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Wer verdient wie viel?

Orientierung über Berufe, Positionen und Einkommen - Karriereplanung im Zeitalter der Digitalisierung

0415
2019
978-3-8169-8450-4
978-3-8169-3450-9
expert verlag 
Reinhard Krauss
Rudi Groß

Das Nachschlagewerk über Verdienstmöglichkeiten in Deutschland! Über 150 Ausbildungsberufe - Über 150 akademische Abschlüsse - Bundesbesoldungsordnung A, B, R, W - Angestelltenvergütung im öffentlichen Dienst - Kaufmännische und technische Tarife - Lohngruppeneinteilung der verschiedenen Branchen. Das Buch entwirrt die unübersichtlichen Einkommensverhältnisse. Es gibt Auskunft darüber, was in den wichtigsten Berufen zu verdienen ist, von der Ausbildungsvergütung bis zum Managergehalt. Der Leser erhält Entscheidungshilfen für die Berufswahl, Orientierungsgrößen für Vertragsverhandlungen, Vergleichsmöglichkeiten und Antworten auf eine Fülle von Fragen. Zum Beispiel: "Wie hoch wird meine Ausbildungsvergütung sein?" "Was antworte ich auf die Frage: Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?" "Ist mein Gehalt hoch genug?" "Was verdiene ich (brutto und netto) in der freien Wirtschaft, was als Beamter, was als Angestellter im öffentlichen Dienst?" "Wie hoch sind die typischen Durchschnittsgehälter?" "Lohnt sich ein Wechsel aus finanziellen Gründen?" "Welche Berufe haben Zukunft?" "Welcher Beruf ist der richtige für mich?" "Was verursacht die Digitalisierung im Arbeitsablauf, aber auch in Bezug auf die Verdienstmöglichkeiten?" Die Verzahnung der industriellen Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik war der Ausgangspunkt der Industrie 4.0. Es ist aber bis heute deutlich erkennbar geworden, dass in vielen weiteren Berufen und der dazugehörenden Berufsausbildung die Digitalisierung in Zukunft ebenso ihren Niederschlag finden wird.

<?page no="0"?> Wer verdient wie viel? Orientierung über Berufe, Positionen und Einkommen - Karriereplanung im Zeitalter der Digitalisierung 12., überarbeitete Auflage REINHARD KRAUSS RUDI GRO ß <?page no="1"?> Wer verdient wie viel? <?page no="3"?> Dr. Reinhard Krauss, Dipl.-Finanzw. Rudi Groß Wer verdient wie viel? Orientierung über Berufe, Positionen und Einkommen - Karriereplanung im Zeitalter der Digitalisierung 12., überarbeitete Auflage <?page no="4"?> © Covermotiv: shutterstock/ ModernNomads Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.dnb.de abrufbar. 12., überarbeitete Auflage 2019 11., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2010 10., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2003 9., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 1998 8., überarbeitete und aktualisierte Auflage 1995 7., Auflage 1992 6., aktualisierte Auflage 1991 5., völlig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 1987 4., aktualisierte Auflage 1983 3., aktualisierte Auflage 1981 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1976 1. Auflage 1973 © 2019 · expert verlag GmbH Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Internet: www.expertverlag.de eMail: info@verlag.expert CPI books GmbH, Leck ISBN 978-3-8169-3450-9 (Print) ISBN 978-3-8169-8450-4 (ePDF) <?page no="5"?> 5 Inhalt Inhalt Vorwort zur 12. Auflage . . . . . . . . . . . . . . 13 I Allgemeine Kriterien einer Berufswahl . . . . . 15 1 Berufliche Mobilität und Flexibilität . . . . . . . . . 17 1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . 17 1.2 Die unüberlegte Berufswahl . . . . . . . . 19 1.3 Spezialisierung und Flexibilität . . . . . . . 19 1.4 Weiterbildung im Beruf wird in Zukunft wichtiger denn je! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2 Checkliste Berufs- und Positionswahl . . . . . . . . 21 2.1 Individuelle Voraussetzungen . . . . . . . . 21 2.2 Gesellschaftliches Umfeld / konkrete Berufssituation . . . . . . . . . . . . . 22 2.3 Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.4 Arbeitsinhalt und -umwelt . . . . . . . . . 22 2.5 Einkommen . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.6 Weiterentwicklungsmöglichkeiten . . . . . . 23 2.7 Soziale Sicherheit / Zukunftsaspekte . . . . . 24 3 Lohnt sich eine akademische Ausbildung? . . . . . . 27 4 Einkommenssteuerung . . . . . . . . . . . . . . 31 4.1 Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . 31 4.2 Arbeitsplatzwechsel . . . . . . . . . . . . 32 4.3 Branchenwechsel . . . . . . . . . . . . . 35 4.4 Regionale Mobilität . . . . . . . . . . . . 36 <?page no="6"?> 6 Inhalt 5 Taktik bei Lohn- und Gehaltsverhandlungen . . . . . 43 6 Zusatz- und Sozialleistungen . . . . . . . . . . . . 49 7 Einkommensentwicklung . . . . . . . . . . . . . 53 II Berufswunsch - Berufswahl! . . . . . . . . . 59 Die aktuelle Berufswahl im „Dualen System“ . . . . . . 61 1 Die Berufswünsche aller Schulabgänger 2017 getrennt nach w/ m . . . . . . . . . . . . 61 2 Die Berufswünsche aller Studienberechtigten 2017 62 3 Ausbildungsberufe mit dem höchsten Anteil an Abiturienten 2017 . . . . . . . . . . . . 64 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen . . . . . . . . . . . . . . . 65 Altenpfleger, Altenpflegerin . . . . . . . . . . 67 Angestellte im öffentlichen Dienst . . . . . . . . 67 Anlagenmechaniker - Industrie . . . . . . . . . 68 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik . . . . . . . . . . . . . . 69 Apotheker, Apothekerin . . . . . . . . . . . . 69 Apothekenhelferin . . . . . . . . . . . . . . 70 Architekt, Architektin . . . . . . . . . . . . . 70 Arzt, Ärztin . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Arzthelferin . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Augenoptiker, Augenoptikerin . . . . . . . . . 73 Automobilkaufmann/ frau . . . . . . . . . . . 74 Bäcker, Bäckerin . . . . . . . . . . . . . . . 75 Bahnmitarbeiter - Eisenbahner . . . . . . . . . 75 Bankkaufmann, Bankkauffrau . . . . . . . . . 77 Baufachkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . 81 <?page no="7"?> 7 Inhalt Bauzeichner, Bauzeichnerin . . . . . . . . . . 82 Beamter/ in . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Berufskraftfahrer . . . . . . . . . . . . . . . 87 Bibliothekar, Bibliothekarin . . . . . . . . . . 87 Bibliotheksassistentin . . . . . . . . . . . . . 89 Buchhalter, Buchhalterin . . . . . . . . . . . 89 Buchhändler, Buchhändlerin . . . . . . . . . . 90 Bürokauffrau/ mann Kauffrau/ mann für Büromanagement . . . . . . . . . . . . 90 Chemikant/ in . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Chemiker, Chemikerin . . . . . . . . . . . . 92 Chemisch-technischer Assistent/ in - Chemielaborant/ in . . . . . . . . . . . . 94 Datenverarbeitungsfachleute - IT Berufe . . . . . 95 Dekorateur, Schauwerbegestalter . . . . . . . . 101 Dolmetscher, Dolmetscherin . . . . . . . . . . 101 Drogist, Drogistin . . . . . . . . . . . . . . 103 Drucker . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Druckvorlagenhersteller, Druckvorlagenherstellerin (Reprohersteller, Reproherstellerin) . . . . . 105 Einzelhandelskauffrau, Einzelhandelskaufmann . . 105 Elektrofachkräfte . . . . . . . . . . . . . . . 105 Erzieher, Erzieherin . . . . . . . . . . . . . 107 Fachang. für Bürokom. jetzt Kauffrau/ m. für Büromanagement . . . . . . . . . . . . 108 Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste . . . . . . . . . . . 109 Fliegendes Personal: . . . . . . . . . . . . . 109 Fotograf, Fotografin . . . . . . . . . . . . . 114 Friseur, Friseurin . . . . . . . . . . . . . . . 115 Gärtner, Gärtnerin . . . . . . . . . . . . . . 115 Gas- und Wasserinstallateur . . . . . . . . . . 116 Gebäudereiniger/ in . . . . . . . . . . . . . . 116 Gestalter für visuelles Marketing . . . . . . . . 117 <?page no="8"?> 8 Inhalt Gesundheits- und Krankenpfleger/ in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/ in . . 117 Goldschmied, Goldschmiedin . . . . . . . . . 119 Hochschullehrer, Hochschullehrerin . . . . . . . 119 Hotel- und Gaststättenberufe . . . . . . . . . . 122 Industriemechaniker . . . . . . . . . . . . . 123 Industriekauffrau/ mann . . . . . . . . . . . 124 Informatiker, Informatikerin . . . . . . . . . . 124 Ingenieur, Ingenieurin . . . . . . . . . . . . 125 Innenarchitekt, Innenarchitektin . . . . . . . . 132 Juristen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Kapitän / Schiffsoffizier / Matrose . . . . . . . . 137 Kaufmann, Kauffrau (betriebliche Ausbildung) . . 139 Kellner, Kellnerin . . . . . . . . . . . . . . 141 Koch, Köchin . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Kfz-Mechatroniker/ in . . . . . . . . . . . . . 142 Landwirt, Landwirtin . . . . . . . . . . . . . 142 Lehrer, Lehrerin . . . . . . . . . . . . . . . 145 Logopäde/ in . . . . . . . . . . . . . . . . 145 Marktforscher, Marktforscherin . . . . . . . . . 146 Mediengestalter/ in für Digital- und Printtechnik . . 147 Medienkaufmann/ frau für Digital und Druck . . . 147 Medizinische Fachangestellte . . . . . . . . . . 148 Medizinisch-technische Laboratoriums-Assistentin (MTA) . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Medizinisch-technische Radiologieassistentin (RTA) . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Metallberufe in der Industrie . . . . . . . . . . 149 Pädagoge, Pädagogin . . . . . . . . . . . . . 152 Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte . . . 154 Physiker, Physikerin . . . . . . . . . . . . . 155 Polizeibeamte . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Programmierer, Programmiererin . . . . . . . . 157 Psychologe, Psychologin . . . . . . . . . . . . 158 <?page no="9"?> 9 Inhalt Public-Relations-Spezialisten . . . . . . . . . . 159 Rechtsanwaltsfachangestellte/ r . . . . . . . . . 160 Reiseleiter/ in . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Kaufmann/ frau für Tourismus/ Freizeit . . . . . . 162 Restaurantfachmann, Restaurantfachfrau . . . . . 162 Schauwerbegestalter, Schauwerbegestalterin (Dekorateur) . . . . . . . . . . . . . . 163 Sekretärin . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 Sozialpädagoge, Sozialpädagogin / Sozialarbeiter, Sozialarbeiterin . . . . . . . . . . . . . 165 Steuerfachangestellte/ r . . . . . . . . . . . . 165 Techniker, Technikerin . . . . . . . . . . . . 166 Theologe / Theologin . . . . . . . . . . . . . 167 Tischler/ in (Schreiner/ in) . . . . . . . . . . . 167 Übersetzer, Übersetzerin . . . . . . . . . . . 168 Unternehmensberater/ in . . . . . . . . . . . 169 Veranstaltungskaufmann/ frau . . . . . . . . . 171 Verkäufer, Verkäuferin . . . . . . . . . . . . 172 Werbung und Ausbildung - Kaufmann für Marketingkommunikation . . . . . . . . . 174 Werkzeugmechaniker . . . . . . . . . . . . 175 Wirtschaftsakademiker, Wirtschaftsakademikerin . 175 Zahnmedizinische Fachangestellte . . . . . . . 178 Zahntechniker/ in . . . . . . . . . . . . . . 179 Zerspanungsmechaniker . . . . . . . . . . . 180 <?page no="10"?> 10 Inhalt IV Herausgehobene Führungspositionen . . . . 181 1 Vorstandsmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . 183 2 Geschäftsführer . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 3 Aufsichtsratsmitglieder . . . . . . . . . . . . . . 195 4 Leitende Angestellte . . . . . . . . . . . . . . . 197 V Der Entgeltrahmen-Tarifvertrag ERA der IG Metall . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 1 Vereinheitlichung im ERA . . . . . . . . . . . . . 209 2 Durchschnittliche Stundenverdienste (brutto) von männlichen Facharbeitern - 2017, in € . . . . . . . 217 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € . . . . . 219 VII Nettoeinkommensberechnung . . . . . . . . 241 1 Vom Bruttozum Nettolohn . . . . . . . . . . . . 243 2 Einkommensteuerveranlagung . . . . . . . . . . . 245 2.1 Erklärungspflicht . . . . . . . . . . . . . 245 2.2 Antragsveranlagung . . . . . . . . . . . . 246 2.3 Abgabefrist . . . . . . . . . . . . . . . 246 3 Aktuelle Steuerreformen . . . . . . . . . . . . . 247 3.1 Vereinfachte Ermittlung des zu versteuernden Einkommens . . . . . . . . . . . . . . 249 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung . . . 251 4.1 Lohnsteuerklassenwahl . . . . . . . . . . 252 4.2 Beispiele zur Steuerklasse I/ 0 und IV/ 0 . . . . 254 4.3 Beispiele zur Steuerklasse III, IV/ 1 und IV/ 2 . . 258 <?page no="11"?> 11 Inhalt 4.4 Beispiele zur Steuerklasse III/ 0, III/ 1, III/ 2, III/ 3 . . . . . . . . . . . . . . . . 261 4.5 Beispiele zur Steuerklasse V . . . . . . . . . 267 Zur Beachtung . . . . . . . . . . . . . . . . 268 5 Auszüge aus der gültigen *Grund- und *Splittingtabelle 2018 mit *Durchschnitts- und *Grenzsteuersätzen . . . . . . . . . . . . . . . 271 6 Fachbegriffsregister . . . . . . . . . . . . . . . 277 VIII Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 1 Bundesbesoldungsordnung . . . . . . . . . . . . 285 1.1 Beispiele für die Einordnung von Beamtenpositionen in einzelnen Besoldungsgruppen . . . . . . . . . . . 285 1.2 Beispiele für die Einordnung der Bundesbesoldungsordnung R für Richter und Staatsanwälte . . . . . . . . . . . . . . 287 1.3 Besoldungsordnungen . . . . . . . . . . 289 2 Vergütungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst ab 1.4.2019 (Centbeträge sind in allen Tabellen abgerundet) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295 2.1 Vergütungen für Beschäftigte von Bund und Ländern 1.3.2018 . . . . . . . . . . . . . 295 2.2 Vergütung für Beschäftigte von Städten und Gemeinden 1.3.2018 . . . . . . . . . . . 296 2.3 Vergütung für Beschäftigte in Pflege- und Betreuungseinrichtungen ab 1.4.2019 . . . . 297 2.5 Vergütungen für Ärzte/ innen in öffentl. Kliniken 1.3.2018 . . . . . . . . . . . . . . . . 298 2.6 Vergütungen in € für Auszubildende der im Anhang unter 2.1 bis 2.4 genannten Einrichtungen 2018: . . . . . . . . . . . 299 <?page no="12"?> 12 Inhalt 3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft (Beispiel ERA-TV 8.02.2018) . . . . . . . . . . . . 301 3.1 Bewertung und Einstufung von Arbeitsaufgaben . . . . . . . . . . . . . 301 3.2 Gehaltstafel für Beschäftigte . . . . . . . . 308 3.3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . 309 3.4 Durchschnittseinkommen von Beschäftigten im Jahre 2017 . . . . . . . . . . . . . . 310 4 Aufstellung der in Deutschland gewährten Zusatz- und Sozialleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . 311 5 Unterstützung bei Fragen zur Beschäftigung im Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . 319 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . 321 <?page no="13"?> 13 Vorwort zur 12. Auflage Seit unserer letzten Lohn- und Gehaltserhebung für die Jahre 2000 bis 2010 hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland grundsätzlich geändert. So spricht das Statistische Bundesamt von einer gespaltenen Entwicklung. Viele industrielle Berufe verzeichnen bis zum heutigen Tage stetige Nettolohnerhöhungen. Andere Branchen hingegen, wie z. B. die Pflegeberufe, tun sich schwer, ähnliche Lohnentwicklungen aufzuweisen. Dieses Auseinanderdriften innerhalb der Lohn- und Einkommensabhängigen zeigt sich noch extremer, beobachten wir die Einkommenssteigerungen der Vorstände und Aufsichtsräte der Dax-Unternehmen gemessen an den durchschnittlichen jährlichen Einkommenserhöhungen der Lohnabhängigen. Trotz des stetigen Wirtschaftswachstumes seit 2010 profitieren so nicht alle berufstätigen Gruppen in der Gesellschaft vom Wachstum und der vorhandenen Geldwertstabilität. Die Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank beflügelt einzelne Gruppen in Deutschland, vernichtet jedoch Milliarden von Spareinlagen jährlich. Umso mehr muss ich mir Gedanken machen, welchen Beruf ich heute ergreifen soll, um so auf dem Arm der Schere zu landen, der nach oben zeigt. Neu hinzugekommen ist der Begriff Industrie 4.0. Hier werden in Zukunft immer mehr Teile der Produktion mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken verzahnt werden. Digital vernetzte Systeme sollen eine selbstorganisierte Produktion möglich machen. Hieraus ergeben sich massive Eingriffe in die Beschäftigungsverhältnisse. Wertschöpfungsketten werden hierbei revolutioniert und optimiert. <?page no="14"?> 14 Vorwort zur 12. Auflage In dieser Situation soll unsere Darstellung der häufigsten Berufe helfen, die richtige Entscheidung zukunftsorientiert zu treffen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Erfolg im Entscheidungsfindungsprozess. Schwäbisch Gmünd im Februar 2019 Reinhard Krauss Rudi Groß <?page no="15"?> 15 I Allgemeine Kriterien einer Berufswahl <?page no="17"?> 17 1.1 Allgemeines 1 Berufliche Mobilität und Flexibilität 1.1 Allgemeines Für den beruflichen Erfolg des einzelnen sind Mobilität und Flexibilität unerlässliche Voraussetzungen. Die Entwicklung der letzten Jahre hat bewiesen, dass diejenigen Arbeitskräfte Krisenzeiten am besten überstehen, die beruflich beweglich sind und auch bleiben. Dabei ist die Beweglichkeit sehr breit aufzufassen. Dazu gehört vor allem geistige Flexibilität, also z. B. die Fähigkeit, sich neuen Tendenzen in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und auch in der eigenen Berufslaufbahn anzupassen und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet zum Beispiel, Veränderungen in Produktion und Dienstleistung z. B. in Industrie 4.0 sofort durch eigene Aktivitäten zu begleiten. Dies beinhaltet lebenslanges Lernen. Nur so kann man an einem neu gestalteten Arbeitsplatz sofort wieder optimal eingesetzt werden. Dabei ist es sicherlich nicht immer einfach, die Veränderungsfaktoren in Produktion, Dienstleistung und Politik richtig einzuordnen. Welche persönlichen Schlussfolgerungen muss der einzelne aus der Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik für sein weiteres Berufsleben ziehen? Oder welche beruflichen Anpassungsprozesse erfolgen im Zusammenhang mit den sich häufenden Krisen ökonomischer und politischer Art? Die berufliche Flexibilität ist die Bereitschaft, sich den veränderten Bedingungen anzupassen, durch welche Faktoren auch immer sie ausgelöst sein mögen. Je flexibler der einzelne sich hier zeigt, desto größer sind seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. <?page no="18"?> 18 1 Berufliche Mobilität und Flexibilität Dabei scheint es angeraten, zwischen passiver und aktiver Flexibilität zu unterscheiden. Der Fließbandarbeiter, der aufgrund der digital vernetzten Systeme durch Industrie 4.0 in die noch vereinzelt zu findenden Arbeitsplätze in industriellen Nischen wechselt, ist hier passiv zu kennzeichnen. Die Wirtschaftswissenschaft spricht hierbei teilweise schon von der vierten industriellen Revolution. Typisch ist für diese Passivität, dass erst die direkten äußeren Umstände eine Veränderung der beruflichen Situation erzwingen. Verbunden ist damit oft eine allgemeine Verschlechterung der Situation des einzelnen: weniger Einkommen, geringere Karrierechancen bzw. Verlust des Arbeitsplatzes für einen längeren Zeitraum. Aktive Flexibilität bedeutet dagegen, sich auf die Veränderungen des Berufslebens vorzubereiten und zu agieren, solange es noch nicht zu spät ist. Auch hier stehen am Anfang oft geringere Karrierechancen und ein reduziertes Einkommen. Aber die selbstbestimmte Vorgehensweise unterstützt die Motivation beruflich wieder erfolgreich zu sein. Damit wird jeder, der aktiv flexibel ist, ein erfolgreicher Anbieter seiner Arbeitskraft. Wir wollen versuchen, einige Aspekte der beruflichen Flexibilität und Mobilität darzustellen, wobei sich herausstellen wird, dass alle Teilaspekte sehr eng zusammenhängen. Grob kann man folgende Bereiche unterscheiden: ▶ Flexibilität bei der Wahl der Ausbildung und Weiterbildung ▶ Berufswechsel ▶ Unternehmensmobilität - Arbeitsplatzwechsel ▶ Regionale Mobilität. Eine möglichst breite und dadurch Flexibilität ermöglichende Ausbildung ist die beste und zukunftsträchtigste Möglichkeit, ein Scheitern im Beruf zu vermeiden und interessante und lohnende Berufsziele zu erreichen. Welche Fehler sind die häufigsten? <?page no="19"?> 19 1.2 Die unüberlegte Berufswahl 1.2 Die unüberlegte Berufswahl Eignung und Neigung sind ohne Zweifel die Hauptbestimmungsfaktoren bei der Berufswahl. Eine rein arbeitsmarktorientierte Entscheidung, ohne geeignet zu sein, wäre genauso falsch, wie eine rein neigungsorientierte Wahl, die spätere Berufsentwicklungsmöglichkeiten unberücksichtigt ließe. So sollte man bei einer anstehenden Berufswahl nicht außer Acht lassen, dass z. B. der Beruf des Kunsthandwerkers für viele sehr reizvoll und interessant sein mag, dass es aber kaum andere oder „ähnliche“ Tätigkeiten gibt, in die man wechseln kann, falls der Bedarf an Kunsthandwerkern sinkt. Entwicklungsfähiger hingegen sind z. B. der Industriemechaniker, Werkzeugmechaniker, Industrieelektroniker, Ingenieur (Bachelor of Engineering / Master of Engineering) oder Industriekaufmann, Bürokaufmann oder Dipl. Betriebswirt (Bachelor of Arts / Master of Science)! Angehörige dieser recht verschiedenen Berufe sind in vielen unterschiedlichen Branchen der Wirtschaft einsetzbar. Schließt man hier die zukünftigen Entwicklungen durch die Veränderungen in Aus- und Weiterbildung unter Berücksichtigung von Industrie 4.0 mit ein und ist in der Lage dem dort formulierten Anspruch zu genügen, befindet man sich auf der sicheren Seite der beruflichen Veränderungen. 1.3 Spezialisierung und Flexibilität Während eine falsche Berufswahl sich häufig nur durch eine Umschulung revidieren lässt, kann eine zu spezielle berufliche Ausbildung oder eine Spezialisierung fast immer noch ausgeglichen werden, wenn auch z.T. nur mit hohem persönlichen und finanziellen Aufwand. Meist wird eine zu enge Spezialisierung recht spät entdeckt, denn im Normalfall sind Spezialisten sehr gefragt. Sinkt jedoch <?page no="20"?> 20 1 Berufliche Mobilität und Flexibilität der Bedarf, müssen auch sie auf der Basis ihrer Spezialkenntnisse die nötige Flexibilität zur Anpassung an neue berufliche Aufgaben beweisen. 1.4 Weiterbildung im Beruf wird in Zukunft wichtiger denn je! In Zukunft wird nur derjenige überdurchschnittliche Berufs- und Einkommenschancen haben, der die Fähigkeit zum Weiterlernen nicht verloren hat und der diese Fähigkeit auch nutzt. Mit der Ausbildung am Beginn der beruflichen Laufbahn beginnt die Digitalisierung Teil derselben zu werden. Sie wird die Zukunft von immer mehr Berufsausübungen beeinflussen und bestimmen. Neben der Eigenleistung fördern sowohl Betriebe als auch die Arbeitsagenturen Trainingsmaßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Chancen am Arbeitsplatz und auf dem Arbeitsmarkt. Der Zwang zur Digitalisierung leitet sich aus einem Fachkräftemangel und der Personalkostensenkung ab und begründet so die berufliche Weiterbildung. <?page no="21"?> 21 2.1 Individuelle Voraussetzungen 2 Checkliste Berufs- und Positionswahl Die Berufswahl, die Wahl der richtigen beruflichen Position wie auch die Überlegung zur Veränderung des Berufs oder der Position sind die wesentlichsten Entscheidungen, die der einzelne treffen kann. Die folgende Checkliste hilft dabei: 2.1 Individuelle Voraussetzungen ▶ Welche individuellen Begabungen und Neigungen sind zum Erlernen und Ausüben des Berufs bzw. der Position notwendig? ▶ Welche körperlichen und geistigen Voraussetzungen sind erforderlich? ▶ Welche Beschränkungen gibt es (Alter, geschlechtsspezifisch, weltanschaulich u. ä.)? ▶ Wie interessant ist der Beruf bzw. die Position? ▶ Welche konkreten Arbeitstätigkeiten müssen ausgeübt werden? ▶ Welche geistigen und körperlichen Anforderungen werden bei der Ausübung gestellt? ▶ Ist der Umgang mit Menschen möglich und notwendig? ▶ Welche Kooperationsbereitschaft, eventuell auch mit Angehörigen anderer Berufe bzw. Positionen, wird verlangt? (Ist Einzelarbeit oder Teamwork üblich? ) ▶ Welche Kontaktfähigkeit wird erwartet? ▶ Wie kann man die gesellschaftliche Nützlichkeit des Berufes bzw. der Position einschätzen? <?page no="22"?> 22 2 Checkliste Berufs- und Positionswahl 2.2 Gesellschaftliches Umfeld / konkrete Berufssituation ▶ Wie wird sich die gesellschaftliche Nützlichkeit und Bedeutung des Berufes bzw. der Position in Zukunft verändern? ▶ Wie hoch ist das Ansehen des Berufes bzw. der Position? ▶ Welche Wirkungsmöglichkeiten schafft die Ausübung des Berufes bzw. der Position? 2.3 Ausbildung ▶ Welche fachlichen, personalen und sozialen Qualifikationen werden beim Ergreifen der Berufsausbildung gefordert? ▶ Gibt es Zulassungsschwierigkeiten (Numerus clausus u. Ä.)? ▶ Wie lang dauert die Ausbildung? ▶ Wie viel kostet die Ausbildung bzw. wie hoch ist die Ausbildungsvergütung? ▶ Welche Ausbildungsinhalte theoretischer und praktischer Art erwarten mich - Digitalisierung eingeschlossen? ▶ Wie interessant ist die Ausbildung - trifft sie mein Interessenprofil? ▶ Welche Grundlagen leistet die Ausbildung beim Einstieg in den Beruf oder in ein Fachstudium? ▶ Besteht die Notwendigkeit und Möglichkeit dauernder Weiterbildung? 2.4 Arbeitsinhalt und -umwelt ▶ Wird der Beruf überwiegend stehend oder sitzend ausgeübt? ▶ Wie ist die normale Arbeitsumgebung im Beruf bzw. in der Position? ▶ Wie ist die normale Arbeitszeit (Rhythmus, Länge, Schichtarbeit o. Ä.)? <?page no="23"?> 23 2.5 Einkommen ▶ Wie sind die sonstigen typischen Arbeits- und Umweltbedingungen? ▶ Ist der Beruf körperlich schwer? ▶ Kann der Beruf bzw. die Position bis ins Alter ausgeübt werden? ▶ Ist der Beruf bzw. die Position nur regional erlernbar und ergreifbar? ▶ Welche Berufskrankheiten sind typisch? ▶ Besteht erhöhte Unfallgefahr? ▶ Besteht besondere Stressgefährdung z. B. durch stetige Digitalisierung? ▶ Welche Sprachkenntnisse werden erwartet? ▶ Sind Auslandstätigkeiten in der Berufsausübung vorgesehen? 2.5 Einkommen ▶ Wie sind die Durchschnittseinkommen und wie ist die jetzige Struktur der Löhne und Gehälter in den einzelnen Spezialisierungsfeldern? ▶ Welche Zusatz- und Sozialleistungen sind üblich? ▶ Welche Einkommenssteigerungsmöglichkeiten sind denkbar? ▶ Welche Einflussfaktoren schließen die immer noch vorhandene Einkommenslücke von durchschnittlich 15 % zw. Ost und West? 2.6 Weiterentwicklungsmöglichkeiten ▶ Bietet der Beruf viele verschiedene Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten? ▶ Macht der Beruf bzw. die Position dauernden Wohn- oder Arbeitsortwechsel notwendig oder möglich? <?page no="24"?> 24 2 Checkliste Berufs- und Positionswahl ▶ Besteht die Möglichkeit des Auslandseinsatzes? ▶ Ist es möglich, in andere Berufe bzw. Positionen zu wechseln? ▶ Welche Aufstiegschancen sind vorhanden? 2.7 Soziale Sicherheit / Zukunftsaspekte ▶ Welche Gefahren entstehen bei Veränderungen der wirtschaftlichen, sozialen und sonstigen gesellschaftlichen Verhältnisse? ▶ In welcher sozialen Stellung (Arbeiter, Angestellter, Beamter, Selbständiger) kann der Beruf bzw. die Position ausgeübt werden? ▶ Welchen Einfluss hat das auf die soziale Sicherheit? ▶ Wie groß ist die Gefahr für Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und sozialen Abstieg? ▶ Ist der Beruf oder die Position durch Digitalisierung gefährdet bzw. werden hier in Zukunft schwierige neue Inhalte gefordert? ▶ Welche Auswirkungen haben Bedürfnisänderungen (evtl. auch Modeeinflüsse) auf den Beruf bzw. die Position? ▶ Können Menschen aus anderen (ähnlichen) Berufen bzw. Positionen leicht in den Beruf bzw. die Position eingeschult werden? ▶ Wie viele Menschen sind zurzeit in diesem Beruf bzw. für die Position tätig? ▶ Welches Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage besteht zurzeit? ▶ Wie viele Nachwuchskräfte für den Beruf bzw. für die Position werden zurzeit und vermutlich zukünftig ausgebildet? ▶ Wie wird sich der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften im Beruf verändern? <?page no="25"?> 25 2.7 Soziale Sicherheit / Zukunftsaspekte ▶ Wie wird sich zukünftig das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage entwickeln? <?page no="27"?> 27 2.7 Soziale Sicherheit / Zukunftsaspekte 3 Lohnt sich eine akademische Ausbildung? Schlüsselpositionen werden vorwiegend mit Akademikern besetzt. Die Frage ist nur, ob der akademische Grad auch wirklich der Schlüssel zum Erfolg und damit zum höheren Einkommen ist. Sehr deutlich wird dieser Zusammenhang, wenn man das Einkommen von „durchschnittlichen“ Arbeitnehmern in Abhängigkeit von ihrer Ausbildung untersucht. Das folgende Beispiel ist zusammengestellt auf der Grundlage repräsentativer amtlicher Statistiken und verschiedener Gehaltsstrukturuntersuchungen. (Durchschnittseinkommen brutto pro Monat, 40 Std Woche, 45 Jahre): Hilfskraft (auf Mindestlohn 2019) 1.617 € angelernter Hilfsarbeiter (Industrie) 2.190 € Industriemechaniker 2.915 € Meister (Metallindustrie) 3.455 € Maschinenbautechniker 3.980 € Dipl.-Ing. (FH) Maschinenbau 5.200 € Dipl.-Ing. (Uni) Maschinenbau 5.900 € Dr.-Ing. Maschinenbau 7.956 € (Dies gilt inzwischen für die neu eingeführten akademischen Grade: Bachelor und Master - Dipl. Ing. FH = Bachelor Eng./ B.Eng., Dipl.-Ing. Uni = Master Eng./ M.Eng.) Für den Hochschulabsolventen ist folgendes wichtig: 1. Er hat in 90 % der Fälle ein relativ hohes, abgesichertes Mindesteinkommen. <?page no="28"?> 28 3 Lohnt sich eine akademische Ausbildung? 2. Er hat durch seine Ausbildung erhöhte Karrierechancen, die dann auch zu einem Spitzeneinkommen führen können. Wie hoch die absoluten Unterschiede sind, hat eine Untersuchung des Vereins Deutscher Ingenieure ergeben. Sie beweist, dass der Unterschied im Lebenseinkommen zwischen Bachelor of Engineering HS oder Uni und einem Master of Engineering der HS oder Uni derzeit 350.000 € betragen kann. Ob dies für die Zukunft in dieser Höhe noch Gültigkeit haben wird, muss abgewartet werden. Die Akzeptanz der neuen akademischen Grade Bachelor und Master kann im Moment nicht nachgewiesen werden - zumal schon einige Hochschulen wieder dazu übergehen, unter den neuen akademischen Grad den geläufigen Diplom Grad mit Spezialisierung zu vermerken! Durchschnittseinkommen brutto von Akademikern verschiedener Fachrichtungen mit 45 Jahren - pro Monat bei 13 Gehältern: Chemiker, promoviert 8,950 € Stationsarzt (Facharzt) 6.970 € Dipl.-Ing. HS oder Uni 6.820 € Dipl.-Volkswirt oder Dipl.-Kaufmann 6.795 € Gymnasiallehrer A 13 BG 4 (Oberstudienrat, 2 Kinder) 5194 € Am Beispiel „Studium oder Verzicht auf Studium“ sollen aber auch andere Vorteile einer guten Ausbildung deutlich werden. Bei der Überlegung „Studium oder nicht“ gibt es sicherlich eine ganze Reihe von Gegenargumenten, wie z. B. die eventuelle Überwindung der Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus), Studienkosten, geringere Lebensarbeitszeit. Der Akademiker hat auch nach erfolgreichem Studium viele Vorteile: <?page no="29"?> 29 3 Lohnt sich eine akademische Ausbildung? ▶ Der Bedarf an Akademikern in den technischen Disziplinen steigt und steigt. Bisherige Prognosen auf der Grundlage der Digitalisierung zeigen einen erkennbaren Zuwachs an Akademikern in vielen Bereichen - z. B. in der IT-Branche, dem Kfz-Bau, im Gesundheitsbereich usw. - für die nächsten Jahre an. Diese Erkenntnis hat sich in den letzten Jahren dramatisch verstärkt. Für die Zukunft erwarten hier die Experten eine enorme Nachfrage nach Beschäftigten (trotz Wegfall von Stellen ausgelöst durch die Digitalisierung 4.0). ▶ Die soziale Absicherung der Hochschulabsolventen ist sehr viel höher als in nichtakademischen Berufsfeldern. Die Arbeitslosenquote von Akademikern ist schon immer (und das gilt auch für andere westliche Industrieländer) wesentlich geringer als die Arbeitslosenquote aller abhängig Beschäftigten. So bewegte sich die Arbeitslosenquote der Universitäts-Absolventen um 2,0 %, der Hochschulabsolventen um 2,2 % und die Arbeitslosenquote aller abhängig Beschäftigten um die 5,2 % Eine studienbezogene betriebliche Berufsausbildung nach oder vor der Fachhochschulreife oder dem Abitur fördert übrigens die beruflichen Einstiegschancen nach erfolgreichem Abschluss an einer Hochschule ganz wesentlich. Immer mehr Berufe und Positionen in Wirtschaft, Kultur, Verwaltung und anderen Bereichen können nur mit einer entsprechenden akademischen Ausbildung ergriffen werden. Das gilt im Besonderen für die meisten attraktiven freiberuflichen Tätigkeiten. In der privaten Wirtschaft werden, trotz der potentiellen Chance für jedermann, Akademiker vorgezogen, wenn es um gut bezahlte Schlüsselpositionen geht. So verdeutlichen Untersuchungen, dass 94 % aller neu besetzten Vorstandspositionen von Akademikern besetzt werden. <?page no="30"?> 30 3 Lohnt sich eine akademische Ausbildung? Das Fazit - erster Schritt: Wenn man die Möglichkeit hat, Abitur zu machen, sollte man diese Chance unbedingt nutzen. Wer das Abitur bestanden hat, sollte möglichst ein Studium beginnen, notfalls auch mit zwei oder drei Jahren (aktiver) Wartezeit im Inland (betriebliche Ausbildung) oder im Ausland (betriebliches Praktikum). <?page no="31"?> 31 4.1 Weiterbildung 4 Einkommenssteuerung 4.1 Weiterbildung Die Weiterbildung wird in Zukunft im Zentrum der persönlichen Entwicklung stehen. Es liegen verschiedene Untersuchungen unter Berücksichtigung der stark fortschreitenden Digitalisierung vor, die eine permanente Anpassung an die veränderten Bedingungen nahelegen. Absolventen der Deutschen Außenhandels- und Verkehrsschule in Bremen, die vor dem Studium bereits alle beruflich tätig waren (Ausbildung plus Berufserfahrung), konnten nach einer Weiterbildung ihr Bruttogehalt um bis zu 100 % erhöhen. Die in den Folgejahren erzielten überdurchschnittlichen Gehaltssteigerungen gelangen durch eine stetige Anpassung an die wirtschaftlichen Veränderungen basierend auf ihrer absolvierten Weiterbildung. Erleichtert wird die Veränderung durch die Akzeptanz der Digitalisierung und deren Umsetzung im Produktionsprozess. Absolventen, die mit Hilfe von Stipendien ein Studium bzw. Praktikum im Ausland absolviert haben, können über ein bis zu 20 % höheres Einstiegsgehalt (als ihre Kommilitonen ohne Begabtenstipendium) verhandeln. Was ist praktisch zu tun? Überlegen Sie sich immer im konkreten Fall, bezogen auf Ihre Ausbildung und Ihre berufliche bzw. private Situation: Welche weitere Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme schafft eine Möglichkeit ▶ zur Verbesserung Ihrer jetzigen Position? ▶ zum Wechsel in ein anderes Unternehmen? ▶ zur Verbesserung Ihrer sozialen Sicherheit? ▶ zur Erhöhung Ihres Arbeitseinkommens? <?page no="32"?> 32 4 Einkommenssteuerung ▶ zur Verwirklichung Ihrer Neigungen? ▶ Welcher zeitliche und finanzielle Aufwand ist damit verbunden, und sind Sie bereit und in der Lage, ihn auch finanziell selbst zu tragen? ▶ Welche Hilfe könnten Außenstehende (Arbeitgeber, Gewerkschaften, Arbeitsagentur, akademische Berufsberatung der Hochschulen, Berufsverbände) dabei leisten? Orientieren Sie sich bereits bei der Suche nach einer ersten oder einer neuen Position nach den Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung. Achten Sie auf folgende Kriterien: ▶ Welche innerbetrieblichen Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung gibt es? Fördern die von Ihnen angedachten Maßnahmen die Anpassung an den sich abzeichnenden Digitalisierungsprozess? ▶ Wie häufig konnten Mitarbeiter mit vergleichbaren Positionen in den letzen 12 Monaten solche Veranstaltungen nutzen? ▶ Welches Programm hat die örtliche Volkshochschule? ▶ Wo ist die nächste Bibliothek für Ihr Fachgebiet? ▶ Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten: ▶ Industrie- und Handelskammer ▶ Berufsverbände ▶ Gewerkschaften ▶ Arbeitgeberverbände ▶ Universitäten, Hochschulen und andere Institutionen? 4.2 Arbeitsplatzwechsel Der Wechsel von einem Unternehmen zum anderen wird im Allgemeinen als Fluktuation bezeichnet. Damit ist oft der abwertende Begriff des „job hoppings“ verbunden. <?page no="33"?> 33 4.2 Arbeitsplatzwechsel Tatsächlich sind Arbeitnehmer, die besonders häufig ihren Arbeitsplatz wechseln, nicht gut beraten. Sie sind in Krisenzeiten meist die ersten, die entlassen werden. Sie haben durch den dauernden Wechsel kaum die Möglichkeit, irgendwo ihr „Handwerk“ gründlich zu erlernen, ihre fachliche Qualifikation optimal einzubringen und können diese auch in der Kürze der Zeit nicht erkennbar steigern. Einkommensuntersuchungen zeigen außerdem, dass „Vielwechsler“ auf längere Zeit gesehen durchaus keine materiellen Vorteile haben. Dazu kommt, dass einige zeitabhängig gewährte Leistungen wie z. B. betriebliche Altersversorgung oder Gewinnbeteiligung voll oder teilweise verloren gehen. Andererseits ist der Mitarbeiter, der mit 16 Jahren im Unternehmen beginnt und es nach 50 Jahren mit einem Präsentkorb im Arm verlässt, immer seltener anzutreffen. Neuere Erfahrungen zeigen, dass der Wechsel von einem Unternehmen zum anderen, mit Umsicht geplant, durchaus Vorteile bringen kann. Die Erfahrungen, in verschiedenen Unternehmen über längere Zeiträume (2-5Jahre) gesammelt, erhöhen im Allgemeinen die beruflichen Fähigkeiten. Einkommensvorteile lassen sich durchaus erreichen, wenn überlegt und nicht zu häufig gewechselt wird. Und schließlich ist die Fluktuation auch häufig die wichtigste Möglichkeit, um neue Herausforderungen wie die Digitalisierung überhaupt angehen zu können. Die größten Misserfolge haben Arbeitnehmer, die entweder spontan aus einer kurzfristigen Verärgerung heraus wechseln oder von jedem neuen beruflichen Angebot illusionäre Vorstellungen haben. Bei einem geplanten Unternehmenswechsel sollten Sie anhand der Checkliste unter Punkt 1 erstmals Ihre alte Position „definieren“ und dann ohne „Schönfärberei“ mit den neuen Angeboten vergleichen. <?page no="34"?> 34 4 Einkommenssteuerung Sie sollten jedes Mal auch überlegen, ob Sie nicht doch bei Ihrem Unternehmen verbleiben wollen. Jeder Wechsel ist für Ihren Arbeitgeber ein schlechtes Geschäft. Vielleicht auch für Sie? ! Nach den neuesten Untersuchungen kostet der Firmenwechsel eines Facharbeiters zwischen 50.000 € und 250.000 € - vor Jahren noch zwischen 25.000 € und 127.000 € - und der einer höheren Führungskraft ca. 300.000 € und mehr. Jeder erfahrene Personalchef wird deshalb schon genau überlegen, ob er eine gute Arbeitskraft ziehen lässt oder evtl. doch noch ein „Friedensangebot“ macht. Sie sollten sich auf jeden Fall eine Strategie aufbauen. Ihr Vorgehen über das Führen von Gehaltsverhandlungen finden Sie auf der nächsten Seite. Situation Methode Kündigungsschreiben des Mitarbeiters ⭣ Ermittlung der Gründe für den Firmenwechsel ⭣ - Gespräch z. B. des Personalleiters mit Vorgesetzen und Kollegen des „Kündigenden“ - „Versöhnungsgespräch“ mit dem „Kündigenden“ Überlegung, ob Ausscheiden des Mitarbeiters im Interesse des Unternehmens liegt wenn ja ⭢ Überlegung, ob Position neu besetzt werden muss wenn nein ⭢ keine weiteren Maßnahmen wenn ja ⭢ Umsetzung, Anwerbung bzw. Neueinstellung wenn nein ⭢ Überlegung, ob es eine Möglichkeit gibt, den Mitarbeiter zu halten (neues Gespräch) ⭢ Überlegung, ob Eingehen auf Forderung des Kündigenden möglich ist ⭢ Überlegungen, welche Veränderungen notwendig sind ⭢ Kompromissangebote, z. B. innerbetriebliche Umsetzung <?page no="35"?> 35 4.3 Branchenwechsel 4.3 Branchenwechsel Früher blieb der Bankkaufmann sein ganzes Leben in der Bankenbranche. Führungskräfte, die ihre Karriere im Maschinenbau begonnen hatten, wechselten fast nie in die Elektrotechnik. Inzwischen sind die meisten Arbeiter und Angestellten nicht mehr so „branchentreu“. Schon der in allen Branchen vorhandene strukturelle- und produktivitätsbedingte Personalabbau zwingt zur Neuorientierung. Es hat sich die Erfahrung herumgesprochen, dass bei einer soliden Grundausbildung ein Branchenwechsel und die damit verbundene Neuorientierung keine unüberwindbaren Schwierigkeiten mit sich bringt. Ein Branchenwechsel kann aus vielerlei Gründen notwendig oder wünschenswert sein: 1. Die Branche, in der man tätig ist, steckt in einer langfristigen Strukturkrise und einer damit verbundenen Personalreduzierung. 2. Die Branche bietet am Heimatort oder in der gewünschten Wohngegend keine beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten. 3. Die Globalisierung führt in der Branche zu Produktionsverlagerungen ins Ausland, Personalabbau im Inland kann die Folge sein. 4. Einkommen in anderen Branchen sind erkennbar höher. Die Einkommensunterschiede sind von Branche zu Branche immer noch sehr groß. Das machen z. B. die Zahlen in Kapitel V Abschnitt 2 deutlich. Teilweise sind diese Einkommensunterschiede allerdings auch durch die unterschiedliche Struktur der Beschäftigten in diesen Branchen bedingt. So sind vielleicht in der Mineralölindustrie besonders viele hochqualifizierte Chemiker und Diplomingenieure tätig und in der Textilindustrie sind neben den Ingenieuren viele angelernte Hilfskräfte beschäftigt. <?page no="36"?> 36 4 Einkommenssteuerung Aber auch bei gleich qualifizierten Arbeitern und Angestellten gibt es recht große Einkommensunterschiede in den verschiedenen Branchen. So verdienen z. B. Sekretärinnen in der Chemischen Industrie im Durchschnitt 2.751 €, in Verlagen und Druckereien nur 2.300 €. Verkaufsleiter in der Elektrotechnik erhalten 15.098 € bis 20.117 € mehr pro Jahr als Verkaufsleiter in der Glasindustrie. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass ein Branchenwechsel, sofern richtig überlegt, oftmals viele Vorteile in Bezug auf berufliche Sicherheit und Einkommen bringen kann, ohne dass sich wesentliche Nachteile ausmachen ließen. 4.4 Regionale Mobilität Die regionale Mobilität ist auch in Deutschland zunehmend wichtig. So ist es nicht selten der Fall, dass sich das Einkommen durch einen Ortswechsel von der polnischen Grenze in den süddeutschen Raum verdoppelt. Deutschland ist leider ein Land, in dem der Mitarbeiter besonders sesshaft ist. Das ist ein Unterschied zu den USA, wo fast jeder Berufstätige, der für sich eine Aufstiegschance oder ein Mehreinkommen erwarten kann, ziemlich schnell bereit ist, dem Angebot zu folgen, auch wenn er mehrere 1000 km hinter sich lassen muss. Deutschland ist derzeit in erschreckender Weise durch Unterschiede in Bezug auf das Einkommen, das an Auszubildende und Beschäftigte entrichtet wird, gekennzeichnet. Man spricht einerseits von einem Süd-Nord-Gefälle und seit der Vereinigung auch von einem extremen West-Ost-Gefälle. Gehaltsunterschiede liegen hier heute noch im Durchschnitt bei 15 %. So verdient z. B. ein/ e Bürokaufmann/ frau in ländlichen Gebieten durchschnittlich 1.691 €, in Köln 2.488 €, in Hamburg <?page no="37"?> 37 4.4 Regionale Mobilität 2.599 €, in Frankfurt 2.709 €, in Stuttgart oder München 3.090 €. Ähnliche Unterschiede gibt es bei Sekretärinnen, Bauarbeitern, Mechanikern, Industriekaufleuten, Journalisten, Übersetzern und anderen Berufen. Nur im öffentlichen Dienst gibt es keine regionalen Gehaltsdifferenzen mehr. Beinahe 20 Jahre hat es gedauert, bis die Bediensteten im öffentlichen Dienst - Ost - auf das Niveau des Westens angehoben wurden. Das betrifft Beamte und Beschäftigte (früher Angestellte bzw. Arbeiter) im öffentlichen Dienst bei Bund, Länder und Gemeinden. Durchschnittseinkommen der Angestellten in der freien Wirtschaft, 2018 - in € gerundet: Angestellte: Insgesamt männlich weiblich Baden-Württemberg 2.407 3.009 2.173 Bayern 2.318 2.736 2.140 Bremen 2.179 2.307 1.915 Hamburg 2.449 2.828 2.297 Hessen 2.470 2.938 2.305 Nordrhein-Westfalen 2.326 2.667 2.039 Rheinland-Pfalz 2.305 2.527 2.122 Saarland 2.167 2.375 1.982 Schleswig-Holstein 2.153 2.375 1.970 Berlin-West 2.375 2.792 2.348 Niedersachsen 2.242 2.608 2.091 Thüringen 2.044 2.336 1.932 Sachsen-Anhalt 2.028 2.285 1.953 Sachsen 2.094 2.305 1.999 <?page no="38"?> 38 4 Einkommenssteuerung Berlin-Brandenburg 1.926 2.165 1.832 Mecklenburg-Vorpommern 1.815 2.105 1.747 Alte Bundesländer + West-Berlin 2.308 2.416 2.126 Neue Bundesländer 1.981 2.239 1.893 Regionale Gehaltsunterschiede gibt es auch bei Spitzenpositionen wie bei leitenden Angestellten, Vorstandsmitgliedern, Geschäftsführern u. ä. Funktionen, da deren Einkommen auf Basisgehältern plus Gewinnbeteiligungen und Prämien beruhen. Diese werden von ihnen in Abstimmung mit den Eigentümern bzw. Aufsichtsräten selbst bestimmt. Hohe Mobilität ist bei dieser Gruppe Voraussetzung für Karriere. Ist das Angebot lukrativ, findet man die regionale Mobilität in hohem Maße vor. Regionale Mobilität dient nicht nur der Erweiterung der Arbeitsinhalte, sondern auch der Verbesserung der Einkommenssituation. Sicherlich ist der normale Angestellte/ Arbeiter nicht in der Lage, wie eine Führungskraft einen freien Vertrag auszuhandeln, aber auch er will seine Mobilitätsbereitschaft im neuen Gehalt wiederfinden. Das bedeutet sehr oft, dass man allein durch Veränderung des Arbeitsortes bei gleicher Qualifikation und Arbeitszeit mehr Geld verdienen kann. Sollten höhere Qualifikationen und Arbeitszeiten notwendig werden, ist dies ein bestechendes Argument für Gehaltsforderungen und Erfolgsprämien! Untersuchungen beweisen, dass bei einem Stellenwechsel, der mit einem Wohnungswechsel verbunden ist, im Durchschnitt mehr als zwei Drittel aller Wechsler ein höheres Einkommen erreichten, bei leitenden Angestellten waren es in wenigen Fällen mehr als 85 %. <?page no="39"?> 39 4.4 Regionale Mobilität Der Einkommenszuwachs beträgt nach einer Erhebung in diesen Fällen: Bei 49 % der Befragten 0-15 % Bei 35 % der Befragten 15-25 % Bei 12,5 % der Befragten 25-35 % Bei 3,5 % der Befragten mehr als 30 % Es ist zu erwarten, dass in der Zukunft die regionale Mobilität eine noch größere Rolle spielen wird. Diese Feststellung ist begründbar vor allem durch die strukturellen Veränderungen der Wirtschaft durch den Einfluss der Digitalisierung. Die verstärkt international fortschreitende Digitalisierung, aber auch der weitere Trend zur Konzentration werden dazu führen, dass immer wieder andere Regionen einen mehr oder weniger sinkenden oder aber steigenden Bedarf an Arbeitskräften haben werden. Eine Entwicklung, die in schlechten wirtschaftlichen Zeiten meist besonders zu Lasten der Arbeitnehmer in Industrie und Handwerk verlaufen wird. Verschiedene öffentliche Stellen versuchen deshalb, die regionale Mobilität zu fördern, indem sie Arbeitgebern oder Arbeitnehmern Zuschüsse gewähren. Bei Einstellungen von Mitarbeitern aus anderen Regionen wird dies dem Arbeitgeber in gleicherweise eingeräumt wie dem mobilen Mitarbeiter, der aus eigenem Interesse in anderen Regionen innerhalb Deutschlands einen neuen Arbeitsplatz antritt. Im Normalfall wird es allerdings vor allem von der Einstellung des einzelnen abhängen, inwieweit er mobil ist oder nicht. Das bedeutet im Allgemeinen, mobilitätshemmende Faktoren auszuschalten. Dies ist allerdings leichter geschrieben als getan. Ein Großteil der Faktoren sind wenig beeinflussbar, nicht rückgängig zu machen oder haben einen höheren Stellenwert als die regionale Mobilitätsbereitschaft. Das gilt z. B. für Heirat, Kinder, <?page no="40"?> 40 4 Einkommenssteuerung Freundeskreis, Hausbesitz, usw. Das sind alles Faktoren, die die Mobilität reduzieren können. Auch wird es immer schwieriger den Arbeitsplatzwechsel zweier berufstätiger Ehepartner zu koordinieren. Außerdem fordert ein Wohnungswechsel dann große Überwindung, wenn die erheblichen Kraft-, Zeit- und Geldaufwendungen nicht erkennbar monetär ausgeglichen werden können. Bei Kindern kommen Kindergarten- und Schulprobleme hinzu. Allerdings kann man auch durch eine umsichtige Wahl des Wohnortes und der Wohngegend erreichen, dass ein Arbeitsplatzwechsel ohne Wohnungswechsel möglich wird. So gibt es z. B. im Raum Köln - Düsseldorf, im Ruhrgebiet, im Raum Frankfurt, bei Mannheim - Ludwigshafen - Karlsruhe und weiteren Wohnregionen Möglichkeiten, durch ca. zweistündiges tägliches Pendeln jeweils über 3 Millionen Arbeitsplätze zu erreichen. Eine Chance, sich ohne räumliche Mobilität gute Berufschancen zu erhalten, kann über sogenannte „home-Arbeitsplätze“ gelingen. In anderen Fällen ist die berufliche Mobilität nicht mehr auf das Gebiet der Bundesrepublik beschränkt, sondern wird durch die Globalisierung auch verstärkt einer „internationalen“ Mobilität weichen. In der historischen Form der Auswanderung ist sie nicht mehr sehr häufig zu finden. Die meisten Staaten haben eine höhere Arbeitslosigkeit bzw. bezahlen geringere Löhne und Gehälter als in Deutschland üblich. Zurzeit konzentriert sich die Auswanderung auf die Länder USA, Kanada, Australien und Südafrika. Dazu kommen noch Länder wie die Tigerstaaten, vereinzelt auch Staaten in Mittel- und Südamerika. Mehr Bedeutung wird in Zukunft die Entsendung deutscher Spezialisten und Führungskräfte auf Zeit haben. Das erfolgt ein- <?page no="41"?> 41 4.4 Regionale Mobilität mal direkt durch Wirtschaftsunternehmen, die Niederlassungen im Ausland betreiben. Es handelt sich dann meist um Jobs zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Sie bieten neben dem gründlichen Erlernen einer oder mehrerer Fremdsprachen und dem Umgang mit anderen Kulturkreisen auch Chancen der Erweiterung der beruflichen Erfahrung und bilden somit oft einen wichtigen Karrierebaustein für die Zukunft. Die Bezahlung in diesen Auslandspositionen ist, auch wenn man die zusätzlichen Ausgaben aufrechnet, überdurchschnittlich und häufig ganz oder teilweise steuerfrei. Die Differenzierung erfolgt natürlich vor allem nach der eingenommenen Position. Lebenshaltungskosten, kulturelle und klimatische Bedingungen werden häufig mit in der Bezahlung berücksichtigt. Für einige Staaten werden sogar politische Risikozuschläge gewährt! Ein stetig an Bedeutung stabiler Bereich ist die Entwicklungshilfe. Schon jetzt sind weltweit tausende Deutsche im Ausland tätig. Die besten Chancen zum Einstieg bietet die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Bonn. Das gilt vor allem für jüngere Leute bei allerdings geringerer Vergütung. Für „Profis“ und für Interessierte, die sich für längere Zeit im Ausland aufhalten wollen, ist die ZAV in Bonn und die zweite Anlaufstelle der GIZ in Eschenborn bei Frankfurt eine gute Adresse. Sie vermitteln Arbeitsplätze weltweit bzw. organisieren die technische Zusammenarbeit im Rahmen der Entwicklungshilfe der Bundesrepublik. Dazu kommt eine Reihe von „Stiftungen“, die im Auftrag von Parteien und Kirchen Entwicklungshilfe betreiben und Helfer bzw. Experten aussenden. Auch Firmen der Branche Unternehmensberatung (Consulting) und Beratungsgesellschaften im technischen Bereich schicken zunehmend Spezialisten in die Länder der Dritten Welt. Internationale Organisationen wie die Weltbank, die UNESCO oder die FAO bieten zunehmend be- <?page no="42"?> 42 4 Einkommenssteuerung rufliche Chancen, im Ausland „auf Zeit“ als Entwicklungshelfer oder Experte tätig zu sein. Allerdings sollte eine Tätigkeit im Ausland, um die Karriere- und Einkommenschancen in der Bundesrepublik auf Dauer zu erhöhen, nicht länger als 5 Jahre dauern, da sonst wiederum Eingewöhnungsschwierigkeiten entstehen und damit die generellen Vorteile einer Auslandstätigkeit aufgehoben werden könnten. Davon unterscheiden muss man eine Tätigkeit in internationalen Organisationen z. B. bei der Europäischen Union u. a. in Brüssel, Straßburg, Luxemburg oder bei der UN mit ihren Unterorganisationen u. a. in New York, Wien, Rom oder Genf. Die Mitarbeiter dieser Organisationen sind oftmals in beamtenähnlichen Positionen. Die Tätigkeit ist auf Dauer angelegt. Durch die immer geringer werdenden ökonomischen, steuerlichen und sonstigen Schranken zwischen den Ländern der Europäischen Union ist auch gleichzeitig die allgemeine berufliche Freizügigkeit gegeben, und es gibt bereits jetzt für die meisten Berufe die Möglichkeit, in allen Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft unbegrenzt tätig zu sein. Der deutsche Arzt oder Architekt kann also in Paris praktizieren und der italienische Figaro seinem belgischen Kollegen in Brüssel Konkurrenz machen. Allerdings sind hauptsächlich durch sprachliche und soziale Barrieren bisher noch viele Menschen davon abgehalten worden, diese Chance zu nutzen. (Adressen für die Vermittlung bzw. Hilfe bei Auslandstätigkeiten siehe unter VIII / 5 im Anhang.) <?page no="43"?> 43 4.4 Regionale Mobilität 5 Taktik bei Lohn- und Gehaltsverhandlungen Zuerst muss man sich darüber klar werden, dass man allein mit taktischen Finessen sein Einkommen nicht ins Unermessliche steigern kann. Gleichzeitig ist das Aushandeln des Lohnes und Gehaltes durchaus eine Möglichkeit, das eigene Einkommen zu steigern. Das setzt jedoch Sachverständnis, Information und taktisches Geschick voraus. Man braucht zuerst Informationen über die Einkommen in einzelnen Berufen und Positionen. Im lexikalischen Hauptteil in Kapitel VI wird versucht, dazu so viele und so exakte Angaben wie irgend möglich zu machen. Im Abschnitt über die Faktoren, die das Einkommen beeinflussen, werden darüber hinaus Informationen gegeben, welche Gründe für das Schwanken der Einkommen innerhalb einer Berufsgruppe maßgeblich sind. Der Abschnitt „Einkommensentwicklung“ (in Kapitel I Nr. 7) gibt einige Hinweise auf mögliche zukünftige Tendenzen und Dimensionen und dient deshalb vor allem jüngeren Lesern als direkte Entscheidungshilfe. In diesem Abschnitt sollen nun noch einige taktische Hilfen gegeben werden. Die Taktik beginnt schon bei der Auswahl des Unternehmens. Viele Beispiele beweisen, dass zwei gleichartige Positionen in verschiedenen Unternehmen völlig unterschiedlich dotiert sein können. Der „Markterforschung“ des einzelnen bleibt es vorbehalten, das bestzahlende Unternehmen zu finden. Dazu einige Anhaltspunkte. Man sollte als Arbeitnehmer Unternehmen vorziehen, die ▶ ein klares, durchschaubares Lohn- und Gehaltssystem haben, ▶ ein ebenso umfassendes System von Zusatz- und Sozialleistungen haben, die (zumindest in der Mehrzahl) abgesichert <?page no="44"?> 44 5 Taktik bei Lohn- und Gehaltsverhandlungen sind (entweder durch Tarife oder durch eindeutige Verpflichtungen des Arbeitgebers), ▶ regelmäßige Termine haben, zu denen die Löhne und Gehälter - auch über tarifliche Veränderungen hinaus - überprüft und erhöht werden. (Das gilt speziell für außertarifliche Angestellte. Da aber auch die meisten „Tarif “-Angestellten und Arbeiter übertariflich bezahlt werden, hat eine klare Festlegung für fast alle Arbeitnehmer Bedeutung. Dabei muss Überprüfung nicht unbedingt bedeuten, dass in jedem Fall eine Erhöhung des Gehaltes die Folge sein wird.) ▶ im Wachsen begriffen sind und deren voraussichtliche mittel- und langfristige gute Ertragslage eine Einkommensstagnation unwahrscheinlich macht (z. B.: Gentechnologie oder Informationstechnik). Man sollte sich dabei vor allem dessen bewusst sein, welchen Marktwert und welche subjektive Stellung man im Unternehmen oder beim Vorstellungsgespräch hat. Erfahrene Personalleiter und Berater, die im Auftrag der Unternehmer Bewerber auswählen, können meist recht schnell feststellen, wer übertreibt. Das kann sich auf angebliche Kenntnisse, Erfahrungen und Führungserfolge oder auf das letzte Einkommen eines Bewerbers beziehen. Spätestens in der Probezeit, oder - soweit es das letzte Einkommen betrifft - bei Einsicht in die Steuerkarte, wird jede Übertreibung offenbar. Meist macht sich auch eine extreme Überbewertung der eigenen Person von Anfang an nicht bezahlt. Wenn ein 29jähriger Diplomingenieur mit sehr wenig praktischen Erfahrungen ein „Stargehalt“ von 90.000 € erwartet, bekommt er sicherlich postwendend seine Bewerbungsunterlagen zurück. Das neue Gehalt wird (unter Beachtung des Marktwertes der neuen Position) weitgehend vom alten Einkommen mitbestimmt. Die „Faustregel“, dass bei einem Stellenwechsel 5 bis <?page no="45"?> 45 5 Taktik bei Lohn- und Gehaltsverhandlungen 20 % Gehaltsverbesserung herauskommen muss, ist mit Sicherheit in dieser Verallgemeinerung nicht zutreffend. Schon weil die Mehrzahl der Veränderungen nicht oder nicht allein durch den Wunsch nach materieller Besserstellung bestimmt wird. Befragungen zeigten, dass 70 % aller Arbeitnehmer, darunter mehr als die Hälfte der Führungskräfte, keine genaue Kenntnis über ihren Marktwert haben. Die Durchsicht von Bewerbungsunterlagen erweist das oft sehr plastisch. Auf eine Ausschreibung, die nach sorgfältigen Ermittlungen und Vergleichen mit 48.000 € bewertet wurde, meldeten sich Bewerber, die zwischen 35.000 und 66.000 € Jahreseinkommen erwarteten. Dabei haben dann Bewerber mit extremen Gehaltsforderungen nach oben, aber auch nach unten kaum die Chance, in die engere Auswahl bei der Neubesetzung der Stelle zu kommen. Nicht zweckmäßig erscheint es bei einem Erstgespräch, bei dem es um die Gehalts- oder Lohnfestlegung geht, Einkommensgarantien für die nächsten drei Jahre zu fordern. Das würde auf fehlendes Selbstvertrauen schließen lassen und wäre für die Arbeitgeberseite ein nicht akzeptierbares Verlangen, da man den Bewerber ja noch nicht genügend kennt, um solche Vereinbarungen zu treffen. Dagegen ist es weit verbreitet, dass nach einem Anfangsgehalt oder einer „Einstiegsgehaltsgruppe“ ein höheres Gehalt festgelegt wird, das nach erfolgreich beendeter Probezeit gezahlt werden soll. Auch ist es durchaus wichtig, sich schon in der Entscheidungsphase formell oder informell nach den Modalitäten von Gehaltserhöhungen zu erkundigen. Insgesamt sehen es Personalchefs und Personalberater nicht gern, wenn beim Vorstellungsgespräch zu viel über Geld gesprochen wird. Es ist deshalb auch taktisch klug, wenn der Bewerber einen realistischen Standpunkt hat und es nicht zu einem langwierigen Feilschen kommt. <?page no="46"?> 46 5 Taktik bei Lohn- und Gehaltsverhandlungen Dagegen wird es durchaus akzeptiert, wenn der Bewerber sich auch in Bezug auf sein Gehalt kurze Bedenkzeit vorbehält und dann entweder das Gehaltsangebot des Arbeitgebers akzeptiert oder aber eine dann freilich letzte und endgültige Forderung stellt, die das Unternehmen ablehnen oder akzeptieren kann. Dabei sollten insbesondere Personalchefs beachten, dass es nicht fair ist, über die finanziellen Probleme einer neuen Stelle den Bewerber nur unvollständig zu informieren oder durchblicken zu lassen, dass es unangemessen ist, über Geld zu sprechen. Für den Bewerber ist die Dotierung einer der wichtigsten Fixpunkte für seine Entscheidung und zugleich ein erster Maßstab für die Führungs- und Informationspolitik der Firma. Dabei muss beachtet werden, dass eine optimale Taktik, die zu einem hohen Einstellungsgehalt führt, nicht immer auch auf lange Sicht zu einem maximalen Einkommen zu führen braucht. Überhöhte Gehälter (überhöht im Vergleich zu den normalen Relationen des Unternehmens) führen meist dazu, dass der Betreffende bei den nächsten Gehaltsüberprüfungsterminen nicht oder nicht ausreichend „bedacht“ wird. Das gilt natürlich nicht, wenn es gelingt, überdurchschnittliche Leistungen zu zeigen, die sein Ist-Gehalt rechtfertigen oder vielleicht sogar einen Aufstieg in der Hierarchie erlauben. Man sollte sich klar machen, dass eine Gehaltserhöhung - sei es im alten Unternehmen oder beim Wechsel - nicht notwendigerweise schon zu einem höheren Nettoeinkommen führt. Bei einer Erhöhung des Gehalts muss man unter Beachtung des progressiven Verlaufs des Steuersatzes, der höheren Lohnnebenkosten und einer niederen Inflationsrate ca. 4-5 % mehr brutto verdienen, um am Ende die gleiche Kaufkraft zu haben wie vorher. <?page no="47"?> 47 5 Taktik bei Lohn- und Gehaltsverhandlungen Einkommensverhandlungen Bei Ausbildungsvergütungen: 1. Kaum möglich, da Ausbildungsvergütungen tariflich festgeschrieben sind oder auf Empfehlungen der Kammern beruhen. Trotzdem erlebt man Abweichungen nach unten! Dann ist es sinnvoll, die zuständige Kammer zur Überprüfung der Rechtmäßigkeit einzuschalten! 2. Einstiegsgehalt nach Ende der 1. Ausbildung (im Dualen System oder einer Fachschule) 2.1. regional sehr verschieden 2.2. angebots- und nachfrageabhängig 2.3. teilweise regional tarifliche Untergrenzen festgelegt 2.4. sinnvoll: Orientierung an Ausbildungskollegen/ innen Nachfragen bei der zuständigen Kammer 3. Einkommen bei Wechsel der Firma mit Berufskenntnissen Grundlage bildet das letzte Gehalt oder Jahreseinkommen. Dann können 10 bis 20 % Aufschlag je nach neuer Stelle eingebracht werden. 4. Gehalt nach Absolvierung einer qualifizierten Weiterbildung, z. B. vom Facharbeiter zum Meister bzw. Techniker 4.1. Orientierung an den Angeboten von Ausbildungskollegen 4.2. Letztes Gehalt: Steigerung bis zu 30 % als Einstiegsgehalt 5. Gehalt nach Absolvierung einer akademischen Ausbildung 5.1. Für einen Bachelorabschluss ab 3.200 € Für einen Bachelorabschluss im Ingenieurwesen ab 3.900 € 5.2. Für einen Masterabschluss ab 3.500 € Für einen Masterabschluss im Ingenieurwesen ab 4.700 € Staatsexamen unterliegen besonderen Bedingungen (z.B.: Juristen treffen auf eine äußerst breite Eingangsspanne; Ärzte treffen auf klar tariflich geregelte Vergütungen; Pädagogen sind meist im Staatsdienst und damit eindeutig zugeordnet. Musisch-künstlerische Akademieabschlüsse orientieren sich am Markt, im Zweifel siehe unter Masterabschlüsse! <?page no="49"?> 49 4.4 Regionale Mobilität 6 Zusatz- und Sozialleistungen Es war nicht möglich, bei der Darstellung der Einkommenssituation der einzelnen Berufe jeweils auch die üblichen Zusatz- und Sozialleistungen mit darzustellen. Außerdem richtet sich Art und Höhe dieser Leistungen nach der Betriebsgröße der spezifischen Tätigkeit oder dem Beruf. Insgesamt haben die Zusatz- und Sozialleistungen jedoch eine recht große Bedeutung, obwohl sie seit der letzten Gehaltserhebung häufig gekürzt bis gänzlich abgeschafft wurden. Große Bedeutung haben sie dort, wo wir sie noch als Stimuli finden und sie sich dann auf die Arbeitsplatzwahl auch auswirken. Dabei sollte, wenn möglich, versucht werden, diese Leistungen zu quantifizieren, um sie so der Entlohnung am Arbeitsplatz hinzurechnen zu können. Das ist relativ leicht bei direkten zusätzlichen Geldleistungen des Arbeitgebers, also zum Beispiel bei: ▶ Urlaubsgeld ▶ Weihnachtsgeld ▶ 13. und weiteren Monatsgehältern bzw. -löhnen ▶ Tantiemen/ Gewinnbeteiligungen/ Prämien (z. B. Audi 2017 ca. 10 Tsd.€) ▶ vermögenswirksamen Leistungen. Dabei kann man als Faustregel aufstellen: Überschreiten diese Zusatzleistungen zusammen ein 13. Monatsgehalt, so sind sie bereits überdurchschnittlich. Das betrifft nicht die Führungskräfte, die zum Teil ganz beträchtliche Teile ihres Einkommens variabel, das heißt vor allem in Form von Tantiemen und Prämien erhalten, die dann allerdings, wie jüngst zu lesen war, das zehnfache und mehr des Grundgehaltes ausmachen können. <?page no="50"?> 50 6 Zusatz- und Sozialleistungen Außer den Sonderleistungen, die direkt in Geldform - praktisch als Teil des Jahresgehaltes - gezahlt werden, gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Zusatzleistungen, die im Zusammenhang mit dem Grundgehalt als Bewertungsgrundlage für eine neue Arbeitsstelle dienen. An erster Stelle gehört dazu die zusätzliche betriebliche Altersversorgung, die die Rente, die zunehmend im Kreuzfeuer der sozialpolitischen Diskussion steht, sinnvoll ergänzt. Zurzeit haben die Unternehmen in den verschiedensten Formen ca. 700 Mrd. DM für betriebliche Pensionszahlungen zurückgelegt. Man kann davon ausgehen, dass fast alle Großunternehmen in der Bundesrepublik in irgendeiner Form eine Einrichtung für eine betriebliche Zusatzversorgung geschaffen haben. In Kleinunternehmen ist die Zusage von Versorgungsleistungen seltener geworden, sie wird aber seit kurzem durch staatl. Förderung verstärkt gefördert.. Gemeinsam ist fast allen Versorgungszusagen, dass sie für den Angestellten oder Arbeiter erst an Bedeutung gewinnen, wenn er eine längere Zeit im Unternehmen (oder bei überbetrieblichen Einrichtungen in der Branche) tätig ist, und dass die Zusage verfällt, wenn er aus irgendeinem Grund das Unternehmen verlässt. Der Gesetzgeber hat erreicht, dass Arbeitnehmer, die zehn und mehr Jahre im Unternehmen tätig waren, ihrer Versorgungszusage nicht verlustig gehen. Außerdem wird in immer mehr Betrieben angestrebt, dass bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens, durch überbetriebliche Versicherungen oder Pools eine Realisierung der Zusagen ganz oder teilweise erfolgen kann. Neuere Befragungen haben festgestellt, dass sich inzwischen die Mehrzahl der Arbeitnehmer stetig informiert, ob sie durch den Betrieb eine zusätzliche Altersversorgung zu erwarten hat, und wenn ja, in welcher Höhe. Als Folge einer seit Jahren geführten Rentendiskussion und der damit verbundenen Unsicherheit in <?page no="51"?> 51 6 Zusatz- und Sozialleistungen Bezug auf die Gestaltung des Lebensabends ist der Mitarbeiter hier wesentlich sensibler geworden. Für die Zukunft stellen sich mindestens folgende Fragen: ▶ Habe ich eine betriebliche Zusage zur Altersversorgung oder nach wie vielen Jahren werde ich üblicherweise eine Zusage erhalten? ▶ Ist diese Zusage durch Tarifvertrag, Arbeitsvertrag, durch eine einseitige schriftliche Zusage des Arbeitgebers oder aber lediglich durch einen unverbindlichen Vermerk des Vorgesetzten abgesichert? ▶ Erstreckt sich die Versorgungszusage auch auf den Fall vorzeitiger Invalidität? ▶ Wie hoch ist die Zusage und nach welchen Kriterien wird berechnet (Position, Gehalt, Betriebszugehörigkeitsdauer, Alter …)? ▶ Ist eine Absicherung der Familienangehörigen im Sterbefall vorgesehen? ▶ Ist die Zusage dynamisch, das heißt: wird sie den steigenden Einkommen und Preisen angepasst? ▶ Was geschieht bei Kündigung? Gegenüber der Altersversorgung haben die anderen Zusatzleistungen eine relativ geringe Bedeutung. Sehr häufig sind dies die folgenden nicht in Geldform gewährten Leistungen: ▶ Zuschuss bei Mahlzeiten ▶ Volle oder teilweise Übernahme der Fahrtkosten ▶ Abschluss einer Gruppenunfallversicherung ▶ Deputate bzw. verbilligter Einkauf von Unternehmensprodukten, steuerliche Behandlung beachten! Geldwerter Vorteil! ▶ Übernahme der Kosten für Weiterbildung. Um eine Übersicht über die in Deutschland üblichen Zusatz- und Sozialleistungen zu geben, wurde in Kapitel VIII unter Punkt 4 <?page no="52"?> 52 6 Zusatz- und Sozialleistungen eine Aufstellung aufgenommen, die auch als Checkliste benutzt werden kann. Allerdings hier nochmals der Hinweis: In den letzten zehn Jahren haben viele Unternehmen diese Leistungen aus vermeintlichen Kostengründen gekürzt oder ganz gestrichen! <?page no="53"?> 53 7 Einkommensentwicklung 7 Einkommensentwicklung Die Einkommen sind im letzten halben Jahrhundert fast durchweg gestiegen. Leider unterschlägt die Statistik meist, dass es nicht nur immer steil nach oben ging, sondern durch Wirtschaftskrisen (wie 1967 bzw. 2008) Realeinkommen stagnierten. 1993 und 1994 wurde erstmals eine deutliche Rückläufigkeit der Nettoeinkommen festgestellt. Die Entwicklung der Vorkriegseinkommen zeigt auch, dass man aus unserer heutigen Sicht fast von einer Stagnation der Einkommen sprechen könnte und dass erst nach der Währungsreform 1947, erstmalig in Deutschland und in den restlichen Industrienationen, eine fast 70 Jahre anhaltende Periode „unaufhaltsamer“ Steigerung der Brutto-, Netto- und Realeinkommen zu beobachten war. Die Realeinkommen, das heißt die Gehälter unter Beachtung des jeweiligen Preisniveaus, sind langsamer, aber doch noch recht beträchtlich gewachsen. Ein Beispiel mag das beweisen: 1950 musste ein Industriearbeiter 70 Wochen arbeiten, um sich die einfachste Ausführung eines VW kaufen zu können, 1960 waren es 32 Wochen, und heute hat er sein Auto schon in rund 22 Wochen verdient. Erstmals nach dem 2.Weltkrieg sahen wir uns Mitte der 80er Jahre einer hohen Inflationsrate und einer gestiegenen Abgabenquote gegenüber. Ab dem Jahr 2010 zeigt der Vergleich zwischen Steigerung des Einkommens und Inflationsrate ein stetig steigendes Real-/ Nettoeinkommen: <?page no="54"?> 54 7 Einkommensentwicklung Gesamtes Bundesgebiet Jahr Durchschnittliche Steigerung des Bruttoeinkommens in % Unselbständige Arbeit Inlandskonzept Anstieg der Lebenshaltungskosten in % 2010 2,5 1,1 2011 3,4 2,1 2012 2,7 2,0 2013 2,1 1,5 2014 2,1 0,9 2015 2,8 0,3 2016 2,4 0,5 2017 2,7 1,8 2018* 2,5 1,5 * geschätzte Werte aus dem Wirtschaftsgutachten des Sachverständigenrates für 2018. Die Zahlen machen deutlich, dass sich die Steigerung des Bruttoeinkommens seit 2010 beschleunigt hat und Deutschland seit langem wieder eine stetige Wachstumsphase im Bereich der Bruttoeinkommen zu verzeichnen hatte. Die weltweit gute Konjunktur führte den „Exportweltmeister Deutschland“ in ungeahnte Höhen. Das allein genügte jedoch nicht. Gleichzeitig stiegen die Zahlen im Bereich Absatz im Binnenmarkt erkennbar an. Rückgang der Arbeitslosenzahlen, Einkommenssteigerung, Arbeitsplatzsicherheit und Nachholbedarf im Konsumgüterbereich sind wichtige Faktoren für den steigenden Umsatz im Binnenmarkt. Der Arbeitnehmer, der 1926 sein erstes Geld verdiente und 47 Jahre später im Jahre 1973 als Rentner aus dem Arbeitsprozess ausschied, hat - unter der günstigen (wenn auch theoretischen) Annahme, dass er nie arbeitslos war und auch nie durch Krieg <?page no="55"?> 55 7 Einkommensentwicklung und Gefangenschaft in seinen Erwerbsmöglichkeiten unterbrochen wurde - ein Lebenseinkommen von ca. 102.258 € erhalten. Sein Enkel, der 1973 begann Geld zu verdienen, würde bei gleicher Dynamik ca. 1.100.000 € „pro Arbeitsleben“ verdienen. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, muss der Beschäftigte die Einkommensentwicklung im Auge behalten, um gegebenenfalls schnelle Anpassungen vornehmen zu können. Kriterien, die die zukünftige Einkommensentwicklung beeinflussen, sind vor allem: ▶ Entwicklung der Produktivität der Arbeit unter Berücksichtigung der Digitalisierung. Nur wenn pro Arbeitskraft in Zukunft wesentlich mehr produziert wird als jetzt, können auch die Realeinkommen zügig wachsen. Die höhere Produktivität schlug sich jedoch um ein Vielfaches in den Einkommenssteigerungen der Vorstände nieder. ▶ Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes. Nach verschiedenen Prognosen wird das reale Bruttoinlandsprodukt (das heißt unter Abzug der Preissteigerung) um ca. 1-3 % pro Jahr wachsen. Das zeigt schon die eingeschränkten Möglichkeiten einer Entwicklung der Einkommen, besonders da viele Ökonomen meinen, dass die 3 % nur schwer erreicht werden können. ▶ Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse und der sozialen Anschauungen. Als wesentlich erscheint hier ein tendenziell anwachsendes ökologisches Bewusstsein, das eher dem geringen umweltschonenden Wachstum als dem umweltbelastenden hohen Wachstum den Vorrang einräumt. Die Einkommensentwicklung könnte aber nicht nur durch die Umwälzung gesellschaftlicher Normen beeinflusst werden, sondern auch durch graduelle Veränderungen, zum Beispiel durch eine Beschneidung der Gewinne der Unternehmen zugunsten der Arbeitnehmer. Auch das wachsende Finanzbedürfnis des Staates, das heißt unter anderem auch <?page no="56"?> 56 7 Einkommensentwicklung die Ausgaben für Gemeinschaftsbedürfnisse, wird die zukünftige Einkommensentwicklung beeinflussen. Ein Trend, der maßgeblich auf die Einkommensentwicklung in der Zukunft einwirken dürfte, besteht in der Abkehr von rein monetär orientierten Tarifverträgen zu Mischtypen von Tarifverträgen, die den Rahmenbedingungen (Verkürzung der Lebensarbeitszeit, Bildungsurlaub, Humanisierung der Arbeit etc.) immer größere Bedeutung zumessen. ▶ Katastrophen, die sich aus globalen Finanzkrisen oder durch Umweltbelastungen (Erderwärmung, Luftverschmutzung usw.) ergeben, können die Einkommensentwicklung enorm beeinflussen. ▶ Die Arbeitseinkommen werden zukünftig noch stärker durch Faktoren bestimmt, die in den unterschiedlichen Branchen bzw. einzelnen Unternehmen vorliegen (Haustarifverträge). Es gibt einige Kriterien, die Rückschlüsse auf die zukünftige Einkommensentwicklung in einzelnen Berufen zulassen: ▶ Berufe, in denen der Anteil der Frauen sehr hoch ist, werden keine so großen Einkommenszuwächse haben. Die Unterbezahlung von Frauen färbt auch auf alle Berufe ab, die ein weitgehend „feminines“ Image haben. Hier lässt sich nur hoffen, dass die Gleichbehandlung sich mit der Zeit durchsetzen wird. ▶ Berufe, in denen das Angebot an Arbeitnehmern groß ist, die Nachfrage hingegen stagniert oder sich sogar rückläufig entwickelt, können zukünftig keine riesigen Gehaltssprünge erwarten. ▶ Berufe, deren Angehörige vorwiegend in schrumpfenden Branchen tätig sind, werden es schwer haben, auch nur durchschnittliche Erhöhungen zu erreichen. <?page no="57"?> 57 7 Einkommensentwicklung ▶ Berufe, zu deren Ausübung bestimmte außergewöhnliche, nicht immer erlernbare Fähigkeiten gehören (z. B. Profisportler), werden weiterhin höhere Einkommenserwartungen realisieren können. ▶ Dagegen werden Berufe, deren Erlernen oder Ausüben weitgehend als Hobby angesehen wird (Animateure, Kunsthandwerker usw.), aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Zukunft ein finanzielles Schattendasein führen, von Ausnahmen natürlich abgesehen. Im Hinblick auf die zukünftige finanzielle Attraktivität eines Berufes (oder einer Position) sollte man sich möglichst folgende Fragen beantworten: ▶ Wie viel wurde in der Vergangenheit bezahlt? ▶ Wie viel wird heute im Durchschnitt bezahlt? ▶ Wie ist die Einkommenstendenz der letzten Jahre gewesen? ▶ Wie viel Beschäftigte gibt es heute im Beruf? ▶ Welche Möglichkeiten wird es in Zukunft geben, die Tätigkeit in dieser Berufsgruppe durch Digitalisierung zu ersetzen? ▶ Welche Produktzuwachsraten haben die Branchen, in denen die Berufsangehörigen hauptsächlich tätig sind? ▶ Wie wird sich der Bedarf wahrscheinlich entwickeln? ▶ Wie viele Lehrlinge bzw. Studenten sind zurzeit in der Ausbildung? ▶ Wie hoch sind die Ausbildungskapazitäten? ▶ Wie wird sich die nicht von der Bezahlung abhängige Attraktivität des Berufes entwickeln? ▶ Wie stark sind die in der Berufsgruppe bedeutsamen Gewerkschaften oder Berufsverbände? ▶ Welche Mittel haben die Angehörigen der Berufsgruppe, die Erfüllung ihrer materiellen Forderungen zu erzwingen? Sind Arbeitsinhalte leicht ins Ausland zu verlegen? <?page no="58"?> 58 7 Einkommensentwicklung Erfolgreiche Beschäftigung wird von erfolgreicher - produktiver - Produktion abhängen. Die Steuern und Sozialabgaben werden trotz Steuer- und Abgabenreform einen nicht unerheblichen Teil der Einkommen - derzeit bis ca. 50 % - wieder reduzieren. Auch die private Altersvorsorge wird in Zukunft eine immense Rolle spielen und die Konsumnachfrage stabil halten. <?page no="59"?> 59 4.4 Regionale Mobilität II Berufswunsch - Berufswahl! <?page no="61"?> 61 1 Die Berufswünsche aller Schulabgänger 2017 getrennt nach w/ m Die aktuelle Berufswahl im „Dualen System“ 1 Die Berufswünsche aller Schulabgänger 2017 getrennt nach w/ m Betrachten wir die Ausbildungsstellenwünsche von Mädchen und Jungen, stellen wir wenig Gemeinsamkeiten fest. Während bei Mädchen das Dienstleistungsgewerbe eindeutig dominiert, spiegelt die Tabelle bei den Jungen eher eine bunte Mischung aller Berufe wider. Interessant hierbei ist, dass sich seit Jahrzehnten nur Rangplätze in der Ausbildungsstellenwahl bei Mädchen und Jungen ergeben haben. Es gab Verschiebungen, aber keinerlei Übernahmen vom weiblichen in den männlichen Bereich und umgekehrt. Alle Versuche, weibliche Bewerber in großem Umfang für technische Berufe zu gewinnen, scheiterten kläglich. Wobei die wenigen weiblichen Ausnahmen, die wir feststellen konnten, mit großen Einkommenssprüngen gegenüber ihren vergleichbar verbliebenen Kolleginnen aufwarten können. 2017 fiel die Wahl bei den weiblichen Bewerbern - alle Schulabschlüsse zusammengenommen - wie folgt aus: 1. Kauffrau für Büromanagement 2. Medizinische Fachangestellte 3. Zahnmedizinische Fachangestellte 4. Kauffrau im Einzelhandel 5. Verkäuferin 6. Industriekauffrau 7. Friseurin 8. Hotelfachfrau 9. Kauffrau im Groß- und Außenhandel 10. Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk <?page no="62"?> 62 Die aktuelle Berufswahl im „Dualen System“ 2017 fiel die Wahl bei den männlichen Bewerbern - alle Schulabschlüsse zusammengenommen - wie folgt aus: 1. Kfz-Mechatroniker 2. Elektroniker 3. Fachinformatiker 4. Kaufmann im Einzelhandel 5. Anlagenmechaniker - Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik 6. Industriemechaniker 7. Kaufmann im Groß- und Außenhandel 8. Fachkraft für Lagerlogistik 9. Kaufmann im Groß- und Außenhandel 10. Kaufmann für Büromanagement Nicht allen gelingt es, ihren Berufswunsch auch in die Wirklichkeit umzusetzen. So würde zwangsläufig die Übersicht über die Einmündung in Ausbildungsstellen bei Mädchen und Jungen etwas andere Züge tragen. 2 Die Berufswünsche aller Studienberechtigten 2017 Auf eine spezielle Gruppe von Ausbildungsstellenbewerbern soll hier schwerpunktmäßig eingegangen werden. Gemeint sind die Studienberechtigten (mit Abitur und mit Fachhochschulreife), die eine betriebliche Ausbildung als ersten Berufswunsch genannt haben. Deren Anteil stieg von ca. 2,1 % (1979) auf ca. 45,0 % (2002), sank dann bis 2017 wieder auf 23,5 %, so dass eine gesonderte Würdigung angebracht scheint. Wobei den doppelt so hohen Zahlen der neuen Bundesländer die niedrigen Werte im Westen gegenüberstehen. Die langsame Angleichung von Ost an West baut auf der Erkenntnis der besseren Chancen mit akademischem Abschluss auf. Für 2017 fiel die Wahl der studienberechtigten Schulabgänger/ innen, die eine betriebliche Ausbildung anstrebten, wie folgt aus: <?page no="63"?> 63 2 Die Berufswünsche aller Studienberechtigten 2017 1. Industriekauffrau/ mann 2. Kauffrau/ mann für Marketingkommunikation 3. Kauffrau/ mann im Groß- und Außenhandel 4. Steuerfachangestellte/ r 5. Kauffrau/ mann für Büromanagement 6. Fachinformatiker/ in 7. Hotelkauffrau/ mann 8. Kauffrau/ mann für Tourismus und Freizeit 9. Kauffrau/ mann für Versicherungen und Finanzen 10. Informations- und Telekommunikationssystemkauffrau/ mann Auch in dieser Gruppe konnten nicht alle Interessenten ihr angestrebtes Ziel erreichen. Der eine oder andere musste notgedrungen - nicht immer zu seinem Nachteil - ein Studium direkt aufnehmen. Die Tendenz, dass im gleichen Beruf Auszubildende mit unterschiedlichen Schulabschlüssen vertreten sind, hat sich verstärkt, wenn auch nach wie vor in verschiedenen Berufsbereichen deutliche Präferenzen nach Schulabschlüssen zu verzeichnen sind. So finden wir neben dem industriell-gewerblichen Bereich auch den handwerklichen Ausbildungssektor stärker durchsetzt mit Studienberechtigten. Auch die Zahl der Abiturientinnen im Dienstleistungsbereich (wie medizinische Fachangestellte, Rechtsanwaltsfachangestellte und Mediengestalter für Digital- und Printmedien) hat in den letzten Jahren zugenommen. Die betrieblichen Anlaufschwierigkeiten, die Anfang der achtziger Jahre zu verzeichnen waren, sind überwunden. Jedoch nicht jeder Hochschulberechtigte findet gleich konfliktfreien Zugang zu den neuen Ausbildungsinhalten, den formalen Arbeitsabläufen und dem begleitenden Berufsschulunterricht. Für beide Seiten ist ein hohes Maß an Flexibilität und Akzeptanz des anderen erforderlich, um Reibungsverluste möglichst gering zu halten. Dies <?page no="64"?> 64 Die aktuelle Berufswahl im „Dualen System“ ist in vielen Branchen schon gelungen, wie die folgende Übersicht beweisen wird. 3 Ausbildungsberufe mit dem höchsten Anteil an Abiturienten 2017 2017 war der Anteil der Studienberechtigten in folgenden betrieblichen Ausbildungen am höchsten: 1. Luftverkehrskaufmann 100,0 % 2 Schifffahrtskauffrau/ mann 92,2 % 3. Medienkauffrau/ mann - Digital und Print 83,7 % 4. Buchhändler/ in 81,7 % 5. Kauffrau/ mann im Groß- und Außenhandel 76,4 % 6. Veranstaltungskauffrau/ mann 73,0 % 7. Bankkauffrau/ mann 71,4 % 8. Fachinformatiker/ in 66,2 % 9. Tourismuskauffrau/ mann 64,5 % 10. Steuerfachangestellte/ er 64,0 % 11. Hotelkauffrau/ mann 62,9 % Natürlich werden wir im Hauptteil des Buches auf die in den Übersichten aufgeführten Berufe und Berufsausbildungen noch näher eingehen. In der Einkommensübersicht im Anhang lassen sich dann auf einen Blick die verschiedenen Ausbildungsvergütungen und Gehälter sehr anschaulich darstellen. In den neuen Bundesländern und vereinzelt auch im Westen gibt es hohe Abweichungen bei den Ausbildungsvergütungen. Trotzdem werden die Ausbildungsverhältnisse bei der Kammer eingetragen. <?page no="65"?> 65 3 Ausbildungsberufe mit dem höchsten Anteil an Abiturienten 2017 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen (Duales System, Fachschulen, Hochschulen und Universitäten) <?page no="67"?> Altenpfleger, Altenpflegerin Altenpfleger absolvieren ihre Ausbildung in einer der vielen Fachschulen in Kombination mit einem Altenpflegeheim. Sie verdienen während dieser Zeit 1041 €, 1102 €, 1203 € im 1., 2., 3. (evtl. 3,5) Jahr ihrer Ausbildung in Ost und West. Die Ausbildungsvoraussetzungen sind je nach Ausbildungsstätte unterschiedlich. Als schulische Vorbildung wird ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Zusätzlich wird häufig noch ein pflegerisches Praktikum verlangt. Nach bestandener Abschlussprüfung erwartet den/ die Altenpfleger/ in ein Anfangsgehalt von 2.601 €. Angestellte im öffentlichen Dienst Auszubildende finden wir hier vorwiegend im mittleren Dienst. Die Ausbildungsvergütung steigert sich vom ersten Jahr bis zur Abschlussprüfung von ca. 918 € auf 1077 €. Ein Aufstieg in den gehobenen Dienst und den höheren Dienst ist bei entsprechender Leistung möglich. Nach der Ausbildung erhalten die Angestellten im öffentlichen Dienst netto ca. 10 % weniger als vergleichbare Beamte. Im Alter wird die Versorgung in Zukunft nur schwerlich die Höhe der vergleichbaren Pension erreichen. Der Angestellte im öffentlichen Dienst muss, im Gegensatz zum Beamten, Sozialversicherungsbeiträge abführen. Er ist erst nach 15 Jahren unkündbar. Angestellte können in fast allen Verwaltungen die überwiegende Zahl der Positionen besetzen, die auch für Beamte vorgesehen sind. Die folgende Tabelle zeigt die vergleichbaren Vergütungs- und Besoldungsgruppen: <?page no="68"?> 68 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 68 Entgeltgruppen der Angestellten im öffentlichen Dienst - Bund Besoldungsgruppen der Beamten E 1 --- E 2 A 2 E 2 Ü A 3 E 3 A 4 E 4 A 5 E 5/ 6 A 6 E 7/ 8 A 7 E 9a A 8 E 9b E 9c A 9 E 10 A 10 E 11 A 11 E 12 A 12 E 13 A 13 E 14 A 14 E 15 A 15 E Ü15 A 16 Die Vergütungs-/ Entgelttabellen für die Angestellten im öffentlichen Dienst und die Besoldungstabellen für Beamte sind in Kapitel VIII (Anhang) wiedergegeben. Anlagenmechaniker - Industrie Anlagenmechaniker entwickeln und konstruieren mit an komplexen Anlagen und Maschinen. Sie stellen diese beim Kunden auf und nehmen sie in Betrieb. Dies geschieht in Unternehmen der Industrie, in Kraftwerken, bei Erdölraffinerien usw. Hier wird mit CNC Maschinen gearbeitet, die die Einzelteile der Anlage <?page no="69"?> 69 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 69 herstellen kann. Auch dort, wo solche komplexen Anlagen und Maschinen stehen, sind Anlagemechaniker tätig. Die Ausbildung geht über 3,5 Jahre und die Vergütung beginnt im Westen im 1. Jahr bei 1053 €, im 2. bei 1102 €, im 3. Jahr bei 1199 € und im 4. Jahr bei 1264 €. Das Anfangsgehalt - ca. 3050 € - lässt sich durch die Umsetzung der Digitalisierung am Arbeitsplatz kurzfristig steigern, sofern der Mitarbeiter in der Lage ist, sich der Herausforderung erfolgreich zu stellen. Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (früher Gas- und Wasserinstallateur/ Zentralheizungs- und Lüftungsbauer) Dieser Anlagenmechaniker im Handwerk absolviert eine 3,5-jährige Ausbildung. Er verdient im 1. Jahr 420 €, im 2. Jahr 490 €, im 3. Jahr 550 € und im 4. Jahr 632 € im Westen (im Osten ca. 25 % weniger). Sanitärinstallationen, Heizungs- und Belüftungsanlagen werden von ihm erstellt und gewartet. Anfallende Reparaturen in Haushalten wie an Großanlagen werden von ihm durchgeführt. Die Anfangsgehälter liegen bei ca. 3000 € im Westen, können aber auf Großbaustellen und bei Montagearbeiten auch wesentlich höher liegen. Interessant ist, dass in den neuen Bundesländern die Vergütungen hier massiv von den Westgehältern nach unten abweichen. Apotheker, Apothekerin Apotheker - das ist ein Beruf voller Widersprüche. Fast alle Apotheker der Praxis sprechen von sich selbst als akademisch gebildete Verkäufer, obwohl die Beratung des Kunden in den letzten Jahren wieder zugenommen hat. Es bleibt jedoch dabei: <?page no="70"?> 70 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 70 95 % der verlangten Präparate werden aus der Schublade verkauft und nur 5 % im eigenen Labor hergestellt. Trotz dieser teilweise unbefriedigenden Situation kommen auf einen Studienplatz drei Bewerber. Vielleicht liegt das am Berufsimage, dem flexiblen Arbeitsmarkt und den akzeptablen Einstandsgehältern von zurzeit 3.700 € (im 1. Berufsjahr), die relativ schnell auf bis zu 4.750 € anwachsen, dann aber derzeit meist stagnieren. Die pharmazeutische Industrie bezahlt für ausgebildete Pharmazeuten, möglichst mit Promotion („Mehraufwand“ ca. fünf Semester), am Anfang 4.500 €. Apotheker in der Großindustrie verdienen am Ende ihrer Berufslaufbahn im Schnitt 80.000 € pro Jahr. Apothekern im Krankenhaus werden beim Einstieg nach EG 13: 4.196 € bezahlt. (Siehe Vergütung der Angestellten im öffentlichen Dienst in Kapitel VIII.) Die Tendenz des Nachwuchses, eine eigene Apotheke zu eröffnen, sinkt, obwohl die Zahl der Apotheken in den letzten zwanzig Jahren rückläufig war, die Investitionskosten zur Einrichtung jedoch sprunghaft gestiegen sind und sich dementsprechend auch die Rentabilität verringert hat. Für Frauen bietet sich die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung verstärkt an, was die Attraktivität dieses Berufs für weibliche Interessentinnen im Familienstand steigern dürfte. Apothekenhelferin Zu finden unter: Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte Architekt, Architektin Architekten sind in drei großen Gruppen tätig. Erstens als Freiberufliche mit normalerweise keinen oder nur relativ wenigen Angestellten. Ihre Einkommen sind schlecht festzumachen, weil es kaum aussagekräftige Statistiken oder Gehaltsstrukturuntersu- <?page no="71"?> 71 Architekt, Architektin 71 chungen gibt. Die Vereinigung Freischaffender Architekten klagt jedoch schon seit Jahren über die sich permanent verschlechternde Situation bei freiberuflichen Architekten. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die zu versteuernden Einkommen, je nach Geschick und Können, bei ca. 40.000 € Jahreseinkommen beginnen und nach oben für einige wenige keine Grenzen kennen. Die zweite große Gruppe sind die angestellten Architekten in Architekturbüros, in der Industrie und in großen Baugesellschaften. Die Universitätsabsolventen können im Architekturbüro mit einem Anfangsgehalt von 3.991 € rechnen. Die Hochschulabsolventen beginnen mit 3.607 €. Höher bezahlt werden die Architekten in großen Baugesellschaften, hier wird auch stärker nach Universitäts- oder Hochschulabschluss unterschieden. Überdurchschnittlich examinierte Kandidaten mit viel Praxiserfahrung haben jedoch wie eh und je gute Chancen zu hohen Gehältern. Gruppenleiter in großen Architekturbüros der Industrie verdienen 4.900 € und mehr. Einige schaffen es auch, 6.000 € und mehr zu verdienen. Drittens findet man Architekten auch im öffentlichen Dienst. Speziell in Bauämtern der Städte und Gemeinden, der Landes- und Bundeseinrichtungen und anderer öffentlicher Träger fanden sich in der Vergangenheit Stellen. Die allgemein sich durchsetzende Tendenz der Stellenstreichung oder der Stelleneinfrierung macht es den Bewerbern derzeit schwer, einen Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst zu ergattern. Die Bezahlung entwickelt sich zwischen dem derzeitigen Eingangsgehalt des Universitätsabsolventen für den höheren Dienst - von A 13/ EG 13 3 bis in selteneren Fällen auf A 16/ 15Ü. <?page no="72"?> 72 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 72 Eingangsgehalt A 13 für einen 30-jährigen, unverheirateten Architekten, Dienstaltersstufe 2 4.335 € für einen 34-jährigen, verheirateten Architekten, ohne Kinder nach A 13, Dienstaltersstufe 4 5.093 € für einen 51-jährigen, verheirateten Architekten, 2 Kinder, Leiter eines großen Bauamtes A 16 (Endstufe) 7.826 € Bei Fachhochschulabsolventen beginnt die Bezahlung bei A 11 und entwickelt sich unter Umständen bis A 13 (3.457 € bis 5.586 €). Arzt, Ärztin Der Humanmediziner, ein Beruf mit immer noch relativ hohem gesellschaftlichen Stellenwert und überdurchschnittlichem Einkommen? In den letzten Jahren ist dieser Berufsstand stark ins Gerede gekommen. „Ärzteschwemme“, jetzt „Ärztemangel“ und „Gesundheitsreform“ sind die Reizworte, die hier immer wieder diskutiert werden. Der Streit zwischen der Ärztevertretung (Marburger Bund) und der Gewerkschaft Verdi hat auch nicht zur Verbesserung der Situation in Krankenhäusern beigetragen. Die lange Ausbildung, 12 bis 14 Semester sind die Regel, führt heute nicht mehr zwangsläufig zu Spitzeneinkommen. Doch sind zumindest die praktizierenden Ärzte im Vergleich zu ihren angestellten Kollegen/ innen finanziell gut abgesichert. (Siehe Ärzteeinkommen am Ende in Kapitel VI). Personalabbau in den Lehrkrankenhäusern führt beim Versuch der Spezialisierung zu Engpässen. Dem fallen immer mehr weibliche Bewerberinnen zum Opfer, so dass man heute jede Assistentenstelle annimmt, die sich anbietet. Die AiP-Phase in der ärztlichen Ausbildung wurde wieder abgeschafft. So steigen heute Universitätsabsolventen nach dem bestandenen Staatsexamen direkt wieder auf der Station als Arzt ein. Der frisch <?page no="73"?> 73 Arzthelferin 73 approbierte Mediziner im Krankenhaus mit 26-30 Jahren verdient ca. 4.585-5650 € ohne Nacht-, Feiertags- und Überstundenzuschläge. Die Einkommen in Ost und West gleichen sich inzwischen an. Mit den Zuschlägen können die Einsteiger mit 500-1.000 € Monatseinkommen mehr rechnen. Den niederlassungswilligen Arzt erwartet dann im Gegensatz zu früher auf dem Land ein interessanter Arbeitsmarkt, sofern er regionale Mobilität aufweisen kann. Viele Praxen werden altershalber dort geschlossen und stehen seither interessierten Bewerbern offen. Den niedergelassenen Arzt in einer Allgemeinpraxis erwartet dann ein jährliches Nettoeinkommen von 85.900 € bis 120.260 € im Schnitt, während die spezialisierten Ärzte in ihren Praxen von 180.000 € bis über 500.000 € an Einkommen erzielen können. Die Gesundheitsreform wird sich hier in Zukunft noch stärker in den Einkommen niederschlagen. Die häufig überdurchschnittlich langen Arbeitszeiten lassen die hohen Einkommen übrigens in einem ganz anderen Licht erscheinen. Abschließend kann man feststellen, dass die Humanmediziner auch in Zukunft ein gesichertes und überdurchschnittliches Einkommen haben werden. Es gibt jedoch Akademiker, die in Zukunft ähnlich gut oder noch besser verdienen werden. Arzthelferin Zu finden unter: Medizinische Fachangestellte Augenoptiker, Augenoptikerin Während der Ausbildung verdient der/ die Augenoptiker/ in im 1. Jahr 340, im 2. Jahr 470 und im 3. Jahr 590 € - im Westen 845 €. Nach Abschluss der Ausbildungszeit beläuft sich das Anfangsgehalt auf ca. 2.100-2.380 €. Die in sehr vielen Fällen weiblichen Beschäftigten verdienen aber auch nach einigen Jahren zum Teil <?page no="74"?> 74 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 74 unterdurchschnittlich, das heißt sie können mit 25 Jahren in vielen Optikläden immer noch 2.512-2.870 € verdienen. Optikermeister/ innen beginnen nach der Weiterbildung mit 3.100 €. Nach einigen Jahren Berufserfahrung schaffen es Augenoptikermeister/ innen, in gut gehenden Betrieben auf bis zu 4.200 € zu kommen. Die Chancen, sich selbständig zu machen, sind nicht mehr so günstig wie vor einigen Jahren, da viele Optikerketten den Markt dominieren. Automobilkaufmann/ frau Kaufmännische Aufgaben erledigen Automobilkaufleute überall dort, wo Kraftfahrzeuge hergestellt, verkauft und weitervertrieben werden. Sie verkaufen Neufahrzeuge und Gebrauchtfahrzeuge. Zubehör und Ersatzteile hat der/ die Automobilkaufmann/ frau zu kennen und dem KFZ-Mechatroniker bereitzustellen. Er bietet also sowohl im Privatals auch im Geschäftskundenbereich seine Dienstleistung an. Auch rein kaufmännische Tätigkeiten, die im Marketing, Controlling. Rechnungswesen usw. eines Autohauses / Herstellers anfallen, können von ihm wahrgenommen werden. Er verdient während seiner Ausbildung im 1. Jahr 630 €, im 2. Jahr 730 € und im 3. Jahr bis 1050 €: Bei KFZ-Herstellern wird er bezahlt wie alle Auszubildenden in dieser Branche, das wurde ausgehandelt durch die IG-Metall! So liegen diese Ausbildungsvergütungen höher als im Vertrieb und Verkauf. Das Anfangsgehalt in einem Autohaus beläuft sich auf 2301-2995 €! Ein geschickter Automobilkaufmann/ frau bringt es entweder über den/ die erfolgreiche/ n Autoverkäufer/ in oder über die betriebsinterne Schiene (z.B.: Prokurist/ in) leicht zu einem Vielfachen des hier genannten Gehaltes. <?page no="75"?> 75 Bäcker, Bäckerin 75 Bäcker, Bäckerin Wenn man Bäcker hört, fallen einem sofort zwei Dinge ein. Erstens: der angenehme Duft von Frischgebackenem. Zweitens: Der Bäcker geht schon mitten in der Nacht seinem Handwerk nach. Wer nicht gerade gerne früh aufsteht und damit auch früh ins Bett geht, der hat hier die falsche Berufswahl getroffen! Völlig falsch! Ersteres stimmt, wird aber von einem langgedienten Bäcker sicher nicht mehr so wahrgenommen. Letzteres wurde durch Vorbereitung, Vorbacken und bessere Technik verändert. So beginnt der Backalltag heute bei vielen Bäckern ähnlich einer Frühschicht in jedem Großbetrieb. Während der Ausbildung verdient der Bäcker im 1. Jahr 500 €, im 2. Jahr 645 € und im 3. Jahr 790 €. Als Einstiegsgehalt kann der Bäcker 2.490 € und in der Industrie 2995 € erwarten. Bahnmitarbeiter - Eisenbahner Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG Durch die Privatisierung der Deutschen Bahn wurden neue Ausbildungsberufe eingeführt. Viele berufliche Aufgaben sind gleichgeblieben und wurden nur durch neue technische und organisatorische Inhalte ergänzt. Die Ausbildungspalette umfasst: 1. Eisenbahner im Betriebsdienst ▶ Fahrweg ▶ Lokführer/ in und Transport Im Fahrweg sind die Mitarbeiter für den reibungslosen und sicheren Zugbetrieb zuständig. Diese Aufgabe wird im Stellwerk <?page no="76"?> 76 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 76 durchgeführt. Im Lokdienst sind sie verantwortlich für die Führung von Lokomotiven aller Größenordnungen einschließlich ICE. Im Transport sind sie verantwortlich für die Personen-, Güter- und Gepäckbeförderung. Sie beraten auch Kunden über Tarife und Fahrpläne. 2. Fachkraft im Fahrbetrieb Sie sind für die Betriebssicherheit und die Sauberkeit des Zuges verantwortlich. Sie verkaufen auch Fahrkarten, beraten die Kunden über Fahrpreise und Verbindungen. Auch können sie eingesetzt werden in den Bereichen Verkaufsförderung, Fahrplangestaltung und Kundenbindung. 3. Kaufleute für: ▶ Verkehrsservice ▶ Eisenbahn und Straßenverkehr Der ausgelernte Verkehrsservicespezialist findet sich am Schalter beim Kartenverkauf, aber auch in der Zugbegleitung wieder. Er berät, verkauft und kontrolliert Fahrkarten. Als Sachbearbeiter/ in bearbeitet er auch Reklamationen, ist für den Einkauf von Materialien verantwortlich und beteiligt sich an Maßnahmen zur besseren Kundenbindung. Die Kaufleute im Eisenbahnverkehr sind für die gesamte kaufmännische Palette der Transportdienstleistungen zuständig. Sie organisieren und verkaufen für / an Klein- und Großkunden. Aufgaben können aber auch im Bereich Controlling und Rechnungswesen liegen. 4. Technische Berufe ▶ Gleisbauer ▶ Industriemechaniker siehe auch unter Metallberufe <?page no="77"?> 77 Bankkaufmann, Bankkauffrau 77 ▶ Elektroniker siehe auch unter Elektrofachkräfte ▶ und weitere finden bei der Bahn Beschäftigung. Der Gleisbauer ist, wie der Name schon sagt, für den Gleisbereich zuständig. Er baut und hält instand. Er verlegt und montiert Schienen und Schwellen und beseitigt festgestellte Mängel. Die Ausbildungsvergütungen der Berufe der Gruppe 1 betragen im 1. Jahr 950 €, im 2. Jahr 1.015 € und im 3. Jahr 1200 €. In der 2. Gruppe erhalten die Bahnauszubildenden dasselbe. In der 3. Gruppe wieder im 1. Jahr 855 €, im 2. Jahr 925 € und im 3. Jahr 1060 €. In der 4. Gruppe (technischer Bereich) erhält der AZUBI im 1. Jahr 722 €, im 2. Jahr 880 € und im 3. Jahr 1.150 €. Anfangsgehälter richten sich nach der Aufgabenübernahme und der damit verbundenen Schwierigkeit / Verantwortung (zw. 2.275 € und 2.795 €). Bankkaufmann, Bankkauffrau Die Banklehre galt lange als der Renner unter den kaufmännischen Ausbildungsberufen. Jedoch hat dieses gute Image einige Schrammen durch Pleiten und Skandale, in die namhafte Aktiengesellschaften verstrickt waren, abbekommen. Auch die globale Finanzkrise hat nach ersten Untersuchungen einen Interessenabbau gegenüber dem Banken- und Finanzsektor bei Jugendlichen ausgelöst. Die Tätigkeit der Banker ist verbunden mit Geld, und Geld bedeutet Macht und Herrschaft in unserer Gesellschaft. Wie sieht es nun mit dem Einkommen aus, das die Mitarbeiter von Banken verdienen? Bankkaufmann/ frau ist nach dem Berufsbildungsgesetz ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert je nach Schulbildung zwischen zwei und drei Jahren. In dieser Zeit verdienen die Auszubildenden 978 €, 1.038 € und im 3. Jahr 1.110 €. <?page no="78"?> 78 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 78 Danach beginnen die gelernten Bankangestellten mit Gehältern, die knapp über 2.500 € liegen. Bruttomonatsbezüge von Tarifangestellten in Banken: Position Anfangsgehalt Steigerung bis ca. € € Schaltermitarbeiterin mit Banklehre 2.500 3.168 Anlageberater 2.900 4.500 Disponent 2.809 4.170 Kassier mit Banklehre 3.300 4.206 Kreditsachbearbeiter 3.760 4.998 Kreditreferent 3.990 5.764 Kundenberater 3.004 4.730 Filialleiter - kleine Filiale 4.300 6.200 Filialleiter - mittlere Filiale (25 - 30 Mitarbeiter) 6.800 8.950 Die Gehälter werden 14-mal gezahlt, und ein Teil der Banken bezahlt übertarifliche Grundgehälter, die meist umgerechnet noch einmal ein bis vier Monatsgehälter im Jahr ausmachen. Allerdings wirkt sich auch hier die globale Finanzkrise zum Nachteil der geringer verdienenden Bankangestellten aus. Besser bezahlt als die Angestellten im Tagesgeschäft werden Spezialisten. So kann zum Beispiel ein Aktienanalyst - auch wenn er nicht studiert hat - sehr bald weit über 8.000 € im Monat verdienen und in der Spitze bis zu einem Jahresgehalt von weit über 250.000 € kommen. Dazu braucht er aber Erfahrung im Investmentgeschäft, er muss analytisch begabt und in der Lage sein, sowohl gesamtökonomische Vorgänge als auch betriebswirtschaftliche Details richtig zu interpretieren. Deshalb werden <?page no="79"?> 79 Bankkaufmann, Bankkauffrau 79 auch in Zukunft vorwiegend Hochschulabsolventen im Investmentbanking aufsteigen. Welche Chance hat der Akademiker nun im Allgemeinen im Bank- und Kreditgewerbe? Die Zahl der Hochschulabsolventen ist in dieser Branche in den letzten Jahren stetig angestiegen. Seit die Banken sich bei der Berufsakademie beteiligen und eine eigene Fachhochschule für das Bankwesen in Frankfurt gegründet haben ist die Schar der akademischen Mitarbeiter noch wesentlich größer geworden. Die Vergütungen während des Studiums in der Berufsakademie belaufen sich im 1. Jahr auf 1.012 €, im 2. Jahr auf 1.370 € und im 3. Jahr auf 1.600 €, danach liegt das Einstiegsgehalt bei ca. 3.290 €. Bei der Deutschen Bank sind 41 % der beschäftigten Mitarbeiter diplomiert, und im übrigen Bankenbereich gibt es eine steigende Zahl meist noch recht junger Absolventen von Universitäten, Hochschulen. Die besten Chancen haben zunehmend Wirtschaftswissenschaftler mit Banklehre. Sie erhalten am Anfang im Durchschnitt 4 300 € 14-mal im Jahr ausgezahlt, das heißt ungefähr genauso viel wie ihre Kollegen in der Industrie. Eine Promotion oder eine wissenschaftliche Assistententätigkeit wird kaum extra honoriert. Zuschläge gibt es jedoch für Lehre oder Praktika im Bankgewerbe oder für Spezialkenntnisse (Sprachen, EDV-Kenntnisse). Wie es dann weitergeht, entscheiden die persönlichen Fähigkeiten und wie so häufig auch etwas Glück. Stabspositionen werden im Allgemeinen etwas besser bezahlt, dafür hat der karrierewillige Absolvent in der Linie, das heißt also meist in der Bankfiliale, bessere Chancen, bald Führungsaufgaben zu übernehmen. Die Einkommen im höheren und im Topmanagement sind speziell bei den Großbanken überdurchschnittlich. Hervorzuheben ist, dass das Fixum relativ gering ist und speziell im Topmanagement die Tantiemen aus Umsatzbeteiligungen und <?page no="80"?> 80 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 80 andere Formen der Erfolgsbeteiligung den wichtigsten Teil des Gesamteinkommens ausmachen. Dies wird besonders deutlich beim viel zitierten und häufig angefeindeten Vorstandssprecher der Deutschen Bank, derzeit Herrn Cyran, der mit 12 Mill. € an der Spitze der Bankvorstände in Deutschland steht. Demgegenüber fällt das Grundgehalt des Chefs der Deutschen Bundesbank Herrn Weidmann mit 480.000 € wesentlich bescheidener aus. Auch die Banken suchen ihr Heil in der Digitalisierung, so dass davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft weltweit die Beschäftigtenzahl zurückgehen wird. Schwerpunktmäßig wird man sich von den weniger verkäuferisch begabten Mitarbeitern aller Beschäftigungsstufen trennen. Zum Abschluss sei eine Übersicht über die Einkommen der Führungskräfte gegeben. Die Bankangestellten sind sicherlich bei der Betrachtung der Einkommen ihrer Chefs noch mehr von ihren eigenen bescheidenen Einkünften enttäuscht. Jedoch schienen hier in der Vergangenheit Image und Statusfaktoren die Einkommensfrage zu verdrängen. Wie lange dies erhalten bleibt, muss die Zukunft zeigen. Durchschnittsjahreseinkommen von Führungskräften der drei größten privaten Banken Deutschlands in €: Position Jahresgesamteinkommen Vorstandsmitglied (CEO) 6-12.000.000 Stellvertretendes Vorstandsmitglied 2.5-8 000.000 Generalbevollmächtigter 1 500.000 Direktor (Hauptfiliale) 290.000 Stellvertretender Direktor (Hauptfiliale) 200.000 Direktor (mittlere Filiale) 190.000 Abteilungsdirektor 150.000 Prokurist 120.000 <?page no="81"?> 81 Baufachkräfte 81 Die Zukunft der Bankgehälter in Deutschland wird mit davon abhängen, wie es die Banken verstehen werden, ihre bisherige Machtposition in Wirtschaft und Gesellschaft zu verteidigen bzw. auszubauen. Immer auch stehen zumindest die Vorstände dieser Organisationen in direktem Vergleich zu Positionen in der übrigen Wirtschaft. Hier hatte der Vorstandsvorsitzende der Firma Porsche Herr Blume mit ca. 11 Mill. € Jahreseinkommen die Spitzenposition inne. Durch die Umstellung auf Internetbanking und weitere eingeleitete Digitalisierungsmaßnahmen sowie der stetigen Konzentration im Bankenbereich betreiben die Banken derzeit einen ausgeprägten Personalabbau. Auch ein nicht unerheblicher Teil des bisherigen Schalterpersonals wird durch Filialschließungen „wegrationalisiert“. Aus all diesen Tendenzen kann geschlossen werden, dass in Zukunft die Einkommen der unteren und mittleren Bank- und Sparkassenangestellten nicht in den Himmel wachsen werden. Die Bezahlung wird aller Voraussicht nach etwas schlechter sein als bei vergleichbaren Tätigkeiten in der Industrie, wobei sie jedoch deren Standard nur unwesentlich unterschreiten wird. Baufachkräfte Aus den früher eher schlecht bezahlten und im Winterhalbjahr fast immer beschäftigungslosen Baufachkräften sind gut bezahlte und begehrte Fachkräfte geworden. Schon während der Ausbildung erhält der Azubi im 1. Jahr ca. 785 €, im 2. Jahr 1.100 € und im 3. Jahr 1.428 € mit kleinen Abweichungen, die davon abhängen, ob er in der Industrie oder im Handwerk beschäftigt ist. Nach bestandener Ausbildung erwartet den jungen Facharbeiter überdurchschnittlicher Lohn. Der Mindestlohn beträgt im Westen 11 €, im Osten 9,75 €, wenn überhaupt. <?page no="82"?> 82 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 82 Tarifstundenlöhne in der Bauindustrie West: Anfangsstundenlöhne in €, ca. Bauhelfer 15,03 Baumgeräteführer 19,35 Bauschlosser 16,50 Beton- und Stahlbetonbauer 20,62 Maurer 19,10 Fliesenleger 21,80 Stuckateur 18,60 Straßenbauer 18,50 Zimmerer 17,70 In den neuen Bundesländern sind es ca. 20 % weniger. Während des größten Teils des Jahres werden, entsprechende Aufträge vorausgesetzt, Überstunden geleistet. Das ergibt in diesen Stunden nochmals ein Plus von ca. 25-33 %. Dazu kommen allerlei andere Zuschläge und in den meisten Fällen übertarifliche Zulagen von 0,65 bis 1,50 € und mehr pro Stunde. Das führt dann zu effektiven Durchschnittswochenverdiensten von mehr als 1170 €. Im Winterhalbjahr wird meist etwas weniger verdient, dabei ist der Minderverdienst in dieser Zeit stark abhängig von der Witterung. Bei schlechtem Wetter führt die neue Arbeitslosengeldregelung zu einer wesentlichen Verschlechterung gegenüber dem früher bezahlten Schlechtwettergeld. Bauzeichner, Bauzeichnerin Die Arbeit des Bauzeichners erfolgt immer in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten. Häufig ist auch vor einem Architekturstudium eine Bauzeichnerausbildung angeraten. Der anerkannte Ausbildungsberuf Bauzeichner wird normalerweise <?page no="83"?> 83 Beamter/ in 83 über eine dreijährige Ausbildung inklusive eines neunmonatigen Praktikums auf einer Baustelle erreicht. Ein Auszubildender verdient 785 € im 1. Jahr, 1.135 € im 2. Jahr und 1410 € im 3. Jahr. Danach kann er mit einem Anfangsgehalt von 2.400 bis 2.590 € rechnen. Beamter/ in Die Beamteneinkommen haben den Vorteil, dass sie relativ leicht zu berechnen sind. Wenn man die Dienstbezeichnung (damit die Besoldungsgruppe), den Familienstand und die Zahl der Kinder kennt, kann man meist recht genau die Bruttobezüge und über unseren Steuerteil VII auch die Nettobezüge feststellen. Im Allgemeinen setzt sich das Einkommen der Beamten folgendermaßen zusammen: (Beachte: die Länder sind teilweise dazu übergegangen, eigene Besoldungsregelungen zu treffen.) ▶ Grundgehalt laut Besoldungsgruppe und Einstiegsstufe ▶ Familienzuschlag, Kinderzahl ▶ weitere Zuschläge sind bereits im Grundgehalt mit eingerechnet = Bruttomonatsgehalt Von diesem Bruttoeinkommen werden - im Unterschied zu den Arbeitern und Angestellten - keine Arbeitslosen- und Rentenversicherungsbeiträge abgezogen. Beamte erhalten keine Rente, sondern beziehen eine Pension, die zum größten Teil aus Steuermitteln finanziert wird. Auch eine Absicherung im Falle der Arbeitslosigkeit ist überflüssig, da der Beamte auf Lebzeit eingestellt wird. Auch die Aufwendungen für die Krankenversicherungen können für Beamte niedriger sein. Im Krankheitsfalle erhalten sie Beihilfe in Höhe von 50-70 % der Kosten je nach Familienstand, müssen also nur 30-50 % des abgeschlossenen Versicherungsbeitrages bezahlen. <?page no="84"?> 84 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 84 Beispiel für die Berechnung der Brutto- und Nettobezüge eines Bundesbeamten, in € (Oberregierungsrat, 41 Jahre, verheiratet, 2 Kinder), ohne Prämie: Besoldungsgruppe A 14 Stufe 6 5.603,82 Familienzuschlag 388,40 brutto 5.992,22 (s. 6. Nettomonatslohntabelle in Kapitel VII) - für nicht sozialversicherungspflichtige Personen - 4.831,20 Das Nettomonatseinkommen eines Angestellten mit gleichem Bruttoeinkommen wäre um ca. 700 € geringer. Das größte Plus der Beamten ist derzeit noch eine attraktive Altersversorgung, die bis zu 71,75 % des letzten Bruttogehaltes bereits nach 40 Dienstjahren betragen kann. Diese Versorgungsleistungen, die wohl versteuert werden müssen, werden allerdings 13-mal bezahlt. Der Vorteil der Pensionen ist umso größer, je höher der Beamte in der Besoldungsgruppe aufgestiegen ist, da hier keine Deckelung wie beim Angestellten gegeben ist. In Zukunft sind hier Änderungen zu erwarten, da sich diese Bevorteilung auf die Dauer nicht vertreten lassen wird, speziell unter Berücksichtigung der sich stetig verschärfenden Rentenproblematik. Man wird also genau vergleichen müssen, inwieweit man sich im Alter als Beamter oder Angestellter besserstellen wird. Oder beide müssen zusätzliche Vorsorge für die Ruhestandsphase leisten (z. B. über Riesterrente, Lebensversicherung usw.). Ein Arbeiter oder Angestellter müsste heute beträchtliche Teile seines bereits versteuerten Einkommens (Experten errechneten bis zu 60 %) in Form von Lebensversicherungen oder anderen Vermögensbildungsformen anlegen, um zu einer vergleichbaren Versorgungsleistung zu kommen. <?page no="85"?> 85 Beamter/ in 85 Da auch die Versorgungsbezüge, die Beihilfen im Krankheitsfalle und andere Leistungen familienbezogen sind, ist es derzeit noch attraktiver, Beamter zu werden. Noch ein Wort zu den Zulagen: Die Zulagen in Form von Dienstzulagen, Amtszulagen, Ausgleichszulagen und ähnlichen sind inzwischen stark zusammengestrichen worden oder werden einfach eingerechnet, wie einige Beispiele beweisen (alle in €): Zuschläge erhalten nach: Angestellte Entgeltgruppe 1 bis 15 Ü eingerechnet Beamte Besoldung A 2 eingerechnet Angestellte Siehe oben Beamte Besoldung A 3 bis A 8 eingerechnet Angestellte Siehe oben Beamte Besoldung A 9 bis A 12 eingerechnet Angestellte Siehe oben Beamte Besoldung A 13 bis A 16 entfällt Zu den Annehmlichkeiten im öffentlichen Dienst kommt noch hinzu, dass zurzeit ein 13. Monatsgehalt gezahlt wird. Jedoch auch hier ist vielerorts das 13. Gehalt auf der Basis früherer Jahre eingefroren bzw. reduziert, so dass man nur mehr mit Vorsicht von einem echten 13. Gehalt sprechen kann. Der Staat wie auch viele Unternehmen helfen durch die steuerfreie Bezuschussung der vermögenswirksamen Leistungen. Ein Nachteil der Beamtentätigkeit ist, dass die Übernahme ins Beamtenverhältnis auf Lebzeit, und damit die volle Gewährung aller Beamtenrechte, frühestens mit dem 27. Lebensjahr möglich ist. Die Schlussfolgerung für jeden Berufsanfänger, speziell für jeden Angehörigen eines Berufes, der als Beamter im Staatsdienst <?page no="86"?> 86 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 86 oder aber in der Wirtschaft tätig sein kann, sollte es sein, sehr genau zu prüfen, welchen Weg er gehen will. Mehr Bruttogehalt bedeutet in Wirklichkeit oft weniger Nettoeinkommen. Die Sicherheit des Beamten ist viel wert. Aber auch die höheren Einkommen, die es zum größten Teil in der „freien Wirtschaft“ gibt, haben je nach Grundeinstellung des Einzelnen Vorteile. Es ist nicht jedermanns Sache, 40 Jahre auf eine attraktive Altersversorgung zu warten. Fest steht jedoch, dass der deutsche Beamte zurzeit einer der bestbezahlten Staatsdiener der Welt ist. Auch in Zukunft dürfte dies gesichert sein, da die Entscheidung für eine Anhebung der Beamtenbesoldung in einem hohen Maße von Beamten in Landtagen und im Bundestag beschlossen wird. Im Durchschnitt gesehen, werden die Beamteneinkommen in den nächsten 10 bis 20 Jahren etwas unterdurchschnittlich wachsen, dabei wird es aber größere Unterschiede zwischen den einzelnen Beamtengruppen geben. Der Wirrwarr der Stellenzulagen wurde schon großteils gelichtet. Dabei ist schon seit einiger Zeit die Tendenz zu beobachten, dass viele Vorteile, die früher nur der Beamte hatte, jetzt auch den staatlich Beschäftigten eingeräumt worden sind. So wäre es auch in Deutschland denkbar, dass in Zukunft Beamte nur mehr in wirklich hoheitlichen Bereichen vorkommen werden und die staatlichen Aufgaben so also von einer größeren Anzahl von Angestellten erledigt würden. Die Bundesagentur für Arbeit gibt hier das erste Beispiel ab. Sie hat seit geraumer Zeit keine Beamten mehr eingestellt. Andere werden folgen! Eine Übersicht über die Besoldungsgruppen der Beamten und Beispiele für die Einordnung von Beamtenpositionen in die Besoldungsgruppen sind im Anhang zu finden. Bei einzelnen Berufsgruppen sind Beispiele für die Nettoeinkommen der Beamten dargestellt: ▶ Polizeibeamter, Pädagoge, Jurist, Hochschullehrer u.Ä. <?page no="87"?> 87 Berufskraftfahrer 87 Berufskraftfahrer Berufskraftfahrer befördern Personen oder Güter. Sie sind also im Personenverkehr als Taxifahrer, als Busfahrer im Linienverkehr oder im Reiseverkehr zu finden. Im Güterverkehr sind sie mit dem LKW häufig europaweit unterwegs. Sie überprüfen ihre Fahrzeuge oft selbst und haben so eine hohe Verantwortung. Die Bereithaltung von Papieren für die Fracht und die richtige Verteilung der Ladung obliegt ihnen genauso wie die Verantwortung für das Gepäck bei Busreisen. Während der Ausbildung erhalten sie im ersten Jahr 600 €, im 2. Jahr 650-945 € und im 3. Jahr 995 €, in den neuen Bundesländern erhalten sie bis 45 % weniger. Nach Abschluss ihrer Ausbildung ist das Einkommen stark von den Strecken, die gefahren werden, abhängig. Lange Fahrten von Gütertransporten in und aus dem Ausland ermöglichen ein wesentlich höheres Einkommen als Kurzstrecken im Inland bei 2.300 €. Auch der Reisebusfahrer wird für längere Strecken besser bezahlt. Bei ihm sind die Trinkgelder auch noch ein nicht zu verachtender Teil des Gesamteinkommens. In € ausgedrückt: von 2.200 bis 3.500 €! Bibliothekar, Bibliothekarin Der Beruf wird meist etwas einseitig als „Verleiher von Büchern“ angesehen. Die Aufgabenstellung ist aber sehr komplex und besteht aus Informationsbeschaffung und -ordnung, der Erschließung der Buchbestände, dem Entleihverkehr und der gesamten Planung und Organisation der Bibliothek. Dies geschieht heute in fast allen Bibliotheken unter Einsatz von EDV. Insoweit ist neben dem Interesse an Büchern und deren Inhalt auch Verständnis und die Auseinandersetzung mit Computerprogrammen unerlässlich. <?page no="88"?> 88 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 88 Der Bibliothekar kann ein Beamter des höheren Dienstes mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium (Fächerkombination nicht ausschlaggebend) und einer zweijährigen Referendarzeit sein. Er beginnt daher wie auch die anderen Hochschulabsolventen in der Vergütungsgruppe A 13, hat aber recht wenig Aussichten, wesentlich höher zu steigen. So hat z. B. der Leiter einer Hochschulbibliothek im Normalfall auch nur die Vergütungsgruppe A 13 oder A 14 (sehr große HS). Die Leiter einer Gesamthochschul- oder Unibibliothek werden zwar durchweg nach Vergütungsgruppe A 15, häufiger sogar noch nach A 16 bezahlt, doch es erreichen nur relativ wenige diese Positionen. Das Endgehalt eines verheirateten Bibliotheksoberrates A 14 läge bei 6.126 €. Der Leiter einer Landesbibliothek oder einer Universitätsbibliothek würde bei A 15 ein Endgehalt über 6.899 € erreichen und der A 16 Besoldete würde auf 7.669 € brutto kommen. Die Dipl.-Bibliothekare (HS) haben ihr Studium an einer Hochschule für Bibliothekswesen absolviert. Zwei Richtungen finden wir bis heute (in Zukunft Bachelor of Arts Abschluss): 1. Dipl.-Bibliothekar/ in (HS) wissenschaftlicher Dienst 2. Dipl.-Bibliothekar/ in (HS) öffentliche Bibliotheken Sie sind beide im gehobenen Dienst oder als Angestellte tätig und beginnen im öffentlichen Dienst mit A 9 oder als Angestellter mit EG 9 a/ b/ c bis 11. In der freien Wirtschaft, in der mehr und mehr Bibliothekare mit Bachelor Beschäftigungsmöglichkeiten finden, liegt die Anfangsbezahlung zwischen 3.350 € und 3.900 €. Speziell in Verlagen und großen Firmen werden in den Dokumentationszentren und Hausbibliotheken die hervorragend ausgebildeten Kräfte der Hochschulen geschätzt. Nach dem Einstieg in EG 9 ist ein Aufrücken in EG 10 oder EG 11 (Gesamteinkommen ca. 12 % höher) möglich, nach EG 11 werden die Leiter mittlerer Bibliotheken (mit 100 000 Ausleihen) bezahlt. Wer diese Stufe erreicht, hat „Bibliothekskarriere“ gemacht. Sie „bringt“ in der Endstufe für einen Familienvater <?page no="89"?> 89 Bibliotheksassistentin 89 mit ca. 45 Jahren und zwei Kindern ca. 5.242 €; ein gleichaltriger Ingenieur mit HS-Abschluss verdient dann in der Wirtschaft ca. 7.500 € und mehr. Leiter großer Büchereien werden nach EG 12 bis 13 vergütet und können dadurch ungefähr 500-600 € mehr verdienen. ▶ Beamte, Angestellte im öffentlichen Dienst Bibliotheksassistentin jetzt Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Buchhalter, Buchhalterin Bilanzbuchhalter müssen eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich absolviert haben. An der Spitze der Ausbildungsberufe steht die Ausbildung zum Industriekaufmann/ frau. Andere kaufmännische Ausbildungen wie Büromanagement, Bankkaufmann/ frau, Groß- und Außenhandelskaufmann/ frau, Steuerfachangestellte/ r usw. folgen. Nach einigen Jahren Berufserfahrung im Bereich Buchhaltung oder Controlling folgt die Weiterbildung zum/ zur Buchhalter/ in bzw. Bilanzbuchhalter/ in. Dies geschieht in Abendkursen durch die IHK oder in privaten Ganztagsschulen. Beide Kurssysteme sind nicht ganz billig. Es lohnt sich jedoch, diese Kurse zu belegen, da nach erfolgreicher Absolvierung und Bewerbung um eine Bilanzbuchhalterstelle durchschnittlich im Jahr 55.000 € und mehr verdient werden können. Das überdurchschnittliche Einkommen, das häufig ohne Studium erreicht wird, basiert auch auf dem guten Kenntnisstand in EDV- und Steuerfragen, den die Bilanzbuchhalter/ innen nachweisen können. Tiefergehende Informationen können über den BVBC e. V. Bonn, E-Mail: bvbc.bonn@t-online.de abgerufen werden. <?page no="90"?> 90 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 90 Buchhändler, Buchhändlerin Beim Buchhändler haben wir ebenfalls einen anerkannten Ausbildungsberuf, der mit Büchern, Zeitschriften und elektronischen Medien handelt und die Kunden berät und unterstützt. Die normalerweise dreijährige betriebliche Ausbildung wird in Verlagen wie folgt vergütet: 1. Jahr 797 €, 2. Jahr 885 € und 3. Jahr 1020 €, in den neuen Bundesländern und im Buchhandel wird bis zu 35 % weniger bezahlt. Nach Ablegen der Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer kann der Berufsanfänger mit einem Gehalt von 2.220 € und nach einigen Jahren mit 2.595 € rechnen. (Vgl. auch unter Kaufmann den Medienkaufmann/ frau - Digital und Print in Verlagen.) Erste Sortimenter oder ähnliche Fachkräfte können mit 3.100 € im Durchschnitt rechnen, Geschäftsführer oder Inhaberstellvertreter mit 3.505 bis 4.000 €. Diese Zahlungen gelten für Großstadtverhältnisse im Westen. In Kleinstädten sind die Einkommen meist niedriger, da abhängig vom Umsatz der Buchhandlung bzw. Größe des Verlages. Bürokauffrau/ mann Kauffrau/ mann für Büromanagement Bürokaufleute beschäftigen sich mit Kassenproblemen, mit finanz- und steuerrechtlichen Fragen. Sie erledigen verwaltende und organisatorische Aufgaben, die Buchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie den gesamten Schriftverkehr im Rechnungswesen. Während der dreijährigen Ausbildung verdienen sie: Ab 1.April 2018 (siehe auch unter Kaufmann/ frau - betriebliche Ausbildung) Nach Branchen in €: <?page no="91"?> 91 Chemikant/ in 91 Metallind. Textilind. Handwerk, z. B. Dachdecker Unter 18 - Über 18 Jahre 1. Ausbildungsjahr 1.053 842 510 590 2. Ausbildungsjahr 1.105 885 590 650 3. Ausbildungsjahr 1.210 957 655 842 (In den neuen Bundesländern ca. 10 % weniger) Nach Abschluss der Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer bzw. Handwerkskammer verdienen die Bürokaufleute als Anfangsgehalt ab 2.122 € im Handwerk und 3.060 € in der Metallindustrie (in den neuen Bundesländern bis 25 % weniger). Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind über spezielle EDV-Kenntnisse und andere betriebliche und außerbetriebliche Fortbildungskurse möglich. (siehe auch Buchhalter) Chemikant/ in Chemische Erzeugnisse herzustellen aus anorganischen und organischen Rohstoffen, ist die Aufgabe des Chemikanten. Sie arbeiten an Fertigungsstraßen, bedienen dort rechnergestützte Maschinen, um Farben, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Waschmittel, Desinfektionsmittel oder Kosmetika herzustellen. Die Produktqualitätsprüfung während des Herstellungsprozesses obliegt ihnen, indem sie messen und Proben entnehmen. Auch die Instandhaltung der Produktionsanlagen obliegt den Chemikanten. Ihre Ausbildungsvergütung liegt im 1. Jahr bei 942 €, im 2. Jahr bei 1.028 €, im 3. Jahr 1.118 € und im 4. Jahr bei 1.195 €. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und in den neuen Bundesländern liegt die Vergütung ca. 5 % niedriger. Das Anfangsgehalt liegt, wie in der chemischen Industrie nicht anders <?page no="92"?> 92 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 92 zu erwarten, höher als in den meisten anderen Branchen, und zwar bei ca. 2.900 €! Chemiker, Chemikerin Die Chemiker sind neben den Medizinern die Akademiker mit einem hohen Prestige. Das Prestige müssen sie sich mit einem langen, harten Studium an der Universität erarbeiten. Die durchschnittliche Studiendauer beträgt 18 Semester (Promotion eingeschlossen). In etwas kürzerer Zeit schaffen es Dipl.-Chemieingenieure der Universitäten (ca. 6 Jahre - ohne Promotion) und die Hochschulabsolventen (ca. 4 Jahre mit Abschluss: Bachelor of Science). Die Anfangsgehälter aller drei Ausbildungsgänge: Master-Chemiker Dr. Chemie (Ming) Chemiker (B.Sc.) (HS) 4.466 € 4.900 € 3.755 € Bei der Arbeitsplatzsuche ist es derzeit für Diplomingenieure Richtung Chemie etwas einfacher, einen Arbeitsplatz zu finden, als für Dipl.-Chemiker. Die Absolventen der Hochschulen finden einen ausgeglichenen Arbeitsmarkt vor. Jedoch spielt auch hier die Mobilität eine ganz wesentliche Rolle. Die Chemieindustrie befindet sich wie kein anderer großer Industriezweig in wenigen Ballungsräumen. So stimmt der Wohnort und der Studienort nicht mit dem späteren Arbeitsplatz überein. Außerdem ist die Chemieindustrie sehr stark oligopolisiert. Das heißt bei einem Wechsel findet man häufig denselben Arbeitgeber unter anderem Namen wieder. Zusatzqualifikationen sind in dieser Branche besonders nützlich. Bei Promotion gibt es nochmals ca. 500 € pro Monat mehr. In der Firma Bayer, Hoechst und BASF ist der Chemiker mit <?page no="93"?> 93 Chemiker, Chemikerin 93 Uni-Abschluss meist Leiter einer Forschungsgruppe. Die Mehrzahl der Chemiker hat keine direkte Führungsfunktion, gehört aber zugleich in der Industrie der Berufsgruppe mit dem höchsten Durchschnittseinkommen an. Die Einkommen steigen relativ kontinuierlich in Abhängigkeit zum Lebensalter und zur Berufszugehörigkeit. Zur Einkommensentwicklung in Deutschland nur so viel: Noch im Jahr 1967 konnten die Chemiker, die älter als 45 Jahre waren, ein Gehalt von 50.000 DM (in € ca.: 28.000) im Jahr erreichen. Biochemiker steigen bei 4466 € ein. Der promovierte Dipl.-Chemiker hat 2018 in € jährlich: Berufsjahre Jahreseinkommen 10 89.000 15 105.700 20 127.000 Es ist nicht ganz leicht, die Ursache für die besonders günstige Gehaltsentwicklung der Chemiker zu ergründen. Sicherlich spielten die hohen Wachstumsraten der chemischen Industrie in den letzten siebzig Jahren eine ziemlich wichtige Rolle. Bedeutungsvoll ist auch gewesen, dass mit dem „Verband der Angestellten Akademiker der Chemischen Industrie“ ein Berufsverband vorhanden ist, der es durch methodisch einwandfreie und propagandistisch gut ausgewertete Einkommensuntersuchungen, aber auch durch sehr geschickte Verhandlungen mit den Arbeitgebern verstand, die Interessen seiner Mitglieder wahrzunehmen. Die IG Chemie stand dieser geschickten Vorgehensweise in keiner Phase nach. Auch in Zukunft werden es diese beiden Interessenverbände vermutlich verstehen, das Einkommen ihrer Mitglieder angemessen zu steigern. Unbestritten nehmen die Beschäftigten in der deutschen Chemieindustrie in puncto Sicherheit, Sozialleistungen und Einkommen eine Spitzenstellung ein. Sie werden diese Stellung behalten, wenn es gelingt, die chemische Industrie <?page no="94"?> 94 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 94 international konkurrenzfähig zu halten und den Absatz weltweit zu forcieren. Dann würde mit dem Bedarf an Chemikern sicherlich auch deren Einkommen steigen. Dabei hat der „Verband der Angestellten Akademiker der Chemischen Industrie“ davor gewarnt, den effektiven Bedarf für Diplom-Chemiker (Master) in der Zukunft zu hoch anzusetzen. Er befürchtet aufgrund der starken Rationalisierung stagnative Tendenzen für Chemiker in Deutschland. Wenn der Trend der letzten Jahre jedoch anhält, kann man in der Zukunft mit folgenden Durchschnittseinkommen rechnen: (Beispiel: Diplom-Chemiker, promoviert, 15 Berufsjahre und eine durchschnittliche Karriereentwicklung, umgerechnet in €) 1970 1980 1990 2000 2010 2015 2018 26.075 46.100 63.900 84300 98.00 100Tsd 105Tsd Diese Zahlenreihe sieht etwas phantastisch aus; aber sie entspricht der Durchschnittsentwicklung aller Einkommensbezieher in dieser Branche mit den oben erwähnten Voraussetzungen bis 2018. Chemisch-technischer Assistent/ in - Chemielaborant/ in Die anerkannte Berufsausbildung findet an einer Fachschule statt und dauert je nach Bundesland zwischen zwei und drei Jahren. Die Fachschulen sind teils staatlich, teils privat. Der Chemielaborant/ Chemikant verdient in seiner vierjährigen Ausbildung 900-1150 €. Nach bestandener Prüfung finden wir die genannten Berufe in der Chemieindustrie, Textilindustrie, Mineralölindustrie, Baustoff- und Kunststoffindustrie und bei der Holzverarbeitung. Das Anfangsgehalt, je nach Branche unterschiedlich, bewegt sich zwischen 3.009 und 3.555 €. In der Mineralölindustrie und der Chemieindustrie liegen die Gehälter im oberen <?page no="95"?> 95 Datenverarbeitungsfachleute - IT Berufe 95 Bereich. Das Startgehalt liegt hier auf ähnlicher Höhe wie beim Chemikanten, allerdings ist die Aufstiegsmöglichkeit für den Assistenten aufgrund seiner Fachschulausbildung besser. Weiterentwicklungsmöglichkeiten zum Chemotechniker sind nach einigen Jahren Berufserfahrung gegeben. Ein damit verbundenes höheres Einstiegseinkommen zwischen 4.500 und 6.000 € kann erwartet werden. Datenverarbeitungsfachleute - IT Berufe (Informations- und Kommunikationstechnik) In diesen Ausbildungs- und Arbeitsfeldern bewegt sich der Ausgebildete in einem sicheren Arbeitsmarkt. Ausbildungen im Dualen System, in Fachschulen, Hochschulen und Akademien bauen hier Kapazitäten aus. In Arbeitsbereichen, in denen bisher die Informations- und Kommunikationstechnik eher als nachrangig betrachtet wurde, sprießen Berufsbezeichnungen und Arbeitsplatzmöglichkeiten wie nach einem warmen Frühjahrsregen aus der Landschaft. Die Vergütungen richten sich dann jeweils nach den in den jeweiligen Branchen gültigen Tarifen für technische bzw. kaufmännische Beschäftigungsfelder bzw. werden neu festgelegt nach Nachfrage und Angebot. Für alle hier benannten Ausbildungsberufe im „dualen System“ beträgt die Ausbildungsdauer drei bzw. dreieinhalb Jahre. Voraussetzung ist theoretisch ein Hauptschulabschluss. Jedoch zeigen die anspruchsvollen Inhalte, dass von den Betrieben der mittlere Bildungsabschluss bzw. die Fachhochschulreife, ja sogar das Abitur als realitätsnahe Schulabschlüsse gefordert werden. <?page no="96"?> 96 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 96 Ausbildungsvergütungen fallen wie folgt aus: So wird in der Metallindustrie zwischen 1.und 3. Jahr 957-1.098 € bezahlt. Im Großhandel werden zwischen dem 1. und 3. Jahr 790-990 € bezahlt Im Handwerk: In der EDV- und Elektronikbranche werden nur zwischen dem 1. und dem letzten Ausbildungsjahr 660-830 € bezahlt. Gemeinsam sind allen Berufen in der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) neun Punkte, die die Hälfte des Ausbildungsinhalts belegen: ▶ Betriebswirtschaftliche Prozesse und Arbeitsorganisation kennenlernen ▶ Team- und Projektarbeit, informieren, kommunizieren, planen und organisieren der Arbeitsinhalte ▶ IuK Produkte und Leistungen anbieten und realisieren können ▶ Konzipieren von IuK Systemen ▶ Realisieren von IuK Systemen ▶ Programmieren können ▶ Service und Support anbieten ▶ Markt- und Kundenorientierung betreiben ▶ Spezifika des Ausbildungsbetriebes umsetzten können Darüber hinaus werden in der restlichen Hälfte der Ausbildungszeit spezielle Inhalte vermittelt, die die jeweilige Fachbezeichnung rechtfertigen. Fachinformatiker/ in Fachinformatiker werden in zwei unterschiedlichen Richtungen ausgebildet. Wir unterscheiden dann Fachinformatiker mit Schwerpunkt Systemintegration oder mit Schwerpunkt Anwen- <?page no="97"?> 97 Datenverarbeitungsfachleute - IT Berufe 97 dungsentwicklung. Gemeinsam sind beiden die oben erwähnten neun Punkte. Der Fachinformatiker - Anfangsgehalt 3153-3646 € - mit Schwerpunkt Systemintegration weist sieben weitere kennzeichnende Ausbildungsinhalte auf: ▶ Planung der jeweiligen EDV-Systeme ▶ deren Installation ▶ Operating ▶ Service ▶ Schulung des eigenen bzw. des Kundenpersonals ▶ Projektmanagement ▶ Fachaufgaben in einzelnen Einsatzgebieten übernehmen, z.B.: Rechenzentren betreuen, Beschäftigung mit Netzwerken, Client/ Server, mobile Kommunikation vermittelnder Netzknoten. Der Fachinformatiker mit Schwerpunkt Anwendungsentwicklung weist ebenfalls sieben weitere kennzeichnende Ausbildungsinhalte auf: ▶ Programmierung, Tools und Methoden ▶ Applikationsmanagement ▶ Datenbanken ▶ Produktbereitstellung ▶ Anwendungs- und Kommunikationsdesign ▶ Projektmanagement ▶ Anwendungen im kaufmännischen, technischen oder Multimediasystem Fachinformatiker kennen den Markt und die Einsatzfelder der Produkte des Unternehmens. Sie lernen in betriebswirtschaftlichen und arbeitsorganisatorischen Zusammenhängen zu denken und zu handeln. Sie haben grundlegendes Wissen über Vertriebsaufgaben und Verkaufsstrategien. Ein Beruf, der Technisches mit <?page no="98"?> 98 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 98 dem Dienstleistungsgedanken eines Kaufmanns verbindet und so stark zukunftsorientiert zu sein scheint. Informatikkaufmann/ frau IuK Sieben weitere Qualifikationen fachlicher Art werden in der dreijährigen Ausbildungszeit noch vermittelt: ▶ Kennlernen des betrieblichen Leistungsprozesses in der Branche ▶ Organisation des Ausbildungsunternehmens ▶ Rechnungswesen und Controlling ▶ IuK-Organisation und -Projektmanagement ▶ Planung und Beschaffung von IuK-Systemen ▶ Systembereitstellung und -gestaltung ▶ Anwendungsberatung und Support Nach Abschluss ihrer Ausbildung analysieren sie die Geschäftsprozesse im Hinblick auf die Einsatzmöglichkeiten von IuK-Systemen. Sie haben die Aufgabe des Mittlers zwischen den Fachanforderungen und ihrer IuK-technischen Realisierung. Sie beraten über die Einsetzbarkeit von Anwendungssystemen und sind Ansprechpartner in den Fachabteilungen und für Hersteller und Anbieter von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnologie. Man trifft sie im Handel, in Banken, Versicherungen, in der Industrie, öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitswesen. Systemelektroniker/ in Die Herstellung und Instandhaltung elektronischer Einzelkomponenten sowie ganzer Geräte obliegt dem Systemelektroniker. Er konzipiert Prototypen und erstellt den Schaltungsentwurf und <?page no="99"?> 99 Datenverarbeitungsfachleute - IT Berufe 99 die technische Fertigungsunterlage. Die Erstellung der zugehörigen Programme fällt auch in seinen Aufgabenbereich. Der neuen Ausbildung wurden neben den Kernqualifikationen fünf weitere wichtige Fachqualifikationen zugeordnet: ▶ IuK-Systemtechnik ▶ Installieren und Inbetriebnehmen von IuK-Systemen ▶ Administration, Service und Support von IuK-Systemen ▶ Projektmanagement ▶ Instandsetzung von IuK-Systemen Wie leicht zu erkennen ist, liegen die Aufgaben im Service und Support für interne Abteilungen und externe Kunden. Sie sind in der Lage, IuK-Systeme zu planen, die entsprechenden Geräte, Komponenten, Zubehör und Netzwerke einschließlich deren Stromversorgung und Software zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Im Sinne der Unfallverhütungsvorschrift VBG sind Systemelektroniker Elektrofachleute. Systeminformatiker/ in Er gilt auch als Nachfolger für den Kommunikationselektroniker. Seine typischen Aufgabenbereiche liegen in der Entwicklung von Automatisierungssystemen, Informations- und Kommunikationssystemen, Steuerungselementen oder Signal- und Sicherheitssystemen. Außerdem sind Teile der Ausbildung geprägt durch Inhalte wie: ▶ Marketing und Vertrieb ▶ Analyse kundenspezifischer IuK-Systeme ▶ Konzeption kundenspezifischer IuK-Systeme ▶ Angebot, Preise, Verträge ▶ Fakturierung ▶ Einkauf ▶ Projektmanagement <?page no="100"?> 100 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 100 ▶ Realisierung kundenspezifischer IuK-Systeme ▶ Service und Support Wie zu erkennen ist, entwickeln, informieren und beraten die Systeminformatiker. Sie unterstützen den Kunden bei der Konzeption kompletter Lösungen der IuK-Technologie und stehen für ihn als zentraler Ansprechpartner zur Verfügung. Sie leiten Projekte in technischer und kaufmännisch-organisatorischer Hinsicht, wie die Einführung, Anpassung oder Erweiterung einer IuK Infrastruktur von der ersten Beratung bis zur Übergabe an die Anwender. Sie sind in der Einführung und Schulung neuer Technologien tätig und führen Werbemaßnahmen für IuK-Produkte durch. Für die hier erwähnten Berufsbezeichnungen ist eine drei bis dreieinhalbjährige Ausbildung im „dualen System vorgesehen. Hochschulen bilden Informatiker unterschiedlichster Schwerpunkte aus. Wir finden dort Diplom Informatiker, Bachelor und Masterabschlüsse aus Universität, Hochschule, und Berufsakademien. Wir finden aber auch Dipl. Ingenieure, Bachelor und Master mit Schwerpunkt Software, Anwendungsinformatik und technische Informatik, Wirtschaftsinformatiker usw. Neue und alte Studiengänge werden durch Informatik ergänzt und erhalten somit die notwendige Basis für IT Berufe wie: Anfangsgehalt in € je nach aktueller Nachfrage Datenbankmanager 4.830 Desktop Publisher 4.300 E-commerce Berater 5.200 IT Berater 4.390 IT Supporter 5.950 Key Account Manager 4.270 <?page no="101"?> 101 Dekorateur, Schauwerbegestalter 101 SAP Berater 4.810 Online Redakteur 4.990 Web Producer 7.200 System Administrator 7.380 Diese Entwicklung verdeutlicht, dass Wirtschaft, Industrie und der öffentliche Bereich durch die rasante Entwicklung im elektronischen Bereich unter Einbeziehung des Internets eine Vielzahl von neuen Arbeitsfeldern besetzen müssen, um den Herausforderungen der Zeit gewachsen zu sein. Die Digitalisierung wird ihr übriges dazu beitragen. Dekorateur, Schauwerbegestalter Zu finden unter: Gestalter/ in für visuelles Marketing Dolmetscher, Dolmetscherin Siehe auch: Übersetzer, Übersetzerin Während beim Übersetzer die schriftliche Tätigkeit im Vordergrund steht, ist die Arbeit des Dolmetschers konzentriert auf mündliche Kommunikation. In der Praxis überschneiden sich beide Funktionen oft sehr stark. Auch das jeweils achtsemestrige Studium ist im Grundstudienbereich gleich. Ab dem 4. Semester wird der Anspruch an Dolmetscher und Simultandolmetscher wesentlich höher veranschlagt. Nur etwa 10 % der Studienanfänger steigen nach dem 4. Semester in den anspruchsvolleren Ausbildungsgang für Dolmetscher ein. Der Arbeitsmarkt für Absolventen ist sehr problematisch. Das Stellenangebot ist sehr klein. Die Absolventen mit Bachelor erhalten als Dolmetscher und mit Nebentätigkeit im Übersetzungsbereich zwischen 2.450 und 2.630 €. <?page no="102"?> 102 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 102 Beide Gruppen haben Schwierigkeiten, einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden. Häufig führt dies zu unterqualifizierter Beschäftigung in einem Sekretariat oder im Ressort für Wirtschaftskorrespondenz. In verstärktem Maße trifft dies auf die Fachschulabsolventen zu, die keinen akademischen Grad erreichen können und häufig den hohen Erwartungen in Industrie und Wirtschaft nicht gerecht werden. Sehr hoch sind die fachlichen und nervlichen Anforderungen an Simultandolmetscher. Im Verhältnis hierzu nehmen sich die Gehälter relativ bescheiden aus. Dolmetscher und Übersetzer finden wir meist nicht in festen Anstellungen, sondern sie werden für bestimmte Anlässe verpflichtet und dann dort auch je nach Schwierigkeitsgrad bezahlt. Man denke hier an Gerichtsdolmetscher oder Dolmetscher schwieriger und seltener Sprachen bei Kundenbesuchen aus dem Ausland. Der Trend ist aber hier wie überall in der Wirtschaft: der Verhandlungsverantwortliche im Betrieb wird schon bei der Einstellung nach seinen Sprachkenntnissen befragt. Er wird dann eingestellt, wenn er die Sprache des „großen“ Kunden so beherrscht, dass die Verhandlungen ohne Dolmetscher geführt werden können. Die Verträge werden dann wieder von Spezialisten aus dem fremdsprachlichen Bereich aufgesetzt (Übersetzer oder Fremdsprachenkorrespondenten). Gute Bezahlung erwartet den Dolmetscher/ Übersetzer im diplomatischen Bereich, in internationalen Organisationen und auch in den Behörden der EU; hier führen neben den hohen Vergütungen auch die Auslandszulagen zu Einkommen, die sich sehen lassen können. So verdient ein Dolmetscher bei den Europäischen Behörden bis 6.000 € - Chefdolmetscher erhalten noch ca. 1.500 € mehr. Die Elite der Dolmetscher bilden die Konferenz- oder Simultandolmetscher, die zum größten Teil in der elitären „Association Internationale des Interprètes de Conference“ zusammengeschlossen sind. Sie verlangen und bekommen zum Teil pro Tag <?page no="103"?> 103 Drogist, Drogistin 103 ca. 1.200 € plus ca. 400 € Tagesspesen und haben in Bezug auf Arbeitszeit und Zahl der eingesetzten Dolmetscher pro Konferenzsprache sehr strenge Vorschriften, die oft (bis auf England, wo die Gewerkschaften dies genau kontrollieren) übertreten werden. Aber hier gilt gleiches wie oben, das Stellenangebot ist verschwindend klein und die Beschäftigung reduziert sich auf den speziellen Auftrag. Dolmetscher sind, bedingt durch wachsende Integration im internationalen politischen und wirtschaftlichen Bereich, unentbehrlich. Der Überhang an Bewerbern wird jedoch auch in Zukunft den Kampf um den Arbeitsplatz nicht erleichtern. Überlegen Sie hier, ob nicht eine Basisausbildung mit sprachlichen Schwerpunkten vorteilhafter ist als eine reine Sprachenausbildung (z. B. internationales Recht - Jura mit Fremdsprachen oder internationale BWL)! Computer als Dolmetscher gibt es heute zwar schon, jedoch bedarf es hier noch einiger Pionierarbeit bis von Serienreife gesprochen werden kann. Diese Entwicklung wird auch zuerst die Gruppe der Übersetzer treffen und erst in zweiter Linie die Dolmetscher. Drogist, Drogistin Sicher gehört der/ die Drogist/ in zu den bestausgebildeten Verkäufern/ innen. Von ihm/ ihr wird Realschulabschluss erwartet, selten reicht der Hauptschulabschluss als Grundlage für die dreijährige Lehre. Während der Ausbildung erhält er/ sie im 1. Jahr 805, im 2. Jahr 886 und im 3. Jahr 1.250 € Ausbildungsvergütung, in den neuen Bundesländern etwa 30 % weniger. Nach bestandener Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer beginnt er/ sie mit einem Anfangsgehalt von 2.220 €. Nur etwas mehr verdienen nach einer Weiterbildung Absolventen der Drogistenfachschule oder -akademie; sie kommen auf ca. 2.680 € und verdienen damit <?page no="104"?> 104 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 104 weniger als viele Sekretärinnen. Erst der/ die Geschäftsführer/ in einer großen Drogerie oder der/ die Abteilungsleiter/ in in einem Kaufhaus verdient mit 3.700 bis 4.460 € dann recht zufriedenstellend. Für Begabte bietet sich hier die Zusatzausbildung zur/ zum Kosmetiker/ in an, die jedoch über private Fachschulen erfolgt und somit selbst bezahlt werden muss (mtl. 300-900 €). Sie führt zu mehr beruflicher Abwechslung und zu merklichen Einkommenszuwächsen (auch durch Trinkgelder). Die Gesundheitswelle wird sicher die Zahl der Drogisten/ innen erhöhen. Ob auch das Einkommen durchschnittlich steigen wird, erscheint nicht so sicher, weil immer mehr Drogeriebedarf in Kauf- und Versandhäusern und im Internet vertrieben wird. Drucker Heute: Medientechnologen Beschäftigte in Druckereien erhalten in Deutschland traditionell sehr hohe Löhne. Während der dreijährigen Ausbildung erhalten Drucker im 1. Jahr 936 €, im 2. Jahr 981 €, im 3. Jahr 1.040 €. Im 3. Jahr spezialisieren sich die Drucker. Es werden vier Fachrichtungen angeboten: ▶ Medientechnologie ▶ Druck ▶ Druckverarbeitung ▶ Siebdruck In allen Bereichen sind die damit spezialisierten Medientechnologen/ Drucker gut bezahlte Fachkräfte. Während in den sehr schwach bezahlenden Branchen, hier als Beispiel in der Maßschneiderei, durchschnittlich (einschließlich aller Zuschläge und Zulagen) im Jahr 2018 der Mindestlohn pro Stunde bezahlt wurde, waren es in Druckereien 23,50 €. Haupt- <?page no="105"?> 105 105 Druckvorlagenhersteller, Druckvorlagenherstellerin grund ist, dass die meisten Arbeiter in Druckereien hochqualifizierte Fachkräfte sind, die an computergesteuerten Maschinen arbeiten und somit der Anteil an ungelernten und angelernten Kräften recht gering ist. Verdeutlichen lässt sich dies, wenn man die Bezahlung in dieser Branche geschlechtsspezifisch untersucht. Die (meist gelernten) männlichen Medientechnologen verdienen ca. 50 % mehr als ihre un- oder angelernten weiblichen Kolleginnen. Groß sind auch die Unterschiede in der Bezahlung zwischen den verschiedenen Regionen. Während in Ballungsgebieten bereits Stundenlöhne von über 23 € üblich sind, wird in kleinen Druckereien ländlicher Gebiete zum Teil auch an Facharbeiter noch weniger als 17 €, in den neuen Bundesländern 13,50 €, gezahlt. Druckvorlagenhersteller, Druckvorlagenherstellerin (Reprohersteller, Reproherstellerin) Zu finden unter: Mediengestalter für Digital- und Printmedien. Einzelhandelskauffrau, Einzelhandelskaufmann Verkäufer/ in siehe Kaufmann/ frau im Einzelhandel Elektrofachkräfte Der Umgang mit Strom verlangt von allen Elektrofachkräften verantwortungsvolles Handeln. Ein falsches Verkabeln kann sowohl den Handwerker als auch den späteren Benutzer in Lebensgefahr bringen. Einerseits die hohe Verantwortung, andererseits die anspruchsvollen Weiterentwicklungsmöglichkeiten in der Elektronik lassen immer mehr junge Leute einen Beruf im Elektrofach ergreifen. Guter Verdienst und hohes Prestige sind <?page no="106"?> 106 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 106 weitere Faktoren, die eine Entscheidung in Richtung Elektronik fördern. Wir werden hier auf die wichtigsten Berufe im Elektrobereich eingehen. Ausbildungsvergütungen und Anfangsgehälter in den typischen Elektroberufen: Ausbildungsvergütung: in € Berufsbezeichnung 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr Anfangsgeh. Elektroniker im Handwerk 730 810 880 970 2.910 ▶ Fachrichtung Automatisierungstechnik 730 810 880 970 2.910 ▶ Informations- und Telekommunikationstechnik 730 810 880 970 2.550 ▶ Energie- und Gebäudetechnik 730 810 880 970 2.770 Elektroniker in der Industrie 1.035 1.102 1.199 1.264 Siehe unten Elektr. f. luftfahrttechnische Systeme s. Elektroniker in der Industrie 3.645 ▶ Fachrichtung Maschinenu. Antriebstechn. 3.240 ▶ Betriebstechnik 3.455 ▶ Gebäudeu. Infrastruktursyst. 3.410 ▶ Geräte und Systeme 3.400 Siehe auch unter: ▶ Datenverarbeitungsfachleute - Systeminformatiker <?page no="107"?> 107 Erzieher, Erzieherin 107 Weiterentwicklungsmöglichkeiten zum Meister, Techniker der Fachrichtungen Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Elektronik, EDV-Anlagentechnik, Informatik und Mess- und Regeltechnik sind gegeben. Die Anfangsgehälter liegen hier ca. 50 % über den Einstiegsgehältern nach der Lehre. Für Interessierte, die sich flexibel und engagiert mit einem Berufsinhalt auseinandersetzen können, ist dies eine Chance, in stark projektbezogene Arbeiten einzumünden. Alte Berufsbezeichnung Fachrichtung alt Neue Berufsbezeichnung Elektromaschinenmonteur Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik Energieelektroniker Anlagetechnik oder Betriebstechnik Elektroniker für: ▶ Automatisierungstechnik ▶ Betriebstechnik ▶ Gebäude- und Infrastruktursysteme Kommunikationselektroniker Informations- Telekommunikationsod. Funktechnik ▶ Systeminformatiker ▶ Elektroniker für Geräte- und Systeme Erzieher, Erzieherin Hierunter hat man die landläufig so genannte Kindergärtner/ in, aber auch die Jugend- und Heimerzieherin zu verstehen. Entsprechend der Ausbildung (Realschulabschluss, ein Jahr Praktikum, zwei Jahre Fachschule für Sozialpädagogik, ein Jahr Anerkennungspraktikum, 1.500 €) ist derzeit noch eine Einstufung in die EG 7, 2 nicht allzu viel. Mit 21 Jahren bedeutet das bei einer unverheirateten Erzieherin am Anfang 2.822 €. Ab 2020 wird dies nach längerer Tarifauseinandersetzung bei Anfängern auf 2999 € und im Endgehalt auf 3474 € angehoben. <?page no="108"?> 108 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 108 Mit dreißig Jahren und nach Einstufung in EG 7 Stufe 4 bekommt sie dann ca. 3.119 €, als Leiterin eines Kindergartens nach EG 10 Stufe 3: 3.964 €. Die gleiche Bezahlung erhält der Leiter oder die Leiterin einer Kindertagesstätte oder eines Kinderheims mit 50 Plätzen. Das ist auch im Verhältnis zu dem hohen Stressfaktor und der ausgeprägten Anforderung in der Arbeit der frühkindlichen Erziehung und der späteren sprachlichen Vorbereitung bis zur Einschulung eher gering. In privaten und kirchlichen Kindergärten und Heimen wird größtenteils noch wesentlich weniger bezahlt. Bedingt durch die Diskussion über die Zuwanderung in Deutschland und den Versuch, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern , wird die Nachfrage nach Erzieherinnen wesentlich ansteigen. Obwohl die Gemeinden per Gesetz verpflichtet werden, jedem Kind einen Kindergartenplatz, auch im frühkindlichen Stadium, zur Verfügung zu stellen, wird über die Frage der Finanzierung immer noch heftig diskutiert. Fachang. für Bürokom. jetzt Kauffrau/ m. für Büromanagement Die Fachangestellte für Bürokommunikation - jetzt Kauffrau/ mann für Büromanagement genannt - arbeitet in Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, Verbänden und in der Wirtschaft. Der Umgang mit MS Office ist die Basis ihrer Tätigkeit. Sie erledigt internen und externen Schriftverkehr, erstellt Verwaltungsakte nach Vorgaben, verfertigt Protokolle, hält Terminpläne aktuell und nimmt auch Anliegen von Bürgern und Kunden entgegen. Die Ausbildungsvergütung beläuft sich in der Industrie im 1. Jahr auf 1.055 €, im 2. 1.100 € und im 3. Jahr auf 1. 200 €. Das Anfangsgehalt liegt bei EG 5 Stufe 3 bei 2.775 € und wird dem mittleren Dienst zugeordnet. Im Handwerk sind es 2.500 € und in der Industrie 3.060 €. <?page no="109"?> 109 Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste 109 Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Die Fachkraft kann unter fünf Fachrichtungen wählen. Archiv, Bibliothek, Bildagenturen, Information und Dokumentation und medizinische Dokumentation. In Archiven ordnen und verwalten sie Schriften meist auch am PC. In Bibliotheken beschaffen sie Bücher, Zeitschriften und andere Medien, um sie bereitzustellen oder zu verleihen. Sie beraten die Kunden und helfen bei der Suche nach Literatur. In Bildagenturen beschaffen sie Bilder, systematisieren und archivieren sie. Bildbearbeitungsprogramme gehören zum täglichen Handwerkszeug. Medien, Daten und Fakten beschaffen die Fachkräfte im Bereich der Dokumentation und Information. Im medizinischen Bereich erfassen und erschließen die Fachkräfte Befunde, Krankenakten, medizinische Studien und klassifizieren Daten. In der dreijährigen Ausbildung erhalten sie im 1. Jahr 937 €, im 2. Jahr 991 €, im 3. Jahr 1.041 € und in Zeitschriften/ Verlagen verdienen sie 745 € bis 1059 €. Anfangsgehälter liegen lt. Entgelt in E 5 Stufe 3 bei 2.740 €. Die gewerbliche Wirtschaft zahlt bis 3023 €. Fliegendes Personal: Flugbegleiter (Stewardess, Steward und Purser) Dieser Beruf bietet nicht nur die Möglichkeit, eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit auszuüben, sondern führt auch zu einem, im Vergleich zur kurzen dreimonatigen Schulung, guten Einkommen. Allerdings muss man einige Voraussetzungen mitbringen. So wird immer mehr auf eine bereits erfolgte Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe Wert gelegt. Das bedeutet, dass eine Ausbildung als Restaurantfachkraft oder Ser- <?page no="110"?> 110 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 110 vicekraft von Vorteil ist. Weiterhin werden häufig neben der Muttersprache zwei weitere Fremdsprachen in Wort erwartet. Durch die Billigflieger im europäischen Raum ist auch die Bezahlung des fliegenden Personals sehr unterschiedlich. Besonders macht sich dies bei den Flugkapitänen bemerkbar. Der Einsatzort für Beschäftigte der Lufthansa ist Frankfurt oder München, entsprechend muss ein Wohnsitz auch in unmittelbarer Nähe - ca. 50 km - eingerichtet werden. Stand-by-Regel! Die übrigen Fluglinien haben hier ihre eigenen Zentralen und damit auch die Festlegung des Wohnsitzes für Stand-by-Zeiten ihres fliegenden Personals geregelt. Sämtliche Vergütungen bei der Lufthansa werden jährlich 13mal gezahlt und sind brutto ausgewiesen. Während des fliegerischen Einsatzes übernimmt die Fluggesellschaft die Übernachtungskosten und zahlt Tagesspesen. Mitarbeiter der Lufthansa - Bodenpersonal und fliegendes Personal - können, soweit Plätze verfügbar sind, auf allen Strecken zu 10 % des normalen Flugpreises fliegen. Während der Ausbildung in den ersten sechs bis acht Wochen erhält der/ die Flugbegleiter/ in 380 €. Danach beginnt der/ die Flugbegleiter/ in mit einem Grundgehalt von 1.533 € plus Zulagen und Spesen. Dies steigert sich bis zu einem Endgehalt von 4.166 €. Der Purser, der die Führungsaufgabe gegenüber den Flugbegleitern einnimmt, beginnt mit einem Grundgehalt von ca. 2.800 €. Der/ die Flugbegleiter/ in, der/ die in diese Funktion überwechseln möchte, erhält auf sein/ ihr Grundgehalt eine Zulage von 443 €. Dieser Wechsel kann mit einem Grundgehalt ab 2.201 € angestrebt werden. In der Endstufe kann der/ die Purser/ in bis 6.150 € inkl. Spesen verdienen. <?page no="111"?> 111 Fliegendes Personal: 111 Flugingenieur Ingenieure findet man heute eher selten. Erste Flugingenieure kommen zurzeit im 1. Jahr knapp über 5.450 €, in der Endstufe kommen sie auf 8570 €. Die weitere Gehaltsentwicklung richtet sich nach dem Flugzeugmuster und den Beschäftigungsjahren. Im Normalfall kann mit folgender Entwicklung gerechnet werden: Flugingenieur Einstiegsgehalt: 5.450 € Flugingenieur bis 9.700 € (Steigerung alle 2 bzw. jedes Jahr um 340 €) Meist wechseln sie dann doch noch auf den Platz des Flugkapitäns. Flugoffizier Fliegerkarrieren beginnen mit einer Flugoffiziersbzw. mit einer privaten Fliegerausbildung. Allerdings muss die Ausbildung, sofern sie nicht bei der Bundeswehr oder anderen öffentlichen Institutionen absolviert wurde, selbst bezahlt werden. Dies wird den Einzelnen sicherlich bis zu 90.000 € kosten. Unterschiede zw. Lufthansa und anderen deutschen Fluggesellschaften sind zu beachten. (Haustarife) Nach der Ausbildung beginnt man als: 2. Flugoffizier -Co Pilot Einstiegsgehalt 3.500 € Flugoffiziere verdienen dann ab: 3.500 bis 5.593€ alle 2 Jahre erfolgt eine Steigerung 590 € Senior Flugoffiziere erhalten: 5.593 bis 15.570 € (auch wird alle zwei bzw. jedes Jahr ab 590 € mehr bezahlt) <?page no="112"?> 112 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 112 Sämtliche Vergütungsbestandteile werden je nach Tarif 12bzw. 13-mal im Jahr gezahlt. Nicht zu vergessen sind die je nach Aufenthaltsort anfallenden Spesen. Weitere Berufe im Flugbetrieb (Luft und Boden): ▶ Flugkapitän (Pilot, Pilotin, Co-Pilot) ▶ Flugbegleiter (Stewardess, Steward) ▶ Luftverkehrskaufmann, Luftverkehrskauffrau, ▶ Servicekaufmann/ frau im Luftverkehr. Flugkapitän (Pilot, Pilotin, Copilot/ in) Der Pilot war, ist und wird auch noch längere Zeit Traumberuf der Jugend sein. Im Gegensatz zur Vorkriegszeit ist jedoch der Pilotenberuf keine Tätigkeit, die ein unerfüllbarer Traum bleiben muss. Ca. 90 000 € Ausbildungskosten oder ein bestandener Test (hoher Schwierigkeitsgrad) bei der Fliegerschule der Lufthansa in Bremen und eine zweijährige Ausbildung in den USA müssen erfolgreich absolviert werden, um diesen „Traumberuf “ von Männern und auch von Frauen ausüben zu können. Privatpiloten von kleinen Maschinen verdienen im Durchschnitt bereits 6.000 € pro Monat. Die Gehälter der Piloten bzw. der Offiziere des fliegenden Personals sind durch Tarife, die für die einzelnen Fluggesellschaften gelten, genau festgelegt. Die Kapitäne der Düsenriesen sind die Topverdiener der deutschen Luftfahrt. Einkommen der Flugkapitäne: Easy Jet, Condor, TUI, Deutsche BA, LTU, Lufthansa u. a. werden je nach Haustarif bezahlt.: Somit sind die Werte in der folgenden Tabelle nur Orientierungsgrößen <?page no="113"?> 113 Fliegendes Personal: 113 Berufsbezeichnung: Anfangs: Endgehalt in € Frühestens nach 4 Jahren, als Co-Pilot Boeing 737 / A 320 von 6.755 bis 11.970 € nach etwa 15 Jahren als Kapitän auf Großraumflugzeugen Boeing 747/ A 380 von 14.670 bis 18.173 € Hinzu kommen noch bei vielen Gesellschaften Zusatzleistungen für das fliegende Personal, zum Beispiel: Stellung der Dienstkleidung, kostenlose Teilverpflegung an Bord, Abschluss von zusätzlichen Unfallversicherungen und die Zahlung von recht guten Zusatzrenten bei Fluguntauglichkeit. Fluglehrer werden wie folgt bezahlt: 2. Fluglehrer 4.912 € Einstiegsgehalt Fluglehrer 5.632 bis 8.900 € je nach Flugzeugtyp 1. Fluglehrer 6.300 bis 9.500 € Insgesamt kann man ohne Einschränkungen feststellen, dass es sich bei dem fliegenden Personal, und besonders bei den Flugkapitänen, um eine verantwortungsvolle, aber auch gut bezahlte Berufsgruppe handelt. Abgesehen davon, dass die Fluggesellschaften häufig die Ausbildungskosten nicht mehr tragen (zw. 50 000 und 90000 €), müssen die Neueinzustellenden sich Gehaltsverhandlungen unterziehen. Die Gehälter werden hier wie in der Wirtschaft dann auch sehr stark variieren. Trotzdem werden sie wie ihre Kollegen weltweit zu den Spitzenverdienern gezählt. Das gilt für Großbritannien, wo Seniorkapitäne auf 13.500 Pfund pro Monat kommen oder gar für ihre französischen Kollegen, die mit ca. 320 000 € Jahreseinkommen an der Spitze stehen. Weitere Berufe: ▶ Flugbegleiter (Stewardess, Steward, Purser) ▶ Flugingenieur <?page no="114"?> 114 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 114 ▶ Luftverkehrskaufmann, Luftverkehrskauffrau, ▶ Servicekaufmann/ frau im Luftverkehr Fotograf, Fotografin Was viele als Hobby ausüben, ist für einige auch ein durchaus ernster, spannender und interessanter Beruf. Dabei gibt es zwar die Tendenz, einige Tätigkeiten bereits zu automatisieren (z. B. Passbildfotografie), der gute Fotograf wird aber auch in Zukunft noch viele Betätigungsfelder haben. Man denke an Porträtstudien, Familienfotos, Industriefotos, Werbeaufnahmen, Luftbilder und Ähnliches. Dazu kommt das Herstellen der Positive durch Entwickeln, Kopieren, Vergrößern, Retuschieren und natürlich der Verkauf von Fotoapparaten, Filmen, Chips und Zubehör. Während der Ausbildung verdienen die Fotografen im 1. Jahr 320 €, im 2. Jahr 430 €, dann im 3. Jahr 510 €. Das Anfangsgehalt nach einer dreijährigen betrieblichen Ausbildung mit anerkannter Abschlussprüfung vor der Handwerkskammer liegt zwischen 2190 € und 2430 €. Nach fünfjähriger Berufserfahrung und evtl. Meisterprüfung sind je nach Betrieb 3000 € bis 3400 € denkbar. Je nach Leistung und wirtschaftlicher Situation des Unternehmens kann dies auch noch gesteigert werden. Pressefotografen, die selten mehr als 3800 € Grundgehalt bekommen, verdienen zum Teil durch Nebenaufträge von Industrie, Werbung und anderen Redaktionen ein nicht unbeträchtliches Zubrot. Spitzenkönner, die Vorlagen für aufwendige Drucke erstellen und vor allem für die Werbung arbeiten, können auf 5.900 € pro Monat kommen. Das sind aber eher die Ausnahmen. Selbständige Fotografenmeister mit kleinerem Geschäft liegen zurzeit bei einem Einkommen von ca. 9.500 € im Monat vor Steuern. In diesem Betrag ist der Verkauf von Fotoartikeln eingeschlossen. <?page no="115"?> 115 Friseur, Friseurin 115 Friseur, Friseurin Die Ausbildungszeit dieses anerkannten Ausbildungsberufes dauert normalerweise drei Jahre. Im ersten Jahr verdienen die Auszubildenden 510 €, im 2. Jahr 620 € und im 3. Jahr 740 €. Es wird aber auch bis zu 200 € im Monat weniger bezahlt. Obwohl Friseurin bis heute ein viel gefragter Modeberuf (siehe Kapitel II/ 1 - Berufswünsche Mädchen) ist, klagt das Handwerk doch immer wieder über die geringe Anzahl an qualifiziertem Nachwuchs, da viele Nachwuchskräfte relativ schnell abwandern. Sicherlich liegt das auch an den Anfangsgehältern, die sich zurzeit zwischen 1.650 € und 2.110 € bewegen. Steigerungen sind im Normalfall auf 2.400 € möglich. Dazu können noch 150 € bis 200 € Trinkgelder kommen, die seit Anfang 2002 nicht mehr zu versteuern sind. In den neuen Bundesländern liegen die Ausbildungsvergütungen 40 % unter den oben genannten Werten und die Einstiegsgehälter sind so niedrig, dass die Mitarbeiter oft trotz Vollzeitbeschäftigung einen Aufstockungsbetrag bei der Bundesagentur für Arbeit bzw. der zuständigen Jobbörse beantragen müssen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Männliche Friseure erhalten ca. 200 € mehr als ihre Kolleginnen. In den neuen Bundesländern hingegen sind auch die Einkommen angestellter Friseure oft so gering, dass sie einen Aufstockungsbetrag bei der Bundesagentur beantragen können oder noch einen Zweitjob annehmen. Gärtner, Gärtnerin Die Ausbildung zum Gärtner unterscheidet sieben Schwerpunkte. Die dreijährige Ausbildung kann im Gemüsebau, Zierpflanzenbau, in Baumschulen, im Obstbau, Garten- und Landschaftsbau, in der Staudengärtnerei und Friedhofsgärtnerei erfolgen. Während der Ausbildung steigt die Vergütung von 640 € im <?page no="116"?> 116 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 116 1. Jahr auf 680 € im 2. Jahr und 740 € im 3. Jahr (bei unter 18ährigen). Anfangsgehälter liegen zwischen 2.196 € und 2.520 €. Je nach Auftragslage sind hier die Chefs bereit, auch den einen oder anderen Hunderter draufzulegen. Als mögliche Weiterbildung für Hochschulzugangsberechtigte gilt der Dipl.-Ing. FH bzw. Bachelor Sc. Gartenbau. Er kann mit einem Anfangsgehalt zwischen 2.850 € und 3.512 € rechnen. Gartenbautechniker und Gärtnermeister liegen in den ersten Jahren zwischen 2.700 € und 2.970 €. Gas- und Wasserinstallateur Zu finden unter: Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik Gebäudereiniger/ in Schon die sprunghaft wachsende Zahl der Auszubildenden (derzeit ca. 3200 bundesweit) spricht für diese Dienstleistungsbranche und ihren Willen, auch qualifiziert auszubilden. Innen und außen reinigen Gebäudereiniger Häuser, Produktionsstätten, entsorgen fachgerecht verwendete chemische Mittel. Sie wählen das Reinigungsverfahren und säubern dementsprechend erfolgreich die Arbeitsstätten. Hygienekonzepte für Krankenhäuser und chemische/ pharmazeutische Forschungseinrichtungen gehören auch zu ihrem speziellen Aufgabenbereich. Desinfektionsnotwendigkeit und Schädlingsbekämpfung ist in ihrem Dienstleistungskatalog festgehalten. In ihrer dreijährigen Ausbildung erhalten sie 700 € im 1. Jahr, 835 € im 2. Jahr und im 3. Jahr 975 €. In den neuen Bundesländern ca. 10 % weniger. Anfangsgehälter liegen bei 2.610 € und nach ein paar Jahren bei 2.890 €. <?page no="117"?> 117 Gestalter für visuelles Marketing 117 Gestalter für visuelles Marketing Der frühere Schaufenstergestalter ist heute nicht nur für die Präsentation seiner Waren zuständig, sondern ist für nachweisliche Verkaufsförderung verantwortlich. Ihm unterliegt die gesamte Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und auch die Organisation von Events. Hierbei werden die Unternehmensphilosophie und aktuelle Trends kommuniziert. Gestaltungselemente wie Licht, Farben und Formen sind verkaufsfördernd einzusetzen. Vieles wird heute, dem Beruf des Designers ähnlich, am Computer vorentworfen, um es dann in der Praxis zu realisieren. Arbeitsplätze findet man bei großen Werbeagenturen, Ausstellungsveranstaltern, Kongresszentren und Kaufhäusern. Im 1. Ausbildungsjahr verdient man hier 805 €, im 2. Jahr 885 € und im 3. Jahr 1.020 €, in den neuen Bundesländern ca. 30 % weniger. Anfangsgehälter liegen bei 2.230 € und nach einigen Jahren bei ca. 2.610 €. Gesundheits- und Krankenpfleger/ in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/ in (früher: Krankenschwester und Krankenpfleger) Kommentar eines Chefarztes zur Gehaltspolitik für Krankenschwestern: „Der Idealismus der Pflegekräfte wird seit Jahren als kostensparender Faktor eingesetzt.“ Leider hat die Rationalisierung im Krankenhausbereich nicht nur Ärzte, sondern auch das Pflegepersonal erfasst. Die Ausbildungsvergütungen (im 1. Jahr 976 € pro Monat, im 2. Jahr 1.038 € und dann 1.138 € pro Monat). In einigen Bundesländern findet die Ausbildung in Berufsfachschulen ohne Bezahlung statt. Gleichzeitig wird mit preiswerten Zimmern in Schwesternheimen und mit Gemeinschaftsverpflegung geworben. <?page no="118"?> 118 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 118 Die Gesundheits- und Krankenpflegehelferin kann während der Ausbildung 680 € im Westen und im Osten 590 € verdienen - beachte Länderregelung! Examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger werden dann im Allgemeinen nach der EG 7a Stufe 3 bezahlt, das entspricht derzeit 2833 €. Stationskrankenpfleger erhalten die EG 7a Stufe 6, so dass ein Gesundheits- und Krankenpfleger dann auf ca. 3327 € Monatsgehalt ohne Zuschläge kommt. Leitende Gesundheits- und Krankenpfleger in großen Krankenhäusern können sogar bis zur EG 8a aufsteigen und dadurch bis 3.461 € erreichen. Sie haben dann allerdings die Verantwortung für mindestens 100 Pflegekräfte. Alles, was zum Krankenpfleger gesagt wurde, gilt auch voll für Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Die Unterschiede in der Vergütung zwischen den einzelnen Bundesländern sind gering. Für alle Pflegekräfte gilt, dass sie zusätzlich Zuschläge für Nachtdienst, Dienst zu ungünstiger Zeit und für Bereitschaftsdienst erhalten. Jedoch werden diese Zuschläge besteuert, so dass unter dem Strich ein nicht üppiger Verdienstzuwachs zu verzeichnen ist. Siehe auch Kapitel V. Der Pflegenotstand wurde gerade in jüngster Zeit wieder stärker diskutiert. Dies bedeutet, dass derzeit in Deutschland immer noch eine große Zahl an Pflegepersonal für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen fehlt. In der Tendenz wird der Fehlbedarf anhalten; da geschätzt bis zu 50 000 Kräfte derzeit fehlen. Eine bessere Bezahlung und Pflegepersonal aus dem Ausland könnte mittelfristig helfen. <?page no="119"?> 119 Goldschmied, Goldschmiedin 119 Goldschmied, Goldschmiedin Goldschmiede beherrschen alle Arten von Metallbearbeitung, wie Feilen, Biegen, Sägen, Bohren, Fräsen. Sie fertigen Schmuckstücke neu an, arbeiten sie um und reparieren sie. Gestalterisches Talent ist in diesem Beruf sicherlich gefragt, auch wenn es nicht immer sofort zum Tragen kommt - führt doch der Geselle zunächst die Entwürfe des Meisters aus. Der Schritt in die Selbständigkeit und der Sprung zum Kunsthandwerk liegt nahe. In der Industrie verdient der Goldschmied von Anfang an mehr. Während der 3,5-jährigen Ausbildung können alle Goldschmiede zwischen drei Fachrichtungen wählen: Juwelen, Ketten oder Schmuck. Während der Ausbildungszeit von dreieinhalb Jahren verdient der Azubi in der Industrie 994, 1.057, 1.150 und 1.212 €, im Handwerk 355, 390, 475 und 550 €. Nach abgeschlossener Ausbildung erwartet ihn ein Anfangsgehalt zwischen 2.703 € in Industrie und 1.890 € im Handwerk. Als Weiterbildungsmöglichkeit bietet sich, neben der Meisterprüfung, für Hochschulzugangsberechtigte das Studium Bachelor für Schmuck-Design an verschiedenen Akademien und Hochschulen in Deutschland an. Danach bleibt meistens jedoch (in 95 % der Fälle) nur die Selbständigkeit. Hochschullehrer, Hochschullehrerin Einige wenige Hochschulabsolventen haben, soweit sie ein überdurchschnittlich gutes Examen gemacht haben, die Entscheidungsmöglichkeit, sich einer Forschungs- und Lehraufgabe an der Universität zuzuwenden. Die Entscheidung ist sicherlich meist abhängig von den wissenschaftlichen Neigungen des einzelnen. Die Freiheit der Forschung kann aber ein Faktor sein, die Entscheidung zu erleichtern bzw. zu versachlichen. Die wissen- <?page no="120"?> 120 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 120 schaftliche Laufbahn beginnt meist bereits mit einem finanziellen Minus. Während der Universitätsabsolvent in der Praxis je nach Branche 3.500 bis 5.600 € pro Monat erhält, muss ein „promovierender“ Akademiker mit ca. 1.200 € Stipendium zufrieden sein - es sei denn, er ergattert eine Assistentenstelle. Besoldungseinordnung für Wissenschaftler, Einstiegsgehalt: Besoldungsgruppe in € Position Assistenzprofessor W 1 4.702.01 Professor W 2 5.841.55 Professor - Fachbereichsleiter W 3 6.528.80 Auf diese W-Besoldung kann der Dekan noch dem einzelnen eine Leistungsprämie pro Monat zugestehen. Ob dies von den veröffentlichten wissenschaftlichen Beiträgen oder anderen Leistungen abhängig gemacht wird, entscheidet die Hochschule. Die Prämie wird aber jährlich überprüft und dann erst genehmigt. So soll auch in Hochschulen das Leistungsprinzip Platz greifen. Ob dies durch diese Regelung gelingen wird, bleibt abzuwarten. Die Frage, die sich hier stellt, könnte man so formulieren: „Ist Leistung im wissenschaftlichen Bereich messbar und wenn ja, welche Faktoren sind hier objektiv entscheidend? “ Da diese Besoldung sicherlich für viele Wissenschaftler nicht attraktiv genug sein wird, werden namhafte Hochschulen und Universitäten nur mit AT-Verträgen arbeiten können. Dies bedeutet jedoch, dass viele Fachbereiche mit einem sogenannten Personalhaushalt weniger festangestellte Wissenschaftler haben werden. Der Hochschullehrer hat jedoch bessere Möglichkeiten als der Normalarbeitnehmer, sein Gehalt durch Nebentätigkeiten zu ergänzen. Forschungsaufträge für die Wirtschaft und Industrie - Drittmittel - ermöglichen erhebliche Nebeneinnahmen. Einzelvorträge außerhalb des universitären Bereiches, Gutachten <?page no="121"?> 121 Hochschullehrer, Hochschullehrerin 121 oder Sonderverträge im medizinischen Bereich könnte die niedrige W-Besoldung um ein Vielfaches aufstocken. Bedeutungsvoll ist auch die Höhergruppierung/ Zulagen für bestimmte Ämter (Rektor, Dekan). Insgesamt gesehen ist die finanzielle Stellung der deutschen Professoren im Verhältnis zu vergleichbaren Akademikergruppen jedoch relativ niedrig; oder anders ausgedrückt: Ihr Ansehen ist zum Teil höher als ihr Einkommen. Dabei gibt es natürlich recht viele Ausnahmen, zum Beispiel die sehr gut verdienenden Klinikdirektoren oder besonders geschäftstüchtige Professoren, die ihre Studenten und Assistenten bei Forschungsprojekten „einspannen“, um mehr als 50.000 € Einkommen pro Jahr zusätzlich zu erreichen. Im Allgemeinen werden die Professoren nur dann Topverdiener, wenn sie ihre wissenschaftliche Reputation nutzen, um außeruniversitären Aufgaben zu übernehmen. Auch in anderen Staaten hat der Wissenschaftler bzw. Hochschullehrer eine finanzielle Sonderstellung. In Japan ist der bestbezahlte Mann der Rektor der Universität in Tokio. Anders dagegen in den USA: Die Einkommen sind zwar für europäische Verhältnisse relativ hoch, aber schon bei der Betrachtung der Lebenshaltungskosten ist die Situation nicht mehr so günstig. Der durchschnittliche Lehrer an College und Universität verdient ca. 100.000 $ pro Jahr und damit wesentlich weniger als Akademiker in der Wirtschaft bzw. in freien Berufen. Man kann gespannt sein, ob das sogenannte Leistungsprinzip in den Hochschulen in Deutschland erfolgreich sein wird! Notwendig wäre für den wissenschaftlichen Standort Deutschland ein optimal funktionierendes Lehr- und Forschungssystem. Nur so kann hier der Industriestandort seinen hohen Stellenwert in einer globalisierten Welt erhalten. <?page no="122"?> 122 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 122 Hotel- und Gaststättenberufe Eine Vielzahl von Ausbildungen und Berufsausübungen bietet sich in diesem Berufsfeld an. Außer der Ausbildung zum Koch, hier ist nur die Grundausbildung gleich, haben alle genannten Berufe die Grundausbildung und die Fachausbildung (im 2. Jahr) gleich. Nur im 3. Jahr hat jede Ausbildung eine gesonderte Spezialisierung zu durchlaufen. Ausbildungsberufe Ausbildungsvergütungen Anfangsgehalt 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr in € unter 39 Std. pro Woche: 600* 670 780 über 39 Std. pro Woche: 770* 875 1.000 Fachmann/ frau für Systemgastronomie 730 820 920 2.424 Hotelfachmann/ frau wie Oben* 2.424 Hotelkaufmann/ frau wie Oben* 2.424 Restaurantfachmann wie Oben* 2.424 Koch/ Köchin wie Oben* 2.204 ▶ Hotelfachmann, Hotelfachfrau ▶ Hotelkaufmann, Hotelkauffrau ▶ Koch, Köchin ▶ Restaurantfachmann, Restaurantfachfrau ▶ Veranstaltungskauffrau/ mann Hotelfachmann, Hotelfachfrau Magazinleiterinnen sind sehr oft Frauen und begnügen sich mit Gehältern von etwa 2.100 €. Empfangsdamen verdienen etwas mehr; nur wenn sie reichlich Erfahrungen und gute Sprachkenntnisse haben, können sie auch 2.850 € und mehr erzielen. <?page no="123"?> 123 Industriemechaniker 123 Die bestbezahlten Stellen sind hier sehr dünn gesät. So zum Beispiel der Verkaufsmanager, der verantwortlich dafür ist, dass das Hotel gut ausgelastet ist, und der in größeren Häusern ca. 5.000 € und mehr verdient. Hoteldirektoren in kleinen und mittleren Hotels beginnen schon bei 4.500 €, und in Spitzenhäusern werden 10.000 € und mehr verdient. Hotelbeschäftigte der höheren Kategorie erhalten neben ihrem Fixgehalt auch noch Prämien, die ihr Gesamteinkommen ganz wesentlich erhöhen können. Grundlage einer Prämie ist häufig die Bettenauslastung usw. Stargehälter über 100.000 € pro Jahr verdienen in Deutschland wenige Direktoren in großen Häusern. Hotelkaufmann, Hotelkauffrau Der Hotelkaufmann sorgt für einen guten Informationsfluss zwischen Empfang, Restaurant, Küche, Zimmerpflege und Büro. Er setzt sich dafür ein, dass das Hotel wirtschaftlich arbeitet, die Gäste zufriedenstellt und die Hotelorganisation reibungslos funktioniert. Fremdsprachenkenntnisse sind im Hotelbereich immer nützlich und für einen Hotelkaufmann am Empfang und im Büro unabdingbar. Ausbildungsvergütung siehe Hotel- und Gaststättenberufe. Anfangsgehalt liegt bei 2.424 €. Entwicklungsmöglichkeiten, sowohl im In- und Ausland, sind nach einer qualifizierten Ausbildung wie dieser überdurchschnittlich gegeben. Vergleiche hierbei auch die Positionen und Einkommensmöglichkeiten, die für den Hotelfachmann gelten. Industriemechaniker Siehe unter: Metallberufe <?page no="124"?> 124 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 124 Industriekauffrau/ mann Siehe unter: Kaufm. betriebliche Ausbildung Informatiker, Informatikerin (IT-Berufe nach HS-Abschluss) Bei Dipl.-Informatikern (Bachelor und Master) kann man wegen der raschen Entwicklung der Computertechnik nicht von einem klaren, fest umrissenen Berufsfeld sprechen. Ihre Aufgaben liegen im technischen Bereich, in der Entwicklung von Hard- und Software, in der praktischen Anwendung, im Vertrieb von Rechenanlagen und der Kundenberatung und -schulung. Sie sind gesucht wie die Stecknadel im Heuhaufen. Die unterschiedlichen Abschlüsse an den Hochschulen führen auch zu unterschiedlichen Einstiegsgehältern - Jahresgehalt. Dipl.-Informatiker (Uni-Abschluss - Master) 60.000 € Dipl.-Informatiker (HS - Bachelor) 52.000 € Bachelor of Eng. Technische Informatik 52.000 € Bachelor of Eng. (Duale-HS Bachelor) 48.000 € Im Laufe der Zeit entscheidet dann wie überall die Leistung des Einzelnen über sein Aufgabenfeld und sein Einkommen. Eine Unzahl von neuen Berufsbezeichnungen verwirren seit geraumer Zeit den Betrachter dieses Teilarbeitsmarktes (siehe auch unter Datenverarbeitungsfachleute). Vielfach verdienen jedoch die Informatiker in Führungspositionen nicht wesentlich mehr als ihre Führungskollegen im kaufmännischen Bereich, in der Technik oder in der Produktion. Selbständigkeit im Bereich der Informatik führt derzeit noch zu Spitzeneinkommen, sofern sich neben der fachlichen Topleistung auch noch eine kundenorientierte Grundbegabung fest- <?page no="125"?> 125 Ingenieur, Ingenieurin 125 machen lässt. Die Einkommen solcher Spezialisten liegen häufig in mehrfach sechsstelligen Bruttojahreseinkommen. Ingenieur, Ingenieurin Die Ingenieure - Bachelor of Engineering - sind Angehörige einer Berufsgruppe, die wohl am engsten mit dem technischen Fortschritt und der Entwicklung der Produktivität in den letzten Jahrzehnten verbunden sind. Auch zahlenmäßig bilden sie eine Gruppe, die große Bedeutung in unserer Industriegesellschaft hat; Schätzungen sprechen von ca. 1,5 Million Ingenieuren in Deutschland. Der überwiegende Teil ist männlichen Geschlechts, jedoch wären mehr Frauen hier durchaus willkommen. Zumal dadurch der Durchschnittsverdienst von Frauen wesentlich gesteigert werden könnte! Wie hoch sind nun die Ingenieureinkommen? Interessant im Vergleich zu anderen Berufen sind die gezahlten Anfangsgehälter bei Beginn der praktischen Tätigkeit. Absolventengehälter von Ingenieuren (pro Monat): Zukünftig Bachelor/ Master-Absolventen - unterstellt die gleiche Einstufung wie die Dipl. Ingenieure früherer Jahre Jahr Diplom-Ingenieur Diplom-Ingenieur (HS) Master of engineering Bachelor of engineering In DM: 1950 350 280 1955 500 390 1960 770 650 1965 1.200 900 1970 1.800 1.400 1973 2.200 1.700 <?page no="126"?> 126 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 126 Jahr Diplom-Ingenieur Diplom-Ingenieur (HS) Master of engineering Bachelor of engineering 1975 2.500 2.100 1985 4.000 3.750 1995 4.500 4.100 In € 2001 4.000 3.500 2010 4.500 4.000 2018 5.000 4.700 Die Tabelle ist sehr aufschlussreich. Sie vermittelt zuerst einen Einblick in die überaus schnelle Entwicklung der Ingenieureinkommen. Auch bei Beachtung der noch schneller gestiegenen Steuern und Sozialabgaben und der Erhöhung der Lebenshaltungskosten, hat sich in dieser Zeit das Realeinkommen der Ingenieure bis heute schnell und kontinuierlich erhöht. Dabei spiegelt die Tabelle über das Einkommen der Anfänger auch die Entwicklung der Ingenieurgehälter - B./ M. Eng. - ziemlich genau wider. Eine weitere interessante Aussage ist, dass die Anfangseinkommen der Dipl.-Ingenieure (HS) immer zwischen 75 und 90 % der Diplom-Ingenieurgehälter der Uni-Absolventen betrugen, wobei sich in den letzten Jahren diese Relation etwas zugunsten der B. Eng. aus den Hochschulen verschoben hat. Promovierte verdienen etwa 20 % mehr. Ein weiterer interessanter Vergleich eröffnet sich zwischen den Anfangsgehältern der B./ M. Eng. und denen anderer vergleichbarer Berufsgruppen. Daraus lässt sich ablesen, dass der B.Eng. ca. 10 % besser bezahlt wird als der B.Sc. und er damit an der Spitze aller vergleichbaren Abgänger von Hochschulen steht. <?page no="127"?> 127 Ingenieur, Ingenieurin 127 Seit der starken Konjunktur- und Strukturkrise im Maschinen- und Elektrobereich von 1993 hat sich die Arbeitsmarktlage für Ingenieure wieder grundlegend geändert. Zeitverträge über 24 Monate zu geringen Ingenieurassistenten-Gehältern sind gänzlich verschwunden. B./ M. Eng. sind wieder gesucht! Die Digitalisierung leistet auch noch ihren Beitrag. Somit steigen in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage die Gehälter wieder an. Wie bei fast allen Akademikern steigt das Einkommen der Ingenieure in den ersten 20 Berufsjahren ziemlich stark an. Das resultiert daraus, dass die Firmen das aktuelle Wissen mit der wachsenden Berufserfahrung honorieren. Hinzu kommt, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Ingenieure (relativ häufiger als z. B. die Diplomchemiker, aber seltener als die Wirtschaftsakademiker) Karriere machen, das heißt eine herausgehobene Führungsposition realisieren können. Die Absolventen einer ökonomischen Ausbildung B./ M. Sc. sind es aber, die den größten finanziellen Aufstieg realisieren werden. Beachtlich ist jedoch, dass jeder zehnte Diplomingenieur auf dem Höhepunkt seiner Karriere, das ist meist zwischen 40 und 47 Jahren, 8.000 € und mehr pro Monat verdient. Die übrigen Akademiker verdienen im Durchschnitt am Ende ihres Arbeitslebens „nur“ ca. 6.800 € im Schnitt. Das Einkommen der 10 % am schlechtesten bezahlten Diplomingenieure - Universitätsabgänger - steigt im Vergleich zum Anfänger nur auf ca. 6.200 € an. Die 10 % am schlechtesten bezahlten unter ihnen verdienen meist nicht mehr als 5.500 €, was nicht bedeutet, dass diese Ingenieure nicht im Laufe ihrer beruflichen Entwicklung Gehaltserhöhungen erhalten haben. Wenn man nun nochmals die Einkommen der Dipl.-Ingenieure Bachelor of Eng. / M. Eng. (Uni) und den Bachelor of Eng. (HS) vergleicht, kann man feststellen, dass die Einkommen der Universitätsabsolventen absolut und prozentual schneller steigen als die der Bachelor of Eng. (HS). Jedoch sollten wir immer <?page no="128"?> 128 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 128 den Individualfaktor beachten, der jedem die Chance einräumt, Karriere zu machen. Aus einem Einkommensunterschied von ca. 10 % am Anfang der beruflichen Entwicklung des einzelnen sind am Ende ca. 30 % geworden (das Durchschnittseinkommen eines Diplom-Ingenieurs ist bei ca. 5.600 € und das des Diplom-Ingenieurs (HS) bei ca. 4.300 € festzumachen). Zu den vorgenannten Zahlen muss gesagt werden, dass sie im Wesentlichen für die Gruppe der angestellten Ingenieure in der Wirtschaft zutreffen, nicht aber auf die Ingenieure im öffentlichen Dienst, deren Gehälter sich etwas bescheidener ausnehmen. So kommt ein verheirateter Master of Eng. der Uni im Durchschnitt am Ende seiner Karriere nur auf 5.983 € und sein Hochschulkollege auf 4.958 €. Auch die Spitzeneinkommen sind mit 7.600 € bei den Dipl.-Ingenieuren und 5.500 € bei den Hochschulabsolventen im öffentlichen Dienst erheblich niedriger als zum Beispiel in der Industrie. Diese Vergleiche täuschen aber über einige sehr wesentliche Vorteile der Beamten und Angestellten hinweg. Sie haben - leider ist das nicht quantifizierbar - einen sicheren, krisenfesten, vom Staat garantierten Job. Sie bezahlen wesentlich geringere Sozialabgaben - nur Beamte - und haben trotzdem bessere soziale Leistungen im Krankheitsfall zu erwarten. Sie erhalten eine relativ sichere Altersversorgung. Speziell diese Altersversorgung bewirkt, dass die Beamten am Ende ihres Lebens zum Teil ein höheres Lebenseinkommen haben als Ingenieure mit gleicher Ausbildung, die als Angestellte in der freien Wirtschaft tätig waren. Zwar hat ein Teil der Diplomingenieure in Mittel- und Großbetrieben eine relativ gute betriebliche Altersversorgung zusätzlich zu erwarten, die den Beamten dann wieder überflügeln kann. Der VDI hat anhand seiner Gehaltsuntersuchung von 2015 den Versuch gemacht, diese Lebenseinkommen auszurechnen. Er kam zu folgenden Ergebnissen: <?page no="129"?> 129 Ingenieur, Ingenieurin 129 Wahrscheinliches Lebenseinkommen eines jetzt 30-jährigen Ingenieurs in € M of Eng. in mittlerer Position - höherer Dienst 3.400.000 B of Eng. (HS) mittlerer Position - gehobener Dienst 2.600.000 M of Eng. mittlerer Angestellter 4.800.000 B of Eng. (HS) mittlerer Angestellter 3.100.000 Es muss betont werden, dass es sich dabei um Bruttoeinkommen handelt, sonst lägen die Beamten günstiger. Beim Angestellten in der Wirtschaft wurde errechnet, dass er neben seiner Angestelltenrente noch eine durchschnittliche betriebliche Zusatzversorgung von jährlich 24.000 € (Dipl.-Ing.) und 18.500 € (Dipl.-Ing. HS) erhält. Der internationale Vergleich: Gerade bei den Ingenieuren ist ein internationaler Vergleich informativ. Die recht rasante wirtschaftliche Entwicklung der Nachkriegszeit mit den vielen Etappen der Rationalisierung und den häufigen Investitionsbooms hat dazu geführt, die Tätigkeit des Ingenieurs aufzuwerten und sein Gehalt zu steigern. Dadurch ist der deutsche Ingenieur jetzt im Spitzenfeld Europas gelandet. Er erhält wesentlich mehr als sein englischer Kollege, der im gleichen Alter ein Einkommen von 1000-Pfund weniger hat. Der Schweizer verdient 18.000 Franken und liegt somit wie in allen Einkommen höher als in Deutschland. Durch unterschiedliche Steuern und nicht vergleichbare Lebenshaltungskosten verändern sich die Relationen zum Teil jedoch beträchtlich. Da die USA für den deutschen Ingenieur technologisch noch von Interesse sein könnte, soll untersucht werden, ob das auch gehaltsmäßig zutrifft. Dabei sei vorausgesetzt, dass die USA bestimmt kein Vorbild sein werden, wenn man die soziale Absicherung mitbetrachtet. <?page no="130"?> 130 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 130 Am Anfang verdient der US-Ingenieur mit dem Abschluss Bachelor Sc. (vergleichbar mit dem deutschen Hochschulabschluss) ca. 4000- Dollar pro Monat. Das sind nach deutscher Kaufkraft ca. 3.600 €. Wenn man die gleiche Rechnung für den Master Sc. (vergleichbar mit dem deutschen M.Eng.) aufmacht, verdient dieser ca. 4.800 €. Im Unterschied zu Deutschland gibt es im Verlauf der beruflichen Karriere zwischen dem Bachelor Sc. (B. Eng.) und dem Master Sc. (M. Eng.) immer kleiner werdende Einkommensunterschiede. Nach 20 Arbeitsjahren ist die Differenz zum Beispiel kaum noch feststellbar. Auch die Chance des amerikanischen Ingenieurs, im Laufe seines Berufslebens als mittlerer Angestellter mehr Geld zu verdienen, ist geringer als die eines Ingenieurs in Deutschland, denn er bekommt am Ende seiner Karriere nur unwesentlich mehr als ein beruflicher Einsteiger. Der amerikanische Diplomingenieur - mittlerer Verantwortlichkeit - hat also am Ende, in deutsche Kaufkraft umgerechnet, nur ca. 5.000 € gegenüber 6.000 € des deutschen Diplomingenieurs. Insgesamt handelt es sich also um eine recht gute materielle Stellung des deutschen Ingenieurs im internationalen Maßstab. Ingenieureinkommen nach Branchen Wenn man untersuchen will, in welchen Branchen der Ingenieur besonders gut oder etwas schlechter wegkommt, so ist das relativ schwierig. Eine gesicherte Erkenntnis ist zunächst, dass Ingenieure generell in Großbetrieben besser verdienen als in Klein- oder Mittelbetrieben. Das ergibt sich aus der übertariflichen Bezahlung in solchen Betrieben, die zudem häufig in Ballungszentren angesiedelt sind und so unter der Konkurrenzsituation am Arbeitsmarkt eher gezwungen sind, höhere Gehälter anzubieten. Das sind natürlich vor allem Branchen wie die Mineralölindustrie, Chemie, Metall- und Automobilindustrie, Elektroindustrie. <?page no="131"?> 131 Ingenieur, Ingenieurin 131 Niedriger ist die Dotierung in der Ledererzeugung und -verarbeitung, in der Textil- und Spielwarenindustrie. Das erklärt sich daraus, dass es sich in diesen Zweigen vorwiegend um mittelständische Betriebe in Regionen handelt, in denen traditionell niedrigere Löhne bezahlt werden. Andere Branchen wie Landschafts- und Gartenbau, Architektur usw. senken durch relativ niedrige Einkommen den Durchschnittswert der Ingenieure. Gut ist demgegenüber die Bezahlung der Ingenieure im Verkauf sowie insgesamt im Bereich Marketing/ Vertrieb. Auch in den Forschungsabteilungen der freien Wirtschaft wird gut bezahlt, ebenso in den Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen. Im Bereich der Datenverarbeitung und der Organisation hat speziell der junge Ingenieur gute Entwicklungsmöglichkeiten. Die Zukunft der Ingenieureinkommen ist sehr eng mit der Entwicklung der Wirtschaft und deren technisch-wissenschaftlichem Fortschritt verbunden. Wenn die Wirtschaft sich schnell und ohne größere Rezession entwickelt, braucht man schon aufgrund der steigenden Löhne produktivere Technik: Maschinen, Anlagen und andere Investitionsgüter, die der Ingenieur erst konstruieren, dann testen und verkaufen und später warten muss. Auch die schon mehrfach angesprochene Digitalisierung wird hier zu beschleunigten Entwicklungen führen. Man wird bei der Einstellung in Zukunft noch mehr als bisher auf soziale und personale Kompetenz achten. Denn die neuen Aufgaben in der Zukunft werden im Team durch Projekte, hohes persönliches Engagement und hohe persönliche Kompetenz gelöst werden. Technische Umwälzungen, die den Ingenieur überflüssig machen, sind kaum wahrscheinlich. Lediglich routinemäßige Tätigkeiten werden in der weiteren Zukunft durch Standardsoftware dem Ingenieur das Arbeitsleben erleichtern. Bei mehr als einer Million Ingenieure in der Zukunft wird es natürlich weiterhin Unterschiede in der Bezahlung der einzelnen Ingenieursgruppen geben. Die besten Gehaltsaussichten haben Ingenieure, denen <?page no="132"?> 132 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 132 es gelingt, ins Management vorzustoßen. Erreichen sie das, haben sie ihren Kollegen von den Wirtschaftswissenschaften ein hohes Maß an technischem Verständnis voraus. Das bedingt jedoch, dass der Ingenieur, der eine echte Karriere anstrebt, sich vor allem recht gute Managementkenntnisse aneignet, zu denen neben Menschenführung und Organisationsgeschick auch exakte Kenntnisse auf ökonomischem und kommunikativem Gebiet gehören. Der Jurist und der Kaufmann werden dem Ingenieur nicht kampflos Geschäftsführer- und Vorstandssessel räumen. Gute Chancen werden auch in Zukunft dem Ingenieur eingeräumt, der es gelernt hat, kreativ im Team zu arbeiten und dies in wirtschaftlich ertragreiche Ideen umzusetzen. Hohe Zuwachsraten im Einkommen werden auch die Ingenieure haben, die die eigentliche Produktion „flankieren“. Hier sind im Besonderen angesprochen: Spezialisten im Einkauf, in der Arbeitsvorbereitung einschließlich der Planung und vor allem die Ingenieure im Verkauf mit Verhandlungsgeschick und Sprachkenntnissen. Die letzteren werden neben besonders hohen Gehältern ihr Einkommen durch Erfolgsprämien erhöhen. Auch hier spielt die verzögerungsfreie Umsetzung der Digitalisierung eine große Rolle. Dazu kommen einige Ingenieure, die in Zukunft besonders gefordert sein werden, und zwar Ingenieure, die sich auf Gentechnik und Umweltfragen spezialisieren haben. ▶ Flugingenieur ▶ Techniker Innenarchitekt, Innenarchitektin Innenarchitekten werden regelmäßig schlechter bezahlt als „Außen“-Architekten; ihre besonders ausgeprägte „künstlerische Ader“ kostet sie als Anfänger einiges pro Monat. Sie können, ob nun an Universitäten, Hochschulen, Akademien für Bildende Künste oder an Gesamthochschulen ausgebildet, mit einem An- <?page no="133"?> 133 Juristen 133 fangsgehalt von 3.112 bis 3.770 € rechnen. Die Beschäftigungssituation ist allerdings derzeit sehr angespannt. Auch die Zukunft lässt hier keine grundlegende Änderung erwarten. Juristen Der Jurist gehört einer Berufsgruppe an, die in recht verschiedenen Bereichen aktiv ist. Er ist Wirtschaftsjurist oder eine Führungskraft in der Wirtschaft, er ist Angestellter in einer Rechtsanwaltskanzlei, Beamter (Verwaltungsjurist), Richter oder Staatsanwalt oder er ist selbständiger Rechtsanwalt oder Notar. Dazwischen gibt es noch viele andere Einsatzmöglichkeiten. Es ist wenig aussagekräftig, eventuelle Durchschnittsbezüge der Juristen in Deutschland darzustellen. Wir werden deshalb die Einkommen der Juristen nach den verschiedenen Einsatzbereichen untersuchen, sind aber auch davon überzeugt, dass es uns nicht vollständig gelingen wird, alle Fragen, die mit der Bezahlung der Juristen zu tun haben, aufzuhellen. Am schwierigsten ist es wieder, die finanzielle Situation der Freiberufler (Rechtsanwälte und Notare) zu ermitteln. Neuere Umfragen brachten Durchschnittswerte von 7.000 € pro Monat vor Steuern. Man braucht nicht zu befürchten, dass diese Angaben übertrieben sind. Als gute Kenner des Steuerrechts wissen die Anwälte, die an der Umfrage beteiligt waren, dass man sein eigenes Einkommen der Öffentlichkeit möglichst nicht zu offenkundig macht. Einsteiger in Rechtsanwaltskanzleien liegen zwischen 2.500 und 3.000 € Grundgehalt und bekommen dann noch sogenannte Fallerfolgsprämien. Es kann aber auch mit 2.000 € beginnen. Nach der Bundesrechtsanwaltsordnung ist die Rechtsanwaltstätigkeit ein freier Beruf. Es gibt jedoch auch die sogenannten Pflichtverteidiger. Sie erhalten bei eintägigen Hauptverhandlungen vor Oberlandesgerichten, Jugendkammern und Schwur- <?page no="134"?> 134 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 134 gerichten 410 €, vor Großen Strafkammern 480 € und vor Schöffengerichten 350 €. Wahlanwälte werden nach Gebühren bezahlt, die entschieden höher sind. In Anwaltsbüros verdienen erfolgreiche Rechtsanwälte schon bald 4.000 € und mehr. Steigerungsmöglichkeiten als angestellter Jurist mit Spezialkenntnissen (Europäisches Recht usw.) bis 7.000 € sind durchaus vorhanden. Die Erfolgsprämien werden noch aufgerechnet. Die Einkommen der beamteten Juristen und Staatsdiener sind natürlich bekannter und besser erfassbar. Das bedeutet, dass zum Beispiel der Generalstaatsanwalt R 5 eines Oberlandesgerichtes 9.348 € verdient. Die bestbezahlten Richter Deutschlands sind die Präsidenten der Bundesgerichte R10 mit 14.213 € pro Monat. Dies entspricht sicherlich dem hohen Grad an Verantwortung, die diese Juristen mittragen. Einstufungen von Juristenpositionen in die Bundesbesoldungsordnung R Position / Bezeichnung Einstufung in Besoldungsgruppe Richter am Landgericht Richter am Sozialgericht Staatsanwalt R 1 Richter am Finanzgericht Richter am Oberlandesgericht R 2 Präsident des Sozialgerichtes Vizepräsident des Landgerichtes R 3 Präsident des Amtsgerichtes Leitender Oberstaatsanwalt R 4 Präsident des Landgerichtes Präsident des Finanzgerichtes Generalstaatsanwalt als Leiter einer Staatsanwaltschaft bei einem Oberlandesgericht R 5 <?page no="135"?> 135 Juristen 135 Position / Bezeichnung Einstufung in Besoldungsgruppe Richter am Bundesarbeitsgericht Richter am Bundesfinanzhof Präsident des Landessozialgerichtes Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof R 6 Bundesanwalt als Abteilungsleiter bei der Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof R 7 Präsident des Bundespatentgerichtes Vizepräsident des Bundessozialgerichtes R 8 Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof R 9 Präsident des Bundesarbeitsgerichtes Präsident des Bundesfinanzhofs R 10 Weit schwieriger ist es, das Gehaltsniveau von Juristen zu bestimmen, die in der Wirtschaft tätig sind. Man kann davon ausgehen, dass die Mehrzahl der Juristen in der Wirtschaft Führungskräfte sind. Sie fangen zurzeit nach dem Staatsexamen und einem Trainee mit bis zu 5.000 € pro Monat brutto an und befinden sich sehr oft in einer ausgesprochenen Konkurrenzsituation zu Wirtschaftsakademikern, Ingenieuren und in der letzten Zeit auch zu Soziologen und Psychologen, soweit sie keine rein juristische Tätigkeit (Justitiar im Unternehmen) ausüben. Eine Stabsstellung hat der Jurist als Justitiar bzw. als Leiter der Abteilung Recht. In einem Mittelbetrieb lassen sich durchschnittlich 75.000 € pro Jahr verdienen. Gehälter über 100.000 € pro Jahr sind aber für einen Juristen, der als Rechtsspezialist im europäischen Raum tätig ist, selbst in Großkonzernen eher selten. Beachtlich viele Juristen haben in der Vergangenheit den Sprung in die Vorstandsebenen geschafft. Sie verdienen im Durchschnitt nach dem Einstieg ab 200.000 €. Ebenfalls gibt es sehr viele Juristen als Geschäftsführer. Man muss ihnen dann eine überdurchschnittliche Karriere bescheinigen. Das hat verschiedenen Gründe: Zum ersten historisch in der Vorliebe der <?page no="136"?> 136 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 136 Deutschen für eine präzise und exakte Klärung aller Probleme auf rechtlicher Basis. Auch in den Ministerien sind die Beamten des höheren Dienstes weitgehend juristisch vorgebildet. Zweitens war und ist der Jurist durch sein Studium befähigt, seine strategische Vorgehensweise in Fragen seiner Karriere zu entwickeln. Drittens gab und gibt es speziell in der Verwaltung und Wirtschaft Probleme, die leichter mit juristischer Vorbildung gelöst werden können, z. B. arbeitsrechtliche Fragen! Das ewige Auf und Ab auf dem akademischen Arbeitsmarkt für Juristen hat sogar den „Deutschen Anwaltsverein“ dazu veranlasst, von Zeit zu Zeit vor dem Jurastudium zu warnen. Auch die engagierte Vermittlung von Nachwuchsjuristen durch die Bundesagentur für Arbeit stößt zum Teil an ihre Grenzen. Es hat sich herausgestellt, dass viele Abiturienten, durch Zulassungsbeschränkungen in anderen Studienrichtungen irritiert, ein juristisches Studium aufnahmen, ohne sich eingehend mit dem Studieninhalt auseinandergesetzt zu haben. Von 1990 bis 1998 war, durch die Vereinigung der beiden deutschen Staaten, ein gewisser Boom für Juristen in den neuen Bundesländern zu verzeichnen. Dieses Vakuum hat sich jedoch inzwischen aufgefüllt, so dass für Gesamtdeutschland die Nachfrage nach Juristen wieder gesunken ist. In Zukunft werden Juristen wieder verstärkt mit anderen Absolventen der Hochschulen konkurrieren. Als Personalleiter werden zunehmend Wirtschaftsakademiker, Psychologen und Soziologen eingestellt, und auch in der Justiz selbst ist der Bedarf an Sozialpädagogen und Psychologen, zum Beispiel im Strafvollzug, größer als der Bedarf an juristisch vorgebildeten Bewerbern. Da es für einen jungen Juristen auch immer schwieriger wird, eine eigene Kanzlei zu eröffnen, sind die Berufsaussichten und damit auch die Verdienstmöglichkeiten für Juristen wieder schwieriger geworden. Die Verbindung von Informations- und <?page no="137"?> 137 Kapitän / Schiffsoffizier / Matrose 137 Kommunikationsinhalten mit der Jurisprudenz eröffnet hier dem interessierten Studienanfänger neue und lukrative Wege. Zu beachten ist jedoch, dass die Chancen der Juristen sprunghaft steigen, wenn sie eine Zusatzausbildung (z. B. Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Informatik, Physik, usw.) haben oder sich auf bestimmte Rechtszweige (z. B. Erb-, Steuer-, Konkurs- oder Patentrecht) spezialisieren. ▶ Beamte Kapitän / Schiffsoffizier / Matrose Personal auf Schiffen Der Beruf „auf See“ ist durch neue und attraktivere Berufe etwas aus der Mode gekommen. Das Ergebnis ist, dass zurzeit viele Schiffsoffiziere bei den deutschen Reedereien fehlen. Dabei ist das Leben des Seemanns in den letzten Jahren sogar angenehmer geworden: Komfortablere Aufenthaltsräume sind vorhanden, die Ehefrauen dürfen zum Teil mit auf „Große Fahrt“, es gibt drei Monate Urlaub pro Jahr und der Verdienst ist auch nicht zu verachten. Die Berechnung der Einkommen ist etwas kompliziert, sie erbringt unter dem Strich jedoch lukrative Ergebnisse. Ein Kapitän mit dem Patent für die „Große Fahrt“ erhält 6.347 € Festgehalt, eine Seefahrtszulage von 245 €, eine pauschalierte Vergütung von 400 € sowie die Auslandszulage in Höhe von 920 €. Berücksichtigt man in dieser Rechnung die Tankerzulage zwischen 190 und 500 €, so kann bereits ein frischgebackener Kapitän von 25 Jahren ein Gesamteinkommen von 8.000 € und mehr erzielen. <?page no="138"?> 138 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 138 Kapitäne auf „Mittlerer Fahrt“ und „Kleiner Fahrt“ verdienen weniger: zwischen 3.740 € (ohne Auslands- und Tankerzulagen) bis 6.100 € auf Tankern im Auslandseinsatz. Die Schiffsoffiziere bekommen im Durchschnitt weniger als ihr Kapitän, wobei technische Offiziere etwas besser bezahlt werden als nautische Offiziere. Bezahlung der Schiffsoffiziere auf Schiffen in der Mittleren Fahrt bis 1000 BRT (501 - 1000 BRT) in €: Festheuer Seefahrtzulage Zweiwachenzulage Auslandszulage Tankerzulage I. Offizier 4.652 189 321 591 133 II. Offizier 3.832 189 199 451 133 III. Offizier 3.212 189 - 430 133 I. Ingenieur 4.432 189 321 623 135 II. Ingenieur 4.255 189 321 491 133 III. Ingenieur 4.091 180 - 451 129 Bei diesen Zahlen müssen jedoch 65 Überstunden pro Monat in Form einer garantierten Überstundenvergütung in die Festheuer eingearbeitet werden, darüber hinausgehende Überstunden werden einzeln vergütet. Bei den Ingenieuren wird ein Bachelor-Abschluss erwartet. Die Einkommen der Seeleute ohne besondere nautische oder technische Ausbildung - Matrosen genannt - liegen zu Beginn bei 1.900 €. Der Schiffsmechaniker absolviert eine dreijährige Ausbildung mit einer Vergütung zwischen 987 und 1.706 € und einem Anfangsgehalt von 3.728 € plus Zulagen (siehe oben). Wohl hat man auf See Verpflegung und Koje frei, dazu kommen noch ca. 3 Monate Urlaub im Jahr, aber deutsche Matrosen sind rar geworden. Angeheuert werden Matrosen aus aller Welt. Für <?page no="139"?> 139 Kaufmann, Kauffrau (betriebliche Ausbildung) 139 diese Mitarbeiter an Bord ist dann auch oftmals die Bezahlung sehr niedrig, jedoch umgerechnet in Kaufkraft ihres Heimatlandes hoch. Matrosen mit Matrosenbrief liegen zwischen 2.500 € im 1. Jahr und 3.000 € ab dem 5. Jahr inklusive aller Zulagen. Bootsleute müssen mit 500 € weniger im Schnitt rechnen. Decksleute kommen über nicht viel mehr als 1.500 €. Eventuell anfallende Überstunden können diese Einkommen noch verbessern. Kaufmann, Kauffrau (betriebliche Ausbildung) Die betriebliche kaufmännische Ausbildung hat in den letzten Jahren noch erheblich an Attraktivität gewonnen. Bei allen allgemeinbildenden Schulabschlüssen ist der Wunsch nach betrieblich-kaufmännischen Ausbildungsstellen sprunghaft angestiegen und rangiert häufig auf Platz 1 der meistgewählten und gewünschten Berufe (siehe auch II. Spezielle Übersicht über die wichtigsten Berufe). Alle nachstehend aufgeführten Berufe sind anerkannte Ausbildungsberufe mit einer Ausbildungsdauer von normalerweise drei Jahren. Berufsausbildung Ausbildungsvergütung Anfangsgehalt In €: 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr ▶ Bankkaufmann/ frau 978 1.038 1.110 2.500 ▶ Bürok/ f. Büromanagement 1.053 1.105 1.210 3.060 ▶ Immobilienkaufmann/ frau 900 1.010 1.120 2.504 ▶ Industriekaufmann/ frau ▶ Industrie Gewerkschaft Metall 1.037 1.102 1.199 3.046 Kaufmann/ frau: <?page no="140"?> 140 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 140 Berufsausbildung Ausbildungsvergütung Anfangsgehalt In €: 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr ▶ für Verkehrsservice (D.Bahn) 810 900 950 2300 ▶ E-Commerce 630 690 810 2.495 ▶ im Einzelhandel 805 885 1.020 2.380 ▶ für Marketingkommunikation 805 885 1.020 3.020 ▶ im Groß- und Außenhandel: ▷ Fachrichtung Außenhandel 912 964 1.044 2.549 ▷ Fachrichtung Großhandel 674 718 835 2.549 ▶ für Spedition und Logistikdienstleistung 895 945 990 2.471 ▶ für Versicherung und Finanzen 950 1.025 1.109 2.655 ▷ Fachrichtung Finanzberatung siehe Oben ▷ Fachrichtung Versicherung siehe Oben ▶ Luftverkehrskfm./ frau 902 956 1.011 2.507 ▶ Medienkaufmann/ frau Digital und Print 808 905 1.045 2.529 ▶ Tourismuskauffr./ mann 757 868 1.012 2.165 ▶ Schifffahrtskfm./ frau 725 850 975 2.250 ▶ Sevicekauffrau/ mann im Luftverkehr Lufthansa) 902 956 1.011 2.307 ▶ Veranstaltungskaufm./ frau 770 875 1.010 2.690 <?page no="141"?> 141 Kellner, Kellnerin 141 Kellner, Kellnerin Zu finden unter: Servicekraft, Restaurantfachmann/ frau Koch, Köchin Während der Ausbildung erhält der Koch im 1. Jahr 600 €, im 2. Jahr 670 € und im 3. Jahr 710 €, bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von bis zu 39 Stunden. Ist er über 18 Jahre, bekommt er 770 € im 1. Jahr, 875 € im 2. Jahr und 1.000 € im 3. Jahr. Küchenmeister beginnen mit 3.200 €. Die Bezahlung im Berufsleben nach absolvierter Ausbildung ist sehr unterschiedlich. Ein gelernter Koch bekommt in einem kleineren/ mittleren Speiserestaurant ca. 2.204-2.555 €. Er ist dann für alle zubereiteten Speisen und deren Einkauf zuständig. In größeren Restaurants ist er spezialisiert auf Saucen, Beilagen, Fisch oder Fleischgerichte, die Gesamtverantwortung trägt dann der Chefkoch. Das gleiche erhalten Kantinenleiter. Sehr gute Aussichten haben immer noch Chefköche in Spitzenrestaurants und auf Kreuzfahrtschiffen. Sie können zwischen 6.800 und 10.000 € verdienen. Die übrigen Köche in solch exklusiven Speiselokalen arbeiten oft zu Minilöhnen, haben allerdings den Vorteil, mit dem dort erworbenen Wissen und Können samt Zeugnis ebenfalls eine lukrative Stellung als Chef zu ergattern. Daneben sind gute Köche wahre Globetrotter und wechseln zum Teil von Saison zu Saison das Restaurant, Land oder sogar den Erdteil, um zuletzt in eigener Verantwortung sesshaft zu werden. Ein Koch, der noch mehr von der Welt sieht, ist der Smutje: Er wird recht bescheiden honoriert. So erhält ein Kochhelfer einschließlich Auslandszulage nur ca. 2.300 €, und das auch nur, wenn er mehrjährige Erfahrung hat. Ein Kochsmaat bekommt <?page no="142"?> 142 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 142 unter gleichen Voraussetzungen - wenn er eine Ausbildung hat - 2.900 € plus Zulagen. Kfz-Mechatroniker/ in Diese Berufsausbildung ist eine Tätigkeit für derzeit ca. 80.000 Jugendliche. Seit Jahrzehnten steht diese Ausbildung auf der Wunschliste der männlichen Schulabgänger unangefochten auf Platz 1. Die Ausbildungsvergütung im Handwerk beläuft sich im 1. Jahr auf 796 €, im 2. Jahr auf 856 € und im 3. Jahr auf 956 €, im 4. Jahr auf 1015 €. Das Anfangsgehalt liegt derzeit bei ca. 2.751 €. Nach zwei bis drei Jahren Praxis werden Monatslöhne um 3.200 € bezahlt. Vier Schwerpunkte hat der Auszubildende zur Auswahl: ▶ Fahrzeugkommunikationstechnik ▶ Motorradtechnik ▶ Nutzfahrzeugtechnik ▶ Personenkraftwagentechnik Kfz-Meister im Angestelltenverhältnis beginnen bei 3.609 € und können sich leicht auf 4.500 € steigern. Hierbei handelt es sich meist um Werkstattleiter. Landwirt, Landwirtin Über das Einkommen in der Landwirtschaft existieren sehr unterschiedliche Daten. Wenn man den Reden der Bauernverbandsfunktionäre Glauben schenkt, gibt es derzeit wieder gute Chancen in Großbetrieben der Landwirtschaft. Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Einkommen zeigt folgende Statistik: <?page no="143"?> 143 Landwirt, Landwirtin 143 Auszubildende verdienen in € im 1. Jahr im 2. Jahr im 3. Jahr über 18 Jahre alt 630 690 805 unter 18 Jahre alt 520 570 615 Nettoeinkommen je Familienarbeitskraft in den Haupterwerbsbetrieben: Wirtschaftsjahr Betriebe insgesamt Oberes Viertel der Einkommensskala Unteres Viertel der Einkommensskala In DM: 1969/ 70 13.175 27.355 4.504 1971/ 72 16.718 35.736 5.403 1972/ 73 20.031 40.155 7.547 1973/ 74 19.972 40.937 6.755 1975/ 76 25.488 ca. 50.000 ca. 10.000 1977/ 78 23.730 ca. 48.000 ca. 9.000 1985/ 86 21.712 ca. 67.000 ca. 8.500 1992/ 93 24.117 ca. 70.000 ca. 10.000 1996/ 97 25.111 ca. 70.500 ca. 11.000 In € 2000/ 2001 24.997 ca. 36.800 ca. 5.900 2018 33.200 ca. 55.520 ca. 10.300 Typisch für die Einkommen sind also große Schwankungen nach der Unternehmensgröße und dem Ernteertrag abhängig von den Fleisch- oder Milchpreisen. Die Subventionspolitik in der EU ist hier nicht immer förderlich. Dabei sollte beachtet werden, <?page no="144"?> 144 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 144 dass das Familiennettoeinkommen in der Landwirtschaft aus der Arbeitstätigkeit meist mehrerer Familienangehöriger entsteht. Freilich ist die Ausgabenstruktur der Beschäftigten in der Landwirtschaft im Vergleich zu den Städtern doch sehr unterschiedlich, Lebensstandardvergleiche sind also recht schwierig durchzuführen. Die Löhne von Landarbeitern zeigt folgende Übersicht. Monatseinkommen von landwirtschaftlichen Arbeitskräften April 2009: Männliche Facharbeiter 1.805 € Männliche Landarbeiter 1.562 € Männliche angelernte Arbeiter 1.507 € Das liegt dann wesentlich unter dem Durchschnittseinkommen vergleichbarer Arbeiter oder Angestellter in der Wirtschaft und Industrie, wobei noch hinzukommt, dass die vergleichbare Arbeitszeit - auch ganzjährig gesehen - in der Landwirtschaft wesentlich länger ist als in der Industrie. Allerdings ist mit freier Verpflegung und Unterkunft zu rechnen. Industriearbeiter verdienten zur gleichen Zeit bereits 19,75 € pro Stunde. Besser bezahlt werden natürlich ausgebildete akademische Fachkräfte - also zum Beispiel Diplomlandwirte. Sie beginnen mit ca. 2.709 € pro Monat und erhalten damit doch 940 € weniger im Schnitt als ebenso lange ausgebildete Akademiker in der Industrie. Sie haben am Ende ihres Berufsweges ein Einkommen von ca. 59.000 € pro Jahr, wenn sie sich in der Chemie beispielsweise auf Düngemittelberatung spezialisieren. Im Staatsdienst bekommen sie genauso viel wie andere Hochschulabgänger im gehobenen bzw. höheren Dienst, haben aber <?page no="145"?> 145 Lehrer, Lehrerin 145 meist geringere Karrierechancen; das gleiche gilt für Tätigkeiten bei Verbänden und in Instituten. Insgesamt sind die Verdienstmöglichkeiten in der Landwirtschaft unterdurchschnittlich. Es ist zu erwarten, dass die Einkommensschere zwischen Stadt und Land in Zukunft noch größer wird. Lehrer, Lehrerin Siehe unter: Pädagoge, Pädagogin Logopäde/ in Der Beruf des Logopäden bedarf einer 3-jährigen Fachschulausbildung, die privat mit Schulgeld verbunden oder staatlich schulgeldfrei ist. Die Untersuchungen, die die Logopäden gemeinsam mit Ärzten durchführen, haben Sprachstörungen zur Grundlage. Stimm- Sprach- und Sprechstörungen werden sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen behandelt. Beratung von Patienten und deren Angehörigen gehört auch neben der Therapie zum Aufgabenfeld. Der Start ins Berufsleben vollzieht sich meist in einem Krankenhaus. Danach folgt häufig die Selbständigkeit, die in medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäusern (EG 6 Stufe 3 entsprich 2.666 € Anfangsgehalt), Reha-Einrichtungen oder eigener Praxis denkbar ist. Der Verdienst liegt nach der Ausbildung bei 2.555 € und steigert sich dann bis auf 3.750 €. In der eigenen Praxis stellen sich die Logopäden meist sehr gut und können vor Steuern mit ca. 60.000 € Jahreseinkommen und mehr rechnen. <?page no="146"?> 146 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 146 Marktforscher, Marktforscherin Marktforscher sind in aller Regel Hochschulabsolventen. Meist haben sie Volks- oder Betriebswirtschaft, Psychologie, Jura, Statistik, Mathematik oder Soziologie studiert. Die Bezahlung der Marktforschungsassistenten und Sachbearbeiter ohne Studium ist sowohl in Instituten als auch in der Industrie relativ bescheiden. 2.720 € werden selten überschritten. Hochschulabsolventen/ innen beginnen bei Marktforschungsinstituten mit ca. 3.600 € in der Marketingabteilung. In der Industrie können sie mit ca. 3.900 € rechnen. Gruppenleiter in Instituten erhalten bei akquisitorischem Geschick ca. 4.890 € und - durch Prämien und Gewinnbeteiligung - einiges mehr. Geschäftsführer großer Institute haben ein Jahreseinkommen um 120.000 € zu erwarten. Dagegen sind Chefs der Marktforschung in mittleren Industriebetrieben mit 74.000 € Jahreseinkommen schon im guten Mittelfeld. Die Zukunfts- und Verdienstchancen der Marktforschung sind mit zunehmender Globalisierung der Unternehmen gut. An Bedeutung gewinnt der Marktforscher, der nicht nur Statistiken erstellen und interpretieren kann, sondern psychologisches Gespür für zukünftige Märkte und Produkte hat. Gerade die Verbindung mathematisch-statistischer Fähigkeiten mit psychologisch-analytischem Geschick führt in diesem Wirtschaftszweig derzeit zu verstärkten Neueinstellungen von Diplom-Psychologen. Anfangsgehälter liegen hier zwischen 3.790 und 4.650 €. Bestimmt wird auch hier die Zukunft durch die Digitalisierung. <?page no="147"?> 147 Mediengestalter/ in für Digital- und Printtechnik 147 Mediengestalter/ in für Digital- und Printtechnik Aus dem Druckvorlagenhersteller hat sich der Reprohersteller entwickelt und seit der Jahrtausendwende haben wir den Mediengestalter. Er spaltet sich in drei Fachrichtungen: Beratung und Planung. Hier werden Zeitschriften, Werbebroschüren oder Internetseiten auf Wunsch von Kunden geplant und ausgeführt. Gestaltung und Technik. Die Mitarbeiter erstellen Layouts für Printmedien, bauen Text-, Bild- und Videodateien ein. Konzeption und Visualisierung. Die Konzeptionsentwicklung für Medienprodukte wie Internetseiten steht hier im Vordergrund. Die Ausbildungsdauer dieser Berufsbilder umfasst 3 Jahre. Die Ausbildungsvergütung liegt zwischen 930 und 1.050 € vom 1. bis zum 3. Jahr. Nach dem Ende liegen die Anfangsgehälter zwischen den einzelnen Fachrichtungen zwischen 2.530 € und 3.160 €. Die Ausbildungsbezeichnung spricht hauptsächlich gestalterisch begabte junge Menschen an, es sollte jedoch weder die handwerkliche noch die IT-gemäße Begabung vergessen werden. Medienkaufmann/ frau für Digital und Druck (früher Verlagskaufmann/ frau) Im Bereich Marketing und Vertrieb beraten Medienkaufleute Kunden über Medienprodukte und Dienstleistungen. Sie arbeiten an der Entwicklung und Umsetzung von selbst entwickelten Konzeptionen mit. Sie verkaufen und erwerben Digital- und Printprodukte, Rechte und Lizenzen. Ihre Arbeitsstelle findet sich im Medienhäusern und in Verlagen. Ihre Ausbildungsvergütung beläuft sich im 1. Jahr auf 808 €, im 2. Jahr auf 905 € und im 3. Jahr auf 1.045 €. Das Anfangsgehalt liegt bei 2.560 €. In der <?page no="148"?> 148 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 148 Druck- und Medienindustrie hat die Digitalisierung 4.0 schon seit geraumer Zeit Einzug gehalten. Medizinische Fachangestellte Die medizinische Fachangestellte absolviert eine dreijährige betriebliche Ausbildung mit anerkanntem Ausbildungsabschluss. Sie betreut Patienten in einer Arztpraxis. Sie assistiert dem Arzt/ Ärztin bei der Behandlung des Patienten. Medizinische Fachangestellte legen Verbände an, nehmen Blut ab für Laboruntersuchungen, helfen bei kleineren Eingriffen usw. Sie verdienen im 1. Ausbildungsjahr 805 €, im 2. Jahr 850 € und im 3. Jahr 900 €. Nach bestandener Abschlussprüfung kann sie mit einem tariflichen Monatsgehalt von 1.885 € bis 1.980 € rechnen. Je nach Berufserfahrung steigt ihr Gehalt dann auf ca. 2.475 € und mehr. Leichter lässt sich dieses Gehalt mit einer weiteren Ausbildung einer medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentin (MTA) oder gar RTA erreichen. Medizinisch-technische Laboratoriums-Assistentin (MTA) Die Spannweite der Tätigkeiten ist sehr groß und wird mit der Einführung jeder neuen technischen Errungenschaft immer größer. Im Arbeitsfeld stehen Laboruntersuchungen, physikalische und mikroskopische Analysen. Die dreijährige Fachschulausbildung endet mit einem staatlich anerkannten Examen. Die Ausbildung kann in kostenlosen Einrichtungen des Staates und in Privatschulen - teilweise sehr teuer - durchlaufen werden. Das Anfangsgehalt der Assistentinnen beläuft sich auf ca. 2.964 €. Nach ca. acht Jahren auch eigenverantwortlicher Tätigkeit kann sie dann mit 3.600 € rechnen. Die Leitende MTA oder RTA kann dann nach Entgeltgruppe 6 Stufe 3 bzw. 4 im öffentlichen Dienst Kkh. bezahlt werden; demnach würde sie bei 2.866 € bzw. 3020 <?page no="149"?> 149 Medizinisch-technische Radiologieassistentin (RTA) 149 € monatlich beginnen. Im privaten Labor wird das Gehalt vom Chef in Anlehnung an den öffentlichen Dienst festgelegt. Der Beruf hat Zukunft. Die Tendenz geht dahin, die Medizin zu technisieren und zu digitalisieren, steigende Qualifikation lässt den Bedarf steigen. Medizinisch-technische Radiologieassistentin (RTA) Im Bereich der RTA (Medizinisch-technische Radiologieassistentin) bestehen heute schon ernste Bedarfslücken. Dies wirkt sich auf Anfangsgehälter und Rahmenbedingungen in Form maßgeblicher Verbesserungen aus. Sie verdient nach der dreijährigen Ausbildung 3010 € und nach wenigen Jahren ca. 3.499 €. Radiologische Diagnostik und andere bildgebende Verfahren der Nuklearmedizin sind ihr Arbeitsgebiet. An computergesteuerten Geräten wertet sie Veränderungen im Körper aus. Ihr Interesse sollte neben medizinischen Fragen auf jeden Fall in der Physik und im Computerbereich liegen. Metallberufe in der Industrie Ab Mitte der achtziger Jahre wird der hohen technischen Innovation und den stetigen strukturellen Veränderungen in der Metallindustrie auch in der Ausbildung Rechnung getragen. Welche Berufsinhalte haben sich nun nach der ersten Dekade im 21. Jahrhundert in welchen Berufsbezeichnungen verfestigt? Wie dies aussehen wird, zeigt uns die nachfolgende Ausführung. Heutige Berufsbezeichnung und die wesentlichen Komponenten der fünf wichtigsten Ausbildungsberufe: <?page no="150"?> 150 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 150 Gemeinsam: Dreieinhalbjährige Ausbildung. 21 Monate Kernausbildung (für alle gleich) - danach 21 Monate berufsspezifische Fachqualifikation. Anlagemechaniker/ in Anlagenmechaniker/ innen sind an der Fertigung komplexer industrieller Anlagen und Maschinen beteiligt. Sie wirken mit bei der Entwicklung, Konstruktion und Inbetriebnahme. Wartung und Instandhaltung werden aufgrund der hohen Entwicklungskenntnisse ebenfalls mit übernommen. Industriemechaniker/ in Industriemechaniker/ innen begleiten die Produktion und sorgen dafür, dass Fertigungsanlagen und Produktionsmaschinen stets betriebsbereit sind und somit keine längeren Ausfallzeiten auftreten können. Ihnen unterliegen Prüfverfahren, um Störungen rechtzeitig zu orten und die notwendige Reparatur durchzuführen. Techniken wie Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Verschrauben und Schweißen beherrschen sie. Sie beraten Kunden und weisen sie in die Arbeit an den Produktionsmaschinen ein. Konstruktionsmechaniker/ in Sie fertigen Metallbaukonstruktionen wie Förderanlagen (Aufzüge und Kräne), Brücken, Bohrinseln, Fahrzeugaufbauten, Hallen, Schiffe usw. Technisches Zeichnen gehört genauso zur täglichen Arbeit wie das Steuern von CNC Maschinen. Kundenbetreuung in Fragen von Sicherheitsvorschriften wie Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben fallen in ihr Ressort. <?page no="151"?> 151 Metallberufe in der Industrie 151 Werkzeugmechaniker/ in Sie fertigen Stanzwerkzeuge, Biegevorrichtungen, Gießerei- und Spritzgussformen für die industrielle Serienproduktion. Chirurgische Instrumente, Kunststoff- und Metallteilen entstehen nach technischen Zeichnungen. Sie kennen Bohr-, Dreh-, Feil- und Schleiftechnik. Mit Mess- und Prüfgeräten kontrollieren sie die entstehenden Werkstücke bis auf wenige tausendstel Millimeter. Sie warten und reparieren Formen, Werkzeuge und Instrumente. Zerspanungsmechaniker/ in Wie der Namen schon sagt, beherrscht er spanende Verfahren und fertigt so metallene Präzisionsbauteile für technische Produkte. Es entstehen Zahnräder, Gewinde, Getriebe, Motoren- und Turbinenteile. Auch sie arbeiten an CNC Maschinen, die sie selbst einstellen. Sie entwickeln Programme und nehmen Korrekturen vor. Maße und Oberflächenqualität der gefertigten Werkstücke müssen den Vorgaben entsprechend exakt stimmen. Mechanische Bauteile werden von ihnen kontrolliert und ersetzt sofern nötig. Im Maschinen-, Stahl-, Leichtmetallbau, im Fahrzeugbau und in Gießereien finden sich Aufgaben für einen gelernten Zerspanungsmechaniker. Die Ausbildungsvergütung und die Anfangslöhne kann man der folgenden Übersicht entnehmen, in €: Etwas nach unten abweichend sind die Vergütungen im Handwerk, das etwa 5 % der Auszubildenden stellt. IG Metall BW Ausbildungsvergütung in € im Anfangslohn Ausbildungsberuf 1.Jahr 2.Jahr 3.Jahr 4.Jahr für alle AZUBIS 1.037 1.102 1.190 1.284 Anlagenmechaniker 2.860 <?page no="152"?> 152 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 152 IG Metall BW Ausbildungsvergütung in € im Anfangslohn Ausbildungsberuf 1.Jahr 2.Jahr 3.Jahr 4.Jahr Industriemechaniker 2.950 Werkzeugmechaniker 3.050 Zerspanungsmechaniker 3.120 Alle Berufe im Metallbereich haben beste Zukunftschancen. Heute stellt man einen neuerlichen Facharbeitermangel fest. Die Umstellung in der Autobranche auf Elektrofahrzeuge wird hier auch einen Umbruch in der Beschäftigung auslösen. Fachkräfte, die sich rechtzeitig an die Anforderungen der Digitalisierung angepasst haben, sind hier wieder gut im Rennen. Auch für alle Hochschulinteressierten (Uni oder HS) ist eine Metallausbildung erwägenswert. Sie fördert die praktische Umsetzung der im Studium zu erlernenden Theorie. Nach erfolgreichem Examen fördert die praktische Ausbildung den beruflichen Einstieg und eine angestrebte Karriere. Pädagoge, Pädagogin Die Lehrer in Deutschland gehören einer Berufsgruppe an, die sich nach dem 2. Weltkrieg von einer Gruppe mit hohem Prestige und geringem Einkommen zu einer Gruppe mit sinkender Anerkennung und akzeptablen Einkommen entwickelt hat. Der Lehrerberuf ist heute immer noch eine typische Beamtenposition. Nur 20 % der tätigen Pädagogen sind in Privatschulen bzw. Bundesländern beschäftigt, die ausschließlich das Angestelltenverhältnis anbieten. Sie werden jedoch meist auch in Anlehnung an die Besoldungsordnung/ Entgeltgruppe der Länder bezahlt, dies bedeutet jedoch ein niedrigeres Nettogehalt (siehe Beamte/ in). Die Gehaltserwartungen der meisten Lehrer sind <?page no="153"?> 153 Pädagoge, Pädagogin 153 klar und berechenbar. Die Differenzierung erfolgt mehr nach dem Dienstalter als nach der wirklichen Leistung, die freilich nur bedingt quantifizierbar wäre. Eine beispielhafte Übersicht über die Besoldung der Lehrer in verschiedenen Positionen zeigt die Tabelle in diesem Kapitel. Dazu kommen bei bestimmten Dienststellen noch Zulagen und natürlich die übrigen Vorteile, falls eine Verbeamtung vorliegt (siehe Beamte/ in). In den USA und in England liegen die Lehrergehälter meist unter denen eines Facharbeiters. Auch ein Lehrer in den anderen EU-Ländern kann sich bei seinem Eintritt in den Schuldienst ausrechnen, dass er - unter der Voraussetzung der Stabilität des Gehaltssystems - nur einen Bruchteil des deutschen Pädagogen verdienen wird. Auch wird dort der Anstellungsvertrag immer wieder neu überprüft und dann über eine Weiterbeschäftigung entschieden. In Deutschland sind Pädagogen sozial hoch abgesichert, als Beamte sowieso und im Angestelltenverhältnis ähnlich. Etwas mehr, als es die Tabelle zeigt, kann man nur in einigen Fällen durch Nachhilfeunterricht verdienen. Es gibt jedoch auch einige Vorteile, die sich nicht im Monetären ausdrücken lässt (z. B. freie Nachmittage, lange unterrichtsfreie Zeiten usw.). Nach dem Einbruch der Lehrerbeschäftigung in den 70er Jahren ist man heute bundesweit wieder auf der Suche nach Pädagogen. So hat sich das Zünglein an der Waage wieder einmal in allen Bundesländern für die meisten Fächer gedreht. Lehrer sind gesucht, nachdem sie lange Zeit auf dem nicht pädagogischen Arbeitsmarkt aktiv werden mussten, um eine Arbeitsstelle zu bekommen. Einordnung von Pädagogen in die Besoldungs-/ Entgeltgruppen <?page no="154"?> 154 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 154 Art der Position Besoldungs-/ Engelt-Gruppe: Siehe Kapitel VIII Anhang BG: EG: Fachlehrer in einer berufsbildenden Schule A 9 9 Fachoberlehrer an einer berufsbildenden Schule A 10 10 Fachlehrer an einer allgemeinbildenden Schule A 10 10 Lehrer an einer höheren Fachschule für Sozialarbeit A 11 11 Grund- und Hauptschullehrer A 12 12 Studienrat A 13 13 Hauptschulkonrektor (mehr als 12 Klassen) A 13 13 Realschulrektor (180 - 360 Schüler) A 14 14 Oberstudienrat A 14 14 Schulrat A 14 14 Hauptschulrektor (O-stufe mit mehr als 300 Schülern) A 15 15 Oberschulrat A 15 15 Studiendirektor (stellvertr. Leiter eines Gymnasiums) A 15 15 Oberstudiendirektor (Leiter eines Gymnasiums) A 16 15Ü Sicherlich wird man auch in Zukunft bei rückläufiger demographischer Entwicklung einen Bedarf an Pädagogen haben. Es will aber wohl überlegt sein, inwieweit man Eignung und Neigung auch realisieren kann. Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte Wie die neue Bezeichnung (früher Apothekenhelfer/ in) jetzt deutlicher macht, ist dieser anerkannte Ausbildungsberuf kaufmännisch unterstützend tätig. Die pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten sind für den Bestand verantwortlich und dürfen frei verkäufliche Pharmaprodukte dem Kunden anbieten. Während der dreijährigen Ausbildung in der Apotheke verdient <?page no="155"?> 155 Physiker, Physikerin 155 eine Auszubildende 687 € (im 1. Jahr), 738 € (im 2. Jahr) und 789 € (im 3. Jahr). Das sich anschließende Anfangsgehalt einer gelernten Fachkraft beläuft sich auf 1.825 €. Eine rasche gehaltliche Weiterentwicklung ist über eine Fachschulausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin möglich. Hier liegt das Anfangsgehalt nach dem Anerkennungspraktikum (810 €) im 1. Berufsjahr bei 2.380 €. Im öffentlichen Dienst liegt das Gehalt im 1. Jahr bei 2.778 €. Physiker, Physikerin Der Diplomphysiker hat einige Gemeinsamkeiten mit dem Chemiker. Er ist Naturwissenschaftler, muss ein ähnlich langes Studium absolvieren und hat ebenso wie der Chemiker einen starken Drang zur Promotion. Auch er arbeitet häufig in Großbetrieben, hat jedoch weit weniger oft eine Führungsposition inne. Eine theoretisch orientierte Ausbildung führt dazu, dass er meist in der Forschung und Entwicklung verbleibt. Das ist natürlich nicht negativ zu beurteilen, nur wird in der Führungsverantwortung mehr verdient als im Forschungslabor. Schon als Anfänger verdient er einige Euro weniger als ein Chemiker und steigt im Gehalt auch wesentlich langsamer als dieser auf. Sein Anfangsgehalt wird derzeit mit 4.300 € angegeben. Durchschnittlich kommt er im Schnitt „nur“ auf 78.000 € Jahreseinkommen und damit auf einige tausend Euro weniger als der Chemiker. An öffentlich wissenschaftlichen Instituten und an Hochschulen ist das Einkommen geringer als in der Wirtschaft; aber oftmals wird durch die damit verbundene Verbeamtung eine interessante Nettolohnvariante geboten, die den Bruttonachteil etwas abschwächt. Der Arbeitsmarkt für Physiker ist derzeit eher ausgeglichen. Der Bedarf an zusätzlichen Physikern bis zum Jahr 2030 wird unterstellt. Die Gefahr einer partiellen Arbeitslosigkeit ist in Zukunft eher rückläufig, zumal die Spezialisierungsvielfalt im <?page no="156"?> 156 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 156 Studium dies noch verringert. Auch in Zukunft wird der Physiker im Konkurrenzkampf mit Chemikern, Diplom-Ingenieuren, Mathematikern, Informatikern und Betriebswirten um attraktive Führungsfunktionen stehen. Die Gehälter werden in Zukunft zwar nicht stagnieren, aber doch geringer steigen als in vergleichbaren Berufsgruppen. Auch hier gilt: eine Verbindung des Physikstudiums mit IT-Kenntnissen schafft eine gute Start- und Entwicklungsbasis im Berufsleben. Polizeibeamte In den letzten Jahren ist der Polizeidienst wieder attraktiver geworden, obwohl er nach wie vor kein Karriereberuf ist. Nur 25 % aller Polizeibeamten haben den Dienstgrad „Kommissar“ oder sind gar noch höher eingestuft. Nur fünf von 1.000 Polizisten gehören dem höheren Dienst an (Polizeirat A 13 und höher). Die schwachen Aufstiegschancen und die damit verbundene magere Besoldung sollen durch eine Zulage für die Dienste ausgeglichen werden. Deshalb erhalten seit den 90er Jahren sämtliche Polizeibeamte eine Zulage. Sie bewegt sich derzeit zwischen 125 und 350 € monatlich zusätzlich zur Besoldung. Die Tabelle zeigt die Besoldung der Polizeibeamten in Baden- Württemberg. Amtsbezeichnung Grundgehalt in € + Zuschläge 1. Polizeihauptwachtmeister, A 6/ 3 23 Jahre, ledig 2.494 + Zulage 2. Polizeimeister, A 7/ 5 26 Jahre, verheiratet 2.920 * Z 3. Polizeiobermeister, A 8/ 5 30 Jahre, verheiratet, 2 Kinder 3.062 + Z 4. Polizeikommissar, A 9/ 4 34 Jahre, verheiratet, 2 Kinder 3.162 * Z <?page no="157"?> 157 Programmierer, Programmiererin 157 Amtsbezeichnung Grundgehalt in € + Zuschläge 5. Polizeihauptkommissar, A 12/ 50 Jahre, verheiratet, 2 Kinder 4.958 +Z -Endstufe 6. Polizeirat, A 13 / 5 30 Jahre, verheiratet 5.062 + Z 7. Leitender Kriminaldirektor, A 16 55 Jahre, verheiratet, 2 Kinder 7.526 + Z-Endstufe 8. Inspekteur der Polizei B 4, verheiratet, 2 Kinder 8.794 + Zulage / Festgehalt Bei der Besoldung A werden dann noch der Familienzuschlag und die Nacht- und Erschwerniszuschläge aufaddiert sowie die Gehaltsstufen berücksichtigt. Bei der B Besoldung gibt es keine Gehaltsstufen, sondern nur Zuschläge wie oben. ▶ Beamte Programmierer, Programmiererin Die bekannteste Bezeichnung im IT Bereich war in der Vergangenheit der Programmierer. Seit geraumer Zeit wurde diese Bezeichnung abgelöst durch eine Vielzahl von teils englischen Bezeichnungen aus der Fachsprache der Informatiker. So findet man auch in Stellenanzeigen die Programmierung, wenn überhaupt noch, nur als Nebenbereich. Natürlich ist die Tätigkeit als solche nicht verschwunden. Sie ist mehr in anderen Aufgaben des IT Bereiches aufgegangen bzw. wird dort mit erledigt (siehe auch DV Fachleute). Berufliche Ausbildungen wie Assistenten für Informatik, mathematisch-technische Software-Entwickler oder Fachinformatiker der unterschiedlichsten Fachrichtungen schließen das Programmieren in ihre Ausbildung jeweils mit ein. Der berufliche Inhalt stellt sich nach erfolgreichem Abschluss dann je nach Interessenlage ein. Die größere Gruppe der Beschäftigten in diesem Bereich stellen die akademisch gebildeten <?page no="158"?> 158 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 158 Absolventen. Sicherlich wird auch ihre Aufgabe sich nicht auf das Programmieren beschränken, aber Probleme, die aufgrund von Fehlern in der Programmierung in Hardware und Software auftauchen, werden hier gleich neben anderen wichtigen Berufsinhalten mit gelöst. So kann man heute feststellen, dass alle Berufe, die Informatikanteile in der Ausbildung aufweisen oder die in Nebenfächern hinzu gewählt wurden, in gewissem Umfang den reinen Programmierer ablösen. Somit sucht der interessierte Leser die Einkommensmöglichkeiten unter den neuen Berufsabschlüssen, die in der IT-Branche oder über FS, HS, Universitäten oder Akademien abgeschlossen werden können. Psychologe, Psychologin Der Beruf des Psychologen entwickelt sich zu einer der vielseitigsten und interessantesten Tätigkeiten. Im öffentlichen Dienst ist der Psychologe z. B. als Profiler/ im Polizeidienst oder als Eignungsdiagnostiker der Arbeitsagenturen gefragt und bekommt auch immer mehr Bedeutung als Erziehungs- und Eheberater. In der Wirtschaft ist das Haupteinsatzgebiet gegenwärtig die Personalabteilung (Personalauswahl und -weiterentwicklung, Sozialwesen) und der Marketingbereich (Werbepsychologie, Verkäufertraining). Die Zahl der Psychologen, die in der Medizin (Psychotherapie) gebraucht wird, ist hingegen eher stagnierend. Fast alle diese Tätigkeiten können auch freiberuflich als Personalberater und auch als Angestellter des Unternehmens ausgeführt werden. Hier verdienen die Berater zwischen 500 und 1.500 € pro Tag. Angestellte werden je nach der Gehaltsstruktur des Unternehmens bezahlt, ca. 3.680 € bis 6.200 € sind hier üblich. Der freiberufliche Psychotherapeut bekommt von den Kassen in besonders schwierigen Fällen bis zu 50.000 € pro Fall - normal werden für einzelne Sitzungen zwischen 65 und 190 € bezahlt. Auch in der Forensik ist er ein wichtiger Ansprechpartner. <?page no="159"?> 159 Public-Relations-Spezialisten 159 Die Bezahlung erfolgt im öffentlichen Dienst meist nach der Einstiegsvergütungsgruppe des höheren Dienstes bei Bund und Länder (A 13 bzw. EG 13 St. 3 - siehe VIII Anhang). Ein Aufstieg in die nächsthöhere Gruppe ist normal, das Endgehalt wird also ohne große Karriere bei A 14 5.983 € und bei EG 14 St.6 6.119 € betragen können. Die Anfangsgehälter in der Wirtschaft betragen zurzeit 3.680 €. Ohne Führungsfunktionen ist ein Aufstieg bis ca. 5.370 € möglich. In der Zukunft wird die Nachfrage nach Psychologen noch steigen. Wenn es dem Psychologen gelingt, sich noch fester in die Unternehmensführung - und speziell Personalpolitik - der Unternehmen zu integrieren, werden seine Einkommenschancen in der Zukunft dort weiter ansteigen. Auch die wirtschaftlichen Rezessionen durchläuft der betrieblich orientierte Psychologe meist unproblematisch. Wie in der Vergangenheit mühen sich viele Psychologen, in den klinischen Bereich zu kommen. Durch die hohe Nachfrage ist die Chance, einen Arbeitsplatz in einer psychiatrischen Einrichtung zu ergattern, relativ schwierig. Die Analytiker, die im Bereich Testpsychologie ihren Schwerpunkt setzen, finden einen durchaus nachfrageorientierten Arbeitsmarkt vor. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Studienschwerpunkte in den am Arbeitsmarkt nachgefragten Bereichen abgedeckt wurden. Hier kann man neben Testpsychologie, Arbeitspsychologie, Betriebs- und Organisationspsychologie auch ausgeprägte IT-Kenntnissen benennen. Public-Relations-Spezialisten Der PR-Mann oder die PR-Frau vertritt das Unternehmen, den Verband, die Gewerkschaft oder andere Institutionen in der Öffentlichkeit oder - besser ausgedrückt - er sorgt dafür, dass sein Unternehmen im besten Licht dasteht und ein gutes Image bekommt oder behält, was sicher noch wichtiger ist. <?page no="160"?> 160 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 160 PR-Spezialisten kommen zu einem Teil aus dem journalistischen, dem publizistischen, dem kommunikationswissenschaftlichen Bereich und zum anderen aus dem psychologischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Bereich. Ca. 50 % von ihnen sind in PR-Agenturen angestellt. Die Anfangsgehälter für Kontakter liegen zurzeit bei 3.920 €, im Durchschnitt bei nur 4.530 €. Nur Spitzenleute verdienen mehr. Gut beschäftigte freiberufliche PR-Berater kommen auf ein Tageshonorar von bis zu 1.300- 2.500 €. In großen Industriefirmen verdient der PR-Assistent nach einer betrieblichen Ausbildung als Kaufmann/ frau für Marketingkommunikation um die 3.020 €. Der PR-Chef hat im Durchschnitt 6.850 € und mehr pro Monat nach einem abgeschlossenen Studium an einer HS oder Universität. ▶ Kaufmann/ frau für Dialogmarketing oder Marketingkommunikation Rechtsanwaltsfachangestellte/ r Eine dreijährige Ausbildung beim Notar und/ oder Rechtsanwalt schließt alle Büro- und Verwaltungstätigkeiten ein, die in solchen Kanzleien anfallen können. Sie erledigen den gesamten Schriftverkehr, setzten Schriftstücke nach stichwortartigen Angaben auf, Schreiben nach Diktat, führen Akten und Register sowie Terminübersichten. Mit Mandanten klären sie Termine ab und empfangen sie zu den vereinbarten Besprechungsterminen. Sie erstellten die Rechnungen mithilfe moderner Informations- und Kommunikationssysteme. Sie verdienen im 1. Jahr der Ausbildung 850 €, im 2. Jahr 950 € und im 3. Jahr 1.050 €. Diese Ausbildungsvergütung gilt in kleinen bis mittleren Städten. In Großstädten beginnt die Ausbildungsvergütung bei 990 € und steigt dann auf 1.200 €. Hier <?page no="161"?> 161 Reiseleiter/ in 161 existiert kein von allen anerkannter Tarifvertrag. Das Anfangsgehalt liegt bei ca. 2.340 €, in Großstädten bei ca. 2.770 €. Reiseleiter/ in Das ist noch einer der wenigen Berufe, der Abenteuer und Freiheit verspricht - aber meist nicht hält. Die Ausbildung, rechnet man die zwei Fremdsprachen, die häufig gefordert werden, nicht mit, ist mit ca. drei Wochen fast die kürzeste aller Berufe. Vorab wird jedoch häufig ein Studium (Kunstgeschichte, Archäologie, Geographie, Fremdsprachen, Betriebswirtschaftslehre usw.) erwartet sowie eine längere Auslandsstudienzeit, Auslandsaufenthalte oder eine Ausbildung als Kaufmann/ frau für Tourismus/ Freizeit. Die Aufgaben sind oft sehr kompliziert und liegen im zwischenmenschlichen Bereich. Der Dienst unter südlicher Sonne ist anstrengend, und zumindest die Grundgehälter sind mit 2.500 € bis 3.000 € trotz freier Kost und Logis auch nicht gerade verlockend, das heißt, wenn die „Kommission“ nicht wäre. Die bundesdeutschen Reiseleiter im Ausland leben zum großen Teil von „Prozenten“. Für jede gebuchte Ausflugsfahrt erhalten sie 5 % des Preises. Provisionen zahlen auch gern Restaurant- und Barbesitzer, Andenkenhändler und andere örtliche Produzenten von Reiseandenken aller Art. Die großen Touristikunternehmen verbieten ihren Reiseleitern zwar solche Geschäfte, clevere Betreuer sollen aber immer noch bis zu 3.000 € „nebenbei“ und steuerfrei an „hilfsbedürftigen“ Touristen verdienen. Viel sinnvoller für alle Beteiligten ist da ein Entlohnungssystem, das die Kunden mitbestimmen. Diese geben nach der Reise jedem Reiseleiter Zensuren. Bei zufriedenen Kunden bekommt der Reiseleiter/ in pro Tag zwischen 70 und 110 €. Das sind ohne die Tagesspesen zwischen 2.100 und 3.500 € pro Monat noch zu versteuerndes Einkommen. <?page no="162"?> 162 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 162 Kaufmann/ frau für Tourismus/ Freizeit Reisen verkaufen sich seit vielen Jahren sehr gut; die Leute, die diese Reisen verkaufen, verkaufen sich seit Jahren eher schlecht. Eine hohe Nachfrage - besonders des weiblichen Nachwuchses - nach freien Stellen ermöglicht es, ausgelernte Kräfte, die Realschulabschluss und zum großen Teil Abitur haben, mit 2.165 € zu entlohnen. Erst einige Jahre später erreichen sie dann ca. 2.500 € (in großen Reisebüros bis 2.812 €). Aber selbst mancher Filialleiter muss sich noch mit 3.250 € zufriedengeben, etwas mehr verdienen mittlere Führungskräfte in den großen Touristikunternehmen. Auch das Ausbildungsgehalt beginnt eher bescheiden mit 757 € im 1. Jahr und endet im 3. Jahr mit 1.012 €. Immer mehr Reisen werden über das Internet direkt verkauft, so dass es immer mehr Bewerber für den durchaus interessanten Beruf geben wird, als Ausbildungsstellen vorhanden sein werden. ▶ Siehe Kaufleute Restaurantfachmann, Restaurantfachfrau Restaurantfachmann ist zwar ein Ausbildungsberuf, aber der Nachwuchs fehlt meist. Die Ausbildungsvergütung liegt im 1. Jahr bei 770 € und im 3. Jahr bei 1.000 €. Nach der Ausbildung wandern die Fachkräfte oft in andere Berufe ab, da die Arbeitszeiten für viele nicht sehr attraktiv sind. Nehmen Sie die Arbeit im Restaurant auf, verdienen die Neulinge wie ihre Kollegen im Hotel am Anfang 2.424 €. Oberkellner beginnen mit 2.600 bis 3.100 €, in guten Restaurants kann auch noch mehr erreicht erreichen. Dazu kommen in jedem Fall Trinkgelder, die seit dem 1.1.2002 steuerfrei gestellt sind. Gaststättenleiter beginnen mit 4.200 € plus Erfolgsprämien. Restaurantmanager können je nach Umsatz sogar über 5.000 € verdienen. <?page no="163"?> 163 Schauwerbegestalter, Schauwerbegestalterin (Dekorateur) 163 Stewards auf Frachtschiffen verdienen Auslandszulagen zwischen 2.550 und 2.900 €. In einer Gesellschaft, die immer mehr zur Freizeit- und Dienstleistungsgesellschaft wird, haben Restaurantfachleute auch in der Zukunft gute Arbeitsmarktchancen und werden sicherlich mit der allgemeinen Einkommensentwicklung Schritt halten. Für Weltenbummler ist dieser Beruf auch geeignet. Wechselchancen zum Flugbegleiter sind durchaus vorhanden. Schauwerbegestalter, Schauwerbegestalterin (Dekorateur) Zu finden unter: Gestalter/ in für visuelles Marketing Sekretärin Die Gehälter sind seit Jahren geprägt von einer großen Knappheit an qualifizierten Mitarbeiterinnen, und so wundert es nicht, dass die Einkommen zum Teil einen relativ hohen Stand erreicht haben. Das zeigt sich in der Differenz zwischen Tarifgehältern und Realeinkommen in den Großstädten, aber auch im Vergleich zu anderen von Frauen häufig wahrgenommenen Berufen wie (Verkäuferin, Kindergärtnerin u. a.) mit ähnlich langer Ausbildung. Typisch ist, dass die Einkommen recht stark nach dem Arbeitsort schwanken. In Großstädten (besonders Köln, Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, München) wird bis zu 50 % mehr gezahlt als im Durchschnitt. Die Hauptursache dafür besteht nicht - wie oft angenommen - in den hohen Lebenshaltungskosten, sondern in der höheren Nachfrage. Ungeachtet des hohen Bedarfs gibt es jedoch auch eine recht große Differenzierung der Gehälter nach der Vorbildung und der individuellen Leistung. Die formale Qualifikation (mittlere Reife, Wirtschaftsschule, Kauffrau für Büromanagement, Sekre- <?page no="164"?> 164 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 164 tärinnen Schule) tritt aber immer hinter der wirklichen Leistung zurück. Die Anfangsgehälter für Sekretärinnen liegen in den oben erwähnten Großräumen zurzeit bei 3.000-3.450 €. Will man das Gesamtjahresgehalt der Sekretärinnen errechnen, muss man die Monatsgrundgehälter häufig mit 14,25 multiplizieren: denn die Monatsgehälter werden im Allgemeinen 13,75-mal gezahlt. Dazu kommen noch Zusatzleistungen (Prämien u. Ä.) in Höhe eines halben Monatsgehaltes. Zunehmend erhalten Sekretärinnen auch nicht zu verachtende Zusagen auf Altersversorgung im Industrieunternehmen. Durchschnittliche Monatsgrundgehälter in € Position Alter 21 J. 26 - 30 J. über 30 J. Sekretärin 1.800 bis 2.590 2.990 3.100 Fremdsprachensekretärin - 2.750 3.100 Chefsekretärin - 2.990 3.800 Leiterin Schreibbüro/ Vorstand - 4.500 Es gibt kaum Anzeichen dafür, dass der Bedarf an all den vorgenannten Berufen und Positionen in den nächsten Jahren geringer wird; trotz Computern, Diktier- und Kopiergeräten und Versuchen, die menschliche Sprache direkt auf das Papier zu übertragen. Der Fehlbedarf an guten Sekretärinnen und artverwandten Berufen wird noch lange nicht gedeckt sein. Ein hoher Anspruch durch die Digitalisierung wertet die Arbeit der Sekretärin in einem ausgeprägten Maße auf. So werden die Gehälter der Mitarbeiterinnen, die diese Aufgabe zur vollen Zufriedenheit erfüllen werden, auch mit der Entwicklung der Gesamteinkommen Schritt halten. Überdurchschnittliche Steigerungen sind nach einer grundsätzlichen Neuorientierung der Ausbildungsinhalte <?page no="165"?> 165 Sozialpädagoge, Sozialpädagogin / Sozialarbeiter, Sozialarbeiterin 165 und der sich dann anschließenden anspruchsvollen Arbeitsinhalte durchaus zu erwarten. Sozialpädagoge, Sozialpädagogin / Sozialarbeiter, Sozialarbeiterin Wer im sozialpädagogischen Bereich den Bachelor erwerben will, muss Fachhochschulreife oder Abitur haben und danach eine Hochschule oder Berufsakademie für Sozialwesen absolvieren. Wichtiger als diese formalen Voraussetzungen ist der Wille zum Engagement und die Fähigkeit, sich auch von Misserfolgen nicht „unterkriegen“ zu lassen. Die Anfangsgehälter liegen zurzeit für eine/ n Diplom Sozialpädagogen/ in in der Eingruppierung - EG 9a Stufe 3 bei 3.133 €. Die weiteren Verdienstmöglichkeiten hängen von den konkreten Arbeitsinhalten ab. So werden Bewährungshelfer zum Beispiel in Gemeinden mit EG 10 Stufe 3 mit 3.775 € bezahlt. Dem entspricht bei Beamten die Besoldungsgruppe A 10, und damit ein Einkommen von ca. 3.283 € (BG 3 St. ). Bezirksjugendpfleger erhalten ein Vergütung bis zur Höhe von A 11, das heißt brutto 4.108 € in der St. 5. Ältere Abteilungsleiter der Beratungsstellen größerer Städte können A 12 St. 8 ca. 4.958 € verdienen. Ähnlich werden Leiter von Heimen bezahlt. Diese erhalten meist eine geringere Bezahlung als gleichaltrige Lehrer in Hauptbzw. Realschulen A 12 - A 13. Steuerfachangestellte/ r Steuerfachangestellte finden wir nicht nur in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien, sondern auch in Rechnungs- und Finanzabteilungen von Industrieunternehmen oder in Steuerabteilungen der Banken und Versicherungen. Während der <?page no="166"?> 166 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 166 3-jährigen Ausbildung verdienen die Azubis 650 € im 1. Jahr, 750 € im 2. Jahr und 850 € im 3. Jahr. Nach bestandener Abschlussprüfung beginnen die Steuerfachangestellten mit ca. 2.359 €. Durch Berufserfahrung und Weiterbildung zum Steuerfachwirt lässt sich das Gehalt schnell merklich anheben. Nach 10-jähriger Tätigkeit kann die/ der Steuerfachangestellte bei den Finanzministerien der Länder die Anerkennungsprüfung zum Steuerberater ablegen. Die bestandene schwierige Prüfung wird mit einem Einstiegseinkommen von 4.800 € im Monat und mehr in der freien Wirtschaft entlohnt. Das Wirtschaftsprüferexamen und die Selbständigkeit wären dann der nächste Schritt. Konkurrenz erhält der/ die Steuerfachangestellte durch: ▶ Universitätsabsolventen - Ökonomen und Juristen ▶ Hochschulabgänger Schwerpunkt BWL / Steuern ▶ Absolventen der Berufsakademien im Steuerfach. Insgesamt ist jedoch die berufliche Situation im Steuerberatungssektor für Kontaktfreudige (Akquisition von Kunden), Wort- und Schriftgewandte und für gute Analytiker komplizierter Sachverhalte eine interessante und entwicklungsfähige berufliche Perspektive. Zu einem späteren Zeitpunkt ist es dann auch möglich, die Wirtschaftsberaterprüfung abzulegen. Hier hat man dann die Möglichkeiten, lukrative Personen- und Kapitalgesellschaften als Kunden zu gewinnen und steuerlich zu beraten. Verdienste hierbei liegen bei weit über 75.000 € pro Jahr. Techniker, Technikerin Der Techniker liegt nach Ansehen, Ausbildungslänge, aber auch im Einkommen, zwischen dem Facharbeiter/ Meister und Diplom-Ingenieur jetzt Bachelor of Engineering (HS). Seine Weiterbildung baut auf seiner Berufsausbildung auf und richtet sich <?page no="167"?> 167 Theologe / Theologin 167 nach seiner späteren Tätigkeit. Die bekanntesten und häufigsten Einsatzmöglichkeiten sind als Bautechniker, als Elektrotechniker und als Maschinenbautechniker. Das Durchschnittseinkommen eines Technikers liegt zurzeit bei etwa 4.300 € Anfangsgehalt. Spezialisten auf bestimmten Gebieten und Techniker auf Montage - besonders im Ausland - können mit weitaus höherem Einkommen rechnen. Im Baugewerbe, in der Elektrotechnik und in der Metallindustrie sind die Durchschnittseinkommen meist 10-20 % höher als in der Textil- und der Gartenbautechnik. ▶ Ingenieur - Bachelor of engineering - B. Eng. ▶ siehe auch unter Zeichner (technische) Theologe / Theologin Die Einkommen der Theologen richten sich zum großen Teil nach den Bezügen im öffentlichen Dienst. Pfarrer (katholische wie auch evangelische) erhalten ein Anfangsgehalt nach A 13 - das sind 4.278 €, das heißt das gleiche wie ein junger Regierungsrat im Bundes- oder Landesdienst. Nach sechs Jahren verdienen sie dann bis zu 4.916 € und ein/ e Dekan/ in in der ev. Kirche kann 5.983 € in der St. 8 und mehr erhalten. Wirklich verschwiegen ist die Kirche, wenn es um die Bezüge ihrer obersten Hirten geht. Die Zukunft der Einkommen der Geistlichkeit wird wie in der Gegenwart von der Entwicklung der Beamteneinkommen abhängen. Eine Abhängigkeit vom Kirchensteueraufkommen ist zurzeit noch nicht spruchreif. Tischler/ in (Schreiner/ in) Tischler sind als Möbelbauer, Restauratoren, aber auch auf Baustellen zu finden. Sie montieren Büro-, Küchen- und Ladeneinrichtungen. Außerdem sind Tischler mit Reparaturen, Instand- <?page no="168"?> 168 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 168 haltungs- und Restaurierungsarbeiten betraut. Ihre Ausbildung dauert drei Jahre. Im 1. Ausbildungsjahr verdienen sie 490 €, im 2. Jahr 530 € und im 3. Jahr 625 €. Die Anfangsgehälter liegen bei 2.791 €. Je nach Bundesland liegen die Ausbildungsvergütungen auch bis zu 30 % höher: 640-827 €. Im Berufsleben setzt der Tischler vorwiegend spezielle Holzbearbeitungsmaschinen ein, z. B. Sägen, Bohr-, Fräs-, Hobel- und Schleifmaschinen. Dies ist nicht immer ganz ungefährlich. Übersetzer, Übersetzerin Die Ausbildung ist ähnlich wie die des Dolmetschers, speziell, wenn es sich um Diplom Übersetzer der Universität handelt. In der Praxis sind die Einkommensunterschiede zu nicht akademisch ausgebildeten Angestellten häufig ziemlich gering. Für Gehaltsverhandlungen gehen Sie nach Fachschulabschluss mit 2450 €, mit Bachelor mit 3.135 € und mit Master mit 3.462 € in das Auswahlgespräch. Jedoch liegen die Anfangsgehälter bei allen Einsteigern oft wesentlich geringer. Die Steigerungsmöglichkeiten sind dann je nach Arbeitsinhalt gegeben. Das bedeutet, dass ein Übersetzer von technischen Texten mehr verdient als ein kaufmännisch Beschäftigter. Ein anspruchsvoller literarischer Text ermöglich dem/ der Übersetzer/ in wiederum ein höheres Entgelt. Im öffentlichen Dienst wird beim Einstieg zwischen Eingruppierung EG: 6 FS, EG 9 HS und EG 11 Uni bezahlt, so dass der/ die 30-jährige Diplom Übersetzer/ in der Uni auf 3.311 € kommen wird. Es bestehen insgesamt gute Möglichkeiten zur Nebentätigkeit. Auftragsübersetzungen werden nach Zeilen bzw. Seiten berechnet, Buchübersetzungen „gängiger“ Sprachen (z. B. Englisch, Französisch, Spanisch) bringen zurzeit ca. 31 € pro Normseite, je nach Schwierigkeitsgrad auch etwas mehr. <?page no="169"?> 169 Unternehmensberater/ in 169 Der Bedarf an Übersetzern ist durch die zunehmende Globalisierung vorhanden. Jedoch werden Kombinationen von ökonomischer und sprachlicher Ausbildung der reinen Sprachenausbildung vorgezogen. Bei internationalen Organisationen liegen die besten Verdienstchancen. Die Gehälter von Übersetzern bei der Europäischen Union liegen zurzeit bei 60.000 € pro Jahr (Beschäftigte bei der EU zahlen keine Steuern) plus zeitlich begrenzt gezahlten Tagesgeldern. Die Jobs dort sind natürlich sehr begehrt und die Bewerberzahl übersteigt die Einzustellenden um ein Vielfaches. Gleichzeitig können aber immer mehr Unternehmen auf einen Übersetzer verzichten, da nur mehr vielsprachige Mitarbeiter eingestellt werden, so dass man eher von bescheidenen Berufschancen der reinen Übersetzer sprechen kann. Der Übersetzungscomputer wird in Zukunft durch die hier verstärkt einsetzende DIGITALISIERUNG - zumindest bei der Fachübersetzung - zu einer Reduzierung in der Beschäftigung führen. Aber auch hier werden die „Digitalisierer“ ihren Arbeitsplatz stabilisieren. ▶ Dolmetscher, Dolmetscherin Unternehmensberater/ in Eine elitäre kleine Gruppe von Universitätsabsolventen - mit summa cum laude - beherrschen hier die Wirtschaft und den öffentlichen Dienst. Die großen Unternehmensberatungsgesellschaften werden zumeist dann gerufen, wenn das Unternehmen in die roten Zahlen gerät oder im öffentlichen Dienst die Kosten einer Behörde ins Unendliche zu wachsen drohen. Eigentlich wäre jetzt der Vorstand, der Geschäftsführer oder der oberste Chef einer Behörde gefragt. Er oder sie müssten normalerweise die Entscheidungen herbeiführen, die der Unternehmensberater nach Abschluss seiner Analyse dem Betrieb oder der Behörde vorschlägt. <?page no="170"?> 170 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 170 Man sollte nicht unterstellen, dass dies nicht aus den eigenen Reihen der Verantwortlichen möglich wäre. Jedoch lassen sich unangenehme Mitteilungen leichter transportieren, wenn sie von außen (durch Unternehmensberater) vorgeschlagen wurden. Interessant hierbei ist, dass die meisten Vorschläge auf Personalabbau oder auf Verdichtung des Arbeitsvolumens hinauslaufen, was auf das Gleiche hinausläuft! Kurzfristig mag dies eine erfolgreiche Strategie sein. Mittel- und langfristig zeigt die Realität, dass es sinnvoller ist, mehr an anderen Produktivitätsfeldern als an der Beschäftigungsschraube zu drehen. Der richtige Einsatz von Kapital (Maschinen und Material) in Kombination mit dem Menschen und dessen optimal eingesetzten Fähigkeiten scheint der erfolgreichere Weg zu sein. Viele realisierten Vorschläge von unternehmensberaterischer Seite, die sich fast ausschließlich auf Personalabbau und Personalverschlankung bezogen haben, mussten mit der Zeit wieder zumindest zum Teil rückgängig gemacht werden. Nichts desto trotz wollen wir hier nicht über die Notwendigkeit solcher Entscheidungen richten, sondern die Einkommen transparent machen. Beschäftigt werden in großen Unternehmensberatungsgesellschaften fast ausschließlich Abgänger von Universitäten mit summa cum laude Abschlüssen. Möglichst promoviert und mit mehrjährigem Auslandsstudium oder -erfahrung. Sprachlich in mindestens zwei Fremdsprachen in Wort und Schrift beschlagen. Interessanterweise spielt das Studienfach keine Rolle. Gelernt haben sollte der Bewerber, logisch und analytisch zu denken sowie sprachlich gewandt und überzeugend zu sein im Vortrag dessen, was für den Kunden zur Notwendigkeit werden soll. Über ein längeres Auswahlverfahren wird die Kandidatin / der Kandidat Tests unterworfen, die seine gesamten Kompetenzbereiche (Soziales, Methoden, fachliche und personale Kompetenzen) offenlegen sollen. Einstiegsgehälter bei den großen Gesellschaften beginnen dann bei 6.000 € bis 8.000 € je nach Vorbildung, Erfahrung und Überzeugungsfähig- <?page no="171"?> 171 Veranstaltungskaufmann/ frau 171 keit. Da diese Gehälter bereits an 100.000 € pro Jahr heranreichen (Prämien steigern das ganz noch) ist leicht nachvollziehbar, dass die Entwicklung für einen Seniorberater bei 160.000 € und höher liegen wird. Viele Berater steigen nach 3-5 Jahren auch wieder aus dem 7-Tagesgeschäft aus, denn während eines Auftrages kennt die Einsatzbereitschaft keinen Ruhetag, und machen sich selbständig. Auch hier haben sie sich solche Netzwerke geschaffen, dass sie um ihr zukünftiges Einkommen nicht bangen müssen. 150.000-250.000 € sind hier durchaus realistisch. Veranstaltungskaufmann/ frau Veranstaltungen zu konzipieren, organisieren, durchzuführen und nachzubereiten obliegt dem Arbeitsfeld dieses/ dieser Kaufmannes/ frau. Die Arbeit fällt bei Messen, Kongressen, Konzerten, Ausstellungen und Sportveranstaltungen an. Dem Kunden werden Leistungsangebote basierend auf Kostenberechnungen erläutert. Ablauf- und Regiepläne sind eng mit den Wünschen des Kunden abzustimmen. In Werbeagenturen, Messegesellschaften, Kongresszentren, Hotels und Gaststättenbetrieben mit Eventprogramm, in kommunalen Marketingbereichen und in Fremdenverkehrsbüros sind typische Arbeitsplätze dieses neuen Berufes zu finden. Die hohe Zahl an Auszubildenden nach wenigen Jahren (ca. 2000 bundesweit) zeigt dies deutlich. Die Ausbildungsvergütung im 1. Jahr beläuft sich auf 770 €, im 2. Jahr auf 875 € und im 3. Jahr auf 1.010 €. Dies wird in der freien Wirtschaft bezahlt. Behördliche Auszubildende bekommen je nach Bundesland die Vergütung der im öffentlichen Dienst üblichen Bezahlung sowohl während der Ausbildung als auch danach (siehe auch unter Angestellte im öffentlichen Dienst). Die übrigen können mit einem Anfangsgehalt von 2.690 € rechnen. <?page no="172"?> 172 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 172 Verkäufer, Verkäuferin Verkauft wir durch den Verkäufer Bekleidung, Spielwaren, Unterhaltungselektronik, Wohnbedarf oder Lebensmittel. In der 2-jährigen Ausbildung zahlt das Unternehmen je nach Branche im 1. Jahr 630 € und im 2. Jahr 690 € bzw. 805 € und 885 €. Anfangsgehälter liegen bei 2.280 € und etwas höher. Zu unterscheiden sind die Fachverkäufer/ innen im Lebensmittelhandwerk, die eine 3-jährige Ausbildung absolvieren. Im 2. Ausbildungsjahr erfolgt eine Vertiefung in einem der folgenden drei Schwerpunkte: ▶ Bäckerei AV: 630 / 690 / 810 € A Gehalt: 2.279 € ▶ Konditorei AV: 805 / 885 / 1.020 € A Gehalt: 2.401 € ▶ Fleischerei AV: 500 / 640 / 770 € A Gehalt: 1.610 € Die Ausbildungsvergütungen unterscheiden sich nur wenig. Während die Fachverkäuferin bei Bäckereien oder Konditoreien nach erfolgreicher Ausbildung nur auf 2.279 € kommt, erreicht die Fachverkäuferin Fleischerei schon 2.401 € im Schnitt. Der/ die Konditor/ in hingegen bekommt zum Start in das Berufsleben nur 1.610 €. Zum späteren Zeitpunkt unter Einbeziehung in die Produktion von Torten und Pralinen kann die Fachverkäuferin mit Zusatzausbildung die Kolleginnen in den anderen Branchen überholen. Bei den Verkäufereinkommen spielt die Möbelbranche - aufgrund hoher Handelsspannen - eine bedeutende Rolle. 4.600 € und mehr wird hier bezahlt. Freilich sind es nur die großen exklusiven Häuser, die solches Salär anbieten. Auch die großen Möbelhersteller bieten Ähnliches für ihre Außendienstmitarbeiter. Noch besser gestellt sind erfolgreiche Autoverkäufer. Dabei stehen zum Teil die Vertragshändler der Mercedes-Benz Werke an der Spitze der Gehaltsskala. Ihre Verkaufsprovision und Grundgehälter addieren sich innerhalb eines umsatzreichen Jahres zu durchschnittlich 75.000 €. Da haben es ihre Kollegen vom LKW-Geschäft doch schwerer. Hier ist fast jeder einzelne <?page no="173"?> 173 Verkäufer, Verkäuferin 173 Kaufvertrag ein echter Beweis verkäuferischen Geschicks. Das Jahresgesamtgehalt liegt jedoch ähnlich bei ca. 75.000 €. Immer, wenn die Konjunktur stagniert, wirkt sich dies auch merklich in den Jahreseinkommen dieser Mitarbeiter aus. Kommen wir zurück zum „normalen“ Einzelhandel. Was verdienen Führungskräfte im Einzelhandel? Der direkte Vorgesetzte der Verkäuferin ist meist der Filialleiter im Lebensmittelladen oder der Abteilungsleiter im Kaufhaus. Filialleiter verdienen recht unterschiedlich, je nach Umsatz der Verkaufsstelle und des Unternehmens, zu dem sie gehören. Für einen modernen Supermarkt (ALDI, LIDL usw.) sind 4.500 € üblich, kleinere Kettengeschäfte zahlen aber - besonders abseits von den Großstädten - schlechter, das heißt ca. 3.100 €. Hier bekommen die weiblichen Führungskräfte häufiger eine Chance und erhalten gleichen Lohn für gleiche Leistung. Zwischen 25 % und 50 % aller Filialleiter sind Frauen. Abteilungsleiter in Warenhäusern haben ähnliche Einkommen. Bei den großen Warenhauskonzernen, kann aber ein Abteilungsleiter mit einer recht komplexen Verantwortung für Einkauf, Verkauf, Lagerhaltung und Menschenführung ca. 70.000 € pro Jahr verdienen. Die Geschäftsführer der Warenhäuser verdienen - nur im Ausnahmefall sind sie Akademiker - zwischen 60.000 und 80.000 €; auch hier liegen jedoch die Einkommen in Kleinstädten zum Teil beträchtlich darunter. Insgesamt haben es Akademiker ohne vorherige Berufsausbildung im Handel schwerer, angemessen bezahlt zu werden. Sie haben dann sehr gute Möglichkeiten, wenn sie die betriebliche Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/ frau mit einem betriebswirtschaftlichen Studium kombinieren. Mit einem sich anschließenden Trainee in der Handelszentrale gelingt es solchen Kandidaten relativ schnell, in Führungsfunktionen zu kommen. Auch die Kombination Promotion in BWL und Lehre wird im Handel noch mit 500 € zusätzlich honoriert. <?page no="174"?> 174 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 174 Insgesamt gesehen halten die Einkommen von Führungskräften oberhalb der Abteilungsleiterebene und unterhalb der des Vorstandes bzw. der Geschäftsführer dem Vergleich zur Industrie stand. Nur im Außenhandel und zum Teil im Großhandel wird mehr gezahlt. Der Abstand zwischen den Einkommen auf der Prokuristenebene und den Vorstandsbezügen ist im Handel besonders ausgeprägt. Die große Differenz entsteht durch die relativ geringe Bezahlung des mittleren Managements im Handel und den demgegenüber extrem hohen Bezügen der Vorstandsmitglieder. ▶ Einzelhandelskaufleute ▶ Kaufmann/ frau für Büromanagement ▶ Kaufmann, Kauffrau Werbung und Ausbildung - Kaufmann für Marketingkommunikation So vielfältige Berufsmöglichkeiten in der Werbung heute vorhanden sind, so breit sind auch die Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Beschränken wir uns auf einige Grundpositionen. Als klassische Ausbildung betrieblicher Art kann der Kaufmann/ frau für Marketingkommunikation (früher Werbekaufmann/ frau) angesehen werden. In der 3-jährigen Ausbildung erhält er 805 € im 1. Jahr, 885 € im 2. Jahr und im 3. Jahr 1.020 €. Sein Anfangsgehalt liegt bei ca. 3.020 €. Danach spezialisiert er/ sie sich in den unterschiedlichen Feldern. Die Texter sind schöpferische „Zentren“ jeder Werbeagentur. Sprachbegabte Germanisten oder Journalisten sind besonders gesucht, aber auch der Psychologe und der Praktiker mit guter Allgemeinbildung und Phantasie hat eine Chance. Der Mann, der von einer Werbefachschule kommt, fängt mit ca. 3.020 € ähnlich dem betrieblich Ausgebildeten an. Ein durchschnittlicher Texter in einer Werbeagentur verdient im Laufe der <?page no="175"?> 175 Werkzeugmechaniker 175 Zeit 3.500 bis 4.260 €, Stars mit dauernd guten Einfällen oder Texter, die „Topideen“ am laufenden Band produzieren, kommen auf bis zu 8.700 € und mehr. Der Kontakter muss es verstehen, die Idee der „Kreativen“ seiner Werbeagentur auch richtig an die Kundschaft zu verkaufen. Er verdient als Juniorkontakter mit durchschnittlich 3.790 € mehr als ein Texter. Häufig hat er ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert. „Normal“-Kontakter haben in Werbeagenturen ein Einkommen von ca. 4.200 €, Gruppenleiter bis zu 5.560 €, und Etatdirektoren in großen Agenturen beziehen Spitzeneinkommen von bis zu 8.000 € pro Monat. Werbepsychologen werden als Berater in Werbeagenturen und großen Wirtschaftsunternehmen hinzugezogen, um die Kaufbeeinflussung durch die Werbung zu verstärken. Sie können ohne Einnahme einer Führungsfunktion zwischen 4.200 und 5.700 € Anfangsgehalt verdienen. Die Mediaplaner brauchen Grundkenntnisse der Marktforschung und müssen einiges vom Journalismus und von Kostenrechnung verstehen. Mediagruppenleiter sind meist Volks- und Betriebswirte und verdienen je nach Größe der Agentur 4.570 bis 5.500 €. Mediadirektoren kommen meist nicht ganz an die Spitzeneinkommen von Etatdirektoren heran. ▶ Kaufmann, Kauffrau für Marketingkommunikation Werkzeugmechaniker Siehe unter: Metallberufe Wirtschaftsakademiker, Wirtschaftsakademikerin Die Palette der Studienabschlüsse für Wirtschaftsakademiker ist in letzter Zeit immer breiter geworden. <?page no="176"?> 176 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 176 Zu den traditionellen Wirtschaftsakademikern gehören vor allem bisher der Bachelor Sc. (HS), der Dipl.-Ökonom, der Diplom-Kaufmann und der Diplom-Volkswirt, zukünftig Master Sc. mit Schwerpunkt. Als Zwitter zwischen Wirtschaft und Technik gelten die Diplom-Wirtschaftsingenieure (HS jetzt Bachelor Sc.) und Diplom-Wirtschaftsingenieure (in Zukunft auch Master Sc.), die man genauso gut zu den Ingenieuren rechnen könnte. Betriebswirtschaft, Technik und IT bilden eine hervorragende Symbiose für Industrie und Wirtschaft. Die Einkommensunterschiede zwischen den verschiedenen Berufsgruppen der Wirtschaftsakademiker sind heute gekennzeichnet durch Spezialkenntnisse, die der einzelne Absolvent mit in das Bewerbungsverfahren bringt. Es scheint, die Wirtschaftsingenieure bilden aufgrund ihrer schnellen Einsatzmöglichkeit, aber auch ihrer Kombination der Fächer Ökonomie, Technik und Informatik eine ideale Symbiose, die zu höheren Anfangsgehältern als bei reinen Diplomkaufleuten und Volkswirten führt. Häufig finden wir Wirtschaftsingenieure im Vertrieb, in dem sie überdurchschnittlich verdienen (Anfangsgehälter 68.000 € pro Jahr), aber auch innerbetrieblich gehören sie zur Spitzengruppe (55.000 € pro Jahr Anfangsgehalt - Prämien inklusive). Im weiteren Verlauf verdienen Diplomvolkswirte dann im Durchschnitt ca. 60.000 €, Diplom-Kaufleute ca. 65.000 € und Wirtschaftsingenieure 75.000 €. Freilich sind ältere Wirtschaftsingenieure noch relativ selten anzutreffen (1960 erst 800, 1971 2.300 Studenten, 2000 ca. 19.000 Absolventen und 2017 48.000 Absolventen), sie befinden sich jedoch meist in kürzester Zeit in führenden Positionen. Heutige Absolventen treffen auf einen günstigen Arbeitsmarkt mit guten Aufstiegschancen. Für die Wirtschaftsakademiker ist typisch, dass sie relativ oft in Führungspositionen gelangen. Nur dadurch verdienen sie im Durchschnitt - speziell in den mittleren Jahrgängen - mehr als die meisten Naturwissenschaftler - Chemiker ausgenommen <?page no="177"?> 177 Wirtschaftsakademiker, Wirtschaftsakademikerin 177 - in vergleichbaren Positionen. Im Normalfall verdient man in kaufmännisch und volkswirtschaftlich orientierten Stabs- und Spezialpositionen besser als vergleichbare Naturwissenschaftler. Die meisten Wirtschaftsakademiker erreichen aber nach ca. zehn Berufsjahren eine Position, die eine echte Führungsverantwortung beinhaltet. In Industriebetrieben sind die Wirtschaftsakademiker zusammen mit den Ingenieuren bereits die stärkste Gruppe unterhalb der Geschäftsführerbzw. Vorstandsebene, und bei den Vorständen und Aufsichtsräten der Großunternehmen ist der Ökonom nach den doch deutlich zurückgefallenen Juristen der Häufigkeit nach an erster Stelle zu finden. Typisch für die Berufschancen sind die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in Wirtschaft, Verwaltung, Lehre und Forschung, die es den Wirtschaftsakademikern erlauben, immer die jeweils besten Möglichkeiten zu nutzen und auch im Verlauf ihrer Berufsentwicklung zu „springen“. Wie sieht es mit den Chancen der Wirtschaftsakademiker in Zukunft aus? Schon vor Jahren, bei weit geringeren Studenten- und Absolventenzahlen, wurde vor einer Schwemme von Volks- und Betriebswirten gewarnt. Das Gegenteil ist eingetreten. Gute Absolventen/ innen finden allemal eine interessante Einstiegschance, Flexibilität und Mobilität vorausgesetzt. Auslandsstudien oder Praktikumszeiten fördern diese Entwicklung wesentlich. Die Einkommen dieser Berufsgruppen sind überdurchschnittlich. Inzwischen studieren über 500 000 Studenten Wirtschaftswissenschaften und noch ist kein Ende des „Ökonomenbooms“ abzusehen. Doch ist bei diesen Zahlen erklärlich, dass in Zukunft nicht jeder Absolvent Vorstandsvorsitzender oder Geschäftsführer werden kann, der Arbeitsmarkt jedoch hat im Zuge der Globalisierung und Digitalisierung gerade in diesem Ausbildungsfeld Nachfrage entwickelt. <?page no="178"?> 178 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 178 Auf der anderen Seite haben erst 68 % aller Kaufmännischen Leiter, 59 % aller Personalchefs, 36 % aller Verkaufsleiter und gar nur 25 % aller Leiter des Einkaufs in deutschen Unternehmen Hochschulabschluss. Hier bietet sich also noch „ein weites Feld“ für alle Wirtschaftsakademiker an, die Karriere machen wollen. Etwas schwieriger ist es für Volkswirte. Durch den Einsatz im Bereich der öffentlichen Hand, z. B. in Bundes- und Landesministerien, ist das Stellenreservoir schnell erschöpft. Auch in Verbänden, Partei- und Gewerkschaftsorganisationen werden neben Volkswirten generell mehr Ökonomen gesucht. Dagegen stehen die immer höheren Absolventenzahlen, die erwarten lassen, dass die Perspektiven dieser Wirtschaftsakademiker nur in der immer wieder erwähnten Kombination mit IT und fremdsprachlichen Kenntnissen den Konkurrenten Paroli bieten können. Bei einigermaßen normalem Wirtschaftswachstum wird so auch das Durchschnittseinkommen gewährleistet sein. Die Unkenrufe vom wirtschaftswissenschaftlichen Akademiker-proletariat erscheinen falsch, da die westlichen Industriestaaten immer stärker akademisch gebildete Absolventen nachfragen, somit auch Ökonomen in großem Umfang gefragt sein werden. Zahnmedizinische Fachangestellte Als Assistentin des Zahnarztes unterstützt sie ihn bei der Behandlung. Sie bereitet Füllungen vor, hilft bei Röntgenaufnahmen und bei Zahnabdrücken. Im organisatorischen Ablauf erledigt sie Schreibarbeiten und ist für die Patientenbestellung verantwortlich. Die sichere Beherrschung des PC und die speziell in der Arztpraxis verwandten Programme gehören auch hier zum täglichen Umgang. Die Fachangestellte absolviert eine dreijährige Ausbildung. Sie verdient im 1. Jahr 820 €, im 2. Jahr 870 € und im 3. Jahr 920 €. Die Anfangsgehälter liegen bei 1.920 € und steigern sich je nach <?page no="179"?> 179 Zahntechniker/ in 179 Verantwortungsbereich und Erfahrung im 5. Jahr auf 2.700 €. Nicht gerade berückend, wenn man weiß, was der Zahnarzt für seine Bemühungen erhält. Die Bezahlung ist aber je nach Chef unterschiedlich, so dass es ratsam ist, bei zu geringem Einkommen die Arbeitsstätte zu wechseln. Mit einer Weiterbildung zur Dentalhygienikerin bringt es die Fachangestellte immerhin auf 3.400 €. Zahntechniker/ in Zahntechniker/ in ist ein handwerklicher Ausbildungsberuf, der einiges Geschick bis hin zur Liebe für das Detail erfordert. Zahnersatz wie Kronen, Brücken, Inlays und Implantate werden gefertigt und farblich an die noch vorhandenen Zähne angepasst. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Materialien wie Kunststoffen, Keramik, Titan und Feingold. Handwerkliches Geschick und exaktes Arbeiten nach Abdrücken bestimmen den Arbeitsalltag. Die 3,5-jährige Ausbildung wird im 1. Jahr mit 560 €, im 2. Jahr mit 635 €, im 3 Jahr mit 715 € und im 4. Jahr mit 895 € entlohnt. Anfangsgehälter liegen bei 1.900 €. Die Möglichkeit, den Zahntechnikermeister als Weiterbildung zu absolvieren, schafft nicht nur ein höheres Angestelltengehalt, sondern auch die Möglichkeit, sich selbständig zu machen. Hier verdienen Zahntechnikermeister 4.550 € und Selbständige je nach Beschäftigten ab 80.000 € pro Jahr vor Steuern. Zeichner - techn. - jetzt technischer Systemplaner/ Produktdesigner Trotz einer relativ langen, 3,5-jährigen Ausbildung ist das Einkommen nicht wesentlich höher als das eines Facharbeiters mit kürzerer Ausbildungszeit. Im 1. Ausbildungsjahr verdient der Systemplaner in der Metallindustrie 1053 €, im 2. Jahr 1102 €, im 3. Jahr 1199 € und im 4. Jahr 1284 €. Im Handwerk sind die Ausbildungsvergütungen wie folgt: 730, 810, 880 und 970 €. Typisch <?page no="180"?> 180 III Ausgewählte Berufsausbildungen - Berufsinhalte und Einkommen 180 sind Anfangsgehälter zwischen 2.365 € im Handwerk und 2.585 € in der Industrie. Die Ausbildungsstellen teilen sich Abiturienten und Realschulabgänger je zur Hälfte. Im Baugewerbe werden im 1. Ausbildungsjahr 845 €, im 2. Ausbildungsjahr 1078 € und im 3. Ausbildungsjahr 1364 € bezahlt. Systemplaner unterscheiden drei Fachrichtungen in Industrie und Handwerk: ▶ Elektrotechnische Systeme ▶ Stahl- und Metallbautechnik ▶ Versorgungs- und Ausrüstungstechnik Technische Produktdesigner erstellen dreidimensionale Datenmodelle und technische Dokumentationen für Bauteile innerhalb von zwei Fachrichtungen: ▶ Maschinen- und Anlagekonstruktion ▶ Produktgestaltung und -konstruktion Ausbildungsvergütungen und Einstiegsgehälter entsprechen dem Systemplaner (siehe oben). Zerspanungsmechaniker Siehe unter: Metallberufe <?page no="181"?> 181 Zerspanungsmechaniker 181 IV Herausgehobene Führungspositionen Bei den Gehältern von Vorständen, Geschäftsführern und Aufsichtsratsmitgliedern spielen viele Faktoren eine Rolle. Die folgenden Ausführungen sollen grobe Anhaltspunkte für den einen oder anderen geben, der sich in solche Gehaltshöhen schwingen möchte. Dabei spielt es aus unserer Sicht keine Rolle, dass die herangezogenen Erhebungen nicht auf den Euro genau sein werden. Im Folgenden werden also - wie im Buch häufig - Orientierungsgrößen geliefert. Interessant erscheint uns die Tatsache, dass die höher dotierten Positionen aus jeder Krise gestärkt hervorgehen, sprich: mit merklich höheren Gehältern rechnen können. Kommt es unerwartet einmal zu einer Ablösung eines erfolglosen Vorstandes, bestehen Verträge, die hohe Ablösesummen, Gehaltsfortzahlungen und Dauerprivilegien z. B. Dienstwagen, Arbeitszimmer mit Sekretärin usw. beinhalten. Ändern wird sich dies in Zukunft nur sehr langsam. Deckelungen sind im Gespräch. <?page no="183"?> 183 Zerspanungsmechaniker 1 Vorstandsmitglieder Der kühnste Traum vieler junger Akademiker oder kaufmännischer Lehrlinge ist es, Mitglied der Geschäftsführung eines großen Unternehmens zu werden. Viele erhoffen es, wenige haben es erreicht. Die Vorstandssitze sind im Wesentlichen aus zwei Gründen so beliebt: Sie verkörpern Macht und Geld! Der Titel dieses Buches zwingt uns zur Konzentration auf das Einkommen. Das sicher sehr interessante Verhältnis zwischen Macht und Einkommen in soziologischer und ökonomischer Sicht muss deshalb weitgehend vernachlässigt werden. Dass die Position eines Vorstandsmitgliedes oder gar Vorstandsvorsitzenden finanziell attraktiv ist, kann man bereits an einigen zusammengefassten Zahlen beweisen: Die beiden nächsten Tabellen - 1 und 2 - sind Durchschnittswerte der gesamten Branche jüngster Veröffentlichungen, jedoch hat sich hier in der Tendenz nicht viel geändert. Aktuelle Zahlen über die derzeitigen Vorstandsgehälter vermittelt dann Tabelle 3. Die Tabellen zeigen, dass vor allem der spezielle Wirtschaftszweig und die Größenordnung des Unternehmens eine Rolle bei den Einkommensverhandlungen spielen. 1. Bezüge der Vorstandsmitglieder von Industriegesellschaften nach Umsatz Umsatz brutto (in Mio. €) Durchschnittliche Bezüge pro Kopf (Jahreseinkommen in €) unter 12,5 250.000 12,5 - 50 500.000 50 - 500 1.500.000 über 500 4.000.000 <?page no="184"?> 184 1 Vorstandsmitglieder 2. Jahresbezüge der Vorstandsmitglieder nach ausgewählten Wirtschaftszweigen Wirtschaftszweig Durchschnittliche Bezüge pro Kopf in € Computerindustrie 8.500.000 Elektroindustrie 6.800.000 Fahrzeugindustrie 6.250.000 Mineralölindustrie 6.100.000 Chemie 5.900.000 Eisen und Stahl 5.850.000 Banken 5.600.000 Versicherungen 5.380.000 Bergbau 2.055.000 Schiffbau 1.070.000 Textil und Bekleidung 920.000 Verkehr, Fischerei und Lagerwirtschaft 810.000 Eindeutig lässt sich aus der Tabelle eine direkte Beziehung ableiten, die zwischen der wirtschaftlichen Bedeutung, d. h. der Macht und den Bezügen der Topmanager besteht. Etwas abgefallen zu früher ist der Bankensektor. Aufgerückt sind dagegen die Computerbranche, Chemie und Mineralölgesellschaften. Die Vorrangstellung der drei Spitzenreiter hat sicherlich auch in hohem Maße mit der Globalisierung zu tun. 3. Die Firmen nach der Höhe der durchschnittlichen Vorstandsbezüge im Jahre 2017 <?page no="185"?> 185 1 Vorstandsmitglieder (Platz 1 - 10): nicht der Vorstandssprecher CEO in € Lfd. Nr. Firma V-Bezüge pro Kopf in € 1 SAP 15.000.000 2 Daimler 13.000.000 3 Heidelberger Zement 10.000.000 4 Deutsche Post 9.500.000 5 Siemens 8.500.000 6 BASF 8.000.000 7 Fresenius 7.500.000 8 VW 7.000.000 9 Thyssen 7.000.000 10 Pro Sieben 6.000.000 Die Einkommen der Vorstandsmitglieder steigen mit dem Erfolg des Unternehmens. Die Schwankungen können 30 % und mehr betragen. Die Steigerung seit unserer letzten Veröffentlichung liegt jedoch um ein Vielfaches über den Lohnsteigerungen der Mitarbeiter. Gerade diese Entwicklung hat zu einer heftigen Diskussion in der Öffentlichkeit geführt. Im Vergleich hierzu setzte die IG Metall im gleichen Zeitraum für ihre Mitarbeiter nur einen Bruchteil dessen durch. Ganz zu schweigen von anderen Branchen, die bedingt durch die steigende Abgabenquote nur geringe Steigerungen zu verzeichnen haben. In anderen Ländern gelten da andere, härtere „Gesetze“. Speziell in den USA bedeuten Ertragseinbußen, dass die Einkommen der Manager empfindlich - in manchen Fällen auf ein Viertel und weniger - gekürzt werden bzw. dass die Verantwortlichen ihren Hut nehmen müssen - ohne Abfindungen in Millionenhöhe zu kassieren. Insgesamt gesehen sind die Spitzen- und Durchschnittseinkommen der amerikanischen Topmanager immer noch am <?page no="186"?> 186 1 Vorstandsmitglieder höchsten im Vergleich zu Deutschland und anderen Staaten. Über die viel diskutierte Deckelung über 10.000 000 € Jahresgehalt für Vorstände in Deutschland wird heftig gestritten. Eine Lösung ist hier nicht in Sicht. Bei dieser Gegenüberstellung sollte jedoch beachtet werden, dass die Durchschnittsumsätze und -gewinne der in der Tabelle erfassten amerikanischen Gesellschaften wesentlich höher sind als die vergleichbarer Gesellschaften in Deutschland. Auch sind die Steuersätze in den USA wesentlich höher (bis zu 95 %). Das ist auch der Grund dafür, dass ein Großteil der Bezüge dort nicht in Geld ausgezahlt wird, sondern in Form von Aktienoptionen und anderen Anteilswerten. Bezüge der 10 bestbezahlten amerikanischen CEOs in US-Dollar (Stand 2017) Firma Gesamtgehalt 1. Expedia 94.600.000 2. CBS 56.600.000 3. Viacom 54.500.000 4. Regeneron Pharma. 47.500.000 5. Walt Disney 44.500.000 6. General Growth Prop. 39.500.000 7. Comcast 36.500.000 8. Yahoo 36.000.000 9. Honeywell International 34.000.000 10 Sales Force 33.000.000 Die Entlohnung liegt also in den Vereinigten Staaten wesentlich höher als in Deutschland. Der Schnitt liegt bei 12,4 Millionen US-Dollar, während der einfache Angestellte dieser Firmen ca. 36 000-US-Dollar im Jahr verdient. <?page no="187"?> 187 1 Vorstandsmitglieder ▶ Vorstände - Leitende Angestellte ▶ Geschäftsführer ▶ Aufsichtsräte <?page no="189"?> 189 Zerspanungsmechaniker 2 Geschäftsführer Geschäftsführer von Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) oder Kommanditgesellschaften werden hier bescheidener bezahlt. Sie sind, im Unterschied zu den Vorstandsmitgliedern der Aktiengesellschaften, häufig gleichzeitig im Besitz der Betriebe, denen sie vorstehen, und haben dadurch oft noch weitergehende Befugnisse - aber auch Risiken. Typischerweise ist die GmbH oder KG kleiner als Aktiengesellschaften; das ist auch der objektive Grund für die geringeren Einkommen der Geschäftsführer. In seltenen Fällen muss der Geschäftsführer einer kleinen KG sogar auf seine Gewinnausschüttung ganz oder teilweise verzichten, um das Unternehmen vor der Insolvenz zu schützen. Auf der anderen Seite gibt es gar nicht so selten Geschäftsführer, die 500.000 € und mehr Gesamtbezüge (Fixum und Gewinnbeteiligung) pro Jahr haben. Die Höhe der Gehälter mancher Geschäftsführer hat schon sehr oft die Finanzämter stutzig gemacht. Sie vermuten dann, dass es sich um verdeckte Gewinnausschüttung handelt, da die Versteuerung der Geschäftsführerbezüge für die Gesellschaften günstiger ist als eine Ausweisung als Gewinn. Um größeren Schwierigkeiten mit dem Finanzamt - aber auch mit widerspenstigen stillen Gesellschaftern, die um ihren Gewinnanteil bangen - zu entgehen, lassen viele Geschäftsführer sich von unabhängigen Unternehmensberatern Gehaltsanalysen anfertigen, die die Angemessenheit der Bezüge bescheinigen sollen. Denselben Weg gehen aber auch Stille Gesellschafter, um unangemessene Einkommen reduzieren zu helfen. Die Einkommen sind vor allem von vier Faktoren abhängig: ▶ Größe des Unternehmens: Je größer das Unternehmen, desto höher ist im Allgemeinen das Geschäftsführereinkommen. Der Durchschnittsgeschäftsführer einer GmbH <?page no="190"?> 190 2 Geschäftsführer mit ca. 400 Beschäftigten verdient ca. 300.000 €. Sein Kollege in einer dann schon sehr großen GmbH mit ca. 2.500 Arbeitnehmern kommt - wenn er Alleingeschäftsführer oder Vorsitzender der Geschäftsführung ist - auf ca. 500.000 € Jahreseinkommen und mehr. ▶ Zahl der Geschäftsführer; es ist einleuchtend, dass Alleingeschäftsführer und Vorsitzende der Geschäftsführung mehr verdienen als zwei, drei oder gar vier Geschäftsführer in einem gleich großen Unternehmen. ▶ Ertragssituation des Unternehmens: Diese Komponente ist schlecht messbar. Da aber die Einkommen der Geschäftsführer im Durchschnitt zu 40 % erfolgsabhängig sind, ist diese Beziehung einleuchtend. ▶ Beteiligung am Unternehmen: Gesellschafter/ Geschäftsführer, die am Unternehmen finanziell beteiligt sind, erhalten ein ca. 15 % höheres Grundgehalt und meist eine wesentlich höhere Gewinnbeteiligung als angestellte Geschäftsführer. Grafik 1 - Jahresgesamtbezüge - zeigt, dass bei steigenden Beschäftigtenzahlen auch das Gehalt steigt. Grafik 2 - Durchschnittseinkommen - bei steigender Geschäftsführerzahl sinkt das Einkommen der Einzelnen ab. <?page no="191"?> 191 2 Geschäftsführer <?page no="192"?> 192 2 Geschäftsführer Geschäftsführerbezüge in den fünf führenden Branchen (Stand 2017): in € Branche Gesamtjahreshöchtseinkommen im Jahr (brutto) einschl. Tantieme, gerundet, - Durchschnittseinkommen - 2017 1. Industrie bis 2.000.000 im Durchschnitt 250.000 2. Großhandel bis 1.300.000 Im Durchschnitt 190.000 3. Dienstleistung bis 950.000 Im Durchschnitt 165.000 4. Einzelhandel bisAnlagenbau 670.000 Im Durchschnitt 160.000 5. Handwerk bis 580.000 Im Durchschnitt 150.000 Topverdiener: Verteilung der Geschäftsführergehälter* <?page no="193"?> 193 2 Geschäftsführer 1/ 3 der Geschäftsführer Von 100 130 180 Bis Bis Bis Bis 100 130 180 250 1/ 3 der Geschäftsführer 250 300 350 Bis Bis Bis 300 350 400 1/ 3 der Geschäftsführer 400 450 500 560 640 700 800 Bis Bis Bis Bis bis bis bis über 450 500 560 640 700 800 900 900 * Jahresgesamtbezüge 2017, Gehaltsklassen in tausend €. <?page no="195"?> 195 Zerspanungsmechaniker 3 Aufsichtsratsmitglieder „Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zu überwachen“, heißt es im Aktiengesetz. Dafür gibt es natürlich Geld. Überraschenderweise aber auf den ersten Blick nicht sehr viel. Im Durchschnitt erhalten die Aufsichtsratsmitglieder zwischen 15.000 und 150.000 € pro Geschäftsjahr. Nicht alle sind so bescheiden, wie die folgende Aufstellung zeigt. Die Firmen nach der Höhe der durchschnittlichen Aufsichtsratsbezüge der zehn wichtigsten DAX Unternehmen: Gesellschaft Durchschnittsbezüge pro Aufsichtsratsmitglied der Vorsitzenden in € VW Deutsche Bank 225.000 - 1.200.000 Deutsche Bank 195.000 - 800.000 BMW 190.000 - 611.000 Siemens 185.000 Bayer 178.000 Daimler 170.000 BASF 165.000 Allianz 160.000 SAP 155.000 Im Schnitt zahlen alle DAX-Unternehmen ihren Aufsichtsräten 175.000 €. Es soll auch einige Aufsichtsratsmitglieder geben, die bei Verlusten „ihrer“ Gesellschaften ganz auf eine Vergütung verzichten. Von bösen Zungen wird behauptet, dass deutsche Aufsichtsräte weder ordentlich Aufsicht führen, noch gute Ratschläge erteilen. Das ist eigentlich nicht verwunderlich, denn viele Mitglieder von Aufsichtsräten haben so viele Mandate, dass sie sich um einzel- <?page no="196"?> 196 3 Aufsichtsratsmitglieder ne Gesellschaften naturgemäß nicht mehr genügend kümmern können. So hatte der 12-köpfige Vorstand der Deutschen Bank in der Vergangenheit 134 Aufsichtsratssitze „gesammelt“. Dies bedeutet, dass jeder der Herren ca. 500.000 € zusätzlich zu seinen Vorstandsbezügen versteuern musste. Auch ein Großteil der führenden Gewerkschaftsfunktionäre will da nicht abseits stehen. Führende DGB-Mitglieder sitzen in vielen Aufsichtsräten. Es sei aber angemerkt, dass ein Großteil dieses Geldes nicht in die eigenen Taschen fließt. Die Gewerkschaftler haben sich verpflichtet, einen Großteil (bei hohen Summen 50 %) der Vergütungen an eine Gewerkschaftsstiftung abzuführen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die nebenberuflichen Einkommen der Aufsichtsratsmitglieder zwar nicht die Höhe der Vorstandsbezüge erreichen, aber - wenn man sie auf Stundenlöhne umrechnet - doch mit zu den höchsten gehören, die in Deutschland gezahlt werden. Übrigens sind die deutschen Aufsichtsräte fast ausschließlich Männergesellschaften. Obwohl 1/ 3 der Aktien in Deutschland im Besitz von Frauen sind, gibt es kaum weibliche „Räte“. Die Chance für Frauen, deutsche Aufsichtsratsmandate zu erobern, wird mit der Übernahme von Führungspositionen in der Wirtschaft, Gewerkschaft und anderen Institutionen automatisch steigen, da meist mit einer bestimmten Position auch die Aufsichtsratsaufgabe verbunden ist, egal ob männlich oder weiblich besetzt. <?page no="197"?> 197 Zerspanungsmechaniker 4 Leitende Angestellte Wenn man über Gehälter von Führungskräften berichtet, müsste man bei Gruppenleitern in der Verwaltung und Meistern in der Fertigung beginnen und dürfte erst bei Vorstandsvorsitzenden aufhören. In diesem Abschnitt wollen wir nur die Führungskräfte betrachten, die unterhalb der Geschäftsführer- und Vorstandsebene tätig sind; das heißt die Leitenden Angestellten. Diese Einschränkung ist noch nicht sehr einschneidend, denn es gibt Unternehmen mit fünf und solche mit 100 000 Beschäftigten, und die Führungskräfte sind hier, je nachdem, ob es sich um Klein-, Mittel- oder Großbetriebe handelt, in eine völlig unterschiedliche Struktur eingebunden (technische, kaufmännische oder digitale Dominanz). Wir wollen deshalb auch im Wesentlichen die Extreme ausklammern, das heißt: Führungskräfte in Minibetrieben und Direktoren in Großkonzernen. Erstere sind sehr oft Miteigentümer und werden in starker Abhängigkeit vom erreichten Betriebsgewinn vergütet, letztere kommen schon fast in die Einkommensgruppe von Vorstandsmitgliedern kleinerer Gesellschaften. Die Gehälter der dann noch verbleibenden Führungskräfte, die selbst Personalchefs und Unternehmensberater nur sehr bedingt durchschauen, sind in Deutschland noch weitgehend tabu. Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, repräsentative Daten - das heißt realistische „Marktwerte“ - zu bekommen und sich nicht von Extrem- und Zufallswerten verblüffen und desorientieren zu lassen, die zum Teil in der Öffentlichkeit kursieren. Wichtiger als solche wirklichen oder gar herbeigezauberten Werte ist die Aufdeckung der entscheidenden Kriterien, die zur Herausbildung der Einkommen der Leitenden Angestellten führen. Wenn in der Folge einige dieser Momente aufgezählt bzw. zum Teil erläutert werden, kann nicht auf Vollständigkeit Wert <?page no="198"?> 198 4 Leitende Angestellte gelegt werden. Es steht vielmehr das Bemühen, die bedeutungsvollsten Zusammenhänge darzustellen, im Vordergrund. Einer der wichtigsten Momente der Herausbildung des Marktwertes der Führungskraft ist die jeweilige Stellung in der Führungspyramide des Unternehmers. Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer bekommen normalerweise ein Mehrfaches von dem, was den direkt unterstellten Leitenden Angestellten bezahlt wird. So lohnt sich auch rein monetär gesehen der Sprung von dieser Ebene auf die nächsthöhere. Weiter unten ist der Einkommensunterschied nicht mehr so groß. So verdienen die Leitenden Angestellten der 1. Ebene (Direktoren, Haupt- oder Abteilungsleiter, Prokuristen) nur etwa 40 % mehr als ihre direkten Untergebenen. Eng verbunden mit diesen Kriterien sind die Positionen der Einzelnen. Hier fallen die großen Unterschiede zwischen den Arbeitsbereichen auf, die an sich auf gleicher Ebene liegen. Normale Einkommensspannen von Führungskräften direkt unter der Vorstandsbzw. Geschäftsführerebene (Beispiel: Betrieb mit ca. 30 Mio. € Umsatz/ Jahr): Kaufmännischer Leiter 80.000 - 130.000 Technischer Leiter 90.000 - 170.000 Vertriebschef 85 000 - 220.000 Leiter der Forschung und Entwicklung 80.000 - 155.000 Leiter der Finanzabteilung 80.000 - 110.000 Verwaltungschef/ Personalchef 75.000 - 105.000 Fertigungsleiter 70.000 - 100.000 Einkaufsleiter 80.000 - 120.000 Kundendienstchef 70.000 - 98.000 Marketingleiter 70.000 - 90.000 Die wichtigsten Tendenzen sind vor allem: <?page no="199"?> 199 4 Leitende Angestellte Abgesehen von der Technischen und Kaufmännischen Gesamtverantwortung, in der speziell in Klein- und Mittelbetrieben eine Vielzahl von Einzelfunktionen miteinander verbunden sind, ist hier ein umsatzbezogenes Einkommen feststellbar. Auch andere Positionen, die mit dem Vertrieb zusammenhängen, sind hoch bewertet. Nur die Marktforschung und Werbung sind Aufgabengebiete, die zum Teil noch recht bescheiden bezahlt werden. Stark im Kommen sind Führungspositionen der Forschung und Entwicklung und der technischen Leitung, die sich im Vergleich zu den Vorjahren stark verbessert haben. Durchschnittliche Jahresgesamtgehälter von Führungskräften, die direkt unterhalb der Geschäftsführung tätig sind, in Abhängigkeit von der Größenordnung der Betriebe (Betriebe mit 1.000 bis 2.000 Beschäftigten = 100 %): Beschäftigtenzahl bis 99 88 % 100 - 249 84 % 250 - 499 90 % 500 - 999 98 % 1.000 - 1.999 100 % 2.000 - 4.999 101 % 5.000 - 9.999 125 % 10.000 und mehr 150 % Der nächste Faktor, der das Einkommen wesentlich beeinflusst, ist - wie bei den Vorstandsgehältern - die Größenordnung des Unternehmens. Trotzdem steigt die Bezahlung in Großunternehmen nicht im gleichen Maße, wie der Umsatz oder die Zahl der Beschäftigten gewachsen sind. <?page no="200"?> 200 4 Leitende Angestellte Dabei gibt es aber keine starren Grenzen. In gleich großen Unternehmen kann die Vergütung des Kaufmännischen Leiters zwischen 80.000 und 150.000 € liegen. Die Ausbildung als gehaltsbestimmender Faktor bei den Führungskräften ist ein Faktor, der den Weg in die oberste Führungsebene erleichtern kann. Wenn es ein Realschüler schafft, vom Auszubildenden bis zum Vorstandsvorsitzenden durchzusteigen, wird das kein Grund sein, ihn schlechter zu bezahlen als seinen promovierten Kollegen. Trotzdem gibt es auch aufgrund der unterschiedlichen Ausbildung eine Differenzierung der Einkommen. Tatsächlich haben auf der Ebene der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder die meisten Führungskräfte ein abgeschlossenes Uni/ Hochschul-studium, und nur ca. 10 % keinen Hochschulabschluss. Die folgende Aufstellung zeigt in Auswertung von Stellenanzeigen, welcher Habitus notwendig ist, um über 65.000 € pro Jahr und mehr zu verdienen: Master Sc. entspricht Dipl.Kfm, Dipl. Vwt, Dipl. Ökonom Uniabsolv. Akad. Grad Alter Bisherige Tätigkeit und derzeitige Position Derzeitiges Jahresgehalt (in €) Master Sc. 29 2,5 Jahre im Controlling 70.000 Master Sc.. 30 persönlicher Assistent d. Vorstandsvorsitzenden eines Großunternehmens d. Handels 85.000 Master SC VWL. 31 Erfahrungen in Durchführung u. Leitung v. Marketing-Diversifikations- und Marktuntersuchungen, z.Z. Projektleiter im Beratungsinstitut 78.000 Master Sc.. 33 Großbank-Prokurist, Schwerpunkt: Kreditgeschäft, Auslandserfahrung 101.000 <?page no="201"?> 201 4 Leitende Angestellte Akad. Grad Alter Bisherige Tätigkeit und derzeitige Position Derzeitiges Jahresgehalt (in €) Master Sc.. 34 Kaufm. Lehre, Geschäftsführer eines Bauträgers (GmbH), Erfahrung im Finanz- und Rechnungswesen, allg. Verwaltung, Einkauf, Verkauf 150.000 Master SC. 42 Langjährige Führungspraxis auf Geschäftsleitungsebene (Prokurist) in Filialunternehmen, 8 Jahre tätig als Personalu. Organisationsleiter, erfolgreiche Praxis als Werbeleiter m. Millionenetat 120.000 Dipl. Kfm heute: Master Sc. 47 Langjährige Erfahrungen im Finanzu. Rechnungswesen, Kostenrechnung, Budgetierung, Steuern, Personalführung, z.Z. Geschäftsführer eines mittleren Industriebetriebs 145.000 Dipl. Kfm. heute: Master.Sc und Dr.rer.pol. 49 Erfahrungen im kaufm. Verwaltung, Personal, Einkauf, langjähriger Prokurist u. Vorstandsmitglied v. Bauträgeru. Bauunternehmen 160.000 Master Sc. . 35 Kenntnisse u. Erfahrungen im Vertriebsbereich, Betreuung ausländischer Beteiligungen, mehrjährige Tätigkeit in Revision u. als Verwaltungsprokurist, z. Z. unter d. Geschäftsleitung d. Industriebetriebes (1.500 Beschäftigte) 142.000 Master Sc.. 37 Kaufm. Lehre, 10 Jahre Industriepraxis, davon 2 Jahre in USA, kaufm. Leiter (Vertrieb, Export, Personalu. Rechnungswesen) 150.000 Master Sc.. 38 Neunjährige Konzerntätigkeit (Finanzierung, Investitions- und Kostenrechnung, Planung, Marketing), zuletzt Prokurist u. Hauptabteilungsleiter f. Beteiligungsverwaltung 115.000 Master Sc.. 39 13 Jahre in verantwortl. Position: Organisation, EDV-Einsatz, Controlling, Systemplanung 99.000 <?page no="202"?> 202 4 Leitende Angestellte Akad. Grad Alter Bisherige Tätigkeit und derzeitige Position Derzeitiges Jahresgehalt (in €) Master Sc.. 41 Langjährige Praxis als Vertriebsleiter, kaufm. Leiter, Erfahrungen im Verkauf/ Vertrieb Inland Ausland, Werbung, Messen, Marketing, Planung, Vertriebsspezialprobleme, Leasing, Mittelstand ca. 200 Beschäftigte 145.000 Beispiele für Ingenieureinkommen: Bachelor oder Master Eng. Branche Position Anforderungen Jahresgehalt (in €) Nahrungsu. Genussmittelsektor Technischer Leiter Hochschulstudium od. gleichwertige Ausbildung in Lebensmittelchemie, Lebensmitteltechnik 80.000 Kfz-Zubehörindustrie Leiter d. Produktions-planung Ingenieur Fachrichtung Maschinenbau od. Fertigungstechnik, praktische Erfahrung im Linien-Management, Schwerpunkt: Großserienfertigung u. Montage 120.000 Kunststoffverarbeitung, Sanitärtechnik- Betriebsleiter Versiert in d. Fertigungsplanung u. -steuerung, sichere Personalführung 115.200 Maschinen u. Anlagen f. d. chem. u. Nahrungsmittelindustrie Technischer Leiter Studium Maschinenbau, Beherrschung d. Methoden d. Fertigungsplanung u. -steuerung 135.000 <?page no="203"?> 203 4 Leitende Angestellte Branche Position Anforderungen Jahresgehalt (in €) Elektroindustrie Konstruktionsleiter Abgeschlossenes Studium d. Elektrotechnik an TH od. Uni od. gleichwertige Ausbildung, Erfahrungen als erster Konstrukteur u. Gruppenleiter 92.500 Elektronische Geräte Entwicklungschef Dipl.-Ing. (Elektrotech nik), Kenntnisse auf d. Gebiet d. Entwicklung u. Herstellung elektronischer Geräte 100.000 Heizung u. Sanitärinstallation Chefingenieur Erfahrungen in Konstruktion, Montage u. Vertragsrecht 95.000 Verlagshaus m. Druckereien Produktion-Manager Wirtschaftsingenieur od. Druckingenieur 120.000 Textilindustrie Technischer Direktor Textilingenieur od. Textiltechniker, mehrjährige Erfahrung in d. Weberei u. Ausrüstung 110.000 Maschinenbau u. Feinwerktechnik Direktor f. d. zentralen Betriebsbereich Ausgesprochener Praktiker m. Erfahrung in metallverarbeitenden Betrieben 98.000 Elektrotechnik Technischer Geschäftsführer Hochschulstudium (Elektrood. Nachrichtentechnik), mehrjährige Erfahrung in Fertigung u. Konstruktion, moderne Managementmethoden 150.000 bis 250.000 Maschinen u. Ausrüstungen Alleiniger Geschäftsführer Hochschulabschluss in Elektrotechnik od. Maschinenbau od. betriebswirtschaftl. Studium, Erfahrung im Marketing 165.000 bis 250.000 <?page no="204"?> 204 4 Leitende Angestellte Branche Position Anforderungen Jahresgehalt (in €) Stahlleichtbau, Kunststoff, Metall oder Holzverarbeitung Technischer Leiter Dipl.-Ing. oder Ing. (HS), Maschinenbau od. Elektrotechnik 105.000 Technisches Dienstleistungsunternehmen, Telekommunikation Technischer Leiter Master Eng. Uni/ HS Erfahrung aus d. Fertigungswirtschaft 125.000 Die Ausbildung der leitenden Angestellten im technischen Bereich unterhalb der Geschäftsführung stellt sich ausbildungsbezogen in anderer Weise dar als im ökonomischen Bereich. Es haben 53 % einen Hochschulabschluss. Diese sind Bachelor oder Master of Eng. und weitere 15 % haben einen Fachschulabschluss (Techniker). Der Trend geht jedoch eindeutig zu akademisch gebildeten leitenden Angestellten. Das wird besonders deutlich in den Großbetrieben, in denen bereits jetzt 82 % der leitenden Angestellten ein abgeschlossenes Studium haben. Der hohe akademische Ausbildungsstand in deutschen Unternehmungen zeigt sich besonders bei Führungskräften der Rechtsabteilungen (94 % sind hier Juristen, Wirtschaftsjuristen, 1. oder 2. Staatsexamen), der Marktforschungsabteilungen (67 %), der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (81 %) und der kaufmännischen Abteilungen (76 %). Aus diesen Zahlen allein kann man noch keine Beziehung zwischen Einkommen und Ausbildung ableiten. Während der Leiter der Forschung und Entwicklung und die Chefs der Rechtsabteilungen überdurchschnittlich bezahlt werden, werden die ebenfalls im Durchschnitt recht hoch qualifizierten Leiter der Marktforschung mit geringeren Gehältern bedacht. Erst wenn man bei allen Führungspositionen die Beziehung zwischen Ausbildung und Einkommen untersucht, kann man <?page no="205"?> 205 4 Leitende Angestellte feststellen, dass leitende Angestellte mit akademischen Graden (teils mit Promotion) 45 % mehr Einkommen aufweisen als ihre Kollegen, die einen mittleren Bildungsabschluss mit betrieblicher Aus- und Weiterbildung nachweisen können. Beziehung zwischen Ausbildung und Einkommen der Leitenden Angestellten (Mittlere Reife = 100 %): Abitur 120 % Hochschulabgänger 125 % Universität (ohne Promotion) 142 % Promotion 145 % Die Rechtsform der Unternehmen hat einen geringeren Einfluss auf den Marktwert der Führungskräfte. Frühere Annahmen, dass in Aktiengesellschaften prinzipiell mehr bezahlt wird, lassen sich durch die neuesten Gehaltsstrukturuntersuchungen nicht beweisen. Die früheren Annahmen kamen wahrscheinlich dadurch zustande, dass die Aktiengesellschaften im Normalfall größer sind als die Unternehmen mit anderer Rechtsform. Vergleicht man aber Aktiengesellschaften zum Beispiel mit einer gleich großen GmbH, so muss man feststellen, dass die Dotierungen der Führungskräfte nicht sehr stark differieren. Die Beurteilung der Höhe der Einkommen von leitenden Angestellten hängt von der Einstellung des einzelnen ab. Es steht fest, dass sie wesentlich mehr als der durchschnittliche Angestellte verdienen. Neueste Untersuchungen zeigen hier auch noch räumliche Unterschiede auf. So verdient ein Angestellter in Hamburg um die 42.000 € pro Jahr während in Mecklenburg-Vorpommern nur 28.000 € verdient wird. Ob die großen Unterschiede zwischen Vorstandsmitgliedern, Leitenden Angestellten der 1. Ebene und Tarifangestellten gerechtfertigt sind, kann und soll hier nicht erörtert werden. Hier sollte sich jeder selbst Gedanken machen, ob und in welcher Höhe entlohnt werden muss. Auch <?page no="206"?> 206 4 Leitende Angestellte durch die Vergleiche der Einkommen in anderen Staaten wird dies nicht leichter. Trotzdem lässt sich feststellen, dass der deutsche Manager bzw. der deutsche Leitende Angestellte im internationalen Vergleich nicht schlecht dasteht (Ausnahme USA). <?page no="207"?> 207 Zerspanungsmechaniker V Der Entgeltrahmen-Tarifvertrag ERA der IG Metall <?page no="209"?> 209 Zerspanungsmechaniker 1 Vereinheitlichung im ERA Mit Einführung des Entgeltrahmentarifvertrag ist die Bezeichnung Arbeiter und Angestellte Geschichte. Wir finden nur mehr die Bezeichnung Beschäftigte. Im öffentlichen Dienst und in einer Vielzahl anderer Beschäftigungsmöglichkeiten finden wir schon länger diese Unterscheidung nicht mehr. Es werden noch einige Jahre ins Land gehen, dann werden wir nur mehr von Beschäftigten in allen Branchen reden. Die Folge ist nicht eine Vereinheitlichung der Bezahlung von kaufmännischen und technischen Tätigkeiten. Vielmehr werden 17 Entgeltgruppen unterschieden und je nach Arbeitsinhalt werden bestimmte Tätigkeiten einer Entgeltgruppe zugeschlagen. So trifft sich trotz maßgeblicher Unterschiede in der täglichen Arbeit der Sachbearbeiter im Bereich Einkauf mit der Fachkraft am Fließband mit derselben Stufenwertzahl auf gleichem Grundentgelt. Die Begrifflichkeiten finden Sie am Ende dieses Kapitels und des Kapitels über Eingruppierung in den dort angelegten Tabellen. Berücksichtigt werden die am jeweiligen Arbeitsplatz auftretenden Belastungen, die dann in die Entgeltgruppe und deren Grundentgelt einfließen. Dabei werden der Stand der Technik, der Arbeitsmedizin und der Hygiene sowie weitere gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt. So kommt eine vergleichbare Situation zwischen technisch Beschäftigten und kaufmännisch Beschäftigten zustande. Weisen beide die gleiche Summe an Punkten aus dem ERA Punkteschlüssel auf, fließen beide in dieselbe Entgeltgruppe ein und können so ihr Grundentgelt ersehen, das die gleiche Höhe aufweist. <?page no="210"?> 210 1 Vereinheitlichung im ERA Die in der Vergangenheit immer wieder aufkeimenden Streitigkeiten, inwieweit die beiden Gruppen unterschiedlich bewertet und damit ungerecht bezahlt wurden, entfällt. Alle Beschäftigten werden nach den gleichen Regeln einer Entgeltgruppe zugeordnet. Dies bedeutet im Ergebnis auch gleiches Entgelt bei vergleichbarer Arbeitsaufgabe. In allen Bereichen der Betriebe wie Verwaltung, Produktion, Forschung und Entwicklung wird nach den gleichen Grundsätzen entschieden. Beeinflusst wird das Grundentgelt noch durch mögliche verschiedene Zulagen und Sonderzulagen. Mittlere Belastungen sind bereits mit dem Grundentgelt abgegolten. Darüberhinausgehende Belastungen werden im Rahmen von festgelegten Bestimmungen bewertet und durch sogenannte Belastungszulagen berücksichtigt. Bei der Bewertung werden die bei der Ausführung der Arbeitsaufgabe auftretenden Belastungen berücksichtigt. Die Belastungsart wird seit Anfang 2000 wie folgt unterschieden: ▶ Belastung durch anzuwendende Muskelkraft ▶ Belastung durch Reizarmut in der Aufgabenausführung ▶ Belastung durch Lärm im Umfeld der Aufgabenerfüllung ▶ Belastung durch Umgebungseinflüsse (Beschäftigung in der Gießerei) In Abhängigkeit der Intensität, Dauer, Häufigkeit und zeitlichen Verteilung wird die Höhe des Belastungsfaktors berücksichtigt. Zugrunde liegt hier die gesamtheitliche Betrachtung und bestimmt die Höhe der Zulage. Um die Belastung am Arbeitsplatz festzustellen, bedarf es einer Festlegung der Belastungsarten, die hier objektiv feststellbar sind. Wichtig erscheint hier, dass diese Belastungsarten nachhaltig über der mittleren Belastung liegen. <?page no="211"?> 211 1 Vereinheitlichung im ERA Dies wird im Beschäftigungsvertrag niedergeschrieben. Der Bewerber um eine Stelle kaufmännischer oder technischer Art ist hier gefordert, vor Vertragsabschluss genau zu prüfen. Eine spätere Änderung stößt häufig auf Schwierigkeiten. Der örtliche Betriebsrat kann hier Hilfestellung leisten. Eine abgewogene Entscheidung ist hier für beide Seiten, Unternehmen und Stellenbewerber von Vorteil. Eine Beschäftigung, die im Einvernehmen zwischen Firma und Bewerber beginnt, stärkt die Produktivität des neuen Mitarbeiters und dessen Motivation erheblich. Zum besseren Verständnis der nachfolgenden Tabelle kann uns hier ein Beispiel aus der Gießerei dienen. Wird in einem Tarifgebiet die Belastung mit einer Punktsumme von fünf und mehr Punkten bei der zu verrichtenden Arbeitsaufgabe festgestellt, wird eine Belastungszulage in Höhe von 12,5% der Entgeltgruppe 7 abgegolten. Dies entspricht z. B. einer ständigen Beschäftigung in einer Gießerei und den dort vorherrschenden erschwerten Arbeitsbedingungen. Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht das Berechnungssystem, das das Bruttogehalt des Beschäftigten dann letztlich ausmacht. Zusammengesetzt aus Grundentgelt und Zulage aus Belastung. Zulagesystem für Belastungen Belastungszulage Geldbetrag in % EG 7 Ab 1.4.2018 in € Punkte 1 2,5% 81,01 2 5,0% 162,03 3 7,5% 243,04 4 10% 324,05 5 12,5 405,06 <?page no="212"?> 212 1 Vereinheitlichung im ERA Belastungsarten und Bewertung nach §. 3 ERA - TV Anlage 2 1.1 Belastungsart nach Muskelkraft Berücksichtigung findet hier die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderliche dynamische, statische und eventuell einseitige Muskelbelastung unter Einbeziehung gesicherter arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Belastung hängt davon ab: ▶ welchen Kraftaufwand die zu bewegenden Werkstücke, Werkzeuge oder Arbeitsmittel erfordern, ▶ inwieweit die zur Arbeitsverrichtung notwendige Haltung des Körpers belastet wird, ▶ ob während der täglichen Arbeitszeit ein Wechsel der Belastung vorliegt, ▶ ob sie auf die gleichen Muskelgruppen wirkt oder ob sie verschiedene Muskelgruppen abwechselnd beansprucht, ▶ ob sie stoßartig auftritt. Belastung der Muskel Stufe Definition Punkte 1 Höhere Belastung der Muskeln: schwere Arbeiten, mittelschwere Arbeiten in ungünstiger Körperhaltung (z. B. Bücken, Knie, über Kopf) 1 2 Hohe Belastung der Muskeln: besonders schwere Arbeiten, auch in ungünstiger Körperhaltung s.o. 2 1.2 Belastung durch Reizarmut Wann liegt eine Reizarmut vor? Bei einförmigen oder monotonen Arbeitsaufgaben liegt eine Reizarmut vor, wenn die mittlere Belastung überschritten ist. Auch sich ständig wiederholende <?page no="213"?> 213 1 Vereinheitlichung im ERA Arbeiten ohne große Kraftanstrengungen fallen unter Reizarmut. Auch wenn soziale Kontakte am Arbeitsplatz gering gegeben sind oder fehlen und die mittlere Belastung überschritten ist, liegt die sogenannte Reizarmut vor. Belastung durch Reizarmut Stufe Definition Punkte 1 Höhere Belastung: einförmig, monoton, ständig wiederholend 1 2 Höhere Belastung: sehr geringe oder keine Sozialkontakte am Arbeitsplatz möglich 2 1.3 Belastung durch Lärm Es geht um äußere Einflüsse, die die Arbeitsausführung beeinträchtigen, belästigen oder die es schwierig machen, fehlerfrei zu arbeiten. Hier helfen arbeitswissenschaftliche Untersuchungen, die es dann zu berücksichtigen gilt. Bewertet wird der Beurteilungspegel am Arbeitsplatz. Hier ist die Lärmhöhe fachgerecht zu ermitteln. Den Betrieben liegt der Beurteilungspegel vom Januar 1997 zu Grunde. Bei Arbeitsplätzen mit einer Dauerbelastung durch Lärm von 90 dB(A) und mehr müssen die Betriebe Maßnahmen zur Lärmminderung ergreifen. Die folgende Tabelle verdeutlicht die Notwendigkeit der zu bezahlenden Zulage. Auch die Grenzwerte zur Ergreifung von Maßnahmen lassen sich hier sehr anschaulich ableiten. <?page no="214"?> 214 1 Vereinheitlichung im ERA Belastung durch Lärm: Stufe Definition Beurteilungspegel Punkte 1 Höhere Belastung Über 82dB(A) bis 86dB(A) 1 2 Hohe Belastung Über 86dB(A) 2 1.4 Belastung durch sonstige Umgebungseinflüsse Sonstige Umgebungseinflüsse werden in sechs Gruppen zusammengefasst und innerhalb dieser Gruppen ganzheitlich betrachtet. Es muss immer eine mehr als mittlere Belastung vorliegen, um eine Zulage im Sinne des §. 2 zu erhalten. Gruppen: ▶ Schmutz, Öl, Fett ▶ Hitze, Kälte, Zugluft ▶ Wasser, Säure, Lauge ▶ Gase, Dämpfe, Staub ▶ Blendung und Lichtmangel ▶ Unfallgefahr, Schutzkleidung Diese 16 Belastungen können einzeln oder vermehrt in unterschiedlichen Gruppen auftreten. Sie führen immer zu einer Zulage, wie die Tabelle zeigt. Sonstige Umgebungseinflüsse Stufe Definition Punkte 1 Nachhaltig höhere Belastung durch einzelne Umgebungseinflüsse 1 2 Nachhaltig hohe Belastung durch Umgebungseinflüsse oder nachhaltig höhere Belastung durch mehrere (mehr als 2 Gruppen) Umgebungseinflüsse 2 <?page no="215"?> 215 1 Vereinheitlichung im ERA In der Gruppe 1 liegt eine Belastung durch ölige, fettige, klebrige Substanzen oder Schmutz vor. Wenn während der Schicht Reinigungsarbeiten zur Weiterführung der Arbeit erforderlich sind oder nach der Schicht über das allgemein übliche Maß hinausgehende Reinigungsmaßnahmen notwendig werden, wird eine Belastungszulage gewährt. In der Gruppe 2 spielt die Wärmestrahlung, -leitung und Raumtemperatur eine zu berücksichtigende Rolle. Außergewöhnlich hohe oder tiefe Temperaturen und die auftretende Luftfeuchtigkeit sind maßgeblich für die Zulage. Starker Temperaturwechsel oder Zugluft, die den menschlichen Körper auskühlen, führen ebenfalls zu einer Zulage. In der Gruppe 3 sind Kleidung und Körper häufig der Nässe ausgesetzt. Diese Belastung führt ebenfalls zu einer Zulage. In Gruppe 4 liegt häufig eine Reizung der Atemwege oder Sinnesorgane vor. Eine Belastung über den mittleren Wert führt hier ebenfalls zu einer Zulage. In Gruppe 5 sind Lichtreflexe, ungenügende Lichtverteilung, Lichtmangel und grelles Licht belastend. Auch hier gilt: Alles über der mittleren Belastbarkeit wird mit einer Zulage abgegolten. Gruppe 6 liegt vor, wenn trotz gewissenhafter Beachtung aller Sicherheits- und Schutzmaßnahmen eine Unfallgefahr bestehen kann. Hier erwartet man das Tragen von hinderlicher Schutzkleidung. Die Bewegungsfreiheit, die Sicht, die Atmung oder auch die Griffsicherheit ist hier notwendigerweise eingeschränkt, führt aber durch die Notwendigkeit der Dauerhaftigkeit zu einer Zulage. Wissenschaftliche Untersuchungen führen hier zur Klärung einer Auszahlung einer Zulage. Höhe der Zuschläge für Mehr-, Spät-, Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit <?page no="216"?> 216 1 Vereinheitlichung im ERA Folgende Zuschläge werden gezahlt: Mehrarbeit Für die ersten 10 Mehrarbeitsstunden in der Woche 25 % Für die weiteren Mehrarbeitsstunden in der Woche 50 % Für die dritte und jede weitere tägliche Mehrarbeitsstunde, die vor oder nach der regelmäßigen Arbeitszeit geleistet wird 50 % Für Mehrarbeit an Samstagen nach 12.00 Uhr 50 % Dies gilt nicht für Arbeiter nach §§. 7.2.1 und 7.2.2. Spätarbeit Für jede Spätarbeitsstunde zwischen 12.00 Uhr und 19.00 Uhr gemäß §. 9.5 20 % Ausgenommen sind alle Teilzeitbeschäftigten. Nachtarbeit Für jede Nachtarbeitsstunde zwischen 19.00 Uhr und 6.00 Uhr gemäß §. 9.4 30 % Ausgenommen sind Teilzeitbeschäftigte außerhalb der Fertigung. Pförtner, hauptamtliche Sanitäter und hauptamtliche Feuerwehrleute erhalten, soweit sie unter §§. 7.2.1 oder 7.2.2 fallen 20 % Für Nachtarbeit von 19.00 Uhr bis 6.00 Uhr, soweit sie Mehrarbeit ist 50 % Sonntags- und Feiertagsarbeit Für die Arbeit an Sonntagen sowie am 24. und 31.12., soweit diese Tage nicht auf einen Sonntag fallen, ab 12.00 Uhr 50 % Für Arbeit an lohnzahlungspflichtigen Feiertagen, die auf einen betrieblich regelmäßigen arbeitsfreien Werktag oder Sonntag fallen, ausgenommen Ostersonntag, Pfingstsonntag oder Weihnachtsfeiertage 100 % Für Arbeit an lohnzahlungspflichtigen Feiertagen, die auf einen betrieblichen regelmäßigen Arbeitstag fallen sowie am Ostersonntag, Pfingstsonntag oder an den Weihnachtsfeiertagen 150 % Ein Anspruch auf zusätzliche Vergütungen nach dem Bundesgesetz zur Regelung der Lohnzahlung an Feiertagen besteht nur, soweit tatsächlich Arbeitszeit ausfällt. <?page no="217"?> 217 2 Durchschnittliche Stundenverdienste Beim Zusammentreffen mehrerer Zuschläge ist nur ein Zuschlag, und zwar der höhere, zu bezahlen; jedoch wird bei Nachtarbeit an Sonn- und Feiertagen außer dem Sonn- und Feiertagszuschlag auch der Nachtzuschlag nach §. 10.3 bezahlt. Durchschnittliche Stundenlöhne in ausgewählten Branchen Im Allgemeinen werden die höchsten Tarife dort zu finden sein, wo die Gewerkschaften am stärksten, die Lebenshaltungskosten am höchsten und die industrielle Ballung am intensivsten ist. Aus den Ergebnissen der Lohnstatistiken ist auch zu ersehen, dass die Branchenunterschiede recht groß sind und zum Teil nicht mit der Differenzierung der Lohntarife übereinstimmen: 2 Durchschnittliche Stundenverdienste (brutto) von männlichen Facharbeitern - 2017, in € Mineralölindustrie 25,05 Chemie 21,80 Maschinenbau 21,54 Elektroindustrie 19,51 Nahrungsmittelindustrie 16,93 Industrie gesamt 19,96 <?page no="219"?> 219 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 219 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Agrar (M. Sc.) - (Uni) 3.480 4.000 Agrar (B.Sc.) - (HS) 2.900 3.830 Agrartechniker - (FS) 2.675 3.610 Altenpfleger/ in 1041 2.601 2.970 Anlagenmechaniker 976 3.050 3.710 Anlagenmechaniker f. Sanitär 420 3.000 3.510 Anthropologe (M. A.) - (Uni) 3.996 4.685 Apotheker in d. Industrie - (Uni) 4.500 5.900 Apotheker im Krankenhaus - (Uni) 4.196 4.893 Apotheker in einer Apotheke angestellt - (Uni) 3.700 4.750 Architekt (M/ B.A.) - (Uni) 3.991 4.950 Architekt (B.A.) - (HS) 3.607 4.000 Archivar (M/ B.A.) - (Uni) 3.996 4.685 Archivar (B.A.) - (HS) 2.781 3.162 Arzt (Krankenhaus) - (Uni) 4.400 5.650 Augenoptiker/ in 340 2.512 2.870 (3.100) <?page no="220"?> 220 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 220 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Automobilkaufmann/ frau 630 2.301 2.955 Bäcker/ in 500 2.490 2.995 (3.100) Bankkaufmann/ frau 978 2.500 3.390 Bauzeichner 785 2.400 2.590 Bau (M.Eng.) - (Uni) 4.980 5.994 Bau (B.Eng.) - (HS) 3.910 5.250 Bekleidung (B.Eng.) - (HS) 2.850 3.720 Bergbau (M.Eng.) - (Uni) 5.100 6.510 Bergbau (B.Eng.) - (HS) 4.520 5.400 Berufskraftfahrer/ in 600 2.240 3.200 Beton-/ Stahlbetonbauer 785 2.690 3.400 (3.630) Betriebstechnik (B.Eng) - (HS) 3.990 4.840 Betriebswirt (B. A.) - (HS) 3.970 5.890 Bibliothekar (M. A.) - (Uni) 4.278 4.703 Bibliothekar (B. A.) - (HS) 3.196 3.764 Bildtechniker - (FS) 2.105 2.663 Binnenschiffer/ in 936 2.090 2.480 Biochemiker (M. Sc.) - (Uni) 4.466 6.350 Biologe (M. Sc.) - (Uni) 3.996 4.685 <?page no="221"?> 221 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 221 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Biologielaborant/ in 942 3.008 3.549 Biol.-techn. Assistent - (FS) 2.990 3.549 Biomed. Technik (B.Sc.) Industr. Medizintechnik im Khs (B.Sc.) - (HS) 4.250 3.418 5.392 4.365 Bootsbauer/ in Ab 640 2.732 2.952 (3.512) Brauer 902 2.834 3.390 Braumeister (M. A.) - (Uni) 4.809 6.467 Brauwesen-Getränketechnologie (B.Eng.) - (HS) 4.550 5.378 Buchbinder/ in 930 2.530 3.350 Buchhalter (kaufm. Ausbild.) - (FS) Nach 3 - 5 J. kfm. Berufstätigkt.) 3.000 4.850 Buchhändler/ in 797 2.220 2.610 Bühnenbildner (M. A.) - (Aka) 2.952 3.398 Bühnenmaler 677 2.000 2.501 Bühnentänzer (M. A.) - (Aka) 2.990 4.022 Bürokf. Büromanagement (Hand.) 510 2.122 2.544 Bürokf. Büromanagement (Metall-Ind.) 1053 3.060 3.694 Chemielaborant/ in 942 2.637 3.131 Chemikant/ in 942 2.899 3.353 <?page no="222"?> 222 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 222 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Chemiker (M. Sc.) - (Uni) 4.466 6.600 Chemie-ing. (M. Sc.) - (Uni) 4.800 6.950 Chemiker (B.Sc.) - (HS) 3.900 5.130 Chemiker (B.Sc.-ing) - (HS) 4.200 5.355 Chem.-techn. Assistent - (FS) 2.899 3.400 Chemotechniker - (FS) 3.680 5.330 Chirurgiemechaniker/ in 840 2.132 2.544 (3.288) Cutter siehe jetzt: Film und Videoeditor 678 2.395 2.849 Dachdecker 650 3.182 3.566 (3.870) Diakon ev. - (FS) 2.500 3.050 Diätassistent/ in - (FS) 2.445 2.755 Dirigent Aka. (M.Mus.) - (Aka) 3.910 4.699 Direktrice - (FS) 2.329 2.775 Dolmetscher (M. A.) - (Uni) 2.630 2.999 Dolmetscher (B.A.) - (HS) 2.450 2.630 Dolmetscher - (FS) 2.250 2.350 Dramaturg (M.F.A.) - (Aka) 3.305 3.565 Drogist/ in 805 2.220 2.680 <?page no="223"?> 223 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 223 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Drucktechnik (B.Eng.) - (HS) 4.499 5.410 Drucker / Medientechnologe 936 3.155 3.760 (3.990) Druckereitechniker - (FS) 3.250 3.760 Einzelhandelskaufmann/ frau 805 2.230 2.610 Elektroniker: im Handwerk: - Automatisierungstechnik 730 2.550 3.165 - Energie und Gebäudetechnik 730 2.770 3.265 Elektroniker: in der Industrie: - Geräte und Systeme 1037 3.400 3.746 - Betriebstechnik 1037 3.455 3.793 Elektrotechniker/ in - (FS) 3.345 3.775 Elektrotechnik (M.Eng.) - (Uni) 5.010 6.580 Elektrotechnik (B.Eng.) - (HS) 4.510 5.655 Energietechnik (B.Eng.) - (HS) 4.510 5.866 Elektrotechn. Assistent - (FS) 2.900 3.144 <?page no="224"?> 224 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 224 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Erzieher/ in - (FS) 2.822 3.119 Fachangestellte f. Medien und Informationsdienste 937 2.740 3.013 Fachinformatiker 1098 3.153 3.646 Fachkraft f. Veranstaltungst. 645 2.395 2.849 Fachmann/ frau f. Systemgastronomie 730 2.424 2.980 Fahrlehrer - (FS) 3.700 4.650 Fahrzeugtechnik (B.Eng.) - (HS) 4.510 5.655 Feinwerkmechaniker 842 2.544 3.101 Feinwerktechniker - (FS) 3.700 4.611 Feinwerktechniker (M.Eng.) - (Uni) 5.010 6.445 Feinwerktechniker (B.Eng.) - (HS) 4.510 5.855 Film- und Videoeditor / in 678 2.395 2.849 Fleischer 749 2.330 2.798 (3.095) Fliesen-, Plattenu. Mosaikleger/ in 850 3.200 3.790 (4.240) Florist 574 1.650 1.830 <?page no="225"?> 225 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 225 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Flugbegleiter - Stewardess 380 (FS) 1.533 3.120 Flugzeugführer - (FS) 6.000 11.000 Fluggerätemechaniker/ in 1053 3.060 3.562 Forstwissenschaftler (M. Sc.) - (Uni) 4.278 4.916 Forstwirt (B.Sc.) - (HS) 2.781 3.465 Foto Designer (B.A.) - (FH) 3.342 3.870 Fotograf/ in 320 2.190 2.650 (3.000) Fotolaborant siehe Mediengest. 930 2.530 3.160 Foto (B.Sc.) - (HS) 3.150 3.700 Fototechniker - (FS) 2.780 3.300 Foto- / medientechn. Assistent - (FS) 2.190 2.650 Fremdsprachenkorrespondent - (FS) 2.590 3.100 Fremdsprachensekretärin - (FS) 2.590 3.250 Friseur/ in 510 1.650 2.400 Friseurmeister/ in (2.620) Gärtner/ in 640 2.196 2520 75 (2.850) <?page no="226"?> 226 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 226 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Gartenbautechniker - (FS) 2.305 3.789 Gartenbau (B.Sc) - (HS) 3.095 3.990 Gebäudereiniger/ in 700 2.610 2.890 Geigenbauer 490 2.310 2.732 Geograph (M. Sc.) - (Uni) 3.996 4.685 Geologe (M. Sc.) - (Uni) 3.996 4.685 Geophysiker (M) - (Uni) 3.996 5.093 Gestalter für visuelles Marketing 805 2.230 2.690 Gesundheits- / Krankenpfleger 976 2.833 3.327 Gießereimechaniker 1037 3.240 3.694 Gießereitechnik (B.Eng.) - (HS) 4.955 6.657 Goldschmied/ in (Handwerk) 355 1.890 2.077 Goldschmied/ in (Industrie) 784 2.703 3.311 Grafik Designer (B.A.) - (HS) 3.598 4.210 Grafik Design Assistent - (FS) 2.503 2.990 Groß- / Außenhandelskfm./ fr 912 3.020 3.612 Hebamme/ Entbindungspfleger 1091 2.711 3.544 Heilerziehungspfleger - (FS) 2.341 2.981 <?page no="227"?> 227 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 227 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Heilpädagoge - (FS) 3.555 3.979 Hörgeräteakustiker/ in 390 2.514 2.870 Hotelfachmann/ frau 770 2.424 3.000 Hotelkaufmann/ frau 770 2.424 3.123 Hüttentechnik (B.Eng.) - (HS) 4.344 5.544 Hüttenwesen (M.Eng.) - (Uni) 4.907 6.571 Immobilienkaufmann/ frau 900 2.504 3.190 Industriekaufmann/ frau IGM 1037 3.050 3.694 Industriemechaniker IGM 1037 3.060 3.937 Industrie Designer (B.A) - (HS) 3.900 4.781 Informatiker (B.Eng.) - (HS) 4.500 4.500 Informatiker (M. Sc.) - (Uni) 5.200 6.988 Informatikkaufmann/ frau IGM 1037 3.050 3.570 Informationselektroniker/ in 450 2.310 3.694 Innenarchitekt (B.A / M.A) - (HS od. Aka) 3.360 4.266 IT-Techniker/ in - (FS) 3.722 4.745 Journalist (Redakteur) (M. A.) - (Uni) 3.998 4.897 <?page no="228"?> 228 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 228 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Juristen LL.M. : Anwaltskanzlei : öffentl. Verwaltung - (Uni) 1.500/ 4.000 6.000 4.685 Justitiar - Industrie - (LL.B.) - (Uni) 3.900 5.750 Kameramann (M. A.) - (Aka) 3.334 4.230 Kapitän - (FS) 3.740 6.100 Kartograph/ in jetzt (Geomatiker) 618 2.132 2.637 Kaufmann/ frau für: siehe KP.III Audiovisuelle Medien 677 2.395 2.849 - Bürokommunikation S. 54 1035 3060 3.634 - Marketingkommunikation 805 3.020 3.560 - Spedition/ Logistikdienstleistung 895 2.471 2.859 - Versicherung und Finanzen 759 2.133 2.873 - Kaufmann/ frau im Eisenbahnu. Straßenverkehr 968 2.471 2.859 - Kaufmann/ frau im Gesundheitswesen 805 2.670 3.100 - Kaufmann (M. Sc.) - (Uni) 4.409 5.971 Keramiker/ in 355 1.890 2.250 <?page no="229"?> 229 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 229 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Kirchenmusiker ev. oder kath.- - (Aka) 4.278 4.916 Klavier-/ Cembalobauer/ in 490 2.310 2.710 Koch/ Köchin 730 2.204 2.555 (3.200) Konditor/ in 500 2.461 2.800 (2.900) Konstruktionsmechaniker 1037 3.060 3.566 Kosmetikerin 599 1.612 1.990 Kostümbildner/ in (B) - (HS) 1.555 2.107 Kraftfahrzeugmechatroniker 796 2.751 3.200 (3.755) Kunststofftechnik (M.Eng..) - (Uni) 4.944 5.788 Kunststofftechnik (B.Eng..) - (HS) 4.430 5.422 Landespflege (B.Sc.) - (HS) 2.930 3.461 Landwirt (über 18 J.) 690 1.970 2.766 Lebensmitteltechnologie (M. Sc.) - (Uni) 3.939 4.760 Lebensmitteltechnologie (B.Sc.) - (HS) 2.970 3.866 Logopäde - (FS) 2.666 3.750 <?page no="230"?> 230 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 230 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Luftu. Raumfahrttech. (M.Eng.) - (Uni) 5.122 6.489 Luftu. Raumfahrttech. (B.Eng.) - (HS) 4.855 5.713 Luftverkehrskaufmann/ frau Servicekfm/ im Luftverkehr 902 2.307 3.050 Maler und Lackierer/ in 600 2.550 2.870 (3.670) Maschinenbau (M.Eng.) - (Uni) 5.010 6.580 Maschinenbau (B.Eng.) - (HS) 4.510 5.866 Maskenbildner 677 Aka. 1.880 2500 2.255 2.900 Masseur/ Physiotherapeut - (FS) 2.590/ 2990 3.327/ 3.570 Maßschneider/ in 289 1.700 2.179 Mathematiker (M. Sc.) - (Uni) 4.877 6.310 Mathematiker (B.Sc.) - (HS) 4.450 5.706 Maurer 750 3.056 3.320 (3.700) Mediengestalter für Digital- und Printmedien 930 2.539 3.160 <?page no="231"?> 231 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 231 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Medienkaufmann/ frau für Digital und Print 808 2.560 3.200 Medientechnik (B.Eng.) - (HS) 3.980 4.990 Medizin. Dokumentationsass. Industrie. - (FS) 2.329 2.595 2.873 2.980 Medizinische Fachangestellte 805 1.885 2.475 Med.-Techn. Laboratoriumsass. - (FS) 2.964 3.380 Med. Techn. Radiologieassist. - (FS) 3.010 3.499 Mikrobiologen (M. Sc.) - (Uni) 3.996 4.685 Mineralogen - (Uni) 3.870 4.567 Mode-Designer (B/ M.A.) - (HS od. Aka) 3.300 3.900 Modellbauer/ in, Technische/ r 950 3.060 3.362 (3 Fachrichtungen möglich) (3.905) Textilu. Modeschneider 895 2.281 2.533 Musikfachhändler/ in 805 2.230 2.610 Musiktherapeut (B.A.) - (HS) 2.990 3.213 <?page no="232"?> 232 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 232 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Nachrichtentechnik (B.Eng.) - (HS) 4.510 5.570 Notar - Volljurist - (LL.B.) - Uni) 5.466 6.825 Ökotrophologe (B.A.) - (HS) 3.123 3.530 Orthopädiemechaniker/ in und Bandagist 580 1.700 2.398 Orthoptist/ in im Khs. - (FS) 2.833 3.202 Pädagoge - (Uni) 4.278 4.703 Patentanwalt - (Uni) 6.000 8.000 Patentingenieur (M.Eng.) - (Uni) 4.950 6.200 Pharmareferent - (FS) 3.900 4.500 Pharmazeutisch-kfm. Ang. 687 1.850 2.175 Pharmazeut.-techn. Assist. - (FS) 2.487 2.990 Physikal. Techniker (B.Eng.) - (HS) 4.500 5.370 Physikal.-techn. Assist. - (FS) 2.340 2.910 Physiker (M. Sc.) - (Uni) 4.300 6.000 Politologe (M.M.) Produktdesigner (B.Sc.) - (Uni) - (HS) 3.900 3.750 4.671 4.600 Produktgestalter/ in Textil 895 2.500 3.100 <?page no="233"?> 233 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 233 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Psychagoge (M./ B.A.) - (Uni od. HS) 4.455 6.000 Psychologe (M. A.) - (Uni) 4.209 5.750 Raumausstatter 490 2.170 2.455 Rechtsanwaltsfachangestellte 850 1.900 2.457 Rechtsanwalt, angestellt - (Uni) ab 1.500/ 5.000 5.500 Redakteur mit Volontariat - Uni/ FS 3.400 5.180 Regieassistent (M. A.) - (Uni) 3.750 3.970 Regisseur (M. A.) - (Aka) 4.100 ab 5.000 Reiseverkehr/ Tourismus Kfm/ f 757 2.165 2.760 Restaurantfachmann/ frau 730 2.424 2.990 Restaurator (Praktikum-M-Aka) 350 2.300 2.890 Schifffahrtskfm./ frau 725 2.250 2.690 Schiffsbau (B.Eng.) - (HS) 3.900 4.700 Schiffstechnik (M.Eng.) - (Uni) 4.450 5.199 Schornsteinfeger 550 2.468 2.843 Servicekfm/ frau im Luftverkehr 902 2.307 3.050 Sozialarbeiter (B.A.) - (HS) 3.133 3.398 <?page no="234"?> 234 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 234 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Sozialpädagoge (B.A.) - (HS) 3.133 3.398 Sozialversicherungsfachang. 1117 2.673 2.955 Soziologe (M.A) - (Uni) 4.209 4.990 Speditionsund. Logistikdienst leistungskfm./ frau 895 2.473 3.020 Sport- und Fitnesskaufm./ frau 699 2.230 2.580 Steinmetz 530 2.640 3.009 (3.590) Steuerberater angestellt: Ausbildung: Uni, HS, Finanzamt, St.-Fachangestellte: ohne Steuerberaterprüfung 3.600 4.400 mit Prüfg. 5.500 Ab 6.000 Steuerfachangestellter/ e 850 1.990 2.404 Stuckateur 830 3.104 3.670 (4.200) Systemelektroniker/ in 730 2.905 3.490 Informatiker Info-Systemtechnik 1037 3.240 3.694 Tanzlehrer (M.B.F.A.) (Aka) 3.996 4.685 Techn. Kybernetik (M. Sc.) (Uni) 4.600 5.378 <?page no="235"?> 235 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 235 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Techn. Produktdes. o. Systempl. 1053 2.665 2.990 Theologe ev. und kath. (M. A.) (Uni) 3.996 4.685 Textildesigner (B.Sc.) (HS) 3.209 3.788 Textillaborant 895 2.533 3.060 Textiltechniker (FS) 3.405 3.920 Theaterwissenschaftler (M. A.) (Uni) 3.582 4.407 Tiermedizinische Fachang. 630 1.790 2.356 Tierpfleger im Zoo 968 2.670 2.990 Tierwirt 630 2,250 2.601 Tischler/ in 640 2.537 2.960 (3.512) Tonmeister (B.F.A.) (HS) 3.890 4.577 Übersetzer (M.B. / B.A.) Uni/ HS 3.135 3.720 Uhrmacher 994 2.103 2.544 Umweltschutz tech. (M.Eng.) (Uni) 4.399 5.163 Umweltu. Hygienetech. (B.Eng.) (HS) 2.812 3.359 Umweltschutztechniker (FS) 2.700 3.112 <?page no="236"?> 236 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 236 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Unternehmensberater (M. A.) (Uni) 5.500 ab 9.000 Veranstaltungskfm./ frau 770 2.690 3.075 Verfahrens-Ingenieur (M. Sc.) - (Uni) 4.600 5.340 Verfahrens-Ingenieur (B.Sc.) - (HS) 3.900 4.556 Verfahrenstechniker - (FS) 3.342 3.798 Verkäufer/ in 630 1.890 2.530 Vermessungstechniker 618 2.365 2.677 Vermessungswesen (M. Sc.) - (Uni) 3.900 4.760 Vermessungswesen (B.Sc.) - (HS) 3.600 4.200 Versorgungstechnik (B.Sc.) - (HS) 3.650 4.470 Veterinärmed.-techn. Assist. - (FS) 2.299 2.543 Volkswirt (M. Sc.) - (Uni) 4.900 6.200 Volontär im 1. und 2. Jahr: 1.980 2.590 Werkzeugmechaniker/ in 1037 3.060 3.588 (4.000) <?page no="237"?> 237 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 237 Berufsbezeichnung M = Master MEng = Ingenieur B = Bachelor BEng = Ingenieur Ausbildungsvergütung im 1. Jahr oder schulischer Abschluss Anfangsgehalt (Meisteranfangsgehalt) Gehalt nach ca. 5 Jahren Alle Beiträge in €,. gerundet Wirtschaftsingenieur (M. Sc.) - (Uni) 5.100 5.800 Wirtschaftsingenieur (B.Sc.) - (HS) 4.867 5.508 Wirtschaftsjurist (LL.M.) - (Uni) 4.300 5.360 Wirtschaftskorrespondent - (FS) 2.500 2.743 Wirtschaftsprüfer (M.A./ Dr.) - (Uni) 6.000 Ab 8.000 Zahnmedizinische Fachang. 820 1.920 2.700 Zahntechniker/ in 560 1.900 2.410 (3.100) Zerspanungsmechaniker/ in 1037 3060 3.495 Zimmerer 765 2.832 3.205 Zupfinstrumentenmacher 570 2.327 2.799 Zytologieassistentin - (FS) 2.445 2.873 Aka - Akademie der Künste HS - Hochschule FS - Fachschule Uni - Universität Bachelorabschlüsse an Universitäten, Akademien und Hochschulen werden wie folgt abgekürzt: <?page no="238"?> 238 VI Berufe und Einkommen von A-Z in € 238 Bachelor oder Master of Arts: B.A. oder M.A. Bachelor oder Master of Science: B.Sc. oder M.Sc. Bachelor oder Master of Engineering : B.Eng. oder M.Eng. Bachelor oder Master of Laws: LL.B. oder LL. M. Bachelor oder Master of fine Arts: B.F.A. oder M.F.A. Bachelor oder Master of music: B.Mus. oder M. Mus. Bachelor oder Master of Education: B.Ed. oder M.Ed. Abschlüsse an den Hochschulen, früher Fachhochschulen: Bachelor: nach 6-8 Semestern (früher Diplom nach 8 Semestern) Bachelor of Engineering nach 6 Semestern (früher Dipl.-Ingenieur nach 8 Semestern) Masterabschluss: nach weiteren 2 Semestern nach allen Bachelorabschlüssen (Kapazität in den HS begrenzt) Abschlüsse in den Dualen Hochschulen früher Berufsakademien: Bachelor of Arts und Bachelor of Engineering anstatt wie bisher Diplom. Ärzteeinkommen in eigenen Praxen (Stat. Bundesamt) Durchschnittlicher Bruttogewinn nach Abzug von Kosten vor Steuern, in € Tiermediziner 100.000 Allgemeinmediziner - prakt. Arzt 195.000 Ärzte für Lungenkrankheiten 145.000 Gynäkologen 210.000 Pädiater 150.000 Neurologen 140.000 Hals-, Nasen-, Ohrenärzte 180.000 Augenärzte 193.000 Internisten 187.000 Hautärzte 205.000 <?page no="239"?> 239 Zerspanungsmechaniker Chirurgen 165.000 Orthopäden 220.000 Röntgenärzte 190.000 Urologen 179.000 Laborärzte 300.000 Zahnärzte 250.000 Anästhesist in privaten Praxen 160.000 Seit dem GSG (Gesundheitsstrukturgesetz) stagniert das Einkommen der Mediziner oder ist sogar etwas zurückgegangen. Wie leicht erkennbar ist, gehören die Ärzte jedoch immer noch deutlich zu den gutverdienenden Personengruppen in Deutschland. <?page no="241"?> 241 Zerspanungsmechaniker VII Nettoeinkommensberechnung <?page no="243"?> 243 Zerspanungsmechaniker 1 Vom Bruttozum Nettolohn Was bleibt von meinem Verdienst nach Abzug der gesetzlichen Abgaben? Diese Frage beschäftigt sicher viele, die jetzt zwar über ihren (künftigen) Verdienst im Bilde sind, aber auch gern wissen möchten, was der Fiskus und die Sozialversicherung zur Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben gleich vorab einbehalten. Kurzum, wir wollen auf den nächsten Seiten anhand einer Reihe praktischer Beispiele aufzeigen, welcher Nettoverdienst nach Abzug von Lohn-, Kirchensteuer, Solidaritätszuschlag und sozialen Abgaben dem einzelnen verbleibt. Zum besseren Verständnis sollen vorab einige Grundinformationen den Nichtsteuerexperten über die Einkommensteuerpflicht informieren. Eine vollständige Darstellung dieses Komplexes würde den Rahmen dieses Ratgebers sicher sprengen. Haben Sie deshalb Verständnis, wenn diese Thematik hier nicht erschöpfend behandelt wird. Der jeweilige Nettolohn kann am besten bequem mit den auf den folgenden Seiten erwähnten Links (Internetrechner) berechnet werden. Auszüge der aktuellen Grund- und Splittingtabelle des Einkommensteuertarifs 2018 zeigen die jeweiligen Belastungen nochmals abgerundet auf. Die mit * gekennzeichneten Fachbegriffe aus dem Sozialversicherungs- und Steuerrecht sind im Fachbegriffsregister näher erläutert. <?page no="245"?> 245 2.1 Erklärungspflicht 2 Einkommensteuerveranlagung 2.1 Erklärungspflicht Arbeitnehmer sind zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung verpflichtet, wenn z. B. einer der folgenden Gründen vorliegt: ▶ wenn steuerpflichtige *Einkünfte von mehr als 410 € vorliegen, bei denen keine Lohnsteuer einbehalten wurde, ▶ wenn ein Arbeitnehmer von mehreren Arbeitgebern gleichzeitig Arbeitslohn bezogen hat, ▶ wenn beide Ehegatten Arbeitslohn bezogen haben, einer von ihnen nach der Steuerklasse fünf oder sechs besteuert wurde, ▶ wenn das Finanzamt einen Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen hat, ▶ wenn die Ehe des Arbeitnehmers im Veranlagungszeitraum durch Tod, Scheidung oder Aufhebung und Wiederverheiratung eines der Ehegatten aufgelöst wurde, ▶ wenn das sog. *Faktorverfahren bei der Steuerklassenkombination IV/ IV angewandt wird, ▶ wenn Vermietungs- oder Kapitaleinkünfte bezogen werden, die EUR-410 p. a. übersteigen, ▶ wenn Lohnersatzleistungen (Arbeitslosen-, Kranken, Kurzarbeitergeld, Elterngeld etc.) bezogen werden. Die Aufzählung der Veranlagungsgründe ist nicht abschließend! <?page no="246"?> 246 2 Einkommensteuerveranlagung 2.2 Antragsveranlagung Besteht keine Erklärungspflicht, so kann sich ein freiwilliger Antrag auf Einkommensteuerveranlagung z. B. lohnen ▶ wenn Arbeitnehmer nicht ununterbrochen in einem Dienstverhältnis gestanden haben, ▶ wenn die Höhe des Arbeitslohns im Laufe des Jahres geschwankt hat, ▶ wenn Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen entstanden sind, für die kein Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen wurde, ▶ wenn einbehaltene Kapitalertragsteuern (z. B. Zinsabschlag) angerechnet werden sollen, ▶ wenn Verluste aus anderen Einkunftsarten berücksichtigt werden sollen. 2.3 Abgabefrist Bei Erklärungspflicht: 31. Mai des folgenden Jahres (Frist kann verlängert werden) Ab der Steuererklärung 2018 haben Sie für die Abgabe der Erklärung zwei Monate mehr Zeit, also bis 31.7. des Folgejahrs. Dies regelt das Steuermodernisierungsgesetz. Beispiel: Einkommensteuererklärung 2018 = Abgabe bis spät. 31. Juli 2019 Bei Antragsveranlagung: Vierjährige Abgabefrist Beispiel: Einkommensteuererklärung für 2015 = Abgabe bis spät. 31. Dezember 2019 Ausschlussfrist, keine Verlängerung möglich. <?page no="247"?> 247 2.3 Abgabefrist 3 Aktuelle Steuerreformen Seit 1.8.2018 liegt der Entwurf des Jahressteuergesetzes 2018 vor. Die Verabschiedung soll noch vor Ende des Jahres erfolgen. Allerdings sind mit diesem Änderungsgesetz keine nennenswerten Maßnahmen bzw. Vergünstigungen für Arbeitnehmer verbunden. Über die anstehende Abschaffung bzw. Absenkung des Solidaritätszuschlags wird politisch derzeit noch kontrovers diskutiert. Die von der großen Koalition in Aussicht gestellte Absenkung des sog. Soli ab 2021 wurde mit einem Steuerausfall von ca. 10 Mrd. Euro taxiert. Neue Vorschläge sehen zwischenzeitlich, aufgrund der üppigen Steuermehreinnahmen, eine gänzliche Abschaffung des Soli ab 2020 vor. Mit der Einführung des Baukindergeldes und der Aufstockung der Mütterrente im Jahr 2018 wurden indes zwei Wahlversprechen der großen Koalition zwischenzeitlich umgesetzt. Die letzte große Steuerreform fand im Jahr 2008 statt und betraf insbesondere Unternehmen. Seit Paul Kirchhof 2001 und Friedrich Merz 2003 (Bierdeckelsteuerreform) umfangreiche Konzepte für eine radikale Vereinfachung des Steuerwirrwarrs vorschlugen, gibt es keine neuen wegweisenden Ideen für eine Umgestaltung des Steuersystems. Beide Reformvorschläge fanden keine politischen Mehrheiten, weil die Befürchtung von anfänglichen hohen Steuerausfällen im Raume stand. Das wurde bei der heutigen Staatsverschuldung als nicht tragbar angesehen. Dass unser Steuersystem so kompliziert und umfangreich ist, hat damit zu tun, dass es allen Bürgern gerecht werden soll. Genau das stellen Kritiker aber infrage. Sie sprechen sogar von Ungerechtigkeit. Dabei hat es schon etliche grundlegende Reformvorschläge gegeben (s. o.). Aber keiner davon wurde um- <?page no="248"?> 248 3 Aktuelle Steuerreformen gesetzt. Letztlich nicht nur deshalb, weil mit Steuern auch Politik gemacht wird. Mehr Netto vom Brutto, das wünscht sich jeder Arbeitnehmer und es steht auf vielen Wahlprogrammen der politischen Parteien. Eine niedrigere Besteuerung an der einen Stelle bedeutet aber weniger Geld für den Staat, der es an anderer Stelle wieder einnehmen muss. Und die, die es trifft, fühlen sich ungerecht behandelt. Bei der nächsten Wahl kann sich so etwas für Parteien durchaus negativ bemerkbar machen. Deshalb ist das politische Ringen um Subventionen und Steuervergünstigungen auch so zäh. Auf lange Sicht käme es für die Bürger günstiger, wenn alle Subventionen komplett abgeschafft würden, sagen Experten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Dann wäre es möglich, die Einkommensteuersätze um etwa zwei Drittel zu senken. Jeder soll nach seinen Möglichkeiten für die Allgemeinheit aufkommen. Das ist das sogenannte Leistungsprinzip. Es zieht allerdings ein differenziertes Regelwerk nach sich, das jedem Einzelfall die entsprechenden Freibeträge ermöglicht. Aber ein so komplexes System kostet selbst auch sehr viel Geld - etwa 25 Mrd. Euro jährlich! Nicht unerheblich beteiligt am Zustandekommen dieser Summe sind die unwirtschaftlichen Strukturen der Finanzbehörden. Oftmals sind Zuständigkeitsbereiche für bestimmte Steuern unklar. Es kommt zu Überschneidungen. Dazu lassen schwer verständliche Behördenschreiben und kompliziert auszufüllende Formulare den Gang des Bürgers zu einem Steuerberater oft unvermeidbar werden. So entstehen weitere Kosten. <?page no="249"?> 249 3.1 Vereinfachte Ermittlung des zu versteuernden Einkommens 3.1 Vereinfachte Ermittlung des zu versteuernden Einkommens Summe der Einkünfte aus den Einkunftsarten (*Einkünfte) Entlastungsbetrag für Alleinerziehende = Gesamtbetrag der Einkünfte Sonderausgaben Außergewöhnliche Belastungen = Einkommen Freibeträge für Kinder Härteausgleich = zu versteuerndes Einkommen Beim *zu versteuernden Einkommen sind somit die abzugsfähigen Aufwendungen sowie Pauschbeträge und Freibeträge bereits abgezogen. Das *zu versteuernde Einkommen ist also erheblich niedriger als der Bruttoarbeitslohn! Die tatsächliche Steuerbelastung ergibt sich als Durchschnittswert aus der unterschiedlichen von 0 bis 45 % reichenden Belastung der einzelnen Teile des *zu versteuernden Einkommens. <?page no="251"?> 251 3.1 Vereinfachte Ermittlung des zu versteuernden Einkommens 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto- Berechnung Die nachfolgenden Beispiele befassen sich ausschließlich mit der Einkunftsart „Nichtselbständige Arbeit“. Von einem angenommenen Bruttoarbeitslohn wird dabei zum Nettolohn (Abzug von Lohn-/ Kirchensteuer, Solidaritätszuschlag und Sozialversicherungsbeiträgen) zurückgerechnet. Den Berechnungen der Beispielsreihen liegen folgende Annahmen zugrunde: Lohnsteuer Lt. gültiger Lohnsteuertabelle 2018, bundeseinheitlich Kirchensteuer 8 % der tariflichen Lohnsteuer nach Abzug der Kinderkomponenten; in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern (alle übrigen Bundesländer erheben 9 % Kirchensteuer) Solidaritäts-zuschlag Der seit 1998 auf 5,5 % abgesenkte Zuschlag wird einkommensunabhängig auf unbestimmte Zeit erhoben. bundeseinheitlich Rentenversicherung Arbeitnehmeranteil = 1/ 2 von 18,6 % = 9,3 %, bundeseinheitlich, aber unterschiedliche Beitragsbemessungsgrenze alte und neue Bundesländer Arbeitslosenversicherung Arbeitnehmeranteil = 1/ 2 von 3,0 % = 1,5 %, bundeseinheitlich. Krankenversicherung Arbeitnehmeranteil = 1/ 2 von 14,6 % = 7,3 % zuzüglich Extrabelastung allein vom Arbeitnehmer ca. 1 % = 8,3 % zu tragen. Pflegeversicherung Arbeitnehmeranteil = 1/ 2 von 2,55 % = 1,275 %, zuzüglich 0,25 % Extrabelastung bei kinderlosen Arbeitnehmern ab 23 Jahren bundeseinheitlich <?page no="252"?> 252 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung *Beitragsbemessungsgrenze Monatswerte! Rentenu. Arbeitslosenversicherung 2018 = 6.500 € (neue Bundesländer 2018 = 5.800 €) Krankenu. Pflegeversicherung 2018 = 4.425 € (Die Beitragsbemessungsgrenzen werden jährlich neu festgeschrieben.) Die Hälfte der sozialen Abgaben trägt der Arbeitgeber! Beim Wohnort wurden bei allen Beispielen aus Vereinfachungsgründen die alten Bundesländer angenommen. Mit Hilfe des Internets lassen sich einfach und bequem zahlreiche, unterschiedliche Berechnungen erstellen, die die Steuer- und Sozialversicherungsbelastung im Detail für jeden erdenklichen Fall darstellen. Für alle sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer können Sie z. B. über den Link https: / / www.brutto-netto-rechner24. de ein Programmmodul aufrufen und die vorgefundene Eingabemaske mit Pulldown-Menü entsprechend mit Zahlen füllen. 4.1 Lohnsteuerklassenwahl Lohnsteuerklassen (§. 38 b EStG) Unbeschränkt einkommensteuerpflichtige Arbeitnehmer werden in Steuerklassen eingereiht: Steuerklasse Besondere Voraussetzungen I a) Ledige b) Verheiratete, Verwitwete oder Geschiedene, bei denen die Voraussetzungen für die Steuerklasse III oder IV nicht erfüllt sind c) Beschränkt steuerpflichtige Arbeitnehmer mit mindestens 1 Kind <?page no="253"?> 253 4.1 Lohnsteuerklassenwahl Steuerklasse Besondere Voraussetzungen II Die in der Steuerklasse I bezeichneten Arbeitnehmer, wenn bei ihnen der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende zu berücksichtigen ist. III a) Verheiratete, wenn beide Ehegatten unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt leben und aa) der Ehegatte keinen Arbeitslohn bezieht oder ab) der Ehegatte auf Antrag in die Steuerklasse V eingereiht wird b) Verwitwete, wenn sie und ihr verstorbener Ehegatte zum Zeitpunkt seines Todes unbeschränkt einkommensteuerpflichtig waren und in diesem Zeitpunkt nicht dauernd getrennt gelebt haben, für das auf das Todesjahr folgende Kalenderjahr c) Geschiedene, wenn aa) im Kalenderjahr der Auflösung der Ehe beide Ehegatten unbeschränkt einkommensteuerpflichtig waren und nicht dauernd getrennt gelebt haben und bb) der andere Ehegatte wieder geheiratet hat, von seinem neuen Ehegatten nicht dauernd getrennt lebt und er und sein neuer Ehegatte unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind für das Kalenderjahr, in dem die Ehe aufgelöst worden ist. IV Verheiratete, wenn beide Ehegatten unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt leben und der Ehegatte des Arbeitnehmers ebenfalls Arbeitslohn bezieht (Wahlrecht Ehegatten IV/ IV oder III/ V). V Arbeitnehmer - wie bei Steuerklasse IV bezeichnet - falls der eine Ehegatte in die Steuerklasse III eingereiht wird. VI Arbeitnehmer mit einem zweiten oder weiteren Dienstverhältnis. <?page no="254"?> 254 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung Anmerkungen: ▶ Der Steuer- und Sozialversicherungsabzug in den Steuerklassen I/ 0 und IV/ 0 ist gleich hoch. Die Beispiele für diese Steuerklassen können deshalb zusammengefasst werden. ▶ Die jeweiligen Altersangaben in der Beispielsreihe sind für die Einreihung in die Steuerklassen bzw. die Höhe der Steuer unmaßgeblich. Sie sollen lediglich die mögliche Steigerung des Lohnes mit zunehmendem Alter veranschaulichen. Eine geringfügige Auswirkung hat das Alter lediglich bei der Extrabelastung i.H. von 0,25 % in der Pflegeversicherung für kinderlose Arbeitnehmer (ab 23. Lebensjahr). 4.2 Beispiele zur Steuerklasse I/ 0 und IV/ 0 Centbeträge sind in den Beispielen abgerundet a) Azubi im Versicherungswesen, ledig, 3. Jahr € Bruttoarbeitslohn 1.109 Lohnsteuer 9 Solidaritätszuschlag 0 Kirchensteuer 1 Zwischensumme Steuerabzüge 10 Krankenversicherung 92 Rentenversicherung 103 Arbeitslosenversicherung 16 Pflegeversicherung 14 Zwischensumme Sozialabgaben 215 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 884 <?page no="255"?> 255 4.2 Beispiele zur Steuerklasse I/ 0 und IV/ 0 b) Azubi im Baugewerbe, ledig, 4. Ausbildungsjahr € Bruttoarbeitslohn 1.475 Lohnsteuer 70 Solidaritätszuschlag 0 Kirchensteuer 5 Zwischensumme Steuerabzüge 75 Krankenversicherung 122 Rentenversicherung 137 Arbeitslosenversicherung 22 Pflegeversicherung 18 Zwischensumme Sozialabgaben 299 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 1101 c) Industriekauffrau, 21 Jahre, ledig € Bruttoarbeitslohn 2,504 Lohnsteuer 307 Solidaritätszuschlag 16 Kirchensteuer 24 Zwischensumme Steuerabzüge 347 Krankenversicherung 182 Rentenversicherung 232 Arbeitslosenversicherung 37 Pflegeversicherung 31 Zwischensumme Sozialabgaben 482 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 1.675 <?page no="256"?> 256 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung d) Bachelor Eng., 33 Jahre, ledig € Bruttoarbeitslohn 4.700 Lohnsteuer 940 Solidaritätszuschlag 51 Kirchensteuer 75 Zwischensumme Steuerabzüge 1066 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 437 Arbeitslosenversicherung 70 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 886 = Nettolohn 2748 Master Eng., 41 Jahre, verheiratet € Bruttoarbeitslohn 6.400,00 Lohnsteuer 1.052 Solidaritätszuschlag 57 Kirchensteuer 84 Zwischensumme Steuerabzüge 1.193 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 595 Arbeitslosenversicherung 96 Pflegeversicherung 67 Zwischensumme Sozialabgaben 1.081 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 4.126 <?page no="257"?> 257 4.2 Beispiele zur Steuerklasse I/ 0 und IV/ 0 f) Patentanwalt Dr. LL.M, angestellt, 47 Jahre, verheiratet € Bruttoarbeitslohn 8.000.00 Lohnsteuer 1.601 Solidaritätszuschlag 88 Kirchensteuer 128 Zwischensumme Steuerabzüge 1.817 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 604 Arbeitslosenversicherung 97 Pflegeversicherung 67 Zwischensumme Sozialabgaben 1.091 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 5.092 g) Pilot (Flugzeugführer), 42 Jahre, ledig € Bruttoarbeitslohn 12.000,00 Lohnsteuer 3.944 Solidaritätszuschlag 216 Kirchensteuer 315 Zwischensumme Steuerabzüge 4.475 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 604 Arbeitslosenversicherung 97 Pflegeversicherung 67 Zwischensumme Sozialabgaben 1.091 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 6.434 <?page no="258"?> 258 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung 4.3 Beispiele zur Steuerklasse III, IV/ 1 und IV/ 2 a) Maßschneiderin, 24 Jahre, verheiratet, 1 Kind, Ehemann =Hausmann € Bruttoarbeitslohn 1.800,00 Lohnsteuer 0 Solidaritätszuschlag 0 Kirchensteuer 0 Zwischensumme Steuerabzüge 0 Krankenversicherung 131 Rentenversicherung 167 Arbeitslosenversicherung 27 Pflegeversicherung 22 Zwischensumme Sozialabgaben 347 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 1.453 b) Rechtsanwältin LL.M., 33 Jahre, verheiratet, 1 Kind € Bruttoarbeitslohn 5.000,00 Lohnsteuer 1.054 Solidaritätszuschlag 58 Kirchensteuer 84 Zwischensumme Steuerabzüge 1.196 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 465 Arbeitslosenversicherung 75 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 919 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 2.885 <?page no="259"?> 259 4.3 Beispiele zur Steuerklasse III, IV/ 1 und IV/ 2 Diplom-Informatiker M.Eng., 30 Jahre, verheiratet, 1 Kind € Bruttoarbeitslohn 6.000,00 Lohnsteuer 936 Solidaritätszuschlag 51 Kirchensteuer 74 Zwischensumme Steuerabzüge 1.061 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 558 Arbeitslosenversicherung 90 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 1.027 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 3.912 Elektroniker Energietechnik, 27 Jahre, verheiratet, 2 Kinder € Bruttoarbeitslohn 3.200,00 Lohnsteuer 231 Solidaritätszuschlag 12 Kirchensteuer 18 Zwischensumme Steuerabzüge 261 Krankenversicherung 233 Rentenversicherung 297 Arbeitslosenversicherung 48 Pflegeversicherung 40 Zwischensumme Sozialabgaben 518 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 2.421 <?page no="260"?> 260 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung Diplom-Kunststofftechniker (M.Eng.), 37 Jahre, verh., 2 Kinder € Bruttoarbeitslohn 5.900,00 Lohnsteuer 808 Solidaritätszuschlag 44 Kirchensteuer 64 Zwischensumme Steuerabzüge 916 Krankenversicherung 367 Rentenversicherung 520 Arbeitslosenversicherung 84 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 1.027 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 3.957 f) Wirtschaftsprüfer (M. Sc.), 47 Jahre, verheiratet, 2 Kinder € Bruttoarbeitslohn 9.500,00 Lohnsteuer 2.184 Solidaritätszuschlag 120 Kirchensteuer 174 Zwischensumme Steuerabzüge 2.478 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 604 Arbeitslosenversicherung 97 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 1.080 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 5.942 <?page no="261"?> 261 4.4 Beispiele zur Steuerklasse III/ 0, III/ 1, III/ 2, III/ 3 4.4 Beispiele zur Steuerklasse III/ 0, III/ 1, III/ 2, III/ 3 Kauffrau für Büromanag. Handwerk, 24 Jahre, verh., keine Kinder, € Bruttoarbeitslohn 2.990,00 Lohnsteuer 186 Solidaritätszuschlag 4 Kirchensteuer 14 Zwischensumme Steuerabzüge 204 Krankenversicherung 218 Rentenversicherung 278 Arbeitslosenversicherung 44 Pflegeversicherung 45 Zwischensumme Sozialabgaben 585 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 2.201 b) Betonu. Stahlbetonbauer, 40 Jahre, verheiratet, keine Kinder € Bruttoarbeitslohn 3.600,00 Lohnsteuer 315 Solidaritätszuschlag 17 Kirchensteuer 25 Zwischensumme Steuerabzüge 357 Krankenversicherung 262 Rentenversicherung 334 Arbeitslosenversicherung 54 Pflegeversicherung 54 Zwischensumme Sozialabgaben 704 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 2.539 <?page no="262"?> 262 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung c) Kaufmann für Marketingkommunikation, 50 Jahre, verheiratet, keine Kinder € Bruttoarbeitslohn 4.500,00 Lohnsteuer 520 Solidaritätszuschlag 28 Kirchensteuer 41 Zwischensumme Steuerabzüge 589 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 418 Arbeitslosenversicherung 67 Pflegeversicherung 67 Zwischensumme Sozialabgaben 875 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 3.036 d) Notar LL.M., 58 Jahre, verheiratet, keine Kinder € Bruttoarbeitslohn 15.000,00 Lohnsteuer 4.485 Solidaritätszuschlag 246 Kirchensteuer 358 Zwischensumme Steuerabzüge 5.089 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 604 Arbeitslosenversicherung 97 Pflegeversicherung 67 Zwischensumme Sozialabgaben 1.091 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 8.820 <?page no="263"?> 263 4.4 Beispiele zur Steuerklasse III/ 0, III/ 1, III/ 2, III/ 3 e) Friseur, 39 Jahre, verheiratet, 1 Kind € Bruttoarbeitslohn 2.400,00 Lohnsteuer 66 Solidaritätszuschlag 0 Kirchensteuer 5 Zwischensumme Steuerabzüge 71 Krankenversicherung 175 Rentenversicherung 223 Arbeitslosenversicherung 36 Pflegeversicherung 30 Zwischensumme Sozialabgaben 464 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 1.865 f) Maschinenbauer (M.Eng.) 37 Jahre, verheiratet, 1 Kind € Bruttoarbeitslohn 6.500 Lohnsteuer 1086 Solidaritätszuschlag 59 Kirchensteuer 86 Zwischensumme Steuerabzüge 1.231 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 604 Arbeitslosenversicherung 97 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 1.080 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 4.189 <?page no="264"?> 264 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung g) Wirtschaftsjurist LL.M, 39 Jahre, verheiratet, 1 Kind € Bruttoarbeitslohn 7.250,00 Lohnsteuer 1.323 Solidaritätszuschlag 72 Kirchensteuer 105 Zwischensumme Steuerabzüge 1.500 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 604 Arbeitslosenversicherung 97 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 1.080 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 4.670 h) Diplom-Soziologe (M. A.), 42 Jahre, verheiratet, 2 Kinder € Bruttoarbeitslohn 4.800,00 Lohnsteuer 601 Solidaritätszuschlag 33 Kirchensteuer 48 Zwischensumme Steuerabzüge 682 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 446 Arbeitslosenversicherung 72 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 897 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 3.221 <?page no="265"?> 265 4.4 Beispiele zur Steuerklasse III/ 0, III/ 1, III/ 2, III/ 3 i) Luft- und Raumfahrttechniker (Ming.), 29 Jahre, led. € Bruttoarbeitslohn 6.400,00 Lohnsteuer 1.594 Solidaritätszuschlag 87 Kirchensteuer 127 Zwischensumme Steuerabzüge 1.808 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 595 Arbeitslosenversicherung 96 Pflegeversicherung 67 Zwischensumme Sozialabgaben 1.081 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 3.511 4j) Unternehmensberater Dr. (M. A.), 38 Jahre, verheiratet, 2 Kinder € Bruttoarbeitslohn 13.800 Lohnsteuer 3.986 Solidaritätszuschlag 219 Kirchensteuer 318 Zwischensumme Steuerabzüge 4.523 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 604 Arbeitslosenversicherung 97 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 1.080 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 8.197 <?page no="266"?> 266 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung k) Anlagenmechaniker Sanitär, 27 Jahre € Bruttoarbeitslohn 3.400,00 Lohnsteuer 539 Solidaritätszuschlag 29 Kirchensteuer 43 Zwischensumme Steuerabzüge 611 Krankenversicherung 248 Rentenversicherung 316 Arbeitslosenversicherung 51 Pflegeversicherung 51 Zwischensumme Sozialabgaben 666 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 2.123 f) Innenarchitekt (Beng.), 34 Jahre, verheiratet, 3 Kinder € Bruttoarbeitslohn 4.150,00 Lohnsteuer 440 Solidaritätszuschlag 24 Kirchensteuer 35 Zwischensumme Steuerabzüge 499 Krankenversicherung 302 Rentenversicherung 385 Arbeitslosenversicherung 62 Pflegeversicherung 52 Zwischensumme Sozialabgaben 801 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 2.850 <?page no="267"?> 267 4.5 Beispiele zur Steuerklasse V m) Stationsarzt, 39 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, ohne Zulagen € Bruttoarbeitslohn mit Zuschläge 6.950,00 Lohnsteuer 1.235 Solidaritätszuschlag 67 Kirchensteuer 98 Zwischensumme Steuerabzüge 1.400 Krankenversicherung 323 Rentenversicherung 664 Arbeitslosenversicherung 97 Pflegeversicherung 56 Zwischensumme Sozialabgaben 1.140 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 4.410 4.5 Beispiele zur Steuerklasse V a) Sekretärin, 32 Jahre, halbtagsbeschäftigt, verheiratet € Bruttoarbeitslohn 1.955,00 Lohnsteuer 410 Solidaritätszuschlag 22 Kirchensteuer 32 Zwischensumme Steuerabzüge 464 Krankenversicherung 142 Rentenversicherung 181 Arbeitslosenversicherung 29 Pflegeversicherung 29 <?page no="268"?> 268 4 Praktische Beispiele zur Brutto/ Netto-Berechnung Zwischensumme Sozialabgaben 381 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 1.110 b) Bankkauffrau, 23 Jahre, verheiratet € Bruttoarbeitslohn 3.010,00 Lohnsteuer 758 Solidaritätszuschlag 41 Kirchensteuer 60 Zwischensumme Steuerabzüge 859 Krankenversicherung 219 Rentenversicherung 279 Arbeitslosenversicherung 45 Pflegeversicherung 45 Zwischensumme Sozialabgaben 588 = Nettolohn, Auszahlungsbetrag 1.563 Zur Beachtung Für nicht sozialversicherungspflichtige Personen (z. B. Beamte) ist der vorgeschlagene Rechner nicht einschlägig. Neben der Lohnsteuer und dem Solidaritätszuschlag kommt für diesen Personenkreis lediglich evtl. noch ein Abzug von der Kirchensteuer in Betracht. Sozialversicherungsbeiträge fallen hier nicht an. Dieser Personenkreis ist in der Regel privat krankenversichert. Für die betroffenen Personen kann im Internet z. B. die Seite „rechner24.info“ aufgerufen werden. Klicken Sie auf der geöffneten Homepage nun den Punkt „Lohnsteuerrechner“ und danach im nächsten Menüpunkt „Standard-Lohnsteuerrechner“ <?page no="269"?> 269 Zur Beachtung an. Auf dem dortigen Tableau können Sie dann mithilfe von Pulldown-Menüs Ihre eigenständigen Eingaben tätigen. Stellen Sie dann bei der Rentenversicherungspflicht den Punkt „nein, z. B. Beamte“ ein und setzen Sie den Punkt Krankenversicherung auf „privat ohne Arbeitgeberzuschuss“. Dann können z. B. Beamte Ihren eigenen Nettolohn berechnen. Vom Nettolohn kann dann der individuelle private Krankenversicherungsbeitrag noch in Abzug gebracht werden. <?page no="271"?> 271 5 Auszügeausdergültigen*Grund-und*Splittingtabelle2018mit*Durchschnitts-und*Grenzsteuersätzen 5 Auszüge aus der gültigen *Grund- und *Splittingtabelle 2018 mit *Durchschnitts- und *Grenzsteuersätzen zu versteuerndes Einkommen Grundtabelle Splittingtabelle Grundtabelle Splittingtabelle Grundtabelle Splittingtabelle Einkommensteuer 2018 Einkommensteuer 2018 Durchschnittssteuersatz Durchschnittssteuersatz Grenzsteuersatz Grenzsteuersatz € € € % % % % (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) 7.000 0 0 0,0 0,0 0,0 0,0 8.000 0 0 0,0 0,0 0,0 0,0 9.000 0 0 0.0 0,0 0,0 0,0 10.000 149 0 1,5 0,0 16,0 0,0 11.000 319 0 2,9 0,0 18,0 0,0 12.000 509 0 4,2 0,0 20,0 0,0 13.000 719 0 5,5 0,0 22,0 0,0 14.000 949 0 6,8 0,0 24,0 0,0 15.000 1.191 0 7,9 0,0 24,4 0,0 16.000 1.437 0 9,0 0,0 24,9 0,0 <?page no="272"?> 272 5 Auszüge aus der Grund- und Splittingtabelle 2018 zu versteuerndes Einkommen Grundtabelle Splittingtabelle Grundtabelle Splittingtabelle Grundtabelle Splittingtabelle Einkommensteuer 2018 Einkommensteuer 2018 Durchschnittssteuersatz Durchschnittssteuersatz Grenzsteuersatz Grenzsteuersatz 17.000 1.688 0 9,9 0.0 25,3 0,0 18.000 1.943 0 10,8 0.0 25,7 0.0 19.000 2.203 144 11,6 0,8 26,2 15,0 20.000 2.467 298 12,3 1,5 26,6 16,0 22.000 3.008 638 13,7 2,9 27,5 18,0 24.000 3.566 1.018 14,9 4,2 28,4 20,0 26.000 4.143 1.438 15,9 5,5 29,3 22,0 28.000 4.736 1.898 16,9 6,8 30,1 24,0 30.000 5.348 2.382 17,8 7,9 31,0 24,4 32.000 5.977 2.874 18,7 9,0 31,9 24,9 34.000 6.624 3,378 19,5 9,9 32,8 25,3 36.000 7.288 3.886 20,2 10,8 33,7 25,7 38.000 7.970 4.406 21,0 11,6 34,5 26,2 <?page no="273"?> 273 5 Auszüge aus der Grund- und Splittingtabelle 2018 zu versteuerndes Einkommen Grundtabelle Splittingtabelle Grundtabelle Splittingtabelle Grundtabelle Splittingtabelle Einkommensteuer 2018 Einkommensteuer 2018 Durchschnittssteuersatz Durchschnittssteuersatz Grenzsteuersatz Grenzsteuersatz 40.000 8.670 4.923 21,7 12,3 35,4 26,6 42.000 9.387 5.470 22,4 13,0 36,3 27,1 44.000 10.122 6,016 23,0 13,7 37,2 27,5 46.000 10.874 6.670 23,6 14,3 38,1 27,9 48.000 11.644 7.123 24,3 14,9 38,9 28,4 50.000 12.432 7.704 24,9 15,4 39,8 28,8 55.000 14.478 9.172 26,3 16,7 42,0 29,9 60.000 16.578 10.696 27,6 17,8 42,0 31,0 65.000 20.778 12.274 28,7 19,9 42,0 32,1 70.000 22.878 13.908 29,7 20,8 42,0 33,2 75.000 22.878 15.596 30,5 20,8 42,0 34,3 80.000 24.978 17.340 31,2 21,7 42.0 35,4 85.000 27.078 19.138 31,9 22,5 42,0 36,5 <?page no="274"?> 274 5 Auszüge aus der Grund- und Splittingtabelle 2018 zu versteuerndes Einkommen Grundtabelle Splittingtabelle Grundtabelle Splittingtabelle Grundtabelle Splittingtabelle Einkommensteuer 2018 Einkommensteuer 2018 Durchschnittssteuersatz Durchschnittssteuersatz Grenzsteuersatz Grenzsteuersatz 90.000 29.178 20.992 32,4 23,3 42,0 37,6 95.000 31.278 22.900 32,9 24,1 42,0 38,7 100.000 33.378 24.864 33,4 24,9 42,0 39,8 110.000 37 578 28.956 34,2 26,3 42,0 42,0 120.000 41.778 33,156 34,8 27,6 42,0 42,0 200.000 75.378 66.756 37,3 33,4 42,0 42,0 400.000 163.562 150.756 40,9 37,7 42.0 42,0 800.000 343.562 327.124 42,9 40,9 42,0 42,0 2.000.000 883.562 867.124 44,2 43,4 42,0 42,0 <?page no="275"?> 275 5 Auszüge aus der Grund- und Splittingtabelle 2018 ▶ Anwendbar im Veranlagungszeitraum 2018 ▶ Alle Beträge wurden auf volle € gerundet Erläuterungen zur Tabelle: ▶ Die Tabelle soll Ihnen einen Überblick über die jeweiligen Einkommensteuerbelastungen aus ausgewählten zu versteuernden Einkommen geben. Daneben können aus dieser Tabelle die tatsächlichen Mehrbzw. Minderbelastungen an Einkommensteuer aus Einkommensveränderungen berechnet werden. ▶ *Grenzsteuersatz = Prozentsatz, mit dem theoretisch beliebig kleine Einkommenszuwächse (z. B. Gehaltserhöhung bzw. -verringerungen) steuerlich bebzw. entlastet werden. Für realistische Einkommensveränderungen ist der Grenzsteuersatz ein Näherungswert. ▶ *Durchschnittssteuersatz = Einkommensteuer im Verhältnis zum zu versteuernden Einkommen. Beispiel: zu versteuerndes Einkommen 16.000 € (*Grundtabelle) Einkommen, Spalte (1) 16.000 € Einkommensteuer, Spalte (2) 1.437 € Durchschnittssteuersatz, Spalte (4) 9,0 % Grenzsteuersatz, Spalte (6) 24,9 % Anwendungsbeispiele: a) Das bisher jährlich *zu versteuernde Einkommen aus der Zusammenveranlagung mit Ihrem Ehegatten (*Splittingtabelle) beträgt 2018 75.000 €. Ein Einkommenszuwachs (beispielsweise aus Gehaltserhöhung) von monatlich 250 € führt zu folgender steuerlicher Belastung: <?page no="276"?> 276 5 Auszüge aus der Grund- und Splittingtabelle 2018 Tabelle Spalte (1), Betrag 75.000 € ▶ Tabelle Spalte (7), Grenzsteuersatz 34,3 % ▶ 250 € monatlich x 12 = jährlich 3.000 € x 34,3 % = ca. 1.029 € Der Einkommenszuwachs wird mit näherungsweise 1.030 € Einkommensteuer belastet (Solidaritätszuschlag und evtl. Kirchensteuer nicht mit eingerechnet). b) Sie sind nicht verheiratet (*Grundtabelle) und hatten 2018 ein *zu versteuerndes Einkommen von 40.000 €. Eine Einkommensminderung (beispielsweise erhöhte Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen) von 1.000 € führt zu folgender steuerlicher Entlastung: ▶ Tabelle Spalte (1), Betrag 40.000 € ▶ Tabelle Spalte (6), Grenzsteuersatz 35,4 % ▶ Entlastung 35,4 % aus 1.000 € = 354 € Die Einkommensminderung führt zu einer Einkommensteuerentlastung von näherungsweise 355 € (Solidaritätszuschlag und evtl. Kirchensteuer nicht mitgerechnet). <?page no="277"?> 277 6 Fachbegriffsregister 6 Fachbegriffsregister Was bedeutet eigentlich... ? Beitragsbemessungsgrenze ist ein Fachbegriff aus der Sozialversicherung. Bis zu der jeweils jährlich neu festgelegten Obergrenze müssen an die Sozialversicherungsträger (Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung) prozentual festgelegte Beträge entrichtet werden. Liegt der Verdienst höher als die Beitragsbemessungsgrenze, wird trotzdem nur der Höchstsatz (Pflichtbeitrag) an Beiträgen fällig. Daneben besteht die Möglichkeit der freiwilligen Höherversicherung (bei Rentenversicherung) bzw. der Wechsel zu privaten Krankenversicherungen. Durchschnittssteuersatz Damit wird das Verhältnis der bezahlten Einkommensteuer zum *zu versteuernden Einkommen ausgedrückt. Eingangssteuersatz Niedrigster Steuersatz, mit dem steuerpflichtige Einkommen nach Abzug des *Grundfreibetrages mit Steuer belastet werden. Der Eingangssteuersatz beträgt nach dem geltenden Tarif 2018 = 14,0 %. Einkommen ist der um die Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen, evtl. Verlustabzug verminderte *Gesamtbetrag der Einkünfte. <?page no="278"?> 278 6 Fachbegriffsregister Einkommensteuertarif Der deutsche Einkommensteuertarif ist auf vier mathematischen Formeln aufgebaut. Er lässt sich folgendermaßen charakterisieren: Zu versteuernde Einkommen bis zur Höhe des *Grundfreibetrages bleiben steuerfrei. In der *Progressionszone werden die über dem Grundfreibetrag liegenden Einkommen *linear-progressiv mit einem gleichmäßig steigenden Steuersatz von 14 bis 45 % besteuert. *Zu versteuernde Einkommen in der oberen Proportionalzone werden mit 42 % Steuern (*Reichensteuer 45 %) belegt. Dies ist der sog. Spitzensteuersatz des Einkommensteuerrechts. Höhere Steuersätze kennt das Einkommensteuergesetz nicht. Einkünfte Das Einkommensteuergesetz erfasst nur diejenigen Einnahmen, die sich einer der sieben im Einkommensteuergesetz genau umrissenen Einkunftsarten zuordnen lassen. Diese sieben Einkunftsarten sind: ▶ Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft ▶ Einkünfte aus Gewerbebetrieb ▶ Einkünfte aus selbständiger Arbeit ▶ Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit ▶ Einkünfte aus Kapitalvermögen ▶ Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung ▶ Sonstige Einkünfte i.S. §. 22 EStG Elster Elster steht schlichtweg für „elektronische Steuererklärung“. D.h. der Staat gibt jedem Steuerzahler eine Methode in die Hand, mit der der elektronische Datentransfer zwischen dem Finanzamt und dem Steuerzahler ermöglicht wird. Interessierte können sich <?page no="279"?> 279 6 Fachbegriffsregister unter „https: / / www.elster.de“ registrieren und auf dieser Plattform auch die eigene Steuererklärung erstellen. Faktorverfahren Für den Lohnsteuerabzug können Ehegatten, die beide Arbeitslohn beziehen und nicht dauernd getrennt leben, seit 2010 anstelle der Steuerklassenkombination III/ V die Kombination IV (Faktor) / IV (Faktor) wählen. Damit wird erreicht, dass jeder Ehegatte eine anteilige Inanspruchnahme der steuerlichen Freibeträge etc. nutzen kann. Dazu ist die Berechnung eines „Faktors“ vom Finanzamt erforderlich. Gesamtbetrag der Einkünfte ist die Summe der *Einkünfte aus den sieben Einkunftsarten abzüglich des Altersentlastungsbetrags und ausländischer Steuern vom Einkommen. Grenzsteuersatz Prozentsatz, mit dem theoretisch beliebig kleine Einkommenszuwächse bzw. -verringerungen steuerlich bebzw. entlastet werden. Für realistische Einkommensveränderungen ist der Grenzsteuersatz ein Näherungswert. Die Höhe der Steuerersparnis richtet sich nach der Höhe des Grenzsteuersatzes. Grundfreibetrag Zu versteuernde Einkommen, die von nicht verheirateten Arbeitnehmern bezogen werden, bleiben im Jahr 2018 bis zur Höhe von 9.000 € steuerfrei. Für zusammen veranlagte Ehegatten verdoppelt sich dieser Grundfreibetrag im Jahr 2018 auf 18.000 €. Vgl. auch *Einkommensteuertarif. <?page no="280"?> 280 6 Fachbegriffsregister Grundtabelle Das Einkommensteuergesetz kennt zwei Steuertabellen, und zwar die Grundtabelle und die *Splittingtabelle. Die Grundtabelle ist bei allen nicht verheirateten Steuerpflichtigen anzuwenden. Im Gegensatz zur *Splittingtabelle ist die steuerliche Belastung erheblich höher. Höchststeuersatz oder Spitzensteuersatz ist der Steuersatz, mit dem der *Einkommensteuertarif endet. Der Höchststeuersatz beträgt derzeit 42 %. (*Reichensteuer 45 %). Linear progressiver Tarif ist ein Steuersatz, bei dem in der *Progressionszone die *Grenzsteuersätze gradlinig ansteigen. Progressionszone ist der Einkommensbereich des *Einkommensteuertarifs, in dem der Steuersatz auf den Mehrverdienst mit wachsendem Einkommen steigt. Reichensteuer Anhebung des Spitzensteuersatzes (vgl. *Einkommensteuertarif) von 42 % auf 45 % für *zu versteuernde Einkommen ab 250.731 € (*Grundtabelle) bzw. 501.462 € (*Splittingtabelle). Sonderausgaben Zu den Sonderausgaben gehören alle Kosten, die der privaten Lebensführung zuzurechnen sind und auch nicht als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden können. Hierunter <?page no="281"?> 281 6 Fachbegriffsregister fallen insbesondere Beiträge zu Versicherungen, gezahlte Kirchensteuer und Spenden oder Mitgliedsbeiträge. Auch Erstausbildungskosten (z. B. Studium) zählen dazu. Sonderausgaben sind nicht immer in voller Höhe von der Steuer absetzbar. Splittingtabelle Steuertabelle für verheiratete, zusammen veranlagte Steuerpflichtige. Steuer-ID Die steuerliche Identifikationsnummer ist eine dauerhafte und bundeseinheitliche Kennziffer für Personen mit Wohnsitz in Deutschland. Die Steuer-ID hat immer 11 Ziffern und jeder Bundesbürger erhält sie automatisch mit der Geburt bzw. bei Anmeldung in Deutschland. Im Gegensatz zur Steuernummer ändert sich die Steuer-ID nicht bei Umzügen und bleibt ein Leben lang gleich. Tarif Vgl. *Einkommensteuertarif. Zu versteuerndes Einkommen Aus dem zu versteuernden Einkommen wird die Einkommensteuer, entweder nach der *Grundtabelle oder nach der *Splittingtabelle berechnet. Vgl. Schema in Kapitel V Ziff. 3.1. <?page no="283"?> 283 Zur Beachtung VIII Anhang <?page no="285"?> 285 1.1 BeispielefürdieEinordnungvonBeamtenpositionenineinzelnenBesoldungsgruppen 1 Bundesbesoldungsordnung 1.1 Beispiele für die Einordnung von Beamtenpositionen in einzelnen Besoldungsgruppen Besoldungsgruppe A 1: Amtsgehilfe Besoldungsgruppe A 2: Oberamtsgehilfe Gartenaufseher Besoldungsgruppe A 3: Hauptamtsgehilfe Landesgestütewart Steueroberwachtmeister Besoldungsgruppe A 4: Amtsmeister Steuerhauptwachtmeister Besoldungsgruppe A 5: Eichassistent Polizeiwachtmeister in Ausbildung Steuerassistent Besoldungsgruppe A 6: Oberfeuerwehrmann Regierungssekretär Strommeister Besoldungsgruppe A 7: Bergvermessungsobersekretär Kriminalmeister Polizeimeister Besoldungsgruppe A 8: Gerichtsvollzieher Hauptstrommeister Steuerhauptsekretär Besoldungsgruppe A 9: Polizeikommissar <?page no="286"?> 286 1 Bundesbesoldungsordnung Regierungsinspektor Konsulatssekretär Besoldungsgruppe A 10: Oberstabsfeldwebel Regierungsoberinspektor Besoldungsgruppe A 11: Kriminalhauptkommissar Regierungsamtmann Steueramtmann Besoldungsgruppe A 12: Amtsrat Seehauptkapitän Fachlehrer Besoldungsgruppe A 13: Pfarrer Realschullehrer Regierungsrat Besoldungsgruppe A 14: Oberstabsapotheker Oberregierungsmedizinalrat Oberstudienrat Besoldungsgruppe A 15: Studiendirektor Regierungsdirektor Besoldungsgruppe A 16: Leitender Verwaltungsdirektor Generalkonsul, kleines Konsulat Oberstudiendirektor Besoldungsgruppe B 1: Stadtdirektor Besoldungsgruppe B 2: Ministerialrat Landesversicherungsanstaltsdirektor Besoldungsgruppe B 3: Oberst Generalkonsul Besoldungsgruppe B 4: Regierungsvizepräsident Präsident des Oberverwaltungsgerichts <?page no="287"?> 287 1.2 Bundesbesoldungsordnung R Besoldungsgruppe B 5: Senatsdirektor Vizepräsident des Oberverwaltungsgerichts Besoldungsgruppe B 6: Ministerialdirigent Direktor beim Bundesrechnungshof Besoldungsgruppe B 7: Ministerialdirigent Direktor beim Bundesrechnungshof Besoldungsgruppe B 8: Vizepräsident der Bundesanstalt für Arbeit Regierungspräsident Besoldungsgruppe B 9: Vizeadmiral Besoldungsgruppe B 10: Direktor des Bundesrates General Besoldungsgruppe B 11: Staatssekretär Präsident des Bundesrechnungshofes 1.2 Beispiele für die Einordnung der Bundesbesoldungsordnung R für Richter und Staatsanwälte Besoldungsgruppe R 1: Richter am Amtsgericht Staatsanwalt Besoldungsgruppe R 2: Vorsitzender Richter am Landgericht Oberstaatsanwalt Richter am Oberlandesgericht Besoldungsgruppe R 3: Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Leitender Staatsanwalt Besoldungsgruppe R 4: Präsident des Landgerichtes <?page no="288"?> 288 1 Bundesbesoldungsordnung Leitender Staatsanwalt bei Oberlandesgerichten Besoldungsgruppe R 5: Präsident des Oberlandesgerichtes Generalstaatsanwalt Besoldungsgruppe R 6: Richter an den Bundesgerichtshöfen Generalstaatsanwalt mit über 101 Planstellen Besoldungsgruppe R 7: Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof Besoldungsgruppe R 8: Vorsitzender Richter an Bundesgerichten Vizepräsidenten der Bundesgerichte Besoldungsgruppe R 9: Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof Besoldungsgruppe R 10: Präsident der Bundesgerichte <?page no="289"?> 289 1.3 Besoldungsordnungen 1.3 Besoldungsordnungen (Centbeträge sind in allen Tabellen abgerundet) 1.3.1 Bundesbesoldungsordnung A (ab. 1. 03. 2018) 2-Jahres-Rhythmus 3-Jahres-Rhythm 4-Jahres-Rhythmus S t u f e BG 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 A2 2.127 2.174 2.223 2.259 2.297 2.323 2.372 2.410 A3 2.208 2.258 2.308 2.348 2.388 2.428 2.469 2.509 A4 2.255 2.314 2.374 2.421 2.469 2.516 2.563 2.607 A5 2.272 2.346 2.405 2.464 2.522 2.582 2.640 2.697 A6 2.320 2.407 2.494 2.561 2.630 2.697 2.771 2.836 A7 2.436 2.512 2.613 2.717 2.818 2.920 2.996 3.073 A8 2.577 2.669 2.799 2.931 3.062 3.153 3.246 3.337 A9 2.781 2872 3.016 3.162 3.305 3.403 3.504 3.603 A10 2.977 3.102 3.283 3.465 3.651 3.780 3.909 4.038 A11 3.403 3.594 3.785 3.976 4.108 4.239 4.371 4.502 A12 3.648 3.875 4.103 4.329 4.487 4 643 4.799 4.958 A13 4.278 4.491 4.703 4.916 5.062 5.210 5.357 5.501 A14 4.400 4.674 4.950 5.224 5.413 5.603 5.792 5.983 A15 5.378 5.626 5.815 6.004 6.193 6.381 6.569 6.756 A16 5.933 6.221 6439 6.657 6.873 7.093 7.311 7.528 BG = Besoldungsgruppe <?page no="290"?> 290 1 Bundesbesoldungsordnung 1.3.2 Bundesbesoldungsordnung B (ab 1. 03. 2018) BG 1 2 3 4 5 6 7 6.756 7.848 8.310 8.794 9.348 9.876 10384 8 9 10 11 10917 11577 13627 14157 BG = Besoldungsgruppe 1.3.3 Bundesbesoldungsordnung W-Professoren (ab 1.03.2018) BG W 1 W 2 W 3 0 4.702 1 5.841 6.528 2 6.185 6.986 3 6.528 7.445 <?page no="291"?> 291 1.3 Besoldungsordnungen 1.3.4 Bundesbesoldungsordnung R (ab 1.03.2018) Stufe 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Lebensalter BG 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 R1 4.278 4.690 5.104 5.469 5.834 6.200 6.563 6.932 R2 5.199 5.466 5.731 6.094 6.460 6.825 7.190 7.556 R3 8.310 R4 8.794 R5 9.348 R6 9.876 R7 10.384 R8 10.917 R9 11.577 R10 14.213 BG = Besoldungsgruppe <?page no="292"?> 292 1 Bundesbesoldungsordnung 1.3.5 Allgemeine Stellenzulage - Familienzuschlag Für die Besoldungsordnung A gilt derzeit folgender Familienzuschlag: Für Ledige Stufe 1, für Verheiratete die Stufe 2. Für mehr als ein Kind erhöht sich der Betrag beim 2. Kind um 139,18 € und ab dem 3. Kind um je 258,15 €. So gilt ab 1. März 2018 folgendes für die Familienzulage: Stufe 1 Stufe 2 A 2-A 8 139,18 € 258,15 € Alle übrigen Besoldungsgruppen 139,18 € 258,15 € 1.3.6 Anwärterbezüge Gültig am 1. März 2018 (Monatsbeträge in €) Eingangsamt, in das der Anwärter nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes unmittelbar eintritt Grundbetrag A 2 bis A 4 1.095 A 5 bis A 8 1.218 A 9 bis A 11 1.273 A 12 1.416 A 13 oder R1 1.484 (Nummer. 27 Abs. 1 Buchstabe c der Vorbemerkungen zu den BBOen A und B bzw. R1) <?page no="293"?> 293 1.3 Besoldungsordnungen 1.3.7 Besondere Stellenzulagen 2018, in € Gültig für A 5-A 8 pro Std. 1.03. 2018: 15,25 € für A 9-A 13 pro Std. 1.03. 2018: 20,95 € o Polizei-, Feuerwehrzulage nach einem Dienstjahr: 66,87 € - 93,62 € nach zwei Dienstjahren: 133,75 € - 187,25 € o Zulage im Justizvollzug und in der Psychiatrie: 105,13 € o Meister/ Technikerzulage (bei Eingangsamt) : 41,17 € o Zulage in der Steuerverwaltung A 5-A 8/ 9: 17,91 € o Zulage in der Steuerverwaltung (A 9-A 12/ 13): 40,27 € <?page no="295"?> 295 2.1 Vergütungen für Beschäftigte von Bund und Ländern 1.3.2018 2 Vergütungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst ab 1.4.2019 (Centbeträge sind in allen Tabellen abgerundet) 2.1 Vergütungen für Beschäftigte von Bund und Ländern 1.3.2018 (teilweise in den Ländern geringe Abweichungen in den Entgeltgruppen / deren Stufen durch eigenständige Tarifverträge) EG Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6 15Ü 5.869 6.513 7.124 7.531 7.626 15 4.744 5.141 5.486 6.004 6.517 6.854 14 4.335 4.655 5.025 5.451 5.950 6.293 13 3.996 4.335 4.685 5.093 5.586 5.842 12 3.582 3.956 4.407 4.890 5.465 5.734 11 3.457 3.803 4.119 4.477 4.972 5.242 10 3.331 3.613 3.915 4.238 4.528 4.749 9c 2.990 3.416 3.689 4.022 4.365 4.498 9b 2.952 3.196 3.451 3.764 4.088 4.358 9a 2.952 3.167 3.222 3.398 3.751 3.877 8 2.769 2.971 3.102 3.231 3.370 3.439 7 2.598 2.822 2.958 3.089 3.209 3.279 6 2.549 2.739 2.866 2.990 3.107 3.173 5 2.445 2.630 2.748 2.873 2.985 3.045 4 2.329 2.514 2.663 2.755 2.847 2.900 3 2.293 2.488 2.537 2.642 2.721 2.793 2 Ü 2.148 2.363 2.447 2.553 2.625 2.679 <?page no="296"?> 296 2 Vergütungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst EG Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6 2 2.122 2.316 2.366 2.432 2.577 2.730 1 - 1.903 1.935 1.975 2.013 2.110 EG = Entgeltgruppe 2.2 Vergütung für Beschäftigte von Städten und Gemeinden 1.3.2018 EG Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6 15Ü 5.765 6.390 6.983 7.378 7.470 15 4.584 5.000 5.260 5.840 6.339 6.667 14 4.151 4.528 4.841 5.245 5.788 6.119 13 3.827 4.196 4.479 4.893 5.433 5.683 12 3.430 3.796 4.276 4.741 5.315 5.578 11 3.312 3.656 3.941 4.311 4.836 5.099 10 3.194 3.497 3.775 4.064 4.501 4.620 9c 3.099 3.349 3.637 3.888 4.214 4.392 9b 2.865 3.126 3.273 3.685 3.975 4.245 9a 2.818 3.049 3.3.243 3.647 3.739 3.975 8 2.656 2.890 3.017 3.137 3.269 3.343 7 2.493 2.729 2.877 3.004 3.111 3.189 6 2.446 2.662 2.788 2.909 3.007 3.081 5 2.347 2.555 2.637 2.794 2.894 2.955 4 2.236 2.438 2.587 2.676 2.766 2.818 3 2.201 2.407 2.462 2.564 2.641 2.711 2Ü 2.084 2.297 2.374 2.476 2.547 2.599 2 2.037 2.234 2.290 2.354 2.495 2.642 1 - 1.827 1.858 1.896 1.933 2.026 EG = Entgeltgruppe <?page no="297"?> 297 2.3 Beschäftigte in Pflege- und Betreuungseinrichtungen 2.3 Vergütung für Beschäftigte in Pflege- und Betreuungseinrichtungen ab 1.4.2019 + 1 2 3 4 5 6 P 16 - 4.305 4.456 4.943 5.512 5.762 15 4.213 4.351 4.696 5.109 5.257 14 4.111 4.245 4.582 5.040 5.124 13 4.009 4.140 4.469 4.706 4.767 12 3.805 3.930 4.242 4.433 4.522 11 3.601 3.719 4.014 4.210 4.299 10 3.397 3.509 3.820 3.971 4.066 9 3.230 3.397 3.509 3.720 3.809 8 2.927 3.117 3.302 3.452 3.660 7 2.801 2.972 3.235 3.357 3.502 6 2.353 2.511 2.669 3.005 3.090 3.248 5 2.258 2.474 2.538 2.643 2.722 2.907 P = PflegegruppeVergütung für Beschäftigte in Krankenhäusern ab 1.03.2018 E 1 2 3 4 5 6 15 Ü - 5.765 6.390 6.983 7.378 7.470 15 4.584 5.000 5.260 5.840 6.339 6.667 14 4.151 4.528 4.841 5.245 5.788 6.119 13 3.827 4.196 4.479 4.893 5.433 5.683 12 3.430 3.796 4.276 4.741 5.315 5.578 11 3.312 3.556 3.941 4.311 4.836 5.099 10 3.194 3.497 3.775 4.311 4.501 4.620 9c 3.099 3.349 3.637 3.888 4.214 4.392 9b 2.865 3.126 3.273 3.685 3.975 4.245 <?page no="298"?> 298 2 Vergütungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst E 1 2 3 4 5 6 9a 2.818 3.049 3.234 3.647 3.739 3.975 8 2.656 2.890 3.017 3.137 3.269 3.343 7 2.493 2.729 2.877 3.004 3.111 3.189 6 2.446 2.662 2.788 2.909 3.007 3.081 5 2.347 2.555 2.673 2.749 2.894 2.955 4 2.236 2.438 2.587 2.676 2.766 2.818 3 2.201 2.407 2.462 2.564 2.641 2.711 2Ü 2.084 2.297 2.374 2.476 2. 547 2.599 2 2.037 2.234 2.290 2.354 2.495 2.642 1 - 1.827 1.858 1.896 1.933 2.026 E = Entgeltgruppe 2.5 Vergütungen für Ärzte/ innen in öffentl. Kliniken 1.3.2018 EG Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6 A1 Assist 4.585 4.845 5030 5.352 5.736 5.886 A2 Facha. 6.051 6.558 7.004 7.255 7.391 7.580 A3 Obera. 7.580 8.025 8.663 A4 Ltd. Obera. 8.917 9.554 10.061 Chefa. ab 15.000 <?page no="299"?> 299 2.6 Vergütungen für Auszubildende 2.6 Vergütungen in € für Auszubildende der im Anhang unter 2.1 bis 2.4 genannten Einrichtungen 2018: Auszubildende: BBiG bis 2020 Pflege bis 2020 1. Ausb.-jahr 1.018 1.140 2. Ausb.-jahr 1.068 1.207 3.Ausb.-jahr 1.114 1.303 4. Ausb.-jahr 1.177 - <?page no="301"?> 301 3.1 Bewertung und Einstufung von Arbeitsaufgaben 3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft (Beispiel ERA-TV 8.02.2018) 3.1 Bewertung und Einstufung von Arbeitsaufgaben Dabei werden fünf Kategorien unterschieden und bewertet, die seit 2003 bis heute Gültigkeit haben: ▶ Wissen und Können ▶ Denken ▶ Handlungsspielraum und Verantwortung ▶ Kommunikation ▶ Mitarbeiterführung Um die Arbeitsaufgabe zu erfüllen, bedarf es des nötigen Wissens und Könnens, die in der Aufgabenstellung gefordert wird. Kenntnisse, körperliches Können und Fertigkeiten müssen hier erfolgreich eingebracht werden. Arbeitsunterweisungen, Übungen, systematisches Anlernen, schulische, berufliche oder Hochschulausbildung dienen der Perfektion am Arbeitsplatz. Kenntnisse umfassen die Wissensgrundlage und die Fähigkeit zu ihrer Anwendung, die zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderlich sind. Zu den fachlichen Anforderungen der Arbeitsaufgabe gehören auch die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen über: ▶ das Arbeitsumfeld ▶ die Arbeitsabläufe ▶ Konfliktlösungsstrategien, Moderationstechniken und Präsentations-techniken Für die Bewertung der Kenntnisse in diesen drei Bereichen ist es unerheblich, auf welche Art und Weise diese erworben wurden. <?page no="302"?> 302 3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft Die Einstufung und Bepunktung ergibt sich aus der folgenden Tabelle für den Bereich Wissen und Können: Wissen und Können/ Anlernen Stufe Beschreibung Punkte A 1 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die eine einmalige Arbeitsunterweisung und kurze Übung erfordern 3 A 2 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die eine Arbeitsunterweisung und längere Übung erfordern 4 A 3 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die eine Arbeitsunterweisung und Übung über mehrere Wochen erfordern 5 A 4 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die ein systematisches Anlernen über einen Zeitraum der Stufe A 3 hinaus erfordern, wobei das Anlernen auch die Vermittlung theoretischer Kenntnisse umfassen kann 7 A 5 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die ein umfangreiches systematisches Anlernen über ein halbes Jahr hinaus erfordern 9 Für den Bereich Ausbildung gilt die folgende Bepunktung: Ausbildung Stufe Punkte B 1 Abgeschlossene, in der Regel zweijährige Berufsausbildung i.S. des BBiG 10 B 2 Abgeschlossene, in der Regel drei bis dreieinhalbjährige Berufsausbildung i. S. des BBiG 13 B 3 Abgeschlossene Berufsausbildung i.S. des BBiG und eine darauf aufbauende abgeschlossene, in der Regel einjährige Vollzeit-Fachausbildung (z. B. Meister-Ausbildung IHK) 16 B 4 Abgeschlossene Berufsausbildung i.S. des BBiG und eine darauf aufbauende abgeschlossene, in der Regel zweijährige Vollzeit-Fachausbildung (z. B. staatlich geprüfter Techniker) 19 B 5 Abgeschlossenes Hochschulstudium (Früher FH oder BA) 24 B 6 Abgeschlossenes Universitätsstudium 29 <?page no="303"?> 303 3.1 Bewertung und Einstufung von Arbeitsaufgaben Für den Bereich Erfahrung gilt folgende Bepunktung: Erfahrung Stufe Beschreibung Punkte E 1 Bis zu einem Jahr 1 E 2 Mehr als ein Jahr bis zu zwei Jahren 3 E 3 Mehr als zwei Jahre bis zu drei Jahren 5 E 4 Mehr als drei Jahre bis zu fünf Jahren 8 E 5 Mehr als fünf Jahre 10 In der Kategorie Denken finden wir einen weiteren Ansatz zur Bepunktung. Hier bedarf es der Aufnahme und Verarbeitung von Informationen sowie das Anwenden von Lösungsmustern bzw. das Anbieten von Lösungen. Bewertet wird die Komplexität der: ▶ Aufgaben und Probleme ▶ Anwendung und Entwicklung von Lösungsmustern ▶ Aufnahme und Verarbeitung von Informationen, z. B. Konzentration bei Prüfungsaufgaben, angespannte Bereitschaft für notwendiges Eingreifen und Handeln bei Überwachungsaufgaben. Denken Stufe Beschreibung Punkte D 1 Einfache Aufgaben, die eine leicht zu erfassende Aufnahme und Verarbeitung von Informationen erfordern 1 D 2 Aufgaben, die eine schwerer zu erfassende Aufnahme und Verarbeitung von Informationen erfordern oder Aufgaben, die es erfordern, standardisierte Lösungswege anzuwenden 3 <?page no="304"?> 304 3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft Denken Stufe Beschreibung Punkte D 3 Aufgaben, die eine schwierige Erfassung und Verarbeitung von Informationen erfordern oder Aufgaben, die es erfordern, aus bekannten Lösungsmustern zutreffende Lösungswege auszuwählen und anzuwenden 5 D 4 Umfangreiche Aufgaben, die es erfordern, bekannte Lösungsmuster zu kombinieren 8 D 5 Problemstellungen, die es erfordern, bekannte Lösungsmuster weiterzuentwickeln 12 D 6 Neuartige Problemstellungen, die es erfordern, neue Lösungsmuster zu entwickeln 16 D 7 Neue komplexe Problemstellungen, die innovatives Denken erfordern; längerfristige Entwicklungstrends sind zu berücksichtigen 20 In der Kategorie Handlungsspielraum und Verantwortung werden die Punkte wie folgt zugeteilt: Handlungsspielraum und Verantwortung Stufe Beschreibung Punkte H1 Die Arbeitsdurchführung erfolgt durch Anweisung. 1 H2 Die Arbeitsdurchführung erfolgt durch Anweisung mit geringem Handlungsspielraum bei einzelnen Arbeitsver-richtungen innerhalb einer Teilaufgabe. 3 H3 Die Arbeitsdurchführung erfolgt durch Anweisung mit Handlungsspielraum bei einzelnen Teilausgaben (Teil eines Gesamtauftrages oder Arbeitsablaufes). 5 H4 Die Arbeitsdurchführung erfolgt durch Anweisung mit Handlungsspielraum innerhalb der Arbeitsaufgabe. 7 H5 Die Arbeitsdurchführung erfolgt nach allgemeinen Anweisungen mit erweitertem Handlungsspielraum innerhalb der Arbeitsaufgabe. Alternative Handlungswege bzw. Möglichkeiten sind gegeben. 9 <?page no="305"?> 305 3.1 Bewertung und Einstufung von Arbeitsaufgaben Handlungsspielraum und Verantwortung Stufe Beschreibung Punkte H6 Die Arbeitsdurchführung erfolgt nach Zielvorgaben mit Handlungsspielraum für ein Aufgabengebiet. Zur Aufgabendurchführung ist der selbständige Einsatz bekannter Methoden und Hilfsmittel erforderlich. 11 H7 Die Arbeitsdurchführung erfolgt nach Zielvorgaben mit erweitertem Handlungsspielraum für ein komplexes Aufgabengebiet. 14 H8 Die Arbeitsdurchführung erfolgt nach allgemeinen Zielen mit weitgehendem Handlungsspielraum für ein umfangreiches Aufgabengebiet. 17 Bewertet wird hier in der Tabelle der Freiheitsgrad und die Verantwortung, die der Einzelne zur Durchführung seiner Arbeitsaufgabe hat. In der Kategorie Kommunikation wird der Beschäftigte, ob im kaufmännischen oder im technischen Bereich, auch denselben Kriterien unterworfen. Bewertet wird der Grad der Kommunikationsanforderungen zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe. Betrachtet wird: ▶ Der Austausch von Informationen ▶ Die Notwendige Zusammenarbeit ▶ Die erforderliche Abstimmung und Koordination ▶ Die Interessenvertretung gegenüber anderen Stellen innerhalb ▶ und/ oder außerhalb einer Arbeitsgruppe bzw. eines Arbeitsbereichs <?page no="306"?> 306 3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft Die Punkte werden nach folgender Vorgehensweise vergeben: Kommunikation Stufe Beschreibung Punkte K1 Informationseinholung und -weitergabe zur Erledigung der Arbeitsaufgabe (z. B. Auftrag entgegennehmen und abmelden, auftretende Abweichungen melden) 1 K2 Abstimmung in routinemäßigen Einzelfragen in direktem Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe (z. B. auftretende Abweichungen durchsprechen und abstimmen) 3 K3 Abstimmung über routinemäßige Einzelfragen hinaus bei häufigen unterschiedlichen Voraussetzungen in direktem Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe (z. B. auftretende Abweichungen klären) 5 K4 Abstimmung und Koordinierung im Rahmen des übertragenen Aufgabenkomplexes bei gleicher Gesamtzielsetzung; unterschiedliche Interessenlagen treten auf 7 K5 Interessenvertretung für den übertragenen Aufgabenkomplex gegenüber anderen bei unterschiedlichen Zielsetzungen (z. B. Gespräche: Einkäufer mit Lieferanten) 10 K6 Verhandlungen von funktionsübergreifender Bedeutung mit anderen bei unterschiedlicher Zielsetzung 13 Die Punkteverteilung, die durch die Mitarbeiterführung für technische wie kaufmännisch Beschäftigte zum höheren Grundentgelt führt, kann man aus der Beschreibung entnehmen: Mitarbeiterführung Stufe Beschreibung Punkte F 1 Erteilen von Anweisungen unter konstanten und über-schaubaren Rahmenbedingungen und Zielen 2 F 2 Erläuterung und Abklärung der Aufgabenstellung mit Anhörung der Mitarbeiter. Sich ändernde Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen sind nach Art und Umfang überschaubar. 3 <?page no="307"?> 307 3.1 Bewertung und Einstufung von Arbeitsaufgaben Mitarbeiterführung Stufe Beschreibung Punkte F 3 Erreichung eines gemeinsamen Aufgabenverständnisses zur Zielerreichung, auch bei teilweise unterschiedlicher Interessenlage. Sich ändernde Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen sind abschätzbar. 4 F 4 Gemeinsame Entwicklung von aufgaben-/ bereichsbezogenen sowie individuellen Zielen bei teilweise unterschiedlicher Interessenlage. Sich ändernde Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen sind schwerer abschätzbar. 5 F 5 Gemeinsame, auf persönliche Überzeugung der Mitarbeiter ausgerichtete Entwicklung und Ausgestaltung von aufgaben-/ bereichsbezogenen sowie individuellen Zielen, bei häufig unterschiedlichen Interessenlagen, mit eigenen und/ oder anderen Mitarbeitern. Sich ändernde Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen sind schwer abschätzbar, funktions- und oder bereichsübergreifend. 7 Die Beschreibungen der Aufgabenfelder sind als Anlage 1 in den ERA-TV vom 06. Februar 2018 übernommen worden und gelten so weiter bis zur Neugestaltung. <?page no="308"?> 308 3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft 3.2 Gehaltstafel für Beschäftigte Grundentgelte für die Metallindustrie - Tarifgebiet Nordwürttemberg/ Nordbaden gültig ab 06.02.2018 E R A - Entgelttabelle Entgeltgruppe ERA Punkteschlüssel Entgeltgruppen Schlüssel % Grundentgelt 01.04.2018 ger 1 6 74,0 2.398 2 7-8 76,0 2.463 3 9-11 80,0 2,592 4 12-14 84,0 2,722 5 15-18 89,0 2.884 6 19-22 94,0 3.046 7 23-26 100,0 3.240 8 27-30 107,0 3.454 9 31-34 114,0 3.694 10 35-38 121,5 3.937 11 39-42 129,5 4.196 12 43-46 138,5 4.488 13 47-50 147,5 4.780 14 51-64 156,5 5.071 15 55-58 165,5 5.363 16 59-63 176,5 5.719 17 64… 186,5 6.043 <?page no="309"?> 309 3.3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft 3.3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft (von 1960 bis 1996 in DM - ab 2001 in €) Beispiel der ERA-TV vom 6.2.2018 Durchschnittliche Bruttomonatseinkommen von Angestelltenund Arbeitern in der Industrie 1960-2008 Beschäftigte im kaufm. bzw. techn. Bereich ab 2008 Jahr kaufm. Ang. techn. Ang. Industriearbeiter (Stundenlohn in Monatslohn umgerechnet) In DM: 1960 723 862 473 1965 1.050 1.211 750 1970 1.533 1.756 1.071 1975 2.250 2.480 1.730 1980 2.856 3.116 2.161 1985 3.278 3.521 2.529 1989 3.430 3.845 2.912 1993 3.612 3.982 3.413 1996 3.778 4.162 3.567 In € : 2001 2.144 2.362 2.024 2005 2.299 2.527 2.166 2008 2.398 2.635 2.259 2017 3.055 3.255 2.995 <?page no="310"?> 310 3 Eingruppierung der Beschäftigten in der freien Wirtschaft 3.4 Durchschnittseinkommen von Beschäftigten im Jahre 2017 Jahr Kaufm. Beschäftigte technisch 3055 € 3255 € <?page no="311"?> 311 4 Aufstellung der in Deutschland gewährten Zusatz- und Sozialleistungen 4 Aufstellung der in Deutschland gewährten Zusatz- und Sozialleistungen Abschlussgratifikation Abschlussprämien Altersentgelt Alterslohn Altersversorgung Anerkennungsgeschenk Anwesenheitsprämie Arbeitgeberbeiträge bei Frühverrentung Arbeitgeberbeiträge zur Angestelltenversicherung Arbeitgeberbeiträge zur Arbeitslosenversicherung Arbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung Arbeitgeberbeiträge zur Unfallversicherung Arbeitnehmererfindungen Arbeitsdividende Arbeitskleidung Arbeitslosenversicherung Arbeitsräume Arbeitsschutz Arbeitsschutzkleidung Arbeitszeitverkürzung Ausbildung Ausbildungshilfen Badeanlagen Baukindergeld Baukostenzuschuss Beihilfen Beihilfen in Notfällen Belegschaftsaktien Belegschaftsfeiern <?page no="312"?> 312 4 Aufstellung der in Deutschland gewährten Zusatz- und Sozialleistungen Belegschaftsvereine Belegschaftsverkauf Belegschaftsverpflegung Beratung von Betriebsangehörigen Berufskleidung Betriebsausflüge Betriebsdarlehen Betriebsferien Betriebsfeste Betriebsjubiläen Betriebskrankenkasse Betriebssport Betriebsunterricht Buchgemeinschaft, Werksbücherei Darlehen Deputate Dienstreisevergütung Dienstwagen Dienstwohnung Direktversicherung Dolmetscher für Gastarbeiter Dusch- und Umkleideräume Eheschließungsdarlehn Eigenheimbau, betrieblich gefördert Einkaufsmöglichkeiten Erfindungsvergütung Erfolgsbeteiligung Erfolgsprovision Erfolgsvergütung Erholungsaufenthalt Erholungsheime Erholungskuren Erholungsurlaub <?page no="313"?> 313 4 Aufstellung der in Deutschland gewährten Zusatz- und Sozialleistungen Ertragsbeteiligung Essensgeld Fachbücherei Fahrgeldzuschüsse Familienfürsorge Familienzuschläge Ferienunterkünfte Firmenaktien Firmenbürgschaft Firmendarlehen Firmenjubiläen Firmenvereine Fitnessräume Fortbildung Freizeitclubs Freizeitgestaltung Geburtstagsfeier Geschäftsjubiläen Gesundheitsfürsorge Gewinnbeteiligung Gratifikation Handwerkerleistungen Hausstandszulage Hartz IV Hobbyräume Hygiene Information der Mitarbeiter Invalidenrente Jahresschlussprämien Jubilarfeiern Jubiläumsgeschenk Jugendfahrten Jugendlager <?page no="314"?> 314 4 Aufstellung der in Deutschland gewährten Zusatz- und Sozialleistungen Kantinen Kindergeld Kleidergeld, betrieblich Krankengeldzuschuss Krankenversicherung Kulturelle Förderung Kündigungsfristen Kündigungsschutz Kunstausstellungen Kurzpausen Lehrlingsausbildung Lehrlingsfahrten Lehrlingswerkstätten Lerngeräte Maschinenschutzgesetz Mietbeihilfe Musik (bei der Arbeit) Nachwuchsschulung Naturalentgelt Notstandsbeihilfe Parkplatz Patentvergütungen Pausen Pension Pensionskasse Pensionszusage Personalkredit Personalrabatte Planung von Anlagen Prämien Provision Reisekosten Rückdeckungsversicherungen <?page no="315"?> 315 4 Aufstellung der in Deutschland gewährten Zusatz- und Sozialleistungen Ruhegeld Schutzkleidung Schwangerschaftshilfen Sozialaufwand Sozialbetreuer Sozialdividende Sozialeinrichtungen Sozialpflegerin Sozialplan Sozialräume Sozialversicherungsbeiträge Speiseräume Sport Sprachkurse Sterbegeld Stipendien Studienförderung Tantieme Trennungsentschädigung Trennungsgeld Unfallforschung Unfallrente Unfallschutz Unfallverhütung Unterstützungskassen Urlaubsentgelt Urlaubsgeld Urlaubshilfen Verbesserungsvorschlagprämien Verbesserungsvorschlagswesen Vermögensbildung Versicherungsbeihilfen Waisenrente <?page no="316"?> 316 4 Aufstellung der in Deutschland gewährten Zusatz- und Sozialleistungen Waschräume Weihnachtsfeier Weihnachtsgeld Weiterbildungsbeihilfen Weiterbildungseinrichtungen Wellnessbereich Werkbücherei Werksarzt Werksdienstwohnung Werksessen Werksfürsorge Werksküche Werkssport Werkswohnung Werkunterricht Werkzeitschrift Wohnbaudarlehen Wohngeldzuschuss Wohnungswesen Zinszuschüsse Zwischenverpflegung Und weitere länderspezifische Leistungen. <?page no="317"?> 317 3.4 Durchschnittseinkommen von Beschäftigten im Jahre 2017 5 Unterstützung bei Fragen zur Beschäftigung im Ausland Auslandsabteilung der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung ZAV (Internationale Arbeitsvermittlung) Villemombler Straße 76 53123 Bonn Tel.: 0228-713-1313 Bundesverwaltungsamt, Auskunftsstelle für Auswanderungswillige Marzellenstr. 50-56 50728 Köln Tel.: 0221-758-4221 und 0228-99358-4221 Büro Führungskräfte zu Internationalen Organisationen bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) Villemombler Straße 76 53123 Bonn Tel.: 0228-713-0 Aus- und Fortbildungsstätte des Auswärtigen Dienstes Werderscher Markt 1 10117 Berlin Tel.: 03018170 Entwicklungshilfe/ Kulturelle Beziehungen zum Ausland GIZ Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit Friedrich-Ebert-Allee 40 53113 Bonn Tel.: 0228/ 4460-0 oder Dag-Hammerskjold Weg 1 - 5 65760 Eschborn 06196-790 <?page no="318"?> 318 5 Unterstützung bei Fragen zur Beschäftigung im Ausland Carl Duisberg Gesellschaft Köln e.V. Hansaring 49-- 51 50676 Köln Tel.: 0221-1626-266 Konrad Adenauer Stiftung Rathausallee 12 53757 St. Augustin Tel.: 02241-246-0 Friedrich Ebert Stiftung Godesberger Allee 149 53175 Bonn Tel.: 0228-883-0 Friedrich Naumann-Stiftung Karl Marx Str. 2 14482 Potsdam Tel.: 03022012634 Goethe-Institut Dachauerstr. 122 80637 München Tel.: 089-15921-0 Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn-Bad Godesberg Tel.: 0228-882-0 Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Lazarettstraße 33 80636 München Tel.: 089-1258-0 <?page no="319"?> 319 3.4 Durchschnittseinkommen von Beschäftigten im Jahre 2017 Literaturverzeichnis Bundesagentur für Arbeit, Lexikon der Ausbildungsberufe 2017/ 18. Bundesagentur für Arbeit, Studien- und Berufswahl 2017/ 18. Burisch, W.: Industrie- und Betriebssoziologe, 12. Aufl., Berlin 2015. Das große Lexikon der Berufe, Braunschweig 2016. Evers, H.: Kriterien zur Auslese von Top-Managern in Großunternehmen, Frankfurt/ Zürich 2009. Haberkorn, K.; , Krauss, R.; Schoder, M.: Erfolgreich Bewerben, 9. Aufl., Renningen 2009. Hesse, J.; / Schrader, H.C.: Testtraining für Ausbildungsplatzsucher, Frankfurt 2017. Hippenstiel, J.: Die Gehaltsfindung bei den außertariflichen Angestellten in der Bundesrepublik, Lahr 2014. Kienbaum Unternehmensberatung: Gehaltsstrukturen Bd. I-III, Gummersbach 2016. Müller-Jentsch, W.: Soziologie der industriellen Beziehungen, Frankfurt/ New York 2009. Staufenbiel, J.E.: Berufsplanung für Management-Nachwuchs, 19. Aufl., Köln 2017. Steingart, G.: Weltbeben, 2. Aufl., München 2016. Zander, E.: Handbuch der Gehaltsfestsetzung, Heidelberg 2013. Schriften: Berufsbildungsbericht 2018, BMBW, Berlin 2018 Bundesanstalt für Arbeit, Hrsg.: - Berufskundliche Kurzbeschreibungen - Blätter zur Berufskunde - Handbuch zur Berufswahlvorbereitung Beiträge zur Gesellschafts- und Bildungspolitik Nr. 143 Institut der deutschen Wirtschaft, Köln 2015 Tarifvertrag über Entgelte und Ausbildungsvergütungen 2018 der Metallindustrie Nordwürttemberg/ Nordbaden kündbar zum 30.3.2020 Sozialbericht 2017, BMA, Berlin 2001 <?page no="321"?> 321 Stichwortverzeichnis 321 3.4 Durchschnittseinkommen von Beschäftigten im Jahre 2017 Stichwortverzeichnis Suchen Sie weitere Berufsbezeichnungen und deren Einkommen, schlagen Sie unter Kapitel V Berufe und deren Einkommen von A-Z nach. Sollten Sie dort nichts finden, so mailen Sie uns, wir geben Ihnen gerne Auskunft! IfE-NICOR@web.de Abiturient 63, 64 Aktienanalyst 78 Altenpfleger 67 Anlagenmechaniker 68, 69 Apotheker 69 Architekt 70 Arzt 72, 241 Aufsichtsratsmitglieder 195 Augenoptiker 73 Automobilkaufmann 74 BBäcker 75 Bahnmitarbeiter 75 Bankkaufmann 77 Baufachkraft 81 Bauzeichner 82 Beamte 83 Berufskraftfahrer 87 Berufswahl 15, 59 Beschäftigte im öffentlichen Dienst 67, 297 Bewährungshelfer 165 Bibliothekar 87 Brutto- und Nettolohn 245 Buchhalter 89 Buchhändler 90 Bundesbesoldungsordnung 287 Bürokaufmann für Büromanagement 90, 108 CChemikant 91 Chemiker 92 Chemisch-technischer Assistent 94 DDatenbankmanager 100 Datenverarbeitungsfachleute 95 Desktop Publisher 100 Dolmetscher 101 Drogist 103 Drucker 104 Durchschnittssteuersatz 279 EE-commerce Berater 100 Eingangssteuersatz 279 Einkommen 279 Einkommensentwicklung 53 Einkommensteuertarif 280 Einkünfte 280 Einzelhandelskaufmann 105 <?page no="322"?> 322 Stichwortverzeichnis Elektrofachkräfte 106 Elster 280 Erzieher 107 FFachangestellte für Bürokommunikation 108 Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste 109 Faktorverfahren 281 Filialleiter 162 Flexibilität 17 Fliegendes Personal 110 Fotograf 114 Friseur 115 Führungskräfte 197 GGärtner 116 Gebäudereiniger 116 Gehaltsverhandlungen 34 Gesamtbetrag der Einkünfte 281 Geschäftsführer 189 Gestalter für visuelles Marketing 117 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger 117 Goldschmied 119 Grenzsteuersatz 281 Grundfreibetrag 281 Grundtabelle 282 HHochschullehrer 119 Höchststeuersatz 282 Hotel- und Gaststättenberufe 122, 123 IInformatiker 124 Ingenieur 125 Innenarchitekt 132 IT Berater 101 IT Supporter 101 JJurist 133 Justitiar 135 KKaufleute 139 Kaufmann für Tourismus/ Freizeit 162 Key Account Manager 101 Kfz-Mechatroniker 142 Koch 141 LLandarbeitern 144 Logopäde 145 Lohnsteuer 253 Lohnsteuerklassen 254 MMarktforscher 146 Mediaplaner 175 Mediengestalter für Digital- und Printtechnik 147 Medienkaufmann für Digital und Druck 147 Medizinische Fachangestellte 148 Medizinisch-technischer Laboratoriums-Assistent 148 Medizinisch-technischer Radiologieassistent 149 Metallberufe 149 Mobilität 17 NNettolohn 245 <?page no="323"?> Stichwortverzeichnis 323 Notar 133 OOnline Redakteur 101 PPädagoge 152 Personal auf Schiffen 137 Pflichtverteidiger 133 Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter 154 Physiker 155 Polizeibeamte 156 Programmierer 157 Psychologe 158 Public-Relations-Spezialisten 159 Purser 110 RRechtsanwalt 133 Rechtsanwaltsfachangestellter 160 Reichensteuer 282 Reiseleiter 161 Restaurantfachmann 162 SSAP Berater 101 Sekretärin 163 Sozialpädagoge 165 Splittingtabelle 283 Steuerberater 166 Steuerfachangestellter 165 Steward 110 System Administrator 100 TTaktik bei Gehaltsverhandlungen 43 Taxifahrer 87 Techniker 166 Texter 174 Theologe 167 Tischler 168 UÜbersetzer 168 Unternehmensberater 169 VVeranstaltungskaufmann 171 Verkäufer 172 Vorstandsmitglied 183 WWeb Producer 101 Weiterbildung 20 Werbung und Ausbildung 174 Wirtschaftsakademiker 176 ZZahnmedizinische Fachangestellte 178 Zahntechniker 179 Zeichner, technischer 179 Zukunftsaspekte 24 <?page no="324"?> »Das Gehalt ist immer wieder ein spannendes Thema. Vor allem die Frage ›Wer verdient wie viel in welchem Beruf und in welcher Position? ‹ lässt niemanden kalt. In einer neu bearbeiteten und aktualisierten Auflage geben die Autoren eine Orientierungshilfe für alle, die es wissen wollen.« Handelsblatt Das Nachschlagewerk über Verdienstmöglichkeiten in Deutschland! Über 150 Ausbildungsberufe - über 150 akademische Abschlüsse - Bundesbesoldungsordnung A, B, R, W - Angestelltenvergütung im öffentlichen Dienst - kaufmännische und technische Tarife - Lohngruppeneinteilung der verschiedenen Branchen. Das Buch entwirrt die unübersichtlichen Einkommensverhältnisse. Es gibt Auskunft darüber, was in den häufigsten Berufen zu verdienen ist, von der Ausbildungsvergütung bis zum Managergehalt. Der Leser erhält Entscheidungshilfen für die Berufswahl, Orientierungsgrößen für Vertragsverhandlungen, Vergleichsmöglichkeiten und Antworten auf eine Fülle von Fragen. Zum Beispiel: »Wie hoch wird meine Ausbildungsvergütung sein? «, »Was antworte ich auf die Frage ›Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie? ‹ «, »Ist mein Gehalt hoch genug? «, »Was verdiene ich (brutto und netto) in der freien Wirtschaft, was als Beamter, was als Angestellter im öffentlichen Dienst? «, »Wie hoch sind die typischen Durchschnittsgehälter? «, »Lohnt sich ein Wechsel aus finanziellen Gründen? «, »Welche Berufe haben Zukunft? « und »Welcher Beruf ist der richtige für mich? « . Die Verzahnung der industriellen Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik war der Ausgangspunkt der Industrie 4.0. Schon jetzt hat die Digitalisierung in vielen Berufen ihren Niederschlag gefunden. »Was verursacht die Digitalisierung im Arbeitsablauf, aber auch in Bezug auf die Verdienstmöglichkeiten? « Auch hierzu bietet Ihnen dieses Buch in der vorliegenden Neuauflage viele Informationen. ISBN 978-3-8169-3450-9 www.expertverlag.de 9 783816 934509