eJournals Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik 36/2

Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik
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0171-5410
2941-0762
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2011
362 Kettemann

Merle Tönnies (ed.), Das englische Drama der Gegenwart. Kategorien - Entwicklungen - Modellinterpretationen.

121
2011
Hugo Keiper
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((( + #J - 0 7 7 * = 2 % C ' / 2 ) & ' " ! % : ! #6 $*% 5 2 *% *% 1 50 ! - - # . : *% *% ! " # 0 - " 9 ) Der vorliegende Band der WVT-Reihe setzt sich zum Ziel, einen möglichst umfassenden und zugleich repräsentativen Überblick über die Entwicklung(en) des englischen Dramas seit etwa den 1990er-Jahren zu geben, zugleich aber deren Wurzeln und Bedingungen im englischen Drama seit den 1950ern zu verorten und Hintergründe bzw. Kontexte der beachtlichen Dynamik namhaft zu machen, die sich in den letzten 15 bis 20 Jahren auf diesem Sektor beobachten lässt. Dass es hier - auch aus methodischen Erwägungen - dezidiert um das englische Drama (New English Drama) geht, nicht das britische oder ähnliche erweiterte Korpora, macht die Herausgeberin in ihrem einleitenden Beitrag deutlich und liefert - nicht zuletzt mit Blick auf andere rezente Überblicksdarstellungen und deren spezielle Probleme - auch nachvollziehbare Erklärungen für diese Entscheidung (vgl. 3). Insgesamt gliedert sich der Band in 15 thematische Beiträge, welche die beachtliche Bandbreite der Erscheinungen systematisch zu bündeln und reflektieren trachten, wobei angesichts der erst in den Anfängen bzw. im Aufbruch befindlichen, mitunter noch ein wenig tastenden Forschung zum Thema versucht wird, neben weitgehend akzeptierten 'Subgattungen' wie dem Absurden Drama oder dem Geschichtsdrama auch neue Kategorien zu etablieren, so vor allem das 'postmoderne biographische Drama' oder auch - angeregt vom deutschsprachigen Diskurs (vor allem Hans-Thies Lehmann) - das 'postdramatische Theater'. Jeder der Beiträge, die überwiegend der Feder führender deutschsprachiger KennerInnen des zeitgenössischen Dramas bzw. der jeweils behandelten 'Untergattung' (vgl. 9) entstammen - wobei Beiträgerinnen deutlich überwiegen -, folgt im Aufbau "demselben Grundmuster": einem "Überblick über die jeweilige Strömung und ihre Entwicklung", die diesbezüglich "zentrale DramatikerInnen und Werke" nennt, folgt die modellhafte Analyse eines "typische[n] Stück[s]", dessen repräsentative und spezifische Elemente "im Detail herausgearbeitet" werden sollen (vgl. 10). Meist sind dies denn auch recht bekannte Werke, mitunter (und aus unterschiedlichsten Gründen) jedoch auch nicht ganz so "berühmte Dramen" (ibid.). Dem folgen jeweils höchst hilfreiche bibliographische Angaben, die zum Teil - im Abschnitt "Ausgewählte Fachliteratur" - annotiert sind und im Verein mit den Beiträgen selbst eine rasche Orientierung im jeweiligen Bereich ermöglichen. Aus nicht immer erkennbaren Gründen fehlt diese Annotation jedoch bedauerlicherweise in fast der Hälfte der Beiträge. Wie nicht anders zu erwarten, sind die einzelnen Artikel in sachlicher Hinsicht ausnahmslos außerordentlich kompetent und mit eindrucksvoller Fakten- und Hintergrundkenntnis verfasst. Sie liefern ein gesamtheitlich zuverlässiges, methodisch weitgehend reflektiertes und zugleich auch differen- ziertes Bild rezenter Entwicklungen und Schlüsseltexte des englischen Dramas und Theaters, welches im Sinne des angestrebten Handbuchcharakters für Studierende wie Lehrende bzw. ForscherInnen verlässlich über die wichtigsten Aspekte, Namen, Werke, Kontexte und Forschungsprobleme eines recht dynamischen, für Nicht-Spezialisten zum Teil schwer überschaubaren Sektors neuester literarischer wie kultureller Entwicklungen informiert und diese vielfältigen Erscheinungen auch in einem weiteren, gesamteuropäischen bzw. globalen Kontext zu verorten sucht, wobei für den jeweiligen Bereich gegebenenfalls auch entsprechende kulturell-historische Wechselwirkungen, etwa im Zusammenhang des Falls der Mauer bzw. des Eisernen Vorhangs und der Nachwirkungen, einbezogen werden. Der Band füllt somit als quasi monographische, weitgehend konsistent konzipierte Gesamtdarstellung - die erste ihrer Art - eine schmerzliche Lücke der Forschungslandschaft auf diesem Gebiet. Das Einführungskapitel der Herausgeberin ("Das zeitgenössische englische Drama: Kategorien und Schreibweisen") bietet dabei einen guten allgemeinen Überblick über rezente Forschung(sansätze) und ihre (offenen) Fragen und Probleme, an welchen die spezielleren Kapitel meist schlüssig anknüpfen. Hier werden auch grundlegende Probleme der Kategorisierung thematisiert, insbesondere die zahlreichen Überschneidungen und Überlappungen hinsichtlich der in den einzelnen Bereichen involvierten, maßgeblichen DramatikerInnen und Werke, welche aufgrund der unvermeidlichen Diversität der Produktion bzw. individueller Entwicklungen der jeweiligen AutorInnen dem angestrebten ordnenden Zugriff gewissermaßen entgegenlaufen, geradeso wie die nicht immer eindeutige Zuordenbarkeit bestimmter Texte. Umso bedauerlicher ist es, dass der Band (auch wenn dies zunächst und primär vielleicht auf die Anlage der Reihe selbst zurückzuführen sein mag, die andererseits aber flexibel genug scheint) keinen Index oder wenigstens entsprechende tabellarische Übersichten und Zuordnungen enthält, welche es den LeserInnen ermöglicht hätten, die Hervorbringungen einzelner AutorInnen und deren Zuordnung(en) zu unterschiedlichen Subgattungen bzw. Strömungen auf einen Blick zu erfassen. Die Einleitung kann dies klarerweise nicht leisten, während in den einzelnen Beiträgen die Aufzählung von Namen bzw. Stücktitel und deren Entstehungsjahre notgedrungen im Text untergehen. Querverweise auf andere Beiträge werden indes nur vereinzelt und offenbar nach Gutdünken der jeweiligen VerfasserIn gegeben. Wenigstens im Inhaltsverzeichnis hätte man dieses Defizit durch konsequente Nennung der jeweils hauptsächlich behandelten VertreterInnen (bzw. auch der Stücktitel) ansatzweise ausgleichen können. Wie die Dinge stehen, sucht man hier indes - als besonders augenfälliges Beispiel - Harold Pinter vergeblich, obgleich dieser mit Ashes to Ashes im Mittelpunkt des Kapitels "Absurdes Drama" (von Mine Krause) steht und in ähnlich gelagerten Fällen Autorennamen in der Kapitelüberschrift angeführt werden. Alternativ hätte man freilich - unter Umständen in leicht modifizierter Form - die durchaus aussagekräftigen Untertitel der einzelnen Beitragsabschnitte auch ins Inhaltsverzeichnis übernehmen können. Überhaupt offenbaren sich bei genauerem Hinsehen gewisse Schwächen des Bandes, wiewohl er immer noch auf insgesamt hohem Niveau scheitert (sofern man von Scheitern überhaupt sprechen will). Dem Rezensenten jedenfalls haben ungeteiltes Lesevergnügen und vorbehaltlosen Gewinn nur die Beiträge von Margarete Rubik ("Documentary Drama: David Hare") und Mark Berninger ("Geschichtsdrama: Shelagh Stephenson") beschert, sowie - mit kleineren, eher nebensächlichen Einschränkungen - die Artikel von Anja Müller-Wood ("In-Yer- Face Theatre: Sarah Kane") und Oliver Lindner ("Black British Drama: Kwame Kwei-Armah"). Hier scheint in der Tat eingelöst, was man sich von einem nach eigenem Bekunden (und Werbetext) handbuchartigen Band erwartet - von kompetenter, flüssig und kompakt geschriebener, auch spannend präsentierter Überblicks- und Hintergrundinformation über klare Reflexion der jeweiligen 'Gattung', Kategorie oder Schreibweise bis hin zu wirklich nachvollziehbaren, einen konkret-plastischen, vor allem aber textbezogen-spezifischen Eindruck des jeweils besprochenen Stücks vermittelnden Modellinterpretationen. Bedauerlicherweise sind es bei den meisten anderen Beiträgen speziell die Modellanalysen, die den Verfasser mit mehr oder minder großer Skepsis, mitunter auch direkten Vorbehalten erfüllen. Dies betrifft nicht die Auswahl der Stücke, die in der Regel gut nachvollziehbar ist, selbst wenn sich der besprochene Text am Ende als gar nicht so repräsentativ für eine bestimmte Strömung oder Untergattung erweisen sollte, da er z.B. deren spezifische Merkmale oder typische Ausprägungen transzendiert bzw. zu deren Transformation beiträgt oder beigetragen hat (so etwa im Falle des In-Yer-Face Theatre und Sarah Kanes Blasted, oder auch von Martin Crimps Attempts on Her Life [E. Voigts-Virchow, "Postdramatisches Theater: Martin Crimp"]). Vielmehr ist es meist die spezifische Art der Behandlung dieser Stücke, speziell aber die dafür gewählte Vorgangs- und Darstellungsweise, mitunter bis hin zur handwerklichen Qualität, die für den Rezensenten wiederholt Fragen aufwirft: im Hinblick auf eine auch im didaktischen Sinne vorbildhafte Dramenanalyse, aber auch im Rahmen des Anspruchs, hier ein rasch, knapp und übersichtlich informierendes Handbuch, nicht zuletzt auch zum Zwecke der Examensvorbereitung (siehe 'Klappentext'), zu präsentieren. Insbesondere bei der Beschreibung und Diskussion der Stücke als Bühnentext, ihrer Machart, des Bühnenvorgangs bzw. der Bühnenwirkung ist - aus Sicht des Rezensenten - tendenziell ein allzu hohes Abstraktionsniveau zu beklagen, in dem Sinne, dass weitgehend oder gar durchgängig irritierend textfern vorgegangen und argumentiert wird. Die Folge ist, dass aus Mangel an Textzitaten bzw. Beispielen, inhaltlich-handlungsbezogenen Einlassungen und generell konkreter Arbeit am Text das jeweils besprochene Stück in seiner Spezifik und eigentümlichen Qualität als Bühnen- und Theatertext meist kaum Konturen gewinnt bzw. diese sogleich wieder im Abstrakten, diffus Verallgemeinerten aufgelöst werden. Natürlich wird, wo es unvermeidbar scheint, auf inszenatorische Aspekte und Ähnliches eingegangen; doch hat man bei nicht wenigen der Beiträge über weite Strecken den Eindruck, dass so im Grunde auch über Romane geschrieben werden könnte, wohingegen man meist kein rechtes Bild davon gewinnt, was genau denn auf der Bühne wie präsentiert wird bzw. 'herüberkommt'. LeserInnen, die mit einem dergestalt vorgestellten Text nicht vertraut sind oder ihn im Detail nicht erinnern können, wird es vielfach kaum gelingen, genauere Vorstellungen von dessen inhaltlicher Dimension, konkreter Plotstruktur und Handlungs- oder Geschehensentfaltung, ge- schweige denn vom Bühnenvorgang und sprachlichen bzw. dramatischtheatralen Funktionieren des Stücks auf der Bühne zu entwickeln. Auch den Rezensenten, der keineswegs vorgaukeln will, mit all den besprochenen Stücken wohlvertraut zu sein, und der offen gestanden auch einige davon bis heute nicht gelesen hat, hat es bei der Lektüre der betreffenden Beiträge immer wieder 'gejuckt', sich die entsprechenden Informationen aus Wikipedia oder anderen Hilfsmitteln zu beschaffen, aus dem - seines Erachtens berechtigten - Bedürfnis heraus: Wann erfahre ich jetzt endlich, worum es hier 'wirklich' und greifbar geht? Wann kommt der Autor/ die Autorin endlich zur Sache, statt sich in immer neuen, nicht selten redundanten Wendungen neuerlich verallgemeinernden Abstraktionen hinzugeben? Zugegeben, derartige Informationsdefizite mögen unter Umständen und in gewisser Weise zum Lesen des betreffenden Stücks anregen, widersprechen im Grunde aber doch dem Charakter und impliziten Anspruch eines Handbuchs und damit wohl auch den Erwartungen und Bedürfnissen vieler LeserInnen. Im Falle von P.P. Schnierers Beitrag ("Dystopisches Drama: Caryl Churchill") mag die allmähliche, sehr zögerliche Enthüllung der tatsächlichen Situation, Vorgänge und Hintergründe immerhin noch didaktisch gerechtfertigt sein, vermittelt sie doch einen Eindruck von der Strategie des Stücks selbst, schlussendlich aber auch ein einigermaßen komplettes Bild davon, und macht überdies Lust auf den Text (Far Away). In den meisten anderen Fällen jedoch scheint es dem Rezensenten - speziell auch mit Blick auf eigene Arbeiten der Studierenden - wenig vorbildhaft, ja im Grunde ein Armutszeugnis, wenn handbuchartige 'Modellinterpretationen' es nicht zuwegebringen, wenigstens in einigen Sätzen sowie durch entsprechende Textzitate die entscheidenden Kontexte und Details zu skizzieren, um einen wirklich greifbaren, nachvollziehbaren Eindruck der diskutierten Texte zu vermitteln, womit aber letztlich das Feld mehr oder minder zweifelhaften anderen Hilfsmitteln überlassen wird: Denn wer wird unter Zeit- und Prüfungsdruck das betreffende Stück schon lesen, wenn er/ sie sich die relevanten Informationen auch anderweitig verschaffen kann, zumal die vorgeführten Analysen ohnehin überwiegend den Eindruck hinterlassen, es käme vor allem auf abstrakte, möglichst textferne Einlassungen an. Meines Erachtens jedenfalls wurde hier in so manchem Beitrag, und mehr oder minder eklatant, die Möglichkeit vergeben, eine wirklich überzeugende, mustergültige Analyse und Stückvorstellung vorzulegen, die eine angemessene, handwerklich saubere Verbindung von textbezogener und abstrahierender Auseinandersetzung zustandebringt. Besonders frustrierend, zugleich aber durchaus repräsentativ für diese generelle Tendenz, erschien mir in dieser Hinsicht der recht umfangreiche Beitrag Beate Neumeiers ("Women's Drama: Timberlake Wertenbaker"), der gleichwohl nahezu durchgängig, selbst in den an sich sehr detaillierten Stückbeschreibungen (The Break of Day), höchst unanschaulich und textfern bleibt, indem er eine spezielle Vorliebe für unkonkrete, fast schon leerformelhafte Abstraktionen zur Schau stellt, die in diesem Fall übrigens auch im eher jargonhaft gehaltenen Überblicksabschnitt und den Beschreibungen der darin knapp vorgestellten Stücke zu Tage tritt. Aber auch in den meisten anderen Fällen - mit Ausnahme der weiter oben genannten Beiträge und Christiane Schlotes Ausführungen zum "British Asian Drama: Ayub Khan-Din [East Is East]" - erscheint mir diese Tendenz zur ab- strakten Unanschaulichkeit, mehr oder minder ausgeprägt und gravierend, als hauptsächliches Manko des Bandes. Dabei wäre es meist ein Leichtes gewesen, durch ein paar Sätze und Zitate einen wesentlich übersichtlicheren, konkreteren Rahmen für die Vorstellung und Diskussion der Stücke zu schaffen. Selbst im sonst gelungenen, anregenden Beitrag Stefani Brusberg-Kiermeiers ("Postmodernes biographisches Drama: Michael Frayn") bleibt bis zum Schluss offen, worum es in Copenhagen nun konkret geht und womit, dramatisch-theatralisch gesehen, die ZuschauerInnen sich hier konfrontiert sehen. In solchen Fällen wäre es, ungeachtet der insgesamt gelungenen Gesamtkonzeption des Bandes, doch an der Herausgeberin gewesen, korrigierend, zumindest aber nachfragend einzugreifen bzw. nachzuhaken. Generell kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Lektorat und Detailkontrolle sorgfältiger und zum Teil interventionistischer ausfallen hätten können, ja müssen. So findet sich streckenweise eine nicht eben geringe Zahl unterschiedlichster Fehler, insbesondere aber von Kasusfehlern im Zusammenhang mit attributiven Adjektiven, speziell Dativ-/ Akkusativ-Verwechslungen (u.a. 13, 18, 21, …, 48, 254, usw., phasenweise auf jeder Seite, mitunter auch mehrfach), deren Vermeidung anscheinend der Sorgfalt der einzelnen BeiträgerInnen überlassen blieb, und auch manche sprachliche bzw. stilistische Merkwürdigkeit - z.B.: "in Sicherheit wägen" (21); "dass diese fehlerfreier präsentiert werden als […]" (51); Anglizismen wie "Kanes Anspielungen auf […] sind oft angemerkt worden" (23), oder "graphisch" im englischen Sinne von 'drastisch' (14); oder auch sperrig-ungelenke Begriffsbildungen wie "politisches Drama zur Außen- und Weltpolitik" (vgl. 47ff). So manches argumentative Non-Sequitur (z.B. 35, Absatz 2) hätte ebenfalls der kritischen Nachfrage oder Überprüfung bedurft, und auch der Begriff spin in spin-doctor, um nur ein weiteres Beispiel zu geben, leitet sich natürlich nicht wirklich von einem Akronym für "significant progress in the news" ab, wie an einer Stelle als Faktum suggeriert wird (38), hoffentlich nur infolge einer missverständlichen Formulierung. Nicht ganz nachvollziehbar ist (auch wenn dies dem englischen Gebrauch entsprechen mag), warum der seit Pfister fest etablierte und nützliche, neutrale Überbegriff Figur (vs. Charakter) in einigen der Beiträge zugunsten von Charakter aufgegeben wird bzw. beide Begriffe offenbar synonym verwendet werden (vgl. 8, 17 u.ö., vor allem aber die Beiträge von Müller-Wood und Berninger). Mitunter ist es auch die Fülle von Informationen, speziell in den Überblicksabschnitten, die den Text stellenweise überfrachtet und/ oder syntaktisch unübersichtlich macht (z.B. 232, 2. Absatz). Hier sei daran erinnert, dass Fußnoten, die angesichts neuer Zitierstile immer mehr außer Gebrauch zu kommen scheinen, oft eine einfache und ökonomische Möglichkeit darstellen, derlei Zusatzinformationen bzw. Aufzählungen übersichtlich an die LeserInnen zu bringen. An die Adresse des Verlags, und bei allem Respekt vor Sparsamkeit: Der Band mag nett aussehen; der extrem kleine Schriftgrad (9 Pkt im Haupttext, 8 Pkt in den Zitaten) in Verbindung mit der erheblichen Zeilenbreite sind dennoch eine Zumutung für die Augen zumindest älterer LeserInnen. ((( All dies - und viele weitere, vergleichbare Details 1 - sind für sich genommen natürlich keine besonders gravierenden, den Nutzen des Bandes wesentlich schmälernden Mängel. Und auch die oben monierten, weit gewichtigeren Schwächen einzelner Modellinterpretationen schränken den Gesamtwert des Bandes allenfalls graduell ein, der - und dies sei abschließend nochmals betont - in den meisten anderen Belangen erhebliche Meriten besitzt und summa summarum empfohlen wird. Gleichwohl bleibt am Ende ein etwas zwiespältiger Eindruck, hätte sich doch mit ein wenig mehr Sorgfalt und nur geringem Mehraufwand, vor allem aber mit einem insgesamt etwas sensibleren Eingehen auf die tatsächlichen Bedürfnisse der angesprochenen Leser- und Zielgruppen, ein Band vorlegen lassen, der ein noch überzeugenderes, vor allem jedoch plastischeres Bild des Themas hätte entwerfen können. So indes kann man sich, durchaus bedauernd, des Eindrucks nicht erwehren, dass hier doch - ein wenig leichtfertig und nonchalant, zum Teil vielleicht auch zu sehr aus der Elfenbeinturmschau der SpezialistInnen - so manche Chance vertan wurde, einen weit über die engeren Fachgrenzen hinaus relevanten, breite Aufmerksamkeit erregenden Teilbereich der Anglistik eingängiger, in gewisser Weise auch 'massentauglicher' zu präsentieren. " 9 ) E $ ( " 9 6, 67 ' 8 + 0 ( , *% ( - K * - - " ,D * ,% 12 = ) / " % > " " > 0 - #$ " . 0 G- )) The collection Mediality/ Intermediality contains a selection of papers from the 2007 symposium of SAUTE, the Swiss Association of University Teachers of English, held at the University of Zurich. The introduction and eight contributions cover a wide range of topics in the fields of mediality and intermediality studies. Since the 1980s ‘medium’, ‘mediality’ and ‘intermediality’ have 1 Zu nennen wären etwa so manche Tippfehler, selbst im Inhaltsverzeichnis, Inkonsistenzen nach der Neuen Rechtschreibung, z.B. potentiell/ potenziell, usw. Trefflich streiten ließe sich natürlich auch über so manches interpretatorische Detail bzw. dessen Darstellung (z.B. 147, zur "mental elephantiasis" in Ashes to Ashes), speziell jedoch über einige Einlassungen in den - zeitlich mitunter weit zurückgreifenden - historischen Herleitungen, insbesondere in den Beiträgen von Reitz ("State-of-thenation-Satire: Alistair Beaton"; 31) und vor allem auch Schnierer (zur Utopie bzw. Dystopie - 81f.). Zumindest dem Rezensenten merkwürdig scheint, obwohl grammatisch vielleicht korrekt, die Fügung "Dramatiker und -innen" (14).