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Kommunikationswissenschaft als Sozialwissenschaft

Unter Mitarbeit von Philip Baugut, Wolfgang Eichhorn, Nayla Fawzi, Rudi Renger, Jeffrey Wimmer, Susanne Wolf und Thomas Zerback

0520
2015
978-3-8385-4260-7
978-3-8252-4260-2
UTB 
Heinz Pürer

Die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft versteht sich als Sozialwissenschaft und hat daher enge Bezüge zur Politikwissenschaft, Psychologie und Soziologie. Diese Bezüge werden im vorliegenden Buch kompakt und verständlich offengelegt. Im Kapitel über politologische Aspekte werden die Kommunikationspolitik und die politische Kommunikation thematisiert. Bei den psychologischen Aspekten geht es primär um individuelle Wirkungen, die durch Kommunikation und Massenkommunikation bedingt sein können. Schließlich werden im Kapitel über soziologische Aspekte vor allem gesellschaftlich bedingte Medienwirkungen angesprochen: Sozialisation durch Massenkommunikation, insbesondere mit Blick auf das Thema Gewalt und Medien. Ein Abschnitt über den kulturtheoretischen Ansatz der Cultural Studies rundet das Buch ab.

<?page no="1"?> Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Böhlau Verlag · Wien · Köln · Weimar Verlag Barbara Budrich · Opladen · Toronto facultas · Wien Wilhelm Fink · Paderborn A. Francke Verlag · Tübingen Haupt Verlag · Bern Verlag Julius Klinkhardt · Bad Heilbrunn Mohr Siebeck · Tübingen Nomos Verlagsgesellschaft · Baden-Baden Ernst Reinhardt Verlag · München · Basel Ferdinand Schöningh · Paderborn Eugen Ulmer Verlag · Stuttgart UVK Verlagsgesellschaft · Konstanz, mit UVK / Lucius · München Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen · Bristol Waxmann · Münster · New York utb 4260 <?page no="2"?> Heinz Pürer (Hg.) Kommunikationswissenschaft als Sozialwissenschaft Unter Mitarbeit von Philip Baugut, Wolfgang Eichhorn, Nayla Fawzi, Rudi Renger, Jeffrey Wimmer, Susanne Wolf und Thomas Zerback UVK Verlagsgesellschft mbH · Konstanz mit UVK/ Lucius · München <?page no="3"?> Prof. Dr. Heinz Pürer lehrte 1986-2012 Kommunikationswissenschaft an der Universität München. Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich unter www.utb-shop.de. Im Buch werden bei Berufsbezeichnungen nur die männlichen Formen verwendet. Selbstverständlich sind die weiblichen Formen jeweils mit gemeint. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015 Einband: Atelier Reichert, Stuttgart Einbandfoto: © Vladgrin/ Shutterstock.com Satz: Klose Textmanagement, Berlin Druck: fgb · freiburger graphische betriebe, Freiburg UVK Verlagsgesellschaft mbH Schützenstr. 24 · D-78462 Konstanz Tel.: 07531-9053-0 · Fax: 07531-9053-98 www.uvk.de UTB-Nr. 4260 ISBN 978-3-8252-4260-2 <?page no="4"?> 5 Inhalt Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einführung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1 Politologische Aspekte der Kommunikationswissenschaft. . . . . . . . . . . . . . 13 1.1. Themenfeld.Kommunikationspolitik.. . . . . . . . . . . . 13 1.1.1. Kommunikationspolitik,.Medienpolitik,.. Media.Governance.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1.1.2. Typologien.von.Mediensystemen... . . . . . . . . . . . . 19 1.1.3. Organisationsformen.von.Massenmedien.. . . . . . . . . 21 1.1.4. Die.Kommunikationsgrundrechte.. . . . . . . . . . . . . 28 1.1.5. Funktionen.der.Massenmedien.. . . . . . . . . . . . . . . 36 1.2. Themenfeld.politische.Kommunikation.. (Philip.Baugut,.Nayla.Fawzi,.Thomas.Zerback). . . . 47 1.2.1. Zum.Begriff.politische.Kommunikation... . . . . . . . 48 1.2.2. Relevanz.politischer.Kommunikation.. in.Demokratien.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 1.2.3. Akteure.politischer.Kommunikation.. . . . . . . . . . . . 51 1.2.4. Zum.Verhältnis.von.Politik.und.Medien. . . . . . . . . 52 1.2.5. Medienwirkungen.auf.die.Bevölkerung.. . . . . . . . . 57 1.2.6. Medialisierung.politischer.Akteure. . . . . . . . . . . . . 62 . Literatur... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 <?page no="5"?> Inhalt 6 2 Psychologische Aspekte der Kommunikationswissenschaft. . . . . . . . . . . . . 87 2.1. Relevante.Begriffe.. (Heinz.Pürer,.Wolfgang.Eichhorn). . . . . . . . . . . . . 89 2.1.1. Einstellungen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 2.1.2. Stereotyp.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 2.1.3. Vorurteil... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 2.1.4. Einstellungsänderungen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 2.2. Kommunikation.und.Persuasion.. (Heinz.Pürer,.Wolfgang.Eichhorn). . . . . . . . . . . . . 98 2.3. Konsistenztheoretische.Ansätze.(Susanne.Wolf )..... 102 2.3.1. Das.Balance-Modell.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 2.3.2. Das.Kongruenz-Modell. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 2.3.3. Die.Theorie.der.kognitiven.Dissonanz.. . . . . . . . . . 107 2.4. Mediating.Factors... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 2.5. Kognitive.Psychologie.(Wolfgang.Eichhorn)... . . . . 111 2.5.1. Schematheorie.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 2.5.2. Framing. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 2.5.3. Priming.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 2.6. Emotionspsychologie.(Wolfgang.Eichhorn)... . . . . . 115 2.6.1. Emotionen.bei.der.Zuwendung.zu.Medien... . . . . . 117 2.6.2. Emotionen.bei.der.Medienrezeption.. . . . . . . . . . . 118 2.7. Konformitätsdruck.-.. die.Theorie.der.Schweigespirale.. . . . . . . . . . . . . . . 120 2.7.1. Das.Grundkonzept.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 2.7.2. Empirische.Überprüfung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 2.7.3. Diskussion... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 . Literatur... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 <?page no="6"?> Inhalt 7 3 Soziologische Aspekte der Kommunikationswissenschaft. . . . . . . . . . . . . 149 3.1. Sozialisation.durch.Massenkommunikation.. . . . . . 150 3.1.1. Begriffliche.Grundlagen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 3.1.2. Zur.Bedeutung.familiärer.Sozialisation. . . . . . . . . . 159 3.1.3. Medien.als.Sozialisationsinstanzen.. . . . . . . . . . . . . 161 3.1.4. Kinder.und.Fernsehen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 3.1.5. Jugend.und.Medien... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 3.1.6. Politische.Sozialisation.und.Massenmedien.. (Heinz.Pürer,.Philip.Baugut).. . . . . . . . . . . . . . . . . 191 3.2. Gewalt.und.Massenmedien.. . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 3.2.1. Theorienvielfalt.der.Mediengewaltforschung... . . . . 199 3.2.2. Methoden.der.Mediengewaltforschung. . . . . . . . . 204 3.2.3. Schlüsselvariablen.für.Mediengewalteffekte... . . . . 207 3.2.4. Ausgewählte.empirische.Studien... . . . . . . . . . . . . . 211 3.2.5. Anforderungen.an.künftige.. Mediengewaltforschung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224 3.3.. Theorie.und.Praxis.der.Cultural.Studies.. (Rudi.Renger,.Jeffrey.Wimmer).. . . . . . . . . . . . . . . 227 . Literatur... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Autoren... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 Personenindex.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 Sachindex. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252 <?page no="8"?> 9 Vorwort Die.Publizistik-.und.Kommunikationswissenschaft.befasst.sich.als. Sozialwissenschaft.mit.allen.Formen.öffentlicher.Kommunikation,. insbesondere.mit.klassischer.Massenkommunikation.(Print,.Radio,. Fernsehen).sowie.mit.öffentlicher.und.teil-öffentlicher.Kommunikation.in.und.mittels.Onlinemedien..Im.Zentrum.des.Lehr-.und. Forschungsfeldes.stehen.dem.Ablauf.publizistischer.bzw..massenkommunikativer.Prozesse.folgend.die.Kommunikator-.bzw..Journalismusforschung,.die.Aussagen-,.die.Medien(struktur)-.sowie.die. Rezipientenforschung..Diesen.Feldern.kann.man. sich. aus.unterschiedlichen. Fachperspektiven. nähern. wie. etwa. aus. einer. politologischen,. psychologischen. oder. soziologischen. Perspektive.. Die. Kommunikationswissenschaft. versteht. sich. folglich. als. interdisziplinäre. Sozialwissenschaft,. die. sich. zur. Klärung. wissenschaftlicher. Fragestellungen. quantitativer. und. qualitativer. empirischer. Forschungsmethoden.bedient.. In. meinem. 2003. erstmals. publizierten. sowie. 2014. umfassend. überarbeiteten.und.erweiterten.Lehrbuch.»Publizistik-.und.Kommunikationswissenschaft«. habe. ich,. teils. unter. Mitwirkung. weiterer. Autoren,. das. Lehr-. und. Forschungsfeld. dieser. Disziplin. inhaltlich. strukturiert. und. umfassend. aufbereitet.. Es. erscheint. nun,. neu. konfektioniert,. auch. in. Teilbänden.. Der. vorliegende. Band. »Kommunikationswissenschaft. als. Sozialwissenschaft«. enthält. die. Abschnitte. über. politologische,. soziologische. und. psychologische.Aspekte.der.Kommunikationswissenschaft..An.seiner. Erarbeitung.haben.außer.mir.Philip.Baugut,.Wolfgang.Eichhorn,. Nayla.Fawzi,.Rudi.Renger,.Jeffrey.Wimmer,.Susanne.Wolf.sowie. Thomas. Zerback. mitgewirkt.. Ihre. Namen. sind. dem. Inhaltsverzeichnis.sowie.den.von.ihnen.erarbeiteten.Beiträgen.bzw..Kapiteln. zu. entnehmen,. ihr. derzeitiges. berufliches.Wirken. dem. Autoren- <?page no="9"?> Vorwort 10 verzeichnis..Sämtliche.nicht.namentlich.ausgewiesenen.Abschnitte. wurden.von.mir.als.Herausgeber.verfasst. Weitere. Teilbände. sind. wichtigen. Grundbegriffen. der. Kommunikationswissenschaft,.der.Kommunikator-.bzw..Journalismusforschung,.der.Medienforschung.(bzw..den.Medienstrukturen.in. Deutschland),. der. Rezipientenforschung. mit. ihren. Teilgebieten. Mediennutzung,. Medienrezeption. und. Medienwirkung. gewidmet..Ebenso.gibt.es.einen.Band.zu.den.empirischen.Forschungstechniken.der.Disziplin..Die.Bände.erscheinen.auch.als.E-Books.. Mit.diesem.Publikationsprogramm.sollen.Interessenten.angesprochen.werden,.die.sich.ein.Teilgebiet.der.Publizistik-.und.Kommunikationswissenschaft.einführend.erschließen.wollen.. Ich. danke. den. Autorinnen. und. Autoren. für. die. Mitarbeit. an. dieser.Publikation.sowie.Rüdiger.Steiner,.Verlagslektor.von.UVK,. für.die.gute.Zusammenarbeit.bei.der.Entstehung.dieses.Buches. München,.im.März.2015. Heinz.Pürer <?page no="10"?> 11 Einführung Wie.im.Vorwort.erwähnt,.wird.die.Kommunikationswissenschaft. auch.im.deutschen.Sprachraum.aus.einem.sozialwissenschaftlichen. Verständnis. heraus. trans-. und. interdisziplinär. betrieben.. Zugänge.an.Gegenstände.der.Kommunikationswissenschaft.aus. unterschiedlichen.fachlichen.Perspektiven.sind.damit.aber.nicht. grundsätzlich.neu..Bereits.im.Vor-.und.Umfeld.der.Etablierung. der.wissenschaftlichen.Zeitungskunde.haben.sich.Staatswissenschaftler,. Nationalökonomen,. Historiker,. Soziologen,. Germanisten,. Juristen,. Theologen. etc.. mit. Fragen. und. Themen. des. Zeitungswesens.sowie.des.Journalismus.befasst.(vgl..Pürer.2014,. S.-34-38). Die. gegenwärtige. sozialwissenschaftliche. Ausrichtung. ist. in. der. deutschsprachigen. Kommunikationswissenschaft. seit. den. 1960er-Jahren.vorzufinden.(wiewohl.es.bereits.in.den.1950er-Jahren.empirische.Forschung.gab.-.vgl..Löblich.2009)..Damals.kam. es. zur. empirisch-sozialwissenschaftlichen. Wende. und. es. begannen.weitgehend.aus.dem.angloamerikanischen.Raum.kommende. soziologische,.psychologische. sowie.politologische.Konzepte.und. sozialwissenschaftliche. Methoden. in. die. deutschsprachige. Publizistikwissenschaft. einzufließen. (Löblich. 2010a,. b; . Löblich/ Pfaff- Rüdiger. 2009).. So. reiht. sich. die. deutschsprachige. Kommunikationswissenschaft. gemeinsam. mit. der. Politikwissenschaft,. der. Soziologie. und. der. Psychologie. in. den. Kanon. der. Sozialwissenschaften. ein; . sie. bedient. sich. zur. Klärung. ihrer. Fragestellungen. mehrheitlich.auch.empirischer.Methoden. Nachfolgend.sind.einige.ausgewählte,.wichtige.Aspekte.der.Kommunikationswissenschaft.aus.politologischer,.psychologischer.und. soziologischer.Perspektive.Gegenstand.der.Ausführungen. <?page no="12"?> 13 1 Politologische Aspekte der Kommunikationswissenschaft Unter.politologischen.Aspekten.beschäftigt.sich.die.Kommunikationswissenschaft.mit.Kommunikationspolitik.sowie.mit.Politischer. Kommunikation.. Beim. Thema. Kommunikationspolitik. geht. es. vorwiegend.um.politische.und.rechtliche.sowie.-.etwa.im.Zusammenhang.mit.Presse-.und.Medienkonzentration.-.auch.um.wirtschaftliche.Themen.der.Massenmedien,.Gegenstand.sind.aber.etwa. auch.funktionale.Fragen.der.Massenmedien.und.des.Journalismus.. Das.Fach.bedient.sich.zur.Klärung.dieser.Themen-.und.Fragestellungen. v..a.. der. Politikwissenschaft,. der. Rechtswissenschaft. und. der.Wirtschaftswissenschaften.(vgl..Tonnemacher.2003,.S.-15)..Auf. dem.Forschungsgebiet.Politische Kommunikation.geht.es.u..a..um. die.Relevanz.politischer.Kommunikation.in.Demokratien,.um.die. Akteure.politischer.Kommunikation,.um.das.Verhältnis.von.Politik. und.Medien,. um. politische.Medienwirkungen. sowie. um. das. Thema.Medialisierung.politischer.Akteure. 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik Zunächst. zum.Thema. Kommunikationspolitik. ganz. allgemein. als. Teilforschungsfeld. der. Kommunikationswissenschaft.. In. dessen. Zentrum. stehen. Aspekte,. die. mit. der. rechtlich-politischen. Ausgestaltung. von. gesellschaftlicher. Kommunikation,. insbesondere. von.klassischen.Massenmedien.und.Onlinemedien.zu.tun.haben.. Dazu.gehören.neben.der.Klärung.wichtiger.Begriffe.u..a..folgende. <?page no="13"?> 1 Politologische Aspekte 14 Themen: .Typologien. vorfindbarer. Mediensysteme,. Kommunikationsgrundrechte,.Organisationsformen.von.Massenmedien.sowie. Funktionen.der.Massenmedien. 1.1.1 Kommunikationspolitik, Medienpolitik, Media Governance Im. Zusammenhang. mit. dem. allgemeinen,. noch. nicht. näher. bestimmten. Fachterminus. Kommunikationspolitik. sollen. eingangs. drei. Begriffe. kurz. erörtert. werden,. die. um. dieses. Thema. konfigurieren,. nämlich: . Kommunikationspolitik,. Medienpolitik. und. Media. Governance. aus. einer. kommunikationswissenschaftlichen.Perspektive. Mit. dem. Begriff. Kommunikationspolitik. werden. im. übergreifenden. Sinne. alle. Aktivitäten. staatlicher. Institutionen. bezeichnet,.die.sich.auf.die.Regelung.des.Prozesses.der.gesellschaftlichen. Kommunikation.richten.(vgl..Glotz/ Pruys. 1981,.S.- 117; .Schreiber. 1983,.S.-419; .Tonnemacher.2003,.S..19-21)..Kommunikationspolitik. versucht,. das.Verhältnis. von. Staat,.Gesellschaft,.Telekommunikation.und.Massenkommunikation.rechtsverbindlich.zu.regeln. (vgl.. Kepplinger. 1994,. S.- 116).. In. demokratischen. Systemen. ist. Kommunikationspolitik.neben.der.Regelung.von.Telekommunikation.primär.auf.Medienkommunikation.bezogen..In.totalitären. Systemen.wie.etwa.dem.Nationalsozialismus.oder.dem.Kommunismus.bezog.sich.Kommunikationspolitik.neben.Massenmedien.und. Telekommunikation.auch.auf.die.Observation.zwischenmenschlicher.Kommunikation.durch.Spitzelsysteme.und.Denunziation..In. der.DDR.etwa.war.das.Ministerium.für.Staatssicherheit.(MfS).mit. Aufgaben.der.Observation.befasst,.im.nationalsozialistischen.Dritten.Reich.war.es.die.Geheime.Staatspolizei.(Gestapo)..Kommunikationspolitik. stellt. also. alles. zielgerichtete. und. normbestimmte. Handeln. im. Hinblick. auf. ein. bestehendes. oder. zu. schaffendes. Ordnungsgefüge. im. Bereich. der. Information. und. Kommunikation.dar.(vgl..Tonnemacher.2003,.S..21)..Mit.Blick.auf.die.»Konvergenz.von.Massenmedien.und.Telekommunikation,.und.damit. <?page no="14"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 15 auch.[die].Herausforderungen.durch.Internet.und.Mobilkommunikation«.erscheint.es.sinnvoll,.diesen.Begriff.(wieder.-.vgl..w..u.). als.übergeordneten.Terminus.zu.verwenden.(vgl..Puppis.et.al..2010,. S..274)..Im.Zeitalter.von.grenzüberschreitender.Medienkommunikation. wie. Satellitenrundfunk,. Multimedia,. Onlinekommunikation,. Digitalisierung. und. Konvergenz. erweist. sich. Kommunikationspolitik.national.wie.international.als.zunehmend.schwieriger. zu.regelnde,.komplexe.Materie. Den. Begriff. Kommunikationspolitik. gibt. es. als. Fachterminus. auch. in. der. Betriebswirtschaft.. Er. wird. dort. allerdings. in. einem. ganz.anderen.Sinn.verstanden.und.verwendet: .Im.Bereich.des.Marketings. versteht. man. unter. Kommunikationspolitik. »die. Gestaltung. sämtlicher. auf.den.Markt. zielender.Kommunikationsbeziehungen.eines.Unternehmens«.(vgl..Kepplinger.1994,.S.-117)..Dazu. gehören. Absatzwerbung,.Direktmarketing,. Sponsoring,. Product- Placement,.Verkaufsförderung.und.Public.Relations.für.Produkte. und.Dienstleistungen. Unter.Medienpolitik.versteht.man.zweierlei..Zum. einen.ist.in. Medienpolitik.jener.Teilaspekt.von.allgemeiner.Kommunikationspolitik.zu.sehen,.der.sich.speziell.und.konkret.mit.der.Rechtsstellung,. den. Organisationsformen,. den. Funktionen. sowie. mit. der. personellen. und. materiellen. Ausstattung. von. Presse,. Rundfunk. und.anderen.Massenmedien.im.klassischen.Sinne.befasst(e).(vgl.. Roegele. 1973; . Ronneberger. 1986).. Medienpolitik. als. Teilbereich. der.Kommunikationspolitik. »bezieht. sich. sowohl. auf. Strukturen. und.Anbieter.als.auch.auf.Prozesse.und.Inhalte.öffentlicher.Kommunikation«.(Puppis/ Jarren.2005,.S..239)..Konkrete.Bereiche.bzw.. Formen.der.Medienpolitik.können.sein.(vgl..Puppis/ Jarren.2005,. S..239f ): .Medienordnungspolitik.(z..B..duale.Rundfunkordnung),. Medieninfrastrukturpolitik. (z..B.. Förderprogramme. für. Verbreitungstechnologien. wie. Kabel,. Satellit,. DVB; . aber. auch. etwa. die. öffentliche.Subvention.des.Zeitungsvertriebs); .Medienorganisationspolitik.(Rundfunk-.und.Telekommunikationsbehörden); .Personalpolitik. (Besetzung. von. Positionen. in. Aufsichtsgremien. und. Regulierungsbehörden); . sowie. schließlich.Programm-.und.Infor- <?page no="15"?> 1 Politologische Aspekte 16 mationspolitik. (z..B.. Aufgabenteilung. im. dualen. Rundfunksystem). Zum.anderen.versteht.man.unter.Medienpolitik.aber.auch.die. Bemühungen.von.Regierungen,.Verbänden,.gesellschaftlichen.Institutionen,. (wirtschaftlichen). Organisationen. sowie. politischen. und.kulturellen.Lobbys,.Einfluss.auf.die.Massenmedien.auszuüben. (vgl..Roegele.1973; .Ronneberger.1986; .Schreiber.1983; .Kepplinger. 1994,.S.-116f )..Als.ein.Beispiel.unter.anderen.können.hier.immer. noch.die.Einflussversuche.von.politischen.Kräften,.gesellschaftlichen.Institutionen.und.Interessensgruppen.sowie.anderen.Akteuren.auf.die.öffentlich-rechtlichen.Rundfunkanstalten.genannt.werden..Solche.Versuche.erfolgen.in.aller.Regel.über.deren.pluralistisch. zusammengesetzte.Kontrollorgane: .In.den.Rundfunk-.und.Verwaltungsräten.wird.seitens.deren.Mitglieder.immer.wieder.versucht,. v..a..auf.Personal-,.aber.auch.auf.Programm-,.Technik-.und.wirtschaftliche.Entscheidungen.interessenspolitisch.einzuwirken. Versucht.man.dennoch,.zwischen.Kommunikationspolitik.und. Medienpolitik. zu. unterscheiden,. so. meint. Kommunikationspolitik. eher. abstraktes. staatliches. Einwirken. durch.Gesetze,.Verfassungs-.und.Verwaltungsgerichtsurteile,.Verordnungen.etc.; .Medienpolitik. meint. die. konkrete,. bisweilen. von. Partikularinteressen. geprägte.praktische.Umsetzung.kommunikationspolitischer.Zielvorstellungen.wie.z..B..in.Deutschland.die.Errichtung.und.Ausgestaltung.öffentlich-rechtlicher.und.privater.Rundfunkveranstalter. und.deren.Nebeneinander.in.Form.von.Medien-.und.Rundfunkstaatsverträgen. oder. auch. die. Liberalisierung. des.Telekommunikationssektors. ab. Mitte. der. 1990er-Jahre.. Weitere. (Grundsatz-) Entscheidungen.mit.Blick.auf.Presse,.Rundfunk,.Onlinemedien,. publizistische. Infrastruktur. und. institutionelle. Rahmen. werden. übersichtlich. von.Gerhard.Vowe. dargestellt. (2007). und. auch.im. Rahmen. der. Ausführungen. über. Medienstrukturen. in. Deutschland. angesprochen. (vgl.. Pürer. 2015; . Beck. 2012).. Mit. Medienregulierung.in.Deutschland,.ihren.Zielen.und.Konzepten.sowie.mit. medienspezifischen. Regulierungsmaßnahmen. befassen. sich. ausführlich.Wolfgang.Seufert.und.Hardy.Gundlach.(2012)..Demokratische. Kommunikationspolitik. dient. dem. Schutz,. der. Erhaltung. <?page no="16"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 17 und. der.Weiterentwicklung. der.Kommunikations-.und.Medienfreiheit,.um.ein.konkurrierendes.Angebot.von.Informationen.und. Meinungen.im.Wettbewerb.der.Massenmedien.zu.fördern.und.zu. gewährleisten.. Dabei. wird. die. Kommunikationsfreiheit. als. Individualrecht. mit. Sozialwirkung. gesehen. und. -. wie. alle. anderen. Grundrechte.-.als.Abwehrrecht.des.Bürgers.gegen.den.Staat.(vgl.. Maaßen/ Decker.1983). Die.Regelung.gesellschaftlicher.Sachverhalte,.egal.ob.es.sich.um. politische,.ökonomische,.kulturelle.oder. soziale.Phänomene.handelt,.erweist.sich.in.komplex.ausdifferenzierten,.modernen.Gesellschaften.als.zunehmend.schwierig..Das.politische.System.erreicht. mit. Formen. herkömmlicher. staatlich-hierarchischer. Regulierung. eher.nur.noch.bedingt.seine.Ziele..Dies.hat.zur.Suche.nach.alternativen.Regulierungsmechanismen.geführt.(vgl..Puppis/ Jarren.2005,. S..254)..Möglichkeiten.dazu.eröffnet.der.Governance-Ansatz..Darunter.ist.»ganz.allgemein.der.Prozess.der.Aushandlung.und.die.Form. der.Ausübung.von.Macht.in.der.Gesellschaft.zu.verstehen«.(Trappel. 2007,. S..254)..Das.Konzept. »beschreibt. eine.Form.des.Regierens,. die.eine.große.Anzahl.von.Betroffenen.in.der.Entscheidungsfindung. anhört. und. deren. Anliegen. nach. Massgabe. auch. berücksichtigt«. (ebd.)..Die.»staatszentrierte.Perspektive«,.so.Otfried.Jarren,.»wird. aufgegeben«. (Jarren. 2007,. S..284).. Renate. Mayntz. zufolge. meint. Governance. »das. Gesamt. aller. nebeneinander. stehenden. Formen. der. kollektiven. Regelung. gesellschaftlicher. Sachverhalte: . von. der. institutionalisierten. zivilgesellschaftlichen. Selbstregulierung. über. verschiedene.Formen.des.Zusammenwirkens. staatlicher.und.privater.Akteure.bis.hin.zu.hoheitlichem.Handeln.staatlicher.Akteure«. (Mayntz.2005,.S..15). Die.Governance-Perspektive.ist.auch.in.der.Kommunikationswissenschaft. vorzufinden.. Hier. umfasst. Media. Governance. Formen.der.Regulierung.von.Medienorganisationen.und.massenmedialer. öffentlicher. Kommunikation. durch. das. Zusammenwirken. staatlicher. Akteure. mit. öffentlichen. Akteuren,. gesellschaftlichen. Organen,. Einrichtungen. der. Zivilgesellschaft. und. auch. privaten. Akteuren.(vgl..Polenz.2007,.S..161)..Hinzu.kommen.Akteure.auf. europäischer. Ebene. (z..B.. EU,. Europarat). sowie. internationale. <?page no="17"?> 1 Politologische Aspekte 18 bzw..globale..»Damit.erweitert.Governance.staatliche.Regulierung. sowohl.horizontal.als.auch.vertikal«.(Puppis.2010,.S..60; .siehe.dazu. auch.Donges.2007). Eine.horizontale.Erweiterung.der.Medienregulierung.i..S..von. Media. Governance. ist. z..B.. gegeben,. wenn. private. Akteure. wie. etwa. Medienorganisationen. anstelle. des. Staates. regulieren,. also. eine.Form.der.Selbstregulierung.vorliegt..Dies.bedeutet,.dass.private.Akteure.Regeln.für.die.eigene.Branche.setzen,.deren.Einhaltung.durchsetzen.und.Regelungsverstöße.auch.sanktionieren.(vgl.. Puppis. 2010,. S..62).. Beispiele. dafür. sind. (nationale). Presse-. und. Medienräte. wie. der. Deutsche. Presserat. oder. weitere. Selbstkontrolleinrichtungen. wie. etwa. die. Freiwillige. Selbstkontrolle. Film. (FSK),.die.Freiwillige.Selbstkontrolle.Fernsehen.(FSF).oder.auch. die.Freiwillige.Selbstkontrolle.Multimedia-Diensteanbieter.(FSM). u..a..m..Alle.hier.erwähnten.Selbstkontrolleinrichtungen.verfügen. über. Onlineauftritte,. denen. wichtige. Informationen. über. diese. Institutionen.und.ihr.Wirken.zu.entnehmen.sind.(z..B..www.fsk. de)..Von.Co-Regulierung.wird.gesprochen,.wenn.staatliche.Akteure. Rahmenbedingungen. vorgeben. und. die. betroffene. Branche. verpflichten,. sich. innerhalb. des. Rahmens. selbst. zu. regulieren. (vgl.. Puppis.2010,.S.- 61)..Ein.Beispiel.dafür.in.Deutschland.ist.in.der. Regelung.des.Jugendmedienschutzes.zu.sehen,.bei.dem.auch.von. »regulierter.Selbstregulierung«.die.Rede.ist.(Bosch.2007). Eine. vertikale. Erweiterung. von. Media. Governance. ist. gegeben,. wenn. neben. (national-)staatliche. Medienregulierung. weitere.Akteure.wie.etwa.die.Europäische.Union,.der.Europarat,.die. OSZE.u..a..m..treten..Den.Wandel.von.rein.staatlich-hierarchischer. Regulierung.(Government).zum.Nebeneinander.bzw..Miteinander. staatlich-hierarchischer,.öffentlicher.und.nichtstaatlicher.Regelung. (Governance).kann.man.mit.Renate.Mayntz.»allgemein.als.Wandel.vom.Interventionsstaat.zum.›kooperativen‹.Staat«.interpretieren. (Mayntz. 2009,. S..11).. In. herkömmlichen. Verfahren. wurden. Regulierungsentscheidungen. »von. einzelnen. dazu. legitimierten. Personen.oder.Institutionen.getroffen«,.in.Governance-Verfahren. erarbeiten.»die.Betroffenen.entweder.gemeinsam.Regulierungsent- <?page no="18"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 19 scheidungen.oder.sie.werden.von.den.Entscheidungsverantwortlichen.in.den.Prozess.einbezogen«.(vgl..Trappel.2007,.S..256). Einen. kompakt. gehaltenen. Überblick. über. Akteure. der. Medienregulierung. vermittelt. Manuel. Puppis. (2010). in. seinem. Lehrbuch. »Einführung.in.die.Medienpolitik«..Ein.idealtypisches. Media-Governance-Modell.ist.Hannes.Haas. und. Cornelia.Wallner.(2007).zu.entnehmen,.die.bezüglich.der.Ziele.von.Governance. drei. Ebenen. ansprechen: . die. Gegenstandsebene. (Regulierungsgegenstand),. die. Strukturebene. (Akteurskonstellationen). sowie. die. prozedurale Ebene. (Umsetzung).. Josef. Trappel. (2007). schließlich.fasst.zusammen,.was.unterschiedlichen.Governance-Ansätzen. gemein.ist: .die.Mitwirkung.gesellschaftlicher.Gruppen.und.partizipative.Formen.der.Entscheidungsfindung; .die.Berücksichtigung. des.öffentlichen.Interesses; .die.Transparenz.der.Entscheidungsfindung; . die. Rechenschaftspflicht. (Wahrnehmung. der. Verantwortung). sowie. Berichtspflichten. gegenüber. Anspruchsberechtigten. (Trappel.2007,.S..255f ). 1.1.2 Typologien von Mediensystemen Kommunikations-.und.Medienpolitik.(im.oben.erwähnten.Sinne). sind.in.aller.Regel.»getragen.von.normativ.getränkten.Denkmustern,.was.Medien.leisten.sollen,.wie.sie.organisiert.sein.sollen.und. welche.Entwicklung.sie.nehmen.sollen«.(Vowe.2007,.S..76)..Unter. Mediensystemen. versteht. man. »die. Gesamtheit. von. Ordnungen. und.Strukturen,.die.Medien.in.einem.definierten.Raum.-.zumeist. ein. Staat. -. charakterisieren«. (Kleinsteuber. 2005,. S..275).. Es. gibt. einige. (mehr. oder. weniger. überzeugende). Versuche,. Mediensysteme.zu.klassifizieren.bzw..zu.typologisieren. Ulrich. Saxer. z..B..modifizierte.die.von.Frederick. Siebert. et. al.. (1956).entwickelte.Typologie.(Saxer.2002; .siehe.auch.Jarren/ Meier. 2002)..Sie.enthält.vier.idealtypische.Grundformen.der.Institutionalisierung. von. Medien: . die. (wirtschafts-)liberale,. die. demokratisch-kontrollierte,.die.autoritäre.sowie.die.totalitäre.(Saxer.2002,. S..1-14,.insbesondere.S..4-13)..Die.einzelnen.(nicht.immer.trenn- <?page no="19"?> 1 Politologische Aspekte 20 scharf. voneinander. abzugrenzenden). Typen. werden. anhand. der. fünf.Parameter.Eigentumsverhältnisse,.Steuerung.und.Kontrolle,. Ziele.der.Medien,.normative.Erwartungen.an.Medien.sowie.institutionelle.Rechtfertigung.der.Medien.charakterisiert.(siehe.dazu. Jarren/ Meier. 2002,. S..13; . vgl.. auch. Künzler/ Jarren. 2010,. S..224).. Der.Typologie.zufolge.kann.das.Mediensystem.der.Bundesrepublik. Deutschland.zwischen.›wirtschaftsliberal‹.und.›demokratisch.kontrolliert‹.eingeordnet.werden: .Es.gibt.u..a..neben.privatwirtschaftlich.organisierten.auch.öffentlich-rechtliche.Medien.mit.festgelegten.Funktionsaufträgen..Das.Mediensystem.der.DDR.(1949-1989). erscheint.rückblickend.dem.totalitären.Typ.zuordenbar. Daniel. Hallin. und. Paolo. Mancini. (2004). unterscheiden. zwischen.dem.Polarized.Pluralist.Model,.dem.Democratic.Corporatist. Model.sowie.dem.Liberal.Model.und.ordnen.Länder.der.westlichen. Industrienationen.jeweils.einzelnen.Modellen.zu.(Hallin/ Mancini. 2004; . vgl.. auch. Hallin/ Mancini. 2003,. S..11ff; . siehe. Künzler/ Jarren.2010,.S..225f )..Jens.Tenscher.(2008).fügte.diesen.drei.Modellen.das.transformatorische.bzw..osteuropäische.Modell.hinzu,.um. auch. die. zur. Demokratie. transformatierten. Länder. des. ehemaligen.sozialistischen.Ost-.und.Südosteuropas.einordnen.zu.können.. Deutschlands.Mediensystem.findet.sich.bei.Hallin/ Mancini.unter. dem.demokratisch-korporatistischen.Modell..Autoritäre.und.totalitäre.Mediensysteme,.wie.es.sie.z..B..im.Nationalsozialismus.sowie. in.kommunistischen.bzw..sozialistischen.Ländern.gab.(und.gibt),. können.den.Typologien.von.Hallin/ Mancini.(2004).und.Tenscher. (2008).nicht.zugeordnet.werden. Eine.noch.weiter.ausdifferenzierte.Typologie.stammt.von.Roger. Blum.(2005).in.seinen.Bausteinen.zu.einer.Theorie.der.Mediensysteme..Sein.pragmatischer.Differenz-Ansatz.unterscheidet.zwischen. sechs.Medienmodellen.(Blum.2005,.S..9-10): .dem.atlantisch-pazifischen. Liberalismus-Modell. (z..B.. USA); . dem. südeuropäischen. Klientel-Modell. (z..B.. Italien); . dem. nordeuropäischen. Service- Public-Modell.(z..B..Deutschland); .dem.osteuropäischen.Schockmodell.(z..B..Russland); .dem.arabisch-asiatischen.Patriotenmodell. (z..B..Ägypten); .sowie.dem.asiatisch-karibischen.Kommandomodell.(z..B..China)..Die.umfassende.Publikation.»Lautsprecher.und. <?page no="20"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 21 Widersprecher«.(Blum.2014).konnte.hier.nicht.mehr.berücksichtigt.werden. Nicht. fehlen. soll. hier. der. Hinweis. darauf,. dass. solche.Typologien. eher. statisch. sind. und. den. Wandel. von. Mediensystemen. wenig.berücksichtigen.(können).(vgl..Künzler/ Jarren.2009)..Insofern.ist.die.vergleichende.Mediensystemforschung.(siehe.u..a..Thomaß. 2007; . Künzler/ Jarren. 2009; . Kleinsteuber. 2005). eine. wichtige. Aufgabe. der. Publizistik-. und. Kommunikationswissenschaft; . dies.v..a..auch.infolge.der.Dynamik,.die.das.Internet.auch.in.die. Mediensysteme. und. -strukturen. bringt.. Die.Transformation. der. ehemals.sozialistischen.Länder.nach.der.großen.Wende.im.Osten. und.Südosten.Europas.1989/ 91.bot.damals.ein.besonders.reichhaltiges.und.interessantes.Forschungsfeld.(vgl..u..a..Thomaß/ Tzankoff. 2001; .Hadamik.2004; .Stegherr/ Liesem.2010). 1.1.3 Organisationsformen von Massenmedien Je. nach. Einbindung. der.Massenmedien.in. das. politische. System. sind. auch. unterschiedliche. Organisationsformen. (nicht. Rechtsformen). der. klassischen. Massenmedien. vorzufinden.. In. den. pluralistischen. Demokratien. haben. sich. im. Wesentlichen. zwei. Grundmodelle. herausgebildet,. nämlich. das. wirtschaftliche. Konkurrenzmodell.sowie.das.administrative.Kooperationsmodel.(vgl.. Kepplinger.1994,.S.-119). Privatwirtschaftlich operierende Medien »Beim.wirtschaftlichen Konkurrenzmodell.bieten.private.Unternehmer.Informationen,.Meinungen,.Unterhaltung.zum.Kauf.an..Der. Käufer.[Leser,.Hörer,.Zuschauer,.User.-.Ergänzung.H..P.].entscheidet.mit.seiner.Kaufentscheidung.über.den.wirtschaftlichen.Erfolg. des. Unternehmers. und. regelt. so. über. die. Nachfrage. das. Angebot..Das.Angebot.kann,.weil.es.sich.an.der.Nachfrage.orientieren. muss,. als. Spiegel. der. Interessen,. Meinungen. und. Einstellungen. <?page no="21"?> 1 Politologische Aspekte 22 in.der.Bevölkerung.betrachtet.werden«.(Kepplinger.1994,.S.-119).. Dieses. wirtschaftliche. Konkurrenzmodell. liegt. (von. Ausnahmen. wie.Betriebs-,.Kunden-.und.Verbandszeitschriften.etc..abgesehen). allen.privatwirtschaftlich.verfassten.Medien.zu.Grunde..Sie.agieren.und.funktionieren.wie.andere.kommerziell.geführte.Unternehmen.auch.(Angebot.und.Nachfrage.entscheiden.über.Erfolg.oder. Misserfolg),.und.daher.ist.oft.von.privat-kommerziellen.Medienunternehmen.die.Rede..Von.den.genannten.wenigen.Ausnahmen. abgesehen.ist.der.gesamte.Printmedienmarkt.in.Deutschland.privatwirtschaftlich.verfasst..Seit.1984.gibt.es.auch.privat-kommerziell. organisierte.Hörfunk-.und.Fernsehveranstalter..Es.wird.allgemein. angenommen,.dass.viele.Zeitungs-.und.Zeitschriftenunternehmen. sowie.zahlreiche.privat-kommerzielle.Hörfunk-.und.Fernsehveranstalter.mit.ihren.vielfältigen.Produkten.und.Programmangeboten. Garanten.für.ein.außenplurales.Medienangebot,.für.publizistischen. Wettbewerb. und. für. Meinungspluralismus. sind.. Andererseits. ist. nicht.zu.übersehen,.dass.privatwirtschaftlich.organisierte.Medien. infolge. des. zunehmenden. Wettbewerbs. zu. publizistischer. und/ oder. ökonomischer. Konzentration. sowie. crossmedialer.Verflechtung. (Print/ Radio/ Fernsehen/ Online). tendieren: . dadurch. kann. Vielfalt. wieder. eingeschränkt. werden.. Über. diese. Verflechtungen. bundesdeutscher. Medien. geben. in. regelmäßigen. Abständen. erscheinende.Veröffentlichungen.z..B..in.der.Zeitschrift.Media.Perspektiven. Auskunft. (vgl.. z..B.. Röper. 2012; . Vogel. 2012).. Durch. immer.wieder.wechselnde.Beteiligungsverhältnisse.ist.es.schwierig,. den.jeweils.aktuellen.Stand.solcher.Verflechtungen.zu.vermitteln.. Für. das. Rundfunkwesen. weist. die. Kommission. zur. Ermittlung. der.Konzentration.im.Medienbereich.(KEK).die.Beteiligungsverhältnisse.sowie.medienrelevante.Märkte.aus..Sie.sind.dem.Onlineauftritt. der. KEK. zu. entnehmen. (www.kek-online.de; . zu. wichtigen.Merkmalen.privat-kommerzieller.Medienunternehmen,.siehe. Pürer.2014,.Kap..4.3.4,.sowie.Pürer.2015,.Kap..1.4). <?page no="22"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 23 Öffentlich-rechtlich organisierte Medien Das.administrative Kooperationsmodell.liegt.dem.öffentlich-rechtlichen. Rundfunk. zu. Grunde: . »Beim. administrativen. Kooperationsmodell. werden. auf. der. Grundlage. von. rechtlichen. Regelungen. Kontrollorgane. geschaffen,. in. denen. alle. relevanten. sozialen. Gruppen. entsprechend. ihrer. gesellschaftlichen. Bedeutung. vertreten. sind.. Kontrollorgane. haben. u..a.. die. Aufgabe,. darüber. zu. wachen,.dass.die.Berichterstattung.ein.Mindestmaß.an.Ausgewogenheit.besitzt..Auch.in.diesem.Fall.kann.man.die.Berichterstattung.als.Spiegel.der.Interessen,.Meinungen.und.Einstellungen.der. Bevölkerung.betrachten«.(Kepplinger.1994,.S.-119f )..Ausführungen. über. Einrichtung. und.Organisationsmerkmale. öffentlich-rechtlicher.Rundfunkanstalten.sowie.über.deren.Finanzierung.sind.Pürer. (2014,.Kap..4.3.4,.sowie.2015,.Kap..1.4.und.3.2).zu.entnehmen. Der.dem.Gemeinwohl.und. zum.Binnenpluralismus.verpflichtete.öffentlich-rechtliche.Rundfunk,.wie.es.ihn.im.gesamten.deutschen.Sprachraum.und.in.anderen.Ländern.gibt,.hatte.als.Medientyp.in.Europa.die.1927.errichtete.British.Broadcasting.Corporation. (BBC). zum.Vorbild..Der.Grundgedanke.war.damals,.das.Rundfunkwesen.einer.öffentlichen.Anstalt.zu.überantworten,.die.gleichsam.treuhänderisch.nationale.Interessen.wahrnimmt,.einer.öffentlichen. Daseinsvorsorge. (»Public. Service«). dient. und. daher. mit. einem. kulturellen. Programmauftrag. ausgestattet. wurde.. Bei. der. Wiedererrichtung.des.Rundfunks.in.Deutschland.nach.dem.Zweiten.Weltkrieg.standen.durchaus.verschiedene.Modelle.zur.Disposition.(vgl..Bausch.1980)..Schließlich.wurde.nach.der.Übergabe.der. von.den.Besatzungsmächten.errichteten.Rundfunkanstalten.an.die. deutsche. Hoheitsverwaltung. dem. öffentlich-rechtlichen. Modell. der.Vorzug.eingeräumt..Die.1950.gegründete.»Arbeitsgemeinschaft. der. öffentlich-rechtlichen. Rundfunkanstalten. der. Bundesrepu-. blik. Deutschland«. (ARD). sowie. das. 1961. gegründete. (und. 1963. in.Betrieb. gegangene). »Zweite.Deutsche.Fernsehen«.(ZDF). sind. typische,.öffentlich-rechtlich.verfasste.Medienbetriebe..Sie.unterscheiden.sich.voneinander.dadurch,.dass.die.ARD.eine.föderalistische.Binnenstruktur.aufweist.(mit.derzeit.neun.Landesrundfunk- <?page no="23"?> 1 Politologische Aspekte 24 anstalten),.das.ZDF.hingegen.(Standort.Mainz).eine.zentralistische. (lediglich.mit.Landesstudios.in.den.Bundesländern)..Das.private. Fernsehen. mit. seinen. massenattraktiven. Programmen. stellt. eine. zweifellos.ernste.Konkurrenz.für.den.öffentlich-rechtlichen.Rundfunk.dar..Dieser.hält.mit.allen.seinen.TV-Programmen.seit.Jahren. einen.Marktanteil.von.über.40-Prozent.am.gesamten.TV-Markt.in. Deutschland. (siehe. Zubayr/ Gerhard. 2013).. Öffentlich-rechtliche. Radiosender. werden. vergleichsweise. stärker. genutzt. (Tagesreichweite.Montag.bis.Sonntag.36,67.Mio..Hörer).als.Privatradios.(32,06. Mio..Hörer).(Gattringer/ Klingler.2012,.S..422)..Die.(medien-)politische.Legitimation.des.öffentlich-rechtlichen.Rundfunks.wird.in. Zukunft.davon.abhängen,.ob.es.ihm.gelingt,.in.der.Gunst.des.Publikums.weiter.zu.bestehen,.ohne.seinen.genuin.öffentlich-rechtlichen.Auftrag.zu.vernachlässigen. Freie (nichtkommerzielle) Medien Neben.privaten.und.öffentlich-rechtlich.organisierten.Medien.gibt. es. in. pluralistischen. Systemen. einen. Medientyp,. der. in. gängige. Organisationsmodelle. kaum. einzuordnen. ist.. Gemeint. sind. vorwiegend.lokale.Kleinmedien,.die.von.allen.jenen.politischen.und. ökonomischen. Zwängen. frei. sein. wollen,. durch. die. privat-kommerzielle.oder.öffentlich-rechtliche.Medien.gekennzeichnet.sind.. Diese. »freien. Medien«. sind. vorwiegend. als. sog.. »freie. Radios«. bekannt.geworden,.aber.auch.Teile.der.alternativen.Zeitschriftenpublizistik.sind.zu.ihnen.zu.zählen,.sofern.es.sie.noch.gibt..»Freie. Medien«.beanspruchen.für.sich.Unabhängigkeit.von.gesellschaftlicher.Kontrolle.und.ökonomischen.Interessen..Sie.sind.daher.auch. nicht. gewinnorientiert,. sondern. finanzieren. sich. etwa. aus. Mitgliedsbeiträgen,. Abonnements,. Veranstaltungen,. Spenden. sowie. aus. »unverdächtiger. Werbung«.. »Freie. Medien«. fordern. für. ihre. Finanzierung.Unterstützung.durch.die.öffentliche.Hand,.ohne.dass. daraus. jedoch. Abhängigkeiten. resultieren.. Um. Unabhängigkeit. zu.gewährleisten,.organisieren.und.verwalten.sich.»freie.Medien«. selbst.. Ihr. gesellschaftspolitisches. Ziel. ist. es,. Hilfsmittel. für. die. <?page no="24"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 25 Artikulation.und.Selbstorganisation.politischer,.gesellschaftlicher,. sozialer. und. kultureller. Interessen. zu. sein. (vgl.. Weichler. 1987; . Osterchrist.1994). Organisatorisch.sind.bei.»freien.Medien«.u..a..Genossenschaftsmodelle. bekannt,. bei. denen. man. Anteile. erwerben. kann,. sowie. basisdemokratische.Modelle,.bei.denen.die.Mitglieder.die.Inhalte. und. die. Programmpolitik. entscheiden. sowie. den. publizistischen. Betrieb. koordinieren..Technischer. und. journalistischer. Standard. der. »freien. Medien«,. ob. Radios. oder. Zeitschriften. (bzw.. vereinzelt. auch. Fernsehen),. sind. im. Regelfall. nicht. immer. sonderlich. hoch,.da.ihre.Inhalte.bzw..ihr.Programm.u..a..auch.von.journalistischen.Laien.geplant,.gestaltet.und.produziert.wird..In.sog..»Offenen.Kanälen«. sind.Radio-.und.Fernsehprogramme.zu. sehen,.die. von.Bürgern.gestaltet.werden..Sie.werden.von.den.Landesmedienanstalten.eingerichtet.(vgl..die.landesmedienanstalten/ Bürgermedien.2014; .siehe.auch.bok.de). Exkurs: Totalitär organisierte Medien Totalitär.organisierte.Medien.sind.im.deutschen.Sprachraum.historisch.aus.dem.Nationalsozialismus.sowie.aus.der.DDR.bekannt.. Sie.waren.jeweils.Teil.des.Herrschaftssystems,.stellten.also.den.verlängerten.Arm.von.Partei.und.Staat.dar..Folgende.Gemeinsamkeiten.können.für.totalitär.organisierte.Medien.benannt.werden.(vgl.. Kepplinger. 1994; .Wilke. 1994; .Holzweißig. 1989,. 1991,. 1997; . Abel. 1968; . Pürer/ Raabe. 2007,. S.- 82ff.und. S.- 173ff; .Geißler. 1986; .Frei/ Schmitz.1989; .Kirkamm.1992): •. Sie.sind.in.das.Prinzip.der.Gewaltenkonzentration.eingebunden. und. von. den. Exekutivorganen. weisungsabhängig. (Kepplinger. 1994; .Wilke.1994; .Geißler.1986). •. Sie.stellen.Führungs-.und.Kampfinstrumente.dar.und.nehmen. nach. innen. Steuerungsfunktionen,. nach. außen. Repräsentationsaufgaben.wahr.(Kepplinger.1994; .Wilke.1994; .Geißler.1986). •. Nachrichten.werden.in.totalitär.organisierten.Mediensystemen. zentral.gelenkt.und.über.Presseanweisungen.von.Regierung.und. <?page no="25"?> 1 Politologische Aspekte 26 Partei.(oft.über.staatliche.Nachrichtenagenturen).an.die.Medien. weitergeleitet.(Kepplinger.1994; .Wilke.1994,.2007; .Holzweißig. 1991,.1997). •. Die.Ausbildung.der.Journalisten.sowie.der.Berufszugang.zu.den. Medien. sind. staatlich. geregelt. bzw.. kontrolliert..Die.Medienschaffenden.sind.der.Partei.bzw..der.Regierung.gegenüber.verpflichtet.(Blaum.1980; .Holzweißig.1989; .Frei/ Schmitz.1989; .Kirkamm.1992). •. Totalitär.organisierte.(Print-)Medien.unterliegen.der.staatlichen. Lizenzpflicht. (die. es. im. Nationalsozialismus. nicht. gab). sowie. der.Kontingentierung.von.Papier-,.Satz-.und.Druckkapazitäten. (diese.erfolgte.im.Nationalsozialismus.erst.im.Krieg)..In.sozialistischen.Systemen.hat.die.staatliche.Post.zudem.in.aller.Regel. das.Beförderungsmonopol.für.Printmedien.(Holzweißig. 1989; . Pürer/ Raabe.2007; .Wilke.1994). •. Totalitär. organisierte. Medien. verfolgen. eine.Veränderung. der. gesellschaftlichen.Verhältnisse..Der.Nationalsozialismus.berief. sich.dabei.auf.seine.Rasse.und.den.dem.(deutschen).Volk.angeborenen.Führungsanspruch,.der.Sozialismus.(bzw..Kommunismus).verfolgte.die.Egalisierung.der.ökonomischen.Verhältnisse. und.die.damit.verbundene.Aufhebung.der.Klassenunterschiede. (Glotz/ Pruys.1981). •. Totalitär. organisierte. Medien. unterliegen. der. Aufsicht. durch.. Partei. und. Staat.. Medienlenkung. erfolgt. durch. täglich. ergehende. detaillierte. Inhaltsdirektiven,. strenge. Sprachregelungen. sowie.durch.Anweisungen.für.Aufmachung,.Platzierung,.Illustration.und.Gestaltung.der.Beiträge.in.Print-.wie.in.Funkmedien. (Wilke. 2007; . Abel. 1968; . Holzweißig. 1991,. 1997; . Pürer/ Raabe.2007). •. Totalitäre.Medien.werden.vom.Staat.finanziell.direkt.oder.indirekt. unterstützt.. Zeitungsabonnements. und. Rundfunk-Teilnehmerentgelte. sind. nicht. teuer,. um. ihren. Bezug. bzw.. ihren. Empfang.jedem.Bürger.zu.ermöglichen.und.um.optimale.Verbreitungsbedingungen.für.die.staatlich.gesteuerte.Information. zu.schaffen.(Wilke.1994; .Holzweißig.1989; .Pürer/ Raabe.2007). <?page no="26"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 27 Totalitär.organisierte.Medien.folgen.einem.politischen.Willen.und. lassen.kaum.Informations-.oder.Meinungspluralismus.zu.(am.ehesten.noch.in.politikfernen.Bereichen.der.Berichterstattung)..Durch. bis.ins.Detail.geregelte,.von.den.Medienschaffenden.strikt.einzuhaltende.Presseanweisungen.(vgl..Wilke.2007).erübrigen.sich.weitgehend.Maßnahmen. der.Vor-. und.Nachzensur. (vgl..Holzweißig. 1991.und.1997)..Die.in.den.Dienst.von.Partei.und.Staat.gestellten. Medien.stellen.Vollzugsorgane.dar.und.dienen.nicht.nur.der.Festigung,.sondern.v..a..der.Aufrechterhaltung.des.politischen.Systems.. Der.ideologische.Kampf.wird.nicht.nur.über.Informationsinhalte. ausgetragen,.sondern.erstreckt.sich.auf.alle.Bereiche.der.Berichterstattung,.insbesondere.auch.auf.bildende.und.kulturvermittelnde. Medienangebote.sowie.-.oftmals.in.subtiler.Weise.-.auch.auf.den. Bereich.der.medienvermittelten.Unterhaltung..Art.und.Weise.der. Medienlenkung. im. Nationalsozialismus. (Drittes. Reich). und. im. Kommunismus. (DDR). waren. ideologisch. zwar. unterschiedlich. begründet,.wiesen.in.der.politischen.Praxis.jedoch.teils.Ähnlichkeiten.auf..Dies.galt.insbesondere.für.den.Modus.der.Presse-.bzw.. Medienanleitung.und.die.dazu.benutzten.Kanäle.(vgl..Pürer/ Raabe. 2007,.S.-82ff,.S.-182ff; .vgl..auch.Wilke.2007). Die. Medienlenkung. erfolgte. im. Dritten Reich. im. Wesentlichen. über. vier. Ebenen. (vgl.. Hale. 1965; . Abel. 1968; . Frei/ Schmitz. 1989; .Pürer/ Raabe.2007,.S..82ff): .eine.institutionelle,.eine.rechtliche,.eine.wirtschaftliche.sowie.eine.inhaltliche..Auf.der.institutionellen.Ebene.ist.das.Reichsministerium.für.Volksaufklärung.und. Propaganda.zu.erwähnen..Es.verschaffte.sich.über.die.Reichskulturkammer,.einer.Zwangsorganisation,.der.auch.Print-.und.Funkjournalisten. angehörten,. Durchgriff. auf. Presse. und. Rundfunk.. Auf. der. rechtlichen. Ebene. reglementierte. das. Schriftleitergesetz. die.Tätigkeit.der.Medienschaffenden.(Journalisten,.Programmgestalter,.Verleger),.die.auf.den.Staat.verpflichtet.wurden..Über.wirtschaftliche.Maßnahmen.verschaffte.sich.die.NSDAP.das.Monopol. im.Bereich.der.Presse,.von.der.zuerst.die.Linkspresse,.dann.die.sonstige. Parteipresse. sowie. schließlich. die. konfessionelle. Presse. (und. die. Generalanzeigerpresse). aus-. bzw.. gleichgeschaltet. wurde..Die. inhaltliche.Anleitung.der.Medien.(vgl..Wilke.2007).erfolgte.über. <?page no="27"?> 1 Politologische Aspekte 28 tägliche. Pressekonferenzen. der. Reichsregierung. mit. genau. festgelegten. und. von. den. Medienschaffenden. strikt. zu. beachtenden. inhaltlichen.und.formalen.Direktiven..Die.Medienlenkung.verlief. fernschriftlich.und.fernmündlich.über.eine.staatliche.Agentur,.das. »Deutsche.Nachrichtenbüro«.(DNB)..Wichtige.Informationen.zur. Anleitung.der.Massenmedien.in.der.Deutschen.Demokratischen. Republik. finden. sich. u..a.. bei. Pürer/ Raabe. 2007,. S..182ff; . Pürer. 2014,.S..230f; .Fiedler/ Meyen.2011,.S..9ff; .Bobsin.2013; .Fiedler.2014. 1.1.4 Die Kommunikationsgrundrechte Die. verfassungsrechtliche. Ordnung. der. meisten. demokratischen. Staaten,.so.auch.jene.der.Bundesrepublik,.orientiert.sich.an.unumstößlichen. Grundwerten.. Als. oberster. Wert. gilt. die. Würde. des. Menschen,. die. im. Zentrum. des. Menschenrechtskerns. steht.. Zu. ihm.gehören.die.Freiheit.der.Persönlichkeitsentfaltung,.das.Recht. auf. Leben. und. körperliche. Unversehrtheit,. die. Freiheit. der. Person,.das.Prinzip.der.Gleichbehandlung.aller.Individuen,.die.Glaubens-,.Gewissens-.und.Bekenntnisfreiheit. sowie.nicht. zuletzt.die. Informations-.und.Meinungsfreiheit..Alle.diese.Grundrechte.stellen. Abwehrrechte. des. Bürgers. gegen. den. Staat. dar. und. sollen. die. Freiheitssphäre. des. Einzelnen. vor. Eingriffen. der. öffentlichen. Gewalt. schützen. (vgl.. Fechner. 2012,. S..22; . vgl.. Maaßen/ Decker. 1983).. Neben. Informations-. und. Meinungsfreiheit. sowie. Pressefreiheit. (vgl.. Fechner. 2012,. S..19ff). gehören. des. Weiteren. die. Versammlungsfreiheit. und. das. Demonstrationsrecht,. die. Vereinigungsfreiheit.sowie.das.Petitionsrecht.zu.den.Kommunikationsgrundrechten..Dazu.im.Einzelnen: Informations- und Meinungsfreiheit Oberste. Kommunikationsgrundrechte. sind. in. der. Informations-. und.Meinungsfreiheit.zu.sehen..In.der.Bundesrepublik.Deutsch- <?page no="28"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 29 land.sind.sie.in.Art..5.des.Grundgesetzes.festgehalten.und.haben. damit.Verfassungsrang..Dort.heißt.es: »1).Jeder.hat.das.Recht,.seine.Meinung.in.Wort,.Schrift.und.Bild.frei. zu.äußern.und.sich.aus.allgemein.zugänglichen.Quellen.ungehindert.zu.unterrichten..Die.Pressefreiheit.und.die.Freiheit.der. Berichterstattung. durch. Rundfunk. und. Film. werden. gewährleistet..Eine.Zensur.findet.nicht.statt. 2). Diese.Rechte.finden.ihre.Schranken.in.den.Vorschriften.der.allgemeinen.Gesetze,.den.gesetzlichen.Bestimmungen.zum.Schutz. der.Jugend.und.dem.Recht.der.persönlichen.Ehre. 3). Kunst,.Wissenschaft,.Forschung.und.Lehre.sind.frei..Die.Freiheit.der.Lehre.entbindet.nicht.von.der.Treue.zur.Verfassung«. Die.durch.die.Verfassung.geschützte.Informations-.und.Meinungsfreiheit. umfasst. zunächst. zwei. wichtige. Komponenten,. nämlich: . eine.gebende.und.eine.nehmende: Die.gebende.Komponente.besteht.darin,.dass.der.Einzelne.die. Möglichkeit. hat,. seine. Meinung. frei. zu. äußern,. zu. vertreten,. zu. verbreiten. sowie. weiterzugeben.. »Der. Schutz. der. Meinungsfreiheit. soll. […]. nicht. nur. dem. Einzelnen. grundsätzlich. die. aktive. Teilhabe.am.Prozess.der.öffentlichen.Meinungs-.und.Willensbildung. ermöglichen,. sondern. auch. gleichzeitig. einen. freien. Austausch.und.die.Auseinandersetzung.der.Meinungen.in.der.freiheitlichen.Demokratie. gewährleisten..Insofern.ist. ›Meinungsfreiheit‹. als.umfassende.Rede-.und.Mitteilungsfreiheit.zu.verstehen«.(Pürer/ Raabe.1996,.S.-264.mit.Bezugnahme.auf.Branahl.1992,.S.-17)..Dieser.Schutz.der.Meinungsfreiheit.umfasst.insbesondere.auch.Meinungsäußerungen. im. Sinne. wertender. Stellungnahmen,. wie. sie. z..B..v..a..in.Presse.und.Rundfunk.in.Form.von.Glossen,.Kommentaren. oder. Leitartikeln,. in. Leserbriefen,. Flugblättern. und. Flugschriften.ihren.Ausdruck.finden.(vgl..Branahl.1992,.2006)..In.der. Onlinekommunikation.erleichtern.und.ermöglichen,.wie.erwähnt,. Chats,.Foren,.Blogs.und.Tweets.Möglichkeiten.des.Einzelnen,.an. der.Meinungsfreiheit.aktiv.teilzuhaben. Die.nehmende.Komponente.ist.in.dem.Recht.zu.sehen,.»sich. aus.allgemein.zugänglichen.Quellen.ungehindert.zu.unterrichten«. <?page no="29"?> 1 Politologische Aspekte 30 (Art..5.GG,.Abs.- 1)..Dies.bedeutet.nicht.nur,.»frei.und.ungehindert.Informationen.anderer.entgegennehmen.zu.können,.sondern. auch,. sich. durch. das. Aufsuchen. von. Informationsquellen. aktiv. zu. informieren«. (Pürer/ Raabe. 1996,. S.- 265. mit. Bezugnahme. auf. Gädeke.1990,.S.-139)..Das.Recht.der.Informationsfreiheit.steht,.wie. das.Recht.auf.freie.Meinungsäußerung,.jeder.Person,.also.auch.ausländischen.Mitbürgern.zu..Es.hat.eine.individuelle.und.eine.demokratische. Komponente.. Informationsfreiheit. ermöglicht. es. dem. Einzelnen,. seinen.Wissensdurst. zu. stillen,.ohne.vom. Staat.daran. gehindert. zu. werden. (individuelles. Abwehrrecht).. Die. Informationsfreiheit. schafft. aus. demokratietheoretischer. Sicht. »zugleich. mit.der.Meinungsfreiheit.die.Voraussetzung.dafür,.dass.ein.rational.fundierter.Prozess.öffentlicher.Meinungs-.und.Willensbildung. möglich. wird«. (Branahl. 1992,. S.- 19; . Branahl. 2006).. Diese. nehmende.Komponente.hat.durch.das.2006.in.Kraft.getretene.Informationsfreiheitsgesetz.eine.besondere.Stärkung.erhalten.(Fechner. 2012,.S..45-48). Pressefreiheit Während.bei.Informations-.und.Meinungsfreiheit.(Art..5,.Abs..1,. Satz.1).das.Gewicht.eher.auf.der.individualrechtlichen.Seite.liegt,. steht.bei.der.in.Art..5,.Abs..1,.Satz-2.des.Grundgesetzes.gewährleisteten.Freiheit.der.Massenmedien.der.demokratiepolitische.Aspekt. im.Vordergrund: .Die Freiheit der Massenmedien ist für den sozialen und politischen Prozess freiheitlich-demokratischer Ordnungen konstitutiv..Durch.die.Pressefreiheit.soll.sichergestellt.werden,. dass.die.Massenmedien.ihre.Rolle.als.Medium.und.Faktor.im.Prozess.der.öffentlichen.Meinungs-.und.Willensbildung.wahrnehmen. können..Somit.kommt.den.Massenmedien.eine.dienende.Funktion. zu..Ihre.wesentlichen.Aufgaben.sind.(hier.nach.Pürer/ Raabe.1996,. S.-167.in.Anlehnung.an.Gädeke.1990,.S.-234): •. »die. Bildung öffentlicher Meinung. zu. ermöglichen. und. damit. gleichzeitig.die.Voraussetzung.für.die.Ausübung.staatsbürgerlicher.Rechte.zu.schaffen; <?page no="30"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 31 •. ihre. Kontrollfunktion. gegenüber. Staat,. Regierung. und. deren. ausführenden.Organen.wahrzunehmen.sowie •. zwischen.den.Bürgern.und.den.Trägern.staatlicher.Zuständigkeit.als.Vermittler.zu.wirken«.(Hervorhebung.i..Orig.). Damit. sind. bereits. wichtige. Leistungen. der. Massenmedien. in. demokratischen. Systemen. angesprochen.. Voraussetzung. für. ihr. Funktionieren.ist,.dass.die.Massenmedien.staatsunabhängig.organisiert.sind.und.in.ihnen.nach.Möglichkeit.alle.gesellschaftlichen. Gruppen.und.geistigen.Richtungen.zu.Wort.kommen..Im.Wesentlichen.ist.diese.Vielfalt.in.der.Bundesrepublik.Deutschland.durch. die.binnenplurale.Organisation.öffentlich-rechtlicher.Rundfunkanstalten. sowie. durch. die. außenplurale. Vielfalt. im. ausdifferenzierten. Presse-. und. Rundfunkwesen. privatwirtschaftlicher. Natur. gegeben.(auch.wenn,.wie.erwähnt,.bei.den.privat-kommerziellen. Medien. sowohl. im. Print-. wie. auch. im. Funkmedienbereich. eine. unübersehbare.Tendenz. zur. Bildung. marktbeherrschender. Konzerne.feststellbar.ist)..Das.Internet.eröffnet.durch.seine.vielfältigen. Publikationsmöglichkeiten. dem. Einzelnen. in. besonderer. Weise,. von.allen.diesen.Rechten.Gebrauch.zu.machen.-.wiewohl.das.Internet.kein.rechtsfreier.Raum.ist..Differenziertere.Auskunft.über.die. hier.erwähnten.Rechte.sind.u..a..Fricke.(2010).und.Fechner.(2012). zu.entnehmen. Weitere Kommunikationsgrundrechte Dem.Grundrecht.auf.Meinungs-.und.Informationsfreiheit. sowie. der. verfassungsrechtlich. garantierten. Pressefreiheit. sind. weitere. Kommunikationsgrundrechte. zur. Seite. gestellt,. die. für. die. Verwirklichung.politischer.Meinungs-.und.Willensbildung.unerlässlich.sind..Es.sind.dies,.wie.erwähnt,.die.Versammlungsfreiheit.(Art.. 8.GG),.die.Vereinigungsfreiheit.(Art..9.GG).sowie.das.Petitionsrecht.(Art..17.GG). Mit.der.Versammlungsfreiheit.wird.dem.Bürger.das.Recht.garantiert,. an. Versammlungen. und. Demonstrationen. teilzunehmen.. <?page no="31"?> 1 Politologische Aspekte 32 Das.bedeutet.zugleich.auch.die.Möglichkeit,.die.Vermittlungsinstanz.der.Massenmedien.zu.umgehen,.die.eigene.Meinung.unmittelbar.in.die.öffentliche.Diskussion.einzubringen.und.sich.direkt. ein. Urteil. zu. bilden.. Geschützt. wird. durch. die. Versammlungsfreiheit. auch. die. mit. der.Teilnahme. an. einer.Versammlung. oder. Demonstration.zum.Ausdruck.gebrachte.Haltung.(vgl..Maaßen/ Decker.1983,.S.-56). Die.Vereinigungsfreiheit.garantiert.das.Grundrecht,.Vereine.zu. bilden..Vereine.zeichnen.sich.im.Unterschied.zu.Versammlungen. durch. das. Kriterium. der. Dauerhaftigkeit. sowie. durch. die. organisierte.Willensbildung.aus..»Vereine.bzw..Vereinigungen.dienen. i..d..R..dazu,.politische.oder.andere.für.die.Gemeinschaft.relevante. Meinungen. und. Interessen. zu. bilden. (bzw.. zu. artikulieren),. zu. verbreiten.und.sie.auch.der.Gesellschaft.oder.staatlichen.Organen. gegenüber.zu.vertreten«.(Pürer/ Raabe.1996,.S.-266.in.Anlehnung. an.Maaßen/ Decker.1983,.S.-57). Das.Petitionsrecht.schließlich.gesteht.dem.Bürger.die.Möglichkeit.zu,.»sich.einzeln.oder.in.Gesellschaft.mit.anderen.schriftlich. mit. Bitten. oder. Beschwerden. an. die. zuständigen. Stellen. und. an. die.Volksvertretung.zu.wenden«.(so.der.Wortlaut.in.Art..17.GG).. Es.räumt.allen.Bürgern.die.Möglichkeit.ein,.sich.ohne.Zwischenträger.-.z..B..mit. einem.offenen.Brief.oder. eben. einer.Petition.-. unmittelbar. an. die.Verantwortlichen. im. Staat. zu. wenden. (Maaßen/ Decker. 1983,. S.- 57).. Zu. diesen. und. anderen. Grundrechten. siehe.Epping.2015. Grenzen und Schranken der Kommunikationsgrundrechte Aus.Art..5.des.Grundgesetzes.geht.auch.hervor,.dass.die.Informations-.und.Meinungsfreiheit.nicht.grenzenlos.ist..Sie.findet.gemäß. Art.. 5.Abs.. 2.GG. »ihre. Schranken.in.den.Vorschriften.der. allgemeinen.Gesetze,.den.gesetzlichen.Bestimmungen.zum.Schutz.der. Jugend.und.in.dem.Recht.der.persönlichen.Ehre«..Das.bedeutet,. dass.es.Rechtsgüter.gibt,.die.mit.der.Pressefreiheit.kollidieren.können.. Im. Einzelfalle. ist. daher. durch. eine. sorgfältige. Güterabwä- <?page no="32"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 33 gung.der.zu.schützenden.Interessen.gewissenhaft.zu.prüfen,.welchem.Recht.-.hier.öffentliches.Interesse,.dort.z..B..schutzwürdige. Interessen.einer.Person.(Persönlichkeitsschutz).-.der.Vorzug.einzuräumen.ist..Bei.inkriminierten.Verstößen.der.Pressefreiheit.gegen. gleichwertige.(oder.höhere).Rechtsgüter.liegt.es.an.den.Gerichten,. Recht.zuzuerkennen. Schutzwürdige. Rechtsgüter. gegenüber. der. Pressefreiheit. können.neben.allgemeinen.Gesetzen.v..a..sein.(vgl..zusammenfassend. Pürer/ Raabe. 2007,. S..340-342; . siehe. auch. Branahl. 2006; . Fricke. 2010; .Fechner.2012): • Gemeinschaftsinteressen.wie: .der.Schutz.der.äußeren.Sicherheit. des. Staates; . der. Schutz. des. inneren. Friedens; . der. Schutz. der. öffentlichen. Sicherheit; . die. Gefährdung. des. demokratischen. Staates. durch. Propaganda. für. rechtswidrige. Organisationen. oder.die.Verunglimpfung.des.Staates.und.seiner.Organe. •. Im.Weiteren.gibt.es.der.Pressefreiheit.gegenüber.zu.schützende. Individualinteressen. wie: . den. Persönlichkeitsschutz. und. das. Recht.der.persönlichen.Ehre; .den.Schutz.religiöser.Gesinnung. oder. Weltanschauung. sowie. den. Schutz. der. Gesundheit,. der. Sittlichkeit.und.der.Moral. •. Mit.den.Bestimmungen.zum.Schutz der Jugend.sollen.schließlich. Gefahren. abgewendet. werden,. wie. sie. entstehen. können,. wenn.Gewalttaten.oder.Verbrechen.glorifiziert.werden,.Rassenhass.provoziert.und.Krieg.verherrlicht.sowie.z..B..sexuelle.Vorgänge.in.grob.schamverletzender.Weise.dargestellt.werden.(Pornografie).und.zu.Fehlentwicklungen.führen.können. •. Der.Schutz der persönlichen Ehre.gegenüber.der.Informations-. und. Meinungsfreiheit. wird. hergeleitet. aus. dem. Schutz. der. Würde.des.Menschen,.die,.wie.erwähnt,.im.Zentrum.des.Menschenrechtskerns. steht.. Gemäß. Art.. 1. GG. ist. sie. unantastbar,. und.alle.staatliche.Gewalt.ist.verpflichtet,.sie.zu.achten.und.zu. schützen.. Dies. gilt. insbesondere. auch. für. Geisteskranke. und. ebenso. für. Personen,. die. sich. schwerer. Gesetzesverletzungen. schuldig.gemacht.haben.(vgl..Hubmann.1967). <?page no="33"?> 1 Politologische Aspekte 34 Das Recht der Massenmedien Die. Rechtsgrundlagen. der. Massenmedien. sind. in. zahlreichen. demokratischen.Staaten,.so.auch.in.der.Bundesrepublik.Deutschland,.auf.eine.große.Zahl.von.Gesetzesmaterien.verteilt.(vgl..Fechner.2012)..In.Deutschland.ist.dies.u..a..auch.bedingt.durch.die.föderale.Struktur.der.Bundesrepublik..Zu.den.wichtigsten.nationalen. Gesetzen,.anderen.Rechtsmaterien.sowie.rechtsähnlichen.Übereinkünften.gehören.u..a.: •. das.Grundgesetz •. Urteile.des.Bundesverfassungsgerichts •. die.Verfassungen.der.einzelnen.Länder •. die.Landespressegesetze •. die.Landesrundfunkgesetze.(öffentlich-rechtlicher.Rundfunk) •. die.Landesmediengesetze.(privater.Rundfunk) •. Staatsverträge.der.Länder.in.Rundfunkangelegenheiten •. Staatsvertrag.für.Rundfunk.und.Telemedien •. das.Telemediengesetz.(TMG) •. das.Telekommunikationsgesetz.(TKG) •. medienrelevante.zivil-.und.strafrechtliche.Bestimmungen •. das.Kartellgesetz.(Medienfusionskontrolle) •. das.Fernmelderecht •. das.Urheberrecht •. das. Betriebsverfassungsgesetz. (mit. seinen. Tendenzschutzbestimmungen) •. die.Tarifverträge •. Betriebsvereinbarungen •. das. Standesrecht. (kodifizierte,. aber. nicht. rechtsverbindliche. Grundsätze.bzw..Richtlinien.für.die.journalistische.Arbeit.des. Deutschen.Presserates) •. u..a..m. In.Ergänzung. zu.diesen.nationalen.Rechtsgrundlagen. sind.darüber.hinaus.supranationale.und.internationale.Übereinkünfte.und. Rechtsmaterien.zu.erwähnen,.die.wichtige.Voraussetzungen.für.die. <?page no="34"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 35 Presse-.und.Informationsfreiheit.auf.internationaler.Ebene.darstellen..Dazu.gehören.u..a.: •. die. Allgemeine. Erklärung. der. Menschenrechte. der. Vereinten. Nationen •. die.Konvention.zum.Schutz.der.Menschenrechte.und.Grundfreiheiten.des.Europarates •. der.Internationale.Pakt.über.bürgerliche.und.politische.Rechte. (Menschenrechtspakt.der.Vereinten.Nationen) •. das. Internationale. Post-. und.Telekommunikationsabkommen. der.International.Television.Union.ITU.(Fernmeldeverkehr) •. die.Schlussakte.der.Konferenz.über.Sicherheit.und.Zusammenarbeit.in.Europa.(KSZE-Schlussakte.Helsinki.1975; .1994.Umbenennung.der.KSZE.in.OSZE) •. die.UNESCO-Mediendeklaration •. die.EU-Richtlinie.für.audiovisuelle.Mediendienste.(zuvor.Fernsehrichtlinie) •. das.Übereinkommen.des.Europarates.über.grenzüberschreitendes.Fernsehen •. u..a..m. Kommunikationsrecht.ist.in.gesetzliche.Normen.gegossene.Kommunikationspolitik..Dieses.ist.für.Deutschland,.wie.die.vorstehende. Auflistung.von.Gesetzesmaterien.zeigt,.auf.Länderebene,.Bundesebene,.Europaebene.(EU).und.globaler.Ebene.(UNO,.ITU).verteilt.. Infolge. der. Kulturhoheit. der. Länder. (Art.. 70. GG). liegt. in. Deutschland.die.Gesetzgebungsbefugnis.für.Medienangelegenheiten.grundsätzlich.bei.den. einzelnen.Bundesländern,.wie. etwa.die. Länderverfassungen,.die.Landespressegesetze,.die.Landesrundfunkgesetze,.die.Landesmediengesetze.sowie.die.Staatsverträge.der.Länder.zeigen. Es. gibt. daneben. aber. auch. Gesetzgebungsaufgaben. des. Bundes.. Er. ist. u..a.. zuständig. für. das. Postwesen. und. die. Telekommunikation,. für. die.Verhütung. des. Missbrauchs. wirtschaftlicher. Machtstellung.von.Medien.(Kartellrecht); .für.die.Deutsche.Welle. als. Rundfunkanstalt. des. Bundesrechts; . für. elektronische. Signatur.sowie.Frequenzversteigerungen..Eine.wichtige.Einrichtung.des. <?page no="35"?> 1 Politologische Aspekte 36 Bundes.stellt.die.Bundesnetzagentur.dar..Deren.vielfältige.Aufgaben. sind. dem. Onlineauftritt. www.bundesnetzagentur.de. zu. entnehmen. Gute.Überblicke.über. die.in.Deutschland. geltenden,. auf. verschiedene.Rechtskomplexe.aufgeteilten.Bestimmungen.zum.Recht. der. Massenmedien. und. des. Journalismus. sowie. medienrelevante. zivil-.und.strafrechtliche.Bestimmungen.enthalten.u..a..Ernst.Frickes. »Recht. für. Journalisten«. (2010). sowie. das. von. Frank. Fechner. publizierte. und. regelmäßig. aktualisierte. Lehrbuch. »Medienrecht«.(2014)..Es.lohnt.sich,.für.weitere.Vertiefungen.der.Materie. dort.nachzusehen. 1.1.5 Funktionen der Massenmedien Jene.Funktionen,.die.die.Massenmedien.in.einem.politischen.System.erbringen,.sind.mit.der.jeweiligen.Gesellschaftsform.und.der. Rechtsordnung. eng. verknüpft.. In. totalitären. Systemen. sind. dies. andere.als.in.offenen.demokratischen.Gesellschaften,.in.Entwicklungsländern.können.es.andere.sein.als.in.hoch.entwickelten.Industrienationen..Im.Mittelpunkt.der.folgenden.Ausführungen.stehen. Funktionen.der.Massenmedien.in.modernen.pluralistischen.Systemen,.wie.es.die.meisten.mittel-,.süd-,.west-.und.nordeuropäischen. Staaten. sowie. auch. viele. ost-. und. südosteuropäische. Reformländer. sind.. Diese. Funktionen. erscheinen. aus. politologischer. Perspektive.als.den.Massenmedien.mehr.oder.weniger.normativ.zugewiesene.Aufgaben,.aus.soziologischer.Perspektive.als.beobachtbare. Leistungen.der.Massenmedien.für.die.Gesellschaft.und.ihre.Mitglieder..Die.meisten.der.im.Folgenden.genannten.Funktionen.sind. jedenfalls.gesetzlich.nicht.vorgeschrieben..Allenfalls.kann.man.darauf.verweisen,.dass.in.manchen.Ländern.und.ihren.Verfassungen. von.der.»öffentlichen.Aufgabe«.der.Presse.und.der.anderen.Massenmedien. direkt. oder.indirekt. die. Rede.ist: .Die.Medien. stellen. in.demokratischen.Staaten.zweifellos.unverzichtbare.Instrumente. dar,.um.unabhängig.von.staatlichen.Einflüssen.Öffentlichkeit.über. bedeutende.Vorgänge.in.Politik,.Gesellschaft,.Wirtschaft.und.Kul- <?page no="36"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 37 tur. herzustellen. und. den. politisch-weltanschaulichen.Diskurs. zu. reflektieren; .insofern.spielen.die.Massenmedien.für.die.(politische). Meinungs-. und. Willensbildung. eine. wichtige. Rolle.. So. heißt. es. z..B..in.§-3.des.Landespressegesetzes.von.Baden-Württemberg: .»Die. Presse.erfüllt.eine.öffentliche.Aufgabe,.wenn.sie.in.Angelegenheiten.von.öffentlichem.Interesse.Nachrichten.beschafft.und.verbreitet,.Stellung.nimmt,.Kritik.übt.oder.auf.andere.Weise.an.der.Meinungsbildung.mitwirkt.« Die Massenmedien - keine »Vierte Gewalt« In.diesem.Zusammenhang.ist.in.der.wissenschaftlichen.und.medienpolitischen.Diskussion.immer.wieder.von.den.Medien.als.einer. »Vierten.Gewalt«.die.Rede.(z..B..Bergsdorf.1980; .Riese.1984; .von. Graevenitz.et.al..1999)..Gemeint.ist.damit.meist,.dass.die.Massenmedien. gegenüber. dem. Gesetzgeber. (Legislative),. der. Regierung. und.den.ausführenden.Organen.(Exekutive).sowie.den.Instanzen. der.Rechtsprechung.(Judikative).wichtige.Kontrollaufgaben.erfüllen. sollen..Dabei. sind. die.Massenmedien.jedoch. nicht. als.Vierte. Gewalt,.als.»Publikative«.anzusehen: .Weder.geht.dies.aus.den.Verfassungs-. oder. Landespressegesetzen. hervor,. noch. verfügen. dazu. viele.Medienschaffende.über.die.erforderliche.Kompetenz..Allenfalls.ließe.sich.in.Anlehnung.an.Rousseau.von.einer.»vierten.Säule«. des. Staates. sprechen. (Pürer. 2002,. S..278),. zumal. die.Massenmedien.(trotz.Internet).immer.noch.sehr.wichtige.Träger.der.öffentlichen.Meinung.sind.und.»besonders.berufen.erscheinen,.gegenüber. dem.Machtstreben.der.den. Staatsapparat.beherrschenden.Parteiengruppen.[sowie.dem.Herrschaftsstreben.mächtiger.Wirtschafts-,. Gewerkschafts-.und.anderer.Interessensverbände.-.Ergänzung.H.. P.].das.gesunde.Gegengewicht.zu.bilden«.(Löffler.1984,.S.-248; .siehe. auch.Pürer/ Raabe.1996,.S.-260,.Fußnote.359)..In.diesem.Kontext. ist. nicht. zu. übersehen,. dass. Teile. der. Massenmedien. -. v..a.. die. großen. Presse-. und.Medienkonzerne. -. selbst. mächtige.Institutionen. darstellen,. die. ihrerseits. (im. Schutz. der. »öffentlichen. Aufgabe«).Machtinteressen. vertreten. und. daher. selbst. der. Kontrolle. <?page no="37"?> 1 Politologische Aspekte 38 bedürf(t)en.(Pürer.2002,.S..279)..Diese.Kontrolle.darf.in.demokratischen.Staaten.aus.Gründen.der.Pressefreiheit.jedoch.nicht.inhaltlicher.Natur.sein,.sondern.tangiert.den.Bereich.publizistischer.und/ oder.ökonomischer.Vormachtstellung,.um.demokratiegefährdende. Medienübermacht.zu.verhindern..Für.Deutschland.ist.in.diesem. Kontext.z..B..die.Pressefusionskontrolle.zu.erwähnen,.die.im.Rahmen.des.Kartellrechtes.geregelt.ist.(vgl..Pürer/ Raabe.1996,.S.-139f; . Pürer/ Raabe.2007,.S..136f; .Lerche.1971; .Thiel.1992); .sowie.die.Konzentrationskontrolle.für.den.privaten.Rundfunk.auf.der.Basis.des. sog.. »Zuschauer-Marktanteilsmodells«,. die. seit. 1997.im.Medienstaatsvertrag. geregelt. ist. und. für. die. Landesmedienanstalten. seitens.der.KEK,.der.Kommission.zur.Ermittlung.der.Konzentration. im.Medienbereich,.wahrgenommen.wird.(vgl.. Seufert/ Gundlach. 2012,.S.-244-246,.sowie.S.-251ff; .siehe.auch.www.kek-online.de). Diese.Formen.der.Medienkontrolle.sind.zu.unterscheiden.von. Formen. der. freiwilligen. Selbstkontrolle,. der. sich. die. Massenmedien.mehr.oder.weniger.bereitwillig.und.effektiv.unterziehen..Im. Bereich.der.Presse.(und.seit.1996.auch.bei.den.Onlinezeitungen). findet.diese.Selbstkontrolle.in.Deutschland.über.den.1956.von.Verleger-.und.Journalistenverbänden.gegründeten.Deutschen Presserat. statt,.der.seine.Spruchpraxis.penibel.dokumentiert,.ständig.weiterentwickelt.und.jährlich.veröffentlicht.(vgl..z..B..Deutscher.Presserat. -.Jahrbuch.2013),.Sein.Ehrenkodex.umfasst.16.Ziffern.bzw..Richtlinien,.die.auf.Anstand.und.Verantwortungsbewusstsein.im.Journalismus.abzielen; .seine.Sanktionsmöglichkeiten.bestehen.aus.öffentlichen.und.nichtöffentlichen.Rügen.sowie.aus.Missbilligungen.und. Hinweisen,.die.in.aller.Regel.aber.ohne.Konsequenzen.bleiben.(vgl.. u..a..Pürer/ Raabe.2007,.S..365-376)..Die.öffentlich.gerügten.Printmedien.sollten.die.an.sie.ausgesprochenen.öffentlichen.Rügen.auch. zeitnah.veröffentlichen..Wie.sonderbar.sie.dies.oft.tun.-.»Verstecken,.verschleiern,.verschieben«.-,.ist.einem.lesenswerten.Aufsatz. auf.der.Basis.empirischer.Ergebnisse.von.Ilona.Ammann.und.Martin.Anetzberger.(2013).zu.entnehmen..Im.Bereich.des.Fernsehens. gibt.es.Jugendschutzrichtlinien.öffentlich-rechtlicher.Rundfunkanstalten.(vgl..u..a..Wirth.2005.mit.Blick.auf.das.ZDF).sowie.die.1993. von.privaten.TV-Anbietern.ins.Leben.gerufene.Freiwillige Selbst- <?page no="38"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 39 kontrolle Fernsehen. (FSF),. u..a.. mit. Empfehlungen. für. Ausstrahlungszeiten. und. evtl.. Schnittauflagen. für. fiktionale. Programme. im. Sinne. des. Jugendschutzes. (etwa. im. Hinblick. auf. Gewaltdarstellungen.und.Pornografie.-.vgl..Baum.et.al..2005; .Friedrichs.et. al.. 2013).. Die. bereits. 1949. gegründete. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft.(FSK).wiederum.befasst.sich.u..a..mit.Prädikationen.und.Empfehlungen.von.Filmen.hinsichtlich.ihrer.Eignung. für. bestimmte. Altersgruppen. (Kinder. und. Jugendliche).. Dabei. wird. u..a.. geprüft,. ob. Inhalte. gegen. das. Sittengesetz,. die. Menschenwürde,. die. freiheitlich-demokratische. Grundordnung. oder. das.friedliche.Zusammenleben.der.Völker.verstoßen..Die.seit.1997. bestehende,. von. Medienverbänden. und. Unternehmen. errichtete. Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter.(FSM).verfügt.nicht.nur.über.einen.Verhaltenskodex.für.Anbieter.und.Vermittler.von.Onlineprodukten..»Sie.stellt.eine.jedem.Bürger.offen. stehende. Beschwerdestelle. für. jugendgefährdende. und. strafbare. Inhalte.im.Internet.und.in.Onlinediensten.dar..Außerdem.fördert. sie. das. Angebot. entsprechender. technischer. Sperrungsmöglichkeiten«. (Kunczik/ Zipfel. 2001,. S.- 211)..Der. 1972. vom.Zentralverband. der. Deutschen. Werbewirtschaft. gegründete. Deutsche Werberat. versucht,. »auf. der. Grundlage. der. allgemeinen. Gesetze,. der. werberechtlichen.Bestimmungen,.eigener.Verhaltensregelungen.zu. Spezialbereichen.[…].und.in.der.Gesellschaft.herrschender.moralischer.Auffassungen.Missstände.in.der.Werbung.aufzufinden.und. abzustellen«.(Kunczik/ Zipfel.2001,.S.-211f )..Ein.Selbstkontrollorgan.der.PR-Branche.ist.im.Deutschen Rat für Public Relations.zu. sehen.(vgl..Avenarius.2005)..Zu.verweisen.ist.des.Weiteren.auf.die. Kontrolle Unterhaltungssoftware.(USK,.u..a..Alterskennzeichnung. von. Computerspielen). sowie. auf. die. DT-Control. - Interessensgemeinschaft Selbstkontrolle elektronische Datenträger im Pressevertrieb.. Auskunft. über. die. genannten. und. weitere. Einrichtungen. erteilt. das. Handbuch. Medienselbstkontrolle. (Baum. et. al.. 2005),. zudem. verfügen. sämtliche. Einrichtungen. über. Onlineauftritte,. denen. wichtige. Informationen. über. das. Wirken. der. Selbstkontrolleinrichtungen.zu.entnehmen.sind.(z..B..www.presserat.de). <?page no="39"?> 1 Politologische Aspekte 40 Funktionen der Massenmedien Was.konkret.die.Aufgaben.der.Massenmedien.betrifft,.so.sind.verschiedene,.mehr.oder.weniger.normative.Funktions-.und.Leistungskataloge.entwickelt.worden.wie: .die.Herstellung.von.Öffentlichkeit. (Informationsfunktion); .Kritik.und.Kontrolle.des.soziopolitischen,. -ökonomischen.und.-kulturellen.Geschehens.(sog..Wächter-.oder. Watchdog-Funktion); .die.Ermöglichung.sozialer.Interaktion.und. Integration.(Sozialisationsfunktion); .die.Vermittlung.von.Bildung. und.Kultur.(Bildungsfunktion); .die.Wahrnehmung.der.Unterhaltungsfunktion; . die. Dienstleistungsfunktion; . sowie. nicht. zuletzt. die.Werbefunktion.(vgl..u..a..Bergsdorf.1980)..Es.sind.dies.sehr.allgemein. gehaltene. Aufgaben,. weswegen. es. sinnvoll. erscheint,. im. Folgenden.eine.etwas.differenziertere.Funktionsbeschreibung.vorzunehmen..Dies. erfolgt.in. Anlehnung. an. Roland. Burkart. (1998,. S.-368ff),.dessen.umsichtig.erarbeiteter.Funktionskatalog.(soziale,. politische,.ökonomische.Funktionen,.Informationsfunktion).hier. um.Leistungen.für.den.Einzelnen.ergänzt.wurde.(vgl..auch.Pürer/ Raabe. 1996,. S.- 306ff. sowie. Pürer/ Raabe. 2007,. S..377)..Als.wichtigste. Aufgabe. der.Massenmedien. erscheint. dabei. die.Informationsfunktion.. Im. Weiteren. sollen. Leistungen. der. Massenmedien. erörtert. werden,. die. aus. Bedürfnissen. der. Gesellschaft. und. ihrer. Teilsysteme,.wie.des.politischen.und.des.ökonomischen.Systems,. resultieren.. Nicht. zuletzt. sind. aber. auch. Bedürfnisse. des. Einzelnen.nicht.zu.übersehen. Die Informationsfunktion Eine.der.zentralen.Leistungen.der.Massenmedien.ist.in.der.Informationsfunktion. zu. sehen.. Für. die. Politologen. Rudolf. Wildenmann. und.Werner. Kaltefleiter.ist. sie. die. »ursprünglichste. Funktion.der.Massenmedien«.(Wildenmann/ Kaltefleiter.1965,.S.-15)..Sie. entzieht. sich. einer. genaueren.Zuordnung,. da. die.Massenmedien. sowohl.im.Hinblick.auf.das.soziale,.politische.und.ökonomische. System. als. Ganzes. Informationsleistungen. ebenso. erbringen. wie. <?page no="40"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 41 für.gesellschaftliche.Gruppen.oder.einzelne.Mitglieder.der.Gesellschaft.(vgl..Burkart.1998,.S.-391ff)..Die.Bedeutung.der.Informationsfunktion.für.den.Einzelnen.wie.für.das. System.liegt.dabei.in. der.Erweiterung.des.Kenntnisstandes.im.Bereich.der.Sekundärerfahrung,.also.bei.Wissen.und.Erfahrung,.die.wir.nicht.primär.aus. dem.direkten.Umgang.mit.unserer.unmittelbaren.Umwelt.gewinnen. können.. Die. Massenmedien. prägen,. soweit. es. keine. Möglichkeit. der. Primärerfahrung. gibt,. »den. Erkenntnisstand. unserer. Gesellschaft«.und.»die.›Bilder.in.unseren.Köpfen‹«.in.entscheidendem.Maße.(Schulz.1974,.S.-157)..Die.Kenntnis.dessen,.was.außerhalb.unserer.persönlichen.Erfahrungswelt.liegt,.ist.laut.Burkart.von. Bedeutung.für.die.öffentliche.Debatte.und.Willensbildung,.für.die. gesellschaftliche.Integration.und.auch.für.Prozesse.der.Kapitalverwertung.(Burkart.1998,.S.-396)..Neben.den.klassischen.Massenmedien.Presse,.Radio.und.TV.sind.für.die.Informationsfunktion.auch. viele.Onlineangebote.von.Bedeutung,.sofern.sie.von.professionellen.Anbietern.stammen. Die.Informationsfunktion.bildet.folglich.die.Grundlage.für.alle. übrigen. Leistungen. der. Massenmedien. (und. wird. im. Weiteren. daher. auch. wiederholt. angesprochen).. Aus. ihrer. fundamentalen. Bedeutung.heraus.ergeben.sich.auch.die.(normativen).Ansprüche. an. die. Qualität. massenmedialer. Informationsvermittlung,. nämlich.die.Postulate.nach.Vollständigkeit,.Objektivität.und.Verständlichkeit. (vgl.. Wildenmann/ Kaltefleiter. 1965,. S.- 15ff; . vgl.. Burkart. 1998,. S.- 396ff).. Auch. wenn. -. zu. Recht- -. eingewendet. werden. kann,.dass.diese.Postulate.de.facto.nicht.erfüllbar.sind,.können.sie. für.die.journalistische.Arbeit.als.Orientierungsrahmen.gelten..Mit. Vollständigkeit. ist. (möglichst). umfassende. Information. gemeint,. nicht.nur.Themenvielfalt,.sondern.auch.Vielfalt.der.zu.Wort.kommenden. gesellschaftlichen. Gruppen.. Unter. Objektivität. versteht. man. eine. möglichst. unverzerrte,. faktengetreue. Berichterstattung. aus.möglichst.vielen.Blickwinkeln,.auch.die.Trennung.von.Nachricht.und.Meinung..Die.Forderung.nach.Verständlichkeit.schließlich. postuliert. eine. Aufbereitung. der. Information,. die. auch. von. Nichtexperten,.also.von.Laien.verstehbar.ist.und.die.ihre.Bedeutung. im. gesellschaftlichen. Kontext. erkennen. lässt,. ohne. jedoch. <?page no="41"?> 1 Politologische Aspekte 42 dass.die.dargestellten.Sachverhalte.durch.grobe.Vereinfachung.verzerrt.werden. Aus. der. Perspektive. desjenigen,. für. den. die. Massenmedien. bestimmte. Funktionen. erfüllen. (sollen),. lassen. sie. sich. auch. als. »Bedürfnisse«.des.gesellschaftlichen.Gesamtsystems.an.das.Kommunikationssystem.begreifen.(vgl..Burkart.1998,.S.- 368ff)..Insbesondere. ist. zu. verweisen. auf. Bedürfnisse. der. Gesellschaft. allgemein,.auf.Bedürfnisse.des.politischen.Systems,.des.ökonomischen. Systems. sowie. schließlich. auf. Bedürfnisse. des. Einzelnen. in. der. Gesellschaft. Funktionen für die Gesellschaft Was.die.Leistungen.der.Massenmedien.für.die.Gesellschaft.allgemein.betrifft,.so.ist.der.klassische.Bereich.der.Funktionen.der.Massenmedien.angesprochen..Zu.ihnen.gehören.sowohl.politische.als. auch.soziale.Funktionen..Als.die.wichtigsten.politischen.Funktionen.gelten: •. die. Herstellung von Öffentlichkeit,. durch. die. die. Massenmedien. einen. Austausch. der.Informationen. zwischen. den. Organisationen. und. Institutionen. und. den. Bürgern. ermöglichen. sollen,. womit. sie. zugleich.Transparenz. schaffen.(auch.Artikulationsfunktion.genannt; .vgl..Ronneberger.1974,.S.-199; .Bergsdorf.1980,.S..76); •. die.politische Sozialisation und Integration,.welche.die.Medien. für.die.einzelnen.Staatsbürger.im.Hinblick.auf.Einübung.und. Aktualisierung. der. Rolle. des. Einzelnen. als. Staatsbürger. (wie. Wähler,.Parteimitglied,.Opponent,.Demonstrant).zu.erbringen. hat.(vgl..Ronneberger.1971,.S.-50,.und.1974,.S.-201); • Kritik- und Kontrollaufgaben.im.Sinne.einer.Rundumkontrolle. v..a.. im. Hinblick. auf. politische. Entscheidungen. (Normenfindung. und. Normenkontrolle). sowie. hinsichtlich. der. Transparenz.des.ökonomischen.und.kulturellen.Systems.(einschließlich. der.Massenmedien.selbst; .vgl..Ronneberger.1971,.S.-52; .Burkart. 1998,.S.-384ff); <?page no="42"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 43 •. die. politische Bildungsfunktion,. die. einen. Beitrag. zur. Fähigkeit.des.Einzelnen.leisten.soll,.politische.Informationen.aufzunehmen.und.zu.verstehen,.und.die.auch.zur.politischen.Meinungs-. und. Urteilsbildung. befähigen. soll. (vgl.. Ronnebeger. 1974,.S.-204; .Bergsdorf.1980,.S..77). Neben. diesen. gleichsam. normativ-manifesten. Funktionen. ist. auf. soziale Funktionen. zu. verweisen,. die. als. latente. Funktionen. erscheinen: •. die. Sozialisationsfunktion,. die. zum. einen.Normen-. und.Wertevermittlung.innerhalb.der.Gesellschaft.und.zum.anderen.die. Vermittlung. von. Denkformen. und. Verhaltensweisen. für. die. Einzelnen.in.der.Gesellschaft.umfasst,.und.die. sich.(indirekt). aus.dem.Gesamtangebot.der.Medien.erschließt.(vgl..Hess.1969,. S.-284; .Ronneberger.1971; .Saxer.1974,.2012; .vgl..Kap..3.1); •. die.Funktion der sozialen Orientierung,.mit.der.durch.Vermittlung.von.Umweltkenntnissen.ein.Zurechtfinden.in.der.immer. unüberschaubarer.werdenden.Umwelt.des.Einzelnen.in.modernen. hochzivilisierten. Gesellschaften. ermöglicht. werden. soll. (vgl..Ronneberger.1971,.S.-50; .Burkart.1998,.S..375); •. sowie.schließlich.die.Rekreationsfunktion,.verstanden.als.gesellschaftlicher.Anspruch.an.die.Massenmedien,.einen.Beitrag.zur. Entlastung. und. Zerstreuung. ihrer. Gesellschaftsmitglieder. zu. leisten. (Ronneberger. 1971,. S.- 50; . Saxer. 1974,. S.- 32; . Burkart. 1998,.S..376). Funktionen für das politische System Für.das.politische.System.erfüllen.Presse.und.Rundfunk.insofern. wichtige.Aufgaben,.als.dass.sie.einerseits.Öffentlichkeit.über.politische.Entscheidungen.bereits.im.Vorfeld.ihrer.Entstehung.schaffen,.andererseits.aber.auch.das.politische.System,.insbesondere.die. darin.Handelnden,. mit.Informationen. über. Stimmungen. in. der. Bevölkerung.versorgen..Daraus.resultieren.Bedürfnisse.des.politi- <?page no="43"?> 1 Politologische Aspekte 44 schen.Systems.an.die.Massenmedien,.nämlich.(vgl..Ronneberger. 1978,.S.-103ff; .teils.auch.Bergsdorf.1980,.S.-75ff): •. das. Unterrichtungsbedürfnis,. mit. dem. das. politische. System. selbst.informiert.werden.will.im.Blick.auf.Meinungs-,.Einstellungs-.und.Verhaltensveränderungen.innerhalb.der.Bevölkerung. sowie. bei. gesellschaftlichen. Funktionen. und. Organisationen. (die. Artikulationsfunktion. der. Medien,. die. Informationsvermittlung.von.»unten«.nach.»oben«); •. das.Mitteilungsbedürfnis.des.politischen.Systems.bzw..der.darin. Handelnden.gegenüber.der.Öffentlichkeit.im.Hinblick.auf.politische. Entscheidungen,. Programme,. Nah-. und. Fernziele. (die. Informationsvermittlung.von.»oben«.nach.»unten«); •. das.Akzeptanzbedürfnis.bzw..die.Notwendigkeit.der.Unterstützung.des.politischen.Systems,.die.nur.durch.eine.öffentlich.wirksame. politische. Selbstdarstellung. erreicht. werden. kann; . sowie. schließlich • internationale Kommunikationsbedürfnisse. im. Blick. auf. die. Außenbeziehungen.des.politischen.Systems,.zumal.die.»Medien- Diplomatie«.in.der.internationalen.Kommunikation.seit.Jahren. eine.immer.wichtiger.werdende.Rolle.spielt. Die.Massenmedien. erfüllen.die. genannten.Bedürfnisse.in.unterschiedlicher. Weise.. Teils. beschränken. sie. sich. auf. (nachrichtliche).Vermittlungsaufgaben.und.würdigen.Vorgänge.in.Politik.und. Gesellschaft.kritisch.in.Kommentaren,.Glossen.und.Leitartikeln; . teils.ergreifen.sie.selbst.politisch.Partei,.besonders.wenn.sie.politischen.Gruppen.weltanschaulich.nahe.stehen.oder.-.wie.dies.z..B.. bei.parteigebundenen.Zeitungen.der.Fall.ist.(sofern.es.sie.noch.gibt). -.ihnen.zugehörig.sind..Es.ist.dies.alles.legitim..Wichtig.für.den. Mediennutzer.ist.aber.zu.wissen,.mit.welchem.Medium.er.es.zu.tun. hat,.damit.er.für.sich.die.(politische).Position.des.jeweils.genutzten. Mediums. weltanschaulich. einschätzen. sowie. erforderlichenfalls.(ideologie-)kritisch.beurteilen.kann..In.zahlreichen.demokratischen.Ländern.gibt.es.daher.Bestimmungen,.wonach.Presse.und. (privat. organisierter). Rundfunk. ihre. weltanschauliche. Position. (z..B..Blattlinie.bei.Printmedien).transparent.machen.müssen..Dies. <?page no="44"?> 1.1 Themenfeld Kommunikationspolitik 45 erfolgt.bei.Printmedien.in.aller.Regel.in.den.Impressa.(meist.zu.Jahresende.oder.Jahresbeginn)..Die.öffentlich-rechtlichen.Rundfunkanstalten.sind.dem.Gemeinwohl.verpflichtet.(vgl..S..23f ). Funktionen für das ökonomische System Mit.den.ökonomischen.Funktionen.sind.alle.jene.Leistungen.der. Massenmedien.gemeint,.»welche.diese.im.Hinblick.auf.die.gesellschaftliche. Umwelt. als. ökonomisches. System. erbringen«. (Burkart.2002,.S..397)..Gemeint.sind.vorwiegend.privatwirtschaftlich. erbrachte.Leistungen.in.kapitalistischen.Systemen,.die.der.unmittelbaren.(gegeben.durch.die.Existenz.der.Medien).oder.der.mittelbaren.(durch.die.von.Medien.produzierten.Inhalte).Kapitalverwertung.dienen.(vgl..Burkart.2002,.S..397f )..Als.zentrales.Bedürfnis. des.ökonomischen.Systems.nennt.der.Soziologe.Horst.Holzer.die. sog.. Zirkulationsfunktion.. Gemeint. ist. damit,. dass. die. Massenmedien.zur.»Aktivierung.der.Ware-Geld-Beziehungen«.beitragen. und.dadurch.den.Warenumschlag.beschleunigen..Sie.tun.dies.auf. zweierlei.Weise: .Als.Werbeträger.für.kommerzielle.Anzeigen.bzw.. Werbespots.informieren.sie.über.das.Warenangebot,.wecken.Konsumwünsche.und.regen.zum.Kauf.an..Sie.erfüllen.die.Zirkulationsfunktion.aber.auch.in.der.Vermittlung.redaktioneller.Inhalte.v..a.. in. der.Wirtschaftsberichterstattung,.in. der. neben.Informationen. über.Produkte.und.Dienstleistungen.auch.über.aktuelle.Trends.und. Entwicklungen. im. Konsumverhalten. informiert. wird. und. dabei. seitens.der.Medien.auch.normsetzend.gewirkt.werden.kann.(vgl.. Holzer.1973,.1975,.1994; .vgl..Burkart.1998,.2002)..Insgesamt.kann. man.von.einer.»absatzökonomischen.Funktion«.zur.Stabilisierung. des.wirtschaftlichen.Systems.sprechen.(Burkart.2002,.S..399ff.mit. Bezugnahme.auf.Holzer.1994,.S..203). <?page no="45"?> 1 Politologische Aspekte 46 Funktionen für den Einzelnen Nicht.zuletzt.ist.auf.Leistungen.der.Massenmedien.zu.verweisen,. die.aus.Bedürfnissen.des.Einzelnen.gegenüber.Zeitung,.Radio.und. Fernsehen.beruhen.-.Leistungen.also,.die.die.Individuen.von.den. Massenmedien.erwarten.(vgl..Pürer/ Raabe.1996,.S.-309f.und.2007,. S..376).. Denis. McQuail. hat. aus. empirischen. Studien,. die. Motiven. der. Mediennutzung. auf. den. Grund. gegangen. sind,. die. folgenden.Bedürfnisse.ausfindig.gemacht.(vgl..McQuail.1983; .Schulz. 1994,.S.-164f ): •. das.Bedürfnis nach Information,.d..h..Unterrichtung.über.relevante. Ereignisse. aus. dem. lokalen,. regionalen,. nationalen. und. internationalen. Geschehen,. Ratsuche. in. praktischen. Fragen,. die.Befriedigung.von.Neugier.sowie.der.Wunsch.nach.Reduktion.von.Unsicherheit.durch.Wissen; •. das. Bedürfnis nach persönlicher Identität. wie. die. Bestärkung. persönlicher.Werthaltungen,.die.Suche.nach.Verhaltensmodellen,.die.Identifikation.mit.anderen.(in.den.Medien).sowie.die. Selbstfindung; •. das.Bedürfnis nach Integration und sozialer Interaktion,.wobei. die.Medien.ein.(soziales).Wir-Gefühl.erzeugen.oder.gar.mangelnde.Sozialkontakte.kompensieren.helfen.sollen,.der.gemeinsame. Medienkonsum. oder. das. Gespräch. über. Medieninhalte. soziale. Kontakte. fördern. und. soziale. Empathie. und. die. Annahme.(eigener).sozialer.Rollen.ermöglichen.soll; •. das. Unterhaltungsbedürfnis,. das. sich. aufgliedert. in. Wünsche. nach.Zerstreuung.und.Entspannung,.Wirklichkeitsflucht.und. Ablenkung.von.(Alltags-)Problemen,.Verminderung.der.Langeweile,.kulturelle.und.ästhetische.Erbauung,.sexuelle.Stimulation. sowie.Spannung.und.emotionale.Entlastung. Die.Vielzahl.der.hier.genannten.Leistungen.bzw..Funktionsanforderungen. können. von. den. verschiedenen. Medien. nicht. in. gleicher. Weise. erfüllt. bzw.. gewährleistet. werden.. Vor. allem. für. die. gesamtgesellschaftlich.relevanten.und.das.aktuelle.Tagesgeschehen. übergreifende.Sozialisations-.und.Orientierungsfunktionen.fällt.es. <?page no="46"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 47 äußerst.schwer,.die.jeweiligen.Leistungsstärken.der.verschiedenen. Medien. exakt. auszuloten. und. zu. benennen.. Aber. auch. im. Hinblick.auf.Information,.Meinungsbildung.und.Unterhaltung.lassen. sich. die. Funktionen. der. Massenmedien. nicht. exklusiv. entweder. den.Print-.oder.den.Funkmedien.oder.digitalen.Medien.zuordnen: . Zu.verschieden.sind.innerhalb.der.Mediengruppen.(Zeitung,.Zeitschrift,.Radio,.Fernsehen,.Internet).die. einzelnen.Typen,.die. seitens.ihrer.Leser,.Hörer,.Zuschauer.und.User.auch.aus.unterschiedlichen.Motiven.heraus.genutzt.werden..Allenfalls.kann.man.darauf. verweisen,.dass.die.klassische.Tageszeitung.und.die.Wochenzeitungen.bzw..politischen.Magazine.eher.als.Hörfunk.und.Fernsehen.in. der.Lage.sind,.Information.(welcher.Art.auch.immer).differenzierter.aufzubereiten.und.mit.Hintergrund.auszustatten..Unbestritten. ist. wohl. auch,. dass. die. Stärke. von. Radio. und. Fernsehen. (neben. der.aktuellen.Information).in.der.Unterhaltung.liegt..So.verfügen. die.einzelnen.Medien.zwar.über.je.unterschiedliche.Leistungsstärken; .aus.ihnen.jedoch.exklusive.Funktionen.herleiten.zu.wollen,.ist. schwer.möglich..Dies.gilt.in.besonderer.Weise.auch.für.das.Internet.mit.seinen.längst.unüberschaubaren,.zahlreichen.Angeboten. 1.2 Themenfeld politische Kommunikation Philip Baugut, Nayla Fawzi, Thomas Zerback Unter.politologischen.Aspekten.stellt.das.Forschungsfeld.politische. Kommunikation.das.zweite.Teilgebiet.dar,.das.hier.erörtert.werden. soll..Nach.Hinweisen. auf. den. Begriff.folgen. Ausführungen.über. die.Bedeutung.politischer.Kommunikation.in.Demokratien,.über. die.Akteure.politischer.Kommunikation,.über.das.Verhältnis.von. Politik.und.Medien,.über.Wirkungen.politischer.Kommunikation. sowie.über.die.Medialisierung.der.Politik. <?page no="47"?> 1 Politologische Aspekte 48 1.2.1 Zum Begriff politische Kommunikation Trotz.zahlreicher.Bemühungen.zu.bestimmen,.was.politische.Kommunikation. ist,. gibt. es. bislang. keine. einheitliche. Festlegung. des. Begriffs.(vgl..u..a..Jarren/ Donges.2011; .Reinemann/ Zerback.2013; . Schulz.2008a).und.keinen.klar.umrissenen.Forschungsgegenstand. (vgl..Kleinsteuber.2005)..Dies.nicht.zuletzt.deshalb,.weil.sich.Autoren.unterschiedlicher.fachlicher.Herkunft.(im.Wesentlichen.Politologen.und.Kommunikationswissenschaftler).mit.diesem.Teilgebiet. befassen.(vgl..Jarren/ Donges.2011)..Die.amerikanische.Kommunikationswissenschaftlerin.Doris.A..Graber.(2005).hat.jedoch.einen. Kern. von. Gemeinsamkeiten. unter. Definitionsversuchen. ausfindig.gemacht..Sie.umschreibt.politische.Kommunikation.wie.folgt: . »The. field. of. political. communication,. […],. encompasses. the.. construction,.sending,.receiving,.and.processing.of.messages.that. potentially.have.a.significant.direct.or.indirect.impact.on.politics«. (Graber.2005,.S..479)..Grundlage.dieses.Verständnisses.von.politischer.Kommunikation.ist.demnach. ein. einfacher.Kommunikationsprozess,. als.Weg. von. der. Entstehung. einer. politischen. Botschaft.bis.hin.zu.ihrer.Rezeption,.der.seine.politische.Dimension. erst.erhält,.wenn.von.der.Botschaft.zumindest.eine.Wirkung.auf. die.Politik.anzunehmen.ist..Unter.Politik.wird.im.Allgemeinen.die. Vorbereitung,. Durchsetzung. und. Implementation. kollektiv. bindender. Entscheidungen.über. gesellschaftliche.Ressourcen,.Werte. oder.Macht.verstanden.(Kevenhörster.2008,.S..15)..Aus.dem.angloamerikanischen.Raum.stammt.eine.weitere.Differenzierung,.die. sowohl.in.der.deutschsprachigen.Politik-.wie. auch.Kommunikationswissenschaft. übernommen. wurde: . die. Unterscheidung. von. Politics,.Polity.und.Policy..Politics.steht.für.eine.prozessorientierte. Perspektive.auf.die.Politik.(z..B..auf.politische.Verfahren,.wie.z..B.. Gesetzgebungsverfahren)..Polity.betrifft.den.strukturellen.und.normativen.Rahmen,.in.dem.Politik.stattfindet.(z..B..in.Form.von.Parteien,.Interessengruppen.und.Rechtsnormen),.und.Policy.bezieht. sich. schließlich.auf.die.eigentlichen.politischen.Inhalte,.wie.z..B.. gesellschaftliche. Probleme. und. deren. politische. Lösung. (Kevenhörster. 2008,. S.- 27-31).. Eine. so. verstandene. politische.Kommu- <?page no="48"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 49 nikation.findet.folglich.zwischen.mehreren.Akteursgruppen.statt,. darunter.Politiker.und.Parteien.ebenso.wie.Bürger,.(organisierte). Interessengruppen.und.Massenmedien.(vgl..Kap..1.2.3). Politikbezogene.Wirkungen.als.kennzeichnendes.Element.politischer.Kommunikation.können.alle.drei.genannten.Dimensionen. von.Politik.betreffen.und.in.ihrer.Art.(kognitiv,.affektiv,.konativ). sowie.auf.der.Ebene.ihres.Auftretens.(Mikro-,.Meso,-.Makrowirkungen).sehr.unterschiedlich.ausfallen.(vgl..Kap.1.2.5.und.1.2.6).. Für. alle. Effekte. politischer. Kommunikation. gilt. ferner,. dass. sie. nicht. intendiert. sein. müssen,. sondern. auch. unbeabsichtigt. auftreten.können..Und.auch.intendierte.Wirkungen,.die.ausbleiben,. fallen. unter. den. politischen. Kommunikationsbegriff.. Außerdem. sind. Wirkungen. denkbar,. die. erst. indirekt,. also. z..B.. vermittelt. über. interpersonale. Quellen. entstehen. (Krause/ Gehrau. 2007).. Zusätzlich.existieren.Effekte,.die.ohne.konkrete.Botschaft.entstehen..Dazu. gehören. z..B.. Reaktionen. politischer. Akteure. auf. vermutete. zukünftige. Berichterstattung.. Sie. spielt. im. Rahmen. der. Diskussion.über.die.Medialisierung.der.Politik.eine.wichtige.Rolle. (vgl..Kap..1.2.5)..Ein.solches.Vorwegnehmen.medialer.Reaktionen. kann.nachweislich.ebenfalls.Auswirkungen.auf.das.politische.Handeln.haben.(vgl..Reinemann.2010)..Folgt.man.obigen.angestellten. Überlegungen,.so.ist.politische.Kommunikation.also.nicht.immer. bereits.in.den.frühen.Phasen.des.Kommunikationsprozesses.als.solche.erkennbar,.sondern,.wie.manche.Fälle.zeigen,.erst.dann,.wenn. sich.ihre.Effekte.auf.die.Politik.eingestellt.haben.(Reinemann/ Zerback.2013,.S..441). 1.2.2 Relevanz politischer Kommunikation in Demokratien Die. zentrale. Rolle. der. Kommunikation. für. Politik. ist. unstrittig. (Jarren/ Donges.2011,.S..21; .Schulz.2008b,.S..13)..Dies.gilt.sowohl. für.interpersonale.wie.auch.-.und.das.in.immer.größerem.Maße. -.für.die.massenmedial.vermittelte.politische.Kommunikation..In. modernen,.ausdifferenzierten.Gesellschaften.ist.insbesondere.Letz- <?page no="49"?> 1 Politologische Aspekte 50 tere.gleichermaßen.Einflussfaktor.und.Bestandteil.politischer.Prozesse.(politics),.Strukturen.(polity).und.Inhalte.(policy),.sie.durchdringt. somit. alle. drei. Dimensionen. von. Politik. (Marcinkowski. 1993,.S..13)..Ihre.Relevanz.ergibt.sich.dabei.aus.der.Tatsache,.dass.sie. die.Funktionsbedingungen.von.Politik.prägt: .Erstens.trägt.sie.zur. Formulierung bzw. Artikulation und Vermittlung.politischer.Probleme.und.Argumente.und.somit.auch.zur.politischen.Meinungsbildung.bei,.zumal.die.Bevölkerung.nur.in.seltenen.Fällen.direkten.Kontakt.zu.Politikern.und.Parteien.hat.und.diese.hauptsächlich. medienvermittelt.wahrnimmt..Sie.ermöglicht.zweitens.die.Aggregation.verschiedener.Meinungen.und.Interessen,.indem.die.jeweiligen.Akteure.ihre.Positionen.kommunikativ.bündeln..Schließlich. drittens. fördert. sie. die. Legitimation. politischer. Entscheidungen,. indem.diese.diskutiert,.dargestellt,.erklärt.und.gerechtfertigt.werden.können. (Jarren/ Donges. 2011,. S..25-28)..Das.Wissen. um. die. Bedingungen,. Strukturen. und. Abläufe. politischer. Kommunikation.ist.somit.auch.für.das.Verständnis.von.Politik.essentiell..Und. da.die.Politik.allgemeinverbindliche.Entscheidungen.trifft,.die.die. Gesellschaft.als.Ganzes.oder.Teile.davon.betreffen,.ergibt.sich.die. besondere. Bedeutung. politischer. Kommunikation. (Reinemann/ Zerback.2013,.S..439). Massenmedial. vermittelte. politische. Kommunikation. hat. in. den.vergangenen.Jahrzehnten.an.Bedeutung.gewonnen.-.eine.Entwicklung,.die.auch.auf.die.Expansion.des.Mediensystems.zurückzuführen.ist..Neue,.weit.diversifizierte.mediale.Angebote.(wie.z..B.. im. Bereich. der. Onlinemedien),. Technologien. (wie. z..B.. Digitalisierung). und. Nutzungsformen. (wie. z..B.. mobile. Nutzung. oder. Rückkoppelungsmöglichkeiten).erreichen.den.Großteil.der.Bevölkerung.und. sind.damit. auch.für.das.politische. System.wichtiger. geworden.. Zum. anderen. schreiben. politische. Akteure. den. Massenmedien.große.Wirkung.zu,.und.zwar.sowohl.auf.die.Bevölkerung.(Cohen.et.al..2008),.als.auch.auf.andere.politische.Akteure. (z..B..Kepplinger.2009a)..Beides.führt.dazu,.dass.sich.die.Politik.der. massenmedialen. Logik. anpasst. und. die. Medienberichterstattung. in.sämtlichen.Phasen.des.politischen.Prozesses.zu.berücksichtigen. versucht,.und.dies.nicht.nur.auf.Ebene.der.Darstellung.von.Poli- <?page no="50"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 51 tik,. sondern.auch.bei.ihrer.Herstellung.(Reinemann.2010; .Sarcinelli.2009)..Auch.die.Versuche,.das.Verhältnis.zwischen.Politik.und. Medien.mittels.politischer.PR.zu.professionalisieren,.sind.Resultat. dieser.Bedingungen.und.Wirkungsvorstellungen.(vgl..Kap..1.2.6). Dass. mittlerweile. größere. Wirkungschancen. für. politische. Kommunikation. bestehen,. wird. auch. innerhalb. der. Forschung. vermutet,. u..a.. weil. die. Parteibindung. der. Bürger. kontinuierlich. abnimmt.(party.dealignment).(Dalton.1984; .Schmitt-Beck/ Schrott. 1994).und.diese.in.der.Folge.anfälliger.für.kurzfristige.Einflüsse.werden.(z..B..Wahlkampagnen). 1.2.3 Akteure politischer Kommunikation Politische.Kommunikation.lässt.sich.sowohl.aus.einer.Prozessperspektive.als.auch.aus.einer.Akteursperspektive.beschreiben..Im.Folgenden.sollen.die.wichtigsten.Akteure.politischer.Kommunikation. anhand. ihrer. Ziele. und. Funktionen. im. demokratischen. Prozess. dargestellt.werden..Grundsätzlich.kann.man.zwischen.individuellen.Akteuren.(z..B..ein.Politiker),.kollektiven.Akteuren.(z..B..eine. Bürgerinitiative). und. korporativen. Akteuren. (z..B.. ein. Ministerium).unterscheiden..Korporative.Akteure.heben.sich.von.kollektiven.u..a..durch.ihre.hierarchische.Organisationsstruktur.ab.(vgl.. Mayntz/ Scharpf.1995,.S..49-50). Charakteristisch. für. Demokratien. ist. die. Form. bzw.. der. Prozess.der.politischen.Willensbildung.»von.unten.nach.oben«..Daher. kann.man.zunächst.Bürger.und.politische Entscheidungsträger einander.gegenüberstellen..Dazwischen.lässt.sich.ein.sog..›intermediäres.System‹.ausmachen,.das.der.Vermittlung.zwischen.Politik.und. Zivilgesellschaft.dient..Zu.diesem.System.gehören.erstens.Interessengruppen.wie.Verbände,.Bürgerinitiativen.und.soziale Bewegungen.(vgl..Jarren/ Donges.2011,.S..130)..Diese.greifen.Probleme.und. (Partikular-)Interessen. der. Bürger. auf,. um. sie. schließlich. gegenüber. politischen. Entscheidungsträgern. zu. artikulieren.. Zweitens. gehören.zum.intermediären.System.die.politischen Parteien..Diese. weisen.insofern.eine.größere.Nähe.zum.politischen.Entscheidungs- <?page no="51"?> 1 Politologische Aspekte 52 zentrum. auf,. als. sie. die. Übernahme. politischer. Verantwortung. anstreben,. indem. sie. sich. zur. Wahl. stellen.. Drittens. sind. auch. Massenmedien.Intermediäre,.indem. sie.Akteuren. aus.Politik.und. Zivilgesellschaft. ein. Forum. bieten.. Die. von. Medien. hergestellte. Öffentlichkeit. erfüllt. nach. Friedhelm. Neidhardt. (1994,. S..8-9). idealerweise.neben.der.Transparenzfunktion.(Offenheit.für.gesellschaftliche.Gruppen,.Themen.und.Meinungen).eine.Validierungsfunktion.(argumentative.Auslese.der.besten.Argumente).sowie.in. der. Folge. eine. Orientierungsfunktion. (akzeptierte. ›öffentliche. Meinungen‹)..Zu.beachten.ist.in.diesem.Kontext,.dass.Medienunternehmen.(oft).selbst.politische.Ziele.verfolgen..Insofern.können. sie.auch.als.»politische.Akteure«.bezeichnet.werden.(vgl..Pfetsch/ Adam.2008). Zum.politischen.Entscheidungszentrum.gehören.Parlament (Fraktionen.bzw..Mandatsträger).und.die. politische Administration.(Regierung,. Ministerien,. Verwaltungsbehörden. etc.).. Infolge. von. Wahlen. sind.Parlament.und.Regierung.zur.Ausübung.von.Politik.legitimiert.. Zugleich.wird.von.ihnen.erwartet,.dass.sie.ihre.Politik.öffentlich.darstellen,.indem.sie.diese.transparent.machen.und.politische.Entscheidungen.begründen,.wozu.sie.sich.auch.der.Medien.bedienen.(Sarcinelli/ Tenscher.2008)..Zur.Stabilisierung.und.Professionalisierung.ihrer. Beziehungen.zur.Öffentlichkeit.greifen.politische.Akteure.auf.interne. und. externe. Politikvermittlungsexperten. (z..B.. Dienstleister. wie. PR- Agenturen).zurück.(vgl..Tenscher/ Esser.2008; .Tenscher.2003; .Röttger/ Zielmann.2012)..Diese.PR-Akteure.bilden.damit.»Grenzstellen.und. Brücken. zwischen. politischen. Organisationen. einerseits. und. deren. internen.und.externen.Umwelten.andererseits«.(Tenscher/ Esser.2008,. S..460),.zu.denen.-.auch.im.Zeitalter.des.Internets.-.insbesondere.die. klassischen.Massenmedien.gehören. 1.2.4 Zum Verhältnis von Politik und Medien Zum.Verhältnis.von.Politik.und.Medien.existieren.zahlreiche.theoretische. Ansätze. (Überblick. z..B.. bei. Baugut/ Grundler. 2009,. S..103-143)..Diese.lassen.sich.erstens.danach.unterscheiden,.ob.sie. <?page no="52"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 53 eher.eine.Makro-.oder.eine.Mikroperspektive.einnehmen,.also.eher. system-.oder.akteurstheoretisch.angelegt.sind..Zweitens.lassen.sich. Ansätze,.die.nach.der.Übermacht.einer.der.beiden.Seiten.(Medien. oder.Politik).fragen,.von.jenen.abgrenzen,.welche.die.wechselseitige.Abhängigkeit.von.Politik.und.Medien.betonen..Drittens.können. deskriptive. Ansätze. von. normativen. unterschieden. werden.. Die.theoretischen.und.empirischen.Arbeiten.lassen.sich.drei.verschiedenen. Paradigmen. zuordnen: . dem. Gewaltenteilungs-. bzw.. dem.damit.verwandten.Autonomieparadigma,.dem.Instrumentalisierungsparadigma.sowie.dem.Symbioseparadigma.(vgl..Sarcinelli. 2011,.S..125)..Dazu.im.Einzelnen: Das. Gewaltenteilungsparadigma. betrachtet. das.Verhältnis. von. Politik.und.Medien.aus.einer.Makroperspektive..Es.betont,.dass.die. Medien.von.der.Politik.unabhängig.sein.sollen,.um.ihrer.öffentlichen.Aufgabe.als.Kritiker.und.Kontrolleure.von.Legislative,.Exekutive. und. Judikative. nachkommen. zu. können. (vgl.. Sarcinelli. 1991,. S..473).. In. diesem. Zusammenhang. ist. immer. wieder. von. den. Medien. als. einer. »Vierten. Gewalt«. die. Rede. -. eine. Metapher,.die.höchst.fragwürdig.ist,.da.Medien.diese.Aufgabe.verfassungsrechtlich. nicht. zugewiesen. ist. und. selbst. der. Beobachtung. bedürften..Während.das.Gewaltenteilungsparadigma.die.Autonomie. des. Mediensystems. gegenüber. dem. politischen. System. postuliert,. wird. diese. im. Autonomieparadigma. aus. einem. systemtheoretischen. Blickwinkel. lediglich. nüchtern. beschrieben.. Nach. Niklas.Luhmann.(1984).sind.Politik.und.Massenmedien.selbstreferenzielle,.geschlossene.und.damit.autonome.Funktionssysteme.. Politik. dient. der. Herstellung. kollektiv. verbindlicher. Entscheidungen,.Medien.ermöglichen.Funktionssystemen.die.Selbst-.und. Fremdbeobachtung.(vgl..Marcinkowski.1993,.S..148)..Die.in.einer. funktional. differenzierten. Gesellschaft. notwendigen. Austauschbeziehungen. zwischen. beiden. Systemen. werden. nicht. als. Beeinträchtigung. ihrer. Eigenständigkeit. gesehen,. da. Systeme. entsprechend.ihrer.Eigenlogik.selbst.darüber.entscheiden,.ob.bzw..wie.sie. auf.Umweltreize.reagieren..Begriffe.wie.»Steuerung«.oder.»Determination«.sind.dem.Autonomieparadigma.daher.fremd,.mit.die- <?page no="53"?> 1 Politologische Aspekte 54 sem.lässt.sich.das.Verhältnis.von.Politik.und.Medien.nicht.unter. Machtgesichtspunkten.beschreiben. Dagegen. fragt. das. Instrumentalisierungsparadigma ebenso. makro-.wie.mikroanalytisch.nach.»Übermacht«.im.Verhältnis.von. Politik.und.Medien.(vgl..Sarcinelli.2011,.S..123)..Die.»Übermacht«. der.Politik.gegenüber.den.Medien.kann.auf.zwei.Wegen.zustande. kommen: . Einerseits. kann. über.Medienpolitik.in. die. Autonomie. des. Mediensystems. eingegriffen. werden,. andererseits. kann. die. Politik.über.intensive.und.professionelle.Öffentlichkeitsarbeit.die. Medienberichterstattung.beeinflussen..Medienpolitische.Eingriffe. thematisiert.die.sog..Instrumentalisierungsthese.(vgl..Schatz.1982; . Langenbucher/ Lipp. 1982).. Diese. geht. davon. aus,. dass. das. politische. System. von. Seiten. der. Bürger. einem. Legitimationsdruck. ausgesetzt.ist. und. sich. vom. »Zugriff. auf. die.Massenmedien.[…]. eine.verbesserte.Kontrolle.über.den.Problemzufluß.und.-bestand. und.gleichzeitig.kostengünstigere.Legitimationsverfahren«.(Schatz. 1982,.S..18).verspricht..Dies.wird.z..B..immer.wieder.bei.wichtigen. parteipolitisch.motivierten.Personalentscheidungen.im.öffentlichrechtlichen.Rundfunk.deutlich. Während.medienpolitische.Einflussversuche.rechtlich.und.auch. politisch.problematisch.sein.können,.vermag.die.Politik.mittels.professioneller.Öffentlichkeitsarbeit.Medienberichterstattung.auf.legitimem.Weg.zu.steuern..Intensiv.diskutiert.wurde.in.diesem.Zusammenhang.die.sog..Determinationsthese.(vgl..Kap..1.2.3),.der.zufolge. PR,. wie. von. Baerns. (1985). in. einer. viel. beachteten. Studie. festgestellt,.Themen.und.Timing.der.Berichterstattung.unter.Kontrolle. habe.(vgl..u..a..auch.Löffelholz.2004; .Riesmeyer.2007)..Wie.erfolgreich. Politik-PR.ist,.hängt.jedoch.von.verschiedenen.Randbedingungen. ab,.z..B..von.der.redaktionellen.Linie. einer.Zeitung.(z..B.. Kepplinger/ Maurer.2004). Die. Versuche. der. Politik,. Medienberichterstattung. zu. beeinflussen,. weisen. gleichzeitig. auf. die. Macht. der. Medien. hin.. Der. sog..Dependenzansatz.sieht.die.Abhängigkeit.der.Politik.von.den. Medien.durch.deren.Expansion.sowie.durch.abnehmende.Parteibindungen. in. der. Bevölkerung. bedingt.. Vertreter,. die. von. einer. »Übermacht«.der.Medien.ausgehen.(z..B..Kepplinger.1998; .Meyer. <?page no="54"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 55 2001),.unterscheiden. sich.darin,.wie.weit.dieser.mediale.Einfluss. auf. die. Herstellung. und. Darstellung. von. Politik. reicht..Thomas. Meyer.(2001,.S..6).spricht.gar.von.einer.»Kolonisierung.der.Politik.durch.die.Medien«,.indem.»die.dem.Mediensystem.eigentümlichen. Regeln. auf. das. politische. System. übergreifen. und. dessen. eigentümliche. Regeln. dominieren. oder. gar. außer. Kraft. setzen«.. Die.Abhängigkeit.der.Medien.mündet. z..B..in. symbolische.Politik.(vgl..Plasser.1985,.S..15).sowie.»Personalisierungs-.und.Popularisierungstendenzen.moderner.Politikvermittlung«.(Tenscher.2003,. S..63)..Dies.wird.überwiegend.kritisch.gesehen,.wie.bereits.die.Titel. der.Publikationen.anzeigen.(z..B..Kepplinger.1998) Über.das.Machtverhältnis.zwischen.Politik.und.Medien.geben. empirische.Untersuchungen.Aufschluss,.in.denen.Politiker.(oder. ihre. ›Sprecher‹). einerseits. und. Journalisten. andererseits. nach. der. Wahrnehmung. von. wechselseitigen. Einflüssen. gefragt. werden. (z..B.. Pfetsch/ Mayerhöffer. 2011; . Kepplinger. 2009b; . Marx. 2009; . Baugut/ Grundler.2009; .Pontzen.2006)..In.quantitativen.Studien. sind.sich.Bundestagsabgeordnete.und.Hauptstadtjournalisten.relativ.einig,.dass.der.Einfluss.der.Medien.auf.die.Politik.größer.ist.als. umgekehrt.(Kepplinger.2009b,.S..310)..Allerdings.zeigen.qualitative.Befunde,.dass.der.Status.der.Akteure.deren.Interaktionen.und. Einflussmöglichkeiten. maßgeblich. prägt. (z..B.. Baugut/ Grundler. 2009,.S..220). Auch. wenn. wissenschaftliche. Untersuchungen. bezüglich. des. Instrumentalisierungsparadigmas. teils. brisante. Erkenntnisse. an. den.Tag.bringen,.so.folgt.die.jüngere.Forschung.primär.dem.differenzierteren.Symbiose-Paradigma.(z..B..Lesmeister.2008; .Tenscher. 2003; .Jarren/ Röttger.1999)..Dieses.betrachtet.aus.einer.Mikroperspektive. die. Interdependenz. von. Politik-. und. Medienakteuren.. Beide. Seiten. sind. am. Tausch. von. Information. gegen. Publizität. interessiert.und.daher.voneinander.abhängig: .Politiker.›brauchen‹. Journalisten.insbesondere.zur.öffentlichen.Verbreitung.ihrer.Botschaften.in.den.Medien,.Journalisten.›brauchen‹.Politiker,.um.im. Medienwettbewerb. an. möglichst. exklusive. politische. Informationen. zu. gelangen.. So. entsteht. ein. von. milieuspezifischen. Rollen. und. Interaktionsregeln. geprägtes. Handlungssystem,. das. die. <?page no="55"?> 1 Politologische Aspekte 56 Aufrechterhaltung. der. politischen. Kommunikation. gewährleistet.(Blumler/ Gurevitch.1995,.S..41)..Dieses.Handlungssystem.lässt. sich. empirisch. über. Befragungen. der. politischen. und. medialen. Akteure. erschließen.. In. den. letzten. Jahren. erfolgte. dies. häufig. auf.Basis.des. »Konzepts.der.politischen.Kommunikationskultur«. (Pfetsch. 2014; . Pfetsch/ Mayerhöffer. 2011; . Burgert. 2010; . Pfetsch. 2003)..Dahinter.steht.die.Annahme,.dass.die.Handlungsorientierungen.(Ziele,.Normen,.Werte.etc.).und.Beziehungen.von.Politik-. und.Medienakteuren.mit.bestimmten.Strukturen.des.Medien-.und. politischen.Systems.korrespondieren.(vgl..Pfetsch/ Maurer.2008).. Daher.lassen.sich.politische.Kommunikationskulturen.auf.nationaler,.regionaler.oder.lokaler.Ebene.beschreiben.und.miteinander. vergleichen..Dies.kann.anhand.verschiedener.Merkmalsdimensionen.erfolgen,.zu.denen.z..B..die.normativ.sensible.Frage.von.Nähe. und. Distanz. zwischen. Politikern. und. Journalisten. gehört.. Indikatoren.für.Nähe.können.neben.gemeinsamen.politischen.Überzeugungen.und.engen.Kooperationen.beim.Tausch.von.Information.gegen.Publizität.auch.Freundschaften.zwischen.beiden.Seiten. sein..So.stimmen.in.der.deutschen.Hauptstadt.44.Prozent.der.Parlamentskorrespondenten. der. Aussage. zu,. es. gebe. »mehr. Freundschaften.zwischen.Politikern.und.Journalisten,.als.die.Öffentlichkeit.ahnt«.(Kepplinger/ Maurer.2008,.S..177)..Zwischen.einzelnen. Ländern.bestehen.aber.teilweise.erhebliche.Unterschiede..Ein.Beispiel: . Während. in. Großbritannien. über. 60. Prozent. der. Politikjournalisten.mit.mindestens.einem.Politiker.befreundet.sind,.gibt. dies. in. Dänemark. nur. etwa. jeder. Zehnte. an. (Dalen/ Aelst. 2012,. S..519).. Vergleichende. politische. Kommunikationsforschung. ist. herausgefordert,.derartige.Unterschiede.über.jene.Rahmenbedingungen.zu.erklären,.unter.denen.Politiker.und.Journalisten.arbeiten.(vgl..Schulz.2008a)..Politische.Kommunikationskulturen.lassen. sich. auch.dadurch. charakterisieren,.welche.Bedeutung.die.informelle. Kommunikation. zwischen. Politikern. und. Journalisten. hat. (vgl..Lesmeister. 2008; . Baugut/ Grundler. 2009; .Hoffmann. 2003).. So.gibt.es.im.politischen.Berlin.eine.Reihe.mehr.oder.weniger.stark. institutionalisierter. Hintergrundgespräche,. in. denen. sich. Politiker.und.Journalisten.vertraulich.austauschen..Diese.Kontaktform. <?page no="56"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 57 dient. nicht. nur. der. Vermittlung. komplexer. politischer. Zusammenhänge,. zugleich. geht. es. auch. um. Beziehungspflege. und. das. Spiel.mit.Informationen,.von.denen.sich.Politiker.und.Journalisten.einen.Vorteil.im.politischen.bzw..medialen.Wettbewerb.erhoffen.. Da. zahlreiche. Hauptstadtjournalisten. unter. starkem. Wettbewerbs-. und. Aktualitätsdruck. stehen,. kommt. es. immer. wieder. zu.Indiskretionen,.die.Konflikte.mit.Politikern.hervorrufen..Dies. führt.dazu,.dass.Politiker.mit.brisanten.Hintergrundinformationen. äußerst.vorsichtig.umgehen,.indem.sie.deren.Weitergabe.auf.Vieraugengespräche.mit.Vertrauensjournalisten.einflussreicher.Medien. beschränken..Dies.begünstigt.eine.»journalistische.Zweiklassengesellschaft«.(Baugut/ Grundler.2009,.S..342). 1.2.5 Medienwirkungen auf die Bevölkerung Obwohl. zwischen. Politik,. Medien. und. Bevölkerung. zahlreiche. Wirkungsbeziehungen. und. -richtungen. denkbar. sind,. lag. der. Schwerpunkt. der. politischen. Kommunikationsforschung. -. insbesondere.zu.Beginn.-.v..a.. auf.der.Frage.nach.dem.politikbezogenen.Einfluss.der.Massenmedien.auf.die.Bevölkerung..Entsprechende. Untersuchungen. (sehr. früh. z..B.. Lazarsfeld. et. al.. 1944). fanden. meist. zu. Wahlkampfzeiten. statt. und. zielten. darauf. ab,. die. Rolle. der. Massenmedien. für. die. Bildung. politischer. Einstellungen.und.Wahlentscheidungen.näher.zu.beleuchten..Die.Konzentration. wissenschaftlicher. Forschung. auf. Wahlkämpfe. ist. in. jüngster.Zeit.zwar.etwas.zurückgegangen,.allerdings.bilden.sie.aus. mehreren.Gründen.immer.noch.einen.beliebten.Forschungskontext. (Graber. 2005).. Erstens. handelt. es. sich. dabei. um. bereits. im. Vorfeld. terminierte. Zeiträume,. was. die. Planbarkeit. empirischer. Untersuchungen.erleichtert.(Schönbach.1998)..Zweitens.forcieren. die.politischen.Akteure.innerhalb.des.Wahlkampfs.ihre.politische. Kommunikation.beträchtlich..Das.gilt.nicht.nur.für.die.Parteien. und. Kandidaten,. deren. Kampagnen. in. dieser. Zeitspanne. ihren. Höhepunkt.erreichen.(Brady.et.al..2006; .Holtz-Bacha.2003),.sondern. auch. für. die. Medien,. die. dem.Wahlkampfgeschehen. einen. <?page no="57"?> 1 Politologische Aspekte 58 Großteil.ihrer.politischen.Berichterstattung.widmen.(Wilke/ Reinemann.2006)..Drittens.handelt.es.sich.bei.Wahlen.in.aller.Regel. um.Ereignisse.von.großer.politischer.und.gesellschaftlicher.Relevanz,.da.über.die.zukünftige.politische.Führung.eines.Landes,.eines. Bundeslandes.oder.einer.Kommune.entschieden.wird. Versuche,.über.die.Wirkungen.politischer.Kommunikation.auf. die. Bevölkerung. valide. Aussagen. zu. treffen,. erfordern. zunächst,. deren. Ursachen. in. den. Blick. nehmen.. Diese. lassen. sich. grosso. modo.in.drei.Gruppen.einteilen: .Zum.einen.beschäftigt.sich.die. Forschung.mit.den.Wirkungen,.die.sich.aus.der.bloßen.Existenz. von.Medien.ergeben..Entsprechende.Studien.betrachten.z..B..die. Folgen. der. Einführung. neuer. Medien(angebote),. wie. z..B.. jene. des. Privatfernsehens.(Peiser. 2000).oder.des.Internets.(Boulianne. 2009); . oder. sie. vergleichen. die. Auswirkungen. politischer. Kommunikation. in. unterschiedlich. organisierten. Mediensystemen. (Curran.et.al..2009).auf.politisches.Wissen,.Interesse.oder.Partizipation..Etwas.spezifischer.und.näher.an.den.eigentlichen.Medieninhalten.sind.Untersuchungen.zu.verorten,.die.sich.mit.der.Nutzung.bestimmter.Mediengattungen,.Formate.oder.auch.einzelner. Sendungen.beschäftigen.und.diese.als.Ursache.für.Effekte.politischer.Kommunikation.betrachten..Hier.geht.es.z..B..um.die.Auswirkungen. von. informierenden. (Eveland/ Scheufele. 2000). oder. unterhaltenden. (Hollander. 2005). Formaten. oder. die. Nutzung. von. Printmedien. bzw.. Fernsehen. (Chaffee/ Frank. 1996).. Andere. Untersuchungen.befassen.sich.mit.Effekten.einzelner.Sendungen. oder.Beiträge..Dazu.gehören.z..B..Studien.zu.den.Wirkungen.von. TV-Duellen. (Benoit. et. al.. 2003; . Maurer/ Reinemann. 2003,. Reinemann/ Maurer. 2007). oder. Late-Night-Shows. mit. politischem. Bezug. (Hollander. 2005).. Die. dritte. Ursachengruppe. umfasst. schließlich.konkrete.inhaltliche.Merkmale,.deren.Wirkung.i..d..R.. experimentell,. aber. durchaus. auch. im. Rahmen. von. Feldstudien. untersucht.wird..Wichtig.sind.in.diesem.Zusammenhang.v..a..solche.Arbeiten,.die.strukturelle.Merkmale.politischer.Berichterstattung. als. Ursache. von. Medieneffekten. untersuchen.. Solche. Studien.gehen.z..B..der.Wirkung.der.Berichterstattungsintensität.über. bestimmte.Themen,.Akteure.oder.andere.inhaltliche.Aspekte.nach. <?page no="58"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 59 (Iyengar/ Simon.1993; .Scheufele.2000),.ihrer.allfälligen.Konsonanz,. Fokussierung.bzw..Ambivalenz.(Mutz/ Martin. 2001; . Peter. 2004),. auch. ihrem. Tenor. (Kepplinger/ Maurer. 2005); . oder. sie. betrachten.Effekte.formaler.Gestaltungsmerkmale,.wie.z..B..Umfang.oder. Platzierung.einzelner.Beiträge.(z..B..Seibold.2002). Wirkungen. politischer. Kommunikation. kann. man. zudem. anhand.verschiedener.Aspekte.differenzieren.(Potter.2011)..Zu.den. wichtigsten.gehört.die.Art.des.Effekts,.wobei.man.Wirkungen.auf. Kognitionen. (z..B.. politisches. Wissen. oder. Bewertungen),. Emotionen. und. Verhalten. (z..B.. Wahlverhalten,. politische. Partizipation).unterscheidet..Zudem.können.die.Effekte.auf.verschiedenen. Ebenen. stattfinden,. also. das. Individuum. (Mikroebene),. Gruppen.bzw..Organisationen.(Mesoebene). oder.die.Gesellschaft.insgesamt.(Makroebene).betreffen..Überblickt.man.die.bisherige.Forschung. zu. den. Wirkungen. politischer. Kommunikation. auf. die. Bevölkerung,.so.dominieren.Untersuchungen,.die.auf.Individualebene.angesiedelt.sind.und.sich.auf.politische.Einstellungen.bzw.. politisches.Verhalten.konzentrieren..Theoretisch.sind.diese.Arbeiten. stark. vom. sozialpsychologischen. Ansatz. des. Wahlverhaltens. geprägt.(auch: .Ann-Arbor-Modell.oder.Michigan-Ansatz),.der.versucht,.die.individuelle.Richtung.der.Stimmabgabe.zu.erklären..In. seiner.aktuellsten.Form.(vgl..Miller/ Shanks.1996,.S.- 192).berücksichtigt.der.Ansatz.insgesamt.acht,.für.die.Wahlentscheidung.relevante.Einflussfaktoren.und.ordnet.diese.zeitlich.und.kausal..Dabei. handelt. es. sich. im. Einzelnen. um: . 1). soziodemografische. Merkmale,. 2). Parteiidentifikation,. 3). politische. Prädispositionen,. 4). Einstellungen.zu.aktuellen.gesellschaftlichen.Problemen,.5).Wahrnehmung. der. aktuellen. eigenen. Situation. und. des. Zustands. der. Gesellschaft,. 6).rückblickende. Beurteilung. der. Regierungsarbeit,. 7).Bewertung.der.Persönlichkeit.der.Kandidaten.und.8).Erwartungen.an.die.kommende.Regierung. Das.Modell.hat.sich.in.den.vergangenen.Jahrzehnten.auch.als. Grundlage. für. die. Wirkungen. politischer. Kommunikation. auf. Individualebene.als.nützlich.erwiesen,.da.seine.Einzelbestandteile. nicht.nur.Determinanten. der.Wahlentscheidung. darstellen,. sondern.ihrerseits.medialen.Einflüssen.unterliegen..In.diesem.Zusam- <?page no="59"?> 1 Politologische Aspekte 60 menhang.geht.eine.Reihe.von.Studien.der.Frage.nach,.inwiefern. die.mediale.Darstellung.beeinflusst,.wie.die.Bevölkerung.die.agierenden. politischen. Kandidaten. wahrnimmt. (Kepplinger/ Maurer. 2005).. Gleiches. gilt. für. die. Einschätzung. der. Wichtigkeit. aktueller.politischer.Themen.und.Probleme.(Agenda Setting).(Scheufele/ Tewksbury. 2007). oder. einzelner. Kandidateneigenschaften. und.wie.stark.diese.als.Konsequenz.in.die.Gesamtbewertung.der. Kandidaten.(Maurer/ Reinemann.2007).bzw..in.die.Wahlentscheidung. (Druckman. 2004). einfließen. (sog.. Priming-Effekte).. Auch. der.mediale.Einfluss.auf.die.Vorstellungen.der.Bürger.vom.aktuellen. Zustand. eines. Landes. und. von. den. realen. Gegebenheiten. sind.Gegenstand.empirischer.Forschung.(Kultivierung, Wissen; .vgl.. Cohen/ Weimann.2000)..Ferner.finden.sich.auch.Untersuchungen. zu.Medieneffekten.auf.die.politische Sozialisation.(Shah.et.al..2009). sowie.grundlegende.Einstellungen zum politischen System,.z..B..zur. Politikverdrossenheit.und.Demokratiezufriedenheit.(z..B..Maurer. 2003),.aber.auch.zum.politischen Interesse.(Boulianne.2011)..Neben. der.Wahlentscheidung. hat. die. Forschung. jüngst. außerdem. auch. andere.Formen.politischer Partizipation.in.den.Blick.genommen,. also.z..B..untersucht,.wie.sich.massenmedial.vermittelte.politische. Kommunikation.auf.die.Häufigkeit.politischer.Diskussionen.oder. andere. Aktivitäten. auswirkt. (Boulianne. 2009).. Außerdem. rückt. in.Modellen,.die.versuchen,.die.kommunikations-.und.politikwissenschaftliche.Perspektive.zu.verbinden,.auch.die.Wahrnehmung. des.herrschenden.Meinungsklimas.als.medial.beeinflusster.Einflussfaktor. in. den. Fokus. (Dahlem. 2001).. In. diesem. Zusammenhang. wurde.zwar.schon.seit.längerem.die.Wirkung.von.Umfragedarstellungen. auf. das.Wahlverhalten.untersucht.(Schoen. 2002),. andere. Meinungsklimaindikatoren. fanden. allerdings. vergleichsweise. selten.Berücksichtigung.(Noelle-Neumann.1974). Gerade. politikbezogene. Medienwirkungen. sind. eher. selten. zu. beobachten.. Dies. hat. vermutlich. zwei. Hauptgründe: . Einerseits. sind. Effekte. oft. nur. mit. relativ. hohem. methodischem. Aufwand.nachweisbar.(Brady/ Johnston.2006); .anderseits.liegt.es.aber. auch. daran,. dass. politikbezogene. Medienwirkungen. meist. von. bestimmten.Voraussetzungen.abhängig.sind..So.hat.wissenschaft- <?page no="60"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 61 liche.Forschung.auf.Rezipienten-.wie.auch.auf.Medienseite.einige. intervenierende. Faktoren. identifiziert,. die. die. Effekte. politischer. Kommunikation.fördern,.aber.auch.hemmen.können..Den.wohl. wichtigsten.Faktor. stellt.die.individuelle.Parteiidentifikation.dar,. die.als.langfristig.stabile.affektive.Bindung.an.eine.bestimmte.politische. Partei.(Schoen/ Weins. 2005). sowohl.die. Selektion. als. auch. die. Interpretation. politischer. Medieninhalte. beeinflusst. (Conover.1984)..Demnach.wenden.sich.Personen.eher.solchen.Medieninhalten.zu,.die.ihren.eigenen.politischen.Einstellungen.entsprechen,.weshalb.sie.seltener.mit.gegenläufigen.Inhalten.in.Kontakt. kommen. (bereits. Lazarsfeld. et. al.. 1944)..Die. Parteiidentifikation. prägt. ferner. die. Einstellungen. zu. Kandidaten. sowie. die. thematischen. Positionen.der.Wähler,.wodurch.das. Potenzial.für.Medienwirkungen.nochmals.kleiner.wird.(Schoen/ Weins.2005)..Allerdings. zeigen. Längsschnittstudien,. dass. sich. die. Parteibindungen. der.Bevölkerung.zunehmend.abschwächen.(Schmitt-Beck/ Schrott. 1994),.was.sich.auch.in.einer.wachsenden.Anzahl.von.Wechselwählern. (Schoen. 2005). sowie. von. Personen. zeigt,. die. ihre. Wahlentscheidung.erst.kurz.vor.dem.Wahltermin.treffen.(McAllister.2002; . Reinemann.et.al..2011)..Beide.Entwicklungen.dürften.das.Potenzial.für.Medienwirkungen.erhöhen.(Reinemann/ Maurer/ Zerback/ Jandura.2013). Ebenfalls.von. großer.Bedeutung.ist.das.persönliche.politische. Involvement.einer.Person,.das.sich.aus.einer.motivationalen.(politisches. Interesse). und. einer. kognitiven. Komponente. (politisches. Wissen). zusammensetzt. (Krosnick/ Brannon. 1993).. Allerdings. wirkt. sich. das. Involvement. auf. verschiedenen. Stufen. des. Wirkungsprozesses.durchaus.unterschiedlich.aus: .So.nutzen.politisch. hoch. involvierte. Personen. politische. Medieninhalte. stärker,. was. zumindest.das.Potenzial.für.Wirkungen.erhöht.(Maurer.et.al..2013).. Auch.gelingt.es.solchen.Personen.aufgrund.bestehender.Wissensstrukturen,.sich.weiteres.politisches.Wissen.schneller.und.effektiver.anzueignen..Hingegen.zeigen.sie.sich.weniger.anfällig.gegenüber.persuasiven.Botschaften. Auf. inhaltlicher Seite. haben. sich. v..a.. Kumulation. (Häufung). und.Konsonanz.(Übereinstimmung).als.strukturelle.Merkmale.der. <?page no="61"?> 1 Politologische Aspekte 62 politischen.Berichterstattung.als.wichtige.Verstärker.von.Medienwirkungen. erwiesen.. Ein. einheitlicher. Tenor. über. viele. Medien. hinweg. schränkt. die. Selektionsmöglichkeiten. der. Rezipienten. ein. und. erhöht. so. das. Wirkungspotenzial. der. Berichterstattung. (Noelle-Neumann.1973; .Peter.2003)..Ferner.lässt.sich.zeigen,.dass. sich.eine.(moderate).Wiederholung.der.gleichen.Botschaft.positiv. auf. deren. Glaubwürdigkeit. auswirkt. (Koch/ Zerback. 2011,. 2013),. was.ihr.Wirkungspotenzial.ebenfalls.erhöht. Als. letzte. wichtige. Wirkungsbedingung. kann. schließlich. der. politische situationale Kontext. gelten.. So. bestehen. z..B.. in. jedem. Wahlkampf.spezifische.Konstellationen.von.Kandidaten,.Parteien,. gesellschaftlichen.Problemlagen.etc.,.die.Medienwirkungen.mehr. oder.weniger.wahrscheinlich.machen.(Roessing.2007)..Auch.spezifische.Ereignisse,.wie.z..B..die.Oderflut.im.Wahljahr.2002,.können.über.ihre.mediale.Darstellung.wahlentscheidende.Wirkungen. entfalten.(Kepplinger/ Roessing.2005). 1.2.6 Medialisierung politischer Akteure Während.Medienwirkungen.auf.die.Bürger.umfangreich.erforscht. sind,.haben.Medienwirkungen.auf.politische.Akteure.erst.in.jüngster.Zeit.Aufmerksamkeit.erhalten..Zwar.stellen.politische.Akteure. nur.eine.relativ.kleine.Gruppe.dar,.allerdings.kann.deren.Handeln. weitreichende. gesellschaftliche. Folgen. haben; . mögliche. Medienwirkungen.auf.politische.Akteure.sind.somit.von.hoher.Relevanz.. Insbesondere.im.Zuge.der.Diskussion.über.eine. ›Medialisierung‹. von. Politik. erhielten. die. politischen. Akteure. zunehmend. mehr. Aufmerksamkeit.der.wissenschaftlichen.Forschung..Dies.gilt.auch. für. politische. Akteure. im. weiteren. Sinne. (Unternehmen,. Verbände,.NGOs.etc.)..Der.Fokus.der.nachfolgenden.Ausführungen. liegt.allerdings.auf.Politikern.und.deren.Parteien. Für. den. Begriff. Medialisierung. finden. sich. unterschiedliche. Zugänge. in. der. dazu. vorliegenden. wissenschaftlichen. Literatur. (siehe. hierzu. auch. Saxers. (Lebens-)Werk. »Mediengesellschaft«. 2012,.S.-259-291)..Selbst.der.Begriff.wird.uneinheitlich.verwendet: . <?page no="62"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 63 ›Mediatisierung‹.und.›Medialisierung‹.werden.teils.zwar.noch.synonym.gebraucht; .aufgrund.der.Verwendung.von.›Mediatisierung‹.in. der.Geschichtswissenschaft.hat.sich.in.Politik-.und.Kommunikationswissenschaft.aber.der.Begriff.Medialisierung.durchgesetzt..Die. Unterschiede.im.Verständnis.von.Medialisierung.liegen.insbesondere.im.jeweils.zugrunde.liegenden.Medienbegriff..Während.einerseits.die.Folgen.öffentlicher, massenmedial vermittelter.Kommunikation.im.Mittelpunkt.stehen.(z..B..Schulz.2004; .Strömbäck.2008; . Meyen.2009),.liegt.andererseits.ein.breiterer.Kommunikationsbegriff.zugrunde,.der.auch.interpersonale.Kommunikation.umfasst. (z..B..Krotz/ Hepp.2012)..Ferner.definiert.die.eine.Sichtweise.Medialisierung.als.Bedeutungsgewinn der.Medien,.d..h..ein.Wandel.bzw.. Prozess.wird.untersucht,.während.die. andere.Perspektive.Medialisierung.als.eher.rein.statische,.medienvermittelte.Wahrnehmung. politischer.Prozesse.betrachtet.(vgl..bei.Reinemann.2010)..Dafür. existiert.allerdings.bereits.der.Begriff.mediation.(vgl..dazu.ausführlicher.bei.Strömbäck.2008,.S..229-231)..Für.die.folgenden.Überlegungen.wird.auf.die.Definition.von.Carsten.Reinemann.(2010,. S..282). zurückgegriffen,. der. unter. Medialisierung. einen. Prozess. sozialen. Wandels. versteht,. der. zu. einem. Bedeutungsgewinn. von. Massenmedien,. massenmedialer. Berichterstattung. und/ oder. der. massenmedialen. Logik. für. die. Wahrnehmungen. und. Handlungen.von.Bürgern,.Medien.und/ oder.politischen.Akteuren.führt. Die. Differenzierung. zwischen. der. Bedeutung. der. Massenmedien,. deren. Berichterstattung. und. der. Medienlogik. verdeutlicht. die.Besonderheiten,.mit.welchen.die.Medialisierungs-.im.Vergleich. zur.Medienwirkungsforschung.umzugehen.hat..Zunächst.einmal. sind. Politiker. nicht. nur. »normale«. Rezipienten,. sondern. stehen. selbst. auch. als. Protagonisten. bzw.. politische. Akteure. im. Fokus. der. Berichterstattung. (vgl.. dazu. das. Konzept. reziproker. Effekte; . Kepplinger.2007)..Die.Medialisierungsforschung.untersucht.somit. keinen.linearen.Prozess,.vom.Ereignis.bis.zur.Rezeption,.wie.dies. in. der. klassischen. Medienwirkungsforschung. meist. der. Fall. ist.. Politische.Akteure.stehen.nämlich.sowohl.am.Anfang.als.auch.am. Ende.dieser.Kette..Sie.sind.Ursache.für.Medienberichte,.sie.initiieren.Ereignisse; .sie.nutzen.aber.-.wie.andere.Rezipienten.auch.-.die. <?page no="63"?> 1 Politologische Aspekte 64 Berichterstattung..Des.Weiteren.spielen.bei.politischen.Akteuren. indirekte.Medienwirkungen.eine.Rolle,.z..B.,.indem.Politiker.sich. an.der.Medienlogik.orientieren.oder.Berichterstattung.bereits.im. Vorfeld.antizipieren.und.so.ihr.Handeln.danach.ausrichten..Bereits. Vorstellungen,.die.politische.Akteure.von.der.Wirkung.der.Medien. etwa.auf.die.Bürger.oder.auf.ihre.Karriere.haben,.können.zu.Medienwirkungen.auf.sie.selbst.führen.(Meyen.2009)..Medialisierung. von.Politik.kann.somit.nicht.ausschließlich.kausal.erklärt.werden,. da.die.zeitliche.Reihenfolge.von.Ursache.und.Wirkung.nicht.zutreffen.muss; .es.müssen.auch.finale.Erklärungen.herangezogen.werden. (vgl..ausführlicher.bei.Kepplinger.2008). Zur.Analyse.von.Medienwirkungen.auf.die.Politik.bieten.sich. verschiedene.Analyseraster.an: .z..B..der.Mehrebenenansatz.und.der. prozessorientierte. Ansatz.. Dem. Mehrebenenansatz. zufolge. lässt. sich.zunächst.zwischen.Medienwirkungen.auf.Mikro-,.Meso-.und. Makroebene.unterscheiden.(vgl..Reinemann/ Zerback.2013): Auf. der. Mikroebene. können. Medienwirkungen. auf. die. politischen. Akteure. selbst. verortet. werden.. Wie. bei. den. klassischen. Rezipienten.können.Effekte.auf.Emotionen,.Kognitionen,.Einstellungen.und.Verhalten.auftreten,.wobei.aufgrund.der.besonderen. Rolle.von.politischen.Akteuren.die.beiden.letzteren.von.höherer. Relevanz.sind..Aus.zeitlicher.Perspektive.lässt.sich.zudem.zwischen. pro-aktiven,.inter-aktiven.und.re-aktiven.Effekten.unterscheiden. (vgl..Kepplinger.2007)..Pro-aktive Effekte.bezeichnen.Wirkungen. zukünftiger.Berichte.auf.die.politischen.Akteure,.d..h.,.es.geht.um. deren.Handeln,.welches.die.Berichterstattung.antizipiert.bzw..wie. sie.sich.an.den.Medien.orientieren..Diese.umfassen.z..B..eine.Orientierung. an.der.Medienlogik.bei.der.Auswahl.von.(politisch. zu. kommunizierenden).Themen.(z..B..Pontzen.2006,.S..93).oder.bei. der. politischen. Entscheidungsfindung. (z..B.. Davis. 2007,. S..188).. Dabei.spielen.bekannte.Wahrnehmungsphänomene.wie.der.Third- Person-Effekt. eine.bedeutende.Rolle..Studien.zeigen,.dass.Politiker.von.einem.stärkeren.Einfluss.der.Medien.auf.andere.Personen. ausgehen,.als.dies.bei.normalen.Bürgern.der.Fall.ist.(z..B..Johansson.2004; .Dohle/ Vowe.2010).und.dass.der.vermutete.mediale.Einfluss.auf.die.Bürger.das.Verhalten.von.Politikern.mit.prägt.(z..B..die. <?page no="64"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 65 Parlamentsaktivitäten; .vgl..Cohen.et.al..2008)..Inter-aktive.Effekte. umfassen.Wirkungen,.die.während.dem.Kontakt.mit.Medien.auftreten,. z..B.. wenn. Politiker. vor. der. Kamera. stehen.. Als. re-aktive Wirkungen. werden. die. postkommunikativen. Effekte. bezeichnet,. die.nach.der.Nutzung.der.Berichterstattung.bei.politischen.Akteuren.auftreten.(Kepplinger.2007,.S..280f ). Auf. der. Mesoebene. werden. die. Folgen. der. Medialisierung. für. politische. Organisationen. und. Institutionen. untersucht. (z..B.. Donges.2008)..Dabei.geht.es.insbesondere.um.innerorganisatorische.Veränderungen.als.Reaktion.auf.den.Bedeutungsgewinn.der. Medien; .dieser.besteht.beispielsweise.in.einem.Anstieg.der.Professionalität.der.Kommunikation,.einer.Vergrößerung.der.PR-Abteilungen.oder.einer.Zunahme.an.externer.PR-Beratung.(z..B..Pontzen.2006,.S..98-101,.120-128; .Tenscher.2003). Auf.Makroebene.geht.es.um.die.Auswirkungen.der.Medialisierung.auf.das.politische.System.selbst..Politikerbefragungen.zeigen. dabei.durchgängig,.dass.der.wahrgenommene.Einfluss.der.Medien. auf.die.Politik.deutlich.über.dem.»Soll-Wert«.liegt,.also.für.zu.hoch. gehalten.wird.(vgl..z..B..Hoffmann.2003; .Weßels.2005; .Kepplinger.2009b)..Hier.wird.auch.untersucht,.ob.sich.die.Strukturen.des. politischen. Prozesses. verändern,. oder. ob. politische.Institutionen. zu.Gunsten.der.Medien.an.Einfluss.verlieren..So.nehmen.Politiker.z..B..einen.Bedeutungsverlust.des.Parlaments.wahr.(vgl..Pontzen.2006,.S.-111). Eine. prozessorientierte Perspektive. zur. Analyse. der. Medialisierung.von.Politik.bietet.die.Politikfeldanalyse.mit.ihren.Phasenmodellen..Auf.Basis.des.›Policy-Cycles‹.lässt.sich.untersuchen,.welche. Rolle. die. Medien. in. den. einzelnen. Phasen. (politische). Problemartikulation/ Agenda. Setting,. Politikformulierung,. (politische). Implementation.und.(politische).Evaluation.spielen..Otfried.Jarren.und.Patrick.Donges.(2011).haben.in.diesem.Zusammenhang. ein.hilfreiches.Modell.vorgestellt,.welches.den.Medieneinfluss.in. den.ersten.Phasen.der.Problemartikulation/ des.Agenda.Setting.als. sehr.hoch.einschätzt,.in.den.folgenden.Phasen.Programmentwicklung,. Implementation. und. Evaluation. dagegen. als. (sehr). gering. beschreibt..Insbesondere.in.Bezug.auf.den.Medieneinfluss.auf.das. <?page no="65"?> 1 Politologische Aspekte 66 Policy-Agenda-Setting. ist. die. Forschungslage. recht. umfangreich.. In.einer.Metaanalyse.von.19.Policy-Agenda-Setting-Studien.konnten. zwölf. Studien. einen. starken,. drei. Studien. einen. schwachen. und.vier.Studien.keinen.Medieneinfluss.auf.das.politische.Agenda. Setting.finden.(vgl..Walgrave/ Aelst. 2006,. S..91)..In.Deutschland. gelten.die.Medien. ebenfalls.als. einflussreiche.Agenda.Setter.(vgl.. Wittkämper. et. al.. 1986; . Pfetsch. 1993; . Fuchs/ Pfetsch. 1996; . Marx. 2009; . Ausnahme. Maurer. 2011).. Auch. wenn. in. der. wissenschaftlichen. Literatur. häufig. kritisiert. wird,. dass. es. kaum. empirische. Befunde.hinsichtlich. der. Rolle. der.Medien. während. der. Politikformulierung. gibt. (z..B.. Koch-Baumgarten/ Voltmer. 2009; . Sarcinelli. 2011),. zeigen. Studien. zunehmend. einen.Medieneinfluss. auf. Verhandlungen.auf,.z..B..indem.Medien.den.Entscheidungsdruck. auf. die. Verhandlungsteilnehmer. erhöhen. oder. die. Kompromissfindung. erschweren.(vgl.. z..B..Linsky. 1986; .Davis. 2007; . Baugut/ Grundler.2009)..Eine.Zunahme.von.Indiskretionen.während.Verhandlungen.seitens.der.politischen.Akteure.wird.darüber.hinaus.als. Ursache.für.einen.gestiegenen.Medieneinfluss.auf.Verhandlungen. genannt. (Baugut/ Grundler. 2009; . Spörer-Wagner/ Marcinkowski. 2010)..Die.Bedeutung.der.Medien.im.politischen.Prozess.zeigt.sich. auch.daran,.dass.die.Medien.für.die.politischen.Akteure.in.allen. Phasen. des. politischen. Prozesses. wichtige. politische. Funktionen. erfüllen..Zu.nennen.ist.zum.einen.eine.Informationsfunktion: .Politiker.nutzen.die.Medienberichterstattung,.um.sich.über.die.öffentliche. Meinung,. andere. politische. Akteure,. politische. Ereignisse. etc.. zu. informieren. (Wittkämper. et. al.. 1986; . Koch-Baumgarten/ Voltmer.2009)..Zum.anderen.erfüllen.die.Medien.auch.eine.strategische. Funktion,.indem. Politiker. versuchen,. über. die.Medien-. agenda. die. eigenen. Themen. auf. die. politische. Agenda. zu. setzen,. öffentliche. Unterstützung. für. die. eigenen. politischen. Ziele. zu.erhalten.oder.politische.Entscheidungen.zu.beeinflussen.(z..B.. Wittkämper.et.al..1986; .Marx.2009)..Dabei.kommt.insbesondere. der.politischen.Öffentlichkeitsarbeit.eine.hohe.Bedeutung.zu. Eine. Ausnahme. hinsichtlich. des. Forschungsstandes. stellt. das. Politikfeld.Außenpolitik.dar.(vgl..z..B..Wittkämper.et.al..1986); .hier. wurde.mit.Blick. auf.militärische.Interventionen.der.Einfluss.der. <?page no="66"?> 1.2 Themenfeld politische Kommunikation 67 Medien.unter.dem.Stichwort.CNN-Effekt.untersucht..Allerdings. werden.die. Studien.insbesondere.im.Hinblick. auf.ihre.methodische.Vorgehensweise.kritisch.betrachtet.(vgl..Ammon.2001; .Robinson.2002; .Gilboa.2005; .Hammerschmidt.2007). <?page no="67"?> 68 Literatur Abel,.Karl-Dietrich.(1968): .Presse.im.NS-Staat..Berlin. Amman,.Ilona; .Anetzberger,.Martin.(2013): .Verstecken,.verschleiern,.verschieben..Zum.Umgang.der.Presse.mit.öffentlichen.Rügen.des.Deutschen. Presserates.. In: . 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Kommunikationswissenschaft. primär. mit. individuellen.Wirkungen. von. Kommunikation. und. Massenkommunikation. sowie. der. Rezeption. von. Massenmedien.. Ihnen. stehen. gesellschaftliche. Wirkungen. gegenüber,. für. deren. Ergründung. soziologisch. orientierte. Fachvertreter.zuständig.sind..Die.Trennung.in.individuelle.und.soziale. Wirkungen.ist.allerdings.nicht.unproblematisch: .Individuelle.Wirkungen.sind.-.z..T..zumindest.-.gesellschaftlich.bedingt; .und.soziale.Wirkungen. resultieren. durchaus. auch. aus. individuellen.. Der. Begriff.»Wirkungen«.ist.zudem.in.der.Massenkommunikationsforschung,.wie. erwähnt,.nicht.gänzlich.unumstritten..Er.unterstellt. bisweilen.-.v..a..im.umgangssprachlichen.Gebrauch.und.Verständnis.-. einen.in.der.Tendenz. eher. einseitigen,. aktiv.(Kommunikator.bzw..Medienbotschaft).-.passiven.(Rezipient).Vorgang,.wobei. Wirkung.implizit.mit.der.negativen.Bedeutung.des.Begriffs.»Beeinflussung«.einhergeht..An.Stelle.des.Begriffs.»Wirkungen«.ist.daher. auch.die.Bezeichnung.»Folgen«.(consequences).von.Medienkommunikation.vorzufinden.(vgl..z..B..Six.1982,.S.-21,.23f; .vgl..Merten. 1991,.1994,.S.-292ff; .Merten.1999,.S.-331,.340)..Mit.»Folgen«.ist.nämlich.mehrerlei.gemeint,.und.dies.trifft.den.Kern.der.Sache.auch.besser: .Folgen.für.das.Individuum,.Folgen.für.die.Menschen.in.ihrer. alltäglichen. Lebenswelt,. Folgen. für. die. Gesellschaft. (vgl..Hunziker.1988,.S.-22ff)..Die.beiden.Begriffe.werden.im.Weiteren.daher. synonym.gebraucht. Wenn. es. unter. psychologischer. Perspektive. also. primär. um. individuelle.Wirkungen.von.Kommunikation.geht,.so.meint.man. damit. Wirkungen. im. Bereich. der. Kenntnisse. und. des. Wissens,. der. Einstellungen. und. der. Meinungen,. der. Gefühle. bzw.. Emo- <?page no="87"?> 2 Psychologische Aspekte 88 tionen. sowie. der. Handlungen. und. Verhaltensweisen: . Die. Massenmedien. vermitteln. uns. permanent. neue. Daten,. Fakten. und. Informationen,. die. wir. in. unsere. Wissensstrukturen. aufnehmen. und. integrieren. (Kenntnis,. Wissen).. Sie. machen. uns. z..B.. mit. politischen. Meinungen. vertraut,. die. wir. akzeptieren,. ablehnen. oder. denen. wir. indifferent. gegenüberstehen. (Einstellungen,. Meinungen).. Sie. zeigen. uns. oder. wecken. in. uns. Gefühle,. wenn. in.Nachrichtensendungen.etwa.über.das.Elend.flüchtender.Menschen.aus.Kriegsgebieten.berichtet.wird.oder.wenn.wir.in.Spielfilmen.zu.Tränen.gerührt.werden.(Gefühle,.Emotionen)..Und.sie.veranlassen.uns.vielleicht,.infolge.überzeugender.Berichterstattung.an. einer.Demonstration.gegen.Ausländerfeindlichkeit.teilzunehmen. oder.ein.in.einer.Anzeigenwerbung.geschickt.beworbenes.Produkt. zu.kaufen.(Handeln,.Verhaltensweisen).. Wie. so. viele. andere. Fachgebiete. der. Kommunikationswissenschaft.umfasst.auch.die.psychologisch.ausgerichtete.Wirkungsforschung.ein.weites.und.nur.schwer.zu.überblickendes.Forschungsfeld.(das.auch.die.Rezeptionsforschung.tangiert.-.vgl..Biland Ž ić,. 2014,.S.-347ff)..Darin.ist.wohl.auch.der.Grund.zu.sehen,.weswegen. kaum.Überblicksdarstellungen. existieren.. Sehr. wohl. gibt. es. aber. Bemühungen,.psychologische.Fragen.im.Kontext.von.Medienwirkungen.generell.zu.erörtern.(vgl..etwa.Bonfadelli.1999; .Jäckel.1999; . Kunczik/ Zipfel.2001; .Schenk.2002,.2007; .Bonfadelli/ Friemel.2011; . Jäckel.2012),.wobei.hier.ein.solcher.Überblick.nicht.geleistet.werden.kann..Die.nachfolgenden.Ausführungen.beschränken.sich.vielmehr.auf.die.Darstellung.einiger.mikrotheoretischer.Ansätze.sowie. einer. Makrotheorie. (die. Schweigespirale).. Zuvor. werden. einige. Begriffe. geklärt,. die. in. der. psychologischen.Medienwirkungsforschung. eine.wichtige.Rolle. spielen.wie.der. zentrale.Begriff. »Einstellung«.und.die.mit.ihm.zusammenhängenden.Begriffe.»Vorurteil«.und.»Stereotyp«. <?page no="88"?> 2.1 Relevante Begriffe 89 2.1 Relevante Begriffe Heinz Pürer, Wolfgang Eichhorn Der. Einstellungs-Begriff. stellt.in. der. psychologischen. Forschung. generell.einen.Schlüsselbegriff.dar..Im.Zusammenhang.mit.Kommunikation. und. v..a.. mit. Massenkommunikation. stellt. sich. die. Frage,.inwiefern.medial.übermittelte.Botschaften.in.der.Lage.sind,. Einstellungen.zu.bilden,.zu.verfestigen,.abzuschwächen,.zu.verändern.etc..Die.Persuasionsforschung,.die.Bedingungen.der.Überzeugungskommunikation.auf.den.Grund.geht,.war.es,.die.sich.bereits. in.den.1950er-Jahren.eingehend.damit.befasst.hat.(vgl..Kap.-2.2).. Im.Folgenden.wird.daher.versucht,.den.Einstellungsbegriff.sowie. mit.ihm.einhergehende.weitere.Begriffe.(»Vorurteil«,.»Stereotyp«). kurz.zu.klären. 2.1.1 Einstellungen Einstellungen,.so.Ulrike.Six,.»sind.aus.Beobachtungen.erschlossene. Konstrukte.[eines.Menschen.-.Ergänzung.H..P.],.durch.die.Vorstellungen.über.Merkmale oder Verhaltensweisen von Umweltobjekten. (Individuen,.Gruppen,.Nationen,.aber.auch.von.Sachverhalten.-. wie.Ideen.und.Programmen.-.oder.Situationen).bezeichnet.werden«.(Six.1982,.S.-18,.Hervorhebung.i.-Orig.)..Einstellungen.prädisponieren. die. selektive. Ausrichtung. des. Denkens,. Erkennens,. Wahrnehmens,. Urteilens,. Wertens. und. Verhaltens. (vgl.. Silbermann.1982,.S.-74). Der. Kommunikationswissenschaftler. Michael. Schenk. unterscheidet.mit.Bezug.auf.den.Psychologen.Erwin.Roth.(Roth.1967). vier.Bestimmungskriterien.für.Einstellungen: •. Einstellungen.sind.hypothetische.Konstrukte,.d..h..sie.werden. aus.konsistentem.Verhalten.erschlossen. •. Einstellungen. sind.gegenstandsbezogen,.d..h..Gegenstand.von. Einstellungen. ist. all. das,. was. Inhalt. des. subjektiven. Erlebens. eines.Einstellungsträgers.ist. <?page no="89"?> 2 Psychologische Aspekte 90 •. Einstellungen. werden. im. Laufe. der. individuellen. (Lern-) Geschichte. erworben,. sie. entstehen. unter. dem. Einfluss. konkreter.persönlicher.Erfahrungen. •. Einstellungen.stellen.ein.System.dar,.das.die.psychische.Einheit. von. Kognition,. Emotion. und. Motivation. repräsentiert. (vgl.. Schenk.1987,.S.-35f ). Der.Begriff.Einstellung.wird.umgangssprachlich.nicht.selten.synonym.für.den.Begriff.»Meinung«.gebraucht--.und.umgekehrt..In.der. sozialpsychologischen.Forschung.ist.die.Notwendigkeit.einer.konzeptionellen.Differenzierung.umstritten: .So.behandelt.z..B..Manfred. M.. Bergman. (1998). die. Begriffe. synonym,. Stuart. Oskamp. und.P..Wesley.Schultz.(2004). sehen.dagegen.die.Notwendigkeit,. zwischen.den.Konzepten.zu.unterscheiden..Häufig.wird.argumentiert,.Einstellungen.(attitudes).seien.tiefer.in.der.Persönlichkeit.des. Menschen. verankert,. daher. auch. stabiler. und. besäßen. eine. stärkere.Motivationskraft.für.das.Handeln.-.im.engeren.Sinne.manifestieren.sich.Einstellungen.in.evaluativen.Äußerungen,.die.sich.auf. Personen,.Objekte,.Gruppen.und.Symbole.beziehen..Meinungen. (opinions).stellen.eher.oberflächliche.Stellungnahmen.mit.einem. begrenzten. evaluativen. Charakter. dar,. die. relativ. leicht. verbalisierbar.sind.und.relativ.geringe.Motivationskraft.für.das.Handeln. haben.(vgl..Maletzke.1972,.S..530)..Meinungen.gelten.daher.auch. als.leichter.zu.beeinflussen.als.Einstellungen. Die.Einstellungsforschung.zeichnet.sich.durch.einen.beträchtlichen.Perspektivenreichtum.aus..Im.Folgenden.geht.es.primär.um. soziale.Einstellungen,.zumal.diese.den.Umgang.mit.und.das.Verhältnis. zu. unseren. Mitmenschen. prägen.. Folgende. Charakteristika.sozialer.Einstellungen.lassen.sich.zusammentragen.(Six.1982,. S.-18f ): .Da.Einstellungen.aus.der.Erziehung.resultieren.sowie.aus. Wissen.und.Beobachtungen.erschlossene.Konstrukte.sind,.haben. sie. individuelle. und. soziale. Komponenten.. Einstellungen. stellen. ein.psychisches.System.dar,.durch.das.der.Einstellungsträger.soziale. Reize. bewusst. oder. unbewusst. »zu. ordnen. (Kategorisierung),. zu. interpretieren,. [zu. deuten. -. Ergänzung. H.- P.]. und. zu. bewerten. (Evaluierung). versucht«. (ebd.,. Hervorhebung. i.- Orig.).. Ein- <?page no="90"?> 2.1 Relevante Begriffe 91 stellungen. sind. nicht. angeboren,. sondern. in. ihrer. Entstehung,. Richtung.und.Ausprägung.abhängig.von.direkten.und.indirekten. Erfahrungen.eines.Individuums.mit.Einstellungsobjekten..Für.die. Bildung.und.Ausprägung.von.Einstellungen.sind.Einflüsse.durch. Primär-.(Elternhaus.bzw..Familie).und.Sekundärgruppen.(im.Kindergarten,.in.der.Schule,.am.Ausbildungs-.und.Arbeitsplatz.etc.). von.Bedeutung. Einstellungen.gegenüber.verschiedenen.Objekten.stehen.zueinander.in.Beziehung,.bilden.also.ein.Einstellungssystem..Sie.bestehen. aus. einer. jeweils. verschiedenartigen. Kombination. mehrerer. Elemente,. nämlich. der. kognitiven,. der. affektiven. und. der. konativen.Komponente.(vgl..Six.1982,.S.-19): •. Mit.der.kognitiven.Komponente.meint.man.das.Wissen.eines. Individuums. um. einen. Gegenstand,. ein. Objekt,. eine. Person. oder.eine.Sache. •. Unter. der. affektiven. Komponente. versteht. man. Gefühle. und. Empfindungen.gegenüber.einem.Objekt.oder.einer.Person..Solche.Gefühle.und.Empfindungen.können.positiv,.negativ.oder. indifferent.sein. •. Mit. der. konativen.Komponente.ist. die.Handlungs-. oder.Verhaltensbereitschaft. gegenüber. Einstellungsobjekten. gemeint.. Dabei. muss. eine. grundsätzliche. Handlungsbereitschaft. nicht. zwingend.zu.einer.tatsächlichen.Ausführung.der.Handlung.führen..Die.drei.Komponenten.bilden.ein.System.und.stehen.untereinander.in.Beziehung. Einstellungen. erfüllen. für. ihre. »Träger«. bestimmte. Funktionen. (vgl.. Six. 1982,. S.- 19).. Die. Wissensfunktion. dient. »der. kognitiven. Orientierung.in.der.komplexen.Umwelt«.und.erleichtert.»die.Interpretation. und. Einordnung. von. Umweltreizen«.. Die. Anpassungsfunktion. dient. »der. Anpassung. an. die. jeweiligen. Lebensbedingungen. und. somit. der. Maximierung. von. Belohnungen. und. der. Minimierung. von. Bestrafungen. aus. der. Umwelt«.. Die. Abwehrfunktion.dient.»dem.Schutz.vor.einem.allzu.negativen.Selbstbild. und.der.Abwehr.von.Schuldgefühlen,.innerpsychischen.Konflikten. und. Selbstkritik. […]«.. Die. Selbstdarstellungsfunktion. dient. »der. <?page no="91"?> 2 Psychologische Aspekte 92 Selbstdarstellung. gegenüber. der. Umwelt«. und. trägt. somit. auch. zur.Imagebildung.bei..Die.Abgrenzungsfunktion.dient.einerseits.der. Abgrenzung.gegenüber.Außengruppen; .andererseits.fördern.Einstellungen,.die.man.mit.anderen.teilt,.»das.Gefühl.der.Zusammengehörigkeit.und.gegenseitige.Sympathie.«.Mit.der.Steuerungs- und Rechtfertigungsfunktion.ist. gemeint,. dass. Einstellungen. einerseits. »der. Steuerung. von. Verhaltensweisen. dienen«,. andererseits. aber. auch.»der.nachträglichen.Rechtfertigung.von.Verhaltensweisen.vor. der.eigenen.Person.[…],.indem.die.Einstellungen.dem.eigenen.ausgeführten.Verhalten.angepasst.werden«.können.(Six.1982,.S.-19). Die. hier. genannten. Funktionen. von. Einstellungen. sind. z..T.. eng. miteinander. verbunden. »und. wesentlich. für. ein.Verständnis. von.sozialen.Einstellungen.im.Alltag«,.bzw..auch.für.die.»Bedeutsamkeit von Einstellungen in zwischenmenschlicher wie massenmedialer Kommunikation«.(Six.1982,.S.-19,.Hervorhebung.i.-Orig.). Heinz.Bonfadelli.weist.bezüglich.der.Bildung.von.Einstellungen. darauf.hin,.dass.Einstellungen.gelernt.werden..Für.die.Bildung.der. kognitiven.Komponente.spielt.die.direkte.Konfrontation.mit.dem. Einstellungsgegenstand.im.Rahmen.der.persönlichen.Sozialisation. eine.Rolle..Dabei. sind.neben.dem.persönlichen.Erfahrungsraum. auch.interpersonal.vermittelte.Erfahrungen.(durch.Freunde,.Familienmitglieder.etc.).von.Bedeutung..Bei.der.Formung.der.kognitiven. Komponente. durch. soziale. Wahrnehmungsprozesse. ist. die. Kategorienbildung. von. Relevanz: . »Sie. wird. notwendig,. weil. die. aufgenommene.Information.nicht.umfassend.und.undifferenziert. im. Gedächtnis. gespeichert. werden. kann: . Informationsreduktion durch Selektion«.(Bonfadelli.1999,.S.-92,.Hervorhebung.i.-Orig.).. Dabei.führt.zu.starke.und.nicht.an.der.Realität.orientierte.Informationsreduktion. zur.Bildung.von. Stereotypen.(vgl..Kap.. 2.1.2).. Bei.direkter.Erfahrung.wird.die.selektive.Informationsverarbeitung. und.Kategorienbildung.durch.bestehende. Prädispositionen. einer. Person. gesteuert. -. es. erfolgt. eine. sog.. schemageleitete. Assimilation.der.primären.Erfahrungen.an.bestehende.Wissensstrukturen.. (vgl..Kap..2.5.1)..Dagegen.ist.die.indirekte.und.z..B..medial.vermittelte.Erfahrung.»vorgängig.durch.die.jeweilige.Informationsquelle. strukturiert..Dies.ist.bei.neuen.Einstellungsgegenständen.von.Rele- <?page no="92"?> 2.1 Relevante Begriffe 93 vanz,.weil.Medien.als.Informationsquellen.nicht.nur.die.Inhalte,. sondern.ebenfalls.die.kognitive.Strukturierung.der.Wissensinhalte. beeinflussen«.(Bonfadelli.1999,.S.-92)..Die.affektive.Komponente. »besteht.aus.positiven.bzw..negativen.Emotionen.gegenüber.dem. Einstellungsobjekt.«.Schließlich.ist.die.Entwicklung.der.Verhaltenskomponente.»an.das.Vorhandensein.von.bestehenden.sozialen Normen.geknüpft: .Sollvorstellungen.über.richtiges.oder.falsches.Verhalten..Diese.sind.jedoch.unterschiedlich.ausgeprägt.und.können. sich.von.Gruppe.zu.Gruppe.unterscheiden: .Die.Beziehung.der.drei. Einstellungskomponenten. untereinander. scheint. mit. dem. Alter. zunehmend.konsistenter.zu.werden«.(Bonfadelli.1999,.S.-93,.Hervorhebung.i.-Orig.). Die.Beziehung.zwischen.der.emotionalen,.kognitiven.und.konativen.Komponente.wird.in.verschiedenen.theoretischen.Ansätzen. unterschiedlich.modelliert..Größere.Popularität.erlangte.die.»Theory. of. Reasoned. Action«. -. später. erweitert. und. modifiziert. zur. »Theory. of. Planned. Behavior«. -. von. Martin. Fishbein. und. Icek. Ajzen.(1975,.2010),.die.die.Rolle.von.Einstellungen.für.die.Durchführung.von.Handlungen.in.den.Kern.der.Betrachtung.stellt..Wie. der.Name.andeutet,.sehen.Fishbein.und.Ajzen.den.Menschen.als. rational. handelndes. Wesen,. das. in. der. Lage. ist,. Kontrolle. über. sein.Verhalten.auszuüben..Grundlagen.des.Handelns.sind.individuelle. verhaltensbezogene. Einstellungen. im. Zusammenspiel. mit. subjektiven. Normen,. die. zunächst. zu. einer. Verhaltensintention. und.schließlich.zum.konkreten.Handeln.führen..Die.Verknüpfung. individueller. und. sozialer. Komponenten. erscheint. insbesondere. für.die.Medienwirkungsforschung.attraktiv.(z..B..eröffnet.sie.neue. Interpretationsmöglichkeiten. für. das. verhaltensändernde. Potenzial.der.öffentlichen.Meinung,.wie.es.z..B..durch.die.Theorie.der. »Schweigespirale«.-.vgl..Kap..2.7.-.postuliert.wird)..Eine.gewisse. Schwäche.der.Theorie.ist.ihre.zu.ausgeprägte.Betonung.der.Rationaliät.menschlichen.Handelns.und.einer.entsprechenden.Übergewichtung.der.kognitiven.Komponente..Richard.O..Bagozzi.(1992). versuchte,. den. Ansatz. durch. zusätzliche. Elemente. zu. ergänzen,. die.eine.emotionale.Bewertung.von.Handlungen.und.ihren.Konsequenzen.integrieren. <?page no="93"?> 2 Psychologische Aspekte 94 Im. Zusammenhang. mit. dem. Einstellungsbegriff. und. einer. auf. diesen. Aspekt. ausgerichteten. Kommunikationsforschung. ist. auf. zwei.weitere.Begriffe.-.»Stereotyp«.und.»Vorurteil«.-.zu.verweisen. 2.1.2 Stereotyp Unter.einem.Stereotyp.versteht.man.die.Äußerung.einer.auf.verhältnismäßig.wenige.Orientierungspunkte.verminderten,.längerfristig. unveränderten. und. trotz. neuer. oder. sogar. gegenteiliger. Erfahrungen. verfestigten,. starren. Einstellung. (vgl.. Silbermann. 1982,. S.-431; .Dröge.1967)..Das.Stereotyp.hat.die.Form.eines.Urteils,.das.1). in.ungerechtfertigt.vereinfachender.und.verallgemeinernder.Weise. und.2).in.gefühlsmäßig.wertender.Tendenz.bestimmten.Personen. und.Gruppen.Eigenschaften.oder.Verhaltensweisen.zu-.oder.aberkennt..Stereotype.sind.also.harte,.feste.Gepräge.-.Bilder.in.uns.über. andere..Es.sind.immer.die.gleichen,.also.»typischen«.Bilder,.die.sich. in. aller. Regel. auf. Personen. (»der.Medienkanzler. Schröder«,. »der. Pop-Titan. Bohlen«),. Personengruppen.(»die. BMW-Fahrer«,. »die. Journalisten«.etc.).und.nationale.Gruppen.beziehen.(»die.Österreicher«,.»die.Preußen«,.»die.Juden«.etc.)..Feindbilder.sind.ein.Sonderfall.von.Stereotypen.-.jener.Sonderfall,.in.dem.das.feste.Bild.so. negativ.besetzt.ist,.dass.es.in.uns.Abwehrbereitschaft,.Feindseligkeit. und.Aggression.auslöst..(Die.Presse-Karikatur.arbeitet.übrigens.in. starkem.Maße.mit.Stereotypen.und.stellt.somit.ein.gut.geeignetes. bildliches.Mittel.zur.Darstellung.von.Stereotypen.dar). Charakteristisch.für.Stereotypen.ist.also,.dass.sie.nur.in.groben. Umrissen.gezimmert.sind.und.nur.eine.geringe.Quantität.an.Informationen.aufweisen; .dass.sie.bewertend.sind,.d..h..über.ihr.Objekt. und.Subjekt.anonyme.und.ungenaue.Beurteilungen.enthalten; .und. dass.sie.sich.an.psychologischen.und.äußerlichen.Charakteristika. orientieren.und.affektgeladen.sind.(vgl..Silbermann.1982,.S.-431). <?page no="94"?> 2.1 Relevante Begriffe 95 2.1.3 Vorurteil Ein. Vorurteil. ist. ein. Urteil. über. Sachverhalte,. Sachzusammenhänge,.Gegenstände,.Personen.oder.Personengruppen,.das.falsch. ist.oder.zumindest.beträchtliche.Unstimmigkeiten.aufweist.-.ein. Urteil,.das.sich.trotz.bestehender.Möglichkeiten.einer.Korrektur,. d..h.. einer. Überprüfung. seiner. Richtigkeit. entzieht.. Bei. einem. Vorurteil.sind.1).der.urteilenden.Person.bereits.vorhandene.Informationen.und.Erklärungen.zum.Gegenstand.des.Urteils.entweder. noch.nicht.ausreichend.bekannt,.oder.sie.werden.2).von.ihr.nicht. in. jenem. Maße. berücksichtigt,. wie. es. ein. sachgerechtes. Urteil. erfordert.. Oft. werden. solche. Informationen. zur. Richtigstellung. einfach.nicht.wahrgenommen,.und.es.besteht.eine.psychisch-geistige.Sperre.gegen.die.Aufnahme.oder.Berücksichtigung.von.Informationen,.die.mit.dem.Vorurteil.nicht.vereinbar.sind. Ulrike.Six.verweist.auf.weitere.wichtige.Aspekte.zum.Vorurteil. (Six.1982,.S.-20,.Hervorhebungen.i..Orig.): •. Vorurteile. weisen. nicht. nur. affektive. (z..B.. negative. Bewertungen). und. konative. (diskriminierende. Verhaltensweisen),. sondern. auch. kognitive. Komponenten. auf.. Als. solche. sind. 1). »die.vereinfachende Kategorisierung.von.Objekten.(z..B..das.Einordnen.von.Personen.in.ein.›Schubladensystem‹.nach.ihrer.ethnischen.Zugehörigkeit)«,.2).»die.an sozialen Normen orientierte Bewertung. der. Objekte«,. 3). die. »zur. Urteilsverzerrung. beitragende. Übergeneralisierung«. sowie. 4). »die. damit. verbundene. Überakzentuierung«.zu.nennen. •. Vorurteile.werden.durch.kognitive.Prozesse.gesteuert,.»sie.steuern.aber.auch.ihrerseits.wieder.kognitive.Prozesse,.wie.z..B..die. selektive Wahrnehmung.von.Informationen.über.Vorurteilsobjekte.und.die.Anpassung.(Umdeutung).von.Informationen.an. bestehende.Vorurteile.« •. Vorurteile. werden. -. anders. als. Einstellungen. -. »mehr. durch. indirekte. als. durch. direkte. Erfahrungen. mit. Umweltobjekten. erworben; .ihre.Existenz.gründet.selten.auf.dieser.empirischen. Basis.und.ist.selbst.bei.Vorliegen.widersprechender.Informationen.stark.resistent.gegen.Änderungsversuche.« <?page no="95"?> 2 Psychologische Aspekte 96 •. Die.Änderungsresistenz.von.Vorurteilen.hängt.u..a..damit.zusammen,. »dass.Vorurteile.durch.ihre. starke.Orientierung. an. sozialen.Normen.ständige.Bekräftigung.durch.Personen.der.Eigengruppe. erfahren.«. Zu. erwähnen. sind. des. Weiteren. aber. auch. Abgrenzungstendenzen.gegenüber.Fremdgruppen.und.die.Aufwertung.der.eigenen.Gruppe.(»ideologischer.Kitt«). •. Nicht. zuletzt. aber. schützen. Vorurteile. »vor Unsicherheit und Selbstkritik. der. Eigengruppe. und. rechtfertigen. [leider. -. H..P.]. Diskriminierungen.und.Aggressionen.gegenüber.Minderheiten«. (Six.1982,.S.-20). Vorurteile.finden. oftmals. ihren. Ausdruck. in. Stereotypen. -. man. denke.z..B..nur.daran,.wie. Journalisten.in. Spielfilmen.dargestellt. werden..In.der.Bundesrepublik.Deutschland.sind,.um.ein.anderes. Beispiel. zu. nennen,. bisweilen.Vorurteile. gegenüber. den. Bürgern. im.jeweils.anderen.Teil.Deutschlands.vorzufinden: .»die.arroganten. und.besserwisserischen.›Wessis‹«,.»die.larmoyanten.und.unzufriedenen. ›Ossis‹«.. Eine. berechtigte. Frage. der. Medienwirkungsforschung.ist.nun,.inwieweit.die.Massenmedien.-.nicht.zuletzt.infolge. des. Zwanges. zu. Vereinfachungen. -. Vorurteile. und. Stereotypen. schaffen,.prägen.und.verfestigen.oder.umgekehrt.Vorurteile.relativieren. und. zu. ihrem. Abbau. beitragen. (können). (vgl.. Six. 1982,. S.-20ff). 2.1.4 Einstellungsänderungen Doch. zurück. zum. Begriff. Einstellungen.. In. der. Einstellungsforschung. geht. es. v..a.. darum,. welche. durch. die. Umwelt. hervorgerufenen. Einflüsse. sich. auf. bereits. bestehende. Einstellungsstrukturen.auswirken.können.und.wodurch.Einstellungsänderungen.zu. Stande.kommen..Bonfadelli.verweist.auf.vier.Typen.von.Einstellungsänderungen.(vgl..Bonfadelli.1999,.S.-93),.nämlich: •. auf. die. »Meinungsbildung. als. Neubildung. von. Einstellungen,. wenn.gegenüber.bestimmten.Einstellungsobjekten.noch.keine. verfestigten.Einstellungen.vorhanden.sind..Der.Umwelteinfluss. <?page no="96"?> 2.1 Relevante Begriffe 97 als. direkte. oder.indirekte,. medial. vermittelte. Erfahrung.ist.in. diesen.Fällen.eher.groß«; •. auf.die.»Verstärkung bestehender Einstellungen.durch.Information,.die.zu.den.vorhandenen.Strukturen.konsistent.ist..Einstellungen.werden.so.aktiviert.und.auch.verfestigt«; •. auf.die.»Abschwächung bestehender Einstellungen,.wenn.Medienaussagen. sich. wiederholen,. aber. die. Erwartungen. des. Rezipienten. [Einstellungsträgers. -. Ergänzung. H.- P.]. nicht. ganz. erfüllen..Neue.Informationen.können.bestehende.Kognitionen. differenzieren,. was. zur.Abschwächung. der. affektiven.Komponente,. mit. der. Zeit. sogar. zu. einem. Einstellungswandel. führen.kann«. •. Eine.totale.»Änderung bestehender Einstellungen.ist.relativ.selten. und. durch. Medienaussagen. nur. schwer. herbeizuführen.«. Eine.Möglichkeit.z..B..könnte.sein,.dass.Veränderungen.in.der. kognitiven.Komponente.durch.neue.Informationen.(neue.Einsichten. also). eine.Änderung.der. affektiven.Komponente.nach. sich.ziehen..Es.können.aber.auch.neue.und.affektiv.belohnende. Erfahrungen.mit.einem.Einstellungsgegenstand.zu.einer.Änderung.der.kognitiven.Komponente.führen..»Die.Beeinflussbarkeit. der. bestehenden. Einstellung. hängt. von. der. Funktion. ab,. die. sie. für. die. Person. hat«. (Bonfadelli. 1999,. S.- 93,.Hervorhebungen.i..Orig.). Die. Frage,.welche. Faktoren. Einstellungsänderungen.hervorrufen. können,.wurde.aus.unterschiedlichen.Perspektiven.behandelt.(vgl.. z..B..Kap.. 2.2.und. 2.3).. John.T..Cacioppo,.Richard.E.. Petty.und. Steven.L..Crites.(Cacioppo.et.al..1994).gruppieren.die.unterschiedlichen.Ansätze.danach,.ob.eine.Einstellungsänderung.durch.eine. intensive.Verarbeitung.neuer.Informationen.zustande.kommt.(zentrale.Verarbeitungsroute),.oder.ob.die.Änderung.durch.eher.zufällige.und.oberflächliche.Stimuli.ausgelöst.wurde.(periphere.Route).. Die.Voraussetzung.für.die.Verarbeitung.über.die.zentrale.Route.ist. ein.hohes.Involvement.des.Individuums.und.die.kognitive.Kapazität. zur.Verarbeitung.der.Informationen..In.ihrem. »Elaboration. Likelihood.Model«. argumentieren.Richard.E.. Petty.und. John.T.. <?page no="97"?> 2 Psychologische Aspekte 98 Cacioppo.(1986),.dass,.abhängig.von.den.Umständen,.eine.der.beiden.Routen.ausgewählt.wird..Das.Modell.hat.insbesondere.in.der. Werbewirkungsforschung. eine. große. Akzeptanz. erfahren,. da. es. eine.Erklärung.dafür.liefert,.warum.für.verschiedene.Produkttypen. unterschiedliche.Kommunikationsstrategien.angemessen.sind. 2.2 Kommunikation und Persuasion Heinz Pürer, Wolfgang Eichhorn Die. psychologisch. orientierte. Wirkungsforschung. ist. bereits. in. den.1940er-Jahren.Fragen.auf.den.Grund.gegangen,.wie.mithilfe. von.Überredungskommunikation.(Persuasion).Einstellungsänderungen.beim.Rezipienten.herbeigeführt.werden.können..Für.die. politische. Kommunikation. (Wahlkommunikation,. Propaganda). sowie.für.die.Werbekommunikation.(Absatzbemühungen.für.Konsumgüter,. Produkte.und.Dienstleistungen).waren.und. sind.Antworten.auf.diese.Fragen.von.besonderer.Relevanz..Eine.bedeutende. Rolle. spielte.in.diesem.Zusammenhang. eine.Forschergruppe.um. den. US-amerikanischen. Sozialpsychologen. Carl. I.. Hovland. von. der.Yale.Universität.(vgl..u..a..Hovland.et.al..1953)..Er.gehörte.mit. seinem.»Yale.Communication.and.Attitude.Change.Programm«.zu. den.Protagonisten.dieser.Forschungsrichtung. Die.kommunikationswissenschaftliche.Forschung.hat.von.Hovlands. Arbeiten. zweifellos. profitiert,. steht. seinen. vielfältigen. und. anerkennenswerten. Bemühungen. jedoch. etwas. zurückhaltender. gegenüber.(vgl..Schenk.1987,.Burkart.1998,.Jäckel.1999,.2012; .Kunczik/ Zipfel.2001)..Seine.v..a..in.den.1950er-Jahren,.also.vor.mehr.als. 60.Jahren.entwickelten.Forschungsdesigns.waren.von.einem.Ursache-Wirkungs-Denken.geprägt,.dem.die.moderne.Kommunikationswissenschaft.so.nicht.mehr.folgt..Zudem.handelte.es.sich.bei. der.großen.Mehrzahl.der.Studien.um.sog..Laborstudien.mit.experimentellem.Design..Unbestritten.und.verdienstvoll.ist.aber,.dass. die.Gruppe.um.Hovland.versucht.hat,.potenzielle.Faktoren.für.die. <?page no="98"?> 2.2 Kommunikation und Persuasion 99 Wirkung.von.Überzeugungskommunikation.ausfindig.zu.machen.. Dazu.gehören.Faktoren,.die.nicht.nur.beim.Kommunikationsstimulus.(Aussage),.sondern.auch.beim.Kommunikator.(bzw..bei.der. Quelle).sowie.beim.Rezipienten.und.seinem.sozialen.Umfeld.liegen.(können)..Die.Arbeiten.von.Hovland.et.al..sind.als.»Yale-Studies«.bzw..als.»wissenschaftliche.Rhetorik«.(so.Hovland.selbst).in. die.kommunikationswissenschaftliche.Wirkungsforschung.eingegangen..Die.Hauptfaktoren.des.Wirkungsprozesses,.wie.Hovland. et.al..sie.ermittelten,.sind.dem.Überblickswerk.von.Michael.Schenk. »Medienwirkungsforschung«. (2007,. S.- 77ff). zu. entnehmen. (vgl.. auch.Kunczik/ Zipfel.2001,.S..295). Mit. Überredungs-. oder. Überzeugungskommunikation. bzw.. Persuasion.wird.der.gezielte.Versuch.verstanden,.durch.kommunikative.Stimuli.»die.Einstellung.eines.Individuums.gegenüber.sich. selbst,.gegenüber.anderen.Personen,.Objekten.und.Sachverhalten. zu.bilden.bzw..zu.ändern.und.damit.auch.sein.Verhalten.zu.beeinflussen«. (Koeppler. 2000,. S.- 15).. Dies. setzt. voraus,. dass. die. Botschaft.die.Aufmerksamkeit.des.Rezipienten.findet,.von.ihm.aufgenommen.und.verstanden.sowie.nicht.zuletzt.auch.akzeptiert.wird.. Hovland.et.al..fanden.heraus,.dass.erfolgreiche.Persuasion.sowohl. auf. Merkmalen. des. Kommunikators,. der. medialen. Botschaft. als. auch.auf.jenen.der.Rezipienten.beruht. Merkmale der Aussage bzw. Botschaft Für.die.Wirksamkeit. einer.Aussage.kommen.inhaltliche.wie.formale.Merkmale.(Gestaltung).zum.Tragen..Im.Wesentlichen.ging. und. geht. es. den. Persuasionsforschern. u..a.. um. die. Klärung. folgender.Fragen: .Wie.soll.in.nach.Überzeugung.strebender.Kommunikation.argumentiert.werden: .einseitig.oder.zweiseitig? .Wie.soll. die.Anordnung.der.Argumente.erfolgen: .Soll.innerhalb.der.Anordnung.der.Argumente.deren.Überzeugungskraft.schrittweise.gesteigert.(climax).oder.gesenkt.(anticlimax).werden? .Welche.Form.der. Schlussfolgerung. soll. gewählt. werden: . eine. indirekte. (implizite). <?page no="99"?> 2 Psychologische Aspekte 100 oder. eine. direkte. (explizite)? .Welche. Rolle. spielen. Appelle,. bzw.. Angst.und.Furcht.auslösende.Appelle? Zu.den.genannten.Fragenkomplexen.liegt.eine.große.Zahl.von. Studien.vor,.die.v..a..in.den.Jahren.zwischen.1949.und.1961.entstanden.(und.auf.zahlreiche,.zum.Teil.schwer.zugängliche.Quellen.verteilt.sind)..Mehrere.Autoren.haben.versucht,.die.beinahe.unzähligen.Ergebnisse.in.Überblicken.zusammenzufassen..Zu.verweisen. ist. insbesondere. auf. die. Arbeiten. von. Arthur. R.. Cohen. (1964),. Frank.Bledjian.(1969),.Franz.Dröge,.Rainer.Weißenborn.und.Henning.Haft.(Dröge.et.al..1973),.Michael.Schenk.(1987,.2002,.2007),. Harry.C..Triandis.(1975).sowie.Michael.Kunczik.und.Astrid.Zipfel.(2001,.Neuauflage.2005). Merkmale des Kommunikators bzw. der Quelle In. der. zwischenmenschlichen. Kommunikation. wie. auch. in. der. Massenkommunikation. ist. im. Hinblick. auf. mögliche. (Persuasions-)Effekte.nicht.nur.von.Bedeutung,.was.(Inhalt).und.wie.(Form). etwas.kommuniziert.wird,.sondern.auch.wer.(Kommunikator).eine. Botschaft. vermittelt. bzw.. aus. welcher. Quelle. sie. stammt.. Daher. sind.für.die.Wirkung.von.Kommunikation.Merkmale.und.Eigenschaften.wichtig,.die.dem.Kommunikator.vom.Rezipienten.zugeschrieben.werden.wie.Glaubwürdigkeit.(insbesondere.Kompetenz. bzw.. expertness.und.Vertrauenswürdigkeit.bzw..trustworthiness),. Attraktivität.(auch.physische).und.Ähnlichkeit.(zwischen.Rezipient.und.Kommunikator). Persönlichkeitsmerkmale des Rezipienten In.der.Persuasionsforschung.setzte.sich.des.Weiteren.die.Erkenntnis. durch,. dass. neben. dem. Kommunikationsstimulus. (Aussage). und. dem. Kommunikator. (bzw.. der. Quelle). auch. Merkmale. des. Rezipienten.für.Überzeugungskommunikation.eine.Rolle.spielen.. Als.Persönlichkeitsfaktoren.erwiesen.sich.die.intellektuellen.Qua- <?page no="100"?> 2.2 Kommunikation und Persuasion 101 litäten. des. Rezipienten. (also. Intelligenz,. Bildung),. Faktoren. der. Motivation. sowie.positive.oder.negative.Voreinstellungen. gegenüber.den.kommunizierten.Inhalten..Auch.der.soziale.Kontext.der. Rezipienten.ist.für.Überzeugungskommunikation.von.Bedeutung. Kritik an den Yale-Studies Die. »Magic. Keys. of. Communication. and. Persuasion«. (Hovland. et- al.. 1953). sind. nach. Ansicht. der. Persuasionsforscher. also. 1). in. Merkmalen.und.Eigenschaften.des.Kommunikators,.2).im.Inhalt,. 3).in.der.Präsentationsform.des.Inhalts,.4).in.den.Persönlichkeitsmerkmalen.der.Rezipienten.sowie.5).in.der.Einbindung.der.Rezipienten.in.soziale.Gruppen.zu.sehen.(vgl..Jäckel.1999,.S.-138ff; .Abb.. S.-145)..Obwohl.die.Yale-Studies.also.mehrere.Faktoren.ausfindig. gemacht.haben,.die.für.die.Wirkung.von.Überzeugungskommunikation.von.Bedeutung.sein.können,.sind.die.Arbeiten.der.Gruppe. um.Hovland.von.Kritik.nicht.verschont.geblieben..Diese.Kritik.ist. freilich.vor.dem.Hintergrund.zu.sehen,.dass.die.wissenschaftlichen. Arbeiten.der.Persuasionsforscher.lange.zurückliegen.und.heute.ein. anderer.(Er-)Kenntnisstand.existiert,.der.(zum.Teil.zumindest).auf. den.Arbeiten.von.Irving.L..Janis.et.al..(1953).aufbauen.kann..Insofern.relativiert.sich.diese.Kritik. Zum. einen. entzündete. sich. diese. Kritik. an. der. Künstlichkeit. der.Laborsituation..Diese.lässt.den.realen.sozialen.Kontext,.in.welchem.Kommunikation.normalerweise.vor.sich.geht,.unberücksichtigt..Außerdem.gilt.der.festgestellte.kausale.Zusammenhang.zwischen.unabhängigen.und.abhängigen.Variablen.jeweils.nur.unter. den.konkret.vorliegenden.Bedingungen.der.Laborsituation..Fraglich. bleibt,. ob. sich. die. in. der. künstlichen. Situation. des. Labors. gewonnenen.Erkenntnisse.»auch.auf.natürliche.Kommunikationssituationen.übertragen.lassen«.(Jäckel.1999,.S.-144)..Auch.die.selektive.Wahrnehmung.der.Versuchspersonen.ist.im.Labor.wesentlich. eingeschränkt..»Normalerweise.wählen.die.Menschen.aus,.was.sie. sehen,.hören.oder.lesen.wollen; .die.Versuchspersonen.im.Laboratorium.sind.aber.ein.›captive.audience‹,.ein.›gefangenes.Publikum‹.. <?page no="101"?> 2 Psychologische Aspekte 102 Sie.sehen,.hören,.lesen,.erleben,.was.man.ihnen.vorsetzt.-.egal.ob. es.sie.interessiert.oder.nicht«.(Noelle-Neumann.1994,.S.-528)..Im. Zusammenhang.mit.dieser.Kritik.ist.aber.einzuräumen,.dass.Hovland.selbst.ein.Auseinanderklaffen.von.Ergebnissen.der.Wirkungsforschung.im.Labor.(relativ.starke.Wirkungen).und.in.Feldstudien. (äußerst.geringe.Wirkungen).aufgefallen.ist.(vgl..Hovland.1959). Zum.Zweiten: .Die.Yale-Forscher.bezogen.sich.explizit.auf.lerntheoretische.Konzepte,.auf.Überlegungen.also,.wonach.sich.Einstellungen. von. Menschen. durch. Lernprozesse. ändern.. Der. vom. Kommunikator. präsentierte. Stimulus. stellt. diesem. Konzept. zufolge.ein.Schlüsselelement.im.Prozess.der.Einstellungsänderung. dar.. »Er. muss. einen. Anreiz zur Akzeptierung. durch. das. Individuum.haben,.weil.sich.das.Verhalten.an.Belohnungen.ausrichtet.. Das. Ausmaß. der. Anreize. oder. (symbolischen). Belohnungen,. die. mit. dem. Kommunikationsinhalt. verbunden. sind,. motiviert. die. Einstellungsänderung,. sofern. sie. als. Belohnung. auch. perzipiert. werden«.(Bonfadelli.1999,.S.-96,.Hervorhebungen.i..Orig.)..Diese. Anreize. wurden. zu. wenig. berücksichtigt. bzw.. untersucht,. sodass. viele.Arbeiten.der.Hovland-Gruppe.»ziemlich.theorielos«.erscheinen.(vgl..Schenk.1987,.S.-97).und.zudem.mit.einem.wenig.differenzierten.Einstellungsbegriff.operieren..Auch.im.Hinblick.auf.diese. Kritik.ist.einzuwenden,.dass.Hovland.et.al..einräumen,.nicht.versucht.haben.zu.wollen,.»eine.formale.Theorie.des.Persuasionsprozesses.zu.bilden,.sondern.dass.es.ihnen.eigentlich.nur.um.die.Isolation.von.Schlüsselvariablen.ging,.um.so.überhaupt.einen.Anfang. für.die.spätere.Erstellung.von.Theorien.zu.machen«.(Schenk.1987,. S.-97.mit.Bezug.auf.Hovland.et.al.1953; .Schenk.2007,.S..131). 2.3 Konsistenztheoretische Ansätze Susanne Wolf Auch.die.Konsistenztheorien.haben.den.Einfluss.von.Kommunikation. auf. Einstellungsänderungen. zum. Gegenstand.. Im. Unter- <?page no="102"?> 2.3 Konsistenztheoretische Ansätze 103 schied.zum.Forschungsprogramm.der.Hovland-Gruppe.steht.hier. jedoch.nicht.der.Kommunikationsstimulus.im.Zentrum.des.Forschungsinteresses,. sondern. es. sind.die.kognitiven. Strukturen.des. Rezipienten.und.die.Mechanismen,.»die.zwischen.dem.Empfang. einer.Botschaft.und.einem.möglichen.Einstellungswandel.liegen«. (Kunczik/ Zipfel.2001,.S.-308)..Besondere.Aufmerksamkeit.wird.der. Voreinstellung,.der.präkommunikativen.Einstellungsstruktur.der. Rezipienten,.in.ihrer.Bedeutung.für.Überredungskommunikation. und.Einstellungswandel.gewidmet..Während.die.Yale-Studies.primär.stimulusorientiert.verfuhren,.sind.die.konsistenztheoretischen. Ansätze.also.primär.response-orientiert. Alle. Konsistenztheorien. (wie. das. Balance-Modell,. das. Kongruenz-Modell.und.die.Theorie.der.kognitiven.Dissonanz).gehen. von. der. Annahme. aus,. dass. dem. Individuum. im. Rahmen. seines. Lebensvollzuges. ein. Streben. nach. Harmonie. und. innerem. Gleichgewicht.innewohnt.(vgl..Burkart. 1998,.S.- 202)..Menschen. sind. in. aller. Regel. bestrebt,. ihre. persönlichen,. gegenüber. unterschiedlichen.Umweltobjekten.wie.Personen,.Gegenständen,.Sachverhalten. etc.. vorhandenen. Einstellungen. untereinander. sowie. persönliche.Einstellungen.und.persönliche.Verhaltensweisen.miteinander.in.Einklang.zu.bringen.und.im.Einklang.zu.halten..Dieser.Zustand.der.inneren.Übereinstimmung.(kognitives.Gleichgewicht).und.der.Vereinbarkeit.von.Denken,.Fühlen.und.Handeln. wird.als.Konsonanz,.Konsistenz.oder.Kongruenz.bezeichnet..Kognitives. Ungleichgewicht. dagegen,. innere. Dissonanzen,. Inkongruenzen.und.Inkonsistenzen.also,.werden.vom.Individuum.als.unangenehmer. psychischer. Spannungszustand. empfunden,. der. nach. Aufhebung.drängt.(ebd.). Die.Rezeption.von.inkonsistenten.Aussagen.bzw..Botschaften. führt. beim. Rezipienten. folglich. zu. Anpassungsmechanismen. in. Bezug. auf. Einstellungen,. Gefühle. und. Verhaltensweisen,. um. inneres.Gleichgewicht.wiederherzustellen..Zur.Erklärung.solcher. Anpassungsmechanismen.gibt.es.unterschiedliche.Theorien,.nämlich. das. »Balance-Modell«,. das. »Kongruenz-Modell«. sowie. die. »Theorie.der.kognitiven.Dissonanz«..Diese.drei.Ansätze.sollen.im. Folgenden. erläutert. werden.. Gegenstand. weiterer. Ausführungen. <?page no="103"?> 2 Psychologische Aspekte 104 soll. auch. sein,. welche. informationellen. »Strategien«. Rezipienten. entwickeln,.um.Dissonanzen.und.Inkonsistenzen.abzubauen.(vgl.. ausführlich.dazu.Schenk.2007,.S..138ff). 2.3.1 Das Balance-Modell Der.amerikanische.Psychologe.Fritz.Heider.beschreibt.in.seinem. Balance-Modell (1946) die.Beziehungen.von.Personen.zu.anderen. Personen.und.zu.ihrer.Umwelt..Er.beschäftigt.sich.in.diesem.Kontext.mit.»der.Entwicklung.und.Stabilisierung.der.interpersonalen. Wahrnehmung«.(Bonfadelli.1999,.S.-100.mit.Bezugnahme.auf.Heider.1946; .Schenk.2007,.S..142ff). Vereinfacht.wird.diese.Wahrnehmung.mithilfe.der.folgenden.drei. Elemente.dargestellt.(s..Grafik): .Eine.Person.(P).hat.zu.einer.anderen.Person.(O).und.zu.einem.sozialen.Objekt.aus.seiner.Umwelt. (X).eine.Beziehung..Dabei.ist.P.in.der.Lage,.auch.die.Beziehung. von.O.zu.X.wahrzunehmen.und.einzuschätzen. Ein.konsistenter,.balancierter.Zustand.liegt.vor,.wenn.sich.P,.O,. und.X.mögen,.die.drei.Beziehungen.also.positiv.(+).sind; .oder.aber,. wenn.zwei.der.Beziehungen.negativ.(-).sind: .d..h.,.P.mag.O,.aber. nicht.X,.und.O.mag.X.auch.nicht; .P.und.O.sind.sich.also.einig. bezüglich.ihrer.Beziehung.zu.X. Das.Gleichgewicht.der.kognitiven.Struktur.von.P.wird.gestört,. wenn.ein.Element.das.Beziehungsvorzeichen.ändert,.z..B..wenn.O. X.plötzlich.doch.mag..Nach.Heider.führt.dieses.Ungleichgewicht. zu.Einstellungsänderungen: .eines.oder.mehrere.Vorzeichen.wech- P O X +/ - +/ - +/ - <?page no="104"?> 2.3 Konsistenztheoretische Ansätze 105 seln,.bis.die.Balance.wieder.hergestellt.ist..Hier.wird.in.aller.Regel. die. Form. des. geringsten. Widerstandes. gewählt,. wobei. die. Relation.P.-.O.größere.Bedeutung.hat.als.P.-.X,.beide.aber.wichtiger. sind.als.O.-.X..Balancierte.Zustände.hingegen.sind.gegenüber.Einstellungsänderungen. resistent,. da. das. Individuum. dazu. tendiert,. sein. kognitives. System. im. Gleichgewicht. zu. halten. (vgl.. Bonfadelli. 1999,. S.- 100)..Dazu. ein. Beispiel: . Ein. von. einem. Studenten. (P). geschätzter. Hochschullehrer. (O). lobt. ein. Buch. (X),. das. der. Student.(P).ebenso.als.gut.befindet.-.die.kognitive.Struktur.von.P. ist.ausbalanciert..Kritisiert.O.jedoch.das.Buch.X.negativ,.wird.P.-. wahrscheinlich.-.seine.positive.Einstellung.zum.Buch.X.korrigieren.(Zur.Brauchbarkeit.des.Modells.bezüglich.Medienwirkungen. siehe.Kepplinger.1985). 2.3.2 Das Kongruenz-Modell Während.Heider.sich.besonders.mit.der.interpersonalen.Wahrnehmung.beschäftigte,.bezieht.sich.das.Kongruenz-Modell.von.Charles. Osgood.und.Percy.Tannenbaum.(1955).explizit.auf.die.Massenkommunikation..Kann.die.Frage.nach.einer.Einstellungsänderung.bei. Heider.nur.mit.ja.oder.nein.beantwortet.werden,.so.erlaubt.dieses. Modell.zudem.genaue.Aussagen.über.Richtung.und.Ausmaß.von. Einstellungsänderungen.(vgl..auch.Schenk.2007,.S..145ff). Elemente.des.Modells.in.der.obigen.Grafik.sind.die.präkommunikative.Einstellung.einer.Person.(P).zu.einer.Informationsquelle. P S O +3 … -3 +3 … -3 +/ - <?page no="105"?> 2 Psychologische Aspekte 106 (S).und.zu.einem.sozialen.Objekt.oder.Sachverhalt.(O),.über.das. S.eine.wertende.Aussage.macht. Plädiert.nun.z..B..die.Bild-Zeitung.(S).für.die.Pflege.von.Traditionen.(O).und.bewertet.eine.Person.(P).Bild-Zeitung.und.Traditionspflege.positiv,.liegt.bei.P.Konsistenz.bzw..Kongruenz.vor..Lehnt. P.jedoch.die.Pflege.von.Traditionen.ab,.ergibt.sich.ein.inkongruenter.Zustand: .Es.passt.nicht.in.die.kognitive.Struktur.von.P,.dass. sich.S.positiv.über.die.Traditionspflege.äußert..Dieser.Spannungszustand.wird.nun.dadurch.ausgeglichen,.dass.P.seine.Einstellung. zu. S. und O. ändert.. Art. und. Ausmaß. der. Einstellungsänderung. ermitteln. Osgood. und. Tannenbaum,. indem. sie. auf. einer. Skala. von.-3.(sehr.negativ).bis.+3.(sehr.positiv).die.Intensität.der.Einstellungen.von.P.zu.S.und.O.zu.bestimmen.versuchen.(S-  .O.wird. nur.durch.+/ -.bestimmt)..Dabei.ist.der.Druck.auf.die.Änderung. einer.Einstellung.umso.größer,.je.weniger.extrem.diese.ausgeprägt. ist..Die.stärker.ausgeprägte.Einstellung.hat.quasi.mehr.»Durchsetzungsvermögen«,.wodurch.sie.die.schwächer.ausgeprägte.Einstellung.deutlich.auf.ihre.Seite.(der.Skala).zieht..Die.extremere.hingegen.muss.als.Ausgleich.nur.einen.kleinen.»Schritt«.in.die.andere. Richtung.machen,.damit.die.»Einstellungsbilanz«,.also.die.kognitive.Struktur.von.P.wieder.im.Gleichgewicht.ist..Bezogen.auf.das. oben.genannte.Beispiel.bedeutet.das: .Die.leicht.negative.Einstellung. von. P. zur. Pflege. von.Traditionen. sorgt. für. eine. minimale. Verschlechterung. seiner. Einstellung. gegenüber. der. extrem. positiv.bewerteten.Quelle.Bild-Zeitung.(S),.die.Einstellung.gegen.die. Traditionspflege.wird.von.der.positiven.Quelle.deutlich.geändert. und.verbessert..Osgood.und.Tannenbaum.ermitteln.den.genauen. Grad.der.Einstellungsänderung.mithilfe.mathematischer.Formeln,. wie.sie.bei.Bonfadelli.(1999,.S.-101).dargestellt.sind. Kongruenz.kann. aber. auch.durch.die.Abwertung. einer.Informationsquelle. hergestellt. werden.. Bei. politischen. Diskussionen,. Wahlkämpfen.z..B.,.ist.dies.eine.übliche.Reaktion..So.ändern.überzeugte.Anhänger.einer.Partei.ihre.Einstellung.gegenüber.dieser.Partei.nicht,.wenn.eine.eigentlich.positiv.bewertete.Quelle.diskrepante. Ansichten.zu.dieser.Partei.äußert..Die.Anhänger.zeigen.eine.gesteigerte.Widerstandskraft,.die.Glaubwürdigkeit.der.Quelle.wird.dabei. <?page no="106"?> 2.3 Konsistenztheoretische Ansätze 107 einfach.abgewertet,.wodurch.der.sog..»Bumerang-Effekt«.in.Kraft. tritt.(vgl..Kuncik/ Zipfel.2001,.S.-309f ). 2.3.3 Die Theorie der kognitiven Dissonanz Für.die.Kommunikationsforschung.am.wichtigsten.geworden.ist. die.Theorie der kognitiven Dissonanz. von. Leon. Festinger. (zuerst. 1957,. in. deutscher. Sprache. erstmals. 1964).. Dieser. Ansatz. bietet. Erklärungen. für. die. Auswahl. (Selektion). von. Medieninhalten. durch.die.Rezipienten. Kognitive. Dissonanz. ist. dabei. wieder. als. psychischer. Spannungszustand. aufzufassen.. Ein. häufig. genanntes. Beispiel. ist. in. jenem.des.Rauchers.zu.sehen,.der.um.die.gesundheitsschädigende. Wirkung.des.Rauchens.von.Zigaretten.weiß,.aber.dennoch.raucht.. Kognition.und.Verhalten.eines.Menschen.stehen.nicht.in.Einklang. miteinander,.es.entsteht.eine.innere.Dissonanz..Ebenso.wie.bei.den. bereits. erläuterten.Konsistenzmodellen. stellt. sich. an.dieser. Stelle. wieder. die. Frage. nach. den. möglichen. Anpassungsmechanismen,. die. zur. Reduktion. der. Dissonanz. ablaufen. (vgl.. Festinger. 1964,. S.-27-38; .ebenso.Schenk.2007,.S..148ff; .Bonfadelli.1999,.S..106ff). Festinger.weist.dabei.zunächst.auf.eine.Verhaltensänderung hin.. Bezogen.auf.das.eingangs.genannte.Beispiel.bedeutet.dies: .Der.Raucher.gibt.das.Rauchen.auf..Dissonanzreduktion.kann.auch.durch. die. Änderung. der. psychischen. und. physischen. Umwelt. erreicht. werden..Wie.man.sich.vorstellen.kann,.ist.dies.jedoch.nicht.immer. möglich.. Denkbar. ist. weiterhin. die. Verringerung. der. Bedeutung. dissonanter.Elemente.(»Differenzierung«). Aus. kommunikationswissenschaftlicher. Sicht. interessieren. v..a.. die.Möglichkeiten.zur.Dissonanzreduktion,.die.das.(mediale).Informationsverhalten. von. Personen. erklären. können.. Nach. Festinger. sucht.jemand,.der.Dissonanz.empfindet,. 1).aktiv.nach.Informationen,.die.die.Dissonanz.reduzieren,.also.konsonanzsteigernd.sind,. und.vermeidet.2).Informationen,.die.zur.Erhöhung.der.Dissonanz. führen.(Selective.Exposure)..Angewendet.auf.das.Raucherbeispiel. bedeutet.das: .Informationen,.die.das.Rauchen.als.weniger.gefähr- <?page no="107"?> 2 Psychologische Aspekte 108 lich.einstufen,.wird.der.Raucher.suchen..Dagegen.wird.er.Informationen.meiden,.die.einen.Zusammenhang.zwischen.Tabakkonsum. und.Lungenkrebs.vermitteln. Weitere.Forschungen.haben.ergeben,.dass.Individuen.sich.nicht. nur. selektiv. bestimmten. Inhalten. der. Massenmedien. zuwenden. (Selective Exposure),.sondern.diese.oft.auch.nur.selektiv.wahrnehmen..Denn.sollten.Rezipienten.doch.einmal.inkonsistente.Inhalte. aufgenommen. haben,. werden. diese. so. lange. verzerrt,. bis. sie. zur. bestehenden. Einstellung. passen. (Selective Perception).. Außerdem. erinnern.sich.Rezipienten.häufig.nur.an.solche.Informationen,.die. mit.ihren.Einstellungen.übereinstimmen.(Selective.Retention). Selektion,.gezielte.Auswahl.also,.als.Schutzschild.gegen.inkonsistente.Informationen,.gegen.Beeinflussung.der.Rezipienten.durch. Medieninhalte? .Kunczik.und.Zipfel.zufolge.konnte.diese.Vorstellung. in. zahlreichen. nachfolgenden. Studien. nicht. belegt. werden. (vgl..Kuncik/ Zipfel.2001,.S.-314ff)..Anzumerken.ist.außerdem,.dass. sich.das.Konzept.der.selektiven.Informationsnutzung.von.Festinger. nur.auf.Situationen.bezieht,.in.denen.Rezipienten.bereits.Dissonanz.empfinden..Es.bleibt.also.z..B..offen,.ob.sich.Menschen.auch. im.Falle.von.Konsonanz.selektiv.verhalten. Wolfgang. Donsbach. hat. in. seiner. 1991. erschienenen. Publikation.»Medienwirkung.trotz.Selektion«.(Donsbach.1991,.S.-55f ).folgende.Bilanz.aus.den.bis.dahin.vorliegenden.Forschungsresultaten. zur.dissonanztheoretischen.Selektionsforschung.gezogen.(vgl..auch. Kunczik/ Zipfel.2001,.S.-314): •. Das.Streben.nach.Konsonanz.und.die.Vermeidung.von.Dissonanz.spielen.»bei.der.Zuwendung.zu.Informationen.eine.eigenständige.Rolle«.(Donsbach.1991,.S..55). •. Ursachen. für. Informationsselektion. sind. jedoch. auch. »Nützlichkeit,. Attraktivität,. und. Vertrautheit. von. Informationen. sowie.Interesse,.Neugier.und.intellektuelle.Ehrlichkeit.des.Rezipienten«.(S..56)..Die.Bedeutung.des.Dissonanz-Faktors.wurde. überschätzt. •. Rezipientenmerkmale. wie. Dogmatismusgrad,. Ängstlichkeit. oder. Selbstvertrauen,. Informationsmerkmale. wie. Dissonanz- <?page no="108"?> 2.4 Mediating Factors 109 stärke.und.Glaubwürdigkeit.wirken.als.intervenierende.Variablen.(vgl..ebd.). •. Wichtigste.Randbedingungen.sind.die.Relevanz.der.angebotenen.Informationen.für.den.einzelnen.Rezipienten.(vgl..ebd.). •. Nur.wenige.Studien.beweisen.selektives.Vermeiden.dissonanter. Informationen.(vgl..ebd.). Abschließend.bleibt.festzuhalten,.dass.den.Erkenntnissen.der.drei. Konsistenztheorien.aus.heutiger.Sicht.eher.mit.Vorsicht.zu.begegnen. ist.. Zwar. beziehen. die. Modelle. und. Theorien. den. Rezipienten.und.seine.Dispositionen.mehr.in.die.Überlegungen.ein.und. verfügen. über. einen. differenzierteren. Einstellungsbegriff.. Dennoch. beruhen. auch. sie. größtenteils. auf. Laborexperimenten,. in. denen.auch.widersprüchliche.Ergebnisse.erzielt.wurden.(vgl..Burkart. 1998,. S.- 205).. Eine. Studie. zum. Thema. Selektion. liegt. von. Wolfgang.Donsbach.(1991).vor..Er.ermittelte.Einflussfaktoren.auf. die.Zuwendung.zu.Zeitungsinhalten..Ein.sorgfältig.zusammengestellter.Forschungsüberblick.findet.sich.bei.Michael.Schenk.(vgl.. Schenk.2007,.S..138ff; .Kunczik/ Zipfel.2001,.S..312ff). 2.4 Mediating Factors Die. Arbeiten. des. amerikanischen. Sozial-. und. Kommunikationsforschers.Joseph.T..Klapper.hatten.großen.Einfluss.auf.die.Vorstellung,. wonach. die. Massenmedien. relativ. wirkungslos. sind.. Seine. wichtigsten.Erkenntnisse.hat.er.in.der.1960.publizierten.Veröffentlichung.»The.Effects.of.Mass.Communication«.(vgl..Klapper.1960; . siehe.auch.Klapper.1964),.der.mehrere.andere.Publikationen.vorausgegangen.sind,.zusammengefasst..Im.Unterschied.zu.anderen.Forschern.seiner.Zeit.wich.er.von.der.Auffassung.ab,.wonach.Massenmedien.eine.hinreichende.Ursache.von.Wirkungen.seien; .vielmehr. sah.er.in.den.Massenmedien.Einflussfaktoren,.die.in.aller.Regel.nur. zusammen. mit. anderen. Einflüssen. wirken.. Klapper. berücksich-. tigte.in.seinen.Arbeiten.mögliche.Wirkungen.von.Massenmedien,. <?page no="109"?> 2 Psychologische Aspekte 110 wie.sie.bereits.dargestellt.wurden..Darunter.befanden.sich.auch.die. Erkenntnisse,.wonach.Medien.zum.Aufbau.bzw..zur.Neubildung. von.Einstellungen.beitragen.können,.ebenso.aber.auch.zur.Verstärkung.bestehender.Einstellungen,.zu.deren.Abschwächung.und.-.in. eher.seltenen.Fällen.-.zu.deren.totalem.Wandel..Nach.Durchsicht. verschiedener. Studien. gelangte. er. zum. Schluss,. dass. die.Verstärkung. bestehender. Einstellungen. durch. Massenmedien. am. häufigsten.auftritt.(Verstärker-Hypothese),.am.seltensten.ein.Wandel.. Den.Grund.dafür.sah.Klapper.in.verschiedenen.intervenierenden. Faktoren,.die.die.direkte.Beeinflussung.des.Empfängers.durch.die. Medien.beeinträchtigen..Er.nennt.sie.»mediating.factors«..Auf.fünf. solcher.Faktoren.ist.(u..a.).hinzuweisen,.wie.Rainer.Geißler.(1981). mit. Bezugnahme. auf. Klapper. (1960,. 1967,. 1973). zusammenfasst. (vgl..auch.Burkart.1998,.S..213f ): 1). Prädispositionen, also Voreinstellungen der Rezipienten zu bestimmten Inhalten und daraus folgende Auswahlprozesse.(nämlich.selektive.Zuwendung,.selektive.Wahrnehmung.und.selektive.Erinnerung). 2). Die Einbindung der Rezipienten in (soziale) Gruppen. (wobei. relativ. stabile. Gruppennormen. einen. Einstellungswandel. behindern). 3). Die interpersonale Verbreitung von Medieninhalten.(die.Tatsache. also,.dass.in.der.interindividuellen.Kommunikation.über.Medieninhalte.gesprochen.wird,.diese.Kommunikation.sich.eher.zwischen. Gleichgesinnten. vollzieht. und. daher. auch. eher. verstärkend.wirkt). 4).Meinungsführerschaft.(damit.ist.gemeint,.dass.Medienkommunikation.nicht.direkt.wirkt,.sondern.über.sog..Meinungsführer. (opinion.leaders).in.der.Gruppe..Diese.verhalten.sich.besonders. gruppenkonform,.woraus.eine.eher.stabilisierende.Wirkung.auf. bestehende.Einstellungen.resultiert). 5). Die Struktur der Massenmedien in einer freien Marktwirtschaft. (d..h..Massenmedien. sind.als.gewinnorientierte.Unternehmen. auf.möglichst.viele.Empfänger.angewiesen; .sie.passen.sich.den. Ansichten.ihres.Publikums.an.und.vermeiden.nach.Möglichkeit. abweichende.Ansichten). <?page no="110"?> 2.5 Kognitive Psychologie 111 Führt.Massenkommunikation.bei.Rezipienten.dennoch.zu.einem. Wandel.bestehender.Einstellungen,.so.sind.nach.Klapper.bei.diesen.Personen.entweder.die.mediatisierenden.Faktoren.unwirksam. (sodass.Medien.doch.direkt.auf.die.Rezipienten.wirken),.oder.die. mediatisierenden.Faktoren.wirken.selbst.auf.eine.Veränderung.hin. (vgl..Kunczik/ Zipfel.2001,.S..291)..Im.Kontext.von.mediating.factors. ist. auch. vom. »widerspenstigen. Publikum«. die. Rede. (Jäckel. 1999; . 2011,. S..73ff).. Mit. der.Thematik. befasst. sich. auch. Schenk. (2001,.S.-649ff). 2.5 Kognitive Psychologie Wolfgang Eichhorn In.den. 1970er-Jahren.hielt.die.»kognitive.Wende«.Einzug.in.den. Bereich.der.Kommunikationswissenschaft..Nachdem.kein.Beweis. für.eine.starke.Wirkung.der.Medien.auf.Einstellungen.und.Verhalten.erbracht.werden.konnte,.konzentrierte.sich.die.Forschungstätigkeit.stärker.auf.die.Informationsfunktion.der.Medien..Um.die. Prozesse,.die.bei.der.Informationsverarbeitung.und.beim.Lernen. aus.Massenmedien.ablaufen,.besser.beschreiben.zu.können,.griffen.die.Kommunikationsforscher.auf.Erkenntnisse.aus.der.kognitiven.Psychologie.zurück. Wenn. wir. Massenkommunikation. primär. als. Informationsübertragung.betrachten,.liegt.es.nahe,.sich.mit.den.Bedingungen. zu.beschäftigen,.die.Einfluss.auf.die.Wahrnehmung.und.Verarbeitung. von. Informationen. nehmen.. Auf. theoretischer. Ebene. hatten. dies. z..B.. Claude. Shannon. und. Warren. Weaver. (1949). oder. Colin. Cherry. (1957). versucht.. Ein. Merkmal. dieser. frühen. theoretischen. Überlegung. ist. die. Vorstellung. einer. »objektiv«. vorliegenden.Information,.die.im.Rezeptionsprozess.encodiert,.gespeichert,.übertragen.und.abgerufen.wird..Angesicht.der.Tatsache,.dass. die.zur.Verfügung.stehende.Information.aufgrund.der.Beschränkungen.der.menschlichen.kognitiven.Fähigkeiten.nicht.vollständig. <?page no="111"?> 2 Psychologische Aspekte 112 wahrgenommen.und.gespeichert.werden.kann,.lässt.sich.aus.dieser.Konzeption.die.Fragestellung.ableiten,.auf.welche.Weise.Information.quantitativ.reduziert.und.qualitativ.transformiert.wird.und. welche. Faktoren. dazu. beitragen. (eine. »realistische«. Perspektive).. Die.Analysen.konzentrieren.sich.daher.auf.die.Eigenschaften.des. kognitiven. Apparats. und. Eigenschaften. der. Medienbotschaften,. die.dazu.führen,.dass.Informationen.besser.oder.schlechter.wahrgenommen,.behalten.und.reproduziert.werden..Dieser.datenorientierte.Ansatz.passt.zu.einer.Sichtweise,.die.Kommunikationsprozesse.in.objektiv.beschreibbare.Stimuli.und.durch.psychologische. und.soziale.Faktoren.determinierten.Reaktionen.aufteilt..Ein.Beispiel.für.die.Umsetzung.dieser.Denkweise.in.Ansätzen.der.Kommunikationsforschung.ist.z..B..die.Theorie.der.wachsenden.Wissenskluft.(vgl..Bonfadelli.2007,.S.-614ff; .Bonfadelli/ Friemel.2011,. S.- 249ff)..Einen.Versuch,.ein.datenorientiertes.Modell.der.Informationsverarbeitung. für. die. Rezeption. von. Massenkommunikation.zu.entwickeln,.findet.sich.z..B..bei.Annie.Lang.(2000),.die.die. Bedingungen.beschreibt,.unter.denen.die.Encodierung,.Speicherung.und.der.Abruf.von.Informationen.beim.Rezipienten.massenmedialer.Botschaften.ablaufen. In. den. 1980er-Jahren. traten. in. der. Psychologie. »theorieorientierte«.Ansätze.in.Konkurrenz.zu.den.»datenorientierten«,.die.im. Einklang. mit. der. Verschiebung. der. Perspektive. von. den. »mächtigen.Medien«.zum.»mächtigen.Publikum«.standen.und.der.»realistischen«.eine.»konstruktivistische«.Perspektive.gegenüberstellen.. Sie.gehen.davon.aus,.dass.die.menschliche.Informationsverarbeitung. über. Mechanismen. verfügt,. die. eingehende. Informationen. aktiv.selektieren,.in.bestehende.Wissensbestände.eingliedern.und. so.auf.der.Grundlage.interner.kognitiver.Strukturen.mit.der.Hilfe. externer.Daten.ein.Bild.der.Wirklichkeit.konstruieren. 2.5.1 Schematheorie Kognitive. Schemata. (Rumelhart. 1980). sind. mehr. oder. weniger. stark.abstrahierte.Modelle.der.Umwelt..Wenn.Informationen.auf- <?page no="112"?> 2.5 Kognitive Psychologie 113 genommen.werden,.zu.denen.ein.Schema.existiert,.so.müssen.nicht. alle.Details.der.neuen.Daten.verarbeitet.werden,.es.genügt,.das.entsprechende.Schema.zu.aktivieren.(und.evtl..abweichende.Daten.zu. verarbeiten)..Während.diese.Verarbeitungsform.für.eine.schnellere. und.effizientere.Form.der.Verarbeitung.sorgt,.kann.sie.auch.dazu. führen,.dass.die.Wahrnehmung.verzerrt.wird,.wenn.sie.nicht.dem. vorliegenden. Schema. entspricht.. Wenig. differenzierte. Schemata. können,. bei. gleichzeitig. geringer.Motivation,. den.Mehraufwand. für.eine.detailliertere.Verarbeitung.neuer.Informationen.zu.leisten,. also.zu.einem.stereotypen.Bild.bestimmter.Wirklichkeitsbereiche. führen.. Bestehende. Schemata. sind. meistens. bis. zu. einem. gewissen.Grad.diskrepant.zu.externen.Informationen,.was.dazu.führt,. dass.abweichende.Informationen.entweder.abgelehnt.oder.in.das. Schema.eingebaut.werden.müssen. Der.Schema-Begriff.wurde.v..a..im.Bereich.der.politischen.Kommunikation.angewandt.(vgl..Brosius.1991)..Er.eignet.sich.z..B..dazu,. zu. erklären,.wie.Rezipienten.Images.von.politischen.Kandidaten. oder.Themenkategorien.entwickeln.(vgl..Lau.1986),.abgrenzen.und. Bedeutung.zuweisen,.ein.wesentlicher.Baustein.zur.Erklärung.individueller. Agenda-Setting-Effekte. (vgl.. Eichhorn. 1996).. Eng. mit. dem. Schema-Begriff. verwandt. ist. das. Konzept. des. »kognitiven. Scripts«.(vgl..Abelson.1976): .Auch.hier.liegt.eine.Schematisierung. vor,. die. aber. den. Ablauf. dynamischer. Prozesse,. z..B.. von. Handlungsabläufen,. betrifft.. Eine. Vielzahl. von. Handlungen. sind. in. einer.Kultur.so.weit.institutionalisiert,.dass.ihr.Ablauf.bestimmten. Regeln.folgt: .Eine.Gerichtsverhandlung.beginnt.mit.der.Anklageverlesung,. darauf. folgen. die. Beweisaufnahme,. Schlussplädoyers. und. die. Urteilsverkündung.. Existiert. ein. entsprechendes. Skript,. muss.man.sich.die.Abfolge.von.Handlungen.und.Ereignissen.nicht. mehr. explizit.merken,. sondern.die.Details.nur.noch.den.Phasen. des.Skripts.zuordnen..Dies.erleichtert.die.kognitive.Verarbeitung.. Bezogen.auf.Medieninhalte.bedeutet.dies,.dass.medial.vermittelte. Darstellungen,. die. verbreiteten. Skripts. folgen,. leichter. zu. verarbeiten.sind. <?page no="113"?> 2 Psychologische Aspekte 114 2.5.2 Framing Eng. verwandt,. aber. nicht. deckungsgleich. mit. dem. Begriff. des. kognitiven.Schemas.ist.der.des.kognitiven.Frames..Framing.wird. in. der. Kommunikationswissenschaft. häufig. als. Ergänzung. des. Agenda-Setting-Konzepts. diskutiert: . Es. geht. nicht. mehr. um. das. »what.to.think.about«.sondern.um.das.»how.to.think.about.something«..Framing.besitzt. sowohl.Wurzeln.in.der.Soziologie.(Goffman.1974; .Gamson.1989),.als.auch.in.der.kognitiven.Psychologie.. In. der. psychologisch. orientierten. Variante. (Kahneman/ Tversky. 1984).geht.es.zunächst.darum,.dass.Entscheidungen.davon.abhängen.können,.in.welcher.Art.und.Weise.die.Information.über.die. Konsequenzen.der.Entscheidung.formuliert.werden..In.der.erweiterten.Form.geht.es.um.die.Art.und.Weise,.in.der.Fakten.und.Themen.mit.Deutungsmustern.verknüpft.werden..Man.könnte.sagen,. ein.Frame.ist.eine.besondere.Form.eines.Schemas,.das.dazu.geeignet.ist,.wahrgenommene.Informationen.mit.komplexen.Interpretationsmustern. zu. versehen.. Da. derartige. Interpretationsmuster. i..d..R.. sozialer. Natur. sind,. ist. das. Frame-Konzept. geeignet,. eine. Brücke.zwischen.individueller.Informationsverarbeitung.und.der. sozialen.Einbettung.des.Individuums.zu.schlagen,.eine.Spielart.der. »sozialen.Konstruktion.von.Realität«. 2.5.3 Priming Ein. weiteres. Konzept. der. kognitiven. Psychologie,. das. im. Rahmen. der. »kognitiven. Wende«. Eingang. in. die. Medienwirkungsforschung.fand,.ist.das.kognitive.»Priming«..Bei.der.Verarbeitung. von. Umwelteinflüssen. wird. auf. bestimmte. Wissenseinheiten. im. Gedächtnis. mit. einer. erhöhten. Wahrscheinlichkeit. zugegriffen,. wenn.sie.entweder.häufiger.in.der.Vergangenheit.oder.kürzlich.aktiviert.wurden..Beschränken.wir.diesen.Effekt.auf.die.Verarbeitung. von.Medieninformationen,.sprechen.wir.von.Medien-Priming.(für. einen.Überblick.vgl..Peter.2002)..Dabei.können.Priming-Effekte. bewusst. oder. unbewusst. ablaufen. und. unterschiedliche. Formen. <?page no="114"?> 2.6 Emotionspsychologie 115 annehmen: .So.lassen.sich.z..B..perzeptuelles.Priming,.das.sich.auf. die.Form.eines.Objekts.und.konzeptionelles.Priming,.das.sich.auf. dessen.Bedeutung.bezieht,.unterscheiden. Im.Bereich.der.Medienwirkungsforschung.wurde.Priming.v..a.. in.drei.Bereichen.untersucht: .der.politischen.Kommunikationsforschung.(vgl..z..B..Krosnick/ Kinder.1990),.der.Bildung.von.Stereotypen.(Hansen.1989).und.der.Gewaltforschung.(Bushman.1998,. im. Überblick. Peter. 2002,. S..26ff).. Für. den. politischen. Bereich. wurden. Priming-Effekte. z..B.. als. eine. Erweiterung. von. Agenda. Setting. analysiert.. Durch. die. wiederholte. Wahrnehmung. eines. politischen.Issues.wird.dieses.bevorzugt.als.Maßstab.bei.der.Beurteilung.einer.Partei.oder.eines.Politikers.herangezogen..Im.Bereich. der.Medienunterhaltung.können.stereotype.Darstellungen.-.z..B.. von.Geschlechterrollen.-.dazu.führen,.dass.eben.diese.Stereotypen. als.Grundlage.für.die.Erklärung.geschlechtspezifischen.Verhaltens. verwendet.werden.(ohne.dass.die.beurteilende.Person.das.Stereotyp.bewusst.als.gültig.akzeptieren.müsste). Einschränkend.muss.gesagt.werden,.dass.Priming.nicht.notwendigerweise.automatisch.abläuft.-.der.entsprechende.Prime.muss.als. passend.zum.später.beurteilten.Verhalten.eingestuft.werden. 2.6 Emotionspsychologie Wolfgang Eichhorn Medieninhalte.sprechen.nicht.nur.die.Ratio.des.Menschen.an,.sondern. auch. seine. Emotionen.. In. seiner. frühen. Studie. zum. Kinofilm. untersuchte. der. Psychologe. Hugo. Münsterberg. (1916). den. Zusammenhang.zwischen.den.Inhalten.von.Filmen,.ihrer.Gestaltung.und.den.während.der.Rezeption.hervorgerufenen.Emotionen.. Der.Erfolg.der.neuen.Medien.Radio.und.Film.rief.unter.Politikern,. Akademikern. und. auch. in. der. Bevölkerung. Befürchtungen. der. moralischen.Korrumpierung.-.insbesondere.der.Jugend.-.hervor.. In.einer.der.ersten.groß.angelegten.kommunikationswissenschaft- <?page no="115"?> 2 Psychologische Aspekte 116 lichen.empirischen.Studien,.den.»Payne.Fund.Studies«.(Lowery/ DeFleur.1995),.wurden.Inhalte,.Nutzung.und.Wirkung.von.Filmen. einer. Analyse. unterzogen. -. u..a.. die. möglicherweise. schädlichen. Auswirkungen.des.Mediums.Kinofilm.auf.die.Emotionen.Jugendlicher. (vgl.. Malin. 2009; . Dysinger/ Ruckmick. 1933).. Ebenso. gab. das.Potenzial.politischer.Propaganda.der.Sozialwissenschaft.Anlass. zur.Besorgnis.(Lasswell.1927)..Auch.im.Kontext.der.frühen.Usesand-Gratifications-Studien.spielen.Emotionen.eine.Rolle.(Herzog. 1944): .Sie.identifizierten.das.Ausleben.von.Emotionen.als.eine.zentrale.Funktion.der.Nutzung.von.Seifenopern. Aus.der.Perspektive.des.Kommunikationsforschers.sind.Emotionen.in.mehrerlei.Hinsicht.interessant: .In.der.präkommunikativen. Phase.beeinflussen.sie.das.Selektionsverhalten,.in.der.Rezeptionsphase.(kommunikative.Phase).prägen.Sie.das.Medienerlebnis,.in. der.postkommunikativen.Phase.sind.sie.Gegenstand.der.Untersuchung.von.Medienwirkungen..Die.notwendige.theoretische.Fundierung. für. die. Erforschung. dieser. Fragen. bietet. die. Emotionspsychologie,.die.Definitionen.für.das.Wesen,.die.Genese.und.den. Wandel.von.Emotionen.bereitstellt..Auch.im.Bereich.der.Emotionspsychologie.finden.sich.eine.Vielzahl.von.Ansätzen.und.Definitionen..Wolfgang.Schönpflug.(2000).führt.dies.darauf.zurück,. dass.die.Psychologie.die.in.der.Kulturgeschichte.im.Laufe.von.Jahrhunderten.entstandenen.Konzepte.aufgriff.und.weiterentwickelte.. Paul.R..Kleinginna.und.Anne.M..Kleinginna.(1981).identifizieren. vier.Komponenten.von.Emotionen: .affektiv,.kognitiv,.konativ.und. physiologisch..Die.theoretischen.Ansätze.unterscheiden.sich.darin,. wie. stark. sie. die. einzelnen.Komponenten. gewichten. und. wie. sie. sie.miteinander.verknüpfen..Teilweise.wird.die.kognitive.Komponente.separat.behandelt.-.als.Faktor,.der.zur.Entstehung.von.Emotionen.beiträgt,.ebenso.wie.die.konative.Komponente,.die.als.das. Resultat.von.Emotionen.angesehen.werden.kann. Unter.der.Vielzahl.von.Theorie-Klassifikationen.machen.Holger. Schramm.und.Werner.Wirth.(2006,.S..27f ).drei.Theoriegruppen. aus,.über.die.in.der.Literatur.der.größte.Konsens.herrscht: .Ansätze,. die.die.physiologische.Erregung.in.den.Mittelpunkt.stellen.(z..B.. Schachter/ Singer. 1962),. kognitiv. orientierte. Ansätze. (»cognitive. <?page no="116"?> 2.6 Emotionspsychologie 117 appraisal«,.z..B..Scherer.1990).und.evolutionsbiologisch.orientierte. Ansätze.. Je.nach.theoretischer.Orientierung.gibt. es. eine.Vielzahl. von.Definitionen,.eine.der.etablierten.Arbeitsdefinitionen.stammt. von.Keith.Oatley.und.Jennifer.M..Jenkins.(1996),.in.der.Übersetzung.von.Jürgen.H..Otto,.Harald.A..Euler.und.Heinz.Mandl.(Otto. et.al..2000b,.S..16): .»1).Eine.Emotion.wird.üblicherweise.dadurch. verursacht,.dass.eine.Person.-.bewusst.oder.unbewusst.-.ein.Ereignis. als. bedeutsam. für. ein. wichtiges. Anliegen. (ein. Ziel). bewertet. […].2).Der.Kern.einer.Emotion.sind.Handlungsbereitschaft.(readiness.to.act).und.das.Nahelegen.(prompting).von.Handlungsplänen; .eine.Emotion.gibt.einer.oder.wenigen.Handlungen.Vorrang,. denen.sie.Dringlichkeit.verleiht..So.kann.sie.andere.mentale.Prozesse.oder.Handlungen.unterbinden.oder.mit.ihnen.konkurrieren. […]. 3). Eine. Emotion. wird. gewöhnlicherweise. als. ein. bestimmter.mentaler.Zustand.erlebt,.der.manchmal.von.körperlichen.Veränderungen,.Ausdruckserscheinungen.und.Handlungen.begleitet. oder.gefolgt.wird.« 2.6.1 Emotionen bei der Zuwendung zu Medien Die.frühen.Ansätze.zur.Erforschung.der.Rolle.der.Emotionen.bei. der.Mediennutzung.wurden.in.den.folgenden. Jahrzehnten.nicht. weiter. verfolgt,. andere. Interessen. dominierten.. Obwohl. zentrale. Konzepte.wie.»Einstellung«.oder.»Motiv«.emotionale.Komponenten.beinhalten,.war.Emotion.im.engeren.Sinne.selten.Gegenstand. der. Forschung.. Noch. im. Jahr. 2006. sprachen. Holger. Schramm. und. Werner. Wirth. in. einem. Überblicksaufsatz. von. einem. »vernachlässigten. Forschungsfeld«..Trotzdem. gibt. es. eine. Reihe. von. Forschungsarbeiten. in. diesem. Feld.. Den. größten. Bekanntheitsgrad. dürfte. der. Mood-Management-Ansatz. haben. (Zillmann. 1988; .Knobloch-Westerwick.2006)..Anders.als.der.Uses-and-Gratifications-Ansatz,.der.dem.Rezipienten.die.Fähigkeit. zuschreibt,. Medieninhalte.bewusst.auszuwählen,.um.bestimmte.Ziele.zu.erreichen,.betont.Mood.Management.die.emotionale.Komponente.der. Rezeption..Die.Auswahl.medialer.Angebote.erfolgt.hier.mehr.oder. <?page no="117"?> 2 Psychologische Aspekte 118 weniger.bewusst,.um.bestehende.Stimmungen.zu.verstärken.oder. abzuschwächen. (vgl.. Biland Ž ić,. 2014,. S.. 358f; . siehe. Greenwood/ Long.2008). 2.6.2 Emotionen bei der Medienrezeption In. der. Kommunikationsphase. stellt. sich. die. Frage,. wie. Emotionen.das.Rezeptionserleben.beeinflussen..Hier.ist.z..B..der.Excitation-Transfer-Ansatz.(Zillmann.1971).relevant,.der.beschreibt,.wie. die.in.den.Medien.dargestellten.Emotionen. sich.auf.den.Rezipienten.übertragen..Ebenfalls.in.diesen.Bereich.fallen.Arbeiten,.die. sich.mit.dem.Erzeugen.von.Spannung.in.Filmen.oder.TV-Serien. beschäftigen..Im.postkommunikativen.Bereich.stehen.die.-.möglicherweise.längerfristigen.-.emotionalen.Wirkungen.im.Fokus..Ein. großes.Forschungsfeld.ist.hier.die.Gewaltforschung..In.der.Tradition.der.Gerbnerschen.Kultivierungsforschung.(vgl..Schenk.2007,. S.-578ff; .Bonfadelli/ Friemel.2011,.S.-260ff).eröffnet.sich.eine.weitere.Perspektive. Der. Einfluss. von. Emotionen. auf. die.Medienrezeption.ist. eng. verknüpft.mit.der.unterhaltenden.Funktion.von.Massenmedien.. So. ist. der. Begriff. des. »pleasure«. ein. Schlüsselbegriff. in. den. Cultural. Studies.. Einige. Ansätze. (z..B.. Vorderer. 2004). bauen. ein. mehrdimensionales.Unterhaltungskonstrukt.um.das.Konzept.der. Emotion.auf..Ein.Großteil.der.Forschung.hat.sich.daher.mit.Unterhaltungsangeboten.befasst,.v..a..in.Bezug.auf.Genres,.die.eine.spezifische. Emotion. in. den. Mittelpunkt. stellen,. z..B.. Liebesfilme,. Action.(Furcht),.Krimis.(Spannung). Ein.Grund.für.die.stärkere.Berücksichtigung.von.Emotionen.in. der.Medienforschung.liegt.sicher.in.der.Veränderung.der.Medienlandschaft.-.insbesondere.im.Bereich.Fernsehen..Einerseits.ist.mit. dem.»Affektfernsehen«.eine.neue.»Quasi-Gattung«.eingeführt.worden,.die.z..B..Talkshows,.Realitysoaps.oder.Castingshows.umfasst.. Die. Gemeinsamkeit. liegt. in. dem. Versuch,. den. Zuschauer. über. Emotionen. anzusprechen,. emotional. aufgeladene. Momente. zu. schaffen. und. zu. Empathie. anzuregen.. Ein. weiterer. Trend. lässt. <?page no="118"?> 2.6 Emotionspsychologie 119 sich.in.der.öffentlichen.Darstellung.von.Politik.finden: .Hier.wird. über.Inszenierungen,.eine.stärkere.Emotionalisierung.und.Personalisierung. der. Versuch. unternommen,. die. Wähler. stärker. über. ihre.Emotionen.anzusprechen.-.eine.Strategie,.die.perfekt.auf.die. Logik.und.Präsentationsformen.audiovisueller.Medien.zugeschnitten.ist..Es.ist.daher.naheliegend,.auch.bei.der.Untersuchung.politischer. Kommunikation. den. emotionalen. Aspekt. stärker. in. den. Vordergrund.zu.rücken..Studien.vor.diesem.Hintergrund.zeigen,. dass.z..B..die.Erinnerungsleistungen.bei.der.Rezeption.von.Nachrichten.durch.die.Präsenz.emotional.aufgeladener.Medieninhalte. beeinflusst.wird..Kang.Namkoong,.Timothy.K..F..Fung.und.Dietram.A..Scheufele.(Namkong.et.al..2012).zeigen,.dass.die.emotionale. Haltung. zu. einem. Präsidentschaftskandidaten. den. Zusammenhang. zwischen. der. Nutzung. von. Nachrichtenmedien. und. politischer. Partizipation. beeinflusst.. Eine. positive. emotionale.Wahrnehmung. der. Kandidaten. kann. also. die. politische. Partizipation. fördern.. Joanne. M.. Miller. (2007). identifiziert. negative. Emotionen.als.einen.entscheidenden.interventierenden.Faktor.zwischen. Medienberichterstattung. und. der. Wichtigkeitseinschätzung. von. Themen..George.E..Marcus,.W..Russel.Neuman.und.Michael.B.. MacKuen.(Marcus.et.al..2000).schlagen.eine.neue.Betrachtungsweise.politischer.Kommunikationsprozesse.vor,.die.nicht.einfach. auf.rationalen.Entscheidungen.aufbaut,.sondern.kognitive.Verarbeitungsprozesse.und.Emotionen.integriert: .Negative.Emotionen. führen.zu.einer.intensiveren.und.gründlicheren.Informationsverarbeitung. Direkte. emotionale. Gratifikationen. sind. meist. hedonistischer. Natur,. beschränken. sich. also. auf. positive. Stimmungen. und. Gefühle,.und.sind.nur.von.kurzer.Dauer..Um.zu.erklären,.warum. Rezipienten.auch.aus.negativen.Emotionen.Gratifikationen.erhalten.können,.wurde.das.Konzept.der.Meta-Emotion.(vgl..Bartsch. et.al..2008).eingeführt,.eine.Art.übergeordneter.emotionaler.Ebene. (vgl.. auch. Oliver. 1993).. Anne. Bartsch. (2012). argumentiert,. dass. Emotionen. indirekt. weitergehende. Gratifikationen. sozialer. und. kognitiver.Natur.haben.können..Damit.lässt.sich.z..B..die.Attraktivität.»negativer«.Emotionen.erklären,.die.zu.einer.stärkeren.paraso- <?page no="119"?> 2 Psychologische Aspekte 120 zialen.Bindung.an.die.betroffenen.Figuren.führen.können..Damit. geht. die. emotionale. Wirkung. von. Medienangeboten. über. eine. kurzfristige.»Belustigung«.hinaus.und.wirkt.in.das.Alltagsleben.des. Rezipienten.hinein. 2.7 Konformitätsdruck - die Theorie der Schweigespirale Im. Kontext. sozialpsychologischer. Fragen. von. Medienwirkungen. ist.auch.die.Theorie.der.Schweigespirale.zu.erwähnen.(vgl..Noelle- Neumann.1980,.1996)..Diese.von.der.deutschen.Publizistikwissenschaftlerin. und. Meinungsforscherin. Elisabeth. Noelle-Neumann. begründete. Makro-Theorie. stellt. auch. einen. Erklärungsversuch. der. Entstehung. von. öffentlicher. Meinung. dar. (vgl.. Noelle-Neumann. 1974,. 1977,. 1980,. 1996)..Die.Theorie.bzw..der.Theorieentwurf.ist,.wie.noch.dargelegt.werden.wird,.wissenschaftlich.durchaus.nicht.unumstritten..Sie.wird.hier.ausführlich.erörtert,.weil.sie. zu. jenen. wenigen. aus. dem. deutschen. Sprachraum. stammenden. kommunikationswissenschaftlichen.Arbeiten.gehört,.die.nicht.nur. in.Deutschland.(vgl..z..B..Deisenberg.1986; .Donsbach/ Stevenson. 1986; . Donsbach. 1987; . Scherer. 1990; . Fuchs. et. al.. 1992),. sondern. auch. im. angloamerikanischen. Raum. aufmerksam. rezipiert. und. kritisch.gewürdigt.wurden.(vgl..Glynn/ McLeod.1984; .Salmon/ Kline. 1985; .Lasorsa.1991; .Salmon/ Glynn.1996; .Glynn.et.al..1997)..Auch.für. den. asiatischen. Raum. existieren. Studien. zur. Schweigespirale. (vgl.. Tokinoya.1989,.1996)..Die.Theorie.entstand.in.den.1970er.Jahren. 2.7.1 Das Grundkonzept Die. Theorie. der. Schweigespirale. baut. auf. sozialpsychologischen. Beobachtungen.zum.Verhalten.von.Menschen.in.öffentlichen.Situationen,. publizistikwissenschaftlichen. Überlegungen. zur. Rolle. <?page no="120"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 121 der. Massenmedien. bei. der. Meinungsbildung. sowie. philosophiegeschichtlichen.Erkenntnissen.zum.Begriff.der.öffentlichen.Meinung.auf..Die.Darstellung.des.Zusammenhangs.psychologischer,. kommunikationswissenschaftlicher.und. sozialer.Aspekte.begründet. eine. Theorie,. die. den. Prozess. öffentlicher. Meinungsbildung. erklären.und.empirisch.nachweisen.will..Die.Kernthese.dabei.lautet,.dass.Menschen,.die.glauben,.die.Mehrheitsmeinung.der.Bevölkerung. hinter. sich. zu. haben,. tendenziell. eher. bereit. sind,. sich. öffentlich.zu.ihrer.Meinung.zu.bekennen.als.diejenigen,.die.glauben,. eine. abweichende.Meinung. zu. vertreten..Der. Prozess. läuft,. vereinfacht.dargestellt,.wie.folgt.ab.(vgl..Noelle-Neumann.1977b,. 1980,.1986): •. Öffentliche. Meinung. versteht. Noelle-Neumann. als. »soziale. Haut«,.die.die.Gesellschaft.im.Innersten.zusammenhält..Diese. »soziale.Haut«.versinnbildlicht.Integration,.Zusammenhalt.und. Ausgleich.zwischen.den.Individuen. •. Menschen. streben. nach. Harmonie. und. wollen. in. der. Gesellschaft. nicht. im. sozialen. Abseits. stehen.. Sie. befürchten. gesellschaftlich. isoliert. zu. werden. (Isolationsfurcht),. wenn. sie. eine. vermeintlich. »unpassende«,. sozial. nicht. anerkannte. Meinung. zu. einem.brisanten,. sozial.oder.politisch.aufgeladenen.Thema. äußern. •. Menschen.sind.in.der.Lage,.Meinungsverteilungen.in.der.Bevölkerung.recht.genau.wahrzunehmen..Obwohl.ihnen.kein.Analyseinstrument.wie.etwa.der.professionellen.Meinungsforschung. zur.Verfügung.steht,.können.sie,.so.Noelle-Neumann,.mit.einer. Art. intuitiv-mentalem. »quasistatistischem. Wahrnehmungsorgan«. feststellen,. welche.Meinung. zu. einem. relevanten.Thema. überwiegt.oder.sich.in.der.Minderheit.befindet..Dabei.stehen. den.Menschen.die.direkte.und.die.indirekte.-.durch.die.Medien. vermittelte.-.Umweltbeobachtung.als.Quelle.zur.Verfügung. •. Menschen,. die. meinen,. mit. ihrer. persönlichen. Auffassung. zu. politisch.oder.gesellschaftlich.relevanten.und.in.der.öffentlichen. Diskussion. befindlichen. Themen. mit. der. vermuteten. Mehrheitsmeinung.(in.Gesellschaft.und.Massenmedien).übereinzustimmen,.weisen.tendenziell.eine.zunehmende.Bereitschaft.auf,. <?page no="121"?> 2 Psychologische Aspekte 122 sich.in.der.Öffentlichkeit.zu.äußern.(und.sei.es.nur.im.Rahmen. von.Diskussionen.am.Arbeitsplatz.oder.im.Bekanntenkreis). •. Personen. hingegen,. die. glauben,. mit. ihrer. persönlichen. Meinung. zu. solchen.Themen. mit. der. vermuteten. Mehrheitsmeinung.nicht.übereinzustimmen,.tendieren.eher.dazu,.ihre.Meinung.in.der.Öffentlichkeit.nicht.zu.artikulieren..Sie.schweigen. oder. vertreten. in. der. Öffentlichkeit. (und. sei. es. nur. in. einer. Gruppe).mitunter.sogar.eine.gegenteilige,.nämlich.die.vermutete.Mehrheitsmeinung,.um.sich.von.den.Mitmenschen.nicht. zu.isolieren. •. Eine.konsonante,.also.in.einer.bestimmten.Meinungsrichtung. dominante. Berichterstattung. der. Medien. zu. einem. aktuellen. Thema. kann. sich. von. der. tatsächlichen. Meinungsverteilung. in. der. Bevölkerung. unterscheiden.. Aufgrund. ihrer. indirekten. Umweltwahrnehmung,. also. der. täglichen. Mediennutzung,. glauben. die. Menschen. jedoch. an. die. Dominanz. der. in. den. Medien. vertretenen. Meinung. und. verfallen. zunehmend. in. Schweigen,.weil.sie.glauben,.einer.Minderheitsmeinung.anzugehören. -. obwohl. sie. doch. möglicherweise. in. der. Mehrheit. sind..Die.schweigende.Mehrheit.wird.gewissermaßen.von.den. Medien.als.Minderheitsmeinung.marginalisiert..Der.Eindruck. der. Mehrheitsmeinung. wieder,. die. de. facto. jedoch. nur. von. einer. Minderheit. vertreten. wird,. entsteht. lediglich. dadurch,. weil.ihre.Vertreter.die.Rückendeckung.der.Medien.haben.und. sich.lautstark.äußern..Durch.»die.Tendenz.zum.Reden.der.einen. und. zum. Schweigen. der. anderen«. kommt. ein. »Spiralprozess«. in.Gang,.»der. eine.Meinung.immer.fester.und.fester.als.herrschende.Meinung.etabliert«.(Noelle-Neumann.1977b,.S.-173). Im.Unterschied.zu.anderen.Medienwirkungstheorien.stellt.die.Theorie.der.Schweigespirale.einen.komplexen.Entwurf.einer.(Makro-) Theorie. dar.. Ihre. genuinen. sozialpsychologischen,. kommunikationswissenschaftlichen. und. gesellschaftstheoretischen. Überlegungen.hat.Wolfgang.Donsbach.mit.Bezugnahme.auf.Noelle-Neumanns.Publikationen.bereits.1987.kompakt.zusammengefasst.(vgl.. Donsbach.1987,.S.-324-343). <?page no="122"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 123 (Sozial-)Psychologisch. relevant. sind. die. Beobachtungen. über. das. Konformitätsverhalten.von.Menschen.in.Gruppensituationen.bzw.. in.Situationen.des.Umwelt-.und.Gruppendrucks..Solomon.Asch. (1952). hat. dies. bereits. in. den. 1950er-Jahren. experimentell. untersucht.(vgl..auch.Noelle-Neumann.1980,.S.-59ff)..Konformitätsverhalten.bzw..Isolationsangst.ist.nicht.nur.eine.Angst.vor.der.Absonderung,.sondern.auch.eine.Furcht.vor.dem.Zweifel.an.der.eigenen. Urteilsfähigkeit..Daraus.resultieren.Redebereitschaft.oder.Schweigetendenz.und.-.unter.Einbeziehung.des.Zeitfaktors.-.der.damit. verbundene.spiralartige.Prozess. Die.sog..Rede-.oder.Schweigebereitschaft.von.Personen.wurde. von.Noelle-Neumann.empirisch.mithilfe.des.sog..»Eisenbahntests«. ermittelt.vgl..Noelle-Neumann.1980,.S.-33ff; .S.-66ff)..Er.geht.wie. folgt.vor.sich: .Die.Versuchspersonen.werden.zunächst.nach.ihrer. eigenen. Meinung. zu. politisch. kontrovers. diskutierten. Themen. befragt.(z..B..deutsche.Waffen.für.die.Ukraine)..Daran.schließt.die. Frage. nach. der. Einschätzung. der. Mehrheitsmeinung. zu. diesem. Thema.(Waffenlieferungen).in.der.Bevölkerung.sowie.ggf..nach.der. vermuteten.zukünftigen.Entwicklung.der.Meinungsverteilung.in. der.Bevölkerung.an..Schließlich.folgt.die.Frage.an.die.Versuchsperson,.ob.sie.bereit.wäre,.im.Rahmen.einer.Eisenbahnfahrt.sich.im. Abteil.mit.einem.Mitreisenden.zu.unterhalten,.der.eine.zur.eigenen.Meinung.gegenteilige.Ansicht.vertritt,.um.dessen.Standpunkt. näher.kennen.zu.lernen..In.mehreren.Befragungen.zu.unterschiedlichen.Themen.zeigte.sich.bei.solchen.Eisenbahntests.im.demoskopischen. Interview. eine. deutliche. Redebereitschaft. bzw.. Schweigetendenz. der. verschiedenen. Meinungslager.. Personen,. die. sich. auf.der.Seite.der.Mehrheit.sahen,.(bzw..siegessicher.waren.bezüglich.der.Zukunftsentwicklung.der.von.ihnen.vertretenen.Position),. erwiesen.sich.als.redebereiter.als.Personen,.die.sich.in.der.Minderheit. sahen. bzw.. auf. der. Verliererseite. wähnten.. Diese. tendierten. eher.zum.Schweigen.(vgl..Noelle-Neumann.1996,.S.-33ff). Kommunikationstheoretisch. von. Bedeutung. ist,. dass. für. die. Umweltbeobachtung. dem. Individuum. im. Wesentlichen. zwei. Quellen. zur. Verfügung. stehen: . »die. direkte. Umweltbeobachtung.im.sozialen.Kontext.und.die.indirekte.Beobachtung.über.die. <?page no="123"?> 2 Psychologische Aspekte 124 Inhalte.der.Massenmedien..Während.die.direkte.Beobachtung.dem. Individuum. v..a.. Eindrücke. vermittelt,. mit. welchen. Meinungen. man.sich.in.der.Öffentlichkeit.isolieren.kann,.geben.die.Medieninhalte.v..a..Eindrücke.davon,.wie.die.Mehrheit.denkt«.(Donsbach. 1987,.S.-325)..Die.besondere.Einflusskraft.der.Medieninhalte.resultiert. laut. Noelle-Neumann. aus. den. beiden. Faktoren. Konsonanz. und.Kumulation.mit.damit. verbundenen. Effekten.(Noelle-Neumann.1973)..Mit.Konsonanz.ist.die.inhaltlich.oftmals.übereinstimmende.Berichterstattung.vieler.Medien.gemeint..Sie.resultiere.aus. den.identischen.Auswahlkriterien.der.Journalisten.(z..B..Nachrichtenfaktoren,.vgl..Maier.et.al..2010).sowie.aus.der.Tatsache,.dass.die. Journalisten. eine. relativ. homogene. Berufsgruppe. darstellten,. die. sich.stark.an.sich.selbst.(und.nicht.am.Publikum).orientiere..Die. Folge.sei.eine.Medienkultur,.die.von.der.Realkultur.abweiche.und. zu. einem. »doppelten. Meinungsklima«. führen. kann.. Ein. solches. kann.Noelle-Neumann.zufolge.»nur.entstehen.unter.ganz.besonderen.Umständen,.nur.dann,.wenn.das.Meinungsklima.der.Bevölkerung.und.die.vorherrschende.Meinung.unter.Journalisten.auseinander.fallen«.(Noelle-Neumann.1980,.S.-242).und.Personen.je. nach.Mediennutzung.ein.unterschiedliches.Meinungsklima.wahrnehmen. (vgl.. Noelle-Neumann. 1996,. S.- 243).. Mit. Kumulation. ist. gemeint,. dass. die. Menschen. den. Medien. ständig. ausgesetzt. sind.und.ihre.weitgehend.identische.Berichterstattung.permanent. auf.das.Medienpublikum.einwirkt..Dem.Medium.Fernsehen,.für. Noelle-Neumann. ein. »getarnter. Elefant«. (vgl.. Noelle-Neumann. 1977a),. wird. dabei. besondere. Bedeutung. zugeschrieben.. Es. habe. 1).auf.Grund.seiner.höheren.Aktualität.die.Möglichkeit,.Themen. (vor.der.Zeitung).zuerst.zu.bewerten; .es.verfüge.2).v..a..wegen.seiner.Bilder.über.hohe.Glaubwürdigkeit.und.vermittle.Authentizität.(Miterleben.des.Empfängers); .und.es.reduziere.3).die.Selektionsmöglichkeiten. des. Nutzers. (man. muss. -. z..B.. auch. und. v..a.. in.Nachrichtensendungen.-.dem.Programmablauf,.den.einzelnen. Meldungen,. folgen. -. man. kann. Fernsehen. »nicht. umblättern«).. Konsonanz.und.Kumulation.führen.zu.einem.Effekt,.nämlich.zu. der. vom. Rezipienten. über. die. Medien. wahrgenommenen. Realitätsvorstellung. (vgl.. Noelle-Neumann. 1973).. Die. Massenmedien. <?page no="124"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 125 sind.Noelle-Neumann.zufolge.in.der.Lage,.Realitätsvorstellungen. zu. prägen. sowie. Ideen,. Ereignissen. und. Personen.Öffentlichkeit. zu.verleihen,.und.zwar.nur.mit.denjenigen.Zügen,.die.ihnen.die. Medien.zuschreiben. Unter. Einfluss. der. Medienberichterstattung. -. besser: . des. Medientenors.als.journalistische.Darstellung.des.Meinungsklimas. zu. einem.kontroversen.Thema.in.der.Medienberichterstattung.-. lässt. sich. der. Prozess. der. Schweigespirale. wie. folgt. beschreiben: . »Der.Medientenor.beziehungsweise.die.Veränderung.des.Medientenors.läuft.der.Veränderung.der.Einschätzung.des.Meinungsklimas. durch. die. Bevölkerung. voraus.. Die. Veränderung. der. Einschätzung. des. Meinungsklimas. läuft. der. Änderung. der. eigenen. Einstellungen. voraus.. Das. Verhalten. -. Redebereitschaft. -. folgt. der. Einschätzung. des. Meinungsklimas. in. einer. Interaktion,. die. den. Spiralprozess. hervorbringt«. (Noelle-Neumann. 1996,. S.- 359).. Noelle.Neumann.verweist.allerdings.auf.drei.(Rand-)Bedingungen,. die. gegeben. sein. müssen,. damit. der. Prozess. der. Schweigespirale. in.Gang.kommen.kann: .1).Es.muss.sich.um.Meinungs-.und.Einstellungsbereiche.handeln,.die.im.Fluss.sind,.bei.denen.ein.Wandel.stattfindet..2).Es.muss.sich.um.Meinungen.handeln,.die.eindeutig.moralisch belegt.sind.und.bei.denen.die.Auseinandersetzung. nicht.um.die.rational.richtige.oder.falsche,.sondern.um.die.moralisch.gute.oder.schlechte.Position.geführt.wird..3).Es.muss.sich.um. Prozesse.handeln,.in.denen.die.Massenmedien.eine.identifizierbare Position.einnehmen.(vgl..Noelle-Neumann.1996,.S.- 366ff; .Donsbach.1987,.S.-329-331,.mit.Bezugnahme.auf.Noelle-Neumann). Nicht. zuletzt. ist. auf. gesellschaftstheoretische. Überlegungen. zu. verweisen.. So. kann. man. im. System. der. permanenten. Umweltbeobachtung.der.Menschen.(der.direkten.wie.der.medial.vermittelten).und.der.»Bestrafung«.von.Abweichlern.durch.soziale.Isolation.eine.wichtige.Funktion.zur.Stärkung.des.sozialen.Verbandes. sehen: .Erst. ein.Mindestmaß. an.Konformität. sowie. an.Verpflichtung.auf.gemeinsame.Normen.und.Werte.unter.den.Gesellschaftsmitgliedern.führt.nämlich.zu.jener.»Integration,.die.Gesellschaft. überhaupt.erst.möglich.macht«.(vgl..Donsbach.1987,.S.-326)..In.der. öffentlichen.Meinung. sieht.Noelle-Neumann,. wie. erwähnt,. eine. <?page no="125"?> 2 Psychologische Aspekte 126 »soziale.Haut«,.die.das.Gesamtsystem.zusammenhält..Noelle-Neumann.versteht.öffentliche Meinung.als.»wertgeladene,.insbesondere. moralisch.aufgeladene.Meinungen.und.Verhaltensweisen,.die.man. -.wo.es.sich.um.fest.gewordene.Übereinstimmung.handelt,.z..B.. Sitte,.Dogma.-.öffentlich.zeigen.muss,.wenn.man.sich.nicht.isolieren. will; . oder. bei. im.Wandel. begriffenem. ›flüssigem‹. Zustand. öffentlich.zeigen.kann,.ohne.sich.zu.isolieren«.(Noelle-Neumann. 1983,.S.-141; .Hervorhebung.i..Orig.). Elisabeth.Noelle-Neumann.legt.mit.der.Schweigespirale.einen. komplexen.theoretischen.Ansatz. zur.Erklärung.der.Wirkung.der. Massenmedien. vor.. Er. versucht,. Mikro-. und. Makroprozesse. zu. verbinden.. Er. stellt. bezüglich. der. Wirkung. auf. Individuen. um. auf.Wirkungen.mit.Blick.auf.die.Gesellschaft..Er.ergründet.auch. längerfristige.Wirkungen..Er.beobachtet.dynamische.Prozesse.der. Massenkommunikation,.verzichtet.auf.eine.nur.statische.Betrachtung.. Für. den. Ansatz. wichtig. ist. die. Leistung. der. Massenmedien.(vgl..Roessing.2011,.S..47,.weitgehend.mit.Bezugnahme.auf. Noelle-Neumann): .Sie.machen.auf.Themen.aufmerksam.(Thematisierungsfunktion),.transportieren.Standpunkte.und.Meinungen. (verleihen.Öffentlichkeit),.liefern.Argumente.für.Alltagsgespräche. (Artikulationsfunktion). und. sind. Quelle. für. Umweltwahrnehmungen. 2.7.2 Empirische Überprüfung Die.empirische.Überprüfung.ihres.Theorieentwurfs.-.bzw..besser. und. richtiger: . einzelner. seiner. Komponenten. -. nahm. Elisabeth. Noelle-Neumann. hauptsächlich. anhand. politischer.Themen. vor.. Wichtige.Anstöße.dazu.erhielt.sie.u..a..aus.(zunächst.nicht.erklärbaren).Umfrageergebnissen.im.Vorfeld.der.deutschen.Bundestagswahlen.von.1965.und.1972..Damals.wichen,.je.näher.der.Wahltermin. jeweils. rückte,. beabsichtigtes. Wahlverhalten. einerseits. und. vermutete. Siegererwartung. andererseits. voneinander. ab.. Erst. im. letzten. Moment. kam. es. bei. beiden. Wahlgängen,. so. die. Erklärung.von.Noelle-Neumann,.zu.einem.»Mitläufereffekt«,.zu.einem. <?page no="126"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 127 »Last-Minute-Swing«,.bei.dem.das.Meinungsklima.bezüglich.der. allgemeinen. Siegeserwartung. schließlich. auf. das. Wahlverhalten. durchschlug.(1965. gingen.CDU/ CSU. als. Sieger. aus.den.Wahlen. hervor,.1972.war.es.die.SPD)..Noelle-Neumann.sah.im.Wahlverhalten.einen.auf.das.öffentliche.Meinungsklima.zurückzuführenden.Ausdruck.der.Isolationsfurcht,.die.bei.einem.Teil.der.Wähler. jeweils.zur.Anpassung.an.die.vermutete.Mehrheitsmeinung.führte. (vgl..Noelle-Neumann.1991,.S.-258.und.1996,.S.-16ff). Ein.solches.Umschlagen.des.Meinungsklimas.versucht.Noelle- Neumann. auch. am. Beispiel. der. Bundestagswahl. vom. 3.. Oktober.1976.(mit.den.Spitzenkandidaten.Helmut.Schmidt,.SPD,.und. Helmut. Kohl,. CDU). nachzuweisen,. die. zu. Gunsten. der. damals. regierenden.SPD/ FDP-Koalition.entschieden.wurde.(vgl..Noelle- Neumann.1980,.S.-228ff)..In.repräsentativen.Bevölkerungsumfragen.(»Wer.gewinnt.die.Wahl? «).im.Vorfeld.der.Wahl.(März,.Juli,. September. 1976). war. innerhalb. von. sechs. Monaten. unter. den. Befragten.ein.Rückgang.der.Siegeserwartungen.für.die.CDU/ CSU. um.11.Prozentpunkte.und.ein.entsprechender.Anstieg.der.Siegeserwartungen.für.die.SPD/ FDP.um.12.Prozentpunkte.zu.verzeichnen. (vgl.. Noelle-Neumann. 1980,. S.- 28,. Tab.- 21).. Nach. Medienkonsum. durchgeführte. Auswertungen. ergaben,. dass. sich. diese. Verschiebung. in. den. Siegeserwartungen. bei. Personen,. die. viel. fernsahen,. wiederspiegelte,. während. Personen,. die. wenig. fernsahen,. CDU/ CSU.und.SPD/ FDP.in.der.Siegeserwartung.gleichauf.sahen.. Der.Grund.für. den.Wechsel.im.Meinungsklima. unter. den.Vielnutzern. wurde. von. Noelle-Neumann. beim. Fernsehen. vermutet,. das.mit. seiner. Berichterstattung. ein.Klima. zu.Gunsten. der. SPD. erzeugte.und.das.von.den.Zuschauern.so.wahrgenommen.wurde.. Dem.Phänomen.wurde.von.Noelle-Neumann.mit.einer.Umfrage. unter. Journalisten. im. Juli. 1976. über. den. zu. erwartenden. Wahlausgang. sowie. über. die. Wahlabsicht. nachgegangen. (vgl.. Noelle- Neumann. 1980,. S.. 232ff).. 76. Prozent. der. befragten. Journalisten. erwarteten. einen. Wahlausgang. zu. Gunsten. der. SPD/ FDP-Koalition,.aber.nur.33.Prozent.der.Gesamtbevölkerung.(und.80.Prozent.der.Journalisten.äußerten.eine.Wahlabsicht.zu.Gunsten.SPD/ FPD,.jedoch.nur.50.Prozent.der.Bevölkerung)..Mögliche.Schluss- <?page no="127"?> 2 Psychologische Aspekte 128 folgerung: .Da.die.große.Mehrheit.der.Journalisten.einen.Wahlsieg. der.SPD/ FDP-Koalition.wollte,.sahen.sie.die.Welt.gleichsam.mit. »sozial-liberalen.Augen«.und.gaben.diese.Sicht.über.die.Fernsehberichterstattung.weiter. Als.Zwischenfazit.kann. an.dieser. Stelle.darauf.verwiesen.werden,. dass. Noelle-Neumann. über. ihre. Umfragen. im. Wahlkampf. zur.Bundestagswahl.1976.in.der.Bevölkerung.sowie.unter.den.Journalisten. ein. »doppeltes. Meinungsklima«. feststellte: . jenes. in. der. Bevölkerung,.das.ein.offenes.Rennen.zwischen.den.beiden.großen. politischen.Blöcken.(CDU/ CSU,.SPD/ FDP).sah; .sowie.jenes.im. Fernsehen.mit.einer.Siegeserwartung.von.SPD/ FDP..Personen,.die. sich.dem.Medium.Fernsehen.stärker.zuwandten,.wurden.-.so.die. Vermutung. -. in. ihrer. persönlichen. Einschätzung. unsicher.. Dies. habe.zu.einer.Verschlechterung.der.Siegeschancen.der.CDU/ CSU. geführt.(vgl..Noelle-Neumann.1980,.S.-228ff). Noelle-Neumann.hat.den.Journalisten.keine.offenkundige.Manipulation.von.Nachrichteninhalten.unterstellt,.wollte.aber.dennoch. einen. Beweis. dafür,. dass. Fernsehjournalisten. (damals. ARD. und. ZDF).ihre.Einstellungen.möglicherweise.in.versteckten.Botschaften. weitergeben..Der.u..a..auch.zu.Rate.gezogene.amerikanische.Medienforscher.Percy.Tannenbaum.schlug.vor,.eine.Umfrage.unter.deutschen.TV-Kameraleuten.durchzuführen,.um.herauszufinden,.mit. welchen. optischen. Mitteln. der. Darstellung. von. Personen,. bzw.. von. Politikern,. es. möglich. ist,. positive. oder. negative. Effekte. zu. erzeugen..Kameraaufnahmen.von.Personen.in.Augenhöhe.(Frontansicht),. so. das. Ergebnis. einer. solchen. Umfrage,. wirken. für. den. Dargestellten.eher.vorteilhaft.(sympathisch,.ruhig,.ungezwungen); . starke.Draufsicht.(also.Vogelperspektive).oder.Untersicht.(Froschperspektive).wirken.unvorteilhaft.und.vermitteln.eher.Antipathie,. Schwäche.und.Leere.(vgl..Noelle-Neumann.1980,.S.-234ff). In.diesen.Ergebnissen.schien.nun.der.Schlüssel.für.das.Umschlagen.des.Meinungsklimas.gefunden.zu.sein..Hans.Mathias.Kepplinger.führte.eine.Inhaltsanalyse.der.gesamten.TV-Berichterstattung. von. ARD. und. ZDF. über. den. Wahlkampf. zur. Bundestagswahl. 1976. (zwischen. 1.. April. und. 3.. Oktober). auf. die. verwendeten. optischen.Mittel.durch.(vgl..Kepplinger.1980)..Erst.bei.der.Analyse. <?page no="128"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 129 der.optischen.Darstellung.der.Spitzenkandidaten.wurden.Unterschiede. deutlich: . Helmut. Schmidt. (SPD). wurde. nur. 31-mal. aus. der. ungünstigen. Frosch-. oder. Vogelperspektive. gezeigt,. Helmut. Kohl.(CDU).hingegen.55-mal.(Unterschied: .24)..Auch.bei.einigen. anderen.Elementen,.die.für.das.vermittelte.Klima.von.Bedeutung. sind. (wie. Beifall,. Haltung. der. Zuhörer,. Unmutsbekundungen,. Buh-Rufe.etc.).sowie.bei.der.intensiver.wirkenden.Halbtotale.oder. Großaufnahmen.und.bei.der.distanzierter.wirkenden.Totale.wurden. einige. Unterschiede. zu. Gunsten. der. Darstellung. von. SPD/ FDP.deutlich.(vgl..Noelle-Neumann.1980,.S.-234ff). Peter. Winterhoff-Spurk. fasst. in. diesem. Kontext. zusammen: . »Stark.vereinfacht.wäre.also.im.Wahljahr.1976.die.Schweigespirale. (besser: .das.Umschlagen.des.Meinungsklimas,.H..P.).wie.folgt.zu. Stande.gekommen: .Die.Kameramänner.wie.ihre.journalistischen. Kollegen. sind. mehrheitlich. der. SPD/ FDP-Koalition. zugeneigt. und. vom. Wahlsieg. dieser. Gruppierung. überzeugt.. Demzufolge. bilden.sie.ihre.Sicht.der.politischen.Welt.in.einer.bestimmten,.für. die.von.ihnen.favorisierte.Gruppe.positiveren.Weise.ab: .Der.SPD- Spitzenkandidat. (Helmut. Schmidt. -. Ergänzung. H.. P.). wird. seltener.in.der.ungünstigen.Frosch-.oder.Vogelperspektive.gezeigt,.für. positive.Publikumsreaktionen.wird.die.intensivere.Halbtotale.oder. Großaufnahme. gewählt. und. negative. Reaktionen. werden. kaum. wiedergegeben..Vielseher.rezipieren.diese.optischen.Darstellungsmittel.als.einen.Wandel.im.Meinungsklima,.dem.sie.sich.anschließen,.um.auf.der.Seite.der.nun.(von.ihnen.so.gesehenen).Mehrheit. zu.bleiben..So.entschieden.letzten.Endes.bei.der.Bundestagswahl. vom. 3..Oktober. 1976. die.Kameraleute. des. Fernsehens. die.Wahl,. die.mit. einer.Differenz.von.rund. 350.000. Stimmen.(bei. 38.Mio.. Wählern). zu. Gunsten. der. Koalitionsparteien. ausging«. (Winterhoff-Spurk.1999,.S.-120; .Winterhoff-Spurk.1986,.S..116). <?page no="129"?> 2 Psychologische Aspekte 130 2.7.3 Diskussion Die. Behauptung,. das. Fernsehen. habe. die. Bundestagswahl. von. 1976. entschieden,.war.verständlicherweise.nicht.nur.von.wissenschaftlicher,.sondern.auch.von.medienpolitischer.Brisanz: .Just.dem. zu.Ausgewogenheit.und.Unabhängigkeit.verpflichteten.öffentlichrechtlichen.Fernsehen.(damals.gab.es.noch.keine.privaten.TV-Sender).wurde.immerhin.vorgehalten,.wahlentscheidenden.Einfluss.zu. Gunsten.einer.politischen.Partei.(hier.der.SPD).ausgeübt.zu.haben.. »Wenn.nämlich.die.optischen.Darstellungsmittel.wirklich.derart. nachhaltig.die.Image-Bildung.von.Spitzenpolitikern.beeinflussen. können. und. […]. bis. in. die.Wahlkabine. hineinreichende. Folgen. haben«,.so.ist.es.nicht.verwunderlich,.wenn.die.politischen.Parteien. in.noch.stärkerem.Ausmaß.als.bisher.über.die.entsprechenden.Kontrollorgane.(wie.Rundfunk-.und.Verwaltungsräte).auf.den.öffentlich-rechtlichen.Rundfunk.Einfluss.nehmen.wollen.(Winterhoff- Spurk.1986,.S.-116)..So.hat.sich.denn.auch.die.ordnungspolitische. Diskussion. über. das. Rundfunkwesen. verschärft.. Gleichzeitig. ist. aber.auch.teils.heftige.(und.im.Ton.bisweilen.unangemessene).Kritik. an. den. von.Noelle-Neumann. und.Hans.Mathias.Kepplinger. vorgelegten.Studien.zur.Bundestagswahl.geübt.worden.(vgl..Kiefer.1977; .Atteslander.1980; .Merten.1983.und.1985)..Unter.anderem. wurde. bezweifelt,. dass. 24. über. ein. halbes. Jahr. verteilte. Kameraeinstellungen. derartige.Wirkungen. zeitigen.können. und. bemängelt,. dass. allein. von. der. Fernsehnutzung. auf. Einstellungsänderungen.geschlossen.wurde; .Wahlentscheidungen.aber.seien.relativ. stabile.Werturteile..Bezugsgruppen.der.Befragten.im.Kontext.politischer.Kommunikation.von.Relevanz.seien.ebenso.unzureichend. berücksichtigt.worden.wie.die.für.Medieneffekte.nicht.unbedeutenden. Persönlichkeitsfaktoren.. Die. behauptete. Konsonanz. der. TV-Berichterstattung. sei. empirisch. nicht. nachgewiesen; . (dem. Fernsehen. wurde.inhaltlich.Ausgewogenheit. attestiert,. die. Printmedienberichterstattung.und.deren.Nutzung.durch.das.Publikum. seien.nicht.ergründet.worden)..Es.sei.problematisch,.von.der.Einschätzung.des.Wahlausganges.und.von.den.Parteipräferenzen.der. Journalisten.bzw..Kameraleute.auf.das.Handeln.der.Journalisten.zu. <?page no="130"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 131 schließen..Die.Stichprobe.der.befragten.Journalisten.sei.mit.100. Personen.(darunter.nur.20.Fernsehjournalisten).sehr.klein.gewesen..Die.Kritik.blieb.nicht.unwidersprochen..Die.Debatte.kann. dem.Sammelband.»Massenmedien.und.Wahlen«.(Schulz/ Schönbach.1983).entnommen.werden.(S..377). Ungeachtet. dieser. auf. den. konkreten. Fall. (Bundestagswahl. 1976). bezogenen. Kritik. wurde. die.Theorie. der. Schweigespirale. generell. wissenschaftlich. intensiv. diskutiert,. zumal. Elisabeth. Noelle-Neumann.zur.Schweigespirale.weitere.Arbeiten.vorgelegt. hat.(vgl..Noelle-Neumann.1996)..Es.ist.nicht.möglich,.diese.kritische.Diskussion.hier.gänzlich.wiederzugeben..Wolfgang.Donsbach. hat. dies. bereits. 1987. auf. der. Basis. von. damals. vorhandenen. wissenschaftlichen. Arbeiten. getan. (vgl.. Donsbach. 1987,. S.- 331ff),. weitere. Beiträge. von. anderen. Autoren. sind. zwischenzeitlich.gefolgt.(z..B.. Scherer. 1990; .Gerhards. 1996; .Glynn. et. al.. 1997; .Jäckel.1999,.2012; .Winterhoff-Spurk.1999; .Kunczik/ Zipfel. 2001,.2005; .Schenk.2007; .Roessing.2009,.2011)..Einige.der.wichtigsten. Aspekte. seien. aber. zumindest. ausschnitthaft. kurz. angesprochen.. Sie. kreisen. u..a.. um. die. Isolationsfurcht,. die. damit. zusammenhängende. Rede-. und. Schweigebereitschaft. sowie. um. die.Frage.nach.der.Fähigkeit.zur.Wahrnehmung.des.Meinungsklimas.durch.das.Publikum. Bezüglich.der.über.den.sog..Eisenbahntest.ermittelten.Bekenntnisbereitschaft.(Reden.oder.Schweigen),.die.laut.Noelle-Neumann. beim.Menschen. hoch.ist,. wenn. seine.Isolationsfurcht. niedrig.ist. (und.umgekehrt),.wird.die.Validität.dieses.Messinstruments.hinterfragt.. Einige. Autoren. bevorzugen. daher. andere. bzw.. modifizierte. Verfahren. zur. Messung. der. Redebereitschaft. (vgl.. Shamir. 1997,.Gonzenbach.1992; .Fuchs.et.al..1991,.1992)..Im.Rahmen.von. Umfragen. erbrachte. Überprüfungsversuche. deuten. darauf. hin,. »dass. die. Kommunikationsbereitschaft. in. solchen. Situationen. weniger.durch.soziale.als.vielmehr.psychische.Faktoren.bestimmt. ist«.(Fuchs.et.al..1991,.S.-21f )..Eine.Rolle.spielen.das.politische.Interesse,. die. subjektiv. empfundene. Wichtigkeit. des. Themas. sowie. der.Glaube,.»Kommunikationspartner.auch.beeinflussen.zu.können«. (Fuchs. et. al.. 1991). [Anmerkung. H.- P.: . Ein. Seitenverweis. <?page no="131"?> 2 Psychologische Aspekte 132 ist. hier.nicht.möglich; .dies.liegt.an.der.Art.der.Quelle]..Für.Rede-. oder.Schweigetendenzen.ist.auch.die.jeweilige.Art.von.Öffentlichkeit. von.Bedeutung..Die.unmittelbare.Bezugs-/ Referenzgruppe.übt.diesbezüglich. einen. größeren. Einfluss. auf. das. Individuum. aus. als. eine. anonyme.(große).Öffentlichkeit; .d..h..die.Menschen.sind.bei.Übereinstimmung.mit.der.Bezugsgruppe.bereit,.ihre.von.der.wahrgenommenen.Mehrheitsmeinung.der.Öffentlichkeit.abweichende.Position. zu.äußern.(vgl..Kunczik/ Zipfel.2001,.S.-381,.mit.Bezug.auf.Scheufele/ Moy.2000)..Es.gibt.auch.Hinweise.darauf,.dass.sich.bei.Personen,.die. sich.im.Einklang.mit.ihrer.Bezugsgruppe,.aber.im.Widerspruch.zur. vermuteten.Mehrheitsmeinung. befanden,. die. Redebereitschaft. verstärkt.hat.(vgl..Schenk.2007,.S.-558f,.mit.Bezug.auf.Oshagan.1996).. Eindeutige.wissenschaftliche.Aussagen.zu.dieser.komplexen.Teilkomponente.der.Schweigespirale.werden.allerdings.durch.uneinheitliche. Operationalisierungen.von.Öffentlichkeit.in.verschiedenen.Studien. erschwert.(vgl..Scheufele/ Moy.2000). Bezüglich.der.Isolationsfurcht.räumt.Noelle-Neumann.selbst.ein,. dass.diese.von.Person.zu.Person.unterschiedlich.ist..Jürgen.Gerhards. weist.darauf.hin,.dass.der.Anteil.von.Personen,.die.sich.in.einer.Kommunikationssituation.entsprechend.den.Annahmen.der.Schweigespirale.verhalten,.eher.gering.ist.(vgl..Gerhards.1996)..Er.ermittelte.unter. den. von. ihm. für. die. Bundesrepublik. repräsentativ. Befragten. fünf. Rede-.bzw..Schweigetypen.(vgl..Gerhards.1996,.S.- 5,.Tab.- 1,.S.-7ff): . die.»Anpasser«.(reden,.wenn.die.im.Eisenbahnabteil.vertretene.Meinung.ihrer.eigenen.entspricht.-.nur.3,5.Prozent.der.Befragten); .die. »Missionare«. (verhalten. sich. genau. entgegengesetzt. -. 5,2. Prozent. der. Befragten); . die. »Reder«. (wollen. ihre. Ansicht. in. allen. Situationen.äußern.-.knapp.39,2.Prozent.der.Befragten); .die.»Schweiger«. (bekunden.grundsätzlich.keine.Bereitschaft,.ihre.Meinung.zu.äußern. -.30,9.Prozent.der.Befragten); .sowie.schließlich.die.»Inkonsistenten«. (schwanken.zwischen.Rede-.und.Schweigebereitschaft.-.21,2.Prozent).. Eine.der.Mehrheitsposition.entgegengesetzte.Einflussnahme.auf.die. öffentliche.Meinung.kann.Gerhards.zufolge.nur.von.den.»Redern«. und.den.»Missionaren«.ausgehen.(vgl..Gerhards.1996,.S..12f ). Auch.Helmut.Scherer.zieht.die.Redehemmung.von.Personen,. die. sich. in. der. Minderheit. sehen. oder. wähnen,. teils. in. Zwei- <?page no="132"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 133 fel..Nach.seinen.Ergebnissen.im.Kontext.einer.Untersuchung.zur. Volkszählung.von.1987.(pro.und.contra).neigte.jene.Gruppe.von. Befragten.am.meisten.zum.Schweigen,.die.sich.weder.der.Minderheit. noch. der. Mehrheit. zuordnen. ließ. (vgl.. Scherer. 1992).. Auch. er. stellte. einen. »Missionarseffekt«. fest. und. fand. darüber. hinaus. heraus,.dass.Involvement.für.die.Redebereitschaft.entscheidender. war.als.die.Mehrheitswahrnehmung.(vgl..Scherer.1992,.S..115). Michael. Schenk. und. Patrick. Rössler. wiederum. konstatieren. in.Übereinstimmung.mit.weiteren.Untersuchungen.Noelle-Neumanns,.dass.die.Persönlichkeitsstärke.für.von.der.Mehrheit.abweichende. Meinungen. von. Bedeutung. ist.. Menschen. mit. hoher. Persönlichkeitsstärke.beschreiben.sich.öfter.als.von.der.Mehrheitsmeinung. abweichend; . Personen. mit. niedriger. Persönlichkeitsstärke. sehen. sich. eher.in.Übereinstimmung. mit. der. öffentlichen. Meinung.(vgl..Schenk/ Rössler.1997). Die. den. Menschen. eigene. Fähigkeit zur Wahrnehmung von Mehrheits- und Minderheitsverhältnissen. in. der. Meinungsverteilung. der.Öffentlichkeit. (von. Noelle-Neumann,. wie. erwähnt,. als. »quasistatistisches. Wahrnehmungsorgan«. bezeichnet). wird. von. einigen. Autoren. in. Frage. gestellt.. Die. amerikanischen. Medienforscher.James.Fields.und.Howard.Schuman.z..B..verweisen.vielmehr. auf. die. »Looking-Glass-Hypothese«,. die. die. Kausalitätsrichtung.der.Schweigespirale.umkehrt.(vgl..Kunczik/ Zipfel.2001,. S.- 383,. mit. Bezugnahme. auf. Fields/ Schumann. 1976).. Sie. besagt,. dass. die. bereits. vorhandene. Einstellung. einer. Person. gegenüber. einem.Thema. die. Einschätzung. des. Meinungsklimas. beeinflusst. (und.nicht.etwa.umgekehrt.das.von.der.Person.wahrgenommene. Meinungsklima. die. Einstellung); . was. zu. einer. verzerrten. Wahrnehmung.führen.kann.(vgl..auch.Taylor.1982; .Salmon/ Kline.1985; . Scherer. 1990).. Ein. anderes. Phänomen. verzerrter. Wahrnehmung. kann.vom.»Third-Person-Effekt«.ausgehen,.demzufolge.Menschen. annehmen,.dass.die.Medien.andere.Menschen.stärker.beeinflussen. als.sie.selbst.(vgl..Davison.1983.und.1996; .Brosius/ Engel.1997; .Wolf. 2008).. Michael. Kunczik. und. Astrid. Zipfel. (2001). sowie. Schenk. (2002,.2007).verweisen.auf.eine.Arbeit.von.Diana.Mutz.(1989),.die. den.Third-Person-Effekt.»insofern.mit.der.Schweigespirale.verbun- <?page no="133"?> 2 Psychologische Aspekte 134 den.[hat],. als. sie.folgenden.Zusammenhang. vermutet: . die.Menschen,.die.andere.Personen.durch.die.Massenmedien.für.beeinflussbarer.halten.als.sich.selbst,.dürften.annehmen,.dass.die.Aussagen,. die. in. den. Medien. dominieren,. die. breite. Öffentlichkeit. beeinflussen.und.zur.Mehrheitsmeinung.werden..Dies.wiederum.werde. die.Redebereitschaft.derer,.die. eine. abweichende. Position.vertreten,.verringern«.(Kunczik/ Zipfel.2001,.S.-384.mit.Bezugnahme.auf. Mutz.1989; .vgl..Schenk.2007,.S.-555). Kritik. an. der. Schweigespirale. wurde. auch. daran. geübt,. dass. in. einigen. Studien. Noelle-Neumanns. Inhaltsanalysen. über. die. Gewichtung. der. vermeintlichen. Meinungsverteilung. in. den. Medien.fehlen.(vgl..Burkart.1998,.S.-264)..(Auch.bezüglich.methodisch-statistischer.Vorgehensweisen. gibt. es. Einwände,. etwa. Ausweisung.von.Prozentwerten.bei.kleinen.Fallzahlen.(Roessing.2011,. S.- 84). oder. Kreuztabellen. anstelle. aussagekräftigerer. statistischer. Prüfverfahren.(vgl..Roessing.S.-87)..Es.sei.jedoch.auf.ein.Beispiel. verwiesen,.in.welchem.für.den.Zeitraum.von.1977.bis.1988.sowohl. Daten. aus. Inhaltsanalysen. als. auch. aus. Bevölkerungsumfragen. vorhanden.waren: .nämlich.Noelle-Neumanns.Analyse.zur.öffentlichen. Meinungsbildung. über. die. Atomenergie. in. Deutschland. (vgl..Schenk.2007,.S.-537,.mit.Bezugnahme.auf.Noelle-Neumann. 1991,.hier.S.-272ff)..Aus.Inhaltsanalysen.bundesdeutscher.Printmedien. ging. damals. hervor,. dass. -. bei. starkem. negativem.Medientenor. -. die. Berichterstattung. über. die. Kernkraft. ab. den. 1980er- Jahren.stark.anstieg..Zugleich.konnte.demoskopischen.Umfragen. entnommen.werden,.dass.die.Befürworter.der.Kernenergie.deutlich. abnahmen,. die. Gegnerschaft. der. Kernenergie. im. gleichen. Zeitraum.deutlich.zunahm..Zugleich.ging.das.Meinungsklima.zu. Gunsten.der.Kernenergie.(pro).auffällig.zurück,.die.Einschätzung. der. Gegnerschaft. (contra). nahm. deutlich. zu.. Noelle-Neumann. folgert. daraus,. dass. ein. beträchtlicher.Teil. der. bundesdeutschen. Bevölkerung. seine. Einstellungen. an. das. wahrgenommene,. vom. Medientenor.beeinflusste.Meinungsklima.anpasste..Erneut.wurde. die.Redebereitschaft.mithilfe.des.Eisenbahntests.(Bereitschaft,.im. Rahmen.einer.längeren.Eisenbahnfahrt.im.Abteil.für.bzw..gegen. die.Kernenergie.zu.sprechen).ermittelt: .Diese.nahm.im.Untersu- <?page no="134"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 135 chungszeitraum.bei.Gegnern.der.Kernenergie.auffällig.zu..Noelle- Neumann. fand. in. der. Untersuchung. allerdings. auch. Befürworter. der. Kernenergie. heraus,. die. -. obwohl. sie. sich. in. der. klaren. Minorität. befanden. und. den. Meinungsdruck. gegen. sich. hatten. -. eine. beobachtbare. Bereitschaft. zu. reden. zeigten. (also. offenbar. resistent. waren).. Noelle-Neumann. bezeichnet. diese. Gruppe. als. »harten.Kern«.bzw..»Avantgarde«..Der.Gruppe.wird.von.Noelle- Neumann. die. Fähigkeit. zuerkannt,. durch. ihre. Redebereitschaft. den. öffentlichen. Meinungsbildungsprozess. wieder. in. Bewegung. zu.bringen,.möglicherweise.sogar.in.eine.andere.Richtung.(Schenk. 2007,.S.-537f,.mit.Bezugnahme.auf.Noelle-Neumann.1991). Zurückkommend.und.bezogen.auf.Phänomene.der.politischen. Kommunikation.sei.noch.die.grundsätzliche.Frage.angesprochen,. ob. das. Fernsehen. in. der. Lage. ist,.Wahlen. zu. entscheiden..Winfried.Schulz.versuchte,.darauf.eine.Antwort.zu.geben.(vgl..Schulz. 1994)..Dabei.ist.zu.berücksichtigen,.dass.die.von.Schulz.unterbreiteten.Überlegungen.aus.dem.Jahr.1994.stammen,.einer.Medienepoche.also,.in.der.in.Deutschland.auch.das.1984.zugelassene.private.Fernsehen.etabliert.war.und.sich.gegenüber.den.1970er-Jahren. generell.ein.Wandel.im.Mediensystem.vollzogen.hatte..Von.diesem. Medienwandel.war.-.durch.Neugründungen.im.Bereich.der.politischen.Magazine.(Focus).sowie.der.Wochenzeitungen.(Die.Woche,. Wochenpost.sowie.zahlreiche.neue.Programmzeitschriften).-.auch. der.Printsektor.betroffen..Schulz.stellt.den.imageprägenden.Charakter.des.Fernsehens,.seine.Instrumentalisierung.durch.die.Politik.und.seine.Bedeutung.als.Quelle.der.ersten.Information.für.das. Publikum.(wie.übrigens.auch.für.die.Journalisten).nicht.in.Frage.. Er.verweist.jedoch.im.Hinblick.auf.die.Meinungsbildung.der.Bürger.auch.1).auf.den.hohen.Stellenwert.der.Zeitungs-.und.anderen. Printmediennutzung. sowie. 2). auf. die. große. Bedeutung. persönlicher.Gespräche.in.der.Familie,.im.Freundes-.und.Bekanntenkreis. sowie. am. Arbeitsplatz.. Zudem.finde. 3). seit. der. Einführung. privaten.Rundfunks.(Radio,.Fernsehen).im.dualen.Rundfunksystem. mit.seinen.vielen.Programmen.eine.Fragmentierung.des.Publikums. statt.und.es.werde.das.Fernsehen.-.trotz.seiner.zahlreichen.Informa- <?page no="135"?> 2 Psychologische Aspekte 136 tionsprogramme. auf. öffentlich-rechtlichen. wie. privaten. Kanälen. -.zunehmend.unterhaltungsorientiert.genutzt.(vgl..Schulz.1994). Wie. diese. und. andere. (hier. nicht. erwähnte). Stimmen. zeigen,. findet.um.die.Theorie.der. Schweigespirale. eine.intensive.wissenschaftliche. Diskussion. statt. und. haben. Noelle-Neumanns. Studien.zu.zahlreichen.weiteren.wissenschaftlichen.Untersuchungen. geführt.. Die. Rezeption. des. Modells. im. Inland. wie. im. Ausland.. (vgl.. u..a.. Deisenberg. 1986; . Schenk. 2007,. S.- 527-577; . Roessing. 2009).sowie.entsprechende.Überprüfungsversuche.sind.beträchtlich,.die.Ergebnisse.erweisen.sich.bisweilen.als.uneinheitlich.und. widersprüchlich..Da.es.sich.um.einen.»Makro-Ansatz.unter.Einbeziehung.einer.Vielzahl.von.Variablen.und.des.Zeitfaktors«.handelt,.ist.die.Theorie,.wie.Wolfgang.Donsbach.anmerkt,.auch.kritikanfällig. (Donsbach. 1987,. S.- 340).. Elisabeth. Noelle-Neumann. selbst.meint,.dass.sich.die.Theorie.der.Schweigespirale.»nicht.in.vertraute.Denkweisen.und.Kategorien«.einpasst,.»und.sie.ist.angreifbar,.weil.sie.unfertig.ist«.(Noelle-Neumann.1986,.S.-312)..Es.bleibt. also.abzuwarten,.wie.dieser.Theorieentwurf.weiterentwickelt.wird.. So. stellt. sich.die.Frage,.inwieweit.das.Internet. eine.Rolle.für.die. Weiterentwicklung. der. Theorie. der. Schweigespirale. spielt: . Das. Monopol.der.(traditionellen).Massenmedien.auf.Vermittlung.des. Stimmungsbildes.scheint.in.Zeiten.des.Web.2.0.(teils.zumindest). aufgehoben.. Da. Kommunikation. im. Netz. zudem. auch. anonym. stattfindet,. vermuten. einige. Autoren. eine. Abnahme. der. Isolationsfurcht.und.eine.damit.verbundene.Zunahme.der.Redebereitschaft.im.Netz.(vgl..Emmer/ Wolling.2010,.S.- 49; .Waymer.2007; . Ho/ McLeod.2008)..Es.lassen.sich.auch.bei.der.Analyse.von.Diskursverläufen.im.Netz.»erste.Hinweise.auf.Schweigespiralprozesse«. feststellen.(Schweiger/ Weihermüller.2006,.S.-556)..Mit.der.Theorie. der.öffentlichen.Meinung.im.Internet.befassen.sich.Anne.Schulz. und.Patrick.Rössler.in.der.Publikation. »Schweigespirale.Online«. (2013)..Darin.wird.auf.Basis.einer.systematischen.Analyse.auf.theoretischer.Ebene.untersucht,.ob.und.inwiefern.Meinungsbildungsprozesse.im.und.durch.das.Internet.mit.der.Theorie.der.Schweigespirale.erklärt.werden.können..Von.Thomas.Roessing.stammt.der. Band. »Öffentliche.Meinung.-.die. Erforschung.der. Schweigespi- <?page no="136"?> 2.7 Theorie der Schweigespirale 137 rale«.(2009)..Zu.deren.methodischen.Herausforderungen.und.Forschungspraxis.haben.Helmut.Scherer.et.al..(2006).publiziert..Von. Erich. Lamp. stammt. »Die. Macht. öffentlicher. Meinung«. (2009).. Einen. nach. relevanten. Aspekten. geordneten. kompakten. Überblick.über.die.Schweigespirale,.deren.empirische.Bestätigung.und. Widerlegung.durch.zahlreiche.Studien.aus.dem.In-.und.Ausland,. vermittelt.Michael.Schenk.im.Buch.»Medienwirkungsforschung«. (2007,. S.- 526-577).. Dies. gilt. ähnlich. etwa. auch. für. Roessings. »Öffentliche.Meinung«.(2009). und. dessen.Lehrbuch. »Schweigespirale«.(2011). <?page no="137"?> 138 Literatur Abelson,. Robert. P.. (1976): . Script. Processing.in. Attitude. Formation. and. Decision. Making.. In: . Carroll,. John. S.; . Payne,. John. W.. (Hrsg.): . Cognition.and.Social.Behavior..Hillsdale,.S..33-45. Asch,.Solomon.E..(1952): .Group.Forces.in.the.Modification.and.Distortion.of.Judgements..Social.Psychology..New.York,.S.-450-473..[Siehe. auch. die. deutschsprachige. Publikation. von. Asch,. Solomon. (1973): . Änderung. und. Verzerrung. von. Urteilen. unter. Gruppendruck.. In: . Irle,.Martin.(Hrsg.): .Texte. aus.der. experimentellen. Sozialpsychologie..Neuwied/ Darmstadt,.S.-57-73]. Atteslander,. Peter. (1980): . Ist. Medieneinfluß. bei. Wahlen. messbar? . In: . Media.Perspektiven.9/ 1980,.S.-597-604. Bagozzi,.Richard.O..(1992): .The.Self-Regulation.of.Attitudes,.Intentions,. and.Behavior..In: .Social.Psychology.Quarterly.55: 1992,.S..178-204. Bartsch,. Anne. (2012): . Emotional. Gratification. in. Entertainment. Experience..Why.Viewers.of.Movies.and.Television.Series.Find.it.Rewarding. to. Experience. Emotions.. In: . Media. Psychology. 15: 2012,.. S..267-302. Bartsch,.Anne.et.al..(2008): .Appraisal.of.Emotions.in.Media.Use: .Toward.a. 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Communication,. Social.Cognition,.and.Affect..Hillsdale,.S..147-171. <?page no="148"?> 149 3 Soziologische Aspekte der Kommunikationswissenschaft Unter.soziologischen.Aspekten.befasst.sich.die.Kommunikationswissenschaft.in.vielfältiger.Weise.mit.gesellschaftlichen.Fragen.der. Massenkommunikation,.insbesondere.mit.Sozialisation.und.Massenmedien..Allein.Blicke.ins.Inhaltsverzeichnis.des.»Handbuches. Mediensozialisation«. (Vollbrecht/ Wegener. 2010),. des. Sammelbandes. »Mediensozialisationstheorien«. (Hoffmann/ Mikos. 2010). sowie.ins.»Handbuch.Sozialisationsforschung«.(Hurrelmann.et.al.. 2008).verdeutlichen,.wie. zahlreich.unterschiedliche.Zugänge. aus. verschiedenen.Disziplinen.wie. Soziologie,. Psychologie,.Kommunikationswissenschaft,.Politikwissenschaft.und.Pädagogik.zu.dieser. Thematik.sind: .in.welcher.thematischen.Breite.und.Vielfalt.empirische. Studien. dazu. vorliegen,.im. Rahmen. welcher. sozialen. und. institutionellen.Kontexte.das.Thema.erörtert.wird,.welche.Medienbezüge.von.Bedeutung.sind,.welche.Diskurse.geführt.werden.können.und.auch.welche.Ansätze.sozialisationsbedingter.Medienarbeit. es.gibt..Dies.alles.kann.hier.nicht. erörtert.werden,. sodass.notgedrungen.eine.Auswahl.von.Themen.und.Aspekten.stellvertretend. für.andere.zu.treffen.ist..Von.Bedeutung.erscheint.u..a.: •. der.Stellenwert.der.Massenmedien.für.die.Integration.des.Einzelnen.in.die.Gesellschaft.-.also.das,.was.man.in.der.Fachsprache. als. »Sozialisation. durch.Massenkommunikation«. bezeichnet.(vgl..Kap..3.1)..Gemeint.ist.die.Leistung.der.Massenmedien. als.Vermittler.gesellschaftlicher.Normen,.kultureller.Werte.und. sozialer. Verhaltensweisen. für. Sozialwerdung. und. gesellschaftliche.Integration. •. Nicht.einfach.zu.beurteilen.ist.in.diesem.Kontext.auch,.welche. Zusammenhänge.es.zwischen.Gewaltdarstellungen.in.den.Massenmedien.und.der.Gewalt.in.der.Gesellschaft.oder.ihren.Teil- <?page no="149"?> 3 Soziologische Aspekte 150 gruppen.gibt..Daher.ist.diesem.Themenfeld.ebenfalls.ein.eigener.Abschnitt.gewidmet.(vgl..Kap..3.2). •. Angesprochen.ist.aber.auch.allgemein.das.Verhältnis.von.Gesellschaft,.Massenmedien.und.Kultur.-.eine.Betrachtungsweise,.der. insbesondere.wissenschaftliche.Bemühungen.von.Repräsentanten.der.Cultural.Studies.auf.den.Grund.gehen.(vgl..Kap.-3.3)..Es. ist.dies.eine.Forschungsrichtung,.die.sich.dem.Verhältnis.Medien. -.Kultur.-.Gesellschaft.aus.einer.gleichermaßen.gesellschaftskritischen.wie.gesellschaftsintegrativen.Perspektive.widmet. Diese. drei.Themenbereiche. sind. Gegenstand. der. nachfolgenden. Ausführungen..Deren.Schwerpunkt.liegt.auf.dem.Gebiet.Sozialisation.durch.Massenkommunikation,.und.hier.wieder.mit.Blick.auf. das.Medium.Fernsehen.sowie.auf.die.neuen.Medien.mit.besonderer.Berücksichtigung.von.Kindern.und.Jugendlichen..Mediensozialisation,.dies.sei.bereits.hier.ergänzend.erwähnt,.ist.freilich.ein. lebenslanger.Prozess,.der.auch.bei.erwachsenen.Menschen.über.alle. Lebensphasen.hinweg.zu.beobachten.ist.(vgl..Kübler.2010,.S..23ff).. Der.verhältnismäßig.lange.währende.Vorgang.der.Aneignung.von. Onlinemedien.und.ihrer.Anwendungen.in.verschiedenen.Altersgruppen.in.den.beiden.zurückliegenden.Jahrzehnten.ist.ein.gutes. Beispiel. dafür.. (Darüber. geben. u..a.. die. jährlich. durchgeführten. ARD/ ZDF-Onlinestudien.Auskunft). 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation Dem.Thema.Sozialisation.durch.Massenkommunikation.widmet. die. Publizistik-. und. Kommunikationswissenschaft. seit. den. frühen.1970er-Jahren.besondere.Aufmerksamkeit..1971.gab.der.Politik-.und.Kommunikationswissenschaftler.Franz.Ronneberger.den. Sammelband.»Sozialisation.durch.Massenkommunikation.-.Der. Mensch. als. soziales. und. personales. Wesen«. (Ronneberger. 1971). <?page no="150"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 151 heraus.. Ihm. entstammt. auch. ein. Beitrag. von. Gerhard. Wurzbacher,. der. den. Prozess. der. Sozialisation. »als. komplexe. Wechselwirkung.zwischen.Individuum,.Gesellschaft.und.Kultur.mit.dem. Ziel. der. Integration. des. Einzelnen. in. Gesellschaft. und. Kultur«. sieht.(vgl..Wurzbacher.1971,.S.-22)..In.diesem.Prozess.spielen.auch. die. Massenmedien. eine. wichtige. Rolle,. wie. auch. Heinz. Bonfadelli. (1981). vermerkt: . »Für. viele. soziale. Bereiche,. mit. denen. der. Einzelne. keine. direkten. Erfahrungen. machen. kann,. sind. sie. die. einzigen.Informationsquellen«.(Bonfadelli. 1981,. S.- 252)..Und.für. viele. Lebensbereiche. der. Gesellschaft. vermitteln. sie. »sinnhafte. Interpretations-. und. Erklärungsraster,. die. das. einzelne. Gesellschaftsmitglied. übernehmen. kann«. (ebd.).. Dies. gilt. ungeachtet. der. Tatsache,. dass. zahlreiche. Medieninhalte,. v..a.. solche. des. Fernsehens. und. in. jüngerer. Zeit. auch. des. Internets,. umstritten. sind. (wie. etwa. die. Fülle. an. gewalthaltigen. oder. an. Pornografie. grenzende. Angebote. in. den. klassischen. wie. neuen. Medien). 3.1.1 Begriffliche Grundlagen Bevor.das.Thema.Sozialisation.durch.Massenkommunikation.konkret.angesprochen.wird,.seien.eingangs.wichtige.Begriffe.geklärt,. die.mit.dem.Thema.Sozialisation.generell.in.Verbindung.zu.bringen.sind: •. Als. Sozialisation. bezeichnet. man. allgemein. jenen. natürlichen. oder.gesteuerten.Prozess,.während.dessen.ein.Individuum.in.die. Gesellschaft.hineinwächst.(vgl..Hunziker.1988,.S.-106)..Im.Verlauf.dieses.Prozesses.lernt.und.erwirbt.das.Individuum.bewusst. und.unbewusst.in.der.Gesellschaft.vorhandene.Normen,.Werte,. Rollen. und.Verhaltensweisen.. Es. wird. damit. »zum. eigenständigen,.handlungsfähigen.personalen.und.sozialen.Wesen«,.wie. der. Soziologe. Wolfgang. Weiß. (1986,. S..269). recht. treffend. beschreibt.. Das. engere. soziale. Umfeld,. v..a.. der. Familienverband. sowie. das. soziale. Milieu,. in. welchem. Menschen. heranwachsen,.spielen.dabei.eine.bedeutende.Rolle.(vgl..Hurrelmann. 2006,.S..127ff.sowie.239ff)..Auch.das.Erziehungs-.und.Bildungs- <?page no="151"?> 3 Soziologische Aspekte 152 system.ist.von.Bedeutung.(vgl..Hurrelmann.2006,.S..187ff)..In. einem.weiteren.Sinn.versteht.man.unter.Sozialisation.auch.den. Austausch.von.gesellschaftlichen.Normen,.Werten.und.Rollen. zwischen.Gruppen,.Institutionen.und.Organisationen.sowie.-. in.jüngerer.Zeit.-.z..B..auch.über.soziale.Netzwerke. •. Sozialisation.im.engeren.Sinn.ist,.wie.Gerhard.Wurzbacher.sagt,. ein. lebenslang. andauernder. »Vorgang. der. Führung,. Betreuung. und. Prägung. des. Menschen. durch. die. Verhaltenserwartungen. und. Verhaltenskontrollen. seiner. Beziehungspartner«. (vgl..Wurzbacher.1963,.S.- 12)..Diese.Partner.sind.zunächst.die. Eltern.und.Geschwister,.im.Weiteren.Institutionen.wie.Kindergarten,.Schule.und.Ausbildung,.Bezugsgruppen.Gleichaltriger. (peers),.schließlich.Berufskollegen,.Freunde.und.(Lebens-)Partner.-.sowie.nicht.zuletzt.auch.die.klassischen.und.neuen.Massenmedien,.die.uns.lebenslang. eher.mehr. als.weniger.intensiv. begleiten..Sozialisation.sollte.jedoch.nicht.als.normativer.Prozess.gesehen.werden.(vgl..w..u.),. sondern. als. »ein.lebenslanger. Vorgang.der.Verarbeitung.von.inneren.und.äußerem.Anforderungen.an.die.Persönlichkeitsentwicklung«,.eine.»wechselseitige. Beziehung.zwischen.der.Persönlichkeits-.und.der.Gesellschaftsentwicklung«.(Hurrelmann.2006,.S..20). Neben. dem. übergeordneten. Begriff. »Sozialisation«. sind. zudem. weitere. Begriffe. zu. erwähnen,. die. auf.Teilaspekte. des. Vorganges. der.Sozialisation.verweisen..Es.sind.dies.die.Fachbegriffe.»Enkulturation«.und.»Personalisation«.bzw..»Individuation«.sowie.»Integration«: •. Unter.Enkulturation.versteht.man.die.»Aneignung.oder.Verinnerlichung. von. Erfahrungen,. ›Gütern‹,.Maßstäben. und. Symbolen. der. Kultur. zur. Erhaltung,. Entfaltung,. Differenzierung. und.Sinngebung.der.eigenen.Existenz.sowie.der.Gruppenexistenz«.(Wurzbacher. 1963,.S.- 12)..Enkulturation.»umfasst.diejenigen. Sozialisationsvorgänge,. die. die. Übertragung. allein. von. evaluativen.Verhaltenselementen,.also.von.Wertorientierungen. und. Sinndeutungen. beinhalten«. (Neidhardt. 1971,. S.- 4; . vgl.. auch.Hurrelmann.2006,.S..18)..Enkulturation.bedeutet.Daniel. <?page no="152"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 153 Süss. zufolge,. »dass. ein. Individuum. die. Symbolsysteme. einer. Gemeinschaft. zu. interpretieren. und. aktiv. einzusetzen. lernt.. Diese.umfassen.verbale.und.nonverbale.Konventionen,.Sitten. und.Bräuche.einer.Kultur..Sozialisanden.erwerben.die.Kulturtechniken. einer. Gesellschaft. wie. Schreiben. und. Rechnen.. In. modernen. Mediengesellschaften. gehört. auch. die. Kompetenz. zur.Nutzung.der.Medien.und.ihrer.Zeichensysteme.dazu«.(Süss. 2006,.S..266). • Personalisation. wiederum. meint. die. Ausbildung. und. Anwendung.der.Fähigkeit.des.Menschen.zu.seiner.Integration.in.den. sozialen. und. kulturellen. Pluralismus. (vgl.. Wurzbacher. 1963,. S.-12ff)..»Personalisation«,.so.Friedhelm.Neidhardt,.»ist.der.Sozialisation. […]. nachgeschaltet.. Sie. ist. ein. mögliches. Ergebnis,. dann. nämlich,. wenn. die. Sozialisation. den. Aufbau. relativ. stabiler. Persönlichkeitssysteme. mit. relativ. konsistenten. Verhaltensdispositionen.fördert«.(Neidhardt.1971,.S.-4)..In.Enkulturation. und. Personalisation. (bzw.. Individuation). sind. folglich. »distinkte.Teilprozesse.eines.einzigen.übergeordneten.Prozesses. der.›sozial-individualen.Integration‹«.zu.sehen.(Neidhardt.1971,. S.-4). •. Im. Zusammenhang. mit. Sozialisation. spricht. der. Kommunikationssoziologe. Peter. Hunziker. noch. besonders. den. Aspekt. der.Integration.an..Er.versteht.darunter.im.Wesentlichen.»das. Bewusstsein. der.Zugehörigkeit. der.Individuen,. Gruppen. und. Organisationen. zu. übergeordneten. Sozialgebilden. und. letztlich.auch.zur.Gesamtgesellschaft«.(Hunziker.1988,.S.-106)..Von. Bedeutung. ist. dabei. »die. Identifikation. mit. den. elementaren. kollektiven.Grundwerten.des.relevanten.sozialen.Umfeldes..[…]. Integration. befähigt. die. Gesellschaftsglieder. zu. gegenseitigem. Verständnis.und.trägt.zur.geordneten.gesellschaftsinternen.und. -externen.Konfliktregelung.bei«.(ebd.)..Die.Massenmedien,.so. Hunziker.weiter,.erbringen.wesentliche.Integrationsleistungen.. So.werde.z..B..durch.umfassende.Information,.»die.alle.bedeutsamen.Standpunkte.und.Meinungen.zum.Ausdruck.bringt,.[…]. Transparenz.bezüglich.der.Gemeinsamkeiten.und.Divergenzen. [in.der.Gesellschaft.-.Ergänzung.H..P.].hergestellt«.(ebd.). <?page no="153"?> 3 Soziologische Aspekte 154 Wie. bereits. erwähnt,. stellt. der. Vorgang. Sozialisation. einen. vielschichtigen,.dynamischen.Prozess.dar,.in.dessen.Verlauf.es.u..a..um. die.Übertragung,.die.Verinnerlichung,.den.Erwerb.und.die.Ausprägung.von.»Rollen«,.»Normen«,.»Werten«.und.»Verhaltensweisen«.geht.(vgl..auch.Süss.2006,.S.-266).sowie.um.damit.allenfalls. verbundene. Sanktionen.bzw..Konsequenzen..Diese. oftmals. auch. in.der.Alltagssprache. gebrauchten.Begriffe. sollen.nachfolgend.in. ihrer.wissenschaftlichen.Bedeutung.geklärt.werden: •. Unter. (sozialer). Rolle. versteht. man. ein. »Bündel. normativer. Verhaltenserwartungen,. die. von. einer. oder. mehreren. Bezugsgruppe(n). an. Inhaber. bestimmter. sozialer. Positionen. heran.getragen.werden«.(Peuckert.1986b,.S.-252)..Diese.Verhaltenserwartungen.richten.sich.zwar.an.ein.Individuum,.beziehen. sich.aber.auf.die.soziale(n).Position(en),.den.»Status«,.den.ein. Individuum.einnimmt.(vgl..ebd.)..Ein.solcher.Rollenträger.kann. z..B.. ein. Schüler. sein,. der.Klassensprecher.ist.. An.ihn. werden. Erwartungen.als.Schüler.herangetragen.(von.den.Lehrpersonen. einerseits.und.von.den.Eltern.andererseits),.aber.auch.drittens. von.der.Schulklasse,.die.der.Klassensprecher.den.Lehrern.und. der.Schule.gegenüber.vertritt..Oftmals.ist.eine.einzelne.Person. also.Träger.mehrerer.Rollen.zugleich..Mit.einem.Rollensatz.(set. of.roles).bezeichnet.man.daher.die.Gesamtheit.aller.sich.ergänzenden.Teil-Rollen,.die.mit.einer.Person.verbunden.sind.(vgl.. Peuckert.1986b,.253f ). • Normen,. auch. soziale.Normen,. sind. »mehr. oder. weniger. verbindliche,. allgemein. geltende. Vorschriften. für. menschliches. Handeln.. Soziale. Normen. legen. implizit. fest,. was. in. spezifischen.und.sich.wiederholenden.[sozialen.-.Ergänzung.H.-P.]. Situationen.geboten.oder.verboten.ist.und.können.als.Spezifikationen. allgemeiner. sozio-kultureller. Wertvorstellungen. aufgefasst.werden«.(Peuckert.1986a,.S.-217)..Soziale.Normen.werden. im. Sozialisationsprozess. von. den.Menschen. verinnerlicht. und.durch.Sanktionen.abgesichert.(vgl..ebd.,.Hervorhebungen. i.- Orig.).. Soziale. Normen. erfüllen. verschiedene. Funktionen.. 1). Sie. sind. Voraussetzungen. für. soziales. Miteinander. in. einer. Gesellschaft. ganz. generell.. Mit. ihrer. Anerkennung. und. prak- <?page no="154"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 155 tischen. Durchsetzung. gewährleisten. sie. die. Vereinheitlichung. sozialer.Handlungsabläufe,.ohne.die.soziales.Leben.in.komplexen.Gemeinschaften.nicht.möglich.ist..2).Soziale.Normen.entlasten. auf. diese. Weise. das. Individuum. vom. Zwang,. in. jeder. Situation.neue,.situationsgerechte.Handlungsweisen.entwerfen. zu.müssen..Damit.ist.die.dritte.Funktion.angesprochen: .3).Sie. geben.dem.Einzelnen.also.Verhaltenssicherheit.im.Umgang.mit. seiner.sozialen.Umwelt,.weil.sie.die.gesellschaftlich.anerkannten. und.erwarteten.Gewohnheiten,.Sitten.und.Bräuche.repräsentieren.und.für.das.Anknüpfen.neuer.sozialer.Beziehungen.wichtig. sind. (vgl.. Böttcher. 1979,. S.- 108).. Zwar.findet. man. soziale. Normen.nicht. 1: 1.in.kodifizierter.Form.wieder; .jedoch.bilden. sie.die.Grundlage.für.die.Verfassung.und.die.Gesetze,.die.sich. eine.Gesellschaft.gibt..Somit.ist.das.Recht.die.staatlich.gesetzte. Norm,.die.in.Kodizes.festgehalten.ist.und.von.staatlichen.Sanktionsinstanzen. garantiert. wird.. Ebenso. wie. der. Sozialisationsprozess.als.Ganzes.sind.auch.soziale.Normen.einem.ständigen. Wandel.unterworfen. • Werte.sind.»allgemeine,.grundlegende.Vorstellungen.des.Wünschenswerten,. die. die. Wahl. von. Handlungsarten. und. Handlungszielen.beeinflussen«.(Peuckert.1986f,.S.-373f )..Werte.»steuern. zwar. in. gewisser. Weise. das. menschliche. Verhalten; . auf. Grund. ihrer. Allgemeinheit. sind. sie. aber. nur. die. generellsten. Wegweiser. sozialen.Handelns.und.liefern.auch.keine.direkten. Verhaltensanweisungen«. (Peukert. 1986,. S.- 374.).. Werte. sind. immer.aufs.Engste.mit.einer.spezifischen.Gesellschaft.verbunden.und.damit.kulturspezifisch..Man.kann.u..a..allgemein.zwischen.Grundwerten.und.Bereichswerten.unterscheiden..Grundwerte. sind.höchste,.in. aller.Regel. »nicht.weiter.hinterfragbare. Werte«; .sie.hängen.oft.eng.mit.»dominierenden.Glaubensvorstellungen,. Weltanschauungen. und. Herrschaftsverhältnissen. einer.Gesellschaft.zusammen«..Solche.Werte.sind.z..B..Freiheit,. Gerechtigkeit,. Solidarität,.Ordnung,.Nächstenliebe,.Achtung,. Liebe,.Treue.u..a..m..Sie.sind.auf.Grund.ihres.leeren.und.formelhaften.Charakters,.der.oftmals.mehrere.Deutungen.zulässt,.als. Legitimationsgrundlage.vielseitig.verwendbar..Werte.sind.auch. <?page no="155"?> 3 Soziologische Aspekte 156 keine.ewigen,.unveränderlichen.Tatsachen,.sondern.jeweils.an. einen. gesellschaftlichen. Kontext. gebunden. (ebd.).. Bereichswerte.wieder.bilden.sich.auf.einer.den.Basiswerten.untergeordneten.Ebene; .sie.schlagen.sich.in.den.einzelnen.Lebensbereichen. oder.Subsystemen.der.Gesellschaft.(Politik,.Wirtschaft,.Familie,. Freizeit,.Medien.etc.).nieder.und.werden.dort.unterschiedlich. akzentuiert.und.präzisiert.(vgl..Peuckert.1986f,.S.-374f )..Der.in. der.zweiten.Hälfte.des.20..Jahrhunderts.zu.beobachtende.Wertewandel.(oder.zumindest.die.Werteverschiebung).soll.Ronald. Inglehart. zufolge. vorwiegend. durch. den. Generationenwechsel.bedingt.gewesen.sein..Inglehart.(1979),.dessen.Thesen.nicht. unumstritten.waren,.stellte.Ende.der.1960er-Jahre.in.einer.vergleichenden.Studie.in.sechs.westeuropäischen.Ländern.fest,.dass. die.ältere,.in.schwierigen.wirtschaftlichen.Zeiten.(Nachkriegszeit,.Wiederaufbau,.Schaffung.von.Wohlstand).aufgewachsene. Generation. ›materialistische.Werte‹.wie.Leistung,.Pflichterfüllung,.Lebensstandard,.Erfolg.und.Ansehen.betonte..Hingegen. wendete.sich.die.bereits.im.Wohlstand.aufgewachsene.jüngere. Generation. (insbesondere. höherer. sozialer. Schichten). zunehmend. ›postmaterialistischen. Werten‹. wie. Selbstentfaltung,. Autonomie.und.partizipatives.Engagement.zu..Postmaterialistische. Werte. entstehen. Inglehart. zufolge. erst. dann,. wenn. die. materialistischen.Bedürfnisse.hinreichend.befriedigt. sind.(vgl.. Peuckert.1986f,.S.-376.mit.Bezugnahme.auf.Inglehart.1979; .vgl.. dazu.auch.Klages/ Kmieciak.1984). • Verhalten. ist. eine. v..a.. in. der. Psychologie. gebräuchliche. allgemeine. Bezeichnung. für. alle. Aktivitäten. eines. menschlichen. Organismus..Der.Begriff.wird.sowohl.fach-.wie.umgangssprachlich.oftmals.auch.synonym.für.Handeln.verwendet.(vgl..Gukenbiehl.1986,.S.-355f )..Für.Max.Weber.ist.Handeln.ein.spezifisches. menschliches.Verhalten.(egal.ob.äußeres.oder.innerliches.Tun,. Dulden. oder. Unterlassen),. wenn. der.Handelnde. damit. einen. »subjektiven.Sinn.verbindet«.(Peukert.1986,.S.-355,.mit.Bezugnahme.auf.Weber.1980,.S.-11)..Abweichendes.Verhalten.(»Devianz«).ist.ein.Verhalten,.das.mit.geltenden.Normen.und.Werten. nicht.übereinstimmt.und.daher.in.Konflikt.gerät.bzw..geraten. <?page no="156"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 157 kann.. Verhaltensverstöße. gegen. festgelegte. Normen. sind. kriminelles. Verhalten. (Erwachsene). oder. delinquentes. Verhalten. (Jugendliche).(vgl..Peuckert.1986e,.S.-357-359). • Sanktionen.sind.»Reaktionen.auf.Abweichungen.von.erwarteten. Verhaltensregelmäßigkeiten«. (Peuckert. 1986c,. S.- 256).. Durch. Sanktionen.»wird.demonstriert,.dass.das.als.abweichend.angesehene.Verhalten.nicht.[oder.nicht.so.ohne.Weiteres--.Ergänzung.H..P.].hingenommen.wird«.(Peuckert.1986c,.S.-256f )..Der. Begriff. »Sanktionen«. wird. in. Soziologie. und. Psychologie. seit. geraumer. Zeit. umfassender. definiert,. nämlich. im. Sinne. positiver. und. negativer. Sanktionen.. Positive. Sanktionen. bestehen. in. der. Belohnung. besonders. konformen. Verhaltens; . negative. Sanktionen.bedeuten.Bestrafung.abweichenden.bzw..nichtkonformen.Verhaltens..Als.Mittel.der.Verhaltenssteuerung.dienen. beide.Sanktionsformen.dem.Zweck,.Verhaltenskonformität.zu. erzielen.oder.zu.wahren.(vgl..Peuckert.1986c,.S.-257). Rollen im Prozess der Sozialisation Bezüglich.der.am.Vorgang.der.Sozialisation.beteiligten.Akteure.ist. des.Weiteren.auf.zwei.zu.unterscheidende.Rollenkomplexe.zu.verweisen,.nämlich.auf.den.des.Sozialisators.und.den.des.Sozialisanden.(vgl..Neidhart.1971,.S..5): •. Der.Sozialisator.(also.z..B..Vater,.Mutter,.Lehrer,.Freund,.Vorgesetzter,.Partner).demonstriert,.vermittelt.(und.oktroyiert.vielleicht.auch).Werte,.Normen,.Rollen,.Verhaltensweisen; .und.er. übt. ggf.. zudem. Druck. durch. Belohnung. und. Bestrafung. auf. den.Sozialisanden.aus. •. Der.Sozialisand.(z..B..das.Kind,.der.Bruder,.die.Schwester,.der. Schüler,.der.Lehrling.etc.).lernt,.indem.er.(bewusst.oder.unbewusst). Wertorientierungen,. Normenbindungen,. Rollenerwartungen.und.Verhaltensweisen.übernimmt. Es. wäre. jedoch. nicht. richtig,. den. Vorgang. der. Sozialisation. als. einen. einseitigen. Akt. der.Übertragung. vom. Sozialisator. auf. den. <?page no="157"?> 3 Soziologische Aspekte 158 Sozialisanden.zu.sehen..Sozialisation.spielt.sich.vielmehr.im.Rahmen. sehr. komplexer. Interaktionsprozesse. zwischen. beiden. ab.. Daher.lässt.sich.das.Verhalten.von.Sozialisatoren.gegenüber.dem. Verhalten.der.Sozialisanden.und.umgekehrt.nicht.in.der.Dimension. aktiv.(der. Sozialisator).-.passiv.(der. Sozialisand). zuverlässig. differenzieren.(vgl..Neidhart.1971,.S..5)..Der.Sozialisand.kann.den. Sozialisationsprozess.auf.seine.Weise.beeinflussen.bzw..auf.mindestens.dreierlei.Weise.kontrollieren,.wie.Friedhelm.Neidhardt.ausführt: .»1).Das.Ausmaß.der.Einwirkung.eines.Sozialisators.auf.einen. Sozialisanden. hängt. davon. ab,. ob. Letzterer. dazu. neigt,. Interaktionen. mit. dem. Sozialisator. zu. verstärken. oder. abzubauen.. Ein. Schulkind.kann.die.Sozialisationseinflüsse.Gleichaltriger.mindern,. indem.es.seinen.Spielgruppen.fernbleibt; .es.kann.gegenüber.seinen. Eltern.›abschalten‹..2).Die.Art.des.Verhaltens.eines.Sozialisators.ist. vom.Sozialisanden.dadurch.mitbestimmt,.dass.das.Verhalten.des. Sozialisators.Teil. einer.Verhaltenssequenz.ist,.in.welcher.der.Part. des.einen.eine.Antwort.auf.die.Stimuli.des.anderen.darstellt..Lehrer.reagieren. auf.ihre. Schüler,.und.die.Eltern.verändern. sich.mit. ihren.Kindern.und.durch.sie..3).Der.Sozialisationserfolg,.den.der. Sozialisator.schließlich.erreicht,.hängt.nicht.zuletzt.von.den.Wertorientierungen,.Normbindungen,.Gefühlen.und.Kenntnissen.ab,. die. der. Sozialisand. vorher. gelernt. hat. und. in. die. Situation. mitbringt..Nach.Maßgabe.der. schon.übernommenen.Verhaltensdispositionen.und.in.Abhängigkeit.vom.Ausmaß.des.durch.vorangegangene.Lernprozesse.erreichten.Personalisierungsgrades.verwirft,. adaptiert.und.korrigiert.der.Sozialisand.das.vom.Sozialisator.Angesonnene.oder.exemplarisch.Demonstrierte.[…]«.(Neidhardt.1971,. S.-5)..In.der.primären.Sozialisation.(Kindheit).erworbene.persönliche.Wertorientierungen,.Normbindungen.und.Verhaltensweisen. können.für.solche.Reaktionen.in.der.sekundären.Sozialisation.(ab. dem.Schulalter.und.später).maßgebend.sein. <?page no="158"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 159 Sozialisationsphasen Damit. sind. die. Sozialisationsphasen bzw. -stadien angesprochen,. die.in.der.begrifflichen.Analyse.zu.erwähnen,.im.Alltag.als.Lebensabschnitte.jedoch.nicht.trennscharf.voneinander.abzugrenzen.sind.. Hans-Dieter.Kübler.nimmt.bezüglich.der.Sozialisationsphasen.mit. Bezugnahme.auf.Dieter.Baacke.(1989).folgende.Einteilung.vor: .die. primäre.Sozialisation,.»die.[in.aller.Regel.-.Ergänzung.H..P.].mit. der.Mutter/ Kind-Dyade.beginnt.und.sich.dann.auf.beide.Eltern,. die. Geschwister,. endlich. die. Familie. erstreckt«. und. in. der. sich. das.Kind.»mit.der.Ausbildung.seiner.essentiellen.Fähigkeiten.von. Kognition,. Sprache. und. Sozialkompetenz. den. familiären. Intim-. und.Nahbereich«.erobert.und.konstruiert.(Kübler.2010,.S..23); .die. sekundäre.Sozialisation.in.Kindergarten,.Schule.und.später.Berufsausbildung. bzw.. Studium,. in. der. »formelle. und. gesellschaftliche. Sozialisationsanforderungen.repräsentiert.und.vermittelt.[werden],. die.abstraktere.öffentliche.und.kognitive.Qualifikations-.und.Sozialitätskomponenten. herausbilden«. (Kübler. 2010,. S..24); . schließlich.die.»tertiären.Zonen.und.Phasen«,.in.denen.die.Jugendlichen. in. den. modernen. Industriegesellschaften. zu. »Individualisierung. und.Identitätsfindung«,.zur.»begrenzten.Ablösung.von.Elternhaus. und. Schule. und. deren. Maximen«. finden. (ebd.; . Hervorhebung. H..P.)..Die.Massenmedien.agieren.Kübler.zufolge.»quer.in.Raum. und. Zeit. als. Sozialisationsagenten. […],. weshalb. man. von. einer. Art.hybrider Sozialisation.sprechen.könnte«.(ebd.,.Hervorhebung. i..Orig.)..Süß.ordnet.die.Massenmedien.den.tertiären.Sozialisationsinstanzen.zu.(Süß.2006,.S..266). 3.1.2 Zur Bedeutung familiärer Sozialisation Das.Thema. Sozialisation. umfasst. alleine. für. sich. ein. weites. Forschungsfeld: .familiäre.Sozialisation,.Sozialisation.in.der.Schule.und. in. Jugend-. bzw.. Gleichaltrigengruppen. (peers),. Sozialisation. in. Beruf.und.Partnerschaft,.Politik.und.Gesellschaft,.Massenmedien. und.die.von.ihnen.ausgehenden.Sozialisationsleistungen,.Soziali- <?page no="159"?> 3 Soziologische Aspekte 160 sation.im. Alter. -. nicht. alles. kann. hier. behandelt. werden.. Bevor. im.Weiteren. Fragen. der.Mediensozialisation. erörtert. werden,. sei. wenigstens. ein. wichtiger. Bereich. angesprochen,. der.für. die. soziale. Prägung. jeder. Person. sehr. wichtig. ist: . die. primäre. Sozialisation.in.der.Familie.mit.ihren.personenhaften.und.intimen.Sozialbeziehungen. Elternhaus.und.Familie.verlieren.als.Sozialisationsinstanz.zwar. an.Bedeutung,.weil.zahlreiche.Aufgaben.an.Pflegemütter,.Kinderkrippen,.Kindergarten.und.Schule.abgetreten.werden.und.auch.die. Medien.schon.sehr.früh.in.die.kindliche.Entwicklung.eindringen.. Gleichwohl.ist.unbestritten,.dass.durch.die.intimen.und.personenhaften.Sozialbeziehungen.des.Kindes.im.Familien-.bzw..im.elterlichen.Partnerschaftsverband.die.Fundamente.für.die.Entwicklung. der. Persönlichkeitsstruktur. und. die. Verhaltensdispositionen. des. Einzelnen.gelegt.werden.(vgl..Geißler.1983,.S.-328): •. Intelligenz,.Aggressivität.und.geistiges.Interesse.entwickeln.sich. zu.einem.großen.Teil.in.den.ersten.Lebensjahren. •. Dispositionen.zu.abweichendem.Verhalten.(»Devianz«),.zu.Kriminalität.und.Verwahrlosung.sind.bereits.im.sechsten.Lebensjahr.vorhanden. •. Die.sprachlichen.Fähigkeiten.der.Kinder.werden.nachweislich. stark. durch. die. sprachliche. Kompetenz. der. Eltern. und. durch. familiale. Kommunikationsstrukturen. geprägt.. Diese. sprachlichen.Fähigkeiten.stellen.für.die.Anteilnahme.an.gesellschaftlichem.Geschehen.sowie.für.den.späteren.Sozialerfolg.in.Schule. und.Beruf.eine.wichtige.Voraussetzung.dar. Familiäre.Sozialisation.ist.ein.in.starkem.Maße.schichtspezifischer. Vorgang,.in.dessen.Verlauf. sich. gesellschaftlich.relevante. Persönlichkeitsmerkmale. herausbilden,. wie. autoritäre. und. autonome. Charaktereigenschaften..In.unteren.sozialen.Schichten.wird.nicht. zuletzt.auf.Grund.1).weniger.partnerschaftlicher.Beziehungen.zwischen.den.Elternteilen,.2).einer.stärker.geschlechtsspezifischen.Rollentrennung. sowie. 3). stärkerer. machtbezogener. Sanktionen. die. Herausbildung. autoritärer. Charaktermerkmale. begünstigt; . in. mittleren. und. oberen. Schichten. eher. der. autonome. Charakter.. <?page no="160"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 161 Diese. Persönlichkeitsmerkmale. prägen. das. Denken,. Fühlen. und. Verhalten: . Sie. sind. für. die. weitere. soziale. Entwicklung. des. Einzelnen.von.Bedeutung,.weil.sie.auf.alle.(späteren).Lebensbereiche. durchschlagen.. In. diesem. Kontext. sind. z..B.. Verhaltensmodelle,. wie.sie.v..a..in.Fernsehfilmen.für.Kinder.beobachtbar.sind,.für.die. Sozialwerdung. von. Relevanz: . Sofern. diese. Modelle. in. der. elterlichen.Erziehung.grundgelegt.wurden,.bieten.sie.dem.Kind.nämlich.Identifikationsmöglichkeiten.mit.dargestellten.Personen.und. Handlungen.(vgl..Geißler.1983; .Hüther.1975). Mediensozialisation. hat. übrigens. viel. mit. familiärer. Sozialisation. zu. tun,. zumal. es. bezüglich. Medienzuwendung. und. Medienkompetenz. milieubedingte. familiäre. Zusammenhänge. gibt.. Andreas. Lange. und. Ekkehard. Sander. resümieren. auf. der. Basis. wissenschaftlicher.Literatur.drei.Aspekte.zum.Thema.Mediensozialisation.in.der.Familie: .1).Mediensozialisation.ist.in.das.Familiensystem.und.in.die.alltägliche.Lebensführung.integriert,.kann.nicht. isoliert. betrachtet. werden.. 2). die. »milieuspezifische. Ausformung. von.Familie.als.Sozialisationskontext«.spielt.eine.Rolle.(Lange/ Sander.2010,.S..180; .Hervorhebungen.i..Orig.)..3).Durch.die.rasante. Medienentwicklung.wie.etwa.das.Web.2.0.entstehen.neue.sozialisatorische.Anforderungen. an. die. Familie..Die.Autoren.plädieren. daher.für.Medienkompetenz.als.integralem.Bestandteil.der.Erziehungskompetenz. 3.1.3 Medien als Sozialisationsinstanzen Wie.bereits.dargelegt,.lassen.sich.Medien.als.Sozialisationsinstanzen. betrachten..Das.gilt.insbesondere.für.das.Fernsehen..Es.vermittelt. fiktiv.oder.real.Muster.für.Realitätswahrnehmung.-.seien.es.Berufs-. oder.Geschlechtsrollenbilder,.seien.es.Kauf-.und.Konsumgewohnheiten,.Generationen-.oder.Nationenbilder,.sei.es.Kunst.und.Kultur,. Angst. und. Gewalt. etc.. Es. gibt. kaum. einen. Lebensbereich,. der.nicht.durch.die.Medien.repräsentiert.ist,.und.für.Heinz.Bonfadelli.sind.die.Massenmedien.daher.auch.»definers.of.social.reality«.(Bonfadelli.1981,.S.-252)..Daher.erscheint.es.verständlich,.dass. <?page no="161"?> 3 Soziologische Aspekte 162 den.Massenmedien,.und.im.Besonderen.dem.Fernsehen,.im.Hinblick. auf. (potenziell). sozialisierende. Leistungen. Aufmerksamkeit. zuteilwird..Dass.die.Menschen.von.den.Massenmedien.Leistungen. erwarten,. die. sozialisierender. Natur. sind,. geht. u..a.. aus. Befragungen.über.Erwartungen.und.Gründe.der.Mediennutzung.sowie. damit.verbundener.Gratifikationen.hervor.-.Gratifikationen,.die. auf.Grund. von.Mediennutzung. seitens.der.Rezipienten. von.den. Medien. erwartet.werden..Aus.dem.bereits. erwähnten.Nutzungs-. und.Gratifikationenkatalog.von.Denis.McQuail.(1983).sind.solche. Leistungen. ersichtlich.. Gemeint. sind. v..a.. solche. Leistungen. der. Massenmedien,. die. Bedürfnisse nach. persönlicher Identität. sowie. nach.Integration und sozialer Interaktion.erfüllen..Solche.Bedürfnisse.sind.(vgl..McQuail.1983,.S.82f; .ebenso.Schulz.1994,.S.164f ): •. Bestärkung.der.persönlichen.Werthaltungen; •. Suche.nach.Verhaltensmodellen; •. Identifikation.mit.anderen.(in.den.Medien); •. Selbstfindung.und.Identität; •. sich. in. die. Lebensumstände. anderer. hineinversetzen. können. (soziale.Empathie); •. sich. mit. anderen. identifizieren. können. und. ein. Gefühl. der. Zugehörigkeit.zu.haben; •. eine.Grundlage.für.Gespräche.und.soziale.Interaktion.erhalten; •. Hilfe.bei.der.Annahme.sozialer.Rollen.finden; •. Kontakt.zur.Familie,.zu.Freunden.und.zur.Gesellschaft.finden. Um.solche.potenziell.sozialisierenden.Leistungen.der.Massenmedien.zu.verstehen,.seien.folgende.Bemerkungen.zur.medialen.Sozialisationssituation.angebracht,.auf.die.u..a..Bonfadelli.(1981,.S..64ff),. Saxer.(1988),.Schramm/ Hartmann.(2010).sowie.Süss/ Hipeli.(2010). verweisen..Sie.machen.deutlich,.warum.Medien.wie.das.Fernsehen. in.der.Lage.sind,.sozialisierende.Leistungen.zu.erbringen: •. Hauptcharakteristikum. der. Rezeptionssituation. in. der. Massenkommunikation,. so. Heinz. Bonfadelli. (1981),. ist. ihre. doch. vorwiegende. Einbettung. in. den. Freizeitkontext. bzw.. in. periphere.Freizeit-/ Arbeitskontexte.(z..B..Zeitunglesen.beim.Frühstück,.während.der.Fahrt.in.Bus.oder.U-Bahn.zu.Schule.oder. <?page no="162"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 163 Arbeitsplatz,.in.Arbeitspausen; .Radiohören.neben.Arbeiten,.die. keine.volle.Konzentration. erfordern; .Fernsehen.hauptsächlich. nach.der.Arbeit.frühabends.und.abends; .Onlinemedien,.wann. immer.sich.Gelegenheiten.dazu.ergeben)..»Während.man.sich. der.interpersonalen.Sozialisationssituation.in.der.Familie.oder. Schule. meist. nicht. aus. völlig. freiem. Willen. aussetzt. und. die. soziale. Kontrolle. entsprechend. hoch. sein. kann,. wendet. man. sich. den. Massenmedien. aus. eigenen. Motiven. zu«. (Bonfadelli. 1981,. S.- 64).. Dies. führt. neben. einer. informationsorientierten. (z..B..Zeitunglesen).eine.doch.deutlich.unterhaltungsorientierte. Erwartungshaltung. (Radio,. Fernsehen,. auch. Onlinemedien). nach. sich.-.und.damit. »eine.geringe.Kontinuität.der.Zuwendung.und.Aufmerksamkeit.wie.ein.praktisch.kaum.vorhandenes. Sanktionspotenzial«.(ebd.)..D.h..in.der.medialen.Rezeptionssituation.fehlen.»anleitende«.Mitteilungen.und.Direktiven,.wie. sie.z..B..in.familiären.oder.schulischen.(sowie.auch.beruflichen). Sozialisationssituationen.oft.vorkommen.und.beim.Sozialisanden.Lernprozesse.und.Veränderungen.im.Verhalten.oder.in.der. Wahrnehmung.verlangen.(vgl..Bonfadelli.1981,.S.-64ff). •. Dem.Medium.Fernsehen.wird.im.Rahmen.der.Sozialisationsforschung.-.trotz.mittlerweile.weit.verbreiteter.Onlinemedien,. denen.ein.eigener.Abschnitt.gewidmet.ist.(vgl..w..u.).-.immer. noch.besondere.Aufmerksamkeit.zuteil..Dies.v..a..deshalb,.weil. Fernsehen.(und.Film).als.hauptsächlich.visuelles.Medium.stärker.als.andere.klassische.Medien.Möglichkeiten.der.parasozialen. Interaktion. eröffnet: . Die. emotionalen. Beziehungen. zwischen. dem.Zuschauer.und.den.(fiktionalen).Personen.im.Fernsehen. entsprechen. in. der. Fernsehwirklichkeit. relativ. stark. der. Faceto-face-Interaktion. -. v..a.. in. Fernsehserien,. Talkshows. und. anderen.moderierten.Sendungen,.bei.denen.Personen.im.Zentrum. stehen,. die. den. Fernsehzuschauer. wie. in. einer. normalen.Gesprächssituation.anzusprechen.scheinen..Dadurch.kann. beim.Zuschauer.(v..a..in.Serien.mit.den.immer.wiederkehrenden. Personen.und.den.von.ihnen.gespielten.Rollen).ein.Gefühl.persönlicher. Nähe. und. Intimität. entstehen.. So. entspricht. Fernsehen. einem. Prozess. der. parasozialen Interaktion. mit. realen. <?page no="163"?> 3 Soziologische Aspekte 164 oder.fiktionalen.Personen.des.Bildschirms.(vgl..Bonfadelli.1981,. S.-214f )..Diese.parasoziale.Interaktion.unterscheidet.sich.dennoch. in. typischer. Weise. von. der. Alltagswirklichkeit.. Sie. ist. nämlich.-.im.Unterschied.zu.zwischenmenschlichem.Handeln. und.Verhalten.von.Angesicht.zu.Angesicht.-.durch.keine.persönlichen.Verpflichtungen,.keinen.physischen.und.psychischen. Aufwand,. keine. Verantwortung. und. keine. sozialen. Zwänge. und. Risiken. gekennzeichnet,. erlaubt. aber. emotionales. Engagement.und.Scheinintimität.(vgl..Bonfadelli.1981,.S.-215f )..Mit. dem.Thema.parasoziale.Interaktion.haben.sich.u..a..auch.Holger.Schramm.und.Tilo.Hartmann.(2010).befasst,.die.die.Rolle. von.parasozialen.Interaktionen.(PSI).und.Beziehungen.(PSB). mit. Medienfiguren. analysiert. haben. und. diese. beiden. Konzepte. mit. jenem. der. Identitätsbildung. und. -entwicklung. verbinden..Parasoziale.Interaktion.wird.mit.Bezugnahme.auf.Tilo. Hartmann. et. al.. (2004). als. asymmetrische. Interaktionsform. charakterisiert,. da. in. ihr. keine. wechselseitige. Koorientierung. zwischen. Rezipient. und. Medienfigur. (Persona). existiert. (wie. dies.sonst.in.alltäglichen.Interaktionen.der.Fall.ist)..Schramm/ Hartmann. gehen. von. der. Grundannahme. aus,. dass. man. mit. einer. ›anwesenden‹. Person. nicht. nicht. parasozial. interagieren. kann..In.einem.Modell.(Schramm/ Hartmann.2010,.S..214.mit. Bezugnahme.auf.Hartmann.et.al..2004,.S..43).unterscheiden.sie. zwischen. perzeptiv-kognitiven,. affektiven. und.konativen.Teilprozessen.. Dem. perzeptiv-kognitiven.Teilprozess. gehören. Persona. bezogene. Informationsaufnahmen. an,. ebenso. Verstehen. der. Situation. und. Handlungen. der. Person,. Verknüpfungen. der.Aussagen/ Handlungen.von.Persona.mit.eigenen.Gedächtnisinhalten,. Bewertung. der. Persona. und. ihrer. Handlungen,. Überlegungen. über. die. nächste. Zukunft. der. Persona. und. die. Herstellung. eines. Bezugs. zwischen. Persona. und. Selbst.. Zum. affektiven. Teilprozess. gehören. Sympathie/ Antipathie,. Empathie/ Counterempathie. und. Emotionsauslösung. (Ansteckung,. Induktion).. Zum. konativen. Teilprozess. gehören. nonverbale. Verhaltensweisen. wie. z..B.. Gesten,. (para-)verbale. Verhaltensweisen.und.Verhaltensabsichten..Als.zentral.für.die.Identitätsar- <?page no="164"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 165 beit.stellen.Hartmann.und.Schramm.den.sozialen.Vergleich.zwischen.dem.Rezipienten.und.der.Persona.heraus..Vergleiche.mit. eigenen. Fähigkeiten,. Eigenschaften. und. Handlungen. können. abwärts. gerichtet. sein. (und. zu. einer. Selbstverweigerung. führen); .oder.sie.können.aufwärtsgerichtet.sein,.»was.entweder.zu. einer.Selbstwertminderung.führt.(nämlich.bei.Erkenntnis.der. eigenen.Mängel).oder.auch.eine.Selbstwertsteigerung.zur.Folge. haben.kann,.wenn.sich.die.Rezipient/ inn/ en.nämlich.der.positiv. beurteilten.Medienperson.zugehörig.fühlen«.(Schramm/ Hartmann. 2010,. S..213. mit. Bezugnahme. auf. Cialdini. et. al.. 1976).. Eine.Monografie.zum.Thema.parasoziale.Interaktion.liegt.u..a.. vor.von.Tilo.Hartmann.(2010). •. Fernsehen.kann,.aus.vielerlei.Gründen,.Identifikation.mit.real. (in.Nachrichtensendungen.und.Talk-.und.Liveshows.etc.).oder. fiktiv.(in.Spielfilmen.und.Serien.etc.).agierenden.Personen.am. Bildschirm. ermöglichen. und. »Lernen. am. Modell«. zur. Folge. haben.. Dieses. läuft. nach. Albert. Bandura. (1979). wie. folgt. ab: . 1).Zunächst.erweckt.ein.Modellverhalten.beim.Zuschauer.Aufmerksamkeit..Im.Weiteren.2).erfolgt.beim.Zuschauer.die.kognitive.Verarbeitung.und.Erinnerung.an.das.Modellverhalten,.dem. 3).eine.reale.Umsetzbarkeit.des.Verhaltens.folgt..Schließlich.4). entscheiden. motivationale. Verstärkungsprozesse. darüber,. welche.Verhaltensweisen.tatsächlich. umgesetzt. werden.(vgl.. Bandura.1979)..Eveline.Hipeli.und.Daniel.Süss.(2013).zufolge.können.wir.»Gedanken.und.Handlungsstile.von.Personen.lernen,. denen. wir. nie. [persönlich. -. Ergänzung. H.. P.]. begegnet. sind,. sondern.die.wir.nur.im.Fernsehen,.im.Internet.oder.in.anderen. Medien.beobachten..Medien.versorgen.Menschen.mit.Identifikationsmöglichkeiten.und.Geschichten,.welche.-.zusammen. mit. Realerfahrungen. -. eine. Basis. für. reflexive. Identitätskonstruktion.bilden.[…]..Als.förderlich.für.ein.soziales.Lernen.am. Modell.gilt.eine.intensive.Beziehung.zu.diesem..Während.Identifikation.und.Imitation.dazu.dienen,.einem.medialen.Vorbild. möglichst.nahe.zu.sein,.ist.es.die.parasoziale.Interaktion,.die.eine. partnerschaftliche.Auseinandersetzung.mit.dem.medialen.Vorbild.beschreibt«.(Hipeli/ Süss.2013,.S..195). <?page no="165"?> 3 Soziologische Aspekte 166 •. Schließlich.sei.noch.darauf.verwiesen,.dass.Medienkommunikation.»in.umfassender.Weise.Zeit.und.Umwelt.von.Personen. [strukturiert]«.(Saxer. 1988,.S.- 214; .Hervorhebung.i..Orig.)..Sie. prägt.Zeit-.und.Raumvorstellungen.und.wirkt.auf.die.Lebensgestaltung.ein..Davon.ist.nicht.nur,.aber.v..a..der.Bereich.Freizeit.(einschließlich.Freizeitgestaltung.und.-orientierung).betroffen..Beispielsweise.werden.Einteilung.und.Struktur.des.Alltags. durch. unsere. Mediennutzungsgewohnheiten. nicht. unwesentlich. mitbestimmt.. Alle. Medien. sind. daran. beteiligt,. besonders aber das Fernsehen,. wenn. wir. uns. z..B.. für. das. Ansehen. bestimmter.Sendungen.die.Zeit.frei.halten.und.dadurch.Sozialkontakte.einschränken.oder.andere.Inhouse-.oder.Outdoor- Aktivitäten.dem.klassischen.Fernsehen.unterordnen. Das.Sozialisationspotenzial.der.drei.Mediengattungen.-.Printmedien,.AV-Medien,.Multimedia/ .Onlinemedien.-.wird.von.Ulrich. Saxer.(2012,.S..418f ).in.dessen.Grundlagenwerk.über.die.»Mediengesellschaft«.idealtypisch.umrissen..Es.lohnt.sich,.dies.nachzulesen. Monokausale.Schlussfolgerungen.-.hier.(z..B..im.Fernsehen).ein. medialer.Verhaltensstimulus.in.Form.einer.bestimmten.Rolle,.dort. (beim.Zuschauer).eine.entsprechende.Wirkung.in.Form.der.Nachahmung.der.Rolle.oder.der.Internalisierung.von.gezeigten.Verhaltensweisen.-.sind.nicht.statthaft..Von.dieser.ursprünglichen.Wirkungsannahme. im. Sinne. der. Übertragung. bzw.. bewussten. oder. unbewussten.Übernahme.von.im.TV.gezeigten.Normen,.Rollen,. Handlungen.und.Verhaltensweisen.auf.den.Zuschauer.ist.man.in. der. Kommunikationswissenschaft. längst. abgerückt.. Dieses. einfache. Denkmuster. wurde. abgelöst. durch. differenziertere. Sichtweisen,.die.berücksichtigen,.dass.auch.andere.Faktoren.den.medialen.Prozess.der.Sozialisation.beeinflussen.können..Anzusprechen. ist.u..a..das.Denk-.und.Reflexionsvermögen.des.Fernsehzuschauers,.das.es.ihm.in.vielen.Situationen.ermöglicht,.die.im.Medium. vermittelten. Inhalte. auf. seine. eigenen. Handlungsentwürfe. und. seine.Interessen.zu.beziehen.und.zu.hinterfragen.(vgl..Bonfadelli. 1981,.S.-160). <?page no="166"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 167 Dennoch.ist.nicht.zu.übersehen,.dass.das.Medium.Fernsehen.in. den.Sozialisationsprozess.immer.früher.eindringt: .Kinder.ab.drei. Jahren. sehen. regelmäßig. fern. (vgl.. Feierabend/ Erk. 2000; . ebenso. Feierabend. et. al.. 2013,. S..147).. Das. bedeutet,. dass. Kinder. schon. in. sehr. frühen. Jahren. an. Stelle. von. und. neben. Primärerfahrungen. mit. Sekundärerfahrungen. (Erfahrungen. bzw.. Wirklichkeit. »aus. zweiter. Hand«,. nämlich. des. Fernsehens). konfrontiert. werden,. deren. Überprüfung. bzw.. Korrektur. für. das. Kind. oft. nicht. möglich. ist. -. es. sei. denn,. die. Eltern. oder. andere. Erziehungsberechtigte.helfen.ihm.durch.anschließende.Gespräche.dabei..Generell.verbreiten.die.Massenmedien,.bzw..das.Fernsehen,.täglich.eine. Fülle.von.Normen,.Werten.und.Verhaltensweisen,.die.in.Rollenangeboten. und.Verhaltensmustern. ihren. Ausdruck.finden.. Dazu. gehören. neben. den. bereits. erwähnten. Geschlechts-. und. Berufsrollenbildern. sowie. der. Anwendung. von. physischer. und. psychischer.Gewalt.eine.Fülle.von.alltäglichen.Sozialtechniken.in.Beruf. und. Freizeit. einschließlich. geschlechtsspezifischer.Verhaltensweisen.und.Sexualtechniken. Im. Folgenden. werden. die. Ergebnisse. ausgewählter. empirischer. Studien,. die. mit. Sozialisation. durch. Massenmedien. im. weiteren. oder. engeren. Sinn. zu. tun. haben,. vorgestellt.. Es. geht. vorwiegend. um. die. bewusst. ausgewählten.Themenbereiche. Kinder. und. Fernsehen. sowie. Jugend,. Peers. und. Medien,. insbesondere.auch.um.Jugend.und.neue.Medien..Dem.Thema.Gewalt.und. Medien.ist.ein.anschließend.eigener,.größerer.Abschnitt.gewidmet. (vgl..Kap.-3.2)..Ein.nicht.unerheblicher.Teil.der.wissenschaftlichen. Literatur. zum.Thema. Sozialisation. erbringt. nicht. immer. direkte. empirische.Belege.für. sozialisationswirksame.Effekte.durch.Massenkommunikation.. Bisweilen. wird. indirekt. von. konsumierten. Programmen,.Sendungen.und.Formaten.auf.sozialisierende.Effekte. geschlossen..Oftmals. erscheint.dies.durchaus.plausibel..Andererseits.entsteht.dadurch.bisweilen.der.Eindruck,.dass.manche.Autoren.einem.einfachen.Ursache-Wirkungs-Denken.folgen,.was.hier. aber.nicht.unterstellt.werden.soll.(und.wovon.man,.wie.erwähnt,. in.der.Kommunikationswissenschaft.seit.langer.Zeit.abgerückt.ist). <?page no="167"?> 3 Soziologische Aspekte 168 3.1.4 Kinder und Fernsehen Zur Mediennutzung von Kindern Vom.Medium.Fernsehen.geht.für.Kinder.laut.KIM-Studie.(Kinder. und.Medien).2012.nach.wie.vor.große.Faszination.aus: .Fernsehen. ist.-.nach.dem.Spielen.und.Treffen.mit.Freunden.-.die.beliebteste. Freizeitaktivität,. »und. nichts. deutet. darauf. hin,. dass. sich. hieran. in.absehbarer.Zeit.etwas.ändert; .79.Prozent.der.Sechs-.bis.13-Jährigen.sehen.jeden.Tag.oder.fast.jeden.Tag.fern,.für.57.Prozent.ist. das.Fernsehen.das.Medium,. auf.das. sie. am.wenigsten.verzichten. könnten«.(Feierabend.et.al..2013,.S..147)..Die.Bandbreite.von.gerne. gesehenen. Sendungen. ist. hoch: . zu. ihnen. gehören. Gute. Zeiten,. schlechte. Zeiten,. Die. Simpsons,. DSDS,. Hannah. Montana. oder. Spongebob.. »Insgesamt. zeigt. sich. eine.breite.Mischung. aus.Kinder-. und. Erwachsenenprogramm«. (S.- 148).. Zu. den. beliebtesten. Sendern.gehören.KIKA.(der.Kinderkanal.von.ARD.und.ZDF).und. Super.RTL.(je.26.Prozent),.RTL.(13.Prozent),.ProSieben.(8- Prozent)..Auch.NICK.und.RTL.II.werden.genannt.(jeweils.6.Prozent),. ebenso.Sat.1.und.Viva.(jeweils.2.Prozent)..Knapp.ein.Viertel.sagt. aus,.schon.Inhalte.gesehen.zu.haben,.die.nicht.für.Kinder.geeignet.sind; .»16.Prozent.sahen.im.Fernsehen.schon.Dinge,.die.ihnen. Angst. gemacht. haben,. und. 11. Prozent. wurden. mit. für. sie. unangenehmen. Bildern. konfrontiert«. (Feierabend. et. al.. 2013,. S..147): . nämlich.Horror,.Gewalt.und.Sex..Die.im.Kontext.der.in.der.KIM- Studie. 2012. befragten. Haupterzieher. schätzen. die. tägliche. TV- Nutzung.der.Kinder.auf.rund.90.Minuten,.also.1,5.Stunden..Auch. andere.Medien.werden.laut.den.Aussagen.der.1220.befragten.Kinder.genutzt: .das.Radio.von.etwas.mehr.als.50.Prozent,.ebenso.Computer.und.Internet..Mädchen.greifen.häufiger.zum.Buch.(58-Prozent).als.Jungen.(39.Prozent)..Jungen.treiben.häufiger.Sport.und. spielen. auch. häufiger. als. Mädchen. am. Computer,. an. der. Spielkonsole.oder.im.Internet..Die.Computernutzung.nimmt.mit.steigendem. Alter. zu,. Facebook,. YouTube. und. schülerVZ. sind. die. Lieblingsseiten. im. Netz. (Feierabend. 2013,. S..14).. Auch. Suchmaschinen. werden. genutzt.. 44. Prozent. der. Internetnutzenden. sind. <?page no="168"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 169 Mitglied.einer.Community,.die.Anmeldung.erfolgt.etwa.mit.zehn. Jahren.. Für. die. Mediennutzung. der. Kinder. ist. das. Medienverhalten.der.Eltern.von.Bedeutung.(»Vorbildfunktion«)..Insgesamt. dominiert.bei.der.Mediennutzung.von.Kindern.das.Fernsehen; .es. bleibt.-.trotz.der.Konkurrenz.des.Internets.-.wichtigstes.Medium. (vgl.. Feierabend. et. al.. 2013,. S..152)..Den. Angaben. von.Haupterziehern. zufolge. beginnen. Kinder. mit. durchschnittlich. drei. Jahren.fernzusehen.(vgl..Feierabend.et.al..2013,.S..147)..Kinder.wachsen.in.Haushalten.mit.üppiger.Geräteausstattung.auf: .Fernsehen,. Radio,.Handy,.Computer,.Internetzugang,.Spielkonsolen,.Tablet- PCs.und.Zeitung..Der.Gerätebesitz.der.Kinder.steigt.mit.dem.Alter. an.(vgl..Feierabend.et.al..2013,.S..144,.Tab.-1)..Mit.den.Medienensembles,. dem. Medienzugang. und. der. Mediennutzung. von. Kindern.in.der.frühen.Kindheit.(Kinder.unter.sechs.Jahren).hat.sich. u..a..Claudia.Wegener.befasst.(2010),.mit.jenen.der.mittleren.bis. späten.Kindheit.(6-.bis.13-Jährige).Mareike.Strotmann.(2010). Fernsehen - kindliche Entwicklung - sozialisierende Einflüsse Welche.Rolle.spielt.das.Fernsehen.für.die.kindliche.Entwicklung. und. welche. potenziell. sozialisierenden. Einflüsse. gehen. von. ihm. aus? .Diese.und.ähnliche.Fragen.sollen.im.Folgenden.anhand.international.vergleichender.wie.nationaler.Studien.wenigstens.im.groben.Überblick. erörtert. werden.. So. hat. eine. 1994. veröffentlichte,. international.vergleichende.Analyse.von. 1.500.Studien.über.Kinder.und.Medien.in.den.1980er-.und.frühen.1990er-Jahren.folgende. Resultate.erbracht.(vgl..Groebel.1994): •. Bereits.Kleinkinder.(Babys).wachsen.in.Räumen.mit.TV-Ausstattung.auf,.haben.also.schon.sehr.früh.Kontakt.mit.dem.Fernsehen..Offenbar.üben.bewegte.Bilder.am.TV-Schirm.bereits.auf. die. Kleinsten. einen. besonderen. Reiz. aus.. Sehhäufigkeit. und. -dauer.steigen.spätestens.vom.dritten.Lebensjahr.bis.zum.Schulalter.kontinuierlich.an. <?page no="169"?> 3 Soziologische Aspekte 170 •. Was.das.Verstehen.von.Fernsehinhalten.betrifft,.so.können.Kinder. mit. zunehmendem. Alter. immer. besser. abstrahieren. und. die.Absichten.von.Fernsehinhalten.erkennen.(also.z..B..zentrale. Sendungsinhalte. von. peripheren. unterscheiden,. Geschichten. in.größere.Einheiten.aufteilen.sowie.Realität.und.Fiktion.auseinander.halten). •. Die. formalen. Darstellungsweisen. sind. für. das. Verstehen. von. Fernsehinhalten. von. Bedeutung: . Jüngere.Kinder. beziehen.ihr. Urteil. über. Fernsehfiguren. aus. deren. Aussehen,. ältere. Kinder. aus. dem. tatsächlichen. Verhalten. der. Fernsehfiguren.. Kinder. bis.zum.sechsten.Lebensjahr.verarbeiten.Fernsehinhalte.anders. als.Erwachsene..Erst.etwa.ab.dem.siebten.bis.neunten.Lebensjahr. haben. Kinder. ihre. Fähigkeit. so. weit. entwickelt,. dass. ein. ähnliches.Verständnis.von.Fernsehsendungen.zwischen.Kindern. und.Eltern.vorausgesetzt.werden.kann. •. Die. soziale.Umgebung. spielt.beim.TV-Konsum. eine.wichtige. Rolle.. Gespräche. der. Eltern. mit. den. Kindern. über. das. Gesehene.beeinflussen.Verstehens-.und.Verarbeitungsprozesse.positiv,. sind. aber. leider. selten.. Oft. sitzen. Kinder. alleine. vor. dem. Bildschirm. •. Die. international. am. häufigsten. genannten. Gründe. für. den. TV-Konsum. von. Kindern. sind. Ablenkung. und. Vermeidung. von.Langeweile..Fernsehen.dient.bereits.den.Kindern.als.»Stimmungsmanagement«.(Mood-Management).zur.Herstellung.von. innerem. Gleichgewicht.. Biologische. Dispositionen. und. Rollensozialisation. wirken. dabei. zusammen..Dies. erklärt,. warum. Knaben.Action-Filme.bevorzugen.(höhere.Risikobedürfnisse),. Mädchen.hingegen.Shows,.Serien.und.Musik. •. Das. Alter. stellt. einen. entscheidenden. Faktor. für. Programmpräferenzen. dar,.und.man.kann. von. einem. sog..Drei-Phasen- Modell. sprechen: . Die. Jüngsten. sehen. am. liebsten. vermenschlichte.Tiere,. wie. sie. in. Comics,. Cartoons. und. Vorschulserien. gezeigt.werden..Die. Spielkomponente.überwiegt.(ähnlich.wie. dies. etwa. bei.den.Teletubbies.der. Fall.war).. Schulkinder.wenden.sich.Helden.zu,.die.ihnen.als.Vorbilder.für.die.Rollensozia- <?page no="170"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 171 lisation.dienen.können..Teenager.haben.ein.meist.ausgeprägtes. Interesse.an.Sitcoms,.Jugend-.und.Beziehungsfilmen. •. Eltern. sind.Vorbilder.für. spätere.Medienpräferenzen.der.Kinder.(und.damit.der.späteren.Erwachsenen)..Vielsehende.Eltern. haben.meist.vielsehende.Kinder; .insofern.besitzen.Eltern.eine. Vorbildfunktion,. die. Kinder. passen. sich. an. die. Sehgewohnheiten. der. Eltern. an..Mit. dem. eigenen.TV-Gerät. im. Kinderzimmer. beginnt. das.Vielsehen..Vielsehen. schädigt. das. Sozialverhalten,.geschädigtes.Sozialverhalten.fördert.das.Vielsehen. •. Kinder. entwickeln. intensive. Beziehungen. zu. Personen. bzw.. Figuren,. die. sie. aus. dem. Fernsehen. kennen.. Ende. der. 80er-. bzw.. Anfang. der. 90er-Jahre. waren. dies. im. deutschen. Sprachraum.z..B..Alf.und.Pumuckl..Diese.Figuren.boten.den.Kindern. u..a..die.Möglichkeit,.sich.stellvertretend.den.Wunsch.nach.all. den.Verhaltensweisen.zu.erfüllen,.die.eigentlich.verboten.sind,. wie: .frech.zu.sein; .Dinge.besser.zu.wissen.als.Erwachsene; .die. Situation.zu.kontrollieren. •. Bezüglich. der. Wirkungen. des. Fernsehens. auf. das. Wissen. der. Kinder.ist.die.Unterscheidung.notwendig.zwischen.Faktenwissen. und. prozeduralem. Wissen.. Faktenwissen. bezieht. sich. auf. die.Kenntnis.von.Personen,.Daten,.Bildern..Prozedurales Wissen.entspricht.den.angemessenen.kognitiven.Prozessen,.um.Probleme. lösen. oder. richtig. auf. die. Hintergründe. schließen. zu. können..Kinder,.die.verschiedene.Medien.nutzen,.verfügen.oftmals.auch.über.ein.höheres.Faktenwissen.als.Kinder,.die.wenige. Medien.bzw..nur.das.Fernsehen.nutzen..Vielseher.sind.schlechter.in.der.Lage,.differenzierte.Probleme.zu.lösen.als.Wenigseher. (wobei.Kinder.mit.starker.Fernsehnutzung.tendenziell.häufiger. aus.eher.niedrigen.Bildungsschichten.stammen). Aus. in. Deutschland. durchgeführten. Untersuchungen. zur. Fernsehnutzung. von. Kindern. gehen. Resultate. hervor,. die. die. dargelegten. Ergebnisse. aus. international. vergleichend. analysierten. Untersuchungen.im.Wesentlichen.bestätigen.(vgl..Klingler/ Windgasse.1994)..Die.Medienforscherin.Sabine.Jörg.versucht.in.diesem. <?page no="171"?> 3 Soziologische Aspekte 172 Kontext.die.Frage.zu.beantworten,.was.Fernsehen.für.die.kindliche. Entwicklung.bedeutet.(vgl..Jörg.1994): •. Märchen.z..B..sind.recht.gute.Mittel.für.Angstbewältigung: .Sie. führen.zunächst.durch. ein. »Tal.der.Angst.und.Verlassenheit«,. um.dann.neue.Hoffnungen.zu.eröffnen; .belohnt.wird.in.aller. Regel,.wer.durchhält..Heute.bieten. sich.den.Vorschulkindern. Bilderbücher,.(bisweilen.durchaus.noch).Kassetten,.Videos.bzw.. DVDs. als. Alternativen. an.. Sie. können. beliebig. oft. abgespielt. und.wiederholt.werden; .die.gleichlautenden.Geschichten.bieten.dem.Kind.bei.wiederholter.Nutzung.Sicherheit; .das.Kind. weiß,.was.kommt. •. Das.Fernsehen.ist.für.das.Ausleben.der.menschlichen.Gefühlspalette,.insbesondere.aller.Arten.von.Lust.und.Unlust,.wichtig.. Dies.gilt.auch.für.Kinder,.v..a..für.die.Angstbewältigung..Kinder. sind.auf.Grund.moderner.Lebensgewohnheiten.(Berufstätigkeit. beider. Elternteile). oftmals. alleine.. Daher. hilft. das. Fernsehen. den.Kindern. einerseits,.das.Alleinsein.bzw..Verlassenheitsängste.zu.mildern..Kinder.wähnen.sich.beim.Fernsehen.in.menschlicher. Nähe,. es. dient. als. Surrogat. des. zwischenmenschlichen. Beisammenseins.. Die. gesprochene. Sprache. verheißt. menschliche.Nähe,.und.diese.Nähe.brauchen.Kinder,.um.ihre.Lebensangst.zu.bezwingen. •. Allerdings. unterdrückt. Fernsehen. bei. Kindern. Ängste. und. Aggressivität. nur,. es. hat. sozusagen. »aufschiebende.Wirkung«.. Hinzu. kommt,. dass. Fernsehen. bei. Kindern. neue.Ängste. und. damit. Aggressionen. verstärken. kann.. In. solchen. Situationen. wäre. es. wichtig,. dass. Kinder. im. Anschluss. an. gesehene. Sendungen. die. Möglichkeit. haben,. mit. Bezugspersonen. zu. sprechen..Ist.dies.nicht.der.Fall,.kommt.es.zu.einer.Angst-Aggressions-Spirale,.die.zu.den.uns.bekannten.Verhaltensweisen.führt: . Fernseh-Gewalt.-.Kinder-Gewalt. •. Neben.der.Angst.benennt.Sabine.Jörg.(in.Anlehnung.an.Bruno. Bettelheim).eine.weitere.Bedingung,.die.Sozialisation.entscheidend.mit.prägt: .die.Muße..Es.ist.dies.jene.Zeit,.in.der.Kinder. ihren.eigenen.Gedanken.nachhängen.können,.was.für.die.Entwicklung.der.Kreativität.notwendig.ist..Die.modernen.Lebens- <?page no="172"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 173 bedingungen.berauben.die.Kinder.jedoch.der.Muße..Und.die. viele.Zeit,.die.Kinder.vor.dem.Fernsehapparat.(und.in.jüngerer. Zeit.auch.mit.Onlinemedien.und.Spielekonsolen).verbringen,. verändert.folglich.insgesamt.ihre.Entwicklung.-.und.damit.sie. selbst: .Beiläufig.lernen.sie.einen.Umgang.mit.Lebenszeit,.bzw.. auch. mit. Langeweile. kennen,. die. -. als. unangenehm. erlebt. -. produktive.Prozesse.zu.ihrer.Überwindung.in.Gang.setzt; .Langeweile.wird.gleichsam.»durch.Knopfdruck«.verscheucht..Die. Rückkehr.aus.der.Fernsehwelt.[und.in.jüngster.Zeit.wohl.auch. aus. der. Welt. der. Onlinemedien. -. H.. P.]. hinterlässt. jedoch. Gefühle.der.Leere,.wenn.das.Kind. anschließend.mit.niemandem.über.das.Gesehene.sprechen.kann. •. Solche. Gespräche. wären. aber. wichtig,. und. dies. aus. mehreren.Gründen: .Durch. sie. 1).lernen.die.Kinder.ihre.Gefühle.zu. bewerten.(v..a..auch.ihre.Ängste),.zumal.Fernsehen.ein.starkes. Instrument. zur. Gefühlssteuerung. darstellt; . 2). lernen. sie. eher. das.Wertesystem.der.Eltern.zu.übernehmen; .3).finden.die.Kinder.(v..a..nach.dem.Ansehen.von.moralisch.aufgeladenen.Inhalten).eher.emotionalen.Halt; .4).tritt.die.Fantasie.eher.als.Mittlerin.zwischen.Wunsch.und.Wirklichkeit.auf; .5).differenzieren.sie. das.Gesehene.und.lernen,.was.sie.vom.Gezeigten.glauben.und. nicht.glauben.sollen. Die.vorstehenden.Ausführungen.lassen.sich.ergänzen.durch.Claudia. Wegeners. Überlegungen. zu. den. Medien. als. Instrument. der. Weltaneignung. (Wegener. 2010,. S..130f ).. Kinder. seien. ab. etwa. »dem. 3.. Lebensjahr. in. der. Lage,. Medienhandeln. als. solches. zu. verstehen,.dramaturgisch. einfache.Geschichten.nachzuvollziehen. und.sich.selbst.zu.diesen.in.Beziehung.zu.setzen«.(Wegener.2010,. S..130)..Wichtig.dafür.sei,.dass.sich.Kinder.»an.zentralen.Figuren. als. Handlungsträger. orientieren. können. und. die. dargebotenen. Inhalte.an.die.Lebenswelt.der.Kinder.anknüpfen«.(ebd.)..Dadurch. würden.»Medien.zu.Bedeutungsträgern.und.können.in.die.kindliche.Auseinandersetzung.mit.sich.und.der.Umwelt.eingebunden. werden..Grundlage.dieser.Auseinandersetzung.sind.i..d..R..die.Entwicklungsthemen.des.Alters..[…].So.interessieren.sich.jüngere.Kin- <?page no="173"?> 3 Soziologische Aspekte 174 der.dann.besonders.für.medial.vermittelte.Geschichten,.›wenn.sie. eigene.Erfahrungen.ordnen,.benennen.bzw..bebildern‹«.(Wegener. ebd.. mit. expliziter. Bezugnahme. auf. Charlton. 2007,. S..33).. »Der. Konflikt.zwischen.Kleinsein.und.Großsein.spielt.hier.eine.Rolle,. damit.verbunden.ist.der.Wunsch.nach.Selbständigkeit.und.Unabhängigkeit,.andererseits.aber.auch.die.Angst.vor.dem.Alleinsein.und. die.Sorge,.nicht.geliebt.zu.werden.und.sich.von.relevanten.Bezugspersonen. trennen. zu. müssen«. (Wegener. 2010,. S..130).. Wegener. zufolge.suchen.Kinder.in.den.Medien.»solche.Inhalte,.die.zu.ihren. eigenen. Sorgen,. Ängsten. und. Konflikten. in. Beziehung. stehen«.. Medien.erfüllen.hier.die.Funktion,.»neue.Handlungsmuster.aufzuzeigen.und.damit.Handlungsalternativen,.wenn.auch.nur.imaginär,.zu.erschließen«.(Wegener.ebd..mit.impliziter.Bezugnahme. auf. Charlton. 2007).. Jüngere. Kinder,. so. Wegener,. würden. »ihre. Wünsche.und.Ängste.auf.Medienfiguren.[übertragen]«.und.bezögen.»diese.in.ihr.alltägliches.Handeln.ein«.(ebd.)..Das.Kind.sei.»in. dieser.Phase.zwar.durchaus.in.der.Lage,.Sachverhalte.und.Gegebenheiten.nachzuvollziehen.und.zu.verstehen«,.Lücken.im.intellektuellen. Entwicklungsprozess. aber. würden. »mit. eigenen. Phantasien. gefüllt,.die.sich.auch.aus.den.Medien.und.ihren.Inhalten.speisen«. (ebd.); .das.Kind.beseele.die.Dinge,.hauche.ihnen.seinen.Willen.ein. und. gebe.ihnen. eine.Bedeutung.(vgl..Wegener.mit.Bezugnahme. auf. Rogge. 2002,. S..51).. Solchermaßen. »imaginierte. Gefährten«. könnten.dem.Kind.»Beistand.leisten.und.Unterstützung.gewähren.. Möglich.ist.aber.auch,.dass.Medienphänomene.mit.Ängsten.besetzt. werden.oder.diese.evozieren.und.die. starken.Helden.den.furchtbaren. Monstern. gegenüber. stehen.. In. welcher. Weise. Medieninhalte.jüngere.Kinder.tatsächlich.ängstigen,.ist.aus.dem.Medienangebot.selbst.nur.schwer.vorherzusagen«.(Wegener.2010,.S..130)..Die. Autorin.weist.abschließend.auf.den.Konsens.in.der.Wissenschaft,. dass.»medienbezogene.Ängste.gemindert.werden,.wenn.Medieninhalte.gemeinsam.mit.einer.Bezugsperson.gesehen,.besprochen.und. verarbeitet.werden.können«.(Wegener.2010,.S..131). <?page no="174"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 175 Mediensozialisation bei sozial benachteiligten Heranwachsenden Die.Mediennutzung.von.Kindern.hängt.nicht.unwesentlich.vom. familiären.Umfeld. sowie. dessen. sozioökonomischem. und. sozialökologischen.Hintergrund.ab.(vgl..Paus-Hasebrink.2009,.S..20).. Ingrid.Paus-Hasebrink.nahm.sich.dieser.Thematik.an.und.untersuchte. in. einer. Langzeit-Panelstudie. die. Mediensozialisation. bei. sozial. benachteiligten. Kindern. und. Heranwachsenden. in.Österreich.. Die. Studie. erstreckte. sich. über. einen. Zeitraum. von. 2005. bis.2007.(Erstprojekt).sowie.von.2010.bis.2012.(Folgeprojekt).mit. jeweils. zwei. Erhebungswellen.. Im. Mittelpunkt. stand. die. Untersuchung. des. Medienumgangs. sozial. benachteiligter. Kinder. vor. dem.Hintergrund.des.allgemeinen.Medienwandels.über.die.Jahre. des. Aufwachsens. der. Kinder. -. und. dies. mit. Blick. auf. die. alltägliche.Lebensführung.ihrer.Familien..An.der.Erststudie.(2005- 2007).waren.zwanzig,.an.der.Folgestudie.(2010-2012).noch.17.der. ursprünglich.zwanzig.Familien.mit.sozialer.Benachteiligung.(u..a.. niedriger.Bildungsgrad,.Armutsgefährdung.sowie.spezielle.Familienkonstellation,.etwa.alleinerziehend.bzw..Kinderreichtum).beteiligt..Wesentlicher.Teil.des.Projekts.waren.aber.auch.Literaturanalysen.zur.theoretischen.Fundierung.sowie.eine.Sekundärauswertung. der.EU.Kids.Online.Daten. Ein.wichtiges.Ergebnis.des.Erstprojekts.(zwanzig.Familien,.Kinder.vom.Kindergarten.bis.zur.Grundschule).unter.anderen.Ergebnissen: . Fernsehen. ist. als. (relativ). kostengünstige. Freizeitbeschäftigung. das. »Leitmedium. -. beliebt. sind. crossmedial. vermarktete. fiktionale. Zeichentrickangebote«,. v..a.. Anime-Serien. wie. Pokemon,.Yu-Gi-Oh,.Dragonball..»Zu.diesen.Angeboten.gesellen.sich. neben. dem. Fernsehen. andere. Angebote,. wie. etwa. Video-. und. Computerspiele«.(Paus-Hasebrink.2009,.S.-22)..Ergebnis.der.zum. Kontext. vorgenommenen. Literaturanalyse. war. u..a.,. dass. Kinder. aus.Familien.mit.sozial.höherem.Status.das.Fernsehen.»zeitlich.vergleichsweise.moderater.nutzen. als.gleichaltrige.Kinder. aus.Familien. mit. einem. niedrigen. sozialen. Status«. (ebd.).. Bei. sozial. besser.gestellten.Kindern.finden.auch.öffentlich-rechtliche.Angebote. <?page no="175"?> 3 Soziologische Aspekte 176 wie.»Sendungen.des.Kinderkanals.KI.KA.sowie.informationsorientierte.Angebote.wie.z..B..Die.Sendung.mit.der.Maus«.(ebd.).größeren.Anklang..Bücher.spielen.in.sozial.benachteiligten.Haushalten. »nur.dann.eine.Rolle,.wenn.sie.in.einem.crossmedial.vermarkteten. Kontext.stehen,.d..h.,.wenn.es.neben.dem.Ausgabemedium.Buch. noch.weitere,.zumeist.früher.auf.dem.Markt.platzierte.Angebote. gibt«. (Paus-Hasebrink. 2009,. S..23).. Computer. spielen. in. sozial. benachteiligten. Familien. v..a.. zum. Zeitpunkt. des. Schuleintritts. der. Kinder. eine. Rolle,. bei. Jungen. haben. Computerspiele. einen. hohen. Stellenwert.. Eltern. sozial. benachteiligter.Kinder. sind. sich. bewusst,. »dass. Kinder. möglichst. früh. lernen. sollten,. kompetent. mit.dem.Computer.umzugehen; .so.sind.sie.bemüht,.ihren.Kindern. zumindest. auf. die. ihnen. mögliche. Weise. -. dies. bedeutet. insbesondere.technisch.-.gleiche.Startbedingungen.zu.schaffen«.(ebd.).. Allerdings.findet.eine.notwendige.erzieherische.Begleitung.infolge. von.Überforderung.und.mangelnder.Kompetenz.nicht.statt.(vgl.. ebd.)..Vorschnelle.Urteile.verbieten.sich,.ein.Blick.auf.die.familiäre.Gesamtsituation.ist.erforderlich..Freilich.kommt.bei.Kindern. »aus.sozial.benachteiligten.Familien.[…].erschwerend.hinzu,.dass. ihr.gesamter.Alltag.bestimmt.wird.durch.die.prekäre.soziale.Lage,. in. der. sich. ihre. Familien. befinden; . sie. stellt. das. Fundament. für. die.Lebensführung.in.den.Familien.dar«.(vgl..ebd.)..Infolge.eines. unausgewogenen,.in. sich.inkohärenten. (Medien-)Erziehungsverhaltens.»haben.Medienangebote.sowie.spezielle,.zumeist.crossmedial.vermarktete.Medienfavoriten.als.Sozialisationsfaktoren.für.die. Kinder.hohe.Bedeutung: .Nicht.selten.überlassen.die.überforderten. Eltern.bzw..alleinerziehende.Mütter.mehr.oder.weniger.bewusst,. häufiger.jedoch.unreflektiert.und.zuweilen.auch.entgegen.eigenen. Plänen.und.Bekundungen,.den.Medien.[…].den.von.ihnen.auszufüllenden. Erziehungsraum.. Insgesamt. zeigt. sich,. dass. sich. die. Eltern.nur.wenig.für.die.Fernsehbedürfnisse.ihrer.Kinder.interessieren.und.dass.sie.die.gemeinsame.Fernsehnutzung.nach.eigenen. Bedürfnissen.situativ.organisieren«.(ebd.).Weitere.Resultate.sind,. dass.Kinder.aus.sozial.schwächeren.Familien.»mit.zunehmendem. Alter. häufiger. allein. gelassen. werden«. (Paus-Hasebrink. 2009,. S..24),. eine. fördernde. Medienerziehung. fehlt. fast. in. allen. zwan- <?page no="176"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 177 zig. untersuchten. Familien.. Dass. Kinder. aus. sozial. benachteiligten.Familien.in.besonderer.Weise.mit.der.sich.wandelnden.Medienlandschaft.konfrontiert.sind,.»schlägt.sich.auch.in.einer.hohen. Zahl.von.(konvergenten).Mediengeräten,.Sendern.und.Programmen.nieder,.sodass.ihre.Kindheit.als.›Medienkindheit‹.bezeichnet. werden. muss.. Die. Sozialisation. dieser. Kinder. erfolgt. in. starkem. Maße.durch.die.Medien.und.wird.nur.wenig.durch.andere.Sozialisationsinstanzen. moderiert«. (ebd.).. Die. Ergebnisse. der. Folgestudie. (Paus-Hasebrink/ Kulterer. 2014). konnten. hier. nicht. mehr. berücksichtigt.werden. 3.1.5 Jugend und Medien Zur Altersbegrenzung von Jugend Zum.Thema.Jugend.und.Medien,.bzw..Jugend.und.Fernsehen,.liegen.ebenfalls.einschlägige.Studien.vor..Bezüglich.der.nach.Altersstufen.vorgenommenen.Einordnung.und.Definition.von.Jugend.werden.dabei.teils.unterschiedliche.Maßstäbe.angelegt.(vgl..Eimeren/ Maier-Lesch.1997)..Die.Altersbegrenzung.reicht.einmal.von.12.bis. 19. Jahre,. dann. von. 13. bis. 20,. von. 13. bis. 24. (etwa. die. »Shell-Studien«).sowie.von.13.bis.29.Jahre..Es.liegt.dies.daran,.dass.der.biologische. und. kognitive. Reifungsprozess. einerseits. immer. früher. beginnt,.andererseits.die.Phase.der.Jugend.auf.Grund.längerer.Ausbildungszeiten.weiter.nach.hinten.verschoben.wird..Hinzu.kommt,. dass. es. einen. Bedeutungsverlust. traditionell. wichtiger. Statuspassagen.wie.Heirat.und.Gründung.eines.Haushalts.gibt..Eine.pragmatische.Einordnung.des.Jugendalters.ist.jedoch.in.der.Spanne.12. bzw..13.bis.19.Jahre.zu.sehen: .die.Phase.beginnt.mit.dem.Austritt. aus.dem.Kindheitsalter.(12.bis.13.Jahre).und.endet.mit.dem.Eintritt.ins.junge.Erwachsenenleben.(etwa.19.Jahre)..Auch.die.»JIM- Studie.2012.-.Jugend,.Information,.(Multi-)Media«.untersucht.die. Mediennutzung. bei. 12-. bis. 19-Jährigen.(vgl.. Jim. 2012,. S..4)..Die. Jugendphase.stellt.zudem.eine.»doppelt.geprägte.biografische.Zeit«. dar: .»Subjektive.Bedürfnisse.auf.der.einen,.der.individuellen.Seite,. <?page no="177"?> 3 Soziologische Aspekte 178 stehen.Erwachsenwerden.und.Identitätsfindung.auf.der.anderen,. der. gesellschaftlichen. Seite. gegenüber..Dies. schlägt. sich. auch.im. Zugang.zu.und.Umgang.mit.den.Medien.nieder«.(Gerhards/ Klingler.2001,.S.-65). Zu Medienbesitz und Mediennutzung Jugendlicher Jugendliche.in.Deutschland.zwischen.12.und.19.Jahren.wachsen.in. Haushalten.mit.breitem.Medienrepertoire.auf.(vgl..JIM.2012,.S..6),. die. Jugendlichen.verfügen. selbst.über.zahlreiche.Medien(geräte).. »Vier.von.fünf.Jugendlichen.haben.einen.eigenen.Computer/ Laptop. und. einen. MP3-Player.. Dank. WLAN. im. Haushalt. können. 87.Prozent.vom.eigenen.Zimmer.aus.ins.Internet.gehen..Ein.eigenes. Handy. ist. seit. Jahren. Standard,. inzwischen. besitzt. aber. fast. jeder.Zweite.ein.Smartphone«.(nur.sieben.Prozent.einen.eigenen. Tablet-PC).(JIM.2012,.S..62)..Einen.eigenen.Fernseher.im.Zimmer. haben.60.Prozent.der.Jugendlichen,.auch.Radiogeräte,.Digitalkameras.und.feste.oder.tragbare.Spielkonsolen.gehören.zum.Medienbesitz.vieler.Jugendlicher.(vgl..JIM.2012,.S..8)..»Die.häufigsten. Medientätigkeiten.der.Jugendlichen.sind.mit.je.91.Prozent.regelmäßiger.Nutzung.Handy,.Internet.und.Fernsehen..Etwa.vier.Fünftel.nutzen.zumindest.mehrmals.pro.Woche.Radio.und.MP3-Player.. Zwei.Fünftel.lesen.[eigenen.Angaben.zufolge.-.Ergänzung.H.-P.]. regelmäßig. Bücher. und.Tageszeitungen,. jeder. dritte. Jugendliche. zählt.zu.den.regelmäßigen.Computer-.und.Konsolenspielern.(offline)..E-Books.spielen.derzeit.bei.Jugendlichen.noch.keine.Rolle,. nur.zwei.Prozent.nutzen.diese.Möglichkeit.regelmäßig..Nach.der. Wichtigkeit.der.jeweiligen.Medien.befragt,.hat.die.höchste.Relevanz.das.Musikhören.und.die.Nutzung.des.Internets«.(für.jeweils. etwa.neun.von.zehn.Jugendlichen.recht.wichtig)..»Für.vier.Fünftel. ist.das.Handy.von.besonderer.Bedeutung,.je.gut.die.Hälfte.sprechen. sich.für.Radio,.Fernseher.und.Bücher. aus..Computerspiele. haben. für. fast. zwei. Drittel. der. Jungen. hohe. Relevanz,. bei. den. Mädchen.liegt.dieser.Anteil.nur.bei.29.Prozent«.(JIM.2012,.S..62).. Musik.ist.für.Jugendliche.wichtig: .78.Prozent.geben.an,.regelmä- <?page no="178"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 179 ßig. Radio. zu. hören,. und. zwar. -. trotz. digitaler. Möglichkeiten. -. »überwiegend. über. ein. stationäres. (analoges). Gerät«. (JIM. 2012,. S..63)..Handy.und.Computer.werden.noch.eher.wenig.zum.Radiohören.genutzt..Das.Fernsehen.ist.nach.wie.vor.ein.wichtiger.Alltagsbegleiter,.»die.tägliche.Nutzungsdauer.liegt.nach.eigener.Einschätzung. bei. durchschnittlich. 111. Minuten«; . es. »dominiert. die. klassische.Nutzung.über. ein.Fernsehgerät«.(ebd.)..Die.TV-Internetnutzung.ist.noch.gering..Beliebtester.Programmanbieter.ist.bei. den. Jugendlichen. ProSieben. (mehr. als. die. Hälfte),. gefolgt. von. RTL.(15.Prozent)..Auch.RTL2.(5.Prozent),.Sat.1,.Viva.und.NICK. (jeweils.3.Prozent).werden.genannt..Das.ERSTE/ ARD.und.ZDF,. also.öffentlich-rechtliche.TV-Veranstalter,.rangieren.abgeschlagen: . Sie.werden.von.jeweils.nur.2.Prozent.genannt.(vgl..JIM.2012,.S..25).. Scripted. Reality. Formate. »finden. v..a.. bei. Jugendlichen. mit. formal.geringerem.Bildungshintergrund.Zuspruch«.(JIM.2012,.S..63). Hohe. Alltagsrelevanz. hat. für. Jugendliche. auch. das. Internet: . Nach.eigener.Schätzung.sind.Jugendliche.pro.Tag.131.Minuten.im. Netz,.der.mobile.Zugang.spielt.zunehmend.eine.Rolle..»Knapp.die. Hälfte.der.Zeit,.die.Jugendliche.im.Netz.verbringen,.nutzen.sie.zur. Kommunikation.über.soziale.Netzwerke,.per.Mail.oder.Chat«.(JIM. 2012,.S..63),.79.Prozent.mehrmals.pro.Woche,.81.Prozent.nutzen. Facebook..Das.Versenden.von.Nachrichten.und.Chats.mit.anderen.Mitgliedern.des.Netzwerks.sind.»die.am.häufigsten.genutzten. Funktionen. innerhalb. einer. Community«. (JIM. 2012,. S..64).. 87. Prozent.der.Nutzer.von.Communitys.geben.an,.»ihre.Profildaten. mit.der.Privacy-Option.vor.dem.öffentlichen.Zugriff.zu.schützen«. (ebd.)..Die.durchschnittliche.Anzahl.der.Freunde.in.der.Community.beträgt.272,.insofern.ist.»die.Privatheit.[…].relativ.zu.bewerten«..42.Prozent.der.Befragten.zählen.sich.im.Bereich.der.Computer-,.Konsolen-.und.Online-Spiele.»zu.den.regelmäßigen.Spielern«,. v..a..Jungen.und.junge.Männer.(63.Prozent),.bei.den.Mädchen.nur. 20.Prozent.(vgl..ebd.)..Indem.das.Handy.ein.»Alltagsbegleiter«.der. Jugend.ist,.eröffnet.sich.auch.»eine.relevante.Option,.das.Internet. zu.nutzen«.(JIM.2012,.S..65)..Smartphone.(47.Prozent).und.Internetflatrates.(34.Prozent).machen.diese.Möglichkeit.für.Jugendliche. attraktiv..Zwei.Fünftel.der.Befragten.gehen.mit.dem.Smartphone. <?page no="179"?> 3 Soziologische Aspekte 180 regelmäßig.ins.Netz,.zu.den.wichtigsten.Applikationen.zählt.der. Zugang.zu.sozialen.Netzwerken,.auch.der.Instant.Messenger.sowie. Computerspiele-Apps.sind.attraktiv: .»Durchschnittlich.haben.die. App-Nutzer. 23. solcher. Programme. auf. ihrem. Handy. installiert«. (ebd.)..Der.JIM.2012.ist.ferner.zu.entnehmen,.dass.sich.Jugendliche.regelmäßig.mit.Freunden.in.der.Freizeit.treffen.(80.Prozent). und.regelmäßig.Sport.betreiben.(rund.drei.Viertel)..Auch.Aktivitäten.mit.der.Familie.werden.unternommen.(jeder.Vierte,.mehrmals.pro.Woche),. ein.Fünftel.macht. selbst.Musik..»Zwei.Drittel. der.Jugendlichen.sind.in.einem.Sportverein,.57.Prozent.haben.eine. feste.Clique,.die.sich.regelmäßig.trifft,.etwa.jeder.Fünfte.ist.in.einer. kirchlichen.Gruppe.oder.in. einem.Musikverein.oder.Chor.organisiert..Jeder.Zehnte.engagiert.sich.für.soziale.Zwecke.oder.für.die. Umwelt«.(JIM.2012,.S..62). Da.die.»neuen.Medien«,.die.gar.so.neu.ja.nicht.mehr.sind,.für. Jugendliche,.wie.dargelegt,.von.großer.Bedeutung.sind,.seien.zum. Thema. Mediensozialisation. und. Jugend. Studien. vorgestellt,. die. sich.mit.dem.Thema.befassen. Junge Menschen und neue Medien Jugendliche.und.junge.Erwachsene.haben.sich.das.Internet.rasch. erschlossen..Seit.Beginn.haben.sie.von.den.Medienanwendungen. im.Internet.Gebrauch. gemacht. und.nutzen. auch.neue.Möglichkeiten,.die.das.WWW.bietet..Dies.geht.neben.der.JIM.u..a..auch. aus. der. seit. 1997.jährlich. durchgeführten.ARD/ ZDF-Onlinestudie.hervor..Die.junge.und.jüngere.Generation.wird.daher.nicht.zu. Unrecht.als.besonders.internetaffin.bezeichnet. Angela.Tillmann.(2010).beschäftigt.sich.in.ihrem.Beitrag.»Computer. und. Internet. -. Multimediasozialisation«. mit. diesem. Phänomen.. Für. die. Identitätsfindung. bei. Jugendlichen. ist.Tillmann. zufolge.neben.anderen.Medien.eben.gerade.auch.das.Internet.von. Bedeutung,. zugleich.ist. dessen.Nutzung. mit.Herausforderungen. verbunden.. Mit. Problemen. können. v..a.. auch. partizipative. Nutzungsangebote.und.-weisen.verbunden.sein..Dies.gilt.u..a..für.den. <?page no="180"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 181 Umgang.mit.dem.Datenschutz,.für.die.Achtung.von.Persönlichkeits-.und.Urheberrechten,.für.leicht.zugängliche.problematische. Webangebote. (wie. Pornografie. und. Gewalt),. für. die. Glaubwürdigkeit.von.Webinhalten.sowie.für.E-Commerce.und.E-Shopping. (vgl..Tillmann.2010,.S..260)..Die.Nutzung.von.Internetangeboten. hängt.u..a..von.Alter,.Geschlecht,.Bildung.und.kulturellem.Hintergrund. ab,. und. auch. die. Art. der. Nutzung. variiert: . So. können. multimediale.Angebote.situativ,.kommunikativ,.ich-bezogen.und. multifunktional.genutzt.werden.(vgl..Tillmann.2010,.S..267)..Für. Kinder.»fungiert.das.Internet.in.erster.Linie.als.Unterhaltungsmedium«.mit.der.Nutzung.von.Kinderseiten.und.Onlinespielen,.bei. Jugendlichen. »rückt. die. Kommunikation. in. den. Vordergrund«. (Tillmann.2010,.S..262.mit.Bezugnahme.auf.JIM-.und.KIM-Studien)..Bezüglich.der.Geschlechter.»wird.deutlich,.dass.Jungen.mit. wenigen.Ausnahmen. ein.breiteres. Spektrum. zeigen. als.Mädchen. und.das.Internet.intensiver.nutzen«.(ebd.). Die. Anwendungsmöglichkeiten. der. Internetnutzung. stellen. Sozialisationsräume.dar..»Jungen.und.Mädchen.finden.im.Internet. zahlreiche.Möglichkeiten,. sich. zu. orientieren. und. als. ›männlich‹. oder.›weiblich‹.zu.inszenieren.bzw..positionieren.(doing.gender).-. auch.über.ihren.Körper,.der.bis.heute.der.zentrale.Austragungsort. bei.der.Suche.nach.Identität.ist«.(Tillmann.2010,.S..263,.Hervorhebung.i.-Orig.)..Mädchen.»präsentieren.sich.in.Communities.oder. auf.privaten.Homepages.häufiger.mit.Fotos.und.Videos«.(ebd.)..Sie. experimentieren.mit.missverständlichen,.auf.Erwachsene.anstößig. wirkenden.Posen,.oft.nur.leicht.bekleidet,.lasziv.und.romantisch. wirkend..Sie.»positionieren.sich.›weiblich‹.und.fühlen.sich.damit. spielerisch. in. eine. heterosexuell. und. zweigeschlechtlich. organisierte.Gesellschaft.ein«.(ebd.)..Sie.»wissen,.dass.ein.attraktiver,.dem. Schönheitsideal.entsprechender.Körper.ein. ›Türöffner‹«.sein.und. möglicherweise. »eine.berufliche. Perspektive.bieten.kann«.(Stichwort.Castingshows).(ebd.)..Im.Chat. und.in. Blogs. schwingt. dies. mit.. Auch. Jungen. nutzen. das. Internet. »als. Erprobungsraum. zur. Konstruktion.ihrer.Identität«.und.positionieren.sich.(ähnlich.wie. außerhalb.des.Netzes).»über.ihre.Technikaffinität.als. ›männlich‹«. (Tillmann. 2010,. S..264).. Sie. demonstrieren. Stärke. und. Durch- <?page no="181"?> 3 Soziologische Aspekte 182 setzungsfähigkeit,.sportliche.Aktivität,.emotionale.Unberührtheit. und.raumgreifende.Handlung.(vgl..ebd.)..Sowohl.Computerspiele. wie. auch.Multiplayer-Spiele. »bieten. für. sie. ein. attraktives.Tätigkeits-.und.Experimentierfeld..Am.beliebtesten.sind.Shooter-.und. Action-Spiele.[…]..Der.symbolisierte.Körper.bzw..Avatar.beweist. sich. in. aggressiven. Auseinandersetzungen. und. lernt,. reaktionsschnell. auf.Veränderungen. oder. virtuelle. Bedrohungssituationen. zu.reagieren«.(ebd.)..Möglichkeiten.zur.Konstruktion.von.Männlichkeit.»finden.Jungen.auch.über.die.Anlage.von.Profilen.in.Communities«.(ebd.). Jugendliche. fasziniere. im. Internet. auch. »die. neuen. Möglichkeiten.zur.Peer-Kommunikation..Peers.stellen.Entwicklungs-.und. Autonomieräume.dar,.die.viele.Möglichkeiten.des.Experimentierens. und. auch. des. widerständigen. Verhaltens. gegenüber. gesellschaftlichen. Erwartungen. eröffnen«. (ebd.). und. die. »Abnabelung. von.den.Eltern.bzw..Erwachsenen«.(Tillman.2010,.S..265).begünstigen. können.. Soziale. Netzwerke. fungieren. u.. a. »als. Flirt-. oder. Partnerschaftsbörse«,.auch.wird.das.Internet.»für.jugendkulturelle. Aktivitäten.und.Vergemeinschaftungen.in.den.Dienst.genommen«. (ebd.)..Schließlich.generieren.Jugendliche.im.Internet.auch.»ihre. eigenen.Themen.und.schaffen.sich.ihre.kommunikative.Umwelt«,. womit.»die.medialen.Erfahrungswelten.der.beiden.Generationen. weiter. auseinander. [klaffen]«. (ebd.).. Wichtig. für. Jugendliche. ist. weiterhin.die.Selbstpräsentation,.die.nicht.etwa.in.einer.Parallelwelt.stattfindet,.sondern.bei.der.gesellschaftliche.Diskurse.aufgegriffen.werden.(vgl..Tillmann.2010,.S..265)..Auch.wenn,.wie.dargelegt,.allmählich.Bewusstsein.im.Umgang.mit.persönlichen.Daten. aufkommt,. erscheint. Forschung. im. Bereich. des. Datenschutzes,. bzw.. bezüglich. des. Umganges. Jugendlicher. mit. Daten. anderer. (z..B..Verletzung.der.Persönlichkeitsrechte.etwa.durch.Cybermobbing.und.Cyberbullying).(siehe.Kap..3.2.4,.S..218f ),.wichtig..Eine. Herausforderung.für.Forschung.stellen.auch.die.Möglichkeiten.dar,. die.sich.durch.Multimedialität.ergeben,.etwa.durch.die.Verbreitung. von.Bildern.oder.die.(Wieder-)Veröffentlichung.von.geschütztem. Material.ohne.das.Einverständnis.betroffener.Personen.(vgl..Tillmann. 2010,. S..266)..Zu. ergründen.ist. z..B.. auch. der. Stellenwert. <?page no="182"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 183 der. Nutzung. von. Pornografie. und. Gewalt. im. Internet,. ebenso. auch.bezüglich.der.Frage.nach.der.Glaubwürdigkeit.von.Netzinhalten..Die.»nicht-linearen.multimedialen.Angebote.und.vielfältigen. Dienste«.des.Internets,.so.Tillmann,.»sind.im.Alltag.von.Jugendlichen.[längst.-.H..P.].angekommen«.(Tillmann.2010,.S..267). Eine. Studie. zur. Bedeutung. von. (Internet-)Pornografie. in. der. Lebenswelt.von. Jugendlichen.hat. Petra.Grimm.(2010).vorgelegt.. Ihre. Ergebnisse. zeigen. u..a.,. dass. Pornografie. zum. Internetalltag. der. Jugendlichen. gehört.. Die. Einstellungen. zu. pornografischen. Skripts. reichen. »von. einer. unreflektierten. Befürwortung. bis. hin. zu.einer.kritischen.Haltung«.(Grimm.2010,.S..5)..Jungen.nennen. für. die. Nutzung. pornografischer. Inhalte. die. Hauptmotive. »Lernen/ Wissensgewinn.(v..a..über.Sexualität.und.den.weiblichen.Körper)«.sowie.»sexuelle[n].Erregung«.(ebd.)..Bei.Jüngeren.fungieren. Kenntnisse. über. Pornos. »als. symbolisches. Kapital. in. der. Peergroup«.(mitreden.können).(ebd.).Kinderpornografie.und.extreme. Varianten.der. Pornografie.werden. abgelehnt..Mädchen.kommen. zwar. in. Berührung. mit. pornografischen. Inhalten,. »lehnen. diese. aber.ab.und.finden.sie.›eklig‹.bzw..abstoßend«.(ebd.); .die.Schwelle. zur. Pornografie. liegt. bei. Mädchen. niedriger. (ebd.)..Wirkungsrisiken.können.laut.Grimm.u..a..sein: .sexueller.Leistungsdruck.bei. Jungen,.Perfektionsdruck.hinsichtlich.ihres.Körperbildes.bei.Mädchen; .durch.die.Vielzahl.pornografischer.sexueller.Modelle.»kann. das.Individuelle.und.Persönliche.in.der.Sexualität.und.die.Entwicklung.eigener.sexueller.Fantasien.auf.der.Strecke.bleiben«.(Grimm. 2010,.S..7); .Frauen-.und.Männerbild.können.negativ.geprägt.werden; .die.Wertewelt.der.Jugendlichen.kann.durch.Pornografie.negativ.beeinflusst.werden.(vgl.. ebd.,.Abb.. 4)..Der.Autorin. erscheint. »eine. sexualpädagogische. und. medienpädagogische. Offensive. in. Bezug. auf. das. Thema. Internetpornografie. notwendig«. (Grimm. 2010,.S..8). Jürgen. Fritz. (2010). thematisiert. die. Spielesozialisation. durch. Computerspiele. bei. Kindern. und. Jugendlichen.. Auf. der. Basis. empirischer.Daten.aus.KIM-.und.JIM-Studien.resümiert.er,.dass. insbesondere.jüngere.und.männliche.Personen.viel.Zeit.in.virtuellen. Spielwelten. verbringen. (vgl.. Fritz. 2010,. S..269f ).. Entschei- <?page no="183"?> 3 Soziologische Aspekte 184 dend.für.die.Nutzung.der.Spiele.erscheint,.dass.jeder.Spieler/ jede. Spielerin.ein.geeignetes.Computerspiel.findet,.»das.einen.angemessenen.Beitrag.zum.eigenen.Mood.Management.leisten.kann: .einen. ›Mister.feel.good‹,.der.hilft,.in.eine.gute.Stimmung.zu.kommen«. (Fritz. 2010,. S.- 271).. Im. Sozialisationsprozess. haben. Computerspiele.u..a..folgende.Funktionen: .Stärkung.des.Selbstbewusstseins. bzw.. der. Selbstbestimmung,. Ablenkung,. Entspannung,.Verdrängung. bzw.. Kompensation. negativer. Erfahrungen,. Abgrenzung. vom. Elternhaus. oder. auch. Kontakt. und. Austausch. mit. Gleichaltrigen.. Fritz. weist. darauf. hin,. dass. Computerspiele. Produkte. unserer. Gesellschaft. sind. und. somit. auch. gesellschaftlich. vorgegebene.Strukturen.und.Werthaltungen.enthalten.(vgl..Fritz.2010,. S.-274f )..Ein.Lehrforschungsprojekt.an.der.Fachhochschule.Köln,. abgeschlossen. 2008,. hat. u..a.. ergeben,. »dass. die. Zehnjährigen. in. beeindruckender. Weise. in. der. Lage. waren,. den. aktuellen. Spielprozess. zu. verbalisieren. und. zu. kommentieren.. Sie. waren. in. der. Lage,. die. impliziten. Regeln. eines. Geschicklichkeitsspieles. rasch. zu. erfassen. und. ihr. spielerisches. Handeln. darauf. abzustimmen.. Geschlechtsspezifische. Unterschiede. in. der. Kompetenzentwicklung. von. Jungen. und. Mädchen. konnten. bei. unserer. Stichprobe. nicht.festgestellt.werden«.(Fritz.2010,.S..273). Dem.Thema.Handy - mobile Sozialisation.widmen.sich.Joachim. Höflich. und. Georg. Kircher. (2010).. Mobile. Medien,. und. damit. insbesondere. das. Handy,. »sind.Teil. einer. umfassenden. Mediatisierung.des.Alltags«.(Höflich/ Kircher.2010,.S..278)..Dieses.Multifunktionsgerät.ist.wesentlich.mehr.als.ein.Telefon: .»Es.ist.mitunter. ein.Apparat.zum.Versenden.von.Texten,.ein.Kalender,.Notiz-.und. Telefonbuch,. ein.Wecker,. ein. Fotoapparat,. ein. Radio. oder. sogar. Fernseher«. (ebd.).. Im. Folgenden. steht. gleichwohl. das. Handy. in. seiner. Funktion. als.Telefon. im. Mittelpunkt.. Und. mit. Blick. auf. Telefonsozialisation.ist. »die.Aneignung.der.mit.der.Nutzung.des. Mediums.verbundenen.Rahmen«.gemeint.(Höflich/ Kircher.2010,. S..279,.Hervorhebung.i..Orig.)..(Dieser.Rahmen.ist. ein. anderer,. wenn.das.Handy.etwa.als.Radio.verwendet.wird)..Rahmen.haben. u..a..auch.etwas.mit.Regeln.zu.tun,.»die.spezifizieren,.welches.Handeln.als.adäquat.oder.nicht.adäquat.zu.beurteilen.ist«.(ebd.)..Im. <?page no="184"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 185 Falle.des.Telefons.gehören.dazu.»prozedurale.Regeln,.die.die.Art. und. Weise. des. Telefonierens. umschreiben. (Gesprächseröffnung,. Redewechsel,.Gesprächsbeendigung)«.(ebd.)..Das.alte.Telefon.hat. eher.Orte.miteinander.verbunden,.»das.Mobiltelefon.[stellt].eine. Verbindung.zwischen.Personen.her.-.und.man.erwartet,.dass.bei. einem. Anruf. eine. ganz. bestimmte. Person. den. Anruf. annimmt«. (ebd.),.und.dass.auch.nur.diese.Person.eine.etwa.schriftlich.übermittelte.Botschaft.liest.(vgl..ebd.). Das.Mobiltelefon.ist.somit.»ein.persönliches Medium..[…].Aus. diesem.persönlichen.Moment.heraus.entwickelt.sich.nahezu.eine. besondere. Medienabhängigkeit«. (ebd.,. Hervorhebung. i.. Orig.).. Man.fühlt.sich.ohne.Handy.»von.der.Welt.abgeschnitten..Durch. den.persönlichen.Charakter.wird.das.Telefon.zu.einem.Identitätsmarker..Es.steht.nachgerade.für.eine.soziale.Einbindung.und.Nähe,. wenngleich.damit.immer.auch.ein.gewisser.Zwang.und.eine.gewisse. Kontrolle.einhergehen«.(Höflich/ Kircher.2010,.S.-280)..Die.beiden. Autoren.verweisen.darauf,.dass.mit.dem.Mobiltelefon.»das.private. Telefonieren.den.häuslichen.Schutz.[verlässt]«,.Privates.öffentlich. wird. und. damit. auch. »die. Regeln. einer. öffentlichen. Kommunikation. tangiert. [werden]«,. da. wir. mobiles.Telefonieren. oft. auch. vor. anderen. Menschen,. vor. einem. Publikum. tun. (Höflich/ Kircher.2010,.S..280,.Hervorhebung.i..Orig.)..Dadurch.kann.mobiles. Telefonieren.im.öffentlichen.Raum.»in.vielfältiger.Weise.zur Verletzung von Intimitätsregeln.führen«.(ebd.)..Anwesende.Dritte.sind. »potenzielle. Mithörer,. die. unter. Umständen. unerwünschte. Einblicke. in. das. Private. erlangen«. (ebd.).. Solche.Telefonate. können. als.aufdringlich.empfunden.werden,.»wenn.nicht.sogar.eine.Belästigung.darstellen«.(ebd.)..Zum.mobilen.Telefonieren.gehört.daher. ein. Sinn.für.den.Ort.des.Telefonierens,. also.dafür,. »wo. ein.Telefonat.eher.angebracht.ist.und.wo.nicht.[…]..Letzteres.fällt.unter. die. Rubrik. Medienregeln,. die. eingedenk. der. lokalen. Variabilität. des.Medieneinsatzes.nicht.nur.besagen,.welches Medium für welchen Zweck.zu.verwenden.sei,.sondern.auch,.wo.dies.auf.adäquate. Art.und.Weise.zu.erfolgen.hat«.(ebd.,.Hervorhebung.i..Orig.)..Zu. einer.besonderen.Unart,.mobil.zu.telefonieren.(dies.sei.hier.ergänzend.mit.Nachdruck.vermerkt.-.H..P.),.gehören.u..a..Telefonate.in. <?page no="185"?> 3 Soziologische Aspekte 186 öffentlichen.Verkehrsmitteln,.in.denen.Dauertelefonierer.(vermutlich.begünstigt.durch.Flatrates).vor.anderen.Mitreisenden.u..a..ihre. privat-intimen.Probleme.und.Beziehungskisten.austauschen.oder. Geschäftsreisende.(bisweilen.teils.vertraulich.anmutende).Firmenangelegenheiten.erörtern. Der.JIM-Studie.2012.zufolge.besitzen.in.Deutschland.knapp.97. Prozent.der.12-.bis.19-Jährigen.ein.Mobiltelefon.(JIM.2012,.S..8).. Mobile. Kommunikation. ist. im. Unterschied. zur. älteren. Generation.für.Kinder.und. Jugendliche. »von.Beginn.ihrer. Sozialisation. an. alltäglich«.(Höflich/ Kircher. 2010,. S..282).. Primäre.Nutzungsmotive. des. Handys. sind. »die. Pflege. sozialer. Kontakte. und. die. Organisation.des.Alltags..Das.Mobiltelefon.bietet.die.nötige.flexible.Kommunikation,.um.z..B..Termine.kurzfristig.zu.vereinbaren,. zu. ändern. oder. abzusagen«. (ebd.).. Es. dient. der. Realisierung. der. individuellen.Kommunikationsabsichten..Die.Entwicklung.einer. eigenen.Kurzsprache.verdeutlich,.»wie.sehr.mobile.Kommunikation.zu.einem.Gemeinschaft.stiftenden.Element.im.Leben.Heranwachsender. geworden. ist«. (Höflich/ Kircher. 2010,. S..282).. Dies. wird.im.öffentlichen.Diskurs.(vgl..dazu.Thurlow.2007).teils.skeptisch.gesehen,.zumal.davon.ausgegangen.wird,.»dass.die.Kommunikation.in.Kürzeln.zu.Lasten.einer.differenzierten.Ausdrucksweise. Jugendlicher.geht«.(Höflich/ Kircher.2010,.S..282.mit.Bezugnahme. auf.Thurlow.2007)..Ein.Thema.ist.auch.die.»Abschottung.von.der. elterlichen. Kommunikation,. da. die. stark. auf. Assoziationen. und. Abkürzungen. beruhende. Chat-. und. SMS-Sprache. für. Erwachsene.oft.miss-.oder.unverständlich.bleibt«.(ebd.)..Nicht.übersehen. werden.sollte.in.diesem.Zusammenhang,.»dass.gerade.der.kreative. Umgang.mit.Sprache.und.das.Anpassen.textbasierter.Kommunikation.an.die.technischen.Vorgaben.eine.Leistung.ist,.die.deutlich. macht,.wie.sehr.Jugendliche.sich.mobile.Medien.angeeignet.und. verstanden.haben,.diese. zum.Teil.ihrer. alltäglichen. Jugendkultur. zu.machen«.(ebd.). Eine.andere.Seite.des.Handys.sei.gleichwohl.nicht.übersehen: . Kinder. und. Jugendliche. sind. durch. die. permanente. Erreichbarkeit.übers.Handy.für.ihre.Eltern.gut.kontrollierbar..Michael.Feldhaus.(2004).hat.herausgefunden,.dass.von.Eltern.mobile.Kommu- <?page no="186"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 187 nikation.zu.Erziehungszwecken.eingesetzt.wird.und.eingeräumten. Freiheiten.wie.längere.Ausgehzeiten.eine.soziale.Kontrolle.gegenüber.steht.(vgl..Höflich/ Kircher.2010,.S..283,.mit.Bezugnahme.auf. Feldhaus.2004; .das.Handy.gleichsam.als.»mobile.elterliche.Nabelschnur«)..Anbieter. sog..Trackingdienste. eröffnen.Eltern.auch.die. Möglichkeit,.»unbemerkt.vom.Kind.dessen.aktuellen.Standort.zu. erfragen,. sofern.dieses. sein.Handy. eingeschaltet.hat«.(ebd.)..Das. Medium. Handy. bietet. Jugendlichen. Freiheiten,. die. mit. Regeln. sowie. Verpflichtungen. bei. dessen. Nutzung. einhergehen.. Wenn. beides.in.einem.stimmigen.Verhältnis.steht,.»ist.eine.Normalisierung.im.Umgang.mit.mobilen.Medien.möglich.«.Höflich/ Kircher. weiter: .»Eine.Balance.zwischen.beidem.zu.schaffen,.ist.eine.Anforderung,.der.sich.jugendliche.Nutzer.in.ihrer.Entwicklung.stellen. müssen,.wobei.sie.sicherlich.auf.ein.Entgegenkommen.Erwachsener.angewiesen.sind«.(ebd.). Den.›neuen‹.Medien.in.ihrer.Bedeutung.für.Heranwachsende. und.Jugendliche.widmen.sich.u..a..auch.Jan.Schmidt.et.al..(2011). in. ihrer. Publikation. »Heranwachsen. mit. dem. Social. Web: . Zur. Rolle. von. Web-2.0-Angeboten. im. Alltag. von. Jugendlichen. und. jungen.Erwachsenen«.sowie.Ralf.Vollbrecht.(2013).mit.dem.Band. »Mediensozialisation.im.Jugendalter«.mit.Blick.auf.die.neuen.digitalen.Medien.(aus.einer.pädagogischen.Perspektive)..Mit.der.Rolle. von.Radio,.Musikfernsehen.sowie.Internet.für.die.Sozialisation.von. Jugendlichen.befassen.sich.auf.der.Basis.empirischer.Studien.Klaus. Boehnke.und.Thomas.Münch.(2005).in.ihrer.Publikation.»Jugendsozialisation.und.Medien«. Medienpersonen als Sozialisationsagenten bei Jugendlichen Im. Rahmen. des. DFG-Forschungsprojekts. »Medienbeziehungen. und.Identitätskonstruktion.im.Jugendalter«.wurde.der.Stellenwert. populärer. Medienpersonen. in. ihrer. Bedeutung. für. jugendliche. Fans.und.deren.Identitätsbildung.erforscht.(vgl..Wegener.2007).. Da.Medien.Bestandteil.des.alltäglichen.Lebens.sind,.kann.davon. <?page no="187"?> 3 Soziologische Aspekte 188 ausgegangen.werden,.dass.auch.Medienfiguren.als.Sozialisationsagenten.fungieren.können..Für.das.Projekt.wurden.unterschiedliche. Ansätze. aus. verschiedenen.Teildisziplinen. zusammengeführt,. das. Forschungsprojekt.war.breit.angelegt.(Sekundärauswertung.einer. Repräsentativbefragung.von.mehr.als.3000.Jugendlichen,.qualitative.Inhaltsanalyse.der.Zeitschrift.Bravo,.Onlinebefragung.jugendlicher. Fans. sowie. qualitative. Befragung. von. Fans. mittels. Leitfadeninterview)..In.der.2005.durchgeführten.Onlinebefragung.von. Personen.im.Alter.zwischen.12.und.25.Jahren.-.um.deren.Ergebnisse. geht.es.hier.-.wurden.die.Befragten.um.Angaben.nach.ihrem.Fan- Verhalten.gebeten..Als.Medienpersonen.und.Vertreter.der.Popular. Culture. standen. Britney. Spears,. Robbie.Williams,. Eminem. und. Jeanette. Biedermann. im. Vordergrund.. Es. zeigte. sich,. dass. diese. Medienpersonen. unterschiedliche. Identitätsfelder. (soziale. Beziehungen; . Arbeit. und. Leistung; . persönliche. Werte). repräsentieren. und. den. Jugendlichen. damit. Projektionsflächen. bieten.. Claudia. Wegener. resümiert: . »Als. Agenten. der. Sozialisation. bieten. Medienpersonen.Jugendlichen.[…].die.Möglichkeit,.in.Interaktion.mit. der.medial.gesetzten.Umwelt.auch.zum.Produzenten.eigener.Entwicklung.zu.werden..Damit.stellt.sich.Mediensozialisation.nicht.als. Geworfen-Sein.in.strukturelle.Zusammenhänge.dar,.sondern.muss. vielmehr.als.Potenzial.Jugendlicher.begriffen.werden,.den.sozialen. Kontext,.der.wiederum.auf.den.Jugendlichen.selbst.zurückwirken. kann,.eigenständig.zu.erweitern«.(Wegener.2007,.S..199)..Daniel. Süss.und.Eveline.Hipeli.weisen.darauf.hin,.dass.v..a..für. Jugendliche. das. Fernsehen. »für. soziale. Vergleiche,. z..B.. mit. Figuren. in. Soap. Operas. und.Talkshows. und. für. die. Anschlusskommunikation«. noch.immer. »wichtig.[ist]«. (Süss/ Hipeli. 2010,. S..142)..Zur. Sozialisationsrelevanz. der. Medien. im. Selbstfindungsprozess. von. Jugendlichen. liegt. der. von. Lothar.Mikos. et. al.. (2009). herausgegebene. Sammelband. »Mediennutzung,. Identität. und. Identifikation«.vor. <?page no="188"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 189 Medien, Freunde , Sport Im. Hinblick. auf. ihre. Freizeitgestaltung. setzen. die. Jugendlichen. weitgehend.auf.drei.Säulen.(vgl..van.Eimeren/ Maier-Lesch.1997,. S..592ff): . auf.die.Medien,.die. Freunde.(»peer. group«,. also.Angehörige. derselben. Gruppe). und. den. Sport.. 1). Zunächst. zu. den. Medien: .Fernsehen,.Musikhören,.Computerspiele.und.in.jüngster. Zeit. v..a.. die. Beschäftigung. mit. dem. Computer. und. verwandten.Medienensembles.(vgl..w..o.).nehmen.breiten.Raum.ein.(vgl.. w..u.)..2).Die.Freunde.(Peergroup).sind.für.die.Jugendlichen.nach. wie.vor.wichtiger.Erlebnis-.und.Artikulationsraum.zum.Erlernen. und.Erproben.sozialer.Verhaltensweisen.-.»aber.auch.zur.Abgrenzung.gegenüber.der.Erwachsenenwelt,.die.in.vielen.Aspekten.dieser.Altersphase.als.nicht.erstrebenswert.gilt«.(Eimeren/ Maier-Lesch. 1997,.S..593)..Zugleich.ist.die.Peergroup.eine.wichtige.Informationsquelle. von. Jugendlichen,. um. sich. über. Aktuelles. vielfältiger. Art. auf.dem.Laufenden. zu.halten.. »Mit.Beginn.des. Jugendalters. gewinnt.die.Gleichaltrigengruppe.für.die.Herausbildung.von.Einstellungen.und.Meinungen.immer.mehr.an.Bedeutung..Die.Peergroup.übernimmt.nun.teilweise.die.Funktion,.die.vorher.die.Eltern. innehatten«. (Eggert. 2001,. S..81).. Wichtig. für. Jugendliche. sind. v..a..»Zugehörigkeit,.Anerkennung,.gemeinsames.Erleben,.geteilte. Erfahrungen,. ähnliche. Weltbezüge. und. der. Schutz-. und. Erprobungsraum.der.Clique«.(Lüders.2012,.S..14)..In.jüngster.Zeit.dienen.auch.die.sozialen.Netzwerke.vielfältigem.Austausch.unter.Peers. (vgl..Ferchhoff.2010)..Kommunikations-.und.Interaktionsformen. unterscheiden. sich. hinsichtlich. der. Gruppenzusammensetzung. (reine. Mädchengruppen. vs.. reine. Jungengruppen. vs.. gemischte. Gruppen).. Medienbezogene. Dimensionen. können. auch. für. die. Entstehung. und. den. Zusammenhalt. von. Peergroups. eine. wichtige.Rolle.spielen..Weiterhin.kommt.informellen.Strukturen,.z..B.. der.Selbstinszenierung.durch.Konsum-.und.Freizeitverhalten.oder. Musik. eine. »quasi-formale. Bedeutung«. zu. (vgl.. Ferchhoff. 2010,. S..197)..Für.die.Identitätsfindung,.insbesondere.der.Möglichkeit,. verschiedene.Rollen.auszuprobieren,.bieten.virtuelle.Welten.neue. Spielräume: .»Immerhin.hat.sich.in.den.letzten.Jahren.die.Besiede- <?page no="189"?> 3 Soziologische Aspekte 190 lung.der.Freundeszentralen.durch.das.Internet.etwa.qua.Facebook,. Myspace,. schülerVZ,. studiVZ,. StayFriends. und. wer-kennt-wen. de.enorm.beschleunigt..In.diesen.[…].Freundesnetzen.treffen.sich. die.Jugendlichen.permanent.online.-.v..a..mit.denjenigen.Gruppen. und.Freunden,.die.sie.auch.schon.aus.dem.echten.Leben.kennen,. um.sich.noch.enger.dauerpräsent.zusammenzuschließen,.immerhin.eine.autonome.Jugendkultur.in.dem.Sinne,.dass.die.eigenen. Jugendgemeinschaften.den.ratlosen.Eltern.und.Pädagogen.entzogen. werden.-. eine. garantiert. erwachsenenfreie.Zone«.(Ferchhoff. 2010,. S..199; . vgl.. auch. Grgic/ Holzmayer. 2012,. S..20f ).. 3). Unter. den.Freizeitaktivitäten.allgemein.rangiert.laut.JIM.2012.der.Sport. (nach.Freunde.treffen).an.zweiter.Stelle.(vgl..JIM.2012,.S..9)..Für. rund.drei.Viertel.der.Befragten.stellt.er.eine.wichtige,.non-mediale.Freizeitaktivität.dar..Einer.2012.publizierten.Studie.zufolge.zählen.zu.den.häufigsten.Sportarten.im.Jugendalter.»Fußballspielen,. Laufen.und.Fahrradfahren,.aber.auch.Fitness,.Reiten,.Skaten.und. sogar.die.Trendsportart.›Parcouring‹,.eine.Art.Hindernislauf..[…]. Jungen.(85.Prozent).treiben.deutlich.häufiger.Sport.als.Mädchen. (75.Prozent)..Jugendliche.mit.niedrigem.sozioökonomischem.Status. sind. etwas. seltener. sportlich. aktiv«. (Grgic/ Holzmayer. 2012,. S..19)..Mit.der.Bedeutung.von.Sport.für.die.Sozialisation.befasst. sich.u..a..auch.Andreas.Hoffmann.(2008),.wo.es.auch.weiterführende.Literaturhinweise.gibt. In. seinem.Werk.»Mediensozialisation.von.Heranwachsenden«. bietet.Daniel.Süss.(2004).einen.fundierten.Überblick.über.theoretische.Grundlagen.der.Mediensozialisationsforschung..Mit.dem. Thema.Sozialisation.bzw..Mediensozialisation.befasst.sich.grundlegend.auch.Ulrich.Saxer.(2012,.S.-410-490).in.seiner.lesenswerten. Publikation. »Mediengesellschaft«.. Aktuelle. allgemeine. Theorien. der.Mediensozialisation.sind.dem.im.Frühjahr.2013.erschienenen. Band. »Mediensozialisation.. Theorie. und. Empirie. zum. Erwerb. medienbezogener. Dispositionen«. von. Benjamin. Krämer. (2013). zu. entnehmen. -. eine. innovative. Studie,. die. hier. im. Einzelnen. nicht.mehr.berücksichtigt.werden.konnte..Nur.so.viel: .Der.Autor. stellt. zunächst.theoretisch. dar,. »wie. die. gesellschaftliche. Position. und. der. Lebensverlauf. einer. Person. dazu. führen,. dass. sie. kogni- <?page no="190"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 191 tive,.emotionale,.wertungs-.und.verhaltensbezogene.Dispositionen. erwirbt,. die. dann.Mediennutzung. strukturieren..Darauf. aufbauend.führt.er.mittels.einer.quantitativen.empirischen.Studie.medienbezogene.Haltungen. von. Befragten. auf. die. Eigenschaften. von. Sozialisationsinstanzen.wie.Familie,. Schule.und.Arbeit. sowie. auf. typische.Lebensverlaufsmuster.zurück«.(so.die.Inhaltsbeschreibung. am.Umschlagtext.des.Buches). 3.1.6 Politische Sozialisation und Massenmedien Heinz Pürer, Philip Baugut Mit.politischer.Sozialisation.wird.allgemein.die.Gesamtheit.politikbezogener.Lernprozesse.in.Kindheit,.Jugend.und.Erwachsenenalter. bezeichnet. (vgl.. Bonfadelli. 1998,. S.- 344).. Sie. ist. als. »Teilprozess. der. allgemeinen. Sozialisation«. (Rippl. 2008,. S..443). ein. lebenslang. andauernder. Vorgang,. in. dessen. Verlauf. von. einem. Individuum. politische. Grundeinstellungen. erworben,. weiterentwickelt.und.durchaus.auch.verändert.werden.können..Die.ältere. Sozialisationsforschung. war. auf. die. abgegrenzten. Lebensphasen. (Kindheit,.Jugend,.Erwachsenenalter).fixiert,.die.jüngere.Sozialisationsforschung.hingegen.betont.»die.Offenheit.des.Sozialisationsprozesses.als.lebenslanges.Lernen«.(Bonfadelli.1998,.S..344)..Und. so.erweist.sich.auch.»die.Entwicklung.der.politischen.Persönlichkeit. als. ein. äußerst. komplexer,. lebenslanger. und. offener. Prozess. im.Spannungsfeld.verschiedenster.sozialer.Instanzen«.(ebd.)..Die. Auseinandersetzung.mit.politischer.Sozialisation.ist.grundsätzlich. stark.normativ.geprägt..So.stellt.sich.in.demokratischen.Systemen. »die.Frage.nach.der.Herausbildung eines demokratischen Charakters«.(Bonfadelli. 1998,.S..342; .Hervorh..im.Orig.).im.Prozess.der. politischen.Sozialisation. Bezogen.auf.Massenkommunikation.ist.in.diesem.Zusammenhang.von.Interesse,.welchen.Beitrag.die.Massenmedien.zur.politischen. Sozialisation. leisten.. Naheliegend. ist. die. Annahme,. dass. die. Massenmedien. »beim. Erlernen. der. Staatsbürgerrolle. mitwir- <?page no="191"?> 3 Soziologische Aspekte 192 ken,.indem.sie.politisches.Wissen,.Motive,.Einstellungen,.Handlungsmodelle,.Normen.und.Wertorientierung.vermitteln«.(Schulz. 1997,. S.- 108).. Schließlich. sind. Massenmedien. rund. um. die. Uhr. präsent. und. vermitteln. eine. Fülle. von. Sekundärerfahrungen. aus. allen.Lebensbereichen,.insbesondere.aus.der.Welt.der.Politik..Dies. gilt.nicht.nur,.aber.v..a..für.das.Medium.Fernsehen,.das.gerade.im. Bereich. der. Berichterstattung. über. das. Geschehen. auf. höheren. politischen.Ebenen.das.-.auch.von.jüngeren.Bevölkerungsgruppen. -.am.meisten.genutzte.Medium.ist.(vgl..Mende.et.al..2012,.S..6; . AWA.2011b)..Laut.JIM-Studie.besaßen.2012.sechzig.Prozent.der.12-. bis. 19-Jährigen. ein. eigenes. Fernsehgerät,. neun. von. zehn. nutzten. das.Fernsehen.mindestens.mehrmals.pro.Woche.(Feierabend.et.al.. 2012)..Neben.seiner.hohen.Reichweite.und.extensiven.Nutzung.ist. auch. die. (bisweilen. vermeintliche). Authentizität. des. Fernsehens. ein.Merkmal,.das.beträchtliche.Sozialisationseffekte.erwarten.lässt. (vgl..Schulz.1997,.S..140)..Hier.zeigt.sich,.dass.man.die.politische. Sozialisationsforschung.mit.der.Kultivierungsforschung.in.der.Tradition.George.Gerbners.verbinden.kann.(vgl..Rossmann.2013)..Die. Massenmedien.sind.gleichwohl.nur.eine.mögliche.Sozialisationsinstanz,.auch.in.der.realen.Erfahrungswelt.wie.in.der.Schule,.der. Familie.oder.unter.Gleichaltrigen.(peers).werden.politische.Weltbilder.geformt.(vgl..Hyman.1959)..Es.ist.davon.auszugehen,.dass. diese.Instanzen.der.politischen.Sozialisation.wiederum.Einflüssen. der.Massenmedien.unterliegen.(vgl..McLeod/ Shah. 2009).. Somit. kann.man.von.indirekten.Medieneffekten.auf.die.politische.Sozialisation.sprechen..Die.Wirkungsbeziehungen.zwischen.Medien.und. anderen.Sozialisationsinstanzen.sind.jedoch.oftmals.wechselseitig: . Politische.Diskussionen.»im.Familien-.und.Freundeskreis.stimulieren.die.Informationssuche.in.den.Massenmedien,.und.die.Mediennutzung.regt.wiederum.familiäre.Diskussionen.an..Nach.ähnlichen. Wechselbeziehungen.vollzieht.sich.die.Aneignung.politischen.Wissens.und.politischer.Einstellungen«.(Schulz. 1997,. S.- 112)..Es. existieren. zahlreiche. Untersuchungen,. die. mediale. und. nichtmediale. Sozialisationsinstanzen. miteinander. vergleichen. und. zu. dem. Ergebnis.kommen,. die.Medien. seien. die. wichtigere.Quelle. politischer.Information.(z..B..Patzelt.1988; .Schulz.2011,.S..168)..Bei.Ver- <?page no="192"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 193 gleichen.von.medialen.und.nichtmedialen.Sozialisationsinstanzen. stellt.sich.jedoch.immer.die.Frage,.in.welcher.Hinsicht.diese.Vergleiche. vorgenommen. werden. und. ob. diese. überhaupt. möglich. sind.. Die. Medien. unterscheiden. sich. insbesondere. dadurch. von. anderen.Sozialisationsinstanzen,.dass.sie.keine.spezifischen.Erziehungsziele. verfolgen. und. keine. persönliche. Interaktion. ermöglichen.(vgl..Rippl.2008,.S..452). Die. dargestellten.Wirkungsmöglichkeiten. von. Massenmedien. werfen.die.Frage. auf,.welche.Ansprüche. an.diese. zu. stellen. sind.. Aus.demokratiepolitischer.Perspektive.soll.politische.Sozialisation. durch.Massenmedien.v..a..der.politischen Aufklärung.der.Staatsbürger.dienen..So.ist.in.Deutschland.das.Grundgesetz.»am.normativen. Leitbild.des.mündigen,.d..h..in.öffentlichen.Belangen.selbständig. handlungskompetenten. Staatsbürgers. orientiert«. (Pöttker. 1996,. S.- 149).. Art.. 5. des. Grundgesetzes. garantiert. Informations-. und. Meinungsfreiheit,.die.durch.unabhängige.Massenmedien.gewährleistet.werden.soll..Horst.Pöttker.sieht.bei.dem.Versuch,.das.Ziel. der.Vermittlung. öffentlicher.Handlungskompetenz. (Aufklärung). genauer.und.konkreter.zu.bestimmen,.drei.verschiedene.Teilziele. legitimer. politischer. Sozialisation. durch. Massenmedien. in. westlichen. Demokratien,. nämlich: . Sachwissen/ Information; . Partizipationsbereitschaft/ Politisierung.sowie.Kritik.und.Kontrolle/ Konfliktbereitschaft.(vgl..Pöttker.1996,.S.-150f )..Dazu.im.Einzelnen: Sachwissen/ Information: . Politische. Handlungskompetenz. der. Staatsbürger. erfordert. Grundkenntnisse. in. Bereichen. staatlicher. Regulierung..In.komplexen.Gesellschaften.ist.jedoch.nur.ein.kleiner.Ausschnitt.der.Realität.der.unmittelbaren.Erfahrung.des.einzelnen.Menschen.zugänglich..Daher.stellt.sich.den.Massenmedien. die. Aufgabe,. fehlende. unmittelbare. Erfahrung. zu. ersetzen. (vgl.. Pöttker.1996,.S..150)..Folglich.sind.»die.Vermittlung.von.Sachwissen. und. Komplexitätsüberbrückung«. (ebd.). essenzielle. Bestandteile.des.massenmedialen.Auftrags. Partizipationsbereitschaft/ Politisierung: . Politische. Handlungskompetenz. erfordert. nach. Pöttker. (vgl.. 1996,. S..150). neben. der. Fähigkeit.auch.die.Motivation,.sich.an.der.staatlichen.Willensbildung.zu.beteiligen..Daher.sollen.die.Massenmedien.in.demokra- <?page no="193"?> 3 Soziologische Aspekte 194 tischen. Systemen. die. Partizipationsbereitschaft. der. Rezipienten. fördern..Massenmedien.obliegt.es.daher,.einerseits.zu.zeigen,.dass. der. in. komplexen. Gesellschaften. der. unmittelbaren. Wahrnehmung.weitgehend.entzogene.Bereich.der.staatlichen.Regulierung. die.Lebenswirklichkeit.der.Bürger.berührt..Andererseits.gilt.es.zu. zeigen,. dass. die. Handlungsweisen. der. Bürger. politisch. relevante. Folgen.haben.(vgl..Pöttker.1996,.S.-150)..Bemerkenswert.erscheint. in. diesem. Zusammenhang. etwa. mit. Blick. auf. die. europäische. Krise,.dass.58.Prozent.der.deutschen.Bevölkerung.»oft.das.Gefühl. [haben],.dass.man.selbst.mit.Interesse.und.Engagement.politisch. nichts.bewirken.kann«.(Köcher.2012). Kritik und Kontrolle/ Konfliktbereitschaft: .Ein.wichtiges.Teilziel. der.Aufklärung.durch.Massenmedien.schließlich.ist.die.Kontrolle. derjenigen,. die. die. Herrschaft. ausüben.. Diese. Kontrolle. erfolgt. nicht. zuletzt. dadurch,. dass. Kritik. an. politischen. Absichten. und. Entscheidungen.öffentlich.gemacht.wird..»Der.dabei.angestrebte. Sozialisationseffekt. ist. eine. grundsätzlich. skeptische. Einstellung. der.Rezipienten.gegenüber. staatlicher.Macht.und.ihren.Trägern«. (Pöttker.1996,.S.-151)..Dabei.kann.freilich.nicht.übersehen.werden,. dass. viele. Massenmedien. -. v..a.. große. Medienkonzerne. -. selbst. Machtinteressen.verfolgen. Neben. dieser. Betrachtung. aus. dem. Blickwinkel. der. politischen. Kommunikationsforschung. gibt. es. noch. andere. disziplinäre. Zugänge. zum. Thema. politische. Sozialisation.. Aus. psychologischer. Perspektive. z..B.. ist. die. Herausbildung. der. politischen. Identität.oder.Persönlichkeit.von.Interesse; .aus.soziologischer.Perspektive.die.Frage,.was.politische.Sozialisation.zur.Integration.in. die.Gesellschaft.bzw..ins.politische.System.leistet..Politische.Sozialisation. wird. dabei. als. lebenslanges. politisches. Lernen. gesehen.. »Dieser.Lernprozess.wird.zudem.nicht.mehr.nur.einseitig.als.Anpassung. und. passive. Übernahme. gesellschaftlicher. Rollenverpflichtungen. thematisiert,. sondern. als. Interdependenzbeziehung. im. Sinne. einer. aktiven.Auseinandersetzung. oder. gar. als.produktives. Spannungsverhältnis.zwischen.Individuum.und.gesellschaftlichen. [bzw.. politischen. -. Ergänzung.H.. P.]. Sozialisationsinstanzen. verstanden«.(Bonfadelli.1998,.S..344)..Dieser.Perspektivwechsel.kenn- <?page no="194"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 195 zeichnet.inzwischen.auch.den.Blick.auf.Politik,.die.nicht.mehr.nur. staatsbezogen,.sondern.sich.als.»Gesamtheit.aller.ordnenden.Einrichtungen. und. Prozesse. der. Gesellschaft«. (ebd.). verstehen. lässt.. Im. Rahmen. seiner. politischen. Sozialisation. »wächst. der.Mensch. in.die.Gesellschaft.im.Allgemeinen.und.in.die.Politik.im.Speziellen. hinein,. erlernt. die. für. die. Rolle. des. politischen. Bürgers. wesentlichen.Normen.und.Verhaltensmuster.und. eignet. sich. die. damit. zusammenhängenden.kognitiven.Elemente.der.(politischen).Kultur.an«.(Bonfadelli.1998,.S.-345). Nachfolgend. seien. einige. Ergebnisse. zum. Thema. politische. Sozialisation. und. Massenkommunikation. vorgestellt.. Sie. sind. angesichts. der. zahlreichen. disziplinären. Zugänge. notgedrungen. kursorisch,. lückenhaft. und. unvollständig. (vgl.. Bonfadelli. 1998).. Sie.beruhen.im.Wesentlichen.auf.den.Veröffentlichungen.von.Winfried. Schulz. (2011),. Bernd. Schorb. (2008). und. Heinz. Bonfadelli. (1998),.die.ihrerseits.auf.relevante.Ergebnisse.aus.der.einschlägigen. Forschung. zum.Thema. verweisen. (vgl.. dazu. auch. die. bei. Schulz. und.Bonfadelli.weiterführenden.Literaturhinweise): •. Seit.den.1960er-Jahren.ist.ein.genereller.Anstieg.des.politischen. Interesses. in. der. Wahlbevölkerung. in. der. BRD. festzustellen.. Seit.den.1980er-Jahren.kam.es.allerdings.zu.keiner.bedeutenden. Niveauverschiebung.mehr..Nach.einer.Allensbach-Umfrage.aus. dem.Jahr.2012.sind.56.Prozent.der.Bevölkerung.politisches.interessiert,. 37. Prozent. sind. ›nicht. besonders‹. interessiert,. 7. Prozent.›gar.nicht‹.interessiert.(Institut.für.Demoskopie.Allensbach. 2012)..Im.Osten.Deutschlands.liegt.das.politische.Interesse.insgesamt.etwas.niedriger..Aufgrund.der.DDR-Vergangenheit.und. des. Systemwechsels. liegen. hier. spezifische. Sozialisationserfahrungen.vor,.die.sich.in.einer.ausgeprägten.Unterhaltungsorientierung.zu.äußern.scheinen.(vgl..Meyen.2004,.S..166). •. Die.Generation.der.18-.bis.29-Jährigen.in.Deutschland.ist.unterdurchschnittlich.an.Politik.interessiert,.wie.die.Allbus-Umfragen. zeigen.. Problematisch. erscheint,. dass. das. politische. Interesse.bei.unter. 25-Jährigen.heute.wesentlich.niedriger.liegt. als. noch.Mitte.der.1990er-Jahre,.und.dies.insbesondere.für.diejenigen.mit.niedrigem.sozioökonomischen.Status.gilt.(AWA.2011a). <?page no="195"?> 3 Soziologische Aspekte 196 •. Am.staatlichen.Charakter.von.Politik,.d..h..an.Strukturen.und. dem.Handeln.der.Regierenden.haben.Jugendliche.eher.wenig. Interesse,. stärker. interessieren. sie. sich. für. spezielle. politische. Inhalte. (Schorb. 2008,. S.- 157).. So. ist. bei. jüngeren. Menschen. eine. hohe. Sensibilität. für. konkrete. politische. Probleme. (z..B.. Krieg,.Umweltschutz,.Atomenergie.etc.).festzustellen.(vgl..Bonfadelli.1998,.S.-347). •. Kinder. und. Jugendliche. kommen. heute. relativ. früh. mit. dem. näheren. und. weiteren. politischen. Geschehen. in. Kontakt. -. hauptsächlich. über. die. Nutzung. der. elektronischen. Medien. Fernsehen.und.Hörfunk..Die.gezielt.politikorientierte.Nutzung. der.Medien,.bzw..der.Zeitung,.bildet.sich.aber.erst.allmählich. im.Entwicklungsablauf.heraus.(vgl..Bonfadelli.1998,.S.-348). •. Unter.den.Jugendlichen.besteht.nach.Schorb.eine.»Informationskluft«.zwischen.»Nahsichtigen«.und.»Weitsichtigen«.(Schorb. 2008,.S..162-163)..Letztere.haben.eine.ausgeprägte.Sensibilität. für.die.gesellschaftliche.Relevanz.von.Themen.und.nutzen.ein. breites.Spektrum.an.seriöser.Information..Dagegen.ist.für.die. ›Nahsichtigen‹. primär. das.relevant,. was.in.ihren. Augen. einen. unmittelbaren.Bezug.zu.ihrem.Alltag.hat.und.in.boulevardesken.Medieninhalten.gesucht.wird.(ebd.). •. Wie.Kinder.und.Jugendliche.politische.Informationen.in.den. Medien.nutzen.und.verarbeiten,.hängt.stark.vom.»Anregungsmilieu«.der.Familie.bzw..Eltern.ab.(vgl..Schorb.2003). •. Politische. Mediennutzung. ist. v..a.. eine. Frage. des. Alters.. Die. Nutzung.politischer.Information.in.Fernsehen.und.Tagespresse. steigt.zwar.stetig.mit.dem.Lebensalter,.jedoch.deuten.Langzeitvergleiche.darauf.hin,.dass.die.heute.jüngere.Generation.später. nicht.die.Nutzungsintensität.der.heute.älteren.Generation.aufweisen.wird.(vgl..Schulz.2011,.S..169). •. Politisches.Interesse.hängt.einerseits.von.zahlreichen.Individualmerkmalen.wie.etwa.Alter.und.Bildung.ab..Andererseits.beeinflusst.auch.die.soziale.Umgebung.(z..B..die.demokratische.Reife. eines.Landes).das.politische.Interesse..Fraglich.ist,.in.welchem. Maße. die. Struktur. des. politischen. Medienangebots. das. politische.Interesse. stimuliert..Immerhin.lässt. sich. zeigen,.dass.in. <?page no="196"?> 3.1 Sozialisation durch Massenkommunikation 197 Deutschland.mit.der.Ausbreitung.des.Fernsehens.in.den.1960er- Jahren.auch.das.politische.Interesse.zunahm.(vgl..Peiser.1999).. Nach.Ansicht.von.Winfried.Schulz.war.dies.jedoch.»eine.historisch. einmalige. Situation«. (Schulz. 2011,. S..208).. Der. Anstieg. des. politischen. Interesses. sei. auf. die. Neuigkeit. des. Mediums. Fernsehens. sowie. auf. den. damaligen. Wandel. der. politischen. Kultur. zurückzuführen.(ebd)..In.welchem.Maße.unterschiedliche. Mediengattungen. politisches. Interesse. stimulieren. oder. gar.verstärken,.ist.in.jüngeren.Studien.erforscht.worden..In.den. USA. sind. es. insbesondere. Fernsehnachrichten,. die. das. politische. Interesse. jener. verstärken,. die. ohnehin. schon. politisch. interessiert.sind.(vgl..Boulianne.2011). •. Der.Bildungsgrad.hängt.eng.mit.politischem.Interesse.und.so. auch.mit.der.politischen.Mediennutzung.sowie.dem.politischen. Wissen.zusammen..Diese.Zusammenhänge.behandelt.die.Forschung.zur.Wissenskluft,.die.von.der.Hypothese.ausgeht,.dass. der.sozioökonomische.Status.die.zentrale.Ursache.von.Wissensklüften.zu.sein.scheint.(vgl..Zillien.2013). Für.die.politische.Sozialisationsforschung.sind.auch.Befunde.zum. Zusammenhang.zwischen.Medien.und.Politikverdrossenheit.relevant.(hierzu.im.Überblick.Schmitt-Beck/ Voltmer.2007)..Im.Sinne. der.sog..Malaise-Hypothese.zeigen.einige.Studien,.dass.die.intensive.Nutzung.des.Fernsehens.verglichen.mit.anderen.Mediengattungen. eher. zur. Politikverdrossenheit. beiträgt. (vgl.. Schulz. 2011,. S..206)..Dies.könnte.auch.darauf.zurückzuführen.sein,.dass.politische.Inhalte.im.Fernsehen.eher.oberflächlich,.d..h..nicht.ausreichend.kontextualisiert.rezipiert.und.verarbeitet.werden..Allerdings. hängen. Medieneffekte. bezüglich. Politikverdrossenheit. stark. von. Prädispositionen.der.Rezipienten.sowie.von.politischen.Kontextfaktoren.ab.(vgl..Schulz.2011,.S..206-207). <?page no="197"?> 3 Soziologische Aspekte 198 3.2 Gewalt und Massenmedien Ein.weiteres.Teilgebiet.der.medialen.Sozialisationsforschung.stellt. das.Thema.Massenmedien. und. gesellschaftliche. Gewalt. dar..Die. Vorstellung,. wonach. medienvermittelte. Gewalt. zu. (noch). mehr. Gewalt.in.der.Gesellschaft.führt,.ist.weit.verbreitet.und.im.Prinzip. auch.nicht. so.ohne.Weiteres.von.der.Hand.zu.weisen..Allerdings.ist.eine.differenzierte.Sichtweise.erforderlich..Dem.Medium. Fernsehen. wurde. (und. wird). im. Kontext. dieser. Debatte. nicht. zuletzt. im. Hinblick. auf. seine. vergleichsweise. größere. Authentizität,. Realitätsnähe. und. Suggestivkraft. besondere. Aufmerksamkeit. wissenschaftlicher. Forschung. zuteil. (vgl.. u..a.. Kunczik/ Zipfel.2006); .in.jüngerer.Zeit.widmet.sich.die.Wissenschaft.auch.der. Gewalt.in. Computer-. und.Onlinespielen,. ebenso. dem. Suchtpotenzial. von.Computerspielen. und.Internetangeboten. (vgl..Wimmer.2013; .siehe.auch.www.onlinesucht.de)..Bereits.Kinder.erhalten. viel. Gewalt. durch. Angebote. im. Fernsehen. vermittelt.. Sie. können.dabei.viele.Methoden.sehen.und.zudem.auch.kennen.lernen,. wie.man.andere.Menschen.durch.die.Anwendung.von.physischer. (und. psychischer). Gewalt. verletzen. und. erniedrigen. kann. (vgl.. Kunczik/ Zipfel.2006,.S.-46)..Oftmals.wird.violentes,.also.gewalttätiges.Verhalten.auch.als.erfolgreiches.Mittel.zu.Erreichung.persönlicher.und. sozialer.Ziele.dargestellt; .und.in.vielen.im.Fernsehen. und. in. Filmen. (sowie. auch. in. Onlineangeboten). gezeigten. Situationen.erscheint.Gewalt.als.sozial.akzeptiert.und.wird.zudem. nicht.selten.auch.belohnt.(vgl..Bonfadelli.1981,.S.-259f )..Problematisch.ist.in. diesem.Zusammenhang,. wenn. Gewalt. zur.Durchsetzung.gesellschaftlich.anerkannter.Ziele.wie.Recht.und.Gerechtigkeit.legitimiert.(ebd.; .vgl..auch.Kunczik/ Zipfel.2006,.S..46).oder. wenn.-.wie.in.problematischen.Computer-.und.Onlinespielen.-. Gewaltanwendung. interaktiv. eingesetzt. wird. und. geübt. werden. kann,. um. bestimmte. Ziele. zu. erreichen.. Insgesamt. gibt. es. zum. Thema.»Gewalt.und.Medien«.so.viele.Studien,.dass.nachfolgend. -. wie. auf. vielen. anderen. Gebieten. der. Kommunikationswissenschaft.-.nur.ein.Ausschnitt.zur.Thematik.dargeboten.werden.kann.. Zunächst. wird. das. zunehmend. unübersichtliche. Feld. der. Medi- <?page no="198"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 199 engewaltforschung.als.interdisziplinäre.Herausforderung.skizziert,. bevor. die. zentralen. theoretischen. Ansätze,. die. Methodik. sowie. die.Schlüsselvariablen.in.der.Mediengewaltforschung.zur.Sprache. kommen..Darüber.hinaus.erhalten.gegen.Ende.dieses.Abschnitts. auch.neuere.Perspektiven.auf.Mediengewalt,.z..B..Happy.Slapping. und.Cybermobbing,.Aufmerksamkeit..Ausführungen.zur.Medien-. ethik,.die.im.Gewalt-Kontext.unverzichtbar.erscheinen,.sowie.das. Mehrebenenmodell.der.Mediengewaltforschung.(vgl..Brosius.et.al.. 2010).runden.dieses.Kapitel.ab. 3.2.1 Theorienvielfalt der Mediengewaltforschung Zum. Thema. Gewalt. und. Medien. lagen. Mitte. der. 1990er-Jahre. weltweit. an. die. 5.000. wissenschaftliche. Studien. vor. (vgl.. Früh. 1995),.und.bisweilen.ist.es.schwierig,.diese.Studien.psychologischer,. kommunikationswissenschaftlicher,.pädagogischer,.soziologischer,. philologischer,.filmwissenschaftlicher.und. auch.kriminologischer. Herkunft.(vgl..u..a..Brosius/ Schwer.2008,.S..35ff).eindeutig.zuzuordnen: .»Zwar.stimmen.Forschende.insgesamt.überein,.dass.regelmäßiger.und.exzessiver.Mediengewaltkonsum.die.Wahrscheinlichkeit.aggressiven.Verhaltens.erhöht.und.damit.prinzipiell.negative. Wirkungen.hat..Wie.stark.solche.Medieneffekte.bei.einzelnen.Rezipientengruppen.jedoch.ausfallen,.dazu.ist.die.empirische.Befundlage. unübersichtlich.. Die. verschiedenen. Forschungsstränge. und. Ergebnisinterpretationen. lassen. sich. nur. schwer. zu. einem. klar. konturierten. Bild. zusammenfügen,. welches. eindeutige. Antworten. erlauben. würde..Das. liegt. zum. einen. am. Gegenstand. selbst,. der. an. der. Schnittstelle. verschiedener. Disziplinen. liegt«. (Friedrich.2013,.S..402),.zum.anderen.an.der.»zersplitterten.Befundlage. durch.bestimmte.Entwicklungen.der.Theorienbildung«. sowie. an. der.methodisch.unterschiedlich.vorgehenden.»empirischen.Mediengewaltforschung«. (ebd.; . vgl.. auch. Kunczik/ Zipfel. 2006,. Brosius.et.al..2010). <?page no="199"?> 3 Soziologische Aspekte 200 Theoretische Ansätze der Gewaltforschung Zum.Thema.Gewalt.und.Medien.gibt.es.zahlreiche.Thesen,.Theorien.und.Modelle,.die.in.der.wissenschaftlichen.Literatur.vorzufindenden.Kataloge.unterscheiden.sich.nicht.wesentlich..Michael. Kunczik.beobachtet.das.Feld.der.Medien-Gewaltforschung.weltweit. seit. vielen. Jahren.. Seinem. regelmäßig. aktualisierten. Buch. über.»Gewalt.und.Medien«.,.das.sich.dem.Thema.u..a..auch.historisch.annähert,.sind.die.wichtigsten.Thesen.bzw..Gewalttheorien. an. Beispielen. relevanter. (empirischer). Studien. im. Einzelnen. zu. entnehmen.(siehe.Kunczik/ Zipfel.2006,.S..79-193)..Anschauliche. Abbildungen. sowie. eine.umfassende.Methodendiskussion. ergänzen. die. Ausführungen.. Von. Katja. Friedrich. stammt. eine. kompakte,. anhand. wichtiger. Kriterien. (Wirkungsdauer,. Wirkungsmechanismus,.kognitive.Ebene,.emotionale/ physiologische.Ebene. sowie.Verhaltensebene).aufgeschlüsselte.und.geordnete.Übersicht. zentraler.Theorien.(Friedrich.2013,.S..404-405,.Tab..1),.von.denen. viele.auch.bei.Kunczik/ Zipfel.(2006).sowie.auch.bei.Brosius.et.al.. (2010).vorzufinden.sind..Die.Kernaussagen.dieser.Thesen.und.Theorien.werden.nachfolgend.in.enger.Anlehnung.an.Kunczik/ Zipfel. (2006).und.Friedrich.(2013).in.groben.Skizzen.umrissen: • Theorie der Wirkungslosigkeit: .Mediengewalt.zieht.auf.der.individuellen. Ebene. (außer. in. pathologischen. Fällen). keine. Wirkung.nach.sich; • Katharsisthese: . Mediengewaltkonsum. als. Möglichkeit,. den. menschlichen. Aggressionstrieb. in. der. Phantasie. auszuleben; . Miterleben. von. Gewalt. vermindert. Aggressionsbereitschaft. (kurzfristige.Effekte) • Inhibitionsthese: . Nutzung. von. Mediengewalt. löst. Angst. aus,. Angst.hemmt.Aggressionsbereitschaft; • Desensibilisierungs-/ Habitualisierungsthese: regelmäßiger.Mediengewalt-Konsum.reduziert.kognitive.und.emotionale.Reaktionen.auf.reale.Gewalt; .emotionale.Abstumpfung; • Arousal: Excitation-Transfer-Ansatz: . Mediengewalt. löst. (neben. anderen.Inhalten).unspezifische.emotionale.Erregungszustände. aus,.die.nachfolgendes.Verhalten.beeinflussen.können; <?page no="200"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 201 • Stimulationsthese: .Gewaltdarstellungen.können.(bei.zuvor.frustrierten.Personen).emotionale.Erregung.bewirken.und.zumindest.kurzfristig.zu.Aggressionsbereitschaft.führen; • Kultivierungsthese: . wiederholter. Mediengewalt-Konsum. führt. zu. verzerrten. Realitätsvorstellungen; . chronische.Verfügbarkeit. violenter.Konstrukte.im.Gedächtnis; .ruft.Angst.hervor,.Opfer. eines.Verbrechens.zu.werden; .Misstrauen.gegenüber.Umwelt; • Gewaltdarstellungen und Angstauslösung: .Angst.als.(kurzfristige). Folge.des.Konsums.v..a..gewalthaltiger.Medieninhalte.(v..a..bei. Kindern,.teils.auch.jungen.Erwachsenen; .u..a..Ess-.und.Schlafstörungen); • Copycat-/ Werther-Effekt: . Nachahmung. medial. verbreiteter. (realer.wie.fiktiver).Gewalttaten.und.Suizide.(als.Lösungsstrategie.für.Probleme); .Imitation,.Nachahmungstaten; • Priming: .Mediengewalt-Konsum.erhöht.temporär.die.Verfügbarkeit. aggressiver. Schemata,. dadurch.Interpretation. des.Verhaltens.anderer.als.aggressiv.und.feindselig; .Aktivierung.feindseliger. und. aggressiver. Schemata. erhöht. Wahrscheinlichkeit. aggressiven.Verhaltens; • Skript-Theorie: . Schlüsselreize. können. mentale. Routinen. bzw.. Programme. (Skripts). aktivieren,. die. (bei. Kindern). aggressives. Verhalten. als. Problemlösungsstrategien. vorsehen; .(Modell. der. Informationsverarbeitung,. das. Elemente. der. Lerntheorie. und. des.Priming-Ansatzes.verbindet); • Soziale Lerntheorie, sozial-kognitive Theorie: . Erlernen. aggressiver.Verhaltensmuster; .kurzfristig: .Beobachtungslernen,.Imitation; .langfristig: .Internalisierung.aggressiver.Wissensstrukturen,. Einstellungen. und. Verhaltensskripte,. generalisierte. Nachahmung; • Rechtfertigung von Verbrechen: .Mediengewalt.als.Rechtfertigung. für.Verbrechen.und.Aggressivität; .Rationalisierungstechniken,. um.sich.als.Aggressor.günstiges.Selbstbild.zu.bewahren; .Schutz. vor. Selbstvorwürfen. und. Vorwürfen. anderer. für. Ausführung. einer.Tat; • General Aggression Model (GAM): .Rezeption.von.Mediengewalt. prägt. kurz-. und. langfristig. aggressive. Kognitionen. und. führt. <?page no="201"?> 3 Soziologische Aspekte 202 kurzfristig.zu.höherer.Erregung.und.aggressiven.Gefühlszuständen; .aggressive.Wissensstrukturen.erhöhen.kurz-.und.langfristig. die.Wahrscheinlichkeit.aggressiven.Verhaltens. • Kognitiv-physiologischer Ansatz: . komplexes. Modell. mit. Verbindung.von.Nutzungs-.und.Wirkungsperspektive.von.Mediengewalt,. Berücksichtigung. inhalts-. und. personenbezogener. Aspekte; .Wirkungsbandbreite.von.Gewaltrechtfertigung.bis.zu. Gewaltablehnung,.von.Angst.bis.zu.unterhaltender.Spannung,. von.politischer.Entfremdung.bis.zu.gesteigertem.Selbstbewusstsein; . Mehrzahl. der. festgestellten. Wirkungen. von. Spielfilmgewalt.folgt.der.Logik.negativen.Lernens.(rezipierte.Gewaltmodelle.werden.kritisch.reflektiert,.Folge.eher.Abschwächung.statt. Stärkung. von. Violenz); . Opferperspektive. Ausgangspunkt. für. Wirkungsprozesse; .»Wirkungspotpourri.der.Spielfilmgewaltrezeption«.(Grimm.1999,.S..706). Weitergehende. Ausführungen. mit. zahlreichen. Hinweisen. auf. Autoren. und. deren. einschlägige. Studien. zu. den. einzelnen. Thesen. bzw.. Theorien. und. Modellen. finden. sich. bei. Kunczik/ Zipfel.(2006)..Zur.Katharsis-These.haben.jüngst.Hans-Bernd.Brosius. und.Sonja.Kniependorf.einen.Beitrag.vorgelegt.(Brosius/ Kriependorf.2012). In. jüngerer. Zeit. wird. der. Desensibilisierungsthese. sowie. v..a.. dem.General.Aggression.Model.(GAM).mit.dem.darin.beschriebenen.kognitiven.und.emotional-physiologischen.Wirkprozessen. wissenschaftliche. Aufmerksamkeit. zuteil. (Friedrich. 2013,. S..403. und.S..406; .vgl..auch.Brosius.et.al..2010,.S..34,.Abb..3)..Die.wissenschaftliche.Forschung.ist.(neben.Psychologisierung).v..a..durch. Spezialisierung.geprägt,.mit.»detaillierten.Theorien.zu.spezifischen. Phänomenen.und.Medienwirkungsprozessen.auf.kognitiver,.affektiver. und. physiologischer. Ebene«. (Friedrich. 2013,. S..406).. Über. deren. Zusammenspiel. und. Einflussgrößen. sowie. deren. relatives. Gewicht.bei.der.Entstehung.von.Mediengewalteffekten.ist.immer. noch.eher.wenig.bekannt..Im.GAM.wird.in.Verbindung.mit.einer. sozialisationstheoretischen. Perspektive. ein. Ansatzpunkt. gesehen,. »um.die.vielfältigen.Einflussfaktoren.und.theoretischen.Ansätze.in. <?page no="202"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 203 einer. umfassenderen. Perspektive. zusammenzuführen.. Das. GAM. integriert. Kerngedanken. der. wichtigsten. Erklärungsansätze. mit. Fokus. auf.kognitive,. affektive.und.physiologische.Verarbeitungsprozesse.in.ein.gemeinsames.Modell..Seine.Basis.bilden.lerntheoretische.Annahmen,.Informationsverarbeitungsmodelle,.die.kognitiv-neoassoziationistische. Theorie,. die. Skript-Theorie. und. der. Excitation-Transfer-Ansatz«.(Friedrich.2013,.S..406f )..Das.GAM,. so.Kunczik/ Zipfel,.»drückt.die.im.Grunde.nicht.neue.Idee.aus,.dass. aggressive.Medieninhalte.Aggressionen.steigern.können,.indem.sie. Rezipienten.zeigen,.wie.man.Gewalt.ausübt,.indem.sie.aggressive. Kognitionen.prägen,.indem.sie.die.Erregung.steigern.oder.indem. sie.einen.aggressiven.Gefühlszustand.hervorrufen«.(Kunczik/ Zipfel. 2006,.S..184)..Das.mehrere.Theorien.integrierende.Modell.fußt.auf. der.Annahme,.»dass.die.Ausübung.von.Gewalt.v..a..auf.dem.Lernen,.der.Aktivierung.und.der.Anwendung. aggressionsbezogener,. im.Gedächtnis.gespeicherter.Wissensstrukturen.basiert«.(Kunczik/ Zipfel.2006,.S.- 183)..Nähere.Ausführungen.zum.General.Aggression.Modell.sowie.weiterführenden.Literaturhinweisen.sind.Kunczik/ Zipfel.(2006,.S..183-187).zu.entnehmen. In.den.hier.erwähnten.Katalogen.von.Thesen.zur.Wirkung.von. Mediengewalt.wird.in.besonderer.Weise.die.Theorie.des.Beobachtungslernens.von.Albert.Bandura.(1962,. 1964,. 1979,.2001).angesprochen.. Kunczik/ Zipfel. führen. Banduras. Überlegungen. und. Studien.als.Bezugsrahmen.zur.Einordnung.von.Forschungsbefunden.detailliert.aus.(Kunczik/ Zipfel.2006,.S..149-165,.zusammenfassend.S..164,.Abb..2)..Von.Eveline.Hipeli.und.Daniel.Süss.(2013). stammt. eine. gut.lesbare,.kompakte.Darstellung. der.Lerntheorie. mit. Blick. auf. das. Einflusspotenzial. medialer.Vorbilder.. Andreas. Fahr. sieht. die. lerntheoretischen.Überlegungen. zur. »mittel-. und. langfristigen.Wirkung.von.Gewaltdarstellungen«.gleichsam.»quer. zu. den. genannten. Wirkungstheorien«. (Fahr. 2006,. S..86).. Die. Lerntheorie.stellt.ein.komplexes.Konstrukt.dar..Wichtig.zu.erwähnen.ist.hierzu,.dass.der.Denkfehler.nicht.begangen.werden.darf,. von.Medieninhalten.»direkt.auf.Wirkungen.zu.schließen«.(Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..157).. Bei. Fahr. sind. kompakt. jene. Faktoren. beschrieben,.die.gegeben.sein.müssen,.damit.ein.Handlungsmu- <?page no="203"?> 3 Soziologische Aspekte 204 ster. »gelernt. und. in. geeigneten. Situationen. ›angewandt‹«. wird. (Fahr. 2006,. S..86,. nachfolgend. etwas. verkürzt): . (1). Ähnlichkeit. von.realer.und.medialer.Situation; .(2).Ähnlichkeit.von.Modell.und. Beobachter; .(3).Erfolg.des.Modells.(Belohnung); .(4).Vorhandensein.von.Möglichkeiten.und.Mitteln.(wie.etwa.Waffen); .(5).Ausschaltung/ Reduktion.aggressionshemmender.Faktoren.(wie.etwa. Bestrafung. oder. Schuldgefühle); . (6). Umfang. und. Qualität. von. Bekräftigung/ fehlender.Sanktionierung.aggressiven.Verhaltens.in. der.persönlichen.Geschichte.der.Person; .(7).geringe.Kompetenz,. mit.Erregung/ Frustration.umzugehen; .(8).soziale.Isolation,.niedriges.Selbstwertgefühl.(vgl..Fahr.ebd.)..Für.»Art.und.Umfang.des. Erlernens. von. aggressivem. Verhalten«. ist. »in. erster. Linie. […]. das.unmittelbare.soziale.Umfeld.[…].verantwortlich..An.zweiter. Stelle,.folgt.die.Gesellschaft/ Subkultur,.in.der.die.Personen.leben. und. mit. deren. Werten. und. Normen. sie. konfrontiert. sind.. Erst. an.dritter.Stelle.folgen.schließlich.die.massenmedial.angebotenen. aggressiven. Modelle.. Für. die. Gesamtgesellschaft. ist. der. Zusammenhang. zwischen. Mediengewalt. und. echter. Gewalt. als. gering. einzuschätzen..Etwa.ein.bis.vier.Prozent.späteren.aggressiven.Verhaltens. kann. durch. den. vorherigen. Konsum. von.Mediengewalt. erklärt. werden.. Für. einzelne. Subgruppen. kann. unterdessen. ein. durchaus. starker. sich. selbst.verstärkender.Zirkel.von.Mediengewalt. und. aggressiven. Handlungen/ Einstellungen/ Fantasien. vermutet.werden«.(ebd.). 3.2.2 Methoden der Mediengewaltforschung Zum.methodischen.Einsatz.gelangen.Beobachtungen.und.Befragungen. -. zum.Teil. als. Korrelationsstudien,. zum.Teil. als. Experimente. -. daneben. Metaanalysen. und. auch. Inhaltsanalyen.. Dazu. jeweils.kurz.im.Einzelnen: Am.häufigsten.sind.Experimentaldesigns.vorzufinden,.um.Kausalzusammenhänge. unter. Kontrolle. verschiedener. Drittvariablen. nachzuweisen.(Friedrich.2013,.S..408)..Auch.kommen.psychophysiologische. Messverfahren,. darunter. etwa. auch. bildgebende. Ver- <?page no="204"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 205 fahren.aus.der.Neurowissenschaft,.hinzu,.um.kognitive.und.emotionale.Prozesse.während.der.Rezeption.von.Mediengewalt.direkt.zu. erfassen.(ebd.)..Viele.dieser.Studien.stellen.Laboruntersuchungen. im.experimentellen.Design.dar..Dabei.werden.in.eigens.für.diese. Zwecke. eingerichteten.Räumen.die.Versuchspersonen.Gewaltstimuli. (z..B..in. Form. von. Filmen). ausgesetzt. und. (z..T.. vor. sowie). nach. der. Rezeption. befragt. (z..B.. nach. ihren. Meinungen,. Einstellungen,.Verhaltensdispositionen)..Zum.Einsatz.kommen.aber. auch.Beobachtungen.während.(z..B..physiologische.oder.affektive. Reaktionen). oder. nach. der. Rezeption. (z..B.. Verhalten).. Oftmals. waren.und.sind.die.Teilnehmer.solcher.Studien.nur.studentische. Gruppen,. sodass. die. Generalisierung. mancher. Ergebnisse. nicht. unproblematisch. ist.. Gleichwohl. sind. zahlreiche. dieser. Untersuchungen.für.den.Erkenntnisfortschritt.in.der.Wirkungsforschung. über.Gewalt.in.den.Medien,.v...a..im.Fernsehen,.von.großer.Bedeutung. gewesen.. Zu. Einschränkungen. experimenteller. Vorgehensweisen.siehe.Friedrich.2013,.S..409. Nichtexperimentelle. Untersuchungsanlagen. sind. zu. sehen.. 1).in.»Inhaltsanalysen,.mit.denen.Forschende.aufgrund.von.Häufigkeiten.und.Darstellungsformen.der.Gewaltakte.das.Gefährdungspotenzial.der.Medieninhalte. einschätzen«.(Friedrich.2013,. S..409. mit.Bezugnahme. auf.Grimm. et. al.. 2005,.von.denen. eine.Untersuchung. von. Gewaltdarstellungen. im. Fernsehen. unter. besonderer.Berücksichtigung.ihres.Realitäts-.bzw..Fiktionsgrades.vorliegt).. Freilich.kann.allein.aufgrund.inhaltsanalytischer.Ergebnisse.nicht. auf.Wirkungen.bei.Rezipienten.geschlossen.werden,.da.»die.Wirkung.von.Fernsehinhalten.von.deren.Wahrnehmung.abhängt.und. diese.wiederum.je.nach.Rezipient.unterschiedlich.ausfallen.kann«. (Kunczik/ Zipfel.2006,.S..53); .entscheidend.ist,.»wie.Gewalt.wahrgenommen. wird«. (ebd.,. S..59. mit. Bezugnahme. auf. Früh. 2001. -. vgl..w..u.; .Hervorhebung.H..P.). Deutlich.aussagekräftiger.sind.2).Befragungen.und.Korrelationsstudien,.wobei.zur.Analyse.»langfristiger,.kumulativer.Mediengewaltwirkungen.[…].Paneldesigns.zum.Einsatz.[kommen]«.(Friedrich. 2013,. S..409)..Dies.können. »kurze.Zeiträume.(zwei.bis.fünf. Jahre). mit. häufigen.Messzeitpunkten«. sein. (ebd.). oder. sich. über. <?page no="205"?> 3 Soziologische Aspekte 206 viele. Jahre. erstreckende. Zeiträume. mit. nur. wenigen. Messungen. innerhalb.dieser.Zeitspanne.(vgl..ebd.,.S..409f )..»Die.Stärke.von. Langzeitstudien.liegt.darin,.regelmäßige.Mediengewaltnutzung.im. Kontext.von.personalen.und.sozialen.Faktoren.zu.untersuchen.und. damit.die.relative.Bedeutung.von.Mediengewalt.im.Zusammenhang.mit. anderen. Einflussgrößen. besser. einschätzen. zu.können«. (Friedrich.2013,.S..410)..Ein.Nachteil.von.Befragungen.ist.u..a..in. der.Verlässlichkeit.von.Selbstauskünften.der.Probanden.zu.sehen. (vgl..ebd.). Das.Ziel.von.Meta-Analysen.wieder.ist.es,.»Befunde.zu.einzelnen. Hypothesen,. Methoden,. Effektarten. und. Mediengattungen. zusammenzuführen.und.zu.prüfen,.wie.robust.die.Ergebnisse.sind. und. welche. durchschnittliche. Effektstärke. Mediengewaltdarstellungen.zuzusprechen.ist«.(ebd.)..Über.weitere.Forschungsmethoden.geben.u..a..Kunczik/ Zipfel.(2006,.S..195ff).Auskunft. Als.Problem.der.Mediengewaltforschung.erweist.sich.generell,. dass. Mediengewalt. »uneinheitlich. konzeptionalisiert«. wird. und. »keine. konsentierte. Definition«. vorliegt. (Friedrich. 2013,. S..402; . vgl..dazu.auch.Kunczik/ Zipfel.2006,.S..21)..Dies.erschwert.Ergebnisvergleiche.unterschiedlich.angelegter.Studien.erheblich..Unterscheiden.kann.man.zwischen.realer.und.fiktiver.Gewalt,.physischer. und. psychischer. Gewalt,. verbaler. und. körperlicher. Gewalt,. zwischen.intentionaler.und.nichtintentionaler.Gewalt,.zwischen.individueller.und.kollektiver.Gewalt,.zwischen.manifester.und.latenter. Gewalt. u..a..m.. (vgl.. Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..22. mit. weiterführenden.Literaturhinweisen)..Auch.kann.man.Mediengewalt.nach. der. Form. der.Darstellung. systematisieren,. »etwa. nach. der. Sichtbarkeit. und. Grausamkeit. schädigender. Handlungen,. der. Betonung.für.die.Konsequenzen.für.Opfer.und.Täter.oder.der.Heroisierung. des. Aggressors«. (Friedrich. 2013,. S..402).. Werner. Früh. (2001).unterscheidet.in.seiner.Gewalttypologie.zwischen.personaler.Gewalt,.antisozialer.Gewalt,.institutioneller.Gewalt,.kultureller. Gewalt,. subversiver. Systemgewalt. sowie. assimilierter. Alltagsgewalt.(vgl..Früh.2001,.S..58-63)..Kunczik/ Zipfel.verstehen.unter. Gewalt. (bzw.. Aggression). »die. beabsichtigte. pyhsische. und/ oder. psychische.Schädigung.einer.Person,.von.Lebewesen.und.Sachen. <?page no="206"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 207 durch. eine. andere. Person«. (Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..23).. Für. Andreas.Fahr.(2006).bedeutet.Gewaltdarstellung.die.»Bezeichnung. für.die.mediale.Präsentation.physischer,.psychischer.oder.struktureller.Gewalt«.(Fahr.2006,.S..85).und.er.unterscheidet.prinzipiell. »zwischen.der.Darstellung.fiktionaler.Gewalt.(z..B..in.Filmen).und. realer.Gewalt.(z..B..in.Nachrichten)«.(ebd.)..Was.die.Struktur von Gewaltdarstellungen.betrifft,. so.ist.Fernsehgewalt.Kunczik/ Zipfel. zufolge.»mit.der.maskulinen.Rolle.verbunden.und.wird.zwischen. Fremden.ausgeübt..Gewalt.kann.für.das.Opfer.zwar.tödlich.sein,. ist.aber.nur.selten.schmerzhaft..Gewalt.wird.von.den.als.gut.und. als.schlecht.charakterisierten.Protagonisten.erfolgreich.als.Instrument.zur.Erreichung.von.Zielen.und.zur.Lösung.von.Konflikten. eingesetzt.. Insgesamt. wird. gewalthaltiges. Verhalten. als. normale,. alltägliche.Handlungsstrategie.gezeigt,.auf.die.auch.moralisch.integere.Individuen.ohne.Skrupel.zurückgreifen..Im.Fernsehen.werden. Handlungsmodelle. angeboten,. die. demonstrieren,. wie. mit.Hilfe. illegitimer. Mittel. (Gewalt). als. legitim. anerkannte. Ziele. (Wohlstand,.Macht,.Prestige,.Gerechtigkeit).erreicht.werden«.(Kunczik/ Zipfel.2006,.S..46). 3.2.3 Schlüsselvariablen für Mediengewalteffekte In.der.aktuellen.Diskussion.über.Mediengewalt.stellt.sich.auf.Basis. der.empirischen.Befundlage.»nicht.mehr.die.Frage,.ob.Mediengewalt.negative.Auswirkungen.hat,.sondern.wie.Mediengewaltreaktionen.zustande.kommen«.(Friedrich.2013,.S..411; .Hervorhebung. i..Orig.).. In. der. Forschung. wird. zwischen. vier. Faktorenbündeln. unterschieden,.»welche.die.Stärke.und.Reichweite.von.Medieneffekten.bedingen: .Charakteristika.der.Medieninhalte,.situative.Einflussfaktoren.[aufseiten.der.Rezipienten.-.Ergänzung.H.-P.],.soziale. Bedingungen.[aufseiten.der.Rezipienten.-.Ergänzung.H.-P.].sowie. Persönlichkeitsmerkmale. [des. Rezipienten. -. Ergänzung. H.- P.]«. (Friedrich.2013,.S..411f )..Dazu.im.Einzelnen: Bezüglich.der.Inhalte (und.Darstellungsformen).stand.für.lange. Zeit. »das. Wirkpotenzial. audiovisueller. Medien. im. Vordergrund. <?page no="207"?> 3 Soziologische Aspekte 208 der.Forschung«.(Friedrich.2013,.S..412),.also.Film.und.Fernsehen.. Seit.einigen.Jahren.rücken.Computerspiele.verstärkt.in.den.Blickpunkt. der. Forschung: . »Vergleichende. Studien. von. Filmen. und. Computerspielen. zeigen,. dass. Egoshooter,. Echtzeitstrategiespiele. und.Online-Rollenspiele.eine.andere.inhaltliche.Qualität.zeigen.als. gewalthaltige.Filme«.(ebd.): •. Audiovisuelle. Medieninhalte. scheinen. ein. aggressionsförderndes.Wirkpotenzial.in. »attraktiven.Tätern,. gerechtfertigter. und. plastisch. dargestellter. Gewaltanwendung,. realitätsnahen. und.humorvollen.Darstellungen.sowie.der.Verharmlosung.von. Konsequenzen,. der. Belohnung. aggressiver. Handlung. beziehungsweise.dem.Ausbleiben.von.Sanktionen«.zu.haben.(ebd.). •. Was.Computerspiele.betrifft,.»wenden.sich.Forschende.neben. Egoshootern.v..a..den.Massively.Multiplayer.Online.Role.Playing.Games.zu..Das.Wirkpotenzial.solcher.Spiele.sehen.sie.in.der. Belohnungsstruktur,.der.Interaktivität.und.dem.singuläre.Spielepisoden. überdauernden. sozialen. Charakter«. (ebd.).. Es. gibt. Hinweise.aus.empirischen.Studien,.»dass.der.Grad.der.Identifikation.mit.Protagonisten.Mediengewalteffekte.verstärkt«.(ebd.. mit.Hinweis.auf.Huesmann.et.al..2003) Auch. situative Einflussgrößen. aufseiten. der. Rezipienten. scheinen. die.Stärke.der.Wirkungen.zu.prägen..»Dazu.zählen.negative.emotionale.Zustände.wir.Ärger,.Stress,.Frustration.oder.Erregung..Aus. sozialisationstheoretischer. Perspektive. nehmen. Forschende. zeitlich.begrenzte. Stimmungsschwankungen.in.der.Adoleszenzphase. in.den.Blick«.(ebd..mit.Bezugnahme.auf.Slater.et.al..2004). Einflussfaktoren.des. sozialen Umfeldes.sind.in.den.»durch.das. Elternhaus. vorgegebenen. Lebensbedingungen«. zu. sehen,. in. der. »elterlichen. Regulierung. von. Mediengewaltnutzung«,. in. »devianten.Freundeskreisen.und.deren.Normen«,.in.der.»Entfremdung. von.Freunden.und.Familie«.sowie.in.der.»Viktimisierung.im.Schulkontext«.(ebd..mit.Bezugnahme.auf.Slater.et.al..2004). Personenmerkmale,. »welche. die. Stärke. der. Mediengewaltwirkungen. moderieren«. werden. besonders. intensiv. erforscht: . »Zu. den. wichtigsten. Eigenschaften. zählen. Aggressivität. (trait. aggres- <?page no="208"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 209 siveness),.eine.ausgeprägte.Neigung.zu.Sensation.Seeking,.leichte. Erregbarkeit,.geringe.Empathie.und.Frustrationstoleranz.sowie.ein. instabiles. Selbstwertgefühl«. (ebd.,. mit. besonderem. Verweis. auf. Gunter. 2008. sowie. Anderson/ Buschmann. 2002).. Dabei. werden. unter.Aggressivität.als.Charakterzug.»mehrere.Dispositionen.subsummiert«.wie.»aggressive.Verhaltensskripte,.die.Tendenz,.Feindseligkeit. zuzuschreiben. (hostile. attribution. bias). und. aggressive. Einstellungen. wie. etwa. die. Akzeptanz. von. Gewalt. als. legitime. Handlungsoption«. (ebd.).. Weitere. Personenvariablen. werden. in. Verhaltensauffälligkeiten. wie. Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung. (ADHS),. in. oppositionellem. Trotzverhalten. und. einem.gestörten.Sozialverhalten.gesehen.(vgl..Friedrich.2013,.S..413. mit. Bezugnahme. auf. Grimes. et. al.. 2004).. Intervenierende. Faktoren. sind. weiterhin. zu. sehen. in. Geschlecht. und. Alter.. Bezüglich. des. Geschlechts. gelten. Jungen. »generell«. als. gefährdeter. als. Mädchen,. »weil. sie. gewalthaltige. Medienangebote. häufiger. nutzen«. (ebd.).. Kriminologen. sehen. den. Geschlechterunterschied. »nicht.nur.in.der.stärkeren.Präferenz.für.Mediengewalt.[…],.sondern.auch.in.höheren.Delinquenzraten.unter.männlichen.Heranwachsenden«. (ebd.. mit. Bezugnahme. auf. Raithel/ Mansel. 2003).. Eindeutig.ist.die.Forschungslage.aber.nicht..Bezüglich.des.Alters. »gewinnt.eine.entwicklungspsychologische.Perspektive.an.Bedeutung,. welche. nicht. nur. die. kognitiven. Verarbeitungsfähigkeiten. verschiedener.Altersstufen.berücksichtigt,.sondern.Mediengewaltwirkungen. unter. Rückgriff. auf. Entwicklungsphasen. im. Sozialisationsprozess. erforscht. und. Personenmerkmale,. situative. Einflüsse. sowie. soziale. Bedingungen. in. einem. Risk. and. Protective. Factor. Approach. zusammenführt«. (ebd.. mit. Verweis. auf. Kirsh. 2003)..Wie.sein.Name.sagt,.berücksichtigt.dieser.Ansatz.nicht.nur. Risikomerkmale,. »sondern. auch. Schutzfaktoren,. in. denen. Forschende.die.Widerstandsfähigkeit.vieler.Heranwachsender.gegenüber.starken.Mediengewalteffekten.und.schwerwiegenden.Aggressionen.begründet.sehen«.(ebd.).und.die.erst.jüngst.in.den.Blickpunkt. der.Forschung.geraten.wie.»eine.effektive.Selbstregulierung,.enge. Beziehungen.zu.Bezugspersonen.sowie.ein.stabiles.soziales.Netz«. (Friedrich.2013,.S..414)..Der.Risk.and.Protective.Factor.Approach. <?page no="209"?> 3 Soziologische Aspekte 210 »basiert.auf.einem.multikausalen.Wirkmodell: .Aggressives.Verhalten.wird.nicht.durch.eine.singuläre.Ursache.bedingt,.sondern.auf. eine.Gemengelage.von.Mediengewaltkonsum,. situativen.Voraussetzungen,. sozialen. Bedingungen. und. Persönlichkeitsmerkmalen. zurückgeführt..Je.mehr.Risikofaktoren.Heranwachsende.dabei.in. sich.vereinen,.desto.größer.ist.die.Wahrscheinlichkeit,.dass.sie.später.durch.schwerwiegende.aggressive.Handlungen.auffallen..Und. je.mehr.Schutzfaktoren.sie.besitzen,.desto.unwahrscheinlicher.ist. es,.dass.diese.Individuen.spätere.schwere.Aggressionen.entwickeln. werden«.(ebd.). Bezüglich.des.Einflusspotenzials.der.erwähnten.Variablen.gehen. die.Meinungen.von.Forschern.auseinander..Zwei.Interpretationsmuster,.so.Katja.Friedrich.mit.Bezugnahme.auf.Anderson.(2008),. seien. zu. unterscheiden.. »Der. ersten. Perspektive. liegt. die. Auffassung.zugrunde,.dass.gewalthaltige.Medienangebote.für.psychisch. gesunde,. in. geordneten. sozialen. Verhältnissen. heranwachsende. Kinder. und. Jugendliche. kein. ernsthaftes. Gefährdungspotenzial. besitzen..[…].Anders.sieht.es.bei.Individuen.mit.psychischen.Auffälligkeiten. und. sozial. schwachem.Hintergrund. aus: . Bei. solchen. Heranwachsenden. wird. regelmäßiger. und. exzessiver. Mediengewaltkonsum. als. ernstzunehmender. Risikofaktor. gesehen,. der. im. Zusammenspiel. mit. psychischen. Auffälligkeiten. und. negativen. Einflüssen. des. sozialen. Umfeldes. Aggressionen. verstärken. kann«. (Friedrich. 2013,. S..414).. Ansatz. eins. hält. Reichweite. und. Stärke. von.Mediengewalt.für.den.großen.Teil.der.Rezipienten.für.begrenzt. (Ausnahmen: .psychisch.gestörte.Individuen)..Ansatz.zwei.holt.weiter. aus,. nämlich: . »dass.jede.Nutzungsepisode. von.Mediengewalt. kognitive. Spuren.im.Gedächtnis.hinterlässt,.die. sich.im.Zeitverlauf.verstärken.und.im.Zusammenspiel.mit.anderen.Risikofaktoren. gravierende. aggressive. Verhaltensweisen. prägen«. (ebd.).. Gewaltmedienkonsum. löst. diesem. Ansatz. zufolge. »prinzipiell. bei. allen. Rezipienten.negative.Wirkungen.aus..[…].Wie.stark.diese.Effekte. ausfallen,.hängt.von.der.Konstellation.anderer.Risiko-.und.Schutzfaktoren.ab,.aber.in.jedem.Fall.sind.negative.Wirkungen.zu.erwarten«.(ebd.,.Hervorhebung.i..Orig.). <?page no="210"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 211 3.2.4 Ausgewählte empirische Studien Wie.eingangs.erwähnt,.liegen.tausende.von.empirischen.Studien. zum.Thema.Gewalt.und.Medien.vor.(vgl..Früh.1995)..Angesichts. dieser.Fülle.sind.nachfolgend.nur.einige.wenige.ausgewählte.empirische.Studien.stellvertretend.für.viele.andere.zum.Thema.Gewalt. und. Medien. Gegenstand. der. Ausführungen,. um. zumindest. die. Breite.des.Forschungsspektrums.sichtbar.zu.machen. Gewalt aus der Sicht der Rezipienten Einen. innovativen.Weg,. dem.Thema. Gewalt. und. Fernsehen. auf. den.Grund. zu. gehen,. wählte. der. deutsche.Kommunikationswissenschaftler. Werner. Früh. (1995,. 2001).. Auf. der. Basis. des. dynamisch-transaktionalen. Ansatzes. (Früh. 1991). und. dem. diesem. Ansatz. zugrunde. liegenden. Rezeptionsmodell,. wonach. Medienbotschaft.und.Publikumswahrnehmung.in.wechselseitiger,.dynamischer. Abhängigkeit. stehen,. entwickelte. Früh. einen. neuen. Gewaltbegriff.. Dieser. Begriff. wird. nicht. aus. der. Sicht. des. Forschers.hergeleitet,.sondern.aus.der.Wahrnehmung.der.Rezipienten. (vgl..Früh.1995,.S.-173f )..Als.Gewaltdarstellung.gilt.in.diesem.Sinn. die.interpretierte.normative.Gewalt,.d..h..das,.was.jeder.Zuschauer. für.sich.als.gewalttätig.einstuft,.und.zwar: .1).in.Abhängigkeit.von. dargestellter.Gewaltabsicht.(bewusst/ unbewusst); .2).der.Richtung. von. Gewalt. (Personen/ Sachen); . 3)- dem. Realitätsbezug. (real/ fiktional); . 4)- dem.Gewalttyp. (physische/ psychische.Gewalt); . 5)- der. Intensität.von.Gewalt.(Ausführlichkeit.und.Länge.der.Darstellung/ Humor.als.Relativierung); .6)-dem.Legitimationspotenzial.(Gesetz,. Norm,.Konvention); .7)-dem.Tätertyp.sowie.8)-der.Folgenschwere. von.Gewalt. Um. herauszufinden,. was. die. Menschen. als. Gewalt. wahrnehmen.und.wie.sie.das.tun,.hat.Früh.eine.experimentelle.Versuchsanordnung. gewählt.. Er. führte. aus. dem. Fernsehprogramm. von. ARD,. ZDF,. RTL,. SAT.1. und. ProSieben. zusammengeschnittene. Film-.bzw..TV-Sequenzen.aus.Nachrichtensendungen.und.Spiel- <?page no="211"?> 3 Soziologische Aspekte 212 filmen.mit. zahlreichen.unterscheidbaren.Gewalt-.und. Schadensvarianten.Versuchspersonen.vor.(in.der.Summe.921)..Die.in.Gruppen.aufgeteilten.Versuchspersonen.hatten.u..a..die.Möglichkeit,.auf. einer.Skala.zwischen.1.und.100.jede.Gewaltszene.nach.ihrer.subjektiv. empfundenen. Gewalthaftigkeit. einzustufen. (methodische. Details. siehe.Früh. 1995. sowie. 2001)..Die.dabei. zustande. gekommenen. Bewertungen. der.Versuchspersonen. erbrachten. folgendes. Bild.(vgl..Früh.1995,.S.-178ff): •. Direkt.dargestellte.Gewalt.wird.deutlich.gewalthaltiger.identifiziert.als.verbal.berichtete.Gewalt. •. Physische. Gewalt. wird. stärker. wahrgenommen. als. psychische. Gewalt. •. Reale. Gewalt. wird. etwas. gewalthaltiger. gesehen. als.fiktionale. Gewaltdarstellungen. •. Je.stärker.das.Ausmaß.des.Schadens.durch.Gewalt.gezeigt.und. je. brutaler. und. detailreicher. Gewalt. dargestellt. wird,. desto. gewalthaltiger.wird.Gewalt.bzw..werden.Schädigung.eingestuft. •. Darstellungsmittel.wie.Zoom,.Zeitlupe.und.Musik.vermitteln. Zuschauern.insgesamt.den.Eindruck,.Gewalt. sei.in. stärkerem. Maße.vorhanden.als.dies.»objektiv«.der.Fall.ist. •. Humor. reduziert. die. Gewaltwahrnehmung. v..a.. im. lustigen. Kontext..Humoristisch.verfremdete.Gewalt.gegen.Sachen.wird. kaum.als.solche.wahrgenommen. •. Zeichentrickdarstellungen.reduzieren.die.Gewaltwahrnehmung. stark,.können.sie.jedoch.nicht.gänzlich.tilgen. •. Gewalthaltigkeit. aus.Vorgängen. des. normalen. Lebensvollzugs. (z..B.. Zerstörung. einer. Bierdose,. Anbrennen. von. Speisen. am. Herd.etc.).wird.mitunter.nicht.als.gewalthaft.wahrgenommen. •. Jüngere.Personen.unter.35.Jahren.sehen.weniger.Gewalt.in.den. gezeigten.Gewaltsequenzen.als.ältere. •. Frauen.schätzen.Mediengewalt.als.gewalthafter.ein.als.Männer. •. Als.kaum.gewalthaltig.werden.schädigende.Handlungen.gegen. sich.selbst.und.gegen.das.eigene.Eigentum.wahrgenommen. •. Auch. wird. nicht. als. gewaltträchtig. aufgefasst,. ob. Menschen. infolge. der. mutwilligen. Zerstörung. der. Umwelt. zu. Scha- <?page no="212"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 213 den. kommen. oder. unter. sozialem. Zwang. und. wirtschaftlich. bedingten.widrigen.Lebensumständen.zu.leiden.haben. •. Die. formale. Bildung. spielt. für. die. Einschätzung. von. Gewalt. keine.Rolle. Früh.meint.v..a.,.für.Wirkungsstudien.den.tatsächlich.wirksamen. bzw..zumindest.wahrgenommenen.Stimulus.zielgruppenspezifisch. bestimmt.zu.haben.(vgl..Früh,.ebd.)..Eine.Gesamtdarstellung.seiner.umfassenden.Untersuchungen.zu.diesem.Thema.ist.der.2001. erschienenen.Publikation.»Gewaltpotenziale.des.Fernsehangebots.. Programmangebot. und. zielgruppenspezifische.Interpretation«. zu. entnehmen.(vgl..Früh.2001)..Für.Früh.entsteht.»Gewalt.im.Medienangebot. erst. durch. die. Interpretation. der. Rezipienten«. (Früh. 2001,.S..213)..Das.Forschungsdesign.seiner.Studie.bestand.aus.vier. Stufen. (vgl.. Früh. 2001,. S..67f; . siehe. auch. Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..57f ): .1).einer.Rezeptionsstudie,.»in.der.ein.breites.Spektrum.verschiedenartiger. Gewaltszenen. vom. Publikum. zielgruppenspezifisch.nach.den.kognitiven.und.affektiven.Wahrnehmungsdimensionen. Gewalthaltigkeit,. Angsterregung,. Mitgefühl,. Faszination. und.intellektueller.Nutzen.(Multieffektmodell).beurteilt.wurde«.. 2).Einer.Inhaltsanalyse. aus.den.fünf.reichweitenstarken,.national. verbreiteten.Fernsehprogrammen.ARD,.ZDF,.RTL,.SAT.1,.ProSieben.zwischen.16.und.24.Uhr.im.Jahr.1996.»mit.demselben.Kategoriensystem.[…].wie.die.evaluierten.Gewaltszenen.in.der.Rezeptionsstudie«..3).Einer.Fusion der.Befunde.aus.Rezeptionsstudie.und. Inhaltsanalyse,.»bei.der.das.zielgruppenspezifische.Stimuluspotenzial. ermittelt. wurde.«. Sowie. schließlich. 4). einer. Gewichtung. der. »zielgruppenspezifisch.evaluierten.Medienstichprobe.mit.den.tatsächlichen.Einschaltquoten.der.Zielgruppen.im.betreffenden.Zeitraum«.(Früh.2001,.S..67)..Hier.nur.einige.ganz.wenige.ausgewählte,. grobe. Ergebnissplitter: . Ein. hoher. Gewaltgehalt. fand. sich. in. der. Prime.Time.von.20.00.bis.21.00.Uhr,.Spielfilme.enthielten.die.meisten. Gewaltvarianten. (Inhaltsanalyse).. Kindersendungen. inklusive. Zeichtentricksendungen. sowie. Shows. und. Quizsendungen. enthielten.den.Rezipienten.zufolge.am.wenigsten.Gewalt,.in.den. Nachrichtensendungen.wurde.besonders.viel.Gewalt.wahrgenom- <?page no="213"?> 3 Soziologische Aspekte 214 men,. ebenso. im. Genre. Sport. (Rezipientenurteile).. Die. Gewichtung.der.inhaltsanalytisch.gewonnen.Gewaltwerte.mit.den.Wahrnehmungswerten.der.Rezipienten.(bzw..der.Zielgruppen).und.der. Verrechnung. mit. den. Einschaltquoten. der. verschiedenen. Programme.ergab.für.den.Sender.ProSieben.die.meiste.Gewalt.(es.folgen.RTL,.SAT.1,.ARD.und.ZDF); .berücksichtigt.man.die.Reichweite,. so. vermittelte. RTL. die. meiste. Gewalt.. Insgesamt. -. und. dies.ist. wichtig. (! ). -. zeichnet. Früh. unter. Anwendung. der. evaluierten.Rezeptionsparameter.ein.wesentlich differenzierteres.Ergebnisbild.als.es.hier.aus.Platzgründen.nachgezeichnet.werden.kann.. Es.erscheint.daher.angeraten,.sich.dieses.Bild.selbst.in.Details.zu. erschließen. (siehe. dazu. Früh. 2001,. S.- 181ff).. Werner. Früh. resümiert,.»daß.verschiedene.Zielgruppen.dasselbe.gewalthaltige.Fernsehangebot.ganz.unterschiedlich.wahrnehmen.und.interpretieren«. (Früh. 2001,. S..214). und. dass. beim. Rezipienten. nicht. das. wirkt,. was. der.Inhaltsanalytiker.interpretiert,. »sondern. das,. was. er.[der. Rezipient.-.Ergänzung.H..P.].selbst.als.Gewalt.interpretiert«.(Früh. 2001,.S..215). Kulturvergleichende Gewaltforschung Medienwirkungen,. insbesondere. eben. auch. jene,. die. mit. dargestellter.Gewalt.in.Verbindung.gebracht.werden,.dürfen.den.jeweiligen. gesellschaftlich-kulturellen. Hintergrund. nicht. ausblenden.. Darauf.hat.u..a..auch.Jo.Groebel.hingewiesen,.als.er.1988.Ergebnisse. einer.kulturvergleichenden.Studie.zum.Thema.Sozialisation.durch. Fernsehgewalt.veröffentlichte.(vgl..Groebel.1988)..Sozialisation.ist,. wie.dargelegt,.eng.verbunden.mit.dem.engeren.und.weiteren.familiären.und.kulturellen.Umfeld,.dem.Milieu.und.dem.Fernsehen.als. Kulturträger..Ziel.der.Untersuchung.Groebels.war.es,.im.Hinblick. auf.die.kurz-.und.langfristigen.Wirkungen.von.Gewalt.im.Fernsehen.die.Bedeutung.der.umgebenden.Kultur.(Elternhaus,.Fernsehkonsum,.Personen-.und.Situationsvariablen,.sonstige.umgebende. Kultur,. Milieu). in. ihrer. Wechselbeziehung. auf. Aggression. etwas. genauer. zu. bestimmen.. Auf. Basis. 1). einer. Programmanalyse. des. <?page no="214"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 215 Fernsehens.in.den.USA,.Australien,.Finnland,.Israel,.Niederlande,. Deutschland.und.Polen; .2).einer.Befragung.von.900.sieben-.bis.elfjährigen.Schülern.und.deren.Eltern.in.diesen.Ländern; .sowie.3).der. Beobachtung.von.Schülern.über.drei.Jahre.hinweg.kam.Groebel.zu. folgenden.Ergebnissen.(vgl..Groebel.1988,.S.-476ff): •. (Kindliche). Aggression. steht. in. systematischem. Zusammenhang.mit.dem.Verhalten.der.Eltern..Dies.zeigt.sich.interkulturell.. Eltern. sind. zunächst. die. wichtigste. Sozialisationsinstanz.. Insgesamt. gilt,. dass. bestrafende. und. ablehnende. Elternreaktionen.mit.einer.höheren.Aggression.der.Kinder.korrespondieren.. Das.aggressive.Elternverhalten.setzt.eine.aggressive.Interaktion. zwischen.Kind.und.Eltern.-.und.später.der.Umwelt.-.in.Gang. •. Gewalt.in.der.konkreten.Umwelt.(Familie,.Spielplatz,.Milieu),. eine. »normative. Heterogenität«. (stark. voneinander. abweichende.gesellschaftliche.Werte).und.ein.homogenes.gewaltbezogenes.Fernsehprogramm.tragen.zu.einem.reziproken.Prozess. der.Aggressionsentwicklung.bei..Bereits.früh.im.Sozialisationsprozess.erworbene.Aggression.ist.langfristig.mit.hoher.Konstanz. in.allen.untersuchten.Ländern.wirksam..Aggression.weist.universal.über.die.Zeit.eine.hohe.Stabilität.auf. •. Das. Ausmaß. der. Wirkung. von. Fernsehgewalt. auf. aggressives. Verhalten. ist. kulturabhängig.. Aggressiver. Fernsehkonsum. in. einer.aggressiven.Umwelt.hat.(mit.Ausnahme.der.Versuchspersonen. in. Australien. und. den. Niederlanden). einen. variierend. signifikanten.Einfluss.auf.spätere.Aggression..Dies.gilt.insbesondere.für.Israel.und.die.USA,.wo.die.konkrete.Umwelt.besonders. aggressive.Kognitionen.erzeugt..Belege.für.eine.langfristige.Senkung.von.Aggression.durch.Gewaltdarstellungen.finden.sich.in. keinem.der.untersuchten.Länder. •. Der.Anteil.der.Medien.an.diesem.Prozess.hängt.von.ihrer.Dominanz. gegenüber. anderen. Faktoren. ab.. Er. ist. kulturspezifisch. unterschiedlich. hoch,. am. höchsten.in.Israel. (wo. es. ein. hohes. Maß.an.Alltagsgewalt.alleine.schon.durch.den.Konflikt.mit.den. Palästinensern.gibt).und.in.den.USA..Am.wahrscheinlichsten. sind.aggressive.Verhaltenstendenzen.dann,.wenn.alle.Sozialisationsfaktoren.zusammenwirken.und.sich.damit.gegenseitig.ver- <?page no="215"?> 3 Soziologische Aspekte 216 stärken: . Elternerziehung,. Beispiele. in. der. konkreten. Umwelt. (Milieu),.Medienangebot,.Fehlen.oder.Mehrdeutigkeit.gegensteuernder.kultureller.Normen.und. geringe.kognitive.Kapazitäten.bei.den.Menschen,.um.sich.von.diesen.Einflüssen.zu.lösen. (vgl..Groebel.1988,.S.-478-479). Weitere.kommunikationswissenschaftliche.Ergebnisse.aus.Studien. über.Gewalt.und.Medien.aus.dem.deutschen.Sprachraum.liegen. u..a.. in. dem. von. Mike. Friedrichsen. und. Gerhard. Vowe. herausgegebenen. Sammelband. »Gewaltdarstellungen. und. Medien«. vor. (Friedrichsen/ Vowe.1995). Computerspiele und Gewalt Seit. der. Jahrtausendwende,. mit. dem. beginnenden. Siegeszug. des. Internets,. sind. auch. Computerspiele,. insbesondere. solche. mit. Gewaltinhalten,. Gegenstand. wissenschaftlicher. Forschung.. Erhöhtes. wissenschaftliches. wie. öffentliches. Interesse. haben. »neben. dem. Aufkommen. immer. realistischer. gestalteter. und.immer.gewalthaltigerer.Spiele«.(Kunczik/ Zipfel.2006,.S..287). auch.Vorfälle.in.Deutschland.wie.der.Amoklauf.eines.jugendlichen. Massenmörders.in.Erfurt.(2002).und.etwa.auch.ähnlich.tragische. Vorfälle.in.Emsdetten.(2006).und.Winnenden.(2009).erweckt..In. diesen.und.anderen.Fällen.wurde.bekannt,.dass.die.»jugendlichen. Täter.intensive.Konsumenten. violenter. Computerspiele. gewesen. sind..Insbesondere.die.sog..Ego-Shooter.(erstes.Spiel.Doom.1993),. gewalthaltige.Spiele,.bei.denen.der.Spieler.das.Geschehen.aus.einer. Ich-Perspektive.wahrnimmt,.sind.[…].in.den.Fokus.des.Interesses. gerückt«.(ebd.)..Bezüglich.der.wissenschaftlichen.Forschung.in.diesem.Bereich.gibt.es.»zwar.Hinweise.auf.negative.Wirkungen.von. Computerspielen«,.allerdings.sind.auch.auf.diesem.Feld.die.Ergebnisse. wissenschaftlicher. Studien. »noch. zu. heterogen,. zu. widersprüchlich. und. insgesamt. mit. zu. vielen. methodischen. Mängeln. behaftet,. um. zu. eindeutigen. Aussagen. zu. gelangen«. (Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..288; . vgl.. ebenso. Kunczik/ Zipfel. 2010).. Als. Pro- <?page no="216"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 217 blem.erweist.sich.auch.die.rasche.Veränderung.der.Spiele.sowohl. in.technischer.als.auch.inhaltlicher.Hinsicht,.ebenso.sind.es.unterschiedliche.Gewaltbegriffe,.sofern.Gewalt.überhaupt.definiert.wird. (vgl..ebd.). Kunczik/ Zipfel.weisen.zunächst.darauf.hin,.dass.man.sich.mit. Nutzungsmotiven.der.Spiele.auseinandersetzen.muss.und.mit.Fragen.danach,.»was.den.Reiz.von.Computerspielen.ausmacht«.(Kunczik/ Zipfel.2006,.S..290)..Solche.Motive.-.entweder.Selbstangaben. von. Spielern. oder. nur. aus. Spielen. hergeleitete.Motive. -.können. sein.(hier.verkürzt.nach.Kunczik/ Zipfel.2006,.S..290ff): •. Strukturelle.Kopplung.(Bezüge.zur.Lebenswelt.der.Nutzer), •. Herausforderung,. Wettbewerb,. Erfolg. (etwa. im. Vergleich. zu. Mitspielern), •. Ausübung.von.Macht.und.Kontrolle.(interaktiver.Charakter), •. Identitätsbildung. (Erprobung. von. Identitätsentwürfen. durch. den.interaktiven.Charakter.der.Spiele), •. Geselligkeit. (durch. gemeinsames. Spiel,. Vermittlung. sozialer. Gratifikation), •. Bekämpfung.von.Langeweile.(wenn.andere.Möglichkeiten.fehlen), •. Phantasie. (Erfahrungen. mit. sonst. verschlossenen. Lebensbereichen), •. Eskapismus.(Flucht.aus.dem.Alltag), •. Stress-.und.Aggressionsabbau.(Wunsch.nach.Entspannung), •. Flow-Erlebnis. (emotionaler. Zustand,. Verschmelzen. des. Spielers.mit.dem.Spiel). Freilich.können.»die.hier.aufgeführten.möglichen.Motive.der.Spielenutzung. […]. von. Person. zu. Person. stark. variieren«. (Kunczik/ Zipfel.2006,.S..293),.laut.einer.Studie.von.Daniela.Schlütz.(2002). erwiesen.sie.sich.als.»stark.situationsabhängig«,.und.Alleinsein.z..B.. »förderte. eine. habituelle.Nutzung«. (Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..295. mit. Bezugnahme. auf. Schlütz. 2002)..Im.Vergleich. zum. Medium. Fernsehen.»lag.die.Stärke.von.Computerspielen.v..a..auf.affektivem. Gebiet«. (involvierende. Unterhaltung,. spielerischer. Wettbewerb,. eskapistisches.Erleben,.stimulierende.Herausforderung).(Kunczik/ Zipfel.2006,.S..294.mit.Bezugnahme.auf.Schlütz.2002). <?page no="217"?> 3 Soziologische Aspekte 218 Kunczik/ Zipfel.(2006).führen.weiter.aus,.»dass.die.bislang.in.Bezug. auf.Film-.und.Fernsehgewalt.konstatierten.Effekte.prinzipiell.auch. für. violente. Spiele. Gültigkeit. besitzen. und. bei. Computerspielen. noch. wesentlich. deutlicher. ausfallen. dürften«. (Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..295): . Computerspiele. erfordern. mehr. Aufmerksamkeit. und.Aktivität,.die.emotionalen.Wirkungen.sind.intensiver; .Spiele. können.den.Spieler.belohnen,.es.gibt.größere.Identifikationsmöglichkeiten.und.die.verschiedenen.Komponenten.des.Lernprozesses. vollziehen.sich.gleichzeitig; .Verhaltensweisen.(u..a..auch.Tötungsdelikte).können.durch.Wiederholung.trainiert.werden..»Computerspiele.werden.in.ihren.Gewaltdarstellungen.immer.realistischer,. was.Lerneffekte.fördern.kann..Auch.ist.die.Häufigkeit.von.violenten.Szenen.erheblich.höher; .in.vielen.Spielen.ist.Gewalt.allgegenwärtig«.(Kunczik/ Zipfel.2006,.S..296). Bei.ihrer.Darstellung.von.Forschungsergebnissen.über.mögliche. Wirkungen. von. Computerspielen. folgen. Kunczik/ Zipfel. (2006,. S..297-303). einer. von. Craig. A.. Anderson. und. Brad. J.. Bushman. (2001). vorgenommenen. Systematisierung. -. Erhöhung. der. Erregung,.Förderung.aggressiver.Kognitionen,.Emotionen.und.aggressiven. Verhaltens,. Reduktion. prosozialen. Verhaltens. -. und. verweisen. dabei. auf. zahlreiche. Studien.. Deren. Resultate. sind. teils. unterschiedlicher,. bisweilen. (nicht. zuletzt. auch. wegen. verschiedener.methodischer.Vorgehensweisen).auch.widersprüchlicher.Art. und.können.hier.aus.Platzgründen.nicht.wiedergegeben.werden.. Kunczik/ Zipfel. nehmen. zudem. eine. Betrachtung. der. Ergebnisse. zahlreicher. Studien. mit. Blick. auf. verschiedene. Wirkungsthesen. (vgl.. Kunczik/ Zipfel. 2006. S.. 303-313). sowie. auf. die. Einflussvariablen. (Personenvariablen,. soziales. Umfeld,. situative. Einflüsse,. Inhaltsvariablen). vor. (vgl.. Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..313-320).. Erneut. scheint. sich. der. Risikogruppenansatz. zu. bestätigen: . »Die. bislang.existierenden.Befunde.zu.Einflussfaktoren,.insbesondere.zu. Personenvariablen.und.zum.sozialen.Umfeld,.legen.es.nahe,.in.der. Computerspiel-. ähnlich. wie. in. der. Fernsehgewaltforschung. Problemgruppen.besondere.Aufmerksamkeit.zu.widmen«: .den.High- Risk-Players,.»also.Personen,.v..a..Kinder[n],.die.für.die.negativen. Einflüsse. violenter. Computerspiele. besonders. empfänglich. sind«. <?page no="218"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 219 (Kunczik/ Zipfel.2006,.S..320)..Von.der.Computergewaltforscherin. Jeanne.B..Funk.et.al..stammen.einige.Charakteristika,.die.die.Identifikation.von.High-Risk-Players.ermöglichen.(vgl..Kunczik/ Zipfel. 2006,.S..320f.sowie.dort.vorhandene,.weiterführende.Literaturhinweise): .Geringes.Alter.(unter.elf.bis.zwölf.Jahre); .exzessiver.Computerspielkonsum; .starke.Präferenz.für.violente.Spiele; .geringe.soziale. Problemlösungsfähigkeiten; .Probleme.bei.der.Gefühlsregulierung; . erhöhte.Reizbarkeit/ verringerte.Frustrationstoleranz; .gewalttätige. Umgebung..Hinzu.kommen.laut.Gentile/ Anderson.(2003).feindselige.Persönlichkeit,.frühere.aggressive.Verhaltensweisen,.fehlende. elterliche. Regulierung. des. Spielverhaltens. (siehe. Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..321).. Die. näheren. Erläuterungen. zu. diesen. Charakteristika.sind.sehr.lesenswert..Abschließend.sei.hier.noch.der.Hinweis. vermerkt,.dass.Kunczik/ Zipfel.eine.zusammenfassende.Bewertung. des.Forschungsstandes.zum.Thema.vornehmen.(vgl..Kunczik/ Zipfel.2006,.S..322-326)..Von.Jeffrey.Wimmer.(2009).liegt.die.Publikation.»Massenphänomen.Computerspiele«.vor. Gewalt im Internet Im. Zusammenhang. mit. Computerspielen. ist. auch. das. Thema. Gewalt.im.Internet.anzusprechen..Forschung.darüber.gibt.es.(vgl.. w..u.),. sie. wird. erschwert. dadurch,. »dass. mögliche. Gefahren. des. Internets. so. vielfältig. sind.wie.dessen.Inhalte,.Dienste.und.Nutzungsmöglichkeiten«. (Kunczik/ Zipfel. 2006,. S..327).. Auch. ist. es. angesichts. der. Fülle. von. Internetinhalten. schwierig. konkret. zu. bestimmen,.was.mit.dem.»diffusen.Schlagwort«.›Gewalt.im.Internet‹«. gemeint. ist. (vgl.. ebd.).. Aus. den. ARD/ ZDF-Onlinestudien. (aber.auch.aus.anderen.Internetnutzungsstudien).geht.seit.vielen. Jahren. hervor,. dass. v..a.. junge. und. jüngere. Menschen. besonders. internetaffin. sind. und. dieses. Medium. vergleichsweise. sehr. stark. nutzen; .ebenso.machen.junge/ jüngere.Personen.v..a..auch.von.den. interaktiven.Möglichkeiten.des.Web.2.0.Gebrauch.und.nutzen.z..B.. soziale.Netzwerke.intensiv. <?page no="219"?> 3 Soziologische Aspekte 220 Kunczik/ Zipfel.haben.auf.der.Basis.vorliegender.Forschung.Aspekte. identifiziert,.die.teils.auch.in.der.öffentlichen.Diskussion.genannt. werden.(vgl..Kunczik/ Zipfel.2006,.S..327ff).wie.(hier.verkürzt): •. Gefahren. von. Gewaltdarstellungen. im. Internet. wie. etwa: . die. gezielte.Verletzung.und.Tötung.von.Menschen; •. Gewaltausübung.im.Internet.u..a..durch.violente.Onlinespiele; •. Gefahren.durch.die.Beschaffung.anderer.violenter.Medien.via. Internet.(z..B..durch.die.Möglichkeit.des.Herunterladens); •. Gefahren,.via.Internet.Opfer.von.Gewalt.zu.werden.(u..a..durch. Chats.und.Cyberstalking); •. Aufrufe.zur.Gewalt.durch.rassistische.Gruppen.und.fanatische. religiöse.Außenseiter; •. Anleitungen.zur.Ausführung.violenter.Handlungen.(wie.Anleitungen.zum.Bau.von.Waffen.und.Bomben). Petra.Grimm. et. al..(2008).haben.herausgefunden,.dass. ein.Viertel.der.von.ihnen.befragten.12-.bis.19-Jährigen.Gewalt.im.Internet. in.vielfältiger.Form.gesehen.haben.und.Kinder.sowie.Jugendliche. »ihre. Informationen. über. solche. Seiten. v..a.. von. Freunden. oder. von. der. Clique. [beziehen].. Gewaltdarstellungen. werden. hauptsächlich.Peer.to.Peer.verbreitet«.(Grimm.et.al..2008,.S..61)..Jungen. kommen. damit. stärker. in. Kontakt. als. Mädchen,. Realschüler. tendenziell. eher. als. andere. Bildungsgruppen.. Ein. Drittel. der. Jugendlichen. hat. schon. unangenehme. Erfahrungen. im. Internet. gemacht..»Hauptsächlich.genannt.werden.dabei.sexuelle.Anspielungen/ Belästigungen«,.wobei.v..a..Mädchen.von.»unangenehmen. Erfahrungen.berichten«.(Grimm.et.al..2008,.S..62). Es.ist.aus.Platzgründen.nicht.möglich,.hier.ausführlich.auf.weitere. Ergebnisse. der. Studie. von. Grimm. et. al.. (2008). einzugehen,. die.sich.mit.gewalthaltigen.Inhalten.im.Internet.aus.der.Sicht.von. Jugendlichen,.mit.der.Wahrnehmung.und.Verarbeitung.von.Internetgewalt,. mit. Zugängen,. Verbreitung. und. Rezeptionssituation,. mit.Motiven.zur.Nutzung.violenter.Inhalte,.mit.Cybermobbing/ bullying.sowie.mit.Schutzmaßnahmen.der.Jugendlichen.vor.dem. Entdecktwerden.befasst.haben..Es.lohnt.sich,.all.dies.im.Einzelnen. <?page no="220"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 221 nachzulesen..Auf. zwei. Phänomene. sei.in.diesem.Kontext.jedoch. verwiesen: .Cybermobbing/ -bullying.und.Happy.Slapping. Cybermobbing. (auch. Cyberbullying; .Tyrannisieren). stellt. eine. besondere.Form.des.Schikanierens.und.Verleumdens.im.Internet. dar..Der.Psychologe.Frank.Ropertz.sieht.Cybermobbing.»als.Verletzung.und.Belästigung.von.Personen.mittels.Nutzung.neuer.Informations-.und.Kommunikationsmedien.wie.E-Mails,.Handy.und. verleumderischer. bzw.. beleidigender. Webseiten«. (Ropertz. 2006,. S.-12),.wobei.oft.auch.die.Verbreitung.von.Gerüchten.und.Angstmacherei.im.Spiel.ist.(vgl..Jäger.et.al..2007,.S..8)..Im.Unterschied. zu.(normalem).Mobbing,.das.eher.in.begrenztem.Raum.und.nur. zu.bestimmten.Zeitpunkten.stattfindet.und.bei.dem.das.Oper.»im. Zuhause. einen. Zufluchtsort. hat,. kann. Cybermobbing. jederzeit. und.überall. stattfinden«.(Fawzi.2009,.S..34); .für.das.Opfer.ist. es. wesentlich.schwieriger,.»sich.dem.Mobbing.zu.entziehen«.(ebd.).. Opfer.und.Täter,.so.Nayla.Fawzi,.stehen.»nicht.in.direktem.Kontakt«,. die.Täter. agieren. vom. Computer. aus. mit.Nicknames. und. Pseudonymen..Das.Opfer.weiß.oft.nicht,.»von.wem.das.Mobbing. ausgeht«,.es.kann.den.oder.die.Täter.nicht.identifizieren.und.ihm. daher.»auch.nicht.aus.dem.Weg.gehen.(falls.es.sich.nicht.um.eine. Onlinebekanntschaft.handelt)«.(ebd.)..Cybermobbing.erreicht.oft. zudem.sehr.einfach.»eine.größere.Zahl.von.Zuschauern«.(ebd.),.die. aber.in.aller.Regel.keine.Möglichkeiten.haben,.»in.die.Handlung. einzugreifen.und.dem.Opfer.zu.helfen«.(ebd.)..Als.Mobbing-Kanäle. dienen.Internet-.und.Handyanwendungen.wie.Video-/ Fotoplattformen,.Homepages,.Weblogs,.Foren,.Newsgroups,.Social.Communitys,.E-Mails,.Chats,.Onlinespiele,.Videokonferenzen,.Internettelefonie. und. Instant. Messenger; . beim. Handy. SMS,. MMS,. Anruf.und.Video.(siehe.dazu.Fawzi.2009,.S..34ff,.vgl..auch.S..36,. Tab.-2)..Ausprägungen.des.Cybermobbings.können.sein.(hier.nach. Grimm. et. al.. 2008,. S..229): . Flaming. (Beleidigung),. Harassment. (Belästigung),. Denigration. (Anschwärzen,. Gerüchte. verbreiten). Impersonation.(Auftreten.unter.falscher.Identität),.Outing.(Bloßstellung),.Trickery.(Betrügerei),.Exclusion.(Ausschließen,.Ausgrenzen),.Cyberstalking.(fortwährende.Belästigung,.insbesondere.auch. sexuelle,. und. Verfolgung. sowie. Bedrohung). sowie. Cyberthreats. <?page no="221"?> 3 Soziologische Aspekte 222 (offene.Androhung.oder.Ankündigung.von.Gewalt)..Grimm.et.al.. führen.aus.(vgl..S..230ff),.wie.von.ihnen.untersuchte.Jugendliche. die. erwähnten. Ausprägungen. von. Cybermobbing. beurteilen.. Es. lohnt.sich,.dies.nachzulesen. Happy Slapping. (fröhliches. Schlagen),. so. Petra. Grimm. et. al.. »ist.originär.mit.der.Handygewaltproblematik.verknüpft..[Oftmals. grundlose.-.Ergänzung.H..P.].Schlägereien.werden.mit.dem.Handy. gefilmt,.die.Videos.werden.dann. entweder.direkt.(z..B..via.Bluetooth).auf.andere.Handys.weitergeleitet.oder.ins.Internet.gestellt.. In.letzterem.Fall.werden.die.Bilder.der.Opfer.nicht.nur.im.engeren. sozialen.Umfeld. verbreitet,. sondern. einer. anonymen.Öffentlichkeit.zugänglich.gemacht..Aus.Sicht.des.Opfers.bedeutet.dies.eine. mediale.Manifestierung. seines.Opferstatus«. (Grimm. et. al.. 2008,. S.-103)..Motive.für.Happy.Slapping.sind.in.der.»Suche.nach.Anerkennung.in.der.Clique.(Geltungsmotiv)«.sowie.im.»Erleben.von. außeralltäglichen.Kicks.(Erlebnismotiv)«.zu.sehen.(Cyberbullying. 2013,.S.-2)..Grimm.et.al..haben.in.ihrer.repräsentativen.Befragung. von.Jugendlichen.ermittelt,.»dass.knapp.die.Hälfte.der.Jugendlichen,.die.Gewalt.im.Internet.kennen,.schon.einmal.Prügelvideos. mit.ihnen.unbekannten.Leuten.gesehen.haben«,.12.Prozent.gaben. an,.Prügel-.bzw..Klopp-Videos.mit.Akteuren.zu.kennen,.»die.ihnen. bekannt.sind«.(Grimm.et.al..2008,.S..103)..Mit.Prügel-.oder.Kloppvideos.werden.von.internetvertrauten.Chattern.solche.auf.YouTube. und.MyVideo.assoziiert.(Grimm.et.al..2008,.S..104)..Aus.Gruppeninterviews.ging.hervor,.dass.junge.Leute.»kritisch.bis.ablehnend«. v..a..auf.Videos.reagieren,.»in.denen.extreme.Schlägereien.zwischen. Jugendlichen.gezeigt.werden..Die.Nähe.zu.ihrer.Alltagswelt.bzw.. ihnen.vertraute.Settings.(z..B..schulischer.Kontext,.Mobbing.oder. Schulhofschlägereien).sowie.die.Drastik.der.Prügeleien.sind.relevante.Kriterien.für.ihre.negative.Bewertung.von.Videos«.(Grimm. et.al..2008,.S..105). Die.hier.wiederholt.erwähnte.Studie.von.Grimm.et.al..(2008). enthält. über. die. empirischen. Ergebnisse. hinaus. auch. Ausführungen.zum.Handlungsbedarf.aus.Sicht.des.Jugendschutzes.(vgl.. S..283ff).sowie.zur.rechtlichen.Einordnung.gewalthaltiger.Internetangebote.(vgl..S..293ff)..Mit.der.eher.populärwissenschaftlichen. <?page no="222"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 223 Publikation. »Tatort. Internet«. (Volkmer/ Singer. 2008). liegt. ein. lesenswertes. »Handbuch. gegen. Rufschädigung,. Beleidigung. und. Betrug.im.Internet«.(so.der.Untertitel).vor. Zur medienethischen Verortung von Mediengewalt Im. Zusammenhang. mit. Gewalt. und. Medien. seien. noch. kurz. medienethische.Aspekte.angesprochen..Deren.Relevanz.wird.u..a.. in.den.stets.(öfter).wiederkehrenden.öffentlichen.Diskursen.zum. Thema.Mediengewalt.sichtbar..Für.Thomas.Bohrmann.(2010).lässt. sich.Gewalt.als.ein.»omnipräsentes.gesellschaftliches.Phänomen«. nicht. aus. der. Welt. verbannen. (Bohrmann. 2010,. S..420),. sie. sei. real.(in.Nachrichtenformaten).und.fiktiv.(in.Filmen.und.Fernsehserien).auch.in.den.Medien.vorzufinden..Bohrmann.zufolge.fragt. eine.strukturethische.Betrachtung.der.Medienethik.»nach.den.konkreten.medialen.Handlungsbereichen.innerhalb.der.Gesellschaft«,. er. sieht. »vier. Ebenen. der. medienethischen. Verantwortung«: . (1). die.Ebene.der.Rahmenordnung,.deren.oberstes.Prinzip.Offenheit. und.Kommunikationsfreiheit.seien.(Art..5.GG),.die.jedoch.nicht. schrankenlos. sei.. Sie. könne. »in. zweifacher. Weise. begrenzt. werden: .zum.einen.aus.der.Perspektive.einer.prinzipiellen.Illegitimität. medialer.Produkte; .zum.anderen.aus.der.Perspektive.des.Jugendschutzes«; .(2).eine.Ethik.des.Inhalts.bzw..der.Produktion,.»die.die. Verantwortung. der. Produzenten. betont«. und. die. eine. »Grundnorm.für.die.inhaltliche.Legitimität.medialer.Gehalte«.erarbeitet.. Hier.spielen.staatliche.Normen.wie.etwa.das.Jugendmedienschutzgesetz.eine.Rolle; .(3).eine.Ethik.der.Distribution,.die.»die.institutionalisierte. Selbstkontrolle«. berücksichtigt. wie. die. Kommission. Jugendmedienschutz. (KJM),. die. Bundesprüfstelle. jugendgefährdender.Medien.(BPjM),.die.Freiwillige.Selbstkontrolle.Film.(FSK). und. Fernsehen. (FSF),. die.Unterhaltungssoftware. Selbstkontrolle. (USK).u..a..m..Auskunft.über.diese.und.weitere.Institutionen.erteilt. des. »Handbuch. Medienselbstkontrolle«. (Baum. et. al.. 2005).. Alle. Einrichtungen. verfügen. über.Webpräsenzen. (z.. B.. www.fsk.de).; . .sowie.(4).die.Ebene.der.Medienrezeption,.für.die.die.Stärkung.der. <?page no="223"?> 3 Soziologische Aspekte 224 Medienkompetenz. wichtig. ist. (Bohrmann. 2010,. S..421f ).. Diese. Medienkompetenz. »sollte. als. Bildungsziel. in. der. gegenwärtigen. Mediengesellschaft.fest.verankert.sein«.(Bohrmann.2010,.S..422).. Ein.Sammelband.mit.zahlreichen.Beiträgen.über.neue.Herausforderungen. für. Ethik. und. Computerspiele. liegt. von. Petra. Grimm. und.Rafael.Capurro.(2010).vor. 3.2.5 Anforderungen an künftige Mediengewaltforschung Wie. eingangs. zu. diesem. Abschnitt. vermerkt,. befassen. sich. mehrere.wissenschaftliche.Disziplinen.mit.Mediengewaltforschung..In. jüngster.Zeit.wird.daher.interdisziplinäre.Zusammenarbeit.gefordert.(vgl..u..a..Friedrich.2013,.Brosius/ Schwer.2008.sowie.Brosius. et.al..2010)..Hans-Bernd.Brosius.und.Katja.Schwer.(2008).haben. in. einer. umfassenden. Analyse. die. Deutungshoheit. von. wissenschaftlichen.Disziplinen.bezüglich.Mediengewaltforschung.ermittelt,.ebenso.die.wissenschaftsinterne.und.öffentliche.Debatte.über. das.Thema..Vereinfacht.dargestellt.können.die.Forschungsschwerpunkte. der. Medienpsychologie. tendenziell. eher. auf. der. Mikro- Ebene. (Individuum; . Erleben. von. Gewalt,. Verhalten),. die. der. Medienpädagogik.tendenziell.auf.der.Meso-Ebene.(Sozialisation; . soziale. Bedeutung. von. Mediengewalt,. Bezugsgruppen,. Medienkompetenz).und.die.der.Kommunikationswissenschaft.auf.mikro-,. meso-.und.makroanalytischer.Ebene.(Individuum,.Medieninhalte,. Gesellschaft; .hoher.Anteil.an.Sekundärforschung.und.Meta-Analysen).verortet.werden.(Brosius.et.al..2010,.S..12)..U..a..auch.auf.dieser.Basis.haben.Hans-Bernd.Brosius,.Roland.Mangold.und.Katja. Schwer.(Brosius.et.al..2010).ein.Mehrebenen-Modell.der.Mediengewaltforschung.entwickelt.(vgl..Abb..1,.S..224): Um. künftig. effizienter. und. trans-. bzw.. interdisziplinär. vergleichbare.Forschung.mit.Blick.auf.Mediengewalt.und.ihre.Wirkungen.betreiben.zu.können,.bedarf.es.zunächst.einer.Systematisierung.der.wirkrelevanten.Faktoren.(Brosius.et.al..2010,.S..21ff): . <?page no="224"?> 3.2 Gewalt und Massenmedien 225 erstens. »die. verschiedenen. Mediengattungen. und. -genres. sowie. spezifische. Medieninhalte. und. -darstellungen.«. Eine. zweite. zentrale. Komponente. stellen. Rezipientenmerkmale. dar,. »durch. die. die.Wirkung.von.Medieninhalten.moderiert.wird«,.also.Alter,.Bildung,.Geschlecht,.psychische.Dispositionen..Einen.dritten.wirkrelevanten.Faktor.sehen.die.Autoren.im.sozialen.Umfeld,.das.»einen. entscheidenden. Einfluss. darauf. [hat],. wie. stark. Rezipienten. von. violenten.Medieninhalten.beeinflussbar.sind«: .soziale.Normen.der. Gesellschaft,.Familie.und.Schule,.Zugehörigkeit.des.Individuums. zu.verschiedenen.Gruppen.und.(sozialen).Netzwerken.(Peers,.Fan- Groups.etc.)..Weiterhin.muss.ein.Mehrebenenmodell.den.Autoren. zufolge.drei.Analyse-Ebenen.integrieren,.nämlich.Makro-,.Meso-. und.Mikro-Ebene.(Brosius.et.al..2010,.S..27ff,.hier.S..29): 1). auf. der. Makro-Ebene. »steht. der. gesellschaftliche. Kontext. von. gewalthaltigen. Medienangeboten. im. Mittelpunkt«. (wie. die. gesellschaftliche. bzw.. soziale. Reichweite. von. Mediengewalt. u..a..m.).(ebd.); 2). auf.der.Meso-Ebene.steht.»die.Stärke.und.Reichweite.des.Einflusses.auf.spezifische.Zielgruppen.im.Mittelpunkt«..Untersucht. werden.u..a..»die.soziale.Bedeutung.von.gewalthaltigen.Medienangeboten.für.Kinder.und.Jugendliche.in.ihrer.primären.sozialen.Umwelt.sowie.Konsequenzen.der.Nutzung.von.Mediengewalt.für.die.Sozialisation«.(ebd.); 3). auf. der. Mikro-Ebene. sind. »psychologisch. orientierte. Forschungsansätze.anzusiedeln,.die.v..a..die.individuell.unterschiedliche. Stärke. von. Medienwirkungen. untersuchen.«. Auf. dieser. Ebene.»entfalten.Drittvariablen.[…].erst.ihr.Potenzial,.da.sie.die. Empfänglichkeit. einzelner. Individuen. für. Mediengewalt. entscheidend.prägen«.(ebd.). Die. Autoren. erklären. im. Weiteren. detailliert. das. Mehrebenenmodell. mit. seinen. zu. berücksichtigenden. Faktoren,. eine. visualisierte. Darstellung. bzw.. Systematisierung. der. Forschungsfelder. mit. den. drei. Säulen. 1).Medien,. 2). Gesellschaft. und.Individuum. sowie.3).Medienwirkungen.rundet.die.Ausführungen.zum.Mehr- <?page no="225"?> 3 Soziologische Aspekte 226 Input-Faktoren aus der Umwelt (gesellschaftliche Integration, Sozialisation, Normen der Gesellschaft, Familie, peer group) Input-Faktoren der Person (Charaktereigenschaften, gegenwärtiger psych. Zustand, Alter, Geschlecht, kognitive Strukturen & Fähigkeiten) Gesellschaft & Individuum Gesellschaftliche Medienwirkungen: Reichweite Gruppenspezi sche Medienwirkungen: Stärke Individuelle Medienwirkungen: Stärke Medienwirkungen • Mediensystem • Medienpolitik • Industrie • Publikumsansprüche Medien Umwelt der Medien: Input-Faktoren: Gewalt in den Medien • Mediengattung • Genres der Mediengattung • Sendungen: Inhalt & Darstellung (Gewaltgehalt) Mikro- und Meso-Ebene: Selektion gewalthaltiger Medienangebote • Nutzungsmotive • Nutzungssituation Mikro- und Meso-Ebene: individuelle & soziale moderierende Faktoren • Konsonanzstreben, Konformitätsdruck • Entwicklungsaufgaben Mikro-Ebene - Rezeptionsprozesse: • Kognitiv: sozial-kognitives Lernen, Schema-Theorie, Priming • Emotional: Angst, Unterhaltung, Frustration & Ärger • Physiologisch: Arousal, Stimulation • Kurzfristige Wirkungen: Gesellschaftliche Diskurse nach Schlüsselereignissen (zyklisch, kurze Lebensdauer der medialen Aufmerksamkeit) • Langfristige Wirkungen: kumulative, subtile Wirkungen, gesellschaftliche Funktionen der Diskussion • Kurzfristige Wirkungen: Anerkennung, Abgrenzung, Hierarchie der Gruppe u. a. • Langfristig: Entwicklungsaufgaben; soziale Identität mit eigenen Normen u. a. • Kurzfristige Wirkungen: Erregung, Aggressivität, kurzfristige Veränderung von Bewertungsschemata u. a. • Langfristig: aggressive Verhaltensskripts, Absenken der Aggressivitätshemmschwelle u. a. (Brosius, Hans-Bernd et al. (2010): Ein Mehrebenenmodell der Mediengewaltforschung. Grundlagen für eine interdisziplinäre Untersuchung der Wirkung von Mediengewalt. Baden-Baden, S. 45.) Abb. 1: Mehrebenenmodell der Mediengewaltforschung - Systematisierung der Forschungsfelder <?page no="226"?> 3.3 Theorie und Praxis der Cultural Studies 227 ebenenmodell. anschaulich. ab. (vgl.. Brosius. et. al.. 2010,. S.- 45,. Abb.-6)..Der.Band.enthält.ferner.-.oft.mit.Bezügen.zum.Modell.-.. Ausführungen. zu. zahlreichen. weiteren. Aspekten. der. Mediengewaltforschung,.insbesondere.auch.zu.methodischen.Standards.und. Defiziten..Die.Autoren.vermerken,.dass.das.von.ihnen.»skizzierte. theoretische.Modell.[…].nicht.als.eine.Art.›theory.of.everything‹. der.Mediengewaltforschung.verstanden.werden.darf«.(Brosius.et.al.. 2010,.S..28)..Es.habe.-.in.Anlehnung.an.Bertram.Scheufeles.Medienwirkungsmodell.(2008).-.vielmehr.»eine.heuristische.Funktion,. um. bislang. selten. miteinander. verbundene. Forschungsfelder. der. Mediengewaltforschung. zu. systematisieren«. (Brosius. et. al.. 2010,. S.-29). 3.3 Theorie und Praxis der Cultural Studies Rudi Renger, Jeffrey Wimmer Cultural.Studies.sind.ein.inter-.und.transdisziplinärer.Forschungs-. und.Analyseansatz,.dessen.namhafte.Vertreter.sich.bis.heute.häufig. gegen.eine.klare.inhaltliche.Bestimmung.ihrer.Forschungsperspektive.zur.Wehr.setzen..Als.sperriges.Konstrukt,.das.sich.auf.unterschiedliche.und.zum.Teil.miteinander.konkurrierende.intellektuelle.Strömungen.bezieht,.weist.es.darüber.hinaus.auch.eine.Vielzahl. von.mehr.oder.weniger.(in)konsistenten.Erkenntnisobjekten.auf.. So.werden.Cultural.Studies.auf.der.einen.Seite.in.einem.relativ.klar. umrissenen.Verständnis.als.»eine.bestimmte.Art.der.Kontextualisierung.und. Politisierung.intellektueller. Praxis«.(Grossberg. 1994,. S.-12).gesehen,.während.die.Frage,.»what.cultural.studies.really.is«,. auf.der.anderen.Seite.»for.all.times.and.places«.als.unspezifizierbar. gilt.(Nelson.et.al..1992,.S.-3)..Über.die.Jahrzehnte.ihrer.Entwicklung.hinweg.haben.Cultural.Studies.aber.mittlerweile.eine.deutliche.Linie entwickelt,.weshalb.sich.auch.ein.bestimmter.fester Kern beschreiben. lässt,. der. sie. gegenüber. anderen. theoretischen. und. methodischen.Paradigmen.durchaus.abgrenzbar.macht. <?page no="227"?> 3 Soziologische Aspekte 228 Plastisch.kann.der.Ansatz.auf.der.Basis.des.von.Lawrence.Grossberg.(1997).eingeführten.Bildes.einer.Straßenkreuzung (crossroad). beschrieben.werden: .Cultural.Studies.sind.demnach.ein.inter-.und. transdisziplinäres.Projekt, das.sich.sowohl.aus.dem.Blickwinkel.von. Akteuren als.auch.Strukturen gut.zur.Analyse von kulturellen Distinktionen und Bedeutungssystemen eignet. Eine.präzisere.Herangehensweise.schlägt.Andreas.Hepp.vor..Zur. Bewältigung.des.höchst.schwierigen.Unterfangens,.den.Ansatz.zu. definieren,. würden. sich. seiner. Ansicht. nach. zwei. Möglichkeiten. anbieten,. nämlich. 1). eine. wissenschaftsgeschichtliche. Definition. sowie. 2). eine.inhaltliche. Beschreibung. (vgl..Hepp. 1999,. S.- 14ff).. Dazu.im.Einzelnen: Wissenschaftsgeschichtliche Definition In.diesem.Rahmen.stellen.sich.Cultural.Studies.als.ein.kulturtheoretischer.Ansatz.mit.einer.britischen.Gründungsgeschichte.dar,.die. seit.den.1980er-Jahren.in.eine.US-amerikanische.Erfolgsgeschichte. mündete.. Für. die. Entwicklung. waren. mehrere. Faktoren. verantwortlich: .1).In.den.1950er-.und.v..a..in.den.folgenden.1960er-Jahren.vollzog.sich.ein.Wandel.der.Geistes-.und.Sozialwissenschaften. als. akademische. Forschungs-. und.Lehrgegenstände; . 2).innerhalb. der. Studentenschaft. gab. es. gravierende. soziale. Umschichtungen. und. 3). die. Schnittstellen. zwischen. den. Universitäten. einerseits. und.der.Kultur-.und.Medienindustrie.andererseits.wurden.starken. Veränderungen.unterworfen..In.diesem.Umfeld.erregten.Ende.der. 1950er-.bzw..Anfang.der.1960er-Jahre.die.Arbeiten.von.Williams,. Hoggart.und.Thompson.zur.Kultur.der.englischen.Arbeiterklasse. einige.Aufmerksamkeit..Fortsetzung.fanden.diese.Studien.v..a..in. der.Forschungsarbeit.des.1964.gegründeten.»Centre.for.Contemporary.Cultural.Studies«.(CCCS).an.der.Universität.von.Birmingham..Vorstände.dieser.zentralen.Keimzelle für.die.Weiterentwicklung.des.Ansatzes.waren.Richard.Hoggart,.Stuart.Hall.und.Richard. Johnson.. Darüber. hinaus. zählen. die. meisten. der. Mitglieder. des. CCCS.zu.den.bis.heute.bekanntesten.Vertretern.der.Cultural.Stu- <?page no="228"?> 3.3 Theorie und Praxis der Cultural Studies 229 dies.-.so.z..B..Dorothy.Hobson,.Angela.McRobbie,.David.Morley,.Paul.Willis,.Colin.Sparks.u..a.; .aber.auch.Lawrence.Grossberg. als.ehemaliger.Stipendiat. Es.wäre.jedoch.falsch,.Cultural.Studies.als.eine.Schule zu.konzeptionalisieren,.die.sich.ausschließlich.in.Birmingham.entwickelt. hat..Ebenso.notwendig.erscheint.es,.auf.eine.Reihe.von.Ungleichzeitigkeiten und Brüche ihrer.Entwicklung.hinzuweisen..Entsprechend.hält.Andreas.Hepp. ein.zweites.Vorgehen.für. sinnvoll,.um. Cultural.Studies.nicht.nur.als.ein.historisch,.geografisch.und.politisch-gesellschaftlich. verortetes. Unternehmen. darstellen. zu. können.(siehe.Hepp.2010,.S..16ff)..Dabei.geht.es.zum.einen.um.den. Gegenstand,.mit.dem.sich.der.Ansatz.beschäftigt,.zum.anderen.insbesondere. aber. um. die. spezifische. Forschungspraxis. und.methodologische.Basis. Inhaltliche Definition In. ihrer. Theoriefindung. vertreten. Cultural. Studies. ein. offenes,. wenn.nicht.eklektisches Prinzip..Diese.Arbeits-.und.Denkweise.mag. einerseits.in.der.Frühgeschichte.des.Ansatzes.begründet. sein,.wo. in.erster.Linie.historische,.literaturwissenschaftliche,.soziologische. und.politische.Grundlagen.die.Ausgangsbasis.waren..Andererseits. wollen.Cultural.Studies.aber.auch.als.interdisziplinäres.Feld.begriffen. werden,. in. dem. unterschiedliche. wissenschaftliche. Herangehensweisen.miteinander.konvergieren..In.diesem.Sinne.hat.Stuart. Hall. den. Ansatz. (Foucault. folgend). -. als. ein. ganzes. Set von diskursiven Formationen bezeichnet. (Hall. 1992,. S.- 278); . bzw.. -. wie. Lawrence.Grossberg.ergänzt.-.von.kontextuell.spezifischen.theoretischen.und.institutionellen.Formationen.(Grossberg.1994,.S.-19). In. Anlehnung. an. Grossberg. kann. vom. Cultural. Studies. Approach.auch.als.ein auf.soziale.Veränderung.zielendes.»Projekt«. gesprochen. werden,. das. Medien. und. Mediennutzung. als. kulturelle.Alltagsphänomene.kritisch.betrachtet.(Grossberg.1994,.S.-18).. Diese.Metapher.weist.nicht.zuletzt.darauf.hin,.dass.sich.der.Ansatz. als.Forschungspraxis.in. einem.kontinuierlichen.Prozess. stets.neu. <?page no="229"?> 3 Soziologische Aspekte 230 definieren.muss..Während.Grossberg.fünf.wichtige. Schlagwörter. zur.inhaltlichen.Beschreibung.der.Cultural.Studies.liefert.(Grossberg.1994,.S.-20ff),.sieht.Tony.Bennett.den.Ansatz.in.sechs.zentralen.Merkmalen. definiert. (Bennett. 1998,. S.- 53ff).. Beide. Entwürfe. lassen.sich.zu.einer.Liste.von.sieben.Punkten.zusammenfassen.(vgl.. auch.Hepp.2010,.S..19ff): • Radikale Kontextualität. meint,. dass. kein. kulturelles. Produkt. und. keine. kulturelle. Praxis. außerhalb. des. (sozial-,. politisch-,. historisch-)kontextuellen.Zusammenhangs.fassbar.sind,.in.dem. sie.stehen..Der.Kontext.kann.eng.gefasst.sein.(z..B..eine.Schule,. an.der.xenophobe.Zustände.herrschen).oder.sehr.weit.(z..B..die neoliberalistische.Wirtschaftsordnung). •. Das.Theorieverständnis.der.Cultural.Studies.bleibt.deshalb.stets. auf. den. Kontext. bezogen,. zu. dessen. Erfassung. sie. entwickelt. wurde; .der.Wert.der.Theorie.bemisst.sich.daran,.inwieweit.sie. geeignet.ist,.das.Verständnis.von.bestimmten.Kontexten.zu.verbessern. •. Den.Ansatz.kennzeichnet.ein.interventionistisches Moment,.das. auch. auf. den. politischen. Charakter. der. Cultural. Studies. verweist..Nicht.die.zweckfreie.Wissensproduktion.ist.das.Ziel,.sondern.die.Produktion.von.Wissen,.auf.dessen.Basis.die.Lösung. aktueller.sozio-kultureller.Probleme.ermöglicht.werden.könnte.. Es.geht.also.auch.um.einen.präsenten.Verwertungszusammenhang.analytischen.Wissens,.das.eine.bestimmte.politische.bzw.. praktische.Relevanz.aufweisen.muss. •. Die.Interdisziplinarität.resultiert.v..a..daraus,.dass.das.primäre. Erkenntnisobjekt.der.Cultural.Studies.-.die.Kultur.-.nicht.in. den.methodisch-theoretischen.Grenzen.einer.einzigen.Disziplin. erfasst.werden.kann..Cultural.Studies.weisen.in.der.Analyse.von. gelebter Erfahrung des Alltags, deren.Manifestationen.in.Texten (im.weitesten. Sinn). sowie. von. sozialen Strukturen, die. all.das. prägen,.aber.auch.über.viele.Disziplinen.hinaus; .sie.sind.demnach.transdisziplinär angelegt. •. In.der.Bewertung.der.Cultural.Studies.sind.bestimmte.Formen. von.Kultur.immer.mit.der.Organisation.und.Ausführung.von. Macht. verstrickt.. Die. Wirkungsweise. des. Projektes. erstreckt. <?page no="230"?> 3.3 Theorie und Praxis der Cultural Studies 231 sich.deshalb.von.der.Rolle.der.Kultur.in.der.Reproduktion.von. sozialen.Klassenstrukturen.(Cultural.Studies.im.engeren.Sinn). über.die.gesellschaftliche.Organisation.und.Konstruktion.von. Geschlecht.(Gender.Studies; .Gay.and.Lesbian.Studies).bis.zur. Untersuchung. von. rassistischen. Machtstrukturen. (Race. Studies; .Colonial.Studies). •. Für. Cultural. Studies. besteht. Kultur. nicht. nur. aus. Texten,. Bedeutungen und.ihren.institutionellen.Bedingungen, sondern. sie.fungiert.im.Prozess.der.Produktion,.Verteilung.und.Wirkung. selbst. als.Institution,. d..h.. als.Netzwerk. von. sozial-materiellen. und.sozial-semiotischen.Beziehungen. •. Zuletzt.ist.der.Ansatz.durch.seine.Selbstreflexion.charakterisiert,. die. konsequent. und. kontinuierlich. in. der. wissenschaftlichen. Analyse-.und.Schreibpraxis.vollzogen.wird. Forschungsgegenstand und Forschungspraxis Das.zentrale.Forschungsobjekt.der.Cultural.Studies.ist.die.Kultur,. verstanden.auf.der.einen.Seite.als.Lebensweise (whole.way.of.life),. die.Ideen,.Verhalten,.Gewohnheiten,.Sprachen,.Institutionen.und. Machtstrukturen.umfasst; .auf.der.anderen.Seite.als.ein.weites Feld von kultureller Praxis, das.sich.in.künstlerischen.Formen,.Texten,. Architektur.etc..zeigt..Damit.werden.insbesondere.jene.Kulturbereiche.fokussiert,.die.bis.zu.diesem.Zeitpunkt.in.wissenschaftlicher. Analyse.ausgespart.blieben: .Unterhaltung,.Freizeitgestaltung,.Konsumverhalten.etc..In.jüngeren.Untersuchungen.geht.es.v..a..um.die. Globalisierung. der. Medien. und. transkulturelle. Kommunikation. sowie.um.Technologieentwicklung.und.den.Wandel.von.Medienkultur,.die.sich.in.einem.widersprüchlichen.und.sich.kontinuierlich.vollziehenden.Kreislauf.der.Kultur.konkretisiert.(du.Gay.et.al.. 1997),.d..h..auf.den.miteinander.verbundenen.Ebenen.von.Medienproduktion, Repräsentation, Aneignung, Identifikation und Regulation.in.ihrer.Gesamtheit. Den. knapp. skizzierten. Grundannahmen. der. Cultural. Studies. folgend. beschreibt. eine. kulturorientierte. Mediatisierungstheo- <?page no="231"?> 3 Soziologische Aspekte 232 rie.den.komplexen.Metaprozess.des.sozialen.Wandels,.der.in.den. medialen.Kommunikationspraktiken.der.Menschen.angesiedelt.ist. und.auch.dort.entspringt.(Krotz.2007)..Medien.prägen.die.alltägliche. Lebenswelt. nicht. nur. im. Moment. ihrer. Nutzung,. sondern. auch.in.längerfristiger.Hinsicht.durch.ihre.Kommunikationsprozesse. und. -inhalte,. die. wiederum. die. Auffassung. der. Lebenswelt. verändern.. Aus. personaler. Perspektive. stellen. sie. Sozialisierungs-. und.Identitätsangebote.dar.und.prägen.das.kommunikative.Handeln. der. Menschen. insgesamt. (Krotz. 1998,. S.- 112f ),. so. dass. Alltag.und.Medienalltag.bzw..Sozialisation.und.Mediensozialisation. analytisch.kaum.mehr.trennbar.sind..Tanja.Thomas.und.Friedrich. Krotz. (2008,. S..28). verdeutlichen,. dass. sich. Fragen. der. Mediennutzung.und.Medienwirkung.nur.im.Kontext.der.damit.verbundenen. alltagskulturellen. (Deutungs-)Praktiken. in. ganzheitlicher. Weise.erfassen.lassen: .»Medien.sind.von.daher.als.soziale.und.kulturell. gerichtete. Institutionen,. als. Inszenierungsmaschinen. und. Erlebnisräume. immer. technisch. entwickelte. Angebote,. die. von. den. Menschen. mit. der. Konsequenz. einer. zunehmenden. Ausdifferenzierung.ihrer.Medienumgebungen.genutzt.und.eben.institutionalisiert.werden,.was.dann.umgekehrt.auf.Habitus,.auf.Kreativität. und. Deutung. von.Handlungen. und.Inhalten. zurückwirkt«. (Thomas/ Krotz. 2008,. S..28).. Kommunikationsmedien. entfalten. daher.aus.Sicht.der.Cultural.Studies.weniger.eine.spezifisch.fassbare.Wirkkraft,.sondern.vielmehr.eine.als.umfassend.zu.bezeichnende.Prägkraft,.die.nichtsdestotrotz.in.einem.hohen.Maße.kontextuell.zu.fassen.und.eben.nicht.auf.eine.spezifische.Medienlogik. und.deren.›direkte‹.Wirkungen.reduzierbar.ist.(vgl..Hepp.2011). Eine. Differenz. zur. klassischen. Kommunikationswissenschaft. liegt. im. interpretativ-qualitativen Methodenverständnis. der. Cultural.Studies.begründet..Ethnografische.Methoden,.teilnehmende. Beobachtung,.(Tiefen-)Interviews.(Befragung),.Gruppendiskussionen. und. die. semiotische. Analyse. von. Medieninhalten. werden. miteinander.verbunden..Die.Untersuchungsdesigns. sind.v..a.. aus. zwei. Beweggründen. interpretativ. und. sinnverstehend. angelegt: .. 1). Die. Beschreibung. von. Alltagskultur. kann. immer. nur. eine. Beschreibung.einer.konkreten.Form.vieler.möglicher.und.verschie- <?page no="232"?> 3.3 Theorie und Praxis der Cultural Studies 233 dener. Formen. von. Alltagskulturen. sein.. 2). Die. beobachtbaren. kulturellen. Bedeutungen. gelten. nicht. für. alle. Teilnehmer. eines. bestimmten.Geschehens.in.gleicher.Weise..Besteht.für.Grossberg. das.methodologische.Verfahren.der.Cultural.Studies.in.der.»Artikulation«,.d..h..der.theoriegebundenen.Deskription.(und.Dekonstruktion). der. Beziehungen eines komplexen Textes zur Vorstellungswelt seiner Leser (Grossberg.1994,.S.-26), so.ließe.sich.dieses. Verfahren.auch.pauschal.als.Diskursanalyse bezeichnen. Rezeption der Cultural Studies im deutschen Sprachraum Im.deutschsprachigen.Raum.wurden.Cultural.Studies.lange.Zeit. als.eine.Art.von.Zauberdisziplin verklärt..Dass.die.grundlegenden. Arbeiten. der. britischen,. amerikanischen. und. australischen. Kulturanalytiker. erst. mit. Beginn. der. 1990er-Jahre. systematisch. rezipiert. wurden,. hat. hauptsächlich. zwei. Gründe: . Zum. einen. wurden.die.Analysen.von.Massenkultur.hier.zu.Lande.jahrzehntelang. vom.theoretischen.Gedankengebäude.der.Kritischen Theorie bzw. der Frankfurter Schule dominiert; . zum. anderen. sind. auch. soziokulturelle Unterschiede auf einer nationenspezifischen Ebene für. die.schleppende.Aufarbeitung.der.Cultural.Studies.verantwortlich.. Denn. weder. die. britische. Erfahrung. von. gesellschaftlichen.Klassenstrukturen.noch.die.amerikanische.Erfahrung.der.Populärkultur.sind.in.dieser.Ausprägung.für.Deutschland.typisch,.meint.etwa. Lothar.Mikos.(1997,.S.-160)..Im.Zusammenhang.einer.verstärkten. Rezeption. wurden. verspätet. auch.Versuche. gestartet,. den. Ansatz. unter.dem.Dach.der.Kommunikationswissenschaft.zu.subsumieren. (z..B.. Jäckel/ Peter. 1997; . vgl.. dazu. grundlegend. auch. Schwer. 2005).. Mittlerweile. kann. der. Ansatz. der. Cultural. Studies. innerhalb.der.deutschsprachigen.Medienforschung.und.Kommunikationswissenschaft.als.etabliert.angesehen.werden..Neben.einer.Reihe. von.theoretischen.wie.empirischen.Studien (z..B..Hartmann.2004; . Renger.2000; .Wimmer.2013), Übersetzungen.von.Originaltexten. (z..B..Bromley.et.al..1999; .Fiske.2000) und.einführenden.Werken (z..B..Hepp.2010; .Hepp/ Winter.2008; .Hepp.et.al..2009).haben.sich. <?page no="233"?> 3 Soziologische Aspekte 234 auch verschiedene.Buchreihen.bei.renommierten.Verlagen.etabliert (z..B..»Medien.-.Kultur.-.Kommunikation«.im.VS.oder.»Critical. Media.Studies«.im.Transcript.Verlag). <?page no="234"?> 235 Literatur Anderson,.Craig.A.; .Bushman,.Brad.J..(2001): .Effects.of.violent.video.games. on.aggressive.behavior,.aggressive.cognition.aggressive.affect,.physiological.arousal,.and.prosocial.behavior: .A.meta-analytic.review.of.the.scientific.literature..In: .Psychological.Science.22: 2001,.S..353-359. Anderson,. Craig. A.; . Bushman,. Brad. J.. (2002): . Human. 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Wissenschaftlicher.Mitarbeiter.am.Institut.für.Kommunikationswissenschaft.und.Medienforschung.der.Universität.München Wolfgang Eichhorn, Dr. Wissenschaftlicher.Mitarbeiter.am.Institut.für.Kommunikationswissenschaft.und.Medienforschung.der.Universität.München Nayla Fawzi, Dr. Wissenschaftliche.Mitarbeiterin.am.Institut.für.Kommunikationswissenschaft.und.Medienforschung.der.Universität.München. Heinz Pürer, Prof. Dr. Lehrte. 1986-2012.Kommunikationswissen. schaft.an.der.Universität.München.. Rudi Renger, Ao. Univ. Prof. Dr. Fachbereich.Kommunikationswissenschaft.der.Universität.Salzburg Jeffrey Wimmer, Dr. Juniorprofessor. am. Institut. für. Medien-. und. Kommunikations-. wissenschaft.der.TU.Ilmenau Susanne Wolf, Dr. Unternehmenskommunikation.in.der.Gesundheitsbranche Thomas Zerback, Dr. Wissenschaftlicher.Mitarbeiter.am.Institut.für.Kommunikationswissenschaft.und.Medienforschung.der.Universität.München <?page no="247"?> 248 Personenindex A Ajzen,.Icek..93 Ammann,.Illona..38 Anetzberger,.Martin..38 B Baacke,.Dieter..159 Bagozzi,.Richard.O...93 Bandura,.Albert..165,.203 Bartsch,.Anne..119 Bennett,.Tony..230 Bergman,.Manfred.M...90 Bettelheim,.Bruno..172 Bledjian,.Frank..100 Blum,.Roger..20 Boehnke,.Klaus..187 Bonfadelli,.Heinz.. 92,. 151,. 161,. 162,.195 Brosius,.Hans-Bernd..224 Burkart,.Roland..40 C Cacioppo,.John.T...97 Cherry,.Colin..111 Cohen,.Arthur.R...100 Crites,.Steven.L...97 D Donges,.Patrick..65 Donsbach,.Wolfgang..108,.122,. 131,.136 Dröge,.Franz..100 E Euler,.Harald.A...117 F Fahr,.Andreas..203,.207 Fechner,.Frank..36 Festinger,.Leon..107 Fields,.James..133 Fishbein,.Martin..93 Fricke,.Ernst..36 Friedrich,.Katja..200,.210 Fritz,.Jürgen..183 Früh,.Werner..206,.211 Fung,.Timothy.K..F...119 G Geißler,.Rainer..110 Gerbner,.George..192 Gerhards,.Jürgen..132 Graber,.Doris.A...48 Grimm,.Petra..183 <?page no="248"?> Personenindex 249 Groebel,.Jo..214 Grossberg,.Lawrence..228,.229 Gundlach,.Hardy..16 H Haas,.Hannes..19 Haft,.Henning..100 Hallin,.Daniel..20 Hall,.Stuart..228 Hartmann,.Tilo..164 Heider,.Fritz..104 Hepp,.Andreas..228 Hipeli,.Eveline..165,.188,.203 Hobson,.Dorothy..229 Hoffmann,.Andreas..190 Hoggart,.Richard..228 Holzer,.Horst..45 Hovland,.Carl.I...98,.101 Hunziker,.Peter..153 I Inglehart,.Ronald..156 J Janis,.Irving.L...101 Jarren,.Otfried..17,.65 Jenkins,.Jennifer.M...117 Johnson,.Richard..228 Jörg,.Sabine..171 K Kaltefleiter,.Werner..40 Kepplinger,.Hans.Mathias..128,. 130 Klapper,.Joseph.T...109 Kleinginna,.Anne.M...116 Kleinginna,.Paul.R...116 Kohl,.Helmut..127 Krämer,.Benjamin..190 Krotz,.Friedrich..232 Kübler,.Hans-Dieter..159 Kunczik,.Michael..100,.108,.133,. 200 L Lang,.Annie..112 Lange,.Andreas..161 Luhmann,.Niklas..53 M MacKuen,.Michael.B...119 Mancini,.Paolo..20 Mandl,.Heinz..117 Mangold,.Roland..224 Marcus,.George.E...119 Mayntz,.Renate..17,.18 McQuail,.Denis..46,.162 McRobbie,.Angela..229 Meyer,.Thomas..55 Mikos,.Lothar..188,.233 Miller,.Joanne.M...119 Morley,.David..229 Münch,.Thomas..187 Münsterberg,.Hugo..115 Mutz,.Diana..133 <?page no="249"?> Personenindex 250 N Namkoong,.Kang..119 Neidhardt,.Friedhelm..52,.153,.158 Neuman,.W..Russel..119 Noelle-Neumann,.Elisabeth.. 120,.126,.130 O Oatley,.Keith..117 Osgood,.Charles..105 Oskamp,.Stuart..90 Otto,.Jürgen.H...117 P Paus-Hasebrink,.Ingrid..175 Petty,.Richard.E...97 Pöttker,.Horst..193 Puppis,.Manuel..19 R Reinemann,.Carsten..63 Ronneberger,.Franz..150 Rössler,.Patrick..133 Roth,.Erwin..89 S Sander,.Ekkehard..161 Saxer,.Ulrich..19,.166,.190 Schenk,.Michael..89,.99,.100,.133 Scherer,.Helmut..132 Scheufele,.Dietram.A...119 Schmidt,.Helmut..127,.129 Schmidt,.Jan..187 Schönpflug,.Wolfgang..116 Schorb,.Bernd..195 Schramm,.Holger..116,.164 Schultz,.P..Wesley..90 Schulz,.Wilfried..197 Schulz,.Winfried..135,.195 Schuman,.Howard..133 Schwer,.Katja..224 Seufert,.Wolfgang..16 Shannon,.Claude..111 Siebert,.Frederick..19 Six,.Ulrike..89,.95 Sparks,.Colin..229 Strotmann,.Mareike..169 Süss,.Daniel..153,.165,.188,.190,.203 T Tannenbaum,.Percy..105,.128 Tenscher,.Jens..20 Thomas,.Tanja..232 Tillmann,.Angela..180 Trappel,.Josef..19 Triandis,.Harry.C...100 V Vollbrecht,.Ralf..187 Vowe,.Gerhard..16 <?page no="250"?> Personenindex 251 W Wallner,.Cornelia..19 Weaver,.Warren..111 Weber,.Max..156 Wegener,.Claudia..169,.173,.188 Weißenborn,.Rainer..100 Weiß,.Wolfgang..151 Wildenmann,.Rudolf..40 Willis,.Paul..229 Winterhoff-Spurk,.Peter..129 Wirth,.Werner..116 Wurzbacher,.Gerhard..151,.152 Zipfel,.Astrid..100,.108,.133 <?page no="251"?> 252 Sachindex A Abwehrrecht..28,.30 administratives. Kooperationsmodell..23 Affektfernsehen..118 Agenda.Setting..60,.65 Agenda-Setting-Effekte..113 Angst-Aggressions-Spirale..172 Angstbewältigung..172 ARD.(Arbeitsgemeinschaft.der. öffentlich-rechtlichen. Rundfunkanstalten. der.Bundesrepublik. Deutschland)..23 ARD/ ZDF-Onlinestudie..180 Aufklärung..193 Authentizität..124 Autonomieparadigma..53 B Balance-Modell..103,.104 Befragung..205,.232 Beobachtung..232 Bevölkerungsumfrage..127,.134 Binnenpluralismus..23 Blog..181 Bundesnetzagentur..36 Bundesrepublik.Deutschland.. 20,.29,.35,.96 Bundestagswahl..126 1976..127,.130 Bundesverfassungsgericht..34 Bürger..28,.31,.32,.42,.51,.54,.64,. 135,.193 C Castingshow..118 Chat..181 Community..181 Computer..168,.189 Computerspiele. . 182,. 183,. 189,. 198 und.Gewalt..216 Co-Regulierung..18 Crossmedia-Verflechtungen..22 Cultural. Studies.. 118,. 150,. 227,. 229 Cybermobbing..182 D DDR..14,.20,.25,.27 Dependenzansatz..54 Determinationsthese..54 Deutscher.Presserat..18,.34,.38 Deutscher.Rat.für.Public.. Relations..39 Deutscher.Werberat..39 Deutungsmuster..114 Digitalisierung..15 Drei-Phasen-Modell..170 <?page no="252"?> Sachindex 253 Drittes.Reich..14,.27 duales.Rundfunksystem..15,.135 E E-Book..178 Einstellungen..89 affektive.Komponente..91,.93 Änderung.von..96,.98,.102,.105 Funktionen.von..91,.92 kognitive.Komponente..91,. 92,.95,.97 konative.Komponente..91 Einstellungsforschung..96 Eisenbahntest..123,.131,.134 Emotionalisierung..119 Emotionen..116,.118 Emotionspsychologie..115 empirisch-sozialwissen-. schaftliche.Wende..11 Enkulturation..152 EU-Fernsehrichtlinie..35 Europäische.Union.(EU)..18 Excitation-Transfer-Ansatz..118 F Facebook..168,.179,.190 Feindbilder..94 Fernsehen..124,.127,.128,.130,.135,. 178,.189,.192,.198 Nutzung.durch.Kinder..168 und.Sozialisation..161,.163,.167,. 169 Film..115 Framing..114 Frankfurter.Schule..233 Freiwillige.Selbstkontrolle..18 Freiwillige.Selbstkontrolle. Fernsehen.(FSF)..18,.38 Freiwillige.Selbstkontrolle.Film. (FSK)..18,.39 Freiwillige.Selbstkontrolle. Multimedia.(FSM).. 18,.39 Freizeitgestaltung..189 Frosch-.und.Vogelperspektive..129 G Gewalt..198,.206,.211,.216 fiktionale..212 physische..167,.198,.212 psychische..167,.198,.212 reale..212 Gewaltdarstellungen..39,.149,.201,. 207 Gewaltenkonzentration..25 Gewaltenteilung..37,.53 Gewaltforschung..115,.118 kulturvergleichende..214 Mediengewaltforschung..199 Gewalttheorien..200 Glaubwürdigkeit..100,.124 Governance..18 Governance-Ansatz..17 Government..18 Gratifikationen..119,.162 Grundgesetz..34,.193 Güterabwägung..32 <?page no="253"?> Sachindex 254 H Handy..178,.184,.186 I Identifikation..165 Identität..162 Identitätsangebote..232 Identitätsbildung..164,.187 Identitätsfindung..180,.189 Image..130 Individualisierung..159 Individuation..153 Informationsfreiheit..28,.193 Informationsübertragung..111 Informationsverarbeitung..111,.112 Inhaltsanalyse..205 Instrumentalisierungs. paradigma..54,.55 Integration..40,.41,.46,.125,.149,. 151,.153,.162 Interaktion aggressive..215 parasoziale..163 soziale..46,.162 inter-aktive.Effekte..65 Intermediär..52 Internet..31,.136,.168,.178,.180 Involvement..61 Isolationsfurcht..121,.132,.136 J Journalist Berufszugang..26 Jugendkultur..190 Jugendliche..177 Medienbesitz.und.-nutzung..178 und.neue.Medien..180 Jugend(medien)schutz..18,.33 K Kartellgesetz..34 Katharsisthese..200 KIM-Studie.(Kinder.und.. Medien)..168 kindliche.Entwicklung..169 Kleinkinder..169 kognitive.Dissonanz..103,.107 kognitive.Frames..114 kognitive.Psychologie..111 kognitive.Schemata..112 kognitive.Struktur..93,.105 kognitiver.Prozess..171 kognitives.Gleichgewicht..103 kognitives.System..105 kognitives.Ungleichgewicht.. 103 kognitive.Verarbeitung..165 Kommission.zur.Ermittlung. der.Konzentration.im. Medienbereich.(KEK).. 22,.38 Kommunikation gesellschaftliche..13,.14 individuelle.Wirkungen.von..87 zwischenmenschliche..14,.92,.100 Kommunikationsgrundrechte.. 14,.28,.31 Grenzen.und.Schranken..32 <?page no="254"?> Sachindex 255 Kommunikationspolitik..13,.15,.16 Kommunikationswissenschaft politologische.Aspekte..13ff psychologische.Aspekte..87ff soziologische.Aspekte..149ff Kommunikator..87,.100,.102 Kommunismus..14,.20,.26,.27 Konformitätsdruck..120,.123 Kongruenz..103,.106 Kongruenz-Modell..103,.105 Konsistenz..103,.106 Konsistenztheorie..102 Konsonanz..61,.103,.108,.124,.130 Konvergenz..15 Kritische.Theorie..233 Kultivierung..60 Kultivierungsforschung..192 Kultur..214 Kumulation..61,.124 L Landesmediengesetze..34,.35 Landespressegesetze..34,.35 Landesrundfunkgesetze..34,.35 Last-Minute-Swing..127 Lernen.am.Modell..165 Lizenzpflicht..26 Looking-Glass-Hypothese..133 M Manipulation..128 Marketing..15 Massenkommunikation..9,.14,.89,. 100,.105,.111,.112,.150,.162,. 191 Massenmedien..63,.109,.111,.151,. 161,.191 Funktionen.der..36 Kontrollfunktion.der..37 Organisationsformen..21 Recht.der..34 und.Gewalt..198 Media.Governance..14,.17,.18 Medialisierung..49,.62 politischer.Akteure..62 Mediating. Factors/ mediatisierende.Faktoren..109,.110 Mediatisierung..63 Mediatisierungstheorie..232 Medien als.Instrument.der.Weltaneignung..173 Dienstleistungsfunktion.der..40 Emotionen.und.Medien..117 freie..24,.25 Funktionen.für.das.ökonomische.System..45 Funktionen.für.das.politische. System..43 Funktionen.für.den.Einzelnen..46 gesellschaftliche.Funktionen..42 Informationsfunktion.der..40 Kritik-.und.Kontrollfunktion. der..31,.37,.42,.194 Macht.der..38,.54 öffentlich-rechtlich.. organisierte..23 Politik.und.Medien..52 Prägkraft.der..232 <?page no="255"?> Sachindex 256 privatwirtschaftlich.verfasste..22 Sozialisationsfunktion.der.. 40,.43,.161 totalitär.organisierte..25 Unterhaltungsfunktion.der..40 Vierte.Gewalt..37,.53 Werbefunktion.der..40 Medienangebot außenplurales..22 Medienanwendung..180 Medienerlebnis..116 Medienfreiheit..17 Medienfusionskontrolle..34 Mediengewalt..199 Mediengewalteffekte..207 Mediengewalt-Theorien..200 Medienkindheit..177 Medienkommunikation..14 Medienlenkung..26,.28 Medienlogik..63 Mediennutzer..44 Mediennutzung..117 von.Kindern..168 Medienpersonen..187 Medienpolitik..14,.15,.54 Medieninfrastrukturpolitik..15 Medienordnungspolitik..15 Medienorganisationspolitik..15 Programm-.und.. Informationspolitik..16 Medienrat..18 Medienregeln..185 Medienregulierung..16,.18 Medienrezeption..118 Medienselbstkontrolle..39 Mediensozialisation. . 160,. 161,. 188,.190 bei.sozial.benachteiligten.. Heranwachsenden..175 Mediensysteme..19 Mediensystemforschung..21 Medientenor..125,.134 Medienwandel..135 Medienwirkung..87,.116 auf.politische.Akteure..62 individuelle..87 politischer.Kommunikation..57 Medienwirkungsforschung..63,. 88,.96,.115 Medienzugang..14 Meinung..90 Mehrheitsmeinung..121,.132,.133 Minderheitsmeinung..122 Meinungsbildung..96,.121,.135 Meinungsfreiheit..28,.193 Meinungsklima..60,.124,.127,.133,. 134 Meinungsklima.doppeltes.. 124,.128 Meinungsrichtung..122 Meinungsverteilung..123,.133 mobile.Endgeräte..184 Mood-Management..170 Mood-Management-Ansatz..117 Multimedia..15 Muße..172 N Nachkriegszeit..156 Nationalsozialismus..14,.20,.26 <?page no="256"?> Sachindex 257 O Objektivität..41 als.journalistischer.Anspruch..41 öffentliche.Aufgabe..36,.37 öffentliche.Meinung..30,.37,.120,. 132 öffentliches.Interesse..33 Öffentlichkeit..42,.52,.124,.132 öffentlich-rechtlicher.Rundfunk.. 23,.34,.130 Onlinekommunikation..15 P Parteiidentifikation..61 Personalisation..153 Personalisierung..119 Persönlichkeitsentwicklung..152 Persönlichkeitsschutz..33 Persuasionsforschung..89,.98 Petitionsrecht..32 Policy..48,.50 Policy-Agenda-Setting..66 Policy-Cycles..65 Politics..48,.50 Politik..48,.52,.119 Politikfeldanalyse..65 Politikverdrossenheit..197 Politikvermittlungsexperten..52 politische.Handlungs-. kompetenz..193 Politische.Kommunikation..13,.47,. 98,.119,.130,.135 Akteure..51 Begriff..48 politische.Kommunikationskulturen..56 Policy..48 Politics..48 Polity..48,.50 Popular.Culture..188 Pornografie..33,.39,.183 präferenzen.von.Kindern..170 Pressefreiheit..28,.30,.35,.38 Pressefusionskontrolle..38 Priming..114,.201 Priming-Effekt(e)..60,.114 privater.Rundfunk..24,.34,.135 pro-aktive.Effekte..64 Programm Informationsprogramm..135 Propaganda..98,.116 Public.Relations.(PR)..15,.54 PR-Akteure..52 Publikum gefangenes..101 Q quasistatistisches.Wahrnehmungsorgan..121,.133 R Radio..115,.178 Realität..170 Realitätsvorstellung..125 Realitätswahrnehmung..161 Realitysoap..118 Redebereitschaft..123,.131,.134,.136 Rede-/ Schweigetypen..132 Reduktion von.Dissonanz..107 von.Informationen..92 von.Unsicherheit..46 <?page no="257"?> Sachindex 258 Reichskulturkammer..27 Reichsministerium.für.Volksaufklärung.und.Propaganda.. 27 Rekreationsfunktion..43 Rezeption..87,.115,.116,.118 Rezeptionsforschung..88 Rezeptionsprozess..111 Rezipient. . 87,. 100,. 103,. 107,. 108,.164,.211 Richtlinie.Audiovisuelle.Mediendienste.(AVMD)..35 Rundfunkrat..130 Rundfunkstaatsvertrag..34,.35 S Sanktionen..157 Satellitenrundfunk..15 Schematheorie..112 Schweigespirale..88,.120 Diskussion.und.Kritik..130 Schweigetendenz..123,.131 Selektion..116 selektive.Erinnerung..108,.110 selektive.Wahrnehmung..95,.101,. 108,.110 selektive.Zuwendung..108,.110 Ursachen.für..108 soziale.Haut..121 soziale.Isolation..125 soziale.Netzwerke..189 soziale.Normen..154 soziale.Rolle..154,.162 Sozialisation..43,.151 durch.Computerspiele..183 durch.Massenkommunikation..150 durch.Medien..161 durch.Medienpersonen..187 durch.neue.Medien..180 familiäre..159 im.engeren.Sinn..152 im.weiteren.Sinn..152 mobile..184 Phasen.der..159 politische..42,.60,.191,.193,.194 primäre..158,.160 prozess..166 Rollen..157 sekundäre..158 Sozialisand..157,.163 Sozialisator..157 Sozialisationsforschung..192 Sozialisationsinstanz..160,.191,.192 Sozialisationsprozess..151,.154,.158 Sponsoring..15 Sprache Chat-.und.SMS-Sprache..186 Stereotyp..88,.92,.94,.96,.115 Stimulus..102 Symbiose-Paradigma..55 Symbolsysteme..153 System ökonomisches..40,.42,.45 pluralistisches..36 politisches..14,.21,.27,.36,.40,.42,. 43,.194 soziales..40 sozialistisches..26 totalitäres..14,.36 Systemtheorie..53 <?page no="258"?> Sachindex 259 T Talkshow..118,.188 Telekommunikation..14 Telekommunikationsgesetz..34 Telemediengesetz.(TMG)..34 Third-Person-Effekt..133 transdisziplinärer.Ansatz..227 U Überzeugungskommunikation.. 89,.99 Umweltbeobachtung..121,.123 Unterhaltung..46 Urheberrecht..34 Uses-and-Gratifications-Ansatz.. 117 V Vereinigungsfreiheit..32 Verhalten..156,.165 Versammlungsfreiheit..31 Verstärker-Hypothese..110 Verwaltungsrat..130 Vorurteil..95 W Wahlentscheidungen..130 Wahlkampf..57 Wahlverhalten..59,.127 Web.2.0..136,.187 Werbung..98 Werte..155 Wertewandel..156 Wirklichkeit..173 aus.zweiter.Hand..167 wirtschaftliches.Konkurrenzmodell..21 Wissenskluft-Hypothese..112 Wissensstruktur..88,.92 World.Wide.Web.(WWW).. 180 Y Yale-Studies..99,.101 Z ZDF.(Zweites.Deutsches.Fernsehen).. 23 Zeitung..178 Zensur..27 Zuschauertypen Vielseher..127,.171 Wenigseher..171 Zweiter.Weltkrieg..23 <?page no="259"?> Klicken + Blättern Leseproben und Inhaltsverzeichnisse unter Erhältlich auch in Ihrer Buchhandlung. www.utb.de Klaus Beck Kommunikationswissenschaft 3., überarbeitete Auflage 2013, 254 Seiten 20 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2964 ISBN 978-3-8252-3928-2 Andrea Beyer, Petra Carl Einführung in die Medienökonomie 3., überarbeitete Auflage 2012, 278 Seiten 80 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2574 ISBN 978-3-8252-3846-9 Helena Bilandzic, Holger Schramm, Jörg Matthes Medienrezeptionsforschung 2015, 280 Seiten, flex. Einb. UTB 4003 ISBN 978-3-8252-4003-5 Heinz Bonfadelli, Thomas N. Friemel Medienwirkungsforschung 5. überarbeitete Auflage 2015, 352 Seiten 90 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 4247 ISBN 978-3-8252-4247-3 Nils Borstnar, Eckhard Pabst, Hans Jürgen Wulff Einführung in die Film- und Fernsehwissenschaft 2., überarbeitete Auflage 2008 250 Seiten, 25 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2362 ISBN 978-3-8252-2362-5 Anja Ebersbach, Markus Glaser, Richard Heigl Social Web 3., überarbeitete Auflage ca. 04-2015, 320 Seiten ca. 70 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 3065 ISBN 978-3-8252-3933-6 Gerlinde Frey-Vor, Gabriele Siegert, Hans-Jörg Stiehler Mediaforschung 2008, 412 Seiten 80 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2882 ISBN 978-3-8252-2882-8 Werner Früh Inhaltsanalyse Theorie und Praxis 7., überarbeite Auflage 2011, 306 Seiten, 15 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2501 ISBN 978-3-8252-39-6 Weiterlesen bei utb. <?page no="260"?> Klicken + Blättern Leseproben und Inhaltsverzeichnisse unter Erhältlich auch in Ihrer Buchhandlung. www.uvk.de Weiterlesen bei utb. Sven Grampp Marshall McLuhan Eine Einführung 2011, 234 Seiten, flex. Einb. UTB 3570 ISBN 978-3-8252-3570-3 Andreas Hepp Transkulturelle Kommunikation 2., völlig überarbeitete Auflage 2014, 294 Seiten 20 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2746 ISBN 978-3-8252-4035-6 Helmut Küchenhoff et al. Statistik für Kommunikationswissenschaftler 2., überarbeitete Auflage 2006, 384 Seiten 60 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2832 ISBN 978-3-8252-2832-3 Tobias Kurwinkel, Philipp Schmerheim Kinder- und Jugendfilmanalyse 2013, 320 Seiten 19 s/ w und 101 farb. Abb., flex. Einb. UTB 3885 ISBN 978-3-8252-3885-8 Margreth Lünenborg, Tanja Maier Gender Media Studies Eine Einführung 2013, 224 Seiten, 15 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 3872 ISBN 978-3-8252-3872-8 Oliver Marchart Cultural Studies 2008, 278 Seiten, 10 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2883 ISBN 978-3-8252-2883-5 Claudia Mast Unternehmenskommunikation Ein Leitfaden 5., überarbeitete Aufl. 2012, 516 Seiten, flex. Einb. UTB 2308 ISBN 978-3-8252-3825-4 Klaus Meier Journalistik 3., überarbeitete Auflage 2013, 290 Seiten, 50 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2958 ISBN 978-3-8252-3923-7 Lothar Mikos Film- und Fernsehanalyse 2., überarbeitete Auflage 2008 396 Seiten, 55 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2415 ISBN 978-3-8252-2415-8 <?page no="261"?> Klicken + Blättern Leseproben und Inhaltsverzeichnisse unter Erhältlich auch in Ihrer Buchhandlung. www.uvk.de Weiterlesen bei utb. Lothar Mikos, Claudia Wegener (Hg.) Qualitative Medienforschung Ein Handbuch 2005, 616 Seiten, 50 s/ w Abb. gebunden im Großformat UTB 8314 ISBN 978-3-8252-8314-8 Marion G. Müller, Stephanie Geise Grundlagen der Visuellen Kommunikation Theorieansätze und Analysemethoden 2., völlig überarbeitete Auflage ca. 03-2015, 350 Seiten ca. 20 s/ w Abb. u. 15 farb. Abb. flex. Einb. UTB 2414 ISBN 978-3-8252-2414-1 Daniel Perrin Medienlinguistik 2., überarbeitete Auflage 2011, 258 Seiten, flex. Einb. UTB 2503 ISBN 978-3-8252-2503-2 Thomas Petersen Der Fragebogen in der Sozialforschung 2014, 322 Seiten 40 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 4129 ISBN 978-3-8252-4129-2 Manuel Puppis Einführung in die Medienpolitik 2., überarbeitete Auflage 2010 360 Seiten, 60 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2881 ISBN 978-3-8252-2881-1 Heinz Pürer, Johannes Raabe Presse in Deutschland 3., völlig überarbeitete u. erweiterte Auflage 2007 656 Seiten, 76 s/ w Abb. gebunden im Großformat UTB 8334 ISBN 978-3-8252-8334-6 Karl Nikolaus Renner Fernsehen 2012, 130 Seiten 25 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 3685 ISBN 978-3-8252-3685-4 Patrick Rössler Inhaltsanalyse 2., überarbeitete Auflage 2010, 290 Seiten 50 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2671 ISBN 978-3-8252-2671-8 <?page no="262"?> Klicken + Blättern Leseproben und Inhaltsverzeichnisse unter Erhältlich auch in Ihrer Buchhandlung. www.uvk.de Weiterlesen bei utb. Annely Rothkegel Technikkommunikation 2009, 284 Seiten, flex. Einb. UTB 3214 ISBN 978-3-8252-3214-6 Bertram Scheufele, Ines Engelmann Empirische Kommunikationsforschung 2009, 254 Seiten 60 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 3211 ISBN 978-3-8252-3211-5 Armin Scholl Die Befragung 3., überarbeitete Auflage 2015, 288 Seiten 10 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 4080 ISBN 978-3-8252-4080-6 Ralf Spiller, Hans Scheurer (Hg.) Grundlagentexte Public Relations 2014, 394 Seiten 10 s/ w Abb., flex.Einb. UTB 4138 ISBN 978-3-8252-4138-4 Andreas Ströhl Medientheorien kompakt 2014, 248 Seiten, flex.Einb. UTB 4123 ISBN 978-3-8252-4123-0 Barbara Thomaß (Hg.) Mediensysteme im internationalen Vergleich 2., überarbeitete Auflage 2013, 380 Seiten 10 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2831 ISBN 978-3-8252-3932-9 Stefan Weber (Hg.) Theorien der Medien Von der Kulturkritik bis zum Konstruktivismus 2., überarbeitete Auflage 2010, 330 Seiten 6 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2424 ISBN 978-3-8252-2424-0 Hamid Reza Yousefi Grundbegriffe der interkulturellen Kommunikation 2014, 126 Seiten 25 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 4127 ISBN 978-3-8252-4127-8 Guido Zurstiege Werbeforschung 2007, 234 Seiten 32 s/ w Abb., flex. Einb. UTB 2909 ISBN 978-3-8252-2909-2 <?page no="263"?> Klicken + Blättern Leseproben und Inhaltsverzeichnisse unter Erhältlich auch in Ihrer Buchhandlung. www.uvk.de Weiterlesen bei utb. Heinz Pürer Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2., völlig überarb. u. erweiterte Auflage 2014, 632 Seiten 30 s/ w Abb., fester Einband ISBN 978-3-8252-8533-3 Heinz Pürer umreißt in seinem Lehr- und Handbuch umfassend und verständlich den Gegenstandsbereich der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Er beschreibt zunächst die Fachgeschichte und führt in wichtige Grundbegriffe ein. Im Zentrum des Interesses stehen die wichtigsten Lehr- und Forschungsfelder: die Kommunikatorforschung, die Medieninhaltsforschung, die Medien(struktur)forschung sowie die Rezipientenforschung. Schließlich wird das Fach innerhalb der Sozialwissenschaften - neben Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie - kontextualisiert. Abschließend gibt der Autor einen Überblick über die wichtigsten Methoden der empirischen Kommunikationsforschung wie Befragung, Inhaltsanalyse, Beobachtung und Experiment. »Dieses Handbuch ist kundig aufgebaut, flüssig zu lesen und bietet reichhaltige Literaturhinweise. Es empfiehlt sich für die Studierenden und als Nachschlagewerk für die Lehrenden. Es ist ein Handbuch für Lektürezwecke. Hier liegt der richtig, der sich mit einem Buch in der Hand auf eine Tour d'horizon durch das gesamte Fach begeben will.« Medien + Kommunikationswissenschaft