Hesari. Some of them could even be characterized as belonging to the standard spoken language of Helsinki. Although the interviewees’ language use includes slang names - around one fifth of all the names they mention in the interviews - they do not think they speak slang, at least not the kind of slang the native residents of the area use (ex. 12-14). The young people also understand that the use of slang by nonnatives may be considered pretentious (see also Vaattovaara and Soininen- Stojanov 2006: 242). (15) So how about Helsinki? Is it Helsinki or Stadi or what? […] Siiri: Hesa it is, if you’re from somewhere else and then Stadi, if you’re from here. And then I just say Helsinki ’cause none of them suits me. Samu: You can’t say Steissi or Stadi naw, not easily any way. And neither can you say spora. Ilari: It’s a bit like linked with some such teenage associations. Siiri: Yeah you can’t say spora. Samu: It’s a bit like that that’s how it is. You get the feeling like you’re being too self-assertive. Or then that you should maybe really be like native and stuff. Elina: I think I never use Stadi, ’cause I feel people would laugh at me. Interviewer: It’s exactly the same with me, somebody would hear it anyway. Siiri: I just can’t, it just doesn’t come naturally. In the example above, the young people talk about how slang names referring to Helsinki are used. Samu, Siiri and Elina make it clear that they don’t use the name Stadi. Samu says, in addition, that he does not usually talk about Steissi. The reason for not using the names is, according to Samu, that <?page no="120"?> 114 Terhi Ainiala they have a strong label of belonging to the language use of either native Helsinkians or self-asserting teenagers. Stadi has been strongly labeled as a name used by native Helsinkians. The name was born in Helsinki slang over a hundred years ago and has its origin in the Swedish word stad. Swedish includes features which were missing from most dialects of Finnish of the time. The most typical of these features were the initiative double consonant and the phoneme d, which are both found in the name Stadi. Stadi probably gained popularity, at least partly, because it was difficult for rural-born Finnish-speakers to pronounce it. Stadi was thus one of the words in Helsinki slang in which the difference between the new urban dialect of the capital and the dialects of the rural-Finland was the most prominent. (See also Paunonen 2006: 52- 53; Ainiala & Vuolteenaho, forthcoming) The name Stadi became a visible emblem of the life in Helsinki and urban life in general. It was associated with the speakers of slang just as Helsinki slang was in a wider sense. The slang and the name Stadi as one of its most prominent emblems was loaded with associations that were possibly based on very strong stereotypes. (See Vaattovaara & Soininen-Stojanov 2006: 226.) The affective nature of the name Stadi has been preserved until today. Steissi, in turn, is the slang name of the central railway station in Helsinki; it has been used since the 1950s (Paunonen 2000 s.v. Steissi). It is hard to tell why Samu feels Steissi is so affective a name that he would avoid using it. It is possible that this is connected with the idea of the place as such and what it is used for: the railway station has been one of the most popular places of the youth to meet up and spend their time. Slang names in Vuosaari The building of the other case study neighborhood Vuosaari was started in the 1960s. Vuosaari is thus a relatively new suburb which has no older inhabitants than those who moved to the area from other parts of Helsinki and elsewhere in Finland in the 1960s and at the beginning of the 1970s. Many of these inhabitants still live in Vuosaari and are thus the most “indigenous” inhabitants of Vuosaari. The people born in Vuosaari are mostly children and youngsters. Even the oldest Vuosaari natives are in their forties. I will first look at the names used by Vuosaari natives. Three men born in Vuosaari and having lived there for their entire lives have been interviewed: Timo (born 1963), Pasi (born 1966) and Mikko (born 1981). In the material, the share of slang names of all place names was 35 % (55/ 157) with <?page no="121"?> Use of slang toponyms in Helsinki 115 Timo, 33 % (20/ 60) with Pasi, and 26 % (38/ 149) with Mikko. In their childhood and youth, slang was - and of course still is, in the 2000s - a general linguistic form used by the youth in the capital region. In fact, they use slang names above all whilst talking about places important for themselves; names they had often learned as a children as they first got to know the places through childhood games (ex. 16 and ex. 17). (16) Mikko: For me one of the closest has been the, in principle, well Kallvikinniemi has been the number one place probably having to do with bird, bird stuff mostly. Interviewer: Yeah. Mikko: But just that, that it’s, it’s a hot beach, so I’ve, I’ve spent time there otherwise, too. Pasi: So before you had a hobby like that so. Timo: Yeah. Pasi: But well like you did spend a lot of summer days there when you had like you’d call it summer holiday from school, so well yeah, Kalvari beaches were really. Timo: They definitely were. Pasi: In frequent use. Timo: Yeah. Pasi: You went to play and throw around stuff there. Mikko: It is the best beach in Helsinki, and I’m not underrating Hietsu a bit here. In the example above, the interviewees talk about an outdoor recreation area that was popular when they went to school: the beach of Kallvikinniemi (‘Kalvik Cape’). Mikko mentions it first by its official name, but Pasi uses the slang name Kalvari. Mikko also compares it to another beach, Hietaniemi, which is the most famous one in Helsinki, and he uses a slang name to refer to it (Hietsu). (17) Timo: The first Uuno Turhapuro [a Finnish movie] we saw with my mom when we went to Kalvari, like in summer, we were like driving and I saw, what the hell was that, I was about six or seven, and I saw, and mom almost drove off the road, this guy riding his bike sitting on the bars wearing a torn string vest and heavy make-up. You can still see our car in the movie. He went, Uuno, when he went to his summer cottage, it was always to Kalvari. Some X-paroni movie was filmed right there on the Kalvari beach when we went there to Kalvari like, in the summer. <?page no="122"?> 116 Terhi Ainiala Example 17 shows how Timo, too, uses the slang name Kalvari to refer to Kallvikinniemi. Besides Kalvari, the informants also mention other places they had learnt as children (ex. 18 and ex. 19). (18) Timo: Since they were our sledding hills then, so when you went over to Vartsikalahti to slide, you’d get two hundred metres, maybe thirty metres of difference of height. Timo talks about the sledding hills of his childhood and uses the slang name Vartsikalahti. The official name of the place is Vartiokylänlahti (lahti ‘bay’). The slang name of the suburb of Vartiokylä is Vartsika and has been known in slang ever since the 1930s (Paunonen 2000 s. v. Vartsika). (19) Timo: Yeah. Like you report such assaults and, there didn’t use to be anything such except for a couple of cases in the sixties, when they had to reprimand some people living in the woods over there. The people who were living there in Mustis, in the caves in Mustavuori. In example 19, Timo talks about the caves in Mustavuori. He uses the slang name Mustis, which he explains by giving - possibly to the interviewer and even the rest of the group - the official name of the place (see also ex. 4). The informants quite naturally use slang names to refer to even other places in their own neighborhood such as streets (ex. 20). (20) Mikko: Well, that’s the way it is, if you look at the houses in Punis, so that’s terribly like DDR, but it must’ve been part of that time, they’ve got that concrete top and stuff. Mikko describes the residential buildings of his neighborhood. In his view, the houses on Punakiventie street are typical of their time, architecture resembling the DDR style. He refers to the street by its slang name Punis. Informants use slang names to refer to places even in other parts of Helsinki. In their youth, they visited the city centre where there were places where young people liked to meet each other and spend their time. Such places are often mentioned by their slang names (ex. 21, see Hietsu in ex. 16). (21) Interviewer: How about in the city area in general, pleasant and unpleasant places and why, and what do you call them? Timo: Steissi. <?page no="123"?> Use of slang toponyms in Helsinki 117 Pasi: Steissi. Maybe it used to be more exiting to get there, to Steissi, but today I’d say that it’s a really unpleasant area. Timo: Did you sometimes really like go to Steissi then? Pasi: Well I dunno, maybe we went to Botta or some place, but like Steissi is like, you had to try and hang around there a bit, I wasn’t up to that of course, but well. Like it was of course exciting in a way when you got there. In example 21 Timo and Pasi talk about whether they went to the central railway station in Helsinki when they were young and what kind of a place it was in their opinion. The railway station has been referred to as Steissi in slang (Paunonen 2000 s. v. Steissi), and Timo and Pasi use it quite naturally, too. We should, however, note that Samu, who had moved to Kallio (ex. 14), said that the name is not part of his name use. Native informants also talk about the use of slang names (ex. 22 and ex. 23). (22) Timo: I dunno, I do speak about Puksu and Laru. Interviewer: What’s that? Timo: Lauttasaari. Interviewer: A-ha. Timo: Like it’s but it’s in my opinion really part of the oral tradition, so it isn’t, you’re not showing off a bit if you say you’re going to Laru so it’s totally neutral as an expression. In example 22, Timo says he uses the slang names Puksu (< Pukinmäki) and Laru (< Lauttasaari) to refer to two neighborhoods in Helsinki. He also comments on the use of these names and regards them as “neutral”. Such names are, in fact, usual in the language use by Helsinkians and they do not bear any strong labels or affective features. Other slang names belonging to the standard spoken language used in Helsinki include the slang forms of the street names Flemari and Hesari (see ex. 7-10). Within slang, Laru and Puksu belong to the newer slang of the youth: Laru has been known since the 1950s and Puksu since the 1960s (Paunonen 2000 s. v. Laru, Puksu). (23) Mikko: [I use] Helsinki fairly often when I’m faced with a situation somewhere some place further up than Central Finland. Timo: Yeah it’s in the south then. Mikko: Yeah. So like, you can say first of all that you live in the south but if there’s someone who’s getting on your nerves especially and you want, <?page no="124"?> 118 Terhi Ainiala you want to wind people up deliberately then it’s in Stadi. Which is not often. Interviewer: But it isn’t like neutral? Mikko: Naw, no it isn’t. I wouldn’t use it neutrally in any sense. It’s Helsinki in general. In example 23, Mikko and Timo talk about the use of name Stadi. Mikko says that in his language use, Stadi is not neutral. There is an affection related to the name (see also ex. 14). Certain places of immediate neighborhood are referred to mostly or even solely by their official names (ex. 24-26). (24) Pasi: But a bike is faster than the public transportation, ’cause i ride past the beach, it takes ten minutes to Itäkeskus. (25) Pasi: That’s right, but if you think about that big traffic light junction in Itäkeskus over there, so nowadays there’s those lines of cars are enormous there, too, so uhm. (26) Interviewer: So uhm, if we’ll then go right to moving about in the city area within Helsinki, as it were, so uhm how’s Helsinki changed while you’ve been living here? Timo: Citymarket was built there on the fields of Itäkeskus, where there used to be cows. In examples 24, 25 and 26, Pasi and Timo are talking about the neigborhood Itäkeskus, which is close to Vuosaari. There is a large shopping mall there, also known by the name Itäkeskus. Both the neighborhood and the shopping mall have been called by the slang name Itis since the 1980s, which can be said to be part of at least the standard spoken language of Helsinki (Paunonen 2000 s. v. Itis). The interviewees use the slang name Itis only when they refer to the shopping mall. As a name for the neighborhood they use solely Itäkeskus, which they had already learned when they were children. Vuosaari was built in the 1960 and the 1970s. Many of the inhabitants moved there from other parts of Finland. That was what Pentti (born 1934) and Tarmo (born 1942) had done. Among the people having moved to Vuosaari later, in the 1980s, is Pirjo (born 1950). There are not many slang names among the names they used: with Pentti, their share was 9 % (8/ 94), with Tarmo 20 % (11/ 55) and with Pirjo 17 % (13/ 75). Mostly, they use the official names to refer to the places they talk about (ex. 27). <?page no="125"?> Use of slang toponyms in Helsinki 119 (27) Tarmo: What’s that then, where you get to walk two hundred meters and there’s only water up to your ankles there, what’s it there, when you go over there to Kallviikinniemi. Pirjo: Yeah well that’s the Kallvik beach. Tarmo: Well yeah that’s fantastic, too, a bit special as a place. Pentti: Yeah the whole of Kallvikinniemi the whole place, when you like go there to this Ramsinniemi place over there. Tarmo: Yeah. Pentti: So that’s great, too, you have time so you go round it and see. Example 27 is preceded by a passage where the interviewees have just been thinking about the most important outdoor recreation areas in Vuosaari. They talk about Kallvikinniemi, which is the official name of the place. Native Vuosaari residents mostly use the slang name Kalvari (ex. 16 and ex. 17), which the older informants do not mention at all. However, official place names are not always used. Sometimes people seem to prefer to call the places by their slang names or other unofficial names (ex. 28). (28) Tarmo: So how’s it when there’s for example this Mustalahden lampi like I’ven never heard that name, I’ve always it’s either Suolampi, Paskalampi or Lampi, it’s one of these, to Lampi. Pirjo: To Lampi. Tarmo: To Lampi. Pirjo: Yeah I still keep talking about Lampi too. Tarmo: But sometimes you hear people say to Paskalampi or to Suolampi, but not this Mustalahden. Pirjo: Mustalahden lampi, me neither, no. Tarmo: I don’t remember either that someone would’ve said Mustalahden lampi. Pentti: Yeah well I can locate it by that, I do, that’s how I locate it. Pirjo: Mustalahden lampi, it’s rather long as a word, too, really, not many people would start using it like that. In example 28, the informants talk about the use of the name of a pond Mustalahden lampi (‘Black Bay Pond’). They see the name on a map and start thinking about how it is used. Tarmo and Pirjo do not say they would use this official name. Tarmo knows the pond better by the names Suolampi (‘Swamp Pond’) and Paskalampi (‘Shit Pond’), and just Lampi (‘Pond’). Pirjo, too, says she “still keeps talking” about Lampi. Such a name is enough for <?page no="126"?> 120 Terhi Ainiala the identification of the place, since the pond in question is the most important pond in the area. Close to the pond is a small shopping centre which the informants most frequently refer to by the name Lammen ostari ‘Lampi’s ostari’ (ex. 29). Ostari is a word designating a shopping centre; it is generally used in standard spoken language; in slang, it has been used since the 1960s (Paunonen 2000 s. v. ostari). (29) Pentti: And then there’s this what’s that there when you go further there that look, well, Lammen, Lammen ostari. Pirjo: Well Lammen ostari. Tarmo: Yeah what’s it? Pentti: What would it be by the way as a place that lampi, you always just say Lampi, Lammen, Lammen ostari always when you go to that direction? Tarmo: Yeah, Pohjonen ostari that’s what it is. Pentti: Right. Pohjonen ostari. In example 29, the informants think about whether there is a “more correct” name for the place they know as Lammen ostari. Finally, Tarmo remembers that the shopping centre is also known as Pohjoinen ostari. In fact, the official name of the shopping centre is Pohjoinen ostoskeskus (‘Northern shopping centre’). It is worth noticing here, too, that the informants use the word ostari instead of the standard-language ostoskeskus. Pentti talks about Pohjoinen ostari at other times during the interview (ex. 30). (30) Pentti: Yeah and then like many people here know that if for example that Shell service station is there, so I live there between Rastilantie and Airoparintie, I tell them that when you come you get off, when there was this this this, old this Pohjonen ostari right there, I’m not talking about this but Raken ostari, so it was such a clear place there was that bus stop where you could get off and you were at once on Airoparintie. So today they, they come so that they get off at Shell and turn to Rastilantie and come that way. In example 30, Pohjoinen ostari and Raken ostari are unofficial names. Other names are used in their official forms: Shell, a company name used as a place name and street names Airoparintie and Rastilantie. The informants have learned slang words and names from the younger generation (ex. 32 and ex. 33). In example 31, Pirjo believes that she has <?page no="127"?> Use of slang toponyms in Helsinki 121 learned words used by the youth from her daughter, but she thinks that she would not use them anymore. (31) Pirjo: So I do use rather official expressions and when my daughter still used to live at home, in other words, I’m a single parent and we’d been just the two of us since she turned five, until she moved out when she was twenty-two, and I had that young people’s vocabulary, it did catch on. But when it’s, when I don’t hear it any more, I’ve started using these standardlanguage expressions again. Even more generally, our interviewees recognize the fact that young people create new slang words and names. They feel that many such names remain strange to their generation. (32) Interviewer: So if we could about these names a bit more could you talk about Vuosaari using the name Vuokki? Or Vusa or some other names? Pentti: Naw. Tarmo: Naaw. Pirjo: It’s much too young, my daughter does talk about Vuokki. Interviewer: Are they clearly then, like names used by the young generation? Pentti: Yeah they are. Tarmo: Probably. Pirjo: My daughter used to say Vuokki. Interviewer: Yeah yeah. Pirjo: When she went to school. I never used it. Interviewer: But but does it feel somehow, how does it sound? Tarmo: It’s totally strange to me, this Vuokki. Pentti: Yeah so of course you understand it in that connection but like, no, naw, not that anyway, me neither. Tarmo: Son’s thirty but he never used that. Pirjo: To me it’s familiar; I mean one of those fifteen-year olds, as school children’s vocabulary, out of their vocabulary. Pentti: It definitely is that way that it’s the young people that create the language. Pirjo: Yeah that’s the way it is. Pentti: And then some of it may become established. In example 32, the interviewees talk about the slang names meaning Vuosaari. The name Vuokki generally used by school children and young people <?page no="128"?> 122 Terhi Ainiala today is strange to them. Tarmo says the name is completely strange and one that he has not even heard his thirty-year-old son use. Pirjo, in turn, recognizes the name and says she knows it from the language use of fifteen-year old youngsters. In fact, Vuokki is recent as a slang name; it only emerged in the 1990s (Paunonen 2000 s. v. Vuokki). (33) Pentti: And then ’cause there was that Lohikäärmepuisto (‘Dragon Park’) that’s for me, I think it has a good name, too, for a playing ground the other name and Lohi-, Lohikäärmepuisto. Tarmo: Leksu it is by the way, I’ve taken them there so many times… Pentti: What’s that? Tarmo: No I mean Leksu. Pirjo: We went to Leksu. Tarmo: We went to Leksu. Pirjo: Yeah, we went to Leksu then, last summer. Pentti: Oh, right, that, that’s totally strange to me, it’s new. Pirjo: Yeah well the children said Leksu. The playing ground was Leksu. Tarmo and Pirjo have adopted the slang word leksu, meaning playing ground, from the language use by children (and even young people). It has been known in slang since the 1970s (Paunonen 2000 s. v. leksu). Often, it is enough to use only Leksu to identify a place, as in example 33. Conclusion The two neighborhoods of Helsinki I studied, Vuosaari and Kallio, are different not only in terms of their age, but also with regard to their stage of development. Kallio was a growing area around a hundred years ago when people from different parts of Finland moved there. These people, workers from other parts of the country and speakers of Finnish and Swedish, adopted slang as their common language. In the mid-1900s, slang turned into a general language of the youth living in Helsinki. The native slang speakers in Kallio are represented by Eino and Sinikka, who use a large number of slang names. Slang is their own language and they refer to many places by slang names. The young informants who had moved to Kallio from elsewhere in Finland had, in turn, adopted slang names that can often be regarded as belonging to the general spoken language of Helsinki. The young newcomers to Helsinki felt some of the slang names were not natural for them; they considered them rather part of the language use of natives. Used by people from elsewhere, the names would have seemed pretentious in their <?page no="129"?> Use of slang toponyms in Helsinki 123 opinion. Some of the slang names (e.g. Stadi, Steissi) may, in fact, be considered to be strongly affective. The building of the Vuosaari area was only started in the 1960s and it was occupied by people from all over Finland. The oldest Vuosaari natives are currently in their forties. For the Vuosaari natives born in the 1960s and the 1980s, slang represents a language they have learned in their childhood. They have learned to know many places by slang names and they continue to use them. The use of slang names is not generally associated with affective features; it is mainly just the name Stadi that arouses strong feelings. For adults having moved to Vuosaari from elsewhere in Finland, slang has remained rather distant. They may have learned some slang names from the younger generations, but they have only adopted slang names in their own use that are primarily perceived as part of the general spoken language of Helsinki (e. g. ostari). Slang and slang names are ambiguous concepts. It is hard to define unambiguously which name forms belong to slang and which do not. In my research, I have adopted a relatively simple way and defined names containing a slang suffix and certain compound names as slang names. However, the slang names cannot be counted entirely accurately; this is why my calculations should be considered with certain reservations. In addition, it should be borne in mind that it is not always possible to define whether an expression used by an interviewee is a proper noun or not while making such calculations. This is a question I have omitted to consider within the scope of this paper. The use and non-use of slang-names is associated with many factors. Since the material consists only of focus group interviews and not of spontaneous talk, the actual use of slang toponyms cannot be analyzed thoroughly. In focus group interviews, informants use toponyms both metalinguistically and in spontaneous discussions. Many slang names are mentioned only metalinguistically. I have aimed to describe the use of slang toponyms among natives and non-natives in Kallio and Vuosaari. I have presented glimpses of the use of slang toponyms without aiming at a comprehensive account of these phenomena. However, I do hope that I have at least been able to show that a great variation in the use of toponyms exists. Even the very same speaker may use both official name and slang variant while talking about the same place. By using certain names or name variants, on the one hand, or by not using them or actually refusing to use them, on the other hand, a certain social identity can be claimed or reinforced. A relevant issue is how a distinction can be made between the natives and non-natives. The people who have <?page no="130"?> 124 Terhi Ainiala spent their childhood and youth in a given area have gotten to know the names of the area gradually, as they have adopted the environment. The names of one’s own surroundings turn into a natural part of the local and social identity. Those who move to the area only as adults learn to know the names in their environment in an entirely different way. They may try to adopt some of the slang names or other unofficial names in the area consciously or subconsciously. In contrast, avoiding the typical slang names may indicate that the person wants to distinguish himself or herself from the natives, as in the case of Kallio. Moreover, the actual and metalinguistic use of place names may differ from each other. An interviewee may, for instance, say that she uses a certain slang toponym, but in an actual speech, she uses another form of a name, e. g. a standard form. The informants’ self-report about their use of names is thus often different from the actual use. Although the material used in the study does not include spontaneous speech, it does contain spontaneous discussions about places. In future research, it would be ideal to consider material that includes spontaneous speech. Bibliography Ainiala, Terhi (2003): Kaupunkinimistön tutkimuksen perusteet [The study of urban names]. Virittäjä 107: 207-225. Ainiala, Terhi (2004): Kaupungin paikat ja nimet. Tornion Suensaaren nimistö [Urban place names. The Suensaari district of Tornio]. 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L’entre-deux-prénoms des Pomaks de Bulgarie Diiana Bodourova (DYNALANG EA 3790 - Université Paris Descartes) Selon la thèse officiellement retenue par les institutions et les scientifiques bulgares, les Pomaks sont des Bulgares qui ont été contraints de se convertir à l’islam, durant la période de domination ottomane entre le XIV e et le XIX e siècles. 1 A la différence des Turcs, qui représentent la minorité religieuse la plus importante du pays, les Pomaks ont pour langue maternelle le bulgare. Ces deux critères, linguistique et religieux, les placent d’emblée dans une position d’entre-deux : entre la majorité bulgare chrétienne, avec laquelle ils partagent la langue, et la minorité turque musulmane, avec laquelle ils partagent la religion. C’est pourquoi, dans les ouvrages scientifiques bulgares, les Pomaks sont très souvent désignés comme « un groupe intermédiaire » (Georguieva 1994a : 214), ou encore comme « une communauté à part, qui en fonction de la situation et très souvent pour des raisons externes, se balance entre la communauté chrétienne et la communauté musulmane » (Tepavicharov 1994 : 287). Les auteurs d’un article présentant les résultats du recensement de la population de 1992 mettent quant à eux l’accent sur la « forte hétérogénéité » (Ivanov & Tomova 1994 : 23) de ce groupe par rapport aux groupes des « Bulgares » et des « Turcs », présentés comme linguistiquement et religieusement homogènes. 2 La population pomak se voit ainsi caractérisée par une sorte d’instabilité dans la mesure où elle échappe aux paradigmes fermés faisant correspondre la langue bulgare à la religion chrétienne, et langue turque à la religion musulmane. De par leur position d’entre-deux, les Pomaks ont tout au long du siècle dernier été la cible des politiques nationalistes menées par l’église or- 1 Les ouvrages historiques et scientifiques bulgares ont longtemps mis l’accent sur l’islamisation massive et forcée à l’égard des Pomaks. Cette thèse, qui a pour objectif d’affirmer l’origine bulgare de ces derniers mais aussi d’insister sur la politique violente de la conversion à l’islam menée par de l’Empire ottoman, est aujourd’hui remise en cause. Antonina Jeliazkova met en avant les raisons économiques et sociales de l’islamisation, en démentant ainsi son caractère massif et forcé. La conversion à l’islam permettait en effet l’ascension sociale au sein de l’Empire mais aussi l’exonération de certains impôts infligés uniquement aux chrétiens (Jeliazkova 1997 : 11-56). 2 Les auteurs de l’article précisent que lors de ce recensement une partie des « Pomaks » s’est définie en tant que « Bulgares », d’autres en revanche se sont désignés en tant que « Bulgaro-mahométants », « Pomaks », « musulmans » ou encore « Turcs ». <?page no="133"?> Hier je m‘appelais Hassan, aujourd‘hui je m‘appelle Ivan 127 thodoxe, par le parti communiste au pouvoir mais aussi par les représentants d’une organisation pomak nommée « Patrie », qui tous visaient l’uniformisation et l’homogénéisation de la population bulgare d’un point de vue ethnique ou religieux. Ainsi, pour ramener les Pomaks à leur origine bulgare mais aussi pour les éloigner d’une éventuelle influence de la Turquie voisine, on a procédé à trois reprises à la bulgarisation de leurs noms musulmans. 3 La première date des années 1912-1913. Il s’agit d’une initiative de l’église orthodoxe bulgare qui souhaitait reconvertir au christianisme la population pomak afin de la ramener à sa religion d’origine. La conversion forcée au christianisme fut accompagnée par la bulgarisation des noms musulmans. Cette première vague fut de courte durée puisqu’à la fin de l’année 1913, lorsque la Bulgarie s’est dotée d’un nouveau gouvernement, les noms musulmans furent restitués et la liberté religieuse déclarée (Ivanova 2002 : 10-19). La deuxième vague date du début des années quarante. Elle a été initiée par des représentants de « Patrie » - une organisation non gouvernementale pomak créée en 1937 qui avait pour objectif de rapprocher les Pomaks de la communauté bulgare. Pour ses actions de rapprochement (dont l’abandon des noms musulmans), l’organisation bénéficiait du soutien de l’État. La bulgarisation des noms visait au départ seulement les nouveaux-nés qui devaient obligatoirement être inscrits sur les registres de l’État avec des noms bulgares. Elle fut ensuite élargie au reste de la population pomak (Gruev 2003 : 41). Peu après l’arrivée du parti communiste au pouvoir, les noms musulmans furent restitués et l’organisation pomak dissoute (Gruev 2003 : 42-52). La troisième vague a été initiée au début des années soixante-dix par le parti communiste luimême (Ivanova 2002 : 95-101). Elle fut la plus massive et aboutit à ce que l’on appelle « le processus de renaissance », entrepris au milieu des années quatre-vingt à l’égard des Turcs. Afin de prouver l’origine bulgare de ces derniers, le parti avait entrepris (tout comme pour les Pomaks) la bulgarisation de leurs noms musulmans, allant cette fois-ci jusqu’à changer les noms sur les pierres tombales des personnes décédées. Il fallut attendre décembre 1989 (un mois et demi après la chute du régime communiste) pour qu’une loi, donnant à ceux qui le désirent la possibilité de « reprendre » leurs noms musulmans, soit votée. 3 Il s’agit de la bulgarisation du nom et du prénom à la fois. Nous allons dans cet article nous intéresser au prénom uniquement. Ce dernier a cependant une incidence sur le nom de famille qui est formé en bulgare à partir du prénom. En effet, le prénom de toute personne est suivi par le prénom de son père auquel on a rajouté les terminaisons -ov/ -ova ou -ev/ -eva, suivi lui-même du prénom du grand-père ou de l’arrière grand-père auquel on a aussi rajouté ces mêmes terminaisons. Ce dernier sert de nom de famille. Voilà pourquoi le changement du prénom entraîne des modifications dans le nom de famille. <?page no="134"?> 128 Diiana Bodourova Ces politiques extrêmes, fortement condamnées sur la scène nationale, font aujourd’hui l’objet de nombreuses études anthropologiques, sociologiques, ethnologiques et historiques, pour la plupart soutenues (financièrement) par des institutions et fondations européennes et internationales. 4 Les changements de noms forcés y sont souvent évoqués en lien à la notion d’identité. Le fait de changer de nom entraînerait « [un changement] de l’identité des personnes et des groupes qu’elles forment » (Georguieva 1994a : 218) puisque le nom est « le signe de l’identité humaine » (Georguieva 1993 : 107). Gruev (2003 : 238) parle, quant à lui, de « crise identitaire » voire même de « dédoublement de la personnalité ». Deux constats découlent de ces propos : 1) l’identité serait une donnée du réel ; 2) à chaque nom correspondrait une identité bien précise. Nous préférons dans le cadre de notre travail le terme de « positionnement subjectif » (Canut 2008) qui fait référence à la fluctuation des désignations et des nominations, à celui d’« identité » qui fige la personne dans une seule catégorie. En outre, aucun de nos locuteurs n’a employé la notion d’identité dans ses discours. Aujourd’hui, une partie des Pomaks (notamment ceux qui vivent dans la partie sud-ouest de la Bulgarie) ont repris leurs noms musulmans, à la différence des Pomaks vivant dans la partie sud-est du pays qui, pour la plupart, ont gardé leurs noms bulgares. Ce fait pourrait aller dans le sens de ce que certains auteurs écrivent à propos de l’auto-désignation des Pomaks, à savoir : ceux qui sont originaires des Rhodopes 5 de l’est et du centre tentent un rapprochement avec les Bulgares (certains en se convertissant même au christianisme), par opposition à ceux qui sont originaires des Rhodopes de l’ouest et qui tentent un rapprochement avec les Turcs (Georguieva 1994b : 142). Cependant, nous aimerions dans le cadre de ce travail, dépasser ces catégorisations dichotomiques toujours à l’œuvre dans certaines études bulgares, qui lient de manière univoque nom propre, langue, religion et appartenance ethnique, et qui de ce fait font (paradoxalement) écho aux motivations des dirigeants ayant décidé les différents changements de noms. Notre étude n’a pas pour objectif de contester le vécu douloureux des Pomaks (d’ailleurs presque tous nos locuteurs l’évoquent dans nos corpus), ni de discuter les politiques nationalistes entreprises à l’égard des noms musulmans. Nous aimerions, tout en prenant en compte le contexte historicopolitique décrit ainsi que le cadre de l’interaction, laisser une place centrale 4 Nous nous référons au « Projet de relations ethniques » (USA), au programme Phare de l’Union européenne ainsi qu’aux fondations Open Society de George Soros et IMIR (International Center for Minority Studies and Intercultural Relations). 5 Les Rhodopes sont une montagne qui longe la frontière gréco-bulgare et dans laquelle la majorité des Pomaks est concentrée. <?page no="135"?> Hier je m‘appelais Hassan, aujourd‘hui je m‘appelle Ivan 129 au sujet parlant (Prieur 2001), afin d’observer ses rapports au(x) nom(s) et l’usage qu’il en fait. A travers une étude des catégories « prénom chrétien » vs « prénom musulman », « prénom turc » vs « prénom bulgare », « ancien prénom » vs « nouveau prénom », nous lierons les discours sur les noms tenus par les locuteurs lors de conversations libres que nous avons enregistrées, et les emplois du/ des nom(s) que ces mêmes locuteurs font lors de leurs interactions quotidiennes. Nous verrons que les choix et les positionnements face au(x) nom(s) sont multiples, complexes, et parfois ambivalents au cours d’une même discussion. Et si l’hétérogénéité observée passe par des catégorisations et des mises en frontières, celles-ci sont instables et négociées tout au long de l’échange. L’étude que nous présentons est fondée sur des corpus recueillis en juillet et août 2006 lors d’un séjour d’enquêtes de terrain dans le village de Kondovo (sud-est de la Bulgarie), où se côtoient les langues turque et bulgare. Tous les locuteurs du village sont musulmans. En effet, suite à des migrations d’ordre économique vers le milieu du siècle dernier, des familles pomaks et turques originaires des villages voisins sont venues s’installer à Kondovo en rachetant les maisons des Bulgares qui partaient vivre dans les grandes villes du pays. Ainsi, les locuteurs pomaks ont appris le turc dans leurs échanges quotidiens avec les turcophones. A l’exception d’une seule personne, tous les locuteurs pomaks du village ont « gardé » administrativement leurs « noms bulgares ». Les extraits que nous soumettons à l’analyse proviennent des conversations libres que nous avons enregistrées. Par « conversations libres » nous entendons des conversations non sollicitées de notre part. 6 Afin d’éviter toute pré-catégorisation possible liée au(x) noms, nous nous sommes contentée de réutiliser lors des interactions les catégories proposées par les locuteurs. Les syntagmes étudiés « prénom chrétien » vs « prénom musulman », « prénom turc » vs « prénom bulgare », « ancien prénom » vs « nouveau prénom », ont d’abord été employés par les locuteurs et ensuite repris par l’enquêtrice. Nous aimerions souligner le fait que, bien que nous n’ayons pas sollicité ces conversations, notre seule présence pourrait en être à l’origine. Il est donc important de tenir compte de cela lors de l’analyse des données. Le chercheur doit également prendre en considération le fait que le choix du prénom que fait le locuteur lorsqu’il se présente à lui est en lien direct avec ce qu’il s’imagine de lui. C’est peut-être la raison pour laquelle tous nos locuteurs pomaks (à l’exception d’une femme) ont donné leur prénom bulgare lors de notre première rencontre. 6 Sur les méthodes d’enquête voir Bodourova (à paraître). <?page no="136"?> 130 Diiana Bodourova D’une catégorie à l’autre L’extrait par lequel nous commençons notre analyse provient d’une discussion qui a eu lieu le lendemain de notre arrivée au village. Nous étions assis devant la maison avec Tania, la grand-mère de la famille qui m’hébergeait, âgée de quatre-vingt-six ans et son fils Slavtcho, âgé de soixante ans. Les sept membres de la famille nous avaient dit uniquement leurs prénoms bulgares lorsque nous nous étions rencontrés la veille. Nous n’avions posé aucune question concernant leurs prénoms musulmans. Alors qu’ils étaient en train de nous raconter l’histoire du village en faisant référence à l’origine chrétienne des Pomaks, Tania a dit soudainement : T: охо три пъти ми са кръстили/ ТРИ пъти ho on m’a baptisée trois fois/ TROIS fois 7 D: три пъти↑ trois fois ↑ T: [ прекръстили ] [rebaptisée] S: [ един път ] християнско [une fois] prénom chrétien един път мохамеданско / християнско мохамеданско une fois prénom mahométan/ chrétien mahométan T: БЪЛгари / б : ългаре турци / БЪЛгаре ТУРци [**]/ BULgares/ b: ulgares turcs/ BULgares TURCS [**]/ D: да oui S: те веке няма / младите да го заколиш maintenant c’est fini/ les jeunes tu peux même l’égorger не си дава името веке / въри накарай il ne donne plus son prénom/ va demander à таня да се кръсти та / таня емине или хава / tania 8 qu’elle se baptise ta/ tania éminé ou hava/ T: Я Я / виж сега напреж беше ХАВА / а пък сега съм ТАНЯ OUI OUI/ tiens avant j’étais HAVA/ alors que maintenant je suis TANIA Les trois vagues de changement de noms que Tania évoque sont explicitées par les nombreuses répétions : « [une fois] prénom chrétien une fois prénom 7 L’écriture latine en italique indique les paroles en turc, l’écriture cyrillique celles en bulgare. La traduction est proposée sur la ligne suivante. Le « / » indique la pause courte, le « / / » la pause longue ; les majuscules indiquent le haussement de la voix, les [**] le rire ; les « : » indiquent le prolongement d’un son, le « ↑ » la voix montante et le « ↓ » la voix descendante. 8 Slavtcho fait référence à sa fille qui s’appelle Tania elle aussi. <?page no="137"?> Hier je m‘appelais Hassan, aujourd‘hui je m‘appelle Ivan 131 mahométan/ chrétien mahométan » puis, « BULgares/ b: ulgares turcs/ BULgares TURCS/ ». A ce va-et-vient des prénoms que Slavtcho décrit d’un point de vue religieux, Tania fait correspondre des catégories d’appartenance, à savoir : « prénom chrétien » va de pair avec « Bulgares », et « prénom mahométan » avec « Turcs ». Ce faisant, elle réitère le discours homogénéisant à l’origine des politiques de changement des noms, et légitime de cette façon l’existence réelle de ces deux communautés en tant qu’entités stables. A la différence de son fils qui décrit le passage d’un prénom à l’autre, Tania invoque le résultat : changer de prénom suffit pour changer d’appartenance. Et si ce lien relève de la signifiance du nom propre (Siblot 1987 : 97-114), deux questions restent néanmoins en suspens : celle des frontières du groupe et celle du lien entre le nom propre et le sujet. L’homogénéité des groupes « Bulgares » et « Turcs » est en effet remise en cause du fait que le changement du prénom n’entraîne pas forcément une reconversion au christianisme. Ainsi, tout en liant la catégorie « Bulgares » au prénom chrétien et la catégorie « Turcs » au prénom musulman, Tania rend compte de la fluctuation des critères d’appartenance à un groupe d’une part, et de la division du sujet parlant à travers ses prénoms, d’autre part. Cette deuxième remarque prend sens lorsque notre locutrice déclare : « OUI OUI/ tiens avant j’étais HAVA/ alors que maintenant je suis TANIA ». De cette manière elle établit une nouvelle frontière, entre le passé et le présent uniquement. Celle-ci reste cependant difficile à déterminer d’un point de vue historique du fait qu’elle ne réfère pas à une époque précise de changement de noms. Plusieurs hypothèses peuvent être faites. Il est possible que lorsqu’elle dit qu’elle « était Hava », Tania prenne en considération uniquement le prénom qui était inscrit sur son acte de naissance. Parallèlement, elle dit s’appeler Tania « maintenant » car c’est le prénom qui figure sur sa carte d’identité actuelle. Mais nous pouvons aussi penser qu’au-delà de la définition de chaque prénom par un indicateur temporel qui les oppose l’un à l’autre, Tania évoque tout simplement ses deux prénoms. Même si elle affirme par la suite ne plus vouloir changer son prénom actuel, cela ne signifie en aucun cas que celui « d’avant » est « périmé », banni et inutilisable. D’un prénom à l’autre Nous proposons de poursuivre cette analyse à travers un autre extrait de corpus enregistré le lendemain de cette conversation. Nous sommes parties avec Tania rendre visite à une de ses amies turques. Nous nous sommes mises à discuter en attendant que cette dernière sorte de la maison. Alors qu’elle <?page no="138"?> 132 Diiana Bodourova était en train d’évoquer une fois de plus l’origine chrétienne des Pomaks, Tania a de nouveau fait référence aux changements de prénoms : T: мене колко съм години два пъти ми са сменяли името moi regarde mon âge deux fois on m’a changé le prénom ТРИ / три пъти и трите пъти си е / ХАва мойто име TROIS/ trois fois et les trois fois c’est/ HAva mon prénom D’une part, cette déclaration est ambivalente par rapport à ce que notre locutrice avait annoncé la veille, à savoir que son prénom actuel était « Tania ». D’autre part, ses propos confirment notre hypothèse que l’« ancien prénom » serait toujours en usage. Ainsi, le rapport entre le sujet et le prénom qui figure sur sa carte d’identité est totalement remis en cause. Le repli de Tania derrière son prénom musulman pourrait aussi venir du fait qu’elle est seule face à nous, contrairement au jour précédent lorsque nous étions avec son fils. D’autant plus que ce dernier avait exprimé à plusieurs reprises un avis négatif sur les prénoms musulmans (du moins en notre présence). Mais la déclaration de Tania, loin d’être une revendication sur le passé, fait également écho au fantasme du sujet indivisible, représenté par un prénom et un seul. Cette déclaration, qui traduit la fermeture sur soi à travers un prénom unique, est rejouée quelques secondes plus tard, lorsque Tania abandonne soudainement notre conversation pour se tourner vers sa belle-sœur, qui travaille quelques mètres plus loin dans son jardin : T: ГЮЛЯ не с a диш тютюн не са/ не береш↑ GÜLA tu ne plantes pas tu ne pla/ tu ne cueilles pas le tabac ↑ D: как и викаш↑гюлa↑ comment tu l’appelles ↑ güla ↑ T: я гюля я/ името и е гюля/ [ роза/ роза ] oui güla oui/ son prénom c’est güla/ [rosa rosa] D: [ а: старото ] [a: son ancien prénom] T: СТАрото старото/ на старото име и викам/ ANcien ancien/ je l’appelle par son ancien prénom/ КАЗваме си на старите имена oğlum on s’APPELLE par nos anciens prénom ma fille D: а тя как ти вика нa тебе/ хава ли ти вика↑ alors comment t’appelle-t-elle/ elle t’appelle hava ↑ T: хава а: не/ баба таня hava a: non/ grand-mère tania D: ама има ли хора дет ти казват на старото име↑ mais alors est-ce qu’il y a des gens qui t’appellent par ton ancien prénom ↑ <?page no="139"?> Hier je m‘appelais Hassan, aujourd‘hui je m‘appelle Ivan 133 T: има има ИМА/ има дет са по старките il y en il y en a IL Y EN A/ il y en a parmi les plus âgés D: аха/ и ти никога и не казваш роза на нея↑ ah d’accord/ et toi tu ne l’appelles jamais rosa ↑ T: я и роза не казвам/ КАЗвам и ама чат пат/ така бе oğlum moi je ne l’appelle pas rosa/ je l’APPELLE mais de temps en temps/ c’est comme ça ma fille Cet extrait démontre de manière explicite les hésitations et l’ambivalence des positionnements de notre locutrice face aux prénoms, mais aussi l’hétérogénéité quant aux choix de ces derniers. Ainsi, Tania interpelle sa belle-sœur par son prénom musulman « Güla », alors que le jour d’avant, en parlant de la même personne, elle avait demandé à son arrière petite-fille de nous amener chez la tante « Rosa ». Le choix entre l’« ancien prénom » et le « nouveau prénom » pourrait alors dépendre non seulement de l’âge de la personne que l’on nomme, comme le déclare Tania, mais aussi de l’âge de l’interlocuteur s’il s’agit d’une tierce personne. Ainsi, lorsqu’elle se trouve vingt minutes plus tard face à son amie turque âgée de soixante-dix ans, Tania appelle à plusieurs reprises son petit fils « Ahmet ». La conversation étant en turc, Tania se tourne vers nous pour traduire : T: разбра ли какво и казвам↑ t’as compris ce que je lui dis ↑ D: не non T: за работа oğlum за работа / защот on parle du travail ma fille du travail/ parce que амет АСЕН/ асен събра сената всичко събра/ асен ahmet ASSENE/ assène il a ramassé tout le foin/ assène D: асен/ как му рече ти преди↑ахмет↑ assène/ comment tu l’as appelé avant ↑ ahmet ↑ T: амет/ амет беше асен асен сега асен/ ahmet/ il était ahmet assène assène maintenant assène/ ама то много работа направи чу ли↑ il a fait du bon travail tu sais ↑ много работа вика направи elle dit qu’il a fait du bon travail C’est en traduisant du turc en bulgare que Tania prend conscience qu’elle vient d’employer le prénom musulman de son petit-fils. Elle se reprend aussitôt en haussant la voix et en répétant trois fois son prénom bulgare. Tania a en effet non seulement changé de locutrice mais aussi de langue. Cependant, <?page no="140"?> 134 Diiana Bodourova ces deux critères ne peuvent en aucun cas être établis comme exclusifs et systématiques quant au choix du prénom. En effet, quelques jours après cette discussion, lors d’une conversation téléphonique menée en bulgare avec sa fille, Tania a de nouveau appelé Assène, « Ahmet ». Une complémentarité possible, voire nécessaire, des deux prénoms ? Lorsque nous avons questionné Tania sur les deux prénoms qu’elle venait d’employer, sa réponse s’est rapprochée de celle qu’elle m’avait donnée auparavant pour ses prénoms à elle, à savoir: « il était ahmet assène assène maintenant assène ». Tania oppose, de manière binaire, le passé et le présent en faisant implicitement référence aux catégories « ancien prénom » vs « nouveau prénom ». Si celles-ci peuvent être valables pour Tania, compte tenu de son âge et de son vécu, elles ne le sont pas pour son petit-fils. En effet, Assène est né en 1972 lorsque la troisième vague des changements de noms avait déjà commencé. D’ailleurs, il est le premier enfant du village à être inscrit sur son acte de naissance avec un prénom bulgare. Il n’a donc pas d’« ancien nom » à proprement parler. C’est d’ailleurs ce que son père Slavtcho avait dit la veille, et que Tania avait confirmé à plusieurs reprises : S: щот всичко децата как е / 9 parce que tout est en fonction des enfants/ деца и ВНУци/ СИно[ве/ ]е des enfants et des petits-enfants/ des FILS/ например асен/ например не си знае par exemple assène/ assène il ne connaît pas son T: [ Я Я ] [ всичко ] [oui oui] [tout] S: с: тарото име/ той няма старо [име нали]↑ / an: cien prénom/ il n’a pas d’ancien [prénom n’est-ce pas] ↑ / децата му нямат старо име / ses enfants n’ont pas d’ancien prénom/ T: [ не може ][**] [c’est impossible][**] Même si Slavtcho nie devant nous que son fils ait un « ancien prénom », cette catégorie mérite réflexion, d’autant plus que d’autres personnes de la 9 On entend un fort bruit de porte. C’est l’arrière petite-fille de Tania qui sort de la maison. <?page no="141"?> Hier je m‘appelais Hassan, aujourd‘hui je m‘appelle Ivan 135 génération d’Assène l’ont employée dans leurs discours. C’est le cas de son épouse Miléna, qui raconte qu’elle a appris son « ancien prénom » par les personnes âgées de son village. En effet, pour tous ceux qui sont nées après 1971, la catégorie « ancien prénom » ne réfère plus au prénom que l’on a été obligé de changer. Elle est synonyme du « prénom musulman » uniquement. N’apparaissant sur aucun registre administratif, ce dernier était donné (et c’est encore le cas aujourd’hui selon les dires de nos locuteurs) lors d’une fête de famille, peu de temps après la naissance de l’enfant. Le nouveau-né se voit ainsi attribué deux prénoms de manière quasi-simultanée : un prénom bulgare « officiel » qui apparaît sur son acte de naissance, puis un prénom musulman donné dans l’intimité. Ainsi, l’entre-deux-prénoms qui pourrait être vécu comme une opposition chez les personnes ayant vécu les changements de noms forcés, relève presque pour les générations d’après 1971 d’une complémentarité, voire d’une nécessité. La nécessité de « faire perdurer la tradition », « d’être comme les autres du village » disent mes locuteurs, mais aussi et surtout, la nécessité pour le sujet de jouer en permanence avec le regard de l’autre sur soi et avec la pluralité des possibilités d’être nommé. D’ailleurs, ce jeu dépasse souvent le territoire du village. C’est ainsi qu’Assène déclare s’être présenté « Ahmet » lors de ses vacances en Turquie mais aussi en Bulgarie lorsqu’il rencontrait des Turcs par exemple, tout en précisant qu’il n’était pas Turc. Et si l’on observe dernièrement une certaine revalorisation du prénom musulman, due aux échanges avec la Turquie, à l’ouverture des frontières permettant aux gens de voyager librement, au retour de l’islam à travers différentes associations et fondations, le prénom bulgare reste synonyme de « modernité », de « fantaisie », ou encore de « prestige » dans la mesure où il permet une ascension sociale. C’est sûrement une des raisons pour lesquelles nos locuteurs n’ont pas « repris » administrativement leurs prénoms musulmans. Ce point de vue paraît important car il permet de porter un autre regard sur les locuteurs et de ne pas tous les considérer comme des « victimes ». Au même titre que certains Bulgares étaient prêts à changer de nationalité pour avoir une vie meilleure, certains Pomaks étaient prêts à changer de nom afin de mieux réussir. Voilà les propos du maire du village, un autre fils de Tania : M: като цяло името не е фатално/ самочувствието нали en général le prénom n’est pas une fatalité en soi/ le moral enfin как се чувстваш е по-фатално/ la manière dont tu te sens c’est plus fatal/ но не може да се чувстваш ти близък до БЪЛгарина нали mais tu ne peux pas te sentir plus proche du BULgare <?page no="142"?> 136 Diiana Bodourova и да се водя аз ХАсан нали/ et puis de m’appeler HAssan/ що да не съм ивАН↑/ вече попадаш в обществото/ pourquoi je ne serais pas ivAN ↑ / là tu fais partie de la société/ ЗНАеш че си българин нали tu SAIS que tu es bulgare quoi имаш си самочувствието че си българин et tu as le sentiment que tu es bulgare че не си ТУРчин/ попадаш между десет човека БЪЛгари que tu n’est pas TURC/ tu te trouves parmi dix BULgares всички са иван петкан и така нататък tout le monde s’appelle ivan petkan et ainsi de suite а ти хаСАН/ alors que toi tu es hasSAN/ ти имаш чувството че не си от това общество et tu as le sentiment que tu n’es pas de cette société и при всички случаи ше се чувстваш: / et dans tous les cas tu te sentiras: / ТЕ може хората въобще да не те изолират IL se peut que les gens ne t’isolent pas du tout че си помак нали но за себе си допускаш: parce que tu es pomak quoi mais tu le supposes: / Ces propos soulèvent beaucoup de questions dont celle du lien entre le nom propre et sa représentation sociale. Le nom musulman était stigmatisant (du moins à une certaine époque) dans la mesure où il rappelait l’ancien oppresseur ottoman. Cela dit, tout en défendant la nécessité d’imposer des prénoms bulgares, et tout en se déclarant athée lors de nos discussions, le maire de Kondovo s’est inventé il y a une vingtaine d’années un autre prénom qu’il qualifie d’« iranien », à partir de son prénom musulman « Sadullah ». Ainsi, certains habitants du village l’appellent aujourd’hui « Sadullah al Fata Rakı Mahmur » même si cela reste sur le ton de la plaisanterie. Cet exemple renvoie une fois de plus à la créativité et au désir de pluralité des identifications du sujet. Ce que nos enquêtes démontrent, c’est qu’au-delà des politiques extrêmes de changement de noms que nous avons décrites, et qui pourraient supposer une résistance aux prénoms bulgares ou bien une revendication des prénoms musulmans, c’est le jeu du sujet entre deux possibles identifications qui prime, empêchant tout choix exclusif d’un prénom. Pour illustrer cette nécessité des noms, nous allons prendre un exemple nous concernant. En effet, quelques jours après notre arrivée au village lors de notre premier séjour, l’épouse du maire avait déclaré à notre propos : <?page no="143"?> Hier je m‘appelais Hassan, aujourd‘hui je m‘appelle Ivan 137 E: ще я кръстим джемиле джемиле/ on va l’appeler djémilé djémilé/ щом кат си решила при нас да живееш ние всички сме si tu as décidé de vivre chez nous nous sommes tous спо две имена/ защо и ти да нямаш мюсюлманско име↑ avec deux pénoms/ pourquoi tu en aurais pas un prénom musulman toi aussi ↑ Plus qu’un désir de « nous intégrer » ou de « nous imposer » un prénom, Elsa voulait nous offrir la possibilité d’être dans un entre-deux-prénoms comme toutes les personnes du village. Ainsi, ils pouvaient jongler avec nos deux prénoms en permanence tout comme nous pouvions le faire avec les leurs. En effet, tous les gens du village nous avaient, au fur et à mesure des discussions, donné leurs deux prénoms. A l’exception d’une femme âgée, personne ne nous a jamais imposé de l’appeler uniquement par son « prénom musulman » ou par son « prénom bulgare ». Ainsi, à travers les exemples que nous avons analysés, nous avons pu constater la fluctuation des positionnements face aux prénoms mais aussi l’hétérogénéité des choix de ces derniers tout au long de l’interaction. Les nombreuses catégorisations « ancien prénom » vs « nouveau prénom », « prénom musulman » vs « prénom chrétien », « prénom turc » vs « prénom bulgare », que le contexte historico-politique de la Bulgarie a vu naître, sont aussi instables et varient en fonction de nombreux critères, instables eux aussi. Loin de s’enfermer derrière un prénom (ou derrière une identité si nous reprenons l’équation entre les deux faite par certains chercheurs bulgares que nous avons cités plus haut), que se soit le prénom musulman ou bien le prénom bulgare, le sujet navigue dans l’entre-deux-prénoms sans aucune prédictibilité possible, n’étant jamais complètement et définitivement ni Hassan ni Ivan. Nous voudrions, en guise de conclusion, rapporter les paroles d’un habitant du village à propos du nom propre : O: абе старо ново няма/ ancien prénom nouveau prénom on s’en fout enfin/ [човек трябва] да се вика на нещо/ нали разбра↑ [l’homme il faut] que l’on puisse l’appeler/ tu as compris ↑ 10 Puis, il rajoute quelques secondes plus tard : O: нали ти кавах одеве/ кравата се казва галина/ je t’ai dit tout à l’heure/ ma vache s’appelle galina/ 10 O. s’adresse à nous. <?page no="144"?> 138 Diiana Bodourova името е да се вика/ le prénom c’est pour qu’on t’appelle/ не е ОЙ УЙ/ как се казваш или тва онова/ ce n’est pas ceci ou cela/ comment tu t’appelles ou quelque chose comme ça/ Les paroles de cet homme sont significatives dans la mesure où elles vont audelà des catégories dichotomiques que nous avons analysées et dont nous avons démontrées la fluctuation. En réfutant les syntagmes « ancien prénom » vs « nouveau prénom », il met l’accent sur la variation libre dans la manière de s’adresser à quelqu’un. Au final, l’important c’est que l’on « puisse nous appeler » : quel que soit le prénom (« chrétien », « mahométan », « ancien » ou « nouveau »), le sujet reste toujours et d’emblée marqué par la pluralité. Le prénom apparaît ainsi extérieur au sujet dans la mesure où l’on ne s’appelle jamais soi-même. Cela soulève le problème de l’altérité puisque c’est bien la question de l’Autre qui est convoquée dans la nomination. Bibliographie 11 Bodourova, Diiana (à paraître) : L’autre comme sujet. La place du chercheur sur le terrain d’enquête (le village de Kondovo dans la Bulgarie de sud-est). In : La question des méthodes en sciences du langage. Actes du colloque de Paris (8-9 octobre 2008). Canut, Cécile (2007) : Une langue sans qualité. Limoges, Lambert Lucas. Canut, Cécile (2008) : Le spectre identitaire. Entre langue et pouvoir au Mali. Limoges, Lambert Lucas. Georgieva, Ivanička (1993) : V"zroditelniât proces i golâmata ekskurziâ (opit za oralna istoriâ). In : Etničeskata kartina v B"lgariâ [Le processus de renaissance et la grande excursion (essai d’un récit oral). In : Le tableau ethnique de la Bulgarie]. Sofiâ, Klub ’90 : 105-109. Georgieva, Cvetana (1994a) : Vr"zki na s"vmestimost i nes"vmestimost v ežednevieto na hristiâni i mûsûlmani v B"lgariâ. In : Aspekti na etnokulturnata situaciâ v B"lgariâ [Liens de compatibilité et incompatibilité dans le quotidien des chrétiens et des musulmans sur les terres bulgares. In : Aspects de la situation ethnoculturelle en Bulgarie]. Sofiâ, Asociaciâ Akses: 212-220. Georgieva, Cvetana (1994b): S"žitelstvoto kato sistema v"v vsekidnevniâ život na hristiânite i mûsûlmanite v B"lgariâ. In : Vr"zki na s"vmestimost i nes"vmestimost meždu hristiâni i mûsûlmani v B"lgariâ [La cohabitation en tant que système dans la vie quotidienne des chrétiens et des musulmans en Bulgarie. In : Liens de compatibilité et incompatibilité entre chrétiens et musulmans en Bulgarie]. Sofiâ, IMIR : 140-164. 11 Parmi les nombreux systèmes de translittération du bulgare, nous avons adopté le système ISO 9 (1995) qui présente l’avantage de proposer une relation biunivoque entre les caractères du système cyrillique et leur équivalent dans le système latin. <?page no="145"?> Hier je m‘appelais Hassan, aujourd‘hui je m‘appelle Ivan 139 Gruev, Mihail (2003) : Meždu petol"čkata i polumeseca. B"lgarite mohamedani i političeskiât režim (1944-1959) [Entre l’étoile rouge et le croissant de lune. Les Bulgares musulmans et le régime politique (1944-1959)]. Sofiâ, IK Kota. Ivanov, Mihail & Tomova, Ilona (1994) : Etničeski grupi i mežduetničeski otnošeniâ v B"lgariâ. In : Aspekti na etnokulturnata situaciâ v B"lgariâ [Groupes ethniques et relations interethniques en Bulgarie. In : Aspects de la situation ethnoculturelle en Bulgarie]. Sofiâ, Asociaciâ Akses : 21-32. 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Roberto Saviano, Gomorra Premessa 1 L’antroponimo è una realtà linguistica che identifica «uno specifico individuo all’interno di una categoria o di una specie» (Serianni 1988: 87) e rappresenta l’insieme di paternità e patrimonio culturale ereditato dai genitori e dai modelli pedagogici e culturali di riferimento (Bonvini 1996, Chini 2004), siano essi quelli del Paese di origine o del Paese di accoglienza, nel caso di immigrati. Il nome non è che un indice di «enracinement des parents dans un groupe humain, dans un tissu social donné» (Zittoun 2004: 56). I genitori, dunque, tendono a proiettare sul bambino delle categorie che li identificano in qualche modo o delle categorie alle quali essi aspirano. Il nome proprio non ha solo questa funzione legata ai genitori, ma è spesso associato agli stereotipi attribuiti ai gruppi di appartenenza. Nella lingua italiana il nome proprio ha valore referenziale, ma non esprime alcun contenuto descrittivo, in base al quale poter identificare l’individuo cui si riferisce: designa chiunque porta tale nome e non ha un significato che si possa intendere in senso generale. Mancando di significato lessicale, i nomi propri possono essere traducibili e traslitterabili. 2 La scelta e la varia- 1 Il contributo è stato curato da entrambi gli Autori. In particolare la redazione dei §§ Premessa, L’ipotesi, La metodologia e Gli informatori è di Elena Tamborrino, la redazione dei §§ Verso l’italiano? , Ancora sull’integrazione, La percezione di sé attraverso il nome, Pippo, Sebo Vone e gli altri, Conclusioni è di Alessandro Bitonti. 2 Apparentemente la traduzione dei nomi propri di persona è un falso problema. A un primo sguardo, si direbbe un fenomeno che riguarda il passato, quando, per esempio, la maggior parte dei nomi degli scrittori stranieri veniva adattata alla lingua e alla cultura ricevente: quindi in italiano Charles Dickens diventava Carlo, Lev Tolstoj, Leone, e così via. In realtà tale pratica è ancora parzialmente in uso. Un esempio è rappresentato dal nome <?page no="147"?> Identità in movimento 141 bilità del nome rispondono a motivazioni individuali o familiari, ma anche a fattori sociali come tradizioni, ideologie e orientamenti della collettività. 3 Ne consegue che il valore dei nomi propri diventa anche sociale e culturale: il nome definisce l’individuo creandolo socialmente. Come spiega Duranti (2007: 67), « le culture si differenziano nel modo in cui gestiscono le identità sociali ». Lo stesso Wilson (2004: xii) conferma che the naming system is indeed a theoretical image of the whole culture and in it every formulated aspect of the culture is reflected. Conversely, we may say that the system has its branches in every aspect of the culture and gives its support to every cultural activity. Tra i possibili indicatori considerabili per misurare in qualche modo il grado di integrazione di gruppi etnici non autoctoni, negli studi sociali raramente è stato preso in considerazione quello che riguarda forme di variabilità che si manifestano come mantenimento, adattamento o sostituzione del nome, in dipendenza di una maggiore o minore socialità e integrazione. Eppure nel corso di ricerche recenti (Elia 2003, Cancellieri 2003, Prikhodkine et al. 2008) sono stati evidenziati fenomeni di adattamento e di cambiamento dei nomi propri, soprattutto presso i più giovani, che tendono a sottrarsi alle pratiche di mantenimento dell’identità etnico-culturale di appartenenza per sfociare nell’adozione di modelli sociali offerti dalla comunità di arrivo. Spesso, in caso di alunni stranieri, si registra la tendenza a nascondere ciò che, come la lingua materna, rappresenta un fattore di differenza con i compagni, associata in alcuni casi ad atteggiamenti conflittuali verso la propria cultura di origine (De Matteis Stenti 2003, Tamborrino 2003). Il fenomeno migratorio che da più di un decennio interessa la Puglia, regione di intensi movimenti anche in transito verso diversi approdi, porta a riflettere su varie strategie di inserimento degli immigrati che hanno scelto questa terra come destinazione del loro cammino. 4 Uno studio interessante è proprio dello scrittore Tolstoj, Lev che significa ‘leone’: nella cultura anglosassone, Tolstoj è noto come Leo, che non è la traduzione dell’originale Lev, ma ne è la versione onomastica, ossia il nome proprio inglese che deriva dalla radice latina leo, leonis. Fenomeno simile si rileva per alcuni nomi originariamente appartenenti ad alfabeti non latini. Il nome russo Dmitrij in alcuni casi viene tradotto come Demetrio, in altri Dimitri. Analogamente, il nome Vasilij è frequentemente pronunciato, sia in italiano che in inglese che in francese, con un raddoppiamento della sibilante intervocalica, e tale raddoppiamento si riflette anche nella grafia, spesso adottata dalle edizioni non scientifiche, per cui troviamo Vassili. Da questo punto di vista, l’atteggiamento è disponibile all’adattamento, alla comodità, a svantaggio della correttezza filologica. Si veda http: / / www.logos.it/ pls/ dictionary/ linguistic_resources.cap_3_40? lang=it. 3 Si veda a tal proposito De Felice (1982). 4 Per comprendere cosa intendano gli immigrati per ‘integrazione’, è utile consultare l’indagine del Dossier Statistico Immigrazione Caritas/ Migrantes sulla percezione dell’integrazione a Roma da parte di 64 testimoni privilegiati (indagine condotta con il contributo della <?page no="148"?> 142 Elena Tamborrino, Alessandro Bitonti stato effettuato da Tempesta (2000), che ha osservato il comportamento degli emigranti di ritorno in tre comuni del Salento, orientando la sua attenzione sul raffronto del sistema onomastico salentino fra gli indigeni e i bambini emigrati, e utilizzando la scelta del nome come «una spia in qualche modo significativa della scelta dei grandi modelli culturali di una società» (Tempesta 2000: 147). 5 Nella nostra indagine proviamo a ribaltare il punto di vista, prendendo in considerazione le possibili innovazioni nella scelta, o in fenomeni di cambiamento, del nome proprio di bambini stranieri a Lecce: 6 non più quindi in una prospettiva di ritorno al Paese di origine, soprattutto perché in molti casi di immigrazione il progetto familiare non lo prevede. La scelta di un nome diverso da quello suggerito dalla tradizione può essere un segnale evidente di imitazione di un determinato modello culturale. L’ipotesi Lo studio muove da un’analisi dei fenomeni di formazione ex-novo, di prestito e di adattamento di antroponimi presso un gruppo di bambini stranieri, residenti nella città di Lecce. Le condizioni di questo movimento possono essere diverse: da un lato troviamo modelli integrazionisti, secondo cui il nome proprio muta in funzione della cultura della comunità di origine, 7 del rapporto semantico o fonetico tra il nome italiano e quello indigeno, del Friedrich Ebert Stiftung, a cura di Kamila Kowalska-Angelelli, Chiara Mellina e Franco Pittau). Le interviste sono state rilasciate nella seconda quindicina del mese di maggio 2007, in preparazione della Conferenza italo-tedesca sull’integrazione presso il Goethe- Institut (11 giugno 2007). Tra le anticipazioni dei commenti degli immigrati intervistati sul concetto di integrazione, alla domanda «Come va precisato il concetto di integrazione, sul quale spesso manca la convergenza tra immigrati e popolazione locale? », troviamo anche una risposta che recita: «Purtroppo quando si sente parlare dell’integrazione, si intende che gli immigrati devono inserirsi senza scomodare gli italiani e quindi integrarsi in modo da assomigliare di più agli italiani.» 5 Già in Tempesta (1980, 1984). 6 I dati disponibili nel sito dell’Istat provengono dalla Rilevazione sulla «Popolazione residente comunale straniera per sesso ed anno di nascita», indagine che l’Istat ha avviato dal 2002 presso le Anagrafi dei comuni italiani. Per il comune di Lecce, al 1 gennaio 2006 risultano residenti in totale, tra maschi e femmine, 230 ragazzi stranieri, compresi tra gli 11 e i 16 anni. La maggiore concentrazione (23 maschi e 23 femmine, per un totale di 46 soggetti) è compresa nei 13 anni di età. Il gruppo considerato per questa ricerca, rappresenterebbe circa il 22 % dei residenti nella fascia di età considerata. Il dato che modifica la percentuale, in modo comunque irrilevante, è dato dai 7 bambini nati da matrimonio misto. 7 A tal proposito si veda Le Page (1985). <?page no="149"?> Identità in movimento 143 prestigio che i parlanti attribuiscono a ciascuno dei codici linguistici con cui sono in contatto. Dall’altro, modelli differenzialisti fanno sì che il nome proprio venga conservato e considerato come segno di appartenenza alla cultura di partenza che l’immigrato vuole mantenere, non solo all’interno della sua famiglia, ma anche presso la comunità di arrivo. Una variabile da considerare è sicuramente il progetto migratorio. In genere i ragazzi nutrono aspettative di tornare al Paese di origine in misura minore rispetto ai loro genitori e in Francia, ad esempio, dove il fenomeno migratorio è ben radicato da tempo, i preadolescenti tendono a rimuovere le differenze, per poi, avanzando con l’età, cambiare e recuperare identità originarie che si giocano in gran parte nel contesto del Paese di arrivo. In caso di ricongiungimento familiare, ci si trova di fronte a una scelta di stabilità di insediamento nel Paese di immigrazione: questo determina una riduzione dei vincoli dell’immigrato con il proprio Paese e indica la volontà di una lunga permanenza nel Paese di arrivo (Cibella 2003). I ragazzi stranieri «tendono a ‘mimetizzarsi’ in qualche misura con i loro compagni italiani, ma bisogna stare attenti a capire se questo processo di avvicinamento, di costruzione di similitudini con i propri compagni è una volontà assimilativa o piuttosto una volontà di costruire relazioni orizzontali tra pari» (Giovannini-Queirolo Palmas 2002: 190), per cui diventa indispensabile cercare di «distinguere tra assimilazione, omologazione e normale processo di inserimento in una cultura generazionale che è trasversale alle varie culture nazionali e ai vari gruppi» (Giovannini-Queirolo Palmas, ibid.). La nostra ricerca si propone di verificare se, e in quale misura, la scelta del nome per i figli si può considerare, tra altri possibili, un indicatore di integrazione culturale e linguistica per i diversi gruppi di immigrati, più o meno transitori, più o meno stabilizzati. La metodologia Per la nostra ricerca sono stati selezionati 50 bambini figli di immigrati in tre scuole secondarie di primo grado della città di Lecce. 8 Le inchieste si sono 8 Le scuole interessate dalla ricerca appartengono a tre diversi quartieri della città e sono la scuola «A. Galateo», la scuola «D. Alighieri» e la scuola «Stomeo Zimbalo». Ben 33 informanti frequentano la scuola «D. Alighieri», che è in grado di offrire alcuni servizi strutturali e didattici alle famiglie immigrate. In particolare, la scuola si occupa di formazione per giovani e adulti di diversa provenienza e, grazie ad alcuni fondi municipali, mette a disposizione dei bambini rom un bus-navetta che collega il campo sosta con la scuola stessa. Si ringraziano i dirigenti scolastici delle rispettive scuole per aver permesso la somministrazione dei questionari al campione dell’inchiesta. <?page no="150"?> 144 Elena Tamborrino, Alessandro Bitonti svolte nel mese di maggio del 2007. Le variabili sociolinguistiche significative per lo studio condotto sono il genere, il luogo di nascita, il tempo di residenza in Italia, il matrimonio misto per i genitori. Agli informatori è stato somministrato un questionario sociolinguistico 9 grazie al quale si è indagato su: • le informazioni anagrafiche (età, sesso, classe frequentata, Paese di origine, luogo di residenza); • la storia dell’immigrazione della famiglia (da quanto tempo è residente in Italia e se ha abitato sempre nella stessa località); • la composizione del nucleo familiare, nonché le abitudini alimentari e le occasioni di festa della propria famiglia, i contatti di rete; • le lingue usate con i genitori, con i fratelli e con gli amici, la dichiarazione della propria competenza nella lingua di origine; • il nome proprio; tenendo conto degli aspetti situazionali e pragmatici si è chiesto ai bambini se conoscessero il significato del proprio nome, come cambiasse il proprio nome a seconda degli interlocutori, quale fosse il nome da loro preferito per se stessi e per i propri figli chiedendone le motivazioni. Alcune domande, come quelle relative all’uso dei codici, alle abitudini alimentari e ai contatti di rete, hanno permesso di valutare l’orientamento delle fonti verso il Paese di origine o verso quello di accoglienza. Si tratta ovviamente di un questionario che porta a delle dichiarazioni d’uso da parte degli intervistati. I parlanti descrivono se stessi filtrando la loro immagine e i loro comportamenti sociolinguistici e culturali attraverso parametri propri legati al contesto dell’intervista o a vissuti personali. 10 I dati raccolti sono stati inseriti in un data-base utilizzando il programma Superbase 2001. Per l’analisi dei dati ci si è serviti del programma di elaborazione statistica SPSS. 9 Si è ritenuto utile indagare sulla storia immigratoria delle fonti. Il questionario (Allegato A) è stato testato con delle preinchieste e tiene conto di recenti studi in campo sociolinguistico. Si veda Tempesta (2000), Romanello (2003), Tamborrino (2003, 2007), Santipolo (2006), De Salvatore (2006, i.c.s.), Tempesta & Schena (2006, 2007). Per questioni metodologiche su ricerche che abbiano immigrati come soggetti si veda anche Cancellieri (2003). 10 Si vedano al proposito Romanello (1995, 2003), Tamborrino (2003, 2006) e Telmon (2005). <?page no="151"?> Identità in movimento 145 Gli informatori Il questionario è stato somministrato a 50 informatori di età compresa fra gli 11 e i 16 anni. Di questi 27 sono maschi e 23 femmine. La maggior parte degli informatori (14) è di origine rom 11 a cui seguono 8 ragazzi albanesi 12 e 8 marocchini. Inferiore è il numero di informatori provenienti dalla Cina, 13 dal Cossovo, dalle Filippine, dalle isole Mauritius, dal- 11 La situazione relativa agli informatori di origine rom merita, in generale, una riflessione particolare: «Gli alunni rom, forse non cittadini italiani (come lo sono molti, tra i sinti), vengono spesso classificati tra gli alunni nomadi o zingari, qualche volta tra gli stranieri. Di fatto sono cittadini di altri paesi, molto spesso non sono neppure nomadi e preferibilmente sarebbe opportuno non identificarli con l’attributo dispregiativo degli zingari. Quello che accade è che non compaiono allora come alunni rumeni, bosniaci, serbi (per citare solo alcuni paesi dell’est oggetto di migrazione negli ultimi anni), ecc. Diventerebbero cioè alunni cui viene assegnato un carattere privativo: non-italiani; non-cittadini; non come gli altri stranieri; ecc. E il carattere privativo spesso continua con attributi negativi di diversa qualità o definizione: gli alunni nomadi non vengono regolarmente a scuola; non portano materiale didattico; spesso sembrerebbe che abbiano difficoltà di apprendimento, ovvero ‘non imparano come gli altri’, ecc. Vale la pena sottolineare che degli alunni rom/ sinti spesso si parla come di alunni che, a differenza degli alunni (o degli ‘altri’ alunni) stranieri, meriterebbero un’attenzione a parte: pare che gli alunni rom/ sinti non si vorrebbero ‘integrare’ come fanno invece altre minoranze e quindi che la ‘loro’ scolarizzazione diventi un’impresa vana.» Si veda http: / / venus.unive.it/ aliasve/ index.php? name=EZCMS&page_id=649. 12 L’immigrazione degli albanesi in Puglia ha rappresentato nei primi anni ’90 una vera e propria emergenza: con il tempo lo stanziamento degli albanesi nella regione si è andato stabilizzando su numeri meno importanti, costituendosi come passaggio verso altre regioni dell’Italia. In ogni caso, almeno fino al 2000, è rimasto il gruppo nazionale più numeroso presente in Puglia (Pittau 2003). 13 A livello internazionale il flusso di migranti cinesi è uno dei più consistenti ed importanti, sia dal punto di vista numerico sia perché coinvolge molti Paesi. Quella cinese è una delle comunità di immigrati presenti da più tempo in Italia: cominciata intorno agli anni ’20 del secolo scorso, l’ondata di immigrazione si è rafforzata intorno al 1950, fino al 1970. In Italia si è inserita con modalità che la distinguono nettamente dalle altre comunità di immigrati e costituisce per i neoarrivati un buon punto di appoggio. D’altra parte il gruppo cinese mantiene una struttura che riproduce gerarchie, rapporti sociali e personali del Paese di origine e continua a mantenere viva ed indispensabile la lingua madre. La lingua è l’elemento di coesione più importante ed è il veicolo della tradizione culturale cinese che rimane viva all’interno della comunità: viene trasmessa alle nuove generazioni anche lontano dalla madre patria. Per il forte senso di solidarietà tra componenti del gruppo e per la riservatezza propria della cultura cinese, è abbastanza comune che gli adulti non conoscano la lingua italiana anche quando sono residenti nel nostro Paese da molti anni. Per questo motivo il bambino spesso diventa mediatore di tutta la famiglia e viene investito di un ruolo molto complesso in virtù della sua competenza linguistica (cfr. http: / / venus. unive.it/ aliasve). <?page no="152"?> 146 Elena Tamborrino, Alessandro Bitonti lo Sri Lanka, 14 dal Brasile, dalla Grecia e dall’Ucraina (cfr. tabella 1). 7 sono gli intervistati figli di unioni miste. 15 Tabella 1 Paese di provenienza Numero di informatori Ex-Jugoslavia 14 Albania 8 Marocco 8 Cina 4 Cossovo 3 Filippine 2 Brasile 1 Isole Mauritius 1 Sri Lanka 1 Ucraina 1 Matrimoni misti 7 Il 94 % degli intervistati risiede a Lecce (9 informatori dichiarano di risiedere al campo sosta Panareo), il restante 6 % risiede in centri piccoli vicini al centro urbano leccese (Carmiano, Giorgilorio e Frigole). Nel 66 % dei casi gli informatori hanno sempre abitato nello stesso comune. Inoltre, il 60 % delle famiglie degli informatori è in Italia da più di 10 anni. 22 informatori sono nati in Italia (11 a Lecce, 5 a Messina, 2 a Bari, 2 a Copertino, 1 a Firenze, 1 a Galatina), i restanti nel Paese di origine dei genitori. Il campione è rappresentato dunque dal 46 % di ragazzi nati in Italia e dal 54 % di ragazzi nati all’estero. Verso l’italiano? I bambini immigrati si trovano nella condizione di dover superare i conflitti tra gruppi al fine di ridurre quella distanza culturale e sociolinguistica, 16 non- 14 A Lecce quella dello Sri Lanka è una delle comunità di immigrati più folta, concentrata soprattutto nel centro storico e nel quartiere di San Pio. I cingalesi sono riusciti ad inserirsi perfettamente nel tessuto sociale ed economico della città. 15 Si tratta di un padre marocchino e di 5 madri, una inglese, una polacca, una spagnola, una albanese e una rumena. Una famiglia è composta da madre albanese e padre greco. Si veda l’allegato B. 16 Intesa come «l’insieme delle differenze che esistono tra i valori culturali e le norme di comportamento sociolinguistico» di due comunità parlanti (Santipolo 2006: 22). <?page no="153"?> Identità in movimento 147 ché quelle differenze che «sanciscono di fatto un’esclusione» dal gruppo dei pari (Colombo & Romani 1996: 2). Santipolo (2006) propone per i bambini immigrati una «carta di identità (socio-)linguistica» per poter capire come i «nuovi italiani» si muovono all’interno del repertorio linguistico di partenza e come si pongono in rapporto con le nuove varietà con cui vengono in contatto. Poiché il prestigio culturale del Paese di accoglienza si lega strettamente con il prestigio legato alla lingua nazionale, o in molti casi anche ai dialetti, l’ampliamento del proprio repertorio linguistico implica un mutamento nei valori socio-culturali dei bambini esogeni. La lingua che i ragazzi hanno acquisito per prima risulta per l’82 % del campione la lingua del Paese di origine dei propri genitori, contro il 16 % che ha acquisito l’italiano. La lingua di origine, come si evince dalla tabella 2, 17 è anche il codice utilizzato con i soggetti appartenenti al cluster della propria rete e che hanno la stessa identità culturale, ovvero con i genitori e con i fratelli o sorelle. Quando la comunicazione avviene invece con il migliore amico, che nel 58 % dei casi è di nazionalità italiana, il 54 % delle fonti utilizza l’italiano (cfr. tabella 2). I ragazzi decidono dunque di servirsi del codice della famiglia nella comunicazione all’interno del proprio gruppo di appartenenza, ma allo stesso tempo utilizzano il codice del Paese ospitante per intrattenere relazioni sociali esterne. 18 Tabella 2 Italiano Lingua di origine Italiano con lingua di origine Prima lingua 16 % 82 % 2 % Lingua con i genitori 12 % 58 % 24 % Lingua con i fratelli 24 % 42 % 28 % Lingua con il miglior amico 54 % 32 % 8 % Il fatto che la maggior parte di loro abbia come amico caro un italiano può indicare lo spostamento verso la cultura e il Paese di accoglienza. I nostri dati evidenziano un lento passaggio verso l’italiano, e conseguentemente verso la 17 Le percentuali mancanti si riferiscono alla categoria «altro». Si tratta di lingue di apprendimento come il francese, l’inglese, il greco o altre varietà imparate in altri contesti. 18 Ugualmente accade per il gruppo di bambini con un solo genitore straniero. 5 bambini su 7 utilizzano l’italiano nelle relazioni esterne mentre all’interno del cluster utilizzano sia l’italiano che la lingua del Paese di origine del genitore. Gli stessi 5 informanti hanno dichiarato di possedere una competenza attiva anche nel codice del Paese di origine dei propri genitori. <?page no="154"?> 148 Elena Tamborrino, Alessandro Bitonti cultura di accoglienza, rintracciabile nella pressione esercitata dal gruppo dei pari dal quale si aspiri ad essere accettati. 19 Dall’altro lato lo spostamento verso la cultura di origine è dato dall’autodichiarazione sulla propria competenza nella lingua della famiglia: il 92 % degli intervistati ne dichiara infatti una competenza attiva, contro l’8 % di competenza passiva. 20 Tutti gli informatori posseggono nel proprio repertorio linguistico la lingua di origine della famiglia, sia pure su livelli di competenza differenti. Ancora sull’integrazione Come sostengono Favaro & Napoli (2002: 18-19), la migrazione dei bambini e dei ragazzi si traduce per molti in un evento faticoso, che segna in maniera profonda la loro storia e l’identità personale. I cambiamenti sono molteplici e improvvisi, le fratture laceranti e inevitabili, i compiti ai quali fare fronte nel paese d’accoglienza appaiono in un primo tempo ardui e quasi al di fuori della propria portata […]. La migrazione comporta uno stravolgimento sociale e psicologico dell’individuo che si trova improvvisamente a gestire differenze non sufficientemente considerate alla vigilia della partenza. Così, l’integrazione dei bambini immigrati passa anche attraverso l’acquisizione di alcune abitudini e il rimodellamento dei valori tradizionali che vengono assimilati dalla e nella famiglia. Le abitudini alimentari e le feste tradizionali, 21 ad esempio, sono indice di maggiore o minore avvicinamento alla cultura locale. Al 76 % dei bambini piace mangiare pietanze appartenenti alla cultura del Paese ospitante (pasta al forno, lasagne, spaghetti, pizza), solo in pochi casi ai bambini piace mangiare secondo le usanze del proprio Paese di origine (cuscus, pudding, paella). Se da un lato c’è una forte tendenza verso i cibi «globalizzati», come patatine fritte, hamburger, pizza, coca cola, hot dog o nutella, dall’altro si assiste a un orientamento verso la cultura culinaria della regione che li ospita, come le orecchiette e i pasticciotti (dolce tipico della città di Lecce). Anche le occasioni di festa diventano un modo per agire e interagire all’interno della comunità ospitante. Il 10 % dei bambini afferma che le occasioni 19 Si sottolinea che in soli due casi i ragazzi indicano come nome preferito il nome del proprio amico. 20 Nessun informatore ha dichiarato di non comprendere e di non parlare la lingua di origine. 21 Si vedano in particolare gli studi di D’Onofrio (1998), Silvestri, Marra & Pinto (1999), Ruffino (2005) e i due lavori di Schena (i.c.s.). <?page no="155"?> Identità in movimento 149 di festa della propria famiglia sono quelle del proprio Paese di origine, ovvero il Ramadan o il Giurdan. Il 62 % dei bambini ha come occasioni di festa quelle legate alla cultura italiana (i compleanni o il carnevale), alle festività religiose (Natale e Pasqua) e ai sacramenti cristiani del matrimonio, della comunione, del battesimo o della cresima. Inoltre, mentre il cibo delle feste appartiene per il 34 % degli intervistati alla cultura italiana (pasta al forno, pandoro, panettone, colomba pasquale), il 30 % consuma, nei giorni di festa, pietanze tipiche del Paese di origine (l’agnello o la carne di pecora per molti rom, il riso, il maraca e la torta di Briani). Allo scopo di ridurre eventuali distanze, il percorso di inserimento nella comunità di accoglienza passa sia attraverso la pressione del gruppo dei pari sia attraverso la volontà di integrazione degli stessi bambini. Per questi motivi, quando alle fonti viene chiesto quale nome sceglierebbero per se stessi, il 44 % afferma di preferire un nome italiano, il 24 % è contento del nome che ha, il 16 % sceglie un nome straniero, il 6 % un nome del proprio paese di origine, il 10 % non sa. Lo stesso accade per il nome che si preferirebbe dare ai propri figli (in un futuro un po’ lontano per loro): il 44 % sceglie italiano, il 12 % la lingua di origine, l’8 % un nome straniero, il 36 % non sa. La percezione di sé attraverso il nome Per ovvie ragioni il nome proprio viene dato al momento della nascita e la scelta deriva, come scrive De Felice (1982), da motivazioni psicologiche, sociali e religiose, nonché da una serie di modelli culturali di riferimento. 22 Nel 18 % dei casi i bambini non sanno chi ha deciso il loro nome. La scelta del nome, per la restante percentuale, è stata fatta dai genitori (54 %), dai parenti più prossimi alla famiglia, come i nonni (6 %), gli zii (18 %) o i fratelli maggiori (4 %). Per ciò che riguarda le motivazioni che hanno portato le famiglie degli intervistati ad attribuire un nome piuttosto che un altro troviamo spiegazioni che rimandano al semplice gusto di uno dei genitori o parenti («gli piaceva», «le piaceva moltissimo come nome») per il 38 % dei casi. Ad alcuni bambini (Regep, Deladin, Uka) è stato dato il nome del nonno, mentre a Imer è stato dato il nome di uno zio deceduto. Non manca il fattore religioso per la famiglia di Asma (è un nome religioso) e di Gian Filippo che giustifica la scelta del proprio nome dicendo «nella mia famiglia siamo molto religiosi». Versioni più fantasiose sono quelle dei genitori di Yhulia a cui «piaceva 22 Si vedano, oltre a De Felice (1982), i lavori di Miron (1963) e Tournier (1975). <?page no="156"?> 150 Elena Tamborrino, Alessandro Bitonti un’attrice di nome Julia Roberts», e di Shabna il cui nome ricorda ai suoi genitori «il tramonto delle Mauritius», il Paese di origine. Il 78 % degli informatori non conosce il significato del proprio nome. Del restante 22 % c’è chi associa il proprio nome ad uno Stato: Imer, ad esempio, afferma che il suo «è un nome tedesco», mentre per Klint il suo nome «è americano». 3 informatori sanno che il loro nome ha un significato nella lingua del Paese di provenienza, così Shabna significa ‘tramonto’, Jamal significa ‘bellezza’, Liu Ming Hui significa ‘luminoso, intelligente’. Gian Filippo è consapevole che il suo nome significa ‘amico di Dio e amico dei cavalli’, mentre 4 fonti danno il corrispettivo italiano del loro nome originario: per Kadrush (dell’ex-Jugoslavia) è Andrea, per Anxhelo è Angelo, per Adil (del Marocco) è Andrea e per Yhulia è Giulia. Pippo, Sebo, Vone e gli altri Vediamo ora come cambia il nome proprio dei ragazzi intervistati a seconda della tipologia di interlocutore e della funzionalità pragmatica legata al nome. 23 I genitori conservano il nome dei figli per l’84 % dei casi, il restante 16 % tende a cambiare il nome del figlio abbreviandolo; ad esempio Gian Filippo diventa Pippo, Sebastian si abbrevia in Sebo, Anacoreta dà Ana o Annie, Silvana è reso come Vone. In altri casi Yhulia si traduce, per i genitori, in Giulia, Brean diventa Breani, mentre Deladin viene chiamato con il suo secondo nome, cioè Zaki. Nell’uso con gli amici il nome viene conservato nel 74 % dei casi. Il restante 26 % cambia il proprio nome traducendolo o adattandolo all’italiano, come nei casi di Kadrush che per gli amici diventa Andrea, o Silvie che diventa Silvana o Silvia, Alen che cambia in Alex, Xhuliano in Giuliano, Selwa in Seuca. Casi frequenti sono anche nomi che vengono troncati come Michele in Miki, Gian Filippo in Pippo o Gianfy, Mediha in Medy e Sebastian in Sebo. L’80 % degli intervistati afferma di non tradurre o adattare all’italiano il proprio nome in nessun caso. Al contrario, il restante 20 % altera il proprio appellativo con il corrispettivo italiano come Regep in Giuseppe, Xhuliano in Giuliano, Yhulia in Giulia. Altri producono dei fenomeni di adattamento sostituendo il proprio nome con una forma che più si avvicina foneticamente al loro nome originario, come per Shabnaz che diventa Sabrina, mentre Alen è reso come Alex. Altri ancora traducono i maniera arbitraria il loro 23 Si allegano (Allegato B) le tabelle dei nomi delle fonti con l’indicazione delle rispettive provenienze. <?page no="157"?> Identità in movimento 151 nome; è il caso di Deladin che sostituisce il proprio nome con Luca e di Senad che viene sostituito con Alex. Conclusioni L’analisi qui proposta si sviluppa intorno ad aspetti linguistici e sociolinguistici, relativi ai fattori che determinano la scelta dei nomi propri di immigrati. Come scrive Duranti (2007: 68-69), il modo in cui identifichiamo linguisticamente un individuo non solo attiva delle conoscenze che l’ascoltatore ha di tale individuo, ma mette anche in azione una serie di aspettative che contribuiscono alla costruzione di un particolare contesto. Le forme referenziali, come i nomi propri, non sono soltanto delle etichette per identificare di chi si sta parlando, sono sempre dei modi per collocare le persone in un mondo sociale con caratteristiche particolari. Da una prima lettura dei dati si possono ricavare alcune interessanti indicazioni generali: • i bambini intervistati hanno per la maggior parte un solo nome e non ne conoscono il significato; • la scelta del nome, secondo le fonti, è motivata da fattori estetici dei genitori, ma accade anche che venga attribuito al bambino il nome di un parente deceduto o di un nome legato alla religione della famiglia; • i nomi dei bambini cambiano anche a seconda degli interlocutori: mentre i genitori usano conservare l’appellativo dei figli, con i coetanei questa conservazione è meno frequente; la tendenza è piuttosto quella di tradurre o più spesso di adattare il nome proprio all’italiano; • frequente è anche l’uso dei diminutivi; • non si sono rilevate differenze significative per le variabili sociolinguistiche prese in considerazione. I risultati, che rappresentano lo stimolo iniziale per successivi studi, portano a pensare che «i nuovi italiani» si trovino in una condizione di forte contatto culturale e linguistico con il paese ospitante e che utilizzino il proprio nome come strumento di avvicinamento e di adesione a valori che, da un lato, non trascurano la propria tradizione e, dall’altro, spingono ad una integrazione con la «nuova» cultura locale. <?page no="158"?> 152 Elena Tamborrino, Alessandro Bitonti Allegato A Il questionario Scuola __________________________________________________ Nome (come si scrive) ______________________________________ Nome (come si legge) ______________________________________ Classe ___________________ Sesso: ❑ M ❑ F Quanti anni hai? ____________ 1. Dove sei nato? _________________________________________ 2. Qual è il paese di origine della tua famiglia? ___________________ 3. Da quanto tempo la tua famiglia è in Italia? a) ❑ Da meno di 2 anni b) ❑ Da meno di 5 anni c) ❑ Da meno di 10 anni d) ❑ Altro ( ____________ ) 4. Dove abiti? 5. In Italia, hai abitato sempre nella stessa località? ❑ Sì ❑ No 6. Se no, dove hai abitato? __________________________________ 7. Per quanto tempo? ______________________________________ 8. Come è composta la tua famiglia (Indicare per ogni componente: Nome, Età, Luogo di nascita, Attività)? 9. Come si chiama il tuo miglior amico________________________ 10. Di dov’è? _____________________________________________ 11. Quanti anni ha? ________________________________________ 12. Quale lingua hai parlato per prima? _________________________ 13. Che lingua parli con il tuo miglior amico? a) ❑ italiano b) ❑ lingua di origine c) ❑ italiano con lingua di origine d) ❑ altro (Specificare ___________________________________ ) 14. Quale lingua parli con i tuoi genitori? a) ❑ italiano b) ❑ lingua di origine c) ❑ italiano con lingua di origine d) ❑ altro (Specificare ___________________________________ ) 15. Quale lingua parlano i tuoi genitori fra di loro? a) ❑ italiano b) ❑ lingua di origine <?page no="159"?> Identità in movimento 153 c) ❑ italiano con lingua di origine d) ❑ altro (Specificare ___________________________________ ) 16. Quale lingua parli con i tuoi fratelli/ sorelle? a) ❑ italiano b) ❑ lingua di origine c) ❑ italiano con lingua di origine d) ❑ altro (Specificare ___________________________________ ) 17. Rispetto alla tua lingua di origine: a) ❑ la comprendi e la parli b) ❑ la comprendi ma non la parli c) ❑ non la comprendi e non la parli 18. Hai un solo nome o più nomi? ❑ un solo nome ❑ più nomi 19. Se hai più nomi, quali sono? _______________________________ 20. Che cosa significa il tuo nome? _____________________________ 21. Chi ha scelto il tuo nome? _________________________________ 22. Perché? _______________________________________________ 23. I tuoi genitori qui in Italia ti chiamano con questo nome? ❑ Sì ❑ No 24. Se no, come ti chiamano? _________________________________ 25. I tuoi genitori quando vi trovate nel tuo Paese di origine ti chiamano con questo nome? ❑ Sì ❑ No 26. Se no, come ti chiamano? _________________________________ 27. I tuoi amici ti chiamano con questo nome? ❑ Sì ❑ No 28. Se no, come ti chiamano? _________________________________ 29. In italiano il tuo nome rimane lo stesso? ❑ Sì ❑ No 30. Se no, come cambia? _____________________________________ 31. Se fosse stato possibile sceglierti il nome da solo, quale avresti preferito? ______________________________________________________ 32. Perché? ________________________________________________ 33. Quale nome ti piacerebbe dare ai tuoi figli? ____________________ 34. Perché? _______________________________________________ 35. Quali sono le occasioni di festa nella tua famiglia? _______________ 36. Che cosa mangiate nelle feste più importanti? __________________ 37. Che cosa ti piace mangiare? ________________________________ <?page no="160"?> 154 Elena Tamborrino, Alessandro Bitonti Allegato B Elenco dei nomi degli informatori Nome proprio Paese di origine Adil Marocco Alen Rom Anacareta Filippine Anxhelo Albania Asmaa Marocco Brean Cossovo Chen Ying Cina Dawid madre polacca e padre italiano Deladin Cossovo Denis Rom Denisa Albania Emra Rom Erika Ucraina Fadwa Marocco Francesca Larissa madre rumena e padre italiano Gian Filippo Brasile Giorgia madre inglese e padre italiano Giulio Albania Hicham Marocco Imer Rom Jamal Marocco Jasmin Rom Kadrush Cossovo Klint Albania Liu Ming Hui Cina Liu Xiao Wei Cina Loredana madre albanese e padre greco Madiha Marocco Marina Hu Cina Mario Albania Michele madre spagnola e padre italiano Mischelle Filippine Murad Marocco Raovia Marocco Regep Rom <?page no="161"?> Identità in movimento 155 Santina Rom Sara Albania Sebastian Rom Selwa madre italiana e padre marocchino Senad Rom Senada Rom Shabnaz Isole Mauritius Silvana Rom Silvie Albania Suad Rom Thushshanth Sri-Lanka Tina Rom Uka Rom Xhuliano Albania Yhulia madre albanese e padre italiano Bibliografia Bonvini, Emilio (1996): Un esempio di comunicazione linguistica orale. 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Cet article reprend partiellement, dans une perspective comparative, le matériel et les résultats de précédents travaux (Clerc-Renaud 2005, 2006). Ce faisant, nous nous interrogeons sur ce qui distingue toponymes et anthroponymes en contrastant des données empiriques propres à ces deux types de noms propres. En effet, ils ont en commun une « spécificité que ne partagent pas tous les messages verbaux : ils perdurent » (Calvet 1984 : 87). En ce sens, nous cherchons à caractériser les durées propres à chacun de ces types de noms propres à partir de leur emploi en situation dans une localité côtière située dans l’État du Ceará, dans la région Nordeste du Brésil. La présente contribution propose dans un premier temps une description de la méthode de recherche. Le traitement des données diffère selon le type de noms propres et conséquemment selon les « corpus » considérés. Néanmoins, les points communs aux deux démarches suivies consistent tout d’abord dans l’examen des noms propres en situation d’énonciation, ensuite dans l’unité de lieu (les données ont été recueillies auprès de locuteurs de la même localité) et enfin dans la priorité donnée à la prise en compte de la dimension sociale des faits de langage. Dans un second temps nous approfondirons l’un des points de méthode utilisés pour la compréhension du message dont les toponymes sont porteurs : la prise en compte des récits qu’ils suscitent. En effet, les figures légendaires, lorsqu’elles sont mobilisées dans de nouveaux contextes ouvrent à la compréhension des adaptations et transformations sociales. Selon la belle formulation de Taussig restituée par Araújo, il s’agit d’un « type of ‘text’ in which is inscribed a culture’s attempt to redeem its history by reconstituting 1 Nous exprimons toute notre gratitude à Claudia Girola, Sophie Chave-Dartoen et Virginie Lanouguère pour leurs encouragements et leur écoute attentive de précédentes versions de ce travail, ainsi que Denis Monnerie pour sa lecture critique. Nos remerciements vont aussi aux participantes et participants du colloque Nomina 2007 pour la stimulante réflexion interdisciplinaire de ces journées. <?page no="165"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 159 the significance of the past in terms of the tensions of the present » (Taussig 1977 apud. Araújo 1993 : 340-341, note 109). Ce phénomène est décrit par nombre d’anthropologues dans les groupes sociaux auxquels ils s’intéressent. Pour rester en Amérique latine, c’est le cas par exemple des loups-garous chez les petits agriculteurs des fronts pionniers d’Amazonie (Araújo 1993 : 328 sq), du diable et des pactes qu’il suscite dans le contexte de prolétarisation du monde rural Afro-Colombien (Taussig 1977), de la figure des dauphins enchantées dans les villes d’Amazonie brésilienne (Slater 1994) ou encore de la figure du Padre Cícero dans les contextes d’urbanisation au Brésil (Slater 1991). Nous nous proposons d’approfondir certains aspects d’une telle mobilisation en relation aux toponymes. Les données proviennent pour la plus grande partie d’une enquête ethnologique pratiquée au cours de plusieurs séjours (totalisant deux années) répartis entre 1990 et 2003. Le travail de terrain, mené selon les méthodes ethnographiques « classiques » de l’observation participante a consisté, au fil de l’observation et/ ou de la participation aux activités quotidiennes du groupe social, à noter des pratiques et des représentations, et aussi à enregistrer des conversations, des récits, des gloses, des entretiens, des généalogies, dans la langue locale, le portugais du Brésil. Précisons que l’enquête, orientée - notamment mais pas seulement - vers les pratiques de parenté rituelle et leur adaptation contemporaine n’a pas porté spécifiquement sur les phénomènes de nomination. Une attention particulière a cependant été portée aux anthroponymes, du fait de la dation du prénom par les parrains et marraines. L’attention portée aux toponymes a quant à elle été soutenue par la récente apparition d’un « nouveau » nom pour désigner la localité. Le changement de nom voit resurgir le toponyme Jericoacoara, d’origine tupi, transmis par la cartographie, qui ne fait pas sens dans la langue brésilienne d’aujourd’hui. Ce « nouveau » nom est utilisé par des personnes extérieures à la localité, agents de l’administration, citadins et touristes, tandis que « l’ancien » nom d’origine portugaise et doté d’une signification - Serrote : le Mont - transmis oralement est utilisé par le groupe local. S’agissant de temporalités, et de la durée des messages portés par les noms propres, soulignons la situation quelque peu étrange qui voit un nom d’origine précoloniale présenté comme récent par un groupe local descendant d’Européens et d’Amérindiens, tandis qu’un nom d’origine portugaise est perçu comme ancien. Sans doute ce pa- <?page no="166"?> 160 Agnès Clerc-Renaud radoxe a-t-il de multiples causes, à commencer par l’enjeu que représente l’acte de nomination dans les processus d’appropriation territoriale, notamment en contexte colonial (Scott, Tehranian & Mathias 2002). Il s’explique aussi par l’irréductible rupture dans la mémoire amérindienne du lieu, et par la mémoire orale du groupe d’aujourd’hui, qui permet de dater son peuplement actuel au tout début du XIX e siècle par des pêcheurs venant d’autres localités environnantes. Quoi qu’il en soit, si comme le développe Prohic à propos du cas de l’ex-Yougoslavie on peut voir « […] tout acte de renomination comme la volonté d’effacer le contenu symbolique du référent précédent en le remplaçant par un nouveau point de vue » (Prohic 2001 : 164, c’est l’auteur qui souligne) cette renomination participe du processus de changement accéléré subi par la localité au cours des quarante dernières années. A l’exode rural massif de la décennie des années 1970 s’ajoute l’industrialisation de la pêche, qui se traduit à la même époque par le départ d’une grande partie de la population vers le port de Camocim, qui se trouve à une soixantaine de kilomètres, à l’embouchure du fleuve du même nom. La décennie de 1980 voit l’arrivée de touristes dont la présence s’intensifie au cours de la première moitié des années 1990. Fin 1994, l’activité principale de la plupart des 850 habitants autochtones est passée de la pêche artisanale au tourisme. Ce processus entraîne, entre autres implications notables la présence dans la localité d’environ 150 personnes d’origines urbaines ainsi qu’un flux variable - mais constant et souvent considérable - de touristes. Il implique aussi la modification rapide du rapport entre deux des références spatiales majeures du groupe, la terre et la mer, qui n’est pas sans rapport avec la toponymie. Les variations des anthroponymes : une durée générationnelle L’analyse des anthroponymes est centrée sur les variations dans l’usage des noms propres attribués dans la période précédent l’arrivée du tourisme, 2 l’examen des contextes d’énonciation permet de constater d’une part que dans le groupe autochtone, caractérisé par l’interconnaissance, les patronymes sont au quotidien délaissés au profit des prénoms et d’autre part que le prénom est très rarement employé seul et en l’état. 2 De façon similaire, F. Motta, qui a travaillé dans localité touristique de l’île de Forianópolis dans la région Sudeste du Brésil, constate des changements dans le patrimoine onomastique de cette localité au cours des décennies 1980-1990 (Motta 2007 : 130). <?page no="167"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 161 Trois étapes principales peuvent être distinguées. La première a consisté à dresser une typologie des variations du prénom. Ce dernier supporte en effet des ajouts de déterminants tels que des termes de parenté généalogique ou rituelle, ainsi que des titres. Il est altéré par des diminutifs ou par des augmentatifs ; par l’emploi de l’article défini, 3 par l’ajout de compléments tels que des noms de « dévotion » formant en quelque sorte des noms composés ou encore par l’ajout du prénom des père et/ ou mère, voire du père du père, ou encore du mari. Notre parti pris a consisté à ne pas dissocier le prénom de ses déterminant. Par exemple, pour une personne à laquelle on se réfère par les termes A Dona Maria 4 do Seu Zé (littéralement La Madame Marie du M’sieur [Jo]seph), le prénom Maria n’a pas été isolé, l’ensemble étant considéré comme partie intégrante de l’acte de nomination, 5 envisagé comme un processus. En parallèle à cette organisation typologique du matériel, le repérage de récurrences dans la forme a permis, une fois celles-ci mises en rapport avec les contextes, de lister les critères qui orientent l’étiquette sociale de la nomination. Autrement dit, ont été dégagées les règles implicites présidant à l’emploi de telle ou telle forme nominale selon les contextes d’interaction (sexe, âge, position dans les générations, statut du locuteur et/ ou de la personne nommée). Ainsi, par exemple, l’emploi par un locuteur ou une locutrice de la forme A Maria impliquera la relation entre des personnes d’âge de et de statut équivalent. Par contraste, l’emploi de A Dona Maria do Seu Zé implique la relation entre la personne nommée et un locuteur ou une locutrice plus jeune, le respect qui est dû à la première ainsi qu’à son mari Zé étant marqué par les titres Dona et Seu (contraction de Senhor). De même, A comadre Maria (La commère Marie) impliquera la relation de parenté rituelle nouée par le baptême catholique entre Maria et un locuteur parrain ou une locutrice marraine de son enfant ou bien dont Maria est marraine du fils ou de la fille. La deuxième étape a consisté à comparer les modalités d’adresse et de référence pour repérer les symétries et asymétries dans l’emploi des critères et dégager l’aspect systémique de l’ensemble des variations. 3 Les articles féminin a et masculin o sont utilisés devant les noms propres de personnes et de lieux dans la langue portugaise (Costa Campo e Xavier apud. Vaxelaire 2005 : 84-85). Dans les pratiques orales, l’usage est mentionné en référence pour le Portugal rural in Santos (1999 : 208). 4 Le procédé d’anonymisation adopté a consisté à introduire des prénoms très portés dans cette région pour les générations concernées, et de ce fait ne permettant l’identification ni des porteurs d’anthroponymes donnés en exemple ni des narrateurs. 5 D’une certaine façon, ce parti pris a consisté à tirer toutes les implications de l’affirmation du travail pionnier de F. Zonabend consistant à « cerner la singularité de l’individu à travers la multiplicité des dénominations » (Zonabend 1990 [1979] : 241). <?page no="168"?> 162 Agnès Clerc-Renaud Enfin, ces différentes formes nominales ont été (ré)ordonnées selon les étapes du cycle de vie des locuteurs et des personnes nommées qui leur donnent sens et qui permettent de conclure au principe relationnel qui oriente les usages. La prise en compte des contextes d’élocution, du caractère processuel de la nomination et de la forme nominale comme d’un ensemble incluant éventuellement le nom de parents (ascendants ou affins) permet de surcroît de dégager la dimension de « condensé d’histoire familiale » (Picard 2006 : 219) de ces anthroponymes. Les anthroponymes ne sont jamais des termes conventionnels, interchangeables ou vides de sens […]. Ils transmettent, du fait de leurs formes d’attribution, un message qu’il faut, selon les époques et les cultures, décoder. (Zonabend 1980 : 18). En l’occurrence, le décodage du message a consisté dans la mise en évidence de l’étiquette locale de la nomination, par la prise en compte des variations de l’ensemble des formes répertoriées, la durée de ce message relevant d’une temporalité générationnelle. La réappropriation des toponymes : un temps long Si la méthode d’analyse des anthroponymes relève d’une approche plutôt synchronique, elle a ouvert sur une approche plutôt diachronique des toponymes. Au point de départ se trouve également le repérage des variations, l’analyse étant centrée sur la comparaison entre les deux noms de la localité, l’un faisant sens dans la langue brésilienne, l’autre non. La démarche implique de décrire les contextes sociaux d’énonciation mais aussi de s’interroger sur le message que porte chacun de ces toponymes pour ceux qui les énoncent. Elle consiste à prendre en compte différentes manifestations de l’oralité qui ne font pas sens séparément, mais qui, mises en relation, montrent que malgré leurs différents signifiés, les deux noms de la localité renvoient au même locus, au même élément du paysage (en l’occurrence le « Mont » qui domine la localité et lui donne son « ancien » nom). La première étape de la démarche a consisté à préciser les variations d’usage de ces noms en fonction des groupes sociaux qui les emploient. Ainsi qu’il a été mentionné dans l’introduction et en forçant quelque peu le trait, on observe un balancement entre les deux noms de la localité. On constate que Serrote - le Mont - est employé dans les conversations entre autochtones tandis que Jericoacoara - la Baie des Tortues ainsi qu’il figure parfois dans la cartographie dès le XVIe siècle pour désigner la presqu’île - est employé le plus souvent par les autochtones pour s’adresser aux touristes, nouveaux habitants et agents de l’administration. Il est également <?page no="169"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 163 usité de façon systématique, entre eux et vis-à-vis des autochtones par les locuteurs extérieurs au village, qui ignoraient l’ancien nom Serrote jusqu’à ce que quelques sites internet en fassent mention au cours des années 2000. Il arrive, notamment chez les jeunes gens de toutes origines, que le toponyme soit écourté en un Jeri familier, dont l’orthographe Jery, observable sur les enseignes de certains commerces locaux traduit le goût pour les lettres inexistantes dans l’alphabet portugais (telles que le y ou le w) associées à la « modernité » états-unienne. Dans un second temps, nous avons restitué les gloses qui qualifient le « nouveau » nom, en partant du principe qu’au-delà de leur aspect de « fausse étymologie » et donc de leur degré de véracité scientifique en tant qu’énoncés, ces gloses gagnent à être prises au sérieux. Toutes jouent sur l’assonance du signifié Jericoacoara qui, rappelons-le, ne fait pas sens immédiatement dans la langue et devient selon les locuteurs « la baie des tortues », la « baie des perroquets », « la halte de l’âne », « le caïman prenant le soleil ». 6 Déconcertant par sa variété, ce bestiaire imaginaire dépeint néanmoins plusieurs aspects notables du paysage ainsi que de la réalité locale d’hier et d’aujourd’hui. Par exemple, le caïman prenant le soleil o jacaré quara fait référence au mont - o serrote c’est-à-dire à la falaise sous laquelle le village est protégé des vents dominants sur cette presqu’île - tel qu’il peut être aperçu au loin depuis la haute mer. Le narrateur de cette glose attribue malicieusement l’invention du mot Jericoacoara à l’exclamation proférée par des marins de navires de transport croisant au large. Dans cette historiette comme dans la réalité de l’interlocution entre autochtones et visiteurs, le nom provient d’un espace extérieur et indéterminé. Il est attribué au village par des personnes qui lui sont étrangères ; tout comme le signifiant Jericoacoara est considéré par les autochtones, qui affirment en ignorer l’existence avant l’arrivée des touristes, comme ayant « jailli d’un seul coup » (brotou de vez) de nulle part. Par ailleurs, à travers cette explication, le nouveau nom renvoie indirectement à l’ancien : c’est le mont qui continue à lui donner sa forme. Toutefois, si la forme du mont manifeste une continuité et témoigne de l’attachement des habitants à l’ancien nom, tout comme la permanence de ce dernier dans les conversations « entre soi », nous ne sommes pas pour autant en présence d’un ajustement « du mot à la chose qui livrerait toute la vérité » (Prohic 2001 : 190). Ainsi que l’écrit Siblot : « la compréhension archétypale qui fait du nom, et du substantif, l’expression de l’essence de l’être nommé ne peut plus être maintenue. Il faut lui substituer un cadre apte à rendre compte des variations observées dans les actualisations discursives… Le processus de nomination ne peut être pleinement appréhendé que par une linguistique anthropologi- 6 Ces assonances sont détaillées dans Clerc-Renaud (2006 : 377-378). <?page no="170"?> 164 Agnès Clerc-Renaud que, prenant en compte la production du sens par des sujets et le cadre effectif de réalisation. » (Siblot, apud. Osipov & Vassilaki 2001 : 10). Peut-être faut-il entendre en ce sens l’affirmation de Wittgenstein : « le signe propositionnel consiste en ceci qu’en lui ses éléments, les mots sont entre eux dans un rapport déterminé. Le signe propositionnel est un fait » (Wittgenstein 1989 : 42). S’agissant du message verbal porté par le nom propre, tout se passe comme si, à l’occasion de l’énonciation des gloses, le toponyme apparaissait en quelque sorte comme faisant l’objet d’un phénomène de condensation. Récits et « récits autour » : ce que dit la narration Cette approche nous a amenée, dans un troisième temps à prendre en compte deux autres types de narrations liés à « l’ancien » toponyme. Le premier de ces types consiste en récits légendaires ancrés sous le « Mont » éponyme. Fragment A. Transcription. Seu Francisco (plus de 80 ans) : Seu Francisco : Esse Serrote, Jericoacoara, tem esses encantos. É encantado viu ? Muitos encantos assombrosos. Encantos s-o sonhos importantes… sonhos importantes, sonho alegre. Ent-o, só naquele tempo que, do começo da criaç-o de Jericoacoara que foi fun/ que estive Jericoacoara, aqui esse Serrote, no tempo que ele era Serrote. Entonce era, tinha uma habitaç-o aqui, tinha um/ uma habitaç-o de, de um rei. Chamava-se rei Anoro, era dono daqui. Era uma cidade bonita muito bem. Nesse tempo, havia as fadas e reis. Anoro era um rei velho. Rei muito antigo, tinha duas filha e um príncipo (sic) louro. Ent-o, ficou o príncipo louro, e o rei se extremia só na guerra. Um reis europeu ameaçou uma guerra, […] mas pediu pra fada encantar ele com tudo enquanto existisse aqui. E ficou tudo encantado e as fada morreram e tudo pro desencante. Nunca mais desencantará. Ent-o, esse príncipe fica aparecendo à criaturas meses, dezenas, mostrando coisas bonitas aqui no Serrote viu ? Encantado. Traduction : Ce Serrote, Jericoacoara, possède des enchantés. Il est enchanté, vu ? Beaucoup d’enchantés étonnants. Les enchantés, ce sont des rêves, importants… des rêves importants et des rêves joyeux. Donc, [ils ont eu lieu] seulement en ce temps-là… [celui] du commencement de la création de Jericoacoara qui a été fondée… [ils ont eu lieu] au temps qu’il y a eu Jericoacoara, ici ce Serrote, donc, du temps où il était Serrote. <?page no="171"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 165 Il y avait une habitation, ici, d’un roi. il s’appelait roi Anoro, il était le maître d’ici. C’était une jolie ville, très bien. En ce temps-là il y avait les fées et les rois. Anoro était un vieux roi, un roi très ancien. Il avait deux filles et un prince blond. Donc est resté le prince blond et le roi se distinguait seulement à la guerre. Un roi européen a menacé d’une guerre […] mais [le prince blond] a demandé aux fées de l’enchanter avec tout ce qui existait ici. Et tout est resté enchanté. Et les fées sont mortes et tout pour le désenchantement et jamais plus il ne désenchantera. Si ces récits légendaires sont volontiers mobilisés à l’intention des touristes, ou de l’ethnographe, ils n’en sont pas pour autant créés récemment à leur intention. Dans la notice « cobra encantada » (serpent enchanté) de son Dictionnaire du folklore brésilien, Luis da Câmara Cascudo (1972 [1954] : 272) mentionne la légende publiée en 1938 par un voyageur : une princesse enchantée (c’est-à-dire transformée, cf. infra) en « cobra 7 veille sur des richesses sans limite à Jericoacoara 8 (Ceará) […]. » Le voyageur situe la légende dans une grotte située sous le mont. Racontés dans l’ensemble de la région Nordeste, les récits d’enchantement peuvent être rattachés à la forme de littérature orale répertoriée par les folkloristes comme contes d’enchantement. Dans le discours local, ces récits mettent en scène des « enchantés » (encantos) êtres légendaires qui présentent parmi d’autres caractéristiques celles d’être habituellement invisibles, de renvoyer au monde subaquatique et/ ou, en l’occurrence, au monde souterrain. Ils sont aussi présentés comme des êtres sociaux, par exemple dans le fragment A ils ont des parents, une maison et vivent dans une ville. Le second type de narrations mises en relation avec les toponymes consiste en « métarécits », des « récits autour », relatifs à la rencontre des locuteurs (ou d’un protagoniste qui leur est connu) avec ces êtres légendaires situés sous le mont. En effet, habituellement invisibles, les enchantés se manifestent parfois aux vivants, et ce de différentes façons. L’une des modalités par lesquelles se manifestent les « enchantés » sont les rêves. Ainsi, le récit légendaire de Seu Francisco transcrit ci-dessus se poursuit-il par la rencontre onirique d’une personne (littéralement une ‘créature’, 7 Cobra pourrait être traduit par ‘serpent’. Nous maintenons le terme portugais dont le genre féminin n’est pas sans importance dans l’un des récits. 8 Notons à ce propos que le phénomène du double nom de la localité et le balancement entre usage cartographique et usage local n’est pas non plus récent. <?page no="172"?> 166 Agnès Clerc-Renaud euphémisme pour une personne qu’il ne souhaite pas identifier à l’enregistrement mais qu’il nommera finalement dans le feu du récit) avec le « prince blond » : Fragment B. Transcription. Seu Francisco (plus de 80 ans) : Como tem criatura que sonhou o mês todinho com ele vindo aqui, levando ela, essa criatura, dizendo : « Isso tudo é teu, fulana, isso tudo é teu ! » - « Mas eu n-o quero. » E nessas alturas que ele vinha, que ele ía levar a criatura lá pra mostrar o encante, tem uma cobra muito grande, parece que é de brilhante, ela dizia : « Eu tenho medo dessa cobra », esta criatura. Ele disse : « N-o, isto aqui n-o é de chamar esta cobra n-o, é de se incentivar quando chama ela cobra. » Entonce, assim foi. Sonhou todo dia. Sonhava, e parece que esse encante levava ela vivinha, já quando tivesse essas noite que ela sonhava esse sonho […] E foi assim, continuou sonhando até que sonhou um mês. Todo dia ele vinha buscar ela, levava, mostrava lá dentro dessa furna, que se chama furna do encante. E ela viu muita coisa bonita : leiteras, leiteira de ouro, triba (sic) de Índio e muita riqueza… muita riqueza, ele dizendo tudo era dela, ela diz que « nunca ». Diz que ela dizia : « N-o, mas eu n-o quero ! » Quando foi com trinta dia apareceu aqui umas criatura de Acaraú, da família X, pedindo essa criatura, Chama-se, essa criatura, chama-se Maria. Diz : « Maria, nos conte uma coisa aqui de Jericoacoara, uma história. » Dizia : « N-o tenho história a contar ». Aí, lembrou-se que tinha esse sonho a contar e aí, contou o sonho pra eles, que tinha sonhado daquele dia. Fazia trinta dia que ela sonhava, né ? Aquele dito dia. E quando foi de noite ele veio, diz : « Oi Maria, n-o era [pra] ter, você contar esse sonho pra’queles homens. Você perdeu tudo contigo ». E nunca mais príncipe Anoro veio aonde Maria estava, e nunca mais. E assim continua. Continua ha sempre. Aqui é o, aqui é o, Jericoacoara sendo muito visitado de muito turista de todas as parte do Brasil inteiro, dos estrangeiro e de toda alí, de todo estrangeiro. Vêm pessoa de toda… toda parte, da Alemanha, da França, Inglaterra, da Suiça, da Greça, de Israel, da… de Argentina. Tem diversa pessoa da Espanha morando aqui, estrangeiro. Traduction : Il y a aussi une personne qui a rêvé de lui un mois tout entier, qu’il venait et qu’il l’enlevait, cette personne, en lui disant : « Tout ceci est à toi, Unetelle, tout ceci est à toi ! » - « Mais moi, je ne veux pas ». Et à ces moments-là où il venait et où il allait emmener la personne pour lui montrer l’enchanté - il y a une cobra très grande, il parait qu’elle <?page no="173"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 167 est en brillant - elle disait, cette personne : « Moi, j’ai peur de cette cobra ». Et lui disait : « Non, ça, elle ne doit pas être appelé cobra, elle va s’exciter si tu l’appelles cobra. » Donc, c’était ainsi. Elle rêvait tous les jours. Elle rêvait, et il parait que cet enchanté l’emmenait toute vivante, quand c’était les nuits où elle rêvait ce rêve. […] Et ce fut ainsi, elle continua à rêver, Elle rêva jusqu’à [ce que passe] un mois. Tous les jours, il venait la chercher, l’emmenait et lui montrait là, l’intérieur de cette caverne qui s’appelle la caverne de l’enchanté. Et elle a vu beaucoup de jolies choses : des casseroles, une casserole d’or, une tribu d’indiens et beaucoup de richesses… Beaucoup de richesse et lui qui disait que tout était à elle qui disait que : « Jamais ! » Elle dit qu’elle disait : « Non, mais moi, je ne veux pas ! » Quand trente jours furent [passés], il apparut ici des personnes d’Acaraú [ville moyenne située à environ 70km], de la famille X, demandant à cette personne… Cette personne s’appelle Maria. Ils disaient : « Maria, raconte-nous quelque chose d’ici, de Jericoacoara, une histoire. » Elle disait : « Je n’ai pas d’histoire à raconter ». Alors elle s’est souvenue qu’elle avait ce rêve à raconter, et alors elle leur a raconté ce qu’elle avait rêvé depuis ce jour. Ce jour-là, ça faisait trente jours qu’elle rêvait, n’est-ce pas. Et quand ce fut la nuit, il [le prince] est venu et il dit : « Oh, Maria, ce rêve n’aurait pas dû être raconté à ces hommes, tu as tout perdu avec toi. » Et jamais plus le prince Anoro n’est venu là où Maria se trouvait, jamais plus. Et ça continue comme ça, ça continue toujours, ici, [en ce lieu] qui est… Jericoacoara, qui est très visité par beaucoup de touristes de toutes les parties du Brésil tout entier, des étrangers et de tout là-bas, de tout l’étranger. Il vient des personnes de partout, de l’Allemagne, de la France, de l’Angleterre, de la Suisse, de la Grèce, d’Israël, de l’Argentine. Il y a plusieurs personnes de l’Espagne qui habitent, ici… des étrangers. Une analyse complète du récit dépasserait les limites de cet article. Remarquons toutefois que ce fragment se présente comme une expérience vécue par une personne proche du locuteur. La narration est alors une occasion de revisiter, par l’évocation, des temps différents, réels ou légendaires : le temps où « le Serrote était Serrote » ; le « temps des fées », le temps des « tribus d’indiens » enchantées sous le mont ; le temps du passage sporadique des premiers visiteurs originaires de la région, le temps présent de Jericoacoara et des « étrangers qui habitent ». Tout se passe comme si les motifs imaginaires de la légende initiale (la cobra, le prince, les richesses de la caverne) étaient retra- <?page no="174"?> 168 Agnès Clerc-Renaud vaillés en une réflexion sur le passé et le présent qui par l’expérience de l’énonciation, permettent de réordonnancer des strates de temporalité. L’autre modalité par laquelle les personnes entrent en relation avec les « enchantés » sont les phénomènes d’apparition, les « apparences » (aparencias). Dans le fragment ci-dessous, Dona Maria rapporte l’expérience singulière survenue autrefois à un jeune homme de sa connaissance circulant sur le mont : Fragment C. Transcription. Dona Maria (50 ans environ) : Mas como bem, como essa, n-o sei se lhe falei aquele dia sobre a casa que o rapaz viu encima do Serrote ? ACR : Falou sim mas gostaria gravar porque n-o gravei aquele dia. Dona Maria : Pois é. Um rapaz andava no campo e quando chegou viu aquela casa, meio-dia em ponto. Aí, ele foi pra lá. Diz que ‘tava com sede, foi beber. Aí, chegou na casa, casona grande. Enorme. Aí, uma loja. Tudo, tudo, tinha na loja. Aí, ele olhou um rapaz no balc-o. Aqui, ele entrou, pediu água, bebeu. Aí, o rapaz disse: « o que que você deseja da casa ? » Ele disse : « nada, andava no campo, aí me deu sede, eu vim aqui só beber. » - « Ent-o você n-o deseja nada ? » Disse : « n-o. » Ele foi, tirou o prato e deu a ele, um prato de chumbo, e ele foi embora. Na saída, ele saiu tinha uma laranjeira no quintal, a casa grande com um quintal bem grande, aí a laranjeira bem pertinho da cerca. Ele foi, apanhou as laranja madura. Diz que a laranjeira bem carregadinha de laranja. Ele apanhou as laranja e levou. E quando ele chegou em casa, ele pegou a imaginar, disse : « ora mas eu nunca vi aquela casa ali ! eu como… Vou saber que casa é aquela ! » É que nesse tempo era deserto n-o habitava ninguém. Aqui vinha poucas pessoas que passava por aqui, né ? Ele andava no campo, sempre passava assim umas pessoa que andava em campo caçando animal, essas coisa assim. Aí voltou, quando chegou o lugar mais limpo, n-o tinha nada. Só o que tinha no lugar da laranjeira era um juàzeiro. O juàzeiro ‘tava carregado de fruta, as frutinha tuda madurinha. Aí, ele olhou, foi só o que viu foi o juàzeiro no lugar da laranjeira. Traduction : Mais c’est comme, comme cette, je ne sais pas si je vous ai [déjà] parlé ce jour-là de la maison que le garçon a vue sur le mont ? ACR : Oui, vous m’en avez parlé mais j’aimerais l’enregistrer parce que je n’ai pas enregistré ce jour-là. Dona Maria : D’accord. Un garçon marchait dans la campagne, quand il s’est approché, il a vu cette maison. C’était midi pile alors il <?page no="175"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 169 est allé là. Il a dit qu’il avait soif. Alors il est arrivé dans la maison, une grosse maison, énorme, avec un magasin, un magasin où il y avait de tout de tout de tout. Il a regardé, il y avait un garçon au comptoir. Il est entré, il a demandé de l’eau, il a bu et le garçon lui a dit : - « Que voulez-vous de la maison ? » Il a dit : - « Rien, je marchais dans la campagne, j’ai eu soif et je suis seulement venu ici pour boire. » - « Alors vous ne désirez rien ? » Il a dit : - « Non ». Il [le garçon derrière le comptoir] est allé chercher une assiette et il la lui a donnée, une assiette en plomb. Et il est parti. Quand il est sorti, il y avait un oranger dans la cour, la maison était grande, avec une cour bien grande et un oranger tout près de la clôture. Il est allé cueillir des oranges mûres. Il dit que l’oranger était tout bien chargé d’oranges. Il a cueilli les oranges et les a emmenées. Et quand il est arrivé chez lui, il s’est pris à imaginer, il s’est dit : « Mais, je n’ai jamais vu cette maison là-bas ! Et comment… Je vais savoir ce que c’est que cette maison ! » C’est qu’à cette époque, c’était désert, il n’habitait personne [sur la presqu’île]. Il ne venait ici que peu de personnes qui passaient par là pour rassembler des animaux, ce genre de choses. Alors il y est retourné. Quand il est arrivé, il n’y avait pas d’endroit plus vide ! [littéralement « propre »] Il n’y avait rien. La seule chose qu’il y avait à la place de l’oranger était un juàzeiro [Zizyphus joazeiro, Mart. arbre emblématique de la végétation sèche de la caatinga]. Le juàzeiro était chargé de fruits, ses petits fruits tous bien mûrs. Alors il a regardé et c’est tout ce qu’il a vu, ça a été le juàzeiro à la place de l’oranger. » Outre les « apparences » visuelles, les enchantés peuvent se manifester de façon auditives, par des bruits de ferronniers travaillant dans la ville souterraine, ou des chants de coqs qui en émanent. Au plan de la narration, récits légendaires et métarécits peuvent être inclus dans une même séquence narrative (fragments A et B). Ils peuvent également intervenir au cours de séquences narratives séparées du récit légendaire, comme dans le fragment C sollicité par l’ethnographe ou comme dans les fragments D et E ci-dessous. Formulés à la première personne du singulier, ces derniers se présentent comme une expérience vécue par la locutrice. Fragment D. Transcription. Dona Liduina (environ 50 ans) : Quando era moça eu ‘tava lá em Camocim. Aí, a tardezinha, eu fui pra a beira do... do porto, né ? Fiquei lá na beira do rio, sentada na proa <?page no="176"?> 170 Agnès Clerc-Renaud duma canoa. Aí, de momento, chegou um rapaz lá perto de mim, um senhor, né ? Aí começou a conversar comigo. Aí foi, diz assim : « Ora de onde é que vocé é ? » Digo assim : « Eu sou do Serrote ». Nesse tempo nós tratava aquí de Serrote né? ACR : Só pra... passando, já tinha escutado esse nome de Jericoacoara ? Dona Liduina : N-o ACR : N-o. Nunca, né ? Dona Liduina : N-o, nunca tinha sabido desse nome n-o. Era Serrote mesmo. Aí foi, disse pro rapaz : « Eu sou do Serrote ». Aí foi, disse assim : « Olha, se hoje o encanto de lá tivesse dentro da Barra de Camocim, eu ía lhe mostrar como ele é uma cobra. E aquí na boca da Barra de Camocim, o encanto daquí é um bagre. Ent-o, quando ela faz falta na ponta da pedra do Serrote - que é essa ponta de pedra aí, né ? - Ela ‘tá aquí dentro da boca da barra. Dentro da barra brincando dentro do rio. Brincando, passeando mais o namorado, que é um bagre. Eles vêm pra cá e fica curtindo dentro da água. Aí, eu fui e disse : « Ah é ! » Ele disse : « É! você n-o sabia, n-o ? » Digo : « n-o ». Ele disse : « Pois é ! Porque o encanto de lá é uma moça. Ela é uma princesa encantada numa cobra e esse daquí, esse bagre, é um príncipo encantado num bagre, ent-o eles se namoram. Ela vem de lá ; namorar com ele aquí, dentro da Barra de Camocim. E quando ele faz falta aquí, ele ‘tá na ponta da pedra de lá, namorando com ela. » Digo : « é mesmo ! » - « é ! » Ele falou isso umas duas vêzes, me contando essa historia. Digo : « é, tudo bem ». Aí, a minha prima começou a me chamar de lá, né ? Eu disse a ela que voltava logo. Traduction : C’est un homme qui me l’a raconté, vous savez, quand j’étais jeune fille, là à Camocim. Alors à la fin de l’après-midi je suis allée au bord du… du port, n’est-ce pas. Je suis restée là au bord du fleuve, assise à la proue d’une barque. Alors, à un moment est arrivé un jeune homme, là, près de moi, un monsieur, n’est-ce pas. Alors, il a commencé à converser avec moi, il a dit comme ça : « d’où est-ce que vous êtes donc ? J’ai dit comme ça : « Je suis du Serrote ». En ce temps-là on nommait ici Serrote, n’est-ce pas ? ACR : Juste en passant, vous aviez déjà entendu ce nom de Jericoacoara ? Dona Liduina : Non. ACR : Non, jamais n’est-ce pas ? <?page no="177"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 171 Dona Liduina : Non, je n’avais jamais su ce nom-là, non, c’était vraiment Serrote. Alors, j’ai dit au jeune homme : « Je suis du Serrote ». Alors il a dit comme ça : « Regardez, si l’enchanté de là était dans l’embouchure du [fleuve] Camocim, je vous aurais montré comme il est une cobra [serpent féminin]. Et ici, dans la bouche de l’estuaire du [fleuve] Camocim, l’enchanté d’ici est un bagre [poisson pourvu d’un dard]. Et donc, quant elle fait défaut à la pointe de pierre du Serrote - qui est cette pointe de pierre-ci, n’est-ce pas ? [montrant la direction] - Elle est ici dans la bouche de l’estuaire, dans l’estuaire en train de jouer dans le fleuve, de jouer, de se promener avec son amoureux qui est un bagre. Ils viennent par ici et ils restent à en profiter dans l’eau. » Alors j’ai dit : « Ah ! C’est [ainsi] ! » Il a dit : « C’est [ainsi] ! Vous ne saviez pas, non ? » J’ai dit : « Non ». Il a dit : « C’est ainsi ! Parce que l’enchanté de là est une jeune fille, elle est une princesse transformée en cobra et celui d’ici, ce bagre est un prince enchanté en bagre et donc ils se courtisent. Elle vient de là lui faire la cour ici dans l’estuaire de Camocim et quand il manque ici, il est là dans la pointe de pierre làbas en train de lui faire la cour à elle. J’ai dit « C’est vrai ! » « C’est [ainsi] ! » Il a dit cela encore deux fois en me contant cette histoire. J’ai dit « C’est bien ». Alors, ma cousine a commencé à m’appeler de là-bas, n’est-ce pas, et j’ai dit que je rentrais tout de suite. Concernant la toponymie, remarquons la référence ici explicite aux éléments du paysage caractéristiques des deux localités, pointe de pierre pour le Serrote et embouchure du fleuve éponyme pour Camocim, et aux animaux (tous deux vénéneux) emblématiques de leurs milieux naturels respectifs, souterrain pour l’un et subaquatique pour l’autre. Si l’on se souvient des liens, passés et présents, qui attachent les deux localités, dans ce fragment apparaissent d’autres références. Il s’agit des liens de parenté qui attachent la plus grande partie des habitants du Serrote à ceux de Camocim, liens de parenté consanguine (la cousine de la narratrice mentionnée dans le récit) mais aussi liens de parenté par mariage que préfigure la cour du bagre et de la cobra. En effet, l’émigration (notamment masculine), d’une partie de la population du Serrote vers Camocim fait que des jeunes filles s’y mariaient. Aujourd’hui encore, la partie du port située au bord du fleuve, où accostent les barques de pêche est un lieu de promenade où se rencontrent les jeunes gens. La séquence suivante enchâsse, dans le métarécit, un emboîtement qui met en scène d’autres enchantés : <?page no="178"?> 172 Agnès Clerc-Renaud Fragment E. transcription. Dona Liduina : Aí, até ele falou, nessa época tinha naufragado uma canoa dentro da barra de Camocim [silence] diz que carregada de melancia. Aí, ele disse : « olha ! » E aí, vi uma mulher. Ela vinha grávida, e ela vinha também. Essa mulher desapareceu. Desapareceu ela e o filho dela, mais o filho dela acharam morto - o menino - depois, e a mulher n-o encontraram. Ent-o, ela já ‘tava pra ganhar neném, muito grávida já. Aí eles n-o encontraram, mas a mulher n-o morreu ! Eu digo : « porque que o senhor sabe? » Disse : « Porque ela n-o morreu. Ela ‘tá encantada. Eles acharam ela muito bonita. Na hora do naufrago, eles pegaram ela, encantaram. Ent-o, ela vive encantada aquí na ponta daquí do rio. Ninguém vê ela, mas ela vive encantada aquí dentro do rio. » Eu digo : « é mesmo ? » - « é ». Aí, minha prima começou chamar. Aí digo: « vou, vou em casa ». Aí, vim embora, de momento ele desapareceu, né ? Eu vim embora. Cheguei, disse : « Mulher ! Tanto que tu me chamava ! Eu ‘tava alí conversando mais aquele homem. Eu vinha já, já ! » Ela disse : « Que homem que ‘tava contigo ? » Digo : « Um rapaz » Ela disse : « N-o, daquí eu n-o vi ninguém. Somente você sentada na proa da canoa, mas n-o vi essa pessoa que ‘tava com vocé. » Digo : « Pois ‘tava ». Ela disse : « Pois n-o ‘tava, n-o ! » Aí, teimou muito comigo. Aí, contei pra ela a história que ele ‘tava me contando, né ? A história todinha. Ela disse : « Liduina, pois é, eu lhe juro como daquí ninguém via essa pessoa. Só via você, lá, sentada, mais ninguém. N-o via ninguém. » Traduction : Alors, il a même parlé, à cette époque une barque avait fait naufrage dans l’estuaire de Camocim, on dit qu’elle était chargée de pastèques. Alors, il a dit : « Regardez ! » Et alors j’ai vu une femme, elle était enceinte et elle venait aussi. Cette femme avait disparue. Elle avait disparue, elle avec son fils. Mais son fils, ils l’ont trouvé mort - l’enfant - après, et la femme, ils ne l’ont pas trouvée. Donc, elle était déjà sur le point d’avoir le bébé, déjà très enceinte. Alors ils ne l’ont pas trouvée, mais la femme n’est pas morte ! J’ai dit : « Pourquoi le savez-vous ? » Il a dit : « Parce qu’elle n’est pas morte, elle est enchantée. Ils l’ont trouvée très jolie, au moment du naufrage ils l’ont prise, ils l’ont enchantée. » Et donc elle vit enchantée ici à la pointe d’ici du fleuve. Personne ne la voit mais elle vit enchantée ici à la pointe du fleuve. » J’ai dit: « C’est vrai ? » « C’est [ainsi] ». Alors ma cousine a commencé à m’appeler alors j’ai dit : « J’y vais, je vais à la maison ». Alors je suis partie, tout d’un coup, il a disparu, n’est-ce pas ? Moi, je suis partie [et quand] je suis arrivée, j’ai dit [à ma cousine] : « Femme ! <?page no="179"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 173 Tu m’as tellement appelée, j’étais là en train de converser avec cet homme, je serais venue tout de suite ! » Elle a dit : « Quel homme qui était avec toi ? » J’ai dit : « Un jeune homme. » Elle a dit : « Non, d’ici je n’ai vu personne, seulement toi assise sur la proue de la barque mais je n’ai pas vu cette personne qui était avec toi. » J’ai dit : « Mais il y était ! » Elle a dit : « Mais non il n’y était pas ! » Elle ne m’a pas crue du tout [littéralement : « elle a beaucoup douté de moi] alors je lui ai raconté cette histoire qu’il m’avait racontée, n’est-ce pas, toute l’histoire. Elle a dit : « Liduina, mais je te jure que d’ici personne n’a vu cette personne qui était avec toi. Je voyais seulement toi, là, assise, mais personne ne voyait personne. » […] Elle a dit : « Donc, Liduina, c’est réglé, c’était un enchanté qui était en train de converser avec toi. » Ce dernier fragment peut être lu comme une occasion pour la narratrice de revisiter sur un mode réflexif la confrontation à un évènement local, passé et réel, doublement inacceptable : d’une part la noyade d’une jeune femme sur le point de donner la vie, d’autre part son absence de sépulture. Or tel est également le lot qui attend les pêcheurs disparus en mer, parmi lesquels figure un proche parent de Dona Liduina. Dans ce contexte également, le récit « incorpore » l’expérience sensible de la narratrice, et son expérience sociale de la malemort. Remarquons encore qu’au plan de l’oralité, ce récit situé par la narratrice au temps de sa jeunesse - il est introduit par « quand j’étais jeune fille, là à Camocim » - contemporaine de l’émigration des habitants du Serrote vers Camocim, est aussi une façon de réaffirmer, à l’ethnographe étrangère à laquelle elle s’adresse à présent à Jericoacoara « [qu’]en ce temps-là on nommait ici Serrote ». Dans ce registre, comme le rappelle Siran : « […] un énoncé, (ce que dit tel « informateur » par exemple) n’est jamais une chose en soi mais toujours un moment, une composante de l’évènement social, du rapport social, qu’est son énonciation » (Siran 2000 : 19, c’est l’auteur qui souligne). Outre cette dimension de « moment » social qui est celui de l’énoncé, la mise en relation des différentes expressions de l’oralité que sont les gloses, les récits et les métarécits permet aussi de préciser la durée du message dont les toponymes sont porteurs. Il s’agit d’un temps long, les strates du passé tant du lieu que des narrateurs - la période où le Serrote était désert ; la période d’avant le tourisme ; la période de la jeunesse de la narratrice, etc. - apparaissant comme revisitées, réélaborées, resignifiées par les pratiques narratives. <?page no="180"?> 174 Agnès Clerc-Renaud Pratiques narratives et temporalités reconstruites En tant que pratiques narratives, ces métarécits se présentent comme des « épisodes énigmatiques de vie », l’une des deux formes que Elinor Ochs définit comme des « récits d’expériences personnelles » (Ochs 2004 : 269). Les réaménagements plus ou moins radicaux qu’ils amènent aux motifs du récit légendaire suggèrent qu’ils participent de la réinterprétation du message condensé dans le toponyme. Ainsi, les motifs de princesse enchantée en cobra, de la maison ou de la ville enchantées sous le mont retravaillés dans les métarécits apparaissent comme autant de réélaborations du message condensé dans l’énonciation du toponyme. Le nom du lieu se trouve alors porteur d’un message qui en dépasse largement le signifié, et que l’on retrouve sous une forme expansée dans de tels récits qui font appel à l’expérience sensible des narrateurs. En outre, d’une certaine façon, les temporalités sont réarticulées et reconstruites par la narration. En résumé, notre démarche a consisté à dégager la dimension dialogique des toponymes : le message, implicite, se trouve condensé dans l’expérience langagière de leur énonciation. Il devient explicite de par son caractère narratif dans les gloses et dans les récits légendaires qui ancrent le nom dans un locus donné. Enfin, tout se passe comme si l’expérience sensible restituée par les narrateurs dans les récits de rencontres avec les êtres légendaires donnait lieu à un phénomène d’expansion. Le nom de lieu joue comme une clef interprétative permettant de réordonner tant les strates du lointain passé que la rapidité des transformations du présent, ce qui autorise à conclure sur la « longue durée » comme caractéristique des toponymes. Par contraste, le caractère relationnel traduit par les variations des anthroponymes marque une temporalité plus courte, à l’échelle d’une vie humaine, et des maillons générationnels qui la précèdent et la suivent. Des études comparatives seraient souhaitables pour vérifier cette hypothèse de modèle explicatif des variations respectives des toponymes et anthroponymes. Toutefois, soulignons que le cas de cette localité est loin d’être unique au Brésil, et pour s’en tenir au seul État du Ceará, lieu de l’enquête, de nombreux changements de noms de lieux sont intervenus tout au long des XIX e et XX e siècles. 9 Tel est par exemple le cas de Pedro Segundo, localité initialement nommée en référence à Pierre le Second (empereur brésilien), 9 Un ouvrage de Arag-o recense les toponymes d’origine amérindienne de l’État du Ceará et dresse une liste impressionnante de renominations. Les changements couvrent la période de 1890 à 1980, les dates de 1934 et 1940 étant les plus fréquemment mentionnées. On peut émettre l’hypothèse que ces renominations suivent l’avancée de l’urbanisation d’un État longtemps rural mais il conviendrait de vérifier ce qu’il en est au plan national pour les mêmes périodes. Par ailleurs, les réappropriations de noms d’origine amérindienne ne <?page no="181"?> Processus de nominations et construction des temporalités sociales 175 qui devient en 1938 Abaiara, nom commenté par Arag-o comme provenant de « abá = homme + yara = seigneur, chef supérieur ou commandeur suprême de la nation, ce qui, en pratique, renouvelle l’honneur qui lui avait été fait précédemment » (Arag-o 1994 : 116, notre traduction). Outre l’intérêt de telles reconstructions, qui évoquent les procédés en usage dans les gloses recueillies sur notre propre terrain, ce type de noms marque la tendance pour la même période à l’anthroponymisation des toponymes, qui pourrait constituer un vaste terrain de recherches. De façon symétrique, l’exploration des récits hagiographiques locaux suscités par certains prénoms localement qualifiés de « noms de saints » reste à faire. Bibliographie Arag-o, R. Batista (1994) : Índios do Ceará e toponimia indígena. Fortaleza, Barraca do Escritor Cearense. Araújo, Roberto (1993) : La cité domestique. Stratégies familiales et imaginaire social sur un front de colonisation en Amazonie brésilienne. Paris, Université de Paris X (Thèse de doctorat non publiée). Calvet, Louis-Jean (1984) : La tradition orale. Paris, Presses Universitaires de France. Cascudo, Luis da Câmara (1972 [1954]) : Diciónario do folclore brasileiro. Brasília, Instituto Nacional do Livro. Clerc-Renaud, Agnès (2005) : ‘Faire son nom ou tacher son doigt ? ’ La déclinaison des prénoms et le nom de l’état civil dans une localité du Nord Ceará (Brésil). In : Agnès Fine & Françoise-Romaine Ouellette (éds.), Le nom dans les sociétés occidentales contemporaines. Toulouse, Presses Universitaires du Mirail : 47-69. Clerc-Renaud, Agnès (2006) : ‘Un nom qui jaillit d’un seul coup ! ’ Dits, écrits et récits comme marqueurs de temporalité au Nord Ceará (Brésil). In : Vladimir Osipov & Sophie Vassilaki (éds.), Autour du nom propre (= Cahiers Balkaniques 32) : 363-396. Motta, Flávia M. 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In : Vladimir Osipov & Sophie Vassilaki (éds.), Autour du nom propre (= Cahiers Balkaniques 32) : 163-192. sont pas rares ; il faut sans doute y voir une recherche de légitimation de l’occupation territoriale par la référence à une consonance tupi. <?page no="182"?> 176 Agnès Clerc-Renaud Santos, Armindo dos (1999) : Le nom reçu et le nom donné du domaine portugais. Comparaison avec quelques modèles du domaine européen. Ethnologie Française 29/ 2 : 205-212. Scott, James C., Tehranian, John & Mathias, Jeremy (2002) : The production of legal identities proper to states. The case of permanent family surname. Comparative Studies in Society and History 44/ 1 : 4-44. Siran Jean-Louis (2000) : Introduction. In : Bertrand Masquelier & Jean-Louis Siran (éds.), Pour une anthropologie de l’interlocution. Rhétoriques du quotidien. Paris, L’Harmattan : 9-21. Slater, Candace (1991) : A backlands saint in the big city. Urban transformations of the Padre Cícero tales. 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Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen in Gesprächen Johannes Schwitalla (Universität Würzburg) Einleitung In der Soziolinguistik und in der Gesprächsforschung werden folgende Funktionen von Namenverwendungen in spontanen Gesprächen genannt: 1 • Gesprächsorganisation: die Markierung von Beginn und Ende der Interaktion 2 und die Markierung eines Themenwechsels; 3 Adressatenwahl 4 und Redezuweisung, 5 • Beziehungskonstitution: die Verstärkung und Abschwächung face-bedrohender Sprechakte; Indikation von Nähe und Distanz, Dominanz und Unterordnung, 6 • Implikationen sozialer Identität und sozialer Zugehörigkeit. 7 Namen in der Funktion einer Anrede haben einen anderen Zeichencharakter als Namen in der Referenz auf Personen. 8 Nach der Felder-Theorie von Karl Bühler, erweitert von Konrad Ehlich, gehören sie zum Lenkfeld, nicht zum Symbolfeld der Sprache. 9 Im Folgenden möchte ich an mehreren Aspekten zeigen, dass das Aussprechen des Namens eines Gesprächsbeteiligten eine besondere Bedeutung für die individuelle Identität von Sprecher und Adressat und damit für ihre Beziehung hat. Personennamen sind gerade nicht „Schall und Rauch“, sondern sie haben bis in die Einzelheiten der Lautung und Akzentsetzung hinein eine fast „heilige“ Bedeutung für den Betroffenen. 1 Überblick bei Schwitalla (1995). 2 Vgl. Schegloff (1972, 1979), Werlen (1984: 246-257). 3 Vgl. Bublitz (1989: 182f.). 4 Vgl. Petter-Zimmer (1990: 130ff.), Hartung (2001: 1351). 5 Vgl. Rath (1979: 49f.). 6 Vgl. die Referate zu einzelnen Untersuchungen in der Bibliografie von Braun, Kohtz & Schubert (1986). 7 Vgl. z. B. Braun, Kohtz & Schubert (1986), Henne (1986: 96ff.), Auer (1983). 8 Die traditionelle Grammatik weist Namen in der Funktion der Anrede dem Kasus Vokativ zu, ohne zu erkennen, dass das Sprechen-über und das Sprechen-zu pragmatisch gesehen zwei verschiedene Dinge sind; vgl. Kalverkämper (1978: 142). 9 Vgl. Ehlich (1991: 139). <?page no="186"?> 180 Johannes Schwitalla Personennamen und personale Identität Neuere Ansätze der philosophischen und soziologischen Anthropologie betonen die Plurizentralität des menschlichen Ichs. 10 Anthropologen und Linguisten gebrauchen dafür unterschiedliche Metaphern: • Die Vielstimmigkeit der Rede, 11 • das Bild der Selbst- und Fremdpositionierung im Gespräch, 12 • das Bild des Wanderns von einer Gegend zur anderen, 13 • das Bild der hierarchischen Vernetzung, • das Bild der Zusammenarbeit unterschiedlicher Agenten oder Schauspieler, 14 • das Bild der Maske oder Verkleidung. 15 Für ein vielfach differenziertes Ich spricht von linguistischer Seite das Phänomen des individuellen Sprachen- und Varietätenwechsels (Code-Switching, Code-Mixing): Man wechselt je nach sozialer Rolle und Konstellation, nach emotionaler Stimmung, zur Markierung von sozialer Nähe und Distanz oder zur Überlagerung von eigener und fremder Stimme in eine andere Sprachvarietät oder Sprache. 16 Dagegen sprechen für ein einheitliches Ich, zumindest für einen nichtreduzierbaren Kern der personalen Identität, falsche oder fehlende Namenanreden: • wenn uns jemand mit dem Vornamen anspricht, wo wir den Nachnamen erwarten, • wenn uns jemand mit dem Nachnamen anspricht, wo wir den Vornamen erwarten, • wenn jemandem der Name eines Anwesenden nicht einfällt; z. B. wenn jemand mehrere Personen vorgestellt hat und nun zu jemandem kommt, dessen Name ihm nicht einfällt. Das ist peinlich für das Face des Sprechers wie für das Face des Betroffenen, • wenn jemand den Namen eines Beteiligten unabsichtlich falsch ausspricht, • wenn jemand absichtlich den Namen eines Beteiligten falsch ausspricht. 10 Vgl. den Überblicksartikel von Dubiel (1976). 11 Eine sehr fruchtbare Metapher seit der Rezeption der Werke Michail Bachtins und Valentin Vološinovs im Westen; vgl. z. B. Grübel (1979). 12 Zur Theorie der Positionierung: Davies & Harré (1990). 13 Vgl. Hermans (1997: 389). 14 Vgl. Goffman (1959/ 2008). 15 Vgl. Ducrot (1989: 20): „une galérie de masques ou de garderobes [...] permettant de jouer une multitude de personnages différents“. 16 Vgl. Schwitalla (2008). <?page no="187"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 181 Eine phonetisch oder prosodisch (Akzent) falsche Aussprache des Namens des Adressaten zieht oft und fast unwillkürlich eine Korrektur von Seiten des Adressaten nach sich. Im folgenden Beispiel hat eine Beraterin Mühe mit dem fremdländischen Namen eines Klienten. Sie spricht ihn aus, merkt dass sie ihn falsch ausgesprochen hat, korrigiert sich, indem sie ihn langsam sprechend quasi buchstabiert; aber er ist immer noch falsch (MA-Arbeit Eva Plauk, SS 2008): 17 (1) „Herr Togdenejew“ 18 01 BE: ALso herr togDEjew. 02 TO(.)DE(.)JEV (-) jEtz so. 03 KL: <<p> togdeNEjew.> 04 BE: togdeNEjew (.) geNAU. 05 ich KANN=s eigentlich. Sogar wenn jemand mit seinem offiziell richtigen Namen angesprochen wird, der Angesprochene aber anders heißen will, gebietet die Höflichkeit, den Adressaten so anzureden, wie er es will. Im folgenden Fall will der 17jährige Max von allen mit Achim angeredet werden, weil ihm sein wirklicher Name nicht gefällt. Er und seine Eltern sind bei Mikaela, einer Freundin der Familie, eingeladen. Mikaela schenkt reihum Kaffee ein, kommt zu Max und hat vergessen, dass er Achim heißen möchte (MA-Arbeit Alexandra Schäfer, SS 2008): (2) Max alias Achim 01 MI: MAX? (1,5) 02 MA: Achim. 03 MI: Achim? 04 MA: ich bin doch inKOgnito (.) [ja? 05 MI: [ah ja. Achim? 06 TSCHULdigung. (--) Max korrigiert sofort die unerwünschte Anrede. Mikaela bestätigt sie, und beide Sprecher vollziehen anschließend gesichtswahrende Akte: Max erklärt seinen Namenswechsel durch seine fingierte Präsenz inkognito; Mikaela zeigt durch die Interjektion ah ja, dass sie Max’ neuen Namen vergessen hat, wiederholt ihn noch einmal und entschuldigt sich. 17 Transkriptionskonventionen im Anhang. 18 Alle Namen wurden geändert. Auch das ist ein Hinweis auf den Sonderstatus von Personennamen. <?page no="188"?> 182 Johannes Schwitalla Für die kommunikativen Wirkungen von absichtlich falschem Aussprechen eines Namens gebe ich zwei Beispiele. Richard Sonnenfeld, der Übersetzer beim Nürnberger Prozess 1946, erzählt in einem Interview: Der Erste, dem ich begegnete, war Hermann Göring. Er hatte den Ruf, ständig seine Dolmetscher zu unterbrechen. Als ich anfing zu übersetzen, fiel er mir ins Wort. Ich sagte zu ihm: „Herr Gering, wenn Sie wollen, dass ich Sie übersetze, dann haben Sie mich nicht zu unterbrechen.“ Er protestierte: „Mein Name ist Göring, nicht Gering.“ Ich habe versprochen, ihn Göring zu nennen, falls er mich nicht mehr unterbricht. Seitdem war ich der einzige Dolmetscher, den er akzeptierte. (Süddeutsche Zeitung 25.4.2002) 19 Das zweite Beispiel stammt aus einem offiziellen Schlichtungsgespräch. Herr Meinrath hatte Herrn Bentz angezeigt, weil dieser zu ihm gesagt habe: „Hau doch ab, du alter Simpl“. Herr Bentz verteidigt sich: Er habe nur gesagt „das ist doch wohl der Gipfel“. Gleich zu Beginn der Gegendarstellung spricht Herr Bentz den Namen seines Gegners falsch aus: (3) Schlichtung, IDS. 3001/ 05 „simpl“ (relevante Stellen sind kursiv hervorgehoben) 01 BE: eh ich grA: d wie der herr (-) SOgenannter 02 herr MEIninger MEInenger oder wie, 03 [isch weiß <<len> net wie (...)> 04 SC: [MEI MEI MEINrath heißt er 05 BE: MEINrath heißt er ja äh 06 SC: net SO: genannt, 07 sondern er HEISST mEInrath. net? 08 BE: ich seh GRA: D wie der v mi=m mit seim RAD 09 vorbeifährt, (-) 10 BE: hat sein HUND debei, 11 und scheinbar is aus dem NACHbargrundstück 12 von uns AUCH=n hund rAUsgerannt, 13 un is dem Annere hund vom herr MEIninger 14 <<len> oder MEIn[rath> 15 SC: [MEINrath. MEINrath 19 Ein historisches Beispiel öffentlichen Namenspotts war die Anrede Herr Lüg, mit der Herbert Wehner, Fraktionsführer der SPD in einem Interview zur Bundestagswahl am 3.10.1976 den bekannten Journalisten Ernst-Dieter Lueg anredete. Er deutete frech das Dehnungs-E von Lueg zu einem Umlaut-E um. Lueg revanchierte sich sofort, indem er Wehner mit Herr Wöhner ansprach. Zu Namenspott im Deutschen Bundestag: Burkhardt (1993: 174). <?page no="189"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 183 16 BE: nAchgegange (-) un uff EINmal hab isch nur 17 noch gsEhe wie der mAnn des RAD hinwerft. Die Nennung des Namens des Gegners ist doppelt provozierend: erstens wegen des Adjektivs sogenannt, welches eine metakommunikative Distanzierung vom nachfolgenden Wort, hier: vom Namen, bedeutet, wie wenn der Name eine lexikalische Bedeutung hätte; zweitens, weil Herr Bentz den richtigen Namen Meinrath gleich zweimal falsch ausspricht: Meininger und dann noch einmal verändert in Meinenger (Z. 2). Der Schlichter greift sofort ein; er stellt zuerst die Namensform richtig (Z. 4), verwahrt sich dann auch gegen das Adjektiv sogenannt (Z. 6) und bekräftigt die Tatsächlichkeit des Namens durch einen Verum-Akzent auf dem Verb: er HEISST mEInrath (Z. 7). Mit der Rückversicherungspartikel net? fordert er dafür Zustimmung. Der Beklagte gibt zunächst klein bei: Er vermeidet in Z. 8 den Namen und verwendet stattdessen das Demonstrativpronomen der; aber gleich beim nächsten Mal (Z. 13) kehrt er zur falschen Namensform zurück und wird wieder korrigiert. Herr Meinrath, der Kläger, rächt sich nun, indem er ebenfalls die Lautung des Namens seines Gegners verändert und mit einem sogenannt attribuiert: 18 KL: wenn ich diesen herrn BENtze den SOgenannten 19 fOrdern werde Es scheint, dass unser eigener Name sehr fest mit unserem positiven Face verbunden ist. Personennamen sind „Identitätsaufhänger“ (Goffman), da dulden wir keinen Spaß. 20 Personennamen zur Etablierung der Interaktionsachse Eine von mehreren Funktionen des Namens des Adressaten ist es, eine Interaktionsachse herzustellen. Kleine Kinder zum Beispiel können manchmal nicht zu sprechen beginnen, bevor sie nicht eine explizite Versicherung bekommen haben, dass der Adressat ihnen zuhört. Sie haben dann eine lange Ausdauer, wiederholt Mama zu rufen, bis die Mutter ihnen zuhört. Auch Erwachsenen kann es passieren, dass sie sich lange darum bemühen müssen, 20 Goffman (1967: 95) beschreibt das Selbst als eine Art Gottheit (deity), die unerbittlich von Anderen die kleinen täglichen Reverenzerweisungen für sich fordert. <?page no="190"?> 184 Johannes Schwitalla dass ihnen niemand zuhört, und sie trotzdem scheitern. Ich gebe ein Beispiel aus einem Familiengespräch von Keppler (1994: 136f.). (4) Tischgespräch in Oberschwaben. Söhne: AN = Anton, CA = Carl, ER = Erich. FR = Frieda, Verlobte von Anton. Die Familie spricht über eine noch unbekannte junge Frau, die zur anstehenden Hochzeit von Frieda und Anton eingeladen wird. Erich versucht, seinem Bruder Anton (Toni) etwas zu sagen: 01 AN: ja das isch ja egal das werden die 02 geschwister dann scho noch MERke nit wahr. 03 ER: [TOni (... ...) 04 FR: [des isch überraschung. 05 CA: jetz bringsch nächschts mol <<oine>> rauf. <<eine Hochzeitsdame>> 06 und bringsch a passbild von der oine mit. 07 AN: der die muss se selber erscht mol vorgestellt 08 kriega. 09 FR: kenne mer doch gar net. 10 CA: ach so. 11 ER: [TOni? 12 BE: [wen denn? 13 FR: ah mein bruder besorgt eine. 14 ER: TOni [(... ...) 15 FR: [zwei stück besorgt er. 16 oine für sich und oine für <<de: n>>. <<= Erich>> Der jüngste Sohn Erich versucht dreimal, die Aufmerksamkeit seines Bruders Anton zu bekommen, indem er ihn mit der Koseform Toni anspricht: in Z. 3, in Z. 11 und in Z. 14. Er hat aber keinen Erfolg. Das Familiengespräch geht über ihn hinweg. Keppler interpretiert das zurecht als einen interaktiven Ausschluss, zumal Frieda in Z. 16 von Erich in der dritten Person spricht: Ihr Bruder werde zwei Hochzeitsdamen „besorgen“: oine für sich und oine für de: n - gemeint ist Erich. In einer Aufnahme ein Jahr später hat Erich mehr Glück; zumindest erhört ihn eine Beteiligte, wenn auch nicht die Mutter, an die er sich zuerst gewandt hatte: (5) Tischgespräch derselben Familie. MU = Mutter. VA = Vater. BE = Tochter Berta. Söhne: AN = Anton, DA = David, CA = Carl. HE = Helga, Freun- <?page no="191"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 185 din von David. GI = Gisela, Schwiegertochter. Die Familie betrachtet ein Dia, auf dem Carl als Kleinkind zu sehen ist (Keppler 1994: 137): 05 MU: <<lachend: > mir hend joa koi zeit ghet.> 06 ER: em baby soll mer=s laufä ned lernä. 07 DA: gell grad isch gute musik komme. 08 HE: war scho gut ja. 09 VA: bekomm i au noch e tasse kaffee? 10 BE: klar warum au ned. (1,0) 11 ER: MUtter? 12 BE: d NIcki 13 MU: NIcki mhm 14 ER: em baby soll mer=s laufä [ned lernä. 15 BE: [do ziaht=s der ja 16 d schuh aus. 17 CA: mein schönster traum ist [(... ...) 18 ER: [gell GIsela? 19 BE: <<p> der war schön ja.> 20 GI: <<p> hmmhh? > 21 ER: em baby soll mer=s laufä ned lernä. 22 GI: <<p> ha NEE ämä baby ned.> In Z. 6 sagt Erich zum ersten Mal seinen thematischen Beitrag zum Gespräch: em baby soll mer=s laufe ned lernä (einem Baby soll man das Laufen nicht lehren); aber keiner hört ihm zu. In Z. 11 wendet er sich an seine Mutter, aber auch diese ignoriert ihn. In Z. 14 wiederholt er seinen Beitrag und versucht nachträglich mit verzögertem Rückversicherungssignal und Namensanrede an seine Schwägerin, eine Reaktion zu bekommen: gell GIsela? Erst jetzt entsteht in einer gemeinsamen Herstellung die Kommunikationsachse zwischen beiden. Danach formuliert Erich seinen Beitrag zum dritten Mal: 18 ER: Anrede: gell gisela? 20 GI: Antwort: <<p> hmmh? > 21 ER: Meinung: em baby soll mer=s laufä ned lernä 22 GI: Bestätigung: <<p> ha NEE ämä baby ned> <?page no="192"?> 186 Johannes Schwitalla Das Beispiel zeigt auch, dass Namensanreden den Kern einer Äußerungseinheit ausmachen können, die nur dazu dient, eine Interaktionsachse zu etablieren. Danach kann das Gespräch auf der Sachebene beginnen. 21 Personennamen und die Beziehung zwischen Sprecher und Adressat Voran- und nachgestellte Vokative werden häufig mit Beziehungsakten verbunden und erhöhen dadurch deren Relevanz. Das gilt für Mahnungen, Zurechtweisungen, Aufforderungen, Kritik, aber auch für Wertungen und Meinungen (De Stefani 2004) und natürlich für emotional positive Einstellungen zum Adressaten. 22 Schon die bloße Häufigkeit, mit der man den Adressaten anspricht, scheint etwas mit der Verhaltensdimension ‘Nähe vs. Distanz’ zu tun zu haben. Nähekulturen fördern häufige Namensanreden; Distanzkulturen vermeiden sie. 23 Das gilt auch für Individuen. Wenn man die Texte in Ulla Fix’ und Dagmar Barths Interviews zu Sprachbiografien liest, dann fällt einem die Sprecherin I. N. auf, eine 70-jährige ehemalige Kindergärtnerin, die ihre Interviewerin, eine Verwandte, sehr häufig mit ihrem Vornamen Claudia adressiert, oft gleich zu Beginn der Redeübernahme oder nach dem ersten Satz: (6) Sprachbiografisches Interview (Fix & Barth 2000) Na ja, kurz davor war das, Claudia. (S. 231) Na, Claudia, das war dann ... (S. 232) Alles zu, die Schule zu und alles zu, Claudia. (S. 235) Das war vielleicht für vier Wochen und dann normalisierte sich alles ganz langsam, Claudia. (S. 235) Na, Claudia, da war’n ganz anderes Regime. (S. 236) Na ja, meine gute Claudia, ... (S. 256). 21 Vgl. Schwitalla (1995: 498), Mondada (2007: 252, 259ff.). 22 Ayaß (1999: 297) interpretiert die nachgestellte Namensanrede bei einem Kompliment, das sich auf der sprachlichen Oberfläche nur das Objekt des Lobs bezieht (z. B.: schmeckt SEHR gu: t CLAUdia.) als einen Hinweis darauf, dass die Person gemeint ist. 23 Diese kulturellen Unterschiede können mit dem Begriff ‚negatives Face‘ beschrieben werden. Eine Kultur, die dem negativen Face eine hohe Relevanz zumisst, vermeidet eher Anreden des Adressaten, für Finnland vs. Deutschland: Piittulainen (2007: 242); für athabaskische Indianer, deren hohe Respektierung des negativen Face das Aussprechen des Namens des Adressaten fast ganz verbietet, vgl. Scollon & Scollon (1983: 33). <?page no="193"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 187 Frau I. N. spricht solche Namen-Vokative auch innerhalb von Sätzen, und zwar mit und ohne Wiederholung der unterbrochenen syntaktischen Struktur; mit Wiederholung: Das war, Caudia, das war furchtbar (S. 245); mit anaphorischem Adverb: Und das ist von der Persönlichkeit, Claudia, da bist du, ich weiß auch nicht, da bist du viel sicherer (S. 254); aber auch ohne Reformulierung oder Anapher: Aber meistens die, Claudia, denen es supergut geht (S. 256) und sogar innerhalb von Phrasen: Durch die, Claudia, ich möchte mal sagen: schlechte Arbeitsmoral (S. 263). Zwischengeschobene Vokative ohne syntaktisches „Recycling“ (Schegloff 1972: 359) sind also ein Zeichen des Bedürfnisses, einen so guten Draht zum Gesprächspartner zu haben, dass man seinen Namen möglichst oft und auch innerhalb syntaktischer Einheiten ausspricht. Satzinterne Vokative gibt es sonst nur in Nebenhandlungen, wenn ein Problem schnell gelöst werden muss und dadurch der Hauptstrang einer Interaktion kurz unterbrochen wird, z. B. um die Frage zu klären, wer spricht: (7) Diskussion „Runder Tisch“. Sprecher D spricht schon lange; er wehrt eine andere Beteiligte ab (W. Hartung, Vorfassung zum Aufsatz von 1996) Und da meine ich, dass im Augenblick in unserer (-) gleich Barbara (-) in unserer Situation ähm die Gefahren, die aus einer äh aus der Anwendung vorgefasster Kategorien oder vorgefasster Konzepte entstehen, größer sind. 24 Eine weitere Verdichtung von Adessatenanreden kann man innerhalb von Dialogsequenzen feststellen, die eine größere Nähe herstellen sollen. Dies sei an einem privaten Gespräch einer Frauengruppe aus Mannheim dargestellt, in der sich eine Teilnehmerin Vorwürfe macht, dass sie durch falsche Erziehungsmaßnahmen ihrer Tochter die Möglichkeit verbaut habe, eine „gute Partie“ zu machen. Die anderen Beteiligten widersprechen ihr und versuchen, sie zu trösten. Dabei verwenden sie immer häufiger den Vornamen der Betroffenen, nämlich Erika: (8) Diskussion (IDS, 2740/ 10, 7) 01 FU: aber DU? die hätte sich die TYpen AUsgesucht; 02 Eri: ka: . 24 Es spricht für den Realismus von Franz Kafkas literarischer Gesprächsgestaltung, wenn er im Roman Der Verschollene, während des Telefongesprächs zwischen dem Oberkellner und der Oberköchin eine solche Zwischensequenz mit der Abwehr einer Gesprächsinitiative aufnimmt. Der Oberkellner sagt: „Der Oberportier z. B. ja also was denn, Feodor, ja beklagt sich über die Unhöflichkeit und Frechheit dieses Jungen“ (Franz Kafka: Der Verschollene. In: Schriften, Tagebücher, Briefe. Kritische Ausgabe. Frankfurt/ M. 1983, S. 232). <?page no="194"?> 188 Johannes Schwitalla 03 ST: Erika? (wär se) finanZIELL besser gestellt, 04 wär se mi=m reichen MAcker WEGgegangen.(-) 05 EB: Erika- (-) Erika- (-) äh ich glaube NICHT, 06 dass das=ne FOLgerung isch- 07 GR: ich AUCH nicht Erika. Vermehrte Vokative gibt es jedoch auch in Streitphasen. 25 Beim einzigen wirklichen Streit einer (anderen) Frauengruppe in Mannheim, von der zwölf Aufnahmen gemacht wurden, häufen sich gegenseitige Anreden. Es geht um den zentralen Punkt der Selbstdefinition dieser Frauen, nämlich darum, dass ihre Arbeit anerkannt wird: (9) Diskussion (IDS, 2742/ 4, 13; Schwitalla 1995: 456) 01 RE: also BIRgit jetz hälschd awwer die LUFT o: 02 [...] 03 ER: iSOLde dodrum 04 [...] 05 RE: nee mei LIEwe? also SO kannsch du nit 06 argumenTIERN. 07 [...] 08 ER: iSOLde es geht doch NUR dadrUm- 09 ↓ iSOLde jetz sei doch so gut. 10 es geht doch nur DAdrum 11 [...] Vorangestellte und nachgestellte Namensanreden haben je nach Sprechakt unterschiedliche Funktionen. Im Allgemeinen erhöht man damit die Eindringlichkeit der Äußerungen (Aspekt der Modalität): • bei Aufforderungen: Erhöhung der Dringlichkeit, aber gleichzeitig Abschwächung der Verletzung des negativen Face, • bei Kritik, Mahnung, Spott: Erhöhung der Eindringlichkeit, Verschärfung der Beziehung. Dazu ein Beispiel aus den Bewerbungsgesprächen von Birkner (1999): Der arbeitslose Bewerber hatte bei der Frage, welches Gehalt er haben möchte, 25 Vgl. den Höhepunkt eines Streits zwischen einer britischen Englischlehrerin und einem aus Indien stammenden, erwachsenen Bewerber für einen Kurs. Fast jeden zweiten Redeeinsatz beginnt die Lehrerin mit einer Anrede: Mr. D. I know MOre about this course; Mr. D. I know whether or not; ↑ Mr. D. stop telling me what I’m DOing; ↑ Mr. D. stop telling me that I am a liar (Gumperz 1992: 243f.). <?page no="195"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 189 die Metapher vom ,Schritt nach vorne‘ eingeführt. Der Interviewer deutet dieses Bild nun um in einen Schritt nach vorne in einen Abgrund, also in die Arbeitslosigkeit. Er spricht dabei lachend: (10) Bewerbungsgespräch (Birkner 1999: 171) (hehehehehehe) (h) also (h) DA (h) müssen (h) se (h) jetzt ERSTmal=n (h) schritt .h (h) machen, (h) damit se nich in ABgrund stürzen; herr: .h herr brinkmeier. Die nochmalige nominale Anrede, nach der unauffälligen pronominalen Referenz, entlässt den Angesprochenen nicht aus der unangenehmen Vorstellung, vor einem Abgrund zu stehen. Dieser Abgrund ist nicht irgendeiner, sondern einer, in den nun der Adressat, Herr Brinkmeier, stürzen kann. Personennamen und Prosodie Je kürzer die Äußerungseinheit, umso relevanter wird die Prosodie. So wie Tonhöhenverlauf und Lautstärke nur einem Wort eine ganz unterschiedliche kommunikative Bedeutung geben können, so eben auch einem Namenszeichen. Wolfdietrich Hartung hat das an der Anrede Herr Poppe beim Zentralen Runden Tisch in der DDR nach der Wende im Januar 1990 gezeigt: (11) Diskussion „Runder Tisch“. MO = Moderator, PO = Herr Poppe (W. Hartung 1996: 144f.) 01 MO: herr POppe? 02 PO: ja ich kann das nicht akzepTIEren [plädiert in einem langen Beitrag dafür, dass die Verwendung von 15 Milliarden DM ausführlich im Gremium diskutiert wird] 03 PO: darüber müsste man noch en deTAIL reden. 04 wofür solche GELder verWENdet werden. 05 MO: <<f> HE: RR pOppe-> Die unauffällige Form herr POppe? in Z. 1 mit Akzent auf der ersten Silbe von POppe, mit steigender Intonation und mäßig laut gesprochen, bedeutet kommunikativ die Aufforderung an Herrn Poppe, das Wort zu ergreifen. Bei der prosodisch auffälligen Form HE: RR pOppein Z. 5 jedoch, mit Akzent <?page no="196"?> 190 Johannes Schwitalla und gedehnter Silbe bei HE: RR, mit gleich bleibender Intonation am Ende und laut gesprochen, bedeutet für Herrn Poppe eine „drohende Ermahnung“ (Hartung 1996: 145). Wie in anderen Fällen auch, kann verstärkte Prosodie die Modalität des eindringlichen Sprechens übernehmen. Dies beruht auf einer Analogie zwischen prosodischem Aufwand und Erhöhung der Relevanz. In einer Mannheimer Frauengruppe formuliert eine Beteiligte - innerhalb einer inzwischen in belustigter Modalität geführten Diskussion folgenden Einwand: (12) IDS, Literaturgruppe (Schwitalla 1995: 40) <<all> die kann über ↑ HAUPT nicht mehr ARbeiten; > <<len,f> E: -RI: -KA: : > Hier ist es das langsamere, das laute, aber vor allem das Staccato-Sprechen, welches eine Intensivierung der nachträglich gesprochenen Anrede bewirkt. Einen Namen mit Dehnung und größerer Lautstärke und auf gleicher Tonhöhe zu sprechen, scheint zu einer prototypischen Prosodiestruktur der Eindringlichkeit zu gehören. Man kann immer wieder hören, dass man jemandem seinen Namen zuruft, wenn er sich beim Argumentieren oder bei Forderungen sozusagen verrannt hat (UlRI: KE: : , GA: BI: : , THO: MA: S) und damit meint, dass der/ die auf diese Weise Angeredete zur Besinnung kommen solle. Eine ähnliche prototypische Figur scheinen mir Tonsprünge nach oben oder unten mit fallender Intonation zu sein, z. B.: (13) (Fiehler 1990: 302) ↓ ACH tante LI: na: . (14) Hörbeleg ↑ ach Oma: . das verSTEHST du net. Hier drückt die Intonationskontur einen Appell zur Einsicht aus. Einen mahnenden Ton bekommt eine Namensanrede, wenn sie auf einem anderen Tonhöhenniveau als die sonstige Rede gesprochen wird, sei es auf einem tiefen Niveau: (15) IDS, Schlichtungsgespräch NEIN sie können das [Abbruch] ↓ also herr PECH . <?page no="197"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 191 oder auf einem hohen Niveau: <<f> herr ↑ PE: CH? da ham sie ihre HÖLzer gestrichen.> Unabhängig von solchen Intonationsmustern fungieren emotionale Stimmgebungen, die die Rede immer begleiten. Wenn wir mit Personen telefonieren, die wir gut kennen, merken wir schon bei den ersten Worten, wie es dem Betreffenden geht. Es ist ja oft der eigene Name, mit dem der/ die Angerufene sich meldet. Aber auch beim Anreden des Anderen kann man sein Gefühl expressiv mit dem Vokativ verbinden. In einer Situation z. B., in der man sich um jemanden Sorgen macht und ständig an ihn/ sie denkt und nun gerade diese Person anruft, spricht man den Namen nicht neutral aus, sondern man sagt z. B.: (16) Hörbeleg Ul- ↓ RI: -ke. sodass der ganze Kummer in der Namensäußerung mitschwingt. Im folgenden Beispiel haben wir zwei Vokative, deren kommunikative Funktion hauptsächlich durch die Prosodie übermittelt wird. Es handelt sich um die Nachsequenz einer Erzählung. Hilde Berger (BE) hatte sich in einer Erzählung darüber empört, dass ein Bekannter sich bei einer öffentlichen Veranstaltung neben einen Lokalpolitiker gesetzt hat. Zu diesem Aussageziel liefert nun eine Hörerin, Frau Ebert, nicht die erwartete Bestätigung, sondern bekennt, dass sie das auch schon gemacht habe. Sie wird laut, „rufend“, aber mit lächelnder Mundstellung zur Ordnung gerufen. Daraufhin beklagt sich die Erzählerin, dass niemand sie verstehe, und nun wird auch sie mit ihrem Vornamen angesprochen und dabei getröstet: (17) IDS, Vogelstang, Literaturgruppe (Schwitalla 1995: 111f.) 01 EB: <<len, verschämt gestehend: > ich bin AUCH 02 schon mal neben dem kÖnig (geSEssen)> [...] 03 GR: <<f, rufend, lächelnd: > ↑ GE: R-TRU: D.> [...] 04 BE: <<verärgert: > NEIN wenn ihr nicht verSTEHT, 05 was ich MEIne, dann dann (--) 06 [bin ich ganz RUHig.> 07 EB: [DOCH beRUHig dich (--) NEI: N <?page no="198"?> 192 Johannes Schwitalla 08 <<begütigend: > oh HILde: - (-) [HILde: -> 09 FU: [wir verSTEHN 10 dich SCHO: N- Es gibt sicherlich noch mehr von solchen musterhaften Intonationen; 26 sie wären es wert, systematisch auf ihre Prosodie hin untersucht zu werden. Personennamen und Perspektivierung Namen statt ich und du/ Sie Warum ist es so ungewöhnlich, statt einfach ich und du bzw. Sie zu sagen, den eigenen Namen oder den Namen des Adressaten in der 3. Person zu behandeln, also z. B. wenn Gregory Bateson in einer Diskussion sagt: „Now they [students] were faced with Bateson“, statt zu sagen: „Now they were faced with me“. Der Kontext, von dem Bateson spricht, macht klar, warum er auf sich selbst mit seinem Nachnamen referiert: Er spricht aus der Perspektive seiner Studierenden: (18) (Bateson 1955: 193) I had a rather pleasant compliment paid me about a year ago. I had a class of just graduated M.D.’s newly come to psychiatry. They had been through 6 years of medical curriculum in which they had to learn everything. Now they were faced with Bateson. I talked to them about Balinese culture and American family life. Gleich im nächsten Satz ist diese Fremdperspektive wieder aufgegeben, und Bateson kehrt zum Personalpronomen der 1. Pers. Sg. zurück. Jetzt spricht er wieder von seinem Standpunkt aus. Für die Personenreferenz herrscht nach Sacks & Schegloff (1979: 17) die Präferenz, den kürzest möglichen Ausdruck zu wählen, der dem Adressaten bekannt ist („recognitional“). Übertragen auf Sprecher und Adressaten, sind die kürzesten Ausdrücke ich und du/ Sie. Aber es ist wohl nicht die Kürze allein, die ich und du für die Referenz auf Sprecher und Adressat zum unmarkierten sprachlichen Mittel machen. Eine Abweichung von den Personalpronomen der 1. und 2. Person muss etwas bedeuten. Man hebt die unmittelbare deiktische Beziehung zu sich selbst bzw. zum Hörer auf und 26 Vgl. De Stefani (2004: 102): <<con voce lamentevole: > MAmma PIE: ro>. <?page no="199"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 193 vollzieht einen Perspektivenwechsel, weg von der Ich-Origo, hin zum Standpunkt des Adressaten oder - wie im Fall von Bateson - zu einem Standpunkt von Personen außerhalb der aktuellen Kommunikationssituation. Namen von außerhalb der eigenen sozialen Welt Eine andere Art der Perspektivenverschiebung liegt darin, den Adressaten mit demjenigen Namen anzusprechen, mit dem normalerweise andere Leute ihn ansprechen. Jugendliche sprechen mit einem plötzlichen spielerischen Wechsel oft so, wie Andere sprechen würden, um aus deren Perspektive das aktuelle Geschehen zu kommentieren. 27 Bei solchen Sprüngen in eine imaginäre fremde Welt spricht der Sprecher oft mit einer fremden phonetischen Varietät (Code-Switching), mit fremder Lexik und eben auch mit fremden Namen. Im folgenden Beispiel sagt ein Jugendlicher in einer Nebenkommunikation im Unterricht zu seinem Freund, den er gewöhnlich Basti nennt und mit dem er gewöhnlich Mannheimerisch spricht: (19) IDS, Vogelstang, Jugendliche (Schwitalla 1988: 168) seBAStian? ich weiß du rauchst VIEL zu viel marihuAna. wenn du das TUST? dann bist du mit deinem LEben nicht zufrIEden. Mit dem Wechsel in die deutsche Standardsprache, mit der Fremdlexik (Marihuana statt Hasch), mit dem offiziellen Namen Sebastian, der z. B. in der Interaktion zwischen Lehrer und Schüler gilt, und mit den salbungsvollen Worten imitiert der Sprecher einen besorgten Lehrer oder Drogenberater, der mahnend auf seinen Freund einredet. Spiel mit dem Namen Schon im letzten Beispiel gab es etwas Spielerisches, die Fiktion einer anderen Situation. Sprecher können sich ganz aus der aktuellen, realen Situation lösen und in eine Phantasiewelt überwechseln, in der dann Namen von Gesprächsbeteiligten eine zentrale Rolle spielen. Eine Mannheimer Gymnasiastengruppe hatte es sich z. B. angewöhnt, Erwachsene, die sie zufällig trafen und die sie nicht kannten, mit dem Nachnamen eines kopräsenten Jugendlichen anzureden (z. B.: tach herr meyer), also so zu tun, als ob der/ die Begrüßte der Vater oder die Mutter des anwesenden Jungen oder Mädchens wäre. Der Witz dieses Spiels lag für die Jugendlichen darin, möglichst unge- 27 Vgl. Nothdurft & Schwitalla (1995: 34-39). <?page no="200"?> 194 Johannes Schwitalla wöhnlich oder abgerissen aussehende Personen mit dem Familiennamen eines Freundes anzureden, sodass also der soziale Abstand zwischen eigener Welt und der des Begrüßten möglichst groß war. Dann konnte nicht nur der Initiant dieses Begrüßungsspiels sondern auch der Namensträger herzlich lachen. Ein zweiter Nutzen kam hinzu: Der/ die begrüßte Erwachsene wusste nicht, was eigentlich passierte. Personennamen im Drama und in erzählender Literatur Auf einen Kommunikationsbereich, der es ebenfalls wert wäre untersucht zu werden, möchte ich zum Schluss nur hinweisen: Namen im Drama und in der erzählenden Literatur. Ich möchte dies nur mit drei Beispielen andeuten. Das erste hole ich aus Lessings Nathan der Weise: 28 Nathan geht auf den Tempelherrn zu; dieser weist ihn schroff ab: (20) Lessing, Nathan der Weise (II, 5) Nathan: Verzeihet, edler Franke ... Tempelherr: Was? Nathan: Erlaubt ... Tempelherr: was, Jude, was? [...] Nathan: Ich bin ein reicher Mann. Tempelherr: Der reichre Jude war Mir nie der bessre Jude. [...] Tempelherr: Aber, Jude - Ihr heißet Nathan? - Aber, Nathan, Ihr Setzt eure Worte sehr - sehr gut - sehr spitz - Zuerst verweist der Tempelherr mit der Anrede Jude Nathan in seine jüdische Volks- und Glaubensgemeinschaft, die im christlichen Abendland immer negative Konnotationen hatte. In der zweiten Replik (der reichre Jude ...) vollzieht er eine weitere Distanzierung durch die 3. Pers. Sg. (Natahan sprach von sich in der 1. Pers.) und insistiert auf der sozialen Kategorie Jude. Erst die Korrektur der Anrede von Jude zu Nathan markiert die Peripetie der Beziehung: Von da an spricht der Tempelherr Nathan nur noch mit seinem Namen an. 28 Zur Interpretation dieses Gesprächs: Saße (2007). <?page no="201"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 195 Zweites Beispiel: (21) Georg Büchner, Dantons Tod (I, 6) 29 Mit deiner Tugend, Robespierre! Du hast kein Geld genommen, du hast keine Schulden gemacht, du hast bei keinem Weibe geschlafen du hast immer einen anständigen Rock getragen und dich nie betrunken. Robespierre, du bist empörend rechtschaffen. Büchner hat das Personalpronomen du und den Anredenamen kunstvoll platziert: Am Anfang und am Schluss seiner Personencharakterisierung redet Danton Robespierre mit seinem Namen an und verbindet damit die generellen Wertungsausdrücke Tugend und rechtschaffen, natürlich ironisch. Zudem herrscht eine chiastische Verteilung von Name und Charakterisierung: Mit deiner Tugend, Robespierre vs. Robespierre, du bist empörend rechtschaffen. Der Name dient hier der Intensivierung der Illokution. In der Mitte zählt Danton fünf konkrete Verhaltensweisen von Robespierres „Tugend“ auf: Du hast kein Geld genommen etc. Das Du dient hier nicht der Anrede, sondern der Adressatenreferenz. 30 Drittes Beispiel: Die Anrede Karl Roßmanns in Kafkas Roman Der Verschollene während des Verhörs im 6. Kapitel. Diese spiegelt die Nähe und Distanz der Sprecher wider: Roßmanns Feinde, der Oberkellner und der sadistische Oberportier, sprechen ihn beständig mit du und dem Nachnamen an, 31 die in Roßmann verliebte Therese mit du und Vornamen. Interessant ist nun das Wechselspiel zwischen Vor- und Nachname bei der Oberköchin, die Roßmann unter ihren Schutz genommen hat. Vor und nach dem Verhör, wo sie mit ihm alleine spricht, redet sie ihn mit Karl an. Sie tut dies sehr oft, und sie steigert die Beziehung zu der mütterlichen Anrede Junge: (22) Franz Kafka, Der Verschollene, Kapitel 6 vor dem Verhör: Karl, bitte, komm näher; Karl [...] vor allem will ich dir sagen, daß ich noch vollständiges Vertrauen zu dir habe. 29 Zu Anredeformen in Dantons Tod vgl. Hess-Lüttich (2007: 82). 30 Auch im ersten und letzten Satz finden sich Adressatenreferenzen mit du: elliptisch im ersten: (Du) mit deiner Tugend; explizit im letzten: Du bist empörend rechtschaffen. 31 Oberportier: Aber, Roßmann, was fällt dir denn ein ...; Oberkellner: Du kannst auch achtgeben, Roßmann. <?page no="202"?> 196 Johannes Schwitalla Nach dem Verhör: Karl, komm einmal her [...] Es ist möglich, Karl, und darauf scheinst du zu vertrauen [...] Höre, Karl, so, wie ich die Sache übersehe [...] Wie konntest du mir, Karl, alle diese Dinge verbergen? Woher, um Gotteswillen, Junge, hast du das Geld für deine Vergnügungen genommen? Während des Verhörs aber - und dies ist eines der Momente, die zu Karl Roßmanns Verwirrung beitragen - wechselt die Oberköchin zwischen Nachnamenanrede (wie die Ankläger) und Vornamenanrede: Also sprich doch, bitte, ein Wort, Roßmann! [...] Nein, Karl, nein, nein, nein! Das wollen wir uns nicht einreden. Das Besondere von Namen in Gesprächen Wie Namen schon von ihrem grammatischen Status her eine Sonderstellung haben, 32 so auch in ihren dialogischen Funktionen: Mit der Anrede stellt man einen kommunikativen Bezug zum Adressaten her, auf dessen Grundlage erst propositionales und illokutives Sprechen möglich ist. Anrede bedeutet: ,Das, was ich sagen werde bzw. gesagt habe, geht dich jetzt in besonderem Maße an‘. Insofern haben Anreden mit dem Namen gesprächsorganisierende Funktionen: bei der Konstitution und Auflösung von Gesprächen, bei den Wendepunkten ihrer Teile und beim Sprecherwechsel. Eine Anrede bedeutet, dass man einen Bezug zum Adressaten initiiert, 33 der dann von diesem aufgenommen oder abgelehnt werden kann (Beisp. 4). Warum gerade der Name dafür das geeignete Mittel ist, erklärt sich aus der besonderen Beziehung, die wir zu unserem eigenen Namen haben. Ich-Bewusstsein und eigener Name sind von früher Kindheit an eng verbunden. Die meisten Menschen halten die „richtige“ Lautbzw. Schriftgestalt des eigenen Namens für wichtiger als bei allen anderen Wörtern. Wenn also zwischen individuellem Ich und eigenem Namen eine sehr enge Beziehung besteht, dann erklärt sich auch, warum die Namensanrede ein geeignetes Mittel ist, die Beziehung zwischen Sprecher und Adressat während des Gesprächs zu gestalten (Beisp. 6) wie auch, den Adressaten auf Implikationen 32 Prototypische Namen referieren auf unikale Objekte der Welt und können deshalb nicht wie Gattungsbezeichnungen mit dem indefiniten Artikel verbunden und in den Plural gesetzt werden; sie haben außer bei allbekannten Objekten (Kölner Dom; Sonne, Mond im nicht-wissenschaftlichen Diskurs) keine konventionell festgelegte Bedeutung. 33 Vgl. die Beispiele (1), Z. 1; (2), Z. 1, 3; (4), Z. 3, 11, 14; (5), Z. 18; (11), Z. 1; (19); (20); (21). <?page no="203"?> Kommunikative Funktionen von Sprecher- und Adressatennamen 197 des Gesagten für sein Face aufmerksam zu machen und dadurch der Illokution eine auf den Adressaten gerichtete Relevanz zu geben. Anhang Transkriptionszeichen nach dem Gesprächsanalytischen Transkriptionsverfahren: (-) kurze Pause (--) mittlere Pause KLAR Hauptakzent (ganze Silbe mit Großbuchstaben) klAr Nebenakzent (Silbenkern mit Großbuchstaben) = Verschleifung zwischen Wortgrenzen . stark fallende Intonation nach Äußerungseinheit ; leicht fallende Intonation nach Äußerungseinheit , leicht steigende Intonation nach Außerungseinheit ? stark steigende Intonation nach Äußerungseinheit ↑ ↓ Tonsprung nach oben bzw. nach unten : Dehnung [ Beginn einer simultanen Sequenz <<all> [...]> schnell(er) <<len> [...]> langsam(er) <<f> [...]> laut(er) <<ff> [...]> sehr laut <<flüstert>> Kommentar Bibliografie Auer, Peter (1983): Überlegungen zur Bedeutung der Namen aus einer „realistischen“ Sichtweise. In: Manfred Faust et al. (Hg.), Allgemeine Sprachwissenschaft, Sprachtypologie und Textlinguistik. Festschrift für Peter Hartmann. Tübingen, Narr: 173-185. 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Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva Nunzio La Fauci (Universität Zürich) Heike Necker (Universität Zürich) Nome proprio 1 Ci si rassegni: come ente, il nome proprio è un mistero e non solo «un des problèmes les plus épineux de la théorie du langage », come Jakobson (1957 [1963: 177]) lo presentava alcuni decenni fa sulla scorta di Gardiner (1940). Caso mai qualcuno l’avesse dimenticato (ma la bibliografia è sterminata, per l’italiano almeno a partire dal classico Migliorini 1929, e cresce senza posa), a ricordarlo sono le quasi mille pagine del recente Vaxelaire (2005) e le quasi quattrocento dell’ancora più recente Van Langendonck (2007): il lettore curioso vi avanza con un profitto che cresce proporzionalmente con la disperazione. Da gran tempo, se ne evince, insigni studiosi non solo del linguaggio ma anche del pensiero hanno dedicato la loro attenzione all’ente-nome proprio. Dallo sforzo millenario non sono uscite però un’idea che stia veramente in piedi, una definizione che possa tenersi come adeguata, l’individuazione di una caratteristica univoca della presunta categoria: un quadro sconfortante, da citare come caso esemplare della pochezza e dell’inanità della riflessione umana, quando si confronta appunto col mistero. Un quadro del genere libera però un lavoro come il presente dall’imbarazzo della sua modestia. Lo affranca soprattutto dal soverchiante compito di definire ciò di cui si occupa come fosse un ente. Resti pure il mistero del nome proprio. Privi degli intenti speculativi degli ontologi, un’intuizione e alcune osservazioni elementari basteranno per muoversi alla buona nell’esperienza linguistica, che è esperienza di relazioni e non di cose. L’intuizione è presa a prestito dal lavoro del linguista russo cui si è fatto riferimento in apertura: vi è formulata in una manciata di righe. Come si sa, il valore linguistico non è niente di più di un rapporto, di una differenza: 2 ebbene, il valore linguistico o «la signification générale [come appunto preferì dire Jakobson] d’un nom propre ne peut se définir en dehors d’un renvoi 1 Per le esigenze legali di attribuzione, il lavoro è così suddiviso: a NLF si devono le sezioni 1, 2, 6, 7; a HN le sezioni 3, 4 e 5. La ricerca è stata nondimeno sviluppata in collaborazione e ambedue gli autori ne condividono appieno la responsabilità. 2 Il naturale riferimento è a Saussure (1916) e al capitolo La valeur linguistique. <?page no="207"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 201 au code». Infatti, «les noms propres [...] prennent une place particulière dans notre code linguistique [...] Dans le code de l’anglais, ‘Jerry’ signifie une personne nommée Jerry. La circularité est évidente» (Jakobson 1957 [1963: 177]). Le osservazioni fanno riferimento a circostanze linguistiche grossolane. Pirlo è un’espressione linguistica come lo è pallone (gli esempi sono intonati al dominio cui ci si dedicherà nel seguito di questo articolo): l’una e l’altra saranno quindi qualificate dalle relazioni combinatorie e commutative che le definiscono nei testi in cui ricorrono, qualsiasi cosa esse designino e in barba, tra l’altro, a ogni eventuale questione legata all’unicità del riferimento. Per es., sul campo in cui si gioca una partita di calcio, una regola di gioco arbitrariamente fissata ma infrangibile stabilisce che di pallone ce n’è solo uno. Di Pirlo, invece, possono essercene più d’uno, tanto in teoria quanto in pratica. Ciò non garantisce a pallone il valore di nome proprio, come non esclude Pirlo da tale valore. È vero infatti che I l terzino dà un calcio... (1) ...a Pirlo (2) ...al pallone possono anche parere costrutti in qualche modo paralleli. 3 Il parallelismo prende però un’aria più apertamente straniante quando si confrontano Quello cui il terzino dà un calcio risponde al nome di... (3) ...Pirlo (4) ? ...pallone o, sulla falsariga, quando si confrontano Il nome di quello cui il terzino dà un calcio è... (5) ...Pirlo (6) ? ...pallone A confronto con le dispari, le conclusioni pari paiono infatti bizzarre. E sta qui il busillis: in una piccola bizzarria, non in un’altisonante inaccettabilità o in una meccanicista agrammaticalità. Per ridurne la bizzarria, alle pari si integra (anche implicitamente) in italiano. L’integrazione però finisce solo per confermare la differenza tra esempi con conclusioni dispari e con conclusioni pari e ha il paradossale pregio di farcela osservare da un secondo e converso punto di vista. Infatti, l’integrazione che riduce la bizzarria degli esempi con conclusioni pari la induce in quelli con conclusioni dispari: 3 Ma sostituirvi rispettivamente a Pirlo con al Pirlo e al pallone con a pallone non produce effetti equivalenti e svela l’asimmetria. <?page no="208"?> 202 Nunzio La Fauci, Heike Necker I n italiano, quello cui il terzino dà un calcio risponde al nome di... (7) ? ...Pirlo (8) ...pallone I n italiano, il nome di quello cui il terzino dà un calcio è... (9) ? ... Pirlo (10) ...pallone La differenza c’è dunque, anche se, eventualmente, non si sa definirla e ciò significa che in (4) e (6), volendo, il valore linguistico della forma pallone potrebbe anche essere uguale a quello della forma Pirlo, essere cioè il valore di un nome proprio, per qualche sconosciuta ragione extra-linguistica che la curiosità erudita e la filologia potrebbero forse chiarire ma che la «théorie du langage» (per dirla con Jakobson), appurato il fatto funzionale, avrebbe pieno diritto di trascurare. Del resto, cosa renderebbe impossibile a pallone d’essere la forma di una funzione da nome proprio? Certo, non l’iniziale minuscola che è solo labile e formale convenzione grafica. In contesti diversi e in modo converso, è quasi banale infatti che Pirlo, maiuscola o minuscola poco importa, valga come forma di una funzione da nome non-proprio. E, ancora una volta, niente glielo rende impossibile: (11) Quel giovanotto non è un fuoriclasse, è solo un Pirlo, come mille altri (12) Quella sfera non è una perla gigante, è solo un pallone, come mille altri Insomma, la semplice osservazione sperimentale di base è collegata con l’intuizione jakobsoniana di un rinvio al codice ed è la seguente. Nome proprio non è una categoria lessicale ontologicamente definita, è un valore processualmente determinato che si realizza, secondo i diversi contesti, in una certa varietà di forme. Tra queste forme, ce ne sono alcune dette tradizionalmente nomi propri (come Pirlo o Toni o Totti). Son detti così dal momento che si prestano banalmente al valore di un rinvio al codice. Sono infatti luoghi comuni patenti. Si presentano perciò come lemmi di un’enciclopedia, non necessariamente esplicita e, almeno in linea di principio, universale. 4 4 E con ciò ci si permette di integrare (non si vuol dire di correggere) l’intuizione di Jakobson: se, nel contesto in cui ricorre, Jerry realizza la funzione di rinvio al codice (e nulla ci dice che lo faccia per principio o per qualità intrinseche), questa forma non vale chi si chiama Jerry nel codice di una lingua (poniamo l’inglese). Essa vale chi si chiama Jerry nel codice universale del linguaggio presupposto dalla contingente esistenza del codice di ogni lingua umana. Insomma, per dirla con una battuta saussuriana, come funzione linguistica, il nome proprio è affare pancronico e il valore-nome proprio (realizzato da forme ovviamente adattabili ad libitum) non è language-specific: Michel-Ange non è la traduzione francese di Michelangelo, come è noto, né Germania la traduzione italiana di Deutschland. <?page no="209"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 203 Tra queste forme, ce ne sono altre dette tradizionalmente nomi comuni (come pallone o arbitro o mezzala destra) che si prestano invece meno banalmente al valore di un rinvio al codice. Sono infatti luoghi comuni non-patenti (in altre parole, luoghi comuni divenuti tanto perfetti da avere smesso di sembrare tali). Si presentano perciò come voci di un dizionario, non necessariamente implicito e, soprattutto, non-universale. 5 Lo si ammette, sono solo fondamenta funzionali: come tali, deboli ed instabili, perché relative e, di fronte al dato, invece di fornire certezze tassonomiche, inducono sempre a chiedersi: nome proprio? Dove? In che contesto? In funzione di che? Sotto quale forma? Sono però forse operativamente sufficienti a raccogliere nel testo di una telecronaca sportiva qualche osservazione sui modi con cui si manifesta il valore-nome proprio. Telecronaca Sorge forse naturale a questo punto la domanda: perché in una telecronaca? Un recente studio che si interroga sul genere della telecronaca sportiva (e lo fa nel quadro di una «grammatica dei generi») osserva che in essa [p]rès de la moitié des énoncés remarquables sont constitués de noms propres. Il s’agit des noms des joueurs qui effectuent l’action de jeu. Cette fréquence n’est pas a priori étonnante puisque la seule information pertinente pour le téléspectateur amateur de foot-ball paraît bien être l’identité du joueur qui accomplit une action visible à l’écran, tout autre commentaire pouvant apparaître comme redondant par rapport aux informations apportées par les images (Deulofeu 2000). Poco importa dichiarare subito se si condivide o no la ragione addotta dallo studioso francese per rendere conto di un’incidenza che si afferma essere tanto rimarchevole. Poco importa controllare l’attendibilità del dato quantitativo, appurando se si tratta di rilevamento accurato o impressionistico. Allo stato dei fatti, anche l’impressione è un dato e l’impressione è immediata e indiscutibile. La cronaca televisiva di un evento sportivo è un testo orale che si presenta già a prima vista come dominio sperimentale d’elezione per l’osservazione in corpore vili di nomi propri e fatti correlati. Gli studi linguistici sulla cronaca sportiva teleo radiotrasmessa non sono numerosi: 6 hanno inoltre messo di consueto al centro della loro attenzione il problema storico-linguistico delle varietà e dei registri che vi si trovano attestati. La prospettiva ha grande interesse ma non è qui direttamente rilevante. A conoscenza di chi scrive, nulla di specifico pare sia stato invece 5 Si rinvia a La Fauci (2002-3, 2007a, 2007b) per altri particolari. 6 Nei riferimenti bibliografici sono comunque ricordati alcuni lavori per il lettore interessato alla lingua della cronaca sportiva, a partire da Devoto (1939). <?page no="210"?> 204 Nunzio La Fauci, Heike Necker prodotto in relazione al problema del nome proprio nelle cronache sportive. Non si può quindi prescindere, cominciando, dall’abbozzare una caratterizzazione di massima della telecronaca dal punto di vista testuale, come sfondo di ciò che sarà successivamente presentato. La cronaca in diretta di un evento sportivo è un testo che si svolge in quasi perfetta sincronia col processo cui si riferisce e che descrive e racconta: 7 chi l[a] fa, vede svolgersi il gioco in sincronia con le parole che egli usa per descriverlo. Il cronista non sa come finirà una certa sequenza d’azione; deve, per ragione di brevità, continuamente scegliere di descrivere gli aspetti che lui ritiene rilevanti e trascurare quelli che non fanno parte dell’essenzialità dell’azione (Paradisi 1997: 138). Ciò vale tanto per la radiocronaca (che esula però dal nostro presente campo di indagine) quanto per la telecronaca. Solo alla telecronaca attiene invece la spinosa questione del rapporto tra immagine e commento. È naturale credere infatti che, in presenza dell’immagine, il commento della telecronaca sia la parte minore dell’evento comunicativo e giochi un ruolo di tendenziale ridondanza: il visivo vi prevarrebbe sul linguistico, in modo indiscutibile tanto dal punto di vista del telecronista quanto da quello del telespettatore. Ancora prima di essere argomentata (o esplicitamente assunta), una convinzione del genere è sottilmente e implicitamente pervasiva. Lo mostra per es. il passo di Deulofeu (2000) sopra citato. Ricorrono molti nomi propri in una telecronaca? La ragione sta nella prevalenza del visivo sul linguistico: il telespettatore vede ciò che succede. Ciò su cui gli interesserebbe essere informato sarebbero allora solo i nomi propri dei giocatori. E perché mai? Verrebbe naturale chiedere allo studioso. Li vede. Non è forse in grado di riconoscerli? Radiocronaca e telecronaca sono differenti: è ovvio. Altrettanto ovvio è che la presenza dell’immagine gioca un ruolo nel determinare tale differenza. Ciò non implica però una ridondanza nella telecronaca della faccia linguistica. Per rendersene conto, basta eliminare l’audio in occasione di una telecronaca sportiva. Si scopre che, privo di commento, un evento sportivo trasmesso in TV perde quasi per intero il suo valore e che la partecipazione a esso, in qualità di telespettatori, degrada catastroficamente. Si dirà che ciò avviene per la mancanza delle eventuali informazioni fornite dal commento. Queste possono essere importanti per una fruizione in 7 Cfr. anche Ferguson (1996), in cui si fornisce una caratterizzazione testuale dei commenti in diretta di eventi sportivi, in riferimento a contesti linguistico-culturali statunitensi e giapponesi. <?page no="211"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 205 condizioni ottimali di consapevolezza. Ma, come si diceva, l’immagine potrebbe in teoria supplire a tale mancanza. In pratica, accade invece che senza commento un evento sportivo si appiattisce emozionalmente per chi lo guarda in TV. E non è appunto l’informazione che suscita emozione né la sua mancanza che la smorza. Per questa ragione, nessuna immagine può sostituire integralmente il commento. L’emozione, il coinvolgimento emozionale di chi assiste a un evento sportivo è infatti parte costitutiva di tale evento: non per nulla gli eventi sportivi non si svolgono di norma a porte chiuse. Come spettatori, vi si partecipa non per esserne informati, ma per goderne o per soffrirne. Ciò è tanto più vero nel caso in cui la partecipazione dello spettatore all’evento sportivo è mediata dal mezzo tecnico. La deriva linguistico-concettuale insita nelle tradizionali designazioni dei generi fa sì che gli eventi sportivi trasmessi per televisione siano talvolta classificati nell’area tematica dell’informazione. Si tratta invece di un tipo d’intrattenimento fortemente orientato all’emozione ed è forse banale che lo si ricordi. Senza rapporto diretto con un insieme di spettatori per una sorta di rito psico-sociale di massa, la partecipazione indiretta a un evento sportivo sarebbe priva di ragioni di interesse. Non troverebbe agganci adeguati nella coscienza di chi vi assiste né ne susciterebbe le emozioni. A rendere tale partecipazione significativa e a rendere significativo l’evento medesimo e le sue immagini sono un contatto linguistico e il testo che lo realizza. È insomma quella sorta di narrazione in contemporanea che ne accompagna lo svolgimento e sembra duplicarne in maniera ridondante le immagini. Non c’è parola invece in quel commento che sia ridondante, perché senza parola le immagini sono vuote del loro unico possibile senso. Insomma, chi guarda in TV un evento sportivo, vuole certo vederlo, ma, per vederlo, vuole sentirselo raccontare mentre lo vede, vuole che la parola renda significativo ciò che vede, vuole che il suo vedere diventi una storia e che qualcuno si incarichi di cantarla perché anche il suo orecchio, udendola cantare, la ri-canti. Difficilmente potrebbe d’altra parte essere in modo diverso, considerato che la televisione è un medium in cui faccia linguistica e faccia visiva si compongono in inscindibile unità. La televisione è un medium che mostra qualcosa in relazione con ciò di cui vi si parla e parla di qualcosa in relazione con ciò che vi si mostra. Del resto, se non si è pagati per farlo, non si passano ore davanti a uno schermo a vedere immagini che scorrono senza parole che le accompagnino, mentre le si passano senza problemi ascoltando parole prive del supporto di immagini. Nella telecronaca di eventi sportivi, aspetto linguistico e aspetto visivo intrattengono dunque un rapporto di reciproca e inscindibile pertinenza e il <?page no="212"?> 206 Nunzio La Fauci, Heike Necker testo di una telecronaca è appunto una narrazione orale, valida in funzione di un’immagine che diventa valida in funzione della narrazione. Forse un po’ riduttivo è quindi il punto di vista di Deulofeu (2000) (che pure coglie almeno in parte il dato correlativo insito nella natura della telecronaca), quando scrive che [l]e commentaire pourrait alors être considéré comme un avatar de la fonction phatique du langage: les information[s] redondantes seraient un moyen de maintenir le contact avec le téléspectateur. Une autre hypothèse mérite cependant d’être explorée. Certaines particularités syntaxiques des énoncés à fréquence remarquable seraient à rattacher à la fonction de ‘zoom’ que remplit le commentaire: il concentre l’attention des participants sur un élément particulier parmi l’ensemble des informations qu’apporte l’image. In realtà, le informazioni fornite dal commento sono raramente ridondanti (se non in un senso di informazione estremamente meccanico). Poi, non di un testo di carattere fondamentalmente fatico si tratta ma di un evento espressivo e comunicativo in cui le diverse funzioni individuate da Jakobson (1960 [1963: 220]) si intrecciano, come certo accade sempre o di consueto. Lo fanno però sotto il segno preponderante non tanto della funzione fatica, quanto di una combinazione della funzione emotiva, della conativa e, last but not least, della poetica: e ciò, insieme con l’oralità, caratterizza il tipo, anche se non univocamente. Base sperimentale La telecronaca il cui testo ha fatto da base sperimentale della presente ricerca fu mandata in onda dalla prima rete televisiva pubblica italiana il 4 luglio 2006. L’evento sportivo teletrasmesso in presa diretta fu la partita di calcio disputata a Dortmund tra le squadre nazionali di Germania e Italia, una delle due semifinali del recente campionato mondiale conclusasi con la vittoria della nazionale italiana per 2 a 0, dopo i tempi supplementari. Marco Civoli ne fu il telecronista, accompagnato da Sandro Mazzola, con la funzione di commentatore tecnico, secondo un uso ormai divenuto corrente. La registrazione della telecronaca non è stata acquisita in occasione della trasmissione. La telecronaca è stata infatti reperita nel Web, adoperando strumenti informatici all’uopo destinati 8 ed è stata registrata esclusivamente per scopi scientifici e di studio (ne rende pubblico conto, per primo, il presente lavoro). Per via del protrarsi della partita oltre i tempi regolamentari, la telecronaca ebbe una durata superiore alle due ore. Qui essa è stata presa in consi- 8 E si ringrazia Alessandro La Fauci per la collaborazione. <?page no="213"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 207 derazione per tutto il tempo che copre lo svolgimento del gioco. Il testo della telecronaca è stato interamente trascritto: 9 ne è sortito un file di ca. 15.000 parole e di ca. 110.000 caratteri. Come specimen, per la comodità del lettore e per consentirgli un controllo e una personale valutazione di dati sperimentali, sono riprodotti in appendice a questo scritto l’incipit e l’explicit del testo, per una durata rispettiva di ca. cinque minuti di trasmissione. La trascrizione non rende conto degli aspetti prosodici e di altri caratteri paraverbali del testo: è un difetto ma, considerati tema e limiti della ricerca, forse non esiziale per la sua utilizzabilità sperimentale. In maniera semplificata, la trascrizione rende conto della struttura sintattica, marcando con un segno separatore generico pause o rotture del ritmo di eloquio di diversa natura o durata. Gli interventi di Civoli sono preceduti da A, quelli di Mazzola da B. Quando si citano qui brani compresi nelle due sezioni del testo riprodotte in appendice si dà l’indicazione numerica del rigo. La mancanza di tale indicazione lascia intendere che la citazione si riferisce a parti del testo della telecronaca qui non riportate: se ne chiede venia al lettore ma la riproduzione integrale del testo avrebbe travalicato i limiti di spazio messi a disposizione per questa breve presentazione. Tipi onomastici Nel testo della telecronaca, sono soprattutto antroponimi le espressioni linguistiche che ricorrono con valore-nome proprio. La circostanza non stupisce. Una partita di calcio è un evento che si presenta come una serie coordinata e temporalmente ordinata di azioni umane e umani sono i principali attori di tale evento. Il suo racconto comporta ovviamente il riferimento a essi. Già sul principio il telecronista dà i nomi propri dei giocatori in campo, prima per la squadra tedesca, poi per quella italiana (rr. 1-7). Lo fa in appoggio alla particolare grafica che, come è tradizione, in apertura della trasmissione televisiva e sullo sfondo di una ripresa d’insieme dello stadio in cui si svolge la partita, fornisce un certo numero di dati rilevanti ed elenca per squadra e con numero di maglia i nomi dei componenti delle due nazionali, dei commissari tecnici e della terna arbitrale. Nulla potrebbe parere più ridondante, dal punto di vista informativo, della ripetizione orale di un elenco appena apparso in video. È però facile intendere che il testo narrativo non 9 Con gli autori hanno collaborato a tal fine Sophia Simon e Liana Tronci, frattanto coinvolte nella ricerca su altri aspetti linguistico-testuali della telecronaca sportiva. <?page no="214"?> 208 Nunzio La Fauci, Heike Necker potrebbe cominciare senza nominare i protagonisti, come in un ideale elenco dei personaggi o in un catalogo («Sol dunque i duci e sol le navi io canto…»): si tratta peraltro di un catalogo commentato. Più avanti, ricorrono antroponimi riferiti ai commissari tecnici, (Marcello) Lippi, (Jürgen) Klinsmann, ad arbitro e guardalinee, tutti direttamente coinvolti nell’evento come protagonisti, e anche altri antroponimi in qualche modo pertinenti: si cita, per es., il nome del medico della squadra italiana, il professor Castellacci, e il nome di un ex-commissario tecnico degli Azzurri, Trapattoni. Compaiono anche gli antroponimi Angela Merkel e Romano Prodi: indizio del fatto che si tratta dei più importanti spettatori della partita. I loro referenti, in tribuna, sono inquadrati a più riprese dalle telecamere e ciò fornisce l’occasione perché vengano nominati. Con un’incidenza ben più modesta, sono presenti nel testo della telecronaca alcuni toponimi. È il caso di Westfalenstadion e di Dortmund, l’impianto sportivo e la città che ospitano l’evento. Ma ricorrono anche Berlino, per riferirsi alla città in cui si svolgerà la partita finale del campionato, e per es. Locarno: da madre calabrese, vi sarebbe nato il calciatore tedesco Neuville, afferma Civoli. L’apparire di nomi propri, come si evince da questo particolare, non si limita quindi a riferimenti direttamente relativi all’evento e segue il flusso di una narrazione che comporta digressioni indotte da vari motivi: nel caso specifico, l’illustrazione di uno dei protagonisti e la specificazione di suoi particolari attributi. Solo in parte correlato a nostro tema, ma tipico, il caso di «stacca il piccolo Lahm centosettanta centimetri». Proprio per il ripetersi di tale schema ha un certo spazio nella telecronaca un terzo tipo onomastico. Si tratta dei nomi delle società sportive e delle squadre in cui militano, come professionisti, i protagonisti della partita: per es., Herta Berlino, Werder Brema, Borussia Dortmund, Milan, Juventus, Inter, Arsenal, Chelsea. In riferimento a questo tipo, casi particolari sono a loro volta la Germania e l’Italia. Sono i nomi delle due squadre in campo, diversi da quelli precedentemente elencati. Sono peraltro diversi dagli omonimi nomi geografici e dai nomi delle rispettive comunità nazionali o dei rispettivi stati, anche se tra tutte queste espressioni ci sono certo interessanti correlazioni (e tra breve vi si tornerà). Presenti e dello stesso genere sono la Svezia e il Brasile. La Germania e l’Italia non sono peraltro le sole espressioni che fungono da riferimento alle due squadre: per la prima, la palette comprende tra altre anche i Tedeschi, le file tedesche, la nazionale tedesca (con l’appendice di la panchina tedesca), per la seconda, gli Azzurri, la formazione azzurra e quelle [le file] azzurre). Il rapido e certo non esauriente panorama dei tipi onomastici presenti nella telecronaca può qui concludersi, senza trascurare però il caso di espres- <?page no="215"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 209 sioni riferite a eventi o a serie di eventi. L’esempio migliore (ma non il solo, naturalmente) è il nome proprio della partita medesima cui è dedicata la telecronaca: Germania-Italia. Antroponimi: aspetti dell’uso e del riferimento Gli antroponimi costituiscono, come si è detto, la categoria meglio rappresentata (e la sola su cui ci si diffonderà in questo paragrafo): essi si presentano sotto una certa varietà di forme. Il cognome è la forma che ricorre con maggiore frequenza: «a destra Schneider quindi Ballack e Borowski» (r. 28). Meno frequenti, e perciò più rilevanti, le sequenze costituite da nome e cognome: «Torsten Frings vicino a Oliver Kahn [...] e questo è Jens Lehmann» (rr. 37-38). Il privilegio non spetta a tutti i protagonisti e si caratterizza per una certa ufficialità paradigmatica. Infatti, le sequenze di nome e cognome non ricorrono, di norma, nella descrizione di fasi di gioco ma in pause e digressioni in cui, come si diceva, alcuni protagonisti vengono presentati e illustrati per loro eventuali attributi, in occasione (si osservi) di inquadrature particolari e spesso in primo piano. Rilevante per altri aspetti è l’uso del solo nome di battesimo, presente anche nella forma di vezzeggiativo, ma solo per qualche giocatore italiano. È questo il caso di Gigi in «Klose # la palla sul destro # entra in area # Buffon # ancora miracoloso Gigi in questi campionati del mondo». Il nome di battesimo segue a breve distanza una menzione del cognome dello stesso giocatore, Buffon, in una sorta di climax emozionale della prossimità affettiva, su cui si tornerà tra breve. In effetti, nella telecronaca ci si riferisce con il solo nome di battesimo soltanto a sette partecipanti all’evento: 10 il commissario tecnico italiano, un certo numero di giocatori della nazionale azzurra e Jürgen Klinsmann, il 10 Nove, se si considerano anche telecronista e commentatore tecnico che, nel dialogo e fuori della narrazione dell’evento, quindi al vocativo, si rivolgono reciprocamente l’uno all’altro (anche) per nome di battesimo: «chi sta soffrendo Sandro di più dei nostri secondo te? »; «ma fino a stasera # scusa Marco # partita molto ben equilibrata fino a questo punto mi pare con due occasioni buone per noi e una sola per loro». Ovviamente, si tratta di funzione completamente diversa da quella cui assolvono le forme di nomi di battesimo nella narrazione. Ci sono tuttavia importanti asimmetrie, in questi scambi dialogici, correlate con il diverso ruolo discorsivo dei due. Rivolgendosi a Mazzola, sollecitandone interventi e interrompendolo per riprendere la cronaca della partita, Civoli usa Sandro più di Mazzola (24 ricorrenze contro 1; vanno poi aggiunte due ricorrenze di Sandro Mazzola non appellative); Mazzola si rivolge raramente a Civoli, quando lo fa, però, lo fa solo con Marco (2 ricorrenze). Le implicazioni testuali sono trasparenti. <?page no="216"?> 210 Nunzio La Fauci, Heike Necker commissario tecnico tedesco (unico tra i suoi: del resto, la telecronaca è stata trasmessa in italiano da una rete italiana). A lui si riferisce per ben tre volte un Jürgen. Si pensi che Marcello per il suo omologo italiano ricorre una sola volta: «Lippi in piedi # Klinsmann pure # ecco Jürgen ed ecco Marcello». La camera sta inquadrando naturalmente Klinsmann e Lippi e, in chiasmo, i nomi di battesimo riprendono le rispettive menzioni per cognome, con un effetto di variatio. Il nesso linguistico-visivo si propone appunto come climax di prossimità affettiva. 11 È molto interessante osservare a questo punto (anche in riferimento alla natura testuale della telecronaca e a quanto sopra se ne diceva) la correlazione tra ricorrenze di nomi di battesimo di protagonisti della partita e commutazioni della linea di sviluppo modale del testo. Si tratta anzitutto di commutazioni da un livello referenziale a uno conativo, con atti di parola che, rivolgendosi ai protagonisti e non agli spettatori, sono naturalmente fittizi e mirano ad una teatralizzazione. Di tanto in tanto e improvvisamente, infatti, nel pieno del racconto di un’azione o di una vicenda, il telecronista si appella a giocatori e ad altri attori dell’evento in seconda persona, come se questi potessero sentirlo, chiamandoli per nome di battesimo, oltre che per cognome: «vai Fabio«, «vai Grosso». L’effetto di drammatizzazione la dice lunga sulla prevalenza nella telecronaca del valore emozionale su quello informativo. Un caso esemplare (ed esemplarmente ambiguo) riguarda proprio il commissario tecnico tedesco. Le immagini lo ritraggono mentre agita i pugni con aria furibonda, perché disapprova una decisione dell’arbitro e il testo della telecronaca suona: «poi si arrabbia Jürgen ma stai un po’ calmo perché questa volta non hai ragione«. Il nome di battesimo svolge in questo contesto la funzione di commutatore 11 Per spiegare tanta familiarità, la scienza linguistica non serve ed è ovvio il ricorso a una filologia (ove questa sia disponibile). Si deve sapere allora che Jürgen Klinsmann militò dal 1989 al 1992 nella società calcistica Internazionale di Milano. Per restare all’onomastica, negli anni della sua attività professionistica in Italia Klinsmann divenne titolare di un’antonomasia, affettuosamente oltraggiosa e forse giustificata dal suo particolare modo di atteggiarsi fisicamente nella corsa: la pantegana bionda. Per il Grande Dizionario della Lingua Italiana, s. v., pantegana vale dialettalmente ‘ratto di chiavica’, oltre che ‘persona (donna o uomo) che si prostituisce’. Bionda, per via della capigliatura del commissario tecnico tedesco. Per parte sua, Marco Civoli svolgeva a Milano negli stessi anni la sua attività di giornalista sportivo televisivo e quindi seguiva le attività delle due squadre milanesi di prima serie (tra cui appunto l’Internazionale). La carriera di calciatore di Sandro Mazzola, infine, si è interamente svolta nell’Internazionale di Milano, anche se in anni molto distanti da quelli di Klinsmann. Insomma, l’informazione storico-filologica induce a ritenere possibile un rapporto di personale conoscenza e amicizia, certamente, tra Klinsmann e Civoli, forse, tra Klinsmann e Mazzola: non è da escludere che ciò giochi un ruolo nella frequenza con cui Civoli si riferisce a Klinsmann con il solo nome di battesimo. <?page no="217"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 211 di modalità discorsiva: vocativo? Non-vocativo? Una risposta univoca non è necessaria. Sulla falsariga, va inquadrato anche il più chiaro caso di «Buffon che dispone la barriera che è molto nutrita # attenzione al destro di Ballack che sembra la soluzione più probabile # studialo bene Gigi # tutto è pronto # alto». Nel momento in cui ricorre al vocativo il nome di battesimo, le immagini presentano il portiere italiano in primo piano. È un picco di prossimità affettiva ed emozionale: primo piano, seconda persona, imperativo e vezzeggiativo al vocativo. Si tratta poi di commutazioni da un livello di riferimento alla muta realtà di ciò che accade a un livello in cui la realtà è integrata dall’immaginata parola dei protagonisti e il telecronista parla in loro vece. Anche qui, un caso esemplare riguarda il commissario tecnico tedesco, con una ricorrenza altrettanto esemplare del nome di battesimo. Un giocatore italiano è a terra, la nazionale tedesca continua la sua azione offensiva, il telecronista prima riprova e infine commenta, giustificando: «[...] credo che Klinsmann si sia scusato con Lippi perché Lippi si era alzato e Jürgen si è scusato probabilmente dice non l’avevano capita». Ancora una volta, il nome di battesimo segue a breve distanza il cognome, con effetto di variatio. Si tratta infine di commutazione dalla descrizione, neutra o in ogni caso scarsamente connotata, alla valutazione, emozionalmente connotata. Si è già ricordato sopra il caso di «Klose # la palla sul destro # entra in area # Buffon # ancora miracoloso Gigi in questi campionati del mondo». Si osservi adesso, a conferma, quello di «Friedrich # Pirlo # Podolski # Klose # arriva ancora Gattuso # è dappertutto Rino # Buffon # Zambrotta # ancora per Gattuso»: Rino è appunto Gennaro Gattuso, per il quale si fa ricorso ad un vezzeggiativo, come per Gianluigi Buffon (che a differenza di Gattuso è chiamato sempre Gigi e mai Gianluigi). Quest’ultimo fa anche in altre occasioni da oggetto di apprezzamenti, per gesti tecnici rimarchevoli, che comportano l’apparire del nome di battesimo: «capovolgimento di fronte # Kehl per Odonkor # cinque contro cinque # c’è uno spazio per tentare il tiro # o per servire # Podolski # grande Gigi # grande Buffon». Il passaggio da Gigi a Buffon veste stavolta la valutazione della patina di ufficialità paradigmatica che il cognome porta naturalmente con sé e, per via della variatio, iterando l’apprezzamento, lo amplifica. Nella sua funzione di riferimento, per ovvie esigenze di variazione, l’antroponimo nelle sue diverse forme subisce nella telecronaca la concorrenza di espressioni di differente natura. Per es., subisce la concorrenza di descrizioni definite, variamente ottenute: «parte il lancio dell’estremo difensore dell’Arsenal in direzione di Podolski» (r. 40, il riferimento è a Jens Lehmann, portiere della nazionale tedesca); «poi Kehl che rinviene su di lui in maniera <?page no="218"?> 212 Nunzio La Fauci, Heike Necker scorretta # calcio di punizione per gli Azzurri # il numero di Totti e poi l’intervento di Kehl ai danni del ventinovenne giocatore della Roma»; «lo stacco verso Totti affrontato da Ballack # Ballack ha la meglio sul numero 10 azzurro», il trasparente riferimento è in ambedue i casi a Totti, il cui cognome appare, come si vede, in stretta prossimità. Lo si è detto, del resto: il modo più frequente di riferirsi all’attore in campo, nominandolo, è l’uso del cognome e, peraltro, è anche il più neutro e rapido: rispetto a esso, le altre modalità di riferimento si vestono sempre di caratteri sostanzialmente esornativi: «[il] poco più che ventenne attaccante nato in Polonia» è Podolski, ma solo in un momento in cui il gioco ristagna. Quando l’azione si fa veloce e concitata, niente è concesso ai ghirigori denominativi e, trascorrendo verso temi che saranno trattati nel paragrafo che segue, la funzione predicativa che punteggia il racconto delle azioni di gioco collassa nella sola designazione per cognome degli attori di tali azioni. Ciò è lungi dal configurarsi ovviamente come la sola informazione che interessa al telespettatore. La banale informazione sarebbe peraltro disponibile visivamente, come si diceva, senza bisogno di alcun commento né di quell’insistito, martellante e quasi ossessivo atto di dare un nome proprio a ciò che si vede accadere che caratterizza momenti topici del racconto degli eventi e dà a essi l’indispensabile pathos: «rilancio di Lehmann # in direzione di Schweinsteiger # Zambrotta dietro # Cannavaro # Archundia ferma il gioco»; in modo ancora più secco, «Klose # Ballack # Metzelder # Schweinsteiger». Funzioni e forme In una prospettiva sintattico-testuale, la serie di nomi propri dell’esempio che chiude la sezione precedente dà ragioni di riflessione contrastiva se messa a confronto con quelle con cui comincia la telecronaca: «Lehmann tra i pali Friedrich Mertesacker Metzelder Lahm Kehl Schneider Borowski Ballack Klose e Podolski» (rr. 1-2) e poco più avanti «Buffon Zambrotta Cannavaro Materazzi Grosso Pirlo Gattuso Perrotta Camoranesi Totti Toni» (rr. 6-7). Queste sono liste. Lo si osservava sul principio della sezione 4: per evocazione dei nomi propri, costituiscono il catalogo degli attori dell’evento, in eventuale appoggio ad un’informazione graficamente fornita. Al contrario, la sequenza «Klose # Ballack # Metzelder # Schweinsteiger» non è una lista, come non lo sono altre nel corso della telecronaca: sono segmenti narrativi di un processo, che si svolge ovviamente sotto l’occhio dello spettatore e che prende forma nei nomi propri degli attori, in modo molto sintetico. <?page no="219"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 213 Per quanto sembri scontato, vale la pena di osservare allora che il diverso valore funzionale dei nomi propri che ricorrono nei differenti contesti non trova manifestazione nella loro forma. Non c’è in italiano un caso morfologico per distinguere le due diverse funzioni: del resto, si tratta di una lingua priva di declinazione nominale. Nei termini latenti dei valori cui talvolta corrisponde in superficie il caso morfologico, i nomi propri delle liste iniziali sono tuttavia nel caso de-nominativo (se così lo si vuol chiamare) e sono in un caso diverso i nomi propri delle sequenze narrative del gioco: «Schneider # pallonetto # Podolski # Klose # Materazzi # Cannavaro # e poi Kehl # il sinistro sul fondo». La morfologia lascia questa differenza in uno stato di latenza ma la rendono patente fattori intonativi e generalmente paraverbali e l’oralità della telecronaca li rende disponibili all’osservazione: cadenza e temporizzazione fanno qui le veci del caso morfologico. Ciò non vale naturalmente solo per le liste che marcano l’inizio della telecronaca. Anche in assenza di immagini, i due tipi di sequenza funzionalmente diversi restano infatti superficialmente ben distinti. Non si prende così per descrizione di una concitata azione di gioco la serie di nomi propri che ricorre nel cuore dell’esempio che segue: «occasione importante per gli Azzurri # Pirlo sul pallone # in area Cannavaro Materazzi Toni Grosso Totti # tutta la Germania a difendere», anche perché (si osservi) la serie è qualificata nella sua funzione argomentale dalla predicazione locativa che la introduce: in area. Riferendosi i nomi propri agli attori (anche collettivi, come si è detto) della narrazione dell’evento, infatti, è naturale che la loro funzione privilegiata di ricorrenza sia l’argomentale. In segmenti proposizionali di diversa natura sintattica (ma in generale non troppo estesi), se ne trovano quindi con abbondanza rappresentanti come soggetti, oggetti diretti e oggetti indiretti: «Batterà la Germania» (r. 23); «poi arriva Podolski che anticipa Gattuso» (r. 45); «Perrotta restituisce palla a Jens Lehmann» etc. Fuori di questi casi, due contesti sintattici meritano una particolare menzione. Al di là della frequenza con cui i nomi propri vi ricorrono (in un caso, tale frequenza non è trascurabile), è infatti rilevante che essi vi ricorrono in modo grammaticalmente marcato. Il primo è il contesto presentativo e identificazionale. «E questo è Jens Lehmann« (r. 38) ne è un esempio tipico. Non è però il più interessante, in supporto com’è a un’inquadratura in primo piano del portiere tedesco e sul principio della trasmissione (e si ricordi, citato sopra, il caso comparabile di «ecco Jürgen ed ecco Marcello»). Più significativo è a suo modo il caso di «Totti davanti Ballack # questa è Italia Germania» (r. 81), dove il riferimento all’immagine è ancora trasparente. Totti e Ballack sono assunti sul momento come i più rappresentativi campioni delle rispettive parti in competizione. <?page no="220"?> 214 Nunzio La Fauci, Heike Necker Un’inquadratura che li mette insieme è quindi, per sineddoche antonomastica visiva, l’illustrazione dell’evento, designato col suo nome proprio, come qualità predicativa: Italia Germania. Esattamente questo nome proprio composto prende sul finire della telecronaca un valore predicativo ancora più ampio e generale, a mo’ di sigillo. La partita è appena terminata, infatti, e Civoli fa (implicito) riferimento a una memorabile semifinale dei campionati del mondo tra le due squadre nazionali svoltasi a Città del Messico nel 1970, che gli specialisti talvolta designano per antonomasia «la partita del secolo», per il suo altissimo contenuto emotivo. 12 Dice: «Allora un’altra semifinale emozionante non so se sia...». Interviene, interrompendolo, Mazzola, che di quel lontano evento fu protagonista come calciatore: «È Italia Germania». E Civoli riprende: «come quella di trentasei anni fa ma insomma l’abbiamo vissuta qui...» (rr. 137- 139). Come predicato, il nome proprio Italia Germania non è dunque designazione di un evento, ma (e può sembrare paradosso) qualità denominativa di un meta-evento o, se si vuole, di un type cui corrispondono innumerevoli tokens. Tra questi, ovviamente la contingente memorabile ricorrenza cui è appena stata dedicata la telecronaca, ma altre memorabili nel passato e (implicitamente assunto) altre nel futuro: Italia Germania è insomma un nome proprio che proietta l’evento dalla sua natura di contingente accadimento al valore di mito meta-temporale. Il secondo contesto di particolare rilievo è costituito dal costrutto locativo-esistenziale. Anche in questo caso, i precisi valori in gioco emergono per contrasto. Nel caso di «il regista del Milan [= Pirlo] # allarga sulla sua destra dove c’è Zambrotta» (r. 32) si è di fronte a una struttura predicativa locativa classica con il nome proprio in funzione argomentale: ‘Zambrotta è lì’. Segue a breve, però, un «c’è Camoranesi» (rr. 32-33 e poco più avanti «c’è Zambrotta» (r. 43). 13 Qui, la predicazione locativa cede il passo a quella esistenziale: l’esistenza di Camoranesi e di Zambrotta è predicata in funzione della narrazione dello svolgersi dell’evento. E se non si specifica ciò che i giocatori nominati fanno (come quando del resto, e lo si è visto, si dà soltanto il loro nome, privo del supporto di ogni ausiliare) non è perché l’azione è evidente e sarebbe ridondante dirlo. Ridondante sarebbe infatti anche dire il nome dell’agente, dal momento che questo è evidente almeno quanto l’azione, e il telespettatore, che lo vede, ragionevolmente saprebbe riconoscerlo (come si diceva). Esserci (in un evento) e avere nome sono però proprietà correlate (e non è forse necessario insistere sulla questione) e sono certo proprietà testualmente pertinenti, nell’occasione. 12 Un po’ di filologia è, come si vede, ancora una volta di una qualche utilità. 13 Anche Paradisi (1997: 153) ha osservato l’alta frequenza di queste strutture. <?page no="221"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 215 Il tasso di ricorrenza dei nomi propri in una telecronaca sportiva è alto: lo diventa ancora di più, se, in una prospettiva funzionalmente avvertita, si intende che ai nomi propri patenti si aggiungono quelle forme che, in un modo o nell’altro, sono riconducibili a un valore convergente. Si pensi in proposito al caso di «…la prima rete tedesca» (r. 64) e lo si correli a espressioni come «Friedrich e Podolski gli ammoniti nelle file tedesche # Grosso Gattuso e Zambrotta in quelle azzurre» (rr. 19-20). In questi nessi, tedesca, tedesche sono aggettivi in funzione attributiva, come lo è azzurre. In una prospettiva sintattica lievemente più approfondita, però, non è difficile rendersi conto che tali attributi sono correlati o correlabili a costrutti che vedono coinvolti nomi propri e, in fin dei conti, sono commutabili con nomi propri opportunamente atteggiati. Definire tali nomi come etnonimi (anche per via metonimica, come nel caso di gli Azzurri) è certo problematico (come si vedrà meglio tra breve). Resta il fatto che la prima rete tedesca vale come la prima rete dei Tedeschi o della Germania e nelle file tedesche o azzurre vale non solo come nelle file della Germania o dell’Italia ma anche come i semplici sintagmi nella Germania o nell’Italia - ed è rivelatore, per l’aperto ricorrere di un nome proprio, il puntuale confronto con «…nelle file del Milan» (r. 39). Sembrerà ovvio, d’altra parte, che forme come quelle che ricorrono in «undici goal fatti tre subiti per i Tedeschi» (r. 12-13) o «Tedeschi che spingono molto nei primi venti minuti» (r. 24-25) siano in linea di principio commutabili con la Germania. 14 Proprio la correlazione aiuta però a cogliere un’ambiguità onomastica d’una certa sottigliezza. I Tedeschi (o la Germania) ai quali si possono attribuire le undici realizzazioni prima del confronto con la squadra italiana a Dortmund non valgono certo come i Tedeschi (o la Germania) che ricorrono in Nel 1939... (13) ...i Tedeschi invasero la Polonia (14) ...la Germania invase la Polonia 14 In proposito va notato che gli Italiani non ricorre mai come riferimento alla squadra italiana, designata come l’Italia, come gli Azzurri, i nostri ragazzi, i nostri e come noi. Se non si sono commessi errori nella trascrizione, italiano ricorre peraltro solo due volte nell’intero testo della telecronaca e mai in riferimento a ciò che si svolge in campo ad opera dei giocatori italiani («ma ci sono seimila sostenitori italiani qui nel catino di Dortmund al Westfalenstadion« (rr. 54-55) e «ventinovesima sfida nella storia delle due nazionali, tredici vittorie italiane, otto pareggi e sette sconfitte fino a stasera»). A fronte ci sono le diverse decine di ricorrenze tanto di tedesco quanto (in contrapposizione) di azzurro, in un caso come nell’altro con ampio spettro di riferimenti. <?page no="222"?> 216 Nunzio La Fauci, Heike Necker e, cosa ancora più rilevante, visto che sempre di rapporto metonimico in qualche modo si tratta, ma diversamente atteggiato, né l’uno valore né l’altro è eguale a quello di Ogni estate... (15) ...i Tedeschi invadono Rimini (16) ? ...la Germania invade Rimini In quest’ultimo caso infatti la commutabilità tra i Tedeschi e la Germania è eventualmente solo scherzosa e, con la rottura della banalità che scatena il sorriso, cela ulteriori relazioni figurate che non è qui il caso di dipanare. Non le medesime, del resto, che vigono nel testo della telecronaca, dal momento che i Tedeschi vale la Germania come gli Azzurri vale l’Italia, certo, ma in virtù, come si diceva, di una relazione onomastica metonimica. Questa si riflette appunto nei nomi delle squadre nazionali (raramente ci si riflette), che echeggiano i nomi propri delle rispettive nazioni fino a prenderne anche il genere grammaticale: la squadra nazionale del Brasile è infatti di genere maschile: «c’era anche quattro anni fa quando la Germania finì sconfitta dal grande Brasile» (rr. 50-51). Conclusione Solo una piccola parte delle questioni che si collocano all’incrocio tra una determinazione funzionale del valore linguistico del nome proprio e una caratterizzazione testuale della telecronaca sportiva ha potuto entrare, e solo per rapidi cenni, in questo scritto esplorativo, il cui andamento è stato desultorio, come si sarà visto. Tali limiti non impediscono tuttavia di affermare che l’esplorazione ha dato risultati, pur se provvisori. Il primo e a suo modo il più solido e confortante consiste nell’ampia verifica di una fattibilità operativa di una ricerca che combini nome proprio e telecronaca sportiva. La telecronaca sportiva si è rivelata infatti un ambito sperimentale in cui chi si interessa al nome proprio e ai fatti che gli sono linguisticamente connessi trova materiali abbondanti e di valore. Un punto di vista teorico avvertito (o semplicemente più avvertito di quello qui rappresentato) può fare di tale materiale dati sperimentali per sfide descrittive varie e d’impegno. Non si può chiudere tuttavia questa rapida e non esauriente carrellata senza provare a abbozzare l’ipotesi d’una visione d’insieme. In un lavoro che trova ragione soprattutto in una ricognizione di dati, per farlo, non c’è nulla di più appropriato dell’evocazione di un caso che pare emblematico, nella speranza che la sua intuitiva comprensione getti una luce unitaria (che non si vuol dire esplicativa) su altre osservazioni già fatte. <?page no="223"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 217 Nella sua disarmante semplicità, il dato è il seguente: «Due a zero # li abbiamo annichiliti # due a zero […] Grosso # Alessandro Del Piero» (rr. 129-131). Grosso e Alessandro Del Piero sono (e non c’è bisogno di ricordarlo) i nomi propri di due giocatori italiani. Ma a cosa si riferiscono in un contesto del genere? Restano certo i nomi propri di quei due giocatori ma sono, al tempo stesso, i nomi propri dei due eventi topici della partita: i goal. I goal sono infatti battezzati con il nome del loro realizzatore. Ancora una volta, si è di fronte a un processo onomastico metonimico altamente codificato. Potrà apparire strano o stupefacente a prima vista: se ci si riflette non è altro che un processo onomastico classico, ben noto e tradizionale: l’eponimia. Fabio Grosso e Alessandro Del Piero sono gli eroi eponimi degli eventi cruciali raccontati nella telecronaca della partita di calcio tra le nazionali tedesca e italiana: eventi che meritano di rimanere memorabili e meritano quindi un nome proprio. Il fatto che un testo narrativo - che solo superficialmente può essere ritenuto effimero - produca processi onomastici che sono eponimie dice con sufficiente chiarezza di che tipo di testo si tratta. In esso, un continuo fluire di nomi propri spetta del resto a molti dei tocchi al pallone, dei contatti, delle corse, dei balzi, delle cadute, dei contrasti che costituiscono ciò che fisicamente accade durante una partita di calcio e che sono, nel loro complesso, tutto ciò (verrebbe da dire: solo ciò) che si può vedere in immagine. Nella loro realtà materiale, si tratta di gesti del tutto banali e insignificanti, che lo restano e restano privi di nome proprio quando, per ipotesi, a compierli sono chi ha scritto o chi sta leggendo queste note. Nell’universo che li crea come fatti culturali rilevanti, è un’eponimia che dà loro valore, è la proprietà di essere designati da un nome proprio, dal nome dell’eroe eponimo. Diventa così naturalmente chiaro perché la telecronaca di un evento sportivo, moderna epica orale solo superficialmente effimera, è dominio privilegiato per lo studio delle funzioni e delle forme prese dal nome proprio come valore linguistico. Allegato Il testo della telecronaca. I cinque minuti di apertura A: Lehmann tra i pali Friedrich Mertesacker Metzelder Lahm Kehl Schneider Borowski Ballack Klose e Podolski B: Mi sembra che come modulo non dovrebbe cambiare molto perché Podolski prenderà una posizione di centrocampo pronto anche ad offendere <?page no="224"?> 218 Nunzio La Fauci, Heike Necker A: E adesso i nostri ragazzi # Buffon tra i pali Zambrotta Cannavaro Materazzi # intanto abbraccio e bacio tra i due capitani Cannavaro e Ballack # dicevamo Buffon Zambrotta Cannavaro Materazzi Grosso Pirlo Gattuso Perrotta Camoranesi Totti Toni B: Secondo me questa deve essere la partita di Totti tra le linee può trovare gli spazi e [inseri] inserirsi oppure servire Toni # e poi un centrocampo molto coperto e aggressivo non dobbiamo lasciare a loro l’iniziativa A: Nella prima fase quattro a due alla Costarica uno a zero alla Polonia tre a zero all’Equador poi due a zero la Svezia negli ottavi e uno a uno con l’Argentina undici goal fatti tre subiti per i Tedeschi ma otto sono stati realizzati complessivamente da Klose e Podolski B: Sì sono i due giocatori più pericolosi soprattutto Klose un uomo tipico da area di rigore che sa farsi rispettare difende palla sa girarsi proteggendola per poi calciare A: Invece noi nel nostro cammino abbiamo portato ben otto giocatori alla marcatura B: E questo è il segno di una squadra che ha giocato un buon calcio e soprattutto secondo me abbiamo preso un solo goal fattoci da noi quindi non ci hanno mai fatto goal A: Naturalmente pericolo giallo per entrambi # Friedrich e Podolski gli ammoniti nelle file tedesche # Grosso Gattuso e Zambrotta in quelle azzurre # allora è tutto pronto # possiamo dire Sandro # noi e tutto il paese è con voi ragazzi e voi ragazzi con tutti noi questa sera B: Forza ragazzi A: Batterà la Germania il calcio di avvio # tenuta bianca pantaloncini neri # completo tenuto azzurro per l’Italia # tutto è pronto # partiti # Tedeschi che spingono molto nei primi venti minuti # lo hanno fatto almeno fino alla partita con la Svezia poi l’Argentina li ha messi in difficoltà # i due centrali Metzelder Mertesacker # sulla destra per Friedrich # adesso è il capitano Ballack # in direzione di Schneider # il centrocampo tedesco con Kehl che è già vicino a Totti # a destra Schneider quindi Ballack e Borowski # e le due punte che sono Klose e Podolski # Toni preso in cura da Mertesacker # il tocco in direzione di Perrotta # lascia scorrere poi Friedrich in fallo laterale # eccolo inquadrato il giocatore dell’Herta Berlino # lo scambio con Ballack # il lancio in direzione di Podolski anticipato da Materazzi # quindi Pirlo Totti ancora per il regista del Milan # allarga sulla sua destra dove c’è Zambrotta # c’è Camoranesi che prova lo scatto # lo insegue Lahm # fischi al momento della manovra azzurra # poi lancio profondo per Camoranesi B: In questi primi minuti stiamo facendo molto bene perché stiamo facendo giocare la Germania nella sua metà campo è questo che dobbiamo continuare a fare <?page no="225"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 219 A: Torsten Frings vicino a Oliver Kahn salta questa partita dopo la rissa con l’Argentina # una giornata di squalifica # e questo è Jens Lehmann # il primo mondiale come titolare # ricorderete anche a Milano nelle file del Milan # cinque sole presenze # scappò via subito # parte il lancio dell’estremo difensore dell’Arsenal in direzione di Podolski # stacca Materazzi # quindi l’anticipo di Pirlo # c’è Totti adesso che prova a far viaggiare Toni # deve rincorrere il pallone prima di lui arriva Friedrich ancora verso Lehmann # il rilancio preda di Pirlo che poi non ci arriva # c’è Zambrotta # Camoranesi # fondamentale anche la padronanza delle nostre fasce # con Gattuso adesso # con il colpo di Perrotta # Pirlo # buon inizio dei nostri quanto meno sul piano della personalità # poi arriva Podolski che anticipa Gattuso # finisce a terra dolorante # si è trovato praticamente la gamba destra del giocatore tedesco […] B: Soprattutto ha cercato di andare sulla palla secondo il mio punto di vista # era in ritardo nel calciare # è stato anticipato e l’ha colpito A: Si riparte da Per Mertesacker un giocatore mai ammonito in questi campionati del mondo # Klose bisogna stare attenti # Grosso su Schneider giocatore di grande esperienza # c’era anche quattro anni fa quando la Germania finì sconfitta dal grande Brasile allora # Totti # Perrotta # la proiezione centrale # viene rimontato da Kehl # e c’è il calcio di punizione a favore degli Azzurri # Archundia vicinissimo all’azione ha fischiato immediatamente # si fanno sentire continuamente i fischi degli almeno cinquantaseimila tifosi tedeschi ma ci sono seimila sostenitori italiani qui nel catino di Dortmund al Westfalenstadion # Totti dalla lunga distanza # la palla col destro deviata # e c’è stata la presa di Jens Lehmann B: Comunque un tiro molto preciso molto deciso # determinazione è importante che Totti la trovi A: [Ecc] Eccolo qui il suo destro una leggera deviazione e la parata di Lehmann # verso Ballack # Podolski # quindi Materazzi indietro a Buffon # battuto sino a questo momento solo da una sfortunata autorete di Zaccardo nel match con gli Stati Uniti # giudicato ancora una volta come il miglior portiere al mondo # Gigi Buffon # dà un’occhiata al piazzamento dei suoi # si volta Toni # lascia scorrere poi Philip Lahm colui che nel match di apertura a Monaco contro la Costarica siglò la prima rete tedesca a questi campionati del mondo B: Di nuovo mi sembra che Perrotta è quello che è entrato prima in partita # prima ha fatto un ottimo assist poi ha tentato un’incursione A: Il giovane Schweinsteiger # questa sera non lo ha inserito in campo Klinsmann # bisogna attaccare Lehmann su queste palle basse # c’è riuscito Totti # il rilancio del giocatore della Roma verso Ballack # quindi lo scambio con Borowski # ancora per Ballack # affrontato da Camoranesi con decisione # il <?page no="226"?> 220 Nunzio La Fauci, Heike Necker tocco # poi il pallone recuperato da Klose ancora per l’altro attaccante Podolski # fermato # Pirlo deve liberarsi del pallone # poi si arrabbia Gattuso # attacca Podolski # bisogna essere più svelti più dinamici # va via in dribbling Ballack # Pirlo lo mette giù # calcio di punizione B: E Ballack ha fatto qualcosa di molto bello # era prima più sulla fascia laterale adesso ha cercato un dribbling che gli è riuscito # molto molto in gamba A: Michael Ballack che lascerà il Bayern # ufficiale # attratto dai milioni di euro di Abramovich quindi lo vedremo nel Chelsea la prossima stagione I cinque minuti di chiusura A: Mantiene il possesso del pallone Pirlo # lo scambio con Totti # attaccato però da Neuville # e quindi Ballack Pirlo # Schweinsteiger # si va a sprazzi # Odonkor # dieci e quindici # va a puntare Grosso # attenzione a Schweinsteiger # lo affronta Cannavaro # e lo invita a rialzarsi # Totti davanti Ballack # questa è Italia Germania # Iaquinta # Gilardino sul primo palo # parte il traversone # arriva anche il piedone di Metzelder # squadre lunghe # Schweinsteiger # ci difendiamo in sei contro quattro # Podolski # reclama il pallone e lo riceve Odonkor # ci sono porzioni di campo # cerca la conclusione velleitaria il ragazzo di casa # si scusa B: Dovrebbe essere uno dei più freschi # qui non l’ha dimostrato # doveva aspettare che i suoi compagni venissero ad affiancarlo da centrocampo in avanti per poter cercare la superiorità numerica invece ha avuto troppa [prep] precipitazione A: Si asciuga le lenti dei suoi occhiali Marcello Lippi # Iaquinta # è un’Italia che però ha fatto la sua grande figura anche stasera # ha trovato un avversario # potente # ha avuto sfortuna # fino a questo momento abbiamo avuto sfortuna # possiamo dirlo? B: I due pali lo dicono chiaramente A: Schweinsteiger # Lahm # Mertesacker # Friedrich # il lancio in direzione di Odonkor che rimane lì piantato # c’è Grosso # si guarda attorno # lascia che il pallone scorra via # sul fondo # e non ha nessuna fretta neanche Gigi Buffon # sono attimi naturalmente palpitanti # nessuna delle due squadre è riuscita a superare l’altra # e le telecamere vanno adesso a pizzicare i due portieri # Buffon e Lehmann # il lancio di Buffon # in direzione di Iaquinta # alle spalle Schweinsteiger # recupera Gattuso # Neuville # ma Gattuso è lì che # quante energie ancora # il lancio di Zambrotta # lo stacco di Gilardino # la palla che viene recuperata da Iaquinta # quindi in direzione di Pirlo # scivola Kehl # scatta Totti # ancora Pirlo # il sinistro di Andrea # B: Bravissimo <?page no="227"?> Nomi propri (e fatti correlati) in una telecronaca sportiva 221 A: La chiusura di Lehmann con un tuffo alla sua sinistra # grande occasione per Andrea Pirlo B: Molto bravo # è andato in anticipo # ha chiuso molto bene la palla co col sinistro # Lehmann è stato bravo anche questa volta A: Va Del Piero # siamo al tredicesimo del secondo supplementare # Dentro tutti # Grosso Cannavaro Materazzi # rimane in attesa solo Gattuso # Lippi però vuole che anche Zambrotta rimanga fermo # parte il traversone di Del Piero # prova a staccare Gilardino # Pirlo # la palla sul destro # Pirlo ancora # non ha trovato il # e poi goal B: Goal A: Il goal di Fabio Grosso # Mio Dio # Mio Dio Fabio Grosso # Fabio # Fabio Grosso # Fabio Grosso # Fabio Grosso # tredici e trenta # tredici e trenta del secondo supplementare # Italia uno Germania zero B: Non hanno mollato # sono stati bravissimi # e bravissimo Andrea Pirlo prima con il tiro # poi dopo poteva anche tirare e invece ha preferito servire il compagno in un modo perfetto A: E adesso la rivediamo B: La palla a giro # palla a giro # il portiere non ci può arrivare # ti si allunga la palla # ti sembra di arrivarci e non ci arrivi mai A: Ma guarda che cosa ha combinato questo ragazzo # ci porta in finale # speriamo # perché manca un minuto # e soffriamo con lui # e adesso è lì a rincorrere Odonkor # dentro # Cannavaro # Ballack # fuori # Fabio Grosso B: Respiriamo un attimo A: Allora respiriamo # rimettiamo in ordine tutto quanto # cerchiamo di allentarci un po’ la cravatta # allora # rivediamo # la palla su Pirlo # non trova il varco # il colpo su Grosso # e lì è l’istinto B: Comunque se non era lucido Pirlo tirava # tirava addosso all’avversario # invece malgrado i minuti è riuscito a esser lucido aspettare e trovare il compagno smarcato che ha messo lì una palletta a girare # impossibile da prendere A: Schweinsteiger # Ballack # batte il traversone # stacca Cannavaro # Podolski # Cannavaro fuori # quattro contro due # calma # Gilardino # va a puntare Metzelder # Gilardino # Gilardino ancora # la palla sul destro # si gira # Alex Del Piero # due a zero # li abbiamo annichiliti # due a zero # esulta anche Romano Prodi # due a zero # Grosso # Alessandro Del Piero # il timbro ancora di Alessandro # e vai Italia B: Bravo bravo Alessandro # ha seguito tutta l’azione # è stato bravissimo # perché in questi minuti magari mi fermerei per aspettare A: È finita Sandro # siamo in finale per la sesta volta # a Berlino # tutti a Berlino <?page no="228"?> 222 Nunzio La Fauci, Heike Necker B: Grande tocco # grande grande tocco # ma che bravo Gilardino eh? che ha tenuto palla # l’ha aspettato # l’ha servito # e poi palla a girare di destro via nel sette A: Allora un’altra semifinale emozionante non so se sia B: È Italia Germania A: Come quella di trentasei anni fa ma Bibliografia Bascetta, Carlo (1962): Il linguaggio sportivo contemporaneo. Firenze, Sansoni. Born, Joachim & Lieber, Maria (2006): Geschichte der Sprache des Sports in der Romania. In: Gerhard Ernst et al. (a c. di), Romanische Sprachgeschichte, 2. Teilband. Berlin/ New York, de Gruyter: 2176-2186. Born, Joachim & Lieber, Maria (a c. di) (2006): Sportsprache in der Romania. Wien, Praesens. Deulofeu, Henri-José (2000): Les commentaires sportifs télévisés sont-ils un genre au sens de la ‘grammaire des genres’? http: / / jose.deulofeu.free.fr/ article.php3? id_article=12 Devoto, Giacomo (1939): Le cronache del calcio. Lingua Nostra 1: 17-21. Ferguson, Charles A. (1996): Sports announcer talk. Syntactic aspects of register variation. In: Charles A. Ferguson, Sociolinguistic perspectives. Papers on language and society, 1959-1994. New York/ Oxford, Oxford University Press: 148-166 [reprint of Charles A. Ferguson (1983): Sports announcer talk. Syntactic aspects of register variation. Language in Society 12: 153-172]. 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Le corpus de cette étude se compose de 34 films français contemporains. A ma connaissance, les dialogues de films contemporains n’ont pas été utilisés pour étudier l’usage des termes d’adresse (cf. Abecassis 2002). Certes, les dialogues de film ne sont pas de l’oral authentique, mais il est à noter qu’il n’y a pas un seul oral authentique, et que dans l’opposition oral/ écrit, plusieurs dimensions peuvent être distinguées : les textes de « chat » par exemple sont plus proches de l’oral qu’un cours magistral (v. Havu & Pierrard 2007 : 274-275, Müller-Lancé 2004 : 203-204), qui se rapproche du style écrit. Tomaszkiewicz (1993 : 91) constate que les dialogues de film contiennent, malgré une origine souvent scripturale, un grand nombre de traits de l’oral spontané. Quoi qu’il en soit, comme les situations évoluent et varient dans les films, on y trouve de multiples types de termes d’adresse. En effet, la variété des situations dans les films est plus grande que celle qu’il est possible d’obtenir avec des enregistrements authentiques dans lesquels les situations publiques dominent et les situations intimes manquent (cf. aussi Sherzer 1988 : 619). Les études sur le sujet montrent qu’il existe des différences dans l’usage des termes d’adresse dans des corpus différents : d’après Kerbrat-Orecchioni (2005 : 29), ils sont plus nombreux dans les échanges fabriqués que réels. Cela est confirmé par la comparaison des trois types de corpus - corpus authentique, romanesque et cinématographique - dans Havu & Isosävi (à paraître), bien qu’on doive noter que ces trois corpus ne sont pas tout à fait comparables, car les situations qui y apparaissent ne sont pas exactement les mêmes (cf. aussi ci-dessus). <?page no="231"?> Tu sais quoi, Michel… 225 La méthodologie choisie pour cette étude est l’approche interactionnelle selon laquelle parler n’est pas agir, mais plutôt interagir. Ainsi les actes de langage n’apparaissent-ils pas isolés, mais fonctionnent en contexte (Kerbrat- Orecchioni 2001 : 51, 53, 60-63). En effet, les actes de langage sont étroitement liés à l’emploi des termes d’adresse. D’après l’étude de Parkinson (1985 : 36-41) portant sur l’arabe et appliquée par Kerbrat-Orecchioni (1992 : 23-24) au français, les appellatifs accompagnent certains actes de langage: ils s’emploient dans les interpellations, salutations, remerciements et requêtes. En outre, Parkinson fait remarquer que les termes d’adresse fonctionnent dans la mécanique de la conversation et jouent un rôle fondamental au niveau relationnel. L’objectif de cette contribution est de tester l’hypothèse de Parkinson et d’étudier l’usage pragmatique des noms propres - prénoms et patronymes 1 - en emploi appellatif. Seront traités les points suivants : (1) la position des noms propres, (2) l’emploi des noms propres dans les actes initiatifs et réactifs (terminologie de Kerbrat-Orecchioni 2001 : 60) et dans la mécanique de la conversation, et (3) la répétition des noms propres. La position des noms propres en emploi appellatif Pour ce qui est des positions (initiale, médiane 2 , finale) des prénoms et patronymes dans le corpus étudié, les résultats suivants ont été obtenus : Position Initiale Médiane Finale Au total Nombre 260 71 223 554 % 47 14 40 100 Voici des exemples pour chaque position dans le corpus cinématographique examiné : 1 Les prénoms et les patronymes seront traités ensemble, car le nombre de patronymes est réduit dans le corpus examiné. 2 Seront considérées comme positions médianes les cas où l’appellatif en questio est précédé et suiv i d’un autre terme. <?page no="232"?> 226 Johanna Isosävi Position initiale : (Un homme à son associé) M à F : Thierry, je pourrais te parler une seconde, s’il te plaît 3 ? (Le double de ma moitié) Positions médianes : (Une femme à son petit ami) F à P.A : Ecoutez, Vincent, je vous rappelle. (Sous le sable) (Un metteur en scène à l’actrice) M à A : Tu sais, Louise, tu es la seule personne avec qui je peux en parler. (La répétition) (Une femme à sa femme de ménage) F à F.M : Juste un dernier effort, Geneviève, pour la télévision et puis après je vous laisse partir. (Je reste ! ) Position finale : (Une femme à sa sœur) F à S : Ça va, Claire ? (Se souvenir des belles choses) Le tableau ci-dessus montre que les prénoms et les patronymes occupent le plus fréquemment la première position (47 %), mais que la position finale, elle aussi, est très fréquente (40 %). Ces résultats correspondent à la constatation de Lagorgette (2006 : 320) qui a étudié les fonctions pragmatiques des termes d’adresse en ancien et moyen français : […] les places de début et de fin de vers sont souvent tenues par les termes d’adresse, produisant un effet de mise en relief - cette présence fortement marquée en début de vers peut d’ailleurs expliquer la perception que l’on a du T.A. [terme d’adresse] comme marque de début de discours. 4 (Lagorgette 2006 : 320) 3 Dans ce travail a été adoptée une convention de transcription très simple qui ne correspond pas à celle employée par exemple au sein de l’analyse conversationnelle (CA). Pour un travail de ce type, je n’ai pas jugé nécessaire de marquer par exemple la prosodie ou les pauses. Seules les marques spécifiques suivantes seront utilisées : […] pour indiquer un passage qui n’est pas cité, et … pour indiquer que le locuteur ne termine pas son propos. Les informations supplémentaires destinées au lecteur se trouveront entre crochets. 4 Or, comme le montre l’étude de Lagorgette (2003 : 58), la période et le type de texte jouent un rôle fondamental : la première position est favorisée en ancien français (60 %), mais le corpus du moyen français comprend plus de variations d’après le type de texte : en prose, la deuxième position l’emporte, alors que la position finale est la plus courante dans les farces en vers (69 %). <?page no="233"?> Tu sais quoi, Michel… 227 Selon l’étude de Détrie (2006 : 98) portant sur les débats de type institutionnel et sur un corpus littéraire, il n’y a pas de position privilégiée pour ce qu’elle appelle « l’apostrophe en modalité assertive ». Dans le corpus étudié, les positions médianes sont rares: seulement 14 % des occurrences. Lagorgette (2003 : 58) fait remarquer que la position d’un appellatif est repoussée si la phrase contient des éléments du genre « interjection, adverbe ou locution ou articulateur logique ». Pourquoi la première et la dernière position sont-elles favorisées ? Il est possible que, dans ces positions, les noms propres en emploi appellatif aient plus de poids, car ils ne se perdent pas parmi d’autres informations de l’énoncé. Vu leur fréquence en position finale, appeler ces appellatifs « marques de début du discours » 5 (cf. Lagorgette ci-dessus) me semble, pourtant, un peu trop limité. On devrait plutôt les appeler « marques de début et de fin du discours ». Les noms propres accompagnant les actes de langage L’étude sur les actes de langage a été fondée par Austin (1962), qui, selon les termes de Kerbrat-Orecchioni (2001 : 9), a découvert le « performatif » : « un énoncé performatif est un énoncé qui, sous réserve de certaines conditions de réussite, accomplit l’acte qu’il dénomme ». Le travail d’Austin sur les actes de langage a été poursuivi par Searle 1979, 1980 [1969]) qui répartit les actes illocutoires en cinq catégories : Nous disons à autrui comment sont les choses (assertifs), nous essayons de faire faire des choses à autrui (directifs), nous nous engageons à faire des choses (promissifs), nous exprimons nos sentiments et nos attitudes (expressifs) et nous provoquons des changements dans le monde par nos énonciations (déclarations). (Kerbrat-Orecchioni 2001 : 20, citant Searle) Selon les résultats de Parkinson (1985 : 36-41), repris par Kerbrat-Orecchioni (1992 : 23-24), les termes d’adresse accompagnent fréquemment les actes de langage suivants : l’interpellation, les salutations, les remerciements et les requêtes. D’après l’étude de Lagorgette (2003 : 63-66) portant sur l’ancien et le moyen français, les termes d’adresse s’utilisent dans les demandes, les ordres, les excuses et les interrogations. A partir de notre corpus, nous avons élargi les listes de Parkinson et Lagorgette. En effet, les noms propres en emploi appellatif apparaissent également dans d’autres actes de langage. Ainsi, dans le cadre de cette étude sera examiné l’usage des noms propres en emploi appellatif dans les actes de langage 5 Ou plutôt de répliques, le « discours » étant ici constitué de dialogues. <?page no="234"?> 228 Johanna Isosävi suivants : l’interpellation, la salutation, les directifs (requêtes et questions), les promissifs, les expressifs (par exemple les remerciements, les excuses et les expressions de sentiments), les assertifs et les déclaratifs. D’après Mondada (1999), l’analyse conversationnelle d’inspiration ethnométhodologique a souligné, plus que les autres approches de l’interaction, « le rôle structurant de la séquentialité » : il s’agit par exemple d’une paire adjacente comme question/ réponse et salutation/ salutation où le premier tour impose des contraintes sur le deuxième, ce que Schegloff & Sacks (1973 : 296) appellent implicativité séquentielle (sequential implicativeness). Les paires adjacentes et l’implicativité séquentielle jouent un rôle important dans les actes initiatif et réactif (par exemple une paire adjacente salutation/ salutation) dans lesquels l’emploi des noms propres en emploi appellatif sera étudié. L’analyse du corpus montre que les noms propres en emploi appellatif apparaissent, en général, soit dans l’acte initiatif - c’est le cas le plus fréquent - soit dans l’acte réactif, et non dans les deux. En d’autres termes, celui qui répond ne fait généralement pas usage du prénom/ patronyme de son interlocuteur, même s’il est question d’un acte de langage dans lequel les termes d’adresse se manifestent fréquemment. Il est possible que l’emploi des appellatifs de la part de deux interlocuteurs dans les actes qui se suivent soit considéré comme excessif. Dans les cas où les prénoms/ patronymes s’emploient aussi bien dans l’acte initiatif que réactif, il s’agit souvent de situations où les interlocuteurs ne se voient pas (au téléphone, un autre derrière une porte, etc.). Commençons l’analyse des actes de langage accompagnant des noms propres en emploi appellatif par l’interpellation avec laquelle le locuteur signale à qui la parole est adressée : (Deux membres d’un groupe théâtral) M1 : Alice ! M2 : Fous-moi la paix. (Mademoiselle) (Marie-Jo, chauffeuse d’ambulance et son patient, Jean-Christophe) M J (derrière la porte) : Jean-Christophe, c’est Marie-Jo. J-C : Entrez, Marie-Jo. (Marie-Jo et ses deux amours) Les exemples ci-dessus illustrent le fait que les noms propres en emploi appellatif se trouvent plus fréquemment dans les actes initiatif et réactif si les interlocuteurs ne se voient pas, comme c’est le cas du deuxième exemple. L’usage des prénoms/ patronymes dans les interpellations s’explique parfois par la présence d’autres personnages : <?page no="235"?> Tu sais quoi, Michel… 229 (Louise à son amie Nathalie lors d’un dîner avec plusieurs personnes) L : Nathalie, j’ai pris deux billets pour Rome… (La répétition) Pour ce qui est des salutations, Kerbrat-Orecchioni (2001 : 110-122) les considère comme des « rituels », c’est-à-dire qu’elles sont « stéréotypées » et que leur fonction est surtout « relationnelle ». En outre, elle appelle l’énoncé du type « (Comment) ça va ? » « salutation complémentaire ». Dans le corpus étudié, les noms propres apparaissent souvent dans les salutations et les salutations complémentaires : (Deux amis, Serge et Said) SA : Salut, Serge ! SE : Qu’est-ce que tu fous là-bas ? (Loin) (Un beau-père et son beau-fils Jérôme) B.P. : Jérôme, ça va ? J : Ça va. (Les portes de la gloire) Quant au premier exemple, on remarque que l’échange de salutations n’est pas forcément symétrique (terminologie de Kerbrat-Orecchioni 2001 : 62). En d’autres termes, cet échange n’obéit pas à la règle de base définie par Schegloff & Sacks (1973 : 296-297) concernant le fonctionnement d’une paire adjacente. Selon cette règle, l’interlocuteur produit son tour en fonction du type de paire dont fait partie le premier tour, surtout dans les séquences initiales (comme les salutations) et finales dans lesquelles leur rôle serait institutionnalisé. Néanmoins, l’étude du corpus montre que cela n’est pas toujours le cas. Dans le premier exemple, la salutation accompagnée du prénom n’est pas suivie d’une salutation mais d’une question sans nom propre. En revanche, dans le deuxième exemple, il s’agit d’une paire adjacente question/ réponse, et le prénom n’apparaît que dans la question. Or, ce qui vient d’être constaté ne signifie pas que l’apparition des noms propres dans les salutations soit la règle. En effet, ils peuvent manquer, par exemple, si les interlocuteurs qui se voient se connaissent bien, ou dans les situations de salutation qui apparaissent après les présentations : (Une femme et son ex-mari se rencontrent pour dîner ensemble) F : Bonsoir. M : Bonsoir. (Le placard) <?page no="236"?> 230 Johanna Isosävi (Michel, sa femme Claire, l’ancien camarade d’école de Michel, Harry, et la fiancée de celui-ci, Prune) M à C : Je te présente Harry. C à H : Bonjour. Claire. H à C : Bonjour. Harry Balestero. Prune, ma fiancée. M et C à P : Bonjour. (Harry, un ami qui vous veut du bien) Il semble qu’en français, on préfère ne pas répéter excessivement les noms propres en emploi appellatif. Mentionnons aussi un autre type de situation lié aux salutations. Il s’agit de la vérification de l’identité, par exemple au téléphone, qui peut être considérée comme une sorte de salutation abrégée : (Un homme laisse un message sur le répondeur de sa nouvelle connaissance Rose) H : Rose, Rose, c’est Félix. C’est Félix. Appelez-moi. (Décalage horaire) Poursuivons avec les directifs, c’est-à-dire les requêtes, ordres et questions. Kerbrat-Orecchioni (2001 : 84-85) distingue la « demande d’un dire (question) » et la « demande d’un faire » qu’elle appelle requête ; pour elle, l’ordre n’est qu’un type de requête. Il est à noter que ces actes de langage peuvent être exprimés de manière directe ou indirecte (cf. aussi Kerbrat-Orecchioni 2001 : 34). Par exemple, les requêtes n’apparaissent pas forcément sous forme d’un impératif, mais peuvent aussi prendre la forme d’une assertion, d’une question, etc. C’est la fonction pragmatique de l’énoncé qui est décisive. Soient les exemples suivants: (Un avocat et sa cliente) A : Ecoute, Marie. Il faut que je te parle sérieusement. C : Je t’écoute. (Sous le sable) (Marie Do et sa femme de ménage Geneviève) M.D : Vous ne pouvez pas éteindre cette radio, Geneviève ? G : […] j’en ai marre moi, mais toutefois ça m’emmerde de vous laisser seule. (Je reste ! ) (Un vieux couple, Georges et Mamyvonne) M : Georges, la porte ! G : J’y vais, Mamyvonne. (Je reste ! ) <?page no="237"?> Tu sais quoi, Michel… 231 Dans le premier exemple, la requête est exprimée de manière directe à l’aide d’un impératif. Par contre, dans le deuxième exemple, elle est réalisée avec une question qui ressemble plutôt à un ordre pour la femme de ménage, et dans le troisième exemple, la réalisation d’une requête se fait de manière très indirecte : en énonçant « la porte » accompagné du prénom de son mari, la femme ne veut pas dire qu’elle reconnaît l’existence de la porte, mais elle veut que son mari l’ouvre. Kerbrat-Orecchioni (2001 : 99-100) constate que la présence d’un terme d’adresse au début de l’énoncé aide dans l’interprétation de la valeur de l’acte de langage en question. Le mari s’engage dans cette tâche par un promissif accompagné du prénom de sa femme. Le couple ne se voit pas, ce qui peut favoriser l’usage des nom propres aussi bien dans l’acte initiatif que réactif. Selon Lagorgette (2003 : 64), les appellatifs en général « visent à rendre plus acceptable le perlocutoire sous-entendu par le locuteur en position de demande ». Les prénoms et patronymes apparaissent aussi dans les questions, qui sont, d’après Kerbrat-Orecchioni (2001 : 87-88) un acte menaçant aussi bien pour le questionné (il est obligé d’énoncer son opinion ou le manque de celle-ci) que pour le questionneur (il avoue qu’il lui manque cette information) : (Claire et Harry, l’ancien camarade d’école du mari de Claire) H : Claire, honnêtement, ça ne vous dérange pas ? C : Non, non, pas du tout. (Harry, un ami qui vous veut du bien) Notons aussi les quasi-interrogatives (cf. Kerbrat-Orecchioni 2001 : 90-91) qui sont une sorte de demande de confirmation, comme c’est le cas dans l’ouverture téléphonique suivante : (Un couple amoureux, Michel et Hélène au téléphone) H : Michel ? M : Hélène, mais qu’est-ce qui se passe ? (Mortel transfert) Comme les requêtes (cf. ci-dessus), les questions peuvent, elles aussi, être exprimées de manière indirecte : (Un homme à son ami) H : Serge, ne me dis pas que tu as dépensé l’argent. (La vérité si je mens 2) Dans l’exemple ci-dessus, l’assertion équivaut, en réalité, à une question du genre « Serge, tu as dépensé l’argent ? », et le locuteur attend une réponse. L’usage des noms propres en emploi appellatif peut également être lié à la mécanique de la conversation. On pense ici aux tours de parole (v. aussi Sacks, <?page no="238"?> 232 Johanna Isosävi Schegloff & Jefferson 1974). En pratique, les locuteurs distribuent/ prennent/ gardent les tours de parole ou exhortent l’interlocuteur à intervenir (par exemple sous forme d’interrogation, cf. aussi Havu & Isosävi, à paraître). Comme le constate Mondada (2001 : 8, 10), le tour de parole est loin d’être une unité fixe : il est virtuel et dynamique, « un accomplissement pratique et interactionnel des participants », ce qui se confirme par l’analyse du corpus (cf. ci-dessous). Avec une interrogation, le locuteur vise, par exemple, à faire intervenir son allocutaire. Dans ce cas-là, comme le font remarquer Schegloff & Sacks (1973 : 296), l’interlocuteur est censé profiter de la possibilité de parler et donner sa réponse (l’implicativité séquentielle, v. ci-dessus). Il s’agit, selon eux, d’une paire adjacente (question/ réponse), qui apparaît librement lors d’une conversation. Or, comme le font noter Sacks, Schegloff & Jefferson (1974 : 717), la première partie d’une paire adjacente (par exemple une question) en tant que telle ne distribue pas le tour de parole à un interlocuteur. Selon ces chercheurs, le moyen peut-être le plus important est d’y ajouter un terme d’adresse : (Le docteur de Claire et Claire qui est venue le voir avec sa sœur) D : Alors depuis un mois, Claire, vous courez un peu après les mots, c’est ça ? (Se souvenir) Avec le prénom qui accompagne sa question, le docteur encourage la patiente (et la sœur de celle-ci) à prendre le tour de parole et à donner une réponse. A l’aide d’une question accompagnée d’un nom propre, le locuteur peut aussi essayer de réorienter la discussion sur un autre sujet: (Dîner chez les amis: Marie, Amanda et Vincent) V : Vous avez toujours fait du sport ? M : Oui quand j’étais en Angleterre. Et après j’ai rencontré mon mari… A : Encore un peu de salade, Marie ? M : Ah oui, elle est délicieuse. J’aimerais bien avoir tes talents de cuisinière. V : Vous devez avoir d’autres talents, non ? (Sous le sable) Dans l’exemple ci-dessus, Marie mentionne son mari, mais son amie Amanda ne veut pas que la conversation continue ainsi. En effet, le mari de Marie a disparu, mais elle ne l’accepte pas : elle continue à vivre comme s’il était <?page no="239"?> Tu sais quoi, Michel… 233 toujours là. On voit que la réorientation du discours par Amanda est réussie, et un autre sujet est alors abordé. Passons aux expressifs (cf. ci-dessus) qui peuvent être accompagnés de noms propres en emploi appellatif. Il s’agit par exemple de remerciements, d’excuses et de félicitations. L’excuse et le remerciement ont été classés par Kerbrat-Orecchioni (2001 : 122) parmi les rituels, et elle pense qu’ils sont particulièrement représentatifs du face-work (cf. aussi Brown & Levinson 1987). Soient les exemples suivants : (Le patron, Monsieur Vierhouten, et son employé, Romain) R : Monsieur Vierhouten ! Je m’en vais. M.V. : Oui, merci, Romain. Vous étiez parfait, comme d’habitude. (La vérité si je mens 2) (Philippe et Nathalie, la sœur de sa petite amie) N : Excusez-moi, Philippe, mais là aujourd’hui j’ai pas la preuve que je peux avoir totalement confiance en vous. P : Non, attendez. Claire a pris le bus toute seule, elle le prend trois fois par semaine ! (Se souvenir des belles choses) (Le patron, Monsieur Rouet, et le stagiaire, Franck) P : Félicitations, Franck. Tu as réussi là où nous avons échoué. F : Ne me moquez pas. (Ressources humaines) Les prénoms ou patronymes semblent accompagner les remerciements, surtout quand on s’adresse à un inférieur. Les excuses accompagnées de noms propres en emploi appellatif apparaissent particulièrement si la relation entre les interlocuteurs est plutôt distante. A l’aide des expressifs, le locuteur exprime aussi d’autres sentiments ou attitudes envers son interlocuteur : il peut être question d’amour, de satisfaction, de mécontentement, etc., et les noms propres peuvent les accompagner : (Une femme à son mari) F : Tu es malade, Félix, il faut te soigner. (Le placard) (Un docteur à sa patiente qui a passé quelques années dans l’institution) D : Je suis content pour vous, Angélique. (A la folie…pas du tout) <?page no="240"?> 234 Johanna Isosävi (Thierry à l’enseignant de la sœur de sa femme) T : C’est génial, Boris. (Le double de ma moitié) Liés à une intonation appropriée, les noms propres employés seuls sont aptes à marquer des fonctions pragmatiques. Ce type d’usage a déjà été mentionné par Perret (1970 : 116) qui souligne, en plus de l’intonation, les questions situationnelles : un appellatif peut servir à donner la parole, appeler l’attention ou demander de se taire. Dans le corpus examiné, un nom propre tout seul peut exprimer par exemple un reproche : (Monsieur Dufayel et l’aide de l’épicier, Lucien) D : « Monsieur » Collignon ? Lucien ! L : J’ai pas fait exprès, Monsieur Dufayel, j’ai pas fait attention. (Le fabuleux destin d’Amélie Poulain) Dans l’exemple ci-dessus, Lucien comprend que son prénom énoncé par Monsieur Dufayel avec une intonation forte équivaut à un reproche, et il commence à se défendre. L’usage des noms propres en emploi appellatif dans les assertions peut avoir différentes fonctions pragmatiques. Il est possible que les prénoms/ patronymes s’emploient dans les assertions pour exprimer un état de choses dont la fonction pragmatique n’est pas celle d’une requête, d’une question, etc. (cf. ci-dessus). Le but du locuteur peut être de souligner qu’il s’agit de quelque chose que son interlocuteur a dit ou fait : (Didier et Aurélie qui ont eu une liaison) A : Je vous aime. […] D : Aurélie, vous dites que vous m’aimez. Moi, Aurélie, je vous aime pas. (Rien sur Robert) Dans l’exemple ci-dessus, Didier souligne que c’est Aurélie qui l’aime - cette constatation se base sur ce qu’Aurélie vient d’énoncer. Cela ne signifie pas qu’il aime Aurélie. Il le déclare clairement dans l’expressif qui suit : « Moi, Aurélie, je vous aime pas ». Dans les assertions, les prénoms et les noms de famille semblent aussi être liés à certaines structures, comme aux assertions oui/ non : (Patiente et infirmière) P : Je la connais ? I : Non, Michelle. C’est une nouvelle. (Se souvenir des belles choses) <?page no="241"?> Tu sais quoi, Michel… 235 (Un commissaire au criminel Ruby) C : Oui, Ruby, c’est Vogel que […]. (Tais-toi) La deuxième structure à laquelle les noms propres en emploi appellatif sont souvent liés est tu sais / vous savez (quoi) dont la fonction est d’annoncer une information et de préparer l’interlocuteur à faire attention à ce qui sera dit : (Un patron à son employé Michel) P : Tu sais quoi, Michel. Si tu prenais ton boulot un petit peu moins par-dessus la jambe, j’accepterais peut-être de t’écouter. (Les portes de la gloire) (Martin à la copine de son frère) M : Vous savez, Alice. Moi aussi, j’ai faim. (Alice et Martin) Dans le corpus examiné, les structures avec tutoiement sont beaucoup plus courantes que celles avec vouvoiement. Cela peut s’expliquer, tout simplement, par la plus grande fréquence de la forme d’adresse T + prénom. Les déclaratifs (cf. la classification de Searle ci-dessus) liés aux prénoms et patronymes sont rares dans le corpus étudié: (Un docteur à sa secrétaire) D : Vous êtes virée, Anita ! (A la folie…pas du tout) En déclarant « Vous êtes virée, Anita », le docteur termine le contrat de travail de sa secrétaire. Selon Lagorgette (2003 : 63), l’emploi des termes d’adresse dans un corpus de l’ancien et du moyen français est lié aux situations de FTA (Face Threatening Act, dans la terminologie de Brown & Levinson 1987), c’est-àdire aux situations qui sont menaçantes pour la « face » des locuteurs (par exemple requête, question, etc., cf. aussi ci-dessus). Or, comme nous venons de le voir, les noms propres en emploi appellatif dans le corpus étudié accompagnent également des attitudes positives que le locuteur exprime envers son allocutaire. L’étude du corpus montre que les noms propres en emploi appellatif peuvent accompagner de nombreux actes de langage : les interpellations, les salutations, les directifs (requêtes, questions), les expressifs (le remerciement, l’excuse, les félicitations et différents types d’expression de sentiments), les promissifs et les déclaratifs. Or l’apparition des noms propres dans ces actes de langage n’est pas de règle. Il semble qu’un excès de noms propres en em- <?page no="242"?> 236 Johanna Isosävi ploi appellatif soit évité : ils apparaissent soit dans l’acte initiatif, soit dans l’acte réactif et rarement dans les deux. La répétition des noms propres en emploi appellatif Les noms propres en emploi appellatif peuvent aussi être répétés. Avec la répétition, le locuteur signale des fonctions pragmatiques spécifiques. Dans la majorité des cas, il s’agit d’un appel, c’est-à-dire que le locuteur insiste pour que son interlocuteur fasse ou dise quelque chose. Dans le corpus étudié, ces situations apparaissent typiquement au sein d’un couple amoureux : (Un mari à sa femme Pauline) M : Pauline, Pauline, attends ! M : Pauline, laisse-moi t’expliquer ! C’était une erreur ! M : Pauline, je préviens : tu montes dans cette voiture, c’est terminé ! M : Pauline, je vais brûler ta collection de taureaux ! (Le boulet) (Félix laisse un message par téléphone à Rose qu’il aime) F : Je veux pas être un souvenir, Rose. F : Et bien arrêtons maintenant le film, Rose. F : Rose, où que vous soyez quand vous aurez ce message… F : Prenez le prochain vol, Rose. F : Et Rose, j’oubliais : Je suis complètement amoureux de vous. (Le décalage horaire) Dans le premier exemple, le mari veut empêcher sa femme Pauline de partir, et il continue à répéter le prénom de celle-ci. L’appel de l’homme finit par une menace. Dans le dernier exemple, l’homme laisse un message à la femme qu’il aime : il veut qu’elle vienne chez lui. A la différence du premier exemple, cet appel se termine avec une déclaration d’amour. La répétition des noms propres en emploi appellatif peut être liée aussi aux relations où le locuteur occupe une position plus élevée que son interlocuteur qu’il veut conseiller : (Un beau-père et son futur beau-fils, Jérôme) B.P : Jérôme, ça va ? J : Ça va. B.P : Elle a besoin d’énormément d’amour elle, Hélène, Jérôme. B.P : Il faut baiser, Jérôme. (Les portes de la gloire) <?page no="243"?> Tu sais quoi, Michel… 237 (Le psychiatre à son patient Michel) P : Vous vous foutez de qui, Michel ? P : Michel, la séance est terminée. […] P : Vous n’êtes pas obligé d’en faire autant, Michel. […] P : Maintenant partez, Michel. P : Adieu, Michel. (Mortel transfert) Dans le premier exemple, le futur beau-père donne des conseils sur la manière dont le futur gendre devrait s’occuper de sa future épouse, Hélène. Avec la répétition du prénom de son futur gendre, le futur beau-père souligne que les conseils sont destinés à Jérôme et qu’il existe une différence hiérarchique entre eux ; son attitude envers Jérôme est condescendante. Dans le deuxième exemple, la position inférieure du patient envers son psychiatre est très claire : le psychiatre pointe l’arme en direction de son patient et le menace. Avec la répétition du prénom de son patient, le psychiatre souligne que c’est lui qui a le pouvoir et que le patient doit obéir à ses exigences. Dans le corpus étudié apparaît un dialogue illustrant plusieurs fonctions de la répétition des noms propres en emploi appellatif. Notons que les cas de répétition des noms propres dans l’acte initiatif et réactif sont rares : (François Pignon rend visite à son collègue Félix qui est soigné dans une institution) FE : Oh, Pignon. FR : Tu vas bien, Félix ? FE : T’es venu me rendre visite. FR : Il faut que tu reviennes à la boîte, Félix. [François fait l’éloge de Félix et celui-ci se met à pleurer] FE : Arrête, François. FR : Reviens vite, Félix, c’est promis ? FE : C’est promis, François. [François part et Félix l’appelle] : François. FR : A bientôt, Félix. (Le placard) Lorsque les deux collègues, François et Félix, se voient dans l’institution où est soigné Félix après une dépression nerveuse, ils se répètent mutuellement leurs prénoms. Notons que Félix emploie une fois le patronyme de son collègue (« Pignon ») ; dans les autres cas, les prénoms s’utilisent de manière réciproque. Il semble que, lors de cet échange, les noms propres en emploi ap- <?page no="244"?> 238 Johanna Isosävi pellatif aient été ajoutés dans tous les actes de langage où ils sont possibles, comme l’interpellation (« François », « Oh, Pignon »), la salutation (« A bientôt, Félix »), la salutation complémentaire (« Tu vas bien, Félix ? »), la requête (« Il faut que tu reviennes à la boîte, Félix », « Arrête, François », « Reviens vite, Félix… ») et le promissif (« C’est promis, François »). Il n’existe pas vraiment de différence entre la fréquence de l’usage des noms propres par les deux collègues : François fait usage du prénom de Félix quatre fois, et Félix du prénom/ patronyme de François trois fois. On pourrait penser que François occupe une position supérieure par rapport à son collègue qui se trouve dans l’institution, et la répétition du prénom de Félix semble quelque peu condescendante envers lui, l’ancien chef du personnel qui n’est plus comme il était. La répétition du prénom de François par Félix, par contre, pourrait s’expliquer par le fait qu’il s’accroche à son collègue qui est venu le voir et qu’il montre sa satisfaction quant à la visite rendue justement par François. En effet, avant sa dépression nerveuse, Félix avait fait beaucoup d’efforts pour montrer à François qu’il n’avait rien contre les homosexuels (François avait prétendu être homosexuel pour ne pas être renvoyé). La répétition des prénoms/ patronymes en emploi appellatif peut donc avoir différentes valeurs pragmatiques spécifiques dont les plus courantes sont l’appel et le fait de montrer sa supériorité envers l’interlocuteur. Conclusion L’étude du corpus cinématographique montre une grande variété de situations dans lesquelles les noms propres s’emploient en emploi appellatif. Dans le corpus examiné, ils apparaissent le plus fréquemment soit en position initiale, soit en position finale, et ils peuvent être considérés comme « marques de début ou de fin d’énoncé ». Dans l’échange, ils apparaissent le plus souvent dans l’acte initiatif ou dans l’acte réactif et non dans les deux. Quand les noms propres se trouvent dans les deux actes, cela s’explique souvent par le fait que les interlocuteurs ne se voient pas. Les noms propres en emploi appellatif accompagnent de nombreux actes de langage : l’interpellation, la salutation et la salutation-complémentaire, les directifs (requêtes et questions), les promissifs, les expressifs (l’excuse, le remerciement, l’expression de différents types de sentiments), et les assertifs (surtout liés aux structures oui/ non ou tu sais / vous savez (quoi)). Même si la présence d’un nom propre aide dans l’interprétation d’un acte de langage, son apparition n’est pas de règle. Le prénom/ patronyme peut prendre une valeur pragmatique à lui seul: par exemple employé avec une intonation ap- <?page no="245"?> Tu sais quoi, Michel… 239 propriée, il peut exprimer diverses attitudes tel qu’un reproche. Avec la répétition des noms propres, le locuteur exprime différentes valeurs pragmatiques comme le fait d’appeler quelqu’un, la supériorité ou la condescendance. Les noms propres en emploi appellatif jouent un rôle aussi dans la mécanique de la conversation (distribution des tours de parole, (ré)orientation du discours). Reste la question de savoir si les résultats obtenus dans le corpus cinématographique examiné correspondent à l’emploi des noms propres en emploi appellatif dans la langue parlée. Le problème réside dans le fait qu’il est quasiment impossible de constituer un corpus identique d’oral spontané, celuici ne permettant pas l’accès aux situations intimes. Or, sans oublier ces restrictions, mentionnons que dans un travail antérieur (Havu & Isosävi, à paraître), nous avons pu constater que l’usage des appellatifs dans un corpus oral général semblait être plus rare que dans un corpus cinématographique. Il est possible que dans un discours fabriqué oralisé, les appellatifs soient plus fréquemment utilisés pour montrer explicitement au spectateur à qui la parole est adressée et pour rappeler au spectateur les noms des personnages. Notons que l’emploi des noms propres en emploi appellatif diffère d’une langue romane à l’autre, comme le montre l’étude contrastive (français-italien) de Havu (à paraître) 6 . Bien que dans ces deux langues, les noms propres en emploi appellatif (ainsi que d’autres appellatifs) s’utilisent dans différents actes de langage et dans la mécanique de la conversation, leur fréquence n’est pas toujours la même. Il serait intéressant de faire une comparaison des stratégies d’adresse dans plusieurs langues romanes. Comme les résultats qui viennent d’être présentés concernent uniquement la langue du cinéma, il serait important d’appliquer ces analyses à d’autres corpus, en particulier à un corpus de la langue spontanée - dans la mesure où il est possible d’obtenir un corpus comparable. De plus, une étude plus détaillée sur l’absence de noms propres dans des actes de langage donnerait plus d’information sur leurs contexte et conditions d’emploi. Corpus cinématographique A la folie… pas du tout (2002) : Laetitia Colombani A la place du cœur (1998) : Robert Guédiguian Alice et Martin (1997) : André Téchiné Betty Fisher et autres histoires (2001) : Claude Miller Décalage horaire (2002) : Danièle Thompson 6 Cette étude se base sur des dialogues français et italiens oraux (non cinématographiques). <?page no="246"?> 240 Johanna Isosävi Dis-moi que je rêve (1998) : Claude Mouriéras / Philippe Carcassonne Froid comme l’été (2002) : Jacques Maillot Généalogies d’un crime (1996) : Raoul Ruiz Harry, un ami qui vous veut du bien (2000) : Dominik Moll Je reste ! (2003) : Diane Kurys La répétition (2001) : Catherine Corsini La vérité si je mens 2 (2001) : Thomas Gilou Le boulet (2002) : Alain Berbérian & Frédéric Forestier Le double de ma moitié (1999) : Yves Amoureux Le fabuleux destin d’Amélie Poulain (2001) : Jean-Pierre Jeunet Le goût des autres (2000) : Agnès Jaoui Le placard (2001) : Francis Veber Les portes de la gloire (2001) : Christian Merret-Palmair Les rois mages (2001) : Didier Bourdon & Bernard Campan Loin (2001) : André Téchiné Mademoiselle (2001) : Philippe Lioret Marie-Jo et ses deux amours (2002) : Robert Guédiguian Mortel transfert (2001) : Jean-Jacques Beineix Nathalie (2003) : Anne Fontaine Ressources humaines (1999) : Laurent Cantet Rien sur Robert (1999) : Pascal Bonitzer Romance (1999) : Catherine Breillat Se souvenir des belles choses (2002) : Zabou Breitman Sex is comedy (2002) : Catherine Breillat Sous le sable (2000) : François Ozon Tais-toi (2003) : Francis Veber Tanguy (2001) : Étienne Chatiliez Taxi 2 (2000) : Gérard Krawczyk Une hirondelle a fait le printemps (2001) : Christian Carion Bibliographie Abecassis, Michaël (2002) : A social study of address patterns in the dialogues of 1930s French films. 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Die Bearbeitung mündlicher Daten <?page no="251"?> 12. Entrer dans l’anonymat. Étude des « entités dénommantes » dans un corpus oral Iris Eshkol (Université d’Orléans - LLL) Introduction L’enquête Sociolinguistique à Orléans (désormais ESLO1), menée entre 1968 et 1971, a permis la constitution d’un grand corpus de français oral connu sous le nom de Corpus d’Orléans. Les objectifs de ce projet étaient de mettre à disposition un grand corpus de français oral spontané pour des études en linguistique et en didactique. Le Corpus d’Orléans comprend environ 200 interviews référençant les propriétés sociolinguistiques des locuteurs et des situations, soit au total plus de 300 heures de parole (environ 4 500 000 mots) incluant pour moitié des entretiens en face à face et pour moitié une gamme d’enregistrements variés (conversations téléphoniques, réunions publiques, transactions commerciales, repas de famille, entretiens médico-pédagogiques, etc.). En partant des acquis d’ESLO1, une nouvelle enquête, dénommée ESLO2, a été mise en chantier par le CORAL (Centre Orléanais de Recherche en Anthropologie et Linguistique, EA 3850, devenu Laboratoire Ligérien de Linguistique en 2008). Réunis, ESLO1 et ESLO2 formeront une collection de 700 heures d’enregistrement, soit plus de 10 millions de mots dont l’objectif premier est d’être mis à la disposition de la communauté scientifique et d’un plus large public en rendant ce corpus accessible par internet. La disponibilité effective répond à une préoccupation actuelle forte des recherches en linguistiques. 1 Dans un premier temps, en 2005, le CORAL a entrepris de reformater le corpus ESLO1 afin de le rendre compatible avec les méthodes et les pratiques actuelles. Cette exploitation du corpus se découpe en sept étapes : numérisation, gestion du corpus et des métadonnées (les données qui permettront l’identification du contenu, la description complète de son mode de production et les caractéristiques techniques du format), transcription synchronisée sur le signal avec une sortie au format XML, étiquetage, anonymisation, interface de requête, diffusion. Diffuser le Corpus d’Orléans selon les techniques actuelles, implique une démarche fondée sur de « bonnes pratiques » juridiques et éthiques. Ce travail a été fait en partenariat avec le pro- 1 Par exemple les projets ASILA, EPML 50, CATCOD, ANR corpus, CLAPI, PFC, ESLO, Programme Corpus de la parole. <?page no="252"?> 246 Iris Eshkol gramme « Corpus de la parole » de la DGLFLF-MCC et du CNRS. Il reprend les préconisations de l’ouvrage Corpus oraux, Guide des bonnes pratiques 2006 émanant d’un groupe de travail constitué de linguistes, juristes, informaticiens et conservateurs. Ainsi, si pour des analyses scientifiques précises, le corpus brut reste le seul objet d’analyse possible, la diffusion par internet requiert un corpus anonymisé. L’objectif du projet de construire un portrait sonore de la ville et de ses habitants implique à un haut degré des propos dont la diffusion demande une extrême prudence (informations personnelles, confidences, avis exprimés, etc.). L’état de l’art en 1970 n’incitait pas à s’assurer que les personnes enregistrées étaient disposées à donner leur autorisation pour une exploitation de leurs paroles. Bien que l’on parle souvent d’anonymisation, la question légale concerne principalement l’assurance qu’il sera impossible d’identifier des personnes. Juridiquement l’anonymisation sert à qualifier l’opération par laquelle se trouve supprimé dans un ensemble de données, recueilli auprès d’un individu ou d’un groupe, tout élément qui permettrait l’identification de ces derniers. Le nom propre n’est donc pas le seul élément qu’il faut prendre en compte. On pourrait parler de « dépersonnalisation » des données, comme le fait la loi fédérale allemande sur la protection des données à caractère personnel du 23 mai 2001 (Baude et al. 2006). Bien sûr il ne s’agit pas de rendre totalement impossible l’identification d’un locuteur (il faudrait alors brouiller la voix sur l’ensemble de l’enregistrement, ce qui rendrait toute analyse linguistique impossible) mais il convient de concevoir des corpus aux formes variables et adaptables à différents contextes d’exploitation. Ce travail qui permet d’échapper à l’alternative entre données disponibles et données inaccessibles nécessite de repérer et de classer les données porteuses d’identification en leur attribuant le cas échéant « une charge identificatrice potentielle » relative aux contextes de production et d’exploitation. Dans cet article, nous nous interrogerons sur le rôle qu’occupent ces éléments dans le discours oral, le rôle des noms propres dans le processus d’identification, les différents processus d’identification que permet le langage, la diversité lexicale de ces éléments, les différentes informations selon lesquelles on peut identifier une personne et enfin sur la possibilité du traitement automatique de ces éléments dans le cadre de l’anonymisation des corpus oraux. Plusieurs stratégies d’identification du locuteur Selon le Dictionnaire d’analyse du discours, « l’identité résulte, à la fois, des conditions de production qui contraignent le sujet, conditions qui sont inscrites dans la situation de communication et/ ou dans le préconstruit discur- <?page no="253"?> Entrer dans l’anonymat 247 sif, et des stratégies que celui-ci met en œuvre de façon plus ou moins consciente » (Charaudeau & Maingueneau 2002 : 300). Les auteurs distinguent une identité psychosociale consistant en traits qui définissent le sujet selon son âge, son sexe, son statut, etc. et une identité discursive du sujet énonciateur « qui peut être décrite à l’aide de catégories locutives, de modes de prise de parole, de rôles énonciatifs et de modes d’interventions » (ib.) Nous n’allons pas nous intéresser, dans cette étude, aux stratégies discursives que choisit le sujet parlant pour se construire une identité : sa manière de prendre la parole, de thématiser ses propos, d’organiser son argumentation. De la même manière, nous laisserons de côté, pour le moment, d’autres strates de l’identification du locuteur dans le discours : • l’une où le locuteur ne s’identifie pas du tout (les vérités générales, les descriptions « objectives ») ; • les déictiques qui « concourent à situer l’énoncé » (Dubois 1973 : 137) et qui renvoient « à la situation spatio-temporelle du locuteur ou au locuteur lui-même » (Rey, Dictionnaire historique de la langue française) ; • des indications sur la personne par des marques lexicales et morphologiques (par exemple le féminin pour une femme, le tutoiement de l’enquêteur qui indique un degré de familiarité) ; • la voix. Notre objectif est d’étudier des éléments dans le discours du locuteur permettant son identification par un éventuel utilisateur du corpus. Nous appelons ces éléments entités dénommantes. Les entités dénommantes servent à identifier le locuteur en le mentionnant par son nom ou en représentant certains de ses traits ou de son quotidien. Dans la suite de cet article, nous préciserons cette définition, ainsi que la nature des éléments identifiants. La notion d’entité dénommante Il est difficile de rendre compte du mécanisme cognitif en jeu dans le processus de reconnaissance d’un individu. Prenons l’exemple de la reconnaissance des visages où il n’est pas toujours si aisé de décrire verbalement ce qui a conduit à la reconnaissance d’une personne et quels critères y ont contribué. Picoche (1986 : 129) dit au sujet des verbes savoir et connaître: Il est parfaitement possible de dire d’une part : je connais cet enfant-là, je le connais bien, même, mais je ne sais ni son adresse, ni sa date de naissance, ni même son nom de famille, et d’autre part, je sais que cet enfant s’appelle Paul Dupont, qu’il habite rue Victor-Hugo, qu’il est né en 1957, que ses parents sont postiers, […], mais à vrai dire, je ne le connais pas. <?page no="254"?> 248 Iris Eshkol Le processus d’anonymisation du corpus va en quelque sorte simplifier la tâche, car on cherchera des indices, des traces « visibles » qui permettront d’identifier le sujet parlant dans le discours. La reconnaissance du locuteur semble passer par la connaissance de certaines de ses propriétés caractéristiques. On peut supposer qu’une entité dénommante (nom rare, handicap, caractéristique particulière) ou une série de ces entités (nom, métier, lieu de travail, loisir, etc.) est associée à un individu particulier dans la mémoire à l’aide d’un certain lien dénominatif qui sera réactivé lors de leur apparition dans le discours. Il faut prendre en considération les facteurs contextuels qui entourent l’énonciation de ces entités. C’est le contexte qui permettra de réduire le champ d’application de ces éléments à un seul porteur, de le distinguer des autres référents possibles comme dans le cas d’utilisation des noms propres au lieu du prénom ou de l’anthroponyme seuls ou d’une description de l’individu. L’identification peut se faire grâce aux connaissances que l’utilisateur du corpus maîtrise concernant le locuteur ou la personne mentionné dans le discours de celui-ci. Plusieurs études linguistiques parlent des traits caractéristiques et définitoires d’un objet. Nous avons cité Charaudeau & Maingeneau qui distinguent les deux types d’identité du sujet. En sémiotique narrative, Hamon (1977), utilise le terme de « qualification différentielle » pour la série de traits indicateurs de l’importance des personnages dans les romans (descendant d’une famille représentée dans le même roman, porteur d’un nom propre, la description physique et psycho-sociologique, etc.) qui distinguent un personnage des autres. Ces derniers ne doivent pas se voir attribuer ces propriétés ou seulement partiellement. Ce fait permet à ce personnage d’être considéré comme le héros. En linguistique cognitive, Jonasson (1994 : 141) déclare à propos des noms propres: La description des particuliers désignés par les Npr est donc en partie comparable à celle des classes dénotée par les Nc. Elle comporte l’insertion de l’item dans une taxinomie, suivie de la spécification des propriétés typiques permettant son identification et éventuellement accompagnée de l’indication des associations culturelles. Selon nous, les entités dénommantes sont les éléments descriptifs qui permettent de distinguer le sujet parlant des autres et, par conséquent, de le reconnaître. Pour identifier le locuteur, il suffit de le nommer (s’il s’agit d’un nom rare) et/ ou de le décrire par certaines de ses caractéristiques. Les noms propres font donc partie de ces entités au même titre que des noms communs. La distinction entre nom propre et nom commun n’est pas pertinente dans le cadre de notre étude par le fait même que les noms propres et les noms communs fonctionnent de concert pour désigner un référent. <?page no="255"?> Entrer dans l’anonymat 249 Des études linguistiques ont montré (Jonasson 1994, Leroy 2004) qu’il est difficile de distinguer nettement le nom propre du nom commun quels que soient les critères adoptés (la majuscule, l’impossibilité de traduction, l’absence de l’article, l’incompatibilité avec des déterminants, la mono-référentialité, le manque de sens, etc.). Leroy (2004 : 30) critique la thèse de Kripke (1972) qui « s’appuie sur l’idée que les noms propres ne sont pas descriptifs, qu’ils ont une fonction de désignation et d’identification pures, et sont de simples étiquettes posées sur des éléments du réel, ne disant rien de ces éléments » et met en doute cette notion de « l’unicité référentielle » pour le nom propre en donnant comme exemple : • des noms propres qui renvoient vers plusieurs référents (M. Dubois) ; • des noms propres renvoyant à la catégorie des référents : Il y a souvent un Ernest Backes derrière les scoops. Un anonyme blessé, autodidacte, un temps favori des puissants, éjecté sans égards ensuite, qui règle ses comptes au nom d’un combat désintéressé pour la justice et la démocratie . (Leroy 2004 : 23) • des noms propres existant linguistiquement sans désigner des individus réels (personnage mythologique) ; • des noms communs assurant une désignation unique (lune) : Ce critère de l’unicité référentielle est donc lui aussi discutable, bien qu’en partie fondé. S’il correspond bien au fonctionnement du nom propre, il ne peut suffire à le définir ni à en délimiter la catégorie, ne serait-ce que parce que le nom commun y répond également dans certains cas, et que le nom propre y échappe dans d’autres cas. (Leroy 2004 : 24) Nous pouvons ajouter d’autres exemples contredisant la thèse de Kripke : • les noms propres n’assurent pas seulement l’efficace désignation d’un référent du monde. En désignant quelqu’un par son prénom ou par son statut (Madame) on ajoute une information sur ses origines ou son statut civil. Ainsi, les noms propres peuvent aussi décrire un référent du monde ; • l’acte de désignation dépend fortement du contexte de l’énonciation. La prise en compte du contexte s’avère encore plus importante dans le cas du dialogue. Un nom de lieu, par exemple, n’a pas la même valeur s’il est présent dans la réponse sur les origines du locuteur ou s’il se trouve dans la réponse à la question sur les lieux où on parle bien le français. De la même façon, un toponyme faisant partie du nom de l’institution (Collège de France) ne renvoie plus vers un lieu ; • enfin, comme l’a mentionné Leroy, les noms communs peuvent également désigner un référent. Il ne s’agit pas seulement d’une description définie : le boucher vient tout à l’heure (si l’on est dans un petit village qui n’a qu’un boucher), mais aussi d’une série de descripteurs qui dans un <?page no="256"?> 250 Iris Eshkol contexte donné peuvent ensemble, partiellement ou en combinaison avec des noms propres, permettre l’identification du locuteur. Jonasson (1994 : 138) montre que le nom propre ne peut pas être considéré seulement dans son emploi référentiel. Elle distingue les noms propres « connus », « historiques », des noms propres « familiers » comme Paul, Marie, etc. qui « sont souvent associés à de nombreux particuliers […] mais désignent dans un champ restreint (famille, classe, bureau, études, vie privée, village, etc.) un seul ou un nombre limité de particuliers ». Jonasson (1994) et Kleiber (1981) mentionnent la difficulté d’interpréter ces noms sans ajout d’autres renseignements sur la relation personnelle, par exemple, entre le locuteur et le référent visé (Paul, c’est mon fils). On a donc besoin d’une certaine extension du contexte pour pouvoir leur associer un référent. Ainsi, le repérage du référent se fait à partir de divers types de connaissances (linguistiques, métalinguistiques et encyclopédiques) qui, d’une manière ou d’une autre, relèvent toutes du contexte, puisqu’elles sont supposées être présentes chez les sujets parlants au moment de l’énonciation. Avant de passer à l’analyse du corpus, nous aimerions faire quelques remarques sur le choix du terme « entités dénommantes ». Selon les dictionnaires, désigner c’est « indiquer de manière à faire distinguer de tous les autres par un geste, une marque, un signe » (Le Nouveau Petit Robert, 1993). Dénommer c’est « attribuer un nom à quelqu’un ou à quelque chose » (Trésor de la langue française, en ligne). 2 Ainsi, les entités dénommantes désignent le locuteur en le dénommant ou en le décrivant. Pour Kleiber (1984 : 80), l’acte de dénomination « consiste en l’institution entre un objet et un signe X d’une association référentielle durable » codée, apprise, mémorisée préalablement. Il peut s’agir des noms propres comme des noms communs. La désignation, à son tour, est constituée par le processus qui crée une association occasionnelle entre un signe linguistique X et un élément de la réalité. Elle n’est donc ni codée, ni mémorisée. En donnant le nom d’entités dénommantes aux éléments permettant d’identifier le sujet parlant, nous n’avons pas repris la définition de Kleiber, même si l’on pourrait dire que les entités dénommantes renvoient vers l’objet du monde réel grâce à « l’association référentielle » durable codée, apprise, mémorisée qu’elles nouent avec. Le nom d’entités dénommantes est utilisé pour le différencier du terme d’entité nommée en traitement automatique du langage, où il désigne les noms propres mais aussi les expressions de temps et de quantité. 2 http: / / atilf.atilf.fr/ tlf.htm <?page no="257"?> Entrer dans l’anonymat 251 Étude du corpus Dans cette partie, nous présenterons un test mené sur un sous-corpus d’ES- LO1. L’objectif visé est l’étude des entités dénommantes dans le corpus oral afin d’identifier : • le type et la nature des éléments permettant l’identification ; • la proportion des noms communs et des noms propres parmi ces éléments ; • les problèmes que pose leur repérage automatique. Pour étudier des entités dénommantes, nous avons choisi un « corpus-échantillon » composé des transcriptions de 20 entretiens (d’une durée variable d’une à deux heures, soit 11’000 mots en moyenne). Le questionnaire de l’entretien contient tout d’abord des questions préliminaires (Depuis combien de temps habitez-vous Orléans ? Qu’est-ce qui vous a amené à vivre à Orléans ? Est-ce que vous vous plaisez à Orléans ? etc.), puis des questions sur le travail et les loisirs du locuteur et des membres de sa famille. Enfin, sont abordés : • l’enseignement (Qu’est-ce qu’on devrait apprendre surtout aux enfants à l’école ? Dans quelles matières aimeriez-vous que vos enfants soient forts ? etc.) ; • la politique (Est-ce que, d’après vous, on fait assez pour les habitants d’Orléans ? Que pensez-vous des événements de mai 68 ? etc.) ; • la langue et les habitudes culturelles (Un étranger veut venir en France pour apprendre le français, dans quelle région est-ce qu’il doit aller d’après vous, dans quelle ville ? Quelqu’un frappe à la porte de cette pièce, qu’est-ce que vous lui dites ? etc.). Entités nommées versus entités dénommantes Dans le cadre du projet VARILING, 3 nous collaborons avec le Laboratoire Informatique (LI) de Tours (Denis Maurel, Marie-Aimée Gazeau). Dans ce cadre, nous utilisons le système de reconnaissance des entités nommés Cas- Sys développé dans le LI par Nathalie Friburger dans le cadre de sa thèse. Ce système permet de réaliser des cascades de transducteurs 4 en utilisant les outils fournis par Unitex. L’un des objectifs de ce test était de vérifier dans 3 VARILING Projet ANR 2006. 4 Un transducteur est un automate à nombre fini d’états dont les transitions sont étiquetées par un couple de symboles : un symbole reconnu en entrée et un symbole produit en sortie. « Une cascade de transducteurs est une succession de transducteurs appliqués sur un <?page no="258"?> 252 Iris Eshkol quelle mesure l’outil de repérage des entités nommées, avant son adaptation à l’oral et à ce corpus en particulier (actuellement, ce travail est en train de se réaliser avec succès au sein du laboratoire), pouvait être utilisé dans la reconnaissance des entités dénommantes, et quels sont les éléments, attestés ou non, dans les résultats. Le corpus de travail a donc été intégralement traité au moyen de ce logiciel. La deuxième phase du travail a consisté à vérifier les résultats. Les étudiants du master ILTC de l’université d’Orléans ont effectué cette partie de la tâche. Ils ont reçu les fichiers résultats contenant l’annotation des entités nommées relevées. {S}RC : depuis combien de temps habitez vous <lieu val=\« top\ «><nom>Orléans</ nom></ lieu> ? {S}GJ 131 : oh ça fait neuf ans depuis dix neuf cent soixante {S}RC : vous vous plaisez à<lieu val=« pays »><nom> Orléans</ nom></ lieu> ? {S}GJ 131 : oui et non {S}RC : [rire] pourquoi ça ? {S}GJ 131 : bah parce que j’ai j’ai toujours euh je suis <lieu val=\« top\ » ><nom>Lorrain</ nom></ lieu> alors j’ai je suis né en<lieu val= « en » ><nom> Lorraine</ nom></ lieu> et puis j’ai toujours été en<lieu val=« en »><nom> Lorraine</ nom></ lieu> et je préfère la<lieu val= « pays »><nom> Lorraine</ nom></ lieu> à l’Orléanais 5 Il a ensuite été demandé d’étudier l’annotation effectuée pour marquer en premier lieu deux types de balisage : • balisage correct qui correspond aux entités nommées portant des informations jugées pertinentes pour l’étude ; • balisage inutile ou erroné qui ne correspond pas aux objectifs. Des exemples de balisage inutile concernent par exemple les noms de lieux comme Orléans, France, des noms de présentateurs de télévision ou encore les noms de fêtes comme Pâques, etc. qui n’apportent pas d’informations particulières sur l’identité du locuteur. Les étudiants devaient, en second lieu, trouver et annoter les éléments absents dans le balisage effectué automatiquement et qui semblaient révéler texte, dans un ordre précis, pour le transformer ou en extraire des motifs » (Friburger 2002 : 49). Chaque transducteur utilise les résultats des transducteurs précédents. 5 L’annotation faite par cet outil est basée sur la typologie des noms propres effectuée dans le cadre du Projet Prolex : http: / / www.cnrtl.fr/ lexiques/ prolex/ . Pour la description de cette typologie voir Tran & Maurel 2006. <?page no="259"?> Entrer dans l’anonymat 253 l’identité du locuteur et/ ou de ses proches. La figure 1 montre la répartition entre les trois types de balisage. Les entités dénommantes résultent de la somme du balisage correct et de l’absence de balisage. Ce pourcentage montre clairement que le traitement automatique des entités dénommantes ne peut pas se limiter à la reconnaissance des entités nommées car, d’une part, ces derniers ne jouent pas toujours le rôle d’éléments identifiants et, d’autres part, ces éléments ne peuvent pas couvrir la totalité des entités dénommantes dont une partie relève des noms communs et n’a aucun rapport avec des entités nommées. La figure 2 présente justement la proportion des noms propres et des noms communs parmi les entités dénommantes. Ainsi, les noms communs occupent le tiers des entités dénommantes et doivent être pris en compte au même titre que les noms propres. Cependant, la proportion des noms propres reste très importante parmi les entités dénommantes, c’est pourquoi l’utilisation d’un outil de reconnaissance d’entités nommées comme CasSys est très utile dans notre tâche. Il présente l’avantage d’être facilement adaptable au domaine traité car le linguiste peut lui- Figure 1 Figure 2 <?page no="260"?> 254 Iris Eshkol même créer et modifier les graphes selon le corpus auquel il est confronté. La partie des noms communs absents pourrait être reconnue grâce aux graphes spécialement créés. Pour le reste, il n’y a pas d’autre solution qu’un travail manuel. Par contre, il reste un problème à résoudre en ce qui concerne le nombre très élevé d’entités nommés ne jouant aucun rôle dans l’identification du locuteur mais donnant des informations générales et neutres. Le rôle du contexte semble ici la meilleure piste de solution. 6 Typologie des entités dénommantes Ce test nous a permis également d’établir l’esquisse d’une typologie des entités denommantes selon les informations qu’elles fournissent et leur structure interne. Le corpus d’entretiensen face à face est riche d’informations personnelles car il est composé des entretiens où la partie du questionnaire porte sur l’identité du locuteur : son travail, ses études, ses loisirs, sa famille. Ce choix nous a permis de travailler plus facilement sur le processus d’identification grâce à la richesse de ce type d’information dans le corpus. Ainsi, lorsque le locuteur parle de la profession qu’il exerce, il emploie différentes formes : • le nom direct du métier ou son synonyme : professeur des écoles ou institutrice ; • le contenu, la description de son travail : j’enseigne les maths ; • le lieu : je travaille au collège de Saint-Jean-de-Braye. Il est très difficile de créer une typologie de ces éléments qui sont de nature hétérogène. A cela s’ajoute la qualité subjective de cette opération. Dans le travail que nous avons effectué avec les étudiants, nous avons pu nous rendre compte de la variété d’interprétation selon les annotateurs, la même information pouvant ne pas être traitée de la même manière selon les étudiants et des variations pouvant être présentes dans les choix successifs qu’effectue un même annotateur. Dans ce qui suit, nous allons essayer de décrire ces éléments dans le but d’obtenir un classement envisageable sans pour autant construire des groupes homogènes. Types d’identifiants Corblin (1983 : 204) distingue deux types d’anaphores : les désignateurs essentiels qui renvoient à des propriétés intrinsèques de l’entité référentielle 6 Il en sera parlé dans la partie consacrée au rôle du contexte dans la tâche de l’anonymisation. <?page no="261"?> Entrer dans l’anonymat 255 et les désignateurs contingents et éphémères qui opèrent une « saisie ponctuelle de caractéristiques purement conjoncturelles du référent ». On utilisera la même démarche pour parler du processus d’identification. Le processus d’identification peut être direct ou indirect, d’où la distinction entre : • identifiant direct (unicité référentielle) : il permet, à lui seul, de distinguer un individu des autres et renvoie directement vers un référent unique ; sa présence est nécessaire et suffisante pour la reconnaissance de l’individu. Le processus n’est pas progressif, il est ponctuel : o nom rare de la personne, surnom : - Ostrowetsky - dans ma classe quelquefois ils ne sont pas obéissants… on m’appelle la maîtresse des fous o métier rare (général) ou statut (maire) ; o caractéristique rare (nombre élevé d’enfants, handicap) : - mon père a fondé le plus grand cabinet d’ophtalmologiste de la ville • identifiant non direct : sa présence seule ne permet pas l’identification, mais en combinaison avec d’autres identifiants, il peut désigner un référent unique. Par exemple : le locuteur est patron d’un bar au moment d’enregistrement, et avant il travaillait dans l’aviation militaire Il s’agit d’attributs qui ne sont pas uniques et peuvent être partagés par plusieurs individus. Le processus d’identification est progressif, il se construit au fur et au mesure de l’accrétion des indices. Parmi ces identifiants non directs, on distinguera ceux qui sont les plus sensibles à l’anonymisation et ceux qui apportent une information plus importante et plus spécifique, de ceux qui sont plus généraux. Cette distinction nous permettra d’opposer • les noms de famille comme M.Dupond ou M.Durand aux autres ; • les noms de métiers professeur de physique / enseignant. Diversité lexicale et sémantique des entités dénommantes Les entités dénommantes peuvent être de nature lexicale et sémantique très variée. On ne peut donc pas s’arrêter à la seule catégorie nominale. Tout d’abord, nous citerons des entités nommées « classiques » repérables automatiquement : <?page no="262"?> 256 Iris Eshkol • noms de personne : - patronnée par Suzanne Fouché - et puis alors vous avez aussi euh le recteur Antoine • noms de lieu : - dans l’Indre - je suis allée en Espagne • noms d’organisation : - euh je suis je travaille à l’hôpital d’Orléans quoi - je fais parti de la SPA - le collège de Saint-Jean de la Ruelle - usine Michelin, collège Benjamin Franklin, résidence Dauphine - école normale Bellegarde Ces entités, si elles ne sont pas repérées dans le dictionnaire des noms propres, comportent souvent un nom commun descriptif (hôpital, collège, ville etc. de), un mot déclencheur, dont le sens indique à quelle catégorie notionnelle elles appartiennent, ce qui facilite la construction des patrons et, par conséquent, leur reconnaissance et annotation automatique. • éléments chiffrés (âge, année) : - en mille neuf cent soixante-neuf Mademoiselle - j’avais une fille de quinze ans - j’ai mon fils qui a vingt-huit ans Malheureusement, la reconnaissance des entités nommées ne suffit pas à repérer toutes les informations concernant le sujet parlant car le discours du locuteur contient souvent d’autres éléments permettant de l’identifier par recoupement : • noms de métiers : - je suis enseignant dans dans l’école publique - comme officier j’ai été obligé de rester 45 ans • origine : - oui je suis orléanaise • maladies : - j’ai une maladie du foie <?page no="263"?> Entrer dans l’anonymat 257 - ça lui a même occasionné une petite scoliose déformation légère de la colonne vertébrale Le cadre de l’entretien influence l’apparition de certaines informations qui dépendent majoritairement des questions posées. Ainsi, les entités dénommantes du corpus peuvent être classées dans les rubriques suivantes : • origine : - oui je suis orléanaise - et je suis née ici dans la maison - d’origine je suis dauphinien • travail : - actuellement j’enseigne à côté de Châteauroux et j’étudie à Orléans - mon travail d’élève infirmière ou le travail d’auxiliaire de puériculture - je m’occupe uniquement de malades adultes puisque je fais mes études d’infirmière - je suis à la Source je travaille au laboratoire - j’enseigne les mathématiques - j’ai un frère qui est à l’armée à Tours en ce moment - mon fils est venu manger qui est soldat - mon père qui étant psychologue • études : - je suis licencié licencié en physique - j’étais interne un an et demi pensionnaire tout le reste de mon existence de lycéen - j’ai fait 4 ans de faculté • loisirs : - je suis scout de France - je suis animatrice louvetisme sur Orléans - je fais beaucoup de photographies - je milite dans un mouvement de jeunesse - le jeudi soir où j’anime un un atelier photos - je fais partie de chorale oui je fais euh à la chorale à la cathédrale • famille : - mon neveu […] Jean-Pierre - j’ai perdu le père très jeune celle-là elle avait douze ans <?page no="264"?> 258 Iris Eshkol - et puis malheureusement j’ai perdu mon mari assez tôt aussi et ça fait quinze ans Ces thèmes peuvent se chevaucher comme on voit dans les exemples suivants : - j’ai un frère qui est à l’armée à Tours en ce moment - mon fils est venu manger qui est soldat - mon père qui étant psychologue où on trouve les informations sur le travail et/ ou les relations familiales. Chaque type d’information peut être présenté à travers un groupe nominal ainsi qu’avec des expressions plus étendues. Ce passage se manifeste par l’ajout de propriétés supplémentaires à la classe présentée par le groupe nominal minimal, ce qui diminue l’extension de la classe et rapproche le groupe d’une référence plus individualisante. Prenons comme exemple le domaine du travail, lorsque le locuteur essaie de le décrire et de donner plus de détails sur ses fonctions : Je suis enseignant dans l’école publique => - Je suis maître auxiliaire, j’enseigne des mathématiques modernes des mathématiques classiques de la chimie et de la technologie - actuellement j’enseigne à côté de Châteauroux et j’étudie à Orléans En tant que mécanicien => - je travaille dans l’usine qui est juste à côté de la maison là on fait des appareils ménagers Je suis professeur d’éducation physique=> - j’enseigne l’éducation physique dans toutes les classes de la sixième à la troisième - je dispose d’un d’un plateau d’éducation physique qui comporte deux terrains de basket un terrain de hand-ball - je suis au collège de Saint-Jean-de-Braye mon travail d’élève infirmière ou le travail d’auxiliaire de puériculture=> je m’occupe uniquement de malades adultes puisque je fais mes études d’infirmière. Le locuteur nomme d’abord son métier (à cause des questions posées) et ensuite le spécifie. Suite à ces exemples précis, on constate que la spécification du travail s’effectue souvent par : <?page no="265"?> Entrer dans l’anonymat 259 • les verbes d’activité : s’occuper de, faire de, enseigner etc. + domaine d’activité ; • la précision du lieu de travail : entité nommée introduite par être avec fonction locative ou par une préposition locative. Il reste, enfin, des informations difficiles à cataloguer : - on a monté une association d’élèves infirmières - nous louons une villa à Royan - mon père a fondé un le plus grand cabinet d’ophtalmologiste de la ville - j’attends un deuxième bébé Ainsi, on peut observer une certaine régularité de structures syntaxiques (constructions attributives, les verbes d’occupation, noms de relations familiale, etc.) qui rend possible la création de patrons pour une reconnaissance automatique. Cependant, tout n’est pas repérable automatiquement. La catégorie des informations occasionnelles semble « imprévisible » en raison de son manque d’homogénéité et elle ne peut être repérée que par l’analyse manuelle du corpus, ce qui représente un travail considérable. La multitude d’éléments personnels, biographiques dans notre corpus soulève une autre question concernant leur pertinence. Sont-ils tous identifiants ? Lesquels devons-nous retenir comme pertinents pour notre tâche ? Est-ce que l’année d’arrivée à Orléans, l’âge des enfants, le lieu de naissance (autre que le Loiret), la nationalité (si elle est française), etc. sont susceptibles de révéler l’identité du locuteur ou de ses proches ? Actuellement, nous n’avons pas de réponses à ces questions. L’annotation de ces éléments paraît dépendre du contexte pris au sens le plus large. Quand le métier du locuteur est mentionné plusieurs fois dans le discours de façon différente, faut-il masquer à chaque fois l’information ? Prenons l’exemple d’un enseignant : Je prépare mes cours, pendant la classe je n’en fais pas, les élèves nous disent, trois ou quatre fois dans le ddans les copies je trouve la même faute d’orthographe je finis par me dire, moi j’ai de élèves qui ont trentesix heures de cours, c’est difficile pour mes élèves, dans mon travail et bien c’ je crois la réussite des élèves, quand je dis aux élèves je suis très contente vivement que nous rentrions en classe, ben voyez là nous avons fait des changements là demandés par les un peu par les élèves aussi à ce qu’il n’[y] ait plus de compositions à ce qu’il n’[y] ait plus de notes <?page no="266"?> 260 Iris Eshkol Les limites de la tâche ne sont pas faciles à fixer, si l’on s’assigne pour objectif de conserver le plus d’informations possible. On pourrait créer une ontologie avec les termes associés à chaque domaine. Ainsi, pour l’enseignement les mots comme cours, élève, copie, classe, etc. pourraient être pris en compte et donc annotés automatiquement. Mais si l’on doit effacer toutes les marques de professions, on modifie tellement le corpus qu’il devient peu compréhensible à proportion de la perte d’informations significatives. La figure 3 montre le pourcentage des différents types d’entités dénommantes présentes dans notre corpus. Il s’agit de noms de personne (Suzanne Fouché), de lieux (Tunisie), d’organisation (je fais partie de la SPA ; et si vous n’étiez pas euh dans l’administration euh militaire), d’activités (c’est-à-dire que je m’occupais de ce point de vue des familles de militaires ; euh je fais partie du conseil scolaire), de métiers (eh bien parce que mon mari étant officier de carrière) ainsi que d’autres types d’informations personnelles (j’ai beaucoup déménagé j’ai déménagé quatorze fois ; la vie que vous avez menée euh aux colonies). Précisons que la distinction entre les catégories: métier, activité et autres n’est pas toujours évidente. Figure 3 Les toponymes semblent les plus fréquents. Ils représentent la moitié des entités dénommantes. Si l’on compare ces résultats avec le repérage des enti- <?page no="267"?> Entrer dans l’anonymat 261 tés nommées par CasSys, on voit que les noms de lieux sont majoritaires 57 % (Fig 4). Figure 4 7 Ce phénomène semble représentatif des corpus oraux. 8 La question qui reste à résoudre concerne leur rôle parmi les éléments identifiants. Est-ce que les noms de lieux apportent plus d’informations personnelles que les autres éléments ? La précision du lieu de travail, de l’activité, d’une organisation, etc. diminue le nombre de référents possibles et se rapproche d’une référence plus individuelle. Les noms de lieux jouent dans ce cas le même rôle que des modifieurs. Il est intéressant de noter que les noms de personne ne sont pas très fréquents parmi les entités dénommantes (12 %) contrairement aux entités nommées. Ils occupent la deuxième place après les toponymes (31 %), se répartissant d’une manière plus au moins équilibrée par rapport aux autres informations (métier, organisation, etc.) (Fig 3). Cette observation montre que la présence du nom de la personne ne suffit pas pour la reconnaître et ne donne pas toujours des informations permettant de l’identifier. Le rôle du contexte Corblin & Gardent (2005 : 15) notent que Pour l’analyse linguistique, le contexte pertinent est celui qui recouvre l’ensemble des éléments impliqués par l’activité langagière : les connaissances lexicales et encyclopédiques des participants, la situation physique d’énonciation (participants, lieu, temps) et le contexte linguistique, c’est-à-dire une trace du texte ou du dialogue précédant l’énoncé considéré. Chacun de ces éléments peut à la fois participer à la détermination du sens en contexte et contraindre la forme de l’énoncé produit. 7 Nous n’avons pas gardé les mêmes distinctions. Nous avons catégorisé les produits humains comme non représentatifs des entités dénommantes et les sigles comme des organisations. 8 Selon la communication orale d’Anne Dister au colloque Nomina 2007. <?page no="268"?> 262 Iris Eshkol Siblot (2007 : 34) précise que l’acte de parole de la nomination, comme tout acte de parole, doit être envisagé dans son contexte de production et de communication et appréhendé dans le procès d’actualisation. Il importe de tenir compte de cette « contingence historique, culturelle, sociale et individuelle » dont dépendent l’acte de parole et la production du sens en général. L’acte d’identification dépend fortement du contexte de l’énonciation. En premier lieu, on peut mentionner le contexte immédiat (gauche et/ ou droite) d’une entité. Ainsi, le nom de lieu n’aura pas de grand intérêt employé seul, mais employé avec des verbes comme venir de, travailler à ou avec des noms comme collège, hôpital, etc. il devient identifiant du lieu de travail, d’études ou d’origine de la personne. Ce contexte est largement utilisé pour la reconnaissance automatique des éléments par une approche linguistique fondée sur la description syntaxique et lexicale des syntagmes recherchés. On crée des règles de grammaire ou des patrons décrivant le syntagme et son contexte immédiat en utilisant des marqueurs lexicaux (mots déclencheurs), des dictionnaires de noms propres et des dictionnaires spécifiques (par exemple dictionnaire des métiers). Ces indices permettent de repérer un élément mais aussi de le catégoriser. Ce contexte peut être aussi défini par la question posée. On sort ce faisant des limites de l’énoncé pour étudier un contexte plus large. Le nom de lieu, par exemple, n’est pas signifiant s’il est utilisé pour répondre à la question: où parle-t-on le mieux le français ? ; par contre il devient un identifiant dans les réponses aux questions concernant les origines du locuteur, ou dans les énoncés décrivant l’emploi du locuteur, pour autant que celui-ci indique le lieu de son travail. De la même manière, les réponses aux questions sur les émissions de télé, par exemple, n’apportent pas d’information personnelle et les noms de personnes qui apparaissent n’ont pas à être pris en compte : monsieur Fouchet Christian Fouchet ministre de l’Éducation Nationale il a surpris beaucoup de personnes Edgar Faure certainement j’ai entendu parler euh Michel Couaste on dit çça ? on dit on prononce comme ça Michel Couaste ? On pourrait, en partant de là, opérer une distinction entre les questions sensibles dont les réponses peuvent contenir certaines informations personnelles : Qu’est-ce que vous faites comme travail ? - en quoi est-ce que ça consiste/ c’est quoi au juste ? Et votre femme, est-ce qu’elle travaille aussi ? Pourquoi (pas) ? Et vos enfants, que font-ils ? / métier ? <?page no="269"?> Entrer dans l’anonymat 263 Qu’est-ce que vous faites de votre temps libre - soirées, week-end ? Comment a-t-on choisi dans votre cas personnel entre l’école publique et l’école libre ? Etc. et les questions neutres où la présence des entités nommées ne renvoie pas nécessairement au locuteur : A votre avis, qu’est-ce qu’on devrait apprendre surtout aux enfants ? à l’école ? Qu’est-ce que vous pensez du latin ? à l’école ? Pour revenir à la ville d’Orléans, est-ce que, d’après vous, on fait assez pour les habitants d’Orléans ? Écoutez-vous la radio ? nombre d’heures par semaine/ jour ? Votre chaîne préférée ? Vos émissions préférées ? Etc. Seules les questions sensibles requièrent d’être prises en compte si l’on veut distinguer l’information neutre de l’information personnelle. L’entité dénommante repérée doit être étiquetée selon le contexte. Dans la phrase je travaille au collège de Saint-Jean-de-Bray, l’entité collège de Saint- Jean-de-Braye ne réfère plus seulement à un établissement scolaire en général, c’est une référence à un lieu de travail. Les questions posées pourront donc jouer un rôle important dans la catégorisation adéquate d’une entité repérée. Enfin, il est nécessaire de prendre en compte le contexte socioculturel de l’époque. Ainsi, les destinations de vacances peuvent être prises en compte car en 1968 très peu de gens voyageaient à l’étranger : j’ai vu aussi pas mal de pays j’ai vu l’Espagne le Portugal euh l’Allemagne l’Italie la Sicile qui m’a beaucoup plu également le la Yougoslavie nous sommes allés par bateau jusqu’au Cap Nord et retour euh par euh jusqu’à la frontière finlandaise jusqu’à Oslo après nous avons vu euh la Suède et le Danemark Canaries et retour par Dakar Certaines informations doivent être parfois déduites du contexte comme dans l’exemple suivant : BV : y a longtemps que vous êtes à Orléans ? MS530 : euh oui euh vingt-deux ans BV : ça fait euh vous êtes née à Orléans <?page no="270"?> 264 Iris Eshkol MS530 : oui La prise en compte du contexte socioculturel de l’époque et la déduction de nouvelles informations montrent les limites du traitement automatique sur des corpus qui ne correspondent pas à la situation présente. La difficulté réside dans la description formelle de ce type de connaissances qui fait partie des recherches en intelligence artificielle, mais qui s’exerce moins dans le domaine des corpus oraux. La figure 5 montre des entités dénommantes d’un enregistrement annotées manuellement et extraites grâce aux feuilles de style XSLT sous forme de tableau : Figure 5 Comme l’annotation a été réalisée manuellement, tous les types de contexte ont été pris en compte. Nous avons distingué 4 grands domaines : travail, famille, origine, études, 9 chacun pouvant être précisé (lieu, durée, etc.). De cette manière a été créée une fiche individuelle du locuteur. A l’analyse de cette fiche, les informations plus ou moins sensibles à l’anonymisation apparaissent. Ainsi, nous prenons en compte, au nombre des informations, qu’il s’agit d’un « enseignant d’éducation physique au collège de Saint-Jean-de- Braye dont la femme est préparatrice en pharmacie ». De telles indications sont probablement suffisantes pour identifier le locuteur. Inversement, son origine, ses études et même le nom de son métier - « enseignant », sans préciser « d’éducation physique » - ne permettent pas de déterminer qui il est. On en conclut que le processus d’anonymisation ne peut pas s’effectuer en une seule étape. Il s’agit d’un traitement décomposable en plusieurs paliers, le dernier ne circonscrivant que les informations les plus identifiantes, celles 9 Cette liste n’est pas exhaustive car on y pourrait ajouter d’autres titres : les loisirs, vacances, etc. <?page no="271"?> Entrer dans l’anonymat 265 qui devront être masquées. Dans ce cas, la suppression de l’indication de lieu devrait suffire, à elle seule, à satisfaire l’anonymisation. Conclusion L’anonymisation est une étape souvent nécessaire et toujours délicate d’un traitement du corpus oral. On a présenté, dans cet article, un test effectué sur un corpus « sacrifié » afin de pouvoir définir et décrire les éléments permettant l’identification du locuteur. Nous avons appelé ces éléments les entités dénommantes par opposition aux entités nommées qui ne répondent pas aux mêmes critères. Ainsi, le traitement automatique des entités dénommantes ne peut pas se satisfaire des techniques linguistiques éprouvées de repérage des entités nommées car ni le critère de majuscule, ni les règles utilisant des mots déclencheurs, des dictionnaires de noms propres et des dictionnaires spécifiques ne sont suffisants eu égard à la complexité de la tâche. D’une part, les entités dénommantes dépassent par leur diversité les entités nommées et, d’autre part, les entités nommées repérées doivent fournir des informations sur le locuteur, ce qui n’est pas toujours le cas. Actuellement, Marie- Aimée Gazeau et Denis Maurel (Laboratoire Informatique de Tours) mènent à bien le travail de reconnaissances des éléments identifiants dans le corpus ESLO1. Ils utilisent le logiciel CasSys et adaptent les graphes de reconnaissances d’entités nommées au corpus en essayant de prendre en compte le contexte des questions posées pour augmenter la pertinence des entités nommées repérés. Ils créent également de nouveaux graphes pour reconnaître d’autres éléments ne faisant pas partie des entités nommées (métiers, origine, etc.). Il reste à valider ces éléments car tout ne saurait être masqué. C’est à la définition attendue des paramètres supplémentaires de filtrage des éléments annotés que nous consacrons une part de notre recherche. Bibliographie Baude, Olivier et al. (2006) : Corpus oraux. Guide des bonnes pratiques 2006. Paris/ Orléans, CNRS/ Presses Universitaires d’Orléans. Charaudeau, Patrick & Maingueneau, Dominique (2002) : Dictionnaire d’analyse du discours. Paris, Seuil. Corblin, Francis (1983) : Les désignateurs dans les romans. Poétique 54 : 199-211. Corblin, Francis & Gardent, Claire (éds.) (2005) : Contexte et interprétation. In : Francis Corblin & Claire Gardent (éds.), Interpréter en contexte. Paris, Lavoisier : 15-28. Dubois, Jean (1973) : Dictionnaire de linguistique. Paris, Larousse. <?page no="272"?> 266 Iris Eshkol Friburger, Nathalie (2002) : Reconnaissance automatique des noms propres. Application à la classification automatique de textes journalistiques. Tours, Université de Tours (Thèse de doctorat non publiée). Hamon, Philippe (1977) : Pour un statut sémiologique du personnage. In : Roland Barthes et al. (éds.), Poétique du récit. Paris, Seuil : 115-180. Jonasson, Kerstin (1994) : Le Nom propre. Constructions et interprétations. Louvain-la- Neuve, Duculot. Kleiber, Georges (1981) : Problèmes de référence. Descriptions définies et noms propres. Paris, Klincksieck. Kleiber, Georges (1984) : Dénomination et relations dénominatives, Langages 76 : 77- 94. Kripke, Saul A. (1972) : Naming and Necessity. In : Donald Davidson & Gilbert Harman (éds.), Semantics of natural language. Dordrecht, Reidel. Leroy, Sarah. (2004) : Le nom propre en français. Gap/ Paris, Ophrys. Picoche, Jacqueline. (1986) : Structures sémantiques du lexique français. Paris, Nathan. Rey, Alain (dir.) (1992) : Dictionnaire historique de la langue française. Paris, Le Robert. Schnedecker, Catherine (1997) : Nom propre et chaines de références. Paris, Klincksieck. Siblot, Paul (2007) : Nomination et point de vue : la composante déictique des catégorisations lexicales. In : Georgeta Cislaru et al. (éds.), L’acte de nommer. Une dynamique entre langue et discours. Paris, Presses Sorbonne Nouvelle : 25-38. Tran, Mickaël & Maurel, Denis (2006) : Prolexbase. Un dictionnaire relationnel multilingue de noms propres. Traitement Automatique des Langues, 47/ 3 : 115-139. <?page no="273"?> 13. Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes de leur contexte naturel à un contexte scientifique Marie Aurélie Thériault (Université du Québec à Montréal) La microtoponymie et le phénomène d’individuation La microtoponymie est une branche de la toponymie, laquelle se rattache par convention à l’onomastique. En effet, toponymes et microtoponymes sont des noms propres en ce qu’ils individualisent un lieu parmi d’autres lieux et c’est cette fonction en particulier qui est mise en évidence et qui se trouve visée lorsqu’ils sont actualisés d’une quelconque manière : pour fins d’identification d’un lieu, dans le but d’une orientation dans un espace ainsi qu’à l’intérieur d’une conversation, en situation d’interaction linguistique, par et pour fins de référence. Ces observations sur l’individuation ont été mises en relief par certains chercheurs du domaine de l’onomastique et de la toponymie, comme Kristol (2002), en Suisse, et Dugas (1988), au Québec. Les extraits qui suivent nous permettent d’établir une communauté perceptuelle entre les deux auteurs en ce qui concerne tant le mode langagier de l’individuation que celui de la sémiologie. A noter que la réflexion du premier porte sur les noms de personnes et sur les noms de lieux, alors que le second pose son attention sur les noms de lieux seulement. Quoi qu’il en soit, il s’agit par convention de noms propres dans les deux cas. Alors que les noms communs, grâce à leur contenu sémantique, nous aident à regrouper des objets, des individus ou des phénomènes qui ont des propriétés en commun, les noms propres nous permettent d’isoler des entités uniques et spécifiques ; ils nous permettent d’isoler des particuliers que nous avons identifiés à l’intérieur de grandes catégories. Lorsqu’on associe à un particulier (à un objet) une image acoustique qui lui sera propre, on pourra l’individualiser parmi tous ses semblables sans avoir à définir à chaque fois les propriétés qui les distinguent des autres membres de sa catégorie. Ainsi la fonction cognitive fondamentale du nom propre serait de nommer, d’affirmer et de maintenir une individualité. (Kristol 2002) En outre, Kristol affirme que, contrairement au nom commun, le lien unissant le nom propre à la réalité n’est pas arbitraire, mais qu’il est motivé : Si, en règle générale, le signe linguistique est arbitraire, la principale caractéristique du nom propre, c’est le fait qu’au moment où il est attribué, dans l’acte de nomination, il s’agit d’un signe linguistique motivé. Tous les noms propres sont le résultat d’un acte de baptême qui les motive. (Kristol 2002) <?page no="274"?> 268 Marie Aurélie Thériault En fait, la perte de sens, lorsqu’elle se produit, arrive progressivement et le chercheur ne se trouvera devant une énigme que dans la mesure où la langue d’origine du nom propre disparaît ou que la forme acoustique de ce dernier s’altère définitivement. On doit également considérer que la réalité à partir de laquelle un lieu, par exemple, est nommé peut s’effacer avec le temps, phénomène que j’appelle archaïsme ; une telle situation a également pour effet de contribuer à la désémantisation des noms propres. Un autre élément expliquant cette dérive de sens et de forme est l’usage qui fait oublier à la longue la raison de l’attribution du nom et qui conduit les locuteurs à resémantiser un vocable dont le sens originel se sera perdu et dont la forme acoustique aura varié. Et Kristol de conclure son propos sur les caractères linguistique et sémiologique des noms de lieux et de personnes: (...) à mon avis, ce qui distingue le nom propre du nom commun, en dehors des fonctions cognitives, c’est le fait que le nom commun reste essentiellement arbitraire, la motivation du nom propre est tellement essentielle que la communauté linguistique semble se demander constamment quel est le sens premier du nom donné. (Kristol 2002) Pour Dugas, l’acte d’assigner un nom (dénommer) fait appel à la conception que se fait l’être humain de l’espace et du lieu, lesquels entretiennent des rapports hiérarchiques dans l’intelligence. Après avoir étudié plusieurs des sens étymologiques relatifs au mot espace, Dugas en présente une synthèse. Selon lui, la notion d’espace impliquerait une étendue vaste aux limites mal définies qui rejoint l’idée de « lieu plus ou moins défini » dans lequel quelque chose puisse se situer. La dénomination a donc pour objet de fixer certaines limites à cette étendue en appliquant un nom à un ensemble spatial auquel correspond un certain nombre de points localisateurs identifiables, repérables: des objets de convention. Quant à la notion de lieu, qui signifie pour Dugas « partie déterminée de l’espace », elle impliquerait qu’un concept de précision se soit ajouté dans l’appréhension générale que se fait l’humain de son environnement. Le lieu remplit donc le rôle de « contenu par rapport à contenant (espace), de partie en regard du tout ». Il en ressort que le toponyme - ou le microtoponyme - est issu d’un acte langagier par lequel on situe, par convention linguistique, un lieu en un espace. Dugas poursuit son raisonnement en introduisant une notion, celle de l’ipséité. (...) un nom de lieu consiste essentiellement en une appellation simple ou complexe attribuée à un élément de l’univers, lequel y occupe une place précise ou pouvant être approximativement déterminée, dans le dessein de le douer d’une ipséité dénominative propre et particulière, c’est-à-dire qu’il l’identifie et le rend unique. (Dugas 1988) L’acte de dénomination singularise donc ce lieu en cet espace et cet acte se traduit par un triple phénomène d’individuation: l’individuation spatiale (es- <?page no="275"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 269 pace), l’individuation catégorielle (catégorie) et l’individuation sémiotique (signe linguistique). L’individuation spatiale sert « à marquer la présence d’un lieu dans l’espace, à établir sa position en regard des autres lieux ou par rapport à un système de repérage établi par convention ». C’est ainsi que Dugas donne les périmètres des coordonnées géographiques, de l’altitude et de la profondeur, lesquels, parmi d’autres, servent comme points de repères au regroupement de lieux à l’intérieur de catégories. L’individuation catégorielle sert, elle, à marquer l’effet de la dénomination par rapport à « l’appartenance d’une partie d’un espace à une collection de parties de même nature et à la différenciation de cette partie des autres de même nature qui l’entourent ». Un champ se distingue, pour un agriculteur, des autres champs et chacun d’entre eux se doit d’être nommé : champ est pour lui une catégorie au niveau générique. L’individuation sémiotique, enfin, est un acte de dénomination qui dote un lieu d’un signe linguistique, ancrage symbolique pas nécessairement arbitraire, qui individualise sémiotiquement, plus particulièrement par le spécifique, ce lieu de l’espace ambiant, soit-il nommé ou innommé. Ce lieu devient non seulement spatialisé et catégorisé, mais il devient aussi symboliquement porteur d’un caractère empruntant les aspects de l’activité humaine linguistique dans toute sa portée. L’individuation sémiotique suppose dès lors une double lecture de l’appellation : celle du signifiant (Sa) et celle du signifié (Se). La présence de ce lieu est donc identifiable par sa forme acoustique, le signifiant, lequel renvoie à l’association abstraite ayant conduit à l’apparition du nom de lieu lui-même et à son interprétation dialectique, matière du signifié. Il est question ici aussi de sémiologie au sens classique du terme. On comprend mieux l’idée que Dugas a de ce contenu du signifié par un exemple donné portant sur la formation de toponymes récents. Ses constatations rejoignent celles de Kristol et font lien avec sa notion de resémantisation éventuelle d’un toponyme. Ordinairement, les toponymes de création récente se prêtent aisément à l’interprétation de leur signifiant, dans la mesure où les aléas de l’usage oral et l’évolution linguistique générale n’ont pas altéré le signifiant d’origine. Le sens du nom géographique affleure alors à la surface du signifiant, à la différence des toponymes anciens sculptés et opacifiés par l’usage et qu’il faut décrypter patiemment pour retrouver le sens d’origine, quand cela est possible. (Dugas 1988) Comme on peut le constater, un nom de lieu, en tant que nom propre et nom de lieu, individualise une portion d’un espace en le distinguant des autres portions de l’espace. Là réside sa principale fonction linguistique. En microtoponymie agraire, dans le processus de nomenclature des lieux, le chercheur en viendra, approchant sa matière selon des angles déterminés, à <?page no="276"?> 270 Marie Aurélie Thériault valider ces observations lors des différentes phases de son travail portant sur ce système de dénomination particulier. Objet d’étude de la microtoponymie et angles d’approche Au Québec, seul un petit nombre de spécialistes se sont penchés sur la microtoponymie vécue oralement dans les territoires agraires. Selon ma conception, cette microtoponymie se conçoit a priori en fonction de trois angles différents: à savoir son étude pratique, son étude fonctionnelle et son étude dialectologique (non traitée ici). Dans le cadre de cet article, j’aborderai plus particulièrement l’étude fonctionnelle de microtoponymes. Cependant, comme les angles un et deux se relient d’un point de vue méthodologique, il convient de brièvement discuter du premier pour situer plus généralement le contexte d’insertion du second. Étude pratique Selon le premier angle d’approche, la microtoponymie s’intéresse à l’étude pratique de noms de petits lieux, lesquels n’ont pas à être officialisés dans la cartographie : noms de cours d’eau secondaires, d’affleurements rocheux, de champs, de clos, de boisés et autres que l’on retrouve, dans le contexte qui est le nôtre, sur les territoires agraires. Par étude pratique, l’on entend les éléments de la démarche suivante : collecte et conservation des appellations, établissement de leur origine et classement. La collecte se définit comme l’échantillonnage d’une microtoponymie - ici agraire - que recueille l’enquêteur en interviewant son ou ses informateur(s). La conservation se conçoit comme la consignation des données d’enquête sur des fiches de conservation prévues à cette fin. L’établissement de l’origine de l’appellation reçoit une attention particulière et cette étape nécessite la consultation de sources variées d’attestations. Le classement permet d’impartir une forme à la matière : il est possible de classer les données par ordre alphabétique, et/ ou de les classer sur des cartes, et/ ou d’en effectuer un classement préanalytique par liens analogiques sans tentative d’explication scientifique. Sur un territoire en apparence indifférencié, un nombre important de petits lieux reçoivent un nom et ces derniers se regroupent en catégories de phénomènes nommés impliquant des génériques apparentés (par exemple les phénomènes aqueux). Les stratégies de dénomination relevant de la sélection d’un spécifique (le lien de type) en regard de la catégorie de lieux nommés ne seront que pressenties : elle ne pourront être mises en évidence par un classement alphabétique, d’où l’intérêt de <?page no="277"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 271 l’étude fonctionnelle des microtoponymes. En définitive, l’étude pratique permet de conserver une microtoponymie qui est véhiculée sur un mode oral et qui disparaît souvent avec l’utilisateur ou lorsque la vocation du territoire change. Étude fonctionnelle Selon le second angle d’approche, concomitant du premier, la microtoponymie s’intéresse à l’étude théorique et fonctionnelle de ces mêmes microtoponymes, à savoir comment ceux-ci sont organisés fonctionnellement en un ensemble. Il s’agit de proposer une typologie qui tienne compte des catégories de phénomènes nommés, identifiés par les génériques, et du choix des spécifiques, ou liens de types, relativement au territoire géographique investigué. C’est ici qu’intervient l’idée de création d’une banque analytique de microtoponymes agraires québécois, banque dont l’objet vise la combinaison et le transfert de microtoponymes oraux de leur contexte naturel à un contexte scientifique et qui fonctionne selon un mode de classement productif non aléatoire des données. La codification de la banque doit tenir compte du processus à l’origine de la dénomination pour pouvoir conduire à un classement non aléatoire des génériques: regroupant donc les génériques par catégories de phénomènes nommés (par exemple, les divisions de la terre reliées à l’activité agricole). Un tel classement permet de discriminer les liens de type qui unissent une catégorie de génériques à des spécifiques. Dans mon étude, la banque distingue dans sa structure deux zones principales, la zone des exploitations agricoles (soient quatre fermes) et la zone ou territoire de l’espace environnant (soient l’île de Grâce et le rang de l’Embarras dans le Kamouraska). Les génériques ayant été regroupés en catégories de phénomènes nommés, il s’agit de traiter les spécifiques eux-mêmes. Il existe deux niveaux de classification sémantique des spécifiques dans la banque. Ces derniers permettent d’étudier les catégories d’entités - et leurs génériques - en ce qui a trait au lien d’appartenance entretenu entre ceux-ci et les spécifiques leur correspondant, à savoir les types ou liens de type. La classification de niveau I (Thériault 1995), la plus générale, permet de regrouper les spécifiques selon qu’ils sont de types généalogique, descriptif, utilitaire, topographique, géographique, ordinal, légendaire, historique, littéraire ou toponymique. La classification de niveau II (Dugas et al. 1995) provient d’un outil de codification sémantique destiné au classement des spécifiques toponymiques (et microtoponymiques). La codification sémantique (pour lui donner un titre) repose sur une interprétation large de l’activité spatiolinguistique humaine qu’est la nomenclature des lieux. Les spécifiques sont regroupés selon qu’ils appartiennent à l’une ou l’autre des sept <?page no="278"?> 272 Marie Aurélie Thériault séries de classement discriminées par la recherche : 1000 Nature, 2000 Homme, 3000 Au-delà, 4000 Emprunts de noms géographiques, 5000 Autres noms propres, 8000 Indifférenciations et 9000 Signification inconnue. Un tel système offre un classement non aléatoire qui regroupe les génériques par catégories de phénomènes et qui respecte en outre les itinéraires échantillonnés (fermes et territoires). Il met également en valeur le lien unissant le générique au spécifique grâce à deux niveaux de classification des spécifiques ou types. Cette codification facilite, par sa formalisation, le traitement des données pour les organiser en un système cohérent que l’on peut quantifier sur le plan des phénomènes récurrents observables en microtoponymie. Ainsi les deux types significatifs sont le descriptif et le généalogique, utilisés dans 75 % des cas par les locuteurs pour former des microtoponymes. Pour ce qui est du type descriptif, l’on constate que le processus de description de la Terre (1220 La Terre) jouera un rôle prépondérant : ainsi les descriptions de phénomènes aqueux permettent un repérage aisé dans l’espace, tout comme la description des terrains et leur constitution. En ce qui regarde le type généalogique, l’on constate que L’homme et son nom (2400), comme série, domine. L’assignation à un lieu d’un prénom ou d’un surnom est très utile pour distinguer un champ d’un autre sur le territoire et permet de conserver la petite histoire de l’exploitation agricole. Dans la suite de cet article, je procéderai à la présentation systématique des enquêtes qui, combinées, ont composé la matière de la banque analytique : à savoir 220 microtoponymes agraires québécois. L’ordre dans lequel apparaissent les enquêtes est fonction de la quantité de vocables recueillis par chacun des chercheurs. Enquête de Langevin La première de ces enquêtes est attribuable à Jean Langevin ; publiée sous le titre de Notes choronymiques sur l’île de Grâce ou le témoignage d’un territoire nommé (1984), elle s’est déroulée en 1973, sur l’île de Grâce, dans la région de Sorel, au Québec. L’étude avait pour but de recueillir des témoignages concernant la microdésignation d’un territoire situé au cœur de l’archipel des Cent îles du lac St-Pierre, l’île de Grâce. Elle voulait préserver une écologie linguistique, géographique et ethnologique de l’île de Grâce par le repérage de sa microtoponymie, avant qu’elle ne disparaisse. Langevin s’est concentré « sur un thème et un lieu [...] : la toponymie de l’île de Grâce », « [...] cette île si abondamment nommée (...) est presque déserte depuis 1953 », « [...] toutes les familles, à l’exception d’une seule, achevèrent de quitter l’île en 1953 ». Les données microtoponymiques recueillies par le chercheur apparaissent par ordre alphabétique. Pour mon analyse, j’ai préféré regrouper entre eux les <?page no="279"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 273 microtoponymes qui avaient été recueillis sur la terre de l’informateur de cette enquête, monsieur Henri Letendre ; ils forment le territoire de la ferme. Les autres microtoponymes ayant été recueillis sur l’île mais hors de la ferme ont conséquemment départagé le territoire de l’île de Grâce. L’introduction est rédigée par De Koninck et fait état des contextes entourant l’étude et la publication des résultats. Précédées d’un glossaire conçu par Langevin, les données apparaissent en ordre alphabétique ; elles sont constituées de plus de 107 appellations microtoponymiques, définies en quatre ou cinq lignes. Le glossaire précise le sens particulier donné par le locuteur à 24 termes utilisés comme génériques et à trois termes de repérage spatial (prépositions ou syntagmes prépositionnels entrant dans la formation d’une appellation) ; des termes qui échappent à leur définition courante. Deux types de cartographie complètent les données : un collage cartographique aérien et deux cartes pointées. Enquête de Thériault La seconde enquête, Laboratoire de microtoponymie dans la région de Kamouraska (Thériault 1995), a eu lieu dans le comté de Kamouraska, au Québec, en 1991. Je désirais alors préparer et tenir un laboratoire de collecte microtoponymique agraire et agricole dans la région du Kamouraska (une région colonisée dès le XVIII e siècle) dans le but de conserver, d’étudier et de classer méthodiquement des données pour les soumettre à une analyse à la fois lexicologique, linguistique et fonctionnelle. Pour rendre compte de l’organisation humaine microtoponymique, je me suis arrêtée sur les notions de rang et de ferme. La configuration cartographique du Québec repose sur la définition spatiale particulière qu’est le rang, ainsi ai-je dressé mon premier itinérair : le rang de l’Embarras. Il contenait le parcours d’une ferme : Les Méandres. « Appartenant aux cadastres de la paroisse Saint-Louis-de-Kamouraska, le rang de l’Embarras part du chemin Kamouraska (nordet) et finit huit kilomètres plus loin, au chemin Saint-André (soroît)… ». L’enquête fait état d’appellations relevées dans le première portion du rang, d’est en ouest. « Il est le deuxième rang par rapport au fleuve et se situe à quatre kilomètres de celuici ». Quant à « la ferme des Méandres, elle est située dans le milieu de l’Embarras et est coupée en deux par le chemin du rang ». Ensuite, pour pouvoir parfaire ma représentation d’un ensemble linguistique de la région, la terre de monsieur Bergeron fut soumise à l’enquête microtoponymique. Cette dernière terre, possédée par sa famille depuis quatre générations, est séparée en deux par la route 287 orientée nord-sud : les lots 293, 294, 295 de la paroisse Mont-Carmel composent la partie orientale de la terre et les lots 402, 403, 404 en composent la partie occidentale. <?page no="280"?> 274 Marie Aurélie Thériault Monsieur Bergeron, âgé de 55 ans au moment de l’enquête, est un agriculteur héritier des terres familiales. Monsieur Voyer, âgé alors de 32 ans, n’est pas un informateur du même genre : il n’est pas devenu agriculteur et cette ferme appartient désormais à son frère. Par contre, il y a vécu de nombreuses années et cela contribue à faire de lui un excellent guide et informateur, d’autant plus qu’il s’avère un auteur reconnu pour ses nombreuses contributions intellectuelles, notamment à des ouvrages d’envergure sur le Kamouraska. Les données sont présentées sur des fiches de conservation qui reprennent l’essentiel de l’entretien avec l’informateur en huit points distincts. Certaines appellations font aussi l’objet d’une présentation sur une grille linguistique qui fait ressortir les diverses facettes linguistiques des données en fonction des critères relevant de la sémiologie particulière des toponymes et microtoponymes québécois. L’ordre suivi pour présenter les données est géographique et non alphabétique (on retrouve les appellations dans leur ordre d’apparition dans l’itinéraire). Elles sont également présentées sur des planches photographiques et font l’objet d’un pointage sur carte. Par ailleurs, les données réapparaissent à l’intérieur d’un reclassement analytique (tous territoires confondus) en fonction de critères typologiques concernant le processus de dénomination utilisé (croisement catégorie-type). Enquête de Bonnelly La troisième enquête a pour titre Microchoronymie de la ferme F. Pouliot, lots 90 et 93, paroisse Sainte-Famille, île d’Orléans (Bonnelly 1981). Elle a eu lieu sur l’île d’Orléans et est assortie d’une carte pointée pour chacune des appellations recueillies. Il est entendu que ces trois études attestées méthodologiquement regroupent, en se combinant, 220 microtoponymes compilés à l’intérieur de la Banque analytique de microtoponymes agraires. Dans la suite de cet article, nous verrons comment ces données, véhiculées sur le mode oral par les utilisateurs et conservées par la recherche sur le terrain, sont transférées de leur contexte naturel - ici agraire - à un contexte scientifique. <?page no="281"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 275 Étude fonctionnelle et transfert de microtoponymes d’un contexte naturel à un contexte scientifique La première étape d’un transfert de microtoponymes d’un contexte naturel à un contexte scientique consiste, comme il a été évoqué, en la création d’une banque analytique de spécimens microtoponymiques agraires. Cette banque qui fonctionne selon un mode de classement non aléatoire des données en respectant les critères propres à la microtoponymie et en permettant de soumettre les appellations aux études plus poussées des statistiques. Dans ce contexte, les microtoponymes ne sont pas triés par ordre alphabétique non plus qu’ils ne sont triés selon l’ordre de leur apparition dans l’itinéraire parcouru, classements qu’on peut considérer ici comme étant semialéatoires. En effet, avec le classement par ordre alphabétique, les catégories d’entités n’en viennent à se regrouper que si elles sont présentes en grand nombre. Pourtant une réalité désignée par divers génériques renvoie souvent à des catégories de phénomènes analogues : ainsi les agronymes, regroupant des génériques aussi divers que clos ou saison. Pour cette raison, le classement par ordre alphabétique n’a pas été retenu. Le classement des appellations par ordre de leur apparition dans l’itinéraire pose au chercheur la même problématique, les génériques ne sont regroupés par catégories qu’accidentellement ou aléatoirement. S’il est fondamental pour l’étude pratique, à savoir la conservation archivistique de l’enquête et l’appréciation qualitative des résultats, ce type de classement ne permet pas le traitement scientique des données orales recueillies. Codification de la banque microtoponymique analytique sur le plan méthodologique Il convient de faire un tri des microtoponymes tenant compte du processus à l’origine de la dénomination et conduisant à un classement non aléatoire des génériques, c’est-à-dire qui regroupe les génériques par catégories de phénomènes nommés. On observe alors avec plus de facilité l’occurrence des processus utilisés dans le choix de spécifiques ; autrement dit, un tri qui permet une relecture des données. En outre, il est nécessaire d’aller au delà de ce recoupement des génériques pour rejoindre le découpage le plus large de l’espace - ici agricole et agraire - et le diviser en zones. <?page no="282"?> 276 Marie Aurélie Thériault Classement non aléatoire en deux zones agraires: les fermes et les territoires Dans un territoire agraire, il semble que l’on puisse distinguer deux zones principales : la zone de l’exploitation agricole (soient ici les quatre fermes) et la zone de l’espace environnant, les territoires (soient l’île de Grâce et le rang de l’Embarras). La prise en compte de ces facteurs a conduit à la construction de la banque de données par le classement non aléatoire. La banque regroupe donc les génériques en catégories de phénomènes nommés et procède ainsi à une préanalyse sémantique des liens unissant les génériques aux spécifiques, liens de type ou sélection de stratégies de dénomination en regard de la catégorie nommée. Elle est ainsi divisée en deux sections principales intitulées Étude microtoponymique de fermes et Étude microtoponymique de territoires. Chacune représente un domaine large de la matière. Étude microtoponymique de fermes ; traitement des génériques Cette portion de la démonstration s’attache à décrire les relations qui existent entre le classement non aléatoire et les génériques des dénominations. La fusion des trois enquêtes en une seule est rendue possible, parce que la matière microtoponymique, bien qu’issue de trois milieux différents, est classifiable, selon les éléments fonctionnels récurrents suivants : Divisions de la terre reliées à l’activité agricole ou agronymie On retrouve plusieurs types de génériques tels que les champs, les clos, les demi-arpents, les saisons, les pointes, les terres et autres plus rares comme les pors ou les morceaux. Voies de circulation sur la terre Chemins et montées font partie des voies répertoriées. Frontières sur la terre Il s’agit de repères : les cordons et les traits-carrés. Bâtiments humains Les locuteurs prennent soin d’identifier, souvent par le seul générique, les granges, étables, porcheries, laiteries, garages, sheds, hangars et camps. Parties boisées sur la terre Les érablières, les bois et les forêts sont aussi mentionnés comme génériques. Les appellation pour les sucreries (cabanes à sucre) sont jointes à cette rubrique. <?page no="283"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 277 Phénomènes aqueux sur la terre Mares et trous, rivières, ruisseaux et lacs, sources et mollières. Roches et phénomènes rocheux sur la terre Cette rubrique regroupe des appellations identifiant des roches de bonne dimension servant à l’orientation, des digues, des bagnes à sable et des trous de gravelle reliés à divers ouvrages essentiellement utilitaires. Aspects du terrain Les aspects que prend le terrain sont également identifiés : il s’agit de déserts, de tourbières ou phénomènes géographiques spéciaux autres que les parties boisées. Accidents de terrain sur la terre Les coteaux, les buttes et les caps qui n’ont pas l’importance des monts et des montagnes sont individualisés par des appellations. Étude microtoponymique de territoires ; traitement des génériques Il est intéressant de constater l’importante quantité de petits lieux portant un nom, pour des raisons fonctionnelles, à l’extérieur des limites de la terre des informateurs. Les études ici n’ont pas été fusionnées ; elles sont présentées séparément l’une de l’autre. Les deux endroits sont en effet plutôt différents, le premier étant une île et le second étant un rang. Les catégories d’entités et les génériques sont regroupés en fonction des phénomènes nommés servant au découpage naturel du paysage et de l’espace humain. Une île comme territoire : l’île de Grâce Il s’agit ici d’une relecture des données de Langevin qui, elles, sont présentées par ordre alphabétique. Divisions humaines agricoles sur l’île ou agronymie Cette rubrique regroupe tous les noms de petits lieux identifiant des phénomènes liés à la vocation agricole du territoire et qui ne se situent pas sur les terres familiales de l’informateur ; on retrouve les génériques qui suivent : terres ; pièces ; autres divisions. L’unique nom de chemin a été joint à cette section. <?page no="284"?> 278 Marie Aurélie Thériault Découpage naturel de l’île (terrestre) Le paysage de l’île suggère à l’esprit humain des points de repères naturels qui se répercutent dans la langue microtoponymique, il s’agit des pointes, coteaux, platins, boisés. Découpage naturel du paysage maritime (marin) Les entités suivantes sont regroupables par génériques : baies, banc de sable, bas-fonds, marais, plages. Conduite naturelle des eaux Sur une île, le phénomène de l’écoulement de l’eau prend une dimension importante ; on retouve dans cette rubrique des nomenclatures pour les chenail, décharges et rigolet. Présence humaine et sociale sur l’île Cette rubrique regroupe les nomenclatures desservant le repère spatial fondé sur la présence humaine, à l’exclusion de l’agronymie. Essentiellement, il est question des bâtiments, d’un port et de plus de quatorze mares. Les mares identifient divers territoires de chasse pour le canard et autres oiseaux marins Un rang comme territoire : le rang de l’Embarras Les microtoponymes du rang comme territoire sont divisés de la manière suivante : Secteurs Le rang est divisé en secteurs divers ; on retrouve ici des dénominations pour le rang lui-même, un coin, une ferme et le secteur d’un pain de sucre. Voies de circulation Une seule existe : le rang lui-même, nommé parfois route du rang Rivières Le territoire est traversé par deux rivières (deux toponymes et un toponyme parallèle). La fourche entre les deux rivières est aussi identifiée par un microtoponyme. Banc de sable Un banc de sable est aussi identifié qui servait au lavage. <?page no="285"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 279 Accidents de terrain Un accident de terrain (coteau) a été relevé. Phénomènes rocheux A cause de leur géologie particulière attirant l’attention, les phénomènes rocheux portent un nom. Montagnes Phénomènes rocheux plus imposants, les montagnes reçoivent des noms, dont certains sont des toponymes parallèles aux désignations normalisées. Cavités rocheuses Deux de ces particularités portent un nom et servent de repère dans le rang. Particularités du terrain Les particularités du terrain portent également une identité spatiolinguistique et forment une catégorie à part de la catégorie accidents de terrain : on classe des phénomènes comme La Plaine, un régionalisme identifiant une tourbière. Les particularités du terrain ne sont pas des élévations rocheuses. Considérations sur le classement non aléatoire des données en microtoponymie agraire Il apparaît qu’un classement non aléatoire comporte de nombreux avantages. D’abord, il regroupe les phénomènes nommés entre eux et permet de compiler les génériques par catégories d’entités fonctionnelles. Ensuite, il facilite l’analyse des types et du processus de leur attribution en identifiant la stratégie de dénomination en regard de la détermination du générique par un spécifique ; il précède, jusqu’à un certain point, cette analyse. Enfin, il met en évidence les grandes divisions d’un espace naturel fréquenté par l’humain. Traitement des spécifiques par classement non aléatoire Les génériques ayant été regroupés en catégories de phénomènes nommés, il s’agit de traiter les spécifiques eux-mêmes. Présentation de la grille sémantique de traitement des spécifiques Il existe deux niveaux de codification sémantique des spécifiques dans la banque microtoponymique, le niveau I et le niveau II. Il s’agit dès lors d’étu- <?page no="286"?> 280 Marie Aurélie Thériault dier les catégories d’entités - étude des génériques - en ce qui regarde le lien d’appartenance entretenu entre ceux-ci et les spécifiques leur correspondant - les types et liens de types. La récurrence de processus conduit à une analyse statistique concluante grâce au traitement croisé des données. On discrimine conséquemment une série de phénomènes importants intervenant dans la formation de microtoponymes agraires. Classification de niveau I Dans une précédente étude (Thériault 1991), j’avais constaté que les stratégies visant la dénomination d’entités agraires constituaient un ensemble et qu’elles revenaient de façon générale - tous génériques confondus - et de façon particulière - selon un type plutôt qu’un autre. Quand un locuteur circule dans un territoire plutôt vaste, ici une ferme, un rang et une île, il attribue un spécifique à certains lieux pour que, par usage, il puisse se repérer dans ce large espace. Ces lieux deviennent, pour lui, sémantisés et individualisés et il garde en mémoire leur nomenclature, tant qu’elle lui est utile, à lui ou à d’autres. La microtoponymie est en effet une pratique culturelle de l’être humain qui utilise des stratégies de dénomination non arbitraires, que ce soit par tendance naturelle ou par souci d’économie. Il existe des spécialités de dénomination selon que le locuteur nomme une catégorie d’entités comme des champs plutôt qu’une autre comme des mares (de chasse). L’ensemble des entités nommées adopte néanmoins un domaine général de sémantisation, puisqu’il s’agit de microtoponymie agraire et non de microtoponymie urbaine. Un regroupement des spécifiques en dix types généraux est proposé, dont voici les formes complètes et abrégées (utilisées pour les tableaux) : Le type généalogique (à Dubé) ; lettre G Le type descriptif (prépositionnement syntagmatique ou non) ; lettre D Le type utilitaire (des moutons) ; lettre U Le type topographique (côteau) ; lettre T Le type géographique (de l’est) ; lettres Gé Le type ordinal (première décharge) ; lettres Ord. Le type légendaire (de fées) ; lettres Lég. Le type historique ; (rare, du roy) ; lettre H Le type littéraire ; (rare, du Survenant) ; lettres Litt. Le type toponymique ou emprunt à la toponymie officielle (rare, de l’Embarras) ; lettres Toponym. <?page no="287"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 281 Ce regroupement s’applique facilement à l’ensemble des microtoponymes de la banque. De plus, il a pour avantage d’empêcher une parcellarisation classificatoire. Il constitue en conséquence le niveau I du classement des spécifiques des microtoponymes en types dans la banque. Classification de niveau II La codification sémantique (Dugas et al. 1995) est un outil de codification sémantique destiné au classement des spécifiques toponymiques (et microtoponymiques). Elle repose sur une interprétation large de l’activité spatiolinguistique humaine qu’est la nomenclature de lieux. Les spécifiques sont regroupés selon qu’ils appartiennent à l’une ou l’autre de sept séries de classement, lesquelles sont subdivisées, à l’exception de l’ultième et de la pénultième, de la façon suivante : Codification sémantique des spécifiques toponymiques et microtoponymiques Classement général des spécifiques 1000 Nature 2000 Homme 3000 Au-delà 4000 Emprunts de noms géographiques 5000 Autres noms propres 8000 Indifférenciation 9000 Signification inconnue Classement particulier des spécifiques 10 2000 Homme 2100 L’homme, être physique et pensant 2200 L’homme, être social 2300 L’homme et l’univers 2310 Catégories saisies intuitivement 2315 Espace 2400 L’homme et son nom 2410 Généralités 2120 Prénoms 2130 Patronymes 10 L’exemple donné provient de la série 2000 Homme avec étalement de deux sous-séries significatives en microtoponymie agraire. <?page no="288"?> 282 Marie Aurélie Thériault 2140 Prénom et nom 2150 Nom et nom 2160 Surnom Les spécifiques sont donc codifiés en fonction de ces deux niveaux de classement : le niveau I, plus général, et le niveau II, plus particulier. Traitement du spécifique dans la banque Le spécifique est souligné d’un seul trait ou de façon discontinue pour signaler le phénomène prépositionnel ; le phénomène de double spécifique est indiqué lui d’un double trait, discontinu s’il y a lieu : Les champs de la Montagne (un seul trait) Clos en avant de la grange (en discontinu) Demi-arpent au Salvail du petit chemin du marais (double trait) Demi-arpent au Salvail su le bord de la côte (en discontinu) Le deux-points introduisent une explication à venir : Demi-arpent au Salvail su le bord de la côte : Niveau I Le niveau I d’assignation d’un type de spécifique est placé entre parenthèses (), suivies de la double barre oblique / / , selon la formalisation suivante : Clos su Tit-Joseph: (généalogique)/ / Les champs de la Montagne: (topographique)/ / Le chemin du Nord: (cardinal)/ / Le trou de Fée: (légendaire)/ / Le clos de / des Six Arpents: (descriptif )/ / Le clos voisin de Luc Soucy: (descriptif par relation à une ferme autre; généalogique)/ / Demi-arpent au Salvail du petit chemin du marais: [double spécifique (généalogique) et (descriptif par relation à une portion de la ferme)]/ / Le type descriptif est très riche ; on distingue le descriptif pur (le clos de Six Arpents) des autres formes de descriptions, lesquelles font intervenir la notion de relation descriptive ; l’attribution d’un double spécifique relève d’ailleurs de cette tendance à la description du langage microtoponymique. <?page no="289"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 283 On notera que le phénomène est mis en évidence par l’opposition entre trait de soulignement et double trait de soulignement. Intervention de La codification sémantique Pour distinguer les classements de niveau II et de niveau I, la banque utilise les accolades ouverte et fermée { } plutôt que les parenthèses ( ). La nature du processus identifié par le spécifique est placé entre ces signes diacritiques, comme suit : Clos su Tit-Joseph : (généalogique)/ / {2460; surnom} Le clos de / des Six Arpents : (descriptif )/ / {2314; nombres et unités de mesures} Le clos voisin de Luc Soucy : (descriptif par relation à une ferme autre; généalogique)/ / {2315; espace-2440; prénom} Demi-arpent au Salvail du petit chemin du marais : [double spécifique (généalogique) et (descriptif par relation à une portion de la ferme)]/ / [{2430; patronyme} et {2260; transports} ] Notification de phénomènes particuliers Le phénomène de prépositionnement est mis en évidence et distingué de celui du doublement du spécifique par l’absence-présence des crochets qui englobent, dans le deuxième cas, les accolades elles-mêmes [{ } et { }] plutôt que {2315; espace-(...)}, où 2315 est spécifique à la notion de prépositionnement. Enfin, deux autres phénomènes sont notés. Le premier signale la présence d’un archaïsme qui renvoie à des personne ou à des choses disparues de la réalité mais qui subsistent dans le nom utilisé pour désigner l’endroit : ainsi la Montée (qui identifie un clos dans lequel se situe la montée de l’ancienne ferme) ou le Clos de Joe (identifiant un ancien propriétaire). Comme l’utilisation d’un archaïsme ou le maintien d’une ancienne appellation sont relativement fréquents dans le corpus, la banque identifie le présence du phénomène par l’utilisation de l’astérisque: Le clos voisin de Luc Soucy : (descriptif par relation à une ferme autre ; *(généalogique)/ / { 2315; espace-2440 ; prénom} Le second indique la présence d’un parallélisme, situation qui se produit lorsqu’un même espace est désigné par deux dénominations parallèles. Ce phénomène est indiqué par les barres obliques simples / / . Le microtoponyme <?page no="290"?> 284 Marie Aurélie Thériault parallèle suit immédiatement le microtoponyme premier, mais n’est défini qu’à son moment d’apparition en tant que spécifique. En voici un exemple: Le clos voisin de Luc Soucy / la Grosse roche/ : (descriptif, par relation à une ferme autre ; *généalogique)/ / {2315 ; espace-2440 ; prénom} Intérêt d’un classement pré-analytique et analytique pour une banque de microtoponymes Ce système de classement non aléatoire regroupe les génériques par catégories de phénomènes et respecte, comme je l’ai mentionné, la nature des itinéraires parcourus. Le lien de type unissant les génériques aux spécifiques est discriminé par deux niveaux de classification. Cette codification facilite, par sa formalisation, le traitement des données pour les organiser en un système cohérent que l’on peut quantifier sur le plan des phénomènes récurrents observables en microtoponymie. Traitement statistique des données microtoponymiques agraires L’échantillonnage recueilli lors du déploiement des différents itinéraires a été classé selon les modèles proposés par la banque de microtoponymes ; on cherchera maintenant à mieux comprendre la nature du lien unissant le générique au spécifique en microtoponymie. Pour ce faire, chaque ligne de la banque (ou chaque microtoponyme si l’on veut) est transformée en langage algorithmique. La présentation des données se fait en deux sections, chacune étant elle-même divisée en deux : on retrouve la ferme et son agronymie et la ferme, unité d’investigation en soi ; tout comme on retrouve, pour les lieuxdits, l’étude d’un rang et l’étude d’une île. L’analyse quantitave respecte cette structure que l’on retrouve dans la banque analytique. L’analyse de premier niveau est la plus générale ; elle se fait en fonction des paramètres du niveau I (globalisation) ; suit la notification des phénomènes touchant la préposition (2315 ; espace) ; puis, l’analyse de deuxième niveau qui se fait en fonction des paramètres de niveau II. Niveau I Prép. Niveau II Remarques La comptabilisation générale des résultats - leur distribution - compose le tableau final de la quantification des paramètres identifiés comme pertinents. On comptabilise les occurences de niveau I puis les occurrences de niveau II en utilisant l’équation suivante : F = f/ t x 100 ; où F = fréquence relative <?page no="291"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 285 f = fréquence relevée t = total comptabilisé par le relevé séquentiel, à savoir les données orales prises dans leur contexte naturel pour être traitées scientifiquement. Les grandes divisions de la banque se répartissent en huit tableaux différents - quatre de niveau I et quatre de niveau II - et deux tableaux de synthèse, dont voici celui qui porte sur l’analyse globale de niveau I. Ce dernier illustre la domination des types descriptifs et généalogiques en ce qui regarde le processus d’assignation d’un spécifique à un générique ou même à un groupe de génériques microtoponymiques agraires, ainsi les noms des divisions reliées à l’activité agricole. Tableau général de synthèse de l’analyse de 1er niveau (219 spécimens à comptabiliser). Total des spécimens par type et leur pourcentage : D : 108 49,3 % U : 19 8,6 % D&U : 4 1,8 % G : 55 25,1 % Gé : 8 3,6 % T : 11 5,0 % H : 4 1,8 % Lég.: 3 1,3 % Toponym. : 4 1,8 % Litt. : 1 0.4 % Ord. : 2 0,9 % On le voit : les deux types significatifs sont le descriptif (D) et le généalogique (G). Dans 75 % des cas, un locuteur, lorsqu’il s’oriente dans un milieu agraire, utilise prioritairement ces deux processus (stratégies) pour distinguer les lieux les uns des autres. Le type descriptif L’étude des relations qui existent entre le type descriptif et la codification sémantique permet de mieux définir ce qu’est le processus de description à proprement parler. Pour être conforme aux hypothèses initiales de cette recherche, l’on doit pouvoir supposer que le modus operandi de la description fait appel à un nombre fini de processus attachant le générique à un spécifique. C’est ce que l’on constate. <?page no="292"?> 286 Marie Aurélie Thériault Dans 1000 Nature, on remarque que la série 1200 domine : 1200 : 48 La terre 1220 : 37 Eaux 1210 : 7 Configuration et aspect 1230 : 4 Terrains et leur constitution Lorsque, dans un espace agricole, un locuteur assigne un nom à un petit lieu, il le fait en décrivant l’aspect de la Terre (dans le sens de la planète). Ainsi, les eaux (ruisseaux, sources, rigolets, décharges, marais, petits lacs, rivières et autres) aident grandement à distinguer un lieu des autres. Cette forme de repérage se retrouve dans tous les territoires et les itinéraires échantillonnés, tout particulièrement sur l’île, où le paysage maritime est à l’honneur. L’eau, dont le rôle est fondamental pour l’être humain, constitue en fait un repère fondamental ; la description de l’aspect qu’elle prend aide à distinguer entre eux les petits lieux de l’espace agraire. La configuration particulière d’un espace (mont, colline, plaine, platine et autres) ainsi que la composition du terrain et des sols (tourbière, sablière, roches et autres) aident également à se repérer dans ces territoires. Toujours dans 1000 Nature, on constate que la série 1300 est aussi utilisée, bien que dans une moindre proportion : 1300 : 10 Les plantes 1320 : 6 Arbres 1340 : 3 Plantes (alimentaires et aquatiques) 1330 : 1 Arbrisseaux Les arbres et plantes (forêt, érablière, pommiers, broussaille, types d’arbres et d’arbrisseaux, céréales, avoine, blé et autres) entrent également en fonction dans le processus de description des lieux. Dans 2000 Homme, la série 2300 (2312 surtout) prédomine sur la série 2200, laquelle prédomine sur la série 2100. 2300 : 25 L’homme et l’univers 2312 : 20 Qualité et états physiques 2315 : 3 Espace 2311 : 1 Existence 2314 : 1 Nombres et unités de mesures <?page no="293"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 287 La qualité d’un lieu, son état physique (grandeur, longueur, volume), intervient directement dans le processus de description : l’identification d’un lieu par une qualité qui lui est propre sert à le distinguer d’un autre. Les autres sous-séries, celles saisies par l’intuition humaine, restent marginales. 2200 : 21 L’homme, être social 2241 : 13 Agriculture 2260 : 4 Transport 2250 : 3 Habitation 2270 : 1 Organisation sociale Notons ici un phénomène important : généralement la série 2241 est utilitaire (Clos de pâture), mais assortie d’un prépositionnement (2315 Espace). Cette série peut devenir descriptive : clos... en avant de la grange, à côté de l’étable, du garage ; pièce… en arrière du hangar. C’est pourquoi on retrouve la notion de description relative à un bâtiment, à une portion de terre, ou à tout autre phénomène important dans la banque et dans l’analyse statistique des données. 2100 : 2 Âme et intellect 2143 : 2 Sentiments Cette série marginale entre dans la composition de vocables sous la forme : la Belle orsource. La description de ses sentiments à l’égard d’un lieu est sûrement un processus significatif. S’il est plus rare, c’est peut-être que l’affectivité d’un locuteur ne se manifeste que dans des cas exceptionnels. Le type généalogique Le type généalogique est utilisé pour distinguer plusieurs lieux les uns des autres : champs, portions de terre, clos, ponts, etc. L’assignation d’un tel spécifique permet un repérage économique et facile dans l’espace ; de plus, il aide à dresser en même temps la petite histoire de la terre et des territoires. Un champ, une portion de terre, une terre, est acquis d’un voisin ? On lui donne le nom ou le surnom de l’ancien propriétaire. De même nomme-t-on les parties de lieux-dits appartenant ou ayant appartenu à un voisin. Une des caractéristiques du microtoponyme de type généalogique est qu’il contient plusieurs archaïsmes. En effet, il arrive souvent que le personnage mis en cause dans le microtoponyme soit décédé ou ait déménagé ; que ses fils ou que quelqu’un d’autre aient pris la succession de l’exploitation agricole. Or la situation n’est pas actualisée dans l’appellation. Une habitude langagière a été prise, en même temps que ce procédé rappelle la mémoire <?page no="294"?> 288 Marie Aurélie Thériault d’anciennes gens : ce constat s’observe dans tous les itinéraires, sauf dans celui de Bonnelly. Le type généalogique fait partie de la série 2000 Homme et plus particulièrement de la sous-série 2400 L’homme et son nom. Dans cette dernière, on retrouve six sous-types : généralités, prénom (d’homme et de femme), patronyme, prénom et nom (procédé très populaire en toponymie mais beaucoup moins en microtoponymie), nom et nom, et enfin surnom. C’est dans 2460 (Surnom) que se distribuent plus de 90 % des microtoponymes appartenant au type généalogique. L’utilisation d’un surnom suppose le partage d’un contexte familier, lequel se traduit par une affectivité dans le langage (Polion pour Napoléon, par exemple) ; cette situation est beaucoup plus rare en toponymie pour laquelle règne une plus grande application protocolaire. Analyse globale pour le niveau II Grâce à l’analyse de niveau I, nous savons maintenant qu’il existe des occurrences correspondant à des processus linguistiques de spatialisation intervenant dans la nomenclature de petits lieux dans un espace agraire et que ces occurrences composent le portrait des grandes classes de types : descriptive, utilitaire, généalogique, topographique, ordinale, géographique et d’autres plus marginales : historique, légendaire, littéraire ou enfin toponymique. La prochaine étape est d’étudier les rubriques qui entrent précisément en fonction dans la composition des microtoponymes ; globalement et par itinéraire. Domination de la série Homme Première remarque, la série 2000 Homme domine globalement à l’intérieur de toutes les appellations avec ses 60 % d’occurrence ; la série 1000 Nature suit avec 36 %. Les 4 % restauts font intervenir les séries : 4000 Emprunts de noms géographiques, 3000 Au-delà et 5000 Autres noms propres. Cette tendance à la série 2000 Homme s’observe dans chacun des itinéraires et on la doit plus particulièrement aux stratégies ou processus de dénominations suivants: 2400 L’homme et son nom forme 22 % des appellations totales ; la soussérie 2460 Surnom draine 16 % de toutes les appellations confondues. 2200 L’homme, être social entre dans 21 % de la composition totale des microtoponymes et 2241 Agriculture est la sous-série dominante : elle entre dans la formation de 10 % des microtoponymes. 2300 L’homme et l’univers est présente dans la composition de 16 % des microtoponymes : 2312 Qualités et <?page no="295"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 289 états physiques ainsi que 2315 Espace composent comme, sous-séries, près de 13 % des appellations. On le voit, ce sont des procédés bien précis qui sont privilégiés et cette observation tend à démontrer le caractère culturel inhérent à la pratique microtoponymique agraire. De la question des surnoms Concernant la prédominance des noms et surnoms comme processus de dénomination microtoponymique, c’est incidemment pour les agronymes que la tendance observable s’avère la plus forte : en effet, gestion des terres obligeant, cette stratégie offre un terrain privilégié pour la composition d’appellations de type généalogique. Dans les lieux-dits, la tendance est moins accentuée, peut-être du fait de la grande quantité de phénomènes naturels à distinguer les uns des autres. De la question de la socialisation L’Homme est d’abord un être social et celui-ci se sert des termes formant le champ lexical de sa principale activité en campagne : l’agriculture (10 % des microtoponymes agraires entrent dans cette catégorie). Les appellations restantes (11 %) se distribuent à peu près également dans les sous-séries de l’ensemble : vie de société, industrie, habitation, transport et voyage et organisation sociale. De la spatialisation et de l’appréciation subjective de la matière Il est question ici de processus de dénomination microtoponymique touchant la spatialisation (Espace 2315) ou l’appréciation qualitative de la matière (Qualité et états physiques 2312). Ces séries sont en relation avec diverses dimensions ciblées de l’espace environnant (Catégories saisies intuitivement 2310). La relation de l’Homme avec l’univers (2300) est utile pour nommer des lieux, puisqu’on agit ici en communauté de perception avec d’autres humains sur le plan spatial (en-haut, en-bas, du nord, de l’est...) ou sur le plan perceptuel (petit, grand...). Ce partage perceptuel permet la création rapide et efficace de microtoponymes et entre en compte dans 16 % de toutes les appellations : 8 % pour la 2312, 5 % pour la 2315 ; l’autre 3 % se distribue entre nombre et unités mesures (2314) et existence (2311). Importance de la série Nature La nature est mise à contribution, lorsqu’il devient nécessaire de créer des microtoponymes. C’est ainsi que l’on retrouve 36 % de toutes les appella- <?page no="296"?> 290 Marie Aurélie Thériault tions qui se regroupent dans cette série. Le phénomène est plus marqué dans les lieux-dits que sur les fermes et pour les différentes divisions agraires, lesquelles privilégient en proportion la série Homme. La série La terre 1200 (27 % de toutes les appellations confondues) domine avec les deux sous-séries suivantes : Les plantes 1300 et Les animaux 1400. Les procédés privilégiés sont les suivants : Eaux (18 %) et Configurations et aspects (8 %). Moindre importance des autres séries Les autres séries sont beaucoup moins importantes. On emprunte parfois des toponymes déjà en cours ; d’autres fois, on fait appel au champ lexical de l’au-delà, du surnaturel et de la superstition. Si les hagionymes et les appellations dédicatoires forment une partie importante des toponymes québécois, ils n’entrent pour ainsi dire pas du tout en fonction dans la formation des microtoponymes. Dernières constatations sur les microtoponymes agraires L’approche fonctionnelle permet de constater que le principe linguistique de l’économie est respecté lorsque vient le temps de former des microtoponymes agraires. Une variété manifestement récurrente de types de spécifiques intervient dans la formation d’un ensemble descriptible de génériques. Ce système, lorsqu’il est analysé, permet de saisir et de traduire les relations d’un locuteur actant avec son environnement onomastique agraire. La perception qu’il se bâtit de son territoire dans ses divers aspects est mise en évidence par la formation de microtoponymes qui dressent dès lors un itinéraire empruntable. Le locuteur utilise, dans un tel exercice, ses capacités à décrire intuitivement et formellement son univers, à le marquer culturellement, à le doter d’une mémoire, pour les fins propres de son orientation. En outre, les données laissent entendre qu’en situation naturelle, l’esprit humain n’a pas besoin de toutes sortes d’artifices pour s’orienter spatialement, que les éléments environnants les plus proches du locuteur et les plus signifiants pour lui se montrent les plus efficaces pour permettre d’invidualiser un espace vis-à-vis d’un autre. <?page no="297"?> Microtoponymie agraire, langue orale et transfert de microtoponymes 291 Bibliographie Bonnelly, Christian (1981) : Énumération et prononciation des microchoronymes de la ferme de M. Fernand Pouliot, à Sainte-Famille, île d’Orléans. Microchoronymie de la ferme F. Pouliot. Commission de toponymie du Québec, non publié. Dugas, Yves (1988) : La Nature de la toponymie. 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Montréal, Université de Montréal (Thèse de doctorat non publiée).