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Nachhaltiges Umweltmanagement Schritt für Schritt

1205
2016
978-3-8385-8671-7
978-3-8252-8671-2
UTB 
Justus Engelfried

Sowohl in der Herstellung als auch im Konsum müssen Produkte heute umweltfreundlich sein. Das ist Kunden wichtig. In Unternehmen gewinnen verantwortungsvollen Handeln und Nachhaltigkeit deswegen an Relevanz. Das Buch vermittelt Grundlagen des nachhaltigen Umweltmanagements - von Leitbildern über die praktische Implementierung bis zur Produktion umweltfreundlicher Produkte. Zahlreiche Übungen führen durch den Stoff und helfen beim Verständnis.

<?page no="1"?> Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Böhlau Verlag · Wien · Köln · Weimar Verlag Barbara Budrich · Opladen · Toronto facultas.wuv · Wien Wilhelm Fink · Paderborn A. Francke Verlag · Tübingen Haupt Verlag · Bern Verlag Julius Klinkhardt · Bad Heilbrunn Mohr Siebeck · Tübingen Nomos Verlagsgesellschaft · Baden-Baden Ernst Reinhardt Verlag · München · Basel Ferdinand Schöningh · Paderborn Eugen Ulmer Verlag · Stuttgart UVK Verlagsgesellschaft · Konstanz, mit UVK / Lucius · München Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen · Bristol vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich UTB 8 671 <?page no="2"?> Justus Engelfried Nachhaltiges Umweltmanagement Schritt für Schritt UVK Verlagsgesellschaft mbH · Konstanz mit UVK/ Lucius · München <?page no="3"?> Der Autor Prof. Dr. Justus Engelfried lehrt Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Innovations- und Umweltmanagement an der Hochschule Merseburg. Download Zum Buch wird unter www.utb-shop.de direkt beim Titel unter Zusatzmaterial ein Memory-Spiel zum Download angeboten. Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich unter www.utb-shop.de. Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http: / / dnb.ddb.de> abrufbar. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2017 Lekorat: Rainer Berger Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart Cover-Illustration: © Mopic - Fotolia.com Druck und Bindung: CPI, Ebner und Spiegel, Ulm UVK Verlagsgesellschaft mbH Schützenstr. 24 · 78462 Konstanz Tel. 07531-9053-0 · Fax 07531-9053-98 www.uvk.de UTB-Nr. 8671 ISBN 978-3-8252-8671-2 <?page no="4"?> Vorwort und Danksagung In den letzten 10 Jahren traten in Deutschland erhebliche Veränderungen an Fachhochschulen und Universitäten ein, unter anderem beschrieben durch die Schlagwörter Europäische Harmonisierung der Bildungssysteme, Stufung und Modularisierung von Studiengängen, Festlegung von Arbeitsbelastung (workload) für die Studierenden, zunehmende Verschulung der Curricula und des Studiums insgesamt sowie zunehmender Druck zur Internationalisierung. Einher geht diese Entwicklung von Seiten der Studierenden mit der zunehmenden Nutzung von Laptop, Tablet-PC oder Handy und internetbasierten Inhalten, die die klassischen Bücher und Zeitschriften verdrängen. Hinzu kommt, dass für das Studium detaillierte umfangreiche Lehrbücher immer weniger genutzt werden. In der immer kürzeren Zeit, in der Studierende sich auf ein Fach(gebiet) konzentrieren können, speichern sie den Lernstoff daher zunehmend im Kurzzeitgedächtnis, statt im Langzeitgedächtnis. Die dadurch nach einem Studium über alle absolvierten Semester erworbene Fachqualifikation, insbesondere in Fächern mit einem geringen Umfang am Curriculum, sinkt deutlich, wodurch neue Lehr- und Lernformen notwendig werden, damit die Inhalte im Langzeitgedächtnis behalten werden können. In der Zeit seit den 1970er Jahren in den Industrienationen und vor allem seit den 1990er Jahren u.a. verursacht durch das große, teilweise zweistellige Wirtschaftswachstum in den Ländern China, Indien und Brasilien nahmen der globale Ressourcenverbrauch und die Belastungen der Ökosysteme erheblich zu. Betriebliches Umweltmanagement wird daher - neben der Notwendigkeit internationaler globaler Lösungen für die drängendsten Umweltprobleme wie Klimawandel, Meeresverschmutzung, Übernutzung der natürlichen Ressourcen oder Artenrückgang - zunehmend wichtiger. Das Buch soll deshalb eine neue Art der Stoffvermittlung für das Fach „Umweltmanagement“ bzw. „betrieblicher Umweltschutz“ entwickeln. Es soll die Inhalte im Fach „Umweltmanagement“ in betriebsbzw. wirtschaftswissenschaftlich ausgerichteten Studiengängen in kurzen Texten und anhand von Übungen aus dem Gedächtnistraining vermitteln, Gedächtnisfähigkeiten der Studierenden trainieren und durch die knappen Texte und vor allem die konzipierten Übungen die Fachinhalte möglichst in das Langzeitgedächtnis überführen. Die Notwendigkeit des Schutzes der Umwelt um ihrer selbst und um des Menschen willen, ist meine Motivation zum Erarbeiten dieses Buches. Es wäre zu wünschen, dass die Inhalte des Fachs Umweltmanagement länger im (Langzeit-)Gedächtnis der Absolventinnen und Absolventen blieben und nachhaltiges Umweltmanagement mit diesem neuen didaktischen Ansatz schneller in den Unternehmen umgesetzt würde. Mein großer Dank gilt meinem Kollegen Prof. Dr. Tobias Ringeisen für seine wertvollen Hinweise zum Thema „Lernen“. Bei Dipl.-Ing. Antje Möller, Hamburg, bedanke ich mich sehr herzlich für die Durchsicht des Manuskriptes und ihre sehr wertvollen Hinweise. <?page no="5"?> 6 Vorwort und Danksagung B.A. Frances Deckert danke ich für die Unterstützung bei den Recherchen. Bei Ann-Kathrin Klingebiel bedanke ich mich sehr für die Unterstützung bei den Recherchen, für ihre Hinweise zu den Übungen und für ihre Anmerkungen zum Text. Dipl. oec. Rainer Berger vom Verlag UVK Lucius, München, danke ich für die Ermöglichung dieses neuartigen methodisch-didaktischen Ansatzes und für die jederzeit sehr angenehme und unkomplizierte Zusammenarbeit. Meinen Freundinnen und Freunden und meiner Familie danke ich sehr für ihre Unterstützung. ... für Thales Hannover/ Merseburg, September 2016 Justus Engelfried <?page no="6"?> Abkürzungsverzeichnis (einschließlich chemischer Symbole) ABl Amtsblatt AbwAG Abwasserabgabengesetz AbwV Abwasserverordnung ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club ADI Acceptable daily intake; Duldbare tägliche Aufnahmemenge (DTA) AG Aktiengesellschaft AKW Atomkraftwerk AMG Arzneimittelgesetz Ar Argon BAT-Wert Biologischer Arbeitsstoff-Toleranz-Wert BBodSchG Bundesbodenschutzgesetz BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft BGBL Bundesgesetzblatt BImSchG Bundesimmissionsschutzgesetz BImSchV Bundesimmissionsschutzverordnung BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz BS OHSAS Britisch Standard, Arbeits- und Gesundheitsschutz BSB Biochemischer Sauerstoffbedarf BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Ca Calcium C-C-C schematische Darstellung einer Kohlenstoffverbindung Cd Cadmium CH 4 Methan ChemG Chemikaliengesetz CO Kohlenstoffmonoxid, Kohlenmonoxid CO 2 Kohlenstoffdioxid, Kohlendioxid Cr Chrom CSB Chemischer Sauerstoffbedarf DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle DAU Deutsche Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter dB(A) Dezibel (A) DDT Dichlordiphenyltrichlorethan DeNO x Entstickung DGQ Deutsche Gesellschaft für Qualität DIN EN ISO Deutsche bzw. Europäische bzw. Internationale Industrienorm e.V. eingetragener Verein ECTS European Credit Transfer and Accumulation System EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz EG Europäische Gemeinschaft EMAS Eco Management and Audit Scheme EnEG Energieeinsparungsgesetz EPK Ereignisgesteuerte Prozesskette EU Europäische Union <?page no="7"?> 8 Abkürzungsverzeichnis (einschließlich chemischer Symbole) EWG Einwohnergleichwert F&E Forschung und Entwicklung FAO Food and Agriculture Organization FCKW Fluorchlorkohlenwasserstoffe (einschl. bromierter Kohlenwasserstoffe) Fe Eisen FSC Forest Stewardship Council GAU Größter anzunehmender Unfall GE Geruchseinheiten H 2 O Wasser ha Hektar HCl Chlorwasserstoff, Salzsäure HF Fluorwasserstoff, Flusssäure Hg Quecksilber Hrsg. Herausgeber HWK Handwerkskammer i.d.R. in der Regel IHK Industrie- und Handelskammer IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change J Joule JiT Just-in-Time Ka Kalium KBE Koloniebildende Einheiten (auch: KbE) KMU Kleine und mittlere Unternehmen KrWG Kreislaufwirtschaftsgesetz KVP Kontinuierlicher Verbesserungsprozess kWh Kilowattstunde LFGB Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch LKW Lastkraftwagen MAK Maximale Arbeitsplatzkonzentration Mg Magnesium MIPS Materialeinsatz pro Serviceeinheit MIV Motorisierter Individualverkehr N 2 Stickstoff N 2 O Distickstoffoxid, Lachgas NABU Naturschutzbund NACE Nomenklatur zur Statistik der Wirtschaftszweige der EU NGOs Non Governmental Organizations NH 3 Ammoniak NH 4+ Ammonium Ni Nickel NPK Stickstoff, Phosphat, Kalium NO 3- Nitrat NO x Stickoxide NOEL No observed effect level O 2 Sauerstoff ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr PAK Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe <?page no="8"?> Abkürzungsverzeichnis (einschließlich chemischer Symbole) 9 Pb Blei PETA People for the Ethical Treatment of Animals pH-Wert Maß für den Säuregrad Pkm Personenkilometer PKW Personenkraftwagen PM Particular matter (Staub, Feinstaub) PO 43- Phosphat PP Polypropylen PQ4R Abkürzung einer Lesemethode PVC Polyvinylchlorid SO 2 Schwefeldioxid SO 3 Schwefeltrioxid SQ3R Abkürzung einer Lesemethode StörfallVwV Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Störfall-Verordnung TA Lärm Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm TA Luft Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft TBT Tributylzinn tkm Tonnenkilometer UAG Umweltauditgesetz UBA Umweltbundesamt UmweltHG Umwelthaftungsgesetz UN United Nations, Vereinigte Nationen UNCED United Nations Conference on Environment and Development UNEP United Nations Environmental Programme UNICEF United Nations International Children´s Emergency Fund USA Vereinigte Staaten von Amerika UVP Umweltverträglichkeitsprüfung UVPG Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz VCI Verband der Chemischen Industrie VDA Verband der Automobilindustrie VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VerpackV Verpackungsverordnung VOC Volatile organic compounds; flüchtige organische Kohlenstoffverbindungen VwVfG Verwaltungsverfahrensgesetz WHG Wasserhaushaltsgesetz WHO World Health Organization WWF World Wide Fund for Nature Standardeinheiten sind nicht im Abkürzungsverzeichnis aufgeführt. Bei den Abkürzungen kann es sich um eingetragene Markennamen handeln. <?page no="10"?> Inhalt Vorwort und Danksagung ................................................................................................................................................. 5 Abkürzungsverzeichnis (einschließlich chemischer Symbole) ....................................................................... 7 - Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen: Nachhaltiges Umweltmanagement anhand von Methoden des Gedächtnistrainings vermitteln........................................................................ 15 - 1 - Die Konzeption des Buches............................................................................................................................... 15 - 2 - Zur Nutzung des Buches..................................................................................................................................... 18 - 3 - Was Sie über das Gedächtnis wissen müssen........................................................................................... 19 - 4 - Wie Gedächtnistraining hilft ............................................................................................................................ 21 - 5 - Das Lernen verstehen.......................................................................................................................................... 24 - 6 - Wie Merktechniken helfen ................................................................................................................................ 30 - Schritt 1: - Die Entwicklung des Umweltbewusstseins kennen ..................................................... 39 - Übungen in Schritt 1......................................................................................................................................................... 41 - Schritt 2: - Die Entwicklung des Bewusstseins für nachhaltige Entwicklung kennen............ 47 - Übungen in Schritt 2......................................................................................................................................................... 49 - Übungen mit integrativen Inhalten ........................................................................................................................... 56 - Schritt 3: - Nachhaltiges Umweltmanagement kennen .................................................................... 57 - Übungen in Schritt 3......................................................................................................................................................... 58 - Schritt 4: - Den Zusammenhang von nachhaltigem Umweltmanagement und der Unternehmensstrategie verstehen....................................................................................................... 61 - 4.1 - Unternehmenspositionierung bestimmen................................................................................................. 61 - 4.2 - Unternehmensstrategie festlegen.................................................................................................................. 63 - 4.3 - Vom nachhaltigen Umweltmanagement zur nachhaltigen Unternehmensführung gelangen .................................................................................................................................................................... 65 - Übungen in Schritt 4......................................................................................................................................................... 67 - Schritt 5: - Die Entwicklung des betrieblichen Umweltschutzes und die Anwendung von Umweltschutztechniken kennen........................................................................................................... 71 - Übungen in Schritt 5......................................................................................................................................................... 75 - Übungen mit integrativen Inhalten ........................................................................................................................... 76 - <?page no="11"?> 12 Inhalt Schritt 6: Rechtliche Grundlagen des Umweltschutzes und des Umweltmanagements kennen............................................................................................................................................................ 77 Übungen in Schritt 6 .........................................................................................................................................................79 Übungen mit integrativen Inhalten ............................................................................................................................82 Schritt 7: Die Bezugsgrundlagen für Umweltmanagementsysteme unterscheiden: Öko-Audit-Verordnung (EMAS) und DIN EN ISO 14001 ................................................................ 85 Übungen in Schritt 7 .........................................................................................................................................................87 Schritt 8: Prozessorganisation als Grundlage von Umweltmanagementsystemen umsetzen ....................................................................................................................................................... 89 Übungen in Schritt 8 .........................................................................................................................................................92 Schritt 9: Das Umweltmanagementsystem implementieren........................................................ 95 Übungen in Schritt 9 .........................................................................................................................................................97 Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen ...........103 Übungen in Schritt 10.................................................................................................................................................... 110 Übungen mit integrativen Inhalten ......................................................................................................................... 116 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen.........................................................................117 11.1 Energiemanagement ......................................................................................................................................... 117 11.2 Materialmanagement: Materialeinsatz und Abfallanfall.................................................................. 118 11.3 Wassereinsatz und Abwasseranfall........................................................................................................... 119 11.4 Flächeneinsatz und Biodiversität ............................................................................................................... 121 Übungen in Schritt 11.................................................................................................................................................... 125 Übungen mit integrativen Inhalten ......................................................................................................................... 127 Schritt 12: Emissionen reduzieren .....................................................................................................133 12.1 Emissionen mit klimarelevanter Wirkung .............................................................................................. 133 12.2 Emissionen mit ozonschichtzerstörender Wirkung .......................................................................... 134 12.3 Emissionen mit versauernder Wirkung .................................................................................................. 134 12.4 Emissionen mit eutrophierender Wirkung............................................................................................ 135 12.5 Emissionen, die zur Photooxidantienbildung beitragen .................................................................. 135 12.6 Emissionen mit öko- und humantoxischen Wirkungen ................................................................... 136 12.7 Sonderfälle von Emissionen.......................................................................................................................... 138 Übungen in Schritt 12.................................................................................................................................................... 141 Übungen mit integrativen Inhalten ......................................................................................................................... 142 <?page no="12"?> Inhalt 13 Schritt 13: Störfall-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement durchführen ............... 149 Übungen in Schritt 13 ....................................................................................................................................................151 Übungen mit integrativen Inhalten .........................................................................................................................153 Schritt 14: Transportmanagement durchführen ........................................................................... 157 Übungen in Schritt 14 ....................................................................................................................................................159 Übungen mit integrativen Inhalten .........................................................................................................................160 Schritt 15: Umweltverträglichkeit bewerten .................................................................................. 165 Übungen in Schritt 15 ....................................................................................................................................................167 Übungen mit integrativen Inhalten .........................................................................................................................169 Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten............................ 173 16.1 Das umweltverträgliche Produkt/ die umweltverträgliche Dienstleistung...............................173 16.2 Ökologisches Design: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten...........177 Übungen in Schritt 16 ....................................................................................................................................................180 Schritt 17: Schnittstellen von Umweltmanagement mit anderen Managementsystemen kennen...................................................................................................................................... 187 Übungen in Schritt 17 ....................................................................................................................................................190 Übungen mit integrativen Inhalten .........................................................................................................................191 Schritt 18: Bezug von Umweltmanagement zur nationalen und internationalen Umweltpolitik kennen ............................................................................................................................ 195 Übungen in Schritt 18 ....................................................................................................................................................198 Übungen mit integrativen Inhalten .........................................................................................................................199 Schritt 19: Als Mitarbeiter/ Mitarbeiterin Umweltmanagement umsetzen .......................... 203 Übungen in Schritt 19 ....................................................................................................................................................205 Übungen mit integrativen Inhalten .........................................................................................................................206 Schritt 20: Umweltschutz im persönlichen Alltag umsetzen...................................................... 209 Übungen in Schritt 20 ....................................................................................................................................................211 Zusammenfassung, Würdigung und Ausblick................................................................................. 219 Literatur- und Quellenverzeichnis ..................................................................................................... 221 Index ............................................................................................................................................................. 231 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20.................................................................................. 237 <?page no="14"?> Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen: Nachhaltiges Umweltmanagement anhand von Methoden des Gedächtnistrainings vermitteln Lernziele Um Umweltmanagement (und jedes andere Studienfach) bzw. dessen Inhalte in der Praxis anzuwenden bzw. umzusetzen, muss es gelernt werden. Hier wird ein neues Lehrbuchkonzept entwickelt: Fachliche Inhalte des nachhaltigen Umweltmanagements werden mit Methoden des Gedächtnistrainings vermittelt und um kurze, einführende fachliche Texte ergänzt. Sie lernen die Konzeption und die Nutzung des Buches kennen. Sie lernen, die Erfolgsfaktoren von Lernen und Gedächtnistraining zu verstehen. Sie lernen, die persönlichen Lernmethoden zu reflektieren und zu verbessern sowie Merktechniken anzuwenden. Die Ausbildung an Universitäten und Hochschulen ist im großen Umbruch. Durch die Stufung der Studiengänge in Bachelor- und Masterprogramme und die zunehmende „Verschulung“ der Curricula nimmt die Zeit für selbstbestimmtes Studieren kontinuierlich ab, weil die Studiengänge in der Regelstudienzeit von 6 bzw. 7 Semestern, meist durch eine einsemestrige Praxisphase unterbrochen, absolviert werden sollen. Gleichsam ist durch die für die Studierenden festgelegte Arbeitsbelastung (workload) von 30 ECTS pro Semester (900 Stunden) ein enges Korsett geschnürt. Es bleibt daher immer kürzere Zeit übrig, um fachspezifische Inhalte aufzunehmen, zu verarbeiten und dann in den Prüfungen wiederzugeben bzw. anzuwenden. Detaillierte umfangreiche Lehrbücher werden zunehmend ersetzt durch lehrveranstaltungsbegleitende Skripte, zusammengefasste Materialien, die von Lehrenden zur Verfügung gestellt werden, knapp aufbereitete Online-Inhalte etc. Dies führt dazu, dass Lernen „prüfungsoptimiert“ erfolgt und Wissen zunehmend im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert wird und nicht in das Langzeitgedächtnis übergeht, was z.T. gravierende Kenntnis- und Wissenslücken bei den Absolventinnen und Absolventen zur Folge hat. Gerade die Lehre zielt darauf ab, Lerninhalte (Fakten, Methoden Fertigkeiten etc.) zu vermitteln, die dazu befähigen sollen, im späteren Berufsleben zur Verfügung zu stehen. Deshalb müssen diese im Langzeitgedächtnis gespeichert werden, was die Anwendung von „richtigem“ Lernen voraussetzt. Lernmethoden oder Gedächtnistraining an Hochschulen werden, wenn überhaupt, in Veranstaltungen zu Schlüsselkompetenzen vermittelt, und es wird davon ausgegangen (gehofft), dass die Studierenden diese Methoden übernehmen und auf die Lerninhalte aller Fachdisziplinen anwenden. Daher werden neue Lehr- und Vermittlungsformen notwendig, die es ermöglichen, dass die Inhalte langfristig im Gedächtnis behalten werden. 1 Die Konzeption des Buches Dieses Buch geht einen neuen methodisch-didaktischen Weg: Erstmalig werden Lernbzw. Lehrinhalte einer (betriebswirtschaftlichen) Fachdisziplin, hier dem Fach Umweltmanagement, anhand von Methoden des Gedächtnistrainings vermittelt, insbesondere dem Bearbeiten von <?page no="15"?> 16 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen Gedächtnistrainingsübungen, die einzelnen Gedächtnistrainingszielen zugeordnet sind, und der Anwendung von Merktechniken (Mnemotechniken). 1 Diese Gedächtnistrainingsübungen werden ergänzt um knappe Texte, die mit fast kommentierendem Charakter thematisch einführen und einen inhaltlichen Rahmen bzw. eine Grundlage für die Übungen bilden. Eine derartige Aufarbeitung von Fachinhalten ist bisher noch nicht erfolgt. Der Vorteil besteht darin, dass neben der Vermittlung von Fachinhalten gleichzeitig das Gedächtnis der Studierenden trainiert wird, wodurch erreicht werden soll, dass zum einen die Lerninhalte des Fachs Umweltmanagement im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden und zum anderen ein Training des Gedächtnisses erfolgt, das für alle anderen Lerninhalte und Lernprozesse (nicht nur im Studium) ebenfalls sinnhaft ist. Der den Lehrbüchern zum Umweltmanagement als betriebswirtschaftlicher Fachdisziplin zugrundeliegende inhaltliche Konsens wird fokussiert, komprimiert und in didaktisch neuer Form vermittelt. 2 Aus Sicht des Verfassers decken die kurzen, einleitenden und kommentierenden Texte gemeinsam mit den Übungen diejenigen Inhalte zum Thema „Nachhaltiges Umweltmanagement“ ab, die in einer Grundlagenausbildung an Hochschulen und Universitäten notwendig sind und auf das betriebliche Arbeitsfeld Umweltmanagement systematisch vorbereiten. 3 Im Sinne des methodisch-didaktischen Konzeptes wird auf zu umfangreiche und zu detaillierte Fachinhalte verzichtet, Definitionen werden auf den Gehalt reduziert, der in der Praxis Verwendung finden muss, um Umweltmanagement umzusetzen und Umweltmanagementsysteme zu implementieren. Inhalte werden in den Texten überwiegend stichpunktartig und als Aufzählungen aufgeführt. Beim zugrundeliegenden Umweltmanagementansatz handelt es sich um eine praxis- und umsetzungsorientierte, somit prozessorientierte Herangehensweise, bei der sich die Umweltschutzleitlinien und einzelne Umweltschutzziele für Unternehmen an den Zielen einer Nachhaltigen Entwicklung orientieren, 4 wie sich diese aus nationalen und internationalen Erkenntnissen und Forschungen zur „Nachhaltigen Entwicklung“ ergeben (u.a. zu Klimaveränderung, Ressourcenverbrauch, Übernutzung natürlicher Ressourcen etc.). Nachhaltiges Umweltmanagement mit konkreten Handlungsschritten geht über die formal geforderten Ansprüche an Umweltmanagementsysteme nach Öko-Audit-Verordnung (EMAS) und DIN EN ISO 14001 hinaus. Erfasst werden so- 1 Ein solches methodisch-didaktisches Konzept gibt es bisher für kein Fach der Hochschullehre. Untersuchungen zur Anwendung von Gedächtnistraining bzw. Merktechniken und Evaluationsergebnisse in der Hochschullehre liegen nicht vor. Aus dem Schrifttum über Gedächtnistraining bei älteren Menschen (z.B. ZINKE/ ZEINTL/ ROSE/ PUTZMANN/ PYDDE, 2014), bei eingeschränkten Menschen (z.B. Menschen mit demenzieller Veränderung oder mit Verletzungen, bei hyperaktiven Kindern) (exemplarisch: WEICKER/ VILLRINGER/ THÖNE-OTTO (2016), SHIP- STEAD/ REDICK/ ENGLE, 2012) oder auch in Meta-Analysen (z.B. MELBY-LERVÅG/ HULME, 2013) sind deutliche positive Effekte von Gedächtnistraining belegt. Die erzielbaren Merkleistungen im sog. Gedächtnissport weisen zudem die Wirkung von Mnemotechniken eindrucksvoll nach (hier liegt ebenfalls keine empirische Datenbasis vor). Daher kann eine erfolgversprechende Anwendung des Gedächtnistrainings (im hier entwickelten methodisch-didaktischen Konzept) in der Lehre erwartet werden. 2 Basierend auf ENGELFRIED (2011). Dort erfolgte auch eine umfassende Literaturauswertung. Im Weiteren siehe u.a. FÖRTSCH/ MEINHOLZ (2014), MÜLLER-CHRIST (2001) und ZABEL (2002) sowie den Ansatz, Umweltmanagement in einzelnen Lektionen zu vermitteln, von SCHREINER (1996). 3 Umweltmanagement als Querschnittsdisziplin kann Bestandteil vieler Studiengänge sein, v.a. den betriebsbzw. wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen (z.B. Betriebswirtschaftslehre, Tourismuswirtschaft), aber auch den technischen Studiengängen (z.B. Umweltschutztechnik, Versorgungstechnik) oder allen Studiengängen, die zwei bzw. mehrere Fachdisziplinen kombinieren (z.B. Wirtschaftsingenieurwesen, Ressourcenmanagement). 4 ENGELFRIED (2011). <?page no="16"?> 1 Die Konzeption des Buches 17 wohl die prozessorientierten Aspekte des Umweltmanagements, d.h. die Gestaltung umweltverträglicher Produktionsprozesse am Unternehmensstandort, als auch die produktorientierten Aspekte des Umweltmanagements, d.h. die Gestaltung umweltverträglicher Produkte, einschließlich einer umweltverträglichen Distribution bzw. Redistribution bzw. der logistischen Prozesse. Die Systematik der einzelnen Übungen folgt den Gedächtnistrainingszielen der Leitlinien des Bundesverbandes Gedächtnistraining e.V. Alle Übungen sind als Einzelübungen konzipiert, nicht für das lehreinheitenorientierte, in Gedächtnistrainingsveranstaltungen übliche Stundenraster von 45 bis 90 Minuten. Sie eignen sich deshalb auch für eine Einbindung in Vorlesungen und/ oder Seminare an Hochschulen und Universitäten. Das Buch ist geschrieben für: Studierende, die sich mit dem Thema Umweltmanagement auseinandersetzen, vor allem in der betriebs- und wirtschaftswissenschaftlich-orientierten Ausbildung, und daran interessiert sind, ihre Gedächtnisleistung zu steigern. Fachkolleginnen und Fachkollegen im Bereich Umweltschutz bzw. Umweltmanagement, die in ihren Lehrveranstaltungen vermehrt Übungen einsetzen und neue didaktisch-methodische Ansätze einbeziehen möchten. Kolleginnen und Kollegen aller Fachdisziplinen, die Freude an Neuem haben und Aspekte des Gedächtnistrainings in ihren Veranstaltungen berücksichtigen möchten. Ihnen können die Übungen Grundlage sein für die Anwendung und Übertragung auf ihre jeweiligen Fachgebiete. Wenn sie beginnen, derartige Übungen für ihr Fach zu konzipieren, wird sich ebenfalls für sie persönlich eine Gedächtnisverbesserung einstellen, insbesondere durch die Steigerung ihrer Kreativität. Gedächtnistrainerinnen und Gedächtnistrainer, die thematisch ausgerichtete Unterrichtseinheiten über das Thema „Umweltschutz“ bzw. „Umweltmanagement“ durchführen möchten. Sie finden hier Anregungen, die sie dann auf die jeweilige Zielgruppe ihres Gedächtnistrainings anpassen können. Um die Ziele des Buches zu erreichen und den Zielgruppen gerecht zu werden, lernen Sie in diesem Kapitel zunächst die Konzeption des Buches und die Herangehensweise zur Nutzung des Buches kennen. Um Inhalte von Umweltmanagement (und selbstverständlich jeder anderen Fachdisziplin) im Langzeitgedächtnis zu speichern, werden kurz die Grundlagen von Lernen und Gedächtnistraining skizziert, wobei auf Merkfähigkeit und Merktechniken näher eingegangen wird. In den Schritten 1 bis 20 wird die Umsetzung von nachhaltigem Umweltmanagement erläutert. Eine Zusammenfassung, eine Würdigung des hier entwickelten methodisch-didaktischen Ansatzes und ein Ausblick auf die Entwicklung von gedächtnistrainingsorientierten Lehrformen werden abschließend gegeben. Das Literatur- und Quellenverzeichnis schließt das Buch ab. Anzumerken ist, dass überwiegend geschlechtsneutrale Formulierungen gewählt wurden (z.B. Studierende) und ansonsten, ausschließlich aus Gründen der Lesbarkeit, die männliche Sprachform. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Verwendung der Logos, Kennzeichen, Kennzeichnungen und Warnhinweise ausschließlich zu didaktisch-methodischen und wissenschaftlichen Zwecken erfolgte, die Auswahl keine Meinung oder Präferenz ausdrückt und dass aus der Umsetzung der sorgfältig zusammengestellten Hinweise keine Haftungsansprüche gegenüber dem Verfasser und dem Verlag abgeleitet werden können. <?page no="17"?> 18 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen 2 Zur Nutzung des Buches Für das Arbeiten mit dem Buch benötigen Sie Bleistift, Radiergummi, Papier und eventuell eine Stoppuhr bzw. die Stoppuhrfunktion Ihres Handys. Für viele Übungen brauchen Sie kein separates Blatt, sondern Sie können die Übungen direkt im Buch bearbeiten. Wenn Sie für diese Übungen ebenfalls ein separates Blatt benutzen, können Sie die Übungen später erneut bearbeiten. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Bearbeitungszeit für die Übungen zu stoppen. So können Sie den Lernfortschritt feststellen und zudem, im Sinne von Wiederholungen, bleibt der Lernstoff besser im Gedächtnis. Zur Bearbeitung des Buches wählen Sie eine gute Lernatmosphäre. Lesen Sie in den einzelnen Schritten zunächst den einführenden Text sorgfältig durch. Für einen guten Lernerfolg lesen Sie diese Texte mindestens dreimal und wenn möglich, schreiben Sie sich die wichtigsten Inhalte heraus. Die Übungen basieren auf diesen Texten und ergänzen sie um zusätzliche Lerninhalte. Zur erfolgreichen Durchführung der Übungen sind neben den Inhalten der Texte allgemeine umweltbezogene Kenntnisse und eine gute Allgemeinbildung von Vorteil. Der „gesunde Menschenverstand“ sollte ebenfalls benutzt werden. Die Lösungen sind durch eine kombinierte Anwendung von neuem, aus den Texten gewonnenem Wissen und von kreativ bzw. assoziativ angewendeten, bereits gespeicherten Informationen zu erreichen. Diese Herangehensweise und Kombination verstärken ein besseres Behalten im Gedächtnis. Ebenfalls führt die Reflexion der Inhalte, die Übertragung auf betriebliche Fragestellungen bzw. praxisrelevante Situationen und die Herstellung von Kontexten zwischen Fachgebieten zu besseren Lernerfolgen. Bei den Übungen, bei denen Sie zeichnen bzw. skizzieren sollen, kommt es nicht auf Ihr „Zeichnenkönnen“ an, sondern darauf, dass das Gezeichnete bzw. Skizzierte den „Kern“ trifft und erkannt wird und nur Mut: Jeder kann zeichnen! 5 Es ist methodisch sinnvoll, die einzelnen Schritte für ein nachhaltiges Umweltmanagement in der aufgeführten Reihenfolge zu bearbeiten und sich zuvor mit den Begriffen Gedächtnis, Lernen, Gedächtnistraining und Merktechniken auseinanderzusetzen. Die in den einzelnen Schritten formulierten Lernziele orientieren sich am Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. 6 Die Übungen sind Bestandteil des jeweiligen Schrittes und ergänzen bzw. vertiefen die Inhalte dieses Schrittes. Übungen mit integrativem Charakter sind inhaltlich nicht eindeutig einem einzelnen Schritt zuzuordnen. Als Trainingsziel bezüglich des Gedächtnistrainings wird das Trainingsziel angegeben, das primär verfolgt werden soll. Wird bzw. werden deutlich mehr als ein Trainingsziel verfolgt, wird dieses bzw. werden diese ebenfalls angegeben. Um das Verständnis für das Thema Umweltschutz bzw. Umweltmanagement zu fördern und zum Nachdenken anzuregen, werden in einzelnen Übungen Aufgaben ergänzt, die einem anderen Trainingsziel zuzuordnen sind. 7 Die angemessene Bearbeitungszeit wird in Minuten ausgewiesen. Der Schwierigkeitsgrad reicht von 1, leicht, bis 5 Vergleiche: ROAM (2009). 6 Sie entsprechen dem Niveau 6 (Bachelor) bei Lerninhalten, die auf berufliche Tätigkeiten mit eher operativen Charakter abzielen, dem Niveau 7 (Master) bei solchen, die eher auf strategische Aufgaben abzielen. Ausführlich siehe: Bund-Länder-Koordinierungsstelle für den Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (2013). 7 Da die Übungen ausschließlich Inhalte des Umweltmanagements bzw. des Umweltschutzes aufweisen, können nicht alle Übungstypen, die im Gedächtnistraining bisher beschrieben wurden, und nicht in gleicher Häufigkeit umgesetzt werden. Exemplarisch und besonders deutlich für das Trainingsziel „Logik“ ist der Übungstyp Sudoku - <?page no="18"?> 3 Was Sie über das Gedächtnis wissen müssen 19 6, sehr schwer. Für einen guten Trainings- und Lernerfolg führen Sie bitte alle Arbeitsanweisungen in den Übungen durch. Lösungen zu den Übungen sind am Ende des Buches aufgeführt. Sind zwei oder mehrere Lösungen möglich, werden Lösungsmöglichkeiten oder die Herangehensweise zur Bearbeitung bzw. Lösungswege aufgezeigt oder auf notwendige weiterführende Recherchen hingewiesen. Bei Übungen, die die Fantasie und Kreativität trainieren sollen, wird überwiegend auf die Angabe von Lösungen bzw. Lösungsmöglichkeiten verzichtet. Bei Übungen bzw. Übungstypen, die Ihnen besonders leichtfallen, stoppen Sie generell die Bearbeitungszeit und notieren Sie diese. Dann können Sie diese Übungen später auf Zeit, als „Schnelligkeitsbzw. Tempo-Übung“, erneut durchführen. 8 Bei denjenigen, bei denen Sie viel länger als die angegebene Bearbeitungszeit benötigen, oder Sie sich sehr schwer tun, überhaupt eine Lösung zu finden, d.h. der angegebene Schwierigkeitsgrad nicht zutrifft, sollten Sie gezielt weitertrainieren und Übungen gleichen Typs lösen. Hierzu benötigen Sie jedoch keine Übungen mit umweltschutzbezogenen Inhalten, sondern Sie können unabhängig vom Inhalt Übungen bearbeiten, die dieses Gedächtnistrainingsziel trainieren. Wenn Sie inhaltliche Lücken feststellen oder Interesse haben, sich näher mit einem Thema auseinanderzusetzen, lesen Sie bitte bei den angegebenen Quellen bzw. Literaturhinweisen nach. Im Gedächtnistraining würde man Studierende als Zielgruppe „Fitte Erwachsene“ bezeichnen. Falls Sie die Übungen in Lehrveranstaltungen nutzen möchten, eignen sich diese besonders für seminaristische und dialogorientierte Unterrichtsformen mit ca. 20 bis 25 Teilnehmern. Dann können Sie ausführlich die Lösungen besprechen und über die Inhalte diskutieren, was ein besseres Behalten der Lerninhalte zur Folge hat. Manche Übungen sind auch zu zweit oder zu dritt im Unterricht einsetzbar. Der Großteil der Übungen kann ebenfalls in vorlesungsorientierten Lehrveranstaltungen mit großen Teilnehmergruppen eingesetzt werden, wenn auf die Diskussion der Lösungen weniger Wert gelegt oder verzichtet wird. Inhaltliche Erläuterungen oder Ergänzungen zu den Übungen können je nach Konzeption der Lehrveranstaltung mehr oder weniger umfangreich ausfallen oder mit Selbststudienelementen und -aufgaben kombiniert werden. 3 Was Sie über das Gedächtnis wissen müssen Gedächtnis ist die Fähigkeit, Informationen zu speichern und wieder abzurufen. 9 Bei der Informationsverarbeitung erfolgt zunächst die (Reizbzw. Informations-)Wahrnehmung (ohne weitere Bedeutungszuschreibung) durch alle Sinnesorgane, die auf das sog. sensorische Gedächtnis treffen. 10 Danach erfolgt die erste Verarbeitung im Limbischen System. Die Information gelangt eine Übertragung dieses Übungstyps auf umweltmanagementbezogene Inhalte ist nicht möglich. Zudem wären Gedächtnistrainingsübungen mit Bildern für das Trainingsziel „Wahrnehmung“ und „Merkfähigkeit“ sinnvoll - dies kann hier nicht erfolgen, weil der Erwerb der Bildrechte und die Herstellungskosten weit über den Rahmen dieses Buches hinausgehen. 8 Vergleiche: OPPOLZER (1996, Band I, S. 23). 9 Die folgenden Inhalte wurden neu zusammengestellt aus: BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: 26-27). 10 Siehe: WOOLFOLK (2008: 310ff). <?page no="19"?> 20 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen dann vom Ultrakurzzeitgedächtnis in das Kurzzeitgedächtnis, auch als Arbeitsgedächtnis bezeichnet. 11 In das Langzeitgedächtnis, auch als Referenzgedächtnis 12 bezeichnet, gelangt sie dadurch, dass wir 1. lernen, üben, trainieren, anwenden, „encodieren“ (vom Kurzzeitins Langzeitgedächtnis überführen), 2. konsolidieren, behalten und regelmäßig abrufen, 3. erinnern, abrufen, „decodieren“ (vom Langzeitins Kurzzeitgedächtnis überführen). 13 Im Langzeitgedächtnis können zwei Gedächtnisarten unterschieden werden: Das deklarative und das nichtdeklarative Gedächtnis. Das deklarative Gedächtnis, das bewusste Langzeitgedächtnis, 14 wird unterschieden in das episodische und das semantische Gedächtnis. Das episodische Gedächtnis sind gespeicherte autobiographische, an Zeit und Ort gebundene Informationen aus Ereignissen aus dem persönlichen Leben, meist durch Erfahrung gebildet, kurz: Erfahrungen, und das Wissen darüber (z.B. Urlaubsorte, Freunde, Ereignisse der Schulzeit). Das semantische Gedächtnis ist gespeichertes bewusstes Faktenwissen, u.a. Gesetzmäßigkeiten, Geschichtsdaten, generelle Zusammenhänge, kurz: das Wissen von der Welt (z.B. mathematische Formeln, historische Daten). Das nichtdeklarative Gedächtnis, das unbewusste Langzeitgedächtnis, wird unterschieden in prozedurales Gedächtnis, Priming (Bahnung) und Konditionierung. Prozedurales Gedächtnis sind gespeicherte motorische-mechanische Fähigkeiten und Bewegungsabfolgen, kurz: Können (z.B. Fahrrad fahren, Turnen). Perzeptuelles Priming sind unbewusste Informationen, die durch neue Informationen wiedererkannt und wiedergewählt werden (z.B. durch Werbung werden Essgewohnheiten der Kindheit wieder erkannt und erneut gemacht). Konzeptuelles Priming sind unbewusste Informationen, die durch neue Informationen Assoziationen auslösen (z.B. sehen wir ein kleines, schwarzbraunes Tier und einen Maulwurfshügel, assoziieren wir Maulwurf nicht Maus). Konditionierung sind klassisch-konditionierte (gelernte) Verhaltensweisen von unwillkürlichen Reaktionen (vgl. Speichelfluss beim Pawlowschen Hund) oder operant-konditionierte Verhaltensweisen von willkürlichen Reaktionen. 15 Für den Erfolg in den meisten Studiengängen ist das semantische Gedächtnis entscheidend, bei Studiengängen, in denen motorisch-handwerkliche Fähigkeiten wichtig sind, auch oder v.a. das prozedurale, z.B. Sport, Musik, Kunst. Bei beiden Arten von Studiengängen ist aber für die nach dem Studium anschließende Tätigkeit unerlässlich, dass die Inhalte nicht im Kurzzeitgedächtnis verbleiben, sondern im Langzeitgedächtnis gespeichert werden, um eventuell auch Jahre später abgerufen und angewendet werden zu können. Um Inhalte vom Kurzzeitin das Langzeitgedächtnis zu überführen, ist beim semantischen Gedächtnis Lernen notwendig, beim prozeduralen Gedächtnis Üben bzw. Trainieren. Ständiges Anwenden der Lerninhalte ist bei beiden Gedächtnisarten wichtig. 11 Nach: MAZUR (2006: 367). 12 Nach: MAZUR (2006: 378). 13 Hinzu kommt „vergessen“ bzw. „Informationen überlagern“, auch solche, die im Langzeitgedächtnis gespeichert sind. Diese ebenso wichtige Funktion des Gedächtnisses ist v.a. psychisch relevant. 14 Das deklarative Gedächtnis wird auch als explizites, das nichtdeklarative als implizites Gedächtnis bezeichnet (z.B. bei WOOLFOLK, 2008: 320). Das Gedächtnis wird auch als Speicher bezeichnet, als ein sensorischer Speicher, Kurzzeit- und Langzeitspeicher. 15 Siehe ausführlich: MAZUR (2006: 102 - 217) und WOOLFOLK (2008: 259ff). <?page no="20"?> 4 Wie Gedächtnistraining hilft Gedächtnistraining führt zu einem „besseren“ Gedächtnis, d.h. Informationen werden besser gespeichert, besser vernetzt und können besser wieder abgerufen werden. Im Gedächtnis werden Funktionen des Gehirns, die zum Gedächtnis beitragen, unterschieden. Diese Funktionen können in spezifischen Übungen trainiert werden, wobei nicht immer eine exakte Zuordnung einer Übung zu einer einzelnen Funktion möglich ist, da manche Übungen mehrere Gehirnfunktionen betreffen. Zu einzelnen Gedächtnistrainingszielen liegen vielfältige Übungen vor. Diese, auch als „Rätsel“, „Scherzfragen“, „Gehirn-Jogging“, „Denksportaufgaben“ 16 oder als Aufgaben zur „Fitness“ für das Gehirn 17 bezeichnet, reichen von populären Übungen wie „Kreuzworträtsel“, „Sudoku“ oder „Um die Ecke gedacht“ bis zu einer Vielzahl von Übungen für Computer, für Tablet oder Handy. 18 Auch (Gesellschafts-)Spiele, die einzelne Gedächtnisfunktionen verstärkt trainieren, z.B. „Memory“, oder umfassender die THINK-Spielereihe, 19 können beispielhaft erwähnt werden, ebenfalls Lernspiele bis hin zu komplexen Übungen und Spielen für einzelne oder mehrere Gehirnfunktionen. Die einzelnen Funktionen des Gehirns, die zum Gedächtnis beitragen, mit ausgewählten Übungstypen sind: 20 1. Assoziieren: neue Informationen mit bereits gespeicherten Informationen verknüpfen. Übungstypen für Assoziationsfähigkeit: Anagramme (Buchstabenversetzrätsel, „Buchstabensalat“) (aus den versetzten Buchstaben eines Wortes ist das Wort herzustellen; echtes Anagramm: durch Versetzen der Buchstaben eines Wortes entsteht ein anders Wort), Assoziieren (z.B. Wörter mit Personen, Bilder mit Wörtern, gemeinsames Bezugswort, Begriffe zu Farben assoziieren), ABC-Übungen (mit einem festgelegten Anfangsbuchstaben bestimmte Begriffe finden, z.B. „Stadt/ Land/ Fluss“), Rebus-Rätsel (aus Bild-Schrift-Kombinationen einen Sinn herstellen), auch Homonyme, Mindmaps und Wortfindungsübungen. 2. Fantasievoll und kreativ denken: mit großer Vorstellungs- oder Einbildungskraft und mit großer Fähigkeit zu schöpferischen Einfällen und zum Finden neuer Lösungen denken. Übungstypen für Fantasie und Kreativität: kreative Sprachübungen (z.B. Bilder betiteln, Fantasiegeschichten aus vorgegebenen Begriffen erstellen, Sprichwörter ergänzen/ abwandeln, Sätze aus Wörtern mit nur einem Anfangsbuchstaben bilden, Reimen), kreative Zeichnen- und Malübungen (aus Grundformen Figuren zeichnen, Sprichwörter verbildlichen), Legespiele (z.B. Figuren aus Grundformen legen), Brainstorming. 3. Flexibles Denken: auf wechselnde Situationen gedanklich schnell reagieren. Übungstypen für (Denk-)Flexibilität: Aufforderungen (umschriebene Sachverhalte, die auffordern, sollen 16 Eine Vielzahl derartiger Aufgaben wurde z.B. als „supertoller Spaß“ bezeichnet (O.V., 1987). LEHRL et. al. stellten einige Aufgaben in ihrer damaligen Zusammenstellung zu Gehirn und Gedächtnis vor (1984). 17 Zum Beispiel: KRUPPA (1997). 18 Umfassend u.a.: www.neuronation.de, www.denksport-raetsel.de, www.memoryxl.de, www.gedankentanken.com. Für mobile Geräte sind ebenfalls eine Vielfalt von Apps für das Gedächtnistraining verfügbar, z.B. unter den Schlagwörtern „Brain-Training“, „Memory-Training“, „Word-Guess“, „Word Search“, „Puzzle“ etc. 19 RAVENSBURGER SPIELEVERLAG. 20 Inhaltlich nach: BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: 7 - 9). Die Bezeichnung der einzelnen Funktionen bzw. Trainingsziele bzw. die Definitionen sind teilweise leicht verändert. Der Bundesverband bezeichnet seinen Gedächtnistrainingsansatz als ganzheitliches Gedächtnistraining. Es ist damit gemeint, dass beim Gedächtnistraining umfassend die Persönlichkeit des Menschen im Mittelpunkt steht, nicht nur das Training des Gedächtnisses und v.a. nicht nur das Training der „Merkfähigkeit“. Ebenfalls umfassend: GESELLSCHAFT FÜR GEHIRNTRAINING e.V. <?page no="21"?> 22 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen in ein neues Substantiv überführt werden), Stolpersteine (im falschen Kontext verwendete Wörter richtigstellen), „Um die Ecke gedacht“ (Begriffe aus Umschreibungen erraten), auch kreative Sprachübungen, Wortfindungsübungen. 4. Formulieren: einen Sachverhalt oder Gedanken in sprachlich richtiger Form ausdrücken. Übungstypen für die Fähigkeit zu formulieren: Ausschließen (aus vorgegebenen Möglichkeiten falsche oder unpassende Begriffe ausschließen), Homonyme (synonym: Teekesselchen) (gleich geschriebene Wörter mit unterschiedlichen Bedeutungen sind zu beschreiben und zu erraten), Bilder etc. beschreiben, auch kreative Sprach- und Wortfindungsübungen. 5. Sich konzentrieren: die ungeteilte Aufmerksamkeit für eine bestimmte Zeit auf eine bestimmte Sache lenken. Übungstypen für Konzentrationsfähigkeit: Anagramme, Palindrome (Wörter, die vorwärts und rückwärts gelesen werden können und gleiche oder andere Bedeutung haben, sind zu erraten), Konzentrationsaufgaben (z.B. Wörter suchen in Texten, Leseaufgaben mit verändertem Text oder Text ohne Lücken, Zahlensuchen, rückwärts schreiben), auch Merkfähigkeitsübungen. 6. Logisches Denken: aufgrund gegebener Sachverhalte folgerichtig, schlüssig denken. Übungstypen für Logik: logische Aufgaben (Legespiele/ Tangramm, Sudoko, logische Rätsel, Nachdenken (Fragen zum Überlegen), „Um die Ecke gedacht“, Rätselhaftes (z.B. Scherzfragen), auch Rebus-Rätsel und Ausschließen. 7. Merken: Wahrnehmungen kurzfristig oder langfristig speichern. Übungstypen für Merkfähigkeit: Merkübungen (z.B. Inhalte/ Bilder etc. merken bei vorbzw. selbstgelesenen Texten), 21 Merken von Reihenfolgen (z.B. Kofferpacken), Memory, auch Konzentrations- und Wortfindungsübungen. 8. Strukturieren: Inhalte nach einem Bezugs- oder Regelsystem aufbauen. Übungstypen für strukturiertes Denken: Gemeinsamkeiten (Gemeinsamkeiten zwischen Begriffen/ Sachverhalten etc. erkennen, beschreiben oder benennen), Unterschiede (Unterschiede zwischen Begriffen/ Sachverhalten etc. erkennen, beschreiben oder benennen), Mindmaps erstellen, auch logische Aufgaben. 9. Urteilen: eine Situation beurteilen und nach Abwägen aller bekannter Fakten eine Entscheidung treffen. Übungstypen für Urteilsfähigkeit: Behauptung (entscheiden, ob Behauptungen/ Sachverhalte/ Fakten etc. zubzw. nicht zutreffen), Entscheiden (entscheiden, was in welcher Reihenfolge zutrifft, z.B. Reihenfolgen von Fakten festlegen). 10. Wahrnehmen: etwas bewusst mit einem oder mehreren Sinnen aufnehmen. Übungstypen für Wahrnehmungsfähigkeit: Wahrnehmung (mit allen Sinnen) (z.B. Gewichte/ Größen etc. schätzen, Gegenstände ertasten, Geräusche/ Gerüche/ Gewürze/ Speisen erkennen), Kim- Spiele (Wahrnehmungsspiele, z.B. mehrere Gegenstände beachten, merken und dann einen fehlenden Gegenstand benennen, Bilder zeigen und Einzelheiten merken bzw. beschreiben). 11. Wörter finden: Wörter aus dem Wortspeicher abrufen bzw. sich den eigenen Wortschatz bewusst machen. Übungstypen für Wortfindung: ABC-Übungen, Anagramme, Füllwörter (zwischen Begriffen als Vor- oder Nachsilbe Füllwörter finden), Oberbegriffe/ Gemeinsamkeiten (zu verschiedenen Begriffen bzw. Sachverhalten Oberbegriffe oder Gemeinsamkeiten finden), gefüllte Entenbrust (aus Buchstaben eines Wortes möglichst viele neue Wörter bilden), „Kreuzworträtsel“, Wortergänzungen/ Vokalergänzungen (z.B. Wortteile, Silben, Vokale etc. ergänzen), auch Aufforderungen, Unterschiede, Rebus-Rätsel, kreative Sprachübungen, Stolpersteine. 21 Bei Merkübungen sollten zwischen dem Einprägen und dem Wiedergeben kurze Ablenkungsaufgaben eingefügt werden, meistens Rechenaufgaben oder kurze Bewegungsaufgaben, ca. 30 Sekunden bis eine Minute lang (vergleiche VESTER, 1994: 152ff). <?page no="22"?> 12. Zusammenhänge erkennen: neue Informationen in bestehende Wissensstrukturen integrieren und sinnvolle Zusammenhänge herstellen. Übungstypen für die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen: Relationen (Relationen festlegen z.B. Größenverhältnisse, Massenverhältnisse, Flächenverhältnisse), Zuordnen (z.B. Materialien/ Farben etc. zu Gegenständen), auch Unterschiede, Homonyme, Oberbegriffe/ Gemeinsamkeiten, Ausschließen, Legespiele, logische Aufgaben. Um diese zwölf Funktionen zu trainieren, werden im ganzheitlichen Gedächtnistraining zwölf Trainingsziele unterschieden. Ein Trainingsziel wird bisher nicht als eigenes Ziel formuliert, wohl weil eine Zuordnung zu einer Gehirnfunktion nicht eindeutig möglich ist: Bewegung. Bewegung wird durch das Gehirn gesteuert und Bewegungsübungen werden im Gedächtnistraining (und beim Lernen) als „integrativer Bestandteil“ 22 zwischen einzelnen Übungen bzw. bei zu vermittelnden Inhalten zur Auflockerung oder als Kurzpause zur Wiedererlangung der Konzentrationsfähigkeit eingesetzt. Dabei greift Bewegung viele Trainingsziele des Gedächtnistrainings auf und zwar in einer völlig eigenen und sehr komplexen Weise, z.B. Merken von Bewegungsabläufen (v.a. das prozedurale Gedächtnis), Wahrnehmung beim Nachmachen von Bewegungen, kinästhetische und haptische Erfahrungen, Beteiligung beider Gehirnhälften, Konzentration beim Üben. Durch Bewegungsübungen werden ebenfalls vielfältige positive Lernwirkungen erreicht, z.B. die Vernetzung beider Gehirnhälften, die Wiedererlangung der Konzentration, die Verbesserung der körperlichen Koordinations- und Leistungsfähigkeit usw. Zudem zeigen viele Studien, dass ein gutes Gedächtnis (und somit geistige Fitness) im Alter hoch mit Bewegung bzw. sportlichen Aktivitäten korreliert. 23 Deshalb werden die aufgeführten Gedächtnistrainingsziele um das Ziel Bewegen erweitert - selbstverständlich müssen alle Bewegungsübungen in ihrer zeitlichen Dauer, im Bewegungsumfang, in der Bewegungsform etc. sehr sorgsam auf die jeweilige Zielgruppe des Gedächtnistrainings angepasst werden, um Verletzungen oder Unfälle zu vermeiden. 24 13. Sich bewegen: körperliche Aktivitäten bzw. Bewegungsabläufe durchführen, am besten in Kombination mit anderen Gedächtnistrainingsübungen (z.B. Assoziieren, Merken). Es handelt sich um Bewegungsübungen, eventuell um leichte Gymnastikübungen, aber NICHT um sportliche Aktivitäten und NICHT um Sport, obwohl ein Übergang je nach Zielgruppe selbstverständlich fließend ist. Übungstypen für Koordinationsfähigkeit, für Bewegungsabläufe, für Merkfähigkeit von Bewegungen etc. als Bestandteile von Bewegung: Bewegungsfolgen (z.B. Schrittfolgen, Choreographien, bei bestimmten Wörtern in vorgelesenen Texten vom Platz aufstehen, in die Hände klatschen etc.), Jonglieren mit drei Tüchern bzw. drei Softbällen, neue/ ungewohnte Bewegungsabläufe (z.B. Schreiben/ Zeichnen mit der linken Hand bei Rechtshändern, rückwärts bzw. in Spiegelschrift schreiben), Überkreuzübungen (rechten Arm/ linken Arm unterschiedlich bewegen, Arme in unterschiedliche Richtungen schwingen, rechtes Bein/ linkes Bein unterschiedlich bewegen etc.), Koordinationsübungen mit Händen und Fingern, ergänzt auch um isometrische Übungen. 22 BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011b: 57). 23 Siehe hierzu verständlich und umfassend: DER SPIEGEL (2015). Weitere positive Wirkungen von Bewegung auf die Gesundheit sind u.a. die Reduzierung von Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes, Dickleibigkeit, Depressionen etc. 24 Eine Kombination aus Gedächtnistraining und Bewegung stellen sog. Denk-Pfade, Memory-Pfade etc. dar, bei denen Gedächtnistrainingsübungen während Spaziergängen, Stadtführungen etc. durchgeführt werden (z.B. BUNDESVERBAND FÜR GANZHEITLICHES GEDÄCHTNISTRAINING e.V., www.bvgt.de). <?page no="23"?> 24 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen Im Gegensatz zum betriebswirtschaftlichen Handlungsgrundsatz, strategisch die Stärken weiter zu stärken und bei den Schwächen Outsourcing oder Portfoliobereinigungen etc. anzuwenden, gilt im Gedächtnistraining: Diejenigen Gehirnfunktionen, die weniger gut „funktionieren“, sind verstärkt zu trainieren, da dies zu großen Verbesserungen der gesamten Gedächtnis- und Gehirnleistung führt. Ein immer gleiches Training einer einzelnen Gehirnfunktion (mit immer gleichen Übungen) führt zwar zu einer Verbesserung dieser Funktion im Sinne einer Spezialisierung, aber eher nicht zu einer Verbesserung des gesamten Gedächtnisses. 5 Das Lernen verstehen An dieser Stelle sollen v.a. praxisbezogene und konkrete Aspekte für besseres Lernen aufgeführt werden. Eine ausführliche Literaturauswertung des umfassenden theorieorientierten oder praxisorientierten Schrifttums geht weit über den Rahmen dieser Arbeit hinaus, von psychologisch-ausgerichteter Literatur, 25 den Grundlagen der Gehirnforschung, 26 über Forschungsarbeiten bei verschiedenen Arten von Schülern, z.B. Kinder im Vorschulalter, in Grundschulen oder in weiterführenden Schulen, Forschung in der Erwachsenenbildung mit jungen, älteren, alten oder kranken Menschen, bis hin zur Bildungsforschung. 27 Für praxisorientiertes Lernen liegt dazu noch eine Vielzahl von Ratgebern vor, „Lerntipps“ „Leicht bzw. mit Leichtigkeit lernen“, „Lerntechniken“, „Lernstrategien“ etc. 28 Zudem liegen Anleitungen zum Lernen im Sinne des Gedächtnistrainings vor. 29 Lernen beschreibt einen Prozess des Erwerbs oder der Erweiterung von Kenntnissen, Fähigkeiten oder Fertigkeiten, der zu einer relativ dauerhaften Veränderung von Denken, Fühlen, Einstellungen oder Verhalten bzw. zu einer Vergrößerung von Potenzialen führt. 30 Es ist durch folgende Komponenten bestimmt, 31 die gleichzeitig auch als Voraussetzungen von Lernen aufgeführt werden können: Selbstmotivation und Willen, Fähigkeiten, Kompetenzen und Wissen, Reflexion und Selbstregulation, Freiräume in der Lernumwelt. Lernen wird hier umfassend als Lernen von Fakten, von Methoden-, Anwendungs- und Transferlernen, von kreativem Denken usw. und als weitestgehend selbstgesteuerter und selbstbestimmter Prozess verstanden. Dies bedeutet: 32 25 Exemplarisch und umfangreich: GERRIG/ ZIMBARDO (2014: passim), MAZUR (2006), WOOLFOLK (2008). 26 Exemplarisch: VESTER (1994) und SPITZER (2003.) 27 Umfassend: HATTIE (2014). 28 Beispielhaft: ASMUSSEN (2001), BROTHERS/ EAGAN (1994), CHEVALIER (1999), DAHMER/ DAHMER (1993), ENDRES al. (2008), HOCK (2004), HOFMANN/ LÖHLE (2012), KELLER (2005), LEITNER (1995), MAYER (2006), METZIG/ SCHUSTER (2005), NOVAK (2006), SCHRÄDER-NAEF (2003). Eine komprimierte Einführung in „Lernen“ und „Gehirn“ siehe: MOSER-WILL/ GRUBE (2009: 13 - 40). 29 Beispielhaft: BIEN (2011), GEISSELHART (2013), KARSTEN (2007 u. 2012), STENGER (2006). 30 Nach: BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011b: 9) und BROCKHAUS (1990: Bd. 13, S. 296). 31 KONRAD (2001), KONRAD/ TRAUB (2013: 8). 32 Siehe u.a.: KONRAD/ TRAUB (2013: 99 - 100). Die methodisch-didaktischen und pädagogischen Prinzipien eines weitestgehend selbstgesteuerten, selbstbestimmten und prozessorientierten Lernens wurden zwar für schulisches Lernen erarbeitet, können jedoch für den Hochschulbereich ebenfalls Anwendung finden. <?page no="24"?> 5 Das Lernen verstehen 25 Betonung von Lernaktivitäten und Lernprozessen, anstatt ausschließlicher Betonung von Lernergebnissen (Prozessprinzip). Lernen wird zum Diskussions-/ Unterrichtsthema gemacht, damit sich die Lernenden ihrer Lernstrategien und Selbstregulierungsfähigkeiten und der Relation zwischen diesen und den Lernzielen bewusst werden (Rückbesinnungsprinzip). Der Einfluss affektiv-emotionaler Prozesse auf das Lernen und deren Interaktion mit kognitiven und metakognitiven Prozessen wird berücksichtigt (Affektivitätsprinzip). Den Lernenden werden Relevanz und Nützlichkeit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie lernen sollen, bewusst gemacht (Nützlichkeitsprinzip). Transfer und Generalisierbarkeit des Gelernten werden explizit im Unterricht berücksichtigt und es wird erwartet, dass sie von selbst auftreten (Transferprinzip). Lernstrategien und Selbstregulierungsfähigkeit werden längerfristig und im Kontext von Unterrichtsfächern geübt (Kontextprinzip). Die Lernenden werden explizit darin unterwiesen, wie sie ihr eigenes Lernen überwachen, diagnostizieren und korrigieren können (Selbstdiagnoseprinzip). Der Unterricht wird so gestaltet, dass Lernende aktiv lernen und dass sie konstruktive Lernaktivitäten wählen können (Aktivitätsprinzip). Die Verantwortung für das Lernen verlagert sich allmählich vom Lehrenden zu den Lernenden (Prinzip des allmählichen Abbaus von Hilfen). Maßnahmen zur Realisierung selbstregulierenden Lernens werden mit anderen Betreuungs-/ Bezugspersonen abgesprochen (Betreuungsprinzip). Kooperationen und Diskussionen zwischen den Lernenden werden im Unterricht aufgegriffen (Kooperationsprinzip). Neues Wissen wird auf Vorwissen bezogen (Vorwissensprinzip). Das Lehrkonzept der Stoffvermittlung anhand von Methoden des Gedächtnistrainings berücksichtigt diese methodisch-didaktischen und pädagogischen Prinzipien umfänglich: Die Gedächtnistrainingsübungen tragen dazu bei, dass nicht ausschließlich auswendig gelernt und wiedergegeben wird. Lernen wird durch Gedächtnistraining ständig vergegenwärtigt, wodurch ebenfalls ein andauernder Bezug zur Persönlichkeit der Lernenden gewährleistet ist. Die Relevanz und Nützlichkeit der Gedächtnistrainingsübungen ist leicht zu verstehen, bezogen auf Lernen und bezogen auf die Inhalte für den Bereich Umweltschutz, insbesondere durch den Aspekt des nachhaltigen Wirtschaftens mit Themen aktueller Relevanz (z.B. Ressourcenabnahme, Klimawandel). Die Lernenden werden durch die Konzeption der Übungen mit Angabe der Bearbeitungszeit und der Lösungen motiviert, ihr eigenes Lernen zu überwachen, zu diagnostizieren und zu korrigieren. Die Nutzung der Übungen im Unterricht aktiviert die Lernenden. Mit dem Zuwachs an Gedächtnisleistung (und der umweltmanagementbezogenen Kenntnisse) können die Übungen zunehmend selbstständig bearbeitet und die Methoden zum Lernen auf andere Fächer und Lerninhalte des Studiums und später in die berufliche Praxis übertragen werden. Durch Nutzung der Übungen als Gruppenübungen statt als Einzelübungen werden Kooperationen unter den Studierenden und Diskussionen ermöglicht. Und letztlich bezieht sich das Fachgebiet Umweltmanagement (bzw. nachhaltiges Umweltmanagement) auf Vorwissen, auf Allgemeinwissen zu Umweltschutz, auf Kenntnisse zu betrieblichen Abläufen und zu Management und auf technische und sozio-ökonomische Zusammenhänge. Daraus ergibt sich eine Übertragbarkeit in andere Fachgebiete und das Charakteristikum von Umweltmanagement als betriebliche Querschnittsdisziplin ermöglicht einen Einsatz in vielfältigen beruflichen Anwendungsgebieten. Die Art und Weise, wie jemand an Lernaufgaben herangeht, wird als Lernstil, die individuellen Bevorzugungen für Lernformen bzw. Lernumgebungen als Lernpräferenzen bezeichnet, z.B. bestimmte Lernumwelten bzw. Lernorte (Hochschule, Zuhause, Gestaltung des Raumes), Lernzeiten (morgens, nach dem Unterricht etc.), Lernmittel (z.B. Bücher, Skripte, Computer, Laptop) oder mit <?page no="25"?> 26 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen wem gelernt wird (Lerngruppen, alleine). 33 Unabhängig von Lernstil und persönlichen Lernpräferenzen kann man von Voraussetzungen für Lernen sprechen, die eingehalten werden müssen, um besser lernen zu können. 34 Zudem finden sich in der Literatur Begriffe wie „Methoden“, „Arbeitstechniken“, 35 „Lerntechniken“ oder „Lernstrategien“, 36 die angewendet werden müssen, um besser zu lernen. Ob Voraussetzungen zu erfüllen sind oder Strategien oder Maßnahmen, Methoden oder Techniken anzuwenden sind etc., ist für die Lernenden nicht relevant; beispielhaft: Voraussetzung für Lernen ist „Wiederholen“, die Maßnahme bzw. Methode (bzw. Strategie) beim Lernen ist ebenfalls „Wiederholen“. Wichtig ist einzig: Wenn die Lernenden die Voraussetzungen erfüllen bzw. die Strategien oder Maßnahmen anwenden, werden sie besser bzw. erfolgreicher lernen können, 37 weshalb auch von Erfolgsfaktoren für Lernen gesprochen werden kann. Als besondere Voraussetzung von Lernen wird häufig Intelligenz aufgeführt, eine dispositionale, individuelle Grundfähigkeit. Die Erfolgsfaktoren für Lernen werden nicht von der Intelligenz beeinflusst, jedoch können in Abhängigkeit von der Intelligenz 38 einzelne Erfolgsfaktoren sicherlich leichter umgesetzt und somit bessere Lernerfolge möglich sein, z.B. kann eine geringere Zahl von Wiederholungen notwendig werden, Assoziationen fallen leichter etc. Die aufgeführte Reihenfolge der Erfolgsfaktoren für Lernen stellt keine Priorisierung im Sinne von Wichtigkeit dar, im Gegenteil: In der Regel kann nur dann optimal gelernt werden, wenn alle Voraussetzungen mehr oder weniger erfüllt sind bzw. alle Strategien und Maßnahmen mehr oder weniger umgesetzt werden. 39 Motivation und Willen haben: Motivation, als Summe einzelner Motive oder Beweggründe, 40 und Wille, Willenskraft oder Volition, sind grundlegend für Lernen. Sie sind die Antriebskräfte, warum eine Person lernt. 41 Meist wird zwischen extrinsischer Motivation, einer Motivation von außen, z.B. Prüfungen, Anerkennung, Erfolg, ärztliche Anordnungen (z.B. 33 Nach: WOOLFOLK (2008: 155/ 192). 34 Umfassend für besseres Lernen und besseres Gedächtnis siehe: BIRKENBIHL (2014). 35 NOVAK (2006). 36 „… vor allem kognitive Strategien, mit deren Hilfe neue Informationen verarbeitet, mit Vorwissen verknüpft und behalten werden können.“ (KONRAD/ TRAUB, 2013: 31). Lernstrategien wären nach KONRAD/ TRAUB (2013: 31) Informationsverarbeitungsstrategien (Wiederholungs-/ Einprägungsstrategien, Elaborationsstrategien, Organisationsstrategien), Ressourcenstrategien, selbstbilderhaltende Bewältigungsstrategien und volatile Bewältigungsstrategien. NOVAK (2006) summiert alle Methoden und Arbeitstechniken als Lernstrategien. Lernstrategien sind Vorstellungen davon, wie Lernen am besten zu erreichen ist, eine Art Generalplan, und Lerntechniken sind die spezifischen Mittel, die in den Generalplan eingehen (aus WOOLFOLK, 2008: 379). 37 Weil in „Ratgeberliteratur“ häufig keine Quellenangaben verwendet werden und eine zu detaillierte Quellenverarbeitung die Lesbarkeit stört, werden hier keine detaillierten Literaturverweise aufgeführt. Basis der Erfolgsfaktoren bilden die Ausführungen von BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: passim), BUNDES- VERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011c: passim) und die Übersichtsarbeiten von HATTIE (2014), KELLER (2005), MAYER (2006) und NOVAK (2006). Die Gliederung ist angelehnt an BUNDESVERBAND GEDÄCHTNIS- TRAINING e.V. (2011a: 17 - 18) und BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011c: 8). Die einzelnen Erfolgsfaktoren wurden z.T. umformuliert und erweitert. Für die Gliederung und die Zuordnung einzelner Erfolgsfaktoren bzw. Strategien bzw. Maßnahmen liegen ebenso viele Vorschläge vor, z.B. KONRAD/ TRAUB (2013: 31), die als Voraussetzungen der Person die Motivation, die Lernstrategien und die Metakognition sehen, und als anderen Voraussetzungen die Situation. Auch „Ratgeber“ etc. weisen implizite Gliederungen auf. 38 Übersichtsartig zur Definition, zur Messung etc. siehe: WOOLFOLK (2008: 136 - 150). 39 Dass Lernen auch unter Bedingungen stattfindet, die sich vollständig hiervon unterscheiden, z.B. in Gefahren- oder Gewaltsituationen, sei erwähnt, hat jedoch für dieses Buch keine Bedeutung. Ebenfalls sei auf vollständig sich unterscheidende Lernformen nur hingewiesen, z.B. Superlearning, Suggestopädisches Lernen. 40 Siehe: ENDRES (2008: 131). 41 Ausführlich z.B.: KONRAD/ TRAUB (2013: 27 - 30). <?page no="26"?> 5 Das Lernen verstehen 27 Sport zu treiben, Diät umzusetzen), und intrinsischer Motivation, einem eigenen Interesse an etwas und mit emotionaler Beteiligung unterschieden. Meist führt intrinsische Motivation dazu, differenziert und gründlich zu lernen, extrinsische orientiert sich mehr an oberflächlichen Strategien zur schnellen Zielerreichung. Je höher die intrinsische Motivation, desto größer der Lernerfolg. Daher ist es sinnvoll, extrinsische Motivation in intrinsische umzuwandeln und intrinsische Motivation zu fördern. Auf den Körper achten: Gehirnleistung hängt unmittelbar mit dem Körper zusammen. Daher sollte man auf seinen Körper achten, um erfolgreich zu lernen, u.a. die körperlichen Bedarfe rechtzeitig zufriedenstellen, 42 d.h. sich richtig mit ausreichender, nicht belastender und gesunder Ernährung (u.a. frische leichte Nahrungsmittel, Gemüse, Obst) versorgen und ausreichend trinken, 43 regelmäßig Sport treiben, Bewegungselemente in den Lernprozess integrieren, und ausreichend und erholsam schlafen. Auf die Seele achten: Erfolgreiches Lernen hängt mit der psychischen Konstitution, der Seele zusammen, v.a. mit einem positiven, stabilen sozialen Umfeld, u.a. hinsichtlich Geld, Wohnung, Sicherheit, Freundschaften bzw. Liebe und mit optimaler Lernumgebung. Die Lernumgebung optimieren: Lernen sollte in einer angenehmen und förderlichen Lernumgebung stattfinden, möglichst an einem selbstgewählten, immer gleichen und geordneten Lernort, 44 ohne störende Außenreize, mit guten Lichtverhältnissen, angenehmer Raumtemperatur und an einem geordneten Lernplatz (Schreibtisch etc.). Zudem sind „lernpositive“ Peer-Einflüsse (soziales Umfeld, Freunde, Vorbilder etc.) und eine hohe Qualität der Lehrpersonen wichtig. 45 Sich Lernziele setzen: Um selbstgesteuert zu lernen, gilt es den Lernprozess (selbst) zu planen, (selbst) zu überwachen, (selbst) zu reflektieren, (selbst) zu bewerten und (selbst) zu regulieren (auch zu verstärken). 46 Dabei ist es unumgänglich, sich Lernziele zu setzen. Die Bestimmung des Ausgangszustandes, also die Bestimmung der Kenntnisse über Lernen und die bereits vorhandenen Kenntnisse der Fachinhalte, bildet den ersten Handlungsschritt. Nach der Zieldefinition gilt es, den Lernweg abzuleiten, die erforderlichen Lernschritte auszuführen, beim Lernen Handlungsschwierigkeiten zu erkennen, und eventuell das eigene Vorgehen bzw. die bisherigen Ziele zu modifizieren. 47 Wichtig ist es, sich smarte Lernziele zu setzen: Sie sollen spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch sein und mit einem Zeithorizont versehen sein, 48 und sie sollen positiv formuliert sein. Setzen Sie sich kurzfristige (z.B. Tages- und 42 Siehe auch: ENDRES et al. (2008: 146). 43 Ob bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Heidelbeeren, Granatapfel) bzw. Nahrungsergänzungsmittel (z.B. B-Vitamine) gezielt die Gehirnleistung verbessern, wird derzeit intensiv erforscht. Diese Nahrungsmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel werden auch als Brainfood, manchmal als Superfood, bezeichnet. 44 Siehe: MAZUR (2006: 359 - 360). 45 HATTIE (2014: passim). Vergleiche Lernen durch Imitation, z.B.: MAZUR (2006: 407 - 426). 46 Dies wird auch als Selbstmanagement (z.B. WOOLFOLK, 2008: 289ff), das Wissen über seine eigenen kognitiven Fähigkeiten (z.B. Denken, Gedächtnis, Lernen, Wahrnehmen) auch als Metakognition bezeichnet (WOOL- FOLK, 2008: 329). 47 KONRAD/ TRAUB (2013: 31). 48 Das Akronym „smart“ stammt aus dem Englischen und steht für: specific, measurable, attainable, realistic, time phased. Weiterhin sollten Ziele pure, positiv formuliert, verstanden, relevant, ethisch/ moralisch (positively stated, understood, relevant, ethical), und clear sein, lockend, legal, umweltverträglich, akzeptiert, protokolliert (challenging, legal, environmentally sound, agreed, recorded) (WHITMORE, 1997: 64/ 65). Smart wird am häufigsten benutzt. <?page no="27"?> 28 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen Wochenziele), mittelfristige (z.B. ein bis zwei Monate) und langfristige Lernziele (z.B. für einen Kurs, ein Semester). 49 Sich konzentrieren: Sich konzentrieren, die gesamte Konzentration gezielt einsetzen, d.h. aufmerksam sein, sich fokussieren bzw. bewusst machen des Lernenwollens, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Entscheiden Sie, Ihre Aufmerksamkeit bewusst auf den Lernstoff zu lenken und lenken Sie Ihre volle Aufmerksamkeit auf das zu Lernende. Den Lerntyp beachten: Menschen lernen mit allen Sinnen und nehmen Informationen mit allen Sinnen auf. Lernerfolg ist abhängig davon, ob die zu lernende Information über den Aufnahmekanal angeboten wird, der vom Individuum bevorzugt wird. Erkennen Sie Ihren eigenen Lerntyp und lernen Sie lerntypenspezifisch, d.h. für den visuellen Lerntyp sind Bilder, Karikaturen, Skizzen, Graphiken bzw. Schaubilder und Abbildungen, Diagramme, Organigramme, Flussdiagramme, Mindmaps etc. hilfreich, auch Bücher mit vielen Abbildungen. Für den auditiven Lerntyp sind gesprochene Inhalte, Lern-CDs, lautes Lesen, Vorlesen, eventuell Verstärkung mit Musik etc. hilfreich und dem haptisch-kinesthetischen Lerntyp sollten u.a. Übungen zum Mitmachen, zum Mitschreiben, zum Ausprobieren oder Experimentieren, Lernen bei Bewegungen wie Hin- und Hergehen und anwendungsorientierte Lernformen wie Referate, Rollenspiele etc. angeboten werden. 50 Assoziieren: In unserem Gehirn sind große Mengen an verschiedensten Informationen gespeichert. Wenn neue Informationen aufgenommen werden, werden diese besser gespeichert, wenn sie mit bereits gespeicherten Informationen verknüpft werden. Verknüpfen Sie deshalb Neues mit mehreren Wissensebenen, Ursachen mit Wirkungen, verknüpfen Sie Probleme, Werkzeuge und/ oder Ziele und stellen Sie zeitliche und/ oder räumliche Zusammenhänge her. Seien Sie offen für ganz „merkwürdige“ Assoziationen, z.B. Humor, Witz, Sex, Ekel, Peinlichkeiten usw. und assoziieren Sie humorvoll, witzig, skurril, seltsam, außergewöhnlich, eben merkwürdig. Es geht niemanden etwas an, wie Sie sich die Dinge merken, und Sie brauchen sich niemandem zu erklären. Visualisieren und in Bildern denken: Der visuelle Aufnahmekanal ist bei allen Menschen stark ausgeprägt und ein Bild hat eine größere Wirkung als ein Wort. 51 Konstruieren Sie v.a. Bilder, Filme oder Geschichten, auch z.B. Strichmännchen in Bewegung, und visualisieren Sie den Lernstoff z.B. mit Abbildungen, Organigrammen oder Flussdiagrammen, Skizzen, Graphiken, Lernplakate, Mindmaps etc. Stellen Sie zudem kurze Wortbilder her und verwenden Sie auch ausschmückende bildhafte Darstellungen wie Fabeln oder Gleichnisse (Metaphern). Beide Gehirnhälften einsetzen: Ein vereinfachtes Gehirnmodell beschreibt zwei Gehirnhälften (Gehirnhemisphären), die durch den sog. Balken miteinander verbunden sind. Die linke Hirnhälfte ist v.a. rational, logisch-kausal, quantitativ, analytisch und sprachlich ausgerichtet, die rechte Hirnhälfte v.a. emotional-kreativ, assoziativ, qualitativ, nicht sprachlich und bildhaft. Eine gute Gehirnleistung und ein gutes Gedächtnis zeichnen sich dadurch aus, dass beide Gehirnhälften genutzt und beim Lernen aktiviert werden. 52 49 Siehe: KELLER (2005: 163). 50 Zudem olfaktorischer und gustatorischer Lerntyp. 51 Vergleiche: ENGELFRIED/ ZAHN (2012: 83, 101 - 105). 52 Bei Höchstleistungen in einzelnen Fachdisziplinen ist meistens eine Hirnhälfte stärker ausgeprägt aber vielleicht wären diese Leistungen noch höher, wenn die jeweils andere Hirnhälfte stärker genutzt würde. Im ganzheitlichen Gedächtnistraining wird gerade darauf sehr viel Wert gelegt, dass die Übungen beide Hirnhälften aktivieren. <?page no="28"?> 5 Das Lernen verstehen 29 Strukturieren und strukturiert lernen: Lerninhalte strukturieren, systematisieren, kategorisieren, hierarchisieren, d.h. aus viel Lernstoff weniger machen (umcodieren), sinnvolle Ordnungen bilden und strukturiert lernen, ermöglichen besseres Lernen. Dabei ist wichtig zu gruppieren und zu kategorisieren und Gliederungen für die Lerninhalte zu erstellen. Führen Sie eine Elaboration der Lerninhalte durch, d.h. verbarbeiten Sie die Lerninhalte möglichst zu einem hohen Grad, 53 z.B. erstellen Sie Lernkarteien, Notizzettel, Zusammenfassungen etc., geben Sie Texte in eigenen Wörtern wieder, stellen Sie Fragen zu den Lerninhalten, verdeutlichen Sie Inhalte mit Beispielen, fertigen Sie Referate, Kurzvorträge, Lernposter etc. zum Lerninhalt an und werden Sie „Lehrer“. 54 Erstellen Sie zudem Mindmaps, Graphiken oder andere Visualisierungen. Eignen Sie sich erfolgreiche Lesetechniken an und wenden Sie diese auch an: Lesetext zunächst überfliegen bzw. portionsweise lesen, Fragen zum Text stellen, wichtige Textstellen mehrmals und genau lesen, wichtige Textstellen markieren (z.B. Unterstreichungen, Symbole am Textrand etc.), über den Text nachdenken, Zusammenfassungen erstellen und den Text mit eigenen Wörtern wiedergeben, erneut zusammenfassen, die Fragen erneut abgleichen und wiederholen. 55 Merktechniken einsetzen: Setzen Sie beim Lernen Merktechniken ein. Wiederholen: Um Informationen vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis zu überführen, ist Wiederholen notwendig. Dabei gilt als Faustzahl, den Lernstoff mindestens sechs Mal bei sinnvollen Wiederholungsintervallen zu wiederholen. Bei Lernstoff mit besonders starker Motivation und Gefühlsbeteiligung reichen in der Regel weniger Wiederholungen aus. Wichtig ist, Gelerntes ein erstes Mal schon kurze Zeit nach der Lernphase, nach ca. 15 Minuten, zu wiederholen, ein zweites Mal nach ca. einem Tag, ein drittes Mal nach ca. einer Woche. Wiederholen Sie bei der zweiten Wiederholung nur das, was Sie vergessen haben, ebenfalls bei der dritten Wiederholung. Bei der vierten Wiederholung wiederholen Sie den gesamten Lernstoff. 56 Pausen einsetzen: Da permanentes Lernen nicht möglich ist, sind Pausen und Regenerationsphasen zum Um- und Abschalten notwendig. Dabei sollten Sie Kurzpausen (Minipausen), ca. fünf Minuten, nach etwa 20 bis 30 Minuten Lernzeit einlegen, Langpausen (Maxipause), ca. 12 bis max. 20 Minuten, spätestens nach 90 Minuten Lernzeit, und Erholungspausen, ca. eine Stunde, nach ca. drei Stunden Lernzeit. Die Pausen sollten Sie effektiv nutzen, z.B. durch Ortswechsel, Bewegungsübungen oder Entspannungstechniken (Yoga, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Pilates, Autogenes Training, Atemübungen, Akupressur, Kopfmassage, Klopfmethode, Mudras, Meditationen etc.), durch Trinken, Snacks, frische Luft oder auch durch ein kurzes Nickerchen (Power napping). 53 Es wird unterschieden zwischen reinem Auswendiglernen und Verarbeitungslernen. Verarbeitungslernen erfordert Elaboration, d.h. Befassung mit den Lerninhalten und Verarbeitung. (siehe HOFMANN/ LÖHLE, 2012: 31 - 43). Verarbeitete Informationen werden besser im Gedächtnis behalten. 54 NOVAK (2006: 78). 55 Solche Lesetechniken finden Sie unter Schlagwörtern wie SQ3R oder PQ4R (siehe: www.wikipedia.org, Stichwort SQ3R). 56 Siehe: NOVAK (2006: 148 - 149). <?page no="29"?> 30 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit bzw. Aufmerksamkeit wiedererlangen Übungstyp: Entspannungsübung Übung 1: Geeignete Entspannungstechnik finden Schwierigkeit: Aufgabe: Suchen Sie eine für Sie geeignete Entspannungstechnik, die Sie jederzeit anwenden können, um zwischen den Lerneinheiten Konzentrationsfähigkeit bzw. Aufmerksamkeit wiederzuerlangen. Probieren Sie mehrere solcher Techniken aus, bis Sie die für Sie geeignete gefunden haben. Eine Zeitangabe kann nicht gemacht werden. Anmerkung: Zweck von Entspannungstechniken ist es, an andere Dinge als den Lernstoff zu denken und sich zu entspannen, um danach wieder konzentriert weiterlernen zu können. Bis Sie eine Entspannungstechnik so eingeübt haben, dass Sie sie jederzeit anwenden können, benötigen Sie viel Zeit. Zu jeder Entspannungstechnik liegen viele Anleitungen und Ratgeber vor und es werden von verschiedensten Organisationen Kurse zu deren Erlernen angeboten (Tagesseminare, Wochenkurse oder regelmäßige wöchentliche Termine über eine längere Zeitdauer). Nehmen Sie sich hierfür die Zeit, die Sie benötigen, um die für Sie richtige Entspannungstechnik zu finden - einmal erlernt wird sie Ihnen lebenslang nützlich sein, nicht nur in Lernprozessen, sondern auch im Beruf und in Stresssituationen. Soziales Erleben ermöglichen: Selbstgesteuertes Lernen in der Gruppe verknüpft individuelle Aktivitäten mit sozial-kognitiven Vorgängen in der Gruppe. Lernen wird zu einem gemeinsamen aktiven Prozess, der auf gemeinsamem Wissen aufbaut, kollektiven Kompetenzzuwachs ermöglicht, motivierend, aktivierend und kommunikativ ist, Spaß bringt, Fantasie und Kreativität fördert und das Lernen dadurch verstärkt. 57 Lernen in Gruppen ersetzt nicht das Alleinelernen, sondern ergänzt es. Die Lerngruppe sollte aus maximal fünf Mitgliedern mit unterschiedlichen fachlichen Stärken zusammengesetzt sein. 6 Wie Merktechniken helfen Weil das „Sich-Dinge-Merken-Können“ im allgemeinen Verständnis die Hauptleistung des Gedächtnisses darstellt und weil gerade in einem Studium eine Fülle neuer Inhalte gelernt werden soll, soll dem Aspekt „Merkfähigkeit“ als einer Funktion des Gehirns, die ein gutes Gedächtnis bedingt, ein breiterer Raum gegeben werden. Merktechniken, synonym Mnemotechniken, sind Techniken, mit denen das Einprägen von Lernstoff erleichtert wird, wobei es darauf ankommt, das Gelernte exakt zu speichern und exakt wiedergeben zu können. 58 Grundlage aller Merktechniken, die zunächst auf eine Verbesserung der Kurzzeitgedächtnisleistung abzielen, ist das kreative Verknüpfen von Lerninhalten, was auch als BRAVO-Methode bezeichnet wird: Dem Konstruieren von bewegten Bildern, dem richtigen bzw. dem „merkwürdi- 57 KONRAD/ TRAUB (2013: 103). 58 „Es gibt kein ungefähr oder halbrichtig, keine Auffassungsunterschiede oder Interpretationsmöglichkeiten, denn entweder Sie haben sich erfolgreich an die Daten erinnert und sie vollständig und in der richtigen Reihenfolge wiedergeben können oder nicht.“, denn: „halb gewusst, ist nicht gewusst“ (STENGER, 2006: 20 u. 27). <?page no="30"?> 6 Wie Merktechniken helfen 31 gen“ Verknüpfen von Lerninhalten, dem Assoziieren, dem Visualisieren, dem Bilden von Ordnungen, d.h. dem Strukturieren. 59 Um sich Lerninhalte gut merken zu können, ist Folgendes zu tun: Reduzieren Sie Lerneinheiten auf ca. fünf bis sieben Informationseinheiten (chunks) bzw. Gedächtniseinheiten und platzieren Sie wichtige Informationen am Anfang oder am Ende des Lernprozesses bzw. der Lerneinheit. 60 Erfassen Sie zuerst den Sinn von Lerninhalten, sofern dieser vorhanden ist, bzw. einen Gesamtzusammenhang, sofern das möglich ist. Konstruieren Sie bewegte Bilder. Verknüpfen Sie Lerninhalte richtig und merkwürdig. Assoziieren Sie. Visualisieren Sie. Bilden Sie Ordnungen, d.h. strukturieren Sie. Protokollieren und notieren Sie die wichtigsten Lerninhalte. Um Lerninhalte vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis zu überführen, ist wichtig: Teilen Sie den Lernstoff in kleine (Lern-)Portionen ein. Wiederholen Sie die erste Portion nach der Lernphase ein erstes Mal nach kurzer Zeit, nach ca. 15 Minuten, ein zweites Mal nach ca. einem Tag, ein drittes Mal nach ca. einer Woche. 61 Wiederholen Sie bei der zweiten Wiederholung nur das, was Sie vergessen haben, ebenfalls bei der dritten Wiederholung. Bei der vierten Wiederholung wiederholen Sie den gesamten Lerninhalt. 62 Wiederholen Sie auch laut und bewegen Sie sich dabei, z.B. gehen Sie durch das Zimmer. Lernen Sie die erste Portion solange, bis Sie sie können, dann die zweite Portion solange, bis Sie sie können, dann die dritte usw. Dann lernen Sie alle Portionen hintereinander und führen vor dem Schlafen eine Lernkontrolle durch. 63 Lassen Sie zwischen Wiederholungen von unterschiedlichen Lerninhalten einen zeitlichen Abstand. Beginnen Sie mit dem leicht zu Lernenden bzw. leicht zu Merkenden. Vermeiden Sie es, große Mengen an Inhalten auf einmal zu lernen, ähnliche Inhalte hintereinander zu lernen und eine Gleichzeitigkeit von Informationen (z.B. Lernen und Fernsehen). Dies führt zu Interferenzen und verringert den Lernerfolg. 64 Wenn Sie sich Lerninhalte falsch gemerkt haben (z.B. Vokabeln), führen Sie eine Fehleranalyse durch. 65 Basierend auf diesen Prinzipien liegen Merktechniken für die verschiedenen Lerninhalte vor. Sie haben sich in der Lernpraxis als sehr erfolgreich erwiesen, was immer wieder in Gedächtnis- 59 Dafür steht das Akronym „BRAVO“. Abgewandelt und ergänzt nach: BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAI- NING (2011a: 42 - 47). 60 Siehe: MAZUR (2006: 388ff) und HOFMANN/ LÖHLE (2012: 17 - 22). 61 Siehe: NOVAK (2006: 148 - 149). 62 Siehe: NOVAK (2006: 148 - 149). 63 Nach: KELLER (2005: 20 - 21). 64 Siehe: HOFMANN/ LÖHLE (2012: 23 - 26). 65 Nach: KELLER (2005: 37 - 39). <?page no="31"?> 32 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen Wettbewerben gezeigt wurde. 66 Sie werden im Folgenden kurz erläutert. 67 Eine sichere und erfolgreiche Anwendung setzt eine Eingewöhnungsphase und ständiges Üben voraus. Welche Merktechnik Sie anwenden, hängt von der jeweiligen (Lern-)Situation ab und davon, ob Ihnen persönlich eine Technik liegt bzw. ob sie bei Ihnen gut funktioniert. Merktechniken für Zahlen/ Daten Bei allen Merktechniken für Zahlen/ Daten werden den Zahlen/ Daten einfache bildhafte Begriffe zugeordnet, d.h. sie werden visualisiert, und danach werden die Bilder in Form von Geschichten bzw. bildhaften Folgen (Bildgeschichten, Bildfolgen) zusammengefügt, weil man sich Bilder und eine Reihenfolge von Bildern viel besser merken kann als abstrakte Zahlen. Merktechnik „Anfangsbuchstaben der Zahlen“: Den Zahlen 0 bis 9 werden einfache bildhafte Begriffe zugeordnet, die mit dem Anfangsbuchstaben der Zahlen beginnen. Je nach zu merkender Zahl werden diese Bilder in bildhafte Folgen (Bildgeschichten) umgesetzt. Ein Beispiel für das Merken der Zahl 356836: Der Frosch sitzt auf dem Seerosenblatt. Trainingsziel: Assoziieren, Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Übung 2: Zuordnung von Begriffen mit dem Anfangsbuchstaben der Zahlen zu den Zahlen 0 bis 9 Schwierigkeit: Aufgabe: Suchen Sie sehr spontan Begriffe, die mit den Anfangsbuchstaben der Zahlen 0 bis 9 beginnen. Wählen Sie dann für jede Zahl einen für Sie leicht zu merkenden Begriff aus und prägen Sie sich diesen ein. 15 Minuten Anmerkung: Wenn Sie diese Liste später als Merktechnik anwenden wollen, dann sollten Sie sich diese Zuordnung so gut einprägen, dass Sie jederzeit darüber verfügen können. Quelle: Nach BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: 44). Zahl Buchstabe Bilden Sie zugeordnete Begriffe mit dem Anfangsbuchstaben Zahl Buchstabe Bilden Sie zugeordnete Begriffe mit dem Anfangsbuchstaben 1 E Eimer, Elch, … 6 Se 2 Z 7 Si 3 D 8 A 4 V 9 N 5 F 0 Nu 66 Das „Möglichst-gut-Memorieren-Können“ wird daher auch als Gedächtnissport, Gehirnsport, o.Ä. bezeichnet. 67 Ausführliche weitere Erläuterungen zu den Techniken mit vielen detaillierte Beispielen zur Anwendung u.a. bei: BIEN (2011), BROTHERS/ EAGAN (1994), GEISSELHART (2013) KARSTEN (2007 u. 2012), KÜRSTEINER (2015), STENGER (2006). <?page no="32"?> 6 Wie Merktechniken helfen 33 Merktechnik „Baum-Liste“: Bei der sog. Baum-Liste werden den Zahlen 0 bis 20 einfache bildhafte Begriffe zugeordnet. Je nach zu merkender Zahl werden diese Begriffe in bildhafte Folgen (Bildgeschichten) umgesetzt. Die gewählten Begriffe sind dabei leicht mit den Zahlen 0 bis 20 zu assoziieren, so dass hierbei schon nach wenigem Üben kein zusätzlicher Merkaufwand mehr besteht, z.B. 1 als Baum (daher der Name Baum-Liste) oder als Kerze oder Leuchtturm (alle senkrecht), 2 als Lichtschalter (für die zwei Möglichkeiten, „an“ oder „aus“) oder als Schwan (2 sieht aus wie ein Schwan) usw. Hier können Sie eigene Begriffe assoziieren und nutzen. Trainingsziel: Assoziieren, Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Übung 3: Zuordnung von Begriffen für die Zahlen 0 bis 20 nach der sog. Baum-Liste Schwierigkeit: Aufgabe 1: Sie sehen jetzt eine Tabelle mit der Zuordnung von Begriffen für die Zahlen 0 bis 20 nach der sog. Baum-Liste. Prägen Sie bei jeder Zahl einen für Sie leicht zu merkenden Begriff ein. 5 Minuten Aufgabe 2: Notieren Sie das Gemerkte in Tabellenform auf einem separaten Blatt. Vergleichen Sie die gemerkten Zahlen mit den zugeordneten Begriffen, eventuell korrigieren und ergänzen Sie Ihre erstellte Tabelle. Prägen Sie sich die Tabelle danach erneut ein. 10 Minuten Anmerkung: Wenn Sie die Baum-Liste später als Merktechnik anwenden wollen, dann sollten Sie sich diese Zuordnung so gut einprägen, dass Sie jederzeit darüber verfügen können. (Da diese Liste aus dem Amerikanischen übertragen wurde, hat eine Katze 9 Leben, statt wie bei uns 7.) Quelle: Abgewandelt und ergänzt nach BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: 17, 42 - 47). Zahl Zugeordneter Begriff Zahl Zugeordneter Begriff 1 Baum, Kerze Leuchtturm, Einhorn 11 Fußballteam, Elferrat, Elfen 2 Lichtschalter, Schwan, Zwilling, Zweirad 12 Geist, Apostel, Zwölfzylinder 3 Hocker, Dreirad, Heilige Drei Könige 13 Fahrstuhl 4 Auto, vier Windrichtungen, Kleeblatt, Quartett 14 Herz 5 Hand, Fünf-Uhr-Tee, Olympische Ringe 15 Ritter 6 Würfel 16 Teenager 7 7 Zwerge, siebenarmiger Leuchter, 7 Geißlein, Siebenschläfer 17 Kartenspiel 8 Achterbahn, Sanduhr, Ruderachter 18 Feierabend 9 Katze, Schlange, Alle Neune 19 Abendessen 10 Bibel, Zehn Gebote 20 Tagesschau 0 Ei <?page no="33"?> 34 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen Bevor Sie die Baum-Liste anwenden, reduzieren Sie die zu lernenden Zahlen auf weniger Informationseinheiten, also eine Zahl wie 3718912 von 7 auf 5, also 3 7 18 9 12. Für das Merken dieser Zahl bilden Sie jetzt eine Geschichte aus den Wörtern der Baumliste: Auf einem Hocker hüpfen 7 Zwerge bis zum Feierabend und eine Katze versteckt sich dahinter vor einem Geist. Merktechnik „Master-System“ (synonym: Erko-Code, Major-Code): Bei dieser Merktechnik, die auch als „Königsmethode“ für das Zahlenbzw. Datenmerken gilt, werden ebenfalls den Zahlen einfache Begriffe bzw. Bilder zugeordnet und diese Begriffe werden dann, je nach zu merkender Zahl, in bildhafte Folgen (Bildgeschichten) umgesetzt. Zuerst werden dabei den Zahlen 0 bis 9 Buchstaben zugeordnet. Anschließend werden aus diesen einzelnen Buchstaben einfache Wörter für die Zahlen von 0 bis 99 gebildet, wobei in den zu bildenden Wörter folgende zwei Regeln gelten: a, e, i, o, u, ä, ö, ü, h und y zählen nicht als Zahlen und Doppelkonsonanten gelten als ein Konsonant und zählen als eine Zahl. Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Übung 4: Zuordnung von Buchstaben zu Zahlen 0 bis 9 nach dem Master-System Schwierigkeit: Aufgabe 1: Sie sehen jetzt eine Tabelle mit der Zuordnung von Buchstaben zu Zahlen nach dem Master-System. Prägen Sie sich die Zuordnung ein. 5 Minuten Aufgabe 2: Notieren Sie das Gemerkte in Tabellenform auf einem separaten Blatt. Vergleichen Sie die gemerkten Zahlen mit deren zugeordneten Buchstaben, eventuell korrigieren und ergänzen Sie Ihre erstellte Tabelle. Prägen Sie sich die Tabelle danach erneut ein. 5 Minuten Quelle: Nach BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: 42 - 47). Zahl zugeordneter Buchstabe Merkhilfe Zahl zugeordneter Buchstabe Merkhilfe 1 t, d t oder d ist der 1 ähnlich. 6 sch, ch, x In die Schule geht man mit 6. 2 n n hat zwei Beine. 7 k, ck, g, j q Kirche findet statt am 7. Tag. 3 m m hat drei Beine. 8 f, v, w Schreibschrift-f steht für 8. 4 r Vier hört mit r auf. 9 p, b p und b, gespiegelte oder umgedrehte 9. 5 l l steht lateinisch für 50. 0 s, z, c, ß sero bzw. zero ist Null. Bevor Sie das Master-System anwenden, reduzieren Sie die zu lernenden Zahlen auf weniger Informationseinheiten, also eine Zahl wie 4410076928 von 10 auf 5, also 44 10 07 69 28. Für das Merken dieser Zahl bilden Sie jetzt eine Geschichte aus den Wörtern des Master-Systems: Der Reiher sucht in einer Tasse eine Socke, damit er auf der Schippe mit Nivea nicht ausrutscht. <?page no="34"?> 6 Wie Merktechniken helfen 35 Bei dreistelligen Zahlen ist es auch noch möglich, Wörter zu bilden, die die Zahlen darstellen, z.B. 681: Schuft. Bei vier- und mehrstelligen Zahlen wird es immer schwieriger bzw. es ist dann nur noch in Einzelfällen möglich, diese Zahlen in ein Wort bzw. in ein Bild zu übertragen. Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Übung 5: Zuordnung von Begriffen für die Zahlen von 0 bis 99 nach dem Master-System Schwierigkeit: Aufgabe 1: Sie sehen jetzt eine Tabelle mit der Zuordnung von Begriffen für die Zahlen von 0 bis 99 nach dem Master-System. Prägen Sie sich zu jeder Zahl einen für Sie leicht zu merkenden Begriff ein. 10 x 5 Minuten Aufgabe 2: Notieren Sie das Gemerkte in Tabellenform auf einem separaten Blatt. Vergleichen Sie die gemerkten Zahlen mit den zugeordneten Begriffen, eventuell korrigieren und ergänzen Sie Ihre erstellte Tabelle. Prägen Sie sich die Tabelle danach erneut ein. 30 Minuten Anmerkung: Wenn Sie das Master-System später als Merktechnik anwenden wollen, dann sollten Sie sich diese Zuordnung so gut einprägen, dass Sie jederzeit darüber verfügen können. Quelle: Ergänzt und abgewandelt nach BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: 42 - 47) und STENGER (2006: 105 - 115 u. 123). 0er 10er 20er 30er 40er 50er 60er 70er 80er 90er 0 Sau Oase Sause See 00 = Soße Zeus Tasse Dose Nase Nuss Moos Maus Messe Masse Rose Russe Reis Lasso Los Lassie Schuss Schiss Schoß Kasse Käse Kuss Kies Jute Fass Vase Wiese Bus Bass Pass Poesie 1 Tee 01 = Seide Saite Teddy Tod Date Note Niete Naht Not Matte Maat Mathe Mitte Ratte Rita Rodeo Latte Lade Leid Schutt Jute Kette Kita Kot Gott Fett Foto Vita Watte Bett Bote Bohne Pate 2 Noah Neo 02 = Sohn Sonne Sauna Zahn Tanne Tat Tüte Ton Tonne Tenno Dino Nonne Mann Mohn Ruine Ren Rhein Rinne Linie Leine Lehne Scheune Schiene Schein Schnee Kanne Kahn Kino Gin Fahne Fan Fön Finne Wein Wonne Bahn Buhne Bühne Bein Biene Bann Panne 3 Mai Oma Mao 03 = Sumo (ringer) Team Dame Damm Dom Name Nemo Mama Mumie Rum Reim Rom Rahm Rama Lehm Leim Lama Limo Schaum Kamm Keim Fama WM Baum 4 Reh 04 = Säure Zorro Teer Tier Tor Dürre Narr Niere Nero Meer Mauer Möhre Rohr Reiher Leier Lore Lauer Schere Schar Karre Kur Jahr Fähre Fuhre Feier Feuer Bier Bär Bauer <?page no="35"?> 36 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen 5 Laie Leo Lee Eule 05 = Säule Saal Tal Taille Tell Nil Null Mehl Mal Maul Meile Rolle Rille Lila Lolli Lilie Lilly Schal Schule Schale Scholle Keule Kelle Koala Kehle Kohle Gaul Falle Fall Fell Feile Folie Wolle Ball Beule Bulle Beil 6 Schuh 06 = Seuche Tasche Tisch Tuch Tacho Nische Nacho Masche Macho Rauch Rausch Rüsche Loch Lauch Leiche Lasche Scheich Schach Schischa Koch Küche Fisch Fach Wäsche Buch Bach Busch 7 Kuh Gau Kai 07 = Socke Theke Teig Tag Decke Nike Nokia Mac Mücke Mokka Rage Rock Lack Liga Lage Scheck Schock Schoki Keks Kakao Kacke Kick Feige Waage Wok Backe Bock Pieke 8 Fee Efeu Ufo 08 = Seife Sofa Taufe Tofu Tiefe Neffe Niveau Nivea Nixe Mafia Möwe Mief Muff Reif Riff Lava Löwe Schaf Schiff Kaffee Waffe Beef Puff 9 Bau Boa Po 09 = Zippo Taube Tipp Depp Neubau Nabe Nappa Noppe Mappe Mopp Raupe Rappe Rabe Rippe Reibe Lupe Lippe Lob Liebe Schippe Scheibe Schuppe Kappe Kippe Kaba Gabe Jeep Wabe Weib VIP Papa Pappe Puppe Merktechniken für Aufzählungen/ Spiegelanstriche etc. Auch um sich Aufzählungen, Inhalte von Spiegelanstrichen, Reihenfolgen etc. merken zu können, liegen verschiedene Methoden vor, die teilweise auf unterschiedlichen Prinzipien beruhen. Merktechnik „Loci-Methode“: Bei der Loci-Methode werden einzelne Orte (lateinisch: Loci) mit Lerninhalten verknüpft. Wenn man dann an die Orte, die Merkstationen, denkt, erinnert man sich leichter an den Lerninhalt. Um sich jedoch nicht zusätzlich zum Lerninhalt noch die Orte merken zu müssen, wählt man solche Orte, die bereits fest im Gedächtnis verankert sind und bildet aus diesen Orten Routen, Wege bzw. Strecken, die man sehr gut kennt. Solche Routen sind z.B. Orte bzw. Gegenstände in seinem Zimmer oder in seiner Wohnung, Orte auf dem Weg von zu Hause zur Hochschule bzw. zur Arbeit, Orte am Körper, fiktive Räume etc. Bei Orten im Zimmer, in der Wohnung, auf dem Weg zur Arbeit etc. spricht man von einer Raumliste, bei Orten am Körper von einer Körperliste. Anschließend verknüpft (assoziiert) man diese Orte (möglichst merkwürdig) mit Lerninhalten. Beachten Sie bei einer Routenauswahl Folgendes: Die einzelnen Orte sollten möglichst gleich groß sein. Die einzelnen Orte sollten etwa in der gleichen Höhe liegen. Die Abstände bzw. Distanzen zwischen den einzelnen Orten sollten möglichst gleich sein. Eine eindeutige Abfolge sollte festgelegt werden, z.B. Blickrichtung, Gehrichtung, von rechts nach links, mit oder gegen den Uhrzeigersinn. Es sollten möglichst markante Orte gewählt werden. Bei einer Raumliste immer an der Tür anfangen. Den fünften Ort mit Geräuschen verankern. Den siebten Ort mit 7 Zwergen verankern. <?page no="36"?> 6 Wie Merktechniken helfen 37 Die einzelnen Orte nicht mit zu ähnlichen Dingen belegen. Verknüpfungen (Assoziationen) mit der BRAVO-Methode auswählen. 68 Diese Methode eignet sich sehr gut für Inhaltsangaben, z.B. für Inhalte einer frei zu haltenden Rede, die in einer bestimmten Reihenfolge vorgetragen werden sollen, oder für Listen mit zeitlicher oder räumlicher Abfolge (z.B. historische Ereignisse, historische Personen, Epochen etc.). Nutzen Sie für sich vier bis fünf verschiedene Loci-Routen, mit je 10 bis 20 Orten. Einzelne Routen sollten Sie nur für wichtige Merkinhalte anwenden; üben können Sie die Methode auch mit solchen, die dann wieder vergessen werden können. Merktechnik „Merkwörter“ (synonym: Akronyme): Bilden Sie aus den Anfangsbuchstaben der zu lernenden Inhalte bzw. der Aufzählung ein Wort, ein Akronym, z.B. WEMAF oder MAFEW (für die Ressourcen Energie, Material, Wasser, Fläche und Arten, wenn die Merkreihenfolge keine Rolle spielt). Merktechnik „Merksätze“: Bilden Sie aus den Anfangsbuchstaben der zu lernenden Inhalte bzw. der Aufzählung einen Merksatz, z.B. Ein Politiker prüft provozierende Machenschaften als erstes vorher (steht für: Schritte der Implementierung eines Umweltmanagementsystems in richtiger Reihenfolge). 69 Merktechnik „Sprachlich-rhetorische Mittel“: Sprachlich-rhetorische Mittel können ebenfalls als Merktechniken angewendet werden, v.a. gleichklingende Wörter (Assonanzen) oder Wörter mit gleichen Anfangslauten (Alliterationen) oder Wörter mit gleichen Wortendungen (Reime). 70 Um sich abstrakte Begriffe besser merken zu können, können Sie zudem als Merktechniken besonderes Verbildern oder besondere Assoziationen anwenden. Dabei können Sie z.B. Merkbegriffe mit Symbolen belegen (erste Atombombentest: Wüste Nevada), oder Silben bzw. der Phonetik, also der Aussprache, eine Bedeutung geben, oder Vokabeln bzw. Fremdwörter verbildern bzw. besondere Assoziationen dafür bilden. 71 Werden mehrere Sachverhalte über eine (kurze) Geschichte verknüpft, z.B. Namen, Orte, Begriffe etc., spricht man auch von der Merktechnik „Kettenmethode“, z.B. Ein Hoch auf die Party (Homöopathie), dort sah man Müll (Samuel), den ein Hahn und ein Mann (Hahnemann) wegbrachten (für Samuel Hahnemann, den Erfinder der Homöopathie). 72 In diesem Beispiel sind auch phonetische Assoziationen enthalten. Merktechniken für Namen/ Gesichter Um sich Namen merken zu können, d.h. um Namen, Personen und Gesichter zu lernen, sollten Sie wie folgt vorgehen: 73 68 Siehe z.B.: www.youtube.com/ watch? v=rSjZuc44_l0. 69 Für: Entschluss, Umweltpolitik, -prüfung, -programm, -managementsystem, -audit, -erklärung, Validierung. 70 Vergleiche: ENGELFRIED/ ZAHN (2012: 141). 71 Abgewandelt und ergänzt nach BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: 42 - 47). Umgangssprachlich werden v.a. die Merktechniken Merkwörter (Akronyme), Merksätze und sprachliche Mittel als Eselsbrücken bezeichnet. Sie liegen für sehr viele Sachverhalte vor, z.B. für die Bereiche Mathematik, Geschichte usw. siehe SCHMIDT (2007), für Allgemeinbildung siehe KÜRSTEINER (2015). 72 Umfangreich mit zahlreichen Beispielen siehe: KÜRSTEINER (2015; hier leicht verändert 2015: 125). 73 MOSER-WILL/ GRUBE (2009: 164) empfehlen das Akronym „NAMEN“: Nachfragen, Anschauen, Merkmale feststellen, Einbauen und vernetzen, Nennen/ Nutzen. Die dortigen Erläuterungen sind erweitert und ergänzt nach <?page no="37"?> 38 Ein neues Lehrbuchkonzept kennenlernen Hören Sie genau hin, ob Sie den Namen wirklich genau verstanden haben. Wenn nicht, fragen Sie nach. Aussprache bzw. Betonung und die Schreibweise sollten Ihnen klar sein. Schauen Sie die Person genau an, wenn sie sich vorstellt. Beachten Sie genau die Merkmale des Gesichtes bzw. der gesamten Erscheinung. Nutzen Sie zum Einprägen folgende Möglichkeiten: Assoziieren Sie mit dem Anfangsbuchstaben oder der Anfangssilbe oder dem gesamten Namen, z.B. Frau Klein ist gar nicht klein. Bauen Sie den Namen bzw. die Assoziationen dazu in Ihr persönliches Wissen ein, d.h. versuchen Sie zu strukturieren bzw. einordnen, z.B. Dr. Walter sieht aus wie Onkel Walter. Assoziieren Sie mit dem Klang und dem Rhythmus des Namens. Setzen Sie die Ersatz- oder Brückenmethode ein, d.h. zerlegen Sie die Namen, wenn es möglich ist, z.B. Herr Schöneberger geht über schöne Berge. Wiederholen Sie den Namen laut und nennen Sie den Namen möglichst oft und bei jeder Gelegenheit. Zudem schreiben Sie den Namen bei der ersten sich bietenden Gelegenheit auf. Wenn Sie zu einer Veranstaltung eingeladen sind, Sie ein Seminar halten oder ein Meeting o.Ä. leiten, und Ihnen die Namen von Gästen, Teilnehmerinnen und Teilnehmer etc. vorher bekannt sind, prägen Sie sich die Namen vorher schon ein. Dann wird der „Lernstoff“ bei der Vorstellung der Personen reduziert. BUNDESVERBAND GEDÄCHTNISTRAINING e.V. (2011a: 50). Eine andere Situation ist gegeben, wenn Sie sich z.B. 15 Namen und Gesichter und die Leistungen bzw. die Lebensdaten dieser Personen merken müssen, z.B. Erfinder von Technologien, historische Persönlichkeiten. Hierzu sind zuerst die Persönlichkeiten zu strukturieren (z.B. nach Berufen, nach Epochen, nach Leistungen etc.) und danach sind zu den Bildern der Persönlichkeiten die Namen zu lernen und die weiteren Daten zu assoziieren (siehe MOSER-WILL/ GRUBE, 2009: 166 - 177). <?page no="38"?> Schritt 1: Die Entwicklung des Umweltbewusstseins kennen Lernziele: Sie lernen … die Entwicklung des Umweltbewusstseins seit 1945 kennen. wichtige Ereignisse und deren Ursachen bzw. deren Umweltauswirkungen kennen. die heutige Situation umweltorientierten Handelns von Unternehmen, Konsumenten etc. zu verstehen. Der Umweltschutzgedanke und das Umweltbewusstsein führten insbesondere seit den 1970er Jahren zu gravierenden Veränderungen der Wirtschaft und des (Konsum-)Verhaltens. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs, vereinfacht eingeteilt in Dekaden, kann man diese Veränderung schlagwortartig beschreiben. 74 Nach 1945 bis Ende der 1950er Jahre spielte der Umweltgedanke keine Rolle, denn diese Jahre waren geprägt vom „Wiederaufbau“ nach dem Zweiten Weltkrieg, v.a. der Infrastruktur, der Energieversorgung und der Landwirtschaft. In den 1960er Jahren entstand vor dem Hintergrund des gelungenen Wiederaufbaus aufgrund der damit verbundenen Umweltbeeinträchtigungen das Bewusstsein für einen Weg zum „Blauen Himmel über der Ruhr“. Die 1970er Jahre waren das Jahrzehnt des Bewusstseins von „Mehr Wachstum - mehr Wohlstand - mehr Technik - mehr Umwelt“ und aus Unkenntnis und Verdrängen entstanden langsam Umweltinteresse und Problemidentifikation. In den 1980er Jahren entwickelten sich dann aus aktionistischen und emotionalisierten Umweltschutzaktionen professionalisiertes Umweltschutzhandeln und ein Weg vom Konflikt zur Kooperation. Die 1990er Jahre waren durch generelle umweltbezogene Betroffenheit mit hoher Sensibilität für Umweltfragen geprägt. Seit den 2000er Jahren beeinflusst der Versuch der Umsetzung globaler umweltpolitischer Lösungskonzepte das Bewusstsein, genauso wie das ständige Krisenmanagement bei einem Weiter-so der bisherigen Verhaltensweisen, sowohl in der Wirtschaft als auch privat. In diesen Jahrzehnten seit 1945 haben verschiedene umweltbezogene Ereignisse grundlegende Erkenntnisse über lokale, regionale und globale Umweltprobleme nach sich gezogen, die auch auf breiter gesellschaftlicher Basis zur Bewusstseinsänderung gegenüber Umweltfragen beitrugen. Die Erkenntnis der Begrenztheit der Ressourcen, v.a. der Energieträger Erdöl, Erdgas und Kohle sowie der Metallerze, wurde durch die Ölkrisen in den 1970er Jahren, einhergehend mit der Studie des Club of Rome zu den Grenzen des Wachstums verdeutlicht. Hinzu kam die Abnahme der biologischen Vielfalt 75 seit Ende der 1970er Jahre und verstärkt ab den 1980er Jahren, sowohl in terrestrischen Ökosystemen (z.B. Abholzung der tropischen Regenwälder, Flurbereinigung) als auch in marinen Ökosystemen (z.B. Überfischung der Meere) und der ständige Rückgang der Ressource (nutzbare bzw. fruchtbare) Fläche (Boden) durch Flächenzerstörung, durch Bebauung, Zersiedelung der Landschaft, Wüstenbildungen, Erosion etc. Die lokale und regionale Bedrohung von Gesundheit und Ökosystemen durch einzelne technische Prozesse und Anlagen trat vor allem durch Störfälle in das Bewusstsein, z.B. in Unternehmen in Seveso und in Bhopal, eine Vielzahl größerer und kleinerer Tankerhavarien, sowie durch die bereits in den 1950er Jahren erkennbaren Schäden der Itai-Itai- und Minamata-Krankheit (Cd- 74 Umfassend siehe: ENGELFRIED (2011: 7 - 17). 75 Synonym: Abnahme bzw. Verlust der Biodiversität, auch als Artensterben bezeichnet. <?page no="39"?> 40 Schritt 1: Die Entwicklung des Umwelbewusstseins kennen bzw. Hg-Kontamination mit humantoxischen Wirkungen) in Japan, aber auch durch die von vielen Verursachern bedingten Smog-Ereignisse, exemplarisch in London und Los Angeles. Das überregionale bzw. globale Risiko für Gesundheit und Ökosysteme durch einzelne technische Prozesse und Anlagen zeigten die als größte anzunehmende Unfälle (GAU bzw. Super- GAU) bezeichneten Störfälle in den Atomkraftwerken Tschernobyl (Ukraine) und Fukushima (Japan). Die überregionale Bedrohung von Ökosystemen, verursacht durch allgemeine Wirtschaftsprozesse und nicht mehr einzelnen Verursachern bzw. Ereignissen direkt zuzuschreiben, z.B. durch Individualverkehr, Transportprozesse, Energieerzeugung, Kommunen oder Haushalte, wurde deutlich v.a. als Eutrophierung von Ostsee oder Adria (verursacht v.a. durch PO 43- , NO 3- , NH 4+ und organische Abwässer), als Waldsterben (verursacht v.a. durch SO 2 , NO x und HCl) oder als Gewässer- und Meeresverschmutzung durch Fäkalien, Schwermetalle, Pestizide, Plastikabfälle, Mikroplastik, Nanopartikel etc. Die globale Bedrohung der Ökosysteme wurde durch radioaktiven Fallout der oberirdischen Atombombentests der 1950er Jahre erstmals erkannt. Später trat sie durch die Erkenntnisse über die Zerstörung der Ozonschicht (verursacht durch FCKW) und die Veränderung der Atmosphäre und des Klimas (Treibhauseffekt) (v.a. verursacht durch CO 2 und CH 4 ) in das breite Bewusstsein. Beabsichtigt herbeigeführte lokale und globale Gefährdungslagen und Bedrohungen durch Manipulation technischer Prozesse wie chemischer Produktionsanlagen, Atomanlagen, Pipelines, biotechnologischer Laboratorien etc. zeigen generell die Anfälligkeit technischer Systeme. Immer wieder eintretende Hungersnöte in Afrika seit den 1970er Jahren, das starke Wirtschaftswachstum in den Industrienationen seit den 1960ern, das starke Bevölkerungswachstum und seit den 1990er Jahren das große Wirtschaftswachstum bevölkerungsreicher Nationen führte die globale Arm/ Reich-Problematik vor Augen. Das breite Umweltbewusstsein und die Erkenntnis, die Umweltprobleme auch global lösen zu wollen, führte zusammen mit dem Bewusstsein einer globalen Arm/ Reich-Problematik und der Erkenntnis, dass diese beiden Problemfelder miteinander verzahnt sind, seit 1992 (UNCED) zur Bildung eines Bewusstseins der nachhaltigen Entwicklung. <?page no="40"?> Übungen in Schritt 1 41 Übungen in Schritt 1 Trainingsziel: Assoziieren, Wortfindung Übungstyp: ABC-Übung Übung 6: Begriffe aus dem Umweltschutz assoziieren 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Nennen Sie Begriffe aus dem Umweltschutz, die mit dem vorgegebenen Buchstaben beginnen. Bearbeiten Sie die Übung alleine. Gehen Sie systematisch von „A“ bis „Z“ und wenn Sie bei „Z“ angekommen sind, wieder zurück nach „A“. 30 Minuten Anmerkung: Bearbeiten Sie diese Übung jetzt, bevor Sie das Buch gelesen haben, und bearbeiten Sie sie erneut, nachdem Sie sich mit dem Buch beschäftigt haben. Stoppen Sie dabei die Zeit. A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X, Y Z <?page no="41"?> 42 Schritt 1: Die Entwicklung des Umwelbewusstseins kennen Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Suchaufgabe Übung 7: Schlagwörter der aktuellen Umweltdiskussion Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Waagrecht, senkrecht und diagonal sind 25 Begriffe aus der aktuellen Umweltdiskussion aufgeführt. Suchen Sie diese. 76 10 Minuten A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y 1 Ö W K O F E K S N A C H H A L T I G K E I T L D D 2 G G J U N Ä U U G T G K Ä G J W R B V E G A N G T 3 N W I Y H S G G E B Ä U D E D Ä M M U N G C E W F 4 J S R Ä S F E I N S T A U B Q J K L M F Z I T K Ö 5 C B I X B S Q E M F E Ä Q O A Y R D A H T P S Y V 6 F X X Z M M D M A F S M Q Q V F P A S S Q R I M K 7 A L B E F K R E I S L A U F W I R T S C H A F T S 8 F I Ä J O F O J S I W P Y Q F M B U E P N G L K N 9 V T J C H B Z W Q R Ä J C E P D A F N R A E Ä X K 10 O D G S H A U Ä O Z S X D S B M P E T O T O R Y Y 11 O R I B Ä E R J I T G N M N O N L O I D U E M M T 12 I P Z K M L N T D N E V Ä T L U Ä Z E U R N S M Ö 13 P B Y P Y V Z V E W P O A E D X Q O R K S G C R M 14 J U M W E L T K E N N Z E I C H E N H T C I H Z A 15 D L A F F K Ö I L R S E F F O Y U Q A S H N U E M 16 O J S H S Z G D T S S T L R I X V Q L H U E T Ä A 17 F N B M D R W B S X F I E E A J Ä L T A T E Z W P 18 N P S W E N A T W N Y Ö E R K C V U U R Z R W R K 19 G Y C N W U N P Y W V I L G B T K L N I P I A E Ö 20 G Ä E O W S K Ö S Z R D K K E E R I G N R N N S S 21 U O L M I K R O P L A S T I K L N O N G L G D T D 22 F X K L I M A W A N D E L L Ö Ä U Ä S G T L A M G 23 O W W X S X T E M P O L I M I T W N N M R P V Ü D 24 Z I E L E K T R O M O B I L I T Ä T G G O L Z L K 25 I Z N B I O L E B E N S M I T T E L U S Ä G Ä L W 76 Hinweis auf weitere Übungen für den Unterricht: Zu Inhalten wie der Auflistung von Umweltproblemen, Ereignissen, die zur Bildung des Umweltbewusstseins beitrugen sowie generell für historische Ereignisse, Technikentwicklungen etc. bieten sich für die Lehre Gedächtnistrainingsübungen für das Trainingsziel Merkfähigkeit besonders an, die mit Bildern arbeiten und die dadurch den visuellen Aufnahmekanal stark ansprechen. Folgender Übungsablauf wird empfohlen: Es werden z.B. 15 Bilder zu Umweltproblemen oder umweltbewusstseinsprägenden Ereignissen gezeigt, jeweils ca. 10 Sekunden lang (insgesamt ca. drei Minuten). Nach dem Zeigen aller Bilder sind die behaltenen Bilder bzw. Ereignisse von den Studierenden zu memorieren und aufzuschreiben (ca. drei Minuten). Anschließend erfolgt als Lernkontrolle das erneute Zeigen der Bilder mit Erläuterungen über Hintergründe, Ursachen, Folgen etc. der Ereignisse. <?page no="42"?> Übungen in Schritt 1 43 Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen Übungstyp: Zuordnen Übung 8: Sachverhalte und deren Umweltauswirkungen Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie den aufgeführten Sachverhalten Umweltauswirkungen zu. 30 Minuten Beispiel: Sachverhalt: Dioxin-Emission; Umweltauswirkung: humantoxische Wirkung. Anmerkung: Es sind bei einigen Sachverhalten auch mehrere Umweltauswirkungen möglich. Umweltauswirkungen: Nr. Sachverhalt Umweltauswirkung Nr. Sachverhalt Umweltauswirkung 1 Abholzung des tropischen Regenwaldes 16 Feinstaubemissionen 2 Biotopzerstörung 17 Gerüche 3 Braun-/ Steinkohle- Verbrennung 18 Phosphate im Abwasser 4 CH 4 -Emissionen 19 Lärm 5 CO 2 -Emissionen 20 NO x -Emissionen 6 CO-Emissionen 21 Fracking 7 Deponierung von Altprodukten/ Abfällen 22 Regenwaldabholzung 8 Deponiesickerwasser 23 Rinderhaltung 9 Verbreitung nichtendemischer Arten 24 radioaktive Strahlung 10 Einleitung ungeklärter Haushaltsabwässer in Gewässer 25 Schwermetall-Einleitung in Gewässer 11 elektromagnetische Strahlung 26 Erdöl-/ Erdgas-/ Kohle-Nutzung 12 SO 2 -Emissionen 27 Tankerhavarien 13 Erdöl-/ Erdgas-Verbrennung 28 Überfischung der Meere 14 Weichmacher aus Kunststoffen 29 Verbrennung von Produkten 15 FCKW-Emissionen 30 Erosion <?page no="43"?> 44 Schritt 1: Die Entwicklung des Umwelbewusstseins kennen Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Logik Übungstyp: Zuordnen Übung 9: Umweltschädigungen, Störfälle und Katastrophen, die zur Bildung des Umweltbewusstseins beitrugen Schwierigkeit: Aufgabe: Datieren Sie folgende Umweltschädigungen, Störfälle und Katastrophen, die zur Bildung des Umweltbewusstseins in Deutschland seit 1945 beitrugen, nach Jahr bzw. nach Jahrzehnt. Nachdem Sie die Lösungen kontrolliert haben, prägen Sie sich die Jahreszahlen der Umweltschädigungen, Störfälle und Katastrophen ein. Wenden Sie dabei die Merktechnik Baum-Liste oder Master-System oder eine andere Merktechnik an, je nachdem, welche für Sie am besten geeignet ist. 30 Minuten Anmerkung: Bei der Datierung von Umweltschädigungen beziehen sich die Angaben auf das Jahrzehnt, in dem das Problem großen Bevölkerungskreisen bekannt und bewusst wurde, auch wenn es meist erst im darauffolgenden Jahrzehnt umfassend bewusstseinsprägend wurde. Quelle: Nach ENGELFRIED (2011: 8-11). Jahr bzw. Jahrzehnt: 1980er Jahre Nr. Umweltschädigungen, Störfälle bzw. Katastrophen Jahr bzw. Jahrzehnt 1 Artensterben 2 Chemieunfall von Bhopal 3 Chemieunfall von Seveso 4 Contergan-Schädigungen an Neugeborenen 5 Erste Ölkrise 6 Eutrophierung der Ostsee 7 Klimawandel 8 Kuwait-Krieg um Ressourcen 9 London-Smog 10 Oberirdische Atombombentests 11 Ozonloch 12 Reaktorkatastrophe von Fukushima 13 Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 14 Regenwaldabholzung 15 Waldsterben <?page no="44"?> Übungen in Schritt 1 45 Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Anwenden einer Merktechnik Übung 10: Umweltschutzbezogene Ereignisse Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Prägen Sie sich die Jahreszahlen der aufgeführten umweltschutzbezogenen Ereignisse ein. Wenden Sie dabei die Merktechnik Baum-Liste oder Master-System oder eine andere Merktechnik an, je nachdem, welche für Sie am besten geeignet ist. 30 Minuten Quelle: Ereignisse und Jahreszahlen ergänzt aus ENGELFRIED (2011: 8 - 11). Umweltschutzbezogene Ereignisse: 1968 Atomwaffensperrvertrag 1973 Washingtoner Artenschutzabkommen 1974 Bundesimmissionsschutzgesetz tritt in Kraft 1978 Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ 1987 Montreal-Protokoll zum FCKW-Ausstieg 1989 Basler Konvention zu Giftmüllexporten 1992 Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung, Rio (UNCED) 1993 EMAS I tritt in Kraft 1997 Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz 2015 Paris-Abkommen zum Klimaschutz Trainingsziel: Wortfindung, Assoziieren Übungstyp: gleicher Anfang, gleiches Ende Übung 11: Begriffe aus dem Umweltschutz assoziieren 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Finden Sie möglichst viele Wörter, die die angegebene Silbe enthalten. 3 x 5 Minuten Beispiel: Zu 1. Vorsilbe „Immission-“: Immissionsschutz, Immissionsminderung etc. Beispiel: Zu 2. Nachsilbe „-maßnahme“: SO 2 -Minderungsmaßnahme, Vorbeugungsmaßnahme etc. Beispiel: Zu 3. Vor- oder Nachsilbe „Management-, -management“: Umweltmanagement, Managementsystem etc. Anmerkung: Bearbeiten Sie diese Aufgabe jetzt, bevor Sie das Buch vollständig gelesen haben, und bearbeiten Sie sie erneut, nachdem Sie sich mit dem Buch beschäftigt haben. Stoppen Sie dabei die Zeit. Vorgegebene Silben: 1. Vorsilbe: Umwelt-, umwelt- 2. Nachsilbe: -schutz 3. Vor- oder Nachsilbe: Emission-, -emission <?page no="45"?> 46 Schritt 1: Die Entwicklung des Umwelbewusstseins kennen Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: Zeichnen, Skizzieren Übung 12: Umweltprobleme Schwierigkeit: Aufgabe: Zeichnen/ Skizzieren Sie sechs Umweltprobleme. 12 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. Trainingsziel: Formulieren Übungstyp: Schüttelsatz Übung 13: Thesen zur aktuellen Umweltdiskussion Schwierigkeit: Aufgabe 1: Stellen Sie die Wörter so um, dass sinnvolle Sätze entstehen. Es dürfen keine Wörter ausgelassen und keine weiteren hinzugefügt werden. 20 Minuten Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz den jeweiligen Zusammenhang und überlegen Sie (mindestens) drei Pro-Argumente für und drei Contra-Argumente gegen die jeweilige These. Trifft die These Ihrer Meinung nach zu? Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik, Urteilsfähigkeit. 15 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Thesen zur aktuellen Umweltdiskussion: 1. Begriffsverwendung | zu | inflationäre | Angesichts | aktuellen | plakativen | Schlagwort. | macht | immer | die | mehr | Umweltprobleme | der | einem | und | unsaubere | „Nachhaltigkeit“ 2. werden, | mehr. | Ziel | kein | Zukunft | vom | Umweltverbrauch | in | es | ansonsten | ist | muss | erstrebenswertes | Wirtschaftswachstum | entkoppelt 3. internationales, | und | zu. | verbindliches | sonst | überprüfbares | und | zukünftig | werden, | Schäden | Ein | nehmen | muss | Klimaschutzabkommen | umgesetzt | Krisenmanagement 4. dass | die | so | umweltorientiertem | bereits | nicht | mehr | ist | ist. | in | Das | Deutschland | umkehrbar | Konsum | zum | Umweltbewusstsein | hoch, | Entwicklung 5. ohne | ein | Materialkreisläufen | eintreten. | die | das | und | materiell | Erde | Schließen | von | Entwicklung | System | keine | nachhaltige | ist, | Da | geschlossenes | Produkt- | kann <?page no="46"?> Schritt 2: Die Entwicklung des Bewusstseins für nachhaltige Entwicklung kennen Lernziele: Sie lernen … die Entwicklung des Bewusstseins für „Nachhaltige Entwicklung“ kennen. das Konzept „Nachhaltigkeit“ zu verstehen. die aktuellen Diskussionen über umweltbezogene Nachhaltigkeit zu verstehen und zu beurteilen. Die breite Verwendung des Begriffs Nachhaltige Entwicklung bzw. Nachhaltigkeit seit Mitte der 1990er Jahren - und somit das Bewusstsein für Nachhaltigkeit - resultiert aus globalen Umweltbelastungen und immensen Unterschieden im weltweiten materiellen Versorgungsniveau. Beide Aspekte werden auch unter einer ganzheitlichen Verantwortungsethik diskutiert: gegenüber der Um- und Mitwelt, gegenüber den Menschen der jetzigen Generation und gegenüber denen der zukünftigen Generationen. International und unter dem Schlagwort einer „Nachhaltigen Entwicklung“ werden seit der Übereinkunft der Weltumweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro (UNCED) folgende zwei normative Aspekte akzeptiert: so zu leben, dass alle zukünftigen Generationen die gleichen Entwicklungschancen haben wie die jetzige Generation, was eine intergenerationelle Gerechtigkeit bedeutet, so zu leben, dass alle Menschen weltweit die gleichen Entwicklungschancen haben, was eine intragenerationelle Gerechtigkeit bedeutet. 77 Ausgehend von diesem definitorischen Ansatz wird Nachhaltigkeit üblicherweise als ein Konzept dargestellt, das auf drei Säulen beruht, die als gleichwertig angesehen werden: Umweltverträglichkeit, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit. 78 Blieben bisher die Bereiche „soziale Gerechtigkeit“ und „Wirtschaftlichkeit“ (und v.a. deren Präzisierung für Unternehmen) weitestgehend unkonkret, so wurden für den Bereich „Umweltverträglichkeit“ bzw. „Umweltschutz“ hinsichtlich eines nachhaltigen Handelns sehr konkrete Leitlinien bzw. Zielsetzungen erstellt: 79 Die Nutzungsrate erneuerbarer Ressourcen darf deren Regenerationsrate nicht übersteigen (Abbauregel). Die Nutzungsrate nichterneuerbarer Ressourcen darf die Rate des Aufbaus sich erneuernder (physisch und funktionell gleichwertiger) Ressourcen nicht übersteigen (Substitutionsregel). Die Rate der Schadstoffemissionen darf die Kapazität zur Schadstoffabsorption der Umwelt nicht übersteigen (Assimilationsregel). 77 Kurz: Generationengerechtigkeit und globale Gerechtigkeit (siehe u.a. EKARDT, 2010). Umfassend u.a.: BMNUR (1992), BMNUR (1994), BUND/ BROT FÜR DIE WELT/ EED (2008), BUND/ MISEREOR (1996), UBA (2002), WCED (1987). Leben bedeutet umfassend die Art zu Wirtschaften, zu Wohnen, zu Konsumieren, die Art der persönlichen Lebensstile etc. 78 Siehe z.B.: HAUFF/ KLEINE (2014: 159ff). Häufig findet sich auch die Darstellung in Form eines Dreieckdiagramms als Nachhaltigkeitsdreieck (z.B. HAUFF/ KLEINE, 2014: 169ff). Die Gleichwertigkeit der drei Aspekte wird allerdings auch kritisiert (z.B. ENGELFRIED, 2011: 18). 79 Nach: ENQUETE-KOMMISSION (1998: 25). <?page no="47"?> 48 Schritt 2: Die Entwicklung des Bewusstseins für „Nachhaltige Entwicklung“ kennen Das Zeitmaß anthropogener Einträge bzw. Eingriffe in die Umwelt muss im ausgewogenen Verhältnis zum Zeitmaß der für das Reaktionsvermögen der Umwelt relevanten natürlichen Prozesse stehen (Erhaltungsregel). Gefahren und unvertretbare Risiken für die Menschen und die Umwelt durch menschliches Handeln sind zu vermeiden (Risikoregel). Aus diesen Vorgaben resultierte das Umweltraumkonzept, 80 das besagt, dass die Menschheit nur so viel an Umweltraum (an Umwelt) nutzen kann (darf), dass unter Einhaltung der intra- und intergenerationellen Gerechtigkeit diese fünf Leitlinien (gerade noch) eingehalten werden können. Auf Grundlage der Erfassung der globalen Emissionen, des weltweiten Rohstoffverbrauches, der Tragfähigkeit (synonym: Belastbarkeit) der Ökosysteme, der verfügbaren nichtregenerativen Ressourcen und der Regenerationsfähigkeit der regenerativen Ressourcen wird eine quantitative Berechnung des Umweltraumes für die Menschheit möglich. Wird zudem die Zahl der Weltbevölkerung berücksichtigt und der global zur Verfügung stehende Umweltraum durch die Weltbevölkerung dividiert, erhält man den Umweltraum, der dem einzelnen Menschen zur Verfügung steht. Global für die Menschheit zeigt sich bezüglich des Umweltraumes, dass zu große Mengen an Ressourcen verbraucht und Wälder und Meere zu stark genutzt werden, die ökologische Vielfalt durch Lebensraumzerstörung und Übernutzung schnell abnimmt, Erosion und Flächendegradation sich ausweiten, die Emissionen von z.B. CO 2 , CH 4 und FCKW globale Ökosysteme verändern und lokal und regional Ökosysteme beeinträchtigt (v.a. durch NO x und SO 2 ) sowie Meere und Gewässer verschmutzt werden (u.a. durch Schwermetalle, Fäkalien, Plastikabfälle, Mikroplastik). Zudem nimmt die Weltbevölkerung zu. Bei der derzeitigen Wirtschafts- und Lebensweise, insbesondere der der Industrienationen, und der Übernahme dieser Produktions- und Konsumverhältnisse von den bevölkerungsreichen Ländern übernutzt die Menschheit den Umweltraum bei Weitem. In Folge der Zerstörung der Ökosysteme und der Verknappung der Ressourcen sind große wirtschaftliche und soziale Folgen zu erwarten, u.a. Unfruchtbarkeit von Böden, Unbewohnbarkeit ganzer Regionen, Versorgungsprobleme, Flüchtlingszunahme, Preissteigerungen, soziale Konflikte bis hin zu Kriegen um Ressourcen. Bei einer Fortsetzung der derzeitigen Tendenzen kann eine globale nachhaltige Entwicklung nicht erreicht werden. 81 Um von qualitativen Aussagen zu quantitativen zu gelangen und um Ziele und Handlungsnotwendigkeiten messbar zu machen, wurden nationale Daten verwendet, ein Bezug dieser Daten zur globalen Situation hergestellt, der Umweltraum für Nationen abgeleitet und dieser mit der tatsächlichen Umweltnutzung verglichen. 82 Hieraus wurden dann zum einen internationale (und individuelle) Vergleiche gezogen, zum anderen quantitative Ziele für das weitere nationale politische Handeln abgeleitet. Wenn man, was zulässig ist, die Umweltauswirkungen eines gesamten Landes auf die Nutzung von Produkten und Dienstleistungen zurückführt, kann man die für Länder berechneten Ziele und Größenordnungen ebenfalls für Unternehmen ansetzen, da diese die Produkte herstellen und Dienstleistungen bereitstellen. 83 Die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmen, also für nachhaltiges Umweltmanagement, werden detailliert bei den Umweltmanagementgrundsätzen aufgeführt. 80 Siehe z.B.: ISOE (1993) und BUND/ MISEREOR (1996). 81 Siehe dazu u.a. die Publikationen des WORLDWATCH INSTITUTE. 82 Zum Beispiel für Holland (ISOE, 1993) oder Deutschland (BUND/ MISEREOR, 1996; UBA, 2002). 83 Die Größenordnungen hier gelten für Deutschland (nach BUND/ MISEREOR, 1996). Für andere Industrienationen gelten ähnliche Größenordnungen; die USA müssen aufgrund ihrer derzeitigen Pro-Kopf-Umweltbelastungen deutlich größere Reduktionen anstreben. Für Schwellen- und Entwicklungsländer gelten grundsätzlich andere Handlungsziele. Die erstmalige Übertragung auf Unternehmen erfolgte systematisch bei ENGELFRIED (2011). <?page no="48"?> Übungen in Schritt 2 49 Übungen in Schritt 2 Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 14: Pessimistische Szenarien: Was wäre, wenn … Schwierigkeit: Aufgabe 1: Skizzieren Sie zu jedem der Themen mindestens drei kurze negative Folgen bzw. pessimistische Szenarien, jedes bestehend aus zwei bis drei Sätzen. 15 Minuten Beispiel: Was wäre, wenn … weltweit alle Gletscher abgeschmolzen wären? Lösung: 1. Die Schweiz und Pakistan wären als Reiseland nicht mehr so reizvoll. Der Tourismus würde zurückgehen. 2. Große Süßwasserspeicher wären verloren. Die Trinkwasserversorgung in einigen Regionen wäre bedroht. 3. Ein ästhetisches Landschaftselement würde fehlen. Die Menschheit wäre ärmer. Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz die jeweiligen Zusammenhänge und überlegen Sie je drei mögliche Folgen für Unternehmen und für Sie persönlich. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik. 10 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Was wäre, wenn … 1. … keine fossilen Brennstoffe mehr vorhanden wären? 2. … die Meere so verschmutzt wären, dass keine Fische mehr darin leben könnten? 3. … der Regenwald in Brasilien zu 90 % abgeholzt wäre und weltweit sich die Wüsten um 20 % vergrößern würden? 4. … die Klimaerwärmung um 4 Grad Celsius vorangeschritten wäre? 5. … in Mitteleuropa ein GAU in einem Atomkraftwerk eintreten würde? Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Logik Übungstyp: Zuordnen Übung 15: Meilensteine der Entwicklung umweltschutz- und nachhaltigkeitsbezogenen Denkens Schwierigkeit: Aufgabe: Bei den hier aufgeführten Publikationen bzw. Inhalten der Publikationen handelt es sich um Meilensteine der Entwicklung umweltschutz- und nachhaltigkeitsbezogenen Denkens. Ordnen Sie jeweils dem Jahr die Verfasser/ Herausgeber und den Titel/ Inhalt zu. 30 Minuten Beispiel: Jahr: 1948, Titel/ Inhalt: UN-Menschenrechts-Charta, Verfasser/ Herausgeber: Generalversammlung der Vereinten Nationen. Quelle: Die Quellen sind im Literaturverzeichnis aufgeführt. <?page no="49"?> 50 Schritt 2: Die Entwicklung des Bewusstseins für „Nachhaltige Entwicklung“ kennen Verfasser/ Herausgeber: Titel/ Inhalt: -Report“ - Der Bericht an den Nr. Titel/ Inhalt Jahr Verfasser/ Herausgeber 1 1713 2 1810 3 1866 4 1959 5 1962 6 1965 7 1972 8 1978 9 1980 10 1987 11 1990 12 1992 13 1996 <?page no="50"?> Übungen in Schritt 2 51 Trainingsziel: Merkfähigkeit, Wahrnehmung Übungstyp: Merkübung, Skizzieren Übung 16: Logos von Organisationen im Umweltschutz (Auswahl) Schwierigkeit: Aufgabe: Sie sehen jetzt eine Graphik mit Logos von einigen Organisationen, die im Umweltschutz wichtig sind. Prägen Sie sich diese ein. Blättern Sie dann auf die nächste Seite um. 5 Minuten Anmerkung: Die Logos sind in ihrer jeweiligen Schwarz-Weiß-Ausführung wiedergegeben, obwohl sie teilweise farbig sind. Quelle: Internetseiten der Organisationen: www.umweltbundesamt.de, www.bmub.bund.de, www.unicef.de, www.wwf.de, www.oekotest.de, www.peta.de, www.greenpeace.de, www.gruene.de, www.bund.net, www.nabu.de, www.who.int, www.fao.org. <?page no="51"?> 52 Schritt 2: Die Entwicklung des Bewusstseins für „Nachhaltige Entwicklung“ kennen Trainingsziel: Merkfähigkeit, Wahrnehmung Übungstyp: Merkübung, Skizzieren Logos von Organisationen im Umweltschutz (Auswahl) Schwierigkeit: Sie sahen eine Graphik mit Logos von einigen Organisationen, die im Umweltschutz wichtig sind. Aufgabe 1: Gehen Sie zum Fenster, öffnen Sie es und atmen Sie dreimal richtig tief durch. 1 Minute Aufgabe 2: Notieren Sie, welche Logos Sie erinnern. 3 Minuten Aufgabe 3: Skizzieren/ Zeichnen Sie vier davon und vergleichen Sie mit der vorigen Seite (= Lösung). 10 Minuten Erinnerte Logos: Skizzen von Logos: <?page no="52"?> Übungen in Schritt 2 53 Trainingsziel: Wahrnehmungsfähigkeit Übungstyp: Wahrnehmungsübung Übung 17: Persönlich wahrgenommene Umweltprobleme Schwierigkeit: Aufgabe 1: Stehen Sie von Ihrem Schreibtischstuhl auf und öffnen Sie das Fenster. Schauen Sie hinaus, in die Nähe und in die Ferne. Welche Umweltprobleme nehmen Sie mit Ihren Sinnen war? Welches „sehen“ Sie, „hören“ Sie oder „riechen“ Sie? Können Sie ein Umweltproblem „fühlen“ oder „schmecken? “ Aufgabe 2: Erinnern Sie sich jetzt an andere Situationen, z.B. Orte, Urlaube etc. Welche Umweltprobleme haben Sie in diesen Situationen tatsächlich konkret wahrgenommen? Konnten Sie dort ein Umweltproblem „fühlen“ oder „schmecken? “ 2 x 7 Minuten Beispiel: Ich war am Strand und sah Plastikmüll im Meer treiben. Persönlich wahrgenommene Umweltprobleme: Am Fenster: In einer anderen Situation: <?page no="53"?> 54 Schritt 2: Die Entwicklung des Bewusstseins für „Nachhaltige Entwicklung“ kennen Trainingsziel: Wortfindung, Fantasie & Kreativität Übungstyp: veränderter Lesetext Übung 18: Schlagwörter der zukünftigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsdiskussion Schwierigkeit: Aufgabe 1: Schreiben Sie die rückwärts geschriebenen Schlagwörter richtig. 15 Minuten Aufgabe 2: Beschreiben Sie kurz mit eigenen Worten die Inhalte, Konzepte und Zusammenhänge, die hinter den Begriffen stehen. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Wortfindung, Formulieren. 30 Minuten Anmerkung: Den meisten Schlagwörtern liegen Inhalte und Konzepte zugrunde, die kontrovers diskutiert werden. Viele Begriffe stammen aus dem Englischen. Die umweltschutzbezogenen Begriffe, Umweltauswirkungen etc. sind an anderer Stelle aufgeführt. Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Schlagwörter, Begriffe bzw. Sachverhalte, die in der zukünftigen Nachhaltigkeitsdiskussion eine wichtige Rolle spielen … … bei der ökonomischen Entwicklung der Weltwirtschaft: 1 . L E D N A H I E R F 2 . G N U T F A H 3 . E I E R F N O B R A K T F A H C S T R I W 4 . T F A H C S L L E S E G S M U T S H C A W T S O P 5 . P I Z N I R P R E H - C A S R U R E V 6 . G N U R E G I E T S S T R H A F L H O W … bei einer sozial gerechten Entwicklung: 1 . T U M R A S R E T L A 2 . G N U D - L I B 3 . G N U R E I S I T A R K O M E D 4 . G N U R E I S I L A R T N E Z E D 5 . G N U L I E T R E V S N E M M O K N I E 6 . G N U R E I S I - R A T I L I M T N E 7 . R I A F E D A R T 8 . G N U G R O S - R E V S T I E H D N U S E G 9 . G N U F P M Ä K E B S N O I T P U R R O K 1 0 . E T H C E R N E H C S N E M 1 1 . E K R E W Z T E N 1 2 . T Ä - T I S O I G I L E R 1 3 . T Ä T I L A U T I R I P S 1 4 . D E T I N U S N O I - T A N … bei ökologischer Entwicklung bzw. betrieblichem Handeln: 1 . S S E C C A 2. T Ä - T I V I T K E F F E 3 . N O I T U L O V E R Z N E I Z I F F E 4 . K I A T L O - V O T O F 5 . G N U S S E I L H C S F U A L S I E R K 6 . N O I S S I M E L L U N 7 . D N U O B E R - T K E F F E 8 . T Ä T I V I T A R E N E G E R 9 . Y M O - N O C E R A H S 1 0 . Z N E I Z I F F U S 1 1 . Z N E R A P S N A R T 1 2 . T I E W T L E W E H C I L T I E H N I E S D R A D N A T S … bei zukünftigen Technologien: 1 . G N U R E I N A S N E T S A L T L A 2 . K I N H C E T S G N U R E I S I T A M O T U A 3 . K I N H C E T N E G 4 . G N I R E E N I G N E O E G 5 . K I N H C E T O R K I M 6 . K I N H C E - T O N A N 7 . E V I T A R E N E G E R N E I G R E N E 8 . N I Z I - D E M S N O I T K U D O R P E R 9 . K I T O B O R 1 0 . G N I M R O F A R - R E T 1 1 . G N U Z T E N R E V <?page no="54"?> Übungen in Schritt 2 55 Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Bewegungsübung Übung 19: Aussagen zur aktuellen Umweltdiskussion Schwierigkeit: Aufgabe 1: Schreiben Sie die folgenden Sätze mit der Hand, mit der Sie normalerweise nicht schreiben. 15 Minuten Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz die jeweiligen Zusammenhänge dieser Aussagen und überlegen Sie Argumente, die die Aussage unterstützen, und Argumente, die gegen die Aussage sprechen (jeweils mindestens drei). Trifft die Aussage Ihrer Meinung nach zu? Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik, Urteilsfähigkeit. 25 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Aussagen zur aktuellen Umweltdiskussion: 1. Der Philosoph fordert, das westliche Glücksmodell des „Mehr - Größer - Weiter - Höher - Schneller“ grundlegend zu überdenken, um den weniger entwickelten Ländern ein anderes Lebens- und Wirtschaftsmodell als Vorbild anzubieten. 2. Der Zukunftsforscher warnt, dass Gentechnik, die technologische Verbindung von Mensch und Maschine und die Robotertechnologie große Risiken für die Umwelt nach sich ziehen werden. 3. Die Vorsitzende des Sachverständigenrates befürchtet, dass nationalistische und geopolitische Bestrebungen verhindern werden, dass die Menschheit die globalen Umweltprobleme lösen kann. 4. Die Öko-Aktivistin vertritt die Ansicht, dass neben der Effizienzrevolution in der Produktion und bei Produkten auch Suffizienz benötigt wird, um nachhaltig zu wirtschaften. 5. Die Kirchenvertreter und die Mitglieder der Friedensbewegung sind sich einig, dass ohne „Weltfrieden“ die Bemühungen um globalen Umweltschutz immer nur Stückwerk bleiben werden. 6. Die Berater der Regierung fordern, dass Gewässer und das Grundwasser lokal und regional verstärkt geschützt werden, weil sonst Verteilungskämpfe und Gesundheitsprobleme zunehmen. 7. Die Astrophysikerin regt dringend an, Maßnahmen zu entwickeln, die eventuelle Meteoriteneinschläge verhindern können, um die Umwelt und die Menschen zu schützen. <?page no="55"?> 56 Schritt 2: Die Entwicklung des Bewusstseins für „Nachhaltige Entwicklung“ kennen Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit bzw. Aufmerksamkeit wiedererlangen Übungstyp: Bewegungsübung Übung 20: Besichtigung eines Ökobauernhofs Schwierigkeit: Aufgabe: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich hinter ihre Stühle. Ein Teilnehmer, eine Teilnehmerin oder der Dozent erzählt die Geschichte. Wird in der Geschichte ein Tier genannt, machen Sie eine Kniebeuge, ein Fachbegriff aus der Landwirtschaft genannt, klatschen Sie zweimal in die Hände. 5 Minuten Anmerkung: Die aufgeführte Übung eignet sich nur für Lernprozesse, die in Gruppen stattfinden. Die Geschichte: Die Journalistin besucht für ihre Recherchen einen Ökobauernhof. Sie interessiert sich für die Haltung der ca. 120 Milchkühe, für die der Landwirt Hermann Meier ein neues, artgerechtes Tierhaltungskonzept erprobt. In der Hofzufahrt laufen einige Hühner, eine Katze streunt herum und vor dem Haus liegt ein brauner, alter Schäferhund. Die Obstbäume auf dem Hofgelände blühen gerade. Einige Kundinnen und Kunden warten im Hofladen. Die Besichtigung beginnt bei der Biogasanlage und den Solarzellen auf dem Stalldach, dann folgen die angrenzenden Weiden, die mit Elektroeinzäunungen umfasst sind. Die Kälber werden auf den Weiden mit den Mutterkühen gehalten. Danach wird die Journalistin in den Stall geführt, in dem die Kühe nur im Winter sind. Der Bauer fordert sie auf, sich die sehr sauberen Melkmaschinen und die vollautomatisierte Waschanlage für die Euter der Kühe genauer anzuschauen. Das Futter der Kühe stammt ausschließlich von den Wiesen und den Äckern des Bauern, es wird ohne Pestizide und ohne künstliche Düngemittel angebaut, und eine abwechslungsreiche Fruchtfolge mit mindestens sechs Feldfrüchten wird eingehalten. Erosionsvermindernde Bodenbearbeitung wird ebenfalls umgesetzt. Der Landwirt zeigt noch die vollautomatische Fütterungseinrichtung und sagt, dass die Kühe sich wohlfühlen, was man am glänzenden Fell, der guten Milchleistung und der sehr guten Milchqualität mit einer geringen Anzahl an Keimen erkennen könne. Zudem wurde seit einem Jahr kein Tierarzt mehr benötigt. Die Journalistin verabschiedet sich. Die Vögel zwitschern, aber die High-tech-Stalltechnik passt nicht so richtig in ihr Bild eines Ökobauernhofes. <?page no="56"?> Schritt 3: Nachhaltiges Umweltmanagement kennen Lernziele: Sie lernen … die Definition von „Nachhaltigem Umweltmanagement“ kennen. Umweltmanagement und den Unterschied zu nachhaltigem Umweltmanagement zu verstehen. Umweltmanagement als Begriff der Betriebswirtschaft 84 berücksichtigt bei der Planung, Durchsetzung und Kontrolle aller Aktivitäten eines Unternehmens (bzw. einer Organisation) in allen Bereichen Umweltschutzziele zur Vermeidung und Verminderung von Umweltbelastungen und zur langfristigen Sicherung der Unternehmensziele (bzw. der Ziele einer Organisation). Umweltmanagement ist ein Teil des gesamten Managements der Organisation. Es ist charakterisiert durch vier Merkmale: 85 eine mehrdimensionale Zielausrichtung, d.h. systematisches Umweltschutzverhalten zur Vermeidung von Umweltbelastungen anstatt punktueller Umweltschutz-Einzelmaßnahmen, einschließlich der Berücksichtigung von Vorstadien der Produktion, der eigentlichen Produktionsphase, der Konsumphase und der Phase der Kreislaufschließung, einen funktionsübergreifenden Charakter, d.h. alle betrieblichen Funktionen und Prozesse werden in die Umweltschutzaktivitäten des Unternehmens einbezogen, einen unternehmensübergreifenden Charakter, d.h. es sollen Kooperationen mit vor- und nachgelagerten Unternehmen und mit Unternehmen der gleichen Branche angestrebt werden, um Umweltschutz zu ermöglichen, proaktives Verhalten, d.h. Umweltmanagement agiert und entwickelt neue, umweltverträgliche Lösungen, anstatt auf Druck von außen (z.B. Gesetze, Wettbewerber, öffentliche Meinungen) zu reagieren. Mindeststandard ist die Einhaltung aller Gesetze und Verordnungen. Umweltmanagement bedeutet daher eine langfristige, strategische Ausrichtung des Unternehmens unter gesellschaftlichen, umweltbezogenen und ökonomischen Aspekten. Um bei der Einhaltung dieser Merkmale eine nachhaltig-umweltorientierte Unternehmensentwicklung tatsächlich zu ermöglichen, ist ein fünftes Merkmal zu ergänzen: Ausrichtung an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung, d.h. alle Umweltzielsetzungen und Umwelteinzelziele (und die abzuleitenden Maßnahmen) orientieren sich an den Erfordernissen einer nachhaltigen Entwicklung. Dies bedeutet, dass nicht nur Umweltziele aufgeführt werden, wie z.B. den Energieeinsatz um 2% bis zum Jahr 2020 zu reduzieren, sondern dass sich diese Umweltziele auch an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung orientieren, die sich aus dem Umweltraumkonzept ableitet. Die Einführung von Umweltmanagement bzw. Umweltmanagementsystemen hat für die Unternehmen viele Vorteile; ihr stehen aber auch Nachteile und vor allem Hemmnisse im Unternehmen entgegen. Die einzelnen Vor- und Nachteile werden bei der Einführung von „nachhaltigem“ Umweltmanagement teilweise noch verstärkt. Insbesondere durch die Erlangung von Kenntnissen 84 Bei der Umsetzung von Umweltschutz auf volkswirtschaftlicher Ebene sollte der etablierte und sinnvolle Begriff Umweltpolitik (bzw. „umweltpolitische Ziele“, „umweltpolitische Maßnahmen“ o.Ä.) verwendet werden. 85 Definition und Merkmale ergänzt um den Aspekt „Ausrichtung an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung“ nach ENGELFRIED (2011, erstmals 2004). <?page no="57"?> 58 Schritt 3: Nachhaltiges Umweltmanagement kennen über „Umwelt“ bzw. „Umweltmanagement“ sowie durch eine Personalpolitik, die Umweltmanagement begünstigt, können die Argumente, die gegen die Einführung sprechen, weitestgehend abgeschwächt bzw. die Hemmnisse ausgeräumt werden. 86 Für ein nachhaltiges Umweltmanagement können basierend auf dem übergeordneten Leitbild „Nachhaltigkeit“ detaillierte Leitbilder bzw. Leitlinien, also Handlungsgrundsätze bzw. Maßnahmen für Unternehmen abgeleitet werden (Umweltmanagementgrundsätze). Aus ihnen werden dann in der betrieblichen Implementierung von Umweltmanagementsystemen Umweltzielsetzungen und Umwelteinzelziele abgeleitet, deren Quantifizierung sich aus den aus dem Umweltraumkonzept berechneten Notwendigkeiten für Nachhaltigkeit ergeben. Da nachhaltiges Umweltmanagement in seinen Anforderungen über „konventionelles“ Umweltmanagement deutlich hinausgeht, hängt seine Umsetzung stärker von der umweltbezogenen Unternehmensstrategie sowie von ökonomischen Kosten-Nutzen-Betrachtungen ab. Übungen in Schritt 3 Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: veränderter Lesetext Übung 21: Nachteile von Umweltmanagement und Hemmnisse der Umsetzung Schwierigkeit: Aufgabe: Lesen Sie laut den Text - es gilt nur jeder zweite Buchstabe. Notieren Sie dabei die für Sie wichtigen Schlüsselwörter. 30 Minuten Quelle: Verändert und gekürzt aus ENGELFRIED (2011: 32/ 33). Nachteile von Umweltmanagement und Hemmnisse der Umsetzung: 1. ifkeshhlyetntdte jomdzepr pmzaanwggetlsnndte xKheynznjttncizspsie, 2. tzvu kglezrdicnfgre cAfndzgayhkl cvdozn bBxeoswcchyävfrtpiggctietn, 3. vNtuktyzzetn furnzd gCbhxacnocgeyn swyebrzdeeyn pnqifcphst agjetstenhzern, 4. hKsotsttaekn abczqw. ibpüarsopkvrfaktziysxczhnemr yulnkd sfyoxrdmrableepr nAauffvwmawnid rearzsecwhleziinxein ozwu chwofckh, 5. rfyeshhloebnrdve gLeimqauairdtixtläot, 6. iUcmysaektpzpbfaqrbkwejict yilsqt csocjhmwseor svwofrisjtrenljldbpajr, 7. eweelndihg wKoolotptehrcajtqimohneskbyeyrjemiqtjskcchparfbt tboeyi mLnioeyfsejrdaqnptdewn, 8. wVdoyrfbdeehmanlstae mgeexgzern rgreksteftrzmlsiacahbe iRgebgnepleupnwgbemn, 9. (xseexlmbssjt)mbsisnpdceanbdse oWtirrzkwuhnag idpeer oknoinetiiqneuyifeyrvlaihcyhfehn aRdezdvunzhinedrautnbg fvlown vUamlwmezlotvaauksowmiprpkbufnagpepn tbszgw. bdkewr wshträvnzdzizgxekn yVgegrnbgedsjsievrpuanmg bdyeis fUimzwielldtgmlavntasgaepmneynntgsjyqsytoewmas, 86 Ausnahme bildet hier das Argument der fehlenden finanziellen Mittel. Wie Kapitalwertrechnungen zeigen, sind Investitionen in die Implementierung und in prozess- und produktintegrierte Umweltschutztechnologien meistens ökonomisch sinnvoll, weshalb die Umsetzung ausschließlich eine Frage der Finanzierung ist, nicht der Rentabilität. <?page no="58"?> Übungen in Schritt 3 59 10. bfvephnlzexnbdxemr eWlirlilte dztutr bVoeorfödfdfaehnbtolmiocyhxumntg fvcokn lDyaftretn, 11. rAknzgtskt gvgoer tNiezuledroupnqgvetn zuynfd mVkenrjäcnfdjezrsuvncgaeqn, 12. vfyevhplkesnhdge fIpnxihthivaetzizvce, lfzechalyegnidreds pVvecrvasndtmwoodrstdusnkgislgkebftüfhnl, xIbnitiecrdewshsge auxnad sGvetmgepirnxsbcihqatfdtwshiynbtdedrhezsqste, lBqejqruzeqmclhiicbhqkhelift xshoxwzise pVieirnttepildnimgkuynsg vvnoan qMzascvhft aurnxd fEfibnnfblgunscsastpqheäkrve. Wichtige Schlüsselwörter: Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Anwenden einer Merktechnik Übung 22: Vorteile von Umweltmanagement Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Prägen Sie sich die wesentlichen Vorteile von Umweltmanagement für Unternehmen ein. Wenden Sie dabei die Loci-Methode oder den Merksatz oder eine andere Merktechnik an, je nachdem, welche für Sie am besten geeignet ist. 30 Minuten Anmerkung: Das Einprägen der Reihenfolge ist zwar sinnvoll, aber nicht notwendig. Quelle: Verändert und gekürzt aus ENGELFRIED (2011: 30/ 31). Vorteile von Umweltmanagement: 1. Reduzierung der Energie- und Stoffströme und der Umweltauswirkungen, 2. Erkennen von Schwachstellen bzw. Optimierungspotentialen und Effizienzerhöhung, 3. Unabhängigkeit der Produktion von begrenzten Ressourcen, 4. Kostensenkungen durch weniger Ressourceneinsatz, geringere Umweltsteuern bzw. Umweltabgaben und Schadensersatzleistungen, schnellere Genehmigungsverfahren, 5. Imagegewinn, 6. Umsatzerhöhungen durch strategische Positionierung und besseres Image, 7. Erhöhung der Rechtssicherheit bzw. Reduzierung des Haftungsrisikos, 8. Sensibilisierung der Beschäftigten und Erhöhung der Motivation, 9. Festlegung von Umweltschutzleitlinien und Umweltschutzzielen, 10. Bewusstsein des ethisch und moralisch korrekten Verhaltens. <?page no="59"?> 60 Schritt 3: Nachhaltiges Umweltmanagement kennen Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Wortfindung Übungstyp: Zuordnen Übung 23: Leitbilder für nachhaltiges Wirtschaften Schwierigkeit: Aufgabe: Die aufgeführten Begriffe sind Leitbilder in der Unternehmensführung. Bilden Sie Paare aus dem jeweils alten und dem dazugehörigen neuen Leitbild für nachhaltiges Wirtschaften. Beschreiben Sie danach den Umweltaspekt, anhand dessen das alte bzw. neue Leitbild zu unterscheiden ist. 20 Minuten Beispiel: Altes Leitbild: Nutzung nichtregenerativer Ressourcen; neues Leitbild: Nutzung regenerativer Ressourcen; Umweltaspekt: Art der genutzten Ressourcen (Regenerativität). Quelle: Erweitert nach ENGELFRIED (2011: 19 - 21). alte und neue Leitbilder: Abfallentsorgung | Beherrschung der Natur | End-of-pipe-Technologien | Energieeffizienz | „Von der Wiege zur Bahre“ | gesamter Produktlebenszyklus | Kreislaufführung (Materialeffektivität) | Materialverschwendung | nachhaltige Nutzung | nachsorgender Umweltschutz | Nutzenorientierung (Nutzenverkauf) | Orientierung an den Prinzipien der Natur | Produktion und Produkt | produktions- und produktintegrierte Technologien | Energieverschwendung | „Von der Wiege zur Wiege“ | Produktorientierung (Produktverkauf) | Verbrauch | Materialeffizienz | vorsorgender Umweltschutz altes Leitbild neues Leitbild Umweltaspekt <?page no="60"?> Schritt 4: Den Zusammenhang von nachhaltigem Umweltmanagement und der Unternehmensstrategie verstehen Lernziele: Sie lernen … den Zusammenhang zwischen „Nachhaltigem Umweltmanagement“ und der Unternehmensstrategie kennen und zu verstehen. Unternehmenspositionierungen und deren Einflussfaktoren kennen. Erweiterungen von nachhaltigem Umweltmanagement zur nachhaltigen Unternehmensführung zu verstehen. Seit einigen Jahren fordert „der Markt“ analog zum Qualitätsmanagement Umweltmanagement bzw. Umweltmanagementsysteme umzusetzen, v.a. auch innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette. In der Regel setzt das Unternehmen dann „gezwungenermaßen“ ein Umweltmanagementsystem nach EMAS oder DIN EN ISO 14001 um, ohne dass dabei strategische Überlegungen eine Rolle spielten. Gerade aber die marktbezogenen strategischen Überlegungen und die angestrebte Positionierung des Unternehmens hinsichtlich der Bedeutung des Umweltschutzes für das Unternehmen, sowohl in den Märkten, als auch im Vergleich zu den Wettbewerbern, bestimmen, ob ein Umweltmanagement nach EMAS bzw. DIN EN ISO 14001 oder ein über die Anforderungen von EMAS und DIN EN ISO 14001 hinausgehendes nachhaltiges Umweltmanagement mit der Orientierung an Nachhaltigkeitszielen umgesetzt wird, und daraus folgend, welche Marketingstrategien und -instrumente eingesetzt werden sollen. 87 Verfügt ein Unternehmen bereits über ein Umweltmanagementsystem, kann es selbstverständlich seine Positionierung und Umweltschutzstrategie ändern, sofern sie überhaupt vorhanden oder maßgeblich für die Implementierung waren, und über die Mindestanforderungen hinausgehen. Für eine umweltorientierte Unternehmensausrichtung zeigt sich somit, dass Überlegungen des Marketing zur umweltbezogenen Positionierung und zur Strategie, einschließlich der Aspekte des Marketingmixes, wesentliche Grundlage von betrieblichem Handeln werden. 88 4.1 Unternehmenspositionierung bestimmen Formuliert man, holzschnittartig, vier umweltbezogene Unternehmenspositionierungen, wird Umweltverträglichkeit als Unternehmensziel nicht berücksichtigt mit einer allenfalls impliziten und zufälligen Festlegung umweltbezogener Vorstellungen, flankierend berücksichtigt aufgrund gesetzlicher Normen, 87 Daher wird häufig in der Praxis unterschieden in prozessorientiertes Umweltmanagement, das die Umweltverträglichkeit der Prozesse am Standort erreichen will und eher operatives Management bedeutet, und in marktorientiertes Umweltmanagement, das insbesondere die Umweltverträglichkeit des Produktes bzw. der Dienstleistung erreichen will und eher strategisches Management bedeutet. 88 Die Ausführungen zur Unternehmenspositionierung und -strategie sind gekürzt und verändert aus ENGEL- FRIED (2011: 177 - 192). Grundlagen dazu siehe: MEFFERT/ BURMANN/ KIRCHGEORG (2015: passim), MEF- FERT/ KIRCHGEORG (1998: passim) und KOTLER/ KELLER/ OPRESNIK (2015: passim). <?page no="61"?> 62 Schritt 4: Den Zusammenhang verstehen gleichberechtigt eingesetzt mit einer expliziten Festlegung umweltbezogener Ziele, die z.T. über die rechtlichen Anforderungen hinausgehen, und zu anderen Unternehmenszielen, z.B. Umsatzsteigerung, gleichberechtig sind, dominant eingesetzt als wesentlicher Teil des Leistungsprofils des Unternehmens und des Marketing. Um zu einer Entscheidung zu gelangen, welche umweltbezogene Positionierung gewählt werden soll, sind die unternehmensinternen Stärken und Schwächen (interne Einflussfaktoren) und die unternehmensexternen Chancen und Risiken (externe Einflussfaktoren) zu analysieren. Unternehmensinterne Faktoren sind u.a. die Aufgeschlossenheit und Flexibilität gegenüber umweltbezogenen Fragestellungen und externen Einflüssen (durch den Markt, staatliche Markteingriffe), die bisherige umweltorientierte Grundausrichtung der Unternehmens- und der Marketingstrategie, die Charakteristik und Nähe des Leistungsprogramms des Unternehmens zu umweltrelevanten Märkten, die Summe aller Umweltauswirkungen, insbesondere der Ressourcenverbrauch und die Emissionen im Rahmen aller Beschaffungs-, Produktions-/ Kreislaufführungs- und Vertriebsprozesse, sowie die Umwelteigenschaften der Produkte, die Höhe der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel für umweltbezogene Maßnahmen, das allgemeine umweltrelevante Know-how und die umweltbezogene Kompetenz des Unternehmens bzw. der Beschäftigten einschließlich Beschäftigter im Außendienst, z.B. hinsichtlich Umweltschutztechnik. Bei den unternehmensexternen Faktoren sind konsumentenbzw. marketingbezogene Faktoren, produktbzw. programmbezogene Faktoren, wettbewerbsbezogene Faktoren und handelsbezogene Faktoren zu unterscheiden. Konsumentenbzw. marketingbezogene Faktoren sind u.a. die Höhe und die Bedeutung des Umweltbewusstseins bzw. der Stellenwert des Umweltschutzes im Absatzmarkt, die Größe bzw. das Nachfragepotential des umweltorientierten Käufersegments, die Dynamik der Kundennachfrage, die Wahrnehmbarkeit der Umweltverträglichkeit als Nutzenkomponente, die Bedeutung des Kernnutzens für die Kaufentscheidung, die Interessenskonflikte zwischen Umweltbewusstsein und konkurrierenden Zielen, wie z.B. Preis, Design, Prestige, Image etc., sowie die bisherige Positionierung in der Unternehmenskommunikation. Produktbzw. programmbezogene Faktoren sind u.a. die Sicherung der Rohstoffversorgung sowie die Sicherung der erforderlichen Ressourcenqualität für die Produktherstellung bzw. den Produktvertrieb, die Gefährdung von Standorten des Unternehmens aus ökologischen Gründen, die Verfügbarkeit besserer Produkt-, Prozess- und Logistiktechnologien, die Dauerhaftigkeit, Einzigartigkeit und der Bestimmtheitsgrad des Umweltnutzens des Produktes, die Erfüllung einer umfassend umweltverträglichen Problemlösung sowie die Art der Beziehung zwischen Umweltqualität und den übrigen Qualitätskomponenten, einschließlich der „Umweltkompetenz“ der Marke. Wettbewerbsbezogene Faktoren sind u.a. der Umfang und die Profilierung von umweltverträglichen Problemlösungen im Konkurrenzumfeld, die umweltrelevanten Stärken und Schwächen der Mitbewerber sowie deren Wettbewerbsprofilierung und deren Image hinsichtlich der Umweltverträglichkeit, die Angreifbarkeit der Produkte durch Wettbewerber, die Marktreife und Wettbewerbsstärke der Substitutionsprodukte, d.h. die Bedrohung durch umweltverträgliche Ersatzprodukte, und das Ausmaß der Konkurrenz der Unternehmen innerhalb einer Branche bei der Beschaffung und beim Absatz. Handelsbezogene Faktoren sind u.a. die Umweltkompetenz und das Umweltimage der Distributionspartner und deren Kompetenz zur Einbeziehung von Redistribution. <?page no="62"?> 4.2 Unternehmensstrategie festlegen 63 Diese Einflussfaktoren werden zudem noch durch das Makroumfeld des Unternehmens (mit-) beeinflusst: demographische Komponenten, (volks-)wirtschaftliche Komponenten, technologische Komponenten, politisch-rechtliche Komponenten, sozio-kulturelle, psychologische und umweltbezogene Komponenten. Generell fällt es dem Unternehmen umso leichter, sich umweltorientiert zu positionieren und Umweltmanagement bzw. nachhaltiges Umweltmanagement umzusetzen, je höher die Erfüllungsgrade bei den internen Faktoren sind, d.h. z.B. je weniger umweltschädigend die bisherigen Produkte und Produktionsprozesse sind, je geringer die Wettbewerbsintensität ist und je umweltorientierter die Distributionspartner bereits sind. Die Analyse der konsumentenbzw. marketingbezogenen Faktoren ist differenzierter vorzunehmen. Eine Gesamtabwägung aller Faktoren ergibt für die oberste Leitung die Entscheidungsgrundlage hinsichtlich der (strategischen) umweltorientierten Positionierung. Bei einem nachhaltigen Umweltmanagement wird die dominante Positionierung zu wählen sein. 4.2 Unternehmensstrategie festlegen Nachdem die umweltbezogene Positionierung festgelegt wurde, ist eine umweltbezogene Unternehmensstrategie zu entwickeln. Grundbedingungen des menschlichen Seins sind saubere Luft zum Atmen, sauberes Wasser zum Trinken etc., kurz: eine „saubere“ Umwelt. Daher wünscht sich der Mensch - generalisierend - eine intakte Umwelt (und eine sichere Zukunft). Konsumentinnen und Konsumenten treffen ihre Kaufentscheidungen im Hinblick auf den Grad der diesbezüglichen Wunscherfüllung durch das Produkt bzw. die Dienstleistung und sie können abhängig von der individuellen Relevanz des Produktnutzens und ihrer Persönlichkeitsstruktur mit totalem Konsumverzicht, partiellem Konsumverzicht (u.a. rationellere Verwendung umweltschädlicher Produkte) oder selektivem Konsum bzw. Substitution von Produkten (z.B. Ersatz von umweltschädigenden durch umweltfreundliche Produkte, Unkrautjäten statt der Verwendung von Herbiziden, Fahrradfahren statt Autofahren) reagieren. Basierend auf dem Wunsch nach einer intakten Umwelt und weil das Gut „Umwelt“ in den vergangenen Jahrzehnten zu einer sehr begrenzten Ressource geworden ist, ist in Zeiten globaler Umweltprobleme und Umweltkatastrophen der (latente) Wunsch nach sauberer Umwelt und Sicherung der Lebensgrundlagen in konkrete Konsumentscheidungen zu transformieren, wenn er verwirklicht werden soll. Dies ist die wesentliche Herausforderung und Aufgabe eines umweltorientierten Marketing - hier setzt umweltorientiertes Marketing (synonym: Ökologisches Marketing, Öko-Marketing) an. Aufbauend auf einer Analyse der Kundenwünsche in den avisierten Zielmärkten werden differenziert nach Zielgruppen Marketinglösungen entwickelt, die die Markt-, Wettbewerbs- und Kundenbedürfnisse und die umweltbezogenen Aspekte integrieren. Diese Herangehensweise entspricht dem Ansatz, Marketing als Kernüberlegung des Unternehmens zu betrachten, und am Marketing alle anderen Unternehmensaktivitäten auszurichten. 89 89 Nach: ENGELFRIED (2011: 177 - 192). <?page no="63"?> 64 Schritt 4: Den Zusammenhang verstehen Zur Verwirklichung der gewählten umweltbezogenen Positionierung mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Berücksichtigung umweltbezogener Aspekte sind folgende Basisstrategien möglich: Widerstand und Passivität, die vor dem Hintergrund des vorhandenen Umweltbewusstseins immer weniger Rückhalt findet, Anpassung bei der Positionierung „Umweltverträglichkeit als gleichberechtigtes Ziel“, Rückzug als ein bewusstes Ausscheiden aus dem Markt, Antizipation bzw. Innovation als Durchsetzung der „Umweltverträglichkeit als dominantes Ziel“. Für nachhaltiges Umweltmanagement ist die Strategie „Antizipation/ Innovation“ zu wählen. Sie ist proaktiv und nutzt innovative Konzepte, die das einzelne Unternehmen individuell und ohne Abstimmung mit anderen Unternehmen der Branche umsetzt. Bei jeder der gewählten Strategien sind selbstverständlich dann die markenbildenden Faktoren wie Name, Markenzeichen oder Verpackung, die Herstellung des Produktes, die Distributions- und Redistributionslogistik, die Kontrahierungsmaßnahmen und die Kommunikationsmaßnahmen festzulegen, wodurch das erwünschte Bild des Unternehmens in der Öffentlichkeit entsteht. Zu flankieren ist dieses um Maßnahmen im Rahmen der Personalpolitik, der Forschung und Entwicklung und einer umweltorientierten Investitions- und Finanzpolitik. Bei einer dominanten Positionierung und bei einer innovativen und antizipativen Strategie, also bei nachhaltigem Umweltmanagement, sind alle diese Maßnahmen im Rahmen eines umweltorientierten Marketing umweltverträglich zu gestalten. Allerdings ist die im „klassischen“ Marketing gleichberechtigte Stellung der Marketinginstrumente des Marketingmixes, d.h. der Produktpolitik, der Kontrahierungspolitik, der Kommunikations- und der Distributionspolitik, aufzugeben. Kern des umweltorientierten Marketing ist eine umweltverträgliche Wunschbefriedigung, also das umweltverträgliche Produkt bzw. die umweltverträgliche Dienstleistung. Daher basiert umweltorientiertes Marketing auf einer umweltverträglichen Produktpolitik und auf der Konzeption eines umweltverträglichen Produktes bzw. einer umweltverträglichen Dienstleistung. Die marktorientierten Aktivitäten des Unternehmens, die nach dem Produkt bzw. der Dienstleistung direkte Umweltauswirkungen nach sich ziehen, sind ebenfalls umweltverträglich zu gestalten, um glaubwürdig am Markt aufzutreten: Die unternehmensinternen Prozesse, also die Produktion, und die Distribution und Redistribution. Erst dann, wenn diese Tätigkeiten des Unternehmens umweltverträglich durchgeführt werden, kann eine umweltorientierte Kommunikationspolitik als abschließende Maßnahme eines umweltorientierten Marketingmixes erfolgen. 90 Diese umweltorientierte Kommunikationspolitik soll, neben der allgemeinen Erhöhung der Aufmerksamkeit, die Konsumenten in der avisierten Zielgruppe zur Kaufentscheidung des umweltverträglichen Produktes veranlassen, das vom Unternehmen gewünschte Umweltimage transportieren und festigen und die Umweltkenntnisse, das Umweltbewusstsein und das umweltorientierte Verhalten in der Gesellschaft steigern. Die in der umweltbezogenen Kommunikation wichtige Produktdeklaration hinsichtlich der Inhaltsstoffe des Produktes, der Gefahrenhinweise, der Kreislauffähigkeit und der Regenerationsfähigkeit der Materialien etc. soll dabei so einfach wie möglich sein, verständlich sein und eine eindeutige, kaufentscheidungsrelevante Unterschei- 90 Die Literatur zu Dienstleistungsmarketing zeigt deutlich, dass die Personalpolitik ebenfalls marketingrelevant ist (u.a. MEFFERT/ BRUHN/ HADWICH, 2015). Zudem sind Beschäftigte für die Umweltauswirkungen verantwortlich, v.a. durch die Planung und Entwicklung von Produkten und Prozessen (F&E), (meist) bei Störfällen etc. <?page no="64"?> 4.3 Vom nachhaltigen Umweltmanagement zur nachhaltigen Unternehmensführung gelangen 65 dung zwischen umweltverträglichem und umweltschädlichem Produkt zulassen. Selbstverständlich sind ebenfalls die wesentlichen Instrumente der Marktkommunikation umweltorientiert einzusetzen: Werbung, Verkaufsförderung am Point-of-sale, persönlicher Verkauf, Direktmarketing, Public Relations, dialogorientierte Instrumente etc. Umweltsponsoring (synonym: Öko-Sponsoring), bei dem das Unternehmen dem Sponsoring-Partner Geld oder Sachmittel zur Verfügung stellt, um deren Umweltschutzaktivitäten zu unterstützen, kommt als ein wirkungsvolles Instrument im umweltorientierten Marketing hinzu, v.a. wenn eine feste Gewinn- oder Umsatzabgabequote zugunsten von Umweltschutzprojekten bzw. der Absatz von Produkten bzw. Dienstleistungen fest und transparent nachvollziehbar an Umweltschutzmaßnahmen gekoppelt wird. Die Glaubwürdigkeit aller umweltbezogenen Werbebotschaften (und somit des Unternehmens) ist allerdings immer von der umweltverträglichen Durchführung der anderen Instrumente des Marketingmixes abhängig. 4.3 Vom nachhaltigen Umweltmanagement zur nachhaltigen Unternehmensführung gelangen Um von einem nachhaltigen Umweltmanagement zu einer nachhaltigen Unternehmensführung zu gelangen, ist die Vorgehensweise bei der Einführung eines nachhaltigen Umweltmanagements auf die sozialen und ökonomischen Aspekte zu übertragen. 91 Zuerst ist eine betriebliche Sozial- und Wirtschaftspolitik zu erstellen, in der Leitlinien zu erarbeiten sind zur sozialen Gerechtigkeit (Sozialpolitik) und zur Wirtschaftsentwicklung (Wirtschaftspolitik). Diese enthalten z.B. Aussagen über die Einhaltung von Menschenrechten und die Schaffung weltweit einheitlicher sozialer Standards auf dem besten Level, das Verhalten im Handel mit Schwellenländern hinsichtlich fairem Handel sowie den Transfer von Technologie in diese Länder. Hinzu kommen Aussagen über die Beteiligung an Rüstungsproduktion und Rüstungsgeschäften (einschließlich dem Handel damit). Aussagen über den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und weitere wesentliche ökonomische Ziele (Umsatzwachstum, Gewinnsteigerung, Eigenkapitalrendite etc.) und das Verhältnis der ökonomischen Leitlinien zu den sozialen (Erhalt bzw. der Schaffung von Arbeitsplätzen, Lohngestaltung etc.) bzw. den umweltbezogenen Leitlinien sind festzulegen. 92 Anschließend sind aus der Sozial- und Wirtschaftspolitik jeweils quantifizierte Ziele in einem Sozialprogramm bzw. einem Wirtschaftsprogramm zu formulieren. Diese beiden Programme sind in die Organisationsstruktur und die Managementsysteme des Unternehmens einzubeziehen, einschließlich einer Sozialprüfung mit Sozialprüfungsverfahren, einer Wirtschaftsprüfung mit Wirtschaftsprüfungsverfahren, einer Sozialbetriebsprüfung mit Sozialbetriebsprüfungsverfahren, und einer Wirtschaftsbetriebsprüfung mit Wirtschaftsbetriebsprüfungsverfahren. Abschließend sind eine Sozialerklärung und eine Wirtschaftserklärung 93 zu erstellen, die dann zusammen mit der Umwelterklärung als Nachhaltigkeitserklärung veröffentlicht werden können. 91 Zum Verständnis der verwendeten Begrifflichkeiten siehe die Schritte „Umweltmanagementsystem implementieren“ und „Einzelne Elemente eines Umweltmanagementsystems kennen“. 92 Siehe: ENGELFRIED (2011: 57/ 58). 93 Mit der bisherigen externen Wirtschaftsprüfung, analog zum Umweltmanagement eigentlich eine „Validierung“ bzw. „Zertifizierung“, und der Erstellung der (ökonomisch orientierten) Geschäftsberichte gibt es bereits Schritte in diese Richtung. <?page no="65"?> 66 Schritt 4: Den Zusammenhang verstehen Die im umweltorientierten Marketingmix eingesetzten Instrumente „umweltverträgliche Produktpolitik“, „umweltverträgliche Produktionspolitik“, „umweltverträgliche Distributions- und Redistributionspolitik“, „umweltorientierte Personalpolitik“, „umweltorientierte Forschungs- und Entwicklungspolitik“, „umweltorientierte Investitions- und Finanzpolitik“, „umweltorientierte Kontrahierungspolitik“ und „umweltorientierte Kommunikationspolitik“ sind um soziale und ökonomische Aspekte zu erweitern. So entstehen: eine nachhaltige Produktpolitik, nachhaltige Produktionspolitik, nachhaltige Distributions- und Redistributionspolitik, nachhaltige Personalpolitik, nachhaltige Forschungs- und Entwicklungspolitik, nachhaltige Investitions- und Finanzpolitik, nachhaltige Kontrahierungspolitik und eine nachhaltige Kommunikationspolitik als Instrumente einer nachhaltigen Unternehmensführung. Diese nachhaltige Unternehmensführung, das nachhaltige Unternehmen, kann anhand des St. Gallener Umweltmanagementmodells verdeutlicht werden. Die Erstellung einer Nachhaltigkeitspolitik stellt zwar eine normative, die konkrete Ausformulierung dieser Politik bzw. der drei Teilpolitiken aber in jedem Fall eine strategische Entscheidung dar. <?page no="66"?> Übungen in Schritt 4 67 Übungen in Schritt 4 Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Übung 24: Umweltorientierter Marketingmix Schwierigkeit: Aufgabe: Sie sehen jetzt eine Graphik mit Elementen eines umweltorientierten Marketingmixes. Prägen Sie sich sowohl die Struktur als auch die Inhalte der Graphik ein. Blättern Sie dann auf die nächste Seite. 5 Minuten Quelle: Erweitert nach ENGELFRIED (2011: 194). Umweltverträgliche Produktpolitik Umweltverträgliches Produkt Umweltverträgliche Produktionspolitik Umweltverträgliche Distributions- und Redistributionspolitik Umweltorientierte Kontrahierungs- und Kommunikationspolitik (Umweltorientierte Investitions- und Finanzpolitik, Umweltorientierte Forschungs- und Entwicklungspolitik) Umweltorientierte Personalpolitik <?page no="67"?> 68 Schritt 4: Den Zusammenhang verstehen Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Umweltorientierter Marketingmix Schwierigkeit: Sie sahen eine Graphik mit Elementen eines umweltorientierten Marketingmixes. Aufgabe 1: Gehen Sie das Alphabet rückwärts durch, also von Z bis A. 1 Minute Aufgabe 2: Füllen Sie die Felder der Graphik mit den gemerkten Inhalten aus und vergleichen Sie mit der vorigen Seite (= Lösung). 10 Minuten <?page no="68"?> Übungen in Schritt 4 69 Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Übung 25: Managementmodell für eine nachhaltige Unternehmensführung Schwierigkeit: Aufgabe: Sie sehen jetzt eine Graphik des St. Gallener Umweltmanagementmodells, erweitert auf eine nachhaltige Unternehmensführung. Prägen Sie sich sowohl die Struktur als auch die Inhalte der Graphik ein. Blättern Sie dann auf die nächste Seite um. 5 Minuten Quelle: Erweitert nach DYLLICK/ HAMSCHMIDT (2000: 109) und nach verschiedenen Veröffentlichungen zu diesem Managementmodell, aus ENGELFRIED (2011: 230). Unternehmensverfassung hinsichtlich Nachhaltigkeit Organisationsstrukturen; strategische Managementsysteme für Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit organisatorische Prozesse; operative Managementsysteme für Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit nachhaltige Unternehmenskultur Umweltorientiertes, soziales und ökonomisches Problemverhalten Leistungsverhalten hinsichtlich Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit Entscheidung zur Erstellung einer Nachhaltigkeitspolitik Umweltprogramm Sozialprogramm Wirtschaftsprogramm Das nachhaltige Unternehmen Strukturen Verhalten Aktivitäten/ Handlungen Nachhaltige Unternehmensentwicklung Normatives Management Strategisches Management Operatives Management Umweltpolitik Sozialpolitik Wirtschaftspolitik Nachhaltigkeitspolitik <?page no="69"?> 70 Schritt 4: Den Zusammenhang verstehen Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Managementmodell für eine nachhaltige Unternehmensführung Schwierigkeit: Sie sahen eine Graphik des St. Gallener Umweltmanagementmodells, erweitert auf eine nachhaltige Unternehmensführung. Aufgabe 1: Berechnen Sie: 5 x 13, 6 + 12 + 39, 17 x 6, 203 - 67 - 4. 1 Minute Aufgabe 2: Füllen Sie die Felder der Graphik mit den gemerkten Inhalten aus und vergleichen Sie mit der vorigen Seite (= Lösung). 10 Minuten Das nachhaltige Unternehmen Nachhaltige Unternehmensentwicklung <?page no="70"?> Schritt 5: Die Entwicklung des betrieblichen Umweltschutzes und die Anwendung von Umweltschutztechniken kennen Lernziele: Sie lernen … die Entwicklung des betrieblichen Umweltschutzes und wesentliche Umweltschutztechnologien kennen. End-of-pipe-Umweltschutztechnologien und integrierte Technologien zu unterscheiden. grundlegende Vor- und Nachteile dieser Technologien kennen und ihre Anwendung in der Praxis zu analysieren und zu beurteilen. Für das Verständnis des heutigen Umweltschutzes und des Umweltmanagements ist es wichtig, neben dem Umweltbewusstsein und dem Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung, die Entwicklung der Umweltschutztechnik seit den 1970er Jahren und die Umsetzung von betrieblichem Umweltschutz und von Umweltmanagement bzw. Umweltmanagementsystemen seit Beginn der 1990er Jahren zu kennen. 94 In Deutschland wurden seit Ende der 1960er Jahre Einzelgesetze und Einzelverordnungen erlassen, die die Umweltsituation schnell verbessern sollten. Dies führte zum Einsatz von additiver Umweltschutztechnik (synonym: End-of-pipe-Umweltschutztechnik). End-of-pipe-Umweltschutztechnologien sind Technologien zur Reduzierung von Umweltauswirkungen, die den Produktionsprozessen nachgeschaltet und daher auch als additive Umweltschutztechnologien bezeichnet werden. Die Umweltauswirkungen am Standort werden durch diese Technologien reduziert, indem die Stoffströme von einem Umweltmedium in ein anderes verlagert werden (z.B. aus den Schadstoffen der Abluft entsteht fester Abfall) - die Ursache der Umweltauswirkungen wird jedoch nicht beseitigt. Da beim Einsatz dieser Techniken die Unternehmensprozesse nicht verändert wurden, bedeutete dies für die Unternehmen (z.T. immense) additive Kosten, wodurch die aus heutiger Sicht als Vorurteil zu bezeichnende Einstellung „Umweltschutz kostet Geld“ entstand. 95 Die wesentlichen End-of-pipe-Umweltschutztechnologien sind: 96 1. Abwasserbehandlung: mechanische (Rechen, Sieb, Filtration, Sedimentation), biologische (aerob, anaerob), physikalische (Adsorption, Flotation, Ionenaustausch) und chemische (Neutralisation, Fällung, Oxidation) Verfahren, 94 Die einzelnen Entwicklungen hierzu siehe: ENGELFRIED (2011: 177 - 192). 95 Der Vorteil der End-of-pipe-Technologien ist, dass sie weitestgehend unabhängig von den Produktionsprozessen umgesetzt und sehr spezifisch auf die Bedingungen, z.B. auf die Abluftmenge und -zusammensetzung, angepasst werden können. Auch können die Unternehmen solche Technologien bei dafür spezialisierten Unternehmen nachfragen und schnell eine Verbesserung der Umweltsituation vor Ort erreichen. Integrierte Technologien sind dagegen mit einer (meist größeren) Umstellung der Produktion bzw. der Produktionsprozesse verbunden, sie erfordern (Umwelt-)Know-how und benötigen meist mehr Zeit bis zur Umsetzung. Allerdings können nur durch integrierte Technologien Kosteneinsparungen erzielt werden und nur integrierte Technologien können sich amortisieren, End-of-pipe-Technologien nicht. 96 Ausführlich zu Umwelttechnologien siehe z.B.: BRAUER (1996), FÖRSTNER (2012), FRITSCHE/ HÄBERLE et. al. (2013), SCHWISTER (2009). <?page no="71"?> 72 Schritt 5: Die Entwicklung des betrieblichen Umweltschutzes 2. Abluftreinigung: Entstaubung, Entschwefelung, HCl-Wäsche, DeNO x -Verfahren, Adsorption, Dioxinminderung, CO 2 -Abscheidung nach Kohlefeuerung (und anschließende CO 2 -Verpressung in unterirdischen Kavernen), 3. Abfallbeseitigung: Abfallverbrennung (Rost-/ Drehrohrofen), Deponierung (Über-/ Untertage), 4. Altlastensanierung: 97 mikrobiologische, chemische, extrahierende und thermische Verfahren, 5. Lärmschutzmaßnahmen: Lärmschutzwände, Schallschutzfenster etc., 6. Strahlenschutz, 7. Abwärmenutzung. Seit Beginn der 1990er Jahre wurde ein anderer Weg begonnen: Integrierte (häufig synonym: integrierende) Umweltschutztechnologien wurden entwickelt und umgesetzt. Diese werden eingeteilt in produktionsintegrierte Technologien (synonym: prozessintegrierte Lösungen) und produktintegrierte Technologien (synonym: produktintegrierte Lösungen). Produktionsintegrierte Lösungen verringern bzw. vermeiden die Umweltauswirkungen der Produktion (bzw. der Produktionsprozesse) bereits vor ihrer Entstehung durch Änderung bzw. Neugestaltung der Prozesse. Produktintegrierte Lösungen vermindern oder vermeiden Umweltauswirkungen der Produkte über deren gesamten Produktlebenszyklus, also von der Rohstofferzeugung, über die Nutzung bis zur Kreislaufführung, durch Änderung bzw. Neugestaltung der Produkte bzw. der eingesetzten Materialien und der in den Produkten eingesetzten Technologien. Sie sind die zentralen Technologien im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung. Prozessintegrierte Technologien bzw. prozessintegrierte Maßnahmen können nicht allgemeingültig aufgeführt werden, sondern sind für einzelne Branchen zu beschreiben, u.a. hinsichtlich: 1. Energieeinsparung und Auswahl der Energieträger, 2. Reduzierung des Wasserverbrauches, Auswahl der Wasserherkunft und Abwasservermeidung, 3. Materialeinsparung und Auswahl der Materialien, 4. Abfallvermeidung und interner Abfallwiederverwendung bzw. Abfallwiederverwertung, 5. Verminderung des Flächenverbrauches bzw. -einsatzes, 6. Erhalt der Biodiversität, 7. Emissionsvermeidung bzw. -verminderung, 8. Vermeidung von Betriebsstörungen/ Störfällen, 9. Verminderung von Auswirkungen von Betriebsstörungen/ Störfällen, 10. Vermeidung bzw. Reduzierung von Verkehr/ Transport sowie der Umweltauswirkungen von Verkehr/ Transport (sowohl bei Gütern als auch bei Personen), 11. Lärmvermeidung bzw. -minderung, 12. weiterer Technologien bzw. Maßnahmen z.B. hinsichtlich Strahlenschutz, Schutz des Mikroklimas, Vermeidung von Erschütterungen. Produktintegrierte Technologien bzw. produktintegrierte Maßnahmen sind abhängig von den betrachteten Produkten der einzelnen Branchen, und gelten u.a. hinsichtlich: 97 Um eine Altlast handelt es sich, wenn von einer Altablagerung oder von einem Altstandort eine Gefährdung für die Umwelt, für das Grundwasser, für die Gesundheit usw. ausgeht. <?page no="72"?> Schritt 5: Die Entwicklung des betrieblichen Umweltschutzes 73 1. Reduzierung des Ressourceneinsatzes und der Emissionen der Produkte bzw. der Produktnutzung, 2. Schließung technischer Kreisläufe für Produkte: Wiederverwendungstechnologien, evtl. Weiterverwendungstechnologien, Demontagetechnologien, Redistributionsmaßnahmen, Maßnahmen zum Produktdesign (einschließlich F&E), 3. Schließung technischer Kreisläufe für Materialien: Wiederverwendungs- und Wiederverwertungstechnologien (für Altpapier, Glas, Eisen- und Nichteisen-Metalle, Kunststoffe, Bauschutt etc.), Redistributionsmaßnahmen, Maßnahmen zum Produktdesign (einschließlich F&E). Technologien zur Kreislaufschließung von Produkten bzw. Materialien sind erstens Technologien ohne umwandelnde Behandlung des Produktes, d.h. die Gestalt bleibt erhalten (Produktrecycling), und mit einer Verwendung der Produkte im bisherigen Anwendungsbereich als Wiederverwendung (direktes Primärrecycling), z.B. Nachfüllverpackung, Mehrwegflaschen, Schulbuchtausch, Pullover als Secondhand-Pullover. einer Verwendung der Produkte in einem anderen Anwendungsbereich als Weiterverwendung (direktes Sekundärrecycling), z.B. Tragetasche als Müllbeutel, Senfglas als Trinkglas, Eisenbahnschwelle als Gartenzaun, Altreifen als Schaukel, T-Shirt als Putzlappen. Technologien zur Kreislaufschließung von Produkten bzw. Materialien sind zweitens Technologien mit umwandelnder Behandlung des Produktes, d.h. die Gestalt wird aufgelöst (Materialrecycling), und mit einer Verwendung der Materialien im bisherigen Anwendungsbereich als Wiederverwertung (indirektes Primärrecycling), z.B. Behälterglas, Einwegflaschen, Edelmetalle, Papier/ Karton. einer Verwendung der Materialien in einem anderen Anwendungsbereich als Weiterverwertung (indirektes Sekundärrecycling, Downcycling), z.B. Automobilschrott Baustahl, Plastikverpackungen Parkbänke, Kokereiteer Asphalt. 4. Schließung biologischer Kreisläufe für Produkte und Materialien: biologische Abwasserreinigung und biologische Kreislaufführung des Klärschlamms, Kompostierung, Biogasproduktion, Redistributionsmaßnahmen, Maßnahmen zum Produktdesign (einschließlich F&E). Zur Reduzierung von Materialverlusten und für eine nachhaltige Entwicklung ist eine Wiederverwendung bzw. eine Wiederverwertung in technischen Kreisläufen im bisherigen Anwendungsbereich anzustreben. Bei der Weiterverwendung hängt die Bewertung der Technologie davon ab, ob die Materialien nach der erneuten Nutzung im bisherigen Anwendungsbereich verbleiben. Wenn ja, handelt es sich um eine Kreislaufschließungstechnologie, wenn nein, handelt es sich um eine End-of-pipe-Maßnahme. Die Weiterverwertung ist in jedem Fall noch den End-of-pipe- Maßnahmen zuzuordnen. Eine weitere Möglichkeit für eine nachhaltige Entwicklung besteht darin, die Materialien in biologische Kreisläufe einzubringen. Um diese Möglichkeit zu beschreiben, eignen sich die vorherigen Begriffe nicht, weshalb von biologischer Behandlung mit anschließendem Einbringen in biologische Kreisläufe gesprochen wird. Da hierzu in der Regel Kompostierungsbzw. Biogastechnologien eingesetzt werden und die entstehenden Materialien anschließend in biologische Kreisläufe eingebracht werden, gelten sie als integrierte Umweltschutztechnologien. Ebenso ist eine integrierte Umweltschutztechnologie eine Kläranlage, bei der die Klärschlämme vollständig in biologische Kreisläufe eingebracht werden. <?page no="73"?> 74 Schritt 5: Die Entwicklung des betrieblichen Umweltschutzes Parallel zur Entwicklung der Umweltschutztechnik begann in den Unternehmen das Management einzelner Umweltaspekte, insbesondere in den 1970er Jahren das Energie- und Wassermanagement, danach dann die Entwicklung hin zu Umweltmanagement. Mit fortschreitendem Umweltbewusstsein etwa zu Beginn der 1980er Jahre stiegen die Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft der Unternehmen, Umweltschutzaspekte breiter zu berücksichtigen. In einzelnen Pionierunternehmen wurde eine umweltorientierte Unternehmensführung umgesetzt und Ende der 1980er Jahre entstand die Erkenntnis „Umweltschutz ist Chefsache“, worauf begonnen wurde, Umweltschutz auf allen (Organisations-)Ebenen und in den Prozessen und den Produkten zu verankern und umweltorientiertes Marketing umzusetzen. Auch die Beschäftigten wurden über die Jahrzehnte verstärkt in die umweltrelevanten betrieblichen Abläufe und Entscheidungen eingebunden. Spätestens seit dem Inkrafttreten der EG-Öko-Audit-Verordnung 1993 (EMAS I) und der Veröffentlichung der weltweit anwendbaren DIN EN ISO 14001 (1996) wurden dann Umweltmanagementsysteme implementiert. Mit den Nachfolgeregelungen EMAS II (2001) und EMAS III (2009) und der Neufassung der DIN EN ISO 14001 (2015) nahmen die Umsetzung von Umweltmanagementsystemen und die Zahl von Validierungen nach EMAS und der Zertifizierungen nach DIN EN ISO 14001 ständig zu. Die bisherigen Umweltmanagementsysteme konzentrierten sich auf die Reduzierung der Umweltauswirkungen in den Prozessen am Standort des Unternehmens, 98 ergänzt z.T. um die Reduzierung der Umweltauswirkungen von Transport. Abgesehen von den Pionierunternehmen der 1980er Jahre werden erst allmählich die Produkte bzw. die Umweltauswirkungen der Produkte systematisch im Umweltschutz berücksichtigt bzw. in Umweltmanagementsysteme einbezogen. 98 Die Umweltauswirkungen am Standort werden auch als direkte Umweltauswirkungen bezeichnet, da sie der direkten betrieblichen Kontrolle unterliegen, im Gegensatz zu den indirekten Umweltauswirkungen in den vor- und nachgelagerten Bereichen, z.B. bei Materialherkunft, Abfallbehandlung, Transport. <?page no="74"?> Übungen in Schritt 5 75 Übungen in Schritt 5 Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Reihenfolge memorieren Übung 26: End-of-pipe-Umweltschutztechnologien 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Die folgenden End-of-pipe-Umweltschutztechnologien werden in große LKW verpackt. Stellen Sie sich die Technologien vor, merken Sie sich die Reihenfolge der LKW mit ihren Inhalten und schreiben Sie diese danach auf. 10 Minuten Reihenfolge: Zuerst wird der LKW mit dem Staubfilter geparkt. Rechts daneben wird der LKW mit dem HCl- Abscheider geparkt und daneben der mit der DeNO x -Anlage. Links neben den ersten LKW wird der LKW mit den Deponieabdeckungsfolien abgestellt. Dann wird zwischen diese beiden der LKW mit dem SO 2 -Abscheider geparkt. Der LKW mit dem Dioxinfilter wird ganz links außen geparkt. Zwischen den LKW mit dem HCl-Abscheider und dem mit der DeNO x -Anlage wird ein LKW mit Gehörschützern rangiert und links neben diesem der LKW mit dem Brennofen der Klärschlammverbrennungsanlage. Reihenfolge: Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: Zeichnen, Skizzieren Übung 27: End-of-pipe-Umweltschutztechnologien 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Zeichnen/ Skizzieren Sie drei End-of-pipe-Umweltschutztechnologien (keine Energieversorgungstechnologien! ). 12 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. <?page no="75"?> 76 Schritt 5: Die Entwicklung des betrieblichen Umweltschutzes Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit bzw. Aufmerksamkeit wiedererlangen Übungstyp: Bewegungsübung Übung 28: Meeting mit dem Umweltschutzverband Schwierigkeit: Aufgabe: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich hinter Ihre Stühle. Ein Teilnehmer, eine Teilnehmerin oder der Dozent erzählt die Geschichte. Wird in der Geschichte eine Person genannt, machen Sie eine Kniebeuge, eine Zahl genannt, strecken Sie die Arme deutlich nach oben, ein Fachbegriff aus dem Umweltschutz genannt, klatschen Sie zweimal in die Hände. 5 Minuten Anmerkung: Die aufgeführte Übung eignet sich nur für Lernprozesse, die in Gruppen stattfinden. Die Übung weist integrative Inhalte auf. Die Geschichte: Der Geschäftsführer und die Marketingleiterin treffen sich zu einem vertraulichen Gespräch mit drei Vertretern des Umweltschutzverbandes, um über die geplante Werkserweiterung zu sprechen. Der Rand des Naturschutzgebietes ist von den Plänen des Unternehmens, das am Standort mit ca. 1.200 Beschäftigten produziert, betroffen. Zudem wird sich die Immissionssituation deutlich zu Lasten der ca. 5.000 Anwohnerinnen und Anwohner verschlechtern. Die Stimmung der fünf Anwesenden ist sehr gespannt, zumal drei große deutsche Wochenzeitungen bereits über Details der Erweiterungspläne berichteten. Bei zwei Problemen scheint ein Konsens nur schwer möglich: die Frage nach den Ausgleichsflächen und der Immissionsschutz für die Anwohnerinnen und Anwohner. Der Geschäftsführer weist darauf hin, dass keine Tier- und Pflanzenarten der roten Liste bedroht würden. Der Biologe des Umweltverbandes sieht dies zwar ähnlich, jedoch würde die Fläche des Naturschutzgebietes zu klein. Er forderte deshalb eine direkt an das Naturschutzgebiet angrenzende Ausgleichsfläche von mindestens 10 Hektar. Der pensionierte Umwelttechniker des Verbandes schlägt vor, statt der geplanten End-of-pipe- Technologien integrierte Maßnahmen einschließlich einer Produktionsumstellung vorzunehmen, die die Emissionen deutlich senken könnten, und zudem drei Substanzen, die unter dem Verdacht der Kanzerogenität stünden, ausschließen würden. Die Marketingleiterin weist schon zum zweiten Mal darauf hin, dass der Umweltschutzverband auf weitere Protestaktionen wegen der Imageschäden verzichten möge. Der Geschäftsführer verspricht, diese Maßnahmen sechs Wochen vor Beginn des Genehmigungsverfahrens prüfen zu lassen. Nach 80 Minuten beendet der Geschäftsführer sehr freundlich das Treffen. <?page no="76"?> Schritt 6: Rechtliche Grundlagen des Umweltschutzes und des Umweltmanagements kennen Lernziele: Sie lernen … Grundzüge der rechtlichen Grundlagen des Umweltschutzes kennen. wann ein Rechtsbeistand notwendig ist, um Rechtssicherheit zu erhalten. Die rechtlichen Aspekte, die die Unternehmen im Rahmen des Umweltschutzes betreffen, sind sehr umfassend und beziehen sich insbesondere auf die Genehmigung von Anlagen, auf den Betrieb von Anlagen (Bestellung von Betriebsbeauftragten, Energieeinsatz, Emissionen, Abfälle etc.) und auf die Änderungen von Anlagen sowie die Produkte und deren Genehmigung. Prioritär zu klären ist, welche Gesetze und Verordnungen für eine Genehmigung, den Betrieb und eine Änderung der Produktion anzuwenden sind. Dies sind insbesondere die Gesetze und die damit verbundenen Verordnungen zum Immissionsschutz (v.a. BImSchG, BImSchV, TA Luft, TA Lärm), 99 zum Gewässerschutz, d.h. wasserbzw. abwasserrechtliche Regelungen (WHG, AbwAG, AbwV, Indirekteinleiterverordnungen 100 ), zum Naturschutz (BNatSchG) und das Gesetz zur Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVPG). Für die herzustellenden Produkte gelten produktbezogene Gesetze, u.a. das Chemikalien- (ChemG), das Arzneimittelgesetz (AMG) und das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) sowie das Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG). Nach der erfolgten Genehmigung sind im laufenden Anlagenbetrieb zudem v.a. die energierechtlich (z.B. EEG, EnEG), die störfallrechtlich (z.B. 12. BImSchV, StörfallVwV) und die abfallrechtlich relevanten Gesetze (z.B. KrWG, VerpackV) und die damit verbundenen Verordnungen wichtig. Die Durchführung von Genehmigungsverfahren und der Umgang der Unternehmen mit Behörden sind v.a. in der 9. BImSchV und im Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) geregelt, u.a. Fristeinhaltungen, Einbeziehung von Anwohnerinnen und Anwohnern etc. Wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind, z.B. eine bestimmte Emissionsmenge erreicht wird oder eine bestimmte Abfallmenge pro Jahr anfällt, muss nach verschiedenen Gesetzen bzw. Verordnungen ein Beauftragter für einzelne Aspekte des betrieblichen Umweltschutzes bestellt werden, z.B. ein Betriebsbeauftragter für Immissionsschutz nach BlmSchG (Immissionsschutzbeauftragter), ein Betriebsbeauftragter für Abfall nach KrWG (Abfallbeauftragter), ein Betriebsbeauftragter für Gewässerschutz nach WHG oder ein Störfallbeauftragter nach 12. BlmSchV (Störfallverordnung). Diese haben bestimmte Pflichten, wie die Kontrollpflicht für die Einhaltung behördlicher Auflagen und betrieblicher Vorschriften, die Informationspflicht bzgl. Informationsbeschaffung und Informationsabgabe, die Initiativpflicht für Gefahrenabwehr, Mängelbeseitigung 99 Emissionsgrenzwerte und Immissionsgrenzwerte werden als Halbstunden-, Stundenbzw./ und Jahresmittelwerte für Emissionen und Immissionen angegeben. Der Zusammenhang zwischen Emission und Immission ergibt sich aus der Anwendung der sog. Ausbreitungsrechnung nach TA Luft und wird z.B. beeinflusst von der Menge an Emissionen, der Schornsteinhöhe, den Windverhältnissen und der Topographie. 100 Siehe: INDIREKTEINLEITERVERORDNUNGEN. <?page no="77"?> 78 Schritt 6: Rechtliche Grundlagen kennen und vorbeugende Maßnahmen und die Berichtspflicht, d.h. die Erstellung periodischer Berichte oder Stellungnahmen. Die Betriebsbeauftragten erhalten im Rahmen ihrer Tätigkeit bestimmte Rechte, z.B. bezüglich des Kündigungsschutzes. Einen Umweltschutzbeauftragten in einem umfassenden Verständnis für alle Umweltaspekte sieht das gesetzliche Instrumentarium nicht vor. 101 Wichtig ist zudem: Es gibt kein Gesetz, das Unternehmen vorschreibt, Umweltmanagement bzw. ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Für Umweltmanagement liegen lediglich zwei Bezugsgrundlagen vor, nach denen Unternehmen sich richten können, aber nicht müssen: die Öko-Audit-Verordnung (EMAS) und die DIN EN ISO 14001. 102 Da Energiemanagement selbstverständlicher Bestandteil eines Umweltmanagementsystems ist und Gesundheitsschutz ebenfalls als Aspekt des Umweltschutzes angesehen wird, liegen noch zwei weitere Bezugsgrundlagen vor: DIN EN ISO 50001 für Energiemanagement und BS OHSAS 18001 für Arbeitsschutzmanagement. Richtet sich ein Unternehmen freiwillig nach einer dieser Bezugsgrundlagen, muss es selbstverständlich die jeweils geltenden spezifischen umweltbezogenen Rechtsverordnungen einhalten. Als Mindestvoraussetzung bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems gilt die Einhaltung aller geltenden Rechtsvorschriften. Über die rechtlichen Forderungen, z.B. Grenzwerte für Emissionen oder Schadstoffgehalte in Produkten, hinausgehende Reduzierungen der Umweltauswirkungen werden in EMAS und DIN EN ISO 14001 vorgeschlagen und sind freiwillig. Wird nachhaltiges Umweltmanagement umgesetzt, sind bei vielen Aspekten über die geltenden Rechtsvorschriften hinausgehende Maßnahmen notwendig, z.B. die Vermeidung der Emission bioakkumulierbarer Substanzen oder die Kreislaufschließung von Produkten bzw. Materialien. 101 Die Gesetzestexte sowie umfassende Einführungen in das Thema Umweltrecht siehe u.a.: BECK TEXTE (neueste Ausgabe), BECKER (2010), KLOEPFER/ UWER (2015), STORM (2014), www.juris.de. 102 Eng damit zusammenhängend und ergänzend die DIN EN ISO 14004. <?page no="78"?> Übungen in Schritt 6 79 Übungen in Schritt 6 Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Übung 29: Rechtsquellen des Umweltrechts Schwierigkeit: Aufgabe: Sie sehen jetzt eine Graphik mit für den Umweltschutz relevanten Rechtsquellen. Prägen Sie sich sowohl die Struktur als auch die Inhalte der Graphik ein. Blättern Sie dann auf die nächste Seite um. 5 Minuten Quelle: ENGELFRIED (2011: 53). Völker- und EU-Recht Öffentliches Recht Strafrecht Zivilrecht Verträge etc. Verfassungsrecht (Bund, Länder) Strafgesetzbuch, Nebenstrafrecht Bürgerliches Gesetzbuch EU-Richtlinien, EU-Verordnungen Verwaltungsrecht (Gesetze, Verordnungen, Satzungen) Strafandrohung für umweltschädigendes Verhalten Haftung für Umweltschäden Allgemeines Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrecht Spezielles Umwelt- (verwaltungs)recht Bundesimmissionsschutzgesetz Baugesetzgebung Kreislaufwirtschaftsgesetz Bundesnaturschutzgesetz Bundesbodenschutzgesetz Wasserhaushaltsgesetz Umweltrecht etc. <?page no="79"?> 80 Schritt 6: Rechtliche Grundlagen kennen Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Rechtsquellen des Umweltrechts Schwierigkeit: Sie sahen eine Graphik mit den für den Umweltschutz relevanten Rechtsquellen. Aufgabe 1: Gehen Sie „im Geiste“ durch, wie Sie zum Auto gehen und losfahren. Achten Sie auf eine genaue Beschreibung der Reihenfolge der einzelnen Schritte. 1 Minute Aufgabe 2: Füllen Sie die Felder der Graphik mit den gemerkten Inhalten aus und vergleichen Sie mit der vorigen Seite (= Lösung). 10 Minuten Umweltrecht <?page no="80"?> Übungen in Schritt 6 81 Trainingsziel: Wortfindung Übungstyp: Anagramm Übung 30: Wichtige Umweltgesetze Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie die Buchstaben innerhalb der Wörter. Der erste Buchstabe des Wortes bleibt unverändert. 20 Minuten Anmerkung: Die vollständigen Angaben zu den Gesetzen sind im Literaturverzeichnis abgetragen. Beachten Sie in der Praxis auch wichtige Verordnungen (z.B. 12. BImSchV, 13. BImSchV, 17. BIm- SchV) und Verwaltungsvorschriften (z.B. TA Luft). Wichtige Umweltgesetze: 1 . B S E M C I S U H I N S S Z D N M O S I U T : B _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 2 . B C E D U U R N N A H S Z T U T S : B _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 3. W S A S A H A T H L S S R E U : W _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 4 . B D S T O E U N N H C U S D Z E B : B _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 5 . K C H R T S E S F A F I I S R L T U W A : K _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 6 . E G S R I A E N P S R E G N N U E I : E _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 7 . U L H I U E T S E E M G I K R G F L W T R T Ü P N Ä V R C S : U _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 8. C I E N M E A K H L I : C _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 9. U N S T H M T L W A E U G F : U _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz 10. V N A T H G A N L R S R F S R W U V E E E : V _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ gesetz <?page no="81"?> 82 Schritt 6: Rechtliche Grundlagen kennen Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Strukturieren, Logik Übungstyp: Mindmap erstellen Übung 31: Begriffe zum betrieblichen Umweltschutz Schwierigkeit: Aufgabe: Strukturieren Sie die folgenden Schlagworte mit der Methode der Mindmap. Eine Mindmap ist eine Visualisierungsmethode, die Ihnen hilft, sich die Inhalte besser einzuprägen. Wählen Sie als zentralen Begriff der Mindmap „Betrieblicher Umweltschutz“. 30 Minuten Anmerkung: Alternativ können Sie auch eine Gliederung erstellen, wie Sie in wissenschaftlichen Publikationen üblich ist, also mit einer Nummerierung der Kapitel mit 1, 1.1, 1.2, 2 etc. Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. In der Mindmap „Betrieblicher Umweltschutz“ zu verwendende Begriffe: Bezugsgrundlagen für Umweltmanagementsysteme | DIN EN ISO 14001 | EMAS III | End-ofpipe-Umweltschutztechnologien | Ereignisse zur Umweltbewusstseinsbildung | fehlendes Umweltschutz-Know-how | Hemmnisse der Einführung von Umweltmanagement | Hintergründe nachhaltigen Wirtschaftens | Imagegewinn | Instrumente | integrierte Umweltschutztechnologien | intergenerationelle Verantwortung | intragenerationelle Verantwortung | Kosten der Einführung | Kostenreduzierung | Leitbilder für nachhaltiges Wirtschaften | Motivationserhöhung | Rechtssicherheit | Umsatzsteigerung | umweltorientierte Kommunikationspolitik | umweltorientierte Unternehmensstrategie | Umweltraumkonzept | umweltrechtliche Voraussetzungen | Umweltschutztechnik | umweltverträgliche Produktionspolitik | umweltverträgliche Produktpolitik | Vorteile von Umweltmanagement | Vorurteile <?page no="82"?> Übungen mit integrativen Inhalten 83 Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Assoziieren Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 32: „besser & schlechter“ in der aktuellen Umweltschutzdiskussion 1 Schwierigkeit: Aufgabe 1: Begründen Sie zuerst die folgenden Thesen möglichst fantasievoll und kreativ mit mindestens drei Argumenten. 15 Minuten Beispiel: Schwarze Zahlen sind besser als rote Zahlen, weil … Gewinn immer besser als Verlust ist, … „Schwarz“ konservativ und „Rot“ sozialdemokratisch ist, … „Schwarz“ existentiell ist und „Rot“ nur Signalwirkung hat etc. Aufgabe 2: Vertauschen Sie nun die Behauptungen durch Ersetzen von „besser“ durch „schlechter“ und suchen Sie erneut jeweils mindestens drei möglichst fantasievolle und kreative Begründungen. 15 Minuten Beispiel: Schwarze Zahlen sind schlechter als rote Zahlen, weil … „Rot“ besser leuchtet, … „Rot“ eine Farbe ist und „Schwarz“ nicht, … „Rot“ mir besser steht etc. Aufgabe 3: Zu den jeweiligen Thesen finden sich viele Pro- und Contra-Argumente. Bei welchen Thesen ist es Ihnen leichtgefallen, mehr als drei zu finden? Haben Sie mehr Pro- oder mehr Contra-Argumente gefunden? Wägen Sie die Argumente ab und bilden Sie sich zu den jeweiligen Thesen eine Meinung. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Logik, Urteilsfähigkeit. 15 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Quelle: ENGELFRIED, Idee nach SUHR (2013) Thesen: 1. Umweltschutzgesetze sind besser als freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft, weil … 2. Umweltschutzstandards global durchzusetzen, ist besser als freier internationaler Handel, weil … 3. Staatliche Subventionierung von Umweltschutztechnologien ist besser als ein freier Markt, weil … 4. Respektvoller Umgang mit indigenen Völkern und deren Lebensraum ist besser als Gewinnmaximierung, weil … 5. Umweltschädliche Produkte zu verbieten, ist besser als die Förderung von Öko-Label, weil … <?page no="83"?> 84 Schritt 6: Rechtliche Grundlagen kennen Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 33: Abkürzungen von Begriffen aus dem Umweltschutz Schwierigkeit: Aufgabe: Schreiben Sie die korrekte Bezeichnung der Abkürzung auf. Erfinden Sie zu jeder Abkürzung neue Fantasiebezeichnungen, so viele wie möglich, mindestens drei. 20 Minuten Beispiel: Abkürzung: AG, korrekte Bezeichnung: Aktiengesellschaft, Fantasiebezeichnung: Alles Gut! Anmerkung: Die korrekten Bezeichnungen finden Sie im Abkürzungsverzeichnis. Lösungen werden nicht aufgeführt. Nr. Abkürzung korrekte Bezeichnung Fantasiebezeichnungen 1 AKW 2 GAU 3 MAK 4 UNEP 5 FCKW 6 EMAS 7 DIN 8 ÖPNV 9 UBA 10 WHG 11 BUND 12 MIPS <?page no="84"?> Schritt 7: Die Bezugsgrundlagen für Umweltmanagementsysteme unterscheiden: Öko-Audit-Verordnung (EMAS) und DIN EN ISO 14001 Lernziele: Sie lernen … die Bezugsgrundlagen für Umweltmanagementsysteme, die Öko-Audit-Verordnung (EMAS) und die DIN EN ISO 14001 kennen. die Unterschiede zwischen diesen kennen und zu verstehen. ihre Eignung für das Unternehmen zu beurteilen und die Bezugsgrundlage auszuwählen. Zur organisatorischen und inhaltlichen Umsetzung von Umweltmanagementsystemen liegen zwei Bezugsgrundlagen vor: EMAS, die „Verordnung (EG) Nr. 1221/ 2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 761/ 2001, sowie der Beschlüsse der Kommission 2001/ 681/ EG und 2006/ 193/ EG“ (EMAS), kurz Öko-Audit-Verordnung (EMAS III). 103 die DIN EN ISO 14001. Die Ziele der Einführung von EMAS auf europäischer Ebene 1993 waren insbesondere die Förderung der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung von Organisationen, das Vorlegen von Informationen über die Umweltleistung, eine aktive Beteiligung der Beschäftigten und der Erhalt einer angemessenen Schulung sowie das Führen eines offenen Dialogs mit der Öffentlichkeit und anderen interessierten Kreisen. Durch die Einführung der internationale Norm DIN EN ISO 14001 sollten v.a. Umweltmanagementsysteme international vereinheitlicht und die ständige Verbesserung dieser Managementsysteme erreicht werden. Alle Organisationen (Unternehmen, Verbände, Vereine etc.) aller Branchen (Produktion, Logistik, Dienstleistung etc.) können ein Umweltmanagementsystem nach einem dieser Bezugssysteme implementieren. Eine rechtliche Notwendigkeit im Sinne eines Gesetzes oder einer Verordnung zur Umsetzung von Umweltmanagement bzw. Umweltmanagementsystemen gibt es nicht. Diese beiden Bezugsgrundlagen weisen in ihren administrativen Voraussetzungen und in der inhaltlich-formalen Umsetzung viele Gemeinsamkeiten auf. Bei einzelnen formalen Elementen, die umgesetzt werden müssen, liegen (auch inhaltlich) größere Unterschiede vor, bei der ersten Umweltprüfung, die nach EMAS III umfassend ist und deren Durchführung notwendig ist, nach DIN EN ISO 14001 wird sie empfohlen und ihr Umfang bleibt offen, der umfassenden Umwelterklärung zur Information der Öffentlichkeit, die nach EMAS III erstellt werden muss, nach DIN EN ISO 14001 nicht, 103 EMAS steht für Eco-Management and Audit Scheme (im englischen Titel der Verordnung), „III“ für die Neufassung der Verordnung, die die Fassung „II“ ersetzte, die wiederum die Fassung „I“ ersetzt hat. <?page no="85"?> 86 Schritt 7: Die Bezugsgrundlagen für Umweltmanagementsysteme unterscheiden der Übermittlung der Umwelterklärung und der Eintragung in das Standortregister der EU nach EMAS III; bei DIN EN ISO 14001 gibt es kein Register der Unternehmen, die ein Umweltmanagementsystem umgesetzt haben. Unterschiede, v.a. in den Bezeichnungen der einzelnen Elemente, liegen vor bei der Umweltbetriebsprüfung nach EMAS III, die nach DIN EN ISO 14001 als Umweltmanagementsystem- Audit bezeichnet wird. Ergeben sich bei EMAS III aufgrund der Umweltbetriebsprüfung Handlungsmaßnahmen, werden diese als Anpassungen bzw. Änderungen bezeichnet; liegen nach DIN EN ISO 14001 beim Managementsystem-Audit Abweichungen vor, werden Korrektur- und Vorsorgemaßnahmen notwendig. Die Anforderungen an das eigentliche Umweltmanagementsystem sind bei beiden Bezugsgrundlagen identisch, da die DIN EN ISO 14001 in den Anhang der Öko-Audit-Verordnung integriert wurde. Hinzu kommen zwei weitere Aspekte, die sich aus den Unterschieden der Bezugsgrundlagen ergeben: Wenn im Unternehmen andere (und eventuell zertifizierte) Managementsysteme vorhanden sind, z.B. Arbeitsschutz-, Sicherheits- oder Qualitätsmanagement, können zunächst bei der Implementierung von DIN EN ISO 14001 eine Vielzahl von Synergien genutzt werden. Die darüber hinausgehenden Anforderungen von EMAS können später noch ergänzt werden. Da EMAS in den Anforderungen über DIN EN ISO 14001 hinausgeht, ist EMAS mit höheren Implementierungskosten verbunden. Allerdings ist auch der Nutzen höher, insbesondere durch eine systematische Erkennung und Nutzung von Einsparungspotentialen im Zuge der umfassenden Umweltprüfung und durch die öffentlichkeitswirksame Publikation der Umwelterklärung, die ein besseres Image und eventuell höhere Umsätze bedeuten. 104 Die Entscheidung, welches der beiden Systeme umgesetzt wird, hängt aber nicht nur von den Unterschieden und der Kosten-Nutzen-Relation ab, sondern auch von der umweltbezogenen Positionierung und der Strategie des Unternehmens. 105 Setzt das Unternehmen mit einer dominanten Umweltpositionierung auf eine Innovationsstrategie, ist die Umsetzung von EMAS zu empfehlen. Unabhängig von der Wahl der Bezugsgrundlage ist eine Orientierung an den Zielen der Nachhaltigkeit notwendig, um ein nachhaltiges Umweltmanagement bzw. ein nachhaltiges Umweltmanagementsystem zu implementieren. 104 Detailliert zu Kosten und Nutzen siehe: ENGELFRIED (2011: 166 - 169). 105 Die Freiwilligkeit zur Umsetzung eines Umweltmanagementsystems kann stark eingeschränkt werden, wenn z.B. Abnehmer oder Lieferanten ein Umweltmanagementsystem einfordern, ebenso die Entscheidung, welches der beiden Bezugssysteme gewählt wird. <?page no="86"?> Übungen in Schritt 7 87 Übungen in Schritt 7 Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen Übungstyp: Zuordnen Übung 34: Vergleich von EMAS III und DIN EN ISO 14001 Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie den Kriterien zur Unterscheidung der Bezugssysteme EMAS und DIN EN ISO 14001 jeweils das konkrete Merkmal zu. 35 Minuten Quelle: Verändert nach ENGELFRIED (2011: 163/ 164). Merkmale von EMAS bzw. DIN EN ISO 14001: Aushändigung eines Zertifikats DAU DAkkS EMAS-Logo zur Teilnahme am Gemeinschaftssystem Erleichterung bei den Auditzyklen Erleichterung in geringerem Dokumentationsaufwand europäische Verordnung EMAS (bzw. UAG) externer Auditzyklus nicht festgelegt (in der Praxis üblich alle drei Jahre) externer Auditzyklus vollständig alle drei Jahre (bei kleinen Unternehmen alle vier Jahre) Gemeinschaftssystem einschließlich Umweltmanagementsystem in Ländern der EU internationale Norm DIN EN ISO 14001 interner Auditzyklus jährlich (bei kleinen Unternehmen alle zwei Jahre) interner Auditzyklus nicht festgelegt (in der Praxis üblich jährlich) kein Logo, sondern Bestätigung durch Zertifizierungsorganisation keine Registrierung komprimierter Registrierung Schwerpunkt liegt auf der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung, d.h. der Reduzierung der Umweltauswirkungen und auf der Information der Öffentlichkeit Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung des Umweltmanagementsystems, um Reduzierungen der Umweltauswirkungen zu erzielen Standort bzw. Unternehmen Teilnahmeerklärung am Gemeinschaftssystem und Eintrag in das EMAS-Register umfassender mit vielen Querverweisen Umwelterklärung muss veröffentlicht werden Umweltmanagementsystem Umweltpolitik muss öffentlich zugänglich sein Unternehmen Validierung durch akkreditierten Umweltgutachter bzw. Umweltgutachterorganisation Verpflichtung zu kontinuierlicher Verbesserung der Umweltauswirkungen Verpflichtung zu kontinuierlicher Verbesserung des Umweltmanagementsystems weltweit Zertifizierung durch akkreditierte Zertifizierungsorganisation Nr. Kriterium EMAS III DIN EN ISO 14001 1 Bezugsgrundlage/ -text 2 Geltungs-/ Anwendungsbereich 3 Systembezug 4 Auditobjekt <?page no="87"?> 88 Schritt 7: Die Bezugsgrundlagen für Umweltmanagementsysteme unterscheiden 5 Aufbau des Bezugstextes 6 Ziel 7 Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung 8 KMU-Erleichterung 9 Interner Auditzyklus 10 Externer Auditzyklus 11 Veröffentlichung 12 externe Begutachtung bzw. Überprüfung 13 Überwachung der Umweltgutachter bzw. -organisation bzw. der Zertifizierungsorganisation 14 Erfolgsbestätigung 15 Logo zur Erfolgsbestätigung 16 Registrierung der Standorte <?page no="88"?> Schritt 8: Prozessorganisation als Grundlage von Umweltmanagementsystemen umsetzen Lernziele: Sie lernen … Grundlagen der Prozessorganisation und Prozessarten kennen und zu verstehen. Verfahrensanweisungen, einschließlich Dokumentenlenkung, zu erstellen und Prozesse zu regeln. Prozessorganisation in ihren Grundzügen umzusetzen. Nach DIN EN ISO 9001, der maßgeblichen Norm für Qualitätsmanagementsysteme, sollen Managementsysteme prozessorientiert aufgebaut sein; Prozessorganisation ist daher die Grundlage eines Qualitäts- und auch eines Umweltmanagementsystems. Dabei richtet sich der Fokus der Organisation des Unternehmens anstatt auf die Organisationseinheiten (Aufbauorganisation) auf funktions- und abteilungsübergreifende Abläufe (Ablauforganisation), also auf Prozesse. Ein betrieblicher Prozess ist eine Input-Output-Beziehung, die beim (internen oder externen) Kunden beginnt und beim (internen oder externen) Kunden endet. Er besteht aus mehreren Prozessschritten bzw. konkreten Tätigkeiten, die in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen. Die Bezeichnung eines Prozesses besteht aus einem Substantiv und einem Verb, z.B. „Produkt herstellen“. Es werden drei Arten von Prozessen unterschieden: 106 Kernprozesse (synonym: Wertschöpfungsprozesse, Schlüsselprozesse) haben einen direkten Bezug zu den erstellten Produkten oder Dienstleistungen und führen dazu, dass die Kunden die von ihnen erwarteten bzw. die vereinbarten Leistungen erhalten, Führungsprozesse dienen der Steuerung des Unternehmens, Unterstützungsprozesse (synonym: Supportprozesse, Hilfsprozesse) weisen keinen direkten Bezug zum Leistungsangebot auf, sind aber Voraussetzungen dafür, dass die Kernprozesse stattfinden können. Ausgehend von der Prozessorganisation gelten für Qualitätsbzw. Umweltmanagementsysteme folgende Grundsätze: Maßnahmen zur Qualität bzw. zum Umweltschutz müssen in allen qualitätsbzw. umweltrelevanten betrieblichen Prozessen, also abteilungs- und funktionsübergreifend, durchgeführt werden. Alle Beschäftigten sind für die Gewährleistung von Qualität bzw. für Umweltschutz zuständig. Die Verantwortung für Qualität bzw. für Umweltschutz liegt bei der obersten Leitung des Unternehmens. Ständige Überwachung (Audits) und ständige Verbesserungen der Prozesse zur Erreichung von Qualität bzw. zur Reduzierung und Vermeidung von Umweltauswirkungen sind vorzunehmen. 106 Umfassend und ausführlich zur Prozessorganisation siehe u.a.: BECKER/ KUGELER/ ROSEMANN (2012), FISCHERMANNS (2013), GAITANIDES (2013), WILHELM (2007). <?page no="89"?> 90 Schritt 8: Prozessorganisation als Grundlage von Umweltmanagementsysteme umsetzen Bei der Einführung einer Prozessorganisation 107 sind zuerst die Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozesse zu ermitteln und eine Prozesslandkarte und ein Organigramm (synonym: Organogramm) zu erstellen, wobei das Organigramm der Darstellung der Aufbauorganisation entspricht und zur Ergänzung der Prozesslandkarte dient. Ebenso sind generelle Regelungen aufzustellen, wie die Verantwortlichkeiten zu regeln sind, wie die Dokumentenlenkung zu erfolgen hat, wie Audits durchzuführen sind und wie die ständige Verbesserung, auch KVP genannt, zu konzipieren ist. Anschließend werden die einzelnen Prozesse geregelt, d.h. es ist eine Verfahrensanweisung für jeden (qualitätsbzw. umweltrelevanten) Prozess zu erstellen. Dies bedeutet, es gibt im Unternehmen so viele Verfahrensanweisungen wie Prozesse. Eine Verfahrensanweisung umfasst folgende Inhalte, die im Zuge der Umsetzung der Prozessorganisation zu erarbeiten sind: Beschreibung des Prozesses, des Zwecks des Prozesses und zu welchem Zweck dieser Prozess geregelt werden soll (und somit, weshalb er Bestandteil des Qualitätsbzw. Umweltmanagementsystems ist), Vorgaben (Input) und Ergebnisse (Output) des Prozesses, Begriffsbestimmungen, Definitionen und Abkürzungen für den Prozess, Auflistung der für den Prozess spezifisch mitgeltenden Unterlagen (z.B. Qualitätsmanagementhandbuch, Rechtsvorschriften), Beschreibung der Bedeutung des Prozesses für die Qualität bzw. die Umwelt, Beschreibung der Auswirkungen der einzelnen Prozessschritte bzw. Tätigkeiten sowie der Auswirkungen des Unterlassens (synonym: Nichteinhaltens) dieser Tätigkeiten sowie der Rolle der ausführenden Personen, Flussdiagramm, das alle qualitätsbzw. umweltrelevanten Prozessschritte und Tätigkeiten und deren Beziehung zueinander enthält, 108 Regelungen der Verantwortlichkeiten, Regelungen zur Lenkung der Dokumente, Arbeitsanweisungen für die im Prozess durchzuführenden komplexen qualitätsbzw. umweltrelevanten Tätigkeiten, um die Verständlichkeit zu erhöhen; sie können Checklisten, Merklisten, Ablaufschemata etc. enthalten. Für die Regelung der Verantwortlichkeiten empfiehlt es sich, für jeden Prozess die übersichtliche Darstellung in Form einer Matrix zu wählen und eine Verantwortungsmatrix (synonym: Verantwortlichkeitsmatrix) mit den Verantwortlichkeiten für die einzelnen Prozessschritte zu erstellen. 109 Auf der horizontalen Achse werden zeilenweise die qualitätsbzw. umweltrelevanten Prozessschritte bzw. Tätigkeiten eingetragen (jeweils eine Zeile), auf der vertikalen Achse spaltenweise jede Position (bzw. Funktion oder auch einzelne Beschäftigte), die an der qualitätsbzw. umweltrelevanten Tätigkeit beteiligt ist (jeweils eine Spalte). Anschließend wird in einzelne Felder der Matrix die Art der Beteiligung eingetragen: Verantwortung und Stellvertretung, Durchführung und Stellvertretung, Kontrolle und Stellvertretung, Informationsweitergabe (wer gibt weiter) und Informationserhalt (wer erhält). 107 Umfassend und ausführlich zu Qualitätsmanagement siehe u.a.: GEIGER/ KOTTE (2007), HERING/ TRIE- MEL/ BLANK (2013), PFEIFER/ SCHMITT (2014), ZOLLONDZ (2011). 108 Oder EPK. 109 Ausführlich dazu siehe: ENGELFRIED (2011: 113 - 115, 124/ 125, 128). <?page no="90"?> Schritt 8: Prozessorganisation als Grundlage von Umweltmanagementsysteme umsetzen 91 Die Regelung zur Lenkung der Dokumente 110 bedeutet eine Beschreibung für das Einführen und Aufrechterhalten eines Verfahrens für die Kennzeichnung, Pflege, Archivierung und Beseitigung 111 von Dokumenten. Für die Dokumentenlenkung empfiehlt es sich, für jeden Prozess die übersichtliche Darstellung in Form einer Matrix zu wählen und eine Dokumentenmatrix für die vorhandenen Dokumente zu erstellen. 112 Auf der horizontalen Achse werden zeilenweise die qualitätsbzw. umweltrelevanten Dokumente eingetragen (jeweils eine Zeile), auf der vertikalen Achse spaltenweise jede Position (bzw. Funktion oder auch einzelne Beschäftigte), die mit dem Dokument zu tun hat (jeweils eine Spalte). Anschließend wird in einzelne Felder der Matrix die Art der Beteiligung am Dokument eingetragen: Erstellen/ Herausgeben/ Ändern/ Aufbewahren/ Archivieren/ Beseitigen (einschließlich Sicherung gegen unbefugte Änderung) und Stellvertretung, Überprüfen/ Genehmigen (synonym: Freigeben) und Stellvertretung, Verteiler (wer erhält das Dokument). Im Sinne eines betrieblichen Informationssystems (bzw. Informationsmanagements) ist zu gewährleisten, dass die Dokumente u.a. angemessen, gut lesbar, datiert, lückenlos, leicht identifizierbar und leicht auffindbar aufbewahrt sind, d.h. dass ein Kennzeichnungssystem vorhanden ist, dass sie in Ordnung und aktuell gehalten werden und dass sie auch an den Stellen, an denen sie zur Ausübung der Tätigkeiten benötigt werden, verfügbar sind (gegebenenfalls in Form von Kopien, Durchschlägen, Zweitschriften etc.). Die Abgrenzung von Prozessen und deren Zuordnung als Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozess ist nicht immer eindeutig. Bezüglich Umweltmanagement stellt die Planung, Implementierung und das Gewährleisten der Aufrechterhaltung des Umweltmanagementsystems einen Führungsprozess dar, die Durchführung von Umweltmanagement (Prozess: Umweltmanagement durchführen) wird als Unterstützungsprozess betrachtet. Ist Umweltschutz aber, wie im Falle eines nachhaltigen Umweltmanagements, ein wesentlicher Bestandteil der Kundenanforderungen und des Leistungsprofils, kann der Prozess „Umweltmanagement durchführen“ auch als Kernprozess bewertet werden (gleiches gilt analog für Qualitätsmanagement bzw. für „Qualitätsmanagement durchführen“). Wenn noch keine Prozessorganisation im Unternehmen umgesetzt wurde, ist diese zunächst umzusetzen; anschließend sind die umweltrelevanten Aspekte zu berücksichtigen (einschließlich Sicherheit bzw. Arbeitsschutz). Liegt bereits eine Prozessorganisation vor, sind in jedem Prozess bzw. Prozessschritt „nur“ noch die Umweltaspekte und die Umweltauswirkungen zu erfassen und die Verminderung bzw. Vermeidung der Umweltauswirkungen gemäß den festgelegten Umweltzielen zu regeln. 110 Dokumente sind z.B. Genehmigungsbescheide, behördliche und rechtliche Forderungen, Prüfvorschriften, das Qualitätsbzw. Umweltmanagementhandbuch, Mess-, Prüf- und Wartungsprotokolle, Formulare oder Formblätter für umweltrelevante Auswirkungen, Berichte von Consultingunternehmen oder Aufzeichnungen über Schulungen. 111 Eigentlich ein Löschen bzw. Vernichten von nicht mehr aktuellen Daten bzw. Unterlagen. 112 Ausführlich dazu siehe: ENGELFRIED (2011: 115 - 117, 129). <?page no="91"?> 92 Schritt 8: Prozessorganisation als Grundlage von Umweltmanagementsysteme umsetzen Übungen in Schritt 8 Trainingsziel: Wortfindung, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Lückentext (fehlende Wortteile) Übung 35: Definitionen zur Prozessorganisation Schwierigkeit: Aufgabe: Setzen Sie die fehlenden Wortteile in die Lücken ein. 15 Minuten Quelle: Verändert und gekürzt aus ENGELFRIED (2011: passim). Prozesslandkarte: Abbildung al _ _ _ Prozesse u _ _ deren logi _ _ _ _ Anordnung, al _ _ ein Über _ _ _ _ _ , welche Proz _ _ _ _ es in ei _ _ _ Unternehmen gi _ _ und w _ _ diese zusamme _ _ _ _ _ _ _ . fehlende Wortteile: bt | nem | ie | sche | esse | so | blick | nhängen | ler | nd Organigramm: Abbildung al _ _ _ Unternehmensbereiche b _ _ . Funktionen (Posit _ _ _ _ _ ) und de _ _ _ Beziehung zuein _ _ _ _ _ , einschließlich al _ _ _ Funktionen b _ _ . Positionen, d _ _ aufgrund v _ _ Rechtsvorschriften enth _ _ _ _ _ sein müs _ _ _ . fehlende Wortteile: zw | ander | on | alten | ie | ler | sen | ionen | zw | ler | ren Flussdiagramm: Abbildung ei _ _ _ Prozesses, d _ _ alle Prozess _ _ _ _ _ _ _ _ , mit de _ _ _ die Vorg _ _ _ _ (Input) in d _ _ Ergebnisse (Out _ _ _ ) überführt wer _ _ _ , und d _ _ Folgebeziehungen zwis _ _ _ _ diesen Prozesss _ _ _ _ _ _ _ _ enthält. fehlende Wortteile: ie | ie | aben | chen | put | nen | chritten | schritte | nes | ie | den Verfahrensanweisung: detaillierte Festl _ _ _ _ _ bzw. Beschr _ _ _ _ _ _ eines Proz _ _ _ _ _ . fehlende Wortteile: egung | esses | eibung Arbeitsanweisung: sehr gen _ _ _ Festlegung b _ _ . Beschreibung, w _ _ einzelne, komp _ _ _ _ umweltrelevante Tätig _ _ _ _ _ _ auszuführen si _ _ , wann, in wel _ _ _ _ zeitlichen Inter _ _ _ _ _ _ und zu wel _ _ _ _ Zweck, w _ _ verantwortlich i _ _ , sie durch _ _ _ _ _ und Inform _ _ _ _ _ _ _ weitergibt u _ _ wie m _ _ den Dokum _ _ _ _ _ umgegangen wi _ _ . fehlende Wortteile: führt | ie | st | vallen | lexe | aue | nd | keiten | zw | enten | chen | chem | rd | er | nd | it | ationen Qualität: Merkmale ei _ _ _ Produktes erfü _ _ _ _ die vorgeg _ _ _ _ _ _ Anforderungen od _ _ die reali _ _ _ _ _ _ Beschaffenheit ei _ _ _ Produktes sti _ _ _ mit sei _ _ _ vorgegebenen Beschaf _ _ _ _ _ _ _ überein od _ _ die herges _ _ _ _ _ _ _ Produkte erfü _ _ _ _ die festge _ _ _ _ _ _ technischen Merk _ _ _ _ , sind in die _ _ _ Sinne fehle _ _ _ _ _ und erfü _ _ _ _ die Anford _ _ _ _ _ _ _ der Kun _ _ _ . fehlende Wortteile: nes | fenheit | ner | nes | llen | er | sem | rfrei | er | mmt | sierte | male | erungen | llen | llen | tellten | legten | den | ebenen <?page no="92"?> Übungen in Schritt 8 93 Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: veränderter Lesetext Übung 36: Umweltrelevante Führungsprozesse Schwierigkeit: Aufgabe: Lesen Sie laut den Text - es gilt nur jeder zweite Buchstabe. Notieren Sie dabei die für Sie wichtigen Schlüsselwörter. 30 Minuten Quelle: ENGELFRIED (2011: passim). Umweltrelevante Führungsprozesse: yerionxe eugmgweelljtyozrrioejnbtsidehrgtie vSytcrbayttelgfize tddews zUzngtwedrkncephfmvewnns xusnbd renisn juvmcwdexlftxoerdioeenttjizeerstcers kMzagrikderteivnxg rmpimt negxwtkearmnwear fKoowmsmaukntipkqaitnijocn ipzlhainbenn, fehihnesqcahxlvizemßalmircah rdfeis oNzaycdhnwsehiystezs newinnzejs yoqfzfaejnqean dDcizavllovgss jmpiat pdkegr fÖqfdfreonktsltiyclhrkreqizt, qeeidnfe hucmbwseildtsofrwiweknwtiineirnthe nPaenrmsaoanqaeljpgoqlmiqtpisk ppslqaanzehn, wekitnae guemawceilctroarhigennxtmiteqrmtwe yFvohrwsscjhwupnigrshupnzd sEbnmtlwjircqkflxuenbgeszpxowlrictcick oppltajniekn, pezifnge tuhmrwleflztmojrnidepnqttifeerxtne kFoifnhacnmziigeqrmugnag/ pLwiiqiunihdpiltmäht bpjldaynpein, rd.mh. lukmqwyeqlitwojrjineanytsiiekritie yIqnsvwessbtfiwtsiioenhsbucnvd zFiixnwaxnhzypaotliixtaigk xpjlfalnseyn, qdtiie tUqmqwieolttrpzovlcijtzink hfpejsxtqlvezgaecn, rdqafs kUqmdwheslnttpjrhorglriaxmwm efnecsqtqlzevgweon, mdgize zOqrogcaqnwifsnaitziwohn qbszcw. pddals xUomhwdejlptemxamneajgwesmhexnqtysbyksitgeom hpjlsacnsexn, xdfiwe lAhudfhriefcvhatkerrchbaelytrudnmg, kdjive ePmfmldecgte wunnwd gdeile pWreaistoesrmeqnotrweiecekvlcucnvg zgqegwsäshorzlyegiisxtrehn cugnjd gvbeirkaqnalbalsysjesn, zddadszs adaars rUbmxwoenletxmsagnkaygyemmheqnmtiseyasptream wiamwpvlceemreqnztgimekrxt wwgiortd, lemionzspcdhilaixejßzlpimcjh fevirneepn mByekafubfgtlrmapgntfesn kddebr tohbleqresytaern dLkeoiktwufnbg afhübr idlajs iUlmdwlealntrmgafnraxgjeamvewntt sfqepsxtjlpezgbepn dujnbd edyixe pSiypsktgezmbeqllermqehnitve ydaevs vUqmtwzeglgtbmvadntawgzeampexnjtqsjytsotjenmfs sboewsccvhrreegirbqesn, xdkice mUomfwmejletxlaelinsftiusnwg wucnid wdpiye bLoeqimsltyuznngrspfkäyhliegbkzeeipt xdzews oMvaxnfahgpefmeeknqtms gmtepsdsnean, odeags nVyehrlfiazhwrjebn ebseyi sdmehr yVzaglnirdcigehriusnrg vblzqw. sZkejrktzikfvihzcirefrluhncg edleys eUjmdwoeyldtgmdavnfasgaeampeingtbssyxsmtiesmos jpwllaonxehn. Wichtige Schlüsselwörter: <?page no="93"?> 94 Schritt 8: Prozessorganisation als Grundlage von Umweltmanagementsysteme umsetzen Trainingsziel: Wortfindung, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Lückentext (fehlende Wortteile) Übung 37: Umweltrelevante Kern- und Unterstützungsprozesse Schwierigkeit: Aufgabe: Setzen Sie die fehlenden Wortteile in die Lücken ein. 20 Minuten Quelle: ENGELFRIED (2011: passim). Umweltrelevante Kernprozesse: Ang _ _ _ _ bearb _ _ _ _ _ , Pro _ _ _ _ pla _ _ _ b _ _ . F&E durch _ _ _ _ _ _ , Produ _ _ _ _ _ u _ _ Demo _ _ _ _ _ b _ _ . Recy _ _ _ _ _ b _ _ . Kreislau _ _ _ _ _ _ _ _ , einschl _ _ _ _ _ _ _ Abwa _ _ _ _ u _ _ Notfall _ _ _ _ _ _ _ _ u _ _ Notfallm _ _ _ _ _ _ _ _ u _ _ F&E pla _ _ _ , Ein _ _ _ _ pla _ _ _ u _ _ durch _ _ _ _ _ _ , F&E durch _ _ _ _ _ _ , Pro _ _ _ _ herst _ _ _ _ _ b _ _ . Dienstl _ _ _ _ _ _ _ erbr _ _ _ _ _ , Vert _ _ _ _ b _ _ . Ser _ _ _ _ u _ _ Redistr _ _ _ _ _ _ _ einschl _ _ _ _ _ _ _ Distri _ _ _ _ _ _ _ u _ _ Redistribut _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ pla _ _ _ u _ _ durch _ _ _ _ _ _ , Demo _ _ _ _ _ b _ _ . Recy _ _ _ _ _ b _ _ . Kreislau _ _ _ _ _ _ _ _ durch _ _ _ _ _ _ . fehlende Wortteile: führen | zw | führen | butions | nd | ktion | nen | cling | kauf | nd | führen | zw | cling | vice | ntage | nen | sser | nd | rieb | nd | aßnahmen | ebot | eistung | nd | nen | nen | nd | vorsorge | ionslogistik | ntage | ibution | zw | ießlich | eiten | ellen | fführung | nd | nd | ießlich | dukt | zw | führen | zw | dukt | fführung | zw | ingen | zw | führen Wesentliche umweltrelevante Unterstützungsprozesse: Rechnun _ _ _ _ _ _ _ u _ _ . Contr _ _ _ _ _ _ durch _ _ _ _ _ _ , Mark _ _ _ _ _ durch _ _ _ _ _ _ , Personalm _ _ _ _ _ _ _ _ _ durch _ _ _ _ _ _ , Umweltma _ _ _ _ _ _ _ _ durch _ _ _ _ _ _ , Grund _ _ _ _ _ _ u _ _ Geb _ _ _ _ man _ _ _ _ , Instand _ _ _ _ _ _ _ , d.h. Inspe _ _ _ _ _ , War _ _ _ _ u _ _ Repa _ _ _ _ _ , durch _ _ _ _ _ _ , Vertragsm _ _ _ _ _ _ _ _ _ durch _ _ _ _ _ _ , d.h. d _ _ Vertragsg _ _ _ _ _ _ _ _ _ u _ _ Vertrag _ _ _ _ _ _ _ _ durch _ _ _ _ _ _ , Fremd _ _ _ _ _ _ , d _ _ am Stan _ _ _ _ arbe _ _ _ _ , ausw _ _ _ _ _ u _ _ überp _ _ _ _ _ . fehlende Wortteile: führen | ratur | tung | haltung | führen | nagement | sprüfung | anagement | nd | olling | ählen | nd | rüfen | eting | firmen | führen | ie | estaltung | führen | ie | nd | stücke | as | führen | ktion | iten | nd | anagement | dort | äude | gswesen | führen | agen | nd | führen <?page no="94"?> Schritt 9: Das Umweltmanagementsystem implementieren Lernziele: Sie lernen … Begriffe und Definitionen der Implementierung eines Umweltmanagementsystems kennen. die einzelnen konkreten Implementierungsschritte kennen, zu verstehen und umzusetzen, die durch EMAS und DIN EN ISO 14001 vorgegeben sind. ein Umweltmanagementsystem im Unternehmen zu implementieren. Die Einführung eines Umweltmanagementsystems, d.h. die formale und inhaltliche Umsetzung der Anforderungen nach EMAS bzw. nach DIN EN ISO 14001, wird als Implementierung bezeichnet. 113 Die erstmalige Implementierung im Unternehmen hat Projektcharakter. Nach dem Beschluss der obersten Leitung wird in der Regel ein Implementierungsverantwortlicher als Projektleiter festgelegt, ein Projekt Implementierung eingerichtet, ein Projektteam gebildet und dieses mit der Aufgabe betraut, das Umweltmanagementsystem einzuführen. Da in einem Umweltmanagementsystem nahezu alle Beschäftigten einbezogen sind, ist die Belegschaft über die beabsichtigte Einführung des Umweltmanagementsystems zu informieren. Dies erfolgt üblicherweise in einem sog. Kick-off-Meeting, in dem die Unternehmensführung der Belegschaft das Vorhaben erläutert. Wenn das Unternehmen bereits über eine Prozessorganisation verfügt, kann das Umweltmanagementsystem implementiert werden, wenn nicht, ist zuerst eine Prozessorganisation umzusetzen. Bei der Implementierung des Umweltmanagementsystems sind zunächst die prozessunabhängigen Umweltthemen zu regeln, v.a. das Vorgehen zur Erstellung der Umweltpolitik bzw. des Umweltprogramms, das Vorgehen zur Erstellung von umweltbezogenen Verfahrens- und Arbeitsanweisungen, das Vorgehen zur Lenkung der Dokumente, die Durchführung von Umweltaudits und die Konzeption der ständigen Verbesserung. Anschließend sind die umweltbezogenen Aspekte in den Unternehmensprozessen zu analysieren und in die Managementregelungen einzubeziehen. Nachdem das Umweltmanagementsystem implementiert ist, sind die Beschäftigten über die festgelegten Umweltmanagementregelungen zu informieren und anschließend sind die Regelungen in Kraft zu setzen. Etwa ein halbes Jahr bis ein Jahr nach Inkraftsetzen erfolgt das erste interne Öko-Audit. Meist kann nach ca. einem weiteren halben Jahr die externe Überprüfung, d.h. die Validierung nach EMAS III bzw. die Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001, erfolgen. In der Regel werden dem Implementierungsverantwortlichen nach der Implementierung die Aufgaben der Aufrechterhaltung und der Weiterentwicklung des Umweltmanagementsystems und der Pflege des Umweltmanagementhandbuches übertragen. Er wird zum Umweltmanagementbeauftragten (synonym: Umweltmanagementvertreter). Nach erfolgter Validierung bzw. Zertifizierung erfolgt spätestens nach drei Jahren die Revalidierung bzw. Rezertifizierung. In der Zwischenzeit bleibt es dem Unternehmen überlassen, ob und wie viele interne Audits des Umweltmanagementsystems es durchführt; empfohlen werden jährliche Audits. 113 Die detaillierten Aufgaben und Checklisten zur Implementierung siehe: ENGELFRIED (2011: 45 - 49, 54 - 159). <?page no="95"?> 96 Schritt 9: Das Umweltmanagementsystem implementieren Um bei der Implementierung eines Umweltmanagementsystems unnötigen Aufwand zu vermeiden, muss zum einen überprüft werden, ob bereits andere Managementsysteme implementiert sind bzw. ob diese bereits nach anderen Standards zertifiziert wurden, z.B. Qualitäts- oder Arbeitsschutzmanagementsysteme, und inwieweit diese Managementsysteme um die Umweltaspekte erweitert werden können. Zum anderen muss geprüft werden, ob für umweltrelevante Tätigkeiten Regelungen von Verantwortung, Durchführung, Mitwirkung, Informationsweitergabe und Kontrolle vorliegen und ob diese im Hinblick auf die Einführung von EMAS oder DIN EN ISO 14001 brauchbar sind und verwendet werden können. Bei der Einführung des Umweltmanagementsystems können dann Elemente, die bereits vorhanden sind, übernommen bzw. auf das Umweltmanagementsystem angepasst werden, so dass Doppelungen und unnötige Arbeit vermieden werden können. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Umweltmanagementsystems beinhaltet selbstverständlich die ständige Prozessoptimierung. Im Mittelpunkt stehen die ständige Reduzierung bzw. Vermeidung der Umweltauswirkungen der Produktion, der Produkte, der Distribution und der Redistribution bzw. der Kreislaufführung. Für ein nachhaltiges Umweltmanagement sind die Größenordnungen für die Reduzierung der Umweltauswirkungen an die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung anzulehnen. <?page no="96"?> Übungen in Schritt 9 97 Übungen in Schritt 9 Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Übung 38: Implementierung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS III - einzelne Elemente Schwierigkeit: Aufgabe: Sie sehen jetzt eine Graphik mit der Umsetzung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS III. Prägen Sie sich die Struktur und die Inhalte der Graphik ein. Blättern Sie dann auf die nächste Seite um. 5 Minuten Quelle: ENGELFRIED (2011: 41). Umweltpolitik (erste) Umweltprüfung Umweltziele/ Umweltprogramm Umweltmanagementsystem Eintragung in das Standortregister Umwelterklärung Veröffentlichung der Umwelterklärung (evtl. Umweltpolitik) (evtl. Umweltmanagementsystem) Umweltziele/ Umweltprogramm Übermittlung an die IHK bzw. HWK Externe Überprüfung + Validierung Umweltbetriebsprüfung einschl. Umweltprüfung Entschluss der obersten Leitung <?page no="97"?> Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung Implementierung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS III - einzelne Elemente Schwierigkeit: Sie sahen eine Graphik mit der Umsetzung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS III. Aufgabe 1: Stehen Sie von Ihrem Platz auf. Schwingen Sie den rechten Arm nach vorne und gleichzeitig den linken Arm nach hinten, ca. 15 Sekunden. Anschließend den rechten Arm nach hinten und den linken nach vorne, ebenfalls 15 Sekunden. 1 Minute Aufgabe 2: Füllen Sie jetzt die Felder der Graphik mit den gemerkten Inhalten aus und vergleichen Sie mit der vorigen Seite (= Lösung). 10 Minuten 9 Schritt 9: Das Umweltmanagementsystem implementieren <?page no="98"?> Übungen in Schritt 9 99 Trainingsziel: Wortfindung, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Lückentext (fehlende Wortteile) Übung 39: Definitionen nach EMAS III zur Implementierung von Umweltmanagementsystemen 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Setzen Sie die fehlenden Wortteile in die Lücken ein. 15 Minuten Quelle: Definitionen verändert und gekürzt nach EMAS III. Umweltpolitik: v _ _ der ober _ _ _ _ Leitung verbi _ _ _ _ _ _ dargelegte Absi _ _ _ _ _ und Ausric _ _ _ _ _ _ _ in Be _ _ _ auf d _ _ Umweltleistung, einschl _ _ _ _ _ _ _ der Einha _ _ _ _ _ aller Umweltvor _ _ _ _ _ _ _ _ _ und d _ _ Verpflichtung z _ _ kontinuierlichen Verbes _ _ _ _ _ _ der Umweltl _ _ _ _ _ _ _ ; umweltbezogene Leitl _ _ _ _ _ bzw. Handlungs _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , die se _ _ allgemein formu _ _ _ _ _ und ni _ _ _ quantifiziert sind. fehlende Wortteile: schriften | htungen | sten | grundsätze | ltung | ießlich | serung | eistung | ur | cht | ie | inien | chten | ndlich | zug | liert | hr | on | er Umweltprüfung: umfas _ _ _ _ _ , erstmalig u _ _ in d _ _ Folgezeit turnus _ _ _ _ _ _ Untersuchung d _ _ Umweltaspekte u _ _ der Umweltaus _ _ _ _ _ _ _ _ _ d _ _ Tätigkeiten, Prod _ _ _ _ _ und Dienstle _ _ _ _ _ _ _ _ einer Organi _ _ _ _ _ _ . fehlende Wortteile: sende | wirkungen | nd | nd | er | gemäße | sation | ukte | er | istungen | er Umweltzielsetzung: si _ _ aus d _ _ Umweltpolitik ergeb _ _ _ _ _ und na _ _ Möglichkeit zu quantifi _ _ _ _ _ _ _ _ _ Gesamtziel. fehlende Wortteile: zierendes | endes | ch | er | ch Umwelteinzelziel: detail _ _ _ _ _ _ Leistungsanforderung, d _ _ sich a _ _ Umweltzielsetzungen erg _ _ _ . Umweltzielsetzung u _ _ Umwelteinzelziel si _ _ konkrete Leistungsan _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ . Deren Formul _ _ _ _ _ _ enthält d _ _ zur Errei _ _ _ _ _ getroffenen od _ _ geplanten Maßn _ _ _ _ _ , Verantwortlichkeiten u _ _ Mittel, einschl _ _ _ _ _ _ _ der festge _ _ _ _ _ _ Zeitvorgaben u _ _ Prioritätenfestsetzung. fehlende Wortteile: er | ießlich | ahmen | nd | ierung | legten | nd | us | nd | chung | forderungen | nd | ie | ie | ibt | lierte Umweltprogramm: Beschr _ _ _ _ _ _ der Maßn _ _ _ _ _ , Verantwortlichkeiten u _ _ Mittel z _ _ Verwirklichung d _ _ Umweltzielsetzungen u _ _ Umwelteinzelziele, einschl _ _ _ _ _ _ _ der z _ _ Zielerreichung festge _ _ _ _ _ _ Zeitvorgaben u _ _ Prioritätenfestsetzung. fehlende Wortteile: ahmen | nd | ur | eibung | nd | legten | ießlich | nd | ur | er <?page no="99"?> 100 Schritt 9: Das Umweltmanagementsystem implementieren Trainingsziel: Wortfindung, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: veränderter Lesetext, Anagramm Übung 40: Definitionen nach EMAS III zur Implementierung von Umweltmanagementsystemen 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie die Buchstaben innerhalb der Wörter. Der erste und der letzte Buchstabe eines Wortes bleiben unverändert. 25 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. Quelle: Definitionen verändert und gekürzt nach EMAS III. Umweltmanagementsystem: Tiel des gateemsn Mmetetayanensmsgs, der die Oikraiarunsntustotgsr, Peänknsiilgtteutagn, Vattteoiehewnriklcrn, Veshlesewreatnin, Vnghoiewseeersn, Vhfeearrn und Mtitel für die Feuetgnslg, Duchufhnrürg, Ünrfrbepüug und Ftonürhurfg der Uiemoitlwtlpk und das Maaeengnmt der Usttemealwpke berffitt. Umweltbetriebsprüfung: shymttsceisae, dteeuotnkmire, rmegßelgiäe und otvebijke Beentrwug der Utueesmtlinlwg der Oiraaistongn, des Mmeetytaagmnssens und der Vefehrran zum Sucthz der Uemlwt. Die Uersermnfetwüulitbbpg wrid acuh als Uieutmalwdt (syyonnm: Öko-Auidt) benecizeht, weobi ein Auidt algimelen als „Übfrrnpuüeg der Wkakiimsert von ftteeeleggsn Menhaamßn ielhnanrb eeins Smtyess mtiltes SLOL-IST-Vegeclrih“ driiefnet ist. Auidt wrid acuh als Riievosn oedr Reivew bneechziet. Die Ueestrfmnrebipwuübtlg ist enie ienntre Rieivson bzw. ein inneerts Rieevw und wrid ncah DIN EN ISO 14001 als Utametyaetesnesnmmwlgm-Auidt bneecezhit. Umwelterklärung: usnamdfsee Ioomntfrian der Öthieeffnclikt und aneedrr ieesntestirrer Kriese dcurh das Uenhenmretn. Begutachtung: vom Ueaemhutgtltcwr bzw. eeinr Umgseaooeuntthiragwtriactln dcughtfüehrre Ksenroiefätobumrttwng mit der fettleselgst wedren slol, ob Umetrnfluüwpg, Utoiemiwllptk, Uataetetymesgnslnwemmm und innerte Umesfrenterbtluüpbwig siowe deern Uznmetusg den Arodennregufn von EAMS encershpetn (Vaiirndleug). Ncah DIN EN ISO 14001 wrid die Buehaugtnctg von eienm Zztfeeeiriirr bzw. eienr Zogneoszefuttgriairisaiirnn dgufhcrühret (Ztfeueznrriiig). <?page no="100"?> Übungen in Schritt 9 101 Trainingsziel: Wortfindung, Formulierung Übungstyp: Lückentext (fehlende Wörter) Übung 41: Definitionen nach EMAS III zur Implementierung von Umweltmanagementsystemen 3 Schwierigkeit: Aufgabe: Setzen Sie die fehlenden Wörter in die Lücken ein. 15 Minuten Quelle: Definitionen verändert und gekürzt nach EMAS III und nach ENGELFRIED (2011: passim). Umweltleistung: messbare _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ des _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ der _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ einer _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ . Die _ _ _ _ _ _ _ _ _ werden _ _ _ _ _ _ von _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ durchgeführt, _ _ _ sind _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Parameter, _ _ _ denen _ _ _ _ die _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ messen _ _ _ _ _ , z.B. Stickoxidemission _ _ _ kg _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Produkteinheit. fehlende Wörter: sich | Umweltleistungsindikatoren | hergestellter | Umweltleistung | Ergebnisse | pro | spezifische | Organisation | lässt | Messungen | mit | das | anhand | Managements | Umweltaspekte Umweltmanagementhandbuch: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Dokumentation _ _ _ Umweltmanagementsystems. fehlende Wörter: des |schriftliche Umweltprüfungsverfahren: Managementinstrument _ _ _ umfassenden _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ der _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ und _ _ _ Umweltauswirkungen _ _ _ Unternehmens. Es _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , wie _ _ _ Umweltprüfung _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ wird. fehlende Wörter: zur | des | Untersuchung | Umweltaspekte | die | der | durchgeführt | beschreibt Umweltbetriebsprüfungsverfahren: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ zur _ _ _ _ _ _ _ _ _ der _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ des _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , des _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ und _ _ _ Verfahren _ _ _ Schutz _ _ _ Umwelt. Es _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , wie _ _ _ Umweltbetriebsprüfung, _ _ _ Öko- _ _ _ _ _ , durchgeführt _ _ _ _ _ _ soll. fehlende Wörter: Umweltleistung | das | der | beschreibt | die | der | Bewertung | zum | Unternehmens | Managementsystems | werden | Managementinstrument | Audit Betriebsprüfer, Auditor: _ _ _ Belegschaft _ _ _ Organisation _ _ _ _ _ _ _ _ _ Person _ _ _ _ Gruppe _ _ _ Personen _ _ _ _ eine _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ natürliche _ _ _ _ juristische _ _ _ _ _ _ , die im _ _ _ _ _ der _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ eine _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ durchführt. fehlende Wörter: von | Organisation | organisationsfremde | Namen | oder | Person | der | oder | zur | gehörende | Umweltbetriebsprüfung | oder <?page no="101"?> 102 Schritt 9: Das Umweltmanagementsystem implementieren Trainingsziel: Strukturieren, Logik Übungstyp: Reihenfolge bilden Übung 42: Implementierung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS III und DIN EN ISO 14001 - einzelne Schritte Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie die folgenden Implementierungsschritte zur Implementierung eines Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 bzw. nach EMAS in der richtigen Reihenfolge, beginnend mit dem ersten Implementierungsschritt. 25 Minuten Anmerkung: Obwohl manche Schritte nur bei EMAS durchzuführen sind, sind diese ebenfalls aufgeführt und können in die Reihenfolge eingefügt werden. Wenn ein Qualitätsmanagementsystem implementiert werden soll, ist die Vorgehensweise analog, allerdings bezogen auf den Regelungsbereich „Qualität“ statt „Umwelt“. Für den Bereich „Qualität“ gibt es keine europäische Verordnung analog EMAS - für „Qualität“ liegen nur Normen vor. Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. Quelle: Verändert nach ENGELFRIED (2011: 39 - 50). Implementierungsschritte: internes Umweltaudit durchführen Beschäftigte über die beabsichtigte Einführung des Umweltmanagementsystems informieren (Kick-off-Meeting) Zertifizierung (DIN EN ISO 14001) bzw. Validierung (EMAS) des Umweltmanagementsystems veranlassen Beschäftigte über festgelegte Umweltmanagementregelungen informieren Projekt „Implementierung“ einrichten und Projektleitung festlegen Prozessorganisation einführen prozessunabhängige Umweltmanagementthemen regeln Übermittlung der Umwelterklärung an die IHK bzw. HWK (nur bei EMAS) Umwelterklärung erstellen (nur bei EMAS) Umweltmanagementhandbuch erstellen Umweltmanagementregelungen in Kraft setzen Umweltpolitik festlegen Einführung eines Umweltmanagementsystems von der obersten Leitung beschließen Umweltpolitik öffentlich zugänglich machen (bei DIN EN ISO 14001) bzw. Umwelterklärung veröffentlichen (bei EMAS) Umweltprüfung durchführen (nur bei EMAS) umweltrelevante Prozesse regeln Umweltziele (mit Maßnahmen) festlegen; Umweltprogramm (nur bei EMAS) erstellen Schritt Nr. Implementierungsschritt 1 2 3 … 17 <?page no="102"?> Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen Lernziele: Sie lernen … die einzelnen Elemente, die durch EMAS und DIN EN ISO 14001 für die Implementierung vorgegeben sind, im Detail kennen, zu verstehen und umzusetzen. ein validierungsbzw. zertifizierungsfähiges Umweltmanagementsystem im Unternehmen zu implementieren. bei einer Implementierung alle Elemente vollständig umzusetzen und zu wissen, dass die Öko-Audit-Verordnung bzw. die DIN EN ISO 14001 hinzuzuziehen ist. Die Beschreibung der einzelnen Elemente umfasst deren wesentliche Inhalte nach EMAS III und nach DIN EN ISO 14001. 114 Umweltpolitik Die Umweltpolitik ist von der obersten Leitung des Unternehmens schriftlich festzulegen, zu unterzeichnen und zu dokumentieren, einschließlich ihres Geltungsbereiches. Die umweltschutzbezogenen Leitlinien bzw. Handlungsgrundsätze müssen in Bezug auf Art, Umfang und Umweltauswirkungen für das Unternehmen angemessen sein. Diese Leitlinien sind hinsichtlich verschiedener Inhalte zu erstellen und sind in der Regel unkonkret formuliert. Sie gelten in der Regel längerfristig und alle Stakeholder sollten darin adressiert werden. 115 Die Umweltpolitik muss allen Beschäftigen mitgeteilt werden und nach EMAS in der Umwelterklärung veröffentlicht bzw. nach DIN EN ISO 14001 für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Vor allem bei international agierenden Unternehmen sind Aussagen in der Umweltpolitik zu treffen über die Schaffung weltweit einheitlicher Umweltstandards auf dem besten Level, über ein weltweit einheitliches Verhalten bezüglich der Nutzung von Ressourcen, zur Beurteilung der Umweltauswirkungen für neue Tätigkeiten, Produkte und Verfahren, zu Tierversuchen in der Produktentwicklung und über der Einsatz von Gentechnik. 116 Umweltprüfung und Umweltprüfungsverfahren Bei der Umweltprüfung muss man zum einen die Vorgehensweise zur Durchführung der Umweltprüfung, das Umweltprüfungsverfahren, kennen, zum anderen die Inhalte, die zu untersuchen sind, also die Umweltaspekte und die Umweltauswirkungen. Im Umweltprüfungsverfahren sind verschiedene Tätigkeiten durchzuführen. Es beginnt mit der Erstellung eines schriftlichen Planes für die Durchführung der Umweltprüfung (synonym: Umweltprüfungsprogramm). Er enthält Ziele des Umweltprüfungsverfahrens, die Festlegung des Prüfungszeitraums und der Prüfungsdauer, alle Prüftätigkeiten und deren einzelne Schritte, Prioritäten bei der Durchführung und Ressourcen (Personaleinsatz, finanzielle Mittel, Räume etc.), 114 Sie sind ebenfalls in ENGELFRIED (2011: 54 - 159) vollständig beschrieben, weshalb auf eine detaillierte Zitierweise verzichtet wird. 115 Stakeholder sind z.B. Kunden, Behörden, Gremien, Öffentlichkeit, Anwohner, Lieferanten, Vertragspartner etc. 116 Ergänzt nach: ENGELFRIED (2011: 57). <?page no="103"?> 104 Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen und die Überprüfung deren Angemessenheit. Dann wird ein hinsichtlich Kenntnis (z.B. umweltspezifisch, technisch und rechtlich), Erfahrung, Ausbildung und Teamfähigkeit qualifiziertes, objektives und unabhängiges Prüfungsteam zusammengestellt und dessen Leitung und die Aufgabenverteilung festgelegt. Dabei ist zu gewährleisten, dass alle Prüfer ihre Rolle, Funktion, Aufgaben und Prüfungstätigkeiten verstehen, mit dem Standort und den betrieblichen und technischen Abläufen vertraut sind, die Ergebnisse vorangegangener Umweltprüfungen kennen, und uneingeschränkten Zugang zum gesamten Unternehmen bzw. zu allen Unterlagen haben. Zudem ist die Funktionsweise der Prüfmittel sicherzustellen. Anschließend sind alle Prüfungsinhalte zu erfassen und abschließend sind die Daten und Ergebnisse des Umweltprüfungsverfahrens in einem Bericht zu dokumentieren und der Zeitraum für die nächste Durchführung der Umweltprüfung festzulegen, einschließlich der Maßnahmen für den Fall, dass die Umweltprüfung nicht korrekt durchgeführt wurde. Hinzu kommt, Kontrollen festzulegen, ob die Prüfaktivitäten tatsächlich durchgeführt wurden. Die wesentlichen Prüfungsinhalte der Umweltprüfung sind: den Standort bzw. das Unternehmen definieren und abgrenzen, alle direkten Umweltauswirkungen am Standort auf der Basis der Input- und Output- Ströme (d.h. der Energie- und Stoffströme, einschließlich Fläche) im Normalbetrieb und für abnormale Betriebsbedingungen erfassen sowie für Vorfälle, Betriebsstörungen, Unfälle und Störfälle abschätzen, 117 die direkten Umweltauswirkungen früherer Tätigkeiten am Standort erfassen, die direkten und indirekten Umweltauswirkungen für geplante Tätigkeiten, nicht nur am Standort, abschätzen, die indirekten Umweltauswirkungen der vor- und nachgelagerten Bereiche ermitteln, d.h. der Gewinnung von Energieträgern und der Herstellung von Materialien bzw. Einsatzstoffen vor der Nutzung am Standort, beim externen Umgang mit Abfällen und Abwasser, bei und nach der Nutzung der Produkte (und Verpackungen) und Dienstleistungen sowie bei allen Transporten, 118 die direkten gesundheitlichen Wirkungen am Arbeitsplatz ermitteln, alle angewandten technischen Verfahren des Umweltmanagements erfassen, d.h. die technischen Maßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung der direkten Umweltauswirkungen, die ermittelten Umweltauswirkungen bewerten und ein Verzeichnis der als bedeutend ausgewiesenen Umweltauswirkungen erstellen. Umweltprogramm Aus den unkonkret formulierten Leitlinien der Umweltpolitik sind Umweltzielsetzungen und aus diesen Umwelteinzelziele als detaillierte Leistungsanforderungen für alle Umweltauswirkungen des Unternehmens abzuleiten und schriftlich zu fixieren. Diese werden nach EMAS in ihrer Gesamtheit als Umweltprogramm bezeichnet; nach DIN EN ISO 14001 genügen einzelne Umweltzielsetzungen und Umwelteinzelziele. 117 Dies bedeutet, eine Energie- und Massenbilanz für den Standort zu erstellen. 118 Die Ermittlung der Umweltauswirkungen gilt auch für immaterielle Produkte, z.B. für Kapitalinvestitionen, für Kredite und Versicherungsdienstleistungen. <?page no="104"?> Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen 105 Im Umweltprogramm sind zuerst quantitative Ziele für die Reduktion der festgestellten Umweltauswirkungen festzulegen. Quantitative Ziele sind möglich als absolute Ziele oder als relative Ziele bezogen auf den Input oder bezogen auf den Output. 119 Zudem sind immer auch kennzahlenspezifische Ziele zu formulieren, 120 denn ohne kennzahlenspezifische Ziele bzw. ohne Effektivitätsziele ist nicht zu gewährleisten, dass der sog. Rebound-Effekt vermieden wird, d.h. dass trotz Effizienzsteigerungen z.B. bei einem Produktionsanstieg eine Erhöhung der Umweltauswirkungen des Unternehmens eintritt. Anschließend sind qualitative und prozessuale Ziele festzulegen, die nur dann formuliert werden sollten, wenn eine Quantifizierung nicht möglich ist bzw. vorerst eine solche nicht vorgenommen werden kann (z.B. eine Einbeziehung von umweltrelevanten Aspekten in die Kommunikationspolitik des Unternehmens). Abschließend sind sowohl für die quantitativen als auch qualitativen Ziele Maßnahmen, exakte Zeitvorgaben und Verantwortlichkeiten zum Erreichen dieser Ziele und Prioritäten für deren Umsetzung festzulegen. Die quantitativen Zielformulierungen, d.h. die Höhe der Reduzierung der Umweltauswirkungen und vor allem die Umsetzung bzw. die Umsetzungsgeschwindigkeit der konkreten Maßnahmen zur Zielerreichung, richten sich v.a. nach der Höhe der vorhandenen Umweltauswirkungen, den vorhandenen technischen, organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten und der angestrebten strategischen Umweltpositionierung. Bei nachhaltigem Umweltmanagement sind die quantitativen Zielformulierungen in jedem Fall an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung (einschließlich Zeithorizont) auszurichten. Da sich Ziele allerdings auch z.B. konkurrierend, antagonistisch, komplementär, indifferent oder hierarchisch beeinflussen können, sollten keine antagonistischen Ziele formuliert werden. Liegen trotzdem antagonistische Ziele vor (z.B. die Senkung des Abfallaufkommens wird durch einen erhöhten Energieeinsatz erreicht), sollte eine Gesamtabwägung mit der Methode der Ökobilanz erfolgen. Für das dann im nächsten Prüfungszyklus zu erstellende Umweltprogramm ist die im vorangegangenen Umweltprogramm in Kauf genommene negative Umweltwirkung zu beheben. Umweltmanagementsystem und Umweltmanagementhandbuch Die Anforderungen an das eigentliche Umweltmanagementsystem sind bei EMAS III und bei DIN EN ISO 14001 identisch und alle Regelungen im Rahmen eines Umweltmanagementsystems sind in einem Umweltmanagementhandbuch schriftlich zu dokumentieren. Das Umweltmanagementhandbuch ist klar zu gliedern und möglichst knapp abzufassen. Der allgemeine Teil des Handbuches könnte und sollte z.B. Kunden, Lieferanten oder anderen Anspruchsgruppen zur Verfügung gestellt werden, während die Regelungen für die einzelnen Prozesse nur zur internen Verwendung bestimmt sind. Wenn die Gliederung des Umweltmanagementhandbuches nicht der Gliederung der Kapitel von EMAS bzw. DIN EN ISO 14001 entspricht, empfiehlt es 119 Absolute Ziele sind z.B. die Reduzierung von 400 MJ Energieeinsatz (Input) oder die Reduzierung von 30 Tonnen Verpackungsabfall (Output). Eine Formulierung wie z.B. „die Schwermetall-Emissionen werden vermieden“ kann als quantitatives und absolutes Ziel gelten: Eine Reduzierung auf „Null“ wird angestrebt. Relative Ziele sind z.B. die Reduzierung des Energieeinsatzes um 7 % (Input) oder die Reduzierung von SO 2 -Emissionen um 25 % (Output). 120 Ein kennzahlenspezifisches Ziel ist z.B. die Reduzierung der CO 2 -Emissionen pro produziertes Stück (dies wäre die Kennzahl) um 3 % (dies wäre ein relatives und auf den Output bezogenes Ziel). <?page no="105"?> 106 Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen sich, eine Zuordnungsmatrix zu erstellen. Darin werden die Kapitel des erstellten Handbuches matrixartig den Anforderungen von EMAS bzw. DIN EN ISO 14001 gegenübergestellt. 121 Bei der Gestaltung des Umweltmanagementhandbuches sollten mit Ausnahme des Titelblattes auf allen Seiten Kopf- und Fußzeilen vorgesehen werden, die folgende Informationen enthalten: Name des Unternehmens, Standort (bei EMAS), Kapitelüberschrift, aktuelle Seitenzahl und Gesamtseitenzahl, Name und Unterschrift des Erstellers des Kapitels (d.h. des „Dokumentes“), Datum der Erstellung bzw. der letzten Änderung, Name und Unterschrift des Beauftragten für das Umweltmanagementsystem, d.h. des Umweltmanagementbeauftragten (als Zeichen für die Überprüfung und Freigabe), Datum der Überprüfung und Genehmigung, aktuelle Versionsnummer des Dokumentes. Der Verantwortliche für die Pflege des Umweltmanagementhandbuches ist in der Regel der Umweltmanagementbeauftragte. Umweltbetriebsprüfung und Umweltbetriebsprüfungsverfahren Bei der Umweltbetriebsprüfung muss man zum einen die Vorgehensweise zur Durchführung der Umweltbetriebsprüfung kennen, das Umweltbetriebsprüfungsverfahren, zum anderen die zu prüfenden Inhalte, die die Umweltleistung des Unternehmens bzw. des Umweltmanagementsystems bestimmen. Die interne Umweltbetriebsprüfung, das Umwelt-Audit (synonym: Öko-Audit) bzw. das Umweltmanagementsystem-Audit, 122 gewährleistet, dass die oberste Leitung des Unternehmens die Informationen erhält, die sie benötigt, um die Umweltleistung und die Wirksamkeit des Umweltmanagements und der Verfahren überprüfen zu können. Die erstellte Umweltpolitik, das Umweltprogramm (bzw. Umwelteinzelziele) (also auch die Ergebnisse der durchgeführten Umweltprüfung) und ein implementiertes Umweltmanagementsystem mit definierten Abläufen und Verfahren (Verantwortungsmatrix, Dokumentenmatrix, Verfahrens- und Arbeitsanweisungen) sind Voraussetzungen zur Durchführung des Audits. Die Tätigkeiten bei der Durchführung der Umweltbetriebsprüfung, also das Umweltbetriebsprüfungsverfahren, beginnen mit der Erstellung eines schriftlichen Planes für die Vorgehensweise (synonym: Umweltbetriebsprüfungsprogramm). Er enthält die Ziele des Umweltbetriebsprüfungsverfahrens, die Festlegung des Prüfungsumfanges, den Prüfungszeitpunkt, die Prüfungsdauer, alle Prüftätigkeiten und deren einzelne Schritte, die Prioritäten bei der Durchführung und die Ressourcen (Personaleinsatz, finanzielle Mittel, Räume etc.) und die Überprüfung auf deren Angemessenheit. Anschließend ist ein hinsichtlich Kenntnis (z.B. umweltspezifisch, technisch und rechtlich), Erfahrung, Ausbildung und Teamfähigkeit qualifiziertes, objektives und unabhängiges Prüfungsteam zusammenzustellen und dessen Leitung und die Aufgabenverteilung festzulegen. Es ist dabei zu gewährleisten, dass alle Prüfer ihre Rolle, Funktion und Aufgaben bzw. Prüfungstätigkeiten verstehen, mit dem Standort, den betrieblichen und technischen Abläufen vertraut sind, die Ergebnisse vorangegangener Umweltbetriebsprüfungen kennen und uneingeschränkten Zugang zum gesamten Unternehmen bzw. zu allen Unterlagen haben. Dann ist ein Vorgehen bei der Befragung der Beschäftigten festzulegen; die Vertraulichkeit der Befragung ist zu gewährleisten. 121 Siehe: ENGELFRIED (2011: 133/ 134). 122 Audits werden auch als Revision oder Review bezeichnet. <?page no="106"?> Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen 107 In diesen Tätigkeiten sind alle Prüfungsinhalte zu erfassen, die zur Bewertung der Umweltleistung des Unternehmens, des Managementsystems und der Verfahren zum Schutz der Umwelt benötigt werden. 123 Dies sind u.a. die Einhaltung der Umweltverfahrensanweisungen für jeden Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozess, einschließlich dem Einhalten der Verantwortungsmatrices und der Dokumentenmatrices und dem Feststellen von Differenzen, die Einhaltung der Umweltarbeitsanweisungen für jede umweltrelevante Tätigkeit und das Feststellen von Differenzen, 124 die Ermittlung von Differenzen zwischen den Ergebnissen der Umweltprüfung und der festgelegten Umweltpolitik, die Ermittlung von Differenzen zwischen den Ergebnissen der Umweltprüfung und dem Umweltprogramm und die Prüfung, ob die aufgestellten Prüfkriterien für die umweltbezogene Leistungsfähigkeit des Managements adäquat sind. Für die Prüfungen ist ein Verfahren festzulegen zur Ermittlung der Ursachen im Fall von Differenzen 125 zwischen Umweltpolitik und Umweltprogramm, zwischen Ergebnissen der Umweltprüfung und dem Umweltprogramm, zwischen festgelegten Regelungen und den tatsächlichen Abläufen hinsichtlich Verantwortung und Dokumentation und von Differenzen zwischen allen Regelungen und den Anforderungen von EMAS bzw. DIN EN ISO 14001. Ebenso sind Stärken und Schwächen des Umweltmanagementsystems zu ermitteln und Folge- und gegebenenfalls Korrekturbzw. Vorbeugungsmaßnahmen festlegen. Zudem sind Kontrollen festzulegen, ob die Prüfaktivitäten der Umweltbetriebsprüfung tatsächlich durchgeführt wurden. Abschließend sind die erfassten Ergebnisse des Umweltbetriebsprüfungsverfahrens als Bericht über die Umweltbetriebsprüfung zu dokumentieren, einschließlich der Festlegung des Zeitraums für die nächste Durchführung der Umweltbetriebsprüfung. 126 Der Bericht ist der obersten Leitung offiziell zu übermitteln. Diese überprüft und bewertet den Bericht hinsichtlich fortdauernder Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit der Umweltbetriebsprüfung und hinsichtlich der Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen, die im Aktionsplan vorgeschlagen werden. 127 Anschließend sorgt sie für dessen Umsetzung. Die Ergebnisse der Umweltbetriebsprüfung bestimmen die Leistungsfähigkeit des Managements, einschließlich der Wirksamkeit und der Verlässlichkeit der organisatorischen Regelungen. Da diese sich immer als Relation von Anforderungen bzw. Zielen und den erreichten Ergebnissen definiert, wird die Leistungsfähigkeit durch die Umweltpolitik, das Umweltprogramm und durch Regelungsvorgaben hinsichtlich Verantwortlichkeit, Dokumentation und Verfahrensbzw. Arbeitsanweisungen maßgeblich vorbestimmt. Die Leistungsfähigkeit misst sich bei einem nachhaltigen Umweltmanagement am Erreichen der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. 123 Voraussetzung der Umweltbetriebsprüfung ist, dass Ergebnisse der Umweltprüfung vorliegen, da ansonsten keine Aussage über die wesentlichen Umweltauswirkungen und der diesbezüglichen Leistungsfähigkeit bzw. Leistungsverbesserung des Managements im Sinne eines SOLL-IST-Vergleiches möglich ist. Daher muss im Rahmen einer Umweltbetriebsprüfung immer eine Umweltprüfung durchgeführt werden. 124 Diese Aspekte entsprechen nach EMAS III der Einhaltung der festgelegten Verfahren und der Erfassung relevanter Nachweise. 125 Differenzen werden nach EMAS als Abweichungen, nach DIN EN ISO 14001 als Nichtkonformität bezeichnet. 126 Die Zeitspanne zwischen zwei Umweltbetriebsprüfungen wird als Umweltbetriebsprüfungszyklus bezeichnet. Der Umweltbetriebsprüfungszeitraum ist die zeitliche Dauer der Durchführung der Umweltbetriebsprüfung. 127 Korrekturbzw. Vorbeugungsmaßnahmen werden zur Beseitigung von Ursachen von Abweichungen bzw. von Fehlern vorgeschlagen. <?page no="107"?> 108 Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen Umwelterklärung Eine Umwelterklärung muss nach EMAS erstellt werden, nach DIN EN ISO 14001 nicht. Die Umwelterklärung ist ein formal notwendiges Element der Implementierung nach EMAS; da sie aber veröffentlicht wird, ist sie immer auch ein Marketinginstrument. Neben den geforderten umweltbezogenen Inhalten sollte sie daher immer auch ansprechend gestaltet werden und ein Grußwort bzw. Vorwort der obersten Leitung (Geschäftsführung, Vorstand) enthalten sowie in jedem Fall den Ansprechpartner im Unternehmen. 128 Ein wesentlicher Inhalt der Umwelterklärung ist die Zusammenfassung der Daten für die Umweltleistung, also die vollständige Angabe der Energie- und Stoffströme des Standorts und der vor- und nachgelagerten Bereiche, einschließlich der Menge der produzierten Produkte (Angabe in „Stück“ und in „kg“), und die Angabe der Umweltauswirkungen des Standorts und der vor- und nachgelagerten Bereiche (mit Angaben der Daten vorhergehender Jahre zum Vergleich). 129 Hinzu kommen eine Beschreibung aller bedeutenden direkten und indirekten Umweltaspekte, die zu Umweltauswirkungen führen, und eine Erklärung, weshalb diese Umweltauswirkungen bedeutend sind. Die in der Umwelterklärung aufgeführten Umweltinformationen müssen klar und zusammenhängend präsentiert werden. Die Umweltleistung des Unternehmens muss unverfälscht dargestellt werden, d.h. korrekt, nicht irreführend, relevant und repräsentativ. Die Angaben müssen verständlich und eindeutig sein, im richtigen Kontext verwendet werden, genau und mit hinreichendem Detailgrad versehen sein. Sie müssen nachprüfbar sein, einen Vergleich von Jahr zu Jahr ermöglichen und gegebenenfalls einen Vergleich sowohl zwischen verschiedenen branchenbezogenen, nationalen oder regionalen Referenzwerten (Benchmarks) als auch mit den umweltrelevanten Rechtsvorschriften ermöglichen. Die Umwelterklärung muss für interessierte Kreise problemlos erhältlich sein. Nach der erstmaligen Erstellung der Umwelterklärung muss nach einem Jahr (bzw. bei kleinen Unternehmen zweijährig) eine aktualisierte Umwelterklärung mit geringeren Anforderungen erstellt und ebenfalls vom Umweltgutachter validiert werden. Die Angaben, die entfallen können, sind allerdings solche, die sich innerhalb der Jahresfrist üblicherweise nicht wesentlich ändern, weshalb es sich empfiehlt, die nichtgeänderten Passagen ebenfalls in der aktualisierten Umwelterklärung aufzuführen. Validierung bzw. Zertifizierung Wenn das Unternehmen am EU-Gemeinschaftssystem nach EMAS teilnehmen bzw. ein Zertifikat nach DIN EN ISO 14001 erlangen will, muss es sein Umweltmanagementsystem von einem unternehmensexternen Sachverständigen überprüfen (begutachten) lassen. In dieser Begutachtung soll festgestellt werden, ob alle Vorgaben von EMAS und DIN EN ISO 14001 umgesetzt sind und ob sie den Anforderungen von EMAS bzw. DIN EN ISO 14001 entsprechen, also ob Konformität mit den Anforderungen vorliegt. Dieses externe Audit wird nach EMAS von einem Umweltgutachter bzw. einer Umweltgutachterorganisation durchgeführt und als Validierung bezeichnet; nach DIN EN ISO 14001 wird es von einem Zertifizierer bzw. einer Zertifizierungsorganisation durchgeführt und als Zertifizierung bezeichnet. Wichtig ist, dass bei EMAS (Unternehmens-) Standorte validiert werden und nicht das gesamte Unternehmen. Erst wenn nach EMAS alle Standorte eines Unternehmens validiert sind, kann das gesamte Unternehmen als validiert gelten. 128 Üblicherweise ist dies der Umweltmanagementbeauftragte, ein Beschäftigter der Kommunikationsabteilung oder der Verantwortliche für Umweltschutz in der obersten Leitungsebene. 129 Nach EMAS III: Angabe der Kernindikatoren und anderer einschlägiger Indikatoren für die Umweltleistung. <?page no="108"?> Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen 109 Auf das Zulassungs-, Aufsichts- und Registrierungssystem nach EMAS bzw. DIN EN ISO 14001, das den Rahmen für Umweltgutachter bzw. Umweltgutachterorganisationen bzw. Zertifizierungsorganisationen und der anderen beteiligten Institutionen abgibt, wird nicht näher eingegangen. 130 Wichtig ist, dass Umweltgutachter bzw. Zertifizierer (bzw. die jeweiligen Organisationen) für die Branche, in der das zu begutachtende Unternehmen tätig ist, akkreditiert sind. Die Branchen werden bei EMAS nach der statistischen Systematik der Wirtschaftszweige 131 in Europa, dem NACE-Code (synonym: NACE-Liste), klassifiziert in: Abschnitt.Abteilung.Gruppe.Klasse.Unterklasse. Die jeweilige vorgenannte Kategorie umfasst die Branchen bzw. Unternehmen der nachgenannten Kategorie. 132 Für DIN EN ISO 14001 liegt eine ähnliche Branchensystematik vor. Weiterhin kommt hinzu, dass Gutachter bzw. Zertifizierer (bzw. die jeweiligen Organisationen) unabhängig vom Unternehmen, von internen Betriebsprüfern und von Beratern sind, unparteiisch und objektiv sind und dass die Begutachtung schriftlich geregelt ist (Gegenstand der Tätigkeit, Bedingungen, Honorar etc.). Im Rahmen der Begutachtungstätigkeit übersendet üblicherweise das Unternehmen dem Gutachter bzw. Zertifizierer die zu prüfenden Unterlagen, d.h. grundlegende Informationen über das Unternehmen, Umweltpolitik und Umweltprogramm, die Beschreibung des Umweltmanagementsystems, Einzelheiten der Umweltprüfung und der Umweltbetriebsprüfung (bzw. den Bericht darüber) und den Entwurf der Umwelterklärung. 133 Der Umweltgutachter bzw. Zertifizierer prüft dann die Unterlagen, führt anschließend einen (oder mehrere) Besuch(e) auf dem Standort des Unternehmens durch und nimmt detaillierte Überprüfungen vor. Er überprüft u.a. die einzelnen Elemente des Umweltmanagementsystems auf Konformität mit den Anforderungen nach EMAS bzw. DIN EN ISO 14001, die Einhaltung der geltenden umweltbezogenen Rechtsvorschriften, die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung, die Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit und Richtigkeit bzw. Korrektheit der Daten und Informationen der Umwelterklärung, die Angemessenheit der Umweltprüfung und der Umweltbetriebsprüfung und die Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Abschließend verfasst er einen Bericht an die oberste Leitung. Sind alle Prüfinhalte erfüllt, validiert der Umweltgutachter die Umwelterklärung, d.h. er erklärt sie für gültig; der Zertifizierer zertifiziert das Umweltmanagementsystem des Unternehmens. Findet eine interne Überprüfung oder eine Überprüfung durch den Umweltgutachter bzw. Zertifizierer vor der eigentlichen Validierungsbzw. Zertifizierungstätigkeit statt, spricht man von Voraudit. Ist der Standort validiert bzw. das Unternehmen zertifiziert und finden Prüfungen vor dem nächsten Validierungsbzw. Zertifizierungsaudit statt, spricht man von Überwachungsaudits. Die folgenden Validierungsaudits werden auch als Wiederholungs-, Erneuerungs- oder Revalidierungsaudits, die folgenden Zertifizierungsaudits als Rezertifizierungsaudits bezeichnet. 130 Detailliert siehe: ENGELFRIED (2011: 148 - 150). 131 NACE-Code: Verordnung (EG) Nr. 1893/ 2006. 132 Zum Beispiel: Abschnitt C (Verarbeitendes Gewerbe), C 28 (Maschinenbau), C 28.1. (Herstellung von nichtwirtschaftszweigspezifischen Maschinen), C 28.11 (Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen (ohne Motoren für Luft- und Straßenverkehr). 133 Bei DIN EN ISO 14001 ist der Umfang der Unterlagen geringer, v.a. wegen der fehlenden umfassenden Umweltprüfung und der fehlenden Umwelterklärung. <?page no="109"?> 110 Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen Die Arbeit des Umweltgutachters bzw. des Zertifizierers sollte vom Unternehmen möglichst gut vorbereitet und vor Ort möglichst optimal unterstützt werden, damit sie reibungslos und effizient (und angenehm) durchgeführt werden kann. Registrierung bzw. Aushändigung des Zertifikats Die Eintragung in das Register der EU bildet den Abschluss der inhaltlichen und formalen Umsetzung von EMAS. Sie erfolgt auf Antrag bei den zuständigen Stellen; das sind die IHK bzw. die HWK. Diese Stelle vergibt eine Registrierungsnummer und das EMAS-Logo an das Unternehmen. 134 Danach erfolgt durch das Unternehmen die Veröffentlichung der validierten Umwelterklärung. Die Aushändigung eines Zertifikats der Zertifizierungsorganisation an das Unternehmen bildet nach DIN EN ISO 14001 den Abschluss der inhaltlichen und formalen Umsetzung. Im Zertifikat wird bestätigt, dass das Unternehmen ein Umweltmanagementsystem gemäß DIN EN ISO 14001 umgesetzt hat. Übungen in Schritt 10 Trainingsziel: Wortfindung, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: veränderter Lesetext, Anagramm Übung 43: Inhalte der Umweltpolitik Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie die Buchstaben innerhalb der Wörter. Der erste und der letzte Buchstabe eines Wortes bleiben unverändert. 25 Minuten Quelle: Verändert und gekürzt aus ENGELFRIED (2011: 54 - 58). Aussagen bzw. Leitlinien in der Umweltpolitik hinsichtlich folgender Inhalte: Zmaaunenmhsg zhwsecin der Uoeimtilwtplk, dem Ueatrmgwrlompm und dem Uaatyemeettngemsmlswnm, Euoidnnrng des Ziles Utcuemlswthz im Vlehnätirs zu den aenerdn Uneehinlsetremenzn, 134 Die Registrierungsnummer ist wie folgt aufgebaut, z.B.: DE - S - 14 - 00253. Der erste Buchstabe bzw. die ersten Buchstaben stehen für das Land, in dem sich der Standort bzw. das Unternehmen befindet (DE für Deutschland, A für Österreich etc.), S steht für Site bzw. Standort. Die erste Zahl steht für die für den Standort bzw. für das Unternehmen zuständige IHK bzw. HWK. Die zweite Zahl ist eine fortlaufende Nummer, die für die Standorte bzw. die Unternehmen vergeben wird, die sich bei der zuständigen Kammer registrieren lassen. <?page no="110"?> Übungen in Schritt 10 111 Vtlpnceurfihg zur Eulihtnang alelr ueetmoeezwlbgnn und retaevnlen Reithshosecftrvcrn, Vtpclnefiuhrg zur kthoriincneiulen Vuebeserrnsg des beeelrcitihbn Utzcmeuhetswls und zur Veumierndg von Utnemaetelwgulsbn, acuh üebr die Elhiuntang der umeeeotewngbzln Rihethsosertvrcfcn hiauns, eißishinlccelh eeinr Anabge zur Slrenrutaierudzfölg, Fdönrureg des Veeustsnioatsnbgutwwrrenss und des Usuietsemstnlbwwes der Bcäeetgtifhsn und deern Eibueznihneg in den brleceeiithbn Umcuethwsltz, Etisanz von Mehnamßan zur Rnureiduezg der Uumetwgurlksanewin, eßhsiiiellccnh Aelesnuslarnttiang, Ürnfrbpueüg bzw. Klotonrle der Meikaatäeinmnggtett in Buezg auf Uectumshlwtz, Feeutlngsg von Vefeharrn bzw. Mhnaemßan, wnen das Uhenneetrmn die Utoeiimwlltpk bzw. die Uteimllzewe nihct elhinät, Uamngg mit Slhketadeorn. Trainingsziel: Wortfindung, Formulierung Übungstyp: Lückentext (fehlende Wörter) Übung 44: Inhalte des Umweltmanagementhandbuches bzw. seine Kapitel Schwierigkeit: Aufgabe: Setzen Sie die fehlenden Wörter in die Lücken ein. 30 Minuten Quelle: Verändert und gekürzt aus ENGELFRIED (2011: 109 - 135). <?page no="111"?> 112 Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen Inhalte des Umweltmanagementhandbuches bzw. seine Kapitel: Inhaltsverzeichnis, _ _ _ einer _ _ _ _ _ _ Erläuterung _ _ _ Struktur _ _ _ des _ _ _ _ _ _ _ des _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , sowie _ _ _ _ _ Abkürzungsverzeichnis, _ _ _ _ _ _ _ der _ _ _ _ _ _ _ _ Leitung, _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ des _ _ _ _ _ _ und _ _ _ Geltungsbereiches _ _ _ Umweltmanagementsystems, _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ / Begriffsbestimmungen, _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ des _ _ _ _ _ _ _ _ _ , einschließlich _ _ _ _ _ _ _ _ , Umweltpolitik _ _ _ Umweltprogramm _ _ _ Unternehmens, _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ aller _ _ _ das _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ geltenden _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Rechtsvorschriften, _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ weiterer _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Anforderungen an _ _ _ Unternehmen, _ _ _ _ _ _ _ _ auf _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ mitgeltende _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , Beschreibung _ _ _ Verantwortung _ _ _ Zuständigkeit _ _ _ das _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , generelle _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ der _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ des _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , d.h. Prozesslandkarte _ _ _ . Organigramm, _ _ _ _ _ _ _ _ _ Regelung _ _ _ Verantwortlichkeiten, _ _ _ _ _ _ _ _ _ Regelung _ _ _ Dokumentenlenkung, _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ bzgl. _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , Allgemeines _ _ _ _ . Umweltarbeitsanweisungen, _ _ _ _ _ _ _ _ der _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Kern-, _ _ _ _ _ _ _ _ - und _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , wobei _ _ _ jeden _ _ _ _ _ _ _ ein _ _ _ _ _ _ _ im _ _ _ _ _ _ _ _ vorzusehen _ _ _ . fehlende Wörter: Umweltmanagementhandbuches | Prozess | bzgl | kurzen | generelle | der | für | Führungs | Verweise | bzw | Regelung | für | der | allgemeine | Beschreibung | Systemelemente | Umweltverfahrensanweisungen | Unternehmen | der | obersten | Aufbaus | Unterlagen | einem | Definitionen | Lageplan | Kapitel | Vorwort | und | das | umweltbezogenen | Beschreibung | Zwecks | der | Umweltmanagementhandbuch | des | Kurzbeschreibung | für | Auflistung | Unterstützungsprozesse | Handbuch | des | ist | des | umweltrelevanten | und | und | Allgemeines | umweltrelevanter | generelle | Umweltmanagementsystems | mit | Standorts | Auflistung Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Anwenden einer Merktechnik Übung 45: Prüfungsinhalte der Umweltbetriebsprüfung Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Prägen Sie sich die wesentlichen Prüfungsinhalte der Umweltbetriebsprüfung ein. Wenden Sie dabei die Loci-Methode oder den Merksatz oder eine andere Merktechnik an, je nachdem, welche für Sie am besten geeignet ist. 30 Minuten Anmerkung: Das Einprägen der Reihenfolge ist zwar sinnvoll, aber nicht notwendig. Quelle: Verändert und gekürzt aus ENGELFRIED (2011: 143/ 144). <?page no="112"?> Übungen in Schritt 10 113 Prüfungsinhalte der Umweltbetriebsprüfung: 1. Einhaltung der Umweltverfahrensanweisungen für jeden Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozess, 2. Einhaltung aller Verantwortungsmatrices, 3. Einhaltung aller Dokumentenmatrices, 4. Einhaltung der Umweltarbeitsanweisungen, 5. Ermittlung von Differenzen zwischen den Ergebnissen der Umweltprüfung und der festgelegten Umweltpolitik, 6. Ermittlung von Differenzen zwischen den Ergebnissen der Umweltprüfung und dem Umweltprogramm, 7. Überprüfung der Konformität mit EMAS bzw. DIN EN ISO 14001, 8. Beurteilung der Stärken und der Schwächen des Umweltmanagementsystems, 9. Ermittlung von Gründen bei SOLL-IST-Differenzen, Abweichungen bzw. Nichtkonformität, 10. Erkennen von Schwachstellen bzw. Optimierungsmöglichkeiten und Vorschläge von Folge- und gegebenenfalls Korrekturbzw. Vorbeugungsmaßnahmen. Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: veränderter Lesetext Übung 46: Inhalte der Umwelterklärung Schwierigkeit: Aufgabe: Lesen Sie laut den Text - es gilt nur jeder zweite Buchstabe. Notieren Sie dabei die für Sie wichtigen Schlüsselwörter. 30 Minuten Quelle: Verändert und gekürzt aus ENGELFRIED (2011: 144 - 147). Inhalte der Umwelterklärung xegipn dGnrsueßdwiodrxt zbgzbw. bViobrjwfohrrt odxerr vonbcezrmsdtwefn yLfekiqtnuonsg, qBjejsxcjhmreedizbmuqnxg pdvedr aSytjreuxkmtyurr vdneqs lUsnztiefrgnmeqhbmjernns pujntd ceeifntehr fZquwsiammxmkepnlfzansjstuondg zsmeeijnoefr eTsähtcivgikrehiityegn lsyoewfite werilnye jkvurrwzfe lBbeeszcvhhrnekirbvuinpg kdgekr zWeelrckesaihnmfjrgaksfthrxuvkntvutr, ndcige cUrmtwhemlvtlpzoglmiatpick, wdqabs fUtmpwdehlktwpzrdocgrrkaimim, fdcide mUrmgwfeflttizgitewlqsjeftbzjujnxgveen xuhnxd gdlige zUvmlwqemlwthediinizaeolbzeiyehlte, sesiqnze (ykxuorxzke) wBoessrcihmrcemizboudngg odgets fUsmdwzeelrttmmamnbazghexmfexnqtisfyqsntbeqmds, befipnjsrcvheloimemßklnikcdh oehixnretr aPrrlobzpevspsfltatnxdpkwarrttje, lebimnreis oOmrdgaaxnvitgprrawmmmts ouvnzd qddesr xgkennaenrveklnljebn yBmensncghxriejipbwubnwg rbsemzbüegilfijcrh edeenr dVtearkagnhtpwkofritclaiycghiksewimtwemn, qdxesr eDrojkquhmyecnwteaitcimodn iuwnod bdledr oKvosnktcrxoxlelfe, <?page no="113"?> 114 Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen eehiinde gZguzsnawmsmyegnvfjanspsnuknqg yddexr cDyahtleyn müsbeemr odtipe yUimywdeylntglxewilsstkuzntg, wediknae pBrebseciharjeeicbmubnvg bableldetr sbjecdbebuptgesnldpepn kdfiwrlebkctdeen huannd ticnsdeixrpevkottesn iUnmzwtehlwtzasswpnenkvtfe, mAhntgranbme qdheer vBqrvujtxtlohwwesrttnspckhnöfpdfjupntg (eidn gEeubrqo), jdkegs yjfäthmrolkibcghhedn nGveissakmqtbuymrskaqtfzneds (oikn hEjuhryo) vurnvd tdieqr vZlazhal vdfebr sByemsecxhpägfgtoisgqtlecn, vemianxe nBdezsvcrhjreeeivbrunnpg vsaoencsftiipgjehr iFaaykrtqowrcetn zdtefr fUfmdwveolrtjljediysdtfuwnvg, xz.yB. oegijnje xDramrlsntbexlglmubnjg ddneyr yvxorrzuanhd inbadcbhlgienlnangoetritveln qUmnjtieyrtnqephtmkejnisfbbevrqepipcjhfe, xejidnde tBsenzjuzglnnayhbmpe cahudf qdqiqe mrmewlsepvvainbtzetn bubmjwceqlstgboeczeodgxesnhewn lRaewcihotisqvnoorysqcbhzreiyfxtleln subnrd cexianje mEarxkhlwäfrkusnvg ldtejr kEiipnzhrawldtvucnfg bdkiheysgear lRcepcbhltoscvookrasvcehsrbimfntfehn, kdpebr bAonlsipsrmefcvhnpfagretanxeor cijm lUfnatzerrinsethsmwebn, vdxite gGnüilbtdipgvkrexiqtdswehrskqlyäqrquzneg odpews mUxmfwneglntygruitfaxcjhatcegrvs, fenienmsqczhvlqicewßvlzimcgh fNeazmbe, mAhkdkeriepddietoijebrmugncgsszbqzjw. yZjuplrapsxsvutnwgisknouimqmlejr, rOirqt kuwnpd oDgattquzm xdreir hVbavldindniwetrmupndg, aAlnwsnchhzryivfgt iuanpd eUtnktaecrsspcwhxroiiflt, zEiMeAmS-lLxowgwo nutnad aRgezgfiwsbttriibehreuenagrsynouvmmmwejr odoens wSgtoatnrdvogrttgs obnzhw. rdweds oUjnotpevrknyephemcednys. Wichtige Schlüsselwörter: <?page no="114"?> Übungen in Schritt 10 115 Trainingsziel: Strukturieren, Logik Übungstyp: Mindmap erstellen Übung 47: Begriffe zum Umweltmanagementsystem Schwierigkeit: Aufgabe: Strukturieren Sie die folgenden Schlagworte mit der Methode der Mindmap. Eine Mindmap ist eine Visualisierungsmethode, die Ihnen hilft, sich die Inhalte besser einzuprägen. Wählen Sie als zentralen Begriff der Mindmap „Umweltmanagementsystem“. 30 Minuten Anmerkung: Alternativ können Sie auch eine Gliederung erstellen, wie Sie in wissenschaftlichen Publikationen üblich ist, also mit einer Nummerierung der Kapitel mit 1, 1.1, 1.2, 2 etc. Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. In der Mindmap „Umweltmanagementsystem“ zu verwendende Begriffe: Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement | Arbeitsanweisung | Bezugsgrundlage für Umweltmanagementsysteme | DIN EN ISO 14001 | Dokumentenregelung | Einbeziehung der Beschäftigten | Einhaltung der Rechtsgrundlagen | Elemente der Implementierung | EMAS III | Implementierungsschritte | Kick-off-Meeting | kontinuierliche Verbesserung | offener Dialog mit der Öffentlichkeit | Projektteam bilden | Prozesslandkarte | Prozessorganisation | Regelungen in Kraft setzen | Ressourcenmanagement | Transportmanagement | Verantwortungsregelung | Verbesserung der Umweltleistung | Verfahrensanweisung | Ziele Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit bzw. Aufmerksamkeit wiedererlangen Übungstyp: Entspannungsübung Übung 48: Umweltorientierte Gedankenreise Schwierigkeit: Aufgabe 1: Stehen Sie von Ihrem Arbeitsplatz auf und legen Sie sich bequem auf ein Sofa oder setzen Sie sich in einen bequemen Sessel o.Ä. Kommen Sie zur Ruhe. Schließen Sie die Augen und reisen Sie gedanklich zu Ihrem Lieblingsort im Freien oder an einen Ort, den Sie schon immer gerne bereisen wollten. Wenn Sie dort angelangt sind, atmen Sie ca. zehn Mal tief ein und aus. Anschließend verweilen Sie an diesem Ort ruhig atmend fünf bis sieben Minuten. Genießen Sie den Aufenthalt, prägen Sie sich die Bilder, Gerüche, Geräusche und Gefühle ein und kommen Sie danach wieder an den Arbeitsplatz zurück. 5 bis 7 Minuten Aufgabe 2: Machen Sie sich die Umweltbedingungen an dem Ort Ihrer Gedankenreise bewusst. 10 Minuten <?page no="115"?> 116 Schritt 10: Die einzelnen Elemente eines Umweltmanagementsystems verstehen Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Formulieren Übungstyp: Schüttelsatz Übung 49: Thesen zum betrieblichen Umweltschutz Schwierigkeit: Aufgabe 1: Stellen Sie die Wörter so um, dass sinnvolle Sätze entstehen. Es dürfen keine Wörter ausgelassen und keine weiteren hinzugefügt werden. 20 Minuten Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz die jeweiligen Zusammenhänge und überlegen Sie (mindestens) drei Pro-Argumente für und drei Contra-Argumente gegen die jeweilige These. Trifft die These Ihrer Meinung nach zu? Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik, Urteilsfähigkeit. 15 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Thesen zum betrieblichen Umweltschutz: 1. Umweltschutztechnik | abgelöst | integrierte | Konzept | muss | Umweltschutztechnik | Additive | werden. | veraltetes | und | ein | durch | ist | systematisch | 2. die | kann | Ohne | erzielt | einschließlich | Qualität | systematische | von | notwendige | die | Dokumentation, | Prozessorganisation, | werden. | Einführung | nicht | einer | übersichtlichen 3. oder | der | von | IHK, | Unterstützung | Kleinunternehmen | Fragen | Consultingunternehmen | in | externen | der | holen. | des | sich | einem | von | sollten | HWK | Umweltrechts 4. wird. | Unternehmensführung | bevor | sollte | sein, | Umweltmanagementsystem | umgesetzt | die | bewusst | des | Stellung | Die | ein | Unternehmen | Umweltschutzes | sich | über | im 5. durchgeführt | werden. | zur | ein | Umweltaudit | objektiv | sollte | Selbsteinschätzung | als | Unternehmens | Instrument | kritisch | im | Das | und | Eigeninteresse | interne | des <?page no="116"?> Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen Lernziele: Sie lernen … Umweltmanagementgrundsätze bezüglich des Einsatzes von Ressourcen kennen, zu verstehen und in der betrieblichen Praxis anzuwenden. betriebliche Maßnahmen und Entwicklungen hinsichtlich Ressourcenmanagement in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ zu bewerten. Nichtregenerative, d.h. sich in historischen Zeiträumen 135 nicht erneuernde Ressourcen (synonym: Rohstoffe) sind fossile Ressourcen wie Stein- und Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Ölsande, Ölschiefer etc. sowie Torf. Auch Uran, Thorium etc. sind nicht regenerativ, genauso wie alle Erze, aus denen Metalle gewonnen werden. Regenerative, erneuerbare Ressourcen sind Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme, Biogas, Biodiesel, Biomasse, nachwachsende Rohstoffe etc., auch Arbeitskraft. Fläche (Boden) ist eine nichtregenerative Ressource, ebenso Biodiversität. Im Rahmen eines Umweltmanagementsystems sind Managementgrundsätze für die Nutzung von Ressourcen aufzustellen. Die mit dem Einsatz von Ressourcen bzw. dem Ressourcenverbrauch verbundenen Umweltwirkungen sind erstens die Ressourcenabnahme bzw. die Nichtmehrverfügbarkeit und zweitens vielfältige andere Wirkungen, die aber in einer (umwelt-)wirkungsorientierten Betrachtung beim Thema Emissionen zu behandeln sind. Alle Managementgrundsätze bzgl. der Ressourcennutzung und Umweltziele sind bei einem nachhaltigen Umweltmanagement an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung auszurichten. 11.1 Energiemanagement Werden im Unternehmen eingesetzte Ressourcen energetisch genutzt, spricht man von Energieträgern, 136 aus denen durch Behandlung oder Umwandlung Sekundärenergieträger bzw. Nutzenergie wie Strom oder Wärme entstehen. Bei jedem Umwandlungsprozess entstehen Umwandlungsverluste und bei jedem Transportprozess Transportverluste. Der Einsatz von Energieträgern wird in Joule (J) angegeben, bei Strom meist in Kilowattstunde (kWh). Hinsichtlich des Energieeinsatzes gelten folgende Ziele bzw. Maßnahmen: 137 Energieverbrauch reduzieren und Energieeffizienz erhöhen durch technische Maßnahmen, z.B. Umsetzungsprozesse und Reinigungsprozesse bei geringen Temperaturen, Wärmerückgewinnung, Gebäudeausrichtung und -gestaltung (Passivbauweise), Gebäudedämmung, energiesparende Motoren, Ersatz von energieineffizienten Geräten und Maschinen, Bewegungssensoren und Einsatz von integrierter Technologien statt End-of-pipe-Technologien, und/ oder durch organisatorische bzw. verhaltensbezogene Maßnahmen, z.B. Raumwärmereduzierung, Bürolüftungszyklen, Mitfahrgemeinschaften, Geräte ausschalten statt Standby-Modus, Änderung der Angebote in Kantinen hin zu geringerem Fleischkonsum, 135 Als Abgrenzung zu geologischen Zeiträumen. 136 Man spricht bei den regenerativen Energieträgern auch von regenerativen Energien, da diese, wie bei Windkraft oder Solarenergie, „materielos“ sind. 137 Nach: ENGELFRIED (2011: 85/ 86). <?page no="117"?> 118 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen Schulungen durchführen, um die Beschäftigten für die Reduzierung des Energieverbrauches und die Erhöhung der Energieeffizienz zu sensibilisieren, Belastungsspitzen verhindern, z.B. Nachtstrom nutzen, kontinuierliche Auslastung der Anlagen und Laufzeiten ermöglichen, Energiebereitstellung technisch optimieren und Wirkungsgrade erhöhen, u.a. durch Kraft- Wärme-Kopplung in dezentralen Blockheizkraftwerken, v.a. um Abwärme zu reduzieren, Energie-Mix verändern, d.h. nichtregenerative Energieträger durch regenerative Energieträger ersetzen. Eine Änderung des Energie-Mixes ist auch bei der Nachfrage von Strom oder Fernwärme umzusetzen durch die Auswahl von Lieferanten, die Strom oder Wärme in einem Energie-Mix aus regenerativen Energien anbieten. Eigenenergieerzeugung umsetzen durch Einsatz von Photovoltaik und Sonnenkollektoren, Materialeinsatz reduzieren, da jeder Materialeinsatz auch Energieeinsatz bedeutet, Transportaufkommen reduzieren, da jeder Transportprozess auch Energieeinsatz bedeutet. Für ein nachhaltiges Umweltmanagement sollte als Größenordnung die Nutzung nichtregenerativer Energieträger um ca. 50 % bis zum Jahr 2050 reduziert und die Energieeffizienz um 3 bis 5 % pro Jahr gesteigert werden. Der Ersatz von nichtregenerativen durch regenerative Energieträger sollte bei 3 bis 5 % pro Jahr liegen. Zudem ist auf die Nutzung von Atomenergie, v.a. auch zur Risikominimierung, zu verzichten. 11.2 Materialmanagement: Materialeinsatz und Abfallanfall Aus dem materiellen Input in das Unternehmen, dem Materialeinsatz in Form von Rohstoffen, Hilfsstoffen, Vorprodukten etc., entsteht als Ziel des Produktionsbzw. Fertigungsprozesses das marktfähige Produkt. Jeder andere materielle Output, u.a. Kuppel-, Neben- und Folgeprodukte, die festen Abfälle, einschließlich Fehlchargen und Ausschuss, die Stoffe im Abwasser und die Stoffe in der Abluft sind als Materialverluste bzw. als Abfall zu betrachten. Änderungen des Produktionsprozesses sowie rechtliche oder technische Änderungen können eine Verlagerung von Stoffen von einem in ein anderes Medium bewirken, z.B. entsteht mehr Abwasser oder mehr fester Abfall, wenn die Emissionsgrenzwerte verschärft werden. Im weiteren Sinne ist auch das Hauptprodukt, das nach der Nutzung nicht in technischen Kreisläufen verbleibt oder nicht in biologische Kreisläufe eingeht, als Materialverlust, als Abfall bzw. als Emission, zu bewerten. Als Ziele bzw. Maßnahmen hinsichtlich des Materialeinsatzes und des Abfallaufkommens bei den Produktions-, Demontage- und Kreislaufführungsprozessen sind zu formulieren: 138 Materialeffizienz erhöhen durch technische Maßnahmen, d.h. den Einsatz von regenerativen und nichtregenerativen Materialien reduzieren durch effizientere Produktions- und Fertigungstechniken mit besseren Wirkungsgraden, zerstörungsfreie Testmethoden etc. und/ oder durch organisatorische Maßnahmen, z.B. Abfalltrennung, und dadurch, dass mehr Materialien in technischen Kreisläufen verbleiben (d.h. interne oder externe Kreislaufführung) oder in biologische Kreisläufe eingehen können, ohne dort Schädigungen zu verursachen, Materialeffektivität ermöglichen, d.h. biologische und/ oder technische Kreisläufe ohne Schädigungen schließen, 139 Materialien mit kleinem ökologischen Rucksack verwenden, 138 Nach: ENGELFRIED (2011: 86 - 90). 139 Einen großen Beitrag hierzu kann auch die Erstellung von Einkaufsrichtlinien für die Beschaffung leisten. <?page no="118"?> 11.3 Wassereinsatz und Abwasseranfall 119 nachfragegerecht produzieren, um Abfall in Form von nichtnachgefragten Materialien bzw. Produkten zu vermeiden, Rohstoffe, Vorprodukte und Hilfsstoffe hinsichtlich toxischer oder biologisch akkumulierbarer Stoffe gezielt auswählen, um die prozessbedingten Abfallströme derart zu gestalten, dass durch eine verminderte Toxizität eine Schließung von technischen und biologischen Kreisläufen möglich wird, unterschiedliche Abfallfraktionen getrennt halten bzw. trennen, um eine nachfolgende sortenreine Behandlung und somit ein Recycling zum gleichen Einsatzzweck zu ermöglichen, Lagerhaltung optimieren, um Verderb, Überalterung etc. zu vermeiden, Materialien, die verbraucht werden, d.h. die bei oder nach ihrer Nutzung in die Umwelt bzw. in biologische Kreisläufe eingehen (z.B. durch Kompostierung), durch nachwachsende Rohstoffe ersetzen, Schulungen durchführen, um die Beschäftigten hinsichtlich Abfallvermeidung, Abfallverminderung und Abfalltrennung zu sensibilisieren, Energieeinsatz bei den Prozessen senken und z.B. für Licht langlebige Leuchten verwenden, Wassereinsatz (v.a. Warmwassereinsatz) bei den Prozessen senken, da auch weniger Pumpen benötigt werden, und unterschiedliche Abwasserströme mit verschiedenen Abwasserinhaltsstoffen getrennt halten, es sein denn, die Inhaltstoffe sind gleicher Art und können auch in den entstehenden größeren Abwasservolumina effizient eliminiert werden, Transportaufkommen bei Beschaffung, Distribution und Redistribution senken, da Transport ebenfalls Materialeinsatz bedeutet in Form von Verkehrsmitteln, Infrastruktur etc. Für ein nachhaltiges Umweltmanagement sollte eine Steigerung der Materialeffizienz um 4 bis 6 % pro Jahr erreicht werden. Langfristig ist ein Faktor 10 anzustreben, d.h. es soll zehnmal mehr Nutzen bezogen auf den Materialinput erreicht werden. 140 Materialien, die verbraucht werden, d.h. die bei oder nach ihrer Nutzung in die Umwelt bzw. in biologische Kreisläufe eingehen (z.B. durch Kompostierung), sind im Rahmen eines nachhaltigen Umweltmanagements durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. 11.3 Wassereinsatz und Abwasseranfall Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil der Biosphäre und der meisten Lebewesen, es ist lebensnotwendig und in vielen Produktionsprozessen unverzichtbar als Reaktionspartner, als Reinigungsmittel, als Kühlmittel, als Transportmittel, als Speichermedium etc. Wassermanagement in Unternehmen setzt sich zusammen aus dem Management von Input, d.h. dem Wassereinsatz und der Wasserbereitstellung, und dem Management von Output, d.h. dem Abwasser und der (Ab-) Wasserbehandlung. Bei der Wassergewinnung wird unterschieden zwischen Grund- und Quellwasser, Oberflächenwasser und Uferfiltrat, d.h. aus Seen, Flüssen und Meeren entnommenem Wasser. Dieses muss zuerst gereinigt werden, bevor es als Trinkwasser verwendet werden kann, Meerwasser muss zusätzlich entsalzt werden. Wasser wird entweder von den Unternehmen selbst der Umwelt entnommen (z.B. Grundwasser bei Brauereien, Mineralwasser etc.) oder aus der kommunalen Trinkwasserversorgung bezogen. Die notwendige Qualität des eingesetzten Wassers ist vom Nutzungszweck im Unternehmen abhängig. 140 Vergleiche hierzu: SCHMIDT-BLEEK (1994). <?page no="119"?> 120 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen Wasser wird im Produktionsprozess genutzt und verlässt als Abwasser stofflich und/ oder thermisch verändert das Unternehmen. Wird das Abwasser direkt in die Umwelt geleitet (meist in einen Fluss, der dann als Vorfluter bezeichnet wird), spricht man von Direkteinleitung, wird es in die Kanalisation geleitet, spricht man von Indirekteinleitung. 141 Je nach vorliegender Indirekteinleiterverordnung bzw. nach Höhe der Grenzwerte entscheidet das Unternehmen, ob es direkt oder indirekt einleitet und ob es das Abwasser vor der Einleitung selbst reinigt oder nicht. Wichtige Parameter für die Bestimmung der Qualität des Abwassers sind der pH-Wert, die BSB- Fracht, 142 der CSB-Wert, einzelne Inhaltsstoffe (in mg/ l) sowie Keime (hier synonym: Bakterien) (in KBE/ ml). Wenn die dem Abwasser durch die Kläranlage entzogenen Stoffe (z.B. Phosphate) und die in der Kläranlage entstehenden Stoffe (Klärschlamm etc.) in biologischen Kreisläufen verbleiben, handelt es sich bei der Kläranlage um eine Kreislaufschließungstechnologie. Entstehen Stoffe, die verbrannt oder deponiert werden müssen, dann handelt es sich um eine End-of-pipe-Technologie. Die Einordnung hängt im Wesentlichen auch von der Zusammensetzung des zugeführten Abwassers ab. Wenn Teichkläranlagen bzw. Pflanzenkläranlagen zur Reinigung eingesetzt werden, darf das zugeführte Abwasser nur mit biologisch abbaubaren Stoffen belastet sein. Für den Einsatz der Ressource Wasser bei Produktions-, Demontage-, Recycling- und Kreislaufführungsprozessen und dem damit verbundenen Abwasseranfall sind folgende Ziele bzw. Maßnahmen zu verfolgen: 143 Wassereinsatz reduzieren durch technische Lösungen, z.B. Kaskadennutzung, geschlossene Wasserkreisläufe, Wasserspartaste, Sensorwasserhähne, Optimierung des Bewässerungslandbaus, und/ oder durch organisatorische bzw. verhaltensbezogene Lösungen, z.B. Duschen statt Baden, weniger Autowaschen, vollständiges Befüllen von Spül- und Waschmaschinen etc. Diesbezüglich sind zudem Schulungen durchzuführen, um die Beschäftigten zu sensibilisieren. Zur Minimierung des Wasserverbrauches ist auch eine Erhöhung der Energieeffizienz notwendig, um insbesondere den Kühlwasserverbrauch zu reduzieren (z.B. durch Blockheizkraftwerke). Ebenso sind Bergbautätigkeiten (Kohle- und Erzabbau) zu reduzieren, da diese v.a. Grundwassernutzung und Grundwasserbelastung bedeuten. „Quelle“ der Wasserversorgung, d.h. die Qualität des Wassers (Grundwasser, Trinkwasser, Regenwasser, Oberflächenwasser etc.), nach den für die Nutzung benötigten Anforderungen an die Reinheit auswählen, d.h. die Herkunft des Wassers unter Berücksichtigung des Anwendungszwecks auswählen, weil nicht für alle betrieblichen Prozesse, in denen derzeit Trinkwasser eingesetzt wird, auch Trinkwasserqualität nötig ist (z.B. bei Reinigungsprozessen, durch die Anlage von Löschteichen, bei Toilettenspülung). „regenerative“ Wassernutzung und Wassergewinnung umsetzen, d.h. die Nutzung von Oberflächen- und Regenwasser ausweiten und den Grundsatz der Nachhaltigkeit auf die Grundwassernutzung übertragen. Das bedeutet, dass die im jeweiligen Grundwassereinzugs- 141 Die Kanalisation in Deutschland ist überwiegend als Mischkanalisation ausgelegt, d.h. Abwässer aus Unternehmen, aus Haushalten und der Oberflächenabfluss werden zusammen in einer Kanalisation erfasst und gelangen zur Kläranlage. 142 Die BSB 5 -Fracht wird meist angegeben als Einwohnergleichwert, d.h. als die Menge an biologisch abbaubaren Abwasserinhaltstoffen, die ein Einwohner pro Tag ins Abwasser entlässt. 143 Nach: ENGELFRIED (2011: 88 - 90). <?page no="120"?> 11.3 Wassereinsatz und Abwasseranfall 121 gebiet erfolgte Grundwassernutzungsrate nur kleiner oder gleich der Grundwasserneubildungsrate sein darf. Dieser Grundsatz gilt auch für die Nutzung von Oberflächenwasser z.B. aus Flüssen oder Seen, damit ein Austrocknen von Gewässern verhindert wird. 144 Flächenentsiegelung vornehmen und Flächenneuversiegelung vermeiden, um zu einer Neubildung von Grundwasser und einer Vermeidung der Belastung von Kläranlagen beizutragen, alternative Wasserreserven nutzen, z.B. Meerwasserentsalzung, „Auskämmen“ von Nebel, Abwasserströme mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen (z.B. organische Substanzen, Salze, Schwermetalle) getrennt halten, da sonst Abwasserströme mit Substanzgemischen entstehen, die verfahrenstechnisch nicht spezifisch behandelt werden können. 145 Werden Abwasserströme mit gleichen Inhaltsstoffen zusammengeführt, sollte eine Verdünnung der Inhaltsstoffe bei der Zusammenführung möglichst vermieden werden, um die Effizienz von Reinigungstechnologien zu gewährleisten. ausschließlich biologisch abbaubare Stoffe in den Vorfluter bzw. die Kanalisation einleiten, um das Ziel der Schließung biologischer Kreisläufe zu ermöglichen, unbeabsichtigten Eintrag von Stoffen in Oberflächengewässer durch die Reduzierung des Unfall- und Störfallrisikos vermindern (auch bei Transporten) und die Folgen beim Eintritt eines Unfalls bzw. Störfalls verringern (z.B. durch Löschwasserauffangbecken), Eintrag von Stoffen in das Grundwasser ausschließen, u.a. durch Änderung der Produktionsprozesse, durch Sanierung betrieblicher oder kommunaler Altlasten, durch umgehende Sanierung der Böden nach Störfällen. Ebenso gilt es zu vermeiden, dass Schadstoffe in die Böden eingetragen werden (auch in der Landwirtschaft, im Gartenbau etc.) und dass es neben Auswaschungen auch zur Entstehung von zukünftigen Altlasten kommt (z.B. durch Bodenabdeckung, Auswahl der verwendeten Chemikalien). Betriebsstoffe unter dem Aspekt einer einfachen, möglichst biologischen Abwasserreinigung auswählen, Wasserreinigung technisch optimieren, z.B. Phosphat-Fällung, Einsatz von Pflanzenkläranlagen bei ausschließlich biologisch abbaubaren Abwässern. 11.4 Flächeneinsatz und Biodiversität Hinsichtlich der Nutzung von Fläche bzw. Boden sind zwei Nutzungsformen zu unterscheiden: Flächengebrauch und Flächenverbrauch. Flächengebrauch ist die Nutzung der Fläche, bei der die Bodenfunktionen und der Boden selbst weitestgehend erhalten bleiben, also eine regenerative Nutzung der Fläche stattfindet (z.B. Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Obstbau etc.). Flächenverbrauch ist die Nutzung der Fläche unter Zerstörung der Funktionen des Bodens bzw. des Bodens selbst, also eine in historischen Zeiträumen nichtregenerative Nutzung der Fläche z.B. durch Tagebau, Versiegelung, Deponiebau, Überbauung, Erosion. Die Folgen von Flächenverbrauch sind 144 Wenn Unternehmen nicht über Grundwasserbrunnen verfügen und sie die Entnahmeraten somit nicht selbst anhand dieses Kriteriums festlegen können, sind kommunale Planungen als Vorgaben für die Höhe der einzelbetrieblichen Wassernutzung an diesem Kriterium zu orientieren. 145 Z.B. kann eine biologische Behandlung von Abwässern nur bei biologisch abbaubaren Abwasserinhaltsstoffen angewendet werden, um den anfallenden Klärschlamm auch in biologischen Kreisläufen zu verwenden, oder es kann eine chemische Fällung, z.B. für Abwässer mit Schwermetallen, gezielt eingesetzt werden, die dann eine Recyclingmöglichkeit für die Metalle eröffnet. <?page no="121"?> 122 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen sehr vielfältig, u.a. sinkt die Grundwasserneubildung, weil weniger Versickerung stattfinden kann, wodurch auch die Belastung von Kläranlagen zunimmt, die Möglichkeit, Landbzw. Forstwirtschaft zu betreiben, geht verloren, Biotope werden zerstört oder zerschnitten und Landschaft wird zersiedelt und zerstört (z.B. durch Tagebau), was in der Folge zu Artenrückgang führt. Die Art der Flächennutzung wird in Deutschland in Flächennutzungsplänen festgelegt, in denen Gewerbenutzung, Wohnen, Mischnutzung (Wohnen und Gewerbe), Landwirtschaft, Naturschutz etc. ausgewiesen werden. Der Bebauungsplan legt in den jeweils ausgewiesenen Gebieten rechtsverbindlich die Bebauung im Detail fest, z.B. Einfamilienhäuser, Geschosszahlen, Bauhöhen, Grünflächenanteile etc. Das Maß für Flächenverbrauch bzw. Flächennutzung ist m 2 bzw. ha (10.000 m 2 ). Für die regenerativ genutzte Fläche, also Flächengebrauch, gelten folgende Ziele bzw. Maßnahmen: 146 Erosion reduzieren, da bei Erosion in großem Maße ein Übergang von regenerativer zu nichtregenerativer Flächennutzung eintritt. Erosionsmindernde Maßnahmen sind u.a. Maßnahmen zur Bodenbedeckung durch Auswahl geeigneter Pflanzen, Fruchtfolgegestaltung sowie Aufforstung. Bodenverdichtungen reduzieren, 147 ausgeglichene Nährstoffbilanz erhalten, ausgeglichene Humusbilanz erhalten, Einengung der Fruchtfolge vermeiden, d.h. möglichst viele unterschiedliche Pflanzenarten in der Fruchtfolge einsetzen, standortangepasste Pflanzen auswählen, Schlagflächen begrenzen, d.h. die Größe der einzelnen Felder begrenzen, auch wegen der Erosionsneigung, Eintrag bioakkumulierbarer und persistenter Stoffe vermeiden, Eintrag von Substanzen in Art und Menge vermeiden, die die Bodenfunktionen zerstören (z.B. Salze, Säuren), d.h. die stoffliche Belastung der Böden reduzieren und eine Kontamination vermeiden, z.B. durch Vermeidung von Ablagerungen und Leckagen, das Abdecken der Böden mit undurchlässigen Materialien, die Reduzierung von Unfall- und Störfallrisiko bei Produktion und Transport sowie generell durch die Reduktion von Emissionen, Grundwasserabsenkung ausschließen, da sie zur Austrocknung der Böden und somit Zerstörung der Bodenfunktionen führen kann, effiziente Nutzung der regenerativ genutzten Fläche umsetzen. 148 Für ein nachhaltiges Umweltmanagement sollte die Größenordnung der Erosionsminderung bei 80 bis 90 % liegen. 149 146 Nach: ENGELFRIED (2011: 92). 147 Auf die Maßnahmen hierzu, ebenso wie diejenigen zum Erhalt der Nährstoff- und Humusbilanz im Rahmen landwirtschaftlicher Produktion, wird nicht näher eingegangen. 148 Großflächige Geländegestaltungen sind mit diesen Zielen ebenfalls nicht vereinbar. 149 Exkurs: Vor dem Hintergrund der Flächennutzung ist die Tierhaltung (synonym: Nutztierhaltung) ein spezielles umweltrelevantes Thema. Zum einen treten große Energieverluste ein bei Veredelung, d.h. bei der Verfütterung und Umwandlung von pflanzlichen Nahrungsmitteln (z.B. Soja, Mais) in tierische Nahrungsmittel (v.a. Fleisch), da diese pflanzlichen Nahrungsmittel ebenso zum direkten menschlichen Verzehr geeignet wären, sog. <?page no="122"?> 11.4 Flächeneinsatz und Biodiversität 123 Für nichtregenerativ genutzte Fläche, also Flächenverbrauch, gelten folgende Ziele bzw. Maßnahmen: 150 effiziente Flächennutzung umsetzen, z.B. Geschossbauweise für Wohnen, Industrie und Dienstleistung, effiziente Nutzung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur, Parkraumbewirtschaftung, Gestaltung und Änderung der Flächennutzungspläne, Gestaltung und Änderung der Bebauungspläne, Flächenneuverbrauch ausschließen, z.B. durch die Nutzung von Altstandorten, Beendigung von Tagebau, die effiziente Nutzung nichtregenerativ genutzter Flächen, die Gestaltung und Änderung der Flächennutzungspläne, 151 Flächenrekultivierung durchführen, d.h. Maßnahmen zur Wiederherstellung der Bodenfunktionen umsetzen wie z.B. Flächenentsiegelung, Aufforstung, Altlastensanierung, da sich eine vollständige Wiederherstellung der Bodenfunktionen in langfristigen Zeithorizonten einstellen kann, 152 Ziele des Artenschutzes berücksichtigen, Energieverbrauch, Materialverbrauch, Grundwasserverbrauch und Transportaufkommen generell reduzieren, die mit Flächengebrauch bzw. Flächenverbrauch einhergehen (können). Dort, wo die Bodenfunktionen noch intakt sind, ist der Ausschluss von Flächenneuverbrauch eine Anforderung an nachhaltiges Umweltmanagement; bei bereits devastierten Flächen (z.B. Wüsten) kann Flächenneuverbrauch geprüft werden. Unter Einhaltung dieser Ziele findet eine nachhaltige Nutzung der Ressource „Fläche“ statt, einschließlich des Erhalts der Lebensräume, der Biotope und Habitate. 153 Um Biodiversität (synonym: Artenvielfalt) zu erhalten, sind die Managementgrundsätze hinsichtlich der Flächennutzung um Managementgrundsätze hinsichtlich der Nutzung von „Arten“, d.h. der Flora (Pflanzenwelt) und der Fauna (Tierwelt), zu ergänzen. Ziele bzw. Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität sind: 154 seltene Biotope und Habitate erhalten, was v.a. bei der Standortwahl für das Unternehmen zu berücksichtigen ist, Veredelungsverluste. Zum anderen entstehen klimarelevante Emissionen, z.B. CH 4 bei Rinderhaltung. Auch steht häufig im Mittelpunkt die Frage einer flächenunabhängigen Tierhaltung und deren Folgen: Es werden zu viele Tiere in Relation zur Fläche, die sie ernähren könnte, gehalten, wodurch Futtermitteltransporte (meist -importe) bedingt werden, und die Entsorgung von Gülle wird zu einem Umweltproblem, da die Fläche nicht mehr vorhanden ist, die bei landwirtschaftlicher Produktion die Nährstoffe aufnehmen könnte. Hinzu kommen Tiermastgroßbetriebe, der Einsatz von Antibiotika und Mastmitteln etc. Weit über die umweltbezogenen Fragenstellungen hinaus gehen Fragen wie die der Versorgungssicherheit der Bevölkerung oder der Ökonomie der Landwirtschaft. Auch ethisch-moralische Fragen spielen eine zentrale Rolle, z.B.: Dürfen wir Tiere schlachten und uns vom Fleisch ernähren? Sollen wir Tiere halten, um z.B. Eier oder Milch zu gewinnen, und was ist eine artgerechte Tierhaltung? Wollen wir uns vegetarisch, mit Eiern, mit Milch etc. oder vegan ernähren? Werden diese Fragen von der Tierart beeinflusst, z.B. Säugetiere (Schwein, Rind, Schaf), Fische, Vögel (Huhn, Pute), Muscheln, Schnecken, Insekten? Dürfen wir Tiere halten und töten, wenn wir Produkte daraus herstellen, die wir nicht essen, z.B. die Haltung von Tieren für die Pelzgewinnung, die Wollproduktion (als regenerative Ressourcen)? 150 Nach: ENGELFRIED (2011: 91). 151 Eine Ausnahme bildet die Nachverdichtung. 152 Eine Flutung ehemaliger Tagebaustätten kann nicht als Flächenrekultivierung gewertet werden. 153 Derzeitige Nutzungspraktiken, z.B. die großflächige Abholzung von Regenwäldern, sind mit diesen Zielen nicht vereinbar. 154 Nach: ENGELFRIED (2011: 92/ 93). <?page no="123"?> 124 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen Mindestgrößen von Biotopen erhalten, 155 Biotope und Grünflächen vernetzen, z.B. Durchgrünung von Industriestandorten und Städten, Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Gestaltung und Änderung der Flächennutzungspläne. einen Mindestanteil an Biotopen bzw. Naturschutzflächen an der Gesamtfläche erhalten, z.B. durch die Gestaltung und Änderung der Flächennutzungspläne sowie Biotopanlegung, 156 eine Mindestzahl einzelner Individuen und Exemplare 157 erhalten sowie die Populationsgrößen ständig überwachen, was in Verbindung mit dem Biotopbzw. Lebensraumschutz als Wildlifemanagement bezeichnet wird, Stoffeinträge in Biotope vermeiden, Lärm in Biotopen vermeiden, Eintrag bzw. Einbringen nichtendemischer Tier- und Pflanzenarten in Biotope vermeiden, Eingriffe in Biotope (z.B. Begehen, Befahren, Stoffeinträge) möglichst gering halten und somit Erhalt der Selbstregulation gewährleisten, v.a. klimarelevante, versauernd und eutrophierend wirkende Emissionen vermindern. 155 Neben dem direkten Erhalt von Biotopen bzw. Mindestgrößen durch das Unternehmen am Standort bzw. bei seinen Tätigkeiten (Landwirtschaft, Forstwirtschaft etc.) ist als indirekte Maßnahme der Schutz von Biotopen an anderer Stelle zu ergänzen, u.a. durch Übernahme von Patenschaften für Biotope, Aufkauf und Beibehaltung von Naturwäldern. Die Durchführung von rechtlich geforderten Ausgleichsmaßnahmen bei der Zerstörung eines seltenen Biotopes bzw. bei einer Unterschreitung der Mindestgröße eines Biotopes, die zum Arterhalt notwendig ist, kann nicht als Maßnahme einer nachhaltigen Entwicklung gewertet werden. 156 Flächennutzungsplanung und Bebauungsplan sind Bestandteil der Bauleitplanung. Übergeordnet ist die Raumordnungsplanung. Der Mindestanteil von Biotopen und Naturschutzflächen hängt von den lokalen, regionalen oder überregionalen Gegebenheiten ab und kann nicht pauschal angegeben werden. Für Deutschland wird gefordert, 10 % der Landesfläche als Naturschutzfläche auszuweisen. 157 Bedrohte Tier- und Pflanzenarten werden u.a. in Deutschland in sog. Roten Listen aufgeführt, international in dem immer wieder aktualisierten Anhang des Washingtoner Artenschutzabkommens (siehe CITES, 1973). <?page no="124"?> Übungen in Schritt 11 125 Übungen in Schritt 11 Trainingsziel: Wortfindung, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: veränderter Lesetext, Anagramm Übung 50: Definitionen zum Ressourcenmanagement Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie die Buchstaben innerhalb der Wörter. Der erste und der letzte Buchstabe eines Wortes bleiben unverändert. 25 Minuten Quelle: Definitionen verändert und gekürzt nach ENGELFRIED (2011: passim). Effizienz: Vlnehriäts von (erüehstnwcm) Opuutt zu Inupt. Soyynnm für Opuutt: Nezutn, der ecerhrit wdeern slol. Eiifnfezz ist imemr enie raeivlte Gßröe und stiebgerar, z.B. 200 km Frsaeutinlhg sttat 100 km pro 5 l Bszinetniaenz. „Efiinzfez“ wrid mesit im Kxtoent von Vaecburrh vewnedert, z.B. Einrzeefegeifniz, der gliech dieirtnfee Befrigf Pkrdiäittovut“ im Kxtoent von Helsneturlg und Pidrkuoton, z.B. Aprotettvuiiräskdbit. Effektivität: Ereechrin eienr aboeutlsn Wnikrug (soyynnm: eiens Eefkefts). Sie ist imemr auboslt und wrid ercehrit oedr nihct, z.B. das Eerecihrn von blhgsioioecr Abaerbbuakit bei eienm Pkrduot. Energie-Mix: Znaunmzestusemg der Eärneiteeggrr. Wnen z.B. Sotrm für eeinn Przseos beoezgn wrid, der zu 30 Prznoet aus Wridfkant, 20 Pnzreot aus Warrsfskaet und 50 Pzrneot aus Egrdas goennwen wrid, ecrsnhtipt dsiee prlnuzetoae Aiuuteflng dem Enriege-Mix. Ökologischer Rucksack: Miliaettsnraaez, eißiishlcncelh des Aebumaklmanfflos (in kg) üebr die gaetsme Pnrldktiiuoe des Prkedouts, d.h.in aleln Paikrdsutedotn (nihct nur in der Nznhssutgpuae), bieötgnt wrid. Ökologischer Fußabdruck: Fcrreluvbecnhäah (in m 2 ) üebr die gaetsme Pndklrituoie eiens Pdkertuos, d.h. dijgneeie Fclhäe, die in aelln Psdakriuteotdn (nihct nur in der Nsszuhntagupe) vaecbhurrt und egtiszneet wrid. <?page no="125"?> 126 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen Trainingsziel: Formulieren Übungstyp: Schüttelsatz Übung 51: Umweltmanagementgrundsätze 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Stellen Sie die Wörter so um, dass sinnvolle Sätze entstehen. Es dürfen keine Wörter ausgelassen und keine weiteren hinzugefügt werden. 20 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. Umweltmanagementgrundsätze 1: 1. sowohl | Energieeffizienz | der | und | Den | Ziele | reduzieren | im | zu | auch | Produktion | als | wichtige | der | Energieeinsatz | Verwaltung. | in | sind | die | erhöhen | Energiemanagement, | zwei | zu | in 2. oder | dies | bedeutet | in | Wenn | Kreisläufen | in | und | Folge | technischen | Produkte | Ressourcenabnahme. | als | biologischen | nicht | verbleiben, | Umweltauswirkungen 3. Entwicklung | den | zu | um | nötig, | Produkten | um | zukünftigen | 10 | einer | ist | allen | Erhöhung | Die | bei | beizutragen. | Faktor | Materialeffizienz | der | nachhaltigen 4. spezifische | getrennt | mit | möglichst | können. | Inhaltsstoffen | gehalten | Reinigungstechniken | einsetzen | Abwasserströme | zu | sollten | werden, | unterschiedlichen | um | Die 5. der | vermeiden. | und | durch | um | Rückgang | ist | Wüstenausbreitung | Erosion | zu | Fläche | Artensterben | in | und | Nahrungsmittelversorgung | Probleme | zu | Bebauung, | landwirtschaftlich | nutzbarer | vermeiden, | Der Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: Zeichnen, Skizzieren Übung 52: Energieversorgungstechnologien Schwierigkeit: Aufgabe: Zeichnen/ Skizzieren Sie drei Energieversorgungstechnologien. 12 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. <?page no="126"?> Übungen mit integrativen Inhalten 127 Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Wortfindung Übungstyp: Ausschließen, Unterscheiden Übung 53: Begriffe aus dem Umweltschutz ausschließen 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Schließen Sie bei den folgenden fünf Begriffen den Begriff aus, der nicht zu den anderen vier Begriffen passt, und nennen Sie den Unterscheidungsgrund. 30 Minuten Beispiel: Tanne - Douglasie - Lärche - Fichte - Kiefer; Lösung: Lärche als Nadelbaum verliert im Winter die Nadeln. Anmerkung: Bei einigen Begriffen gibt es auch zwei Möglichkeiten. Nr. Begriff 1 Begriff 2 Begriff 3 Begriff 4 Begriff 5 Begriff, der nicht in die Reihe passt, mit Begründung 1 unternehmensübergreifend reaktiv mehrdimensional an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung ausgerichtet funktionsübergreifend 2 „Der Stumme Frühling“ „Der Deutsche Wald“ „Die Grenzen des Wachstums“ „Serengeti darf nicht sterben“ „Unsere Gemeinsame Zukunft“ 3 UNCED UNICEF WHO Weltbank FAO 4 Artensterben Klimawandel Eutrophierung Meeresverschmutzung Ozonschichtzerstörung 5 Chemikaliengesetz Energieeinsparungsgesetz Bundesimmissionsschutzgesetz Kreislaufwirtschaftsgesetz Bundesemissionsschutzgesetz 6 Störfallbeauftragte Gewässerschutzbeauftragte Abfallbeauftragte Immissionsschutzbeauftragte Umweltschutzbeauftragte 7 DIN EN ISO 50001 DIN EN ISO 14040 DIN EN ISO 14001 DIN EN ISO 9001 BS OHSAS 18001 <?page no="127"?> 128 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen 8 Umweltaudit Umweltpolitik Umweltziele Umweltmanagementsystem Umwelterklärung 9 Deponie Kompostierungsanlage Hausmüllverbrennungsanlage Dioxinfilter Rußfilter 10 Luft Fläche Energieträger Materialien Wasser 11 Erdgas Erdöl Steinkohle Rapsöl Braunkohle 12 Bambus Hanf Stroh Holz Torf 13 Zersiedelung verringerte Versickerung steigender Energieeinsatz Biotopzerstörung Belastung von Kläranlagen 14 Wiederverwendung Weiterverwertung Demontage Wiederverwertung Weiterverwendung 15 Materialeffizienz erhöhen Einsatz von regenerativen Energieträgern Energieeinsatz reduzieren Flächeneinsatz reduzieren Wassereinsatz reduzieren Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Merkübung, Kofferpacken Übung 54: Themen zum Umweltschutz und Umweltmanagement Schwierigkeit: Aufgabe: Zu den einzelnen Aufgaben beginnt eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer und nennt einen zum Thema passenden Begriff. Die bzw. der Nächste wiederholt den Begriff und fügt einen neuen Begriff hinzu. Die bzw. der Dritte wiederholt die ersten beiden Begriffe und fügt einen weiteren Begriff hinzu. So verfahren alle weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Kofferpacken). 10 Minuten pro einzelne Übung Beispiel: Ich setze Maßnahmen zum Energiemanagement im Unternehmen um. Meine Maßnahme ist … Lösung (beispielhaft): Wärmedämmung (erster Teilnehmer) - Energie-Mix ändern (zweiter Teilnehmer) - effizientere Produktionsmaschinen anschaffen (dritter Teilnehmer) - Bewegungsmelder für Licht in der Produktionshalle installieren (vierter Teilnehmer) … Anmerkung: Diese Übung eignet sich nicht als Einzelübung. Die Teilnehmerzahl sollte zwischen drei und ca. sieben Teilnehmern liegen. Die unten aufgeführten Übungen sollten Sie themenspezi- <?page no="128"?> Übungen mit integrativen Inhalten 129 fisch in Ihrer Lerngruppe nach dem thematisch bearbeiteten Schritt des Buches durchführen, damit der Lernstoff besser behalten wird. Diese Übungen eignen sich auch als Wiederholung am Ende der Lerneinheit oder zu Beginn der nächsten Lerneinheit. Lösungen werden nicht aufgeführt. Einzelne Aufgaben: 1. Ich liste Ereignisse auf, die zur Bildung des Umweltweltbewusstseins beigetragen haben. Mein Ereignis ist … z.B. Tschernobyl … 2. Ich führe ein Umweltmanagementsystem im Unternehmen ein. Meine Aufgabe ist … z.B. eine Umweltpolitik entwerfen … 3. Ich setze Maßnahmen zum Energiemanagement im Unternehmen um. Meine Maßnahme ist … z.B. Wärmedämmung … 4. Ich setze Maßnahmen zum Materialmanagement im Unternehmen um. Meine Maßnahme ist … z.B. Produktionsabfälle trennen ... 5. Ich setze Maßnahmen zum Wasser- und Abwassermanagement im Unternehmen um. Meine Maßnahme ist … z.B. Wasserspartasten in allen Bürogebäuden einbauen … 6. Ich setze im Unternehmen Maßnahmen zum Flächenmanagement und zum Erhalt der Biodiversität um. Meine Maßnahme ist … z.B. vorhandene Parkplätze entsiegeln … 7. Ich setze im Unternehmen Maßnahmen zur Reduzierung des Klimawandels um. Meine Maßnahme ist … z.B. in der Kantine Strom aus regenerativen Quellen einsetzen … 8. Ich setze Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen meines Unternehmens ein (außer klimarelevanten Emissionen). Meine Maßnahme ist … z.B. die SO 2 -Emissionen durch Einsatz schwefelarmer Brennstoffe reduzieren … 9. Ich setze Maßnahmen zum Gesundheitsschutz um, sowohl im Unternehmen (Arbeitsschutz) also auch bei Emissionen. Meine Maßnahme ist … z.B. keine kanzerogenen Arbeitsstoffe mehr einsetzen … 10. Ich setze Maßnahmen zum Transportmanagement im Unternehmen um. Meine Maßnahme ist … z.B. Routenoptimierung … 11. Ich möchte ein umweltverträgliches Produkt entwerfen. Meine Anforderung an das umweltverträgliche Produkt ist … z.B. Demontierbarkeit bei Gebrauchsprodukten … 12. Ich soll das Bundesumweltministerium in nationalen und internationalen Umweltfragen beraten und Vorschläge zur Verbesserung des Umweltschutzes in Deutschland und global erarbeiten. Mein Vorschlag ist … z.B. das Washingtoner Artenschutzabkommen um weitere bedrohte Tierarten ergänzen … 13. Ich schreibe eine Liste mit Personen (oder Organisationen), die ich überzeugen möchte, etwas oder mehr für den Umweltschutz zu tun und was sie dafür (mehr) tun sollten. Ich möchte überzeugen … z.B. den amerikanischen Präsidenten für mehr Klimaschutz … 14. Ich schreibe eine persönliche To-do-Liste, um in meinem Alltag Umweltbelastungen zu reduzieren. Meine Handlung ist … z.B. immer Mitfahrgemeinschaften bilden … 15. Ich bepacke einen LKW mit Dingen, die ich persönlich brauche, um die Umwelt zu schützen. Ich lade ein… z.B. einen (Mehrweg-)Tragebeutel … <?page no="129"?> 130 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen Trainingsziel: Flexibilität, Wortfindung Übungstyp: Stolpersteine Übung 55: Falsch verwendete Begriffe im Umweltschutz 1 Schwierigkeit: Aufgabe 1: In den folgenden Sätzen wird jeweils ein Fachbegriff (bzw. Fremdwort) falsch verwendet. Ersetzen Sie diesen durch den richtigen Fachbegriff. 20 Minuten Beispiel: Satz mit falsch verwendetem Fachbegriff: Bei der äußerst monogamen Rede des Vorstandsvorsitzenden sind zwei der geladenen Ehrengäste eingenickt. Richtiger Fachbegriff: monotonen. Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz, ob Ihnen die umweltbezogenen Zusammenhänge, in denen die Fachbegriffe verwendet werden, bekannt und verständlich sind. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik. 12 Minuten Nr. Satz mit falsch verwendetem Fachbegriff richtiger Fachbegriff 1 Der Umweltauditor kommt zur Revolution ins Unternehmen. 2 Der Klimawandel wird gravierende Auswirkungen auf alle Kontingente haben. 3 Das Unternehmen, das esoterische Öle importierte, war darauf bedacht, die Bedingungen für eine nachhaltige Herstellung einzuhalten. 4 Der Konzernchef forderte, das Umweltmanagementsystem zu zentralisieren. 5 Die Geschäftsführerin forderte vom Controlling, dass die Kosten der Entwicklung umweltverträglicher Produkte in Zukunft transzendenter werden sollen. 6 Die Autodidakten versammelten sich vor dem Werkstor, um gegen den Einsatz von Gentechnik zu demonstrieren. 7 Weil das Unternehmen sich auf umweltverträgliche Produkte spezialisiert hatte, schrieb es trotz der Rezension schwarze Zahlen. 8 In der internationalen Umweltpolitik ist der Habitus-Schutz ein zentrales Thema. 9 Der umweltbewusste Hausmeister komponierte das alte Laub der Hecken. 10 Die Abweichungen bei den Stanzprozessen in der Produktion lagen außerhalb des langjährigen Meridians, weshalb das Abfallaufkommen anstieg. 11 In den 1970er Jahren waren Elektroautos reaktionär. 12 Der Verwalter des Öko-Landwirtschaftsbetriebs erwartete jeden Abend die Hypnose des Wetterdienstes, um die Pflanzenschutzmaßnahmen möglichst optimal anzuwenden. <?page no="130"?> Übungen mit integrativen Inhalten 131 Trainingsziel: Wortfindung, Assoziieren, Formulieren Übungstyp: Teekesselchen Übung 56: Teekesselchen im Umweltschutz 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Ein Teekesselchen ist ein Begriff, der unterschiedliche Bedeutungen aufweist. Finden Sie das Teekesselchen, d.h. den Begriff, der beschrieben wurde. Mindestens eine der Bedeutungen stammt aus dem Umweltschutz. 35 Minuten Beispiel: Bedeutungen: „um zu laichen, schwimmen Lachse dagegen“ und „umweltverträglich aus Solarzellen hergestellt“; Teekesselchen: Strom. Nr. Bedeutungen Teekesselchen 1 sollte, damit mehr wächst, nicht mit Torf gemischt werden Grundlage allen Lebens 2 süßes Gebäck mit Zuckerguss statistisch gesehen der größte Umweltverschmutzer 3 lebt am Meeresgrund wirtschaftet der Landwirt nicht ordnungsgemäß, werde ich immer weniger 4 mich als Gremium gibt es in jedem Parlament eine besondere Art von Produktionsabfall 5 hat die Automobilisierung der deutschen Gesellschaft mitgeprägt werden von Insektiziden getötet 6 Körperteil eines zarten weiblichen Wesens aus der Märchenwelt deswegen ist meine Art bedroht 7 viele Blumen in einer Vase, oder auch gebunden in Deutschland nichtendemische Tierart, die zum Fleischkonsum gehalten wird 8 ich verursache große volkswirtschaftliche Schäden z.B. am Auto oder an Brücken ich bin der zentrale Bestanteil einer Hausmüllverbrennungsanlage 9 physikalische Maßeinheit einzigartiger Lebensraum 10 luxuriöse Automarke vom Aussterben bedrohte Großkatze 11 künstlerisches Gebilde, aber kein Bild in Mikrogröße verschmutze ich die Gewässer 12 durch mich entstehen meistens riesige Löcher in der Erdoberfläche mich gibt es biologisch, chemisch und photochemisch <?page no="131"?> 132 Schritt 11: Ressourcenmanagement durchführen Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Assoziieren Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 57: „besser & schlechter“ in der aktuellen Umweltschutzdiskussion 2 Schwierigkeit: Aufgabe 1: Begründen Sie zuerst die folgenden Thesen möglichst fantasievoll und kreativ mit mindestens drei Argumenten. 15 Minuten Beispiel: Autos gemeinsam zu nutzen ist besser als es allein zu besitzen, weil … man interessante Menschen kennenlernt; … man weniger oft allein im Auto sitzt und sich beim Fahren unterhalten kann; … das Auto nicht 23 von 24 Stunden am Tag nur steht etc. Aufgabe 2: Vertauschen Sie nun die Behauptungen durch Ersetzen von „besser“ durch „schlechter“ und suchen Sie erneut jeweils mindestens drei möglichst fantasievolle und kreative Begründungen. 15 Minuten Beispiel: Autos gemeinsam zu nutzen ist schlechter als es allein zu besitzen (rechtlich korrekt: der Eigentümer zu sein), weil … man jederzeit zum Zigarettenautomat fahren kann (eigentlich: ... es ständig zur eigenen Verfügung steht); … die anderen Mitnutzer keinen unappetitlichen Müll im Auto hinterlassen; … man das eigenes Auto verehren kann etc. Aufgabe 3: Zu den jeweiligen Thesen finden sich viele Pro- und Contra-Argumente. Bei welchen Thesen ist es Ihnen leichtgefallen, mehr als drei zu finden? Haben Sie mehr Pro- oder mehr Contra-Argumente gefunden? Wägen Sie die Argumente ab und bilden Sie sich zu den Thesen eine Meinung. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Logik, Urteilsfähigkeit. 15 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Quelle: ENGELFRIED, Idee nach SUHR (2013) Thesen: 1. Regenerative Energien nutzen ist besser als von totalitären Regimen abhängig zu sein, weil … 2. Dezentralisierte Energieversorgung ist besser als zentralisierte, weil … 3. Klärschlamm in die Landwirtschaft zurückzuführen, ist besser als ihn zu verbrennen, weil … 4. „Wildlifemanagement“ als Artenschutz ist besser als Zoos, weil … 5. Eine vielfältige Fruchtfolge ist besser als Monokulturen, weil … <?page no="132"?> Schritt 12: Emissionen reduzieren Lernziele: Sie lernen … Umweltmanagementgrundsätze bezüglich Emissionen kennen, zu verstehen und in der betrieblichen Praxis anzuwenden. betriebliche Maßnahmen und Entwicklungen hinsichtlich Emissionen in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ zu bewerten. Die Ziele bzw. Maßnahmen hinsichtlich der Reduzierung von Emissionen in Abluft bzw. in Abwasser sind entsprechend ihrer verursachten Umweltauswirkungen einzuordnen, d.h. es ist eine (umwelt)wirkungsanstatt einer (umwelt)medienbezogenen Betrachtungsweise zu wählen. Deshalb sind Managementgrundsätze für folgende Umweltauswirkungen aufzuführen: klimarelevante Wirkung, ozonschichtzerstörende Wirkung, versauernde Wirkung, eutrophierende Wirkung, Photooxidantienbildung, ökotoxische und humantoxische Wirkung. Zudem sind Managementgrundsätze zu erstellen für Sonderfälle: Gerüche, Lärm, Strahlung, Emission von biologischem Material, direktes Einbringen von Substanzen in die Umwelt, Licht (als Strahlung im sichtbaren Frequenzbereich), Erschütterungen, Beeinträchtigungen des Mikroklimas und „optische“ Umweltauswirkungen. Alle Umweltzielsetzungen und Umwelteinzelziele hinsichtlich der Emissionen, die zu diesen Wirkungen beitragen, sind bei einem nachhaltigen Umweltmanagement an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung auszurichten. 12.1 Emissionen mit klimarelevanter Wirkung Insbesondere die Emission von CO 2 , CH 4 und N 2 O sowie FCKW haben eine klimarelevante Wirkung, d.h. diese Gase tragen zum Klimawandel (synonym: Treibhauseffekt) bei. Diese Emissionen werden seit der Industrialisierung vor allem durch die Verbrennung der fossilen Energieträger Erdgas, Erdöl und Braunbzw. Steinkohle verursacht, also von organischen Materialien, die in geologischen Zeiträumen entstanden sind. Zudem entstehen sie durch Verbrennung von biologischem Material (z.B. Holz), durch biologischen Abbau unter Luftzufuhr oder durch Faulung, den biologischen Abbau ohne Luftzufuhr. Bei einer Verbrennung von Holz und bei einem Abbau unter Luftzufuhr in der Umwelt findet (vereinfachend) eine Schließung eines Kohlenstoffkreislaufes statt, da sich Holz und andere organische Materialien durch die Photosynthese aus dem der Atmosphäre entzogenen CO 2 bilden. Dagegen wird bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen CO 2 in die Atmosphäre eingebracht, das in biologischen Kreisläufen in historischen Zeiträumen nicht vorhanden war. Die Zunahme der Konzentration von CO 2 und den anderen klimarelevanten Gasen in der Atmosphäre führt zu ihrer Erwärmung, da der Strahlungshaushalt der Erde sich verändert, indem weniger der einfallenden Sonnenenergie wieder zurückgestrahlt wird; es kommt zum Klimawandel. Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen mit klimarelevanter Wirkung sind: 158 Maßnahmen zur Reduzierung des Energieeinsatzes umsetzen, 158 Nach: ENGELFRIED (2011: 94/ 95). <?page no="133"?> 134 Schritt 12: Emissionen reduzieren Verbrennung von fossilen Energieträgern reduzieren, Gewinnung und Nutzung von fossilen Brennstoffen in der Übergangsphase bis zu deren Ersatz optimieren, z.B. Vermeidung von Methanemissionen bei Erdölförderung, fossile Energieträger durch regenerative Energieträger ersetzen, nachwachsende Rohstoffe nutzen (z.B. Holz als Baumaterial, Naturfasern für Kleidung), langfristig CO 2 der Atmosphäre entziehen, z.B. durch Aufforstung, Begrünung, Wüstenkultivierung etc. mit anschließender nichtenergetischer Nutzung der gewonnenen Biomasse, keine Brandrodung durchführen, FCKW aus Produktion und Produkten ausschließen, Deponiegas nutzen, Effizienzerhöhung in der Landwirtschaft zur Reduzierung der CH 4 -Emission umsetzen, v.a. bei der Wiederkäuerhaltung und im Nassreisanbau. Für ein nachhaltiges Umweltmanagement sollte die Größenordnung der Emissionsminderung von CO 2 bei 80 bis 90 % bis 2050 liegen. Die Reduzierung der Emissionen von CH 4 , ausgedrückt in CO 2 - Äquivalenten, sollte ebenfalls 80 bis 90 % bis 2050 betragen. 12.2 Emissionen mit ozonschichtzerstörender Wirkung Insbesondere die FCKW-Freisetzung, z.B. bei technischen Verfahren oder aus technischen Geräten wie Kühlschränken oder Transformatoren, haben eine ozonschichtzerstörende Wirkung, d.h. diese Gase zerstören die stratosphärische Ozonschicht. Ziel bzw. Maßnahme zur Reduzierung der Emissionen mit ozonschichtzerstörender Wirkung ist es, alle FCKW aus Produktion und Produkten auszuschließen. Dieses Ziel wurde bereits durch ein Verbot der FCKW erreicht. Es ist hier nur deshalb aufgeführt, weil FCKW z.T. noch in Altprodukten enthalten sind und deshalb besondere Verfahren bei deren Recycling eingesetzt werden müssen, und weil die Wirkung von FCKW- Ersatzstoffen z.T. noch umstritten ist. Ein weiteres Ziel ist, die Emissionen von Flugzeugen zu reduzieren. 159 12.3 Emissionen mit versauernder Wirkung Insbesondere die Emission von SO 2 , NO x , HCl und HF haben eine versauernde Wirkung, d.h. diese Gase tragen zur Versauerung des Regens und der damit verbundenen Folge der Versauerung der Umweltmedien Böden, Gewässer etc. bei. Diese Schadstoffe, in Verbindung mit hohen PAK- und PM-Emissionen und meist in Kombination mit Nebel und einer Inversionswetterlage, tragen zum Umweltproblem Smog, hier dem sog. London-Smog, bei, woraus öko- und humantoxische Wirkungen entstehen können. Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Versauerung der Umweltmedien und der öko- und humantoxischen Wirkungen sind insbesondere die SO 2 -, NO x - und HCl-Emissionen zu reduzieren, v.a. bei Transport/ Verkehr und bei der Energieversorgung. Neben der Reduktion gilt es bei der Energieversorgung auch das Energie-Mix zu ändern: Erdgas sollte prioritär verwendet werden, 159 Nach: ENGELFRIED (2011: 94/ 95). <?page no="134"?> 12.4 Emissionen mit eutrophierender Wirkung 135 Erdöl sollte der Kohle und Steinkohle der Braunkohle - bis zum Ersatz dieser Energieträger durch regenerative Energieträger - vorgezogen werden. 160 Für ein nachhaltiges Umweltmanagement sollte die Größenordnung der Emissionsminderung von SO 2 bei 80 bis 90 % und von NO x bei 80 % liegen und diese möglichst schnell erreicht werden. 12.4 Emissionen mit eutrophierender Wirkung Insbesondere die Substanzen PO 43- , NO 3- und NH 4+ haben eine eutrophierende Wirkung, d.h. diese Substanzen, meist mit dem Abwasser in Gewässer eingeleitet oder durch Erosion von Böden, die hoch gedüngt sind, in Gewässer gelangend, tragen zur „Überdüngung“ von Gewässern bei. Dies führt zu verstärktem Algenwachstum und in Folge des Absterbens der Algen zur verstärkten Sauerstoffzehrung in Gewässern, die bis hin zum „Umkippen“ der Gewässer führen kann, wenn kaum noch Sauerstoff im Gewässer vorhanden ist. Hoch organisch belastete Abwässer (hohe BSB- Fracht) und Abwärme können zum gleichen Effekt führen. Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen mit eutrophierender Wirkung sind: Einleitung organischer Stoffe in Gewässer reduzieren, d.h. die BSB- und die CSB-Fracht im Abwasser reduzieren, z.B. durch effizientere biologische und chemische Abwasserreinigung, Einleitung der Nährstoffe PO 43- , NO 3- und NH 4+ in Gewässer reduzieren, z.B. durch Phosphatfällung in Kläranlagen, Erosionsminderung, Abwärmeanfall und deren Abgabe an Gewässer reduzieren, u.a. durch Umstellung auf dezentrale Energieversorgung, NO x -Emissionen und das Störfallrisiko reduzieren. 161 Für ein nachhaltiges Umweltmanagement sollte die Größenordnung der Emissionsminderung von NH 3 bei 80 bis 90 %, die Größenordnung der Emissionsminderung von NO x bei 80 % liegen und diese möglichst schnell erreicht werden. 12.5 Emissionen, die zur Photooxidantienbildung beitragen Insbesondere durch die Emission von NO x und VOC entstehen bei hoher Sonneneinstrahlung Photooxidantien, mit der sich bildenden Substanz Ozon. Diese Emissionen tragen bei hoher Sonneneinstrahlung und meist in Kombination mit einer Inversionswetterlage zum Umweltproblem Smog, hier dem sog. Los-Angeles-Smog, bei. Hierbei können auch öko- und humantoxische Wirkungen auftreten. Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen, die zur Photooxidantienbildung beitragen, und zu öko- und humantoxischen Wirkungen führen können, sind die Emissionsreduzierung vor allem von NO x und VOC, insbesondere von Verkehr und Produktion, sowie die Senkung des Energieverbrauches. 162 Für ein nachhaltiges Umweltmanagement sollte die Größenordnung der Emissionsminderung von VOC bei 80 % liegen und diese möglichst schnell erreicht werden. 160 Nach: ENGELFRIED (2011: 94/ 95). 161 Nach: ENGELFRIED (2011: 94/ 95). 162 Nach: ENGELFRIED (2011: 94/ 95). <?page no="135"?> 136 Schritt 12: Emissionen reduzieren 12.6 Emissionen mit öko- und humantoxischen Wirkungen Durch Emissionen können Giftwirkungen bei Lebewesen eintreten: ökotoxische Wirkungen. Ein Sonderfall sind Giftwirkungen bei Menschen: humantoxische Wirkungen. Hier ergibt sich eine enge Verbindung zwischen Umweltmanagement, Arbeitsschutz und Störfallmanagement. Der Mensch nimmt über verschiedene Aufnahmepfade und Medien (Schad-)Stoffe (synonym: Substanzen) auf, z.B. inhalativ (über die Luft), ingestiv (über Nahrungsmittel, Böden, Trinkwasser), transkutan (über die Haut). Dabei sind Stoffe zu unterscheiden mit Wirkungsschwelle und solche ohne Wirkungsschwelle. Substanzen mit Wirkungsschwelle führen nicht zu Gesundheitsschädigungen, solange die Konzentration bzw. die Aufnahmedosis unter der Wirkungsschwelle liegt. Üblicherweise werden aus den Wirkungsschwellen Grenzwerte für den Gesundheitsschutz abgeleitet, z.B. Immissionsgrenzwerte, ADI-, MAK- und BAT-Werte. 163 Für Substanzen, bei denen keine als unbedenklich anzusehende Konzentration angegeben werden kann, 164 die also keine Wirkungsschwellen aufweisen, weil sie bereits in kleinster Konzentration bzw. Dosis in Abhängigkeit des Aufnahmepfades gesundheitsschädigend wirken können, bedeutet bereits das Vorhandensein dieser Stoffe ein gesundheitliches Risiko, z.B. bei krebserzeugenden Stoffen. Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen mit ökotoxischer Wirkung sind: 165 Störfälle bei Produktions-, Lager- und Transportprozessen vermeiden, so dass akut ökotoxische Wirkungen dadurch vermieden werden, dass Giftstoffe nicht in großen Mengen und in hoher Konzentration entweichen, Emissionen von persistenten und bioakkumulierbaren Stoffen vermeiden, da diese sich in Lebewesen anreichern und je nach Zeithorizont zu ökotoxischen Wirkungen führen werden, Stoffe mit hohem ökotoxischem Gefährdungspotential durch Substanzen mit geringerem ökotoxischem Gefährdungspotential bzw. durch biologisch abbaubare Substanzen ersetzen, bei Energieerzeugung schwermetallfreie Energieträger nutzen, „abwasserfreie“ Produktion umsetzen, d.h. geschlossene Wasserkreisläufe umsetzen bzw. keine persistenten und bioakkumulierbaren Substanzen mit dem Abwasser emittieren, Materialeffizienz erhöhen, Altlasten sanieren, Schadstoffe nur in der Höhe in die Umwelt emittieren, in der keine akut ökotoxischen Wirkungen eintreten, d.h. eine Kontrolle der kritischen Stoffeinträge durchführen, nur inerte oder biologisch abbaubare Substanzen in die Umwelt entlassen, Inertisierung 166 von Abfällen durchführen. 163 Im Weiteren siehe: DFG (2015). Die Problematik der Grenzwertfestlegung wird an dieser Stelle nicht thematisiert. 164 Vergleiche: DFG (DFG, 2015: passim). Die häufig zitierte und aus dem Zusammenhang gerissene Paracelsus- Aussage „Alle Dinge sind Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift [ist]“ gilt nur für Substanzen, für die Wirkungsschwellen angegeben werden können. Deshalb sind auch sog. Bagatellmassenströme, wie sie in der TA-Luft z.B. für Blei-, Cadmium-, Nickel- und deren Verbindungen angegeben werden, nicht nachhaltig. 165 Nach: ENGELFRIED (2011: 95 - 97). 166 Inertisierung bedeutet, Substanzen herzustellen, die in der Umwelt nahezu nicht reagieren und somit keine Umweltwirkungen verursachen. Die Inertisierung von Abfällen stellt eine End-of-pipe-Technologie dar und kann somit vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Entwicklung ausschließlich eine Übergangstechnologie sein, z.B. die Verglasung von Filterstäuben. Die derzeitigen Formen der Abfallverbrennung sind keine Inertisierung, da aus Schlacken in der Umwelt v.a. Schwermetalle ausgewaschen und somit Umweltschäden verursacht werden. <?page no="136"?> 12.6 Emissionen mit öko- und humantoxischen Wirkungen 137 Ziele bzw. Maßnahmen zur Vermeidung von humantoxischen Wirkungen (einschließlich am Arbeitsplatz) bei Substanzen mit Wirkungsschwelle sind: 167 Wirkungsschwellenwerte unterschreiten, um akute und subakute humantoxische Wirkungen zu vermeiden, Stoffe mit hohem akuttoxischen Gefährdungspotential ersetzen, fruchtbarkeitsschädigende, subchronische oder chronische, verhaltensstörende, entwicklungshemmende, nervenschädigende, immunsystemschädigende und allergische Wirkungen am Arbeitsplatz vermeiden, Eintrittswahrscheinlichkeit von Störfällen bei Produktions-, Lager- und Transportprozessen reduzieren und Folgen von Störfallauswirkungen durch Notfallpläne etc. reduzieren, um bei Entweichen von Giftstoffen in großen Mengen und in hohen Konzentrationen die Wirkungsschwellen zu unterschreiten und akute humantoxische Wirkungen zu vermeiden, Schadstoffe nur in der Höhe in die Umwelt emittieren, in der weder akute noch subakute humantoxische Wirkungen, fruchtbarkeitsschädigende, subchronische oder chronische, verhaltensstörende, entwicklungshemmende, nervenschädigende, immunsystemschädigende oder allergische Wirkungen eintreten, Altlasten sanieren, Belastungen am Arbeitsplatz und generell Emissionen reduzieren, weil u.a. die Wirkungen von Stoffgemischen nicht sicher bekannt und Wechselwirkungen zwischen Stoffen (meist noch) wenig erforscht sind, die Praxis der Grenzwertfestlegung auch für Einzelsubstanzen wissenschaftlich-methodisch problematisch ist etc. Maßnahmen sind u.a. ein nachvollziehbares Führen der Sicherheitsbzw. Stoffdatenblätter und eine leichte Zugangsmöglichkeit zu diesen, Verminderung von Bausubstanzkontaminationen, sorgfältiger Umgang mit Gefahrstoffen, Einhaltung der Arbeitsschutzmaßnahmen (Pausen, Kleidung etc.), Überprüfungen durch die Gewerbeaufsicht, diesbezügliche Schulung und Weiterbildung der Beschäftigten. Ziele bzw. Maßnahmen zur Vermeidung von humantoxischen Wirkungen (einschließlich am Arbeitsplatz) bei Substanzen ohne Wirkungsschwellen sind die Emissionen von Stoffen mit mutagener (erbgutverändernder), kanzerogener (krebserzeugender) oder teratogener (fruchtschädigender) Wirkung zu vermeiden. Zudem sind Stoffe mit mutagener, kanzerogener oder teratogener Wirkung aus der Produktion und den Produkten auszuschließen, was auch eine Vermeidung von Emissionen und eine Vermeidung von Arbeitsplatzbelastung bedeutet. 168 Da diese Substanzen bei vielen Prozessen emittiert und in vielen Prozessen eingesetzt werden (und zudem bei Störfällen emittiert werden können), sind (branchen-)spezifische Maßnahmen zur Vermeidung derartiger Emissionen umzusetzen, zudem Energie- und Materialeinsparung sowie ein Ersatz dieser Substanzen durch Substanzen mit Wirkungsschwellen. Altlasten sind zu sanieren. Diese Ziele und Maßnahmen gelten für ein nachhaltiges Umweltmanagement. 167 Nach: ENGELFRIED (2011: 96 - 97) 168 Derartige Substanzen in geschlossenen Kreisläufen zu führen wäre zwar prinzipiell als nachrangiges Ziel möglich, allerdings sprechen die Störfallproblematik und ein hoher Überwachungsaufwand dagegen. <?page no="137"?> 12.7 Sonderfälle von Emissionen Emissionen von „Gerüchen“ Geruchsstoffe sind - wenn es sich nicht um Stoffe handelt, die toxisch sind und riechen - in der Regel Substanzen, die in geringen Konzentrationen bzw. Aufnahmedosen nicht gesundheitsschädigend, aber wahrnehmbar sind als Gerüche. 169 Je nach Substanz können jedoch schon bei geringen Konzentrationen bzw. Aufnahmedosen Übelkeit oder Erbrechen verursacht werden, kann also ein Übergang von Geruch zu gesundheitsschädigender, also toxischer Wirkung eintreten. Gerüche werden in einem olfaktometrischen Verfahren gemessen, wobei die zu messende Luft, die die Geruchsstoffe enthält, so lange verdünnt wird, bis der Geruch nicht mehr riechbar ist. Wenn der Geruch nicht mehr riechbar ist, also die wahrzunehmende Konzentration des Geruchsstoffs in der Luft gerade nicht mehr erreicht ist, spricht man von der Geruchsschwelle. Die Konzentration des Geruchsstoffs wird durch den Verdünnungsfaktor bis zur Wahrnehmungsgrenze bestimmt und in GE (Geruchseinheiten) angegeben. Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen von „Gerüchen“ sind die Geruchsentstehung zu vermeiden, die Geruchsschwelle am Emissionsort durch Optimierung der Verfahrenstechnik oder durch Änderung der Einsatzstoffe zu unterschreiten und Geruchsstoffemissionen, d.h. die Ausbreitung der Geruchsstoffe, zu vermindern (üblicherweise erreicht durch den Einsatz von Filtertechnologien, z.B. Aktivkohlefilter, Biofilter). 170 Strahlung Ein Sonderfall von Emissionen ist die Emission von Strahlung, zum einen diejenige Strahlung, die durch den radioaktiven Zerfall - - -Strahlen), zum anderen elektromagnetische Strahlung. Radioaktive Strahlung führt zu öko- und humantoxischen Wirkungen. Die Wirkungen hinsichtlich der Emission von elektromagnetischer Strahlung werden unter dem Schlagwort Elektrosmog zusammengefasst. Elektrosmog tritt bei vielfältigen Prozessen auf, z.B. bei Hochspannungsleitungen, Zugoberleitungen, Handy-Funkmasten. Die ökologischen, öko- und humantoxischen Wirkungen von elektromagnetischer Strahlung sind im Gegensatz zur radioaktiven Strahlung oder von Lärm bisher weit weniger detailliert untersucht. 171 Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Emission von Strahlung durch radioaktiven Zerfall und zur Reduktion der Wirkungen sind: 172 zerfallende Stoffe, also „strahlende“ Stoffe (Radioaktivität), nicht emittieren bzw. aus der Produktion ausschließen, 173 169 Da die Bewertung von Gerüchen individuell sehr unterschiedlich sein kann, gelten die folgenden Managementgrundsätze für alle Gerüche, auch wenn manche Gerüche als „gutriechend“ wahrgenommen werden. 170 Nach: ENGELFRIED (2011: 97 - 98). 171 Aus Sicht des Verfassers sind diesbezüglich schon mittelfristig gravierende Gesundheitsauswirkungen zu erwarten, weshalb dringend intensive und unabhängige Forschungen nötig sind. 172 Nach: ENGELFRIED (2011: 98). 173 Bei einzelnen Prozessen, z.B. der medizinischen Diagnostik, kann eine Übergangsfrist eingeräumt werden, bis andere Methoden entwickelt sind. 13 Schritt 12: Emissionen reduzieren <?page no="138"?> 12.7 Sonderfälle von Emissionen 139 Energie-Mix ohne Atomkraft umsetzen, insbesondere um das Risiko von Störfällen zu vermindern, bei denen Strahlung emittiert werden kann, und um die Problematik der Entsorgung strahlender Stoffe und ihrer möglichen Wirkungen zu umgehen. Diese Ziele und Maßnahmen gelten ebenfalls für nachhaltiges Umweltmanagement. Für die Emission von elektromagnetischen Strahlungen gelten unter dem Vorsorgeaspekt folgende Ziele bzw. Maßnahmen: elektromagnetische Strahlung reduzieren, den Strahlungsfrequenzbereich so verändern, dass keine ökologischen, öko- und humantoxischen Wirkungen eintreten. Lärm Lärm kann Gesundheitsschäden verursachen und psychische Belastungen hervorrufen, die ebenfalls zu Gesundheitsschäden führen können. Gemessen wird der Schalldruck in dB(A). Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung von Lärm 174 sind zuerst, die Lärmquellen auszuschalten durch den Einsatz lärmarmer Technik (z.B. leiser Motoren oder Pumpen) und/ oder durch Verhaltensänderungen, z.B. Lautstärkeregelung bei Veranstaltungen. Anschließend sind Lärmschutzmaßnahmen umzusetzen, wobei zwei Arten von Lärmschutzmaßnahmen zu unterscheiden sind. Erstens: Die Verhinderung bzw. Verminderung der Ausbreitung von Lärm an der Lärmquelle, z.B. durch Kapselung, Schließen der Werkstore. Zweitens: Die Vermeidung bzw. Verminderung von Lärmeinwirkungen, z.B. durch Gehörschutz, Schallschutzwände, Lärmschutzfenster. Letztere sind End-of-pipe-Technologien. Hinzu kommt, Lärm zu entzerren durch zeitliche Aufteilung, v.a. durch organisatorische Maßnahmen wie z.B. Verkehrsentzerrung (z.B. Anlieferungszeiten verlängern) 175 oder Vermeidung von Belastungsspitzen. Emissionen von biologischem Material Die Emission von biologischem Material, z.B. Viren, Bakterien, Pflanzen, Tieren (hier als Synonym für Emission: Freisetzung) ist ein Sonderfall von Emissionen. Da diese Emissionen sich im Vergleich zu herkömmlichen Emissionen nach ihrer Emission vermehren können, kann das Risiko hierzu (bisher) nicht exakt abgeschätzt werden. Es gelten daher als Ziele bzw. Maßnahmen hinsichtlich der Freisetzung von biologischem Material, dass die Freisetzung von Viren, Bakterien, genetisch veränderten Organismen etc. vermieden werden soll, ebenso wie die Freisetzung nichtendemischer Tier- und Pflanzenarten in Biotopen oder Lebensräumen, in denen diese Arten nicht heimisch sind. 176 Dieses sind ebenfalls Ziele bzw. Maßnahmen eines nachhaltigen Umweltmanagements. Direktes Einbringen von Substanzen in die Umwelt Das direkte Einbringen von Substanzen in die Umwelt in Form von Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln (synonym: Pestizide), 177 Antifouling-Mitteln (z.B. TBT), Nahrungsmittelzusätzen etc. stellt ebenfalls einen Sonderfall von Emissionen dar. Als Ziele bzw. Maßnahmen für das 174 Nach: ENGELFRIED (2011: 99). 175 Zu bedenken ist dabei die Gefahr andauernder Lärmbelastung mit geringeren Lärmpegeln. 176 Nach: ENGELFRIED (2011: 98). 177 Pestizide werden in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die wichtigsten sind Insektizide gegen Insekten (z.B. früher DDT), Herbizide gegen „Unkraut“ (z.B. Glyphosat) und Fungizide gegen Pilze. <?page no="139"?> 140 Schritt 12: Emissionen reduzieren direkte Einbringen von Substanzen in die Umwelt gelten: 178 das direkte Einbringen von Substanzen reduzieren, nur biologisch abbaubare Substanzen direkt einbringen, beim und durch das direkte Einbringen keine humantoxischen Wirkungen verursachen, durch das Einbringen keine biologischen Gleichgewichte verändern. Diese Ziele bzw. Maßnahmen gelten auch für nachhaltiges Umweltmanagement. Weitere Sonderfälle Weitere Sonderfälle von Emissionen und deren Wirkungen sind im Allgemeinen für das Umweltmanagement nicht relevant, bei speziellen Vorhaben jedoch besonders zu berücksichtigen, z.B. bei landwirtschaftlicher Glashausproduktion, beim Bau von Hochhäusern oder beim Bau von Zug-, S-Bahn oder U-Bahnstrecken. Es sind: Licht (als Strahlung im sichtbaren Frequenzbereich), Erschütterungen, Beeinträchtigungen des Mikroklimas 179 und „optische“ Umweltauswirkungen, wobei Letztere einen Grenzbereich des Umweltmanagements berühren. 180 Für das Umweltmanagement gilt für diese Sonderfälle folgendes Ziel bzw. folgende Maßnahme: Licht, Erschütterungen, Beeinträchtigung des Mikroklimas und „optische Umweltauswirkungen“ reduzieren. 178 Nach: ENGELFRIED (2011: 98 - 99). 179 Abwärme und deren Wirkungen als „Emission“ sind beim Energieeinsatz sowie bei der Umweltwirkung „Eutrophierung“ berücksichtigt. Umweltauswirkungen am Standort vorhandener Altlasten lassen sich mit der Emission in Gewässer, Grundwasser und in Abluft beschreiben und sind den zuvor beschriebenen Wirkungen zuzuordnen. 180 Derartige Umweltauswirkungen werden z.B. bei der Argumentation gegen die Errichtung von Windkraftanlagen aufgeführt. Bemerkenswerterweise werden sie in der Öffentlichkeit kaum bzw. gar nicht bei der Zersiedelung von Landschaft durch Logistikzentren an Autobahnen, durch Großkraftwerke oder bei großen Produktionsansiedlungen erörtert. DIN EN ISO 14001 weist auf das kulturelle Erbe als „ein wichtiges Element der Umgebung“ hin und die Berücksichtigung kultureller Belange wird bei bestimmten Infrastrukturmaßnahmen, Produktionsanlagen, landwirtschaftlichen Betrieben etc. nach UVPG und BNatSchG gefordert. <?page no="140"?> Übungen in Schritt 12 141 Übungen in Schritt 12 Trainingsziel: Formulieren Übungstyp: Schüttelsatz Übung 58: Umweltmanagementgrundsätze 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Stellen Sie die Wörter so um, dass sinnvolle Sätze entstehen. Es dürfen keine Wörter ausgelassen und keine weiteren hinzugefügt werden. 20 Minuten Umweltmanagementgrundsätze 2 1. den | klimarelevanten | ist | nachhaltige | Eine | % | reduzieren. | % | Folgen | Klimawandel | und | bis | von | notwendig, | zu | für | Entwicklung | zu | Reduzierung | 90 | Emissionen | begrenzen | um | 80 | um | seine | eine | 2. vermeiden, | Schädigungen | zu | in | Substanzen | Zeit | weil | in | Umwelt | Eintrag | persistenter | ist | Der | der | mit | kommt. | Nahrungskette | die | es | und | zu | bioakkumulierbarer | der | 3. Umwelt | ein | NO x -Emissionen | um | Niveau | Regen | nachhaltiges | senken, | zu | zu | und | und | Versauerung | die | % | sauren | auf | sind | reduzieren. | Um | S0 2 -Emissionen | jeweils | 80 | der | 4. physischen | Produkte | Verfahren | ein | dringendes | allem | lärmarme | Umweltproblem | der | psychischen | nutzen. | Weil | und | zu | und | Beeinträchtigungen | sind | der | Lärm | wegen | ist, | vor | 5. die | nicht | Einbringen | wissenschaftlich | Ökosysteme | ausreichend | verbundenen | wurden | in | bisher | zu | nichtendemischer | untersucht. | Das | ist | denn | damit | vermeiden, | Schädigungen | Arten | <?page no="141"?> 142 Schritt 12: Emissionen reduzieren Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Wortfindung Übungstyp: Unterscheiden Übung 59: Begriffe aus dem Umweltschutz unterscheiden 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Benennen Sie bei den folgenden beiden Begriffen jeweils das wesentliche Unterscheidungsmerkmal, möglichst in einem Wort. 35 Minuten Beispiel: Versauerung Ozonschichtabbau, Unterscheidungskriterium: räumlicher Wirkungshorizont der Umweltauswirkungen (regional versus global); auch möglich: die Wirkung verursachenden Schadstoffe (NO x , SO 2 versus FCKW). Anmerkung: Bei einigen Begriffen sind auch mehrere Unterscheidungsmerkmale vorhanden. Nr. Begriff 1 Begriff 2 Unterscheidungsmerkmal 1 Los-Angeles-Smog London-Smog 2 Klimaveränderung Eutrophierung 3 Wind, Wasser, Solar Erdöl, Steinkohle, Erdgas 4 Öltankerhavarie Kernschmelze in Atomkraftwerk 5 inhalativ ingestiv 6 Landwirtschaft Straßenbau 7 Weide Streuobstwiese 8 Polypropylentragetasche Baumwolltragetasche 9 Blei Lärm 10 ökologische Landwirtschaft konventionelle Landwirtschaft 11 Müllverbrennung Wiederverwendung 12 DIN EN ISO 9001 DIN EN ISO 14001 <?page no="142"?> Übungen mit integrativen Inhalten 143 Trainingsziel: Urteilsfähigkeit; Logik Übungstyp: Entscheiden Übung 60: Fragen zum Umweltschutz 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Entscheiden Sie, welche der vorgegebenen Antworten richtig ist: a), b) oder c). 12 Minuten 1. Was ist eine „nachhaltige“ Entwicklung? a. eine andauernde b. eine überdauernde c. eine dauerhafte 6. Was ist KEINE Effektivität? a. Recyclingquote von 99 % b. 0-Emission c. Schließung eines biologischen Kreislaufes 2. Wo fand Anfang der 1990er Jahre die erste Konferenz für „Umwelt und Entwicklung“ der Vereinten Nationen statt? a. Stockholm b. Rio de Janeiro c. New York 7. Was ist KEINE Immission? a. Schadstoffkonzentration am Wohnort b. Schadstoffkonzentration am Urlaubsort c. Schadstoffkonzentration am Schornstein 3. Was ist eine End-of-pipe-Technologie? a. integrierte Umweltschutzmaßnahme b. substitutive Umweltschutzmaßnahme c. additive Umweltschutzmaßnahme 8. Wie wird die Wirkung von CO 2 -Emissionen charakterisiert? a. langfristig regional b. langfristig global c. kurzfristig global 4. Um eine „Nachhaltige Entwicklung“ zu erreichen wäre notwendig, eine Erhöhung der Materialeffizienz um: a. 10 % b. 90 % c. Faktor 10? 9. Welche Pflicht gehört NICHT zu den Kernaufgaben eines Immissionsschutzbeauftragten? a. Initiativpflicht b. Veröffentlichungspflicht c. Kontrollpflicht 5. Was ist Effizienz? a. hoher Output bei kleinem Input b. großer Output bei großem Input c. großer Input bei kleinem Output 10. Welches Gesetz gibt es NICHT? a. Bundesemissionsschutzgesetz b. Chemikaliengesetz c. Bundesimmissionsschutzgesetz <?page no="143"?> 144 Schritt 12: Emissionen reduzieren Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Assoziieren Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 61: „besser & schlechter“ in der aktuellen Umweltschutzdiskussion 3 Schwierigkeit: Aufgabe 1: Begründen Sie zuerst die folgenden Thesen möglichst fantasievoll und kreativ mit mindestens drei Argumenten. 15 Minuten Beispiel: „F & E“ ist besser als Produkte kopieren, weil … kopieren, nicht kapieren heißt, … man mit neuen Dingen spielen kann, … wer kopiert, fast schon im Gefängnis sitzt etc. Aufgabe 2: Vertauschen Sie nun die Behauptungen durch Ersetzen von „besser“ durch „schlechter“ und suchen Sie erneut jeweils mindestens drei fantasievolle und kreative Begründungen. 15 Minuten Beispiel: „F & E“ ist schlechter als Produkte kopieren, weil … man durch die eingesparte Zeit in den Urlaub fahren kann, … für das eingesparte Geld in neue Produktionsmaschinen investiert werden kann, … es spannend ist, ob man erwischt wird oder nicht etc. Aufgabe 3: Zu den jeweiligen Thesen finden sich viele Pro- und Contra-Argumente. Bei welchen Thesen ist es Ihnen leichtgefallen, mehr als drei zu finden? Haben Sie mehr Pro- oder mehr Contra-Argumente gefunden? Wägen Sie die Argumente ab und bilden Sie sich zu den Thesen eine Meinung. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Logik, Urteilsfähigkeit. 15 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Quelle: ENGELFRIED, Idee nach SUHR (2013). Thesen: 1. Klimawandel vermeiden ist besser als Klimaanpassungsmaßnahmen durchzuführen, weil … 2. Innenräume lüften ist besser als Duftstoffe einzusetzen, weil … 3. Sich an die Umwelt anzupassen ist besser als Geoengineering und Terraforming durchzuführen, weil … 4. Pflanzen und Tiere züchten ist besser als Gentechnik einzusetzen, weil … 5. Das Handy auf „Flugmodus“ schalten ist besser als es ständig anzulassen, weil … <?page no="144"?> Übungen mit integrativen Inhalten 145 Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Wortfindung Übungstyp: Ausschließen, Unterscheiden Übung 62: Begriffe aus dem Umweltschutz ausschließen 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Schließen Sie bei den folgenden fünf Begriffen den Begriff aus, der nicht zu den anderen vier Begriffen passt, und nennen Sie den Unterscheidungsgrund. 30 Minuten Beispiel: Eiche - Pinie - Weide - Akazie - Linde; Lösung: „Pinie“ ist kein Laubbaum. Anmerkung: Bei einigen Begriffen gibt es auch zwei Möglichkeiten. Nr. Begriff 1 Begriff 2 Begriff 3 Begriff 4 Begriff 5 Begriff, der nicht in die Reihe passt, mit Begründung 1 Herabsetzung Verminderung Senkung Nivellierung Reduzierung 2 Klimawandel Ozonschichtzerstörung Eutrophierung Materialeinsatz Versauerung 3 CO 2 N 2 O CH 4 FCKW N 2 4 Salze Phosphate Abwärme Nitrat BSB-Fracht 5 SO 2 HF NO x CH 4 HCl 6 inert persistent bioakkumulierbar giftig biologisch abbaubar 7 O 2 CO 2 N 2 CO Ar 8 Pb Fe Cd Cr Ni 9 CO 2 Lärm Feinstaub Gerüche CO 10 Vinylchlorid Phosphat Asbest Erdnussbutter Benzol 11 Plastikabfälle Pestizide Nitrat Silikate Mikropartikel 12 Mg Fe Ka Ca Cd 13 klimaverändernde Stoffe mutagene Stoffe kanzerogene Stoffe bioakkumulierbare Stoffe teratogene Stoffe 14 Fichtenwald Streuobstwiese Hochmoor Wattenmeer Auenwald 15 Elektrosmog nichtendemische Tier- und Pflanzenarten Feinstaubbelastung Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen Nanopartikel <?page no="145"?> 146 Schritt 12: Emissionen reduzieren Trainingsziel: Logik, Assoziieren Übungstyp: Rebus-Rätsel Übung 63: Betriebliche Umstrukturierung „Umwelttechnik“ oder: Kleine Ursache, große Wirkung Schwierigkeit: Aufgabe: Hinter jedem der Bilder, die im Text eingefügt sind, verbirgt sich ein Begriff. Finden Sie diesen Begriff. Denken Sie dabei logisch und auch ein bisschen „um die Ecke“. 30 Minuten Beispiel 1: Lösung: farben blind. Beispiel 2: Lösung: auf allen vier en. Quelle: Text ENGELFRIED. Die bei den Lösungen mit „*“ gekennzeichneten Rebus-Rätsel sind entwickelt von ENGELFRIED, die anderen entnommen aus www.spielwiki.de. Betriebliche Umstrukturierung „Umwelttechnik“ oder: Kleine Ursache, große Wirkung Das börsennotierte mittelständische Unternehmen der metallverarbeitenden Branche hatte schon bessere Zeiten gesehen. Trotz , und vieler Schilder, die wegen der teilweise toxischen Stoffe bei der Reinigung der Metalle und bei der Lackierung mit der Aufschrift nahezu überall angebracht waren, wurde die Situation wirtschaftlich immer aussichtsloser, nicht nur in der Produktion, sondern auch im Management: . Das Unternehmen verursachte zudem mit dieser Produktion vielfältige und es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis auch die Bürgerinitiative würde, dass die Emissionen, die aus den toxischen Einsatzstoffen resultierten, weitaus problematischer wären, als die Unternehmensleitung immer beteuerte. , dass bei diesen Produktionsbedingungen und den Umweltauswirkungen eine sinnvolle Lösung für alle Beteiligten zu finden war. <?page no="146"?> Übungen mit integrativen Inhalten 147 signalisierten sowohl die Geschäftsbilanzen des Unternehmens, als auch die Rechtsanwälte der Bürgerinitiative, die ständig einen größeren Zulauf hatte. Der schien unausweichlich. Bei einer der nahezu wöchentlich abgehaltenen Vorstandssitzungen verließ der Vorstandsvorsitzende wie immer als Letzter den Sitzungsraum. Dabei fiel ihm der kleine Zettel mit englischen Abkürzungen und einer kleinen technischen Skizze auf, den sein Kollege, der Technikvorstand, wohl hatte liegen lassen. Er recherchierte ein wenig. , dachte er, und daraufhin überschlugen sich die Ereignisse in dem Unternehmen. Der Technikvorstand, der häufig in Japan und den USA unterwegs war, entpuppte sich als technologischer . Er wurde fristlos und ohne Abfindung entlassen, die Presse stürzte sich auf die Missstände im Unternehmen, der Betriebsrat rief zum Streik auf und forderte den Rücktritt des gesamten Vorstandes. Die Bürgerinitiative, die weitere Nachforschungen zu den Giftstoffen durchgeführt und ein Gutachten bei einem weltweit anerkannten Experten für Umweltgifte in Auftrag gegeben hatte, forderte die sofortige Schließung des Unternehmens. Nach der Sichtung der vom Technikvorstand bei seinen Auslandsreisen zusammengetragenen Unterlagen sowie den Dateien auf dem Computer, der noch rechtzeitig sichergestellt werden konnte, berief der Vorstandsvorsitzende einen Krisenstab ein. In dieser Phase der großen wurde dem Vorsitzenden bewusst, dass nur eine grundlegende Änderung im Unternehmen erfolgversprechend sein konnte. Er und der Krisenstab präsentierten der F&E-Abteilung ein Konzept, statt der bisherigen Produkte - unter weitestgehender Beibehaltung der Produktionsanlagen, aber bei Änderung der Einsatzstoffe - innovative Umweltschutztechniken zu entwickeln. Er überzeugte daraufhin den Vorstand der lokalen , die Umstrukturierung zu günstigsten Konditionen zu finanzieren. Dadurch gelang es, die Umstrukturierung zügig zu beginnen und dank der motivierten Beschäftigten schnell und erfolgreich in den wachsenden Markt der Umweltschutztechnologien einzusteigen, was an ein grenzte. Für die Anwohner verbesserte sich mit der Umstellung die Luftqualität sehr deutlich. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative, der dem Vorstandvorsitzenden sogar für dessen Mut gratulierte, <?page no="147"?> 148 Schritt 12: Emissionen reduzieren und der Bürgermeister der Kleinstadt, erleichtert, dass die imageschädigenden Schlagzeilen endlich beendet waren, sagten in einer gemeinsamen Pressekonferenz, es handle sich um . Trainingsziel: Logik Übungstyp: logische Aufgabe Übung 64: Welches Unternehmen investiert in welche Umwelttechnologie wann und zu welchem Preis? Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Ermitteln Sie, welches Unternehmen welche Umwelttechnologie wann und zu welchem Preis einkauft. 30 Minuten Anmerkung: Diesen Aufgabentyp gibt es in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Versuchen Sie zunächst, die Aufgabe ohne die angegebene Lösungshilfe zu bearbeiten. Weitere Aufgaben zu diesem Übungstyp sind nicht aufgeführt, weil bei diesem Übungstyp für das Verständnis von Umweltmanagement merkfähige Inhalte nur schwer berücksichtigt werden können. Quelle: Verändert nach Bundesverband Gedächtnistraining e.V. (Hrsg.) (2011b: Kopiervorlage 54, o.S.). Aufgabe: Die Maschinenbau AG zahlt 150.000 €. Sie investiert im Oktober und kauft keine energiesparende Produktionsanlage. Die Outdoor-Sportbekleidung KG beschafft im August. Die Lebensmittel GmbH gibt 100.000 € mehr aus als die Maschinenbau AG und kauft kein Analyse- und Messgerät. Die Chemikalienhandel OHG beschafft vier Monate vor der Lebensmittel GmbH. Sie gibt 50.000 € mehr aus als die Outdoor-Sportbekleidung KG. Das Unternehmen, das mit 400.000 € die höchste Investition tätigt, beschafft einen Abfallverdichter einen Monat vor der Outdoor-Sportbekleidung KG. Die energiesparende Produktionsanlage kostet 50.000 € weniger als der Abfallverdichter. Das Unternehmen, das den Stoffabscheider beschafft, gibt nicht das wenigste Geld aus. Lösungshilfe: Unternehmen Wann? Investition/ Umwelttechnologie? Preis? (€) <?page no="148"?> Schritt 13: Störfall-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement durchführen Lernziele: Sie lernen … Umweltmanagementgrundsätze bezüglich Störfällen, Arbeits- und Gesundheitsschutz kennen, zu verstehen und in der betrieblichen Praxis anzuwenden. betriebliche Maßnahmen und Entwicklungen bzgl. Störfall-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ zu bewerten. Zwei Aspekte des Umweltmanagements sind eng miteinander verbunden: Der Schutz des Menschen am Arbeitsplatz und der Schutz der Umwelt (einschließlich der Menschen) bei Störfällen. Arbeits- und Gesundheitsschutz hat sowohl im normalen Betrieb, als auch bei ungewöhnlichen Betriebszuständen wie Störfällen zu erfolgen. Folgen von Störfällen für die Beschäftigten sind Gesundheitsauswirkungen durch Druck, Feuer, Explosionen etc. Sind mit Störfällen Emissionen in Gewässer und in Abluft verbunden, können sie, je nach Art der Emission, spezifischen Wirkungen zugeordnet werden, z.B. öko- und humantoxischen Wirkungen, Wirkungen auf Biodiversität, auf Grundwasser. Primär ist zur Reduzierung von Störfällen bzw. Auswirkungen von Störfällen die Störfalleintrittswahrscheinlichkeit zu reduzieren. Das Störfalleintrittsrisiko kann nur reduziert, nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sollte aus Umweltvorsorgegründen auf Technologien, bei denen immense Störfallfolgen (auch bei noch so geringer Störfalleintrittswahrscheinlichkeit) entstehen können, verzichtet werden (zu problematisieren sind hierbei u.a. Atomkraftnutzung und Gentechnik). Folgende Ziele bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Störfalleintrittswahrscheinlichkeit gelten: 181 problematische Substanzen in den Prozessen durch weniger problematische Substanzen ersetzen, z.B. leicht entzündliche durch schwer entzündliche zur Brand- und Explosionsvorsorge, Sicherheitsprinzipien in den Prozessen umsetzen, z.B. Barrierenkonzepte, Redundanz von Sicherheits- und Notsystemen, räumliche Trennung von Sicherheits- und Notsystemen, Fail- Safe-Technologien, Automatisierung der Sicherheitssysteme zur Verringerung der Auswirkungen menschlichen Versagens, für Transporte eine entsprechend sichere Transporttechnik auswählen, Verfahren und Vorgehensweisen bei der Lagerung, beim Transport und beim Umgang mit sicherheitstechnisch problematischen Stoffen zur Vermeidung von Unfall- und Notfallsituationen festlegen, einschließlich Kennzeichnung und Verpackung, regelmäßig die Überwachungsgeräte prüfen, kalibrieren und warten, einen Gefahrenabwehrplan erstellen, einschließlich der Beschreibung von Maßnahmen zur Verhinderung von Unfällen und Notfällen, 181 Nach: ENGELFRIED (2011: 100). <?page no="149"?> 150 Schritt 13: Störfall-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement durchführen Warnhinweise anbringen, die Beschäftigten schulen und weiterqualifizieren, Arbeitszeiten, Pausen etc. einhalten. Da die Störfalleintrittswahrscheinlichkeit nie ausgeschlossen werden kann, sind sekundär Ziele bzw. Maßnahmen umzusetzen, die die Auswirkungen von eingetretenen Störfällen, d.h. die Störfallfolgen, reduzieren. Dies sind: 182 Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten, der Bevölkerung und der Umwelt beim Eintritt eines Störfalles umsetzen, um akut toxische und ökotoxische Wirkungen sowie Langzeitfolgen zu vermeiden. Dies wird als Notfallvorsorge bzw. als Notfallmaßnahmen bezeichnet und beinhaltet einen Alarmplan, d.h. das Festlegen von Reaktionen in Unfall- und Notfallsituationen. Im Einzelnen sind u.a. ein Notfalltelefon für Vergiftungen am Arbeitsplatz einzurichten, Fluchtwege zu beschriften, Notfallpläne und Feuerwehrpläne auszuarbeiten, regelmäßig Notfallmaßnahmen zu überprüfen und zu erproben, Löschwasserauffangbecken einzurichten sowie Katastrophenhilfe zu planen, Warnhinweise anbringen, die Beschäftigten schulen und weiterqualifizieren. Hinzu kommt hinsichtlich des Arbeitsschutzes, dass die Wirkungsweise toxischer Substanzen auf die Beschäftigten berücksichtigt werden muss. Dies bedeutet u.a., dass Substanzen ohne Wirkungsschwelle möglichst aus der Produktion (und somit von den Arbeitsplätzen) auszuschließen sind und dass bei Substanzen mit Wirkungsschwellen die Konzentrationen am Arbeitsplatz kontinuierlich gesenkt werden, damit sie deutlich unterhalb der MAK-Werte liegen. Weiterer Bestandteil des Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagements sind selbstverständlich alle Maßnahmen zum Gesundheitsschutz im normalen Betriebszustand, d.h. zur Aufrechterhaltung der Gesundheit, v.a. Arbeitszeitregelungen, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung (z.B. Stühle, Beleuchtung), und Maßnahmen zum Wohlbefinden der Beschäftigten, z.B. Gestaltung der Pausenräume. Diese Ziele und Maßnahmen gelten auch für ein nachhaltiges Umweltmanagement. 182 Nach: ENGELFRIED (2011: 100). <?page no="150"?> Übungen in Schritt 13 151 Übungen in Schritt 13 Trainingsziel: Merkfähigkeit, Wahrnehmung Übungstyp: Merkübung, Skizzieren Übung 65: Umwelt- und arbeitsschutzbezogene Kennzeichen Schwierigkeit: Aufgabe: Sie sehen jetzt eine Graphik mit umwelt- und arbeitsschutzbezogenen Kennzeichen. Prägen Sie sich diese ein. Blättern Sie dann auf die nächste Seite um. 5 Minuten Anmerkung: Diese Warnhinweise werden in Schwarz-Weiß-Ausführung wiedergegeben, obwohl sie in Signalfarben ausgeführt sind. Das Zeichen in der untersten Reihe links bedeutet „wassergefährdend“, das in der untersten Reihe rechts „Gefahrentafel: Es handelt sich um einen Gefahrguttransport, einschließlich der Nummer des Gefahrgutes.“ Quelle: www.brewes.de, link: Gefahrstoffkennzeichen Umwelt- und arbeitsschutzbezogene Kennzeichen: <?page no="151"?> 152 Schritt 13: Störfall-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement durchführen Trainingsziel: Merkfähigkeit, Wahrnehmung Übungstyp: Merkübung, Skizzieren Umwelt- und arbeitsschutzbezogene Kennzeichen Schwierigkeit: Sie sahen eine Graphik mit umwelt- und arbeitsschutzbezogenen Kennzeichen. Aufgabe 1: Gehen Sie die Monate des Jahres rückwärts durch, also von Dezember bis Januar. 1 Minute Aufgabe 2: Notieren Sie die Kennzeichen, an die Sie sich erinnern. 3 Minuten Aufgabe 3: Skizzieren/ zeichnen Sie vier davon und vergleichen Sie mit der vorigen Seite (= Lösung). 10 Minuten Erinnerte Kennzeichen: Skizzen von Kennzeichen: <?page no="152"?> Übungen mit integrativen Inhalten 153 Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Urteilsfähigkeit, Logik Übungstyp: Entscheiden Übung 66: Fragen zum Umweltschutz 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Entscheiden Sie, welche der vorgegebenen Antworten richtig ist: a), b) oder c). 12 Minuten 1. Was ist Biodiversität? a. Artenvielfalt b. Artenschutz c. Artensterben 6. Was bedeutet die Abkürzung „BSB“? a. Biochemischer Sauerstoffbedarf b. Biologische Sauerstoffbereitstellung c. Biochemische Sauerstoffbereitstellung 2. Für das Waldsterben ist NICHT verantwortlich: a. SO 2 b. NO x c. Schwermetalle 7. Was ist Verbrennung (schematisch)? a. aus C-C-C wird CH 4 b. aus C-C-C wird CO 2 c. aus CO 2 wird C-C-C 3. Was erfolgt bei der Eutrophierung NICHT? a. Umkippen des Gewässers b. Fischsterben c. kanzerogene Wirkung 8. Abwässer, die biologisch abbaubar sind, werden charakterisiert durch: a. EWG b. PAK c. BAT 4. Was bedeutet NOEL? a. Not over eating level b. No observed effect level c. No observed emission level 9. Beim Verbrennen von welchem fossilen Brennstoff entsteht relativ gesehen am wenigsten Kohlendioxid? a. Steinkohle b. Erdgas c. Erdöl 5. Für Eutrophierung ist NICHT verantwortlich: a. PO 43- , NO 3- und NH 4+ b. Schwermetalle c. Abwärme 10. Was gilt NICHT bei der Aufnahme mit der Nahrung der Schwermetalle Hg, Cd und Pb? a. Sie haben keine Wirkungsschwellen. b. Sie haben Wirkungsschwellen. c. Sie sind bioakkumulierbar. <?page no="153"?> 154 Schritt 13: Störfall-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement durchführen Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Assoziieren Übungstyp: Zuordnen Übung 67: Begriffe aus dem Umweltschutz zuordnen 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Immer zwei Begriffe gehören inhaltlich zusammen. Die Begriffe können gegensätzlich sein, assoziativ verbunden sein etc. Ordnen Sie die jeweils zusammengehörenden Begriffe. 30 Minuten Beispiel: Zusammengehörende Begriffe: Oberste Leitung des Unternehmens - Umweltpolitik. Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. Hinweis: Zu dieser Übung können Sie eine zusätzliche Übung mit dem Trainingsziel Merkfähigkeit und dem Übungstyp Memory unter den Zusatzmaterialien zum Buch auf www.utb-shop.de herunterladen. Die zusammengehörenden Begriffe der vorliegenden Übung sind als Memory ausgeführt. Dieses Memory eignet sich für Lerngruppen mit fünf bis sechs Studierenden. Diese Übung eignet sich auch für den seminaristischen Unterricht mit ca. 20 bis 25 Studierenden, wenn Sie die Memorykarten dreimal bis viermal ausdrucken und das Memory in Kleingruppen im Seminar durchführen. Begriffe (32 zusammengehörende Begriffe): absolute Wirkung | Algenblüte | allgemeine Umweltmanagementgrundsätze | Altlast | altlastenverdächtige Fläche | Arbeitsschutzmanagement | Artenschutz | Asbest, Benzol, Vinylchlorid | Aufnahmepfade | Bioakkumulation | biologische Abbaubarkeit | Biotopvernetzung | CO 2 , CH 4 | DIN EN ISO 14001 | DIN EN ISO 9001 | Effektivität | Effizienz | Eintrittswahrscheinlichkeit | Elfenbein | Emission | End-of-pipe-Umweltschutztechnik | Eutrophierung | FCKW | Flächeneinsatz | Fukushima | GAU | Gehörschutz | Gemeinlastprinzip | Geruchseinheiten | Geruchsschwelle | Grundwasser, Oberflächenwasser | Immission | ingestiv, inhalativ, transkutan | integrierte Umweltschutztechnik | inter- und intragenerationelle Verantwortung | Kanzerogenität | Lärm | London-Smog | Los-Angeles-Smog | MAK-Werte | Materialeinsatz | Modal Split | Nachhaltigkeit | nichtregenerative Energien | ökologischer Fußabdruck | ökologischer Rucksack | Öl, Kohle, Erdgas | Ozonloch | Pb, Cd, Hg, DDT | Persistenz | Qualitätsmanagementsystem | regenerative Energien | Schulung & Weiterbildung, F & E | Störfallrisiko | Transport | Treibhauseffekt | Trinkwasserbereitstellung | Umweltmanagementsystem | Verhältnis Output/ Input | Versauerung | Verursacherprinzip | Waldsterben | Wasser, Wind, Solar | Wildlifemanagement Nr. zusammengehörende Begriffe 1 2 3 … 32 <?page no="154"?> Übungen mit integrativen Inhalten 155 Trainingsziel: Flexibilität, Wortfindung Übungstyp: Stolpersteine Übung 68: Falsch verwendete Begriffe im Umweltschutz 2 Schwierigkeit: Aufgabe 1: In den folgenden Sätzen wird jeweils ein Fachbegriff (bzw. ein Fremdwort) falsch verwendet. Ersetzen Sie diesen durch den richtigen Fachbegriff. 20 Minuten Beispiel: Satz mit falsch verwendetem Fachbegriff: Bei vielen Gebäuden, v.a. Brücken, kommt es weltweit zu großer Korruption. Richtiger Fachbegriff: Korrosion. Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz, ob Ihnen die umweltbezogenen Zusammenhänge, in denen die Fachbegriffe verwendet werden, bekannt und verständlich sind. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik. 12 Minuten Nr. Satz mit falsch verwendetem Fachbegriff richtiger Fachbegriff 1 Wichtig bei der Arbeit im Umweltmanagement ist, neue Erkenntnisse aus der Ökosystemforschung in den richtigen Kontrakt einzuordnen. 2 Im neuesten Forschungsprojekt entwickelte das Forschungsteam ein indigenes Verfahren zur Vermeidung von Tierversuchen. 3 Die Papierfabrik hatte in Brasilien große Mengen an Zellulite gekauft. 4 Als das Messgerät für die Luftmessung in der Produktionshalle ausfiel, musste der Produktionsleiter imponieren. 5 Weil es in den alten, muffig-riechenden Firmenarchiven zu Allegorien unter den Beschäftigten kam, beschloss die Firmenleitung einen Neubau. 6 Die Leiterin der Forschungsabteilung führte ihre Versuche mit pazifistischen Keimen durch. 7 Die bisherige Assistentin des Fertigungsleiters wurde mit der intriganten Umsetzung der Managementsysteme Umwelt, Arbeitsschutz und Qualität beauftragt. 8 Wird hochsterilisiert: Einmal in einem Hilfsprozess einen Fehler zu verursachen. 9 Die Planungsunterlagen für die neue SO 2 -Filteranlage waren lückenhaft. Kontingent: „Anlage nicht genehmigt“. 10 Der Laborleiter untersuchte im Horoskop die Zellen, die er dem Abwasser entnommen hatte. 11 Der ökologisch engagierte Projektmitarbeiter sagte, die Menschen weltweit kondensierten solange, bis die Erde unbewohnbar wäre. 12 Auf der Betriebsversammlung gab der Vorstand bekannt, dass der höhere Arbeitsaufwand durch die umweltgerechte Umstellung der Produktion in die Ferienzeit verlegt werden musste. Daraufhin kumulierte die aggressive Stimmung, auch wenn Ausgleichsmaßnahmen vereinbart wurden. <?page no="155"?> 156 Schritt 13: Störfall-, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement durchführen Trainingsziel: Wortfindung, Assoziieren, Formulieren Übungstyp: Teekesselchen Übung 69: Teekesselchen im Umweltschutz 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Ein Teekesselchen ist ein Begriff, der unterschiedliche Bedeutungen aufweist. Finden Sie das Teekesselchen, d.h. den Begriff, der beschrieben wurde. Mindestens eine der Bedeutungen stammt aus dem Umweltschutz. 35 Minuten Beispiel: Bedeutungen: „wenn man daran zieht, ist das ziemlich ungesund“ und „umgangssprachlich für einen Ort, an dem Nichtmehrgebrauchtes abgeladen wird“; Teekesselchen: Kippe. Nr. Bedeutungen Teekesselchen 1 ich bin eine Krankheit, die durch schlechtes Trinkwasser übertragen wird in mich wurde jahrzehntelang Abwasser eingeleitet 2 wird beim Aufstellen eines Zeltes benötigt einer der wenigen, der in seinen Beständen noch nicht stark bedroht ist 3 englisch, wer? Organisation, die sich mit den Gesundheitsproblemen der Menschen befasst 4 Komponist und Kirchenmusiker dieses kleine Gewässer sollte kein Vorfluter sein 5 sehr freudiger Gesichtsausdruck beim radioaktiven Zerfall freigesetzt 6 Mischgetränk als solcher bewegt man sich absolut umweltverträglich fort 7 im Märchen kommt darauf der Prinz daher riecht meist modrig und ist vor allem auf Erdnüssen sehr giftig 8 benötigen Gebrechliche zur Fortbewegung Wohnort für ganze Völker, die neuerdings stark bedroht sind 9 das machen Diebe mit der Beute das machen die schweren Abwasserinhaltstoffe in einer Reinigungsstufe in einer Kläranlage 10 wenn man mich in Umlauf bringt, droht Haft Allergiker können auf mich heftig reagieren tritt bei Eutrophierung auf 11 Ungläubiger einzigartige, schützenswerte Landschaft 12 Bewohner einer deutschen Großstadt klimaschädliches Fastfood <?page no="156"?> Schritt 14: Transportmanagement durchführen Lernziele: Sie lernen … Umweltmanagementgrundsätze bezüglich Transport kennen, zu verstehen und in der betrieblichen Praxis anzuwenden. betriebliche Maßnahmen und Entwicklungen hinsichtlich Transportmanagement in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ zu bewerten. Nahezu alle (Kern-)Prozesse im Unternehmen basieren auf Transport/ Verkehr und nahezu alle Umweltauswirkungen werden auch durch Transportprozesse beeinflusst. Obwohl die sehr vielfältigen Umweltauswirkungen von Transport/ Verkehr in einer (umwelt-)wirkungsbezogenen Betrachtung den verschiedenen Umweltwirkungen zugeordnet werden (müssen), wird Transportmanagement separat betrachtet. Es umfasst v.a. die Beschaffungslogistik, die Distributionslogistik, die Redistributionslogistik (synonym: Retrodistributionslogistik) und die Standortauswahl. Die Umweltauswirkungen des Unternehmens durch Transport/ Verkehr werden durch die Standortauswahl des Unternehmens stark beeinflusst. Bei den Auswahlkriterien sind vor allem die Topographie und die Immissionssituation sowie die Situation der Gewässer hinsichtlich Abwassereinleitung bei Direkteinleitung und Kühlwassernutzung zu berücksichtigen. Eine Ansiedelung in Landschaftsschutzgebieten bzw. dort, wo seltene Biotope und/ oder gefährdete Tierbzw. Pflanzenarten vorhanden sind, ist zu vermeiden, und ein bereits vorhandener (Alt-)Standort ist einer Neuerschließung mit Flächenversiegelung vorzuziehen. Eine Anbindung an das Schienennetz bzw. an Wasserstraßen ist möglichst vorzusehen, und die Nähe zu den Beschaffungs- und Absatzmärkten ist von Vorteil. Erfasst und gemessen wird Transport zum einen als Verkehrsaufkommen, d.h. die Zahl an Personen (in Zahl der Personen) bzw. die Menge an Gütern (in Tonnen), die transportiert werden, und zum anderen als Verkehrsleistung, d.h. die Zahl an Personen bzw. die Menge an Gütern, die transportiert werden, multipliziert mit der jeweiligen Transportstrecke, gemessen als Pkm (Personenkilometer) bzw. als tkm (Tonnenkilometer). Systematisch gelten als Ziel bzw. Maßnahme primär, Transport/ Verkehr zu vermeiden, d.h. Verkehrsaufkommen und Verkehrsleistung zu reduzieren, und sekundär die Umweltauswirkungen von Transport/ Verkehr zu reduzieren. Folgende Ziele bzw. Maßnahmen gelten zur Vermeidung von Transport/ Verkehr: 183 Auslastung der Verkehrsträger steigern, u.a. durch: Bündelung von Transporten im Versand (Abfertigungsspedition), Bündelung von Transporten in der Beschaffung (Empfangsspedition), Nutzung von Güterverkehrszentren, optimale Losgrößen, Bildung von regionalen Verladegemeinschaften und Umsetzung von Kombi-Verkehr, Routenplanung, Verlagerung von Funktionen des Wareneingangs bzw. des Warenausgangs auf spezialisierte Dienstleister, Abbau von Werksverkehren, JiT-Anpassung, Mitfahrgelegenheiten bzw. Carsharing, andere Kommunikationsformen (z.B. Videokonferenzen) einsetzen, „regionale“ und „saisonale“ Rohstoffe und Produkte beschaffen, 183 Nach: ENGELFRIED (2011: 100 - 102). Vergleiche auch: WITTENBRINK (2015). <?page no="157"?> 158 Schritt 14: Transportmanagement durchführen regionale Vermarktung, dezentrale und marktnahe Standorte für Produktion, Demontage, Recycling und Kreislaufführung wählen, dezentrale und regionale Kreislaufführung der Produkte umsetzen, gemeinsam Produktionsstandorte und Produktionsanlagen („Produktionssharing“) nutzen, Produkte optimieren und Verpackungen reduzieren, Flächenmischnutzung umsetzen, d.h. Änderung der Flächennutzungsplanung, Verhalten ändern (z.B. Einkäufe gebündelt durchführen). Wenn man zugrunde legt, dass der Transport/ Verkehr derzeit überwiegend auf der Nutzung fossiler Treibstoffe basiert, sollte für eine nachhaltige Entwicklung eine Reduktion um 50 % bis zum Jahr 2050 erreicht werden. Zieht man die CO 2 -Emission als Maß heran, sollte der Transport/ Verkehr um 80 bis 90 % bis 2050 reduziert werden. Folgende Ziele und Maßnahmen gelten, um die Wirkungen von Transport/ Verkehr bzw. der Logistik zu reduzieren, d.h. um eine umweltverträgliche Transport-/ Verkehrsgestaltung umzusetzen: 184 Modal Split, d.h. die Zusammensetzung von Verkehrsträgern für den jeweiligen Transport, verändern, wobei für den Gütertransport vereinfachend folgendes Ziel gilt: Der Transport mit dem Schiff ist dem Schienentransport, dieser dem LKW-Transport und dieser dem Flugzeugtransport vorzuziehen. Bei flüssigen und gasförmigen Produkten sind Pipelines noch dem Transport mit dem Schiff vorzuziehen. Für den Personentransport gilt vereinfachend als Ziel: Zu Fuß gehen ist dem Radfahren vorzuziehen, dieses dem ÖPNV (einschließlich „Park & Ride“ und Bahn), der ÖPNV und die Bahn sind dem MIV und dieser dem Flugzeug vorzuziehen. 185 Verkehrsmittel und Verkehrstechnik optimieren (einschließlich Störfallminimierung) durch Fahrzeuge mit weniger Treibstoffverbrauch 186 (effizientere Motoren, weniger Gewicht etc.), lärmarme Fahrzeuge, emissionsarme Fahrzeuge, doppelwandige Tanker, Einsatz anderer Treibstoffe (Biodiesel, Wasserstoffantrieb, Elektrotechnik), Qualitätserhöhung, Abstandsautomatik, fossile Treibstoffe durch regenerative Treibstoffe ersetzen, für eine nachhaltige Entwicklung um 80 bis 90 % bis 2050 bzw. um 3 bis 5 % pro Jahr, Gefahrguttransporte von Straße auf Schiene verlagern, Parkraum bewirtschaften zur Reduzierung des Flächenbedarfs, Verhalten bei der Nutzung von Verkehrsmitteln ändern, z.B. angepasste Fahrweise, Tempoverlangsamung, möglichst wenig Gewicht mitführen, Verkehrsaufkommen zeitlich entzerren, z.B. andere Infrastrukturen, andere Routenplanung, andere Ampelschaltung, flexible Arbeitszeitmodelle, JiT-Anpassung. 184 Nach: ENGELFRIED (2011: 101 - 102). 185 Diese Reihenfolge kann vereinfachend durch die Höhe der gravierenden Umweltauswirkungen Energieverbrauch und Emissionen begründet werden; werden einzelne Umweltauswirkungen betrachtet, kann eine veränderte Reihenfolge auftreten. Zu Fuß gehen und Fahrradfahren wird auch als aktive, ÖPNV und MIV als passive Mobilität bezeichnet. 186 Für eine nachhaltige Entwicklung ist eine Effizienzsteigerung um 3 bis 5 % pro Jahr anzustreben. <?page no="158"?> Übungen in Schritt 14 159 Übungen in Schritt 14 Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Suchaufgabe Übung 70: Umweltauswirkungen von Transport/ Verkehr Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Waagrecht, senkrecht und diagonal sind 20 wesentliche Umweltauswirkungen (bzw. Emissionen und Wirkungen) von Transport/ Verkehr bzw. Logistik aufgeführt. Suchen Sie diese. 10 Minuten Anmerkung: Bedenken Sie auch, dass zu den Umweltauswirkungen von Transport/ Verkehr auch die Umweltauswirkungen der Herstellung der Verkehrsträger (PKW, LKW, Bahn, Schiff, Flugzeug etc.) und die Umweltauswirkungen der Verkehrsinfrastruktur (in Form von Straßen, Tankstellen, Schienen, Kanälen, Flughäfen etc.) zu zählen sind. Quelle: Nach ENGELFRIED (2011: 102/ 103). A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y 1 S C H W E F E L D I O X I D A U N F Ä L L E Q I W 2 V M I O K Ä D Ä Y C Ä E N E R G I E E I N S A T Z 3 K V J F E Ä J C V L R O H S T O F F E I N S A T Z 4 L B L P F D H S B Ä S D O B E C W P B X U S I Ä C 5 J A R O I Q L U L R H A Z A N H A V A R I E N S N 6 K U N C E U A D L M E N O K V C U Y V Ö V Q K N K 7 L R Z D R T V H J N C Ö N T E A M E D V V K N D Q 8 Y B M P S G D G E W Ä S S E R B E L A S T U N G Ö 9 O S B N C C Y W O M S B C R B N Ä Y F U K O K S X 10 Q G I Ä H K H N N N T E H I R N X O L W O Ä B T Ä 11 M E H N Ü O O A S C H W I E E G I I Ä U H Z I I Y 12 F E Ö Q T H F F F L C C C N I L D E C Q L R E C G 13 J O Y I T L T H G T C Ä H V T A P C H K E K Ä K W 14 K L I H E E B O I B S D T E U K B V E W N M D O P 15 N W T B R N Y J G K D V Z R N Ä Q K N I D W U X F 16 E W Q M U M H X D L V Z E B G K D W V N I X V I A 17 Ä B Ö W N O P Y A I L T R R Ö L E Q E T O D X D O 18 G K U W G N D Y X V C S S E M M Q O R E X Ä S E Y 19 Ä E R C E O A I A P R E T I E Ü E C B R I C P D C 20 Y Ä R S N X A V K Ä I A Ö T I D L Ö R D D O M N D 21 Ä J X Ü W I N E P H M L R U H K C L A I Q G Q A D 22 C R X J C D K K J D M M U N V Z R B U E R W T I C 23 X F F P P H Ö Y A P V Ä N G W D J P C N P R U B B 24 X I G D B D E X C C R F G U L A R S H S G T O U L 25 K Y E B I O T O P Z E R S T Ö R U N G T I M U H I <?page no="159"?> 160 Schritt 14: Transportmanagement durchführen Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Formulieren Übungstyp: Schüttelsatz Übung 71: Umweltmanagementgrundsätze 3 Schwierigkeit: Aufgabe: Stellen Sie die Wörter so um, dass sinnvolle Sätze entstehen. Es dürfen keine Wörter ausgelassen und keine weiteren hinzugefügt werden. 20 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. Umweltmanagementgrundsätze 3 1. Störfallen | Sicherheitsmanagements. | Grundlagen | von | Die | Störfallen | Auswirkungen | die | sind | die | des | reduzieren, | und | Eintrittswahrscheinlichkeit | von | zu | 2. Substanzen, | am | auszuschließen, | vermeiden. | keine | Wirkungsschwellen | aufweisen, | um | Gesundheitsschäden | sind | die | zu | möglichst | Arbeitsplatz | 3. der | Substanzen | Die | am | MAK-Werte | kontinuierlich | deutlich | gesenkt | Wirkungsschwellen | Arbeitsplatz | mit | von | damit | muss | sie | liegen. | werden, | unterhalb | Konzentrationen | 4. danach | Umweltmanagementmaßnahme, | erst | optimieren. | prioritäre | Transport | Modal Split | zu | zu | der | die | ist | vermeiden | ist | 5. den | Gütertransport | Gütertransport | LKW. | gegenüber | mit | Bahn | dem | deutlich | Umweltauswirkungen | Ein | einem | und | mit | reduziert | der | Energieverbrauch | die | <?page no="160"?> 161 Schritt 14: Transportmanagement durchführen Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Assoziieren Übungstyp: Zuordnen Übung 72: Begriffe aus dem Umweltschutz zuordnen 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Immer drei Begriffe gehören inhaltlich zusammen, jeweils vom übergeordneten Begriff zum Detailbegriff bzw. vom Allgemeinen zum Speziellen. Ordnen Sie die drei zusammengehörenden Begriffe in ihrer Reihenfolge. 45 Minuten Beispiel: Wasser (allgemein) - Süßwasser - Trinkwasser (speziell). Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. Quelle: ENGELFRIED, Idee nach KRAMER (2011: 83-85). Begriffe (30 zusammengehörende Begriffe): 17. BImSchV | Abfallentsorgung | Abfallverbrennung | Abgasfilter | Absetzbecken | Arbeitsschutz | Artenschutz | Beschaffungsoptimierung | Bewertung von Umweltverträglichkeit | BIm- SchG | Bio-Alkohol | Bio-Kraftstoff | biologische Abbaubarkeit | Biosphäre | Biotopvernetzung | Carsharing | DIN EN ISO 14001 | dünnwandigere Behältnisse | Emissionen | Emissionen mit versauernder Wirkung | Energieeinsparung | Energieträger | Faktor 10 | Flächennutzung | Flächenverbrauch reduzieren | GAU | Gebäudeoptimierung | Gehörschutzkapseln | Geschossbauweise | Gesundheitswirkung | Humus | Innovationsmanagement | Input/ Output-Analyse | interu. intragenerationelle Verantwortung | Kanzerogenität | Kläranlage für Hausabwässer | Klima | Klimawandel | Kraftstoff | Kreislaufschließung | Krötentunnel | Lärmminderung | Luftreinhaltung | Managementsystem | Materialeinsparung | Mehrwegtragetasche | Nachhaltigkeit | nachwachsende Rohstoffe | Ökobilanz | ökologisches Design | Passivbauweise | Pedosphäre (obere Bodenschicht) | Persönlicher Umweltschutz - Mobilität | Persönlicher Umweltschutz - Produkte | Produktentwicklung | Recycling | regenerative Energien | regenerative Ressourcen | regionale und saisonale Beschaffung | Ressourcen | Schwefeldioxid-Wäscher | SO 2 | Sondermüllverbrennung | Stoff | Stoffeigenschaft | Störfälle | Störfalleintrittswahrscheinlichkeit senken | Störfallvermeidung | Straßenbau | Temperaturerhöhung | Transportreduzierung | Tschernobyl | umweltbewusstes Einkaufen | umweltbewusstes Handeln | Umweltbewusstsein | Umweltmanagementsystem | Umweltschutzgesetze | Verpackungsreduzierung | Versiegelung | Verwendung schwer entflammbarer Stoffe | Wassereinsparung | Wasserreinhaltung | wassersparende Technologien | Wasserspartaste in Toiletten | weniger Einwegprodukte | weniger MIV | weniger Neubauten | Wiederverwertung | Windenergie | Zellveränderung Nr. übergeordneter Begriff, allgemein > Detailbegriff, speziell 1 2 3 … 30 <?page no="161"?> 162 Schritt 14: Transportmanagement durchführen Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Bewegungsübung Übung 73: Aussagen zum betrieblichen Umweltschutz 1 Schwierigkeit: Aufgabe 1: Schreiben Sie die folgenden Sätze mit der Hand, mit der Sie normalerweise nicht schreiben. 15 Minuten Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz die Zusammenhänge dieser Aussagen und überlegen Sie Argumente, die die Aussage unterstützen und die gegen die Aussage sprechen (jeweils mindestens drei). Trifft die Aussage Ihrer Meinung nach zu? Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik, Urteilsfähigkeit. 25 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Aussagen zum betrieblichen Umweltschutz: 1. Die Vertreterin der IHK stellt fest, dass nahezu alle größeren Unternehmen zukünftig ein Umweltmanagementsystem implementieren werden, weil es die Kunden innerhalb der Wertschöpfungskette fordern. 2. Der Implementierungsbeauftragte gibt zu bedenken, dass manche Umweltziele bei einer Umweltauswirkung zur Reduzierung der Umweltbelastung führen, aber andere Umweltauswirkungen kurzfristig negativ beeinflusst werden können. 3. Die Umweltjuristin sagt, dass Unternehmen, die „Nachhaltiges Umweltmanagement“ umsetzen, zukünftig durch die Verschärfung der Umweltgesetze nicht mehr betroffen sein werden. 4. Der Vorsitzende des Umweltverbandes fordert, das Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung zu überarbeiten, um bei zukünftigen Werksplanungen verstärkt die Anwohnerinnen und Anwohner einbeziehen zu müssen. 5. Der Umweltschutztechniker weist darauf hin, dass nicht nur technische Umweltschutzmaßnahmen in Unternehmen wichtig sind, sondern auch verhaltensbezogene. 6. Der Gesundheitsexperte beklagt, dass die Beschäftigten die einfachsten Dinge im Gesundheitsschutz nicht berücksichtigen, z.B. Gehörschutz bei Lärm- oder Atemschutz bei Staubbelastung. 7. Die Referentin erörtert mit vielen Beispielen, dass auch in der Dienstleistungsbranche „Produkte“ umweltverträglich gestaltet werden können, z.B. Kopplung der Kreditvergabe an Umweltanforderungen bei Banken oder Berücksichtigung von Umweltrisiken in Policen bei Versicherungen. <?page no="162"?> Übungen mit integrativen Inhalten 163 Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Wortfindung Übungstyp: Unterscheiden Übung 74: Begriffe aus dem Umweltschutz unterscheiden 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Benennen Sie bei den folgenden beiden Begriffen jeweils das wesentliche Unterscheidungsmerkmal, möglichst in einem Wort. 35 Minuten Beispiel: CO 2 Cadmium, Unterscheidungskriterium: die Giftigkeit der Substanzen für Menschen (ungiftig versus giftig). Anmerkung: Bei einigen Begriffen sind auch mehrere Unterscheidungsmerkmale vorhanden. Nr. Begriff 1 Begriff 2 Unterscheidungsmerkmal 1 Ozonschichtzerstörung Waldsterben 2 Wollpullover Polyacrylpullover 3 Wohnungsbau Forstwirtschaft 4 CO 2 , CH 4 Feinstaub, PAK 5 Bhopal-Katastrophe Tschernobyl- Katastrophe 6 Contergan Asbeststaub 7 konventionelle Arzneimittel homöopathische Arzneimittel 8 vegane Ernährungsweise konventionelle Ernährungsweise 9 Benzinauto Elektroauto 10 Effizienz Effektivität 11 EMAS DIN EN ISO 14001 12 Carsharing eigener PKW <?page no="163"?> 164 Schritt 14: Transportmanagement durchführen Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Anwenden einer Merktechnik Übung 75: Umweltmanagementgrundsätze 4 Schwierigkeit: Aufgabe: Prägen Sie sich die folgenden Umweltmanagementgrundsätze ein. Wenden Sie dabei die Merktechnik Merksatz oder Kettenmethode oder eine andere Merktechnik an, je nachdem, welche für Sie am besten geeignet ist. 14 Minuten Anmerkung: Das Einprägen der Reihenfolge ist zwar sinnvoll, aber nicht notwendig. Quelle: Aus ENGELFRIED (2011: passim). Umweltmanagementgrundsätze: 1. Energieverbrauch reduzieren 2. regenerative Energien nutzen 3. Materialeffizienz erhöhen 4. Materialien in Kreisläufen führen 5. Grundwasser schützen 6. Flächenversiegelung beenden 7. Artenschutz berücksichtigen 8. klimarelevante Emissionen reduzieren 9. Versauerung reduzieren 10. Eutrophierung vermeiden 11. Giftwirkungen ausschließen 12. Lärm vermeiden 13. Störfallrisiko reduzieren 14. Verkehrsaufkommen reduzieren <?page no="164"?> Schritt 15: Umweltverträglichkeit bewerten Lernziele: Sie lernen … die Grundlagen der Methode „Ökobilanz“ zur Bewertung von Umweltverträglichkeit kennen und zu verstehen. erste Schritte zur Durchführung einer Ökobilanz anzuwenden. Um umweltverträglich zu produzieren, in der Produktion umweltverträgliche Materialien, Einsatzstoffe, Vorprodukte, Hilfsstoffe etc. zu verwenden und um umweltverträgliche Produkte herzustellen, muss „Umweltverträglichkeit“ beurteilt werden. Zur Untersuchung und Bewertung von Umweltverträglichkeit hat sich die Methode der (Produkt-)Ökobilanz nach DIN EN ISO 14040 187 etabliert, die generell auf alle menschlichen Tätigkeiten (auch auf Lebensstile, Dienstleistungen, Unternehmen etc.) angewendet werden kann. 188 Eine Ökobilanz erfolgt in vier Phasen. Wichtig ist, dass nicht mehr nur einzelne Schadstoffe bzw. einzelne von den Produkten verursachte Umweltwirkungen untersucht werden, sondern umfassend alle Umweltauswirkungen, und dass die Umweltauswirkungen eines Produktes über den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt werden, also von der Materialgewinnung für das Produkt, über die Herstellungs- und Nutzungsphase bis zur Entsorgung bzw. zur Kreislaufführung. 189 In der ersten Phase der Ökobilanz ist zunächst das Ziel der Untersuchung und der Untersuchungsrahmen festzulegen, u.a. mit einer Erläuterung, zu welchem Zweck die Ökobilanz durchgeführt werden soll und für welche Zielgruppe. Als Nächstes ist der Untersuchungsgegenstand zu definieren, also das Produkt und das relevante Produktsystem. Generell muss dabei eine Dienstleistung untersucht werden, da jedes Produkt den materiellen Bestandteil einer (Dienst-) Leistung darstellt, die vom Unternehmen erbracht wird. 190 Anschließend ist die Bezugsgröße der Umweltauswirkungen zu definieren: eine funktionelle Einheit. 191 Nur bei funktioneller Äquivalenz, d.h. wenn Produkte die gleiche Leistung bzw. den gleichen Nutzen erbringen, ist eine Vergleichbarkeit der Produkte bzw. der Dienstleistungen gewährleistet. Auch sind in der ersten Phase die Systemgrenzen festzulegen, das sind sachliche, räumliche und zeitliche Grenzen der Untersuchung. Zudem ist das Allokationsverfahren, z.B. für die Berücksichtigung von Co-Produkten, die zu 187 Und ergänzend: DIN EN ISO 14044. 188 Dass eine Anwendung der Ökobilanz auf die Bewertung von Prozessen bzw. der Produktion und auf Dienstleistungen ebenfalls möglich ist, zeigten ENGELFRIED (1994) und HABER/ ENGELFRIED (1997). 189 Umfassende Erläuterungen siehe z.B.: KLÖPFFER/ GRAHL (2009). 190 Werden nur die Input- und Output-Ströme (einschließlich Fläche) am Standort untersucht, d.h. ohne die dem Standort vor- und nachgelagerten Bereiche und ohne die Transportstadien, wird auch von einer standortbezogenen Ökobilanz oder Standort-Ökobilanz gesprochen. Bei einer Produkt-Ökobilanz sind alle Bereiche einzubeziehen. 191 In der Praxis wird zuerst als Bezugsgröße der Umweltauswirkungen 1 kg des bzw. der im zu untersuchenden Produkt enthaltenen Produkte gewählt (z.B. 1 kg Fe, 1 kg PP). Danach werden die Umweltauswirkungen auf 1 kg des zu untersuchenden Produktes bezogen, wobei dabei die prozentuale materielle Zusammensetzung des Produktes berücksichtigt wird (z.B. 1 kg Auto). Abschließend und nur das erlaubt einen objektiven Vergleich verschiedener Produkte bzw. Dienstleistungen werden die Umweltauswirkungen auf die funktionelle Einheit bezogen, z.B. ein gefahrener Personenkilometer, eine Verwendung einer Verpackung. <?page no="165"?> 166 Schritt 15: Umweltverträglichkeit bewerten untersuchenden Wirkungskategorien und die Methode der Wirkungsabschätzung, die anschließende anzuwendende Auswertung, evtl. die Art der kritischen Prüfung (sofern vorgesehen) und der Aufbau des vorgesehenen Berichts über die Ökobilanz festzulegen. Die zweite Phase ist die Sachbilanz, in der die Input- und Output-Ströme ermittelt werden (Input/ Output-Analyse), einschließlich der Ermittlung weiterer Daten wie z.B. Umlaufzahlen bei Verpackungen, Wiederverwendungsquoten von Materialien, Auslastung von Transportmitteln. 192 In der dritten Phase, der Wirkungsabschätzung, werden eine Zuordnung der Sachbilanzergebnisse zu den Wirkungskategorien und eine Berechnung der Wirkungsindikatorwerte vorgenommen. 193 In der vierten Phase erfolgt die Auswertung, d.h. die vergleichende Bewertung verschiedener Produkte bzw. Dienstleistungen oder die Bewertung eines Produktes bzw. einer Dienstleistung bezüglich der Umweltverträglichkeit. Hier sollen Parameter bzw. Auswirkungen hinsichtlich ihres Beitrages auf die Umweltauswirkungen, eventuelle Dominanzen, Einflüsse auf das Ergebnis bzw. eventuelle Anomalien und auch mögliche Unsicherheiten bzw. Schwankungen von Daten (Sensitivitätsanalyse) ermittelt und beurteilt werden. Abschließend erfolgt die Beurteilung, u.a. hinsichtlich Vollständigkeit, Sensitivität, Konsistenz und hinsichtlich möglicher Fehler und der Qualität der Daten in den drei zuvor durchgeführten Phasen. Danach sind Schlussfolgerungen zu ziehen, auch hinsichtlich der Einschränkungen, und Empfehlungen zu geben. Da in der Regel ein Produkt nicht bei allen Umweltauswirkungen geringere Wirkungen aufweist als ein Vergleichsprodukt, ist eine vergleichende Bewertung von Produkten bzw. Dienstleistungen derzeit immer noch problematisch. 194 192 Dies bedeutet die Erstellung einer vollständigen Energie- und Massenbilanz. Daten zu Ökobilanzen für einzelne Materialien bzw. Prozesse finden sich u.a. in: www.iinas.org/ gemis-de.html und www.crtib.lu/ Leitfaden/ content/ DE/ 111/ . 193 Sachbilanzergebnisse wären z.B. Output an CO 2 (in kg) und CH 4 (in kg), die dann zum Wirkungsindikator Klimarelevanz zusammengefasst werden und als Klimaveränderungspotential (in kg) angegeben werden. 194 ENGELFRIED (1994) zeigte eine mögliche Lösung für diese Bewertungsprobleme auf. Die Methode MIPS (Materialeinsatz pro Serviceeinheit) versucht dies ebenfalls und verdichtet alle Umweltauswirkungen auf die Umweltauswirkung „Materialeinsatz“, da der Materialeinsatz als ein richtungssicheres Maß angesehen wird (siehe SCHMIDT-BLEEK, 1994). Die in der Entwicklung der Ökobilanz-Methode vorgeschlagene Optimierungsanalyse als weitere Phase, eine systematische Überprüfung hinsichtlich der Reduzierung der Umweltauswirkungen des Produktes bzw. der Dienstleistung, findet in DIN EN ISO 14040 keine Berücksichtigung. Insbesondere für das Öko- Design ist diese Optimierungsanalyse jedoch unerlässlich, z.B. hinsichtlich Kreislauffähigkeit der Produkte oder verwendeter Materialien oder der Verminderung des Energieverbrauches. <?page no="166"?> Übungen in Schritt 15 167 Übungen in Schritt 15 Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Anwenden einer Merktechnik Übung 76: Präfixe von Einheiten Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Prägen Sie sich die folgenden Präfixe (Vorsilben) ein, die den internationalen Standardeinheiten (m, s etc.) und ihren abgeleiteten Einheiten (J, W etc.) vorangestellt sein können. Wenden Sie dabei die Merktechnik Merksatz oder Kettenmethode oder eine andere Merktechnik an, je nachdem, welche für Sie am besten geeignet ist. 15 Minuten Quelle: Internationale Einheiten. Vorsilben größer als 1: k (kilo, 10 3 ) M (Mega, 10 6 ) (absolut: Mio) G (Giga, 10 9 ) (absolut: Mrd) T (Tera, 10 12 ) P (Peta, 10 15 ) E (Exa, 10 18 ) Vorsilben kleiner als 1: d (dezi, 10 -1 ) c (centi, 10 -2 ) m (milli, 10 -3 ) μ (mikro, 10 -6 ) (manchmal wird auch u statt μ verwendet) n (nano, 10 -9 ) p (pico, 10 -12 ) f (femto, 10 -15 ) a (atto, 10 -18 ) ergänzend: Prozent = 1/ 10 2 Promille = 1/ 10 3 ppm = parts per million = 1/ 10 6 <?page no="167"?> 168 Schritt 15: Umweltverträglichkeit bewerten Trainingsziel: Logik, Entscheiden, Urteilsfähigkeit Übungstyp: Entscheiden Übung 77: Größenordnungen Schwierigkeit: Aufgabe: Berechnen Sie (evtl. unter Zuhilfenahme von Notizen) die Größenordnungen und entscheiden Sie, welche der vorgegebenen Antworten richtig ist: a), b) oder c). 10 x 3 Minuten 1. 1 ml Wasser enthält 5 mg Schadstoff. Wenn man diese Wassermenge mit 100 l Wasser verdünnt, ist die Konzentration: a. 50 g/ kg b. 5 g/ kg c. 5 mg/ kg 6. 1.000 m 2 in einem 100 km 2 großen Landschaftsschutzgebiet sind bebaut, das sind: a. 0,1 Prozent b. 0,01 Promille c. 0,1 Promille 2. 4 kg Material von 40 Gg sind kontaminiert. Das sind: a. 0,1 Promille b. 0,1 ppm c. 10 ppm 7. Ein Stück Würfelzucker (ca. 5 cm 3 ) wiegt 3 g. Wenn man es in ein Schwimmbad wirft (50 m lang, 20 m breit, 2 m tief), ist die Konzentration: a. 1,5 ng/ l b. 0,015 mg/ l c. 1,5 μg/ l 3. Die Dichte von Erdreich (Boden) liegt bei ca. 1,5 g/ cm 3 . Auf einem ehemaligen 1 ha großen Außenlager sind die obersten 2 m Erdreich als Altlast festgestellt worden. Das sind: a. 3.000 t Boden b. 30.000 Mg Boden c. 300.000 kg Boden 8. Aus einem Tank eines Ausflugschiffs tropft Öl in einen See (3 km lang, 1 km breit, 4 m tief). Ein Tropfen (2-3 mm Durchmesser) wiegt zwischen 0,005-0,03 g. Bei 0,02 g und 12.000 Tropfen ist die Konzentration: a. 0,02 mg/ l b. 20 ng/ l c. 2 μg/ l 4. Eine Schnecke kriecht über eine Straße. Ihre Geschwindigkeit ist ca. 2 mm pro s, das sind: a. 7,2 m/ h b. 0,72 km/ h c. 7,2 dm/ h 9. In einem Handy sind ca. 24 mg Gold enthalten. Bei ca. 90 Mio Handys in Deutschland sind das: a. 216 kg Gold b. 2,16 t Gold c. 21,6 t Gold 5. Ca. 6-8 m 2 Solarzellen auf dem Hausdach liefern ca. 700-1.000 kWh/ a. Um ein 200 MW Kohlekraftwerk zu ersetzen (setzen Sie 7 m 2 und 1.000 kWh/ a an), benötigt es: a. ca. 1.120 ha Fläche b. ca. 112 ha Fläche c. ca. 1,12 km2 Fläche 10. Eine Gaspatrone mit einem Volumen von 2 dm 3 platzt in einer Werkshalle (200 m lang, 30 m breit, 5 m hoch). Die durchschnittliche Konzentration in der Atemluft liegt bei: a. 0,066 Promille b. 6,6 ppm c. 0,066 ppm <?page no="168"?> Übungen mit integrativen Inhalten 169 Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Logik, Konzentrationsfähigkeit, Strukturieren Übungstyp: logische Aufgabe Übung 78: Fundiertes Abschätzen 1 Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Schätzen Sie die Ergebnisse der folgenden Aufgaben. Gehen Sie dabei logisch vor. 3 x 12 Minuten Anmerkung: Derartige Aufgaben sind komplexer Art und berühren verschiedene Gedächtnistrainingsziele, v.a. Logik, Konzentrationsfähigkeit, Strukturieren, auch Assoziieren. Sie werden auch als Brainteaser bezeichnet. Bei diesen Aufgaben wissen Sie (sehr wahrscheinlich) die Ergebnisse nicht vorher oder können sie nicht exakt ausrechnen. Ziele sind eine intensive Befassung mit dem jeweiligen Sachverhalt, bereits vorhandenes Wissen logisch bzw. assoziativ zu kombinieren und Lösungswege einzuüben. Auch wenn es Ihnen anfangs schwerfällt, halten Sie durch, denn durch die erfolgreiche Bearbeitung dieser Aufgaben wird sich Ihr Gedächtnis deutlich verbessern. Lösungshinweis: 1. Werden Sie sich über den Sachverhalt klar. 2. Legen Sie Parameter und Daten fest, die Sie zur Abschätzung benötigen, d.h. ordnen Sie bekannte Fakten und Daten. 3. Treffen Sie begründbare und plausible Annahmen (= Schätzungen bzw. Wissen). Runden Sie die (geschätzten oder bekannten) Daten, um leichter rechnen zu können. Bedenken Sie aber auch: Mit jeder Rundung machen Sie Fehler in der Größenordnung, in der Sie runden (wenn Sie z.B. mit „10“ statt mit „9,2“ rechnen, ergibt das ca. 8 % Fehler), die sich über mehrere Rechenschritte potenzieren. 4. Addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren Sie (= (Kopf-)Rechnen). 5. Gleichen Sie das erhaltene Ergebnis eventuell mit bekannten bzw. recherchierten Daten ab und nehmen Sie Plausibilitätskontrollen bzw. eventuell Fehlerbetrachtungen vor. Aufgabe 1: Der deutsche Autohersteller Audi verschifft seine Autos im Exporthafen Emden. Durch den Transport von ca. 150.000 Autos von Ingolstadt dorthin mit der Bahn statt mit dem LKW reduziert das Unternehmen seine CO 2 -Emissionen um 5.250 Tonnen pro Jahr. Pro Auto bedeutet das eine CO 2 -Emissionsreduzierung um 35 kg (O.V., 2010). Wie viel ist das bezogen auf die Emissionen eines Autos über dessen Lebensdauer? Bewerten Sie Ihr Ergebnis. Aufgabe 2: Ein Umweltschutzverband fordert die Bundesregierung auf, für jede Stunde, die ein Autofahrer auf deutschen Straßen im Stau steht, 50 Cent für den Artenschutz bereitzustellen. Wie viel Geld könnte das pro Jahr in Deutschland dem Artenschutz einbringen (in Euro)? Aufgabe 3: Frankreich überlegt, fünf alte Atomkraftwerksblöcke durch Windkraftanlagen zu ersetzen. Wie viele Windräder durchschnittlicher Größe müssten gebaut werden? <?page no="169"?> 170 Schritt 15: „Umweltverträglichkeit“ bewerten Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Wortfindung Übungstyp: Ausschließen, Unterscheiden Übung 79: Begriffe aus dem Umweltschutz ausschließen 3 Schwierigkeit: Aufgabe: Schließen Sie bei den folgenden fünf Begriffen den Begriff aus, der nicht zu den anderen vier Begriffen passt, und nennen Sie den Unterscheidungsgrund. 30 Minuten Beispiel: Erbse - Soja - Mais - Bohne - Linse; Lösung: „Mais“ wird vorwiegend als Kohlenhydratlieferant angebaut, nicht als Eiweißlieferant. Anmerkung: Bei einigen Begriffen gibt es auch zwei Möglichkeiten. Nr. Begriff 1 Begriff 2 Begriff 3 Begriff 4 Begriff 5 Begriff, der nicht in die Reihe passt, mit Begründung 1 Modal Split verändern Mitfahrgelegenheiten nutzen Routenplanung optimieren regional beschaffen Auslastung der Verkehrsträger erhöhen 2 Taxi Auto U-Bahn Bus Bahn 3 Schulung Notfallpläne Pausen einhalten redundante Sicherheitsmaßnahmen sichere Transporttechnik 4 Greenpeace Bündnis 90/ Die Grünen BUND Peta WWF 5 Peter Altmaier Joschka Fischer Barbara Hendricks Klaus Töpfer Walter Wallmann 6 VDMA VCI BDE ADFC VDA 7 Al Gore Wangari Maathai Jakob von Üxküll Barack Obama Ernst Ulrich von Weizsäcker 8 Elfenbeinschmuck Tigerpelz Stierhoden Nashornpulver Waltran 9 EU-Bio- Siegel Demeter Der Blaue Engel Europäische Blume Der Grüne Punkt 10 bionisch weiterverwendbar demontagegerecht biologisch abbaubar wiederverwertbar <?page no="170"?> Übungen mit integrativen Inhalten 171 11 Leinenhemd Kokosschuhmatte Baumwoll- T-Shirt Seidenschal Hanfweste 12 Spanplatte Karton Papyrus Papier Sperrholz 13 Linoleumbelag Holzparkett PVC- Belag Korkbelag Wollteppich 14 Erlebnisbadbesuch Hotelübernachtung Flugreise Autofahrt Kinobesuch 15 Licht ausschalten effizient produzieren energiesparend autofahren Raumwärme reduzieren duschen statt baden Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 80: Optimistische Szenarien 1: Was wäre, wenn … Schwierigkeit: Aufgabe 1: Skizzieren Sie zu jedem der Themen mindestens drei kurze positive Folgen bzw. optimistische Szenarien, jedes bestehend aus zwei bis drei Sätzen. 15 Minuten Beispiel: Was wäre, wenn … es keine Krebserkrankungen mehr gäbe, die durch Umweltverschmutzung verursacht würden? Lösung: 1. Kosten, die für das Gesundheitssystem dadurch verursacht würden, würden eingespart. Man könnte die Mittel für Vorsorge verwenden. 2. Die Emissionen wären weniger umweltschädlich. Die Metropolen wären lebenswerter. 3. Schmerzen und Leid würde verringert. Glück würde ansteigen. Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz die Zusammenhänge und überlegen Sie je drei mögliche Folgen für Unternehmen und für Sie persönlich. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik. 10 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Was wäre, wenn … 4 1. … Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen gewonnen würde? 4 2. … alle Gebrauchsprodukte zu 99,5 % recycelt werden? 4 3. … man wieder in allen Flüssen schwimmen könnte? 4 4. … die Emissionen aus Industrieanlagen Reinraumqualität aufweisen würden? 4 5. … die Menschen nur noch einmal in der Woche Fleisch bzw. Fisch essen würden? <?page no="171"?> 172 Schritt 15: Umweltverträglichkeit bewerten Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen, Wortfindung Übungstyp: Unterscheiden Übung 81: Begriffe aus dem Umweltschutz unterscheiden 3 Schwierigkeit: Aufgabe: Benennen Sie bei den folgenden beiden Begriffen jeweils das wesentliche Unterscheidungsmerkmal, möglichst in einem Wort. 35 Minuten Beispiel: Benzol FCKW, Unterscheidungskriterium: die Wirkungsweise der Chemikalien (gesundheitsschädlich versus ozonschichtzerstörend). Anmerkung: Bei einigen Begriffen sind auch mehrere Unterscheidungsmerkmale vorhanden. Nr. Begriff 1 Begriff 2 Unterscheidungsmerkmal 1 BS OHSAS 18001 DIN EN ISO 9001 2 WHG BImSchG 3 Unternehmensleitlinie Unternehmensziel 4 Umweltschutzbeauftragte/ r Störfallbeauftragte/ r 5 Kernprozess Unterstützungsprozess 6 ordnungsgemäße Landwirtschaft Straßenbau 7 Kompostierung Wiederverwertung 8 Mikroplastik Plastikabfälle 9 Modal Split Energie-Mix 10 Ökobilanz Umweltverträglichkeitsprüfung 11 Ressourceneffizienz erhöhen um Faktor 10 Ressourceneffizienz erhöhen um 2 % 12 Cradle-to-grave Cradle-to-cradle <?page no="172"?> Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Lernziele: Sie lernen … Kriterien, die ein umweltverträgliches Produkt ausmachen, zu verstehen. die Grundzüge einer ökologischen Entwicklung und Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen, d.h. von Öko-Design, kennen und in der betrieblichen Praxis anzuwenden. Produkt- und Prozessinnovationen hinsichtlich deren Umweltverträglichkeit zu analysieren und zu bewerten. 16.1 Das umweltverträgliche Produkt/ die umweltverträgliche Dienstleistung Bisher war das überwiegende Ziel von Umweltmanagementsystemen die Reduzierung bzw. Vermeidung von Umweltauswirkungen in den (Produktions-)Prozessen, also am Produktionsstandort, häufig ergänzt um die Reduzierung bei Transportprozessen. Betrachtet man jedoch bisherige Ökobilanzen, bedeuten der materielle Output der Produktion in Form der Produkte selbst und die Nutzungsphase der Produkte (z.B. Emissionen beim Autofahren, Stromverbrauch beim Aufladen des Handys) im Vergleich zur Produktion (deutlich) größere Umweltauswirkungen. Diese Umweltauswirkungen der Produkte bzw. Dienstleistungen sind in einer (umwelt-)wirkungsbezogenen Betrachtung ebenfalls den verschiedenen Umweltwirkungen zuzuordnen, werden aber hier separat betrachtet. Um diese Umweltauswirkungen zu verringern und zu vermeiden, kommt dem Prozess „Produkt bzw. Dienstleistung planen“ bzw. „Forschung und Entwicklung durchführen“ als Kernprozess eine zentrale Bedeutung zu, und daher ist die Gestaltung der Produkte, umfassend verstanden das Design der Produkte, ein unerlässlicher Bestandteil eines Umweltmanagementsystems. Erst wenn neben der Produktion und der Logistik auch die Produkte umweltverträglich sind, kann ein Umweltmanagementsystem als nachhaltig bezeichnet werden. Produkte sind generell als materieller Bestandteil von Dienstleistungen zu betrachten, 195 die die Unternehmen den Kunden bieten, also das Auto als Teil der Mobilitätsleistung, der Fernsehapparat als Informations- oder Unterhaltungsleistung usw. Damit dieser materielle Bestandteil nicht zu Umweltbeeinträchtigungen führt, sind die Produkte bzw. die Materialien in Kreisläufen zu halten und Umweltauswirkungen in der Nutzungsphase der Produkte möglichst zu vermeiden. Dann werden aus Produkten, nachdem sie nicht mehr genutzt werden (können), keine Abfälle mehr, sondern die Produkte bleiben Kreislaufmaterialien. Die Unternehmen überlassen die Produkte dem Nutzer letztlich nur zur Nutzung und nehmen sie anschließend zurück bzw. führen sie in Kreisläufen. 196 Abfälle fallen nicht mehr bei Nutzern bzw. Konsumenten an, sondern nur noch in 195 ENGELFRIED (1994: 16ff). 196 „Access“, d.h. die Nutzungsmöglichkeit von bzw. der Zugang zu Produkten, wird daher zukünftig für die Konsumenten entscheidend sein, nicht mehr das physische Eigentum an Produkten (vergleiche RIFKIN, 2007). <?page no="173"?> 174 Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Unternehmen, d.h. bei der Produktion, bei der Aufarbeitung, bei der Kreislaufführung etc., also immer prozessbedingt. Abfälle sind nichtdienstleitungsfähige Produkte. Aus Sicht einer notwendigen Schließung von Kreisläufen zur Vermeidung von Materialverlusten (und damit verbundenen Umweltauswirkungen und Ressourcenabnahme) können prinzipiell drei Arten von Produkten unterschieden werden, die Dienstleistungen erbringen, also nutzenstiftend und marktfähig sind: 197 Verbrauchsprodukte sind Produkte, die nach der Nutzung in die Umwelt gelangen, z.B. Seifen, Waschmittel, Baumwolltextilien. Sie müssen so beschaffen sein, dass sie nach ihrer Nutzung biologisch abgebaut werden können, z.B. in einer Kläranlage oder in einer Kompostierungsanlage. Auch wenn sie eventuell wiederverwertet werden (z.B. Baumwolltextilien), gelangen sie aber irgendwann wieder in die Umwelt. So können biologische Kreisläufe geschlossen werden. Gebrauchsprodukte führen bei einem Eintrag und bei einem Verbleib in der Umwelt in der Regel zu Schädigungen, z.B. Computer, Fernseher, Autos, Möbel. Die Gebrauchsprodukte müssen also nach der Nutzung so behandelt werden, dass sie oder ihre Materialien wieder möglichst vollständig im bisherigen Anwendungsbereich eingesetzt werden können (also Wiederverwendung, Wiederverwertung). Somit verbleiben die Produkte bzw. die Materialien, nachdem sie der Umwelt in Form von Erzen etc. entnommen wurden, als Kreislaufmaterialien in technischen Kreisläufen. 198 Intermediärprodukte werden in der Wertschöpfungskette weiterverarbeitet und aus ihnen werden dabei Ver- oder Gebrauchsprodukte, z.B. Ethylen, das zu Polyethylen als Gebrauchsprodukt wird. Als übergeordnetes (Umweltmanagement-)Ziel bzw. Maßnahme in Umweltmanagementsystemen gilt die Herstellung von umweltverträglichen Produkten: Produkte, einschließlich der Verpackungen, 199 sollen entweder in biologische Kreisläufe eingehen ohne Störungen zu verursachen, oder in technischen Kreisläufen im bisherigen Anwendungsbereich verbleiben, 200 und die Produkte sollen über ihren gesamten Lebenszyklus, von der Materialgewinnung über die Nutzung bis zur Kreislaufschließung, möglichst ressourcenschonend, d.h. mit möglichst geringem Energie-, Material-, Wasser- und Flächenverbrauch, und möglichst emissionsarm hergestellt, genutzt und im Kreislauf geführt werden. 197 Siehe: BRAUNGART/ ENGELFRIED (1992), BRAUNGART/ MCDONOUGH (2003). 198 Ob ein Produkt als Verbrauchsprodukt aus nachwachsenden Rohstoffen oder als Gebrauchsprodukt, das in technischen Kreisläufen verbleibt, zu gestalten ist, muss durch die Erstellung einer Ökobilanz geklärt werden. 199 Verpackungen schützen bzw. sichern das Produkt gegen Mengenverlust, Verunreinigung, Klimaeinflüsse, Beschädigung bei Transport bzw. Lagerung, und die Umwelt vor umweltgefährdenden Produkten. Sie haben eine Lager- und Transportoptimierungssowie Rationalisierungsfunktion, bestimmen die Verkaufseinheit, sind Identifikation und Selbstpräsentation am Point-of-sale als Medium der Verkaufsförderung und sollen die Nutzung des Produktes erleichtern, auch als Qualitätsmerkmal für das Produkt bzw. der Marke. Verpackungen bestehen aus Packmittel und Packhilfsmittel. Das Packmittel ist ein Erzeugnis, z.B. ein Beutel, eine Dose, ein Fass, eine Flasche, ein Sack etc., das aus Packstoff besteht, z.B. Polyethylen, Weißblech, Glas etc. Packhilfsmittel sind Hilfsmittel, die zusammen mit dem Packmittel zum Verpacken dienen, z.B. Verschließhilfsmittel (Dichtungsringe, Clips, Spannringe etc.), Ausstattungs-/ Kennzeichnungs-/ Sicherungsmittel (Plomben, Siegel, Etiketten etc.), Polstermittel (z.B. Eckenpolster, Holzwolle etc.) etc. Das Packgut ist das einzupackende Produkt. Eine Verpackung kann entweder als eigenständiges dienstleistungsfähiges Produkt oder als Bestandteil des marktfähigen Produktes bzw. der Dienstleistung betrachtet werden. 200 Die Schließung von biologischen und technischen Kreisläufen bedeutet die Sicherstellung von Effektivität im Gegensatz zur ausschließlichen Erhöhung der Materialeffizienz. Dies ist eine Forderung für ein nachhaltiges Umweltmanagement. <?page no="174"?> 16.1 Das umweltverträgliche Produkt/ die umweltverträgliche Dienstleistung 175 Generell gelten als Ziele bzw. Maßnahmen für umweltverträgliche Produkte (bzw. für das Design), dass Verbrauchsprodukte biologisch abbaubar sein sollen, d.h. dass dafür biologisch abbaubare Materialien zu verwenden sind, und dass Gebrauchsprodukte wiederverwendet oder wiederverwertet werden können, d.h. dass Materialien zu verwenden sind, die nach der Nutzungsphase des Produktes in technischen Kreisläufen möglichst im bisherigen Anwendungsbereich genutzt werden können. 201 Für Intermediärprodukte gilt entweder der Ansatz des Ver- oder Gebrauchsproduktes, je nachdem, zu welcher Produktart sie weiterverarbeitet werden. Weitere Ziele und Maßnahmen sind: 202 höhere Nutzungsdauer erzielen durch Erhöhung der Haltbarkeit, durch patinafähige Oberflächen, durch ein möglichst zeitloses ästhetisches Design sowie ein modernisierungsgerechtes (synonym: innovationsgerechtes), reparaturgerechtes und instandhaltungsgerechtes Design, Umverpackungen vermeiden und andere Gebindeformen verwenden, Produkte und Verpackungen mit weniger Material verwenden, z.B. Materialdicke und Gewicht reduzieren, und die Materialvielfalt verringern, um die Wiederverwertbarkeit und Wiederverwendbarkeit zu erhöhen, Materialien mit kleinem ökologischen Rucksack und mit kleinem ökologischen Fußabdruck verwenden, Verbrauchsprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen, eine ressourcenschonende und emissionsarme, einschließlich lärmarme und wenig flächenverbrauchende Distribution bei Ver- und Gebrauchsprodukten und Redistribution bei Gebrauchsprodukten umsetzen, biologische Kreislaufführung für Verbrauchsprodukte gewährleisten, technische Kreisläufe für Gebrauchsprodukte nach der Nutzungsphase zur Ermöglichung einer Kreislaufführung möglichst im bisherigen Anwendungsbereich gewährleisten, z.B. durch unternehmensspezifische Rücknahmekonzepte (z.B. Pfandsysteme), andere Nutzungsformen der Produkte umsetzen, um eine höhere Auslastung und intensivere Nutzung der Produkte zu gewährleisten, u.a. Produktsharing-Konzepte, intensivere Nutzung der Produktionsanlagen, z.B. als 3-Schicht-Betrieb, Energieverbrauch der Produkte in der Nutzungsphase reduzieren und Energieeffizienz in der Nutzungsphase erhöhen sowie nichtregenerative durch regenerative Energieträger in der Nutzungsphase ersetzen, Materialverbrauch der Produkte in der Nutzungsphase reduzieren und Materialeffizienz in der Nutzungsphase erhöhen, Wasserverbrauch der Produkte in der Nutzungsphase senken, Flächen(neu)verbrauch bei der Nutzung vermeiden und Flächengebrauch in der Nutzungsphase reduzieren, Emissionen bei der Nutzung senken, einschließlich Gerüchen und elektromagnetischer Strahlung, keine mutagenen, kanzerogenen und teratogenen Stoffe und keine radioaktive Strahlung in der Nutzungsphase emittieren, keine Viren, Bakterien etc. und nichtendemischen Tier- und 201 Dies bedeutet, das Potential zur Schließung von hochwertigen technischen Kreisläufen, d.h. die Kreislauffähigkeit der Materialien, zu gewährleisten. Alle Ziele sind auch auf die im Marketing eingesetzten Produkte wie Prospekte, Kataloge, Werbegeschenke etc. zu übertragen. 202 Nach: ENGELFRIED (2011: 105 - 108). <?page no="175"?> 176 Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Pflanzenarten freisetzen, Lärm bei der Nutzung reduzieren, und das Risiko des Ausfalls bzw. eines Störfalls und die Wirkungen eines Ausfalls bzw. Störfalls reduzieren, eine umweltverträgliche Produktnutzung umsetzen durch Information der Kundinnen und Kunden und durch Kundendienst. Diese Ziele und Maßnahmen führen auch dazu, dass die Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus des Produktes einschließlich der vorgelagerten Produktstadien minimiert werden, weil bereits dort kreislauffähige Stoffe eingesetzt werden, die Kreislauffähigkeit von Stoffen generell erhöht wird, ressourcenschonende und emissionsarme Einsatzstoffe und Vorprodukte beschafft werden etc. Für eine nachhaltige Entwicklung sollte für Produkte über deren gesamten Lebensweg in der Nutzungsphase die Nutzung nichtregenerativer Energieträger um ca. 50 % bis zum Jahr 2050 reduziert und die Energieeffizienz um 3 bis 5 % pro Jahr gesteigert werden, langfristig ist eine Steigerung um den Faktor 5 bis 10 anzustreben. Der Ersatz von nichtregenerativen durch regenerative Energieträger in der Nutzungsphase sollte bei 3 bis 5 % pro Jahr liegen, die Materialeffizienz sollte um 4 bis 6 % pro Jahr erhöht werden, langfristig ist eine Steigerung um den Faktor 10 anzustreben. Verbrauchsprodukte sind aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Zudem sollte die CO 2 -Emission um 80 bis 90 % bis 2050 reduziert werden, ebenso die CH 4 -Emission ausgedrückt in CO 2 -Äquivalenten, die SO 2 - und die NH 3 -Emissionen um 80 bis 90 % und die Emission von NO x und VOC jeweils um 80 %. 203 Wenn Produkte in einem oder mehreren Aspekten weniger umweltbelastend sind als Vergleichsprodukte, können die Unternehmen dafür besondere umweltbezogene (Produkt-)Kennzeichnungen (synonym: Label, Öko-Label) erhalten. Solche Kennzeichnungen liegen mittlerweile nahezu in allen Branchen und für eine Vielzahl von Produkten vor, z.B. Der Blaue Engel, Bioland, FSC. Verschiedenste Organisationen vergeben diese Label und die Vergabe der Kennzeichnungen basiert auf Kriterien, anhand derer die gekennzeichneten Produkte sich von den anderen Produkten hinsichtlich der Umweltauswirkungen unterscheiden (z.B. energiesparend, wassersparend, ohne mineralische Düngemittel und ohne synthetische Pestizide hergestellt 204 ). Dabei ist im Einzelfall zu prüfen, ob die Einhaltung der Kriterien zu einer deutlichen Reduzierung der Umweltauswirkungen des Produktes beitragen, ob und wie die Einhaltung der Kriterien kontrolliert wird und wer die Kontrolle vornimmt. 203 Siehe: BUND/ MISEREOR (1996: 80), SCHMIDT-BLEEK (1994). 204 In der biologischen (synonym: organischen) Landwirtschaft werden im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft keine mineralischen (synonym: synthetischen, künstlichen) Düngemittel, hauptsächlich Stickstoff-, Phosphat- und Kalium-Düngemittel (NPK-Düngemittel) sowie Mg- und Fe-Düngemittel, eingesetzt. Ebenso werden keine synthetischen Pestizide verwendet. <?page no="176"?> 16.2 Ökologisches Design: Produkt und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten 177 16.2 Ökologisches Design: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Die Ziele und Maßnahmen für ein umweltverträgliches Produkt sind bei der Forschung und Entwicklung der Produkte bzw. Dienstleistungen heranzuziehen, d.h. sie liegen dem ökologischen Design zugrunde. Ökologisches Design (synonym: Öko-Design, umweltverträgliche Produktentwicklung) ist eine systematische und umfassende Vorgehensweise der Produktgestaltung, um alle von einem Produkt ausgehenden Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus des Produktes, also von der Herstellung der Rohmaterialien über die Produktion bis zur Nutzung und Kreislaufschließung, zu reduzieren bzw. auszuschließen. 205 Gestaltung ist dabei umfassend zu verstehen und beinhaltet die Forschung- und Entwicklung, die formgerechte und funktionale Gestaltgebung, die Materialauswahl, die Produktions- und Transportplanung, die Konzeption der Kreislaufführung etc. Die Vorgehensweise des ökologischen Designs basiert auf sechs Schritten. 206 Im ersten Schritt ist die Funktion des Produktes bzw. der Nutzen festzulegen, der durch das Produkt erfüllt werden soll, der Kernnutzen. Dieser Produktnutzen sollte z.B. erhöht werden durch Gewährleistung einer Multifunktionalität (z.B. Tourenfahrrad anstatt Rennrad) oder dem Angebot einer Weiternutzungsmöglichkeit (z.B. Senfglas als Trinkglas). Deutlich erhöht werden kann er, wenn die Möglichkeit des Produktsharing vorgesehen wird, d.h. die Möglichkeit zum gemeinsamen Nutzen bzw. zum Teilen von Produkten. Bekannt geworden ist diese Form der Produktnutzung durch Carsharing bei Autos in Großstädten. Sie wird mittlerweile bei sehr vielen Produkten umgesetzt, z.B. bei Fahrrädern, Bohr-, Waschbzw. Haushaltsmaschinen, Baumaschinen, Abendkleidung, Rasenmähern, Yachten und auch bei Wohnungen (z.B. durch Initiativen wie Couchsurfing oder Bed-and-Breakfast). Werden die (Gebrauchs-)Produkte dem Nutzer für die Zeit der Nutzung überlassen und dann wieder dem Unternehmen zurückgegeben, bleibt das Unternehmen also Eigentümer der Produkte, spricht man auch von umweltbezogenen Produktleasing- Konzepten (synonym: Öko-Leasing). Eine intensivere Nutzung von Produktionsanlagen kann dadurch ebenfalls erreicht werden, z.B. im 3-Schicht-Betrieb. 207 Im zweiten Schritt erfolgt die Festlegung der Produktart, die das Produkt sein soll, d.h. für welche Kreisläufe das Produkt designed ist: Als Verbrauchsprodukt für biologische Kreisläufe, als Gebrauchsprodukt für technische Kreisläufe oder als Intermediärprodukt, das dann zu einem Ge- oder Verbrauchsprodukt mit seinem entsprechenden Kreislauf wird. Besteht ein Produkt aus 205 Allgemein wird als Ziel von Öko-Design ein Produkt verstanden, das gegenüber einem anderen, funktionsgleichen Produkt geringere Umweltbeeinträchtigungen über den gesamten Lebenszyklus aufweist. Diese Sichtweise wird hier nicht weitergeführt, da sie den Begriff „Umweltverträglichkeit“ bzw. „umweltverträgliches Produkt“ relativiert und eigentlich „weniger umweltbelastend“ meint. Eine umfangreiche Definition eines „umweltverträglichen Produktes“ einschließlich Kriterien zur Überprüfung der Umweltverträglichkeit gibt ENGELFRIED (1994). Die Berücksichtigung von ethischen Aspekten beim Öko-Design, wie gerechte Entlohnung, fairer Handel, keine Kinderarbeit etc., ist nicht Teil der Umweltverträglichkeit, sondern der sozialen Gerechtigkeit. 206 Ausführungen zu Produktentwicklung, zum Produktdesign, zu ökologischem Design, zum Konstruieren etc. siehe z.B.: EHRLENSPIEL/ MEERKAMM (2013), HOPFENBECK/ JASCH (1996), KALWEIT/ PAUL/ PETERS/ WALL- BAUM (2012), SCHMIDT-BLEEK/ TISCHNER (1995). In der sog. Öko-Designrichtlinie wird ausschließlich der Energieverbrauch betrachtet (siehe Richtlinie EG 2009/ 125/ EG). Deutlich darauf hinzuweisen ist, dass (die üblicherweise) geplante Obsolenz (d.h. das Ungebräuchlichwerden bzw. das Kaputtgehen), der Einbau von Sollbruchstellen oder eine hohe Verschleißneigung dem Aspekt der Langlebigkeit der Produkte entgegenstehen und zu vermeidbarem Abfallaufkommen und unnötigem Materialverbrauch beitragen. 207 Unternehmen können auch übergeordnete Problemlösungsstrategien als Nutzen „verkaufen“, z.B. Pestizidservice, Mobilitätsdienst, Systemlösungen. <?page no="177"?> 178 Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Gebrauchs- und Verbrauchsmaterialien, ist es in jedem Fall ein Gebrauchsprodukt, das nach der Nutzung demontiert werden muss, damit die verschiedenen Materialien in den jeweiligen Kreisläufen verbleiben können. Es gilt somit beim ökologischen Design nicht mehr der Ansatz, ein Produkt von der Wiege bis zur Bahre, d.h. von der Herstellung der Rohstoffe bis zur Entsorgung des Produktes (Cradle-to-grave), zu betrachten, sondern es gilt heute das Konzept, das Produkt von der Wiege bis zur Wiege zu betrachten, d.h. einschließlich einer systematischen Kreislaufführung (Cradle-to-cradle). 208 Im dritten Schritt erfolgt die Auswahl umweltverträglicher Materialien, u.a. wiederverwendbare bzw. wiederverwertbare Materialien für Gebrauchsprodukte (einschließlich der Verbindungselemente), biologisch abbaubare Materialien für Verbrauchsprodukte, die aus regenerativen Materialien hergestellt werden, reduzierte Werkstoffvielfalt zur leichteren Wiederverwertung, v.a. der Metallsorten, der Kunststoffsorten, der Keramiken, der Halbleitermaterialien, emissionsarme und ressourcenschonende Materialien, d.h. auch Materialien mit einem kleinen ökologischen Rucksack und mit einem kleinen ökologischen Fußabdruck, 209 schadstoffarme Materialien, z.B. keine cadmiumhaltigen Farben und Schrauben, keine bleihaltigen Lagermetalle, keine halogenierten Materialien, weitere, u.a. wertvolle Werkstoffe für möglichst viele Wiederverwendungszyklen, z.B. Stahlbleche statt verschiedenartiger Kunststoffe, Thermoplaste, die sortenrein eingeschmolzen und als Recyclate erneut zu technisch hochwertigen Kunststoffprodukten weiterverwendet werden können, Stoffe, für die Werkstoffverträglichkeit nachgewiesen ist, möglichst keine Fremdverstärkungen oder Verbundmaterialien. Hinzu kommt, dass die verwendeten Materialien gekennzeichnet werden sollen zur leichteren Wiederverwertung, möglichst derart, dass die Kennzeichnungen automatenlesbar sind. Im vierten Schritt wird die Konstruktion geplant bzw. das Produkt gestaltet, u.a. dematerialisiert, d.h. Materialminimierung, Verkleinerung der Produkte (Zielkonflikt zu Demontagefähigkeit), Nutzung der Mikro- und Nanotechnik (Zielkonflikt zu Demontagefähigkeit), Lebensdauererhöhung (Zielkonflikt zu Produktinnovationen), Verwendung hochwertiger Werkstoffe (z.B. korrosionsbeständiger Werkstoffe) (Zielkonflikt: Wiederverwendung bzw. Wiederverwertung), Robustheit/ Zuverlässigkeit, 210 demontagegerecht bei Gebrauchsprodukten mit dem Ziel automatisierter Demontagemöglichkeit durch demontagerechte Konstruktion, Vermeidung von bestimmten Beschichtungen, Zusätzen und Verbundwerkstoffen, Verwendung korrosionsbeständiger Werkstoffe statt galvanischer Überzüge, Reduktion der Bauteile, Standardisierung, Vermeidung von Verklebungen und Verschweißungen, hierarchische Baustruktur etc., mit Wiederverwendbarkeitsmöglichkeit einzelner Bauteile (nach Aufarbeitung) bei Gebrauchsprodukten, u.a. durch wiederverwendbare Module, die leicht austauschbar sind, durch Verstärkung von mechanisch belasteten Stellen, 208 Siehe ausführlich: BRAUNGART/ MCDONOUGH (2003). 209 Vergleiche: WENZEL/ SIEGMANN (2009). 210 Hier können die exemplarisch aufgeführten Zielkonflikte auftreten. Aufgabe des Designs ist es, diese zu erkennen und eine Lösung zu erarbeiten, damit diese Konflikte nicht zu Umweltauswirkungen führen, z.B. Materialverluste und Emissionen, wenn eine Kreislaufführung der Materialien nicht möglich ist. <?page no="178"?> 16.2 Ökologisches Design: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten 179 reparatur- und instandhaltungsgerecht bei Gebrauchsprodukten, u.a. durch leichte Austauschbarkeit von Bauteilen, verstärkter Einsatz der Modulbauweise, neue Verbindungstechniken und Standardisierung von Bauteilen, Hervorheben von Wartungsstellen und guter (Wartungs-)Zugang, modernisierungsgerecht (innovationsgerecht) bei Gebrauchsprodukten, emissionsarme und ressourcenschonende Nutzungsphase, ästhetisch „zeitlos“, wodurch ein schneller Produktaustausch aus modischen Gründen vermieden werden soll. Im Zusammenhang mit einer zeitlosen Ästhetik wird häufig der Begriff patinafähig verwendet, der bedeutet, dass Oberflächen und Produkte so gestaltet werden, dass sie durch Gebrauchsspuren nicht frühzeitig veralten und zu Abfall werden. bionisch 211 , d.h. an Naturprinzipien angelehnt. Bei manchen Gebrauchsprodukten sollten eine Selbststeuerung und Selbstoptimierung geplant werden, z.B. die Regulierung des Zuflusses von Verbrauchsmaterialien (Energie, Waschmittel, etc.), das „intelligente Haus“, Gebrauchsanweisungen. 212 Meist parallel zur Konstruktion und zum Design des Produktes wird im fünften Schritt der Produktions-/ Demontage-/ Kreislaufführungsprozess (einschließlich der Gebäude und der Anlagen) geplant, der v.a. emissionsarm und ressourcenschonend sein soll und ein geringes Störfallrisiko (einschließlich geringer Störfallauswirkungen) aufweisen soll. Im sechsten Schritt wird abschließend die Logistik bzw. der Vertrieb geplant. Er hat u.a. emissionsarm und ressourcenschonend zu erfolgen, mit geringer Störfallanfälligkeit und mit geringen Störfallauswirkungen und einschließlich eines Logistikkonzeptes zur Kreislaufschließung mit Rücknahme-/ Rückgabesystem. In Zusammenhang mit dem Vertrieb ist die Vermeidung von Verpackungen (z.B. Verzicht auf Umverpackungen) und die Verringerung von Verpackungsmaterial bzw. die Verwendung von wiederverwendbaren Verpackungen (Mehrwegverpackungen) oder wiederverwertbaren Verpackungen bzw. biologisch abbaubaren Verpackungen anzustreben. Dabei gelten die gleichen umweltbezogenen Designvorgaben wie bei den Produkten, d.h. eine Verpackung ist wegen der notwendigen Kreislaufschließung entweder als Ver- oder Gebrauchsprodukt auszuführen. Es sind emissionsarme und ressourcenschonende Verpackungsmaterialien auszuwählen und möglichst ein einziges, wiederverwendbares bzw. wiederverwertbares Verpackungsmaterial. 211 Die Disziplin im ökologischen Design, die Phänomene aus der Natur untersucht und in technische Lösungen überträgt, wird als Bionik bezeichnet. Bionik ist ein Kunstwort aus „Biologie“ und „Technik“. Ausführlich bei: NACHTIGALL (2012), NACHTIGALL/ WISSER (2013), UMWELTSTIFTUNG WWF (1991). Eine Nachahmung der Natur wird auch als Biomimikry bezeichnet, z.B. die technische Speicherung von Sonnenlicht analog der Photosynthese. 212 Weitere Designanforderungen liegen für spezielle Produkte vor, z.B. ausleergerecht bei Verpackungen etc. <?page no="179"?> 180 Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Übungen in Schritt 16 Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Anwenden einer Merktechnik Übung 82: Folgen umweltverträglicher Produkte Schwierigkeit: Aufgabe: Prägen Sie sich die wesentlichen umweltbezogenen und sozio-ökonomischen Folgen umweltverträglicher Produkte ein. Diese Folgen sind bedingt durch die Rücknahme von Gebrauchsprodukten und die konsequente Kreislaufführung von Verbrauchsprodukten in biologischen und von Gebrauchsprodukten in technischen Kreisläufen. Wenden Sie dabei die Loci- Methode oder den Merksatz oder eine andere Merktechnik an, je nachdem, welche für Sie am besten geeignet ist. 30 Minuten Anmerkung: Das Einprägen der Reihenfolge ist zwar sinnvoll, aber nicht notwendig. Quelle: Nach ENGELFRIED (2011: 108). Umweltbezogene und sozio-ökonomische Folgen umweltverträglicher Produkte: 1. Vermeidung von Hausabfällen und von hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen, 2. Verringerung von produktionsspezifischen Abfällen, 3. Senkung des Material- und Rohstoffeinsatzes, 4. Energieeinsparung, 5. Verringerung der Emissionen und des Abwassers, 6. Verminderung der Anzahl eingesetzter Stoffe, 7. Aufhebung der Trennung von Produktions- und Recyclingwirtschaft, 8. Entwicklung hochwertiger Kreislaufmaterialien für technische Kreisläufe, 9. Entstehung hochwertiger biologischer Kreislaufmaterialien, 10. Schaffung neuer Märkte durch ökologische Produktkonzepte bzw. durch Systemdesign, 11. Wertschätzung statt Wegwerfmentalität, 12. Einhaltung des Verursacherprinzips und Umsetzung des marktwirtschaftlichen Prinzips, 13. Entstehung regionalisierter Märkte, 14. Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen, 15. Verringerung der Abhängigkeiten im Welthandel. <?page no="180"?> Übungen in Schritt 16 181 Trainingsziel: Wortfindung Übungstyp: Anagramm Übung 83: Prinzipien des ökologischen Design Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie die Buchstaben innerhalb der Wörter. Der erste Buchstabe des Wortes bleibt unverändert. 30 Minuten Quelle: Aus ENGELFRIED (2011: 213 - 216). Prinzipien im ökologischen Design: 1. Ä E I C H T T S S H _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Z I S E L O T _ _ _ _ _ _ _ 2. B H I C O S L G I O _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ A R A A B U B B _ _ _ _ _ _ _ _ 3. B N I H S I O C _ _ _ _ _ _ _ _ 4. D T I E A E S E A T R R I M I L _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 5. D E R G M H T G C A E T E E N O _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 6 . E N A E M M S I O S R S I _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ und R N C U E E H O N O E S N R E D S S C _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Materialien 7. M G G T D N E N S H E R E U E I R C R I S O _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 8 . R R U E G A E E A R C T R H T P _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 9 . E I R N S S S M O I A E M _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ und R D O E S S N C R N U N E E S O E C H _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Nutzungsphase 1 0 . S M F O A C F R T D E A H S _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Materialien 1 1 . W N A E D W E V I D E B R R E R _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 1 2 . W R E I R E R V E D T R A B E W _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ <?page no="181"?> 182 Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Trainingsziel: Merkfähigkeit Übungstyp: Reihenfolge memorieren Übung 84: Ökologisches Design Schwierigkeit: Aufgabe: Der F&E-Leiter schreibt für das bevorstehende Meeting die Prinzipien ökologischen Designs auf gelbe Zettel und heftet sie waagrecht an seine Pinwand. Stellen Sie sich die Prinzipien vor, merken Sie sich die Reihenfolge der Prinzipien und schreiben Sie diese danach auf. 10 Minuten Reihenfolge: Zuerst heftet der F&E-Leiter den Zettel mit der Aufschrift „Produktart festlegen“ an die Pinwand. Danach nimmt er den zweiten Zettel „modernisierungsgerecht“ und heftet ihn rechts von seinem ersten Zettel. Links außen platziert er den Zettel mit der Aufschrift „bionisch“ und rechts davon den Zettel „demontagegerecht“. Links von seinem ersten Zettel fügt er den Zettel mit der Aufschrift „kreislauffähige Materialien“ ein. Zwischen „bionisch“ und „demontagegerecht“ heftet er den Zettel „reparatur- und instandhaltungsgerecht“. Den Zettel „emissionsarm und ressourcenschonend“ heftet er zwischen „Produktart festlegen“ und „modernisierungsgerecht“. Den Zettel „ästhetisch“ heftet er ganz am Schluss nach ganz rechts außen. Reihenfolge: <?page no="182"?> Übungen in Schritt 16 183 Trainingsziel: Zusammenhänge erkennen Übungstyp: Zuordnen Übung 85: Bionik und ökologisches Design Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie den folgenden technischen Erfindungen das Vorbild bzw. das Phänomen in der Natur zu. Kennen Sie weitere Beispiele? 15 Minuten Quelle: NACHTIGALL (2012: passim), NACHTIGALL/ WISSER (2013: passim), Umweltstiftung WWF (1991: passim); nach einer Idee von FRIESE (2014). Vorbild bzw. Phänomen in der Natur: aufgeschlagenes Körpersekret von Arten tropischer Baumfrösche | Beuteortung der Texas- Klapperschlange | Blätter der Lotuspflanze | Früchte der Wiesenklette | Füße des Höckerschwans | Gecko-Lamellen (an den Zehenspitzen) | Grabschaufeln von Maulwürfen | Haut von Haifischen | Konstruktionsformen von Skeletttierchen | Orientierung bei Fledermäusen | Samen des Ahornbaums | Saugnäpfe bei Kraken/ Tintenfischen | Schnauze von Delfinen | Schwingen des Adlers | Stachel von Bienen Nr. Technische Erfindung Vorbild bzw. Phänomen in der Natur 1 Schwimmanzug 2 Ultraschall-Orientierung im Raum (Sonar, Radar, Echolot) 3 Klettverschluss 4 Schwimmflossen 5 Rotorprinzip bei Hubschraubern 6 Fräsköpfe einer Tunnelbohrmaschine 7 Wellenteiler; Gestaltung des Schiffsbugs von z.B. Tankern, Kreuzfahrtschiffen etc. 8 Selbstreinigungseffekt bei Wandfarben, auch bei Textilien 9 Kanüle bei Spritzen 10 Schaumstoff, Styropor, Isolierung 11 Infrarot-Ortungsgeräte, Wärmebildkameras 12 Architektur, u.a. Kathedrale Sagrada Familia in Barcelona 13 Tragflächengestaltung bei Flugzeugen 14 Haftung, z.B. Kletterschuhe 15 Gummisaugnapf zum Entfernen von Verstopfungen bei Toiletten Weitere Beispiele: <?page no="183"?> 184 Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit bzw. Aufmerksamkeit wiedererlangen Übungstyp: Bewegungsübung Übung 86: In der Forschungsabteilung Schwierigkeit: Aufgabe: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich hinter ihre Stühle. Ein Teilnehmer, eine Teilnehmerin oder der Dozent erzählt die Geschichte. Wird in der Geschichte eine Person genannt, machen Sie eine Kniebeuge, eine Farbe genannt, strecken Sie die Arme deutlich nach oben, eine Form genannt, drehen Sie sich einmal um die eigene Achse, ein Fachbegriff aus dem ökologischen Design genannt, klatschen Sie zweimal in die Hände. 5 Minuten Anmerkung: Die aufgeführte Übung eignet sich nur für Lernprozesse, die in Gruppen stattfinden. Die Übung weist überwiegend spezifische Inhalte auf und vertieft die Begrifflichkeiten zum ökologischen Design. Die Geschichte: Der Forschungsleiter besichtigt wöchentlich die Fortschritte der Designabteilung. In einer der weißgestrichenen Hallen liegen Gipsmodelle auf den grünbeigen, rechteckigen Arbeitstischen. Die überdimensionierten Spezialbildschirme der Computer leuchten fahlgrün. Der Forschungsleiter redet mit zwei Teamleiterinnen und einem Teamleiter, alle mit weißen Laborkitteln bekleidet, über den Stand der ökologischen Weiterentwicklung des Produktes. Eine der Teamleiterinnen zeigt eine neue aerodynamisch-abgerundete Form aus Recyclingmaterial, die andere Teamleiterin einen rot lackierten, biologisch abbaubaren Prototyp, der eine bionische Form aufweist. Zwei Ingenieure werden gebeten, ihre Meinung zu den technischen Umsetzungsmöglichkeiten der Produktentwürfe abzugeben. Beide Ingenieure halten die biologisch abbaubare Variante für sehr schwer realisierbar. Dann bemerkt der Forschungsleiter auf einem Konstruktionstisch ein Modell, welches er noch nicht gesehen hatte. Er fragt den Teamleiter, warum ihm dieses außergewöhnliche, dunkelblau lasierte Modell nicht gezeigt wurde. Die Teamleiterin erläutert, dass es sich um den Entwurf eines Praktikanten handle. Der Forschungsleiter lässt den Praktikanten rufen, der gerade im Archiv mit der Ablage befasst ist. Der unsicher auftretende Praktikant erläutert seinen blauen, demontierbaren und recyclingfähigen, noch unförmig wirkenden Entwurf. Der Forschungsleiter fordert, dass auch dieser Entwurf weiter in der engeren Designauswahl bleiben soll. <?page no="184"?> Übungen in Schritt 16 185 Trainingsziel: Merkfähigkeit, Wahrnehmung Übungstyp: Merkübung, Skizzieren Übung 87: Umweltbezogene Kennzeichnungen Schwierigkeit: Aufgabe: Sie sehen jetzt eine Graphik mit dem EMAS-Logo für Umweltmanagement und mit anderen umweltbezogenen Kennzeichnungen. Prägen Sie sich diese ein. Blättern Sie dann auf die nächste Seite um. 5 Minuten Anmerkung: Die Logos sind in ihrer Schwarz-Weiß-Ausführung wiedergegeben. „EMAS“ und „Responsible Care“ sind keine Produktkennzeichnungen, also keine Label, sondern Kennzeichnungen für Unternehmen. „Der Grüne Punkt“ und die „Pfandpflicht-Kennzeichnung“ sind keine Kennzeichnungen im Sinne der Ausweisung eines besonders umweltschonenden Produktes, also keine Öko-Label, sondern geben lediglich an, dass die Produkte recycelt werden sollen. Quelle: Internetseiten der Organisationen, die die Kennzeichnungen vergeben, zeilenweise, von links nach rechts: Europäische Union (in: Verordnung (EG) Nr. 66/ 2010), Bio-Siegel Ökolandbau (www.oekolandbau.de), Forest Stewardship Council (https: / / ic.fsc.org/ en), Internationaler Herstellerverband tierschutzgeprüfte Naturkosmetik, Kosmetik und Naturwaren (www.ihtn.de), Umweltbundesamt (www.blauer-engel.de), Europäische Union (in: EMAS), Fair Trade Labelling Organizations International (www.fairtrade.net), Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie (www.oeko-tex.com), Duales System Deutschland (www.gruener-punkt.de) („Der Grüne Punkt“), Verband der Chemischen Industrie (www.vci.de) („Responsible Care“), Europäische Vegetarier Union (www.euroveg.eu), Deutsches Pfandsystem (www.dpg-pfandsystem.de) („Pfandpflicht-Kennzeichnung“). Umweltbezogene Kennzeichnungen: <?page no="185"?> 186 Schritt 16: Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich gestalten Trainingsziel: Merkfähigkeit, Wahrnehmung Übungstyp: Merkübung, Skizzieren Umweltbezogene Kennzeichnungen Schwierigkeit: Sie sahen eine Graphik mit dem EMAS-Logo für Umweltmanagement und mit anderen umweltbezogenen Kennzeichnungen. Aufgabe 1: Berechnen Sie: 7 x 14, 8 + 15 + 43, 19 x 8, 405 - 77 - 4. 1 Minute Aufgabe 2: Notieren Sie Kennzeichnungen, die Sie erinnern. 3 Minuten Aufgabe 3: Skizzieren/ Zeichnen Sie vier davon und vergleichen Sie mit der vorigen Seite (= Lösung). 10 Minuten Erinnerte Kennzeichnungen: Skizzen von Kennzeichnungen: <?page no="186"?> Schritt 17: Schnittstellen von Umweltmanagement mit anderen Managementsystemen kennen Lernziele: Sie lernen … Schnittstellen und Zusammenhänge von Umweltmanagement und anderen Managementsystemen kennen. Möglichkeiten zur Vereinheitlichung von Managementsystemen zu erkennen und im Unternehmen umzusetzen. Im Unternehmen existiert meist eine Vielzahl von Managementsystemen, in denen unterschiedliche Sachverhalte geplant, gesteuert, durchgeführt und kontrolliert werden. Neben Umweltschutz liegen meist Managementsysteme vor für Qualität, Arbeitsschutz bzw. Sicherheit und Energie. Arbeitsschutzmanagement (und Gesundheitsmanagement), Sicherheitsmanagement und Energiemanagement sind Bestandteile des Umweltschutzes und in der vorliegenden Buchkonzeption im Umweltmanagementsystem enthalten. 213 Qualität wird als eigenständiger Regelungsbereich mit einem Qualitätsmanagementsystem betrachtet, obwohl viele Schnittstellen zum Umweltmanagement ebenfalls vorliegen, z.B. bedeutet eine höhere Prozesssicherheit i.d.R. weniger Ausschuss und somit weniger Abfallaufkommen, bedeuten fehlerhafte Produkte z.B. geringere Haltbarkeit und somit ein früherer Ersatz mit Materialverlust, Abfallaufkommen etc. Da die Normenreihen dieser verschiedenen Managementsysteme mittlerweile stark vereinheitlicht wurden, bietet es sich an, in Unternehmen integrierte Managementsysteme aufzubauen; insbesondere Umwelt- und Qualitätsmanagementsysteme sollten integriert werden und dann in einem gemeinsamen Managementhandbuch für Umwelt (das selbstverständlich Arbeitsschutz, Sicherheit und Energie beinhaltet) und Qualität dokumentiert werden. 214 Die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems erfolgt weitestgehend analog zur Implementierung eines Umweltmanagementsystems. Ausgangspunkt sind auch hier die Entscheidung auf der obersten Unternehmensebene, ein Qualitätsmanagementsystem zu implementieren, und strategische Überlegungen, an die sich dann die Erstellung einer Qualitätspolitik und die Formulierung von Qualitätszielen anschließen. Grundlage ist ebenfalls die Prozessorganisation und die Regelung der prozessunabhängigen Qualitätsthemen, auf die dann die detaillierte Regelung der qualitätsrelevanten Prozesse folgt. Einen sehr engen Bezug weist Umweltmanagement zum Innovationsmanagement auf. 215 Dieses wird in größeren Unternehmen organisatorisch meist der Forschung & Entwicklung zugeordnet, wobei v.a. neue Produkte (Produktinnovationen) bzw. neue Produktionsprozesse (Prozessinnovationen) entwickelt werden, unter dem zentralen Aspekt des umweltorientierten Designs. 213 Die maßgeblichen Normen sind: DIN EN ISO 9000: 2015, DIN EN ISO 9001: 2015 und DIN EN ISO 9004: 2009 für Qualität, BS OHSAS 18001: 2007 für Arbeits- und Gesundheitsschutz und DIN EN ISO 50001: 2011 für Energiemanagement. Umfassend z.B.: DGQ (2008), KOUBEK/ PÖLZ (2014), PISCHON/ LIESEGANG (2012). 214 Siehe: ENGELFRIED (2011: 170 - 175). 215 Siehe umfassend Literatur zu Innovationsmanagement, z.B.: VAHS/ BREM (2015). Zum Innovationsmanagement liegt eine Normenreihe vor, allerdings bisher als technische Spezifikation und geplant ohne Zertifizierungsmöglichkeit: DIN CEN/ TS 16555-1: 2013. <?page no="187"?> 188 Schritt 17: Schnittstellen mit anderen Managementsystemen kennen Eng damit zusammen hängt das Informationsbzw. Wissensmanagement, 216 einschließlich eines Ideenmanagements bzw. eines betrieblichen Vorschlagswesens für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, v.a. hinsichtlich der Qualität der Produkte und der Optimierung von Prozessen. 217 Personalmanagement, für das allerdings keine vergleichbaren Normen vorliegen, weist ebenfalls einen engen Bezug zum Umweltmanagement auf, 218 v.a. in der Personalbestands- und Personalbedarfsanalyse hinsichtlich fachlicher, umweltbezogener Qualifikation und der Ermittlung des Aus-, Weiterbildungs- und Schulungsbedarfs, im Personalinformationsmanagement mit einer internen umweltrelevanten Kommunikation, 219 im Personalmarketing mit Personalbeschaffung, Personalauswahl und Personalentwicklung unter Berücksichtigung umweltrelevanter Aspekte. Insbesondere dort, wo Personal direkt mit Kunden in Kontakt tritt, z.B. im Vertrieb oder in Dienstleistungsbranchen mit Kundenberatung (Banken, Versicherungen, Handel etc.), sind umweltspezifische Kenntnisse vorauszusetzen und bei allen Personalentscheidungen zu berücksichtigen. Zum Unternehmensrecht, und wenn vorhanden zur Rechtsabteilung, weist Umweltmanagement ebenfalls eine enge Verbindung auf, z.B. hinsichtlich Genehmigungsfragen, Patentanmeldungen für umweltverträgliche Produkte bzw. Verfahren, oder der Ausgestaltung von Arbeitsverträgen. Eng mit Umweltmanagement zusammen hängen auch die investitions- und finanzwirtschaftlichen Aspekte des Unternehmens, einschließlich des Rechnungswesens und des Controlling. Um bei Investitionsentscheidungen eine sorgfältige Abwägung zu treffen, ist eine Gegenüberstellung der Kosten der (Umweltschutz-)Investitionsmaßnahme mit möglichen Rückflüssen in Form von Einsparungen bzw. Umsatzerhöhungen vorzunehmen. Hierzu wird überwiegend als Investitionsrechnung die Kapitalwertmethode anzuwenden sein: Bei produktions- und produktintegrierten Umweltschutzmaßnahmen ist meistens von einem positiven Kapitalwert auszugehen, bei End-of-pipe-Maßnahmen immer von einem negativen. 220 Ergänzend ist eine Amortisationsrechnung durchzuführen, wobei sich bei Umweltschutzinvestitionen häufig eine vergleichsweise lange Amortisationszeit zeigt 221 - trotz positiven ökonomischen Wirkungen wird dann bei einem Management, das in kurzfristigen Erfolgen denkt, von der Umweltschutzmaßnahme abgesehen. Zudem kann, auch wenn Investitionsrechnungen für eine Umsetzung der Umweltschutzmaßnahme sprechen, der somit ökonomisch sinnhaften Maßnahme mangelnde Liquidität entgegenstehen. Um diesem Problem zu begegnen, kann das Unternehmen u.a. eine Umverteilung finanzieller Ressourcen im Unternehmen, Einsparungen im betrachteten oder in anderen Unternehmensbereichen sowie eine externe Kapitalbeschaffung mit den üblichen Methoden der Fremdfinanzierung erwägen sowie die vielfältigen Förderprogramme in Betracht ziehen (siehe hierzu z.B. Informationen der IHK und der HWK, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Förderprogramme der EU, des Bundes, der Länder und der Kommunen). Wichtige Schnittstellen weist Umweltmanagement zu den umweltrelevanten Organisationsbereichen Beschaffung (bzw. Einkauf) und zur Materialwirtschaft, einschließlich Lagerwirtschaft auf. Dabei geht es v.a. um die Nachfrage nach umweltverträglichen Materialien, Hilfsstoffen etc., 216 Siehe z.B.: PROBST/ RAUB/ ROMHADRT (2013), MAROSCHER/ STARY (2012). 217 Synonym zur kontinuierlichen Verbesserung: Kaizen. 218 Siehe ausführlich Literatur zum Personalmanagement, z.B.: HOLTBRÜGGE (2015). 219 Zum Beispiel in Firmen- oder Werkszeitungen, Betriebsversammlungen, als „Grüne Bretter“ und im Intranet. 220 Diesbezüglich wird auf betriebswirtschaftliche Literatur verwiesen, exemplarisch: WÖHE/ DÖRING (2013: 482 - 500). Viele detaillierte Beispiele hierzu siehe bereits: GEGE (1997). 221 Vergleiche beispielhaft Investitionen in Solarzellen, Solarkollektoren oder Gebäudedämmung. <?page no="188"?> Schritt 17: Schnittstellen mit anderen Managementsystemen kennen 189 also z.B. um die Erstellung von umweltbezogenen Beschaffungsrichtlinien, sowie um eine umweltverträgliche Lagerwirtschaft, einschließlich Lagerhaltung. Weiterhin sind die Schnittstellen zum Vertrieb bzw. zum Service (Kundendienst) offensichtlich, v.a. durch eine umweltbezogene Kundenberatung, die Wartung von Altgeräten etc. und, sofern der Vertrieb über den Handel erfolgt, die Auswahl eines umweltorientierten Handelspartners. 222 Die Organisationeinheiten Produktion bzw. Fertigung (einschließlich Wartung und Instandhaltung), einschließlich Grundstücksbzw. Gebäudemanagement, sowie Logistik (bzw. Distribution und Redistribution, einschließlich Fuhrpark etc.) sind als Organisationseinheiten nur zur Vollständigkeit erwähnt - die Umweltauswirkungen dieser Organisationseinheiten waren Ausgangspunkt für die Entwicklung von Umweltmanagementsystemen und daher auch Gegenstand eines Umweltmanagementsystems. 223 Wie bereits ausgeführt, bildet das Marketing des Unternehmens mit der Festlegung der marktrelevanten Faktoren, der Positionierung und den Durchsetzungsstrategien eine zentrale Funktion im Unternehmen. Dort werden alle Aspekte umweltorientierten Handels festgelegt, einschließlich des Verhältnisses zu und des Umganges mit den Stakeholdern, u.a. den Kunden mit dem umweltverträglichen Produkt, den Zulieferern mit einer Beschaffungsvorgabe, dem Vertrieb (einschließlich der Distribution und der Redistribution) mit einer umweltverträglichen Logistik und eventuellen Sharing-Konzepten, den Anwohnern mit einer umweltverträglichen Produktion (bzw. Fertigung) am Standort bis hin zu Kreditgebern und Investoren, die Vorstellungen zur Entwicklung des Unternehmens u.a. hinsichtlich der umweltorientierten Forschung erhalten wollen. 222 Bei der Auswahl des Handelspartners spielen v.a. sein Umweltbewusstsein und seine Grundhaltung gegenüber Umweltschutzaktivitäten des Unternehmens, seine Kooperationsbereitschaft bzw. sein Wille zur Mitwirkung bei der Gestaltung umweltverträglicher Problemlösungen, u.a. dem Aufbau von Redistributionskanälen für die Rücknahme von Verpackungen und von Gebrauchsprodukten, die direkten Umweltauswirkungen seiner logistischen Prozesse, seiner Gebäuden etc., und seine Betroffenheit durch Umweltgesetze (z.B. VerpackV) sowie durch verändertes Nachfrageverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten eine wichtige Rolle. Die Umweltkompetenz des Handels bei der Gestaltung und Umsetzung umweltverträglicher Problemlösungen ist ein weiteres zentrales Kriterium bei der Auswahl des Handelspartners, v.a. eine umweltverträgliche Sortimentspolitik, inklusive der Vorauswahl der Produkte, einer Auslistung umweltschädlicher Produkte und einer entsprechenden Positionierung umweltverträglicher Produkte auf den Handelsflächen, die Bereitschaft, ausreichende Listungszeiträume für umweltverträgliche Produkte zu ermöglichen, und eine hohe Umweltkompetenz der Beschäftigten (nach ENGELFRIED, 2011: 184, 201 - 202). 223 Organisationseinheiten, die z.B. als Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft, Energiewirtschaft etc. bezeichnet werden, sind selbstverständlicher Bestandteil des Umweltmanagements. <?page no="189"?> 190 Schritt 17: Schnittstellen mit anderen Managementsystemen kennen Übungen in Schritt 17 Trainingsziel: Wortfindung Übungstyp: Anagramm Übung 88: Schnittstellen von Umweltmanagement im Unternehmen Schwierigkeit: Aufgabe: Ordnen Sie die Buchstaben innerhalb der Wörter. 20 Minuten Wichtige Schnittstellen von Umweltmanagement im Unternehmen: 1. L I T U A Ä T Q _ _ _ _ _ _ _ _ 2. V T N N O O I A I N _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 3. O N R C S H F G U _ _ _ _ _ _ _ _ _ & W N K I U G N E C L T _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 4. S P L O R N A E _ _ _ _ _ _ _ _ 5. N N I N F E Z A _ _ _ _ _ _ _ _ & O T V N S I I I T N E _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 6. R K T U D N O O P I _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ & F G R N E I U T G _ _ _ _ _ _ _ _ _ 7. F H S U B E G F C A N _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 8. I V E R T E R B _ _ _ _ _ _ _ _ 9 . S K I I O L T G _ _ _ _ _ _ _ _ 1 0 . K R E N T G A M I _ _ _ _ _ _ _ _ _ <?page no="190"?> Übungen mit integrativen Inhalten 191 Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Strukturieren, Logik Übungstyp: Mindmap erstellen Übung 89: Begriffe zum Umweltmanagement Schwierigkeit: Aufgabe: Strukturieren Sie die folgenden Schlagworte mit der Methode der Mindmap. Eine Mindmap ist eine Visualisierungsmethode, die Ihnen hilft, sich die Inhalte besser einzuprägen. Wählen Sie als zentralen Begriff der Mindmap „Umweltmanagement“. 30 Minuten Anmerkung: Alternativ können Sie auch eine Gliederung erstellen, wie Sie in wissenschaftlichen Publikationen üblich ist, also mit einer Nummerierung der Kapitel mit 1, 1.1, 1.2, 2 etc. Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. In der Mindmap „Umweltmanagement“ zu verwendende Begriffe: Alarmplan | Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement | Arbeitsplatzgestaltung | Arbeitsschutzmanagement | Emissionen reduzieren | Energiemanagement | Flächeneinsatz und Biodiversität | Innovationsmanagement | Materialmanagement | Modal Split | Ökobilanz | Öko- Design | Qualitätsmanagement | Redistribution | Ressourcenmanagement | Routenoptimierung | Störfalleintrittswahrscheinlichkeit | Störfallfolgen | Störfallmanagement | Transportmanagement | Umweltmanagement | umweltverträgliches Produkt/ umweltverträgliche Dienstleistung | Vereinheitlichung von Managementsystemen | Vorgehen bei der Gestaltung | Wassereinsatz und Abwasseranfall Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: Zeichnen, Skizzieren Übung 90: Handlungsvorgaben für umweltverträgliches Handeln Schwierigkeit: Aufgabe: Zeichnen/ Skizzieren Sie sechs möglichst einprägsame Handlungsvorgaben für die Beschäftigten zum umweltverträglichen Verhalten in Unternehmen (z.B. als Aushänge, als Schilder). 12 Minuten Aufgabe 2: Zeichnen/ Skizzieren Sie zwei, Ihnen besonders wichtige, möglichst originelle Handlungsvorgaben für Ihre persönlichen Bekannten, wenn diese Sie zu Hause besuchen. 8 Minuten Anmerkung: Denken Sie dabei sowohl an Handlungsgebote als auch an Handlungsverbote. Aufgabe 2 können Sie auch bearbeiten, wenn Sie Schritt 20 bearbeiten. Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. <?page no="191"?> 192 Schritt 17: Schnittstellen mit anderen Managementsystemen kennen Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Bewegungsübung Übung 91: Aussagen zum betrieblichen Umweltschutz 2 Schwierigkeit: Aufgabe 1: Schreiben Sie die folgenden Sätze mit der Hand, mit der Sie normalerweise nicht schreiben. 15 Minuten Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz die Zusammenhänge dieser Aussagen und überlegen Sie Argumente, die die Aussage unterstützen und die gegen die Aussage sprechen (jeweils mindestens drei). Trifft die Aussage Ihrer Meinung nach zu? Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik, Urteilsfähigkeit. 25 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Aussagen zum betrieblichen Umweltschutz: 1. Der Betriebsrat fordert, dass kanzerogene Stoffe zukünftig vollständig aus der Produktion ausgeschlossen werden, um die Beschäftigten zu schützen. 2. Der Epidemiologe meint, die gesundheitsschädigenden Wirkungen von elektromagnetischer Strahlung werden unterschätzt, und er beklagt, dass für eine unabhängige Erforschung kaum Gelder zur Verfügung stehen. 3. Die Wirtschaftsethiker vertritt die Ansicht, dass die Technik humaner gestaltet werden sollte, damit auch bei Fehlern keine Störfälle mit immensen Umweltauswirkungen mehr auftreten. 4. Die Vorstandsvorsitzende erklärt, dass ohne „Umweltverträglichkeit“ als Basisanforderung aller Tätigkeiten in der Forschung und Entwicklung keine Wettbewerbsvorteile mehr zu erzielen sind. 5. Das Consultingbüro empfiehlt, Gebrauchsprodukte nicht nur zum Verkauf, sondern auch zur Vermietung anzubieten, um so den Konsumentinnen und Konsumenten eine weniger umweltbelastende Möglichkeit der Nutzung anzubieten. 6. Der Logistiker ruft dazu auf, bei Transporten endlich konsequent Pausen einzulegen und die sehr knappe Zeitplanung zu entzerren, um das Unfallrisiko zu senken. 7. Die Professorin für Innovationsmanagement erörtert, dass neue Produkte nur dann als Innovation bezeichnet werden können, wenn sie auch umweltverträglich sind. <?page no="192"?> Übungen mit integrativen Inhalten 193 Trainingsziel: Flexibilität, Wortfindung Übungstyp: Stolpersteine Übung 92: Falsch verwendete Begriffe im Umweltschutz 3 Schwierigkeit: Aufgabe 1: In den folgenden Sätzen wird jeweils ein Fachbegriff (bzw. ein Fremdwort) falsch verwendet. Ersetzen Sie diesen durch den richtigen Fachbegriff. 20 Minuten Beispiel: Satz mit falsch verwendetem Fachbegriff: Nach der richtungsweisenden Bundestagswahl haben zwei Parteien kondoliert, um endlich bessere Umweltschutzgesetze einführen zu können. Richtiger Fachbegriff: koaliert. Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz, ob Ihnen die umweltbezogenen Zusammenhänge, in denen die Fachbegriffe verwendet werden, bekannt und verständlich sind. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik. 12 Minuten Nr. Satz mit falsch verwendetem Fachbegriff richtiger Fachbegriff 1 Die Umweltschutzorganisation obduzierte die Abläufe auf der Deponie und die abgeladenen Abfälle sehr genau. 2 Die vorgelegten Konzepte für die Nachhaltigkeitskampagne konnten den Vorstand nicht imprägnieren. 3 Viele Schadstoffe wirken auf die Gesundheit unterschiedlich, wenn sie über den Aufnahmepfad „Inhibition“ anstatt mit der Nahrung aufgenommen werden. 4 Bei dem durch sauren Regen verursachten Waldsterben wurden zuerst die Koryphäen geschädigt. 5 Bei der Analyse der Baumscheiben konnte das Umweltamt eindeutig die Provence zuordnen, in der der Baum gestanden haben musste. 6 Das Gründerteam entwickelte die Abfallsortierungsanlage weiter, indem es einen völlig neuartigen Magnat-Abscheider für eisenhaltige Abfallbestandteile einsetzte. 7 Ihre Erkenntnisse aus der Ökosystemforschung transzendierte die Professorin auf die Technik und es gelang ihr, eine umweltverträgliche Verpackung zu entwickeln. 8 Es wurde ein Schlichter bestellt, um im umstrittenen Genehmigungsverfahren zwischen Unternehmen und Anwohnern zu meditieren. 9 In der Gravitation sind fruchtschädigende Schadstoffe für Wildtiere besonders problematisch. 10 Acht von zehn Aszendenten des Studiengangs Umweltschutztechnik lagen schon vor dem Abschlussball gutdotierte Arbeitsverträge vor. 11 Statt konkrete Umweltschutzlösungen für eine nachhaltige Entwicklung vorzuschlagen, gab der Berater nur leere Öko-Phasen zum Besten. 12 Der Umweltschutzverband fordert seit Langem eine vollständige Degustation der Inhaltstoffe bei Bio-Weinen. <?page no="193"?> 194 Schritt 17: Schnittstellen mit anderen Managementsystemen kennen Trainingsziel: Logik, Konzentrationsfähigkeit, Strukturieren Übungstyp: logische Aufgabe Übung 93: Fundiertes Abschätzen 2 Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Schätzen Sie die Ergebnisse der folgenden Aufgaben. Gehen Sie dabei logisch vor. 3 x 12 Minuten Anmerkung: Derartige Aufgaben sind komplexer Art und berühren verschiedene Gedächtnistrainingsziele, v.a. Logik, Konzentrationsfähigkeit, Strukturieren, Assoziieren. Sie werden auch als Brainteaser bezeichnet. Lösungshinweis zur Vorgehensweise siehe Übung „Fundiertes Abschätzen 1“. Aufgabe 1: Eine Firma pachtet von der Regierung Brasiliens 100 km 2 Regenwald, um aus einer seltenen Orchideenart Substanzen für Arzneimittel zu extrahieren. Die Firma sichert eine nachhaltige Nutzung zu, d.h. nur so viele Orchideen zu ernten, wie nachwachsen. Die Firma beabsichtigt den Bau einer Produktionshalle von 5.000 m 2 , eines dreigeschossigen Verwaltungsgebäudes mit Laboren mit 500 m 2 Grundfläche und eines versiegelten Parkplatzes von 2.000 m 2 . Die geplante Straße soll nicht asphaltiert werden. Wie hoch ist der Anteil der verbrauchten Fläche? Bewerten Sie diese Flächennutzung hinsichtlich Nachhaltigkeit? Aufgabe 2: Sie stellen um eine Müllverbrennungsanlage gedanklich einen Luftwürfel von 1 km 3 . Die Müllverbrennungsanlage verbrennt Müll. Wie lange dauert es, bis im Luftwürfel die zulässige Immissionskonzentration für z.B. SO 2 / SO 3 erreicht ist? Aufgabe 3: Wenn jeder fünfte Fußballfan, der in der Fußballbundesliga bei seinem Stadionbesuch statt einer Wurst einen vegetarischen Burger essen würde, wie viel Wurst aus Schweinefleisch könnte ersetzt werden in einer Saison? Wenn Sie das geschätzt haben, ergänzen Sie noch um die 2. und 3. Bundesliga. (Wie viel wäre an Wurst zu ersetzen, wenn bei jedem Grillfest in Deutschland jeder 5. Besucher statt einer Wurst einen vegetarischen Burger auf den Grill legen würde? ) <?page no="194"?> Schritt 18: Bezug von Umweltmanagement zur nationalen und internationalen Umweltpolitik kennen Lernziele: Sie lernen … den Bezug von betrieblichem Umweltmanagement zum nationalen und internationalen Umfeld kennen. nationale und internationale politische Maßnahmen zum Umweltschutz kennen. Grundzüge der Wirkungsweise von umweltpolitischen Instrumenten kennen. Umweltmanagement als betriebliche Aufgabe ist immer auch im Kontext nationaler und internationaler (umwelt-)politischer Rahmenbedingungen zu betrachten, die das betriebliche Handeln beeinflussen. In Deutschland sind seit den 1970er Jahren und in Europa sukzessive im Zuge der Vergrößerung der Europäischen Union eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen, Abkommen, Regelungen etc. entstanden, die das umweltbezogene Handeln der Unternehmen direkt, z.B. über die Gesetze zur Luftreinhaltung, und indirekt, z.B. über Regelungen zum Verbraucherschutz, beeinflussen. 224 Hintergrund des politischen Handelns ist, dass sich durch Umweltverschmutzung, Ressourcennutzung, Artenrückgang etc. das Verständnis, Umwelt als Produktionsfaktor in Form von Produktionsinput (Energieträger, Materialien, Fläche etc.) und von Produktionsoutput (Emissionen, Abfälle etc.) stehe (kosten)frei und unbegrenzt zur Verfügung, grundlegend geändert hat. 225 Heute wird die Nutzung von Umwelt begrenzt und eingeschränkt und wenn Umwelt genutzt wird, soll diese Nutzung möglichst auch auf betriebswirtschaftlicher Ebene ökonomisch wirksam werden. Im Kern dienen die umweltpolitischen Maßnahmen daher immer auch dazu, die externen Kosten der Produktion, der Produkte und der Logistik, also die Kosten, die durch Umweltschäden bzw. deren Beseitigung entstehen, auf die einzelnen Verursacher zu verlagern, d.h. sie zu internalisieren: Es soll das Verursacherprinzip statt des Gemeinlastprinzips gelten. Den nationalen Regierungen und der europäischen Politik stehen verschiedenste Instrumente zur Verfügung, um das betriebliche Umweltschutzverhalten zu beeinflussen. 226 Von staatlicher Seite werden dazu fiskalische Instrumente, d.h. Instrumente, die mit staatlichen Ausgaben bzw. Einnahmen verbunden sind, und nichtfiskalische Instrumente eingesetzt. 227 Nichtfiskalische Instrumente sind u.a.: Umweltauflagen, also Ge- und Verbote, meist in Form von Gesetzen und Verordnungen, z.B. die Verschärfung von Emissionsgrenzwerten oder das Verbot von Produkten bzw. Zusatzstoffen in Produkten (z.B. Asbest, Pb in Benzin), 224 Zudem ist der öffentliche Sektor ein großer Nachfrager (nach Gebäuden, bei Infrastrukturmaßnahmen, bei Büroausstattung etc.) und kann direkt bei seinen Vorhaben umweltorientierte Beschaffungsrichtlinien in Ausschreibungen umsetzen. 225 Lange galt: „Umwelt ist ein freies Gut“. 226 Siehe z.B.: ENDRES (2013), FEESS/ SEELIGER (2013), WICKE (1993). 227 Ausführlich siehe bereits: WICKE/ HAASIS/ SCHAFHAUSEN/ SCHULZ (1992). <?page no="195"?> 196 Schritt 18: Bezug zur nationalen und internationalen Umweltpolitik kennen umweltplanerische Instrumente (gesamtplanerisch (z.B. Raumordnung, Landesentwicklung, Regional- und Bauleitplanung), fachplanerisch (z.B. Verkehrs-, Abfallplanung, Wasser-, Luftreinhaltungsplanung, Energie- und Ressourcenplanung), UVP, umweltbedeutsame Änderungen der (eigentums)rechtlichen Rahmenbedingungen, z.B. kostenlose Vergabe von Umweltlizenzen oder Privatisierung von umweltrelevanten Gütern, z.B. Bodeneigentum, Bodenschätze, Jagd-/ Pachtrechte, Vergabe exklusiver Verfügungsrechte an der Umwelt, Verbesserung der Umweltkontrolle, -überwachung und -berichterstattung, Ausweitung der privatrechtlichen Umwelt- und Produkthaftung und von Haftpflichtversicherungen, freiwillige Selbstverpflichtungen. Die fiskalischen Instrumente können in Instrumente, die mit staatlichen Ausgaben, und Instrumente, die mit staatlichen Einnahmen verbunden sind, unterteilt werden. Instrumente mit staatlichen Ausgaben sind z.B.: umweltverbessernde Aktionen öffentlich-rechtlicher Institutionen, v.a. direkter öffentlicher Umweltschutz durch Gebühren- und Beitragsfinanzierung, u.a. im Abfall- und Abwasserbereich, Steuerfinanzierung, z.B. für Lärmschutz und für andere umweltverbessernde Maßnahmen (ÖPNV-Förderung, Infrastrukturmaßnahmen etc.), staatliche Beschaffungspolitik bei staatlichen Baumaßnahmen, für die Verwaltung etc., Induzierung umweltverbessernder privatwirtschaftlicher Aktivitäten, z.B. Umweltschutzsubventionen durch Zuschüsse, Darlehen etc., Steuervergünstigungen und Kompensationszahlungen, Förderung und Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben für Umweltschutztechnologien, z.B. für Solartechnik, für neue, biologisch abbaubare Werkstoffe, Finanzierung des institutionellen Umweltschutzes, d.h. der Durchführung, Überwachung und Kontrolle der Umweltpolitik, z.B. mehr Personal in den Umweltämtern, Förderung von Organisationen (z.B. Umweltverbänden), Aufklärungskampagnen, z.B. hinsichtlich der Nachfrage von umweltverträglichen Produkten, Energiesparen beim Bauen. Instrumente, die mit Einnahmen für den Staat verbunden sind, sind v.a.: Umweltabgaben (Steuern, Gebühren oder Abgaben mit Finanzierungsbzw. Anreizfunktion), Vergabe von Umweltlizenzen (synonym: Umweltzertifikaten). EMAS ist ein nichtfiskalisches Instrument, eine europäische Verordnung, die in die deutsche Gesetzgebung als Umweltauditgesetz übernommen wurde. Es zählt zu den Instrumenten der Gebote. Bei der Abfassung der Verordnung gelang es nicht, eine verbindliche Vorschrift, ein Muss, zur Einführung von Umweltmanagementsystemen in Unternehmen durchzusetzen, so dass hier eine besondere rechtliche Regelung vorliegt: Eine freiwillig umzusetzende Verordnung. Bei der DIN EN ISO 14001 handelt es sich gar nicht um eine staatliche Regelung, sondern um eine freiwillig umzusetzende Normungsvorgabe seitens der Wirtschaft und weiterer beteiligter Kreise, die in Normungsgremien zusammenarbeiten. Alle genannten Instrumente sind prinzipiell in der Lage, zu mehr Umweltschutz beizutragen. Ihr (möglicher) Beitrag dazu sowie ihr Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung ist von der jeweiligen Ausformulierung des eingesetzten Instrumentes abhängig, z.B. bei Ge- und Verboten von der <?page no="196"?> Schritt 18: Bezug zur nationalen und internationalen Umweltpolitik kennen 197 Höhe der festzulegenden Grenzwerte, oder dem Maß, in dem die Instrumente auf die Preisbildung bzw. das Konsumverhalten einwirken. Vor- und Nachteile jeder dieser Instrumente zeigen sich hinsichtlich volkswirtschaftlicher Kosteneffizienz, der Wirkung, ob das Vorsorge- oder Kompensationsprinzip umgesetzt wird, staatlicher Einnahmen oder staatlicher Ausgaben, umweltrelevanter bzw. ressourcenbezogener Wirksamkeit (mengenmäßig, zeitlich, räumlich), der Ansatzstelle im Produktionsprozess (Inputbzw. Kosten-Orientierung und/ oder Outputbzw. Erlös-Orientierung), rechtlicher und administrativer Praktikabilität (Umsetzbarkeit), technischer Praktikabilität (Machbarkeit) und psychologischer Praktikabilität (Akzeptanz), politischer Realisierbarkeit (Durchsetzbarkeit, Akzeptanz), Flexibilität bei der (später eventuell notwendigen) Änderung des eingesetzten Instrumentes, einer Anreizfunktion in Unternehmen, auch über die beabsichtigte Wirkung hinausgehende Umweltschutzmaßnahmen umzusetzen. Um auf politischer Ebene, also volkswirtschaftlich und gesellschaftsbezogen, zu einer Gesamtabwägung zu gelangen, welches Instrument eingesetzt und wie es detailliert ausgestaltet werden soll, sind die Wirkungen auf die Entlastung der Umwelt und die Schonung der Ressourcen mit den Wirkungen auf die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen, das Wirtschaftswachstum, die Preisstabilität, das außenwirtschaftliche Gleichgewicht, die Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Wirkungen auf die soziale Gerechtigkeit (Einkommens- und Vermögensverteilung) abzuwägen. Unternehmen sind dann gefordert, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um sich den politischen Vorgaben anzupassen. Auf internationaler Ebene sind ebenfalls Maßnahmen und Regelungen möglich. Diese waren im Vergleich zu nationalen oder europäischen Regelungen bisher jedoch wenig(er) erfolgversprechend und ihr direkter Einfluss auf die Unternehmen war bislang weit weniger gravierend, sieht man von internationalen Einzelregelungen und deren Wirkung auf bestimmte Branchen ab. 228 Inwieweit globale Lösungsstrategien und -maßnahmen erfolgversprechend sein können und eine nachhaltige globale Lösung letztlich auf der Ebene der Unternehmen, also der Verursacher der Umweltauswirkungen, erreicht wird, wird exemplarisch u.a. am Erfolg des Klimaschutzes zu bewerten sein. Da die Umsetzung von nachhaltigem Umweltmanagement in Unternehmen „Umweltverträglichkeit“ anstrebt, können zukünftige nationale und internationalen Umweltschutzregelungen Unternehmen mit einem nachhaltigen Umweltmanagementsystem nur wenig beeinflussen. 229 228 Zum Beispiel das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES, 1973) auf den Walfang, auf Kürscher etc., das Montrealer Protokoll (MONTREAL-PROTOKOLL, 1987) zum Verbot von FCKW auf Teile der chemischen Industrie. 229 Vergleiche z.B. den Handel mit CO 2 -Emissionszertifikaten und seine Kosten: Bei einem Ersatz von fossilen durch regenerative Energieträger als ein Ziel eines nachhaltigen Umweltmanagements ist diese Regelung kaum noch relevant. <?page no="197"?> 198 Schritt 18: Bezug zur nationalen und internationalen Umweltpolitik kennen Übungen in Schritt 18 Trainingsziel: Konzentrationsfähigkeit Übungstyp: Suchaufgabe Übung 94: Instrumente der Umweltpolitik Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Waagrecht, senkrecht und diagonal sind 20 wichtige Instrumente der Umweltpolitik, die z.B. in Deutschland oder in Europa eingesetzt werden (könnten), aufgeführt. Suchen Sie diese. 10 Minuten Quelle: Aus ENGEFLRIED (2011: 36 - 38). A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y 1 Z E R T I F I K A T E K U B Y M G Z N C K Ä Q Ä R 2 U Ä T S V A O X K E V C O P X V T T L S R U D I A 3 Z D Ö M H Q O I R P T P J N S D G U O I G M W E A 4 L S T E U E R V E R G Ü N S T I G U N G E N V V F 5 X D Ä A B G A B E N N Ä A Y E R C L S L Ö S K Ö O 6 P G Y I E S K S Ä E P W D R U W O L D Y W T A T R 7 T S E O N V B C E F R S R E E J B L Ä O Ä N W Ä S 8 Y Ü Q Y B E J F E V I B F X R V J J L C X M Ä X C 9 V B X L G O Z R T D V J W I N P Ö L N E S U G F H 10 Q E V B N B E S C H A F F U N G S P O L I T I K U 11 Z R Ä H D F T T A U T E G P B A Z B O W D Q N O N 12 L W L R Ä H W B G N I W Q I E T N Y T V Q B F E G 13 M A O D S I O I J A S I O T R M P Z N R B Z Q Ö S 14 I C W G Ä Ö L C E B I Z O R X N F E I F P H V C F 15 B H P C Z G I S P Ö E B E R Ä J R Ä Z E P S H D Ö 16 S U D A R L E H E N R Z U S C H Ü S S E R Ö U I R 17 Z N G C W D H V X E U N N F Ü G I M R P H U F Y D 18 L G M E N O D C V H N A R B I M J E H V Ä V N D E 19 M Z N W B T Z S B Ö G Ä E A A L H T J C D A C G R 20 L Q U Q O O Y J G E B G M B I C O Y Q T S S Ä Z U 21 Q Z Z J T Ö T B E R I C H T E R S T A T T U N G N 22 S E L B S T V E R P F L I C H T U N G E N J C R G 23 D H A F T U N G S A U S W E I T U N G Q D S E M V 24 A G G O U O P L A N U N G S I N S T R U M E N T E 25 Ö Y Y C E K H J R A U F K L Ä R U N G B Ä N J N N <?page no="198"?> Übungen mit integrativen Inhalten 199 Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Urteilsfähigkeit, Logik Übungstyp: Entscheiden Übung 95: Fragen zum Umweltschutz 3 Schwierigkeit: Aufgabe: Entscheiden Sie, welche der vorgegebenen Antworten richtig ist: a), b) oder c). 12 Minuten 1. Ist eine „nachhaltige Entwicklung“ eine „umweltverträgliche“ Entwicklung? a. nein b. ja c. es kommt auf die Rahmenbedingungen an 6. Bei der Beurteilung der Umweltverträglichkeit von Produkten darf welcher Aspekt NICHT berücksichtigt werden? a. der gesamte Lebenszyklus b. alle Umweltauswirkungen c. alle Umweltkosten 2. Ist eine „umweltverträgliche Entwicklung“ eine „nachhaltige Entwicklung“? a. nein b. ja c. es kommt auf die Rahmenbedingungen an 7. Ist ein „umweltverträgliches“ Produkt ein „nachhaltiges“ Produkt? a. ja b. nein c. es kommt auf das Herstellungsverfahren des Produktes an 3. Welches Land trägt am meisten zum Klimawandel bei? a. China b. Deutschland c. USA 8. Mit welcher der folgenden Produktkennzeichnungen für Nahrungsmittel sind - bei regionaler Herkunft - die geringsten Umweltauswirkungen verbunden? a. „Bioland“ b. „aus kontrollierter Landwirtschaft“ c. „aus integrierter Landwirtschaft“ 4. Welcher Einwohner aus welchem Land verschmutzt, ganz generalisierend, am meisten die Umwelt? a. ein/ e Deutsche/ r b. ein/ e Inder/ in c. ein/ e US-Amerikaner/ in 9. Welches Nahrungsmittel braucht zu seiner Herstellung am meisten Energie? a. Mais b. Tomaten c. Hühnerfleisch 5. An welche Grundlage muss ein Unternehmen sich NICHT halten? a. Bundesgesetze b. Bundesverordnungen c. EMAS 10. Bei welchem Transportmittel entstehen die meisten Emissionen pro Kopf? a. PKW (Benzinmotor), 2 Insassen b. Bus (Dieselmotor), 35 % besetzt c. Bahn (Ökostrom), 20 % besetzt <?page no="199"?> 200 Schritt 18: Bezug zur nationalen und internationalen Umweltpolitik kennen Trainingsziel: Wortfindung, Assoziieren, Formulieren Übungstyp: Teekesselchen Übung 96: Teekesselchen im Umweltschutz 3 Schwierigkeit: Aufgabe: Ein Teekesselchen ist ein Begriff, der unterschiedliche Bedeutungen aufweist. Finden Sie das Teekesselchen, d.h. den Begriff, der beschrieben wurde. Mindestens eine der Bedeutungen stammt aus dem Umweltschutz. 35 Minuten Beispiel: Bedeutungen „vergraben, tödlich beim Betreten“ und „Ort, von dem Ressourcen herkommen“; Teekesselchen: Mine. Nr. Bedeutungen Teekesselchen 1 betrunkenes himmlisches Wesen älteste Kennzeichnung in Deutschland für umweltverträgliche Produkte 2 beim Trekking unerlässlich ein Maß für die materielle Umweltbelastung 3 umgangssprachlich meist für Sportler, die wenig können oder gerade ziemlich versagt haben aus Glas, meist eine ökologisch vorteilhafte Mehrwegverpackung 4 wenn man oben ist, ist man auf dem höchsten Punkt in diesem Land ganz vorne bei einem Bestandteil des ÖPNV 5 zeigt nur noch manchmal auf Bauernhöfen die frühe Stunde an wenn er nicht dicht ist, führt das zu Ressourcenverschwendung 6 militärisches Fluggerät wird durch Klimawandel immer stärker und tritt häufiger auf 7 ohne ihn, zwischenmenschlich, gäbe es uns nicht als Bereich der größte Umweltverschmutzer in Deutschland 8 bevor man Tickets online kaufen konnte, musste man immer dorthin gehen wer als Letzter abends den Raum verlässt, sollte ihn drücken, um Energie zu sparen 9 meist nicht positiv, wenn man es sich angewöhnt hat Waren damit zu transportieren, führt zu höheren Umweltauswirkungen als mit der Bahn 10 umgangssprachlich dafür, wo das Gedächtnis sitzt wird durch energiesparende Techniken, die hell machen, ersetzt 11 bei manchen Sportarten unbedingt notwendig durch sie verbunden ist besser als geklebt, weil es sich wieder lösen lässt 12 niemand kann durch den Sand gehen, ohne dass ich zurückbleibe ein Maß für die Nutzung von Umwelt <?page no="200"?> Übungen mit integrativen Inhalten 201 Trainingsziel: Assoziieren, Wortfindung, Fantasie & Kreativität Übungstyp: Stadt/ Land/ Fluss Übung 97: Begriffe aus dem Umweltschutz assoziieren 3 Schwierigkeit: Aufgabe: Nennen Sie Wörter bzw. Begriffe in den einzelnen Kategorien, die sich auf das Umweltproblem bzw. auf die Umweltauswirkung in der ersten Spalte beziehen und mit dem gleichen Buchstaben beginnen. Wenn Sie diese Übung alleine bearbeiten, wählen Sie die Buchstaben zufällig; in einer Gruppe geben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer abwechselnd die Buchstaben vor. Sie können auch leise das Alphabet durchzählen und wenn eine Teilnehmerin bzw. ein Teilnehmer „Stopp“ sagt, ist der zu wählende Anfangsbuchstabe derjenige, bei dem Sie beim Durchzählen gerade waren. Sie können auch bei „A“ beginnen und bis „Z“ vorgehen. 35 Minuten (ca. 2 bis 3 Minuten pro Buchstabe) Anmerkung: Im Gegensatz zu „Stadt/ Land/ Fluss“ kommt es bei dieser Aufgabe nicht nur auf den Anfangsbuchstaben in der jeweiligen Kategorie an, sondern auch auf den inhaltlichen Zusammenhang mit dem Umweltproblem bzw. der Umweltauswirkung. Sie können auch fantasievoll und kreativ vorgehen. Auch wenn es Ihnen anfangs schwerfällt, halten Sie durch, denn durch die erfolgreiche Bearbeitung wird sich Ihr Gedächtnis deutlich verbessern. Bearbeiten Sie diese Aufgabe drei- oder viermal, immer nach einigen Tagen Pause, aber jeweils mit nicht mehr als ca. 10 bis 12 Buchstaben. Bearbeiten Sie die Aufgabe beim nächsten Mal auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Umweltauswirkung/ Umweltproblem Verursacher Lösungsmöglichkeit Wer könnte die Lösung umsetzen? Punkte Feinstaub Fernverkehr, Firmenlogistik Filter, Fahrverbote Firmen 4 Störfälle schlafende Beschäftigte (kreativ) Sicherheitskonzepte Superman (fantasievoll) 4 <?page no="201"?> 202 Schritt 18: Bezug zur nationalen und internationalen Umweltpolitik kennen Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 98: Optimistische Szenarien 2: Was wäre, wenn … Schwierigkeit: Aufgabe 1: Skizzieren Sie zu jedem der Themen mindestens drei kurze positive Folgen bzw. optimistische Szenarien, jedes bestehend aus zwei bis drei Sätzen. 15 Minuten Beispiel: Was wäre, wenn … es weltweit nur noch sauberes Trinkwasser geben würde? Lösung: 1. Man könnte viel Energie sparen, weil man Trinkwasser nicht mehr abkochen müsste. Dort, wo Brennholz zum Abkochen genutzt wird, könnten die Ökosysteme geschützt werden (z.B. in der Sahelzone). 2. Die Erde wäre friedlicher, weil keine Verteilungskämpfe um Wasser mehr stattfinden. Die Waffenproduktion könnte reduziert werden. 3. Die Säuglingssterblichkeit wäre geringer. Eltern würden weniger Leid erfahren. Aufgabe 2: Reflektieren Sie kurz die Zusammenhänge und überlegen Sie je drei mögliche Folgen für Unternehmen und für Sie persönlich. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Assoziieren, Logik. 10 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Was wäre, wenn … 1. ... es in den Industrienationen nur noch 5 % der heute vorhandenen Autos geben würde? 2. … alle Verpackungen biologisch abbaubar wären? 3. … von Industrieanlagen durch Störfälle keine Gesundheitsgefährdungen mehr ausgingen? 4. … die Mobilität für Personen und Güter nahezu geräuschlos stattfinden würde? 5. … alle Tier- und Pflanzenarten, die derzeit bedroht sind, gerettet würden? <?page no="202"?> Schritt 19: Als Mitarbeiter/ Mitarbeiterin Umweltmanagement umsetzen Lernziele: Sie lernen … Möglichkeiten der Umsetzung von Umweltmanagement bei den eigenen beruflichen Aufgaben im betrieblichen Umfeld kennen bzw. zu erkennen. Umweltmanagement am Arbeitsplatz umzusetzen. Umweltmanagement stellt eine Querschnittsaufgabe im Unternehmen dar und berührt, ausgehend von den strategischen Aspekten, die in der Unternehmensleitung diskutiert werden, alle betrieblichen Bereiche. Wenn nachhaltiges Umweltmanagement umgesetzt wird, zieht dies in allen Unternehmensbereichen größere Veränderungen nach sich und auch die ökonomischen Wirkungen sind sehr weitreichend, v.a. die kostenreduzierenden und die markt- und umsatzrelevanten. Dass Umweltmanagement bislang noch als „weiches“ betriebswirtschaftliches Fach im Gegensatz zu Fächern wie Investition, Finanzen, Controlling etc. gilt, wird nach Ansicht des Verfassers diesen Sachverhalten und dem heutigen Ansatz von Umweltmanagement nicht gerecht. Wenn Sie nach dem Bearbeiten dieses Buches und mit Ihren Kenntnissen über Umweltschutz, Umweltmanagement bzw. über Umweltmanagementsysteme als Umweltschutzbeauftragter oder als Assistent der Geschäftsleitung in ein Unternehmen eintreten, können Sie in der Regel umgehend mit der Umsetzung eines nachhaltigen Umweltmanagements für das Unternehmen beginnen. Auch wenn Sie als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter einer Umweltabteilung beginnen und mit umweltschutzbezogenen Aufgaben betraut sind, sind Sie direkt in die Entscheidungswege hinsichtlich Umweltschutz im Unternehmen eingebunden und können nachhaltiges Umweltmanagement umsetzen. In den meisten Fällen werden Sie jedoch als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter, eventuell auch in einer leitenden Funktion, in einem Bereich eingesetzt, bei denen Ihre primären (und prioritären) Arbeitsaufgaben nicht direkt mit Umweltmanagement zu tun haben - vielleicht im Controlling, im Marketing, im Personalwesen oder in der Logistik, vielleicht in einem Entwicklungsprojekt usw. Wenn Ihnen Umweltschutz und nachhaltiges Umweltmanagement wichtig sind, versuchen Sie zunächst, die speziellen Aspekte von Umweltmanagement in den Prozessen, in denen Sie eingebunden sind, in Ihren Arbeitsaufgaben, in Ihrer Abteilung, in Ihrem Bereich etc. umzusetzen. Beginnen Sie, sich mit den Umweltauswirkungen der Prozesse und Organisationseinheiten, in die Sie eingebunden sind, vertraut zu machen. Analysieren Sie die Prozesse. Nehmen Sie dort, wo (umwelt-)rechtliche Fragen berührt werden (z.B. bei Abfallbeseitigung, Emissionsmessung, Flächennutzung) Umweltgesetze und Kommentare zu den Gesetzen zur Hand und vertiefen Sie Ihre Kenntnisse. Versuchen Sie, einen Überblick über ökonomische Daten für die Prozesse, für die eingesetzten Technologien, v.a. auch für die Umweltschutztechnologien, für die umweltrelevanten Input-Ströme Energie, Material, Wasser und Fläche und für die umweltrelevanten Output-Ströme Abfälle (bzw. Abfallbeseitigung), Abwasser (bzw. Abwassereinleitung), Emissionszertifikate und für weitere Umweltaspekte wie Lärmschutz, Sicherheitstechnik etc. zu erhalten. Wichtig ist, dass Sie dies selbstverständlich nur tun (können), nachdem Sie Ihre Arbeitsaufgaben erfüllt haben, und dass Sie nur solche Daten verwenden, die z.B. im Intranet für alle Mitarbeiterin- <?page no="203"?> 204 Schritt 19: Als Mitarbeiter/ Mitarbeiterin Umweltmanagement umsetzen nen und Mitarbeiter frei zugänglich sind. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Sie Ihre Zuständigkeitsbereiche einhalten und dass Sie Ihre Arbeitsaufgaben vollständig erfüllen. Wenn Sie aus den analysierten Daten erkennen, dass Kosteneinsparungen durch Umweltschutz und v.a. durch integrierte Umweltschutztechnologien bzw. Umweltschutzmaßnahmen möglich sind, dann arbeiten Sie weitere und detaillierte Vorschläge aus. Geben Sie diese in das betriebliche Vorschlagwesen ein, melden Sie sich bei Qualitätszirkeln bzw. Umweltzirkeln an usw. Stellen Sie Ihre Ideen für mehr Umweltschutz auf internen Workshops oder in Arbeitsgruppen vor und lernen Sie diejenigen Personen im Unternehmen kennen, die Entscheidungen im Umweltmanagement treffen bzw. treffen können. Inwieweit die Umsetzung gelingt, liegt in Ihrer persönlichen Motivation, Ihrem persönlichen Engagement und in Ihren Fähigkeiten, das im Sinne des Umweltschutzes Richtige auch umsetzen zu können. Haben Sie Mut, derartige Dinge auch tatsächlich zu tun, denn Ihre Vorschläge sind - nachdem Sie sie überdacht und ausgearbeitet haben - nicht nur ökologisch wichtig, sondern, weil Sie sie mit Investitionsrechnungen bzw. Amortisationsrechnungen belegen können, für das Unternehmen auch ökonomisch sinnvoll. Sie belegen, dass der moderne, produkt- und prozessintegrierende Ansatz den alten, auf End-of-pipe-Prinzipien basierenden Umweltschutz abgelöst hat bzw. ablösen wird. Achten Sie bei Ihren Vorschlägen darauf, wer wie damit umgeht. Oft werden Sie Argumente hören wie „das geht nicht“, „das ist zu teuer“, „das haben wir noch nie so gemacht“. Setzen Sie diesen blockierenden Argumenten Fakten und Beispiele entgegen, z.B. in denen ähnliche Vorschläge umgesetzt wurden, neue Technologien eingesetzt oder andere Verhaltensweisen umgesetzt wurden, oder dass es Kosteneinsparungen gibt. Suchen Sie sich weitere „Verbündete“ im Unternehmen, um Umweltschutz umzusetzen. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Vorschläge umsetzbar sind, und behalten Sie Ihren Optimismus. Diejenigen, die Ihre Vorschläge bebzw. verhindern, sind meistens weniger gut ausgebildet als Sie, häufig auch einfach im Tagesgeschäft gefangen oder sind mit der Zeit vielleicht betriebsblind geworden. Weil zudem junge Beschäftigte mit ähnlichen Ideen wie Ihre und mit gleicher Qualifikation eingestellt werden und auch die Geschäftsführung bzw. die Vorstandschaft der Unternehmen jünger wird, ist Optimismus für einen Wandel durchaus angebracht. Auch wenn Ihnen Umweltschutz sehr wichtig ist, beachten Sie in jedem Fall die arbeitsrechtlichen Vorgaben, den sorgfältigen Umgang mit sensiblen Unternehmensdaten und die vollständige Erfüllung Ihrer Arbeitsaufgaben. Und wenn Sie sich die globale Situation der Umwelt und die Lage der Menschheit betrachten, dann werden Sie sicher sein und können darauf vertrauen, mit der Umsetzung nachhaltigen Umweltmanagements das Notwendige und das Richtige im Unternehmen bewirken zu wollen. Und Sie können es auch umsetzen. Viel Erfolg! <?page no="204"?> Übungen in Schritt 19 205 Übungen in Schritt 19 Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Formulierung Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 99: Motivation für die Umsetzung von (nachhaltigem) Umweltmanagement im Unternehmen Schwierigkeit: Aufgabe: Im Folgenden sind die Anfänge von „(Selbst-)Motivationssprüchen“ aufgeführt, die für die Umsetzung von Umweltmanagement im Unternehmen hilfreich sein können. Führen Sie Anfänge möglichst originell fort: Finden Sie zu jedem Anfang mindestens zwei Fortführungen. 20 Minuten Beispiel: Wer das ganze Leben lang auf einem Bein steht, … Lösungsmöglichkeit 1: … steht auf wackligen Füßen. Lösungsmöglichkeit 2: … geht/ läuft/ rennt ohne Pause. Anmerkung: Diese Motivationssprüche haben sich über die Jahre der beruflichen Tätigkeit des Verfassers angesammelt; sie wurden ständig ein wenig verändert und abgewandelt. Die Quellen konnten nicht mehr ermittelt werden. Bearbeiten Sie die Aufgabe auf einem separaten Blatt. Motivationssprüche: 1. Die Zukunft wird so sein, wie … 2. Wer nicht daran glaubt, besser werden zu können, … 3. Heute beginnt … 4. Wann, wenn nicht … 5. Nur wer sich selbst ständig neu definiert, … 6. Wer seinen eigenen Weg geht, … 7. Wer fragt, ist für fünf Minuten dumm. Wer nicht fragt, … 8. Ein neuer Weg entsteht dadurch, dass … 9. Um zur Quelle zu gelangen, … 10. Der beste Anfang ist der, … <?page no="205"?> 206 Schritt 19: Als Mitarbeiter/ Mitarbeiterin Umweltmanagement umsetzen Übungen mit integrativen Inhalten Trainingsziel: Logik, Assoziieren Übungstyp: Rebus-Rätsel Übung 100: Ausstieg aus der Atomtechnik oder: Ein persönlicher Weg Schwierigkeit: Aufgabe: Hinter jedem der Bilder, die im Text eingefügt sind, verbirgt sich ein Begriff. Finden Sie diesen Begriff. Denken Sie dabei logisch und auch ein bisschen „um die Ecke“. 30 Minuten Beispiel 1: Lösung: Eis würfel. Beispiel 2: Lösung: vier El em en te. Quelle: Text ENGELFRIED. Die Rebus-Rätsel sind SCHMIDT SPIELE (o.J.) entnommen. Ausstieg aus der Atomtechnik oder: Ein persönlicher Weg Der Topmanager betrachtete das fast schon verblichene auf seinem Schreibtisch. Es zeigte ihn mit den beiden Topmanagern der beiden Branchenkonkurrenten, daneben der Bundeskanzler und der Forschungsminister, ein Bild aus den späten 1970er Jahren. Sein Unternehmen verdiente damals sehr viel Geld mit der . Er war Leiter eines süddeutschen Atomkraftwerks und im Vorstand des Konzerns, zu dem die Kraftwerke gehörten. Er hatte keine . An jeden , es waren in seiner Zeit im Vorstand vier an der Zahl, konnte er sich genau erinnern, das Datum, die Dauer, diejenigen Beschäftigten, die zuerst handelten. Zum Glück wurde nur einer öffentlich bekannt, es waren die Zeiten der Anti-Atomkraftbewegung und selbstverständlich versammelten sich auch vor „seinem“ Kraftwerk Demonstranten. Weil auch ihm der anfallende Atommüll und das ungeklärte Problem der Lagerung Unbehagen verursacht hatte, konnte er im Unternehmen durchsetzen, dass in der Forschungsabteilung die erforscht werde. Er versprach sich durch diese Technologie die Vermeidung dieses Problems. Doch bisher stellte sich diese Technologie als nicht beherrschbar heraus. <?page no="206"?> Übungen mit integrativen Inhalten 207 Die weiteren Argumente der Atomkraftgegner hielt er für , für sehr überzogen und dem Zeitgeist geschuldet. Nach der Kernschmelze in Tschernobyl wurden die Proteste erneut laut. Seiner Meinung nach waren die Proteste auch generell vertretbar, vor allem wegen der Sicherheitsstandards in manchen Atomländern. Von seinen Argumenten, die Atomtechnologie stehe an einer folgenschweren , die Branche sollte umstrukturiert werden, sich wegen der öffentlichen Meinung vom Kerngeschäft wegbewegen oder sich zumindest ein zweites Standbein aufbauen, hielten die Vorstandskollegen nicht sehr viel. Parallel zu dieser Entwicklung stand mittlerweile eine neue Technologie vor dem Durchbruch: Die Computerbranche. Sie war im steilen , und die Nachfrage und der für die Produkte beeindruckten ihn sehr. Auch wenn die Kollegen im Vorstand seine doch selbstkritischen Meinungen nicht teilten, ließen sie ihm freie Hand, einen Teil der Gewinne seines Werks in eine von ihm gegründete Firma zu transferieren, die sich mit dem Vertrieb und der Erforschung der -Technologie befasste. Schnell gelang es ihm, ein gutes Nachwuchsteam zu finden und einen Topingenieur aus einem amerikanischen der Branche als Geschäftsführer zu gewinnen. Mittlerweile wurde das Geschäftsmodell der Atomkraft überwiegend als „ “ bezeichnet, die Kritik daran war mittlerweile in der Gesellschaft breit verankert und durch die neue Bundesregierung, jetzt mit grüner Regierungsbeteiligung, erlebten alternative Energien einen deutlichen . Und weil er wusste, dass ein so grundlegender Wandel und eine Neuausrichtung seiner Branche nicht vollzogen werden konnte, beschloss er, drei Jahre früher als aus Altersgrün- <?page no="207"?> 208 Schritt 19: Als Mitarbeiter/ Mitarbeiterin Umweltmanagement umsetzen den geplant, aus dem Unternehmen auszuscheiden. Er wurde in einem großen Empfang verabschiedet und in der Laudatio hob der jetzige Bundeskanzler die harten Diskussionen mit ihm hervor. Er würde als Seniorconsultant in sein damals gegründetes Unternehmen einsteigen und auch wenn er nicht mehr auf ein Gehalt angewiesen sein würde, wusste er, dass sich sein Honorar zum ersten Mal nicht wie anfühlen würde. Trainingsziel: Formulieren, Kreativität & Fantasie Übungstyp: kreative Sprachübung Übung 101: Aus Begriffen des Umweltschutzes Geschichten formulieren Schwierigkeit: Aufgabe: Formulieren Sie aus vorgegebenen Begriffen bzw. Schlagwörtern jeweils eine originelle Geschichte. Alle vorgegebenen Begriffe müssen in der Geschichte vorkommen. 7 x 10 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgabe mündlich. Machen Sie sich eventuell Notizen auf einem separaten Blatt, um die Geschichte zu skizzieren. Lösungen werden nicht aufgeführt. Begriffe für die Geschichten: 1. Müllberge Kongress Einwegtaschentücher gelb Demonstration Frustration sauer Umweg Strand ökologischer Fußabdruck 2. Massentierhaltung Landwirte Landflucht Glück Großstadt Ökosupermarkt Umweltraum himmelblau stinkend Vertical farming, 3. Wüste rot EMAS Werksplanung klar Hoffnung Wassermangel Klimaanlage Design Emissionen 4. Silicon Valley verworren Solarzellen Elektroauto Weltmarkt Ressourcenmangel Freiheit sicher blau Start up 5. Flächenversiegelung Stadtplanung Altlast rational braun schmutzig Nahverkehr Party Bürgerinitiative Bürgermeister 6. Populationsrückgang Plastikmüll hoffnungsvoll FAO Paradies Whalewatching hellgrün Tourismus essen Modal Split 7. Suffizienz Fernsehgerät Urlaub Reiselust rosarot Wochenendseminar Vorstand Energie-Mix unabhängig innovativ <?page no="208"?> Schritt 20: Umweltschutz im persönlichen Alltag umsetzen Lernziele: Sie lernen … Kenntnisse zum betrieblichen Umweltschutz und betriebliche Umweltmanagementgrundsätze auf persönliches Handeln zu übertragen. den persönlichen Lebensstil hinsichtlich seiner Umweltverträglichkeit einzuschätzen. sensibel Möglichkeiten kennen, im persönlichen Handeln (mehr) Umweltschutz umzusetzen. Mit diesem Buch werden Sie qualifiziert, (nachhaltiges) Umweltmanagement in Unternehmen umzusetzen. Wenn das in den Unternehmen bzw. anderen Organisationen gelungen ist, d.h. wenn in nachhaltigen Produktions- und Logistikprozessen nachhaltige Produkte herbzw. Dienstleistungen bereitgestellt werden, treten unabhängig von der absoluten hergestellten Menge des Produktes und der Nutzung bzw. des Konsums keine Umweltschäden mehr ein. Bis dieses Ziel erreicht ist, können Sie einen persönlichen Beitrag zur Entlastung der Umwelt leisten und sich in Ihrem Lebensstil umweltorientiert verhalten. Persönlich umweltverträglich zu handeln und umweltverträglich zu konsumieren, bedeutet, sich über Produktbeschreibungen, Produktaufdrucke, Beipackzettel etc. zu informieren, Inhaltsstoffe, deren Ökobilanzen sowie die Herstellungsverfahren und die Herkunft der Produkte, vorhandene Label und ihre Vergabekriterien etc. zu kennen und nach einer Abwägung dann das am wenigsten umweltbelastende, noch besser, ein umweltverträgliches Produkt nachzufragen oder einen anderen Lebensstil zu entwickeln, der insgesamt weniger Umweltauswirkungen verursacht. Durch diesen aufgeklärten Konsum tragen Sie zu einer Reduzierung der Umweltauswirkungen bei. Um diesen Konsum zu leben, gibt es vielfältige Handlungsmöglichkeiten für Konsumentinnen und Konsumenten, 230 doch ist es in vielen Bereichen nicht immer einfach, sich umweltverträglich zu verhalten, was zu einer Überforderung bei den alltäglichen Nachfrageentscheidungen führen kann. 231 Häufig wird darüber hinausgehend Suffizienz gefordert, d.h. Genügsamkeit und der Verzicht auf Konsum. 232 Durch Verzicht bzw. Nichtnutzung vermeiden Sie selbstverständlich Umweltschädigungen, doch ist Suffizienz in unserer vernetzten Welt und in unserer differenzierten Gesellschaft ebenso schwierig umzusetzen wie ein vollständig aufgeklärter Konsum; zudem führt die Forderung danach meist zu einem ständig schlechten Gefühl beim Konsum, auch bei „notwendigem“ 230 Anregungen zu verschiedensten Lebensbereichen finden Sie in einer Vielzahl von Ratgebern und Webseiten, z.B.: www.nachhaltigkeitsrat.de, www.utopia.de. 231 Wie schwierig solche Abwägungen für Konsumentinnen und Konsumenten sind, zeigen folgende Beispiele: Biolebensmittel kaufen, die in Übersee produziert werden und durch den Transport mit den langen Transportwegen in ihrer Ökobilanz nachteilig sein können, derzeitige Verpackungsalternativen vergleichen (z.B. Glasmehrwegflasche gegenüber PET-Mehrwegflaschen), der Kauf eines Elektroautos gegenüber einem 3l-Auto, welche Meeresfische sind noch nicht vom Aussterben bedroht? Neben der Abwägung der umweltbezogenen Aspekte findet zudem immer auch eine ökonomische Abwägung statt, ob die umweltverträglichen Produkte, die u.a. bei Lebensmitteln oder Ökotextilien höhere Preise bedeuten, auch vom vorhandenen Haushaltseinkommen (bei ansonsten noch unverändertem Verhalten) gekauft werden können. 232 Meist nicht (nur) ökologisch motiviert, sondern einer protestantischen bzw. pietistischen Verzichtsethik folgend. <?page no="209"?> 210 Schritt 20: Umweltschutz im persönlichen Alltag umsetzen Konsum. Auf die Frage, die überwiegend nur Menschen der industrialisierten Länder stellen, welcher Konsum (überhaupt, noch) notwendig ist, bleiben diejenigen, die Suffizienz fordern, nahezu immer konkrete Antworten schuldig, 233 und die Diskussion wird verlagert auf die Nachfrage von umweltfreundlichen Produkten, z.B. recyclingfähigen Handys oder Fernsehgeräten, Passivhäusern, Ökotextilien etc. Diese Diskussion ist dann aber keine Diskussion mehr über Suffizienz und ein Weniger an Konsum, sondern eine Diskussion über umweltverträgliche Produkte, die dann, der Argumentation dieses Buches folgend, von Unternehmen mit nachhaltigem Umweltmanagementsystem herzustellen sind, deren Produkte, deren Nutzung, deren Produktion einschließlich der Logistik keine Umweltschädigungen mehr bedeuten. Wird die Suffizienz-Diskussion jedoch von Fragen des individuellen Produktkonsums (und der Effizienz) in den Industrienationen gelöst und auf die globale Diskussion über zukünftige Entwicklungen übertragen, dann ergeben sich aus ihr heraus zwingende und notwendige Fragen und Themen, die unabhängig von der Möglichkeit der Produktion und des Konsums von umweltverträglichen Produkten zu diskutieren sind. Sie rücken zur Umweltverträglichkeit die beiden anderen Aspekte der Nachhaltigkeit in den Fokus: Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit. Grundlegende Themen sind z.B. eine Änderung des auf materiellem Wachstum basierenden globalen Wirtschaftssystems, die Ablösung des westlichen Lebensmodells als „Weltvorbild“, das Infragestellen von Prestigedenken und Statussymbolen, eine Umsetzung vollständig anderer Lebensgewohnheiten (einschließlich weniger Arbeit mit Einkommensreduzierungen, Eigenarbeit, Tauschgeschäfte, Selbstversorgung, Grundeinkommen), die Notwendigkeit von technologischem Fortschritt (z.B. in der Medizin), die Anwendbarkeit des (technologisch) Machbaren (z.B. Gentechnik) etc. 234 Ob und wie zielstrebig und konsequent Sie Ihr persönliches umweltschutzbezogenes Verhalten am aufgeklärten Konsum oder am Leitbild der Suffizienz orientieren, hängt von vielen Faktoren ab, insbesondere Ihrer Motivation, Ihrem Wohnort, Ihren Hobbys und Ihrem sozialen Umfeld. 235 In jedem Fall können Sie jedoch Ihr persönliches Handeln an den betrieblichen Umweltmanagementgrundsätzen, den Umweltschutzzielen und den Umweltschutzmaßnahmen orientieren und so Ihr persönliches Umweltmanagement umsetzen. Dabei ist es nicht notwendig, dass Sie so konsequent und zielstrebig wie Unternehmen vorgehen, denn umweltverträgliches Handeln sollte Ihnen auch Freude machen und für Sie mit einem umfassend guten Gefühl verbunden sein. Wenn Sie beginnen, sich Maßnahmen und Handlungen vorzunehmen, setzen Sie eine Maßnahme, die möglichst konkret und mit messbaren Zielen verbunden ist, 236 nach der anderen um. Nehmen Sie sich z.B. für eine Maßnahme drei Wochen Zeit, bis Sie sie in Ihren Alltag integriert haben, dann folgt die nächste. Vermeiden Sie unbedingt, sich zu überfordern: Verhaltensänderungen muss man ebenfalls lernen. Die folgenden Übungen geben dazu Hinweise. Denken Sie bei der Bearbeitung an alle Bereiche Ihres persönlichen Lebens: Wohnen, Urlaub, Ernährung, Freizeit, Mobilität, Studium, Arbeit etc. 233 Konkret beispielhaft: Ein Auto, in einer ländlichen Gegend? Welche Lebensmittel, Tiefkühlprodukte? Wie viel Wohnfläche pro Kopf, ein Einfamilienhaus? Wie viel Mode bei Kleidung? Wie häufig neue technische Geräte? 234 Als Überblick zur Diskussion über Suffizienz siehe: movum (2016). 235 Eine Berechnung Ihrer persönlichen Umweltauswirkungen, z.B. Ihres ökologischen Fußabdruckes, können Sie u.a. durchführen unter www.fussabdruck.de/ fussabdrucktest/ #/ start/ index/ , Ihres CO 2 -Fußabdruckes z.B. unter http: / / wwf.klimaktiv-co2-rechner.de/ de_DE/ popup/ . 236 Beispielhaft: Zweimal pro Woche statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zur Hochschule bzw. zur Arbeit fahren. Montags, dienstags und freitags kein Fleisch essen. In den geraden Kalenderwochen Bio-Brot kaufen. <?page no="210"?> Übungen in Schritt 20 211 Übungen in Schritt 20 Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: kreative Ideen entwickeln Übung 102: Umweltmanagementgrundsätze und private Maßnahmen 1 Schwierigkeit: Aufgabe: Überlegen Sie in Ihrem privaten Handeln jeweils sechs (und mehr) persönlich umsetzbare Maßnahmen zum Erreichen der folgenden (nichtquantifizierten) Ziele. Diese nichtquantifizierten Ziele können Ihnen gleichzeitig als Handlungsgrundsätze dienen. 20 Minuten Ziele: 1. Energieverbrauch reduzieren und regenerative Energien nutzen 2. Materialverbrauch und Abfallaufkommen reduzieren und Materialien in Kreisläufen führen 3. Wasserverbrauch reduzieren und Grundwasser und Oberflächengewässer schützen 4. Flächenverbrauch reduzieren und Flächenneuverbrauch vermeiden <?page no="211"?> 212 Schritt 20: Umweltschutz im persönlichen Alltag umsetzen Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Assoziieren Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 103: „besser & schlechter“ im persönlichen Umweltschutzverhalten 1 Schwierigkeit: Aufgabe 1: Begründen Sie zuerst die folgenden Thesen möglichst fantasievoll und kreativ mit mindestens drei Argumenten. 15 Minuten Beispiel: Energiesparen ist besser als Energieverschwenden, weil … man sich auf das Wesentliche fokussiert, … es ein gutes Gefühl macht, … man die Energiesparlampen länger anlassen kann etc. Aufgabe 2: Vertauschen Sie nun die Behauptungen durch Ersetzen von „besser“ durch „schlechter“ und suchen Sie erneut mindestens drei möglichst fantasievolle und kreative Begründungen. 15 Minuten Beispiel: Energiesparen ist schlechter als Energieverschwenden, weil … es einfach Spaß macht, … die Sonne sowieso noch viele Milliarden Jahre scheint, … Ökostrom bald nichts mehr kostet etc. Aufgabe 3: Zu den jeweiligen Thesen finden sich viele Pro- und Contra-Argumente. Bei welchen Thesen ist es Ihnen leichtgefallen, mehr als drei zu finden? Haben Sie mehr Pro- oder mehr Contra-Argumente gefunden? Wägen Sie die Argumente ab und bilden Sie sich zu den jeweiligen Thesen eine Meinung. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Logik, Urteilsfähigkeit. 15 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Quelle: ENGELFRIED, Idee nach SUHR (2013) Thesen: 1. Zu Hause einen Pullover statt ein T-Shirt zu tragen, ist besser als viel zu heizen, weil … 2. Flohmärkte und Tauschbörsen sind besser als Produkte wegzuwerfen, weil … 3. Produkte gemeinsam zu nutzen, ist besser als ständig neue Produkte für sich allein zu kaufen, weil … 4. Duschen ist besser als in der Badewanne zu liegen, weil … 5. Fair-Trade-Produkte zu kaufen ist besser als Lohndumping in Entwicklungs- und Schwellenländern, weil … <?page no="212"?> Übungen in Schritt 20 213 Trainingsziel: Merkfähigkeit, Wahrnehmung Übungstyp: Merkübung, Skizzieren Übung 104: Warnhinweise Schwierigkeit: Aufgabe: Sie sehen jetzt eine Graphik mit einigen Warnhinweisen. Prägen Sie sich diese ein. Blättern Sie dann auf die nächste Seite um. 5 Minuten Anmerkung: Diese Warnhinweise werden in Schwarz-Weiß-Ausführung wiedergegeben, obwohl sie teilweise in Signalfarben ausgeführt sind. Quelle: Zeilenweise von links nach rechts: eigenes Foto, eigenes Foto, www.brewes.de (link. Hinweis- und Warnschilder), www.brewes.de (link. Hinweis- und Warnschilder), www.wikipedia.org (Stichwort: Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland seit 2013, einschließlich entfallenen), www.terra-australia.de, www.wikipedia.org (Stichwort: Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland seit 2013, einschließlich entfallenen Verkehrszeichen), www.brewes.de (link. Hinweis- und Warnschilder), eigenes Foto. Warnhinweise: <?page no="213"?> 214 Schritt 20: Umweltschutz im persönlichen Alltag umsetzen Trainingsziel: Merkfähigkeit, Wahrnehmung Übungstyp: Merkübung, Skizzieren Warnhinweise Schwierigkeit: Sie sahen eine Graphik mit einigen Warnhinweisen. Aufgabe 1: Lösen Sie folgende Aufgaben: Gestern war Freitag, welcher Tag ist übermorgen? Morgen ist Montag, welcher Tag war vor fünf Tagen? Wenn in zwei Monaten Juni ist, welcher Monat war dann vor sechs Monaten? 1 Minute Aufgabe 2: Notieren Sie die Warnhinweise, an die Sie sich erinnern. 3 Minuten Aufgabe 3: Skizzieren/ Zeichnen Sie vier davon und vergleichen Sie mit der vorigen Seite (= Lösung). 10 Minuten Erinnerte Warnhinweise: Skizzen von Warnhinweisen: <?page no="214"?> Übungen in Schritt 20 215 Trainingsziel: Fantasie & Kreativität Übungstyp: kreative Ideen entwickeln Übung 105: Umweltmanagementgrundsätze und private Maßnahmen 2 Schwierigkeit: Aufgabe: Überlegen Sie in Ihrem privaten Handeln jeweils vier (und mehr) persönlich umsetzbare Maßnahmen zum Erreichen der folgenden (nichtquantifizierten) Ziele. Diese nichtquantifizierten Ziele können Ihnen gleichzeitig als Handlungsgrundsätze dienen. 20 Minuten Ziele: 1. Artenschutz berücksichtigen und die Verbreitung nichtendemischer Tier- und Pflanzenarten verhindern 2. Lärm vermeiden und Lärmprofil ändern 3. Störfallrisiko reduzieren und öko- und humantoxische Giftwirkungen ausschließen 4. Verkehrsaufkommen reduzieren und Wirkungen von Verkehr reduzieren 5. klimarelevante Emissionen reduzieren <?page no="215"?> 216 Schritt 20: Umweltschutz im persönlichen Alltag umsetzen Trainingsziel: Logik, Konzentrationsfähigkeit, Strukturieren Übungstyp: logische Aufgabe Übung 106: Fundiertes Abschätzen 3 Schwierigkeitsgrad: Aufgabe: Schätzen Sie die Ergebnisse der folgenden Aufgaben. Gehen Sie dabei logisch vor. 3 x 12 Minuten Anmerkung: Derartige Aufgaben sind komplexer Art und berühren verschiedene Gedächtnistrainingsziele, v.a. Logik, Konzentrationsfähigkeit, Strukturieren, Assoziieren. Sie werden auch als Brainteaser bezeichnet. Lösungshinweis zur Vorgehensweise siehe Übung „Fundiertes Abschätzen 1“. Aufgabe 1: Sie erhalten nach Ihrem Studium ein Vorstellungsgespräch als Assistenz der Geschäftsführung bei einer sehr bekannten süddeutschen Schokoladenfabrik. Der anwesende Geschäftsführer stellt folgende Frage: Unser Unternehmen möchte 10 % des deutschen Schokolademarktes zusätzlich mit Fair-Trade-Produkten aus biologischer Herstellung bedienen. Wie viel „Öko-Schokolade“ (an Masse) könnte/ müsste das Unternehmen zusätzlich produzieren? Aufgabe 2: Die Bundesregierung erwägt eine Abgabe für Autofahrer, die für den Klimaschutz verwendet werden soll. Für jeden Kilometer, der allein im Auto gefahren wird, soll sie 1 Euro-Cent betragen. Die Autofahrer ändern im ersten Jahr ihr derzeitiges Verhalten nicht. Wie viel müssten sie in diesem Jahr abgeben? Aufgabe 3: Wenn die Hunde- und Katzenhalter in Deutschland für jedes Kilogramm Futter, das in Deutschland an diese beiden Haustierarten verfüttert wird, 2 Cent an UNICEF spenden würden, wie viel würde in Deutschland pro Jahr gespendet werden? Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Assoziieren, Logik Übungstyp: kreative Sachverhalte entwickeln Übung 107: Fragestellungen für fundiertes Abschätzen entwickeln Schwierigkeit: Aufgabe: Entwickeln Sie drei (bis fünf) Fragestellungen für fundiertes Abschätzen, also drei (bis fünf) neue Brainteaser, einschließlich des jeweiligen Lösungsweges. 3 (bis 5) x 10 Minuten Anmerkung: Lösungen werden nicht aufgeführt. <?page no="216"?> Übungen in Schritt 20 217 Trainingsziel: Fantasie & Kreativität, Assoziieren Übungstyp: kreative Schreibübung Übung 108: „besser & schlechter“ im persönlichen Umweltschutzverhalten 2 Schwierigkeit: Aufgabe 1: Begründen Sie zuerst die folgenden Thesen möglichst fantasievoll und kreativ mit mindestens drei Argumenten. 15 Minuten Beispiel: Selbst Kochen ist besser als Fastfood konsumieren, weil … die Zutaten bekannt sind, … sich das Leben verlangsamt, … sich die Fingerfertigkeit durch das Zubereiten der Nahrungsmittel erhöht etc. Aufgabe 2: Vertauschen Sie nun die Behauptungen durch Ersetzen von „besser“ durch „schlechter“ und suchen Sie erneut mindestens drei möglichst fantasievolle und kreative Begründungen. 15 Minuten Beispiel: Selbst Kochen ist schlechter als Fastfood konsumieren, weil … auf Küchen in Wohnungen verzichtet werden kann, … Fastfood ja auch nicht schädlich sein kann, sonst gäbe es längst Verbote, … Nahrungsmittel nicht verderben, die man nicht rechtzeitig zubereitet hat etc. Aufgabe 3: Zu den jeweiligen Thesen finden sich viele Pro- und Contra-Argumente. Bei welchen Thesen ist es Ihnen leichtgefallen, mehr als drei zu finden? Haben Sie mehr Pro- oder mehr Contra-Argumente gefunden? Wägen Sie die Argumente ab und bilden Sie sich zu den jeweiligen Thesen eine Meinung. Das Trainingsziel dieser Aufgabe ist: Logik, Urteilsfähigkeit. 15 Minuten Bearbeiten Sie die Aufgaben auf einem separaten Blatt. Lösungen werden nicht aufgeführt. Quelle: ENGELFRIED, Idee nach SUHR (2013) Thesen: 1. ÖPNV ist besser als MIV, weil … 2. Vegetarisches (veganes) Essen ist besser als Fleisch- oder Fischspeisen, weil … 3. Bio-Lebensmittel sind besser als gentechnisch veränderte Lebensmittel, weil … 4. Naturkosmetika sind besser als mit Tierversuchen hergestellte, weil … 5. Designklassiker als Möbel zu kaufen ist besser als modische Möbel, weil … <?page no="217"?> 218 Schritt 20: Umweltschutz im persönlichen Alltag umsetzen Trainingsziel: Wahrnehmungsfähigkeit Übungstyp: Wahrnehmungsübung Übung 109: Persönlich wahrgenommene Umweltprobleme gewichten Schwierigkeit: Aufgabe 1: Bewerten Sie die Umweltprobleme, die Sie individuell wahrnehmen („sehen“, „hören“, „riechen“), hinsichtlich Ihrer persönlichen Relevanz bzw. Ihrer Betroffenheit mit „10“ für „ich bin sehr betroffen“, mit „1“ für „ich bin nahezu nicht betroffen“. 15 Minuten Beispiel: Ich wohne an einer Bundesstraße und bin daher sehr stark durch Lärm („hören“) betroffen; Bewertung 10. Aufgabe 2: Könnten Sie sich vorstellen, aktiv zur Reduzierung eines Umweltproblems beizutragen? Tragen Sie dies unten in die Tabelle ein. 5 Minuten Umweltproblem Relevanz Umweltproblem Relevanz Artensterben Ozonloch Ressourcenverknappung Biotopzerstörung Störfälle Flächenversiegelung Smog Vermüllung der Landschaft Energieverschwendung Klimawandel Verbreitung nichtendemischer Arten elektromagnetische Strahlung Gewässerverschmutzung Artensterben Lärm Feinstaub Regenwaldabholzung Gerüche Waldsterben Nichtnutzung von Dachflächen mit Solartechnik Materialverschwendung … weitere? Erosion Ich könnte mir vorstellen, dazu beizutragen, folgende/ s Umweltproblem/ e zu reduzieren: <?page no="218"?> Zusammenfassung, Würdigung und Ausblick In der betrieblichen Praxis nimmt Umweltmanagement wegen der zunehmenden Umweltprobleme, der steigenden Sensibilität der Konsumentinnen und Konsumenten und der Verschärfung des nationalen und internationalen Wettbewerbs eine immer wichtigere Rolle ein. Um Nachhaltiges Umweltmanagement umzusetzen, steigt gleichsam die Notwendigkeit zur Berücksichtigung in der Hochschulausbildung. Das vorliegende Buch beschreibt einen neuen methodisch-didaktischen Ansatz: Systematisch werden in die fachliche Ausbildung und Lehre des betrieblichen Umweltmanagements in Studiengängen an Universitäten und Hochschulen die Aspekte des Gedächtnistrainings integriert. Erstmalig wird ein Fachgebiet, hier Umweltmanagement bzw. betrieblicher Umweltschutz, anhand von Methoden des Gedächtnistrainings vermittelt, insbesondere dem Bearbeiten von Gedächtnistrainingsübungen, die einzelnen Gedächtnistrainingszielen zugeordnet sind, und dem Anwenden von Merktechniken, ergänzt um kurze erläuternde Texte. Dadurch soll das Gedächtnis verbessert werden und der Fachinhalt im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Der hier in 20 Schritten vermittelte Umweltmanagementansatz, d.h. die Implementierung eines Nachhaltigen Umweltmanagements (bzw. nachhaltigen Umweltmanagementsystems), basiert auf der strategischen Ausrichtung von Unternehmen hinsichtlich Umweltschutz, der Prozessorientierung und der qualitativen und quantitativen Ausrichtung an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung. Dieser Ansatz geht über die nach EMAS III und DIN EN ISO 14001 formal geforderten Ansprüche an Umweltmanagementsysteme (weit) hinaus. Folgende Fragen stellen sich bezüglich des neuen methodisch-didaktischen Ansatzes und der zu vermittelnden Lerninhalte: Sind die aufgeführten Lerninhalte bzgl. Umweltmanagement bzw. Umweltschutz geeignet und ausreichend, die Grundlagen zu vermitteln, um Umweltmanagementsysteme in Unternehmen umzusetzen? Ja, der zu vermittelnde Stoff deckt - ergänzt um die erst seit einigen Jahren vorgenommene Übertragung von Nachhaltigkeitszielen auf das betriebliche Umweltmanagement - die Kerninhalte des Fachgebietes Umweltmanagement ab. 237 Ist der Ansatz eines „Nachhaltigen Umweltmanagements“ ein geeigneter Orientierungsrahmen für Unternehmen? Ja, aber es kommt im Wesentlichen auf die Positionierung des Unternehmens hinsichtlich des Stellenwerts von Umweltschutz im Unternehmen an, ob er umgesetzt wird. Kann man mit Gedächtnistrainingsübungen Fachwissen vermitteln? Ja, es wurde gezeigt, dass Fachinhalte vermittelt und gleichzeitig Gedächtnistraining ermöglicht werden kann. Eignen sich die Übungen zum Training von Gedächtnis? Ja, die bisherige Anwendung der verschiedenen Arten von Gedächtnistrainingsübungen, v.a. außerhalb des Hochschulbereiches, belegt dies. Kann man die neuartige methodisch-didaktische Vorgehensweise auf andere Fachgebiete übertragen? Ja, insbesondere auf betriebswirtschaftlich-, naturwissenschaftlich- oder technisch-ausgerichtete Fächer, eventuell mit einer anderen Schwerpunktsetzung der Übungen. Bei Grundlagenfächern wie Mathematik, Statistik, wohl auch für Physik oder Chemie, 237 ENGELFRIED (2011; erste Auflage 2004) verband erstmalig die Arbeiten zur Theorie der Nachhaltigkeit mit denjenigen zum Thema „Implementierung von Umweltmanagement bzw. Umweltmanagementsystemen“. <?page no="219"?> 220 Zusammenfassung, Würdigung und Ausblick scheint eine Anwendung schwieriger. Bei geisteswissenschaftlichen Fächern ist eine Detailbetrachtung vorzunehmen - in jedem Fall wird es von der Kreativität und dem Engagement der Lehrenden abhängen, inwieweit dies gelingt. Sind die Merktechniken in anderen Fachgebieten bzw. Studienfächern anwendbar? Ja, aber je nach Fachgebiet ist eine spezifische Anpassung der Merktechniken notwendig. Bringt der neue methodisch-didaktische Ansatz Vorteile für das Fach Umweltmanagement? Ja, er unterscheidet sich deutlich von der herkömmlichen Hochschulausbildung und kann somit Neugier wecken, Abwechslung schaffen, Herausforderung bedeuten, Engagement bewirken etc. Allerdings können auch Motivationshemmnisse durch höhere Anstrengungen und verminderte Lerneffizienz in der Anfangsphase wegen der Neuartigkeit der Übungen auftreten. Gerade die Neuartigkeit der Übungen kann jedoch zu einer insgesamt deutlich verbesserten Gehirn- und Gedächtnisleistung führen. Die Vorteile lassen erwarten, dass die Lerninhalte verstärkt in das Langzeitgedächtnis überführt werden. Um eine exakte und belastbare Aussage dazu zu treffen, sind empirische Studien durchzuführen, die die herkömmliche Vermittlung mit der Vermittlung nach dem hier neu entwickelten Ansatz vergleichen. Bringt der neue methodisch-didaktische Ansatz Vorteile für die Hochschulausbildung? Ja, die eventuellen Nachteile der erstmaligen Einführung in einem einzelnen Fach können durch die Vorteile der Umsetzung in mehreren Fächern (über-)kompensiert werden, da die Art der Übungen und v.a. die Anwendung von Merktechniken bekannt sind und dadurch insgesamt besser gelernt wird. Bessere Lernergebnisse, eine erhöhte Gehirn- und Gedächtnisleistung und die Abspeicherung des Gelernten im Langzeitgedächtnis lassen eine bessere berufliche Eignung der Studierenden erwarten. Zudem erweitern die Gedächtnistrainingsübungen die Methodenvielfalt in der Lehre und greifen auch neue Tendenzen wie Gamification 238 auf, die Anwendung von Spieleprinzipien und Spielemechaniken für Problemlösungen. Die vielfältigen Vorteile bedeuten ein besser trainiertes Gehirn und ein besseres Gedächtnis und stellen somit auch persönlich für die Studierenden einen Gewinn dar. Es ist zu wünschen, dass das neuartige methodisch-didaktische Lehrkonzept zu einer schnellen und breiten Umsetzung von nachhaltigem Umweltmanagement in den Unternehmen führt, und dass es eine große Verbreitung in der Hochschullehre finden wird, da ständiges Gedächtnistraining in den wichtigen Lebensjahren der Ausbildung neben den Vorteilen im beruflichen Alltag auch für das Alter positive Effekte und eine höhere Lebensqualität erwarten lassen. Gedächtnistraining bzw. Lernen als Teil eines Faches Schlüsselkompetenzen könnte durch eine Integration dieser Schlüsselkompetenz in alle Lehrveranstaltungen entfallen. Ebenfalls wünschenswert ist, bereits in den Schulen die Erfolgsprinzipien des Lernens einschließlich des Gedächtnistrainings und der Merktechniken systematisch (und wiederholt) zu vermitteln, was eine bessere Vorbereitung auf die Universitäts- und Hochschulausbildung zur Folge hätte. 238 www.wikipedia.org (Stichwort: Gamification). <?page no="220"?> Literatur- und Quellenverzeichnis AbwAG: Gesetz über Abgaben für das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserabgabengesetz - AbwAG) (neugefasst vom 18.01.2005, BGBL I, S. 114, zuletzt geändert durch Art. 2 V vom 02.09.2014, BGBL I, S. 1474) AbwV: Verordnung über Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserverordnung - AbwV) (neugefasst vom 17.06.2004, BGBl. I S. 1108, ber. S. 2625, zuletzt geändert durch Art. 1 V vom 02.09.2014, BGBl. I S. 1474) AMG: Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz - AMG) (neugefasst vom 12.12.2005, BGBl. 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BImSchV: Dreizehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über Großfeuerungs- und Gasturbinenanlagen - 13. BImSchV) (vom 02.05. 2013, BGBl. I S. 1021, 1023, 3754, zuletzt geändert durch Art. 80 V vom 31.08.2015, BGBl. I S. 1474) BImSchV: 17. BImSchV: Siebzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über die Verbrennung und die Mitverbrennung von Abfällen - 17. BImSchV) (neugefasst vom 02.05.2013, BGBl. I S. 1021, 1044, 3754) BIRKENBIHL V (2014) Das „neue“ Stroh im Kopf? , 53. Auflage, mvg Verlag München 2014 (zuvor: BIRKEN- BIHL V (1983) Stroh im Kopf? , Gabal-Verlag, Speyer) BMUNR: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.) (1992) Umweltpolitik: Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung im Juni 1992 in Rio de Janeiro, Dokumente: Agenda 21, Bonn BMUNR: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.) 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Der Stand der Gesetzesgrundlagen und der Internet-Links ist der 1.5.2016. <?page no="230"?> Index Abfall 119 Ablauforganisation 89 Abwärme 140 Abwasseranfall 120 Abweichungen 107 Access 237 Access 173 Akronym 37 Aktionsplan 107 Alarmplan 150 Altablagerung 72 Altlast 72 Altstandort 72 Amortisationsrechnung 188 Antifouling-Mittel 139 Arbeitsanweisung 90, 92, 244 Arbeitsplatz 104, 137 Arbeitsschutz 149, 150 Arbeitsschutzmanagement 78, 187 Artenschutz 123 Artensterben 39 Artenvielfalt 123 Audit 106 Auditor 101, 246 Aufbauorganisation 89 Aufnahmepfad 136 Aufsichtssystem 109 Ausbreitungsrechnung 77 Ausgleichsmaßnahme 124 Bagatellmassenströme 136 Bauleitplanung 124 Baum-Liste 33 Bebauungsplan 122, 124 Bed-and-Breakfast 177 Begutachtung 100, 246 Belastungsspitzen 118 Benchmark 108 Beschaffung 188 Beschaffungslogistik 157 Betriebsbeauftragter 77 Betriebsprüfer 101 Biodiversität 39, 123 Biomimikry 179 Bionik 179, 183 Biotop 123 Bodenfunktion 123 Brainfood 27 Brainteaser 169, 194, 216 BRAVO-Methode 30 Carsharing 177 Controlling 188 Couchsurfing 177 Cradle-to-cradle 178 Cradle-to-grave 178 Design 173 ökologisches 177, 181, 182, 183 umweltorientiertes 175, 177 DIN EN ISO 14001 85, 87, 102 Direkteinleitung 120 Distributionslogistik 157 Distributionspolitik 66 Dokument 91 Dokumentenlenkung 91 Dokumentenmatrix 91 Downcycling 73 Düngemittel 139, 176 Effektivität 125, 249 Effizienz 125, 249 Einkauf 188 Einkaufsrichtlinien 118 Einwohnergleichwert 120 Elaboration 29 Elektrosmog 138 <?page no="231"?> 232 Index EMAS 85, 87, 102 Emissionen 133 die zur Photooxidantienbildung beitragen 135 direktes Einbringen 139 Erschütterungen 140 Licht 140 mit eutrophierender Wirkung 135 mit klimarelevanter Wirkung 133 mit ökotoxischer Wirkung 136 mit ozonschichtzerstörender Wirkung 134 mit versauernder Wirkung 134 optische Wirkungen 140 von biologischem Material 139 von elektromagnetischer Strahlung 138 von radioaktiver Strahlung 138 von Strahlung 138 Wirkungen für das Mikroklima 140 Emissionsgrenzwert 77 Emissionszertifikat 197 End-of-pipe-Technologie 242 End-of-pipe-Umweltschutztechnologie 75 Energiebilanz 104, 166 Energieeffizienz 117, 176 Energieeinsatz 117 Energiemanagement 78, 187 Energie-Mix 118, 125, 139, 249 Energieträger 117 Energieversorgungstechnologien 126, 250 Entspannungstechnik 29, 30 Erko-Code 34 Ernährung 27 Erosion 122 Eselsbrücke 37 Eutrophierung 40 Fair trade 237 Fertigung 189 Flächennutzung 123 Flächenentsiegelung 121 Flächengebrauch 121 Flächennutzungsplan 122 Flächennutzungsplanung 124 Flächenverbrauch 121 Flächenversiegelung 121 nichtregenerativ 123 regenerativ 122 Flussdiagramm 92, 244 Forschung & Entwicklung 187 Forschungs- und Entwicklungspolitik 66 Forstwirtschaft 121 Fracking 237 Freisetzung 139 freiwillige Selbstverpflichtungen 196 Fremdfirmen 94, 245 Fungizide 139 Fußabdruck, ökologischer 125, 178, 249 Gamification 220 Gebäudemanagement 189 Gedächtnis 19 Arten 20 deklaratives 20 episodisches 20 explizites 20 implizites 20 Kurzzeitgedächtnis 20 Langzeitgedächtnis 20 nichtdeklaratives 20 semantisches 20 Ultrakurzzeitgedächtnis 20 Gedächtnissport 16, 32 Gedächtnistraining 21 Bewegung 23 ganzheitliches 21 Übungstypen 21 Ziele 21, 23 Gedankenreise 115 Gefahrenabwehrplan 149 Gefahrguttransport 158 Gehirn Funktionen 21 Gehirnhälften 28 Gehirnhemisphären 28 Gemeinlastprinzip 195 Generationengerechtigkeit 47 Gentechnik 149 Geoengineering 237 Geothermie 237 Gerechtigkeit 47 Gerüche 138 Geruchsschwelle 138 Geruchsstoffe 138 Gesundheitsmanagement 78, 187 Gesundheitsschutz 149, 150 Grenzwert 77, 136 Grundstücksmanagement 189 <?page no="232"?> Index 233 Habitat 123 Handel 189 Herbizide 139 Ideenmanagement 188 Immissionsgrenzwert 77 Implementierung 95 Elemente 97 Implementierungsverantwortlicher 95 Schritte 102 Indirekteinleitung 120 Inertisierung 136 Informationsmanagement 91, 188 Informationssystem 91 Innovationsmanagement 187 Insektizide 139 Instandhaltung 94, 245 Instrumente, der Umweltpolitik 195, 198 fiskalisch 196 nichtfiskalisch 195 Intelligenz 26 Investitions- und Finanzpolitik 66 Investitionsrechnung 188 Jahresmittelwert 77 Kaizen 188 Kennzahlen 105 Kennzeichen 151 Kennzeichnungen 176, 185 Kernnutzen 177 Kettenmethode 37 Kick-off-Meeting 95, 246 Klimawandel 133 Kommunikationspolitik 66 Konditionierung 20 Konformität 109 Konstruktion 178 Konsum aufgeklärter 209 Verzicht 63 Kontrahierungspolitik 66 Kreisläufe, biologische 73, 174 Kreisläufe, technische 73, 174 Kundenwünsche 63 KVP 90, 96 Label 176, 185 Lagerwirtschaft 188 Landwirtschaft 121 Landwirtschaft, biologische 176 Lärm 139 Lärmschutzmaßnahme 139 Lernen 23, 24 Erfolgsfaktoren 26 Komponenten 24 Lernpräferenz 25 Lernstil 25 Lernstrategie 26 Lerntyp 28 Lernumgebung 27 Lernziele 27 Prozess 24 selbstgesteuert, selbstbestimmt 24 suggestopädisches 26 Superlearning 26 Voraussetzungen 26 Lesetechnik 29 Limbisches System 19 Loci-Methode 36 Logistik 157, 158, 159, 189 Major-Code 34 Managementsysteme, integrierte 187 Marketing ökologisches 63 umweltorientiertes 63 Marketinginstrumente 64 Marketinginstrumente, ökologisch 64 Marketingmix 64 Marketingmix, ökologisch 67 Massenbilanz 104, 166 Master-System 34, 35 Materialeffektivität 118 Materialeffizienz 118, 119, 176 Materialrecycling 73 Materialwirtschaft 188 Merksatz 37 Merktechniken 30, 220 Merkwörter 37 Metakognition 27 Mnemotechniken 30, 220 Mobilität 158 <?page no="233"?> 234 Index Modal Split 158 Motivation 26 NACE-Code 109 NACE-Liste 109 nachhaltige Entwicklung Leitbilder 58, 60 Leitlinien 58 Regeln 47 Zielsetzungen 47 nachhaltiges Umweltmanagement 57, 58 Nachhaltigkeitserklärung 65 Nachverdichtung 123 Nahrungsmittelzusätze 139 Nichtkonformität 107 Notfallmaßnahme 150, 245 Notfallvorsorge 150, 245 Obsolenz 177 Öko-Audit 106 Öko-Audit-Verordnung 85 Ökobilanz 165, 168 Öko-Label 176, 185 Öko-Leasing 177 Öko-Marketing 63 Öko-Sponsoring 65 Organigramm 92, 244 Ozonschichtzerstörung 40 Personalmanagement 188 Personalpolitik 66 Pestizide 139, 176 Pflanzenschutzmittel 139 Populationsgröße 124 Positionierung handelsbezogene Faktoren 62 konsumentenbezogene Faktoren 62 Makroumfeld 63 marketingbezogene Faktoren 62 produktbezogene Faktoren 62 programmbezogene Faktoren 62 umweltbezogene 61 unternehmensexterne Faktoren 62 unternehmensinterne Faktoren 62 wettbewerbsbezogene Faktoren 62 Produkte 175 Gebrauchsprodukte 174, 177 Gestaltung 175 Intermediärprodukte 174, 177 Kreislaufführung 174 Lebenszyklus 72, 165, 174, 176, 177 Produktart 174 umweltverträglich 175 umweltverträglich, Folgen 180 Verbrauchsprodukte 174, 177 Produktion 189 Produktionspolitik 66 Produktionssharing 158 Produktivität 125, 249 Produktleasing 177 Produktpolitik 66 Produktrecycling 73 Produktsharing 175, 177 Prozess 89 Führungsprozess 89, 93, 245 Hilfsprozess 89 Kernprozess 89, 94, 245 Prozesslandkarte 92, 244 Prozessorganisation 89, 92 Schlüsselprozess 89 Supportprozess 89 Unterstützungsprozess 89, 94, 245 Wertschöpfungsprozess 89 Qualität 92, 187, 244 Qualitätsmanagement 89, 187 Radioaktivität 138 Rahmenbedingungen, politische 195 Raumordnungsplanung 124 Rebound-Effekt 105, 238 Rechnungswesen 188 Rechtsabteilung 188 Rechtsquellen 79 Rechtsvorschriften, umweltbezogene 77, 81, 109 Recycling Primärrecycling 73 Sekundärrecycling 73 Redistributionslogistik 157 Redistributionspolitik 66 Regenerativität 238 Registrierung 109 Register der EU 110 Registrierungsnummer 110 Registrierungssystem 109 Ressourcen 117 Begrenztheit 39 <?page no="234"?> Index 235 Ressourcenmanagement 125 Retrodistributionslogistik 157 Revalidierung 95 Revalidierungsaudit 109 Review 106 Revision 106 Rezertifizierung 95 Rezertifizierungsaudit 109 Rote Liste 124 Rucksack, ökologischer 118, 125, 178, 249 Schnittstellen, zum Umweltmanagement 187, 190 Selbstmanagement 27 Service 189 Shareconomy 238 Sicherheitsprinzipien 149 Smog, London-Smog 134 Smog, Los Angeles-Smog 135 Sozialbetriebsprüfung 65 Sozialerklärung 65 Sozialpolitik 65 Sozialprüfung 65 St. Gallener-Umweltmanagementmodell 66, 69 Stakeholder 103, 189 ständige Verbesserung 90 Standort 108 Standort, Standortauswahl 157 Stoffe bioakkumulierbar 136 biologisch abbaubar 140, 174, 175 Geruchsstoffe 138 kanzerogen 137, 175 leicht entzündlich 149 mutagen 137, 175 persistent 136 radioaktiv 138, 175 strahlend 138 teratogen 137, 175 Störfall 136, 149 Störfalleintrittswahrscheinlichkeit 149 Störfallfolgen 150 Strategie Basisstrategien 64 umweltbezogene 63 Suffizienz 209 Terraforming 238 Tierhaltung 122 Tierhaltung, flächenunabhängige 123 Transport 157, 159 Transportmanagement 157 Treibhauseffekt 40, 133 Umverpackung 175 Umwelt-Audit 106 Umweltauswirkung 43 direkte 74, 104 indirekte 74, 104 Umweltbetriebsprüfung 86, 100, 246 Bericht über 107 Prüfungsinhalte 107, 112 Umweltbetriebsprüfungsprogramm 106 Umweltbetriebsprüfungsverfahren 101, 246 Umweltbetriebsprüfungsverfahren,Tätigkeite n 106 Umweltbetriebsprüfungszeitraum 107 Umweltbetriebsprüfungszyklus 107 Umweltbewusstsein 39, 44 Umweltdiskussion, aktuelle 42, 46, 55, 83, 116, 132, 144, 162, 192 Umwelteinzelziel 99, 245 Umwelterklärung 100, 108, 246 aktualisierte 108 Inhalte 108, 113, 248 Umweltgutachter 108 Tätigkeiten 109 Umweltleistung 101, 108, 246 Umweltlizenzen 196 Umweltmanagement 57 Bezugsgrundlage 78, 85 Grundsätze 58, 117, 126, 141, 160, 211, 215 Merkmale 57 nachhaltiges 57, 86 Nachteile 58 persönliches 210 Vorteile 59 Umweltmanagementbeauftragter 95, 106 Umweltmanagementhandbuch 101, 246 Gestaltung 106 Gliederung 105, 111, 247 Umweltmanagementsystem 95, 99, 100, 101, 246 Elemente 97, 103 Grundsätze 89 Implementierung 102 Mindestvoraussetzung 78 nachhaltiges 86 Umweltmanagementsystem-Audit 86, 106 <?page no="235"?> 236 Index Umweltmanagementvertreter 95 Umweltpolitik 99, 103, 245 Inhalte 110, 247 international agierender Unternehmen 103 Umweltprogramm 99, 246 Inhalte 105 Umweltprüfung 99, 245 Inhalte 104 Umweltprüfungsprogramm 103 Umweltprüfungsverfahren 101, 246 Umweltprüfungsverfahren,Tätigkeiten 103 Umweltraum 48 Umweltraum, Umweltraumkonzept 48 Umweltschutztechnik End-of-pipe-Technologien 71 integrierte Umweltschutztechnik 72 Umweltstandard 103 Umweltzertifikate 196 Umweltzielsetzung 99, 245 Unternehmensführung 65 Urban gardening 238 Validierung 109, 246 vegan 238 vegetarisch 238 Verantwortlichkeitsmatrix 90 Verantwortungsethik 47 Verantwortungsmatrix 90 Verfahrensanweisung 90, 92, 244 Verhalten 210 Verkehr 157 Verkehrsaufkommen 157 Verkehrsleistung 157 Verpackung 174, 179 Vertical farming 238 Vertragsmanagement 245 Vertrieb 189 Verursacherprinzip 195 Vielfalt, biologische 39 Vorschlagswesen, betriebliches 188 Vulnerabilitätsstudie 238 Wahrnehmung 19 Waldsterben 40 Warnhinweise 213 Wasser 119 Wassergewinnung 119 Wassermanagement 119 Weiterverwendung 73 Weiterverwertung 73 Wiederverwendung 73 Wiederverwertung 73 Wildlifemanagement 124 Wille 26 Wirkungsschwelle 136, 137, 150 Wirtschaftsbetriebsprüfung 65 Wirtschaftserklärung 65 Wirtschaftspolitik 65 Wirtschaftsprüfung 65 Wissensmanagement 188 Zertifizierung 246 Zertifikat 110 Zertifizierer 108 Zertifizierer, Tätigkeiten 109 Zertifizierungsorganisation 108 Zulassungssystem 109 Zuordnungsmatrix 106 <?page no="236"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Lösungen in Schritt 1 Begriffe aus dem Umweltschutz assoziieren 1 Beispiele: A Atomkraft, Atomkraftwerk, Abraumhalde, Artenschutz, Access N Naturschutzgebiet, Nachhaltigkeitsziele B Biotop, Biogas, Biogasanlage, Bioprodukte O Ozonschichtzerstörung, Oberflächenwassernutzung, Ölteppich C Chemieunfall, Chlorgas, Chemikalienentsorgung P Phosphate, Pflanzenschutzmittel D Dioxin, Deponie, Düngemittel Q Quecksilber, Quallenplage E Emission, Energie-Mix, Erosion, Effizienz R Regenwaldabholzung, Ressourcenabnahme, Rebound-Effekt, Recycling, „Rote Liste“, Regenerativität F Feinstaub, FCKW, Fair Trade, Fukushima, Fracking S Störfallverordnung, Schwefeldioxid, Solartechnik, Shareconomy G Geoengineering, Gewässerschutz, Grenzwerte, Geothermie, Greenpeace T Trinkwasserreinhaltung, Tankerhavarie, Tschernobyl, Terraforming H Hausmüllverbrennungsanlage, Hochmoorzerstörung U Uran, UV-Strahlung, Überfischung, Urban gardening I Immissionsschutz, Insektizide V Vegetationsschäden, Vermüllung, vegetarisch, vegan, Vertical farming, Vulnerabilitätsstudie, J Jutetasche, Jahresmittelwert, Joule W Waldsterben, Wasserschutzgebiet, Weiterverwendung, Whalewatching K Klimawandel, Kohlendioxid, Kraftwerk, Kläranlage X, Y Xenonlampe, X/ Y-Chromosomenschädigung L Luftreinhaltung, Lebensmittelskandal, Lärmschutz Z Zellstoff, Zyanide M Meeresverschmutzung, Methan, Mülltrennung Access bedeutet „Zugang“ zu Produkten und Leistungen, d.h. die Möglichkeit der Nutzung von Produkten steht im Vordergrund, nicht der Erwerb des Produktes als Eigentum. Fair Trade bedeutet, Nahrungsmittel zu verwenden, die zu „fairen“ Konditionen auf dem Weltmarkt gehandelt werden, z.B. mit gerechten Löhnen, ohne Kinderarbeit etc. Fracking ist ein Verfahren, mit dem Erdgas aus tieferen Gesteinsschichten gewonnen wird, indem Chemikalien in die Lagerstätten eingepresst werden. Geoengineering sind Verhaltensweisen, meist Technologien, die in ökologische (auch globale) Kreisläufe eingreifen, z.B. um das Wetter oder das Klima zu ändern, den Klimawandel zu vermindern etc., z.B. durch Einbringen von Chemikalien in die Atmosphäre. Geothermie ist ein Verfahren der regenerativen Energiegewinnung, bei dem durch Bohrungen die Erdwärme genutzt wird. <?page no="237"?> 238 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Rebound-Effekt bedeutet, dass eine durch technische Maßnahmen erreichte Effizienzsteigerung durch Mehrnutzung (z.B. mehr Konsum, höhere Produktion) wieder aufgehoben wird, z.B. eine Senkung des Benzinverbrauches um 30 % pro 100 km (d.h. eine Effizienzsteigerung) wird durch Mehrfahrten aufgehoben. Regenerativität ist das Prinzip, Energien und Materialien zu nutzen, die regenerativ sind. Shareconomy ist ein Kunstwort aus „Sharing“ und „Economy“ und bedeutet, Gebrauchsprodukte zu „teilen“, d.h. gemeinsam zu nutzen, z.B. Autos (Carsharing), Baumaschinen, Wohnungen etc. Terraforming bedeutet, in großem Maßstab in die Landschaft einzugreifen, um sie „besser“ nutzen zu können, z.B. der Bau mehrerer Staustufen in Flüssen für Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen für Schifffahrt, Geländegestaltungen (z.B. Terrassierung) für Landbau. Urban gardening bedeutet, Brachflächen, Dachflächen, Balkonflächen oder Grünflächen (z.B. zwischen Parkplätzen) in den Städten für den Nahrungsmittelanbau zu nutzen. Vegetarische Ernährung verzichtet auf Fleisch und Fisch. Ob Eier, Milch, Honig etc. konsumiert werden, hängt von der individuellen Auslegung ab. Vegane Ernährung verzichtet vollständig auf tierische Produkte. Vegan zu leben bedeutet, gar keine tierischen Produkte zu nutzen, weder in der Ernährung, noch zu anderen Zwecken, z.B. kein Leder für Schuhe, keine Wolle für Textilien etc. Vertical farming bedeutet, in mehrgeschossigen Gebäuden (in der „Vertikalen“) die einzelnen Geschosse für die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen, mit künstlicher Beleuchtung, mit Bewässerung und meistens wachsen die Pflanzen auf Bodensubstraten statt auf Boden und werden vollständig mit Nährlösungen etc. versorgt. Vulnerabilitätsstudie ist eine Untersuchung, in der die Empfindlichkeit von Ökosystemen gegenüber Umwelteinwirkungen analysiert und bewertet wird. Schlagwörter der aktuellen Umweltdiskussion Artensterben --- Atomausstieg --- Biolebensmittel --- Elektromobilität --- Elektrosmog --- Energiewende --- Feinstaub --- Flächenversiegelung --- Fracking --- Gebäudedämmung --- Genmais --- Geoengineering --- Klimawandel --- Kreislaufwirtschaft --- Lärmschutzwand --- Massentierhaltung --- Mikroplastik --- Nachhaltigkeit --- Naturschutz --- Ozon --- Produktsharing --- Restmüll --- Tempolimit --- Umweltkennzeichen --vegan A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y 1 N A C H H A L T I G K E I T 2 G V E G A N G 3 G E B Ä U D E D Ä M M U N G E 4 F E I N S T A U B M I 5 M A T 6 F A S S 7 L K R E I S L A U F W I R T S C H A F T 8 Ä S U E P N G L 9 C E A N R A E Ä 10 H A D M T O T O R 11 E R N O O I D U E M 12 N T E T Z E U R N S 13 V E W A O R K S G C 14 U M W E L T K E N N Z E I C H E N H T C I H 15 I R S E F A S H N U 16 G S T L R L H U E T 17 R I E E A T A T E Z 18 E E R K C U R Z R W R 19 N G B T K N I I A E 20 E E E R I G N N N S 21 M I K R O P L A S T I K L N O N G G D T 22 K L I M A W A N D E L U S G M 23 T E M P O L I M I T N M Ü 24 E L E K T R O M O B I L I T Ä T G O L 25 B I O L E B E N S M I T T E L G L <?page no="238"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 239 Sachverhalte und deren Umweltwirkungen Nr. Umweltauswirkung Nr. Umweltauswirkung 1 Ressourcenabnahme (auch möglich: Artensterben) 16 humantoxische Wirkung 2 Artensterben 17 gesundheitliche Wirkung 3 Klimawandel (auch möglich: Ressourcenabnahme) 18 Eutrophierung 4 Versauerung 19 gesundheitliche Wirkung 5 Klimawandel 20 Versauerung 6 humantoxische Wirkung 21 Grundwasserbeeinträchtigung 7 Ressourcenabnahme 22 Artensterben 8 Grundwasserverschmutzung 23 Klimawandel 9 Artensterben 24 humantoxische Wirkung 10 Eutrophierung 25 ökotoxische Wirkung (auch möglich: humantoxische Wirkung) 11 gesundheitliche Wirkung 26 Ressourcenabnahme (auch möglich: Klimawandel) 12 Klimawandel 27 ökotoxische Wirkung 13 Klimawandel (auch möglich: Ressourcenabnahme) 28 Artensterben (auch möglich: Ressourcenabnahme) 14 humantoxische Wirkung 29 Ressourcenabnahme 15 Ozonschichtzerstörung 30 Ressourcenabnahme Umweltschädigungen, Störfälle und Katastrophen, die zur Bildung des Umweltbewusstseins beitrugen Nr. Jahr bzw. Jahrzehnt Nr. Jahr bzw. Jahrzehnt 1 1970er Jahre 9 1952 2 1984 10 ab 1945 3 1976 11 1980er Jahre 4 ab 1958 12 2011 5 1973 13 1986 6 1980er Jahre 14 1970er Jahre 7 1990er Jahre 15 1980er Jahre 8 1991 Begriffe aus dem Umweltschutz assoziieren 2 Lösungen werden nicht aufgeführt. Haben Sie auch Begriffe assoziiert, die aus drei (oder eventuell vier) Begriffen zusammengesetzt sind? <?page no="239"?> 240 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Umweltprobleme Beispielhaft hier drei Umweltprobleme in verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten: Klimawandel, Artensterben, Feinstaub/ Emissionen aus Verkehr. Lösungen in Schritt 2 Thesen zur aktuellen Umweltdiskussion 1. Angesichts der aktuellen Umweltprobleme macht die inflationäre und unsaubere Begriffsverwendung „Nachhaltigkeit“ immer mehr zu einem plakativen Schlagwort. 2. Wirtschaftswachstum muss in Zukunft vom Umweltverbrauch entkoppelt werden, ansonsten ist es kein erstrebenswertes Ziel mehr. 3. Ein internationales, verbindliches und überprüfbares Klimaschutzabkommen muss umgesetzt werden, sonst nehmen zukünftig Schäden und Krisenmanagement zu. 4. Das Umweltbewusstsein in Deutschland ist bereits so hoch, dass die Entwicklung zum umweltorientiertem Konsum nicht mehr umkehrbar ist. 5. Da die Erde ein materiell geschlossenes System ist, kann ohne das Schließen von Produkt- und Materialkreisläufen keine nachhaltige Entwicklung eintreten. Lösungen zu Aufgabe 2 werden nicht aufgeführt. Meilensteine der Entwicklung umweltbezogenen Denkens Nr. Titel/ Inhalt Jahr Verfasser/ Herausgeber 1 Beschreibung des Prinzips „ 1713 Hans Carl von CARLOWITZ 2 Entwicklung der Homöopathie 1810 Samuel HAHNEMANN 3 Prägung des Begriffs „Ökologie“ 1866 Ernst HAECKEL 4 „Serengeti darf nicht sterben“ 1959 Bernhard und Michael GRZIMEK 5 „Der stumme Frühling“ 1962 Rahel CARSON 6 „Die Unwirtlichkeit unserer Städte“ 1965 Alexander MITSCHERLICH 7 „Die Grenzen des Wachstums“ 1972 Dennis MEADOWS/ Club of Rome <?page no="240"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 241 8 „Unsere Welt, ein vernetztes System“ 1978 Frederic VESTER 9 „Global 2000 - Der Bericht an den Präsidenten“ 1980 Council on Environment Quality 10 “Our Common Future/ Brundtland- 1987 World Commission on Environment and Development 11 “Climate Change: the first IPCC assessment re- 1990 Intergovernmental Panel on Climate Change 12 „Abschlussbericht zur Konferenz von Rio/ Agenda 21“ 1992 UNCED (United Nations Conference on Environment and Development) 13 „Zukunftsfähiges Deutschland“ 1996 BUND/ MISEREOR (Wuppertal Institut) Persönlich wahrgenommene Umweltprobleme Lösungen werden nicht aufgeführt. Beachten Sie: Ein Umweltproblem, das nicht direkt wahrgenommen werden kann, wäre z.B. das Sehen eines (geeigneten) Gebäudedaches, auf dem keine Photovoltaikzellen bzw. keine Solarkollektoren angebracht sind. Das Umweltproblem wäre als „Nichtnutzung von regenerativen Energien“ zu beschreiben (vgl. auch z.B. Autos, in denen nur eine Person fährt). Schlagwörter der zukünftigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsdiskussion … bei der ökonomischen Entwicklung der Weltwirtschaft: 1. Freihandel 2. Haftung 3. karbonfreie Wirtschaft 4. Postwachstumsgesellschaft 5. Verursacherprinzip 6. Wohlfahrtssteigerung … bei einer sozial gerechten Entwicklung: 1. Altersarmut 2. Bildung 3. Demokratisierung 4. Dezentralisierung 5. Einkommensverteilung 6. Entmilitarisierung 7. Fair Trade 8. Gesundheitsversorgung 9. Korruptionsbekämpfung 10. Menschenrechte 11. Netzwerke 12. Religiosität 13. Spiritualität 14. United Nations … bei ökologischer Entwicklung bzw. beim betrieblichem Handeln: 1. Access 2. Effektivität 3. Effizienzrevolution 4. Fotovoltaik 5. Kreislaufschließung 6. Nullemission 7. Rebound-Effekt 8. Regenerativität 9. Shareconomy 10. Suffizienz 11. Transparenz 12. weltweit einheitliche Standards … bei den zukünftigen Technologien: 1. Altlastensanierung 2. Automatisierungstechnik 3. Gentechnik 4. Geoengineering 5. Mikrotechnik 6. Nanotechnik 7. Regenerative Energien 8. Reproduktionsmedizin 9. Robotik 10. Terraforming 11. Vernetzung Lösungen in Schritt 3 Nachteile des Umweltmanagements und Hemmnisse der Umsetzung 1. fehlende oder mangelnde Kenntnisse, 2. zu geringe Anzahl von Beschäftigten, 3. Nutzen und Chancen werden nicht gesehen, 4. Kosten bzw. bürokratischer und formaler Aufwand erscheinen zu hoch, 5. fehlende Liquidität, 6. Umsetzbarkeit ist schwer vorstellbar, 7. wenig Kooperationsbereitschaft bei Lieferanten, 8. Vorbehalte gegen gesetzliche Regelungen, 9. (selbst-)bindende Wirkung der kontinuierlichen Reduzierung von Umweltauswirkungen bzw. der ständigen Verbesserung des Umweltmanagementsystems, 10. fehlender Wille zur Veröffentlichung von Daten, 11. Angst vor Neuerungen und Veränderungen, 12. fehlende Initiative, fehlendes Verantwortungsgefühl, Interesse und Gemeinschaftsinteresse, Bequemlichkeit sowie Verteidigung von Macht und Einflusssphäre. <?page no="241"?> 242 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Leitbilder für nachhaltiges Wirtschaften altes Leitbild neues Leitbild Umweltaspekt zur Unterscheidung nachsorgender Umweltschutz vorsorgender Umweltschutz Umweltschutzprinzip End-of-pipe-Technologien produktions- und produktintegrierte Technologien Art des Technikeinsatzes Energieverschwendung Energieeffizienz Energienutzung Materialverschwendung Materialeffizienz Materialnutzung Abfallentsorgung Kreislaufführung (Materialeffektivität) Umgang mit Materialien Verbrauch nachhaltige Nutzung Nutzung von Naturkapital (z.B. Boden, Wald, Fischbestände etc.) „Von der Wiege zur Bahre“ „Von der Wiege zur Wiege“ Designprinzip für Produkte Produktorientierung (Produktverkauf) Nutzenorientierung (Nutzenverkauf) Umgang mit Produkten Produktion und Produkt gesamter Produktlebenszyklus Betrachtung der Umweltauswirkungen Beherrschung der Natur Orientierung an den Prinzipien der Natur Umgang mit der Natur Lösungen in Schritt 5 End-of-pipe-Umweltschutztechnologien 1 Dioxinfilter --- Deponieabdeckungsfolien --- SO 2 -Abscheider --- Staubfilter --- HCl-Abscheider --- Brennofen der Klärschlammverbrennungsanlage --- Gehörschützer --- DeNO X -Anlage End-of-pipe-Umweltschutztechnologien 2 Beispiele: Kläranlage, Deponie, Müllverbrennungsanlage. Anmerkung: Bei Müllverbrennungsanlagen und bei Deponien handelt es sich um End-of-pipe-Technologien. Bei der skizzierten Kläranlage mit dem wesentlichen Verfahrensbestandteil der biologischen Reinigung kommt es auf die Inhaltsstoffe des Abwassers an, ob es sich um eine Kreislaufschließungstechnologie oder eine End-of-pipe- Technologie handelt: Bei der heutigen Zusammensetzung des Abwassers, das in kommunalen Kläranlagen behandelt wird, handelt es sich um eine End-of-pipe-Technologie, weil die bei der Reinigung entstehenden Klärschlämme nur zu einem geringen Teil in biologische Kreisläufe der Landwirtschaft eingehen können. Besonders zu betrachten ist die (Müll-)Verbrennung bei ausschließlicher Verbrennung von unbehandeltem Altholz (Monostoff-Verbrennung), da dort ebenfalls eine Kreislaufschließung stattfinden kann. <?page no="242"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 243 Lösungen in Schritt 6 Wichtige Umweltgesetze 1. Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) 2. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) 3. Wasserhaushaltsgesetz (WHG) 4. Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) 5. Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) 6. Energieeinsparungsgesetz (EnEG) 7. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVPG) 8. Chemikaliengesetz (ChemG) 9. Umwelthaftungsgesetz (UmweltHG) 10. Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) Begriffe zum betrieblichen Umweltschutz Lösungen in Schritt 7 Vergleich von EMAS III und DIN EN ISO 14001 Nr. Kriterium EMAS III DIN EN ISO 14001 1 Bezugsgrundlage/ Bezugstext europäische Verordnung EMAS (bzw. UAG) internationale Norm DIN EN ISO 14001 2 Geltungs-/ Anwendungsbereich in Ländern der EU weltweit 3 Systembezug Gemeinschaftssystem einschließlich Umweltmanagementsystem Umweltmanagementsystem 4 Auditobjekt Standort bzw. Unternehmen Unternehmen Betrieblicher Umweltschutz umweltorientierte Unternehmensstrategie Instrumente umweltverträgliche Produktionspolitik umweltverträgliche Produktpolitik Leitbilder für nachhaltiges Wirtschaften Hintergründe nachhaltigen Wirtschaftens Ereignisse zur Umweltbewusstseinsbildung Hemmnisse der Einführung von Umweltmanagement Vorteile von Umweltmanagement Umweltschutztechnik umweltrechtliche Voraussetzungen Bezugsgrundlagen für Umweltmanagementsysteme DIN EN ISO 14001 EMAS III Kosten der Einführung fehlendes Umweltschutz- Know-how Vorurteile intergenerationelle Verantwortung intragenerationelle Verantwortung Umweltraumkonzept Kostenreduzierung Motivationserhöhung Umsatzsteigerung Rechtssicherheit Imagegewinn integrierte Umweltschutztechnologien End-of-pipe- Umweltschutztechnologien umweltorientierte Kommunikationspolitik <?page no="243"?> 244 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 5 Aufbau des Bezugstextes umfassender mit vielen Querverweisen komprimiert 6 Ziel Schwerpunkt liegt auf der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung, d.h. der Reduzierung der Umweltauswirkungen und auf der Information der Öffentlichkeit Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung des Umweltmanagementsystems, um Reduzierungen der Umweltauswirkungen zu erzielen 7 Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung Verpflichtung zu kontinuierlicher Verbesserung der Umweltauswirkungen Verpflichtung zu kontinuierlicher Verbesserung des Umweltmanagementsystems 8 KMU-Erleichterung Erleichterung bei den Auditzyklen Erleichterung in geringerem Dokumentationsaufwand 9 Interner Auditzyklus interner Auditzyklus jährlich (bei kleinen Unternehmen alle zwei Jahre) interner Auditzyklus nicht festgelegt (in der Praxis üblich jährlich) 10 Externer Auditzyklus externer Auditzyklus vollständig alle drei Jahre (bei kleinen Unternehmen alle vier Jahre) externer Auditzyklus nicht festgelegt (in der Praxis üblich alle drei Jahre) 11 Veröffentlichung Umwelterklärung muss veröffentlicht werden Umweltpolitik muss öffentlich zugänglich sein 12 externe Begutachtung bzw. Überprüfung Validierung durch akkreditierten Umweltgutachter bzw. Umweltgutachterorganisation Zertifizierung durch akkreditierte Zertifizierungsorganisation 13 Überwachung der Umweltgutachter bzw. -organisation bzw. der Zertifizierungsorganisation Deutsche Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter (DAU) Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) 14 Erfolgsbestätigung Teilnahmeerklärung am Gemeinschaftssystem und Eintrag in das EMAS-Register Aushändigung eines Zertifikats 15 Logo zur Erfolgsbestätigung EMAS-Logo zur Teilnahme am Gemeinschaftssystem kein Logo, sondern Bestätigung durch Zertifizierungsorganisation 16 Registrierung Registrierung der Standorte keine Registrierung der Unternehmen Lösungen in Schritt 8 Definitionen zur Prozessorganisation Prozesslandkarte: Abbildung aller Wertschöpfungsprozesse und deren logische Anordnung, also ein Überblick, welche Prozesse es in einem Unternehmen gibt und wie diese zusammenhängen. Organigramm: Abbildung aller Unternehmensbereiche bzw. Funktionen (Positionen) und deren Beziehung zueinander, einschließlich aller Funktionen bzw. Positionen, die aufgrund von Rechtsvorschriften enthalten sein müssen. Flussdiagramm: Abbildung eines Prozesses, die alle Prozessschritte, mit denen die Vorgaben (Input) in die Ergebnisse (Output) überführt werden, und die Folgebeziehungen zwischen diesen Prozessschritten enthält. Verfahrensanweisung: detaillierte Festlegung bzw. Beschreibung eines Prozesses. Arbeitsanweisung: sehr genaue Festlegung bzw. Beschreibung, wie einzelne, komplexe umweltrelevante Tätigkeiten auszuführen sind, wann, in welchen zeitlichen Intervallen und zu welchem Zweck, wer verantwortlich ist, sie durchführt und Informationen weitergibt und wie mit den Dokumenten umgegangen wird. Qualität: Merkmale eines Produktes erfüllen die vorgegebenen Anforderungen oder die realisierte Beschaffenheit eines Produktes stimmt mit seiner vorgegebenen Beschaffenheit überein oder die hergestellten Produkte erfüllen die festgelegten technischen Merkmale, sind in diesem Sinne fehlerfrei und erfüllen die Anforderungen der Kunden. <?page no="244"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 245 Umweltrelevante Führungsprozesse eine umweltorientierte Strategie des Unternehmens und ein umweltorientiertes Marketing mit externer Kommunikation planen, einschließlich des Nachweises eines offenen Dialogs mit der Öffentlichkeit, eine umweltorientierte Personalpolitik planen, eine umweltorientierte Forschungs- und Entwicklungspolitik planen, eine umweltorientierte Finanzierung/ Liquidität planen, d.h. umweltorientierte Investitions- und Finanzpolitik planen, die Umweltpolitik festlegen, das Umweltprogramm festlegen, die Organisation bzw. das Umweltmanagementsystem planen, die Aufrechterhaltung, die Pflege und die Weiterentwicklung gewährleisten und veranlassen, dass das Umweltmanagementsystem implementiert wird, einschließlich einen Beauftragten der obersten Leitung für das Umweltmanagement festlegen und die Systemelemente des Umweltmanagementsystems beschreiben, die Umweltleistung und die Leistungsfähigkeit des Managements messen, das Verfahren bei der Validierung bzw. Zertifizierung des Umweltmanagementsystems planen. Umweltrelevante Kern- und Unterstützungsprozesse Umweltrelevante Kernprozesse: Angebot bearbeiten, Produkt planen bzw. F&E durchführen, Produktion und Demontage bzw. Recycling bzw. Kreislaufführung, einschließlich Abwasser und Notfallvorsorge und Notfallmaßnahmen und F&E planen, Einkauf planen und durchführen, F&E durchführen, Produkt herstellen bzw. Dienstleistung erbringen, Vertrieb bzw. Service und Redistribution einschließlich Distributions- und Redistributionslogistik planen und durchführen, Demontage bzw. Recycling bzw. Kreislaufführung durchführen. Wesentliche umweltrelevante Unterstützungsprozesse: Rechnungswesen und Controlling durchführen, Marketing durchführen, Personalmanagement durchführen, Umweltmanagement durchführen, Grundstücke und Gebäude managen, Instandhaltung, d.h. Inspektion, Wartung und Reparatur, durchführen, Vertragsmanagement durchführen, d.h. die Vertragsgestaltung und Vertragsprüfung durchführen, Fremdfirmen, die am Standort arbeiten, auswählen und überprüfen. Lösungen in Schritt 9 Definitionen nach EMAS III zur Implementierung von Umweltmanagementsystemen 1 Umweltpolitik: von der obersten Leitung verbindlich dargelegte Absichten und Ausrichtungen in Bezug auf die Umweltleistung, einschließlich der Einhaltung aller Umweltvorschriften und der Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung; umweltbezogene Leitlinien bzw. Handlungsgrundsätze, die sehr allgemein formuliert und nicht quantifiziert sind. Umweltprüfung: umfassende, erstmalig und in der Folgezeit turnusgemäße Untersuchung der Umweltaspekte und der Umweltauswirkungen der Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen einer Organisation. Umweltzielsetzung: sich aus der Umweltpolitik ergebendes und nach Möglichkeit zu quantifizierendes Gesamtziel. Umwelteinzelziel: detaillierte Leistungsanforderung, die sich aus Umweltzielsetzungen ergibt. Umweltzielsetzung und Umwelteinzelziel sind konkrete Leistungsanforderungen. Deren Formulierung enthält die zur Erreichung getroffenen oder geplanten Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Mittel, einschließlich der festgelegten Zeitvorgaben und Prioritätenfestsetzung. <?page no="245"?> 246 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Umweltprogramm: Beschreibung der Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Mittel zur Verwirklichung der Umweltzielsetzungen und Umwelteinzelziele, einschließlich der zur Zielerreichung festgelegten Zeitvorgaben und Prioritätenfestsetzung. Definitionen nach EMAS III zur Implementierung von Umweltmanagementsystemen 2 Umweltmanagementsystem: Teil des gesamten Managementsystems, der die Organisationsstruktur, Planungstätigkeiten, Verantwortlichkeiten, Verhaltensweisen, Vorgehensweisen, Verfahren und Mittel für die Festlegung, Durchführung, Überprüfung und Fortführung der Umweltpolitik und das Management der Umweltaspekte betrifft. Umweltbetriebsprüfung: systematische, dokumentierte, regelmäßige und objektive Bewertung der Umweltleistung der Organisation, des Managementsystems und der Verfahren zum Schutz der Umwelt. Die Umweltbetriebsprüfung wird auch als Umweltaudit (synonym: Öko-Audit) bezeichnet, wobei ein Audit allgemein als „Überprüfung der Wirksamkeit von festgelegten Maßnahmen innerhalb eines Systems mittels SOLL-IST-Vergleich“ definiert ist. Audit wird auch als Revision oder Review bezeichnet. Die Umweltbetriebsprüfung ist eine interne Revision bzw. ein internes Review und wird nach DIN EN ISO 14001 als Umweltmanagementsystem-Audit bezeichnet. Umwelterklärung: umfassende Information der Öffentlichkeit und anderer interessierter Kreise durch das Unternehmen. Begutachtung: vom Umweltgutachter bzw. einer Umweltgutachterorganisation durchgeführte Konformitätsbewertung mit der festgestellt werden soll, ob Umweltprüfung, Umweltpolitik, Umweltmanagementsystem und interne Umweltbetriebsprüfung sowie deren Umsetzung den Anforderungen von EMAS entsprechen (Validierung). Nach DIN EN ISO 14001 wird die Begutachtung von einem Zertifizierer bzw. einer Zertifizierungsorganisation durchgeführt (Zertifizierung). Definitionen nach EMAS III zur Implementierung von Umweltmanagementsystemen 3 Umweltleistung: messbare Ergebnisse des Managements der Umweltaspekte einer Organisation. Die Messungen werden anhand von Umweltleistungsindikatoren durchgeführt, das sind spezifische Parameter, mit denen sich die Umweltleistung messen lässt, z.B. Stickoxidemission pro kg hergestellter Produkteinheit. Umweltmanagementhandbuch: schriftliche Dokumentation des Umweltmanagementsystems. Umweltprüfungsverfahren: Managementinstrument zur umfassenden Untersuchung der Umweltaspekte und der Umweltauswirkungen des Unternehmens. Es beschreibt, wie die Umweltprüfung durchgeführt wird. Umweltbetriebsprüfungsverfahren: Managementinstrument zur Bewertung der Umweltleistung des Unternehmens, des Managementsystems und der Verfahren zum Schutz der Umwelt. Es beschreibt, wie die Umweltbetriebsprüfung, das Öko-Audit, durchgeführt werden soll. Betriebsprüfer, Auditor: zur Belegschaft der Organisation gehörende Person oder Gruppe von Personen oder eine organisationsfremde natürliche oder juristische Person, die im Namen der Organisation eine Umweltbetriebsprüfung durchführt. Implementierung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS III und DIN EN ISO 14001 - einzelne Schritte Schritt Nr. Implementierungsschritt 1 Einführung eines Umweltmanagementsystems von der obersten Leitung beschließen 2 Projekt „Implementierung“ einrichten und Projektleitung festlegen 3 Beschäftigte über die beabsichtigte Einführung des Umweltmanagementsystems informieren (Kickoff-Meeting) 4 Umweltpolitik festlegen 5 Umweltziele (mit Maßnahmen) festlegen; Umweltprogramm (nur bei EMAS) erstellen 6 Umweltprüfung durchführen (nur bei EMAS) 7 Prozessorganisation einführen <?page no="246"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 247 8 prozessunabhängige Umweltmanagementthemen regeln 9 umweltrelevante Prozesse regeln 10 Umweltmanagementhandbuch erstellen 11 Beschäftigte über festgelegte Umweltmanagementregelungen informieren 12 Umweltmanagementregelungen in Kraft setzen 13 internes Umweltaudit durchführen 14 Umwelterklärung erstellen (nur bei EMAS) 15 Zertifizierung (DIN EN ISO 14001) bzw. Validierung (EMAS) des Umweltmanagementsystems veranlassen 16 Übermittlung der Umwelterklärung an die IHK bzw. HWK (nur bei EMAS) 17 Umweltpolitik öffentlich zugänglich machen (bei DIN EN ISO 14001) bzw. Umwelterklärung veröffentlichen (bei EMAS) Lösungen in Schritt 10 Inhalte der Umweltpolitik Zusammenhang zwischen der Umweltpolitik, dem Umweltprogramm und dem Umweltmanagementsystem, Einordnung des Ziels Umweltschutz im Verhältnis zu den anderen Unternehmenszielen, Verpflichtung zur Einhaltung aller umweltbezogenen und relevanten Rechtsvorschriften, Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes und zur Vermeidung von Umweltbelastungen, auch über die Einhaltung der umweltbezogenen Rechtsvorschriften hinaus, einschließlich einer Angabe zur Störfallreduzierung, Förderung des Verantwortungsbewusstseins und des Umweltbewusstseins der Beschäftigten und deren Einbeziehung in den betrieblichen Umweltschutz, Einsatz von Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen, einschließlich Altlastensanierung, Überprüfung bzw. Kontrolle der Managementtätigkeit in Bezug auf Umweltschutz, Festlegung von Verfahren bzw. Maßnahmen, wenn das Unternehmen die Umweltpolitik bzw. die Umweltziele nicht einhält, Umgang mit Stakeholdern. Inhalte des Umweltmanagementhandbuches bzw. seine Kapitel Inhaltsverzeichnis, mit einer kurzen Erläuterung der Struktur und des Aufbaus des Umweltmanagementhandbuches sowie einem Abkürzungsverzeichnis, Vorwort der obersten Leitung, Beschreibung des Zwecks und des Geltungsbereiches des Umweltmanagementsystems, Definitionen/ Begriffsbestimmungen, Kurzbeschreibung des Standorts, einschließlich Lageplan, Umweltpolitik und Umweltprogramm des Unternehmens, Auflistung aller für das Unternehmen geltenden umweltbezogenen Rechtsvorschriften, Auflistung weiterer umweltrelevanter Anforderungen an das Unternehmen, Verweise auf allgemeine mitgeltende Unterlagen, Beschreibung der Verantwortung und Zuständigkeit für das Umweltmanagementhandbuch, generelle Beschreibung der Systemelemente des Umweltmanagementsystems, d.h. Prozesslandkarte bzw. Organigramm, generelle Regelung der Verantwortlichkeiten, generelle Regelung der Dokumentenlenkung, Allgemeines bzgl. Umweltverfahrensanweisungen, Allgemeines bzgl. Umweltarbeitsanweisungen, Regelung der umweltrelevanten Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozesse, wobei für jeden Prozess ein Kapitel im Handbuch vorzusehen ist. <?page no="247"?> 248 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Inhalte der Umwelterklärung ein Grußwort bzw. Vorwort der obersten Leitung, Beschreibung der Struktur des Unternehmens und einer Zusammenfassung seiner Tätigkeiten sowie eine kurze Beschreibung der Werksinfrastruktur, die Umweltpolitik, das Umweltprogramm, die Umweltzielsetzungen und die Umwelteinzelziele, eine (kurze) Beschreibung des Umweltmanagementsystems, einschließlich einer Prozesslandkarte, eines Organigramms und der generellen Beschreibung bezüglich der Verantwortlichkeiten, der Dokumentation und der Kontrolle, eine Zusammenfassung der Daten über die Umweltleistung, eine Beschreibung aller bedeutenden direkten und indirekten Umweltaspekte, Angabe der Bruttowertschöpfung (in Euro), des jährlichen Gesamtumsatzes (in Euro) und der Zahl der Beschäftigten, eine Beschreibung sonstiger Faktoren der Umweltleistung, z.B. eine Darstellung der vor- und nachgelagerten Unternehmensbereiche, eine Bezugnahme auf die relevanten umweltbezogenen Rechtsvorschriften und eine Erklärung der Einhaltung dieser Rechtsvorschriften, der Ansprechpartner im Unternehmen, die Gültigkeitserklärung des Umweltgutachters, einschließlich Name, Akkreditierungsbzw. Zulassungsnummer, Ort und Datum der Validierung, Anschrift und Unterschrift, EMAS-Logo und Registrierungsnummer des Standorts bzw. des Unternehmens. Begriffe zum Umweltmanagementsystem Umweltmanagementsystem Bezugsgrundlage für Umweltmanagementsysteme DIN EN ISO 14001 EMAS III Elemente der Implementierung Ressourcenmanagement Prozessorganisation Prozesslandkarte Verfahrensanweisung Arbeitsanweisung Verantwortungsregelung Dokumentenregelung kontinuierliche Verbesserung Emissionen reduzieren Transportmanagement Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement Implementierungsschritte Verbesserung der Umweltleistung Regelungen in Kraft setzen Kick-Off-Meeting Projektteam bilden Ziele Einbeziehung der Beschäftigten Einhaltung der Rechtsgrundlagen offener Dialog mit der Öffentlichkeit <?page no="248"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 249 Umweltorientierte Gedankenreise Ihre Entspannungsreise erfolgte still und ohne Anleitung. Gedanken-, Traum- oder Fantasiereisen zur Meditation werden meist von einem Dozenten, Coach etc. angeleitet. In diesem Fall, Ihrer selbstgewählten Gedankenreise, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie an einen Ort gereist sind, an dem keine Umweltprobleme zu erkennen waren, z.B. an einen Strand mit blauem Meer (ohne Abfälle und mit glasklarem Wasser), auf eine blühende Wiese mit vielen Blumen (ohne Erosion und mit großer Artenvielfalt, ohne Lärm), in einen Bergwald (ohne Waldsterben) etc. Welche Umweltprobleme waren an dem Ort Ihrer Gedankenreise nicht vorhanden? Thesen zum betrieblichen Umweltschutz 1. Additive Umweltschutztechnik ist ein veraltetes Konzept und muss systematisch durch integrierte Umweltschutztechnik abgelöst werden. 2. Ohne die systematische Einführung von Prozessorganisation, einschließlich einer übersichtlichen Dokumentation, kann die notwendige Qualität nicht erzielt werden. 3. Kleinunternehmen sollten sich von der IHK, der HWK oder von einem externen Consultingunternehmen Unterstützung in Fragen des Umweltrechts holen. 4. Die Unternehmensführung sollte sich über die Stellung des Umweltschutzes im Unternehmen bewusst sein, bevor ein Umweltmanagementsystem umgesetzt wird. 5. Das interne Umweltaudit als ein Instrument zur Selbsteinschätzung sollte im Eigeninteresse des Unternehmens objektiv und kritisch durchgeführt werden. Lösungen zu Aufgabe 2 werden nicht aufgeführt. Lösungen in Schritt 11 Definitionen zum Ressourcenmanagement Effizienz: Verhältnis von erwünschtem Output zu Input. Ein Synonym für Output wäre „Nutzen“, der erreicht werden soll. Effizienz ist immer eine relative Größe und steigerbar, z.B. 200 km Fahrleistung statt 100 km pro 5 l Benzineinsatz. „Effizienz“ wird meist im Kontext von Verbrauch verwendet, z.B. Energieeffizienz, der gleich definierte Begriff „Produktivität“ im Kontext von Herstellung und Produktion, z.B. Arbeitsproduktivität. Effektivität: Erreichen einer absoluten Wirkung (synonym: eines Effektes). Sie ist immer absolut und wird erreicht oder nicht, z.B. das Erreichen von biologischer Abbaubarkeit bei einem Produkt. Energie-Mix: Zusammensetzung der Energieträger. Wenn z.B. Strom für einen Prozess bezogen wird, der zu 30 % aus Windkraft, 20 % aus Wasserkraft und 50 % aus Erdgas gewonnen wird, entspricht diese prozentuale Aufteilung dem Energie-Mix. Ökologischer Rucksack: Materialeinsatz (in kg) einschließlich des Abfallaufkommens über die gesamte Produktlinie des Produktes, d.h. in allen Produktstadien (nicht nur in der Nutzungsphase). Ökologischer Fußabdruck: Flächenverbrauch (in m 2 ) über die gesamte Produktlinie eines Produktes, d.h. diejenige Fläche, die in allen Produktstadien (nicht nur in der Nutzungsphase) verbraucht und eingesetzt wird. Umweltmanagementgrundsätze 1 1. Den Energieeinsatz zu reduzieren und die Energieeffizienz zu erhöhen sind zwei wichtige Ziele im Energiemanagement, sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung. 2. Die Produkte sollen in technischen oder in biologischen Kreisläufen verbleiben, ansonsten treten Umweltauswirkungen ein und die Ressourcen nehmen ab. 3. Die Erhöhung der Materialeffizienz um den Faktor 10 bei allen zukünftigen Produkten ist nötig, um zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. 4. Die Abwasserströme mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen sollten möglichst getrennt gehalten werden, um spezifische Reinigungstechniken einsetzen zu können. 5. Der Rückgang landwirtschaftlich nutzbarer Fläche durch Bebauung, Erosion und Wüstenausbreitung ist zu vermeiden, um Probleme in der Nahrungsmittelversorgung und Artensterben zu vermeiden. <?page no="249"?> 250 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Energieversorgungstechnologien Beispiele: Photovoltaikfeld, Windpark, Atomkraftwerk. Begriffe aus dem Umweltschutz ausschließen 1 Nr. Begriff, der nicht in die Reihe passt, mit Begründung 1 „reaktiv“ ist kein Merkmal von nachhaltigem Umweltmanagement 2 „Der Deutsche Wald“ ist kein für die Entwicklung des Umweltbewusstseins relevantes/ r Buch/ -titel 3 „Weltbank“ ist keine Organisation der UN; die anderen UN-Organisationen befassen sich mit Umweltthemen 4 „Eutrophierung“ ist kein globales Umweltproblem, sondern tritt lokal bzw. regional auf 5 „Bundesemissionsschutzgesetz“ gibt es nicht 6 „Umweltschutzbeauftragte“ sind keine rechtlich erforderliche Position im Gegensatz zu, voraussetzungsbedingt, den anderen Beauftragten 7 „DIN EN ISO 9001“ ist keine umweltspezifische Norm 8 „Umwelterklärung“ ist kein Bestandteil der Umsetzung von DIN EN ISO 14001 (sondern von EMAS) 9 „Kompostierungsanlage“ ist keine End-of-pipe-Technologie, sondern eine Kreislaufschließungstechnologie 10 „Luft“ wird üblicherweise nicht als Ressource betrachtet 11 „Rapsöl“ ist ein regenerativer Brennstoff 12 „Torf“ ist keine regenerative Ressource 13 „steigender Energieeinsatz“ ist keine primäre Auswirkung von Flächenverbrauch 14 „Demontage“ ist keine Form des Recyclings, sondern ein Prozessschritt, der zu Recycling führen kann (auch möglich: „Demontage“, fängt nicht mit „W“ an) 15 „Einsatz von regenerativen Energien“ ist keine Effizienzerhöhung, sondern eine Effektivität <?page no="250"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 251 Falsch verwendete Begriffe im Umweltschutz 1 Nr. richtiger Fachbegriff Nr. richtiger Fachbegriff 1 Revision 7 Rezession 2 Kontinenten 8 Habitat-Schutz 3 ätherische (auch möglich: exotische) 9 kompostierte 4 zertifizieren 10 Medians 5 transparenter 11 revolutionär 6 autonomen 12 Prognose Teekesselchen im Umweltschutz 1 Nr. Teekesselchen Nr. Teekesselchen 1 Erde 7 Strauß 2 Amerikaner 8 Rost 3 Scholle 9 Watt 4 Ausschuss 10 Jaguar 5 Käfer 11 Plastik 6 Elfenbein 12 Abbau Lösungen in Schritt 12 Umweltmanagementgrundsätze 2 1. Eine Reduzierung von klimarelevanten Emissionen um 80 % bis 90 % ist für eine nachhaltige Entwicklung notwendig, um den Klimawandel zu begrenzen und seine Folgen zu reduzieren. 2. Der Eintrag persistenter und bioakkumulierbarer Substanzen in die Umwelt ist zu vermeiden, weil es mit der Zeit zu Schädigungen in der Nahrungskette kommt. 3. Um die Versauerung der Umwelt und sauren Regen auf ein nachhaltiges Niveau zu senken, sind S0 2 -Emissionen und NO x -Emissionen um jeweils 80 % zu reduzieren. 4. Weil Lärm wegen der physischen und vor allem der psychischen Beeinträchtigungen ein dringendes Umweltproblem ist, sind lärmarme Verfahren und Produkte zu nutzen. 5. Das Einbringen nichtendemischer Arten in Ökosysteme ist zu vermeiden, denn die damit verbundenen Schädigungen wurden bisher nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht. Begriffe aus dem Umweltschutz unterscheiden 1 Nr. Unterscheidungsmerkmal 1 Wetter bzw. Witterungsbedingungen beim Auftreten des Smogs (Nebel versus hohe Sonneneinstrahlung) 2 räumlicher Wirkungshorizont (global versus regional), verursachende Schadstoffe (CO 2 , CH 4 versus NH 4+ , PO 43- , BSB) 3 Regenerativität (regenerativ versus nicht regenerativ) 4 zeitlicher Wirkungshorizont (kurzbzw. mittelfristig versus langfristig) <?page no="251"?> 252 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 5 Aufnahmepfad für Schadstoffe (über die Atemluft versus mit der Nahrung) 6 Flächennutzungsart (nicht regenerativ versus regenerativ) 7 Bewirtschaftungsintensität (intensiv versus extensiv) 8 biologische Abbaubarkeit (nicht abbaubar versus abbaubar) 9 Wirkungsart (stoffliche Wirkung versus Strahlung) 10 Einsatz von bestimmten Produktionsmitteln (ohne versus mit künstlichen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln) 11 Art der Umweltschutztechnik (End-of-pipe-Technik versus Kreislaufschließungstechnik) 12 Normungsgegenstand (Qualität versus Umweltschutz) Fragen zum Umweltschutz 1 1c, 2b, 3c, 4c, 5a, 6a, 7c, 8b, 9b, 10a Begriffe aus dem Umweltschutz ausschließen 2 Nr. Begriff, der nicht in die Reihe passt, mit Begründung 1 „Nivellierung“ ist keine Minderung 2 „Materialeinsatz“ ist keine Umweltwirkung 3 „N 2 “ ist kein klimarelevantes Gas (auch möglich: „N 2 “ ist keine Verbindung) 4 „Salze“ tragen nicht zur Eutrophierung bei 5 „CH 4 “ trägt nicht zur Versauerung bei 6 „giftig“ ist keine Stoffeigenschaft, sondern hängt ab von der Dosis und des Wirkungsmechanismus 7 „CO“ ist bereits in geringen Dosen giftig (auch möglich: „Ar“ ist ein Flächenmaß) 8 „Eisen“ ist kein toxisches Schwermetall 9 „CO 2 “ hat keine gesundheitsschädigende bzw. störende Wirkung 10 „Phosphat“ ist nicht kanzerogen (auch möglich: „Erdnussbutter“ ist keine Chemikalie) 11 „Silikate“ tragen (normalerweise) nicht zur stofflichen Belastung von Flüssen und Seen bei 12 „Cd“ ist kein Pflanzennährstoff (auch möglich: „Cd“ ist bioakkumulierbar) 13 „klimaverändernde Stoffe“ sind nicht gesundheitsschädigend 14 „Fichtenwald“ ist kein seltener (bzw. besonders zu schützender) Lebensraum (auch möglich: „Streuobstwiese“ ist erst durch menschliche Nutzung entstanden) 15 zu „Feinstaubbelastung“ als Umweltproblem liegen im Vergleich zu den anderen deutlich fundiertere Kenntnisse vor Betriebliche Umstrukturierung „Umwelttechnik“ oder: Kleine Ursache, große Wirkung Sieben Tage-Woche* --n acht arbeit --acht ung --ein Fehler nach dem anderen --- Um welt pro bleme* --da hinter kommen --fast unmöglich --- 5 vor 12* --- Firmen unter g an g* --kleine Ursache, große Wirkung --- Doppel agent --- Eins am keit --- B an K --- W und er* --ein Stück vom Glück <?page no="252"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 253 Welches Unternehmen investiert in welche Umwelttechnologie wann und zu welchem Preis? Unternehmen Wann? Investition/ Umwelttechnologie? Preis? (€) Maschinenbau AG Oktober Analyse- und Messgerät für das Qualitätsmanagement 150.000 Outdoor-Sportbekleidung KG August energiesparende Produktionsanlage 350.000 Lebensmittel GmbH November Stoffabscheider, um die Abwassergebühren zu verringern 250.000 Chemikalienhandel OHG Juli Abfallverdichter, um das Volumen der Abfälle und dadurch Transportkosten zu reduzieren 400.000 Lösungen in Schritt 13 Fragen zum Umweltschutz 2 1a, 2c, 3c, 4b, 5b, 6a, 7b, 8a, 9b, 10a Begriffe aus dem Umweltschutz zuordnen 1 Nr. Zusammengehörende Begriffe 1 Nachhaltigkeit inter- und intragenerationelle Verantwortung 2 End-of-pipe-Umweltschutztechnik integrierte Umweltschutztechnik 3 Effizienz Verhältnis Output/ Input 4 Effektivität absolute Wirkung 5 Emission Immission 6 nichtregenerative Energien Öl, Kohle, Erdgas 7 regenerative Energien Wasser, Wind, Solar 8 Materialeinsatz ökologischer Rucksack 9 Trinkwasserbereitstellung Grundwasser, Oberflächenwasser 10 Flächeneinsatz ökologischer Fußabdruck 11 altlastenverdächtige Fläche Altlast 12 Artenschutz Biotopvernetzung 13 Wildlifemanagement Elfenbein 14 Bioakkumulation Pb, Cd, Hg, DDT 15 Persistenz biologische Abbaubarkeit 16 Treibhauseffekt CO 2 , CH 4 17 Ozonloch FCKW 18 Versauerung Waldsterben 19 Eutrophierung Algenblüte <?page no="253"?> 254 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 20 Los-Angeles-Smog London-Smog 21 Aufnahmepfade ingestiv, inhalativ, transkutan 22 Kanzerogenität Asbest, Benzol, Vinylchlorid 23 Störfallrisiko Eintrittswahrscheinlichkeit 24 GAU Fukushima 25 Lärm Gehörschutz 26 Geruchsschwelle Geruchseinheiten 27 Transport Modal Split 28 allgemeine Umweltmanagementgrundsätze Schulung & Weiterbildung, F & E 29 Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001 30 Qualitätsmanagementsystem DIN EN ISO 9001 31 Arbeitsschutzmanagement MAK-Werte 32 Verursacherprinzip Gemeinlastprinzip Falsch verwendete Begriffe im Umweltschutz 2 Nr. Richtiger Fachbegriff Nr. Richtiger Fachbegriff 1 Kontext 7 integrierten 2 innovatives 8 hochstilisiert 3 Zellulose 9 Konsequenz 4 improvisieren 10 Mikroskop 5 Allergie 11 konsumierten 6 pathogenen 12 kulminierte Teekesselchen im Umweltschutz 2 Nr. Teekesselchen Nr. Teekesselchen 1 Ruhr 7 Schimmel 2 Hering 8 (Bienen-)Stock 3 WHO 9 absetzen 4 Bach 10 Blüte 5 Strahlen/ Alfa-, Beta-, Gamma-Strahlen 11 Heide 6 Radler 12 Hamburger <?page no="254"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 255 Lösungen in Schritt 14 Umweltauswirkungen von Transport Artenverbreitung --- Bakterienverbreitung --- Biotopzerstörung --- Energieeinsatz --- Erschütterungen --- Feinstaub --- Flächenverbrauch --- Gerüche --- Gewässerbelastung --- Havarien --- Kohlendioxid --- Kohlenmonoxid --- Landschaftsvermüllung --- Lärm --- Ozonschichtzerstörung --- Rohstoffeinsatz --- Schwefeldioxid --- Stickoxide --- Unfälle --- Winterdienst A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y 1 S C H W E F E L D I O X I D A U N F Ä L L E 2 E N E R G I E E I N S A T Z 3 L R O H S T O F F E I N S A T Z 4 L B Ä O B E 5 A U R Z A N H A V A R I E N 6 N E A M O K V 7 D R T N T E 8 S G E W Ä S S E R B E L A S T U N G 9 N C C C R B F K S 10 I H K H H I R L O T 11 E Ü O A I E E Ä H I 12 F T H F C N I C L C 13 T L T H V T H E K 14 E E S T E U E W N O 15 R N V Z R N N I D X 16 U M E B G V N I I 17 N O R R E T O D 18 G G N S E M R E X E 19 E E O T I Ü B R I 20 R N X Ö T L R D D 21 Ü I R U L A I 22 C D U N U E 23 H N G C N 24 E G H S G 25 B I O T O P Z E R S T Ö R U N G T Umweltmanagementgrundsätze 3 1. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Störfallen und die Auswirkungen von Störfallen zu reduzieren, sind die Grundlagen des Sicherheitsmanagements. 2. Substanzen, die keine Wirkungsschwellen aufweisen, sind am Arbeitsplatz möglichst auszuschließen, um Gesundheitsschäden zu vermeiden. 3. Die Konzentrationen am Arbeitsplatz von Substanzen mit Wirkungsschwellen muss kontinuierlich gesenkt werden, damit sie deutlich unterhalb der MAK-Werte liegen. 4. Transport zu vermeiden ist die prioritäre Umweltmanagementmaßnahme, erst danach ist der Modal Split zu optimieren. 5. Ein Gütertransport mit der Bahn reduziert deutlich den Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen gegenüber einem Gütertransport mit dem LKW. <?page no="255"?> 256 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Begriffe aus dem Umweltschutz zuordnen 2 Nr. übergeordneter Begriff, allgemein > Detailbegriff, speziell 1 Umweltbewusstsein umweltbewusstes Handeln umweltbewusstes Einkaufen 2 Nachhaltigkeit interu. intragenerationelle Verantwortung Faktor 10 3 Biosphäre Pedosphäre (obere Bodenschicht) Humus 4 Stoff Stoffeigenschaft biologische Abbaubarkeit 5 Abfallentsorgung Abfallverbrennung Sondermüllverbrennung 6 Kreislaufschließung Recycling Wiederverwertung 7 Wasserreinhaltung Kläranlage für Hausabwässer Absetzbecken 8 Luftreinhaltung Abgasfilter Schwefeldioxid-Wäscher 9 Ressourcen regenerative Ressourcen nachwachsende Rohstoffe 10 Energieeinsparung Gebäudeoptimierung Passivbauweise 11 Kraftstoff Bio-Kraftstoff Bio-Alkohol 12 Umweltschutzgesetze BImSchG 17. BImSchV 13 Flächennutzung Versiegelung Straßenbau 14 Artenschutz Biotopvernetzung Krötentunnel 15 Gesundheitswirkung Kanzerogenität Zellveränderung 16 Störfälle GAU Tschernobyl 17 Störfallvermeidung Störfalleintrittswahrscheinlichkeit senken Verwendung schwer entflammbarer Stoffe 18 Transportreduzierung Beschaffungsoptimierung regionale und saisonale Beschaffung 19 Innovationsmanagement Produktentwicklung ökologisches Design 20 Managementsystem Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001 21 Wassereinsparung wassersparende Technologien Wasserspartaste in Toiletten 22 Materialeinsparung Verpackungsreduzierung dünnwandigere Behältnisse 23 Flächenverbrauch reduzieren weniger Neubauten Geschossbauweise 24 Arbeitsschutz Lärmminderung Gehörschutzkapseln 25 Klima Klimawandel Temperaturerhöhung 26 Emissionen Emissionen mit versauernder Wirkung SO 2 27 Energieträger regenerative Energien Windenergie 28 Bewertung von Umweltverträglichkeit Ökobilanz Input/ Output-Analyse 29 Persönlicher Umweltschutz - Mobilität weniger MIV Carsharing 30 Persönlicher Umweltschutz - Produkte weniger Einwegprodukte Mehrwegtragetasche <?page no="256"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 257 Begriffe aus dem Umweltschutz unterscheiden 2 Nr. Unterscheidungskriterium 1 räumlicher Wirkungshorizont (global versus lokal bzw. regional), verursachende Schadstoffe (FCKW versus Schwefeldioxid und Stickoxide) 2 biologische Abbaubarkeit (abbaubar versus nicht abbaubar) 3 Flächennutzungsart (nicht regenerativ versus regenerativ) 4 Wirkungsweise (klimarelevant versus gesundheitsschädlich) 5 örtlicher Wirkungshorizont (regional versus global) 6 Wirkungsweise (teratogen versus kanzerogen) 7 Konzentration und Dosierung der Wirkstoffe (hoch versus gering konzentriert bzw. dosiert) 8 Bestandteile der Ernährung (ohne versus mit tierischen Produkten) 9 Antriebskonzept (Benzinmotor versus Elektromotor) 10 Wesen der Kennzahl (relativ als Verhältnis von Output zu Input versus absolut als erreichte Wirkung) 11 Geltungsbereich (Europa versus weltweit) 12 Eigentumsverhältnisse an den Fortbewegungsmitteln (Besitzer versus Eigentümer) Lösungen in Schritt 15 Größenordnungen 1c: 5 mg/ ml = 5 g/ l; nach Verdünnung = 5 g/ 1.000 l = 5 g/ 1.000 kg = 5 g/ 1.000.000 g = 5 mg/ kg 2b: 40 Gg = 40.000 Mg = 40.000.000 kg, 4/ 40.000.000 = 1/ 10.000.000 = 1/ 10 ppm = 0,1 ppm 3b: 1,5 g/ cm 3 = 1,5 Mg/ m 3 , 1 ha = 10.000 m 2 x 2 m = 20.000 m 3 x 1, 5 Mg/ m 3 = 30.000 Mg = 30.000 t Boden 4a: 2 mm/ s = 2 x 1/ 3.600 mm/ h = 7.200 mm/ h = 7,2 m/ h 5a: 200 MW x ca. 8.000 Betriebsstunden/ a = ca. 1.600.000 MWh/ a; 1.000 kWh = 1 MWh; ca. 1.600.000 x 7 m 2 = 11.200.000 m 2 = ca. 11,2 km 2 Fläche = 1.120 ha 6b: 100 km 2 = 100 x 1.000 m x 1.000 m = 100 Mio m 2 , 1 Prozent = 1 Mio m 2 , 1 Promille = 100.000 m 2 , 1.000 m 2 = 0,01 Promille 7c: 50 m x 20 m x 2 m = 2.000 m 3 = 2.000.000 dm 3 (= l); 3/ 2.000.000 g/ l = 1,5 x 10 -6 g/ l = 1,5 μg/ l 8b: 3.000 m x 1.000 m x 4 m = 12.000.000 m 3 = 12.000.000.000 l (= kg), 12.000 Tropfen x 0,02 g = 240 g, 240/ 12.000.000.000 l = 20 ng/ l 9b: 90.000.000 Handy x 0,024 g/ Handy = 2.160.000 g = 2.160 kg = 2,16 t Gold 10c: 200 m x 30 m x 5 m = 30.000 m 3 = 30.000.000 dm 3 ; 2/ 30.000.000 = 6,6 x 10 -8 = 0,066 x 10 -6 = 0,066 ppm Fundiertes Abschätzen 1 Aufgabe 1: CO 2 -Emission pro km (Schätzung) ca. 100 g/ km; Fahrleistung des Autos (Schätzung) ca. 20.000 km/ a; 20.000 x 0,1 kg = 2.000 kg; 10 Jahre Lebensdauer (Schätzung) = 20.000 kg (= 20 t) CO 2 -Emission, 35 kg/ 20.000 kg = ca. 0,4 %. Dies ist eine Schätzung der CO 2 -Emissionen „nur“ für die Nutzungsphase. Hinzukommen diejenigen CO 2 -Emissionen, die durch die Produktion und die Vorproduktstadien verursacht werden, und die hier unberücksichtigt bleiben. Als Bewertung: nicht sehr viel. Aufgabe 2: Zeit im Stau ca. 10 min/ d (Schätzung) x 360 d/ a = ca. 60 h; ca. 40 Mio Autofahrer x 60 h/ a x 0,5 Euro/ h = 1,2 Mrd Euro/ a (recherchierter Wert: 60 Stunden pro Autofahrer, www.faz.net/ aktuell/ wirtschaft/ aufdeutschen-autobahnen-im-stau-13113073.html), 35 Stunden pro Kopf in Deutschland (www.welt.de/ wirtschaft/ article125466388/ Deutschland-Europas-drittschlimmstes-Stauland.html) <?page no="257"?> 258 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Aufgabe 3: 1 AKW ca. 1.200 MW x 8.000 Betriebsstunden/ a (Schätzung) = 9.600.000 MWh x 5 = 48.000.000 MWh; 1 Windrad ca. 6 MW x 5.000 Betriebsstunden (Schätzung) = 30.000 MWh/ Anlage; 48.000.000/ 30.000 = 4.800/ 3 = ca. 1.500 Windräder Begriffe aus dem Umweltschutz ausschließen 3 Nr. Begriff, der nicht in die Reihe passt, mit Begründung 1 „Modal Split verändern“ ist keine Maßnahme zur Verringerung von Transport 2 „Auto“ wird nicht zum ÖPNV gezählt 3 „Notfallpläne“ reduzieren nicht die Störfalleintrittswahrscheinlichkeit 4 „Bündnis 90/ Die Grünen“ sind kein Umweltschutzverband, sondern eine Partei 5 „Joschka Fischer“ war nie Bundesumweltminister (auch möglich: „Barbara Hendricks“ ist eine Politikerin) 6 „ADFC“ ist keine mächtige Lobbyorganisation in Deutschland 7 „Barack Obama“ ist nicht international als Umweltschützer bekannt geworden 8 „Stierhoden“ stammt nicht von einer vom Aussterben bedrohten Tierart 9 „Der Grüne Punkt“ ist kein Öko-Label für besonders geringe Umweltauswirkungen 10 „weiterverwendbar“ ist keine primäre Forderung einer umweltverträglichen Produktgestaltung 11 „Seidenschal“ ist kein Produkt aus einer pflanzlichen Faser, sondern aus einer tierischen (auch möglich: Kokosschuhmatte ist keine Bekleidung) 12 „Papyrus“ wird nicht aus Holz hergestellt 13 „PVC“ ist kein regenerativer Fußbodenbelag 14 „Autofahrt“, bei der das Produkt als Eigentum meist allein statt gemeinsam genutzt wird (Ausnahme: Carsharing) 15 „effizient produzieren“ ist keine individuelle Maßnahme zur Energieeinsparung, sondern eine unternehmerische Begriffe aus dem Umweltschutz unterscheiden 3 Nr. Unterscheidungsmerkmal 1 Normungsgegenstand (Arbeitsschutz versus Qualität) 2 Regelungsbereich (Wasserhaushalt versus Immissionsschutz) 3 Konkretisierungsgrad (unkonkret versus konkret und messbar) 4 rechtliche Notwendigkeit (freiwillig versus notwendig, wenn Störfallverordnung gilt) 5 Relevanz für das Unternehmen (kundenbzw. qualitätsrelevant versus nichtkundenbzw. nichtqualitätsrelevant) 6 Art der Flächennutzung (regenerativ versus nichtregenerativ) 7 Art der Kreislaufschließung (biologischer Kreislauf versus technischer Kreislauf) 8 Größe der Kunststoffteile (unsichtbar versus sichtbar) 9 Betrachtungsgegenstand (Zusammensetzung der Verkehrsmittel bei einer Transportstrecke versus Zusammensetzung der Energieträger bei der Energiebereitstellung) 10 Anwendungsbereich (Produkt versus Vorhaben wie z.B. Produktionsanlage, Fernstraße); auch möglich: rechtliche Notwendigkeit (nicht notwendig versus notwendig, wenn UVPG angewendet wird) 11 Dimension der Erhöhung (nachhaltig versus nicht nachhaltig) 12 Designansatz (auf Durchfluss und Entsorgung ausgerichtet versus auf Kreislaufschließung ausgerichtet) <?page no="258"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 259 Lösungen in Schritt 16 Prinzipien im ökologischen Design 1. ästhetisch zeitlos 2. biologisch abbaubar 3. bionisch 4. dematerialisiert 5. demontagegerecht 6. emissionsarme und ressourcenschonende Materialien 7. modernisierungsgerecht 8. reparaturgerecht 9. emissionsarme und ressourcenschonende Nutzungsphase 10. schadstoffarme Materialien 11. wiederverwendbar 12. wiederverwertbar Ökologisches Design bionisch --reparatur- und instandhaltungsgerecht --demontagegerecht --kreislauffähige Materialien --- Produktart festlegen --emissionsarm und ressourcenschonend --modernisierungsgerecht --ästhetisch Bionik und ökologisches Design Nr. Vorbild bzw. Phänomen in der Natur Nr. Vorbild bzw. Phänomen in der Natur 1 Haut von Haifischen 9 Stachel von Bienen 2 Orientierung bei Fledermäusen 10 aufgeschlagenes Körpersekret von Arten tropischer Baumfrösche 3 Früchte der Wiesenklette 11 Beuteortung der Texas-Klapperschlange 4 Füße des Höckerschwans 12 Konstruktionsformen von Skeletttierchen 5 Samen des Ahornbaums 13 Schwingen des Adlers 6 Grabschaufeln von Maulwürfen 14 Gecko-Lamellen (an den Zehenspitzen) 7 Schnauze von Delfinen 15 Saugnäpfe bei Kraken/ Tintenfischen 8 Blätter der Lotuspflanze Lösungen in Schritt 17 Schnittstellen von Umweltmanagement im Unternehmen 1. Qualität 2. Innovation 3. Forschung & Entwicklung 4. Personal 5. Finanzen & Investition 6. Produktion & Fertigung 7. Beschaffung 8. Vertrieb 9. Logistik 10. Marketing <?page no="259"?> 260 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 Begriffe zum Umweltmanagement Handlungsvorgaben für umweltverträgliches Verhalten Aufgabe 1: Beispielhaft hier drei Handlungsvorgaben in verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten: Appelle, an zwei Tagen in der Kantine fleischlos zu essen, beim Arbeitsweg Mitfahrgelegenheiten zu bilden und beim Konzeptdruck die Papierrückseiten ebenfalls zu verwenden. Lösungsmöglichkeiten für Aufgabe 2 werden nicht aufgeführt. Umweltmanagement Störfallmanagement Störfalleintrittswahrscheinlichkeit Störfallfolgen Transportmanagement Modal Split Redistribution Routenoptimierung Ressourcenmanagement Innovationsmanagement Emissionen reduzieren Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement Alarmplan Arbeitsplatzgestaltung Ökobilanz Vereinheitlichung von Managementsystemen Umweltmanagement Arbeitsschutzmanagement Qualitätsmanagement Öko-Design umweltverträgliches Produkt/ umweltverträgliche Dienstleistung Vorgehen bei der Gestaltung Energiemanagement Materialmanagement Wassereinsatz und Abwasseranfall Flächeneinsatz und Biodiversität <?page no="260"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 261 Falsch verwendete Begriffe im Umweltschutz 3 Nr. Richtiger Fachbegriff Nr. Richtiger Fachbegriff 1 Observierte 7 transferierte 2 dem Vorstand nicht imponieren 8 mediieren 3 Inhalation 9 Gravidität (auch möglich: Vegetation) 4 Koniferen 10 Absolventen 5 Provenienz (auch möglich: Provinz) 11 Öko-Phrasen 6 Magnet (auch möglich: Mangan) 12 Deklaration Fundiertes Abschätzen 2 Aufgabe 1: 100 km 2 = 100 x 1.000 m x 1.000 m = 100.000.000 m 2 , davon 7.500 m 2 = unter 0,1 Promille versiegelte Fläche (also ein sehr geringer Anteil). Bewertung hinsichtlich Nachhaltigkeit: Da es sich um Flächenneuverbrauch handelt, der für eine nachhaltige Entwicklung zu vermeiden ist, wäre es sinnvoller, am Rande des Urwaldes ein bereits versiegeltes Gelände zu nutzen, dieses neu zu bebauen und den höheren Transportaufwand durch das Hin- und Herfahren mit LKW durchzuführen, die mit erneuerbaren Kraftstoffen angetrieben werden. Aufgabe 2: ca. 5.000 Norm-m 3 Abgas pro t Abfall, ca. 10 t/ h werden verbrannt pro Ofenlinie = ca. 50.000 Normm 3 / h (www.mva-hamm.de); Betriebszeit ca. 20 h/ d (Schätzung) = ca. 1.000.000 Norm-m 3 / d = 10 6 Norm-m 3 / d; 1 km 3 Luftwürfel = 1.000 x 1.000 x 1.000 m 3 = 10 9 m 3 ; Verhältnis von Emissionskonzentration zur Immissionskonzentration ist ein Faktor von 1 zu 1.000 z.B. bei SO 2 / SO 3 (siehe 17. BImSchV für Emissionswerte und TA Luft für Immissionswerte); nach 1 Tag wäre die Immissionskonzentration für SO 2 / SO 3 erreicht. Aufgabe 3: pro Spieltag 9 Fußballspiele, ca. 30.000 Fans pro Spiel (Schätzung) = 270.000 Fans pro Spieltag; 34 Spieltage pro Saison = 9.180.000 Fans; jeder zehnte isst eine Wurst (Schätzung), davon jeder fünfte einen vegetarischen Burger = ca. 184.000 Würste würden pro Jahr ersetzt; 0,2 kg pro Wurst (Schätzung) = ca. 36.000 kg Wurst aus Schweinefleisch pro Saison. Für die beiden Zusatzfragen bei Aufgabe 3 werden keine Lösungen aufgeführt. Lösungen in Schritt 18 Instrumente der Umweltpolitik Abgaben --- Aufklärung --- Berichterstattung --- Beschaffungspolitik --- Darlehen --- Finanzierung --- Forschungsförderung --- Gebote --- Gebühren --- Haftungsausweitung --- Kontrolle --- Planungsinstrumente --- Privatisierung --- Selbstverpflichtungen --- Steuern --- Steuervergünstigungen --- Überwachung --- Verbote --- Zertifikate --- Zuschüsse <?page no="261"?> 262 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y 1 Z E R T I F I K A T E K 2 O 3 N S 4 S T E U E R V E R G Ü N S T I G U N G E N F 5 A B G A B E N E R O 6 P U O R 7 R E L S 8 Ü I F R L C 9 B V I N E H 10 E B E S C H A F F U N G S P O L I T I K U 11 R T A N 12 W I E N G 13 A S T Z N S 14 C I O E I F 15 H E B R E Ö 16 U D A R L E H E N R Z U S C H Ü S S E R R 17 N G E U Ü U D 18 G E V N B N E 19 B G E G R 20 O G U 21 T B E R I C H T E R S T A T T U N G N 22 S E L B S T V E R P F L I C H T U N G E N G 23 H A F T U N G S A U S W E I T U N G 24 P L A N U N G S I N S T R U M E N T E 25 A U F K L Ä R U N G Fragen zum Umweltschutz 3 1b), 2a), 3a), 4c), 5c), 6c), 7b), 8a), 9c) 10a) Teekesselchen im Umweltschutz 3 Nr. Teekesselchen Nr. Teekesselchen 1 blauer Engel/ Der blaue Engel 7 Verkehr 2 (ökologischer) Rucksack 8 Schalter 3 Flasche 9 Laster 4 Zugspitze 10 Birne 5 Hahn 11 Schraube 6 Tornado 12 (ökologischer) Fußabdruck <?page no="262"?> Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 263 Lösungen in Schritt 19 Motivation für die Umsetzung von (nachhaltigem) Umweltmanagement im Unternehmen Lösungsmöglichkeiten: 1. Die Zukunft wird so sein, wie Du sie mitgestaltest. 2. Wer nicht daran glaubt, besser werden zu können, hört auf, gut zu sein. 3. Heute beginnt der Rest Deines Lebens. 4. Wann, wenn nicht jetzt, wer, wenn nicht wir. 5. Nur wer sich selbst ständig neu definiert, bleibt unersetzlich. 6. Wer seinen eigenen Weg geht, kann nicht überholt werden. 7. Wer fragt, ist für 5 Minuten dumm. Wer nicht fragt, bleibt ein Leben lang dumm. 8. Ein neuer Weg entsteht dadurch, dass man ihn geht. 9. Um zur Quelle zu gelangen, muss man gegen den Strom schwimmen. 10. Der beste Anfang ist der, einfach anzufangen. Ausstieg aus der Atomtechnik oder: Ein persönlicher Weg Schwarz-Weiß-Foto --- Kernspaltung --- Erinnerungslücke --- Zwischenfall ---Kernfusion --- Schwarz-Weiß-Malerei --- Abzweigung --- Aufwind --- Preisanstieg --- Halbleiter --- Senkrechtstarter --halbherzig --alter Hut --- Aufwärtstrend --- Falschgeld Lösungen in Schritt 20 Umweltmanagementgrundsätze und private Maßnahmen 1 Beispiele: 1. geringere Raumtemperatur einstellen, stoßweise lüften, benzinsparende Fahrweise umsetzen, weniger Fleisch essen, mehr frische statt verarbeitete Lebensmittel kaufen, weniger/ anders reisen, öffentliche Verkehrsmittel (oder Fahrrad) nutzen, energiesparende Geräte nutzen (Kühlschrank, Fernseher), mit Holz heizen, … 2. Gebrauchsprodukte (Handy, Fernseher, Schuhe etc.) länger nutzen, biologisch abbaubare Textilien nachfragen, langlebige Produkte kaufen, Abfall im Haushalt trennen, Umverpackungen im Geschäft lassen, Mehrwegprodukte nutzen (z.B. Getränkeflaschen), Recyclingprodukte kaufen (z.B. Toilettenpapier), auf Flohmärkten oder in Gebrauchtwarenläden einkaufen oder Tauschbörsen nutzen … 3. duschen statt baden, Gartenbewässerung reduzieren, weniger Autowaschen, saisonale und regionale Nahrungsmittel nachfragen, Kleidung aus Baumwolle länger nutzen, Waschmaschine nur ganz gefüllt laufen lassen … 4. Etagenwohnung statt Einfamilienhaus bewohnen, Wege/ Flächen am Haus pflastern statt asphaltieren, öffentliche Verkehrsmittel statt eigenen PKW nutzen, weniger Fleisch essen, Biotope anlegen … … und Sie können auch Organisationen, sog. NGOs, finanziell oder ehrenamtlich unterstützen, die derartige Maßnahmen in größerem Rahmen umsetzen … Umweltmanagementgrundsätze und private Maßnahmen 2 Beispiele: 1. aus dem Urlaub keine Pflanzen und Tiere mitbringen, im Urlaub keine aus bedrohten Arten hergestellten Souvenirs kaufen, bei exotischen Haustieren auf sichere Käfige achten, in Naturschutzgebieten keine Pflan- <?page no="263"?> 264 Lösungen zu den Übungen in Schritt 1 bis 20 zen abreißen, keine Produkte von bedrohten Arten nachfragen (z.B. Haifischsuppe, Schildkrötensuppe, Tigerpelze, bestimme Meeresfische (Alaska Seelachs, Dorade, Kabeljau, Heilbutt), Potenzmittel aus Nashornpulver etc.), Fassaden/ Flachdach begrünen … 2. lärmarme Geräte nachfragen (Rasenmäher, Autos etc.), Stereoanlage auf Zimmerlautstärke halten, Partys statt zu Hause oder im Garten in Lokalen oder Clubs ausrichten, zu bestimmten Zeiten Rasen mähen … 3. Öko-Strom nutzen, biologisch angebaute Nahrungsmittel nachfragen, unbehandelte Holzprodukte nutzen (z.B. Spielzeug, Möbel), Naturtextilien nutzen, Kosmetika ohne Zusätze nutzen … 4. öfter zu Fuß gehen oder das Fahrrad benutzen, notwendige Einkaufsfahrten bündeln, Fahrgemeinschaften bilden, Mitfahrgelegenheiten nutzen, regionale Urlaubsziele statt Fernziele wählen, benzinsparend fahren, nur Dinge im Internet bestellen, die nicht zurückgeschickt werden müssen … 5. v.a. Maßnahmen zum Energiesparen (Heizungstemperatur reduzieren, energiesparende Geräte nutzen, weniger Fleisch essen etc.) und Maßnahmen zur Reduzierung von Transport bzw. Verkehr umsetzen (Fahrrad fahren, öffentliche Verkehrsmittel nutzen, Fahrgemeinschaften bilden, Mitfahrgelegenheiten nutzen etc.) … … und Sie können auch Organisationen, sog. NGOs, finanziell oder ehrenamtlich unterstützen, die derartige Maßnahmen in größerem Rahmen umsetzen … Fundiertes Abschätzen 3 Aufgabe 1: Verzehr ca. 1 Tafel pro Person und Woche (Schätzung) = 1 x 100 g/ Tafel x 50 Wo/ a = 5.000 g/ a = 5 kg/ a (recherchierter Wert: ca. 9,6 Schokolade, www.statista.com); 5 kg/ a x ca. 80 Mio = 400 Mio kg = 400.000 t; davon 10 % = 40.000 t zusätzliche Herstellung an Öko-Schokolade Aufgabe 2: Gefahrene Kilometer pro Jahr und Auto ca. 10.000 (Schätzung); 10.000 km x 0,01 Euro/ km = 100 Euro pro Jahr pro Kopf; tatsächliche Auslastung 1,2 Personen/ Fahrt (Schätzung bzw. Wissen), also 80 Euro pro Kopf; ca. 40 Mio Autofahrer (Schätzung) (45,1 Mio nach www.kba.de); 40 Mio x 80 Euro = ca. 3,2 Mrd Euro/ a Aufgabe 3: ca. 250 g Futter pro Tag pro Hund, ca. 80 g pro Tag pro Katze (Schätzung) = ca. 1,7 kg pro Woche pro Hund, ca. 600 g pro Woche pro Katze = ca. 90 kg pro Jahr pro Hund, ca. 31 kg pro Jahr pro Katze; ca. 8 Mio Hunde (jeder zehnte) und ca. 4 Mio Katzen (jeder zwanzigste) in Deutschland (Schätzung); Hund: ca. 8.000.000 x ca. 90 kg = 720.000.000 kg x 2 Cent = 1.400.000.000 Cent = ca. 14.000.000 Euro; Katze: ca. 4.000.000 x ca. 31 kg = 120.000.000 kg x 2 Cent = 240.000.000 Cent = 2.400.000 Euro, Summe ca. 16 Mio Euro Spende Persönlich wahrgenommene Umweltprobleme gewichten Lösungen werden nicht aufgeführt. Hinweis: Manche Umweltauswirkungen können Sie nur schwer wahrnehmen, z.B. schwitzen Sie im Sommer durch die Klimaerwärmung ein wenig mehr („fühlen“) oder Sie „sehen“, dass Sie den Garten mehr gießen müssen, oder durch die Ozonschichtzerstörung und die höhere UV-Strahlung haben Sie gespürt, dass Sie schneller einen Sonnenbrand bekommen als früher. Was betrifft Sie mehr? Mit welchen Maßnahmen bei welchen Umweltproblemen könnten Sie einen Beitrag zur Reduzierung leisten?