eJournals Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik 32/1

Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik
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0171-5410
2941-0762
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/61
2007
321 Kettemann

Zu Samuel Becketts 100. Geburtstag – Die “Lange Nacht” in Zürich – ein Bericht

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2007
Hans H. Hiebel
Mythos und zugleich Faktum: Am Karfreitag, dem 13. April 1906, wurde Samuel Beckett in Dublin geboren. Zur hundertsten Wiederkehr dieses denkwürdigen Tages veranstaltete Marek Kedzerski (zusammen mit Thomas Hunkeler und Bruno Hitz) die “Lange Nacht zum 100. Geburtstag Samuel Becketts” im Schauspielhaus Schiffbau in Zürich – und zwar simultan in drei Sälen des Schiffbau-Theaters am 29. April von 18.00 bis 00.30 Uhr. (Parallelen dieser Veranstaltung erlebten Paris und wenig später Krakau.)
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AAA - Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik Band 32 (2007) Heft 1 Gunter Narr Verlag Tübingen Zu Samuel Becketts 100. Geburtstag - Die “Lange Nacht” in Zürich - ein Bericht Hans H. Hiebel Mythos und zugleich Faktum: Am Karfreitag, dem 13. April 1906, wurde Samuel Beckett in Dublin geboren. Zur hundertsten Wiederkehr dieses denkwürdigen Tages veranstaltete Marek Kedzerski (zusammen mit Thomas Hunkeler und Bruno Hitz) die “Lange Nacht zum 100. Geburtstag Samuel Becketts” im Schauspielhaus Schiffbau in Zürich - und zwar simultan in drei Sälen des Schiffbau-Theaters am 29. April von 18.00 bis 00.30 Uhr. (Parallelen dieser Veranstaltung erlebten Paris und wenig später Krakau.) Kedzierski, Kritiker, polnischer Übersetzer Becketts und Regisseur (von über zwölf Beckett-Stücken), Mitbegründer des Teatr Atelier in Krakau, hat bereits wesentlich zum Beckett-Festival in Strassburg 1996 (vgl. dazu meinen Bericht Hiebel 1997) beigetragen, er organisierte dessen praktischen Teil, die Theater-Produktionen und Lesungen. (Der theoretische Teil - das Symposion - wurde von Emmanuel Jacquart geleitet.) Zusammen mit Becketts Regieassistenten Walter D. Asmus hat Kedzierski auch den Festival-Teil des Symposions Beckett in Berlin 2000 geleitet. Erste Aktivitäten zum Thema Beckett-Regie entfaltete Kedzierski bereits im Rahmen des großen internationalen Beckett-Symposions bzw. Festivals in Den Haag im Jahr 1992. (Das allererste Symposion - ohne Theateraufführungen - zu Beckett fand 1973 unter dem Titel Das Werk von Samuel Beckett. Berliner Colloquium in Berlin statt.) Im Gegensatz zu den drei genannten Veranstaltungen (in Den Haag, in Strassburg und Berlin), die sowohl einen Festival-Teil mit Theateraufführungen und Lesungen als auch einen wissenschaftlichen Symposion-Teil umfassten, fanden dieses Mal in Zürich ausschließlich Lesungen und Theaterpräsentationen statt, wesentlich bereichert durch Filmvorführungen (in einem der drei Festspiel-Räumlichkeiten). Im Folgenden sei ein Rückblick auf die vorhergehenden Beckett Veranstaltungen gestattet: Hans H. Hiebel 48 1 Quartucci präsentierte großartig effektvolles Theater, aber verstieß vollkommen gegen Becketts eigene Regieauffassung; Primo Amore setzte sich aus Elementen zusammen, die aus den Stücken Breath, That Time, Footfalls, Rockaby, Ohio Impromptu, A Piece of Monologue, Catastrophe und Not I genommen wurden. Beispielhaft für dieses Anti-Beckett- Theater war die erotisch-obszöne Inszenierung des zutiefst melancholischen Stückes Rockaby. 2 McGovern liest so reflektiert und vielstimmig, dass man seine Vorstellung als ausgezeichnete philologische Interpretation verstehen kann. Das erste und bisher größte Beckett-Festival fand in Den Haag vom 8. bis zum 18. April 1992 statt - drei Jahre nach Becketts Tod am 22. Dez. 1989. Den wissenschaftlichen Teil leitete der renommierte niederländische Beckett- Kenner Marius Buning. Die Lesungen und Theateraufführungen bestimmten Namen wie Barry McGovern, Pierre Chabert, Lou Landré, Carlo Quartucci, Carla Tato, Otto Sander und Peter Fitz. Buning hatte neben unzähligen anderen Beckett-Kennern Martin Esslin und James Knowlson zu Vorträgen und Diskussionen eingeladen, ebenso Ruby Cohn, Lois Overbeck, Rosemary Poutney, Karel L. Laughlin, Rosette C. Lamont, Martha Fehsenfeld, Robert Scanlan, Xerxes Mehta, Enoch Brater, Jonathan Kalb, Gottfried Büttner, Werner Huber, John Pilling, Hersh Zeitman, Linda Ben-Zvi, Matthijs Engelberts, Sjef Houppermans, Marek Kedzierski (zu Beckett’s Late Works), Everett C. Frost, Mary Bryden, Margaret Rose, Catherina Wulf und Emmanuel Jacquart. Insgesamt wurden auf diesem Mammut-Kongress 111 Vorträge und eine Podiumsdiskussion geboten. (Mein eigener Beitrag galt den späten Stücken und dem Medienaspekt: Quadrat I + II as a Television Play, vgl. Hiebel 1993.) Zum praktischen Teil gehörten eine Unzahl von Veranstaltungen: Aufführungen von Warten auf Godot (Het Nationale Toneel, Seven Stages), Primo Amore, Erste Liebe (La Zattera di Babele, Regie: Carlo Quartucci 1 , Het Nationale Toneel); eine großartige theaterwirksame Lesung Berry McGoverns (Gate Theatre, Dublin) nach Texten der Trilogie Molloy, Malone Dies und The Unnamable 2 ; Happy Days (Chabert, Théatre de l’Atelier), Enough (Theatre Emory), Eh, Joe, How it is, A Piece of Monologue, Company und Endgame (Schauspielhaus Bochum), For to End yet Again (Lazaro), Catastrophe (Tel Aviv University Group), Krapp’s Last Tape (Julien Schoenaerts, mit Pierre Chabert nach der Regie von Beckett) und das Ohio Impromptu. Musikalische Komposition, Tanz, Film und Videos nach den Fernsehstücken Becketts (Eh, Joe, Ghost Trio, What Where, Quadrat I+II, Nacht und Träume) komplettierten das unvergleichlich reichhaltige Festival. Das zweite große internationale Beckett-Festival fand vom 30.3. bis zum 5.4.1996 in Strassburg statt; für den wissenschaftlichen Teil war Emmanuel Jacquart verantwortlich, für den praktischen Teil Marek Kedzierski (vgl. dazu nochmals Hiebel 1997). Unter den Beckett-Forschern beeindruckten vor allem James Knowlson (der u.a. über seine Arbeit an der authorisierten Zu Samuel Becketts 100. Geburtstag 49 Beckett-Biographie berichtete), Lois Overbeck, Enoch Brater, Everett Frost, Mattijs Engelberts, Oliver Sturm, Konrad Schoell, Werner Huber, Erika Tophoven-Schöningh und Catharina Wulf. Im praktischen Teil dominierten Walter D. Asmus, Martin Esslin, Reinhard Müller-Freienfels (Stuttgart), Robert Scanlan, Xerxes Mehta und vor allem Marek Kedzierski. Esslin präsentierte die weltweit einzige Tonbandaufnahme einer Lesung Becketts, Scanlan zeigte seine originelle, medial reflektierte, metapoetische Inszenierung der “Trilogy”: Eh, Joe, Ghost Trio und Nacht und Träume; Marek Kedzierski brachte seine Watt-Adaption mit dem exzeptionellen, phantastischen polnischen Bücklein-Theater aus Krakau zur Aufführung; Xerxes Mehta zeigte That Time (mit drei verschiedenen Stimmen zu drei verschiedenen Lebensaltern), Not I und Ohio Impromptu mit seiner Maryland Stage Company. Die dritte große Beckett-Veranstaltung, wiederum mit wissenschaftlichen Vorträgen einerseits und Lesungen sowie Theater-Produktionen andererseits, fand zur Jahrhundertwende, im Jahr 2000, in Berlin statt: Berlin 2000. Beckett in Berlin. Internationales Festival und Symposion. Zu den Vorträgen, Lesungen, Filmen, Musikdarbietungen, Hörspielen und einer Photoausstellung kamen Inszenierungen aus Frankreich, den USA, aus Italien, Irland, Polen, Tschechien und Deutschland. Die Organisation der Tagung an der Humboldt-Universität lag bei Peter Brockmeier und Carola Veit (Berlin), die des Theater-Festivals bei Marek Kedzierski und Walter D. Asmus (Regieassistent von Beckett, vor allem bei den Suttgarter Inszenierungen der späten Kurzdramen bzw. Fernsehstücke). Unter den Vorträgen beeindruckten vor allem Reinhard Krügers “Die Zurückführung des Theaters auf die Geste, Samuel Becketts Beitrag zu einer Archäologie des Theaters” und Martin Middekkes Analyse “Samuel Beckett’s Late Theatre” im Hinblick auf die Verwandtschaft mit der “Minimal Art” (wozu auch Enoch Brater publiziert hat). Am großen Round Table diskutierten Martin Esslin (als Kenner des “absurden Theaters”), James Knowlson (Beckett-Biograph), der bekannte Anglist Manfred Pfister und die Grande Dame der amerikanischen Beckett-Society, Ruby Cohn. Pierre Chabert und Rick Cluchey sprachen über die praktische Theaterarbeit unter Beckett als Regisseur. Zur Aufführung gelangten neben anderen Stücken Krapp’s Last Tape, Not I (Regie: Kedzierski), That Time und Come and Go (Regie: Asmus), What Where (das 1983 in Graz uraufgeführt worden war) und Happy Days. Radio Berlin sendete begleitend Hörspiele Becketts; an ihnen war zu sehen, wie stark sie Tendenzen der späten Theaterbzw. Fernsehstücke vorwegnahmen (Ablösung der Stimme von der Person, Musikalisierung der Sprache). Als Schwerpunkte des Beckett-Interesses darf man wohl die Konzentration auf die späten Stücke und Prosaarbeiten und auf Becketts Deutschlandreise 1936/ 37 (auf die vor allem Knowlson und Erika Tophoven verwie- Hans H. Hiebel 50 3 “Wir schreiben keine Romane mehr […] es ist eine imaginative Arbeit, c’est un travail d’imagination”. (Materialien zu Becketts Endspiel 1968: 90) sen) hervorheben; dieser Trend gilt nicht nur für das Jahr 2000, sondern die Entwicklung der letzten Jahre überhaupt. (Mehr als 500 Seiten umfasst das bislang noch unveröffentlichte deutsche Tagebuch Becketts.) Daneben rückt das Interesse an Becketts Kenntnissen im Bereich der Bildenden Kunst, besonders der Malerei (der er nicht zuletzt auf seiner Deutschlandreise begegnete), immer mehr in den Vordergrund; exemplarisch dafür ist die Studie von Lois Oppenheim: The Painted Word. Samuel Beckett’s Dialogue with Art (Oppenheim 2000) sowie Knowlsons Hinweise in seiner Biographie: Damned to Fame. The Life of Samuel Beckett (Knowlson 1996). (Die Beiträge des Symposions wurden in der Nr. 11 von Samuel Beckett Today/ Aujourd’hui - Endlessness in the Year 2000 wiedergegeben.) Die “Lange Nacht” in Zürich am 29. April 2006 beschränkte sich, wie gesagt, auf Film- und Theaterpräsentationen. Im Schauspielhaus im Schiffbau wurden an zwei Orten Lesungen und Theateraufführungen abgehalten und am dritten Ort Filme gezeigt. Im Vordergrund der Filmvorführungen stand die kostbare Aufnahme der Inszenierung von Becketts Roman The Unnamable von und mit Harold Pinter. Auch der Film mit dem Titel Film (und dem Motto “esse est percipi”) mit Buster Keaton unter der Regie des früh verstorbenen Alan Schneider wurde gezeigt, ebenso Waiting for Godot mit dem San Quentin Drama Workshop nach der Regie von Samuel Beckett und Walter D. Asmus. Marek Kedzierskis Konzept der Veranstaltung orientierte sich an der Praxis des Berliner Festivals von 2000; so kam es vereinzelt zu Wiederholungen der bewährten Inszenierungen von 2000. Am Anfang der theaterbezogenen Darbietungen stand die beeindruckende Lesung von Szenen aus Molloy mit Conor Lovett aus Dublin. Lovett rezitierte die Szenen nicht in naturalistischer Weise - z.B. als Krüppel mit Fahrrad, sondern in unauffälliger Alltagskleidung. Es handelte sich quasi um eine Mimesis des schreibenden Ich, dessen Imaginationen sozusagen als Imaginationen vorgeführt wurden. Das entsprach vollkommen Becketts eigener Auffassung von seinem “Roman”; er schreibe keine “Romane”, was er mache, sei eine “travail d’imagination” 3 . Was Lovett kongenial vorführte, war eine Mimesis des Bewusstseins (des schreibenden bzw. imaginierenden Ich). Conor Lovett war 1991 Mitbegründer der Gare St Lazare Players. Er hat seine Adaption von Becketts Roman Molloy (Regie: Judy Hegerty) seit der Uraufführung 1996 im Battersea Arts Centre London an über 100 Orten gezeigt und in zahlreichen anderen Stücken von Beckett gespielt, unter anderem in Walter Asmus’ berühmter Produktion von Waiting for Godot am Dubliner Gate Theatre. Zu Samuel Becketts 100. Geburtstag 51 Die Lesung von Erste Liebe, der lange Zeit unveröffentlichten Erzählung von 1945, durch Martin Wuttke (der diese Lesung bereits in Berlin 2000 zu Gehör brachte), war nicht weniger kongenial. Der Ich-Erzähler saß inmitten einer Ansammlung von rosa Hyazinthen und markierte einen gehemmten, neurotischen, schreckhaften Charakter (er reagierte sensibel und irritiert auf kleinste Muckser im Publikum). Norbert Schwientek (Basel; 1991 wurde Schwientek zum Schauspieler des Jahres gewählt) rezitierte Aus einem aufgegebenen Werk. Cristin König (von den Münchner Kammerspielen und der Schaubühne) sowie Miriam Goldschmidt präsentierten Einzelszenen unter dem Titel Testi per Nulla/ Texte für Nichts. M. Goldschmidt trat statt der angesagten Giulia Lazzarini (die mit Giorgio Strehler am Piccolo Teatro Mailand tätig ist) auf und zeigte Szenen aus Glückliche Tage nach der Regie von Peter Brook. Eine quasi komparatistische Darbietung des späten, kurzen Stückes Not I, Pas moi, Nie ja - sollte auf Englisch, Französisch und Polnisch stattfinden; der englische Beitrag entfiel, doch Claire Aveline (Strassburg) und Dagmar Foniol (Krakau) traten auf. Claire Aveline war bis 2005 Mitglied des Ensembles des Théâtre National de Strasbourg und Professorin der dortigen Schauspielschule. Dagmar Foniok, in Tschechien geboren, spielte an zahlreichen Bühnen in Polen. Sie ist Mitbegründerin des Teatr Tradycyjny (Warschau). Sie spielte “Nicht ich” in polnischer Sprache nach der Regie von Marek Kedzierski. Serge Merlin (Paris) hatte 2003 seine begeistert aufgenommene zweite Inszenierung des späten Prosastücks Le Dépeupleur, Der Verwaiser, im Odéon Théâtre dem Pariser Publikum geboten; diese eindrucksvolle Inszenierung einer Danteschen Hölle kam in Zürich wieder zur Aufführung. Rick Cluchey hatte in den 60er Jahren im Gefängnis San Quentin Warten auf Godot gesehen und daraufhin eine Gefängnistheatergruppe begründet; freigekommen, traf Cluchey Beckett in Paris, der mit ihm Krapp’s Last Tape einstudierte. Diese geradezu klassische Inszenierung brachte Cluchey, nun dem Alter Krapps nahegerückt, in authentischer Weise in Zürich wieder auf die Bühne. Szenen aus dem Roman Watt (einer akribischen Arbeit von 1944) und aus Endgame brachten Oleg Liptsin (aus Kiew) und Marc McPherson (aus Atlanta) - ohne dass sie vorher gemeinsam geprobt hätten - gemeinsam ihrem Züricher Publikum sozusagen hautnah zur Anschauung, und dies mit einer Gelassenheit, als würde der eine selbstverständlich Russisch und der andere selbstverständlich Englisch verstehen. Gesten sind international. Der Schauspieler und Regisseur Liptsin, Absolvent der Moskauer Theaterakademie GITIS, inszeniert in Kiew, Moskau und San Francisco. Marc McPherson hat in den USA in fast zwanzig Filmprojekten mitgewirkt. Seine “Tonnen- Monologe” sind Teil von Marek Kedzierskis Endspiel-Inszenierung im PushPush Theatre, Atlanta. Gemeinsam spielten Liptsin und McPherson Hans H. Hiebel 52 Monologe aus dem Endspiel und beendeten dann die lange Nacht mit einem Ausschnitt aus Watt. Dem Festival konnte man entnehmen, dass neben den klassischen Werken Becketts die kleineren und die späteren Texte mehr und mehr in den Blick kamen und dass vor allem die Bühnenwirksamkeit der Prosatexte Becketts inzwischen voll bewusst geworden ist und nun markant hervorgehoben wurde (Watt, Le Dépeupleur, Texte um Nichts, Molloy, Erste Liebe, Aus einem aufgegebenen Werk). Das ist nicht verwunderlich, spielen doch die Stimme, das Optische und die theatralische Szene in den Prosawerken eine immens wichtige Rolle. Durch die akustische und optisch-mimische Darbietung der kurzen und auch der langen Prosawerke Becketts (wie sie Berry McGovern, Dublin, als einer der ersten auf die Bühne brachte) wird deren theatralisches Potential auch dem Skeptiker in evidenter Weise anschaulich und ‘anhörlich’. Auf dem Büchertisch im Schiffbau lagen - folgerichtig das Bild der neueren Beckett-Forschung spiegelnd - Bücher über Becketts Beziehung zu Deutschland: Roswitha Quadflieg: Beckett was here. Hamburg im Tagebuch Samuel Becketts von 1936 (2006), Erika Tophoven: Becketts Berlin (ein Bruchteil ihrer Forschungen) (2005), sowie Therese Fischer-Seidel und Marion Fries-Dieckmann: Der unbekannte Beckett. Samuel Beckett und die deutsche Kultur (2005); daneben die neue Monographie von Gaby Hartel und Carola Veit: Samuel Beckett (2006). Erinnerungen an Beckett und Gesprächsaufzeichnungen zuhauf; sie geben das biographische Interesse wieder, das spätestens nach Becketts Tod erwachte und das John Calder, Becketts Verleger in England, schon 1988 in einem Gespräch mit dem Verf. (vgl. Hiebel 1991) prophezeit hatte: James Knowlson: Damned to Fame. The Life of Samuel Beckett (1996) - natürlich! - und die deutsche Übersetzung Samuel Beckett. Eine Biographie (2003); Elizabeth und James Knowlson: Beckett Erinnerung (2005), Anne Atik: Wie es war (2003). Peter Goßens (2000), Mel Gussow (2006), Charles Juliet (1988) und andere mehr präsentieren, wie man sehen konnte, weitere Erinnerungen und Gespräche. A neverending story, obwohl doch Beckett wiederholt geäußert hatte, sein Leben sei uninteressant, nur sein Werk zähle. Literaturverzeichnis Atik, Anne (2003). Wie es war. Erinnerungen an Samuel Beckett. Mit neun Portraitzeichnungen von Avigdor Arikha. Übers. Wolfgang Held. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Fischer-Seidel Therese / Marion Fries-Dieckmann (Hrsgg.) (2005). Der unbekannte Beckett. Samuel Beckett und die deutsche Kultur. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Goßens, Peter (2000). Beckett in Stuttgart. Marbach: Deutsche Schillergesellschaft. Gussow, Mel (2006). Begegnungen mit Beckett. Übers. Ulrike Harnisch. Berlin. Alexander Verlag. Zu Samuel Becketts 100. Geburtstag 53 Hartel, Gaby / Carola Veit (2006) Samuel Beckett. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Hiebel Hans H. (1997). “Die Beckett-Konferenz und das Beckett-Festival in Strassburg (30.3.-5.4.1996)”. Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik 22: 2. 161-171. Hiebel, Hans H. (1991). “John Calder on Samuel Beckett (An Interview)”. Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik 16: 1. 67-99. Hiebel, Hans H. (1993). “[Samuel Beckett’s] Quadrat 1 + 2 as a Television Play”. In: Marius Buning / Lois Oppenheim (Hrsgg.). Samuel Beckett Today/ Aujourd’hui. Beckett in the 1990s. Selected papers from the Second International Beckett-Symposium, held in The Hague 8-12 April, 1992. Amsterdam & Atlanta: Rodopi. 335-343. Juliet, Charles (1988). Begegnungen mit Beckett. Übers. Martin Raether. Tübingen: Heliopolis. Knowlson, Elizabeth / James Knowlson (Hrsgg.) (2005). Beckett Erinnerung. Übers. Christel Dormagen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Knowlson, James (1996). Damned to Fame. The Life of Samuel Beckett. London: Bloomsbury (Deutsche Übersetzung: (2001). Samuel Beckett. Eine Biografie. Übers. Wolfgang Held. Frankfurt a.M.: Suhrkamp). Materialien zu Becketts Endspiel (1968). Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Quadflieg, Roswitha (2006). Beckett was here. Hamburg im Tagebuch Samuel Becketts von 1936. Hamburg: Hoffmann & Campe. Moorjani, Angela / Carola Veit (Hrsgg.) (2001). Samuel Beckett Today / Aujourd’hui.11. Endlessness in the Year 2000/ Fin sans fin en L’an 2000. Atlanta, Amsterdam: Rodopi. Tophoven, Erika (2005). Becketts Berlin. Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung. Hans H. Hiebel Institut für Germanistik Universität Graz