Fremdsprachen Lehren und Lernen
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Narr Verlag Tübingen
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1994
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Gnutzmann Küster SchrammFLuL 23. Jahrgang ( 1994) Fremdsprachen Lehren und Lernen Herausgegeben von Gert Henrici und Ekkehard Zöfgen -lrt n nutier hWerpUl~ . d ·hre )..Je Tnernensc .. her un \ Wörterbuc ~ Gunter Narr Verlag Tübingen Fremdsprachen Lehren und Lernen (FLuL) Zur Theorie und Praxis des Sprachunterrichts an Hochschulen Herausgeber und Schriftleiter: Gert Henrici und Ekkehard Zöfgen Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld Postfach 100131 · D-33501 Bielefeld Beratende Mitarbeit: Rupprecht S. Baur (Essen) · Wolfgang Bömer (Hamburg) Dieter Götz (Augsburg) · Franz Josef Hausmann (Erlangen) Wolfgang Herrlitz (Utrecht) Fremdsprachen Lehren und Lernen erscheint einmal jährlich mit einem Umfang von ca. 240 Seiten. Das Jahresabonnement kostet DM 78,- (zuzügl. Postgebühren). Vorzugspreis für private Leser DM 58 ,- (zuzügl. Postgebühren/ Lieferung und Rechnung an Privatadresse), sofern sie dem Verlag schriftlich mitteilen, daß sie die Zeitschrift ausschließlich für den persönlichen Gebrauch beziehen. Erfolgt keine Abbestellung bis zum 1. Dezember, so verlängert sich das Abonnement automatisch um ein Jahr. © 1994 · Gunter Narr Verlag · Tübingen Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren reproduziert oder in eine von Maschinen , insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen , verwendbare Sprache übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Wege bleiben vorbehalten. Fotokopien für den persönlichen und so nstigen eigenen Gebrauch dürfen nur von einzelnen Beiträgen oder Teilen darau s als Einzelkopien hergestellt werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gern. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 8000 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind . Gedruckt mit Unterstützung der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld. Druck : Laupp & Göbel , Nehren Bindung : Nädele, Nehren Printed in Gerrnany ISSN 0932-6936 ISBN 3-8233-4582-6 Gunter Narr Verlag· Postfach 25 67 · D-72015 Tübingen Wörterbücher und ihre Benutzer Ekkehard 'Zöfgen Zur Einführung in den Themenschwerpunkt 3 Kurt-Michael Pätwld Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English (Part I) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Heinz Antor Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch . . . . 65 Jens Bahns Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lernerwörterbüchern des Englischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Michaela Heinz Was ist neu am neuen Petit Robert? .......................... 102 Käthe Henke-Brown Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten ein Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Thomas Herbst, David Heath Enzyklopädische Lernerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? . . . . . 149 Csaba Földes Wörterbücher der verbal-nominalen Fügungen ein Sonderfall der phraseologischen Lexikographie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 Ulrich Busse Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer ................. 175 Paul Bogaards Tuning the dictionary to the skills of intermediate learners . . . . . . . . . . . 192 (Fortsetzung umseitig) Reinhard R. K. Hartmann Bilingualised versions of learners' dictionaries . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 Lutz Köster, Fritz Neubauer Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache und seine Benutzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 Peter Kühn Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers ................................ 235 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Birgit Apfelbaum: Lernen im Tandem [....]. Tübingen: Narr 1993 (Gert Henrici) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255 Willis Edmondson/ Juliane House: Einführung in die Sprachlehrforschung. Tübingen/ Basel: Francke 1993 (Claudia Riemer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258 Vilmos Bardosi / Stefan Ettinger / Cecile Stölting: Redewendungen Französisch- Deutsch. [...]. Tübingen: Francke 1992 (Johannes Thiele) . . . . . . . . . . . . . . . . . 262 lngelore Goldmann (Hrsg.): Fachdidaktik Arabisch. Bern [usw.]: Lang 1993 (Mokhtar Ahmed) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 Kurt-Michael Pätzold/ Stephan Grarnley: A Survey of Modem English. London/ New York: Routledge 1992 (Claus Gnutzmann) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 Ausgewählte Neuerscheinungen zur Übersetzungswissenschaft und Übersetzungsdidaktik eine Sammelrezension (Teil 1) (Bernd Stefanink) . . . . . . . . . . . . . . . 268 Eingegangene Bücher ...................................... 276 Informationen • Nachrichten • Vorschau auf 1995 278 Autoren und Autorinnen der Beiträge 280 FLuL 23 (1994) ,___ ____ w_ö_rt_e_r_b_u_·c_h_e_r_u_n_d_i_h_r_e_B_e_n_u_t_z_e_r ___ ___.l Ekkehard Zöfgen Zur Einführung in den Themenschwerpunkt Jeder glaubt zu wissen, was ein Wörterbuch ist. Kaum jemand wird deshalb auf den Gedanken kommen, die 'Bedeutung' dieses Wortes in einem Wörterbuch nachzuschlagen. Zu wirklich neuen Einsichten dürfte er dabei ohnehin nicht gelangen. Dafür fehlt es den lexikographischen Bedeutungserläuterungen in aller Regel an 'pragmatischem' und realenzyklopädischem Informationsgehalt. Auch die dürre und recht spröde lexikalische Paraphrase des DUW (Nachschlagewerk, in dem die Wörter einer Sprache nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt, angeordnet und erklärt sind') bildet hier keine Ausnahme. Weniger definitorisch, dafür aber um so aufschlußreicher ist da schon die eine oder andere (weitende) Aussage, die uns in der metalexikographischen Literatur begegnet. Einige behaupten nämlich, das Wörterbuch sei "the most successful and significant book about language" (Ilson 1985: 1). Andere gehen noch einen Schritt weiter und halten es für <<le livre le plus repandu dans les foyers, et parfois le livre unique» (Brunet 1992: 33). Für den deutschsprachigen Raum wird man eine solche Annahme zwar in Zweifel ziehen müssen; für England und Frankreich scheint sie aber zuzutreffen. Nach übereinstimmenden Schätzungen besitzen 85 bis 90% aller Haushalte wenigstens ein Wörterbuch, das damit in der Verbreitung selbst die Bibel übertreffen würde. Die Parallele ist bewußt herbeigeführt. Denn so wie man die Autorität der Bibel in religiösen Fragen nicht so ohne weiteres anfechten wird und so wie man in der Regel auch nur eine Bibel sein eigen nennt, so neigt vor allem der fremdsprachige Benutzer dazu, sein Bedürfnis nach Hilfestellung bei der Beseitigung von Kompetenzlücken mit einem einzigen Wörterbuch zu befriedigen und den nicht selten unreflektiert entnommenen Angaben blind zu vertrauen. Offensichtlich ist es um das 'Wissen' des L2-Lemets über das Produkt 'Wörterbuch' und die damit untrennbar verbundenen Nachschlagefertigkeiten nicht sonderlich gut bestellt. Zwar ist hinsichtlich der Fähigkeit zum gezielten und gewinnbringenden Gebrauch des Wörterbuchs mit großen individuellen Unterschieden zu rechnen (vgl. Atkins/ Knowles 1990; Müllich 1990), doch hat jeder zweite Benutzer nach eigenem Bekunden erhebliche Schwierigkeiten bei der Konsultation und ist häufig nicht in der Lage, aus dem Informationsreichtum entsprechenden Nutzen zu ziehen. 1 Vgl. dazu exemplarisch Tomaszczyk (1979: 116), Bejoint (1981: 216), Heath/ Herbst (1985: 581), Herbst (1985: 238). FLuL 23 (1994) 4 Zur Einführung in den Themenschwerpunkt Einiges deutet darauf hin, daß der mangelnde Erfolg einer Nachschlagehandlung in vielen Fällen nicht primär dem Wörterbuch selbst anzulasten ist, sondern vorrangig aus der fehlenden Unterweisung und Anleitung zur sinnvollen und effektiven Wörterbuchbenutzung resultiert. Empirischen Untersuchungen zufolge besteht eine erstaunliche Unkenntnis darüber, welche Informationen das Wörterbuch tatsächlich bereitstellt, in welcher Form diese dort Aufnahme gefunden haben und wie der gezielte Rückgriff auf sie zu erfolgen hat (vgl. etwa Griffin 1985). Bestätigt hat sich darüber hinaus der schon früher geäußerte Verdacht, daß der fremdsprachige Benutzer das einsprachige Wörterbuch in enkodierender also „produktiver" - Perspektive nur sporadisch zu Rate zieht und daß das auf weniger fortgeschrittenem Niveau generell bevorzugte zweisprachige (Taschen-)Wörterbuch in völliger Verkennung seiner Fehleranfälligkeit zum Zwecke der Herstellung eines fremdsprachigen Textes immer noch als primäres Schreibwörterbuch mißbraucht wird. Hinzu kommt eine gewisse Unbekümmertheit im Umgang mit der fremden Sprache, die dazu führt, daß L2-Lerner die Möglichkeiten des Wörterbuchs nur unzureichend ausschöpfen, weil sie sich ihrer Defizite gar nicht erst bewußt sind und deshalb keinerlei Veranlassung sehen, im Wörterbuch nachzuschlagen (vgl. Herbst 1985: 246 f). Insoweit finden das Plädoyer für mehr Wörterbucharbeit (vgl. etwa Heath/ Herbst 1985) und die Forderung nach einer „Didaktik der Hilfsmittelbenutzung" (Krings 1986) nicht nur breite Zustimmung, sondern bedürfen darüber hinaus auch keiner erneuten (empirischen) Rechtfertigung. Das Beherrschen der Grundfertigkeit des Suchens und Auffindens von lexikographischen Daten ist allerdings nur ein, wenngleich natürlich nicht marginaler Aspekt einer Didaktik und Methodik des Wörterbuchs, die darum bemüht sind, Benutzungshandlungen zu optimieren und zu effektivieren. Nur zu gern wird übersehen, daß die Leistungsfähigkeit von (einbändigen) Wörterbüchern nun einmal Grenzen hat, die nicht zuletzt vom Zwang zur Handlichkeit und Übersichtlichkeit diktiert werden. Der Erfolg des zweckgerichteten Nachschlagens zur Verständigungssicherung und Informationsbeschaffung hängt somit nicht nur von den "reference skills" im engeren Sinn ab; er wird letztlich auch von einem Wissen bestimmt, das auf wörterbuchtypologische Gesichtspunkte Bezug nimmt und mit dem vor allem das Spezialwörterbuch in den Blick gerät, das auf sehr spezifische Benutzerfragen eine Antwort zu geben sucht. Vor diesem Hintergrund ist es nur zu verständlich, wenn schon Mitte der achtziger Jahre die Überzeugung zum Ausdruck gebracht wurde, daß es „noch zu wenige gute Wörterbuchbenutzer", aber genug „gute Wörterbücher" gibt (Heath 1985: 118) und daß es nach einer Phase der „benutzerfreundlichen" Gestaltung der Wörterbücher nun „an der Zeit [sei], dafür zu sorgen, daß der Benutzer 'wörterbuchfreundlicher' wird" (Herbst 1985: 248). Eine solche Feststellung darf uns allerdings nicht zu dem voreiligen Umkehrschluß verleiten, daß erfolgloses Nachschlagen immer ein Zeichen für mangelnde Wörterbuchbenutzungskompetenz ist und demnach die Ursachen für Fehlschläge ausschließlich beim Benutzer und nicht in der Organisation oder im Datenangebot des Wörterbuchs zu suchen sind. FLuL 23 (1994) Zur Einführung in den Themenschwerpunkt 5 Vieles spricht gegen die Richtigkeit dieser Annahme. Sehr zu denken geben sollte uns jedenfalls die von Müllich (1990) als Fazit seiner Beobachtungen zur Gebrauchsqualität einiger französischer Lemerwörterbücher aufgestellte These, derzufolge „der Einfluß richtiger Methodik auf die Erfolge der Wörterbuchbenutzung [...] begrenzt [ist)" (164) und didaktischen Maßnahmen aufgrund der unübersehbaren strukturellen bzw. konzeptuellen Mängel der untersuchten Wörterbücher „nur eine recht schmale Erfolgsmarge" zugebilligt werden kann (179). Analysen dieser Art zeugen nicht nur von einem geschärften Bewußtsein für die Kluft, die häufig zwischen der von Verlagen bzw. Lexikographen reklamierten und der tatsächlichen Leistungsfähigkeit eines Wörterbuchs im Hinblick auf die anvisierten Zielgruppen besteht. Sie unterstreichen zugleich, daß die in der jüngsten Vergangenheit intensiv geführte Diskussion um Benutzerinteressen und Benutzungszwecke nicht ohne Folgen geblieben ist und daß bei der Beurteilung des Gebrauchswertes von Wörterbüchern in zunehmendem Maß aus der Perspektive „realer" Benutzergruppen argumentiert wird. Nicht zuletzt dieser Umstand erklärt das anhaltende fremdsprachendidaktische Interesse an der Wörterbuchforschung. Die Herausgeber hat er bewogen, für den aktuellen Jahrgang wiederum einen lexikographischen Schwerpunkt zu wählen. Mit der Wahl des Themas entspricht die Redaktion allerdings nicht dem wiederholt an sie herangetragenen Wunsch nach einer aktualisierten und erweiterten Neuauflage des im Jahr 1985 erschienenen Themenbandes „Wörterbücher und ihre Didaktik" (Zöfgen (Hrsg.) 1985), der ein überraschend großes Echo gefunden hat und der schon nach kurzer Zeit vergriffen war. Aufgrund der gerade in den letzten zehn Jahren stark in Bewegung geratenen Wörterbuchlandschaft mit ihren zahlreichen Neuerscheinungen (auch oder gerade bei den sog. "leamers' dictionaries") sowie der rasanten Entwicklung der Metalexikographie, die uns neben zahlreichen Monographien, Sammelbänden und Kongreßdokumentationen und dem seit 1991 in drei Bänden vorliegenden Internationalen Handbuch zur Lexikographie (Hausmann [et al.] (Hrsg.) 1989-1991) eine wahre Flut von Publikationen in linguistisch und didaktisch orientierten Zeitschriften bescherte 2, wäre ein solches Unterfangen kaum zu realisieren gewesen. Anliegen der in diesem Themenheft versammelten Auswahl von Artikeln ist es vielmehr, einen bescheidenen Beitrag zu einer benutzerorientierten Wörterbuchkritik sowie zur empirischen Erforschung des Wörterbuchbenutzers zu leisten und damit Orientierungen festzuschreiben, die in den letzten Jahren zunehmend ih den Blickpunkt getreten sind. Was die vorgenommene Gruppierung der Beiträge zu drei 2 Wie groß die Zahl metalexikographischer Arbeiten inzwischen tatsächlich ist, läßt sich u.a. an den beiden 1988 erschienenen Bibliographien von H. E. Wiegand und L. Zgusta mit jeweils deutlich über 2000 Einträgen ablesen. Von der wachsenden Bedeutung dieser Forschungsdisziplin zeugt im übrigen auch die zunehmende Zahl von Zeitschriften, die für die "Continuous Bibliography" im seit 1985 erscheinenden „Internationalen Jahrbuch für Lexikographie" (= Lexicographica) ausgewertet wird. FLuL 23 (1994) 6 Zur Einführung in den Themenschwerpunkt mehr oder weniger homogenen Themenblöcken sowie ihre interne Anordnung angeht, so wurde außerdem der/ den jeweils behandelten Sprache/ n sowie der Unterscheidung zwischen allgemeinem und Spezialwörterbuch Rechnung getragen. Gemäß diesen Vorgaben stehen im Zentrum des ersten. Themenblocks die sog. "general dictionaries". Seiner Bedeutung als 'lingua franca' entsprechend ist das Englische mit drei Beiträgen vertreten. Kurt-Michael Pätzald (Bielefeld) eröffnet den Band mit einer reich dokumentierten Analyse, die eine große Zahl der für den germanophonen Benutzer wichtigen Werke berücksichtigt. Kernstück des ersten Teils seiner kritischen Besprechung, der sich mit den bilingualen (deutsch-englischen bzw. englisch-deutschen) Wörterbüchern sowie den monolingualen 'desk dictionaries' beschäftigt 3, ist ein umfangreiches, mehrere hundert Items umfassendes Testkorpus, das von allgemeinsprachlichen Ausdrücken über die britische und amerikanische Varietät sowie fachsprachlichen Termini bis hin zu syntaktischen Konstruktionen und Kollokationen reicht und das somit Aussagen über den Nutzungswert der untersuchten Wörterbücher sowohl im Hinblick auf die Makroals auch hinsichtlich der Mikrostruktur erlaubt. Inwieweit es gerechtfertigt ist, bei einem Wörterbuch von „adressatenspezifischer Ausrichtung" zu sprechen, ist längst nicht immer eine Frage der Extension der Makrostruktur sowie der exhaustiven Erfassung des Bedeutungs- und Anwendungsspektrums eines Lemmas. Dies gilt namentlich für die sog. Lernerwörterbücher, deren Qualität sich vor allem an der Anordnung und Präsentation des Datenmaterials bemißt und bei deren Beurteilung demnach gerade jene Kriterien eine zentrale Rolle spielen, die in der Metalexikographie unter dem Stichwort 'user-friendliness' diskutiert werden. Mit dieser Thematik befaßt sich Heinz Antor (Würzburg), der seine Überlegungen insofern mit einem positiven Fazit beschließt, als er den drei führenden Wörterbüchern für Englisch als Fremd- und Zweitsprache (ALD 4, DCE 2 und COBUILD) ein erstaunlich hohes Maß an Benutzerfreundlichkeit bescheinigt. Bestätigung findet seine Einschätzung in der Untersuchung von Jens Bahns (Kiel), der sich mit der Kollokationspraxis in den erwähnten Wörterbüchern beschäftigt. Methodisch überzeugen seine Ausführungen u.a. deshalb, weil sie sich einerseits auf eine breite empirische Basis stützen und weil andererseits qualitative Gesichtspunkte (i.e. der Ort und die Art des 'Verzeichnetseins') einbezogen sind. Als externes tertium comparationis dient ein Korpus von 176 Substantiven mit nicht weniger als 1375 Verbkollokatoren, das auf der Grundlage der im BBI verzeichneten Verbindungen zusammengestellt wurde. 4 Aus diesem Vergleich geht der ALD 4 als 3 Der zweite Teil dieses Beitrages, der einerseits die 'non-abridged versions' der einsprachigen (britischen und amerikanischen) Wörterbücher unter die Lupe nimmt und der andererseits einen Überblick über Neuerscheinungen und Neuauflagen im Bereich der sog. Lern(er)wörterbücher geben soll, kann aus Platzgründen erst im Jg. 24 (1995) veröffentlicht werden. 4 Um Aussagen zur Kollokationspraxis der französischen Lernerwörterbücher auf eine empirisch ähnlich gesicherte Grundlage stellen zu können, habe ich (in Zöfgen 1994: 170-183) sechs FLuL 23 (1994) Zur Einführung in den Themenschwerpunkt 7 Sieger hervor, dicht gefolgt von COBUILD und DCE 2, die sich den zweiten Platz teilen. Zwar ließen sich durch ein ausgewogeneres Verhältnis der unter der Basis und dem Kollokator lemmatisierten Zweierverbindungen vor allem in qualitativer Hinsicht Verbesserungen erzielen; rein quantitativ gesehen kann das Ergebnis dieses Tests hingegen „zufriedenstellend", wenn nicht sogar „gut" genannt werden. Die hier gewonnenen Einsichten belegen, daß die englischen Lernerwörterbücher offensichtlich nicht nur weiter auf Innovation setzen, sondern daß sie zudem zahlreiche der in den letzten Jahren unterbreiteten Vorschläge aufgegriffen und in den aktuellen Auflagen der "learners' dictionaries" L2-lexikographisch verankert haben. Ob diese Entwicklung bereits ein erstes Anzeichen dafür ist, daß die französische L2-Lexikographie gegenüber der englischen ins Hintertreffen zu geraten droht, sei dahingestellt. Fest steht, daß Frankreich auf eine ruhmreiche seit dem 17. Jahrhundert nicht abreißende - Tradition in der monolingualen LI-Lexikographie zurückblicken kann und daß es mit Werken wie dem GLLF, dem seit 1985 in zweiter Auflage vorliegenden Grand Robert sowie dem in diesem Jahr fertiggestellten monumentalen TLF 5 zumindest bei den mehrbändigen Wörterbüchern seine führende Position in Europa unangefochten behauptet. Als eine Ausnahmeerscheinung hat daneben sicher auch der 1967 unter Leitung von Alain Rey aus dem Grand Robert hervorgegangene Petit Robert zu gelten, von dem bis 1987 bereits mehr als 2 Millionen Exemplare verkauft waren und den ausgewiesene Kenner der internationalen Lexikographie als „das beste einbändige Wörterbuch der Welt" (Hausmann 1983: 122) bezeichnet haben.' Um so größere Aufmerksamkeit verdient die im Mai 1993 erschienene (dritte) vom Verlag auf einer gelben Banderole selbstbewußt als «L'Evenement ! » angekündigte - "nouvelle edition remaniee et amplifiee". In einer sorgfältig recherchierten Studie informiert Michaela Heinz (Nancy) über dieses „Ereignis", indem sie die makro- und mikrostrukturellen Besonderheiten des Nouveau Petit Robert im Vergleich zur zweiten Auflage von 1977 (1988) herausarbeitet. Aus gutem Grund ist der zweite Themenblock der "Speziallexikographie" gewidmet. Es ist bekannt, daß die internationale Hochkonjunktur des Wörterbuchs gerade bei den spezialisierten Nachschlagewerken zu einer derartigen Explosion neuer Titel geführt hat, daß der fortgeschrittene Benutzer dringend orientierender Empfehlungen bedarf. Anliegen von Käthe Henke-Brown (Bielefeld) ist es, diesen zunehmend unübersichtlichen Markt für den deutschsprachigen Anglisten transparenter zu machen und mit der Vorstellung wichtiger Neuerscheinungen auf dem Vertreter dieses Typs einem aufwendigen Test unterzogen, bei dem die strukturellen Vorgaben aus der Untersuchung von Bahns um der besseren Vergleichbarkeit willen so weit wie möglich beibehalten wurden. 5 In zahlreichen Publikationen ist dieses wichtige Ereignis in der Geschichte der französischen Lexikographie entsprechend gewürdigt worden (vgl. zuletzt "Autour du Tresor de la Langue Fran~aise (T.L.F.)". In: Le Franrais Modeme 62, N° 2, Decembre 1994). FLuL 23 (1994) 8 Zur Einführung in den Themenschwerpunkt Gebiet der phraseologischen Lexika, der Kulturwörterbücher sowie der Aussprache- und Schwierigkeitenwörterbücher eine Art aktualisierter Fassung. ihres im Jahre 1985 in dieser Zeitschrift publizierten "review article" vorzulegen. Abgerundet bzw. komplettiert wird dieser informative Überblick durch David Heath und Thomas Herbst (beide Erlangen), die sich gezielt den um enzyklopädische Elemente erweiterten Lernerwörterbüchern aus dem Hause Longman und Oxford Univ. Press zuwenden und dabei die Frage aufwerfen, wie sinnvoll ein solches Konzept überhaupt für die anvisierte Benutzergruppe ist. Die vorgebrachten Argumente legen eine zweigeteilte Antwort nahe: Die Konzeptionen beider Wörterbücher erweisen sich als unausgereift, was keineswegs ausschließt, daß dieser neue Wörterbuchtyp bei Beachtung entsprechender Grundsätze zu einer wirklichen Bereicherung der Wörterbuchlandschaft werden könnte. Gleichwohl: der richtige Ort für enzyklopädische Informationen ist nicht das einsprachige, sondern das zweisprachige Wörterbuch, wo 'culture-bound elements' in Ergänzung zu Übersetzungsäquivalenten sowohl aus textrezeptiver als auch aus textproduktiver Perspektive unerläßlich erscheinen. Weit weniger umstritten dürfte dagegen jener Typ von Spezialwörterbuch sein, der sich die in der fremdsprachendidaktischen Literatur längst zu einem Gemeinplatz gewordene Einsicht zu eigen macht, daß es sich bei den sog. lexikalischen Zweierverbindungen um wichtige Lerneinheiten handelt, die der fremdsprachige Lerner u.a. deshalb aktiv beherrschen sollte, weil er gezwungen ist, sie beim Sprechen und Schreiben ständig zu verwenden. Lexikographisch haben die nicht-phraseologischen Wortverbindungen erstaunlicherweise erst in den letzten Jahren die ihnen gebührende Beachtung gefunden. Im Vergleich zu den phraseologischen Wörterbüchern führt das Kollokationswörterbuch jedoch in vielen Sprachen nach wie vor ein Schattendasein. Eine Ausnahme bildet hier zweifellos das Sprachenpaar Russisch-Deutsch, für das gleich mehrere Werke zu den verbal-nominalen Fügungen vorliegen. Csaba Földes (Szeged) macht uns mit fünf Vertretern dieser Gattung vertraut, wobei er Konzeption und lexikographisch-technische Ausführung nach einem einheitlichen Kriterienkatalog bewertet. Bei der Einladung von Ulrich Busse (Paderborn) zur Mitarbeit am thematischen Teil hat sich der Koordinator von der Vorstellung leiten lassen, daß es für ein breites Fachpublikum reizvoll sein müßte, von einem praktizierenden Lexikographen zu erfahren, inwieweit Fragen, die den künftigen Benutzer betreffen, bei den konzeptuellen Überlegungen Berücksichtigung gefunden haben. Im vorliegenden Fall handelt es sich um das 1981 von Broder Carstensen begonnene und vom Autor fortgeführte Projekt eines Anglizismen-Wörterbuchs (AWB), dessen erster Band im vergangenen Jahr erschienen ist. Der Beitrag stellt die wesentlichen Ergebnisse aus der Entstehungsgeschichte und aus der Bearbeitungsphase des AWB dar, gibt Auskunft über dessen Organisation und Struktur und beantwortet Fragen nach dem potentiellen Adressatenkreis. Was aber wissen wir eigentlich über die Gewohnheiten und Fähigkeiten der Adressaten von Wörterbüchern? Welche Geltung können Aussagen zur Tauglichkeit von Wörterbüchern oder Vorschläge zur Organisation des lexikographischen Textes FLuL 23 (1994) Zur Einführung in den Themenschwerpunkt 9 beanspruchen, die auf 'fiktiven' Benutzern und deren vermutetem Nachschlageverhalten beruhen? Wenn die These richtig ist, daß sich der Erfolg einer Benutzungshandlung nur dadurch steigern läßt, daß „Wörterbuchbenutzer und Benutzungszwecke in die konzeptuelle Planung und praktische Ausarbeitung von Wörterbüchern und Wörterbuchtypen eingehen" (Kühn 1989: 123), dann müssen wir uns zunächst ein präzises Bild sowohl von den wirklichen Defiziten als auch von den realen Bedürfnissen der Adressaten machen, was „genaue und fundierte Kenntnisse der Benutzer und ihrer Verhaltensweisen bei der Wörterbuchbenutzung voraussetzt" (Müllich 1990: 1 f). Die daraus abzuleitende Forderung nach Konsolidierung und Intensivierung der Wörterbuchbenutzungsforschung deckt sich weitgehend mit Postulaten, wie sie zu Beginn der siebziger Jahre im Kontext der Konstituierung der Sprachlehrforschung aufgestellt worden sind. Die vergleichsweise geringe Zahl von empirischen Studien ist ein Indiz dafür, daß diese Disziplin noch in den Kinderschuhen steckt und daß die empirische Erforschung des Wörterbuchbenutzers weiterhin zu den Desideraten der Metalexikographie gehört. Dieser Aufgabe fühlen sich besonders jene Beiträge verpflichtet, die den dritten Themenblock bilden. 6 Von einer interessanten Versuchsreihe berichtet Paul Bogaards (Leiden), der sich im Zusammenhang mit der Erstellung einer für "intermediate learners" adaptierten Fassung des 'großen' niederländisch-französischen Van Dale-Wörterbuchs vor die Frage gestellt sah, ob die Artikelstruktur der 'Vorlage' beibehalten werden kann oder nicht. Relevant ist diese Frage vor allem deshalb, weil die Serie innovativer zweisprachiger Wörterbücher des Verlagshauses Van Dale in der Mikrostruktur nach kategoriellen, semantischen und alphabetischen Prinzipien ordnet und sich dabei eines (zweifachen) Kodierungssystems bedient, das „einen entsprechenden Einarbeitungsaufwand verlangt, den man in der Regel nur vom professionellen Benutzer erwarten kann" (Hausmann 1988: 144). Die Ergebnisse der vier Experimente, die hier beschrieben werden, deuten jedoch darauf hin, daß ein sehr komplex strukturierter Eintrag selbst dem weniger fortgeschrittenen Benutzer meßbare Vorteile bringt. Im Vergleich zum 'traditionell' aufgebauten Wörterbuchartikel ermöglicht der "two digit code" ein schnelleres Auffinden der Übersetzungsäquiva- 6 Aufmerksame Leser/ -innen dieser Zeitschrift werden meinen eigenen, im Jg. 22 (1993), S. 246 angekündigten Beitrag vermissen, der als eine Art 'State of the art-article' geplant war und in dem ich mich kritisch mit den Errungenschaften, aber auch mit den Defiziten der empirischen Wörterbuchbenutzungsforschung auseinandersetzen wollte. Aus folgenden Gründen wurde dieses Vorhaben schließlich aufgegeben: Früher als erwartet ist meine umfangreiche Untersuchung zur Lemerlexikographie erschienen (Zöfgen 1994), in der in Kap. II.3 die Aufarbeitung des aktuellen Standes dieser vierten Teildisziplin der Metalexikographie unter Einbeziehung der bis 1992 publizierten (L2-relevanten) Arbeiten geleistet wird. Eine unveränderte Übernahme des Textes schien mir nicht zweckmäßig. Eine erweiterte Fassung, in der auch einige neuere Arbeiten Berücksichtigung finden sollten, scheiterte am begrenzten Druckraum, während es sich umgekehrt als undurchführbar erwies, diese Thematik auf einigen wenigen Seiten abzuhandeln. Interessierte Leser/ -innen seien deshalb auf die erwähnte Untersuchung (S. 29-61) verwiesen. FLuL 23 (1994) 10 Zur Einführung in den Themenschwerpunkt lente, wobei wörterbuchdidaktische Maßnahmen i.e. die Erläuterung der Strukturierungsprinzipien diesen Effekt nachhaltig verstärken. Um einen von der Wörterbuchforschung bislang recht stiefmütterlich behandelten Wörterbuchtyp, nämlich die auf nationale Adressatengruppen zugeschnittenen zweisprachigen Fassungen der monolingualen (englischen) Lernerwörterbücher, geht es im nächsten Beitrag. Dem Wunsch des fremdsprachigen Benutzers nach schneller und leichter Informationsentnahme kommen die "bilingualised versions" der "learners' dictionaries" dadurch entgegen, daß sie das Lemma sowie ggf. alle abgeleiteten Wortformen muttersprachlich glossieren und daß sie auf diese Weise Merkmale des ein- und des zweisprachigen Wörterbuchs miteinander verbinden. Aufgrund des insgesamt sehr positiven Urteils, das die Probanden in der stärker qualitativ orientierten Studie von Reinhard R. K. Hartmann (Exeter) über verschiedene Vertreter dieser Gattung abgeben, scheint diese 'Kombination' für Zwecke des Leseverstehens eine durchaus akzeptable, bislang offensichtlich nicht hinreichend gewürdigte (Kompromiß-)Lösung zu sein. Daß seit geraumer Zeit auch im deutschen Sprachraum verstärkte Anstrengungen unternommen werden, um den Anschluß an den mit Wörterbüchern von der Qualität eines DCE 2 erreichten Entwicklungsstand nicht zu verpassen, zeigt neben dem seit 1987 an der Akademie für Wissenschaften in Berlin geplanten Lernerwörterbuch der deutschen Sprache vor allem Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache, das seit 1993 im Handel ist. Offen bleibt allerdings, inwieweit diesem die „Umsetzung des inzwischen recht ansehnlichen Ideenspektrums 'Lernerlexikographie"' (Kempcke 1992: 171) tatsächlich gelungen ist. Eine Teilantwort liefern Lutz Köster und Fritz Neubauer (beide Bielefeld), deren Untersuchung insoweit unter die Thematik dieses Themenblocks fällt, als sie sich bemühen, ihre wörterbuchkritischen Aussagen durch Auswertung von Wörterbuchbenutzungsprotokollen empirisch abzusichern. Bleibt zu hoffen, daß der kritische Unterton, wie er auch in dieser Einleitung gelegentlich anklingt, so verstanden wird, wie er gemeint ist: nämlich nicht als Beckmesserei und schon gar nicht als Schelte der Lexikographen, sondern vielmehr als Versuch, den Dialog zwischen Linguistik, Fremdsprachendidaktik und Lexikographie fortzuführen, aus dem in vielen Fällen längst ein für alle Seiten fruchtbarer Gedankenaustausch geworden ist. So hat etwa die Lexikographie das Interesse der Linguistik dazu genutzt, die herkömmlichen Methoden der Wörterbuchschreibung einer gründlichen Prüfung zu unterziehen, während Linguisten und Fremdsprachendidaktiker vereinzelt dazu übergegangen sind, ihrer sachlich begründeten Kritik dadurch Nachdruck zu verleihen, daß sie sich selbst als 'Wörterbuchmacher' betätigen. Letzteres gilt beispielsweise für Peter Kühn (Trier), der uns im abschließenden Beitrag Idee und Konzeption seines vor wenigen Monaten erschienenen „Schulwörterbuchs" vorstellt und der uns an zahlreichen Beispielen demonstriert, wie ein solches 'semantisch orientiertes' Lernwörterbuch für eine systematische Wortschatzarbeit nicht nur im Muttersprachenunterricht, sondern auch im Unterricht DaF/ DaZ sinnvoll eingesetzt werden kann. FLuL 23 (1994) Zur Einführung in den Themenschwerpunkt 11 Zitierte Literatur ALD 4 = O)fford Advanced Learner's Dictionary of Current English. A. S. Hornby. Fourth Edition. Chief Editor A[nthony] P. Cowie. Oxford: Oxford University Press 1989. ATKINS, Beryl T./ KNOWLES, Francis E. (1990): "Interim report on the EURALEX/ AILA research project into dictionary use". In: MAGAY, T./ ZIGANY, J. (eds.): BudaLEX '88 Proceedings. Papers from the 3 rd International EURALEX Congress, Budapest, 4-9 September 1988. Budapest: Akademiai Kiad6, 381-392. 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Es finden sich in dem vorliegenden ersten Teil Rezensionen zu den zweisprachigen Deutsch-Englischen, Englisch-Deutschen und den kürzeren einsprachigen englischen Werken. Sie basieren auf breiten Testkorpora, welche die Vielfalt der möglichen Funktionen von Wörterbüchern, der in den Wörterbüchern enthaltenen Informationen sowie der sprachlichen Wirklichkeit des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts widerspiegeln. In einem zweiten Teil sollen Lernerwörterbücher, ungekürzte einsprachige Werke sowie elektronische Wörterbücher untersucht werden. 1. Introduction This review article deals with various types of dictionaries: bilingual German-English, English-German dictionaries; monolingual college or desk dictionaries; monolingual unabridged dictionaries; learner dictionaries, biand monolingual, and electronic dictionaries. Tue present first part contains the sections on bilingual dictionaries, as well as the monolingual desk or college dictionaries. lt is planned to review the remaining dictionary types in the 1995 volume of FLuL, not least because new (editions ot) learner dictionaries have been announced for that year. 1 A major change from the 1985 article (Henke/ Pätzold 1985) is a much broader corpus of test items designed to find out differences between the various (types of) dictionaries. This has resulted in what I hope is a more balanced, comprehensive approach to regional varieties. The author of the present article has recently spent two years in Canada and the United States of America, and has been back again in Germany since October 1993. He has come to the conclusion that North American English is the dominant variety of English in Germany, if not Europe, at the present time and that this needs to be reflected in the weighting of the article. I have therefore included 150 test items from North American sources, including Canadian ones, while there are only 100 from British English texts. Again, the 100 test .items for fixed expressions come from both British and North American English. The rate at which American words enter other varieties of English is enotmous and it is often difficult, and indeed rash, to label items as American or British. This means that I use the same set of test items for both British and American monolingual dictionaries, though I list the results separately for their sources. In the German- English section, this riew regional balance takes the form of 50 items with different equivalents in British and American English, at least originally. My thanks are due to Marg Clarke, who helped with the monolingual research in Victoria, B.C., to Karin Achterholt and Petra Bobbenkamp for their painstaking proofreading, and to Ekkehard Zöfgen, for linguistic advice, endless patience and expert editing of a difficult text. FLuL 23 (1994) 14 Kurt-Michael Pätzold There are also a number of Canadian dictionaries, which are not reviewed both for reasons of space, and because the bigger works are being revised and updated just now. I would like to mention at least the most recent one, The Penguin Canadian Dictionary (1990), because it is the only general monolingual English dictionary I know that regularly lists collocations under their base and is therefore useful for language production (for more on collocations, bases and collocators see Gramley/ Pätzold 1992: 69). In thus guarding against the <langer of a Eurocentric view I have, at the same time, not shut my eyes to the growing importance, both in terms of world politics, economics and language research, of other varieties of English around the world. This is the reason behind the 50 test items for monolingual dictionaries, both of the desk/ college and the unabridged size, from such varieties as Australian, New Zealand, South African, Singaporean, Malaysian and Indian English. This can of course not be regarded as anything but a first step in the right direction, and interested readers are referred to the excellent review of the state of the art in the field of non-American and non-British dictionaries in Göriach (1990). Aside from regional varieties I have also paid attention to the provision of examples in the test corpus, which takes the form of a 50-item test in the case of the monolingual desk/ college dictionaries. This reflects the growing awareness on the part of (psycho)linguists (teachers and language learners have of course always known this) that "the sense of the word is acquired through definitions or, as may be more often the case, from encountering instances of the word in actual use. Although use may give us an incomplete 'meaning', it usually gives us enough to grasp the state of affairs described by the context provided by the sentence" (Kess 1992: 217). For the most part this review is about new editions of well established dictionaries. There are no dictionaries that offer revolutionary departures in conception and execution in the sections on bilingual and monolingual dictionaries 2• More radically innovative seems to be the market for leamer dictionaries, where two publishers have recently brought out encyclopedic versions of well established works that used tobe word-dictionaries only (see the article by Heath/ Herbst in this volume). And, as it were to counterbalance this more comprehensive departure, there are also more specialised dictionaries to be announced in the second part of this article, which focus on the production of English language texts. 2. Bilingual Dictionaries: Gennan-English This section looks at these five dictionaries 3: The Penguin German English Dictionary, 1990 [= PGED] PONS Globalwörterbuch. Teil 2: Deutsch-Englisch, 1993 [= PGW 2] Duden-Oxford Großwörterbuch Englisch, 1990 [= DOGE] Langenscheidts Großes Schulwörterbuch. Deutsch-Englisch, 1992 [= LGSW 1] Collins German Dictionary, 1991 [= CGD]. 2 I would like to refer interested readers however to a new English-French, French-Englis'1 dictionary (The Oxford-Hachette French Dictionary [OHFD]), which has just been published by Oxford University Press and which introduces systematic aspects for the first time, e.g. in the treatment of prepositions and such concepts as time and space. 3 For more bibliographical details see the References at the end of this article. FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 15 2.1 General Remarks, Item Lists and Results Table Before I list the 800 test items for the German-English dictionaries, I would like to explain in a few words the selection of the test corpus. Tue modern German language is represented by 200 items from various sources, 100 fixed expressions and 200 specialized items from the fields of the environment, computers, politics and economics, and universities. These 500 items are used to find out what and how many words are covered by the test dictionaries (in other words, they test the macrostructure). I have also included 50 items to check on how well dictionaries cover the two major varieties of English, British and American English. Tue remaining 250 items are designed to test the microstructure of the dictionaries. There are 100 collocations and the same number of syntactic items of various kinds. Moreover, I have specially selected 50 items that show contrasting constructions in the two languages, on which I want to say a few words. In many cases, English and German express the same idea by using constructions that show word class differences. Where German uses an adverb English often uses a verb or an adjective, compare German das ist wohl nur eine Sache der Gewohnheit with English I suppose it is a matter of habit, German in England wird es bestimmt wieder viel regnen and English it is certain to rain a lot again in England, German ich trinke eben nur noch schnell einen Kaffee and English I'll jl,f,st have a quick cup of coffee, German darauf wird er sich wohl kaum einlassen and English he is rather unlikely to agree to that. Other differences are seen in G mein Golf verbraucht 7 Liter (auf 100 km) versus E J get 50 miles out ofmy golf (per gallon of petrol), my Golf does 50 miles (to the gallon) and G da komme ich nicht mehr mit versus English you have lost me. While German usually has to realize the instrumental case by using with, English can often use a verb with a direct object, especially where parts of the body are involved: compare G mit den Wimpern klappern versus E flutter one's eyelashes, G mit der Faust auf den Tisch schlagen versus E bang one's fist on the table, and G mit dem Kleingeld/ Münzen klappern versus E jingle the change/ coins. Sometimes the locative case can also be made into the object in English, but not in German: G sie können mich unter dieser Adresse erreichen versus E this address will find me, G 7 Personen können auf dem Boot schlafen versus E the boat sleeps 7, G durch/ über den Fluß schwimmen versus E swim the river, G auf den Korb werfen versus E shoot baskets/ hoops, and Gins Bett machen versus E wet the bed. These items test both the idiomaticity of the translations given and how much context dictionaries are prepared to provide. ► Lists of test items (page 16--22)4 ► Results [Table l] (page 23) 4 In this and the following lists, the following abbreviations have been used: NAm = North American English; CanE = Canadian English; BrE = British English; US = US-American English; adj = adjective; adv = adverb; n = noun; vb = verb; vi = intransitive verb; vt = transitive verb; s. = sich; sb = somebody; e-r = einer; etw = etwas; sth = something; fig = figurative; jdm = jemandem; jdn = jemanden; jds = jemandes; to + inf = to plus infinitive. - I provide brief contexts where I think it helpful or necessary; the meaning of an item is given in (' '). FLuL 23 (1994) 16 Kurt-Michael Pätzold [a] 200 general items (from novels, newspapers, colloquial language) (Geld) abdrücken abtörnen vt affengeil Akzeptanz Anforderungssprofil (e-r Stelle) anmachen vt antörnen vt Arbeitsessen Aromastoff ätzen vi (Brötchen) aufbacken auffangen vt ('ausgleichen') zur Auflage machen (das) Aus (für etw) , Auspendler ('Einpendler') ausrasten vi [von Menschen] Ausstieg (aus der Kernenergie) Ausstrahlungstermin [TV] s. austauschen Bankkaufmann Basisstation [Telefon] Bauchstraffung begrünen vt Bekenneranruf Besserwessi Betonkopf ('Alt-SED! er') Beziehungskiste Bildsuchlauf Blaumann ('Kleidung') blicken vt ('kapieren') Bürokauffrau Bußgeldbescheid dagegenhalten vi danebenliegen vi Dauerfreundin s. (durch s-e Arbeit) definieren Dino (gut/ schlecht) draufsein Dreitagebart Du (,das weiß ich nicht) durchgeknallt (sein) echt (nett) echt? ('wirklich? ') Eckdaten [von Menschen] s. (in die Diskussion) einbrin gen Einkaufsparadies Einpendler Einsteiger Einstieg (in Atomwirtschaft) Elbflorenz Erfolgsdruck Erschließungskosten Ertragslage F&E-Aufwendungen Fenster [TV] Fettabsaugen Feuerwehrmann ('trouble shooter') flankieren vi flippig [Aussehen, Typ] Flugbegleiter frau Führungsetage Fummel ('Kleid') (ich bin doch nicht sein) Fuß abtreter gebongt! Gefühlsduselei geschenkt! giften vi Grenzsituation [z.B. Tod] (was kann man da schon) groß machen Gültigkeitsdauer Häme (etw schärfer) herausarbeiten (e-n) Herzkasper (bekommen) s. in etw hineinknien hinterfragen vt hochkarätig [Turnier, Film] Hochtechnologie Hospiz IM ('inf. Mitarb. der Stasi') Intellektuellenbrille jobben (die Wohnung kostet) kalt ... Karenztage klarkommen klaro adv Klausurtagung (von Parteien) (Geldschein) kleinmachen Kontakthof Kriminalist [in Anrede] Kurzarbeiter Kuschelsex es kamen nur lächerliche 15 Zuhörer das läuft hier nicht! ('ist verboten') Lebensgefährtin Lehramtsstudium Leidensdruck leistungsstark(e Maschine) Lernstoff (Stichs Aufschlag) lesen logo Macher Macker MAD (nur) magere (15 Studenten) Mahnwache Mannschaftswertung Mansch(e) Markenbutter Marschflugkörper (ein) Mehr (an Liebe) Migrant(in) mithalten vi Molkereibutter Müll (reden) Multiplikator [Mensch] Nachbarschaftshilfe Nachfolgepartei nachhaken da kommt bestimmt noch was nach (öffentlicher) Nahverkehr nerven vilvt Nobelrestaurant (etw zum) Nulltarif bekommen oberkomisch oberschlau Oberzentrum Obstler Originalton (Clinton) Pflegestation Pflege(kosten)versicherung plakativ adjladv ('zu einfach') Psychoterror Punktstrahler Querdenker Rahmenbedingungen s. rechnen Reiseverkehrskaufleute Reizwort etw richten [süddeutsch] Richtmikrofon rückfettende Substanzen Rückrundenspiel Rufbereitschaft (bei 5000 DM Kaution ist die) Schmerzgrenze (erreicht) FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 17 etw schnallen Schwalbe [Fußball] Siff Sonntagsreden Sozialstation ('ambul. Haus') Spielwiese (fig) spitzenmäßig springen [TV] Standortvorteil Starbesetzung Steuerfachgehilfin Strafvollzugsanstalt Streitkultur (Tag) stressig Strichcodierung Stühlerücken [Politik] s. (die Haare) stylen terrestrisch [TV] etw thematisieren biologisch abbaubar Abfallwirtschaft abgasreduziert akustische Umweltverschmutzung Altglascontainer Altlasten Artensterben Ausstoß (von Emissionen) autogerecht(e Stadt) Biotonne Brennelement Brenni,tab Brennstoffkreislauf Eco-version (e-s Autos) Emulgatoren (direkte) Endlagerung entsorgen abgeblendet (Daten) abrufen (Datei) abspeichern abstürzen vi [Programm] aktuelles Verzeichnis anklicken (Privat-)Anwender Arbeitsspeicher Ausdruck FLuL 23 (1994) Tieflader tierisch adv Tinten-Killer Topf [Finanzen] Totaloperation Transparenz (von Entscheidungen) transportieren vt [abstrakt] Trasse Traumtänzer Treuhand(anstalt) Trittbrettfahrer (fig) Tussi überbordend adj Umfeld Vergreisung Vermischtes [Zeitung] verscheißern vt versifft adj [b] 50 environment items erschöpfbar(er Rohstoff) FCKW Feuchtgebiet GAU geregelter Katalysator freilaufendes Huhn Kernschmelze Kraftwerkpark Lärmbelästigung Nachfüllpack(ung) nachrüsten Ökobauer Ozonkiller Restmüll Restrisiko (die Umwelt) sanieren Schadstoff-Filter Sondermüll [c] 50 computer items Befehlsvorrat Betriebssystem Bildlaufleiste Bildschirm blättern computerunterstützt Dateierweiterung Datensatz Datenträger Versorgungslücke vollgedröhnt ('voll von Drogen') Vordenker vorführen vt Vorreiter Vorrundenspiel Vorsorgeuntersuchung (die Wohnung kostet) warm ... (die) Wende Wendehals Wichsvorlage Worthülse zahlungskräftig zippen [TV] Zitterpartie (fig) Zivildienst zögerlich (sein) Zugbegleiter ('DB-Broschüre') Sperrmüll Störfall Streuwiese Super-GAU Treibhauseffekt (Meer) überfischt sein umweltbedenklich umweltbelastend umweltgerecht umweltverträglich verklappen Verursacherprinzip wärmedämmend(e Glasfassade) Wiederaufarbeitung Zwischenlager Dialogfeld Eingabeaufforderung Eingabefeld Eingabetaste eingeben (Daten) einlesen (Daten) Endlospapier formatieren Hauptspeicher 18 hervorheben Kennbuchstabe klicken Laufwerk Listenfeld markieren Mauszeiger PC-Nutzer Abgeordnetenhaus Ampelkoalition antizyklisch Antragsrecht Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Auftragspolster Besitzstand wahren Billiglohnland sozialer Brennpunkt Bürgernähe (der Verwaltung) Dienstleistungsabend das Direktmandat ging an .... Einstieg (in die 4 Tage Woche) (autonomes) Frauenhaus vorauseilender Gehorsam Gemeinschaftsunternehmen (etw nach dem) Gießkannenprinzip (fördern) (Kurs/ Seminar) abhalten ASTA (Kurs/ Seminar) belegen Ausländerreferat Doktorandin Drittmittel einwerben Examen/ Prüfung abnehmen ins Examen/ in die Prüfung gehen Examen/ Prüfung machen Fachbereich Fachbereichsrat philosophische Fakultät Fakultätskonferenz Freisemester haben Gastprofessor Germanistik Graduiertenstipendium Gremienarbeit Platzhalterzeichen ('wild card') Schaltfläche Schnittstelle (Datei) sichern Sicherungskopie Standardverzeichnis Statusleiste, -zeile Kurt-Michael Pätzold Steckplatz Symbolleiste Traktor [bei Drucker] Verträglichkeit Verzeichnis Vollbild ('maximize') Vorgabe Zeilenausrichtung [d] 50 items: politics and economy Gleichstellungsbeauftragte (das beim Wirtschaftsgipfel vereinbarte) Hilfspaket von ... Industriestandort (Deutschland) Kämmerer Kohlepfennig (etw) kostenneutral (kürzen) Landesmedienanstalt Langzeitarbeitslose Lauschangriff linksextrem Lohnstückkosten Manteltarifvertrag mittelständisch(er Betrieb) Nichtweiterverbreitung Nullrunde ('ohne Lohnerhöhung') öffentliche Hand [e] 50 university items Hausarbeit studentische Hilfskraft Hochschulabsolventin Klausur schreiben in e-r Kommission sitzen Lehrdeputat Lehrkommission Lehrkörper Lehrstuhl für Englisch lesen über (Shakespeare) akademischer Mittelbau Praktikum machen Privatdozentin an der Promotion sitzen Prorektor Publizistik Rechenzentrum Referat halten akademische Selbstverwaltung das Parlament tagt Parolen skandieren Parteitag Pflegeversicherung Politik betreiben schlanke Produktion Programm auflegen Quotenfrau rationalisieren vi rechtsextrem Rechtsstaat Sanktionen verhängen sozialverträglich(e Lösung) ('ohne Entlassungen') Trendwende Wählerwanderung Zweidrittelgesellschaft Zweitstimme Staatsexamen Stoff wiederholen Studienabbrecher Studienberaterin Studium abschließen das Studium des Englischen, der Mathematik mit dem Studium anfangen Thesenpapier Vordiplom Vorlesung halten Vorlesung hören kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Zwischenprüfung FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 19 [f] 50 NAm versus BrE items Arbeitstag = work (BrE: -ing) day Archivphoto = file [TV] (BrE: library pictures) ausfüllen = fill out (BrE: in) gegen e-n Urteil Berufung einlegen = (US) appeal a verdict Du solltest das besser tun = you (BrE: had) better do that braun = tan; (BrE, US) tanned er ist gerade nicht da (im Büro) = (US) he just stepped out; (BrE) he is not in his office just now Einkaufswagen = cart [in mall]; (BrE) trolley auf alle Fälle = (US) anyways Feuerwehr = fire departrnent; (BrE) fire brigade Frischhaltefolie = plastic wrap; (BrE) cling film Gänsehaut = gooseburnps, (BrE) goose pirnples wie geht's? = (BrE) how are you? (US) how are you doing? in ein Gespräch verwickeln = engage in (US: with) conversation Handtasche = pocket book; (BrE) handbag Hauptfach = (BrE) rnain subject; (NArn) rnajor im Krankenhaus sein = (US) in the hospital kritisieren = (US) critique; (BrE) review/ criticise Kuchenstand = bake table; (BrE) cake stall kurz und gut, um es kurz zu machen = (US) rnake it short; (BrE) cut a long story short Leitplanke = guard rail, (BrE) crash barrier nennen nach jdrn/ etw = narne for; (BrE) narne/ call after O-Saft = (US) OJ Parteitag = convention; (BrE) conference (die Münchner) Polizei= police departrnent; (BrE) police Polizeiwache = (US) precinct; station Postleitzahl = zip; (BrE) postal code protestieren gegen = protest (BrE: against) sth reden mit jdrn = (US) talk with, talk to Rollkragenpulli = turtleneck; (BrE) polo neck Rückfahrkarte = round trip; (BrE) retum ticket Schiete! = shoot; (BrE) shite Schrank = closet; (BrE) cupboard Schule hört auf = school lets out; (BrE) breaks up spitz = pointy; (BrE) pointed Steigung = grade; (BrE) gradient Tante Emma Laden = rnorn and pop store; (BrE) comer shop Tesafilm = (US) Scotch tape; (BrE) cellotape Unterhemd = (US) undershirt; (BrE) vest Unterkunft = (US) accornrnodations; (BrE) accornrnodation Verkäufer(in) = clerk; (BrE) shop assistant Verkehr = transit; (BrE) transport verpflichtet = obligated; (BrE) obliged Verstecken spielen= play hide and (US: go) seek vorbeischauen = stop in; (BrE) drop in s. vorstellen = (NArn) envision, (BrE) envisage Wetteramt= weather bureau; (BrE) rnet office (Stoff) wiederholen = (NArn) review; (BrE) revise zu Hause bleiben = stay (BrE: at) horne Zuckerwatte = cotton candy; (BrE) candy floss [g] 100 fixed expressions auf der Abschußliste stehen jdn ins Abseits stellen angesagt sein einen Anschlag auf jdn vorhaben im Aufwind sein s. benehmen wie die Axt im Walde es jdrn besorgen [Drohung] etw in Bewegung bringen außen vor bleiben/ sein Bock auf etw haben etw steht (nicht) zur Disposition er hat ganz schön was drauf noch einen draufsetzen (er frühstückt) mit allem Drum und Dran ach, du dickes Ei ! Fl..uL 23 (1994) rnehrgleisig fahren Fehlanzeige! Bei 17 Mark ist Feierabend ('Wohnungen, die teurer sind, lassen s. nicht vermieten') s. aus dem Fenster lehnen weg vorn Fenster sein sein Fett abkriegen s. alle (zehn) Finger nach etw lecken das gibt's doch/ ja nicht! auf ihn/ sie mit Gebrüll ich geh schon (ans Telefon) damit nicht genug, er hat auch noch ... sie kriegt das nicht geregelt mit jdrn hart ins Gericht gehen man gönnt s. ja sonst nichts 20 etwas (z.B. Maßnahme) greift zu kurz s. im Griff haben Problem/ Problematik (nicht) in den Griff kriegen/ bekommen X läßt grüßen ('das erinnert an X') den Gürtel enger schnallen die/ das hat etwas ('ist irgendwie gut') Du hast sie wohl nicht alle! jdm die Hölle heiß machen schlechte Karten haben alles klar? [als Begrüßung] nicht kleckern, klotzen es kommt noch besser das kommt gut ('geht gut, das bringt's') Sie können mir gar nichts Land gewinnen ('s. davonmachen') wissen, wo es lang geht laß nur! einen Lauf haben ein Lied von etw singen können wir haben noch etwas Luft (ein Auftakt) nach Maß da beißt die Maus keinen Faden ab ich meine ... [als Erklärung] na dann gute Nacht (, Mariechen) einem Nackten/ nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen ach du grüne Neune! seine (liebe) Not mit etw haben das geht in Ordnung jdn in die Pflicht nehmen etw im Raum stehen lassen meine Rede - Mein Reden seit 33 große Reden schwingen etw nicht auf die Reihe kriegen jdm eins reinwürgen Ritt über den Bodensee ein Ritter in goldglänzender Rüstung ('knight in shining armour') Kurt-Michael Pätzold von der Rolle sein ein Rufer in der Wüste jdm sagen, was Sache ist den Sack zumachen ('Sieg sicherstellen') das Sagen haben erste Sahne (sein) den Schleier lüften einen Schlußstrich ziehen die Schotten dicht machen ('mauem') da zieht es Dir die Schuhe aus das muß es nun aber doch gewesen sein ('den Sieg bedeuten') Sekt oder Selters ('alles oder nichts') einen Silberstreif am Horizont sehen auf dem Sprung sein, etw zu tun man staune auch: man höre und staune es stinkt mir bis dorthinaus auf der Strecke bleiben bei etw s. (etw) in die Tasche lügen s. den Tod holen tote Hose! (gut/ voll) im Trend liegen er packt aus der Trickkiste aus ('spielt gut') auf einem Trip sein es muß s. etwas tun und und und auf die Verliererstraße geraten da ist der Ärger (Streit, ...) schon vorprogrammiert Wahnsinn! Das darf doch nicht wahr sein! die Weichen stellen (mit etw) sein blaues Wunder erleben jdn in die Wüste schicken Zeichen setzen ('Weichen stellen für die Zukunft') bessere Zeiten gesehen haben was zuviel ist, ist zuviel! [h] 100 syntax items (von der Autobahn) abfahren Abflug nach Abmachung über Abscheu vor (etw/ jdm) in Absprache mit Abstand zu Abwechslung von (etw) im Angebot (sein/ haben) Angst haben um jdn Angst haben vor etw/ jdm Anklage wegen etw annehmbar für jdn auf Anraten von jdm anrufen bei jdm im Anschluß an etw Anwesenheit bei Anzeichen für etw ('there was not much sign of that') Anzeige gegen jdn Appetit auf etw Aufruf an zum Auftakt Ausbildung zu etw Ausblick auf etw ('Vorschau') Ausflug nach begeistert von Beispiel für Bescheinigung über Qdn vor etw/ jdm) beschützen jdn um etw betrügen Beweis für mit der Bitte bitten um etw FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 21 Buch zu(m Thema/ zum Film) Chance auf (den Sieg) Distanz zu Eintritt zu (etw gewähren) empfänglich für (Charme) Entzücken über Erklärung für (etw geben) der erste, der etw macht ( 'first to do sth') erwarten, daß jd etw tut ('expect sb to do sth') Export nach fähig zu etw Fahrkarte nach Fenster zu(m Hof) Ferngespräch nach jdn nach etw fragen jdn um e-n Gefallen bitten (US: ask sb (BrE: for) a favour) Gewährsmann für etw glücklich (dar)über, daß Hang zu (etw/ jdm haben) auf etw hoffen Hoffnung auf etw Horror vor etw es ist leicht, Namen zu vergessen ('names are easy to forget') die letzte, die nach Hause ging ('last to go home') Lust auf etw für Abhilfe sorgen Akte ablegen blinder Aktionismus s. prächtig amüsieren s. grundlegend ändern Angewohnheit abgewöhnen Anzeige erstatten kometenhafter Aufstieg die Augen blitzen s. überschwenglich bedanken dick befreundet hellauf begeistert tosender Beifall differenziert betrachten Bewußtsein ändern das Blut rauscht dringend brauchen randlose Brille FLuL 23 (1994) wie meinst Du das? ('what do you mean? ') ' Meinung zu etw/ jdm Mut zu etw protestieren gegen ([US] 'protest the decision') reden mit jdm ([US] 'speak with'; [BrEJ 'speak to') ringen um (gemeinsame Position, Kandidaten) Schock für es war schwer, derVersuchung zu widerstehen ('temptation was hard to resist') sterben an [of cancer, dysentery, malaria; from a wound] im Streit (auseinandergehen, s. trennen) jdn auf ein Bierchen treffen jdn zum Essen treffen jds/ e-r Sache überdrüssig sein unter Umgehung von Unbehagen an etw es ist unmöglich, diese Aufgabe zu lösen ('it is an impossible task to solve') Unmut über ('displeasure at') im Unterschied zu (etw/ jdm) bei etw unterstützen verärgert über etw Verdacht auf etw s. mit jdm vergleichen [i] 100 collocations Brötchen schmieren Chance wahrnehmen Ecke ausführen [football] ein Engpaß tut sich auf wild entschlossen s. wortreich entschuldigen niederschmetterndes Ergebnis schwerer Fall [med.] Feuer eindämmen eine Frage stellt s. ungetrübte Freude mit dem Gedanken liebäugeln Geduld strapazieren dickes Geld machen Glück haben gesetzliche Grauzone Groll steigt auf Haar lichtet s. verlieren gegen jdn ('lose to') Verlust für jdn versessen auf Verurteilung wegen jdm verzeihen, daß ... ('forgive sb (for) doing sth') Vorsorge gegen etw (treffen) e-n Vorsprung von ... vor jdm haben s. vorstellen, daß jd etw tut ('see/ imagine sb doing sth') es vorziehen, wenn jd etw. täte ('prefer sb to do sth') jdn vor etw/ jdm warnen mit etw auf jdn warten (e.g. (US) 'wait' (BrE: 'with') 'dinner') warten, daß jmd etw tut ('wait for sb to do sth') bei e-m Glas Wein woher weißt Du das? etw von jdm wollen wollen, daß jd etw tut Wut auf jdn Zeugnis über zittern vor (Kälte) (mit 2: 0) zurückliegen Zweifel an' etw/ jdm fliegender Händler inständig hoffen Hoffnung schöpfen Intimsphäre verletzen prächtiger Junge energisches Kinn vernehmlich knurren Kommentar abgeben' schwache Konjunktur s. tödlich langweilen kleine Leute tief Luft holen Mißverständnis ausräumen hautnah miterleben alleinerziehende Mutter Nachricht wird bekannt Nachricht schonend beibringen 22 reichlich spät Sport treiben · Sprüche klopfen andächtige Stille Stimme versagt Strafe absitzen Kurt-Michael Pätzold Nacht bricht herein überfrierende Nässe Nebel löst s. auf Nerven strapazieren leise nieseln Praktikum absolvieren Preis drücken happiger Preis Rahmen sprengen Rolle besetzen jdn aus der Ruhe bringen vereinzelte Schauer Schulden bedienen betretenes Schweigen Service durchbringen Situation spitzt sich zu Strafe verhängen Streß machen Telefonate führen Tisch abräumen Tisch decken weiträumig umfahren denkbar ungünstig Unmut macht s. breit barer Unsinn Verbot aussprechen Verhaftung vornehmen brechend voll ungeschminkte Wahrheit Wette abschließen Wetter schlägt um Widerstand leisten Wind frischt auf Wind geht Wind legt s. Wirkung zeigen Wut steigt in ihm hoch Zeitung beziehen Zustimmung ernten Zweck dienen tatkräftig unterstützen [j] 50 contrastive German-English items ab und an = occasional adj ich finde schon allein hinaus = I find my own way mit den Armen winken = wave one's arms auf- und abgehen im Zimmer = pace the room bekanntlich = be known to bestimmt = be sure/ bound to ins Bett machen = wet one's bed Du kannst ihn unter dieser Telefonnummer erreichen = this number will reach him mit der Faust auf etw schlagen = bang one's fist on sth. Du findest ihn unter dieser Adresse = this address will find him mit den Fingern trommeln = drum one's fingers ich kann Dir nicht folgen = you've lost me früh zu Mittag essen = have an early lunch früher = used to in e-m Spiel führen = be leading a match gern = like, love; tend to s. mit der Hand durchs Haar fahren = run a hand through one's hair mit e-r Handbewegung abtun = wave a dismissive hand mit dem Kleingeld klimpern = jingle her change s. am Kopf kratzen = scratch one's head auf den Korb werfen = shoot baskets kurz duschen = grab/ have a quick shower leider = be sorry/ afraid da komme ich nicht mehr mit = you've lost me offenbar = appear to, seem to mit der Pistole auf jdn zielen = aim one's pistol at sb 1000 Menschen Platz bieten [Theater] = (the theatre) seats 1,000 people (Tür) quietschend öffnen vt = creak the door open s. scheiden lassen von jdm = divorce sb in aller Ruhe e. Bier trinken = have a quiet beer 15 Leute können auf dem Boot schlafen = the boat sleeps 15 schnell etw tun (e-n Kaffee trinken)= have a quick (coffee) s. etw schuldbewußt ansehen = cast a guilty eye over sth durch/ über d. Fluß schwimmen = swim the river mit Sicherheit sagen können = can safely say ständig adv = keep (do)-ing am Strand spazierengehen = walk the beach [Auto] .... Liter verbrauchen= do ... miles to the gallon vermutlich = I suppose voraussichtlich = is expected to wahrscheinlich = be likely wahrscheinlich + negative = be unlikely weiter(hin) = go on -ing, continue to do weitgehend = go a long way to mit den Wimpern klimpern = flutter one's eyelashes wohl = think, suppose, imagine wohl [in negative clause] = be unlikely mit der Zeit etw tun = come, grow to do sth zufällig = happen to zustimmend nicken = nod one's approval FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 23 ,-.., ,-.., ,-.., ,-.., 0 ,-.., ,-.., 0 ,-.., l/ ") ,-.., 0 0 0 0 ,-.., 0 0 0 l/ ") l/ ") ,-.., l/ ") ,-.., 0 '-' l/ ") '-' l/ ") '-' - 0 0 '-' 0 "' '-' '-' '-' 0 0 0 <ll N s ~ "' ~ "' - - "' 00 (1,) '-' "' s '-' s s s c: : '-' ·c: "' Q) 0 i: Q 0 "' B '-+-< s ..... B "' 0 = .... Q) c: : .... s c: : ..... "' "' .... = Q) 6 .... 0 .... "' 0 ..... 0 -~ .... (.) 0 : : s ~ B ·p Q) : : s "' ; > 0 ; : B Q) .... .... ro ca s .... ~ ·p '-' (,j : : s 00 "' Q) ~ (.) .... .... c: : .... ; > 0 "' s ~ Q) .§ s' (.) Q) Q) ..... ro c: : ·p ; > s c: : - E .... 'd ~ 0 0 Q) 0 .... : 5 -< Q) u ~ 0 ; > - Cl'.) 0 &j u 0 z I>< u ~ u: ; DOGE 107 16 8 19 18 8 53 53 53 20 355 CGD 118 23 25 21 22 15 65 52 48 21 410 LGSW 1 107 26 19 20 17 19 52 50 52 16 378 Table 1: German-English Results 5 In general, lexicographers of bilingual dictionaries face insuperable problems if their publisher can afford only one dictionary for analysing and for producing language, as weil as for native speakers of German and for native speakers of English. These problems show up for instance in two important decisions that lexicographers have to make. One is which language, German or English, to use to indicate meanings, and the other, similar problem is which language to employ for collocators (words that make up collocations, i.e. word combinations like river and rise, or Fluß and entspringen in German). There would be no problem with collocations if dictionaries listed them in their entirety both in German and English, but this is precisely what they do not do. I will say more on the difficulties caused by this urge to save space below. Let us look at a simple example. In the German-English (GE) part of CGD we get s.v. bar "Unsinn auch utter, absolute", while DOGE has "utter, pure, sheer (nonsense)". CGD chooses German for the collocator Unsinn in the GE part, while DOGE chooses English (nonsense). German native speakers would, I think, prefer the collocates in English, first, because it is only then that we can use the collocation immediately and, second, because we do not have to do any translation work ourselves, which may always result in a wrong or unacceptable or unusual combination of words. 5 The two shorter dictionaries, PGED and PGW 2, have not been tested for the full range of test items and are discussed in 2.2.1 and 2.2.2 respectively. FLuL 23 (1994) 24 Kurt-Michael Pätzold In CGD, users can find quickly, and be sure of, the German constituent that is to be translated, but they do not get the whole collocation in English. In DOGE, users have to re-translate the English collocator into German to see whether they have got hold of the collocator they are looking for. Many German speak: ers, it is true, will know that Unsinn can be translated by nonsense in English, but equivalence will not always be so easy to establish. This holds true even for the EG part of dictionaries: LGSW 1 s.v. release. 4 lists Buch, Film, Vermögen as collocators, and under sense 9 Guthaben. I wonder how many German speak: ers will be able to recognize that the English word they have in front of them in the text they are working on corresponds to Vermögen or Guthaben in German? To return to the Unsinn example. Even if users have to do one more translation, they can be sure in DOGE of the whole collocation in English. In this choice between ease of finding what one is Iooking for and uncertainty of the English translation (CGD) on the one hand, and difficulty of knowing what one is looking for but certainty of the English translation (DOGE) it seems to me more important to get the translation right after all, in most cases one can mak: e sure if necessary that e.g. nonsense does indeed correspond to Unsinn by consulting the dictionary again. So, both the time (immediate availability) and the correctness factors (correct, acceptable English) are in favour of this division between German and English with respect to the metalanguage for collocators. Meaning distinctions, on the other band, should be given in German so that we know immediately what sense of the word or phrase we are dealing with. lt is of course immediately obvious that English native speakers would like things the other way round. For them, the German-English part is a tool they use to understand German texts, not to produce English ones. So they would like their senses distinguished in English and their collocators phrased in German. In the English-German (parts of) dictionaries there is a sirnilar chance for compilers of dictionaries to get it wrong. Most German native speakers would, I suggest, like their meaning (and grammatical) distinctions couched in German while they would prefer collocators in English so that they know they have got hold of the same collocation that they find in the English text before them. Again, what is for Germans an analytic dictionary has to serve as a tool for language production for English native speakers, who want their meanings distinguished in English and their collocators in German, so that they do not make more mistakes in German than the dictionary can help. Faced with this dilemma what are lexicographers to do when there are commercial pressures which do not allow two separate dictionaries for the two different groups? Table 2 (on page 25) shows the solutions that the bilingual dictionaries looked at in this review have come up with. FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 25 ideal for ideal for CGD German English DOGE and LGSW NGGH PGED speakers speakers PGW Germanmeanings German English German German German English Engl. part collocators English German English German German English Englishmeanings German English English English German German Germ. part collocators English German German English German German Table 2 Briefly, no dictionary has what I consider the ideal distribution of languages for German speakers in both GE and EG parts. DOGE is the only dictionary that gets it right for German native speakers in the GE part, and, incidentally, also has the right mixture for English speakers in the EG part. This means that it is structurally speaking the best dictionary for language production, for German and English native speakers alike. Our tests will reveal whether this theoretical advantage is maintained in the dictionary entries themselves. None of the other works have chosen combinations which benefit the speakers of either language for both meaning discrimination and collocators in at least one part. CGD is good for meaning discrirnination in the GE part and for collocators in the EG part, LGSW for meaning discrirnination in both parts, NGGH for meaning discrimination and PGED for collocators in their respective parts. lt should be added that LGSW 2, NGGH and PGED make use of meaning distinctions to a much smaller extent than DOGE and CGD, and are therefore much more difficult to use. This does not apply, I hasten to add, to the GE part of LGSW (LGSW 1 ), which uses meaning distinctions liberally and with great success. Granted that it is not unimportant for the ease of reference whether collocators are given in German or English, why should it matter whether dictionaries introduce meaning distinctions at all? Not to have any may indeed not be a drawback in entries where only a few senses have to be taken care of, but it is fatal in long entries with many senses (e.g. English business, head, or do, go, put and take; German Auge, Kopf or legen, machen, tun), where users may well despair unless the wealth of readings is broken down into manageable groups. All dictionaries try to save space in order to squeeze in as much information of one kind or another as possible. This is understandable, of course, but it is dangerous, as I will show with .a few examples. There are many ways in which dictionaries are not sufficiently explicit. Let us look at tl! is example: Und vergessen Sie nicht: die Uhren werden heute nacht um 2 Uhr eine Stunde vorgestellt. How does tl! e collocation Uhr vorstellen translate into English? CGD (s.v. vorstellen) offers "Uhrput forward". This is all right as far as it goes, but it is in fact insufficient in two respects. My first criticism is tl! at CGD does not help the German user to decide between clock FLuL 23 (1994) 26 Kurt-Michael Pätzold or watch in this context. The lesson to draw from this example is that users cannot be expected to choose between synonyms. The other important point, though less relevant in the present context, is that the idiomatic English translation of the German sentence is almost a fixed expression inasmuch as (British) English usually says the clocks go forward one hour. Another reason why all members of a collocation should be given is that the translation offered may only work for one, but not all collocators. Take for instance the translation of meet a target. CGD in its English-German (EG) part translates meet as erfüllen (le) when collocating with target. But this depends on the translation of target: it works for Soll, but not for Ziel (Ziel erreichen, verwirklichen are usual). Another example of insufficient explicitness is eine Strafe absitzen. DOGE offers s.v. Strafe: punishment; (Rechtsspr.) penalty; (Freiheits-) sentence, and s.v. absitzen we find: (im Gefängnis) serve; zehn Jahre-: serve or (coll.) do ten years; seine Jahre-: serve one's füll sentence. How then are we to translate er sitzt seine Strafe in Hamburg ab? The noun is likely to be sentence but can we simply take the example offered under seine Jahre absitzen? Or do we have to leave out full in serve one's full sentence? Again, how are we to translate einen Termin wahrnehmen (beim Arzt). CGD s.v. wahrnehmen has "Frist, Termin to observe", and in the entry for Termin it offers "(bei Arzt, Besprechung, etc) appointrnent". This suggests the translation to observe an appointment, which sounds however very formal when compared with the usual keep an appointment. Here we would wish for a more exact specification of the situation (written-spoken; formal-neutral-informal). Also, dictionaries often use "etc" to indicate the range of nouns, verbs, adjectives and adverbs that go together with the translation offered but this is not really good enough because, for one thing, it puts the burden on the user to decide what nouns are similar to those listed. If we want to translate Ich muß den ganzen Stoff vom letzten Semester in zwei Tagen wiederholen we find in DOGE in the entry for wiederholen (lc) "revise (lesson, vocabulary, etc)", while the relevant sense of Stoff is translated as (subject) matter. If users decide that subject matter is sufficiently close to lesson and vocabulary, they can proceed to translate revise the subject (matter). What students say is, however, revise one's notes (BrE) or review the material (NAm) or study the material again. What CGD offers s.v. wiederholen is not much better: "Lernstoff revise, review (US)". So far, so good, one might think, but when we try to find a translation for Lernstoff in CGD's pages we will be disappointed because there is no entry for it. lt would be much better therefore if dictionaries translated the complete collocation in every single case. A final reason why incomplete lists ending in an etc are unsatisfactory, is the fact that it is in the nature of collocations that they are not always determined by semantic considerations. To give just one example, heavily is okay with drink and smoke in the meaning a great amount, but it does not collocate with eat (for more on collocations and meaning see Gramley and Pätzold 1992: 67 f). Therefore the understandable practice of dictionaries to shorten long lists by using "etc" is not really a help to non-native speakers as they cannot be certain that items with the same or a similar meaning do in fact collocate with the translation offered. So much for my plea to dictionary makers to be more explicit in their work. I also hope readers are now convinced of the justice of my decision to award a point for collocations only when all constituents of a collocation are given. 2.2 The Dictionaries In this first comment section it is perhaps appropriate to state that dictionaries are still very human affairs. Put differently, they are still füll of inconsistencies and FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 27 contradictions, which one would not find, I suppose, if they had been checked and cross-checked by appropriate computer programs. Having made this general point I am not going to waste many words on the fact that no dictionary is consistent in the way it lists fixed expressions (we find e.g. in time s.v. time, but on time s.v. on), or that they offer an idiomatic English translation for one item, but not for another that shows the same underlying syntax: first and last can both take infinitive constructions (as in he was the first to come or in Pinter's sketch The La,st to Go) but this is captured only for erste(r), not letzte(r) in CGD and DOGE (LGSW 1 does not list either). While there are considerable differences in layout between the review dictionaries, none of them prints idioms in a separate section, which would make it so much easier to find them. Tue boast of the dictionaries that they provide an exhaustive treatment of modern German is only partially bome out by my test. These are some of the items not listed in any of the dictionaries reviewed: abdrücken, abtörnen, Aromastoff, Bauchstraffung, regionales Fenster [TV], F&E-Aufwendungen, Fettabsaugen, Herzkasper, Migrant(in), oberschlau, Oberzentrum, Rückrundenspiel, Schwalbe, Siff, spitzenmäßig, Versorgungslücke, vollgedröhnt, Vorrundenspiel and Wichsvorlage. As far as the treatment of collocations is concemed, the general trend is still to devote more space and attention to collocations of nouns (with adjectives and verbs) than to verb-adverb collocations: none of the dictionaries under review lists sich prächtig amüsieren, sich überschwenglich bedanken, etw differenziert betrachten, etw dringend brauchen (need badly), vernehmlich knurren or leise nieseln. Among noun collocations are missing Bewußtsein ändern (raise consciousness) and Verhaftung vornehmen (make an arrest). Collocations of more than two lexical words are rarely included, e.g. dickes Geld machen. Grammatical information is better for verbs and their complements than for nouns. Noun-plus-preposition constructions (as opposed to preposition-plus-noun constructions) are the single most neglected type: None of the dictionaries has Abflug nach, Ausbildung zu etw, Ausflug nach, Bescheinigung über, Buch zu(m Film), Chance auf, Eintritt zu, Entzücken über, Fenster zu or Ferngespräch nach, to list just a few. Dictionaries show most gaps perhaps in the most recent, colloquial fixed expressions though pragmatic idioms could also be given a better treatment. We do not find in any of the three dictionaries bei etw ist Feierabend, man gönnt sich ja sonst nichts, jmd läßt grüßen, das/ die hat was, Du hast sie wohl nicht alle, das kommt gut, sie können mir gar nichts, einem Nackten kann man nicht in die Tasche greifen, den Sack zumachen, erste Sahne or Sekt oder Selters. But some less racy expressions are also missing in all three, e.g. einen Anschlag auf jdn vorhaben (in the non-ambush sense), etw steht nicht zur Disposition, La,nd gewinnen, (ein Auftakt) nach Maß or Ritt über den Bodensee. What is striking about the results of the 50 contrastive items is not so much the individual differences but the number of items that are not included in any of the FLuL 23 (1994) 28 Kurt-Michael Pätzold three reference works. This test focuses not so much on the w hat (because we do find translations for many of the German items) but on the h o w: ab und zu fuhr ein Auto vorbei can of course be translated by something like every now and then a car drove past/ passed by. The point is that we also find an occasional car passed by, and this is what I am checking in this particular test battery. I have thought it helpful to indicate briefly the English translations I have in rnind. Most dictionaries are aware that German adverbs can be translated by English verbs (only vermutlich, wahrscheinlich and weitgehend do not get the translations suggested in the item ! ist), but fewer realize that English locatives or instrumentals can appear in subject or object position in English: auf und abgehen in einem Zimmer = "pace a room" sich mit der Hand durchs Haar fahren = "run a hand through one's hair" auf den Korb spielen/ werfen = "shoot baskets" mit der Pistole auf etw zielen = "aim one's pistol at sb" or am Strand spazierengehen = "walk the beach". Platz bieten finds idiomatic translations ("theatre holds/ seats 1,000 people"), but 15 Leute können auf dem Boot schlafen = "the boat sleeps 15 people" does not seem to be sufficiently available to lexicographers. I do not assume for a minute that compilers do not know these but perhaps it is a question of how much context, i.e. space, they think they can devote to them. Clearly, I think they should. In the environmental items test, these are the items that are not listed in any of the three dictionaries: Abfallwirtschaft, abgasreduziert, akustische Umweltverschmutzung, Artensterben, Ausstoß (von Emissionen). In the politics and economy items tests there is the curious phenomenon that all three offer direct mandate as the only translation for Direktmandat, although this does not have the required meaning in English but would have to be rendered by something like direkter (Wähler)Auftrag. Apart from this case of collective falsefrienditis I notice also an unusually high number of items that are not even listed: sozialer Brennpunkt, Einstieg (in die 4-Tage Woche), vorauseilender Gehorsam, Gemeinschaftsunternehmen, Gleichstellungsbeauftragte, Industriestandort Deutschland, Kohlepfennig, Landesmedienanstalt, linksextrem, Lohnstückkosten, Nichtweiterverbreitung, Nullrunde, Parolen skandieren, schlanke Produktion, ein Programm auflegen, Quotenfrau, sozialverträglich, Wählerwanderung and Zweidrittelgesellschaft. The treatment of American English still leaves a lot to be desired. This becomes clear from the results of the 50 items designed to test whether American English is regularly taken into account. lt is also apparent in other areas: there is for instance no faculty for Lehrkörper, no junior faculty for Mittelbau, no give a presentation for Referat halten, vice president for Prorektor, or computed tomography (BrE computerized tomography, see CED, rather than computer tomography, as CGD translates). The same is true also for grammatical aspects: US ask sb a favor (jdn um einen Gefallen bitten), protest sth (gegen etw protestieren) and wait dinner (mit [dem Essen] auf jdn warten) are not found in CGD or DOGE. Surely, it cannot be too difficult to employ a native speaker of American English to check entries and make additions where necessary. FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 29 2.2.1 The Penguin German English Dictionary (PGED) This dictionary is much smaller in size than any of the others ("over 44,000 entries"), in which it manages to include a great number of proper names which are different in the two languages (e.g. Bozen, Donau, Prag). lt also has entries for affixes (e.g. s.v. -lieh or -mäßig), which give users a deeper insight into the use and meaning of these morphemes. Finally, it is sometimes more exact, and detailed, than the other test dictionaries where Austrian and Swiss usage is concerned. Tue serious student of the two languages will nevertheless want a more comprehensive dictionary: for example, PGED includes only eight of the 50 computer items but then so does DOGE! PGED is however vastly superior to DOGE in its layout, which is a model of clarity. Tue only drawback is that the dictionary does not put all its entries in strict alphabetical order but makes exceptions for compounds (of which there are unfortunately rather a lot in German), which are put into nests. But even if PGED has a much smaller wordlist it could still give a detailed description of the words it does include. lt does so indeed, at least in part. PGED lists collocators in English, a great advantage for German speakers. Its score for the BrE versus US test (15 points) for example is no lower than that of CGD, which is about three times its size. On the syntax of items, however, it has less to offer than the other dictionaries. Although all 100 test items are listed in PGED it scores only 39 points. Moreover, PGED is a dictionary designed for _English native speakers: it helps to analyse texts, not to produce them. This comes through in the fact that German speakers do not find information that is important to them on the syntax of e.g. accommodation (s.v. Unterkunft; there is no plural in BrE) or police (s.v. Polizei; the ward is plural in English and takes a plural verb). PGED also comes bottom of the league in the contrastive items test (11 points). This shows again that it does not always treat words in the depth needed by students of the two languages. Perhaps an even smaller ward list with an in-depth treatrnent of the items ·included would have been a better idea. As it is, PGED is a good tool for English native speakers, but less so for German-speaking users. 2.2.2 PONS Globalwörterbuch (PGW 2) This dictionary is an abridged version of CGD. There are both fewer entries (old and specialised entries tend to get cut, e.g. Somalihalbinsel, Somaliland, somnambul, Somnambule[r], sonach, Sonatine, Sophokles and Sophistik) and fewer illustrative examples. lt is clearly meant to be a rival for the Langenscheidts Großes Schulwörterbuch [LGSW 1] both dictionaries mention the figure of 120,000 items. All the virtues (an excellent layout is one of them) and drawbacks that the parent dictionary has, also apply to this shorter ·version, which includes however some new items and meanings that are not found in CGD (e.g. there are now translations for Dreitagebart, Treuhand(anstalt), Eingabetaste, Biotonne and Nachfüllpackung, Ampelkoalition and Gleichstellungsbeauftragte(r)). In summary, it offers good FLuL 23 (1994) 30 Kurt-Michael Pätzold coverage of grammar and collocations and an updated word list for less money. However, I would still recommend the larger dictionary because of its more comprehensive word list and, above all, for its wealth of examples. 2.2.3 Duden-Oxford Großwörterbuch Englisch. Deutsch-Englisch (DOGE) The first impression is the most important one, as we all know, and the layout and printing of this dictionary is nothing short of a catastrophe. If we live in an age of ever increasing visual perfection, then the Oxford and Mannheim lexicographers must inhabit a different planet. Whatever merits this dictionary may have, and whatever innovations it may have introduced, they are extremely cunningly hidden under a sadly user-unfriendly exterior. The font size in both parts of the dictionary is rather smaller than that of the other three dictionaries. The tilde, which is used to stand in for the base verb of phrasal verbs (e.g. in the entries for know, look and take, but not in do and go), is hardly visible. Worst of all, entries in the English-German part do not start new lines for the different word dass uses of word forms: lt took me a long time to find the verbal section for fire, the nominal uses of go and the various uses of all. The same goes for the German-English part, where one has to read through almost the whole of the entry for machen to realize that it does include the meanings for reflexive uses of the verb. The silver lining to this particular cloud is the fact that senses are numbered consecutively only within word classes or sub-categories (trans. verbs have a separate numbering from intrans. ones). But as meanings are preceded by letters, not numbers, it is easy to miss them. What might be the reason behind this? If entries are printed run-on, more entries can be squeezed into the available space and this is good for the publisher's blurb because most people still judge a dictionary on the number of its words and phrases (this reminds me that restaurants used also to be judged on the number of dishes on the menu: the more dishes, the better the restaurant was thought to be. But whereas many Germans have come to realize that this is not perhaps the best of yardsticks for restaurants, this cognitive revolution does not seem to have started for dictionaries yet). In any case, what may be good for the promotional campaign is certainly hell on the eyes (and one's patience), particularly if you have to review such a dictionary. Now for the good news. Of some practical value is the fact that DOGE indicates the end of its first part by stripes in the margins. As mentioned above, DOGE uses German for meaning discrimination and English for collocators, thus minimizing the production of wrong English. lt also has various appendices at the end of the German-English part. lt offers users the usual information on weights and measures, numbers, currency and time expressions. lt also contains brief sketches of English and German grammar morphology and punctuation. A valuable addition, and a new departure in German-English bilingual lexicography, are a letter writer with examples of some of the most frequent types of letters, and a mini-dictionary in 19 sections, which deals with situational and speech-act idioms (e.g. how to express thanks, greetings, regret, sympathy, requests and advice). This is splendid, deserves praise and increases the usefulness of the dictionary considerably, though it must be said that it is not original with Duden-Oxford but with Collins, who introduced this feature in the second edition of their French-English dictionary. FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 31 I now turn to the various tests. There are some surprising gaps in the 200 items test: Hochtechnologie, kalt/ warm in a rent context (das Zimmer kostet - 500 DM) and Strafvollzugsanstalt. lt is noticeable that a number of colloquial items are not listed, e.g. affengeil, Dreitagebart, flippig, geschenkt! , klaro! (but it does list logo! ) and stressig. The same goes for the colloquial senses of Feuerwehrmann, Fußabtreter and jdn vorführen. This may be a good place to mention that its provision of both masculine and feminine forms in German is not wholly satisfactory. There are no Studienassessorin or Studienbewerberin or Privatdozentin, though it lists Doktorandin and Professorin one asks oneself what happens to women academics i,etween their PhD times and their appointment to a professorship? Also, while they can climb the giddy heigths of Rektorin, there seem to be no Prorektorinnen in Germany, not as far as DOGE is concemed anyway. lts good score in the collocation test is underlined by the fact that it alone lists explicitly Ecke ausführen, energisches Kinn, Nachricht schonend beibringen, überfrierende Nässe, Telefonat führen and das Wetter schlägt um. Given the fact of its structural advantage it is, however, surprising that it does not do much better than CGD and LGSW 1• In the syntax test it alone gets points for Anzeige gegen jdn, im Streit, Unbehagen an and Vorsorge gegen etw. lt has a low score in the fixed expressions test. lt is for example alone in not listing er hat ganz schön was drauf, das Sagen haben, auf dem Sprung sein, etw zu tun, man höre und staune, und und und, da ist X schon vorprogrammiert. On the other band, it is the only dictionary to include sich aus dem Fenster lehnen (in the figurative sense), and sie kriegt das nicht geregelt. lts scores in the field of computers and the test for British and American equivalents do not need a lot of comment. Here are clearly gaps which a second edition is likely to close. In the generally depressing field of politics and the economy, DOGE shines by including Ampelkoalition (with an English paraphrase) and by giving the correct equivalent of antizyklisch, which is countercyclical, rather than anticyclical, as in the other two dictionaries. DOGE follows the trail-blazing achievement of CGD in providing a great number of illustrative contexts for the common words in German, from collocators to full-blown examples. lt also offers some good translations, e.g. for gebongt! or Schmerzgrenze. On the whole, my impression is that translations range from competent to vague or too general. In addition to the comments based on the test items I have noticed a tendency with some (culture-specific) items to give the German word as the English equivalent. Examples are Bocksbeutel = bocksbeutel (which is however accompanied by an English explanatory paraphrase) and Streuselkuchen = streusel cake (where there is none). While streusel is listed in CED and the unabridged RHD (which also has streusel cake), it must be clear that its currency is regionally limited, as is indicated by CED's label "mainly US". DOGE is right in giving coffee klatsch as a translation of Kaffeeklatsch, in this case correctly labelled Amer. In the cases of Gesundheit! , Dreck and Blech! , it could FLuL 23 (1994) 32 Kurt-Michael Pätzold also have used the German words as English translations as they are known to (some) speakers in the USA, gesundheit in particular being fairly widely known and used. Tue point at issue is that the regional currency of translations needs to be clearly indicated, where possible, so that users know under what circumstances they can employ a certain word or expression. 2.2.4 Langenscheidts Großes Schulwörterbuch (LGSW 1) Tue overall impression of the German-English part of LGSW is of a dictionary that has had a lot of new blood and good ideas injected into it. Though there is still a lot of room for improvement, it offers many good, precise and idiomatic translations (particularly of the more recent items that have been added to this edition) that make it a pleasure to review, and that are often missing in the other two dictionaries. This is no doubt due to the fact that Langenscheidts have (for the first time it would seem) put a (very competent) native English speaker in charge. Though the layout is generally clear and it is easy to find what one is looking for, this does not apply to derivations, e.g. anfangen from Anfang, blicken from Blick or nerven from Nerv. LGSW 1 has them in the same run-on entry as the base, which makes them hard to find. Idioms and illustrative phrases are arranged in no apparent order (cf. the entry for machen). As in the other dictionaries, there is no consistent listing of gendered forms in -in, which has resulted in lower scores. lt is, however, the only dictionary not to list frau, the (originally feminist) form for gendered reference to an indefinite female person. Also, LGSW 1 does not have a unified word list, which means it takes more time to look up abbreviations, or names of people and places. As far as grammatical items are concemed, LGSW 1 is weak on noun and clause complements. That is to say, where longer constructions are involved, LGSW 1 likely as not will not list them. Still, it is only here that users can find what preposition to use for German nach in Fahrkarte nach, or German über in Abmachung über. In the vocabulary tests I was struck by the fact that LGSW 1 offers items that the two others do not list and, even more welcome, that quite a number of its translations were precise and idiomatic where the others use vague translations or paraphrases. LGSW 1 also seems to give the best treatment of American English it certainly has the highest score in the relevant test. On the other hand, this promise is not kept up through the whole of the dictionary, and there are also a number of gaps in the word list, both of which facts explain why it does not ultimately come out on top. LGSW 1 does quite weil in the modern German vocabulary test, where it is the only dictionary to ! ist Anforderungsprofil, Bildsuchlauf, Dreitagebart, geschenkt! , Standortvorteil and Tinten- Killer. lt is also the only work to capture the modern non-married sense of Lebensgefährtin when it lists common law wife, or the negative sense of plakativ (E simplistic). Finally, LGSW 1 offers FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 33 precise and specific translations in some cases where the other dictionaries paraphrase or give too general equivalents. While Vorsorgeuntersuchung is translated by medical check-up in the other dictionaries, in LGSW 1 we find the more precise screening (test). The same goes for zahlungskräftig, where it offers solvent, financially sound, while the other two only give affluent or wealthy. lts treatment of die Wende is excellent and exhaustive. LGSW 1 also comes out on top where American translations are concemed. lt is also, incidentally, the only dictionary reviewed to give the US form shelter for Frauenhaus, as well as to protest sth, where the two others only give the BrE protest against sth, and to list wait dinnef as a translation for mit dem Essen warten. The dictionary is very good on environmental language. Where the two others have nonspecific translations LGSW 1 has clearly done its homework and gives users the (technical) terms that are actually used in publications on environmental problems. Where DOGE offers equip additionally with sth for nachrüsten in the environmental sense, and CGD has refit, which is okay, only LGSW 1 has retrofit. Similarly, in English publications people talk about the fact that the polluter pays, which clearly is the phrase on which the English translation of German Verursacherprinzip should be based: LGSW 1 has polluter pays principle, while DOGE (principle that the person who causes damage must bear the cost) and CGD offer paraphrases (principle that the party responsible is liable for the damages; this is not marked as a paraphrase). Also, CGD translates Ökobauer by ecologically-mindedfanner (which is again not marked as a paraphrase), DOGE does not have the entry, but LGSW 1 correctly gives organic fanner. lt is also the only dictionary to capture the complex meanings of Altlasten. lt is, moreover, the only work to offer core meltdown for Kernschmelze, refill pack for Nachfüllpack, and intennediate storage site for Zwischenlager. 2.2.5 Collins Gennan Dictionary (CGD) This Collins dictionary is printed on specially light paper. lt is therefore slightly less cumbersome to carry around with one than DOGE. lt is, however, also easy to miss the page one is trying to find because one gets hold of too many pages swings and roundabouts ! Also, CGD does not show users where its GE part ends and where the EG part begins which results in an unnecessary waste of time. The same mixture of good and bad is found for the layout. Examples, phrases, collocations and idioms are not listed in separate paragraphs and it is difficult to make out any principle behind the order in which they are listed. This can mean that one has to spend a long time searching for an item because CGD provides a wealth of examples, particularly for the common, everyday words. On the other hand, phrasal verbs follow on the base verb entry, begin new lines and are clearly marked by a special sign. Most important of all, the meanings for nouns, transitive verbs, intransitive verbs and adjectives are all clearly separated and start new lines in CGD. Derivations also are not put into a block, but get main-entry treatment. I breathed a sigh of relief when it was time to test CGD after the horrors of some of the other dictionaries. CGD does not treat adverbs in the detail they deserve. lt often does not list the adverb separately when it is identical in form to the adjective. This not only makes it a lengthy business to find adverbial collocations, it is particularly to be deplored in cases where the adverb has functions and meanings over and above those of the FLuL 23 (1994) 34 Kurt-Michael Pätzold adjective, e.g. prächtig in sich prächtig amüsieren ("amuse oneself thoroughly") or überschwenglich (= "effusive") but sich bedanken = "thank sb profusely". Except for English phrasal verbs, CGD arranges its entry words in strict alphabetical order. lts word list is unified, i.e. one does not have to look up abbreviations or proper names in special appendices. lt has, like DOGE, a valuable appendix in which users get help with the expression of thanks, apologies etc, with arguing and discussing, the language of telephoning, and with writing letters of one sort or another (like invitations, thank-you letters or job applications). CGD presents its materials in contrastive English and German sections, with comments in the other language in the margin. This adds considerably to its value for language production. - Finally, CGD has a policy of deviding meanings up into groups headed by brief descriptions or descriptive labels, which is a great help and should be adopted by all bilingual dictionaries. lt runs up the highest score of all dictionaries, getting good 30 points more than LGSW 1 and some 50 points more than DOGE. lts score for the microstructure (121) lies between those of DOGE (126) and LGSW 1 (118). Given its structural defect, mentioned above, it is remarkable that its score for the collocations is not worse. This means that it provides plenty of context, which is confirmed by its result in the contrastive test. While there does not seem to be much to choose between the three dictionaries in the microstructure, there are considerable differences in their macrostructure. CGD's score is 289, as against LGSW 1 's 260 and DOGE's 229. CGD is particularly good in the general items, fixed expressions and computer tests. Given these results and the great number of examples, CGD is still my dictionary of choice. 3. Bilingual Dictionaries: English-German 3.1 General Remarks, ltem lists and Results Table This section deals with the English-German parts of DOGE and CGD (see under references [p. 62 ff] for bibliographical details) and Großes Handwörterbuch Englisch-Deutsch, 1991 [= NGGHJ Langenscheidts Großes Schulwörterbuch Englisch-Deutsch, 1988 [= LGSW 2] PONS Globalwörterbuch. Teil 1: Englisch-Deutsch, 1993 [= PGW 1 ]. The list of test items corresponds to that used for the monolingual English dictionaries, with two exceptions: I have not included items from other national varieties of English, such as African, Australian, Singapore etc English, nor have I thought it useful to test the bilingual dictionaries for the inclusion of encyclopedic items, such as names of people and places, institutions, historical events etc. Bilingual dictionaries are not very good in these areas and it would have been a waste of time to look up all these items only to find that very few are specified in bilingual works. On the other hand, there are 100 collocations and 50 more syntax items in the FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 35 bilingual test battery, with the first 50 items shared between bilingual and monolingual dictionaries to see whether there is any difference between them in this respect. I have, on the other hand, subjected them to various general tests (150 North American English, 100 British English, 100 fixed expressions) as well as three more specialized ones (50 items each to test their coverage of the language of Shakespeare, computers and the environment, the last two perhaps the two most important fields in general awareness). These 500 items are complemented by 200 items (100 collocations and 100 syntax), which are designed to exarnine the dictionaries' microstructure. ► Results [Table 3]: page 42 and = if apothecary = chemist atonement = reconciliation compare = comparison cousin = relative cunning = knowledge curious = skilfully made degree = rank delicates = delicacies discover = reveal doubt = fear estate = state, condition experiment = experience fare = do fly = flee fond = foolish France = King of France battery (eggs) bio-degradable bio-diversity bio-engineering biofuel biomass bottle bank catalytic converter CFCs (chlorofluorocarbons) clear cutting deep burial method [of disposing of nuclear waste] deforestation <lump n ('waste site') eco-labelling [scheme] ecosystem end-of-pipe equipment [e.g. filters, scrubbers] endangered species FLuL 23 (1994) [a] 50 Historical items gentle = noble haply = perhaps hear = listen to holy = religious kerchief = scarf kindly = natural know = have sex with large = generous lewd = base ~eat = food morrow = tomorrow motion = spectacle nay = emphatic nice = silly, unimportant of = by [with passive] ope = open player = actor [b] 50 Environment items environmental assessment factory farming factory ship fossil fuel free-range (eggs) global warming greenhouse effect greenness ('environmental friendliness') incinerate vt (waste) intensive farming intermediate (radioactive waste) landfill meltdown NIMBY (not in my own backyard) noise pollution non-deposit bottle ('Einwegpray (who is that, pray? ) presently = at once prevent = anticipate prove = experience quick = alive, living reduce = bring back sad = sated silly = simple since = ago (two days ago) sirrah still = always store = amount suddenly ,= at once verily = truly, honestly want = lack what = who flasche') old-growth (forest) organic farming outfall n passive smoking recirculate (water) renewable energy source reprocess (spent fuels) road pricing scrubber n second-hand smoking solar cell solar farm solar panel sustainable development toxic algae bloom ungreen adj wind farm 36 application program boot n (warm-) bus n button click on sth command prompt cursor default setting dialog box direction key directory drive door drop-down adj menu enter key go down vi [of program] home position hotkey bin 'cause < because c'mon < come on cos < because 'd < did, had, would 'em = them fraid < afraid [c] 50 Computer items initialize vt install (a program) laptop n line editor manipulate (data) menu bar drop down vi [of menu] pull-down adj (menu) message notebook n path pixel power up/ down vt prompt n read (data to storage) resident (program) return key [d] Spoken items gimme < give me gon < going gonna < going to gotta < got to helluva < hell of a hisself < himself kinda < kind of Kurt-Michael Pätzold root directory save (data to disk) shut down (the computer) source disk status line store (data) switch n system board target disk text editor toggle vi toolbar a computer is up 24 hours utility program (perform) word wrap workstation of < have pinta < pint of scuse < excuse sez < says wanna < want to whatcha < what are you [e] 150 North American English items acclimate vi to sth African-American n ail vt appeal sth [verdict; judgment] As well, ... [initial position, comma] Asian American n automatic teller awesome ('great') baby shower bias crime ('racially motivated crime') Bio n movie n blat vi blockparent ('neighbourhood') BLT ('bacon, lettuce and tomato sandwich') bluegrass n bonspiel n [in curling] brownout n ('power failure') chaise lounge [non-standard form for chaise longue] chesterfield (CanE: 'any sofa') city [e.g. ba,f city = situation which makes one throw up] city hall [BrE: town hall] class president Coffee klatch cooperative education [CanE; BrE: sandwich course] cop (a glance) couple cans/ steps cream vt ('beat') critique vt cruise control cruise sth [bus station, street] date rape decal n / 'dekaV [CanE] dirt road do lunch ('have lunch') docudrama dreck n ('trash, junk') drop-dead adj ('super') dust bunnies ('dust balls') eisenhower vt (The house is hideously -ed with green asbestos shingles) electronic town-meeting envision vt [BrE: envisage] European plan ('lodging only') European-American n is it ever cold! exit (the theatre in an orderly fashion) facilitator n famed adj fave n (Yum-yum ... one of my personal faves) file [TV; BrE: library pictures] FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 37 finagle vi ('cheat') fink on sb ('teil') four-way stop [traffic] French toast frontage road gonzo adj ([of people, money] 'gone, dead') goosebumps [BrE: goose flesh, goose pimples] granny glasses guard rail [BrE: crash barrier] guys: hi guys! [addressing to girls] hate crime heat register hellacious (hailstorm) hockey [BrE: ice hockey] honking (cough; 'loud') hurt ([of books]; 'damaged') hyphenated Americans 1D vt ('establish somebody's identity') invent vt (America, oneself) jog vt (a residential street) kibbitz with sb ('mix with') lamb chop [term of endearment] letterboxed (film) license plates licorice whip I was like really upset he'll likely come today live-in partner local [CanE; BrE: extension] lonely adj ('bad') loonie ([CanE] 'I dollar') love bombing love handles major (important) (a cultural) maven median [on highways] messages ([TV]; 'commercials') Middle American miniseries [TV] nigger [form of address between African Americans; not racist or pejorative] nix vt obgyn (< obstetrics and gynecology) OD vi ('overdose') OJ n ('orange juice') opposing (traffic) (an) order (of fries) oxfords in the paint [basketball] parkade (CanE: 'parking lot') (roll up the window) partway PD ('Police Department') plastic wrap [BrE: cling film] pointy (shoes, cheekbones) Those porkos who model for the big-and-beautiful fashions Post-it n ('sticky note') power (breakfast/ dressing) I can get a little practicum credit for my job here [CanE] pro-choice adj ('for abortion') pro-lifer n ('sb who is against abortion') pro-mo n ('promotion') pul! off n [CanE; BrE: lay-by, AmE: turn out] Ranch dressing personal stories are the shows that rate ('get good ratings') capsules for regularity and others for diarrhea reserve [CanE; AmE: reservation] road construction [BrE: road works] row house [BrE: terrace(d) house] RRSP ([Can E] Registered Retirement Savings Plan] -s adv morph (summers, anyways, a long ways) scalloped (potatoes) scarf up vt ('eat voraciously') Schnook ('incompetent') seeing-eye dog [for the blind] semi [NAm: short for semitrailer] serious (money; cuddling) sheers ([CanE] 'thin curtains') shoot [euphemistic for shit] shot adj 6 significant other 7 (have the) smarts ('be intelligent') speed bump/ curb [BrE: sleeping policeman] spring for sth ('pay') (my) main squeeze ('boy/ girl friend') (halftime) stats story problem sub n ('a sandwich') substance abuse suck vi [NAm [inf]: 'be repellent, disgusting'] sweat lodge (drink) Tab ('diet drink') tan adj [NAm; BrE: tanned] tape-delay vt ('tape earlier') titled adj [of book, song] tops adv ('at most') trophy wife 8 turn-out n [BrE: lay-by] vanity ('cabinet around wash basin') virtual reality voice-mailbox weather bureau [BrE: met office] (a) win-win (situation) 6 Ex.: My parents were being strange. Letitia was at Kathy's. My best friend, Doris, was out of town ... this Saturday was shot. 7 Expl.: 'one of a number of NAm terms for a person who shares one's life and house without being married to one'. 8 Expl.: 'second, glamorous and much younger wife of successful business man'. FLuL 23 (1994) 38 be ace adj, pred ('terrific') Arts (Faculty) arty-farty adj [ of a subject] bathcubes beak ('teacher in public school') bedder n ('college cleaner in Cambridge') bike lane bodacious [<bold, audacious] bottle-end spectacles three-card brag [card game] breathe vi [of wine] bump sb (off a flight) business park buy-out (management) cap vt (teacher) carpool vi changing cubicle choir screen chokey ('prison') choral scholar 9 clamp n (traffic) class exams [at the end of each university year] cling film [NAm: plastic wrap] this is all a bit Colditz ('abenteuerlich') crash barrier [AmE: guard rail] Czecho n (-slovakia) dandiprat n ('small boy') dusting [(hair) 'a bit of grey'] envisage [NAm: envision] Europe ('continental Europe') exeat n ('school leave') extension (phone) [CanE: local] fail dismally fan vaulting fives court [court where the ball game fives is played] [f] 100 British English items food hall [food department in e.g. Harrod's] garburator gink ('gawky/ clumsy person') gone adj ('drunk') goolies ('male testicles') goose flesh/ pimples [NAm: goosebumps] graft vi ('cheat') guilty (secret) ('that makes one feel guilty') hatstand n headline inflation (a state-financed) helpline hockey [NAm: field hockey] Irangate 10 jiffy bag ('padded envelope') knifeedge majority ('very small') · lay-by [on highway; AmE: turn-out; CanE: pull-off] leading-edge company library picture [TV] [NAm: file] listing n [of programmes] majorly (good toast) mange-tout ('snow pea') matey n ('mate') met[ereological] office [AmE: weather bureau] mimsy ('feeble, decadent') misericords ('ledge on choir stalls') motte n ('earthen mound for castle') natural attrition 11 number plates [NAm: license plates] Oxford shoes [NAm: oxfords] peacekeepers (UN - )] peter out vi [of person] Pickwickian air [of a portrait Expl.: 'student who gets a scholarship for his singing'. Ku.rt-Michael Pätzold of Franz Schubert] pigswill excl ('rubbish') pogo (with sb) poxy (mies) prefer much Provo ('member of the Provisional IRA') he purpled and feil silent RED STAR PARCEL [express parcel] rehearse an argument ('repeat, recapitulate') retro-choir [in church, behind choir] road works [AmE: road construction] rogue satellite sandwich course [CanE: •eo-operative education] screwdriver economy [assemblage only] self-destruct vi 12 semi (-detached house) seriously good (you fucking) shitbag shite excl [ euphemism for shit; NAm: shoot] SIS sleeping policeman [AmE: speed bump] Sloane Ranger 13 (the) smart weapons (used against Iraq) stiff [(of lock) 'difficult to turn')] my stomach heaved supergrass ('police informant') (a credit-card) swiper tanned [AmE: tan] terrace(d) house [NAm: row house] town hall [NAm: city hall] 9 10 II 12 13 Expl.: 'political scandal in which Iran got weapons in exchange for American hostages'. Ex.: to rely on natural attrition to thin the ranks of civil servants. Ex.: The govemment is not threatened ... The left has self-destructed. Expl.: 'upper-class British person, in SW London' FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 39 UL ('university library') -ville 14 a world more obscene ('a Jot more') Wykhamist adj ('of Winchester') [g] 100 Fixed expressions that's all right [reply to apology] I'm all right, Jack ('I don't care about others as long as I am all right') Take care, won't you - And you the Athens of the North [ = Edinburgh] teach back-to-back go ballistic ('get mad') beauty contest [unions vying with one another to get accepted by a company] Thank you - You bet! the Big Apple [= New York] the Big Blue [= IBM] the Big Easy [= New Orleans] in 'my book ('forme, as far as I'm concerned') break up [of school (BrE); US: let out] give me a break 15 he'll be with you in a breath ('very soon') drug of choice good day to you [(angry) farewell] have a nice day don't do anything I wouldn't do how are you doing? how do you do? [as reply] bet dollars to doughnuts [NAm] bet one's bottom dollar [BrE] · enough is enough [exasperation] excuses, excuses [mild, friendly disbelief] fall-off n ('drop in sth') go with the flow 16 four by four ('truck with four-wheel drive') on the fritz ('broken, out of order') get away ! [disbelief] there you go [e.g. waiter putting down food] what goes around comes around [be nice to people if you want them tobe nice to you] going, going, gone throw sb a googly ('cause great difficulties') mustn't grumble [reply to "how are you? "] straight or handle? [in pubs, glass with or without a handle] bang a left/ right bang in (there ! ) play hard ball ('be serious') have bad it with sth (e.g. education: 'fed up with') here we go again like a house afire [NAm] like a house on fire [BrE] be in ('be game for sth, count sb in for sth') the jury is still out on sth ('sth has not been decided') Mustn't keep you on layaway [BrE: hire purchase] let out vi [(US) school lets out on Monday; BrE: break up] put a lid on it ('shut up! , stop it! ') get a life! ('wake up to reality') loose lips sink ships 17 be looking at + number [of years] max out vt 18 · go the extra mile 19 there goes the neighborhood ('that's the end of our nice -') weil now 20 pedal to the meta! ['go as fast as possible'] put a period to sth pick up on sth ('notice') at a pinch [BrE] in a pinch [US] take a powder ('drive away') 14 15 Ex.: Far outsville or far insville? ('is it very good or bad? ') Ex.: "I can't ... I have a ballet lesson." "Give me a break", I said. "You don't take ballet." 16 Ex.: ... the sheer vigor of bis attack on the poem ... impressed me. I was beginning to think I should relent, go with the flow, be forgiving of a man with such a passionate inner life. 17 Ex.: Maud held her finger to her lips. "Nota word fromme. I guarantee it. Loose lips sink ships." 18 Ex: "Won't he put the judge in the hospital ? " ... "The judge argued against it. His hospitalization insurance is maxed out for the year already." 19 Ex.: "I'll go the extra mile. On my own, I'll check out wills, estate records ... ". FLuL 23 (1994) 40 Have a nice day - No problem ('thank you') Sorry about that - No problem ('that's all right') promises, promises [mild, friendly disbelief] Ready when you are [mild impatience: 'hurry up'] get real! ('wake up to reality') ride off into the sunset ('happy ending') be on a roll ('be winning') as they say [indicating linguistic distance] we'll see you when we see you ('we don't need to fix a date') once, twice, sold [AmE: auction] shave off (time) ('reduce the time needed for sth') holy/ no shit! [surprise, disbelief, amazement] it's your show ('you're the boss') for my sins ('slightly false modesty') it's six of one [and half a dozen of the other] the Smoke ('London') you are really something eise ('special') Stars and Bars [Confederate flag] talk a blue streak ('talk fast, a Jot') (be badly) stressed out strike out vi ('fail') Kurt-Michael Pätzold different strokes for different folks ('people, nations etc are different') surf and turf ('seafood and steak') surprise, surprise ( 'not much of a surprise') it goes with the territory 21 the thing is Thank you - Any time Is that the time? ('oh dear, it is late') Jet the good times roll ('let's have some fun') lie in one's teeth lie through one's teeth and Bob's your uncle ('it's easy, child's play') way to go! ('weil done') or what? worry wart n ('bom pessimist') if the worst comes to the worst [BrE] if worse comes to worst [NAm] zip one's lip ('seal one's lips') amuse oneself thoroughly apologize profusely [h] 100 Collocations heated debate guard jealously ask pointedly sound asleep mount an attack weil aware wheel one's bicycle bleed freely blush furiously bored stiff cooked breakfast catch one's breath pat of butter her career took off see off a challenge press charges [law] give chase teach a dass squeaky-clean stone cold (sober) stark contrast plodding conversation debate hotly disagree violently load the dishwasher the door gives on (to the garden) doze fitfully drink deeply call an election meet a (violent) end the engine fires enjoy thoroughly prime example arouse expectations start a family exact fare feelings ran high heavy fine wet fish wash the floor the fog cleared clear glass coloured glass white grapes make an educated guess thrust one's hands raise one's hat hint darkly make one's home ignore studiously conduct an interview dead keen boil a kettle cut a key know perfectly weil silvery laugh love dearly his luck held red meat nurse memories miss sorely funny money ('not serious', e.g. French Francs, not US $) break the news broken night object violently 20 Ex.: "Isn't that usual? " "Weil now, usual. Usual isn't the word I'd've used ..." 21 Ex.: "She had tiffs with people here, but everybody has tiffs with everybody in a place like this it goes with the territory". FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 41 a sheaf of papers parliament is sitting stretch one's patience cut peat answer the phone cross the picket line dig potatoes invade sb's privacy honour a prornise the rain ! et up thoroughly reliable the river rises advantage over sb arrange vi 22 beat sb at (tennis) be blind in one eye be certain + to inf be clumsy + to inf concemed at concemed with correspond to sth correspond with sb die from die of drink vi 23 eat vi 24 equal with first + to inf furious at sth/ -ing be under attack beat vi 29 bill for sth the room overlooks (the garden) she started school tight security hold one's service drop a set [= lose] he feil silent sleep heavily [= soundly] heavy sleeper [= sound] the car built speed carry a story the strain told [i] 1 st set of 50 Syntax items furious with sb hate sb + to inf she interviews weil [match] kick off [at 3.30 pm] lecture in sth ('job') lecture on sth ('temporary topic') mad about/ for sth/ sb ('keen') mad at sb ('angry') married to sb married with (3 children) notice vi 25 the dress packs weil prefer sb + to inf punctual for sth reader in sth reader of sth [j] 2 nd set of 50 Syntax items clear to sb (sth) converts into sth cost dear adv sweat profusely the table groans (under the weight of food) think (deep) thoughts poke out one's tongue catch a train a stand of trees load the washing machine a drink of water the wind picked up badly wounded relief at relief from release vi 26 remember + -ing ['fact'] remember+to inf ['non-fact'] retail vi 27 see sb + -ing be silly + to inf be slow to do sth solution of [problem] solution ,to [problem] arrive in time arrive on time transport 28 try + to inf ['non-fact'] try + -ing ['fact'] visitor to [England, London] cruel of sb to do sth dead adj of (sorrow) detach vi 22 23 24 25 26 27 Ex.: Bee stood ... trying to arrange her thoughts. But they would not arrange. Ex.: This wine will drink weil for the next few years. Ex.: Cold lamb eats beautifully. Ex.: It's left a little mark ... lt hardly notices now. Ex.: The new version will release later this year. Ex.: The book retails for $ 16. 28 Ex.: Beecham converted Britain from a nation that transported by rail to a nation of roadside transport cafes. 29 Ex.: The cream beats weil. FLuL 23 (1994) 42 in detail he is difficult to like disappointed in sb disappointment to sb the dress does up at the back enemy to sth expect sb + to inf fly direct grate vi [of cheese] guess right the car handles weil in the hospital [NAm] imagine sb + to inf important to sb influence over sb ► Results: "...._ "...._ 0 0 lt) l.f) '-" '-" "' ..,., ~ "' s s ·c: (1.) ..... = B ..... = ..... ..... Q ca s= ~ (1.) s ~ u .... -~ = ~ B 0 ... "' ..... ..... > : : i: : = i: I: l DOGE 18 23 CGD 18 25 LGSW 2 24 12 NGGH 19 12 sum 79 72 average 19,8 17,5 "...._ 0 l.f) '-" "' s (1.) ..... ..... 1: 5 ..... : : l @" 0 U- 6 19 3 1 29 7,3 last + to inf 30 mission to new to sth the egg poached in soup (be/ work) in the police in principle on principle I had a quick supper with my sister to have a quiet drink rapture at (to be) receptive to sth reflect vi 31 remorse at [sth/ -ing] the book is reprinting "...._ "...._ N 0 "...._ N 0 l.f) '--' ..... 0 '--' ..... "' '-" s "' "' B s s ..... (1.) ..... (1.) = ..... ..... ..... ß ~ ~ 0 0.. i: Q z IZl 13 22 39 10 28 40 4 25 22 9 24 25 36 99 126 9 24,8 31,5 "...._ 00 ..... '--' "' s= 0 ..... "' "' ~ 0.. ~ (1.) "Cl (1.) ~ ~ 24 31 17 14 86 21,5 Table 3: English-German Results 30 31 32 Ex.: That was the last newspaper to go. Ex.: How does his personality reflect in the book? Ex.: Did the killer swim the river to kill Mrs Taubman perhaps? Kurt-Michael Pätzold The car rides weil be rude of sb to do sth secret n from sb shout at sb [anger,annoyance] shout to sb [communication, not negative] shy of (sb) swear by (sth) swim sth 32 be unlikely + to inf walk sth [e.g. the beach] want sb + to inf war n over sth "...._ "...._ "...._ 0 0 "...._ 0 l.f) l.f) N 0 '--' '-" N ..... "' "' t- '--' s s '- "' -~ -~ 0 s= ..... 0 ..... ~ ~ : : l ~ ro ro 0 '--' u 1: : 1: : 0 - >, >, .s = IZl IZl 0 Q u ,--, ~ ~ ..... '--' 53 23 31 252 46 28 31 276 24 20 20 171 17 19 21 161 140 90 103 35 22,5 25,8 FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 43 The list of environmental words not listed in any of the EG dictionaries is depressingly lang: battery eggs, biofuel, environmental assessment, intensive farming, intermediate radioactive waste, NIMBY (a common abbreviation for the attitude that many people take when faced by something they do not want), nondeposit bottle (for Einwegflasche), old-growth forest, road pricing, second-hand smoking, and toxic algae bloom (G Algenpest), which spoils the beaches of so many Southem European resorts. Even worse is their performance in the field of computer language. Here the list of missing items is much langer than that containing the items treated. Even the top-scoring CGD does not mention button, command prompt, direction or enter key, default setting, drop-down menu, hotkey, menu or tool bar, notebook, path or switch, all terms that no one can miss when they want to use any English-language handbook on a Windows-based application software. Readers of this review will do well to get a specialist publication on the subject while they are waiting for general bilingual dictionaries to catch up with the times. lt will save space to say that DOGE has cursor, laptop, pixel, store (data), utility program and workstation. LGSW 2 offers cursor (for which it chooses Positionsanzeiger in German instead of Cursor or Einfügeor Schreibmarke), pixel and store (data). NGGH, finally, makes do with the solitary pixel. LGSW 2 and NGGH were published in 1988, it is true, and NGGH has a special, non-Western European history behind it, but even in 1988 some lexicographers were more aware of the need to include lexical items from this field than others. Significantly, the total score for Shakespeare of all four dictionaries (79) is higher than that for the environment (72) and almost three times as high as that for the computer items (29). With regard to the two major varieties of English, it can be said that the dictionaries do better on the British English test than on the North American one: for British English, the difference between the best/ warst British monolingual and the best/ warst bilingual dictionary are 22 and 27 respectively, while the same figures for North American English, this time using American dictionaries for comparison, are 59 and 52 respectively. All dictionaries are seriously deficient in their coverage of North American English. To put it in a nutshell, they still think of the Revised Version when they see or hear RV, while North Americans think of a recreational vehicle. Gaps are apparent in all fields, levels and registers, from slang and informal items (e.g. awesome, dreck, schnook, the smarts, squeeze, trophy wife) to topical and politically correct language (e.g. African-American, bias or hate crime, date rape, electronic town meeting, substance abuse, virtual reality) to common everyday words (e.g. BLT, automatic teller, brownout, hurt as applied to books [instead of BrE damagec[J, miniseries, OBGYN or OJ, power dressing or brealifast, Ranch [dressing], significant other, sweat lodge). The low scores in the fixed expressions test can also partly be explained by the fact thatthe test items include a number of North American expressions. Despite the lip service paid to being impartial with respect to the regional provenance of their materials, I have found that the English- German (parts of) dictionaries reviewed in this article display a pronounced pro- FLuL 23 (1994) 44 Kurt-Michael Pätzold British English bias. This is clearly brought out in the North American and British English tests by those items that have two different forms in British and North American English: break up (BrE) versus let out (NAm) (= aujh,ören, of school), bet one's bottom dollar versus bet dollars to doughnuts, going, going, gone versus once, twice, sold, and if the worst comes to the worst versus if worse comes to worst. None of the second variants are found in any of the dictionaries. The same goes for the extremely common, everyday uses of you bet or no problem in the whole of North America. I cannot therefore recommend any of the currently available English-German dictionaries for modern, everyday North American English, but must refer readers to the American monolingual, and indeed specialist, dictionaries. Tuming now to the treatment of the microstructure one can say that the dictionaries reviewed fall into two groups. DOGE and CGD are aware of the importance of the treatment of words in depth, i.e. the importance of information on complementation and collocations. Both score over 100 points out of a total 200, while LGSW 2 and NGGH manage a mere 64 and 57 respectively. As far syntax is concemed, the bilingual dictionaries are clearly better than the monolinguals, but this does not mean that they can be proud of their achievements. On the contrary, the list of their omissions is quite long: prepositional complements (bill for, dead of, married with, mission to, punctual for, rapture at [LGSW 2 offers the preposition only in the phrase in raptures at], reader of, war over); phrasal complements (with raising): clumsy, hate, silly; and pseudo-intransitive verbs: arrange, drink, grate, interview, notice, poach, reflect, release, reprint, ride, transport. As regards collocations, about one third of them are not covered by any of the dictionaries. lt is not easy to be impressed by these figures, but we are unlikely to get better general bilingual dictionaries. In any case, it is the treatment of syntagmatic information that separates the sheep from the goats, i.e. those dictionaries that attach great importance to how words are used in context, and those that appear to be more interested in a big word list. On the whole, LGSW 2 and NGGH seem tobe in the traditional camp, which believes above all in getting in as many words as possible, while DOGE and CGD belong to the newer school of dictionaries, which have plenty of examples and other syntagmatic information as well as a respectable number of main entries. 3.2.1 Neubert-Gröger: Großes Handwörterbuch Englisch-Deutsch (NGGH) As with DOGE, the first impression is catastrophic. Indeed, NGGH's layout is even more user-unfriendly. Entries are run-on for different word class uses, and transitive and intransitive verbs are not even given separate numbering (cf. s.v. clear, drink, fire). In longer entries they do sometimes start on new lines, but these are rare and welcome exceptions. NGGH could save precious space by reducing FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 45 drastically the number of translations, of which there are often four and more for one meaning (see s.v. head, try). The word list strikes me as slightly eccentric. lt holds some pleasant surprises for the weary reviewer that are uniquely found in NGGH: chesterfield, pro-lifer, (have the) smarts, -ville (as in doomsville or dullsville). While there are a great number of technical terms from the natural sciences and technology, its coverage of the registers of computers and the environment leave a lot to be desired. I have also noticed distinct gaps in more general fields. There is a lack of adverbs as main entries (e.g no profusely, thoroughly or violently) and of words that reflect everyday reality like clamp, cling film, Jan vaulting, Europe (referring to continental Europe without GB), European plan, goosebumps, Middle American, miniseries, PD, plastic wrap, reserve, row hause, semi (both BrE and NAm), stat or sub. Some of the translations and the entry forms of words and phrases in this dictionary strike me as strange: E bio-degradable = G "biochemisch abbaufähig" (instead of usual biologisch abbaubar; E big deal = G "toll! Klasse! " should be marked as ironic because it means the opposite; E if the cap fits = G "wenn sich jmd getroffen fühlt" (this is unidiomatic, "wem der Schuh paßt" would be better); E clear = G übertr "deutlich, verständlich" (to s.o. jmdn.): for the E phrase is that clear to you? NGGH's translation would be ist Dir das deutlich/ verständlich? ; E s.v. cross: to one's heart and hope to die = G "bei Gott und allen Teufeln schwören": the E phrase usually appears only in the form cross my heart (and hope to die), is not slang, and should not be given such an emphatic translation, something like großes Ehrenwort is prefectly, adequate; E cross bun = G "Kreuzsemmel": the E form is usually hot cross bun (under which it has an entry in NGGH! ), and Kreuzsemmel does not mean a thing in German to me, which is no doubt the reason why we find the paraphrase "Rosinenbrötchen (mit Teigkranz)" s.v. hot cross bun; the addition of mit Teigkranz has me puzzled unless it refers to a cross on the bun, but I would not call that a Teigkranz; E s.v. fail: (Kraft u.ä.) abnehmen, schwächer werden <she was -ing quickly "sie wurde rapide immer weniger">: here I would prefer something like ihre Kräfte nahmen rapide ab or sie wurde schnell schwächer; E s.v. fly: in einem Flugzeug fliegen <to to Moscow>: this would suggest the German translation in einem Flugzeug nach Moskau fliegen, which sounds strangely redundant unless more context is provided; E s.v. friend: a in need is a indeed = G "in der Not erkennt man seine Freunde": the G translation should be Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot; E s.v. live-in: mit jmdm. zusammenwohnend, bei jmdm. wohnend (und schlafend) < a girl-friend>: this is the sort of German participial translation that cannot be used in any context and should therefore be contextualized, usually by employing a relative clause, cf. also sustainable = G "aufrechtzuerhaltend"; E s.v. old: 2. s ...Vergangenheit <in days of ->: NGGH gives again a decontextualized translation which does not apply to the example in brackets, as *in Tagen der Vergangenheit. There are not many examples for the basic, everyday words. This is generally deplorable and particularly unwelcome where an illustration could point up meaning differences, as e.g. die from versus die of, mad at sb and mad about sth, remember or try plus -ing form or plus infinitive. Moreover, of the few examples many appear without a German translation (e.g. s.v. carpool, reader [in sth]), which bespeaks an approach to lexicography that is not to be recommended, even where translation into the mother tongue is involved. lt would seem that this FLuL 23 (1994) 46 Kurt-Michael Pätzold dictionary pays more attention to the macrostructure (witness its high score in the Shakespeare test) than to the microstructure, as is shown by its low scores in the syntagmatic tests (collocations and syntax). This confirms my first impression that NGGH is not a dictionary that I can recommend. 3.2.2 Langenscheidts Großes Schulwörterbuch (LGSW 2) Though the introduction of new character fonts and formats has indeed improved the general appearance of the English-German part of LGSW (LGSW 2 ), it still has run-on entries for all the uses of a word form, which I consider user-unfriendly. In phrasal verb lists, where cross-references are followed immediately by a preposition or adverb, the two are difficult to tel1 apart (see e.g. s.v. do, the to entry in which there is a cross reference to do by, which is followed by with). Fixed expressions are also not set apart from other entries and therefore take longer to find (see the entry for have 21). Even worse, LGSW 2 prints items that it thinks belong together in one block, which again makes it hard to find some of these entries (e.g. imagine in the block starting with imagination, or secret in that of secrecy). LGSW 2 has also decided to have separate lists of abbreviations and proper names, for which I can see little justification. I certainly found it a waste of my time when I had to leave the main body of the dictionary to look up items like NIMBY, OD, OJ, or UL, particularly when they were not listed. To give LGSW 2 its due, it is the only dictionary to list PD. LGSW 2 uses the IPA and very helpfully indicates word division. LGSW 2 has few of the colloquial forms used by modern writers to represent spoken or substandard language. This conservatism has, however, also its positive side, witness the high score for the Shakespeare items. LGSW 2 chooses German as the language in which meanings are indicated, which is convenient for German speakers. Collocators are also listed in German, which I consider less useful (see table 2 on page 25). LGSW 2 has not altered its practice of semantic overkill: it often lists far too many senses (e.g. s.v. charge noun: sense 18 has 6 readings, none of which are distinguished by collocations or labels, or the entry for do 1, I, sense 2). lt is a doubtful practice to give a meaning, e.g hart for the adjective heavy, when this meaning does not apply in any very obvious way: LGSW 2 lists only one collocation under this sense, heavy fine, and translates it, quite correctly, by hohe Geldstrafe. So, why bother to give hart in the first place? When one looks at the macrostructure tests, LGSW 2 scores 105 points, just one up on NGGH so much for its much vaunted up-to-dateness. lt does better, it is true, on North American items even than the new DOGE, but it lags clearly behind in the British English test. The gaps in the environment test (there is no battery eggs, though it does list battery hen, perhaps because it is much easier to translate into German; no bottle bank, endangered species, environmental assessment or FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 47 free-range eggs) together with those in the computertest show clearly that LGSW 2 has a lot of catching up to do for the next edition. Tue microstructure results clearly indicate, as was pointed out above, that LGSW 2 must pay more attention to this important aspect of language organisation. lt is striking how few adverbs are listed either as main entries (e.g. free has no freely, hot no hotly and pointed has no pointedly, while profusely is subsumed, with one illustrative collocation, profusely illustrated, under the adjective profuse) or as collocators (cf. s.v. darkly, sorely, where not a single collocator for the adverbs is listed) .. This is deplorable, and it accounts in part for the low score in this particular test. The more important fact is that LGSW 2 simply does not pay enough attention to collocations. In the syntax test, the dictionary lists as a rule only the most obvious constructions. But even here there are surprising gaps. lt does not for instance help to link the different translations of remember to a difference in complementation (remember + infinitive = daran denken; remember + -ing = sich an etw. erinnern; cf. also the different pattems of try), nor does it point to the American use of the definite article with hospital where no specific hospital is involved. Where more complicated constructions are involved (e.g. raising in he's certain tobe at the party, she was the first to speak or I'd hate you to get that impression) LGSW 2 simply passes. Not all is darkness, however: it is the only dictionary to record the pseudo-passive use of eat and the preposition after visitor, namely to. 3.2.3 Duden-Oxford Großwörterbuch Englisch (DOGE) My impression is that the English-German part of DOG.g is a modern dictionary with most of the right ideas though their execution leaves something to be desired. One of my main quarrels with it concems its layout; which could, and should, be improved considerably in a second edition. Frankly, it was a chore looking up all of my 722 test items, which took me much longer than for any of the other dictionaries. 33 DOGE's test results puts it in second place overall. lt uses the IPA and it does sometimes indicate very helpfully where the main stress falls, particularly in fixed expressions (cf. you 'bet s.v. bet, where the stress pattem is however normal; marking the stress would be even more helpful, an4, indeed necessary, where the last lexical word is not stressed, as in in 'my book or get on like a 'hause on fire, but here DOGE fails German users). lt does not indicate word divisions, a drawback for all those who want to produce English texts. lt includes the greatest number of non-standard forms, an important feature when one considers that they are quite frequent in the pages of contemporary novels. 33 For more detail see the German-English section 2.2.3 above (on pp. 30--32). FLuL 23 (1994) 48 Kurt-Michael Pätzold Tuming now to a brief review of the test figures, differences between the topscoring CGD and DOGE are most apparent in the vocabulary tests (macrostructure) of North American English and fixed expressions, while the collocations and syntax tests (microstructure) together end almost exactly in a draw. DOGE is aware of the importance of putting words in context. lt has a policy of offering a great number of examples to show how words really behave. lt is excellent e.g. on prefer-much and the distinction between die of and die from, but it does not go far enough in this direction. For example, the difference between the two complementation types of try, between in principle and on principle or between in time and on time could have been brought out by well-chosen contexts. In general, where the two languages show different structures the help of examples is badly needed. This applies e.g. to raised constructions (see e.g. hate, prefer, see and silly in the syntax test) and to subjector objectivalization (where e.g. locative, temporal or instrumental expressions are found in subject and object positions in English, e.g. swim the river, walk the beach both in DOGE), and to pseudointransitive verbs in English, which are not nearly as widespread in German: in the second edition I would like to see illustrative contexts for convert, do up or handle. Translations are usually correct, and stylistically appropriate (cf. Armer Ritter for French toast, which is only found in DOGE; mach die Flatter for take a powder, or er ist der Boss for it's his show) though inevitable there are also some infelicities and some downright mistakes. Meltdown is translated as Schmelzen and not by the specific Kernschmelze; renewable is rendered by regenerationsfähig, where erneuerbar is the more commonly used term. To translate there you go (a phrase typically used when one hands people food) by simple bitte or da seems inadequate because it sounds a little abrupt, and therefore unfriendly. Similarly, I would not say laß' Dich nicht aufhalten (for mustn't keep you) but something like (Du bist sicher in Eile,) dann will ich dich nicht (länger) aufhalten. German hört mal, Kinder for the very recent American usage hi, guys when it refers to both men and women sounds to me slightly dated. I would prefer He, Leute instead of the slightly patronizing Kinder. Wet blanket is somebody who damps down other people's high spirits and should be translated not so much by Trauerkloß in German but by Miesmacher or Spielverderber. Concierge in a hotel is not Empfangschef as (s)he provides special Services like getting theatre tickets or organizing tours for guests. 3.2.4 Collins Gennan Dictionary (CGD) and Pons Globalwörterbuch Englisch-Deutsch (PGW 1) In this English-German part 3 4, CGD employs the IP A, but it does not indicate word divisions so that it cannot be used for this aspect of language production. On the other hand, all its examples are translated in füll and it offers never more than three translations for any given meaning. 34 For remarks on CGD's layout and arrangement of entries see 2.2.5 above (on page 33 f). FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 49 Before I look at this second edition I would like to make a brief comment on the collaboration of academics and lexicographers. When we write our reviews we hope not only that they will help our readers to make informed choices, but also that our labours will contribute to the improvement of the dictionaries themselves. lt is sad to see that of the many suggestions and criticisms I made in my review of CGD's first edition (see Henke/ Pätzold 1985: 120 ft) only two have been incorporated into this second edition, although the editors of this new edition were aware of my review. What can be the reason, what the excuse perhaps even "the same old excuse", which is still translated in lovely English German as die gleiche alte Entschuldigung? However that may be, CGD comes out on top with a 22-point lead from DOGE. Tue closeness between the two with respect to the overall syntagmatic score (CGD 105, DOGE 107) should not blind one to the fact that there are differences in the individual tests. DOGE leads in the collocations test by 7 points, while CGD has the higher score in the syntax test. As discussed above, CGD gives collocators in the English-German part in English, while DOGE gives them in German. This gives DOGE an advantage in the scoring as several English collocators may be covered by one German ward, whereas CGD uses English and if the specific English ward is not listed as a collocator, then that is that. A case in point is fogclear, where DOGE scores, but CGD does not as it lists only mist as collocator. Also, I have been very strict and not accepted to bare stif.f when the collocation looked for was bored-stif.f or assembly-sit when parliament-sit was the collocation wanted. This partly explains CGD's lower score of 47. CGD, on the other band, comes out ahead both in the fixed expressions (31 to 24) and the syntax test (59 to 54). Tue other 18 of the 21 overaH points are largely made up by CGD's good score in the NAm and the computer test. Tue general remarks on the layout of PGW 2 also apply to Pans Globalwörterbuch Englisch-Deutsch (PGW 1 ). Where the parent dictionary economizes on space e.g. with compound nouns, PGW 1 gives the first part of compounds in füll, though it also prints them run-on whenever possible. One important feature that the parent dictionary offers, the valuable appendix on language in use, has sadly been cut from the dictionary. I have checked the NAm, BrE, computer and environment tests and have found that PGW 1 includes a few new items in its pages that are absent from CGD. There are now entries for virtual reality, click on (G anklicken), biodiversity (G Artenvielfalt) and sustainable development (G nachhaltige Entwicklung). For the serious student I still recommend the unabridged version of CGD. 3.3 Bilingual English-German versus Monolingual English Dictionaries I have already touched here and there on the relative merits of bilingual dictionaries when compared with the monolingual dictionaries. To round off this section, I will now make a fuller comparison of the two types of dictionaries. First, the microstructure is much richer in the bilingual dictionaries. In the syntax test, the top score with the bilinguals is 28 (CGD) as against 17 (COD), the average 22,5 to 10,4. This is the main reason why one needs a bilingual dictionary: FLuL 23 (1994) 50 Kurt-Michael Pätzold for language production as for language analysis, the most important thing is that words are put into context. Second, in the macrostructure, the monolingual works easily dominate the bilinguals with two · exceptions. Tue top score for the spoken-forms test is identical (DOGE and CD both have 13 forms), while a monolingual has the lowest score (2 forms only in WNW). While the average bilingual dictionary achieves a slightly better score in this small test, the tables are tumed on the bilinguals in the fixed expressions, where they show a slightly lower average score than the monolinguals. Again, the top score is shared (CGD and CD), while the lowest score is found in a bilingual (NGGH). Differences become, however, more pronounced, not to say dramatic, in other fields, most notably in the NAm test, where the monolingual British dictionaries have an average score of 51,8, the American college dictionaries an average of 80, while the bilinguals only reach 24,8. These few figures show clearly, I think, why non-native speakers need a monolingual dictionary. 4. Native-Speaker Monolingual Desk/ College Dictionaries This part of the review will look at the college and desk dictionaries listed below. A review of unabridged dictionaries, and of electronic dictionaries, is planned for the 1995 issue of this joumal. ► Dictionaries Produced in the USA - American Heritage College Dictionary. Third ed., 1993 [= AHC] - Webster's New World Dictionary [...]. Third ed., 1988 [= WNW] - Merriam-Webster's Collegiate Dictionary. Tenth ed., 1993 [= MWC] - Random House Webster's College Dictionary, 1992 [= RHW]. ► Dictionaries Produced in the UK - The Concise Oxford Dictionary of Current English. Eighth ed., 1990 [= COD] - Longman Dictionary of the English Language. New ed., 1991 [= LDEL] - Collins English Dictionary. Third ed., 1991 [= CED] - The Chambers Dictionary, 1993 [= CD]. 4.1 General Remarks, Items Lists and Results Tue test items for the monolingual dictionaries are the same as for the bilingual English-German dictionaries (see above pp. 35-42) with a few changes. Tue monolingual dictionaries in this section are aimed at the native speaker. Their strengths lie in the large number of words and items included. This is why I have added 100 items to the macrostructural tests (50 items drawn from varieties of English in Asia, Africa and Australia/ New Zealand, and 50 items that are designed to test the coverage of encyclopedic information (e.g. places, institutions, sports teams)). FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 51 Though the forte of monolingual dictionaries is not the depth of the treatment given to the individual item, I have nevertheless tested how suitable they might be for language production by non-native speakers by submitting them to a syntax test (the first 50 syntax items in the English-German battery) as weil as an examples test (50 items [= c]). The results show very clearly that monolingual dictionaries are nowhere near good enough for language production, and perhaps even deficient for language analysis as well. The syntax results demonstrates clearly that the monolingual dictionaries do not give nearly as much help as the bilingual English-German dictionaries. lndeed, as meanings are closely tied to grarnmatical construction in many of these items, one can also have some doubt about the monolinguals' value for language analysis. The results in the examples test are similar, with LDEL offering most examples (12). In the vast majority of cases, of course, the monolingual dictionaries do not give examples and this points again to the fact that these dictionaries are indeed of only limited use to foreign learners. lt must be added, though, that all dictionaries, with the exception of CD, often use brief contexts or collocators to distinguish between meanings, particularly in the case of prepositions like up, and polysemous entries like go, make and take. No dictionary tells us in an example why people might be rolling their eyes or pursing their lips, though WNW at least mentions a reason in its definition ("...as in disapproval", s.v. purse). lt is hard to find contexts in which the meaning of the word is illuminated, but cf. (entry words are bolded,. contexts are italicized) "hung his head in shame" (MWC), "When in front of an audience he froze" (RHW) or "Oh my! What ajoke! " (AHC). Collocations are no less infrequent (but cf. "A graphic example of waste" and "shines in math" (MWC), "an order of cole slaw" (WNW), and "I froze in my tracks" (RHW). MWC gives information on the concord of faculty ("many faculty were present"). No dictionary gives two utterances to illustrate the discourse uses of now and weil, nor have they got a context for now in which the tense used is not the present tense. However, RHW and AHC have at least a comma after now to indicate that now has its own intonation contour. [a] 50 items (AusE, NZE, SAE, SingE, etc) 35 air, tread fresh - ('be thrown out') balibuntal hat been-to n [WAfE; 'sb who has returned from the US or GB'] billy n (the boils) black money [lndE; 'illegal gains'] bonzer ('terrific') box: sth out of the - ('sth special') brinjal [SAE; 'aubergine, egg plant'] calabash [W AfEJ cane [W AfE; 'bamboo'] change room [lndE; 'dressing room'] chap [WAfE; 'man, person'] choom [NZE; 'a Brit'J chop [WAfE; 'food'J cocky ('small farmer') crim (petty -s and flashers) dag-picking [NZE; sorting the wool from the dags] dhobi [SingE; 'washerman'J dinkydi [NZE; 'true, honest'] donga [SAE; 'river bank, gully'] 35 Beside the abbreviations used in footnote 4 (page 15), the following are used here: AusE = Australian English; IndE = Indian English; NZE = New Zealand English; SAE = South African English; SingE = Singaporean English; WAfE = West African English. FLuL 23 (1994) 52 Kurt-Michael Pätzold exit permit [SAE; 'permit to leave the country without permission to return'] off-the-cuff suit ('off-the-peg') padang [SingE; 'field'] fiddle up (a woman) flies ('refreshment') four-twenty [lndE; 'swindler'] gimpy (leg) palm wine [WAfE] peon [SingE; 'orderly, office assistant'] plurry (good eyesight; 'very') rentage [WAfE; 'houserent'] head tie [WAfE; 'woman's headdress'] holus-bolus adv sorry! [WAfE; 'bless you' [sneeze]; or when one has stumbled] jaga [SingE; 'guard, sentinel'] kampong [SingE; 'village'] kaross [SAE; 'skin blanket'] knock back (offer, invitation) lairis (-ing around in cars) sport [NZE; 'guy'] squiz [NZE; 'a look'] stone the crows tamby [SAE; 'office/ errand boy'] lathi charge [lndE; 'police attack with sticks'] makan [SingE; 'food'] towday [SingE; 'employer, business person'] Tube, the - ([TV] 'the box'; also NAm) weatherboard n ('house') mulga stick woomera ('throwing stick') next tomorrow [WAfE; 'day after tomorrow'] Alice [in Wonderland] Anne of Green Gables Banff [Canada] Banff [Scotland] Bible Belt [USA] BL, the - [= British Library] Canada Day continentalism Culloden [1745] Fifth of November forty-ninth parallel Founding Fathers Ghost Dance movement Globe and Mail, The - Glyndebourne Governor General Group of Seven [Canadian painters] Hastings, Battle of [1066] Highlands [in Scotland] academic n administration [AmE] at first beat sb to sth buyer [in store] chickenfeed compose (sth written) curfew date [person] [b] 50 Encyclopedic Items HMSO Hocbelaga [= former name of Montreal] Hollywood Ten, the [wbo refused to testify to the House Committee on Unamerican Activities] Holy Island lndependence Day/ 4tb of July Independent, The Indian Country International Herald Tribune Lieutenant Governor loyalists [supporters of England in War of Independence] Maunday Thursday MCC MOMA Morning Star Movement [50's poets in GB] [c] 50 Examples die from die of doormat [fig] eventually exasperation meet sb's eyes be rolled bis eyes [surprise] be raised bis eyebrows [surprise] Nancy Drew NBA New Amsterdam[= former name of New York] NHL Plains of Abraham (1759) Secretary of State Silicon Valley Smitbsonian, the - Sonics, the - Spurs, tbe - Tanglewood [US] Tate [Gallery] ultramontanism [clerical attacks on liberalism in Canada] Uplands Upper Canada Wounded Knee (1890) faculty [part of university] faculty [teacbing staff] freeze vi get going graceful gracious grade ('mark') graphic adj he hung his head FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 53 hollow mockery/ promise fruity laugh leg [sport] Jet oneself in for he pursed his lips [disapproval] mellow [person] minister to sb motley group ► Results: ,-._ 0 1/ ") '-' ~~ "' ... s ""' = 2 = •--< 0 ~ : : C,I u ·.: : : .... ~ B "' ..... : : i: : AHC 31 WNW 38 MWC 38 RHW 38 COD 23 LDEL 34 CED 38 CD 44 sum 284 average 35,5 ,-._ 0 1/ ") '-' "' s 2 •--< ..... i: : : Q) s i: : : 0 .l: : I ; ; . &j 24 16 25 23 28 31 32 34 213 26,6 ,-._ 0 1/ ") '-" "' .! 1--< 2 : : s s" 0 u 11 6 7 17 13 11 13 19 97 12,1 my! [surprise] now [non-temporal] order n (of fries) pocketbook [bag] pocketbook [book] raunchy read a subject ('study') read a person school [for univ. students] ,-._ 0 ,-._ 0 ,-._ ,...... N 0 ,-._ N 0 '-' '-' 1/ ") 0 "' ,...... "' '-' ,...... i: : : s '-" 0 "' "' ..... Q) s "' ..... s "' •--< Q) ~ ..... 2 d ..... ~ •--< Q) s ~ ~ Q) < A.. ~ 'O z Cll Q) ~ u: ; 3 74 24 19 2 76 27 24 7 87 30 20 10 83 29 22 8 35 49 24 11 57 54 20 7 50 58 25 13 65 62 31 61 527 333 185 7,6 65,9 41,5 23,1 ,-._ 0 1/ ") '-' u ..... Q) ~ z ~ "' ~ 9 14 11 13 21 25 31 28 152 19 school [for pupils] scintillating conversation shine vi ('be very good at') his stomach heaved the stomach rumbled upgrade vt weil [discourse use, in answer to yes-no question] ,-._ 0 1/ ") ,-._ '-' N "' ,-._ N ~ ,-._ 0 t- 0 1/ ") ..... 1/ ") '-' '+-< •--< '-' "' 0 Q) ..... u ~ ...... : : s ; ,s o; j i ..... 0 Q) i: : : '-' §' >, s Cll ~ ...... ~ u 0 >, E-< u &j 17 6 2 220 18 12 5 238 12 9 9 255 20 12 11 278 9 17 6 233 15 9 12 279 24 12 10 300 13 6 0 315 128 83 55 16 10,4 6,9 Table 4: Results of Monolingual Dictionaries FLuL 23 (1994) 54 Kurt-Michael Pätzold 4.1.1 British versus American Desk/ College Dictionaries. The first thing one notices about the English and American one-volume desk dictionaries is that the American works are all about 1,600 pages long while the British products do not keep to such a length limit. Thus, the shortest, COD, is just over 1,450 pages long, while the longest, CD, runs to a massive 2,062 pages. This difference in size is reflected in the scores for the macrostructural items, while the microstructure results can obviously not be explained (away) by reference to size. Only two British dictionaries (COD, CED) use a transcription system based on that of the IPA, all others have devised systems of their own. On the other band, the American dictionaries all have a number of systematic and visual elements (tables, diagrams, drawings, photos), which are totally absent from their British counterparts. Again, the American works all have more or less detailed treatments of synonyms and usage questions, in which users get valuable information on various aspects of American English, often with helpful examples. Among British dictionaries, only LDEL offers this, and while the Americans only talk about AmE, LDEL takes into account both varieties, using a wealth of examples, which makes LDEL the most valuable dictionary in this respect. Tue test results show clearly that each group does better on its own variety than on that of the other nation. Despite all efforts to cover AmE, British dictionaries lag a long way behind the American college dictionaries in their coverage of American English. On the other band, the American dictionaries almost do not seem to intend to cover other varieties very much. At least this is the impression one gets when one looks at some of their titles. American dictionaries are perhaps a little more provincial, which is also bome out by their scores in the Australian, New Zealand etc items test, where the best British dictionary offers twice as many items. Other differences emerge from the environment and computer tests, where again the British dictionaries do a better job on average than the Americans. All this boils down to the fact that one really needs two monolingual desk dictionaries, one British and the other American. 4.1.2 Tue general monolingual desk dictionaries are deficient in many respects when compared with the best leamer and bilingual dictionaries. There is nothing to rival for instance CGD's or PGED's excellent layout, which allows the reader to find at a glance transitive and intransitive uses as well as nominal, adjectival and adverbial ones. More seriously, monolingual dictionaries do not give the meaning for all the forms they list in their pages. Derivations are often not explained, which means at best that users have to look up relevant suffixes in separate entries, and at worst, that there are no entries for a particular suffix or that the suffix concemed has more than one meaning, which is quite often the case, so that semantic choices have to be made. Again, leamer dictionaries and good bilingual dictionaries break down the mass of meanings in longer entries into manageable, labelled groups, but this user-friendly practice is completely unknown in monolingual dictionaries. FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 55 Other gaps are shared by the bilingual and general monolingual desk/ college dictionaries. Thus, they do not provide enough coverage of slang or fixed expressions, for which readers have to consult specialist dictionaries like Partridge's A Dictionary of Slang and Unconventional English, or the more recent NTC's Dictionary of American Slang and Colloquial Expressions, or the Oxford Dictionary of Current Idiomatic English (for other relevant titles see the article by Henke in this volume). They also do not cover the more recherche terms, for which readers will normally consult a bigger, unabridged dictionary (see part two of this review article), or indeed a new hard ward dictionary like the Hutchinson Dictionary of Difficult Words. Finally, readers may well want a specialist dictionary for all aspects of the culture, including the language, of a country. Tue best single volume available is Grote's British English for American Readers, although the Longman Dictionary of English Language and Culture offers perhaps a little more on the language side (for more detail see Henke's article in this volume [pp. 120-148]). A brief note on the etymologies provided by monolingual dictionaries is perhaps in place here. On the whole, it would seem that their coverage of the formal aspects is better than that of the meaning changes which items have undergone. lt is my experience, however, that what interests people most are the different meanings that words have gone through in the course of the centuries. Here again the interested reader will have to go to specialist dictionaries, like Ayto's Dictionary of Word Origins (1990), Webster's Word Histories (1989), The Barnhart Dictionary of Etymology (1988); Morris Dictionary of Word and Phrase Origins (1988), or The Facts on File Encyclopedia of Word and Phrase Origins (1987), which are all more readable than older dictionaries like The Oxford Dictionary of English Etymology (1979). How for instance does bless change to its present-day meaning from its Old English meaning of consecrate with blood? Alone among dictionaries COD states that the meaning was influenced by. the Latin word benedicare at the time of the conversion of the Anglo-Saxons to Christendom. None of the dictionaries explain why diamonds is the symbol for a set of cards (it was the symbol of the merchant class, just as spades stood for the nobility, hearts for the clergy, and clubs for the common people), nor do they point to the amazing change of show from meaning something like German schauen to its present sense of make visible, nor, finally, do they think it necessary to account for a change like that of treacle, which changed in English (it has aprehistory in Greek and Latin) from an antidote to poison to sweet syrup. 4.2 American Dictionaries 4.2.1 The American Heritage College Dictionary (AHC) Tue layout and typefaces chosen in this dictionary make it fairly easy to use (this means really 'could do better', to use school report language). Meanings are numbered for ward dass, and for transitive and intransitive uses of verbs, but sadly these different syntactic uses do not begin new lines. While its pages turn easily, FLuL 23 (1994) 56 Kurt-Michael Pätzold it is difficult to read the middle columns because they are run too close to the inside margins of pages, where they are fastened together. lt prints phrasal verbs and idioms in separate sections at the end of entries run-on, but as they are preceded by clearly visible labels in hold they can be quickly found. Zero-derived nouns (e.g. turnojf, turn-on, and turnover) are not listed with their phrasal verbs, though other zero-derivations are placed in the entry for the root word (cf. stop, which includes the noun and adjective uses as well as the verbal ones). Apart from phrasal verbs the word list is in strict alphabetical order. While it has cross references for synonyms (e.g. s.v. bear to the entry for stand), it is not good at giving cross references for more-than-one-word items, like kick the bucket, fly off the handle, and have bats in the belfry: these are listed in the entries of the bolded words without any hint at this fact s.v. backet, bats and belfry. AHC does not use the IPA, but indicates word divisions. lt has a unified word list complemented by a unique appendix at the back of the dictionary, which will make fascinating reading for the amateur (and professional) historical linguist: it lists a number of Indo-European roots and a number of their reflexes in English. There are three types of special notes in AHC, which deserve mention. First, there are a number of usage notes, which are printed in separate sections and are found on new lines. They deal with debated usage (e.g. the verbal use of impact, medium versus media, method versus methodology, or the gen~ric use of man) and report the views of the AHC's usage panel, not however without adding comments by the editors, which sometimes put things into a historical perspective (see e.g. the note under contact, which shows that offensive uses can become accepted in the course of time). lt also includes a number of discursive paragraphs on the cultural and linguistic history of words (their derivation, form(s) and meaning), which often contain examples of usage (see e.g. the entries for impact, ketchup, larva, leprechaun, maroon 1, mattress, midwife). Finally, there are regional notes that point out the different names by which things are known in different parts of the United States (see e.g. the entry for submarine), or give linguistic information (e.g. s.v. fix on the semantics of be fixing, and s.v. grease on the pronunciation of the noun and the adjective greasy in the American South, and its importance as a marker of Southern Dialect speakers). This is all very interesting and illurninating and helps with certain aspects of American English texts. There is a wealth of illustrations and photos (e.g. of American presidents and their wives) as well as a number of tables and drawings, in which the strait jacket of the alphabet is sloughed off and things that belong together are listed together, another useful feature for language learning as well as language production (cf. the geological time scale [570], manual alphabet [826], measurements, morse code [888], subatomic particles [1351], or p. 1426, in the margin of which we get to know all the terms to do with teeth). The sad thing is that the editors have not bothered to put all these pearls into a table of contents, so that only the user lucky enough to stumble across them will be able to make use of them. As can be seen from the results table, AHC comes bottom of the college dictionary league. lt does relatively well on computer, environment and encyclopedic terms .. In all other types of items it trails behind the American dictionaries. lt is little use for language production: its low score (6 out of 50) in the syntax test is complemented by the score of 2 (again out of 50) in the examples test, where it only lists Oh my! What a joke! (s.v. my) and Now, let's get down to work (s.v. now). In fact, even decoding is likely to cause a few problems, e.g in the case of FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 57 eventually, where the definition does not unambiguously rule out a false-friend interpretation (At an unspecified future time), or well, where one finds no example for the two functions of its use as interjection, and where its use in answers is not mentioned in the definition. Clearly, syntagmatic information is at a premium in this dictionary. Decoding is also not helped by the fact that there are no meaning groups in long entries, nor does AHC provide meanings for all the forms it lists. To sum up, AHC is fairly easy to use but has the worst score in the macroas well as the microstructure tests. lts strengths lie in fields that seem less important for foreign learners than for native speakers. 4.2.2 Webster's New World Dictionary of American English (WNW) Tue fonts and print types chosen make W'NW a dictionary that is easy to use. The dictionary has a historical bias: Slightly unfortunate is the decision to place etymological information at the beginning, instead of at the end, of entries. lt is of a piece that meanings are arranged in historical order, not according to frequency. W'NW is runner-up in the Shakespeare test (which rank it shares with three other dictionaries), and comes third of all desk dictionaries in the fixed expressions. lt marks many items with an asterisk: this does not mean, as one might expect, that these words are to be considered Americanisms at the present time, but only that they are items, or meanings, that had their origin in the United States of America. W'NW has brief paragraphs on synonyms, but does not include usage notes on matters of political and linguistic correctness (e.g. the generic use of man, or the much decried use of hopefully, or of impact as transitive verb). lt is also fitting that date, when it refers to a person, is, narrowly and traditionally, defined as "a person of the opposite sex...", as if homoerotic partners do not count. Meanings are helpfully numbered for word classes, and transitive and intransitive uses of words, though they do not begin new lines and are not put in labelled groups in polysemous entries. Idioms and phrasal verbs follow in one group on the main verbal senses, while nouns derived from phrasal verbs have separate main entries. Some fixed expressions appear as main entries, e.g. play hookey (which is linguistically justified), or play on words (where there is somewhat less reason for a main entry). There are no cross references for the three idioms I checked, nor are there always cross references for synonyms. While it does not use the IPA, it has a unified word list and is useful for language production in as much as it indicates word divisions. However, it provides only five illustrative contexts, only one of them a sentence (s.v. read: I read you loud and clear). lts coverage of syntax, on the other hand, is quite good for a native-speaker dictionary. lts results in the macrostructural tests place it third of the four American college dictionaries. lt does better than its overall performance in the Shakespeare, fixed expressions, encyclopedic and Australia, New Zealand etc tests. In the more modern and colloquial tests of spoken forms and computer items it comes last FLuL 23 (1994) 58 Kurt-Michael Pätzold overall, which again confirms my impression of WNW as a dictionary with a historical bias. 4.2.3 Me"iam-Webster's Collegiate Dictionary (MWC) MWC's fonts and types mak: e it easy to use. lts separate main entries for different word class uses of the same word form contribute to its ease of use, as do the separate numberings of meanings for transitive and intransitive verbal uses. Phrasal verbs get main-entry treatment and follow immediately on the nouns derived from them. All this is excellent, and there is only one other college dictionary, CED, that offers a sirnilarly convincing and user-friendly arrangement. MWC is, however, not consistent in this: we find go by and go down as main entries, but go about, go after, go at and go over are listed s.v. go. lts provision of cross references for longer expressions is patchy while that for synonyms is good. Unfortunately, it has no unified word list, which would almost have resulted in its not getting points for the abbreviations OB-GYN, OJ and PD, which are listed in a special appendix. Substantial appendices are always a bad idea in a dictionary, and more so in MWC because comparable abbreviations are found in the main body of the dictionary, e.g. BLT. Other information thus tucked away at the end of the dictionary are lists of bioand geographical names as well as foreign words and phrases. MWC starts its entries with etymological information and is historically oriented to the extent that it does not always list the most frequent current meanings first. lt is un-user-friendly also because it does not set up labelled meaning groups in long entries. Another drawback is that it saves space by not giving the meaning of a number of derived forms. In an attempt to show meaning relationships more clearly, meanings are numbered by using up to three characters (e.g. 8b(2)), which I find one, or sometimes two, too many. lt has paragraphs on usage and synonyms as well as a number of drawings. lt indicates word divisions, but does not employ the IPA for the transliteration of items, another disadvantage for foreign learners. Tue pros and cons continue with the test results. MWC has a score of 18 for the microstructural tests, which puts it in second place of the American dictionaries. lt leads the US works in the NAm, BrE and environment tests and is joint first for the Shakespeare items. lt scores fairly low in the fixed expressions and Australia, New Zealand etc. items, and very low in the computer and encyclopedic items. With the last mentioned test words, MWC often only gives the geographical location but nothing on the item's significance, cultural, historical or otherwise (cf. Culloden Moor, Hastings, loyalists). 4.2.4 Random House Webster's College Dictionary (RHW) RHW is easy to use. lt has a unified word list. Although the meanings of one word form are numbered consecutively, different syntactic uses start new lines in long entries and are no problem to find. Phrasal verbs are printed after the simplex verb, FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Learners of English 59 but their related nouns are listed as main entries, which is a pity. Idioms are in a special section after phrasal verbs, and are headed by the label "Idiom". Cross referencing for synonyms is good, for idioms bad. Notes on synonyms and usage problems follow at the end in separate sections after etymologies. lt employs its own transcription system instead of that of the IPA, but indicates ward divisions. RHW places the most frequent meaning first, and it uses a number of drawings to help understanding. lt has various appendices, amongst them notes on "Avoiding Sexist Language", and two pages which help users when they have only heard, and not seen, a word in a text, called "From Sounds to Spelling". There is also an index for tabular and other systematic information in the main body of the dictionary, e.g. of basic information on the states of the USA. RHW is the best of the American desk dictionaries in this test, and comes fourth overall. lt shares first place in the microstructure with COD, and is runner-up in the Shakespeare, computer and encyclopedic tests. 4.3 British Dictionaries 4.3.1 The Concise Oxford Dictionary of Current English (COD) COD's physical appearance is all right at first glance. A closer look reveals, however, that it prints in one run-on entry all verbal, nominal, and adjectival uses of the same word form as well as idioms, compound nouns, phrasal verbs and their zero-derived nouns, as long as these are not written in one woid, in which case they get an entry of their own. This makes for too lang entries (see e.g, life, run, see and take), in which it is difficult to find what one is looking for. On the other hand, it puts semantically related things together: verbal senses are arranged according to their meanings, ·not their syntax, which not only saves space but also makes fewer demands on the linguistic knowledge of users, and phrasal verbs are immediately followed by the nouns which are semantically and formally derived from them. Meanings are numbered for different word classes, which is good, but the word dass symbols used could be more prominent (they are only italicized, not bolded or printed in small caps). COD gives few cross references for the constituents of fixed expressions: there are none for two of my test items while the third, have bats in the belfry, is listed under both bat and belfry. COD lists the most frequent, current meanings first. Tue dictionary now uses the transcription system of the IPA, but it still does not indicate word divisions. Most information is contained in the main body of the dictionary, such as the word form Afghan and the noun Afghani, although one has to go to an appendix to find the noun Afghanistan. This policy of excluding most encyclopedic matter 36, as 36 There is also an encyclopedic dictionary from Oxford University Press, The Oxford Encyclopedic Dictionary 1991, which is not reviewed here as there will be a revised edition of it in 1995 (oral communication from Patrick Ranks, Oxford University Press). FLuL 23 (1994) 60 Kurt-Michael Pätzold well as the absence of sections on synonyms or usage questions, explains its relative shortness, and accounts for its low score in the encyclopedic test. COD is, together with CD, one of the few dictionaries that have not gone with the times and do not include e.g. Asia in their word list, although such items often raise pronunciation problems for the foreign user, and although the separation of linguistic from encyclopedic knowledge is now often regarded as artificial or mistaken, and indeed is far from easy: why include Afghani (the name of the Afghan currency) and not Afghanistan? COD is the shortest of all college dictionaries in this review. lt is a good example of the fact that size determines the macrostructure but says little about the microstructure: it is joint first (with RHW) in the syntax and examples tests although it is bottom of the league in the other tests. lt is the best dictionary overall in the syntax test, but much less good at the provision of examples. Add to this a slight tendency to give difficult definitions, and COD looks less attractive a tool for foreign users. 4.3.2 Longman Dictionary of the English La,nguage (LDEL) Tue layout of this dictionary shows the usual mixture of good and bad points. Different syntactic uses of the same word form get separate main entries and numbering in LDEL, which makes for ease of finding. Though transitive andintransitive uses are listed and numbered separately, another good point, they are unfortunately printed run-on, with the transitivity labels hardly visible. Phrasal verbs follow on the simple verb, but the related nouns have to be looked up in separate entries. Cross references for idioms and synonyms are plentiful. LDEL does not indicate word divisions. Word meanings are not consistently arranged for their present-day frequency or for their history. As in its parent dictionary, MWC, meanings are subdivided using up to three characters, which is confusing. LDEL comes nearest to the American college dictionaries in that it distinguishes the meanings of synonyms and provides notes on usage problems, often giving examples in the process. As the results table shows, it comes third in the British dictionaries, and third overall. lt is nowhere outstandingly good or bad except in the examples test. Indeed, it provides quite a number of examples in its pages, e.g. in the paragraphs on synonyms and, last but by no means least, in the many boxed sections headed "notes", the real glory of this dictionary. I can only hintat the wealth of fascinating and entertaining information contained in them: there are notes on loan words (e.g. s.v. Canadian French, Czech, Dutch, German, Scottish Gaelic), on sexist language (e.g. s.v. man(kind) and person); on regional varieties (e.g. s.v. anymore, anyway and likely); grammatical problems (e.g. as versus like [s.v. as], the subjunctive, complementation with prepositions (e.g. s.v. anxious, compare, and different), the history of words, their pronunciations and meanings (e.g. s.v. cunning [with cross FLuL 23 (1994) Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English 61 references to two other words showing the same pejorative sense development], great [with mention of break and steak], magazine, and pander). These notes transform LDEL from a dictionary merely for reference purposes into a book which advanced readers will dip into even when they do not have to look somethirig up. For the next edition of LDEL I would like to see a subject index for readers to find out about the riches contained in the dictionary. 37 4.3.3 Collins English Dictionary (CED) I found it sometimes difficult to find the right page when I was looking up my items because the paper used for CED is too light. I also thirik that the font size chosen is a little on the small side. Other negative points are that meanings are numbered consecutively across word classes, word class symbols are hard to see, and all uses of the same word form are printed run-on. Idioms are put at the end of entries in hold, but do not begin a new line. Finally, CED does not indicate word divisions. lts cross-referencing system could be improved: while it lists two of four idioms that I checked twice, under both the noun and the verb (kick the bucket andjly off the handle), it puts two others orily under the bolded word without cross references (make both ends meet, have bats in the belfry). Positive features are that CED lists all its items in one list in strict alphabetical order. This applies also to phrasal verbs and their nouns, which are tharikfully found in the same entry. Another great advantage for foreign leainers is that CED uses the IPA, and arranges meanings according to present-day frequency. CED is second overall, and particularly strong in Australian, New Zealand etc and encyclopedic items. One of the dictionary's strengths that does not show up clearly enough in the test results is its treatment of encyclopedic material. Though I have not run an exhaustive test, I would thirik that CED offers more, and often more detailed, entries than any other desk dictionary. CED seems to me to be the best buy overall for general purposes, although others are stronger in particular departments. 4.3.4 The Chambers Dictionary (CD) This is an amazing dictionary in many respects. First, it has an appalling layout in which everything is printed run-on. Different. word-class uses of the same word form are separated by thin dashes and preceded by word class symbols, both of which I found hard to make out. Second, it does not arrange its entries in an alphabetic order, but prints them in morphologically related blocks, which makes finding things difficult. Third, it does not use the IPA nor does it, fourth, put all its 37 Fora more detailed review of LDEL see Masuda [et al.] 1994. FLuL 23 (1994) 62 Kurt-Michael Pätzold information in one word list: personal names and foreign words and phrases have to be looked up in appendices (though e.g. ora et labora and ora pro nobis are found in the main body of the dictionary). Fifth, phrasal verbs and idioms are not clearly distinguished from other forms. Sixth, it does not indicate word divisions, and seventh, it does not number meanings, nor does it set up meaning groups. Again, meanings of derived words are not always given. lts cross-referencing system could be better: it gives cross-references only in two out of the three cases I checked. Eighth, it has no usage notes or paragraphs in which synonyms are distinguished. Ninth, there are no drawings, photos or other illustrations, nothing but words, words, words. Tenth, with six points it has the worst score for the microstructure. lt is lousy on contextual information and offers not a single example for the 50 test items that I have checked. And yet this is, and has been for a long time, one of the best-selling dictionaries of the English-speaking world and, as the results table bears out, it is top among the desk dictionaries. What makes this dictionary so attractive, is its macrostructure: the figures for the first three dictionaries without the syntax and examples test are CD 309, CED 278, RHW 255. Indeed, CD has the most to offer in all macrostructural tests except North American and encyclopedic items. lts coverage of older English (Bible, Shakespeare, Milton) is excellent, as is its treatment of regional Englishes (it is particularly good on Scots, cf. Aitken 1989). In short, this is a dictionary of extremes: unuserfriendly lay-out, difficult arrangement of entries, ! arge macrostructure, and negligeable rnicrostructure. I love it and can recommend it to advanced students of English for decoding purposes, but to them only the reader has been wamed. References • AHC = The American Heritage College Dictionary. Third edition. Executive editor Robert B. Costello. Senior Lexicographer David A. Jost. Boston: Houghton Mifflin 1993 [xxxiv; 1630 pp]. (*) ArrKEN, A. J. (1989): "The Extinction of Scotland in Popular Dictionaries of English". In: BAI- LEY, Richard W. (ed.): Dictionaries of English. Prospects for the Record of Our Language. Cambridge: Cambridge University Press, 99-120. 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Oxford: Oxford University Press 1991 [xvii; 1784 pp.]. The Penguin Canadian Dictionary. Ed. by Thomas M. Paikeday. Markham and Mississauga, Ont.: Penguin Books Canada and Copp Clark Pitman Ltd. 1990 [xviii; 852 pp.]. Webster's Word Histories. Edited by Frederick C. Mish. Springfield/ Mass.: Merriam Webster 1989 [xvii; 526 pp.]. WNW = Webster's New World Dictionary of American English. Third College edition. Editor in Chief Victoria Neufeldt. Editor in Chief Emeritus David B. Guralnik. New York: Simon and Schuster Inc. 1988 [xxvi; 1557 pp.; appendices pp. 1558-1574; distributed in Gerrnany by Klett: Stuttgart]. (*) FLuL 23 (1994) Heinz Antor Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch Abstract. User-friendliness is the most important quality an EFL-dictionary must have. This article undertakes an analysis from this point of view of the three leading dictionaries for English as a foreign language, Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English, Longman Dictionary of Contemporary English, and Collins COBU/ LD English Language Dictionary. Various categories ofuser-friendliness as well as the corresponding lexicographic strategies both in the macrostructure and in the rnicrostructure of EFL-dictionaries can thus be shown and evaluated. Popular myths concerning the quality of dictionaries have also been critically put to the test. Finally, the article puts forward suggestions for future improved EFL-dictionaries as well as for an extended and effective teaching of lexicographic skills in the EFL-classroom. 1. Vorbemerkung In Michael Sadleirs 1915 erschienenem Universitätsroman Hyssop beklagt sich der in Oxford studierende amerikanische Rhodes Scholar Dallas Merrick bei einem englischen Kommilitonen µber seine Schwierigkeiten im Umgangmit dem britischen Englisch: [...] you are always, so to speak, inviting me to share pleasures which are exquisite to you, but have forme the rather spasmodic joys of a poem only half understood. I get the 'ands' and 'buts' and here and there 'love' and 'song' or some simple word, but all the time I have to look in the dictionary for idiom. And you've no idea how looking in the dictionary spoils one's ease. (Sadleir 1915: 120) Der junge Amerikaner konsultiert offenbar ein Wörterbuch, das es seinen~Benutzem nicht leicht macht, die gewünschte Information zu finden und das auch nicht zu weiterem Gebrauch anregt. Für den Fremdsprachenlerner an Gymnasium und Hochschule, der in noch viel höherem Maße als der Rhodes Scholar mit der Unbekanntheit der anderen Sprache konfrontiert wird, kann die frustrierend demotivierende und mitunter wohl auch desinformierende Wirkung eines solchen Wörterbuches den Lernerfolg stark behindern. Glücklicherweise liegen nach Hornbys Pionierarbeit als Englischlehrer in Japan inzwischen spezielle EFL-Dictionaries vor, die die spezifischen Bedürfnisse ausländischer Englischlerner berücksichtigen. Die Qualität gerade solcher Wörterbücher hängt aufgrund ihrer adressatenspezifischen Ausrichtung vor allem von ihrer Benutzerfreundlichkeit ab. Im folgenden sollen daher drei moderne EFL-Wörterbücher und ihre didaktischen Begleitmaterialien auf die von ihnen eingesetzten Strategien der Benutzerfreundlichkeit untersucht werden. Es handelt sich dabei um die zur Zeit an Schulen und Universitäten am häufigsten FLuL 23 (1994) 66 Heinz Antor benutzten großen Lernerwörterbücher des Englischen, das Oxford Advanced Leamer's Dictionary of Current English (4. Auflage, im weiteren OALD), das Longman Dictionary of Contemporary English (2. Auflage, im weiteren LDOCE) und das Collins COBUIW English Language Dictionary (1. Auflage, im weiteren COBUILD). 2. Die Makrostruktur im EFL-Wörterbuch 2.1 Quantität, Anordnung der Lemmata und Benutzerfreundlichkeit Ein Lernerwörterbuch ist für seinen Benutzer bekanntlich nur in dem Maße wertvoll, in dem es ihm auch Einträge zu den von ihm gesuchten lexikalischen Einheiten präsentiert. Dies führt dazu, daß auf den Schutzumschlägen der gängigen EFL- . Wörterbücher sowie in den Werbeprospekten der Verlage seit langem ein Wettlauf darum begonnen hat, wer dem Schüler oder Studenten die meisten Einträge präsentieren kann. Dahinter steht die Implikation, mehr entries bedeuteten auch mehr Benutzerfreundlichkeit. Dies erweist sich aber dann als gefährlicher Fehlschluß, wenn man berücksichtigt, daß ein enger Zusammenhang besteht zwischen Lemmatisierungsstrategie und Gesamtzahl der Einträge (vgl. Antor 1988: 223), wobei dieser Sachverhalt wiederum unmittelbare Auswirkungen auf die Benutzerfreundlichkeit der Lernerwörterbücher hat. Die Wendung the middle of nowhere findet sich beispielsweise in OAW als "idiom" im Eintrag für das Substantiv middle und in COBUILD im Artikel zu nowhere, wobei sich in beiden Wörterbüchern in den Einträgen des jeweils anderen Wortes Querverweise zum Ort der gesuchten Definition finden. In LDOCE hingegen bekommt middle of nowhere einen gesonderten Eintrag, was zunächst im Sinne einer deutlichen Lenkung der Benutzeraufmerksamkeit auf das "idiom" durchaus positiv erscheinen mag. Aufgrund des Prinzips der streng alphabetischen Anordnung in LDOCE entstehen für den Benutzer allerdings Probleme, da der Eintrag so nicht beim Artikel zu middle, sondern durch fünfzehn andere Einträge von diesem getrennt erst eine Seite weiter zu finden ist. Es erfordert nun aber eine beträchtliche lexikographische Transferleistung des Lerners zu erkennen, daß die Wendung the middle of nowhere wie ein Einzelwort als eine Einheit aufgefaßt und nach den Kriterien des strikten Alphabetisierungsprinzips gesucht werden muß. Daß sich in LDOCE auch weder im Eintrag zu middle noch unter nowhere entsprechende Querverweise finden, geht dabei auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit, da der Lerner entweder unter middle oder unter nowhere nachschlagen und damit in eine lexikographische Sackgasse laufen wird. Das ursprünglich als lernerfreundlich intendierte Prinzip der alphabetischen Anordnung gewinnt hier ironischerweise durch die Kombination mit einer anderen ebenso motivierten Strategie, der der extensiven Lemmatisierung, eine negative Qualität. Allerdings gewinnt LDOCE so wie auch bei einer ganzen Reihe weiterer Zusammensetzungen mit middle einen zusätzlichen Eintrag, der die Gesamtzahl der FLuL 23 (1994) Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch 67 entries vergrößert. Mehr Wörterbuchartikel bedeuten also nicht automatisch auch höhere Benutzerfreundlichkeit und sollten daher weder die Kaufentscheidung noch die didaktische Auswahl eines EFL-Wörterbuches beeinflussen. Die Herausgeber von OAW vermeiden die oben geschilderten Probleme bei der Frage nach der Anordnung der Einträge, indem sie dort einem morphologischen Prinzip folgen. Dieses besteht darin, daß nach einem Haupteintrag sofort Ableitungen von diesem sowie Zusammensetzungen mit diesem Stamm aufgeführt werden, wobei erstere durch ein Dreieck und letztere durch ein Quadrat speziell gekennzeichnet sind, was natürlich auf Kosten einer konsequenten Alphabetisierung geht. So finden sich beispielsweise zwischen metal und metalanguage die Einträge für metallic und metalwork, die, folgte man dem strikten Alphabetisierungsprinzip, dort nichts zu suchen hätten. Dasselbe gilt ebenfalls für silk-screen printing und silk worm, die man zwischen silk und silken findet, oder für gladden, gladness, gladsome und glad-hand, die unmittelbar nach dem Eintrag für glad, aber noch vor dem Lemma für gladiator aufgeführt werden. Der Vorteil dieser Anordnungsstrategie besteht darin, daß Wortfamilien nicht auseinandergerissen, sondern als eine Einheit präsentiert werden. Dies erleichtert den aktiven Wortschatzerwerb, da das Lernen in Wortschatzfamilien nicht so unmotiviert, unverbunden und arbiträr auf den Schüler oder Studenten wirkt wie der Erwerb einzelner und isolierter Vokabeln. Allerdings verlangt dieses Prinzip dem Lerner zunächst einmal ab, daß er die morphologische Anordnung versteht, um nicht, will er metalwork nachschlagen, vergeblich zwischen metallurgy und metamorphose zu suchen, wo er das Wort bei streng alphabetischer Gliederung erwarten müßte. Zu diesem Zweck sollte in Schule wie Hochschule eine Einführung in die möglichst effektive Benutzung des EFL-Wörterbuches gegeben werden, wobei auch die entsprechenden workbooks zu den dictionaries, auf die noch einzugehen sein wird, eingesetzt werden könnten. Die innere Logik der nach morphologischen Gesichtspunkten gegliederten Makrostruktur dürfte Schülern und Studenten jedoch schnell einleuchten. Neben der Vermeidung der lernpsychologischen Nachteile einer strikten Alphabetisierung sowie deren oben gezeigter benutzerunfreundlicher Tücken führt · dies darüber hinaus dazu, daß der Schüler oder Student ein einsehbar strukturiertes Bild des englischen Wortschatzes vermittelt bekommt. 2.2 Makrostrukturelle „Extras" für den Lerner Zur Makrostruktur des modernen EFL-Wörterbuches gehört aber viel mehr als die alphabetische oder morphologische Anordnung der Einträge. Vor und nach diesem Hauptblock findet sich eine Fülle weiterer Informationsangebote an den Lerner, die von diesem leider viel zu selten genutzt werden. Da aber ein EFL-dictionary immer nur so gut sein kann wie die Benutzerstrategie des Schülers oder Studenten, sollte dieser stärker von seinen Lehrern auf die vernachlässigten oder kaum wahrgenommenen Teile seiner Wörterbücher und deren konkreten Nutzen für ihn hingewiesen FLuL 23 (1994) 68 Heinz Antor werden. Auch hierzu können wiederum die didaktischen Begleitmaterialien (workbooks) der dictionaries eingesetzt werden. 2.2.1 Integrierte Eiriführungen in die Wörterbuchbenutzung Zu den hier angesprochenen Wörterbuchteilen gehören die dem Hauptteil vorangestellten Einführungen in die Benutzung der "dictionaries". Neben den Vorworten der Herausgeber finden sich in allen drei großen EFL-Wörterbüchern solche sogenannten guides. OAW und LDOCE stellen sich aber im Gegensatz zu COBUILD in besonderer Weise der Frage, wie man Schüler und Studenten zur Lektüre der bislang meist überlesenen Teile bringen könnte. Zu diesem Zweck bieten sie neben einem ausführlichen guide auch einen speziell an die Lerner adressierten, der kürzer und anders aufgebaut ist. Cowie (1989: 5), der Herausgeber des OALD sieht dies als Teil der benutzerfreundlichen Strategie der "Multi-level presentation", deren Funktion es ist "to present a particular type of information [...] in more than one way, with the aim of satisfying learners across the whole of the ability range". Eine solche Differenzierung ermöglicht es dem noch unerfahrenen Benutzer beispielsweise des OALD, in die Handhabung seines Wörterbuches eingeführt zu werden, ohne sich durch den 35seitigen "detailed guide" am Ende des Wörterbuches quälen zu müssen, der dem versierten Lerner genauere Informationen bietet. Sowohl "Using the Dictionary a Practical Guide" in OALD als auch "A Quick Guide to Using the Dictionary" in LDOCE sprechen dabei den Benutzer direkt in der zweiten Person an. Darüber hinaus präsentiert LDOCE seine Kurzeinführung in Form von Aufgaben und Fragen, um so pragmalexikographische Probleme möglichst lebendig zu erläutern. OALD geht in seinem Kurzführer weniger induktiv vor, bietet dafür aber eine stärker konzeptuelle Gliederung, die eine deutlichere Struktur erkennen läßt und daher übersichtlicher wirkt. Dabei wird unter pragmatischen Großüberschriften wie "Finding Words and Meanings", die dem Stil des "Quick Guide" von LDOCE entsprechen, zusätzlich noch in Unterüberschriften wie · "Idioms", "Phrasal Verbs", "Derivatives", "Compounds", etc. eine stärkere Kognitivierung erreicht, was die Einführung auch für Studenten besonders nützlich macht. OALD wie LDOCE gehen mit ihren gekürzten adressatengerechten guides einen großen Schritt in Richtung Benutzerfreundlichkeit und fördern dadurch einen bewußteren Umgang mit dem Instrument Wörterbuch durch den Lerner. Wer als vermeintliches Gegenargument anführt, all dies sei sinnlos, da Schüler und Studenten solche Einführungen doch nie lesen würden, gibt lediglich selbst ein Beispiel ab für den didaktischen Mißstand, der darin besteht, daß nach wie vor viel zu oft den Lernern zwar mitunter hervorragende EFL-Wörterbücher an die Hand gegeben werden, dann aber stillschweigend vorausgesetzt wird, daß sie mit diesen Instrumenten auch sofort und ohne Einweisung kompetent umgehen können. Die Tatsache, daß so mancher Schüler und Student die erläuternden Einführungen zum Gebrauch seines Wörterbuches nicht liest, ist nichts anderes als die direkte Widerspiegelung der Vernachlässigung praktischer Wörterbuchdidaktik in Klassenzimmer FLuL 23 (1994) Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch 69 und Seminarraum (vgl. Kipfer 1987: 45--46). Für die Behebung dieses Defizits sind die benutzerfreundlichen kurzen guides von OALD und LDOCE von großer Bedeutung. Sie sollten daher möglichst im Unterricht/ Seminar gemeinsam erarbeitet werden. 2.2.2 Appendices Nach dem alphabetischen Wörterverzeichnis bieten OALD und LDOCE im Gegensatz zu COBUILD umfangreiche Appendices (29 Seiten in LDOCE und sogar 48 Seiten in OALD), die in Form von teils ganzseitigen Illustrationen, Listen und Tabellen für den Lerner Zusatzinformationen in besonders übersichtlicher Form präsentieren. Beide Wörterbücher offerieren hier je eine Liste unregelmäßiger Verben, Informationen zu Zahlen, Maßen und Gewichten sowie geographische Begriffe (Ländernamen sowie die Bezeichnungen für deren Einwohner, mit Ausspracheangaben). LDOCE faßt unter der Überschrift "Word Formation" die gängigsten Wortbildungsaffixe in einem Appendix zusammen, während diese bei OALD in die Struktur des alphabetischen Wörterverzeichnisses integriert sind. Letzteres kann bei Nachschlagen im Hauptteil weiteres Blättern oder zu frühes Abbrechen des Suchvorganges vermeiden helfen. Ersteres hingegen gestattet eine übersichtlichere und lerntheoretisch günstige Gesamtdarstellung, die bei einer verstreuten Erfassung im Hauptteil nicht möglich ist. Ideal wäre eine Kombination beider, Verfahren, wie überhaupt Redundanz im 'EFL-Wörterbuch im Sinne der Benutzerfreundlichkeit meist eine Tugend ist. Aus Verlagssicht sprechen wohl leider nur allzu oft Gründe der Raumökonomie gegen ein solches Vorgehen. Angesichts solcher praktischer Zwänge stellt sich allerdings die Frage, ob in beiden Wörterbüchern jeweils ein Appendix mit sämtlichen britischen und amerikanischen military ranks wirklich notwendig war oder ob der dafür benötigte Platz nicht im Sinne einer noch benutzerfreundlicheren Gestaltung der Wörterbücher genutzt hätte werden können. LDOCE bietet im Anhang zusätzlich ein Flexionsparadigma des Verbs be, über dessen Nutzen man angesichts des fortgeschrittenen Niveaus der Benutzer dieses Wörterbuches geteilter Meinung sein kann, sowie eine siebenseitige völlig unkommentierte Auflistung des in den Artikeln verwendeten Definitionswortschatzes. Sieht man einmal von einer eventuellen, aus lerntheoretischer Perspektive jedoch nicht besonders effektiven Funktion der Zusammenstellung eines Grundwortschatzes sowie der wahrscheinlich aus Verlagssicht im Vordergrund stehenden Werbewirksamkeit ab, stellt sich erneut die Frage, ob der dafür benötigte Raum nicht für benutzerfreundlichere Zwecke hätte verwendet werden können. In OALD ist der Nutzen einer gesonderten Liste englischer Bezeichnungen für chemische Elemente, deren gängigere auch im Hauptteil mit je einem Eintrag vertreten sind, aus demselben Grund zweifelhaft, während eine vierseitige Zusammenstellung der wichtigsten Interpunktionsregeln für den Benutzer von hohem Wert bei der eigenen schriftlichen Texterstellung sein kann. FLuL 23 (1994) 70 Heinz Antor 2.2.3 Illustrationen Besonders positiv zu vermerken ist in OALD ein 17seitiger Anhang mit thematisch geordneten Illustrationen, in denen anschaulich ganze Wortfelder abgedeckt werden, was wiederum zum aktiven und motivierten Wortschatzlernen im semantischen Verbund anregt. Dabei werden vor allem drei einander zum Teil überlagernde Gruppen von lexikalischen Einheiten erläutert: 1. Termini, die aus dem technischen Bereich stammen und ohne Illustration einem Lerner nur schwer auf Englisch zu erklären wären. So werden die verschiedenen Teile einer Kirche, eines Theaters, aber auch eines Autos oder eines Fahrrades durch Abbildungen unzweideutig identifiziert. 2. Begriffe, die selbst bei einer Übersetzung ins Deutsche oft nur eine unklare Vorstellung beim Lerner hervorrufen. Dazu gehören beispielsweise die Namen von Pflanzen und Tieren, deren Illustrationen in Gruppen mit entsprechenden Überschriften präsentiert werden, wodurch die Aufmerksamkeit des Benutzers auch auf die nützlichen generischen Überbegriffe wie deciduous trees, evergreen trees, flowering plants, bjrds of prey, sea-birds, game birds, farmyard birds, etc. gelenkt wird. 3. Lexikalische Einheiten von landeskundlicher Relevanz, so zum Beispiel politische und geographische Karten des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten, aber auch die kulturkundlich so bedeutenden angelsächsischen Haustypen von der row of terraced houses / terrace über semi-detached house bis hin zu detached house und bungalow 1• Illustrationen finden sich aber auch in den Hauptteilen von OALD und LDOCE und erfüllen dort eine äußerst wichtige Funktion im Sinne der Benutzerfreundlichkeit (vgl. Ilson 1987). Durch die Präsentation von Wörtern in semantischen Gruppen ermöglichen sie dem Schüler und Studenten eine aktive Wortschatzerweiterung. Wer beispielsweise in OALD unter dem Stichwort jacket nachschlägt, findet dort eine Abbildung, anhand derer ihm auch gleich die Bezeichnungen aller wichtigen Teile eines solchen Kleidungsstückes wie button, buttonhole, sleeve, lapel, etc. präsentiert werden. Bei socket lernt der Benutzer auf diese Weise gleichzeitig plug und pin und beim Substantiv screw auch die Verbformen screw on und screw off. Besonders interessant und hilfreich sind Illustrationen, die der Prävention von Interferenzfehlern dienen. So findet sich in OALD beim Eintrag zu shade eine Illustration, die dieses Wort von shadow unterscheidet und dem Lerner zeigt, daß er, will er der Sonne aus dem Weg gehen, in the shade, nicht aber *in the shadow sitzt. Selbstverständlich verweist ein Querverweis unter shadow ebenfalls auf diese Illustration, da der Schüler/ Student sonst möglicherweise dennoch den für deutsche Englischlerner typischen Fehler begehen könnte. Eine weitere Funktion von Illustrationen ist die Verdeutlichung der Differenz zwischen lexikalischen Einheiten, die der nichtmuttersprachliche Benutzer nur schwer auseinanderhalten kann. So findet sich sowohl in OALD als auch in LDOCE eine Abbildung, die den Unter- Hier liegt eine offensichtliche Überschneidung mit den anderen beiden Kategorien von Illustrationen vor. FLuL 23 (1994) Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch 71 schied zwischen cross-legged und with her legs crossed verdeutlicht. COBUILD enthält leider keine Illustrationen und verpaßt so eine Chance, seine Benutzerfreundlichkeit zu optimieren. 2.2.4 Language Notes LDOCE bietet in seiner Makrostruktur noch eine Besonderheit, die in COBUILD und OALD fehlt. In sogenannten Language Notes werden auf einer oder mehreren Seiten für den Fremdsprachenlerner besonders schwierige Problembereiche des Englischen in einer kurzen Gesamtübersicht dargestellt. Dabei werden vor allem zwei Aspekte berücksichtigt. Eine Gruppe von Language Notes beschäftigt sich mit im EFL-Bereich notorisch fehlerträchtigen grammatikalischen und lexikalischen Problemen wie "Articles", "Collocations", "Idioms", "Modals", "Prepositions", "Synonyms", etc. In anderen dieser Notes wird dargestellt, wie man im Englischen bestimmte Sprechabsichten umsetzen kann. So gibt es Notes zu den Themen "Addressing People", "Apologies", "Criticism and Praise", "Invitations and Offers", "Politeness", "Questions", "Requests", "Tentativeness" und "Thanks". Durch dieses Angebot wird die pragmalinguistische Dimension in LDOCE für den Lerner deutlicher dargestellt und leichter zugänglich, was die Benutzerfreundlichkeit des Wörterbuches beträchtlich erhöht. Auch die anderen EFL-Wörterbücher sollten dieses Instrument in zukünftigen Auflagen einsetzen. 3. Die Mikrostruktur im EFL-Wörterbuch 3.1 Aussprachenotation Alle drei gängigen Lernerwörterbücher des Englischen bieten nach dem Lemma zunächst die phonetische Umschreibung für das headword. Sie benutzen dabei die internationale Lautschrift der / PA nach der 14. Auflage des English Pronouncing Dictionary von Daniel Jones und A. C. Gimson und schließen damit an die Notation an, die vielen Lernern schon aus ihren Schullehrwerken bekannt ist und die der Englischstudent spätestens in der Einführung in die englische Phonetik im Grundstudium kennenlernt. Dabei unterscheiden OALD und LDOCE sinnvollerweise zwischen britischer und amerikanischer Aussprache, worauf COBUILD, das sich nur auf Received Pronunciation beschränkt, leider verzichtet. Die Herausgeber von COBUILD hätten besser daran getan, anstelle des von ihnen verwendeten und für den Lerner wohl nur verwirrenden Systems hochgestellter Zahlen, die für Aussprachevarianten stehen, den Platz für eine Differenzierung zwischen den beiden Hauptvarietäten des Englischen zu verwenden, was auch insofern benutzerfreundlicher gewesen wäre, als dies für die häufigsten späteren Anwendungskontexte von Englischlernern relevant ist. LDOCE trennt die Notation der britischen Aussprache von der Umschreibung der amerikanischen durch das Symbol zweier vertikaler Striche ( II), was nicht so FLuL 23 (1994) 72 Heinz Antor deutlich ist wie das Verfahren von OALD, das nach der Notation der britischen Varianten hinter dem klareren Zeichen US die amerikanische Aussprache umschreibt. Da es hier nicht wie bei LDOCE zu Verwechslungen kommen kann, ist dieses Verfahren als das benutzerfreundlichere vorzuziehen. Besonders nützlich ist bei OAW, daß bei compounds Haupt- und Nebenbetonung jeweils mittels hoch- oder tiefgestellter Apostrophe angegeben werden, da die Akzentverhältnisse in solchen Fällen recht schwierig und für den Lerner mitunter verwirrend sein können (vgl. Broeders 1987). Als Beispiel sei die unterschiedliche Betonung von 'visiting card und ,visiting pro' fessor angeführt. Gleiches gilt für 'garden centre, aber garden 'city, garden 'suburb und ,garden of 'Eden. Nicht immer liefert WOCE solche Informationen, wie beispielsweise im Falle von ,microwave 'oven, wo der deutsche Schüler und Student, verwendet er diese lange Form des Begriffs, zum Interferenzfehler einer Betonung der ersten Silbe neigen könnte. COBUILD unterscheidet leider nicht zwischen primary und secondary stress. 3.2 Varietäten, Register und Stilebenen Innerhalb eines Wörterbuchartikels werden in allen drei gängigen EFL-dictionaries unterschiedliche Bedeutungen eines Lemmas im britischen und amerikanischen Englisch wie etwa im Falle von subway oder suspender entsprechend markiert. Für den Lerner ist es aber nicht nur wichtig, bei eigener Sprachproduktion im Hinblick auf britisches oder amerikanisches Englisch eine ständige Mischung von Formen dieser beiden Varietäten zu vermeiden. Der Schüler oder Student muß darüber hinaus auch über Möglichkeiten und Einschränkungen bestimmter Register und Stilebenen sowie über bestimmte kontextuell bedingte Verwendungseingrenzungen informiert sein. Gerade in diesem Bereich machen oft auch fortgeschrittene Lerner und Studenten noch zahlreiche Fehler. Deshalb finden sich im benutzerfreundlichen Lernerwörterbuch entsprechende Markierungen, und zwar unmittelbar hinter der Angabe der Wortart nach dem Lemma, falls diese sich auf den gesamten Eintrag beziehen, oder unmittelbar vor der jeweils zu markierenden Definition. Dabei erlaubt es das Wörterbuch dem Benutzer, tief in die diasystematischen Strukturen der Sprache einzudringen. So versieht beispielsweise OALD, dessen Markierungsstrategie hier stellvertretend für das moderne EFL-dictionary herausgegriffen sei, diachronische Varietäten mit dem Vermerk dated (z.B. court 2, v; gramophone) oder arch (z.B. knave 'scoundrel', thou). Im Bereich diatopischer Varietäten werden neben britischen und amerikanischen Formen auch schottische (Symbol Scot, z.B. bairn 'child', ben 'mountain peak', loch 'lake'), englische dialektale (Symbol dialect, z.B. beck 'stream', parky 'cold') und sogar südafrikanische (Symbol S African, z.B. rand, koppie, kopje 'small hill'), australische (Symbol Austral, z.B. crook 'ill', station 'sheep or cattle ranch') und neuseeländische (Symbol NZ, z.B. kiwi) Formen FLuL 23 (1994) Strategien der Benutze,freundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch 73 unterschieden. 2 Dabei ist angesichts einer immer stärkeren Berücksichtigung der New English Literatures und deren kulturellen Umfeldes an der Universität eine Erfassung und entsprechende Markierung der dort häufig auftretenden sprachlichen Varietäten und lexikalischen Formen im modernen EFL-dictionary von wachsender Bedeutung. Im Bereich von Register und Stilebene markiert OALD neben formellem (z.B. warrant 'deserve', countenance 'support or approve', acquiesce in 'accept without protest') und informellem (z.B. pinch 'steal', brolly, dad, granny) Sprachgebrauch auch Slang (Symbol sl, z.B. nick 'prison', boozer 'pub', scarper 'go away') und rhetorische Wortverwendungen (Symbol rhet, z.B. tribulation 'event that causes suffering', alas 'expression of sorrow'). Ein kleines Warndreieck kennzeichnet Jour-fetter words und andere Wörter, bei deren Gebrauch große Vorsicht geboten ist, wie das rassistische nigger, kaffir (das darüber hinaus als südafrikanisch markiert ist) oder wop ('person from southern Europe, esp. an Italian'). Weitere Markierungen sind derog (z.B. puerile, skulk 'hide or move around planning something bad', suspect adj), approv (z.B. petite, slender, spotless), offensive (in der Funktion ähnlich dem Warndreieck), euph (z.B. pass away 'die', senior citizen 'old age pensioner'), ironic (z.B. fine in 'in a fine mess'), fig (z.B. cheer in 'Flowers always cheer a room up'), joc (z.B. push up the daisies, Alma Mater) und völlig neu in einem englischen Lernerwörterbuch sexist (z.B. dolly, dumb blonde, a bit of a skirt/ crumpet/ all right, an easy lay). Im Zeitalter der political correctness findet sich als Element feministischer Lexikographie in OALD unter dem Eintrag füi; chairman sogar noch eine spezielle Note on Usage, die auf den .Gebrauch der Suffixe -man und -person in dieser und ähnlichen Zusammensetzungen eingeht. Der Sinn einer solch ausführlichen Markierungsstrategie, wie sie inzwischen in EFL-Wörterbüchern in immer größerem Maße Anwendung findet, ist ein zweifacher. Zum einen wird der Wörterbuchbenutzer dadurch befähigt, Texte und deren stilistische und regional bedingte kulturelle Implikationen besser zu verstehen. Zum anderen aber soll der Schüler oder Student in die Lage versetzt werden, bei seiner eigenen aktiven Textproduktion in Stil und Register konsequent zu bleiben und Unvereinbarkeiten sowie anstößigen oder beleidigenden Sprachgebrauch zu vermeiden. Die Sensibilisierung des Lerners für das sehr differenzierte, aber leider oft viel zu wenig wahrgenommene dialinguistische Markierungsinstrumentarium seines EFL-Wörterbuches ist deshalb ein vorrangiges Desiderat der modernen Wörterbuchdidaktik. 3.3 Grammatik im benutzerfreundlichen Lernerwörterbuch Ein EFL-dictionary wäre wenig benutzerfreundlich, lieferte es dem nachschlagenden Schüler oder Studenten lediglich semantische Informationen zum gesuchten 2 LDOCE markiert darüber hinaus sogar noch kanadische, karibische, indische, pakistanische und irische Formen gesondert. FLuL 23 (1994) 74 Heinz Antor Lemma. Von einem guten Lemerwörterbuch erwartet man inzwischen auch Informationen über den Gebrauch der jeweiligen lexikalischen Einheit. Dies bedingt die Aufnahme grammatischer Informationen vor allem im Bereich der Morphologie und der Syntax (vgl. Heath 1982, Cowie 1987). 3.3.1 Steigerung und Verwendung von Adjektiven OALD bietet dem Schüler oder Studenten auf morphologischer Ebene in den Einträgen zu Adjektiven in Klammem hinter der Angabe der Wortart Informationen darüber, ob Komparativ und Superlativ mit -er, -est oder -r, -st gebildet werden. Bei Adjektiven auf -y verweist das Wörterbuch darüber hinaus auf die Verwandlung zu -ier, -iest. Im Falle unregelmäßiger Steigerungsformen werden diese vollständig und mit Aussprachenotation angegeben. COBUILD gibt grundsätzlich immer, also auch bei völlig regelmäßiger Steigerung, die vollständig ausgeschriebenen Komparativ- und Superlativformen an, verzichtet aber bei unregelmäßigen Steigerungen dann leider auf die wohl nötigere phonetische Umschreibung. LDOCE verzeichnet unregelmäßige Formen wie OALD, verstummt aber leider bei regelmäßigen, was beim Lerner möglicherweise im Falle der Positivendungen -e und -y zu Fehlern führen könnte. Im Sinne der Benutzerfreundlichkeit wäre wohl eine möglichst ausführliche und vollständige Notation die beste Lösung, was aber einerseits aus Raumgründen nicht immer möglich sein wird und andererseits auch aus motivationspsychologischer Sicht im Einzelfall aufgrund des Eindrucks einer Überladung des Eintrags relativiert werden müßte. Vor diesem Hintergrund erscheint die Strategie von OALD als der beste Kompromiß. Im für Lerner besonders fehlerträchtigen Fall von old findet der OALD-Benutzer einen Querverweis zu einer Note on Usage bei elder, wo auf den Unterschied zwischen den doppelten Steigerungsformen hingewiesen wird. LDOCE bietet im Eintrag zum Adjektiv elder ebenfalls eine Usage Note, auf die durch einen Querverweis im Artikel zu old hingewiesen wird. COBUILD hingegen liefert zum Lemma old nur die Steigerungsformen older und oldest ohne dabei auf elder, eldest zu verweisen, die jeweils gesonderte Einträge in der alphabetisch geordneten Makrostruktur erhalten. Es handelt sich hier um einen ernsthaften Mangel, der auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit des Wörterbuches geht, da ein Schüler oder Student die Problematik der Steigerungsformen zu old in diesem Falle nur dann mit dem Wörterbuch erforschen kann, wenn er die Antwort auf seine Fragen schon teilweise kennt und um die morphologische Doppelung weiß. Grundsätzlich zählt die Vernetzung der verschiedenen Informationen und Informationsquellen durch Querverweise zu den wichtigsten benutzerfreundlichen Elementen im modernen EFL-Wörterbuch, da durch sie sowohl das Auffinden der gesuchten Information bei Nachschlagen an der falschen Stelle als auch die aktive Erweiterung der eigenen Sprachkompetenz bei Verfolgen solcher Hinweise erleichtert wird. Deshalb muß es auch ein Gebot der Wörterbuchdidaktik sein, dem Schüler und Studenten den Nutzen solcher Querverweise klar vor Augen zu führen, FLuL 23 (1994) Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch 75 in speziellen Übungen zu verdeutlichen und so sicherzustellen, daß er von diesem Angebot auch Gebrauch macht. Auf syntaktischer Ebene gilt es beim Gebrauch des Adjektivs attributiven von prädikativem Gebrauch zu unterscheiden. Dies kann beim deutschen Schüler oder Studenten zu Interferenzfehlem führen. Deshalb weisen OALD, LDOCE und COBUILD systematisch auf die syntaktischen Verwendungsmöglichleiten von Adjektiven hin. So erfährt der Lerner bei der Benutzung von OALD im Eintrag zu sheer durch den Zusatz [attrib], daß er zwar von "sheer nonsense" sprechen kann, aber nicht sagen darf: "'This nonsense is sheer." Ebenso macht OALD durch den Verweis [pred] deutlich, daß der Satz "The whole building was soon ablaze" zwar korrekt ist, aber „ein brennendes Gebäude" deshalb noch lange nicht mit "* an ablaze building" übersetzt werden kann. Gerade im letzten Fall besteht durch den attributiven Gebrauch des Partizip Präsens im Deutschen die Gefahr der interlingualen Interferenz zum Englischen. Auch LDOCE markiert attributiven und prädikativen Gebrauch von Adjektiven, wobei allerdings nicht einsichtig ist, warum attributive Verwendung zwar durch [A], prädikative aber durch [F], das für after stehen soll, abgekürzt wird. Angesichts des Gebrauchs des grammatikalischen terminus technicus für die Frontstellung des Adjektivs ist der Gebrauch einer wohl als transparenter empfundenen Abkürzung für Nachstellung inkonsistent und doch eher verwirrend für den Wörterbuchbenutzer. Insgesamt hat das Prnblem der Stellung von Adjektiven aber gezeigt, daß das benutzerfreundliche Lemerwörterbuch den deutschen Schüler oder Studenten also an für seine sprachliche Ausgangssituation typischen Fehlerquellen abholt und ihm die notwendigen prophylaktischen oder therapeutischen Informationen liefert (vgl. Maingay/ Rundell 1987). Die Qualität eines Lemerwörterbuches muß daher für Lerner jeder Sprachgemeinschaft neu beurteilt werden, denn die hier analysierten EFL-dictionaries werden für den Weltmarkt produziert. Unsere Ergebnisse haben deshalb auch nur für den deutschen Sprachraum Gültigkeit und könnten anderswo ganz unterschiedlich ausfallen. Aufgrund des attraktiven deutschen Marktes und der für den deutschen Englischlerner schon vorliegenden didaktisch-lexikographischen Forschungsergebnisse sind aber dessen Bedürfnisse in den EFL-Wörterbüchern glücklicherweise schon relativ gut berücksichtigt. 3.3.2 Zählbarkeit bei Substantiven Eine ähnliche Problematik stellen die englischen Substantive und ihr Status als . zählbar oder unzählbar mit den entsprechenden Folgen für Pluralbildung, Artikelverwendung und zugehörige Verbformen dar. Gerade aufgrund der im Deutschen völlig anders gelagerten Verhältnisse liegt hier wiederum eine besondere Fehlerquelle vor, die von einem benutzerfreundlichen EFL-dictionary entsprechend versorgt werden muß. Alle drei hier untersuchten Wörterbücher markieren daher Substantive als countable oder uncountable (LDOCE und OALD durch [C] und [UJ, in für den Lerner schwierigen Zweifels- oder Problemfällen, COBUILD hin- FLuL 23 (1994) 76 Heinz Antor gegen bei jedem Substantiv durch [N COUNT] und [N UNCOUNT]). Bei richtigem Gebrauch wird der Lerner also weder von "* a good butter" noch von "* many useful informations" oder "*very expensive furnitures" sprechen. Darüber hinaus offerieren die Lernerwörterbücher auch Informationen darüber, ob Nomina nur im Singular oder nur im Plural verwendet werden können und in welcher Form die zugehörigen Verben einzusetzen sind. So zeigt eine spezielle Markierung (z.B. [pl] in OALD) dem Lerner an, daß premises in der Bedeutung "house or other buildings with its outbuildings, land, etc." nur in der Pluralform gebraucht werden darf und auch ein Verb im Plural verlangt, während eine andere Markierung (z.B. [pl v] in OALD) bei police zeigt, daß zwar das Substantiv im Singular, das Verb aber im Plural stehen muß. Das plurale tantum barracks hingegen läßt hinsichtlich der Verbform sowohl Singular als auch Plural zu, was wiederum durch eine eigene Markierung (z.B. [sing or pl v] in OALD) angezeigt wird. Schließlich gibt OAW als einziges EFL-dictionary noch durch die Markierung [Gp] für "group noun" zu erkennen, daß Nomina wie Whitehall oder Kremlin ebenfalls Singular- oder Pluralformen nach sich ziehen können: "Whitehall is/ are refusing to confirm the reports." In letzterem Fall verzichten LDOCE und COBUILD auf eine Markierung, wobei COBUILD ein Beispiel mit einem Singularverb gibt und somit zumindest eine richtige ,Möglichkeit (wenngleich auch nur die halbe Wahrheit) aufzeigt, während WOCE einen Satz mit Whitehall in das Verb regierender Subjektposition in seinem Beispiel völlig vermeidet und den nach Hilfe suchenden Benutzer in dieser Hinsicht im Stich läßt. 3.3.3 Konstruktionsmöglichkeiten des Verbs Ein sprachlicher Bereich, in dem Schüler und Studenten erfahrungsgemäß besonders zahlreiche Fehler machen, der aber deshalb auch für den Lexikographen eines Lernerwörterbuches außergewöhnliche Probleme aufwirft, ist das englische Verb . mit all seinen Konstruktionsmöglichkeiten. A.S. Hornby vollbrachte mit seinen altbekannten verb pattems eine Pionierleistung auf diesem Gebiet, weil er damit erstmals die Aufmerksamkeit der Fremdsprachenlehrer auf diesen für den Lerner so wichtigen wie schwierigen Aspekt der englischen Sprache lenkte. Sie wurden bis zur dritten Auflage seines Oxford Advanced Leamer's Dictionary of Current English verwendet, bis A.P. Cowie für die vierte Auflage darauf verzichtete und Hornbys für den Lerner zu abstrakte Klassifizierung durch ein neues, transparenteres verb pattem scheme ersetzte. Dieses baut auf fünf aus der Londoner Grammatik von Quirk [et al.] (1985) entnommenen Haupttypen von Verben auf. Dabei stehen L für Linking verb (z.B. be, seem, appear), I für Intransitive verb, T für Transitive verb und D für Doubletransitive verb. Im Anschluß an diese Abkürzungen werden dann mittels ebenfalls transparenter Codes die jeweils möglichen Verbergänzungen aufgeführt. So bedeutet Ipr Intransitive verb + prepositional phrase wie etwa bei complain in "People are always complaining about the traffic." Tnt bezeichnet ein Transitive verb + FLuL 23 (1994) Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen BFL-Wörterbuch 77 noun + to-infinitive wie in "I expect the parcel to arrive tomorrow." Dpr.w bedeutet Double-transitive verb + prepositional phrase + wh-clause, wie zum Beispiel in "You should indicate to the team where to assemble". Insgesamt können so 32 verschiedene verb pattems durch aufgrund ihrer Durchsichtigkeit schnell zu beherrschende Codes kurz und präzise beschrieben werden, ohne daß der Benutzer dabei wissen muß, wofür VP6A oder VP24C steht, wie das noch in der dritten Auflage des alten „Hornby" der Fall war. Auch LDOCE und COBUILD versuchen, die Konstruktionsmöglichkeiten der Verben in kodierter Form anzugeben, wobei beide allerdings nicht so viele Varianten angeben. Die oben zitierte Konstruktion Dpr. w zu indicate findet sich beispielsweise in keinem der beiden anderen Lernerwörterbücher. COBUILD listet seine sogenannten grammar notes, zu denen auch die Codes für die Konstruktionsmöglichkeiten der Verben gehören, in einer extra Spalte rechts neben dem entsprechenden Eintrag auf. Dies ist zwar sehr übersichtlich und ist gerade für den am System der Sprache interessierten Studenten sehr nützlich, kostet aber auch viel Platz und geht ganz offensichtlich auf Kosten anderer benutzerfreundlicher Instrumente, die in COBUILD dann nicht mehr untergebracht werden können. Man denke nur an die völlig fehlenden Illustrationen, Appendices, amerikanischen Ausspracheangaben und die Unterscheidung zwischen primary und secondary stress. In den letzten Jahren hat sich ein Streit darum entwickelt, ob die Kodierung der verb pattems in LDOCE oder in OALD einfacher ist. Diese Auseinandersetzung ist eigentlich ebenso sinnlos, wie die Frage, welches Wörterbuch ein, paar hundert Einträge mehr oder weniger 'hat. OALD nutzt bei seinem verb pattem scheme die bestehenden Iiletasprachlichen Begriffe aus der Linguistik und kürzt diese leicht verständlich ab, wobei der Benutzer natürlich zunächst einmal die grammatischen Termini verstehen muß. LDOCE will dieses Risiko nicht eingehen und verwendet statt dessen Kodes wie [+obj(i)+obj(d)], [+v-ed], [+v-ing], [+that], etc. Für das nur etwas niedrigere Abstraktionsniveau wird dabei ein Verlust an kognitiver Konzeptualisierung in Kauf genommen, die gerade dem fortgeschrittenen Lerner und insbesondere dem Studenten an der Universität von Nutzen sein kann. Letztlich erfordern beide Kodierungsverfahren noch ein hohes Abstraktionsvermögen beim Benutzer. Entscheidend ist, daß die Information für den Lerner, dem dies noch zu schwierig ist, auch in anderer Form dargeboten wird. Hier kommt beim OALD und in gewissem Maße auch bei LDOCE wiederum die Strategie der multi-level information zum Tragen. Wer beispielsweise das Verb regard in der Bedeutung 'consider or think about sb/ sth in the specified way' nachschlägt und sich nicht sicher ist, ob er die abstrakte Kodierung schon richtig versteht, hat die Möglichkeit, dies auf zweifache Weise zu überprüfen. Zum einen werden in OALD die Konstruktionsmöglichkeiten des Verbs regard mit den entsprechenden Präpositionen angeführt: "sb/ sth (with sth); sb/ sth as sth". Wem auch das noch zu kompliziert ist, der findet zu dieser Verbbedeutung insgesamt acht Beispielsätze, die alle durch die abstrakten Kodes angegebenen Möglichkeiten in der entsprechenden Reihenfolge exemplifizieren. LDOCE gibt hier nur vier Beispiele. Andererseits gibt OALD im FLuL 23 (1994) 78 HeinzAntor Gegensatz zu LDOCE bei transitiven phrasal verbs nicht an, ob das Objekt auch zwischen dessen Bestandteilen stehen darf (wie bei hand in) oder nicht (wie bei put up with). Diese Information sollte in der nächsten Auflage von OALD im Sinne noch höherer Benutzerfreundlichkeit enthalten sein. Zusammenfassend muß man feststellen, daß gerade bei einem so komplexen Problembereich wie dem der Verbvalenz mehrfache Präsentation der relevanten Information auf verschiedenem Niveau im Sinne der multi-level presentation das Wörterbuch für den Lerner nützlicher werden läßt. 3.4 Die benutzerfreundliche Wörterbuchdefinition Für den Schüler oder Studenten, der ein unbekanntes Wort nachschlägt, wird die Definition der Bedeutung immer der Hauptteil des Wörterbuchartikels sein. Dabei kommt es vor allem auf Exaktheit, hohen Informationsgrad und sehr idiomatische und dennoch sprachlich leicht verständliche Gestaltung an. So wird under the aegis of sb/ sth in OALD folgendermaßen definiert: 'with the protection or support of sb/ sth, esp a public institution'. LDOCE hingegen definiert 'with the protection or support of', während COBUILD folgendes bietet: 'If you do something under the aegis of a person or an organization, or you are under their aegis, you have their official support and backing'. LDOCE besticht zunächst durch die Kürze seiner Definition, bezahlt dies aber mit einer gewissen Ungenauigkeit. Daß es sich beim Objekt dieser Wendung meist um eine 'public institution' handelt, wird hier nämlich nicht erwähnt. COBU/ LD nennt zumindest diese Möglichkeit, macht aber keine Aussage zu ihrer Frequenz. Es ist typisch für COBUILD, daß es immer Definitionen in ganzen Sätzen gibt, was aus kommunikations- und pragmalinguistischer Sicht durchaus im Sinne des Benutzers ist. Andererseits wiederholen sich immer wieder dieselben syntaktischen Strukturen (z.B. "If you ... , you ..." oder "Someone who is ... is/ behaves ..."), was für den Schüler oder Studenten schnell langweilig wird und nur geringen pragmalinguistischen Nutzen hat. Darüber hinaus nehmen die syntaktisch voll ausformulierten Definitionen sehr viel Raum in Anspruch, was wiederum angesichts anderer in COBUILD fehlender benutzerfreundlicher Strategien zu kritisieren ist. Hier zeigt sich also ganz deutlich, daß der Lexikograph mitunter mit konfligierenden Ansprüchen konfrontiert ist und im Interesse des Lerners den bestmöglichen Kompromiß suchen muß. COBUILD erscheint diesbezüglich dennoch nicht ganz ausgewogen, da einige seiner benutzerfreundlichen Strategien auf Kosten anderer gehen. Die Herausgeber von LDOCE werben für ihr Wörterbuch mit dem Hinweis auf die Definitionen, die aufgrund eines 2 000 Wörter umfassenden computerkontrollierten Grundvokabulars für den Benutzer besonders verständlich sein sollen. Dieser Gedanke ist grundsätzlich zu begrüßen, da die Beschreibung des Lemmas gerade im Lernerwörterbuch möglichst einfach sein soll (vgl. Jansen/ MergeaiNanandroye 1987). Dies ist allein schon aus motivationspsychologischen Gründen von Bedeutung. Es muß unter allen Umständen vermieden werden, daß beim Konsultie- FLuL 23 (1994) Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch 79 ren eines Eintrages eine Art Derridascher differance-Effekt entsteht und die gegebene Definition eine schier unen~iche Kette weiterer Nachschlagevorgänge erfordert, bevor die gesuchte Wortbedeutung endlich klar wird. Andererseits muß die Definition bei allem Streben nach benutzerfreundlicher Verständlichkeit in idiomatischem Englisch abgefaßt sein und nach wie vor semantisch korrekt bleiben, um die Fallstricke einer unnatürlich wirkenden Definitionssprache zu vermeiden. Bei allem Bemühen um Didaktisierung und um schüler- und studentenfreundliche Gestaltung darf die Wörterbuchdefinition nicht durch einen allzu schematischen lexikographischen Kraftakt in ihrer Qualität beeinträchtigt werden. Der begrenzte Definitionswortschatz mag zwar ein didaktisch begrüßenswertes Instrument sein, garantiert aber noch nicht automatisch eine gute Definition, wie das Beispiel mete sth out (to sb) zeigt. Dieses phrasal verb wird in LDOCE folgendermaßen definiert: 'to cause someone to suffer (punishment, bad treatment, etc); ADMINISTER'. OALD, das sich nicht explizit auf einen genau begrenzten Definitionswortschatz beruft, bietet hingegen folgende Definition: 'give or administer (punishment, bad treatment, etc)'. Bei der Formulierung 'cause someone to suffer' handelt es sich um eine typische Wörterbuchdefinition, die nicht mit alltäglichem Sprachgebrauch übereinstimmt. Darüber hinaus kann der Benutzer mit noch eingeschränkter sprachlicher Kompetenz wohl mit 'give' mehr anfangen als mit 'cause to suffer'. Hier soll nicht gegen das Konzept eines Definitionswortschatzes argumentiert werden. Das obige Beispiel zeigt aber, daß erst der Gebrauch, den der Lexikograph von einem solchen macht, die Qualität der Wörterbuchdefinition bestimmt. Der Benutzer, Lehrer oder Dozent darf also bei der Auswahl eines Lemerwörterbuches nicht lexikographisch verkürzt denken und den Werbestrategen der Verlage auf den Leim gehen, die implizieren, die Existenz eines defining vocabulary garantiere automatisch gute Definitionen. Alle drei hier analysierten EFL-dictionaries bieten mehrheitlich sehr benutzerfreundliche Definitionen. In Fällen wie dem oben diskutierten aber besteht auch für LDOCE noch die Möglichkeit, die Bedürfnisse des Lerners stärker zu berücksichtigen.. 3.5 Beispielsätze und Kollokationen Als der konkretesten Art sprachlicher Information im EFL-dictionary kommt den Beispielsätzen besondere Bedeutung zu (vgl. Drysdale 1987). Sie zeigen das nachgeschlagene Lemma im Kontext und exemplifizieren im Sinne der multi-level presentation auch die an anderer Stelle der Einträge abstrakter notierten grammatikalischen Eigenschaften der jeweiligen lexikalischen Einheiten. Je besser das Beispiel im Wörterbuch ist, desto typischer ist seine sprachliche Umgebung und desto deutlicher illustriert es die vorher gegebenen Definitionen. LDOCE und COBUIW benutzen für ihre Beispiele richtige citations, das heißt Zitate aus echten Texten. Der Herausgeber von COBUILD beruft sich dabei in seiner "Introduction" auf keine geringere Tradition als die von Johnsons Dictionary FLuL 23 (1994) 80 Heinz Antor von 1755 und auf das Oxford English Dictionary. COBUILD wie LDOCE beziehen ihre Beispiele aus computergestützten Corpora, nämlich der ungefähr zwanzig Millionen Wörter umfassenden Collins Birmingham University International Database und dem sogar über 27 Millionen Wörter umfassenden Longman Citation Corpus. OAW hingegen verwendet Beispiele, die speziell für die jeweiligen Einträge erstellt wurden. Dieser Sachverhalt verleitet wiederum leicht zu lexikographischen und didaktischen Fehlschlüssen. Originalzitate bieten natürlich den Vorteil von Authentizität, und der empirische Bezug auf große Korpora gewährleistet, daß die Beispiele typisch sind. Andererseits sind weder Johnsons Dictionary noch das OED Lernerwörterbücher, die die speziellen Bedürfnisse eines nicht-muttersprachlichen Benutzers berücksichtigen, und die breite empirische Fundierung eines Computercorpus garantiert auch noch keine Benutzerfreundlichkeit. Man hüte sich vor einer Fetischisierung des Computereinsatzes in der Beurteilung von EFL-Wörterbüchern. Natürlich ist der Computer für den EFL-Lexikographen ein inzwischen unverzichtbares Arbeitsmittel geworden (vgl. Calzolari/ Picchi/ Zampolli 1987). Die Beurteilung des Endproduktes sollte jedoch nur von dessen benutzerfreundlicher Qualität, nicht aber von der technologischen Raffinesse der zu dessen Erstellung benutzten Hilfsmittel abhängig sein. Die Qualitätsmerkmale von empirischer Linguistik und didaktischer Lexikographie sind nicht immer automatisch dieselben. Da die Beispielsätze die nachgeschlagenen Wörter in konkreten und typischen Kontexten zeigen sollen, ist ihre Zahl ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Hier liegt COBUILD mit 90000 Beispielen vorne, gefolgt von OALD mit 81500 und LDOCE mit 75 000. Darüber hinaus bieten die Beispielsätze aber auch eine hervorragende Möglichkeit, dem Lerner möglichst viele Kollokationen des Lemmas zu präsentieren und damit einen Bereich zu erschließen, in dem Englischlerner notorisch viele Fehler machen. Der Benutzer wird also die Qualität der Beispiele im EFL-Wörterbuch an konkreten Fällen überprüfen müssen. Unter dem Stichwort mettle in der Bedeutung 'quality of endurance or courage, esp in people or horses' gibt OALD drei Beispiele: a man of mettle, test sb's mettle und She showed her mettle by winning in spite of her handicap. LDOCE bietet hier nur folgenden Satz als einziges Beispiel: The runner feil and twisted his ankle badly, but he showed his mettle by continuing in the race. Das aus pragmalinguistischer Sicht lobenswerte Bestreben, einen kompletten Satz anzuführen, wird hier problematisch, da das Beispiel zu lang ist, was auf Kosten der Übersichtlichkeit, vor allem aber weiterer Beispielsätze und Kollokationen geht. Für das im Anschluß an mettle angeführte Idiom be on one's mettle; put sb on his mettle gibt OALD wiederum zwei Beispiele, während sich LDOCE mit der reinen Definition begnügt. COBUILD führt für mettle insgesamt drei Beispiele an. Im Artikel zu affidavit gibt COBUILD in seinem Beispielsatz eine nützliche Kollokation an: The authors submit a dozen sworn affidavits. OALD verzichtet auf einen syntaktisch vollständigen Beispielsatz, liefert dafür aber gleich vier mögliche Kollokationen zum "headword": swear/ makeltake/ sign an affidavit. OALD profitiert hier ganz deutlich von A.P. Cowies Herausgeberschaft des ODCIE, das den Bereich der Kollokationen besonders gründlich erfaßt. LDOCE bringt im FLuL 23 (1994) Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch 81 Eintrag zu affidavit leider kein Beispiel, was angesichts des Fremdheitsgrades des Wortes umso bedauerlicher ist. 3.6 Usage Notes/ Notes on Usage Die in 3.2 erwähnten Usage Notes (LDOCE) beziehungsweise Notes on Usage (OAW) sind ein wichtiges Instrument der Benutzerfreundlichkeit im EFL-dictionary. Es ist das Verdienst der Lexikographen von LDOCE, dieses Mittel, mit dem der Lerner über den richtigen Gebrauch für ihn besonders fehlerträchtiger Wörter informiert und erneut die pragmalinguistische Dimension des Wörterbuches betont wird, entwickelt zu haben. Redundanz ist auch hier keine Ungeschicklichkeit, sondern eine wichtige Strategie der Benutzerfreundlichkeit und somit ein didaktischer Vorteil. Die Notes on Usage in OALD wurden in einem vierjährigen Forschungsprogramm an der Universität Leeds speziell für die Bedürfnisse des Lerners entwickelt, so daß nun auch dieses Wörterbuch über ein solches hervorragendes Instrumentarium der Benutzerfreundlichkeit verfügt. Die kleinen sprachpraktischen Notizen zeichnen sich durch eine besondere Fülle in der Abgrenzung leicht verwechselbarer Wörter und Konstruktionen sowie wiederum durch zahlreiche Beispiele und Kollokationsangaben aus. Die hierbei angebotene distinktive Synonymik erleichtert dem Schüler und Studenten die Entscheidung für das richtige und dem Kontext angemessene Wort und gestattet es ihm, mittels der Notes on Usage/ Usage Notes seinen Wortschatz gerade in notorisch fehlerträchtigen Bereichen aktiv zu erweitern. In der Note on Usage zum Substantiv act wird dieses in OALD von action und deed unterschieden, und darüber hinaus wird auch noch auf exploit, feat und achievement verwiesen, so daß ein regelrechtes kleines Wortfeld dargestellt und mit vielen Beispielen und Kollokationen illustriert wird. LDOCE bietet unter act ebenfalls eine Usage Note, in der der Lerner aber nur auf action verwiesen wird. Im Eintrag Zu road grenzt OALD dieses in einer Note on Usage von street, alley, lane, avenue, highway, motorway undfreeway ab und bietet neben semantischen Erklärungen auch noch Informationen zu britischem und amerikanischem Gebrauch sowie zu den gebräuchlichsten Abkürzungen. LDOCE grenzt in einer Usage Note street von road ab. Viele Notes on Usage behandeln für den deutschen Schüler und Studenten typische Problembereiche, so zum Beispiel in OALD zu den Wörtern almost, nearly, scarcely und hardly (s.v. almost), yet und already (s.v. already), among und between (s.v. among), above und over (s.v. above), about und on (s.v. about), affect und effect (s.v. affect) und vielen anderen. Sämtliche in einer Note on Usage behandelten Wörter haben in ihren jeweiligen Einträgen Querverweise auf die Note, so daß der Wörterbuchbenutzer diese auch bei Nachschlagen in einem anderen Eintrag als dem mit der Note leicht finden kann. Das benutzerfreundliche Lernerwörterbuch beantwortet damit nicht nur Fragen des Schülers und Studenten, sondern weist diesem auch Wege, seine Sprachkompetenz aktiv zu erweitern. FLuL 23 (1994) 82 Heinz Antor 4. Workbooks als didaktische Begleitmaterialien Wie schon mehrfach deutlich wurde, kommt es beim Einsatz des modernen EFL- Wörterbuches nicht nur darauf an, möglichst adressatengerechte Informationen so benutzerfreundlich wie möglich darzustellen, sondern auch auf eine gute begleitende Wörterbuchdidaktik, die den Schüler oder Studenten in eine möglichst effektive Nutzuqg seines Wörterbuches einführt. Im Sinne einer solchen Optimierung seitens des Benutzers gehören entsprechende einführende Begleitmaterialien als ein Aspekt der Strategie der Benutzerfreundlichkeit zum EFL-Wörterbuch. Sie bilden einen integralen Bestandteil von dessen didaktischem Gesamtkonzept. Dabei ist es besonders wichtig, daß nicht irgendwelche Handreichungen verwendet werden, die wie das Wörterbuch selbst für den Weltmarkt konzipiert sind, sondern Übungsmaterialien, die speziell für die besonderen Bedürfnisse und Schwierigkeiten des deutschen Benutzers verfaßt wurden. Sowohl OALD als auch LDOCE bieten workbooks an, die in die möglichst nutzbringende Handhabung des Wörterbuches einweisen und dabei die hier angesprochenen Aspekte kognitiv, aktiv und teils spielerisch in speziellen exercises wie anhand der Arbeit mit Texten erarbeiten. In Klassenzimmern wie Seminarsälen sollte keinesfalls versäumt werden, von diesem Angebot Gebrauch zu machen (vgl. Heath/ Herbst 1985). Solchermaßen investierte Zeit ist alles andere als vergeudet, da der Lerner so in die Lage versetzt wird, Fehler selbständig zu vermeiden und sowohl im rezeptiven wie auch im produktiven Bereich (vgl. Bejoint/ Moulin 1987; Herbst/ Stein 1987) Fortschritte zu machen. 5. Schlußbemerkung Abschließend ist zu bemerken, daß die Konkurrenzsituation zwischen den verschiedenen auf dem Markt befindlichen EFL-Wörterbüchern sehr zu begrüßen ist, da sie ein immer hochwertigeres lexikographisches Instrumentarium für den Lerner erwarten läßt. Insgesamt bieten die drei hier analysierten dictionaries ein erstaunliches Arsenal an Strategien der Benutzerfreundlichkeit. Das ideale EFL-Wörterbuch gibt es jedoch noch lange nicht. Eine Ineinander-Teleskopierung der positiven Eigenschaften von OALD, LDOCE und COBUILD wäre ein erster Schritt in diese Richtung. Auch dann wird aber die Qualität der wörterbuchdidaktischen Anteile von Unterricht und Seminar nach wie vor eine entscheidende Rolle spielen. Bibliographische Angaben ANTOR, Heinz (1988): "Einsprachige englische Wörterbücher für den Muttersprachler eine Alternative für den deutschen Schüler? " In: Neusprachliche Mitteilungen aus Wissenschaft und Praxis 41.4, 223-228. ANTOR, Heinz/ WARD, Jacqueline (1989): Getting the Most out of Your Oxford Advanced Leamer's Dictionary. Berlin: Cornelsen. FLuL 23 (1994) Strategien der Benutzerfreundlichkeit im modernen EFL-Wörterbuch 83 BE.T0INT, Henri/ M0ULIN, Andre (1987): "The Place of the Dictionary in an EFL Programme". 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They should be able to serve two main purposes, namely to help learners to understand words new to them (comprehension), and to give guidance in the construction of new sentences (production). For production purposes, monolingual learners' dictionaries traditionally present detailed grammatical information, mainly in the form of verb patterns. In recent years, lexicography has increasingly become aware of the importance of collocational information in this type of dictionary as an aid in (written) language production. The article reports on an investigation into how the three leading learners' dictionaries of English (ALD, DCE, CCELD) cope with the task of supplying collocations in dictionary entries. For this purpose, a corpus of 1375 V(erb) + N(oun)"'collocations with 176 different nouns was gathered from a collocational dictionary (BBI) to serve as a basis for comparison. The central question was how many of these collocations were traceable in the three dictionaries. The main result was that the three dictionaries contained around 40% of the collocations from the corpus. 0. Vorbemerkung Die Informationen, die dem Titel zu entnehmen sind, sollen gleich zu Beginn etwas präzisiert werden: (a) Wenn im Titel von Kollokationen die Rede ist, so werden hier nur lexikalische Kollokationen im Sinne von Benson/ Benson/ Ilson (1986) Berücksichtigung finden; auf grammatische Kollokationen wie z.B. to account for, adjacent to, by accident, an agreement that .. . wird nicht eingegangen. Des weiteren beschränke ich mich bei den lexikalischen Kollokationen auf einen einzigen Strukturtyp, nämlich V(erb) + N(omen)-Verbindungen wie z.B. arouse suspicion, decline an invitation, pick a quarret, put up a fight. (b) Bei den im Titel angesprochenen „drei großen Lemerwörterbüchem des Englischen" handelt es sich um das Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English (1989) [ALD 4 ], das Longman Dictionary of Contemporary English (1987) [DCE 2] und das Collins C0BUILD English Language Dictionary (1987) [CCELD]. Diese drei Wörterbücher repräsentieren den Typus des allgemeinen einsprachigen Lemerwörterbuchs. * Überarbeitete und erweiterte Fassung eines Vortrags mit dem gleichen Titel, der auf der 5. Göttinger Fachtagung „Fremdsprachenausbildung an der Universität (Wortschatz und Fremdsprachenerwerb)", 25.-27. Februar 1993, in Göttingen gehalten worden ist. FLuL 23 (1994) Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lernerwörterbüchern ... 85 In diesem Beitrag soll die „Kollokationspraxis" dieser drei Wörterbücher überprüft werden, d.h., es wird gefragt, in welchem Ausmaß und in welcher Weise sie lexikalische Kollokationen des genannten Typs verzeichnen. Abschnitt 1 (Literaturüberblick) ist einigen Beiträgen zur Kritik der englischen Lernerwörterbücher gewidmet; dabei werden allgemeine Aspekte (1.1) von kollokationsbezogenen Aspekten (1.2) getrennt. Außerdem enthält Abschnitt 1 eine kurze zusammenfassende Darstellung der metalexikographischen Diskussion zum Kollokationsproblem (1.3). In Abschnitt 2 (Die Studie) wird über Anlage und Ergebnisse einer exemplarischen Studie zur Kollokationspraxis der Wörterbücher berichtet. Hier wird zunächst die Untersuchungsmethode erläutert (2.1); es folgen eine Grobtypologie des 'Verzeichnetseins' der Kollokationen in den Wörterbüchern (2.2) sowie die Darstellung der Ergebnisse (2.3). Mit einer kurzen Diskussion der Ergebnisse sowie einem sich daraus ergebenden Fazit (Abschnitt 3) wird der Beitrag abgeschlossen. 1. Literaturüberblick 1.1 Lernerwörterbücherkritik (allgemein) Wörterbuchkritik ist immer auch Wörterbuchvergleich; dabei lassen sich zwei Arten des Vergleichs unterscheiden: - Von einem impliziten Vergleich könnte man in solchen Fällen sprechen, in denen primär die Rezension eines neu erschienenen Wörterbuchs beabsichtigt ist, wo aber in diese Rezension vergleichende Aspekte einbezogen werden. Beispiele für solche impliziten Wörterbuchvergleiche sind Ulherr (1976; Rezension des ALD 3 mit gelegentlichen vergleichenden Blicken auf ALD 2 ), Carstensen (1980 [DCE 1 vs. ALD 3 ]), Standop (1988 [CCELD vs. DCE 2 und ALD 3 ]) sowie Zöfgen (1988 [CCELD vs. DCE 2 ]). - Als explizite Vergleiche lassen sich solche Beiträge bezeichnen, bei denen schon aus dem Titel hervorgeht, daß nicht ein einzelnes Werk rezensiert werden soll, sondern daß es sich um eine vergleichende Rezension handelt. Dies ist z.B. der Fall bei Hoffmann (1988), Hausmann/ Gorbahn (1989) sowie Carstensen (1988) (allerdings mit einem irreführenden Titel). Vergleichende Bewertungen der Lernerwörterbücher untereinander sind seit 1978, dem Erscheinungsjahr des DCE 1, möglich. In den. ersten Vergleichen geht es vor allem um die Frage, ob das DCE 1 als völlige Neukonzeption zu einer ernsthaften Konkurrenz für das bis dahin (in seiner Kategorie) praktisch konkurrenzlose ALD werden könnte. Insgesamt ist das DCE 1 von der Kritik durchaus positiv aufgenommen worden. Hoffmann (1988: 1) spricht mit Bezug auf das DCE 1 davon, daß für Wörterbuchfachleute auf Anhieb erkennbar gewesen sei, "daß das junge Konkurrenzwerk [...] den alt gewordenen Klassiker ALD auf allen Gebieten ausstach". Auch Carstensen (1980: 106) kommt am Schluß seiner Rezension des DCE 1 zu dem FLuL 23 (1994) 86 Jens Bahns Ergebnis, daß das ALD „eine bemerkenswerte Konkurrenz" erhalten habe und daß das DCE 1 Qualitäten aufweise, "die über die seines (seiner) Konkurrenten hinaus- . gehen". Vergleiche aller drei Wörterbücher untereinander sind dann seit 1987, dem Erscheinungsjahr von DCE 2 und CCELD, möglich. Das größte Interesse erweckt dabei verständlicherweise das CCELD, da es einige „revolutionäre" lexikographische Neuerungen aufweist. Dabei ist das CCELD als „neues" Wörterbuch allerdings weitaus weniger positiv aufgenommen worden als seinerzeit das DCE 1• Die Skala der kritischen Stellungnahmen reicht von wohlwollender Skepsis (Hausmann/ Gorbahn 1989, Herbst 1990) bis zu schroffer Ablehnung (z.B. Carstensen 1988 und besonders Friederich 1990). Das DCE 2 dagegen wird generell als weitere Verbesserung des schon positiv rezipierten DCE 1 gesehen. Daher überrascht es nicht, daß es bei allen vergleichenden Bewertungen am besten abschneidet (z.B. Carstensen 1988: 46; Hoffmann 1988: 8). Auch Hausmann/ Gorbahn (1989: 56) kommen am Ende ihres Vergleichs zu dem Ergebnis, daß das DCE 2 dem CCELD überlegen ist; das ALD bleibt in ihren Ausführungen völlig unberücksichtigt. Eine neue Basis für einen Vergleich der drei großen Lemerwörterbücher des Englischen ergibt sich nach 1989, dem Erscheinungsjahr von ALD 4 • 1.2 Lernerwörterbücherkritik (kollokationsbezogen) Wörterbuchrezensionen und Wörterbuchvergleiche haben in der Mehrzahl der Fälle Gesamtbewertungen der Wörterbücher zum Ziel. Deshalb wird dort mit unterschiedlichen Schwerpunkten eine Vielzahl von Aspekten mehr oder weniger detailliert analysiert und vergleichend bewertet. Bewertungskriterien sind dabei z.B. die Anzahl und die Anordnung der Lemmata, die Ausspracheangaben, das Grammatikkodierungssystem, die Variantenkennzeichnung, die Qualität der Definitionen, die Menge und Qualität der Illustrationsbeispiele sowie die Abbildungen. Im Zusammenhang mit den Lemerwörterbüchem des Englischen hat das grammatische Kodierungssystem eine besondere Rolle gespielt; Beiträge, die sich speziell diesem Problem widmen, sind Heath (1982), Herbst (1984), Jehle (1990b) und Lemmens/ Wekker (1986). Auf die Behandlung von lexikalischen Kollokationen als Kriterium der Bewertung von Lemerwörterbüchern wird in den Rezensionen nur gelegentlich eingegangen. Jehle (1990a: 117) gibt an, daß in den 210 in seine Studie einbezogenen Rezensionen zu englischen und französischen Lemerwörterbüchem nur in 11 Fällen Kollokationen überhaupt in erwähnenswertem Umfang berücksichtigt sind. Außerdem hat seine Rezensionsanalyse ergeben, daß die von den Rezensenten zu diesem Aspekt durchgeführten Analysen, Stichproben und Tests im allgemeinen relativ wenig systematisch angelegt sind. Vergleichsweise breiten Raum nimmt das Kriterium 'Kollokationen' dagegen in den beiden Übersichtsrezensionen von Zöfgen (1985) und Henke/ Pätzold (1985) ein. Zöfgen konzentriert sich auf einsprachige Lernerwörterbücher des Englischen und Französischen, während Henke/ Pätzold nur englische Wörterbücher betrachten, FLuL 23 (1994) Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lemerwörterbüchem ... 87 dabei aber viele verschiedene Wörterbuchtypen einbeziehen. Zöfgen prüft in den von ihm analysierten Lernerwörterbüchern, welche Verbkollokatoren zu den folgenden Substantiven (unter dem Substantiv) verzeichnet sind: bridge, cheque, importance, responsibility, problem, gap (bzw. deren französische Äquivalente). Bezüglich der englischen Lernerwörterbücher (ALD 3, DCE 1, CULD) kommt Zöfgen (1985) zu eher negativen Urteilen; er spricht von „Ernüchterung" (52), "Versagen" (54) und von „unübersehbaren Schwächen der englischen L2-Wörterbücher im Kollokationsbereich" (55). Da Zöfgen sich mit allen Aspekten von Lernerwörterbüchern befaßt, ist es verständlich, daß er sich mit einer Stichprobenüberprüfung anhand von sechs Substantiven begnügt. Ein etwas größeres Testkorpus zur Prüfung der Kollokationspraxis englischer Lernerwörterbücher verwenden Henke/ Pätzold (1985). Für ihre Analyse haben sie eine Liste von insgesamt 30 lexikalischen Kollokationen unterschiedlicher Strukturtypen (z.B. make out+ cheque, award + degree, forget + completely, crying + shame, raving + mad) zusammengestellt. Ihre Überprüfung ergibt, daß von den 30 Kollokationen im ALD 3 15 unter der Basis zu finden sind, im DCE 1 sind es 12, im CULD nur 2. Während sowohl Zöfgen (1985) als auch Henke/ Pätzold lediglich DCE 1 und ALD 3 berücksichtigen konnten, können spätere Beiträge dann auch DCE 2 und CCELD analysieren. Mit der Kollokationspraxis des DCE 2 befaßt sich Jehle (1990b). Zwar widmet er der Behandlung der Grammatik weitaus mehr Raum als den Kollokationen; er konstatiert jedoch hinsichtlich der Kollokationspraxis einen großen Fortschritt vom DCE 1 zum DCE 2• Jehle belegt dies allerdings nicht mit Zahlen, sondern lediglich mit ausgewählten Beispielen. So erwähnt er für das DCE 2 lobend den Kollokationsreichtum bei den Substantiven hope und match ('Streichholz') sowie die Aufnahme der Kollokationen good appetite, healthy appetite, spoil appetite, whet appetite s.v. appetite sowie die Angabe der Verbkollokatoren have, give, throw s.v. party. Zur Kollokationspraxis des CCELD bleibt Zöfgen (1988: 48) als Fazit seiner Analyse die Erkenntnis, "daß COBUILD zwar nicht zu den kollokationsarmen L2-Wörterbüchern zählt, daß es aber in diesem Bauteil nicht nur hinter den Erwartungen, sondern auch hinter der Neubearbeitung des LDOCE [= DCE 2, J.B.] zurückbleibt". 1.3 Lexikographische Theorie (kollokationsbezogen) Für unser Thema sind nun nicht nur Beiträge zur Wörterbuchkritik interessant, sondern auch solche Beiträge, die sich mit metalexikographischen Fragen zur Kollokationspraxis von Wörterbüchern befassen. Solche Beiträge beziehen sich auf unterschiedliche Wörterbuchtypen: Zu nennen wären hier beispielsweise Benson (1990), Cop (1990), Hausmann (1985), Viehweger (1987), Zöfgen (1986) für allgemeine einsprachige Wörterbücher; Cop (1991), Hausmann (1991), lvir (1988), Kromann (1989) für zweisprachige Wörterbücher; Cowie (1978, 1981), Zöfgen (1985) für allgemeine Lernerwörterbücher und schließlich Benson (1989), Hausmann (1989) für Kollokationswörterbücher. FLuL 23 (1994) 88 Jens Bahns Wenn wir uns auch hier auf solche Beiträge konzentrieren, die für die Kollokationspraxis von Lernerwörterbüchern relevant sind, so geht es in der Diskussion vornehmlich um folgende Fragen: 1. Wo ist die Kollokation verzeichnet bzw. wo sollte sie verzeichnet sein unter der Basis oder unter dem Kollokator? 2. Wieviele Kollokationen sind verzeichnet bzw. wieviele sollten verzeichnet sein? 3. In welcher Weise sind Kollokationen in den Wörterbucheintrag aufgenommen bzw. in welcher Weise sollten sie aufgenommen werden? Ad 1: Bei einer Antwort auf die Frage nach dem Ort des Kollokationseintrags ist zwischen Dekodier- und Enkodierperspektive zu unterscheiden. Für Enkodierzwecke ist dem Lerner nur mit einem Eintrag der Kollokation unter der Basis gedient; er will wissen, mit welchen Lexemen die Basis kombinierbar ist (Benson 1985a: 65, Hausmann 1985: 122). Für Dekodierzwecke sollten Kollokationen unter dem Kollokator verzeichnet sein, da bei der Textrezeption es zumeist die Kollokatoren sind, die Verständnisprobleme bereiten (Jehle 1990a: 262). Die Kollokationspraxis von DCE 2 und CCELD wird von Hausmann/ Gorbahn (1989: 47) eben vor allem dafür kritisiert, daß sich in den Einträgen für Substantive, die ja das Gros der Basen dar~tellen, nur sehr wenige Kollokationen fänden. Hausmann (1991: 231) konstatiert, daß die Mehrzahl der Kollokationen in den englischen Lernerwörterbüchern unter dem Kollokator und nicht unter der Basis zu finden sei. Cowie (1989: 201) plädiert für die Aufnahme unter der Basis und unter dem Kollokator. Ad 2: Ein allgemeines Lernerwörterbuch ist kein Kollokationswörterbuch und soll auch keines sein. Dennoch kann gefragt werden, ob in den Lernerwörterbüchern Kollokationen in ausreichendem Maße berücksichtigt werden. Zöfgen (1986: 222) plädiert dafür, den Kollokationen unter allen Beispielformen im Demonstrationsteil des Wörterbuchartikels einen der vordersten Ränge zuzuerkennen „und ihnen namentlich im L2-Wörterbuch breitesten Raum zu gewähren". Die Forderung nach einer verstärkten Aufnahme von Kollokationen in Lernerwörterbüchem ist mehrfach erhoben worden (u.a. von Bahns 1987: 100, Benson 1985b: 14, Jehle 1990a: 261). Beim Versuch, diese Forderung in die Tat umzusetzen, stehen die Wörterbuchmacher allerdings vor dem Problem, entscheiden zu müssen, wie dies 'umfangsneutral' geschehen kann, d.h., auf welche der bisher gegebenen Informationen verzichtet werden kann. Einen konstruktiven Vorschlag zu diesem Problem macht Zöfgen (1985: 58), wenn er anregt, den Lemmabestand der großen Lernerwörterbücher drastisch zu beschneiden. Da aber in jedem Fall unabhängig von der Anzahl der Stichwörter eine erschöpfende Darstellung von Kollokationsmöglichkeiten in allgemeinen Lernerwörterbüchern nicht möglich ist (Cowie 1989: 201), bleibt die Frage zu beantworten, die Zöfgen (1988: 48) stellt: "Wo ist die (quantitative) Grenze für die Berücksichtigung (oder Nicht-Berücksichtigung) von Kollokationen in diesem Wörterbuchtyp zu ziehen, und wie läßt sich diese Grenze sinnvoll bestimmen? " FLuL 23 (] 994) Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lernerwörterbüchern ... 89 Ad 3: Recht intensiv hat sich Cowie mit der Frage befaßt, in welcher Weise Informationen über Kollokationsmöglichkeiten in Lernerwörterbüchern präsentiert werden können. In Cowie (1981) nennt er drei Möglichkeiten: (a) Man könnte die semantischen Merkmale angeben, die alle möglichen Kollokatoren gemeinsam haben. (b) Man gibt das Archilexem 1 an, das das entsprechende Wortfeld abdeckt. (c) Die dritte Möglichkeit wäre eine Aufzählung gut ausgewählter möglicher Kollokatoren als Repräsentanten der Gesamtmenge. Von diesen drei Möglichkeiten erscheint Cowie eigentlich nur die letzte als gangbarer Weg. Bei der ersten Möglichkeit müßte der Lerner die abstrakten semantischen Merkmale verarbeiten und ihnen Lexeme zuordnen, was sehr schwierig ist. Ebenso problematisch wäre für den Lerner die zweite Möglichkeit, da er ja gerade häufig Probleme auf der unterhalb des Archilexems liegenden Ebene der Einzellexeme hat. Die dritte Möglichkeit hat den Vorteil, daß sie dem Lerner direkt verwertbares lexikalisches Material anbietet; aus dem Eintrag sollte er zudem erkennen können, daß die angegebenen Kollokatoren nicht die einzigen sind. Cowie illustriert diesen Weg mit Beispielen aus dem Oxford Dictionary of Current Idiomatic English (ODCIE). Dies ist jedoch bekanntlich ein Spezialwörterbuch inwiefern sich diese Praxis auf allgemeine Lernerwörterbücher übertragen ließe, wird von Cowie hier nicht diskutiert. Er äußert jedoch eine gewisse Skepsis, ob in Zukunft die Bearbeiter von allgemeinen Lernerwörterbüchern . sich die Mühe machen werden, das Problem der Kollokationen gründlicher anzugehen als bis dahin geschehen (Cowie 1981: 225). Den Ort für ausführlichere, systematische Angaben von Kollokationsmöglichkeiten sieht Cowie weniger in allgemeinen Lernerwörterbüchern als vielmehr in spezialisierten Kollokationswörterbüchern. 2 2. Die Studie 2.1 Methode Hauptziel der Untersuchung war es, zu quantitativ belegbaren Aussagen über die Kollokationspraxis der drei eingangs genannten Lernerwörterbücher zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind mindestens zwei Wege denkbar: Cowie (1981: 235) spricht von "one general inclusive word [...] which stands for the series of more particular terms". 2 Bei einem Vergleich von ALD 3 und ALD 4 wird allerdings deutlich, daß Cowie bei seiner Neubearbeitung des ALD 4 sich offenbar doch für eine systematischere Aufnahme von Kollokationen entschieden hat. Man vergleiche etwa die im Demonstrationsteil s.v. morale gegebenen Verbkollokatoren: ALD 3 recover; ALD 4 affect/ raise/ boost/ lower/ undennine; ähnliche Unterschiede s.v. reputation: ALD 3 have, live up to; ALD 4: have, compromise, ruin, establish, build up, make, live up to. FLuL 23 (1994) 90 Jens Bahns (a) Es wird geprüft, welche und wieviele Kollokationen im Eintrag zu einem bestimmten Lemma gegeben werden. Man schlägt beispielsweise unter einem Substantiv wie opinion nach und hält fest, wieviele lexikalische Kollokationen der entsprechende Eintrag enthält. Macht man dies bei allen drei Wörterbüchern, kann man vergleichen, welcher Eintrag der 'kollokationsreichste' ist. Würde man diesen Vorgang mit 100 Substantiv-Lemmata durchführen, so hätte man zweifellos eine ausreichende Basis für eine Aussage über die Kollokationspraxis der analysierten Wörterbücher. Nach kurzer Zeit stößt man bei dieser Methode jedoch auf ein gravierendes Problem auf das Problem nämlich, entscheiden zu müssen, welche der in den Wörterbucheinträgen anzutreffenden Kombinationen mit dem jeweiligen Lemma denn als Kollokationen zu gelten haben. Bei dieser Methode würde die Abgrenzungsproblematik immer wieder voll durchschlagen und diesen Weg äußerst beschwerlich werden lassen. Eine Beschränkung auf einen bestimmten Strukturtyp von Kollokationen könnte das Ausmaß der Probleme zwar etwas reduzieren, aber sie nicht grundsätzlich beseitigen; es wäre immer wieder zu entscheiden, ob es sich bei einer bestimmten, im Wörterbuch verzeichneten Wortverbindung um eine freie Kombination, um eine Kollokation oder um ein Idiom handelt. (b) Etwas einfacher ist der Weg, wenn nicht gezählt wird, wieviele Kollokationen in einem bestimmten Wörterbuchartikel zu finden sind, sondern wenn lediglich kontrolliert wird, ob eine bestimmte Kollokation in dem Wörterbuch verzeichnet ist. Bei dieser Methode ist der Ausgangspunkt ein bestimmtes Korpus von Kollokationen (vgl. Henke/ Pätzold 1985), wobei die Entscheidung, ob eine Verbindung als Kollokation gelten kann oder nicht, schon im Vorwege getroffen worden ist. Der eigentliche Prüfvorgang des Wörterbuchs wird insofern erleichtert, als lediglich zu prüfen ist, ob die schon vorher als Kollokation definierte Wortkombination unter einem bestimmten Lemma zu finden ist oder nicht. Bei diesem Weg besteht allerdings die Gefahr, daß dem Wörterbuch Unrecht getan wird: Während bei Weg (a) ein Wörterbuch sein ganzes 'Kollokationspotential' einbringen kann, da ja sä m t - 1i c h e verzeichneten Kollokationen in die Zählung eingehen, ist es bei Methode (b) durchaus denkbar, daß im Wörterbuch verzeichnete Kollokationen unter den Tisch fallen, weil sie nicht Teil des Korpus sind. Da dies jedoch auf alle untersuchten Wörterbücher zutreffen kann, dürfte es im Vergleich der Wörterbücher untereinander mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen. Wegen der Abgrenzungsproblematik bei Methode (a) ist diese Untersuchung nach Methode (b) durchgeführt worden. Aus dem BBI Combinatory Dictionary of English [BBIJ wurde ein Korpus von V(erb) + N(omen)-Kollokationen zusammengestellt. Dazu wurden zunächst aus dem BBI die folgenden 176 Substantive ausgewählt3: In eckigen Klammern ist die jeweilige (aus dem BBI übernommene) Bedeutung angegeben. FLuL 23 (1994) Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lernerwörterbüchern ... 91 ability abuse ['insulting language'] accent ['pronunciation'] access accident ['unexpected, unpleasant event'] ['catastrophe'] account ['description'] ['report'] accusation activity admission ['access'] advice affection agreement ['contract, settlement, treaty'] aid alarm ['warning device'] ambition anchor anger ankle application ['request'] appointment ['agreement to meet'] approval argument ['dispute'] attack ['assault'] attention ['concentration'] ['notice'] authority ['control'] ['power'] balance bargain ['agreement'] belief bid ['bidding of an amount'] bill ['proposed law'] blame blood blow burden campaign caution ceremony ['formal act'] change ['alteration'] ['transition'] charity claim clock coin commerce compassion complaint conclusion condition ['requirement'] confession confidence ['trust'] ['reliance'] FLuL 23 (1994) conflict conspiracy contest conversation ['talk'] courage criticism damage ['harm'] debt deceit decision ['act of deciding'] defeat description difference disaster discussion distinction ['differentiation'] doubt duty ['obligation'] ['service'] effect ['efficacy'] ['influence'] embargo escape ['act of escaping'] expectations factory fame fancy fear fight ['struggle'] fire ['destructive buming'] fist force ['compulsion'] ['violence'] friendship grievance ground ['contested area'] habit ['custom'] ['usual manner'] hair health ['condition of the body and mind'] help hope horse ['animal'] hunger idea influence insurance invitation joy knowledge leave ['period of absence from duty, work'] leg letter ['written message'] light ['illumination'] ['source of brightness'] 92 loss mission ['task'] mob morale motion ['proposal'] movement ['organized effort to attain a goal'] oath ['solemn promise; solemn promise to teil the truth'] obstacle opinion opportunity opposition pace ['rate of movement'] party ['social gathering'] patience ['quality of being patient'] photograph plot ['conspiracy'] policy ['plan'] ['principle'] praise pressure principle privilege progress promise ['vow'] proof ['conclusive evidence'] quarre! question ['query'] race ['contest of speed'] ['competition'] recognition regulation relief ['easing of pain, of a burden'] report reputation request respect ['esteem'] responsibility ['accountability'] ['obligation'] revolt risk rumour scheme secret settlement shadow silence sin smile standard strike ['refusal to work'] subject ['topic, theme'] success surprise Jens Bahns suspicion ['suspecting'] ['mistrust'] task threat trade ['commerce, business'] tradition trail train ['row of connected railroad cars'] treatment ['care'] ['eure'] treaty tree ['woody plant with a trunk'] trip trouble truth use value ['worth'] vengeance verdict view ['opinion'] visit voice ['sound produced by vocal cords'] vow wall war wealth ['abundance of material possessions'] window wish ['desire'] wound Diese Auswahl geschah mehr oder weniger willkürlich es wurde allerdings darauf geachtet, daß im BBI auch tatsächlich zu diesen Substantiven einige Verbkollokatoren verzeichnet sind. 4 Anschließend sind die im BBI zu diesen ausgewählten Substantiven verzeichneten Verbkollokatoren herausgeschrieben worden. 4 Es wurden vor allem solche Substantive ausgewählt, die mir bei meiner bisherigen Beschäftigung mit dem Thema bereits als Basen von V +N-Kollokationen begegnet waren. FLuL 23 (1994) Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lernerwörterbüchern ... 93 In die Untersuchung sind nur die V+ N-Kollokationen eingegangen, in denen das Substantiv die im BBI als erste verzeichnete Bedeutung hat. Beispiel: Das Substantiv account hat im BBI die Bedeutungen (a) 'description', 'report', (b) 'expla- . nation', (c) 'consideration' usw. Für die erste Bedeutung sind die Kollokationen give an account und render an account angegeben; nur diese sind aufgenommen worden. Nicht berücksichtigt worden sind demnach V+ N-Kollokationen wie open an account, keep an account oder settle an account, wo eine andere Bedeutung von account vorliegt. Weiter ist zu erwähnen, daß für die erste angegebene Bedeutung des Substantivs alle angegebenen V+ N-Kollokationen einbezogen worden sind, unabhängig davon, wie sie im Einzelfall strukturiert sind. Aufgenommen worden sind bei attention beispielsweise sowohl Kombinationen von V + direktes Objekt (attract smb's attention, capture smb's attention, catch smb's attention usw.) als auch Kombinationen mit Präpositionen oder Partikel (wie devote one's attention to, focus one's attention on, bring smt to smb's attention). Die Anzahl der Verbkollokatoren für die einzelnen Substantive im Korpus schwankt zwischen zwei (z.B. bei caution) und maximal 24 (bei claim). Insgesamt ergeben sich auf diese Weise für die 176 Substantive 1375 Verbkollokatoren. In einem ersten Prüfdurchgang ist in den drei Wörterbüchern jeweils unter den 176 Substantivbasen nachgeschlagen und geprüft worden, welche der Verbkollokatoren sich in den entsprechenden Artikeln verzeichnet fanden. (Was genau gemeint ist mit „Verzeichnetsein" und welche verschiedenen Arten des Verzeichnetseins es gibt, wird in 2.2 erläutert.) In einem zweiten Prüfdurchgang waren dann die Verbkollokatoren der Ausgangspunkt; bei den genannten 1375 N+V-Kollokationen sind insgesamt 590 verschiedene Verben im Spiel. Darunter ist eine erhebliche Zahl von solchen Verben, die nur bei einem einzigen Substantiv der Substantivliste genannt werden, z.B. blur (+ distinction), decline (+ invitation), swear (+ oath); andererseits sind darunter natürlich auch solche Verben, die als Kollokatoren bei mehreren Substantiven genannt werden: strike (+ bargain, blow, coin u.a.). Der zweite Prüfdurchgang, d.h. die Suche in den Verbartikeln nach den Substantivbasen, war erheblich aufwendiger als der erste; beide zusammen ergeben jedoch erst ein vollständiges Bild der Kollokationspraxis der drei Lemerwörterbücher. 2.2 Grobtypologie des 'Verzeichnetseins' von Kollokationen Eine V+ N-Kollokation kann entweder unter dem Substantiv oder unter dem Verb (oder unter beiden) verzeichnet sein (vgl. 1.3). Dabei gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten, wie eine V+ N-Kollokation in einem Wörterbuchartikel verzeichnet sein kann, und dies gilt sowohl für Substantivals auch für Verbeinträge: (a) Die Kollokation kann im kursiv gesetzten Demonstrationsteil des Artikels verzeichnet sein. (b) Die Kollokation kann innerhalb des Artikels durch Fettdruck besonders hervorgehoben sein (idiomatischer Charakter der Kombination). (c) Die Kollokation kann im Explikationsteil des Artikels verzeichnet sein. FLuL 23 (1994) 94 Jens Bahns Typische Beispiele für diese insgesamt sechs Möglichkeiten sind in Tab. 1 zusammengestellt: ALD 4 DCE 2 CCELD s.v. N kee11 + 11romise throw + 11arty have + accident 'iil .... breaklcarry out/ fulfill We're having/ giving/ The little boy had an acci- ~ 0 givelkeep/ make a prothrowing a party on dent while he was playing ; ! mise New Year's Eve. in the garden. ~ '"' .... s.v. V conduct + cam11aign hatch + 11lot lose + 11atience ~ 0 She was appointed to They hatched a plot to She began to lose patience 5 conduct the advertising murder the king. with him. i: : i campaign. s.v. N lose + balance take + advice 5 jum11 + conclusion keep/ lose one's balanff you take my advice, If you jump to a concluce keep steady/ beyou won 't teil anyone sion or jump to conclucome unsteady; remain about this. sions, you decide too upright/ fall [Beispiellodge + com11laint quickly that something is .! oii sätze] lodge a complaint true, when you do not CJ (against, with) to comknow all the facts. = '"' plain formally (about, [Beispielsätze] -c: , to) [Beispielsatz] .... .... S.V. V s11lit + difference draw + attention 5 lay + blame o; ~ split the difference Her shouts drew the If you lay the blame on (when making a barattention of the police someone or something, you gain) settle on an catch + fire say or show that they are amount halfway becatch fire to start bumresponsible for a mistake, tween two proposed ing or for harm or damage that amounts has occurred. [Beisp.-sätze] S.V. N reach + verdict s11read + rumour acce11t + res11onsibility decision reached by a unofficial news or infor- If you accept or assume jury on a question of mation, perhaps untrue, responsibility for a parti- .... fact in a law case [diwhich is spread from cular event or situation, you o; verse Beispielsätze/ person to person agree that you caused it or .... "' Beispiele für questionl that you were to blame for = 0 dispute/ returnlannounit. [Beispielsatz mit assume .... celbring in + verdict] + responsibility] .... ~ grab + 01111ortunity shed + hair kick+ habit .! oii s.v. V .... take (an opportunity, (of a plant or animal) to If you kick a habil, such as - 0. etc) eagerly [Beispielhave (its skin, leaves, smoking, that you have had ~ satz mit grab+chance] hair, etc) come off or for a long time, you give it ~ fall out naturally [Beiup. spielsätze mit shed + leaves sowie shed+skin)] Tab. 1: Arten des Verzeichnetseins von Kollokationen in Lernerwörterbüchern 5 Für das DCE 2 sind hier s.v. Nornen und s.v. Verb je zwei Beispiele gegeben, da der Fettdruck irn DCE 2 zwei Funktionen haben kann. FLuL 23 (1994) Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lernerwörterbüchern ... 95 Im folgenden werden einige weitere Erläuterungen zu den Kategorien gegeben: 1. Im Demonstrationsteil (Kursivdruck) können Kollokationen in verschiedener Weise zu finden sein: es findet sich nur die fragliche Kollokation; es findet sich die fragliche Kollokation zusammen mit anderen Kollokationen (Beispiel keep +promise im ALD 4 ), wobei die Kollokatoren durch Schrägstrich oder Komma getrennt sind; es findet sich die fragliche Kollokation in einen Teilsatz oder in einen vollständigen Satz eingebaut (Beispiel have + accident im CCELD); es findet sich die fragliche Kollokation zusammen mit weiteren Kollokationen in einen Teilsatz oder in einen vollständigen Satz eingebaut (Beispiel throw + party im DCE 2 ). Alle diese verschiedenen Möglichkeiten sind ohne irgendeine Differenzierung in die Zählung eingegangen. Ebenso sind als „verzeichnet" die Fälle gezählt worden, bei denen sich beide Elemente der fraglichen Kollokation im Demonstrationsteil fanden, das Verb aber in einer abgeleiteten Form auftrat, wie z.B. bei: extort+ confession: The confession was obtained by extortion (DCE 2 s.v. extort); boost+morale: The news was a boost to morale (CCELD s.v. morale); clean+ window: a window cleaner (ALD 4 s.v. window); forgive+sin: Being late is an unforgivable sin round here (ALD 4 s.v. sin); tarnish + reputation: a tarnished reputation (DCE 2 s.v. tarnish). 2. Der Fettdruck von Wortkombinationen innerhalb eines Stichwortartikels hat in den drei untersuchten Wörterbüchern jeweils einen etwas unterschiedlichen Status: (a) Im ALD 4 ist eine Wortverbindung durch Fettdruck hervorgehoben, wenn sie als idiomatisch interpretiert wird. Sie erscheint dann in einer separaten, entsprechend gekennzeichneten idioms-section, die sich an die mit Ziffern unterschiedenen Bedeutungsangaben anschließt. Eine solche als idiomatisch interpretierte Kollokation erfordert eine spezielle Bedeutungserklärung; häufig, aber nicht immer, wird zusätzlich ein illustrierender Beispielsatz gegeben. (b) Im DCE 2 gibt es zwei Gründe für Fettdruck einer Kombination innerhalb des Stichwortartikels: - Die Kombination wird als "particularly fixed collocation" (S. F9) interpretiert. Dann findet sie sich innerhalb des kursiv gesetzten Demonstrationsteils durch Fettdruck hervorgehoben. Diese Fälle sind bei der Zählung in die Kategorie 'Fettdruck' eingegangen. Dies gilt auch, wenn sie sich in einer USAGE-Erläuterung finden. - Die Kombination wird als idiom interpretiert. Dann ist sie unter einer eigenen Bedeutungsziffer im Fettdruck verzeichnet, und es schließt sich wie beim ALD 4 eine entsprechende Bedeutungserklärung und (in den meisten Fällen) ein zugehöriger Illustrationssatz an. FLuL 23 (1994) 96 Jens Bahns (c) Im CCELD bedeutet Fettdruck innerhalb eines Wörterbuchartikels, daß es sich bei den fraglichen Elementen um "phrases or expressions" (x) handelt, die aus zwei oder mehreren Wörtern bestehen (eines davon ist das fragliche Lemma) und die regelmäßig in eben dieser besonderen Kombination auftreten. Auch dazu kann es zusätzliche Beispielsätze geben. Generell gilt hier für die Zählung: Wenn die fragliche Wortverbindung in Fettdruck und Beispielsatz vertreten ist, ist dies nur in der Kategorie 'Fettdruck' gezählt worden ('Fettdruck vor Demonstrationsteil'). 3. Als im Explikationsteil verzeichnet gilt eine Kollokation, wenn der Kollokationspartner bei der Bedeutungserklärung des fraglichen Stichworts genannt wird. Dies kann unter dem Substantiv als Stichwort geschehen (vgl. Beispiele in Tab. 1); dieser Fall ist aber eher selten. Weitaus häufiger finden sich Kollokationen im Explikationsteil von Verbeinträgen. Hier lassen skh folgende Fälle differenzieren: nur das Substantiv der fraglichen Kollokation ist genannt (Beispiel kick+ habit im CCELD); das fragliche Substantiv plus weitere Substantive sind genannt und durch "etc" als Beispiele für eine größere Zahl möglicher weiterer Substantive gekennzeichnet (Beispiel shed + hair im DCE 2 ); das fragliche Substantiv ist genannt als Beispiel für ein ebenfalls genanntes Archilexem (Beispiel nurse + hope s.v. nurse im CCELD: "If you nurse an emotion, for example a hope or wish, you feel it very strongly for a long time"). Alle diese Möglichkeiten sind ohne Differenzierung in die Zählung eingegangen. Wenn eine Kollokation als in dieser Weise verzeichnet gezählt worden ist, bedeutet das, daß für sie kein Illustrationsbeispiel vorhanden ist. Nicht gezählt worden in dieser Kategorie sind Fälle, bei denen nur das Archilexem genannt wird, nicht aber das fragliche Substantiv (Beispiel s.v. cope with im CCELD: "If you cope with an unpleasant situation, you accept it or endure it". Hieraus wäre zwar u.a. cope with disaster ableitbar, aber Bedingung für die Zählung in dieser Kategorie ist die tatsächliche Nennung des fraglichen Kollokationspartners in der Erläuterung). 2.3 Ergebnisse Tab. 2 (auf S. 97) zeigt das Gesamtergebnis der Studie. In der ersten Zeile ist die Anzahl der Kollokationen angegeben, die unter den Substantiven in den drei Wörterbüchern zu finden sind, unabhängig von der Art des Verzeichnetseins. Demnach gilt für ALD 4 beispielsweise, daß 315 (22.9%) der insgesamt 1375 Kollokationen s.v. N verzeichnet sind. Die Ergebnisse für DCE 2 bzw. CCELD liegen um knapp 50 bzw. über 100 darunter. Die zweite Zeile zeigt die Anzahl der Kollokationen s.v. V. Bei ALD 4 (436) und DCE 2 (394) finden sich in den Verbeinträgen rund 120 Kollokationen mehr als in den Substantiveinträgen; bei CCELD ist die Differenz noch gravierender hier sind mehr als doppelt so viele Kollokationen s.v. V zu finden (441 gegenüber 207). Damit bestätigt diese Studie die FLuL 23 (1994) Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lemerwörterbüchern ... 97 Beobachtung, daß der größte Teil der in einem Wörterbuch verzeichneten Kollokationen unter dem Kollokator zu finden sei (z.B. Hausmann 1991: 231). In der dritten Zeile ist die Zahl der Doppeleinträge angegeben. Doppeleinträge sind zwar sehr benutzerfreundlich, aber auch platzraubend; daher ist es nicht verwunderlich, daß diese Werte vergleichsweise klein sind (zwischen 10.7% und 8.1 %). Bei der Gesamtzahl der Einträge (s.v. N plus s.v. V minus Doppeleinträge) liegt ALD 4 (604) leicht in Führung, während die anderen beiden (529 bzw. 536) praktisch gleichauf liegen. Für alle drei ließe sich aber feststellen, daß sie als allgemeine Lemerwörterbücher im Vergleich mit einem spezialisierten Kollokationswörterbuch wie dem BBI gar nicht so schlecht abschneiden, wenn das Problem des Eintragsorts (s.v. N oder s.v. V) ausgeblendet wird: Immerhin sind jeweils rund 40% der V +N-Kollokationen zu finden, die das BBI zur Verfügung stellt. 1 1 ALD 4 1 DCE 2 1 CCELD 1 s.v. Nomen 315 (22.9%) 267 (19.4%) 207 (15.1%) s.v. Verb 436 (31.7%) 394 (28.7%) 441 (32.1%) Doppeleinträge 147 (10.7%) 132 ( 9.6%) 112 ( 8.1%) GESAMT 604 (43.9%) 529 (38.5%) 536 (39.0%) Tab. 2: Gesamtergebnis Tab. 3 zeigt für jedes der drei Wörterbücher die Verteilung differenziert nach den Typen des Verzeichnetseins (vgl. auch Tab. 1 auf S. 94): ALD 4 DCE 2 CCELD s.v. Nomen 223 (70.8%) 164 (61.4%) 147 (71.0%) Demonstrationsteil s.v. Verb 342 (78.4%) 290 (73.6%) 288 (65.3%) s.v. Nomen 84 (26.7%) 99 (37.1%) 58 (28.0%) Fettdruck s.v. Verb 36 ( 8.3%) 36 ( 9.1%) 34 ( 7.7%) s.v. Nomen 8 ( 2.5%) 4 ( 1.5%) 2 ( 1.0%) Explikationsteil s.v. Verb 58 (13.3%) 68 (17.3%) 119 (27.0%) s.v. Nomen 315 (100%) 267 (100%) 207 (100%) GESAMT s.v. Verb 436 (100%) 394 (100%) 441 (100%) Tab. 3: Einzelergebnisse FLuL 23 (1994) 98 Jens Bahns Betrachten wir zunächst die Zahlen für ALD 4 näher: Bezugspunkt (letzte zwei Zeilen) sind die ALD 4 -Werte aus Tab. 2 (315 bzw. 436). Man erkennt, daß der weitaus größte Teil der s.v. N verzeichneten Kollokationen sich im Demonstrationsteil findet (70.8%); dies gilt ebenso für die s.v. V zu findenden Kollokationen (78.4%). Handelt es sich bei den V +N-Kombinationen um Verbindungen mit eher idiomatischem Charakter (Fettdruck), so sind sie weitaus häufiger s.v. N als s.v. V zu finden. Wenn sich Kollokationen im Explikationsteil von Wörterbucheinträgen finden, so in der weitaus überwiegenden Zahl in den Erklärungen zu den Verben (13.3% gegenüber 2.5%). Das hier für ALD 4 Festgestellte gilt in paralleler Weise für die anderen beiden Wörterbücher. Auch hier findet sich der größte Anteil der Kollokationen jeweils im Demonstrationsteil. Wenn die Verbindungen durch Fettdruck ausgezeichnet sind, dann vor allem s.v. N; wenn sie im Explikationsteil zu finden sind, dann fast ausschließlich s.v. V. Die Grundverteilung in Tab. 3 ist demnach für alle drei Wörterbücher ziemlich ähnlich. Ein genauer Blick auf die Prozentzahlen der Tab. 3 zeigt jedoch zwei Charakteristika für DCE 2 bzw. CCELD: - In DCE 2 findet sich ein deutlich höherer Anteil von Wortverbindungen, die (s.v. N) durch Fettdruck hervorgehoben sind (37.1 gegenüber 28.0 bzw. 26.7). Dies ist darauf zurückzuführen, daß in DCE 2 nicht nur Wortverbindungen mit idiomatischem Charakter durch Fettdruck hervorgehoben sind, sondern auch Kollokationen, sofern sie als 'besonders fixiert' betrachtet werden. - Für CCELD fällt der hohe Anteil von Kollokationen auf, der aus dem Explikationsteil (s.v. V) zu entnehmen ist (27.0 gegenüber 17.3 bzw. 13.3). Dies läßt sich auf die spezielle Art der Bedeutungserklärung in CCELD zurückführen: Hier werden Erklärungen bekanntlich in vollständigen Sätzen gegeben, wodurch sich öfter die Gelegenheit und auch die Notwendigkeit ergibt, zu einem bestimmten Verb die mit ihm kollokierenden Substantive in Objektfunktion zu erwähnen (vgl. auch Herbst 1990: 1382). 3. Fazit und Ausblick Rein quantitativ betrachtet läßt sich zumindest hinsichtlich der V+ N-Kollokationen feststellen, daß die Kollokationspraxis der drei untersuchten Wörterbücher mindestens zufriedenstellend, wenn nicht sogar gut genannt werden kann. Wenn ein allgemeines Lernerwörterbuch knapp 40% (im Falle von DCE 2 und CCELD) bzw. fast 44% (im Falle von ALD 4) der Kollokationen verzeichnet, die das Spezialwörterbuch dem Benutzer liefert, so lassen sich diese Zahlen kaum noch in nennenswerter Weise steigern; ich denke, daß die „Schallgrenze" bei 50% erreicht sein dürfte. Hier wäre zudem daran zu erinnern, daß wir den Lernerwörterbüchern mit unserer Untersuchungsmethode insofern Unrecht antun, als Kollokationen unter den Tisch fallen, wenn sie nicht Teil des BBI-Korpus sind. Zum Gesamtanteil von 40% FLuL 23 (1994) Die Berücksichtigung von Kollokationen in den drei großen Lernerwörterbüchern ... 99 wäre eine nicht unbeträchtliche Zahl von N + V-Kollokationen hinzuzurechnen, die die Lemerwörterbücher verzeichnen, die aber im BBl fehlen. Bezüglich der Qualität des Verzeichnetseins sind zweifellos noch Verbesserungen möglich. Zunächst wäre es begrüßenswert, wenn der Anteil der unter der Basis verzeichneten Kollokationen wie vielfach in der Literatur gefordert erhöht werden könnte. Dies dürfte zwangsläufig den Effekt haben, daß die Anzahl der Doppeleinträge steigt, da in den Verbeinträgen (Kollokatoreinträgen) in vielen Fällen die Nennung von mit dem Verb kollokierenden Substantiven unerläßlich ist, sei es in Illustrationsbeispielen (Demonstrationsteil) oder in der Bedeutungserklärung (Explikationsteil). Hier wäre zu prüfen, ob unter dem Aspekt der Umfangsneutralität eine verstärkte Aufnahme von Verbkollokatoren in Substantiveinträgen eventuell dadurch ermöglicht werden könnte, daß vollständige Beispielsätze auf Teilsätze oder Satzteile bzw. auf Kollokationen 'pur' reduziert werden. Hier müßten allerdings die Belange der Illustration grammatischer Strukturmuster gegen die Angabe von lexikalischen Kollokationen abgewogen werden. Mit Blick auf den Sprachunterricht an Hochschulen ließe sich die Frage stellen, welches der drei großen Lemerwörterbücher den Anglistikstudenten zu empfehlen sei, wenn lediglich die Kollokationspraxis der Wörterbücher als Kriterium herangezogen wird. Wenn man die Zahlen in Tab. 2 betrachtet, spricht vieles jetzt wieder für ALD: Hinsichtlich der Gesamtzahl der Kollokationen, der Einträge s.v. N sowie der Doppeleinträge schneidet es am besten ab. Bei einer abschließenden Antwort auf diese Frage müßte allerdings außer dem Angebot der Wörterbücher ein weiterer Faktor berücksichtigt werden: Wie schnell sind gesuchte V+ N- Kollokationen in den Wörterbuchartikeln auffindbar? Wie sehr hilft hier der Fettdruck? Welche anderen Möglichkeiten gibt es, den Zugriff zu erleichtern? Wäre ein separater Status von Kollokationsangaben in der Mikrostruktur zwischen Explikationsteil und Demonstrationsteil (wie dies im ODCIE praktiziert wird) denkbar? Wäre diese Praxis für allgemeine Lemerwörterbücher sinnvoll? Welche Konsequenzen hätte sie für den Demonstrationsteil? Bibliographische Angaben 1. Wörterbücher ALD 2 = The Advanced Learner's Dictionary of Current English. By AS. Hornby, E.V. Gatenby, H. Wakefield. Second Edition. Oxford: Oxford University Press 1963. ALD 3 = Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English. A.S. Hornby with A.P. Cowie, A.C. Gimson. Third Edition. Oxford: Oxford University Press 1974. ALD 4 = Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English. A.S. Hornby. Fourth Edition. Chief Editor A.P. Cowie. Oxford: Oxford University Press 1989. BBI = The BBI Combinatory Dictionary of English: A Guide to Word Combinations. Compiled by Morton Benson, Evelyn Benson and Robert Ilson. Amsterdam/ Philadelphia: Benjamins 1986. FLuL 23 (1994) 100 Jens Bahns CCELD = Collins COBUILD English Language Dictionary. Editor in Chief John Sinclair. London: Collins 1987. CULD = Chambers Universal Learner's Dictionary. 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The NPR is striking in its modernity and therefore deserves to be considered as the successor of the PR. Nevertheless, even though it is the best dictionary of this type, it can still be improved. 1. Historischer Rückblick Kurz vor den "evenements" von 1968 erschien in Frankreich ein neues einbändiges Gebrauchswörterbuch, das von der damaligen Leserschaft aufgrund seiner Innovationen ebenfalls als Ereignis angesehen wurde: Ein Allgemeinwörterbuch, das nicht nur, wie üblich, den Wortschatz der gepflegten Standardsprache verzeichnet, sondern sich auch gleichzeitig nicht scheut, der neuen und neuesten familiären Umgangssprache seine Seiten zu öffnen; ein einbändiges Wörterbuch, das nicht nur zitiert an sich schon eine Leistung-, sondern neben den Klassikern auch Texte wie 'Zazie dans le metro für zitierfähig hält; ein Wörterbuch, das folgerichtig ein nuanciertes Markierungssystem verwendet, um die nicht der Standardsprache zuzurechnenden Wörter als solche zu kennzeichnen; ein Wörterbuch, das auf ausführliche Definitionen Wert legt und diese in nach historischen und semantischen Kriterien mehrfach untergliederten Artikeln unterbringt (in einer Zeit, als für die reine Linguistik Semantik wenig, Syntax aber alles bedeutete); ein Wörterbuch, das nicht nur beim Dekodieren von Texten gute Dienste leistet, sondern sich dank eines ausgefeilten Systems analogischer Verweise auch als ausgesprochenes Produktionswörterbuch erweist; das erste einsprachige Wörterbuch schließlich, das für jedes der verzeichneten Wörter die Aussprache in der API angibt so etwas wie den Petit Robert gab es bis 1967 einfach nicht'. Aufgrund seiner Qualitäten ist aus ihm in über 25 Jahren eine Institution geworden, und er hat sich auch über die Grenzen Frankreichs hinaus einen Namen gemacht. Doch auch ein gutes Wörterbuch altert, zusammen mit dem in ihm festgehaltenen Zustand der Sprache. Zehn Jahre nach dem Erscheinen des Petit Robert Die hier einleitend gegebenen Informationen basieren auf dem Vorwort des Nouveau Petit Robert (1993: IXf). FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? 103 [im folgenden: PR] wurde eine grundlegende Überarbeitung notwendig (1977), der nun 1993, im als ereignisträchtig bekannten Monat Mai, die 3. Auflage folgte. Diesmal kündigte der Verlag das sich nunmehr 'Nouveau Petit Robert' (NPR) nennende Werk gleich selbst mit einer etwas reißerischen Banderole als "L'Evenement ! "an.Ist dieses sehr hoch gegriffene Prädikat auch diesmal gerechtfertigt? Im folgenden soll untersucht werden, was denn am NPR im Vergleich zur Vorgängerauflage2 so neu ist über die Tatsache hinaus, daß er nun auch ausdrücklich die eingangs verwendete Graphie evenement zuläßt... 2. Der NPR im Vergleich mit dem PR 2.1 Das Äußere Der erste Kontakt des Benutzers mit dem Wörterbuch ist keineswegs intellektueller Art, sondern zunächst eine optische und taktile Wahrnehmung des Äußeren durch die Sinne. Deshalb sollte man die „Äußerlichkeiten" des Buches nicht unterschätzen. Der PR wiegt mit seinen 2 200 Seiten 1 900 Gramm, ist aber mit diesem Gewicht (bei einem Format von 24 x 15 x 7 cm) noch gut handhabbar. Was für das Arbeiten wichtig ist: Das Buch bleibt auf jeder gewünschten Seite aufgeschlagen liegen. Das Papier ist relativ dünn, aber trotzdem widerstandsfähig und wenig durchscheinend; es ist nicht satiniert (im Gegensatz z.B. zum Petit-Larousse) und erlaubt so ermüdungsfreies 'Arbeiten auch bei künstlichem Licht. Eigentlich sollten bei 2 200 Seiten die Grenzen des Einbänders erreicht sein. Die Tatsache, daß beim uns vorliegenden Exemplar des PR schon ab Verlag zwei Blätter nicht von der Fadenheftung erfaßt und deshalb lose waren, sollte zu denken geben (nach fünfjähriger, zugegebenermaßen sehr starker Beanspruchung dieses Exemplars zerfällt das Buch allmählich in einzelne Lagen). Trotzdem ist es beim NPR gelungen, noch über 300 Seiten zusätzlich (2 530 Seiten) in einem Band zu fassen. Das Format ist dabei unverändert geblieben; das Gewicht hat minimal, um 40 Gramm (1940 Gramm) zugenommen, was bei der Handhabung nicht spürbar ist. Zur Gewichtseinsparung und um die Dicke des Buches nicht zu verändern, wurde dünneres Papier verwendet. Es hat dieselben Qualitäten wie das des PR, mit Ausnahme der Tatsache, daß seitenweises Blättern schwieriger geworden ist. Ein als unangenehm empfundener Geruch des druckfrischen NPRist nach einiger Zeit der Benutzung geschwunden. 2 Die 2. Auflage des PR wurde von Jahr zu Jahr leicht aktualisiert, d.h. es wurden, in geringem Umfang zwar und ohne den Seitenumbruch zu verändern, aktuelle Wörter und Bedeutungen eingefügt. Im Oktober 1988 begann der Verlag mit den Arbeiten zum NPR, die durchweg auf der Basis des PR von 1988 durchgeführt wurden. Diese Ausgabe wurde deshalb auch hier als Vergleichsgrundlage gewählt. FLuL 23 (1994) 104 Michaela Heinz Die auffälligste äußere Veränderung ist optischer Art und betrifft die Typographie. Der PR war seit den 80er Jahren im Druckbild immer ungleichmäßiger geworden 3, bedingt durch den Übergang vom Bleisatz (noch für die ersten Jahrgänge der 2. Auflage) zum Fotosatz (für die meisten der nach und nach neu aufgenommenen Einträge). Der NPR zeigt nun wieder ein einheitliches Druckbild. Was sich an der typographischen Präsentation im einzelnen geändert hat, kann leicht aus einem Vergleich der beiden folgenden Wörterbuchauszüge erschlossen werden: BATELEUR, EUSE [batlre•, 0z]. n. (xrn•; a. fr. baastel « instrument et tour d'escamoteur »). Viei/ li. Personne qui fait des tours d'acrobatie, d'adresse, d'escamotage, de force sur les places publiques, dans les faires. V. Acrobate, E! quilibriste, forain, funambule, hercule, histrion, jongleur, lutteur, prestidigitateur, saltimbanque. BATELIER, IERE [batalje, i••J. n. (xrn•; de bateler). Personne dont le metier est de conduire un bateau sur les riviCres et canaux. V. Marinier. - Special! . _Personne qui transporte des passagers d'une rive ä. l'autre. V. Passeur. BATELLERIE [batEl•i]. n. f. (1390; de bateau). ♦ 1 ° Industrie du transport fluvial. ♦ 2° Ensemble des bateaux de riviCre. BÄTER [bate]. v. tr. (1530; de bat). Mettre un bät (a une bete de somme). - Fig. Äne bäte, ignorant, lourdaud. 0 ANT. Debäter. PR 1988 BATELEUR, EUSE [batlaaa. 02] n. - XIII• ; p.-e. de r·a. fr. baastel w instrument et tour d'escamoteur • ♦ v1E1w Personne qui fait des tours d'acrobatie, diadresse, d'escamotage. de force sur les places publiques~ dans les faires. ==> acrobate, equilibriste, forain, : funambule. hercule, histrion, jongleur, lutteur, prestidigitateur, saltimbanque. BATELIER, IERE [batalje, jER] n. et adj. - XIII•; de l'a. fr. batet 1+ Personne clont le mftier est de conduire un bateau sur les rivifres et canaux. ==>marinier. Les bateliers de la \rolga. sPEctALT Personne qui transporte des passagers d~une rive ä l'autre. ==> passeur. 2+ Adj. Relatif alL'X bateau..x qui naviguent sur les rivifres. Cornpagnie bateliere. BATELLERIE [battlRi] n. f. - 1390; de bateau 1. Indusnie du transport fluvial. 2, Ensemble des bateam. de ri,iere. BÄ.TER [bate] v. tr. <1> -1549; de bä.t ♦ : \1ettre un bät ä (une bete de somme). - Loc. FJc. v1E1w .Ä..\.t a~TE : ignorant, lourdaud. ~ CONTR. Debäter. - HOM. pass. Batfr: battee ; bate: : , : banez (battre). NPR 1993 Der NPR setzt zur Unterscheidung der einzelnen Angaben verschiedene Schriften und Schriftgrade ein eine Möglichkeit, die im PR noch nicht bestand. Das Lemma, das Eingangswort eines jeden Artikels, ist nun in den Großbuchstaben einer halbfetten Serifenschrift gesetzt, metasprachliche Angaben (z.B. Wortart, Etymologie) in einer anderen Schrift und in kleinerem Schriftgrad als z.B. die Definition; die Marker und Indikatoren (z.B. 'bot.', 'fig.') werden jetzt in Kapitälchen präsentiert; die Namen zitierter Autoren finden sich in Normalschrift; 'V.' (= 'Voir', zur Einleitung analogischer Verweise) im PR wurde im NPR durch einen Doppelpfeil ersetzt etc. Welches Schriftbild besser lesbar ist, läßt sich schwer sagen und hängt wohl für jeden Benutzer von persönlichen Präferenzen ab. Auf jeden Fall störend ist jedoch im NPR (z.B. im Artikel bater) unmittelbares Aufeinanderfolgen von Indikatoren und/ oder Markern (immer in Kapitälchen; im genannten Beispiel: LOC. FIG. VIEILLI) und sog. 'Subadressen' (hier: ÄNE BÄTE), wenn diese in Großbuchstaben erschei- Vgl. hierzu die Textprobe aus dem PR 1986 (mit drei verschiedenen Schrifttypen) in Bray (1989: 142). FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? 105 nen: Die Unterschiede in den Schriften und Schriftgraden sind hier nicht auffällig genug, um sprachliche und metasprachliche Einheiten deutlich voneinander abzusetzen. Zu bedauern ist auch die Umgestaltung der Kopfzeile. Der PR gibt für jede Seite das erste und das letzte Lemma an (am linken bzw. rechten Seitenrand); der NPR dagegen verzeichnet nur das erste Lemma der linken Seite (am linken Seitenrand) und das letzte Lemma der rechten Seite (am rechten Seitenrand) ein rascher erster Zugriff auf die 'Makrostruktur', auf die Wortliste des Wörterbuchs, wird so erheblich erschwert. Ein Pluspunkt wiederum für den NPR ist die Tatsache, daß der Wörterbuchtext weniger kompreß gesetzt ist als in der Vorgängerauflage: Die Zeilenabstände innerhalb der einzelnen Artikel sind im Verhältnis zur Schriftgröße nun etwas weiter, und auch der Abstand zwischen den einzelnen Artikeln wurde vergrößert. (Neben der besseren Lesbarkeit für den Benutzer bedeutet dies aber auch Spielraum für den Lexikographen hinsichtlich zukünftiger Einfügungen.) Daß das Druckbild des NPR insgesamt weniger schwarz erscheint aufgrund feiner geschnittener Schriften muß kein Nachteil sein. Unangenehm fällt allerdings auf, daß manche Seiten schwächer gedruckt sind als andere. 2.2 Die Makrostruktur 2.2.1 Einige Zahlen Der Verlag Le Robert ist seit jeher wohltuend diskret, wenn es um Antworten auf die Frage nach der „Anzahl der Wörter" in diesem oder jenem seiner Wörterbücher, in dieser oder jener Neuauflage, geht. Es ist bekannt, daß eine möglichst hohe Zahl von verzeichneten Wörtern nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal ist. Weniger bekannt ist, daß bis heute niemand weiß, auch die Autoren nicht, wie viele Einträge der PR wirklich enthält. Wenn Rey-Debove noch 1991 auf "les 52000 mots de sa [= du PR] nomenclature" (Rey-Debove/ Beau-Bensa 1991: 5) hinweist, die anläßlich einer Orthographie-Reform überprüft werden müßten, so ist das eher zu tief als zu hoch gegriffen. Wenn man im PR auf Seite II dagegen liest: "Petit Robert 1 (l vol., 2 200 pages, 59 000 articles)", muß man von dieser Zahl einiges abziehen, auch wenn diese Angabe ungewollt der Entwicklung vorausgreift. Mit der lnformatisierung des NPR liegt nun erstmals eine nicht durch Schätzungen gewonnene, sondern eine effektive Größenangabe vor. Sie findet sich wiederum auf der Seite II : "Le Nouveau Petit Robert 1 (l vol., 2 530 pages, 59 000 articles)". Was die Zahl der in den NPR neu aufgenommenen Wörter betrifft, muß man sich auf die Angaben des Werbeprospektes "Le Nouveau Petit Robert 1: La refonte" (1993: 3) verlassen, der "4 000 entrees nouvelles" nennt. FLuL 23 (1994) 106 Michaela Heinz 2.2.2 Neu aufgenommene Wörter Bei den neu aufgenommenen Wörtern handelt es sich nur zum Teil um wirkliche Neologismen. Diese können mit den Mitteln der französischen Sprache gebildet sein, oft sind es aber auch zusammen mit dem zu bezeichnenden Konzept übernommene Fremdwörter. Einige Beispiele sind audimat, carpaccio, cubitainer, .crapauduc, digicode, facturette, faxer, feta, funboard, goretex, halal, jacuzzi, kebab, kyu, lambada, MATIF, micro-trottoir, nem, papamobile, perestroika, publiphone, S.D.F., strudel, sucrette, surimi, tai' chi, trevise 4 • Andere Wörter sind viel weniger neu, fanden aus diesem oder jenem Grund aber erst jetzt Eingang ins Wörterbuch 5: Sei es, daß man abwarten wollte, um sicherzugehen, keine „Eintagsfliegen" zu verzeichnen; sei es, daß das Wort existierte, ohne verwendet zu werden und jetzt aber plötzlich in Mode kommt; sei es, daß es bisher einfach übersehen worden war. Es handelt sich hierbei um Wörter wie applaudimetre, baby-boom, chalandise, chevillette 6, chouquette, clash, se crasher, dispatcher, foret-noire, formica, fortran, frilosite, ludotheque, meuh, orthodontiste, paparazzi, remue-meninges, scoubidou, surfer, tong. Der NPR versteht sich nicht als Fachwörterbuch. Er enthält jedoch den Fachwortschatz, den der "honnete homme" kennt oder kennen sollte. Die zweite Auflage des PR war gegenüber der ersten zu fachwortlastig geworden 7 • Für den NPR wurden nun erstmals wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt, um eine Verzeichnung zu peripheren Fachwortschatzes zu verhindern. Einige Beispiele für Neuzugänge sind allogreffe, autotransfusion, contragestif, doppler, fabacees, fibrinolyse, fcetoscopie, lactobacille, manuscriptologie, macrostructure, microstructure, seroconversion, triglyceride, visionique. Gesellschaftliche Konventionen lockern sich, und auch die sprachliche Ausdrucksweise darf heute in vielen Situationen salopper sein. Dies schlägt sich auch im NPR nieder, der wie die Vorgängerauflagen bemüht ist, der sprachlichen Entwicklung Rechnung zu tragen, z.B. durch die Ummarkierung bisher stark markierter Wörter, durch die verstärkte Verzeichnung von Apokopierungen 8, vor allem aber 4 Trevise (das französische Wort für Radicchio) warim PR noch nicht in der Makrostruktur verzeichnet, wurde aber schon versehentlich zur Definition von mesclun verwendet. 5 Dasselbe gilt auch für manche der nachfolgend genannten Fachbzw. markierten Wörter. 6 Chevillette ist ein als 'vx' (vieux) markierter Neuzugang, was verwundern mag. Das Wort wurde aber nicht um seiner selbst willen aufgenommen, sondern dient gewissermaßen als Stichwort für die Verzeichnung eines berühmten Zitats aus dem französischen Rotkäppchen. 7 Nach der Aussage von J. Rey-Debove (1989, Arbeitssitzung am Verlag). 8 Die Apokopierung ist ein bei französischen Sprechern z.Zt. sehr beliebtes Verfahren und liefert für viele Standard-Wörter eine als familiär einzustufende Dublette. Der NPR nimmt diese Dubletten allerdings vorläufig kaum in die Makrostruktur auf, sondern verzeichnet sie unter dem entsprechenden Standardwort (z.B. gyneco unter gynecologue, rhumato FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? 107 durch die Neuaufnahme von als 'familier', 'populaire', 'argot' oder 'vulgaire' markierten Substandard-Wörtern wie barjo, benard, binz, bronzette, buller, cafter, calendos, cocotter, craquant, ensuque, fastoche, feuj, fissa, flashant, footeux, fouille-merde, frappe, fumette, matos, meuf, moifler, niquer, pine, prout, psy 9, rap, ripou, tchatcher. 2.2.3 Streichungen und Einsparungen Unabhängig von verschiedenen AnhängenIO umfaßt der eigentliche Wörterbuchteil des NPR 300 Seiten mehr als der des PR. Trotz dieses zusätzlichen Druckraums mußten aus Platzgründen einzelne Streichungen von seltenen oder veralteten Wörtern vorgenommen werden. Lexikographen trennen sich selten freiwillig von liebgewordenen Wörtern, aber im Interesse der Benutzer eines modernen Gebrauchswörterbuchs kann dieser, wenn auch teils durch die genannten Umstände erzwungene Austausch von alt gegen neu nur von Vorteil sein. Man wird z.B. die folgenden, im NPR nicht mehr verzeichneten Wörter kaum vermissen 11 : fafonneur, factorage, fagotier, Ja/ uniere, feldwebel, feodalement, fermentif, ferroprussiate, flanconade, flette, fonfailles, fossoyer, foutral, frocard, fuegien, fumeronner. Einige weitere sehr kurze Artikel häufig mit -ment gebildete Adverbien betreffend wurden zwar ebenfalls gestrichen, doch sind diese Wörter im NPR in Form von 'Subadressen' am Ende des entsprechenden Grundwort-Artikels mit minimalem Informationsprogramm (nur die Angabe der Wortart ist obligatorisch),verzeichnet. So findet sich z.B. facetieusement nun unter facetieux, figurement unter figure, fibrineux unter fibrine, foliotage unter folioter, formaler unter formal, dosable unter doser. Dieses Verfahren erlaubt neben dem gewünschten Effekt der Platzeinsparung gleichzeitig die Eliminierung sehr kurzer Artikel, die im (N)PR nicht gern gesehen sind (vor allem dann, wenn sie auf einer Seite gehäuft auftreten), weil sie in ihrer Knappheit an den Stil des 'Petit Larousse' erinnern. unter rhumatologue, kinesi unter kinesitherapeute, bio unter biographie, catho unter catholique, provoc unter provocation). 9 Vgl. Anmerkung 8. IO Zu den schon im PR bestehenden Anhängen ist im NPR ein Petit dictionnaire des suffvces dufran(: ais mit pädagogischer Zielsetzung hinzugekommen (erstellt von D. Morvan; NPR 1993: 2461-2467). 11 Über die Gesamtzahl der Streichungen waren keine Angaben zu. finden. Die hier angeführten Beispiele stammen alle aus dem Buchstaben 'F', der mit 96 Seiten 4,5% des Umfangs des PR ausmacht und in dem gegenüber dem NPR 76 Fälle von ersatzlosen Artikel-Streichungen festzustellen sind. FLuL 23 (1994) 108 Michaela Heinz 2.3 Die Mikrostruktur All das, was bei einer Wörterbuchneuauflage innerhalb der 'Mikrostruktur', innerhalb der einzelnen Artikel also, geändert, erneuert, verbessert wurde, fällt naturgemäß weit weniger ins Auge als die Veränderungen in der Makrostruktur, wo man als Benutzer oder Wörterbuchkritiker mit einem Blick die Verzeichnung bzw. Nicht-Verzeichnung dieses oder jenes Neologismus konstatieren und dann, je nachdem, gutheißen oder beanstanden kann. Doch darf man dabei nicht vergessen, daß es gerade die weniger spektakulären Veränderungen innerhalb der Mikrostruktur sind, die insgesamt über die Qualität einer Neuauflage entscheiden. Und selbst wenn ein Artikel unverändert übernommen wurde, kann es sein, daß diese Entscheidung die Redakteure ebensoviel Zeit und Nachdenken gekostet hat wie das Umschreiben eines Artikels. 2.3.1 Artikel-Umstrukturierung Da sich die Artikelgliederung an Wortbedeutungen orientiert, lassen sich auch Artikel-Umstrukturierungen von PR zu NPR immer durch eine Analyse der Wortbedeutung(en) erklären. Die Umstrukturierung kann entweder durch sprachliche Bedeutungsveränderungen notwendig geworden oder durch eine veränderte Auffassung der Wortbedeutung(en) seitens des Lexikographen bedingt sein; oft spielt aber auch beides zusammen. Hierzu einige Beispiele: Der Artikel maree ist im PR in drei Bedeutungspunkte untergliedert: '1. Mouvement journalier d'oscillation de la mer [... ]. 2. Poissons, crustaces, fruits de mer frais [ ... ]. 3. MAREE NOIRE (1967, [...]). Pollution des rivages due a la diffusion dans la mer de mazout [...].' Der Bedeutungspunkt Maree noire, bei dem es sich um einen Neologismus aus der Zeit der 1. oder den ersten Jahren der 2. Auflage handeln dürfte, wurde im PR nicht unter 1. integriert, wo er eigentlich zu erwarten wäre, sondern wahrscheinlich aus drucktechnischen Gründen als '3.' an den bestehenden Artikel angefügt. Im NPR sind nun der 1. und der frühere 3. Bedeutungspunkt unter 1. zusammengeführt. Andererseits wurde der im PR ebenfalls unter 1. geführten figurativen Bedeutung von maree im NPR mit 2. ein eigener Bedeutungspunkt eingeräumt. (Die frühere 2. Bedeutung rückte im NPR auf das von Maree noire freigemachte '3.' nach.) Das folgende Schema verdeutlicht das Zusammenführen bzw. Auseinanderziehen der einzelnen Bedeutungen: Wurden im obigen Beispiel bei der Neubearbeitung eigentliche und übertragene Bedeutung in zwei Punkte getrennt (1. und 2.), so liegt im Artikel chrysalide der umgekehrte Fall vor: Der PR unterteilte in 1. (eigentliche Bedeutung) und 2. FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? 109 (übertragene Bedeutung); der NPR führt beide Bedeutungen in einem nichtuntergliederten Artikel zusammen: P: R.. 1 2 \/ - Einen ähnlichen Fall stellt der Artikel 1. fraise dar, dessen Umstrukturierung bewirkt, daß die im PR von ihrer Bezugsbedeutung (1. [Erdbeere]) getrennten Redewendungen (4. aller aux fraises, etc.) im NPR mit dieser unter 1. zusammengeführt werden: P: R.. 1 2 '.3 4- 5 t~ I' / 1 l / 1 , • • J, ~P: R.. 1234- Während in den bisher zitierten Beispielen bereits verzeichnete Bedeutungen nur neu interpretiert und deshalb umgeordnet werden, müssen Bedeutungsneologismen in die ansonsten oft unverändert bleibende Artikelstruktur eingepaßt werden. Im Fall von decliner wurde die im NPR neue Bedeutung 'coMM[ERCE]. Donner plusieurs formes a (un produit)' als eigener Bedeutungspunkt 1,3. nach 1,2. 'Donner a (un nom, un pronom, un adjectif) toutes ses desinences, [...]' in den Artikel eingefügt. Dieses Beispiel macht gleichzeitig deutlich, wie subjektiv Bedeutungsnuancierung letztendlich ist, denn die neue Bedeutung hätte auch unter 1,2. durchaus ihre Berechtigung gehabt. Manche Artikel wurden in mehrfacher Hinsicht umstrukturiert (z.B. barrage, das von 2 auf 5 Bedeutungen erweitert wurde), und bei umfangreichen Artikeln kann diese Arbeit äußerst langwierig sein 12• 2.3.2 Die Angaben in der Mikrostruktur Im folgenden werden die verschiedenen Angabekategorien der Mikrostruktur mit ihren Neuerungen dargestellt. Dabei geht es teils um prinzipielle wörterbuchtechnische Änderungen, teils aber auch um die Entwicklung von sprachlich interessant erscheinenden konkreten Beispielen. 12 Die Umgestaltung des Artikels 1. aller z.B. (dessen Umfang dabei von 105 auf 210 Zeilen verdoppelt wurde) erstreckte sich über mehrere Wochen. FLuL 23 (1994) 110 Michaela Heinz 2.3.2.1 Die Angabe der graphischen Form Zahlreiche Lemmaformen (d.h. die graphischen Formen der Artikel-Eingangswörter) haben sich beim Übergang vom PR zum NPR verändert. Dies beruht nur zum Teil auf den Ergebnissen der französischen Orthographie-Reform von 1990 (die im NPR nicht systematisch berücksichtigt wurde 13 ), vor allem aber auf der Tatsache, daß sich der (N)PR eher als deskriptives denn als präskriptives Wörterbuch versteht und bemüht ist, möglichst getreu das Französisch von heute widerzuspiegeln. Dazu gehört auch die sich verändernde Graphie der Wörter. Richtschnur für die „Vorschriften" (d.h. Verzeichnung nur einer Lemmaform) wie für die Vorschläge (z.B. in Form von "Remarques") waren für die Redakteure weniger starres Regelwissen als vielmehr der gesunde Menschenverstand und die Beobachtung der Tendenzen des "Usage". Die Erkenntnis, daß die Durchsetzung sowohl verordneter als auch sich von selbst ergebender (ortho)graphischer Veränderungen ein fließender Vorgang ist, schlägt sich im NPR in einer gewissen "Souplesse" hinsichtlich graphischer Varianten nieder. Dabei lassen sich drei Präsentationstypen unterscheiden (im PR findet sich nur Typ 1): ► Beispiel 1: ALLO ou ALLÖ Zwei Formen werden typographisch gleichberechtigt als Lemma hervorgehoben und durch 'ou' verbunden. Dies bedeutet, daß beide Formen geläufig und beide als graphisch korrekt autorisiert sind. Allerdings wird im NPR für Beispielsätze, Definitionen, etc. der ersten Form der Vorzug vor der zweiten gegeben. Interessant ist es, anhand von PR und NPR die Entwicklung einzelner Fälle zu beobachten. Hierzu einige nicht weiter kommentierte Beispiele: PR: CUISSOT / NPR: CUISSSOT ou CUISSEAU PR: PLATE-BANDE / NPR: PLATEBANDE ou PLATE-BANDE PR: PIPELINE ou PIPE-UNE / NPR: PIPELINE PR: CHAUSSE-TRAPPE / NPR: CHAUSSE-TRAPE ou CHAUSSE-TRAPPE PR: FAIT-TOUT ou FAITOUT / NPR: FAITOUT ou FAIT-TOUT ► Beispiel 2: KALEIDOSCOPE v AR. CALEIDOSCOPE Nur die erste Form wird als Lemma halbfett hervorgehoben, die zweite wird in mageren Großbuchstaben und durch 'v AR.' angeschlossen (nach den Angaben zur Aussprache und zur Wortart des Lemmazeichens). Doch auch bei dieser Art der Variantendarstellung sind beide Formen gleichermaßen autorisiert; die erstgenannte Form findet sich jedoch noch/ inzwischen häufiger als die zweite. Auch hierzu einige Graphien in ihrer Entwicklung: 13 Vgl. dazu das Vorwort des NPR (1993: XVI) und Rey-Debove/ Beau-Bensa (1991), wo die Gründe dargelegt werden, warum eine systematische Orthographie-Reform eine Utopie ist. FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? PR: REVOLVER / NPR: REVOLVER VAR. REVOLVER PR: GAIETE ou GAITE / NPR: GAIETE VAR. GATTE 111 PR: REFERENDUM ou REFERENDUM / NPR: REFERENDUM VAR. REFERENDUM ► Beispiel 3: BOURSOUFLER [... ]. - On ecrirait mieux boursouffler. CREMERIE [...]. - On ecrirait mieux cremerie. PENALTY [...]. - On ecrirait mieux penalty. Vorerst ist nur die als Lemma hervorgehobene Form als graphisch richtig anerkannt. Die in einer Remarque "On ecrirait mieux ..." am Ende des Artikels präsentierte Variante gilt als nicht korrekt, wäre aber durch Analogie zu entsprechenden autorisierten Graphien anderer Wörter durchaus zu rechtfertigen. Das Wörterbuch präsentiert hier gewissermaßen Graphieveränderungen auf der „Warteliste". 2.3.2.2 Angaben zur Aussprache An den Angaben zur Aussprache hat sich im NPR lexikographisch gesehen nichts geändert. Wie schon in der 1. und 2. Auflage des PR und wie heute allgemein üblich werden diese Angaben in API gemacht. Die Bearbeitung wurde wie 1967 und 1977 durch A. Lucat-Sarir vorgenommen; die Prinzipien der Aussprachewiedergabe legt sie in einem dreiseitigen Text im Vorspann des NPR (1993: XIX-XXI) dar. Was sich geändert hat, ist nicht das Wörterbuch, sondern die Sprache und mit ihr manche Aussprachegepflogenheiten (ebenso wie die Einstellung zu diesen). Die folgenden Vergleichsbeispiele 'PR vs NPR' 'verdeutlichen dies: autoradio : [0(o)t0Radjo] vs [otoRadjo] alleger : [al(l)e3e] vs [ale3e] amygdale : [ami(g)dal] vs [amidal] dompteur : [d5tCER] vs [d5(p)tCER] maison : [mEz5] vs [mEz5; mez5] magnat : [magna] vs [magna ; mapa] know-how: [noaw] vs [noao] FIV vs F.l. V. : [fiv] vs [Efive] petit a petit (s.v. petit IIl,1.) : [ptitapti] vs [p(a)titap(a)ti] suer sang et eau (s.v. sang 1.) : [sökeo] vs [söeo] xeres : [xeREs; (Acad.) keREs; (cour.) gzeREs] vs [gzeREs ; keREs; kseREs] gageure : [ga3yR; souv. ga3CER, fautif] vs [ga3yR], critique mais frequent [ga3CER] 2.3.2.3 Angaben zur Datierung Der NPR gibt, wie schon vorher der PR, für jedes verzeichnete Wort und gelegentlich auch für einzelne Bedeutungen eines Wortes das Datum des derzeit bekannten Erstbelegs an. Im PR wurde diese Angabe, zusammen mit den entsprechenden etymologischen Angaben, in Klammern präsentiert. Der. NPR kann dank seiner neuen typographischen Möglichkeiten auf diese nach Notbehelf aussehende Klam- FLuL 23 (1994) 112 Michaela Heinz merung verzichten und setzt statt dessen dieselbe Schrift ein, die auch für die "Remarques" und sonstigen metasprachlichen Angaben gewählt wurde. Zahlreiche Wörter konnten zurückdatiert werden (z.B. fascicule : PR 1793 / NPR 1690), allerdings findet man auch Fälle in denen, aus welchen Gründen auch immer, ein späteres Datum angegeben ist (z.B. frangipane : PR 1588 / NPR 1646). 2.3.2.4 Die Markierung Die nicht unbedingt gelungene typographische Darstellung der Marker und Indikatoren in Form von Kapitälchen wurde schon unter 2.1 angesprochen (z.B. s.v. bofte 1. : FIG. et FAM. METTRE QQN EN BOITE ; s.v. cirage 3. : LOC. FIG. ETRE DANS LE CIRAGE: ARG. AVIAT.). In sprachlicher Hinsicht ist es interessant festzustellen, daß die meisten der dem Substandard zuzurechnenden Wörter und Redewendungen im NPR weniger stark markiert werden als im PR. Auch hier ist das Wörterbuch jedoch nur der Spiegel gesellschaftlicher und dadurch bedingter sprachlicher Veränderungen. Sehr häufig sind Fälle, in denen von 'populaire' (im PR) zu 'familier' (im NPR) ummarkiert wurde: z.B. raquer, zieuter, gourance, falzar, rupin, schlass, eh ben, pour pas que... , etre a la bourre, mettre ! es bouts, perdre les pedales. Bei den folgenden · Beispielen fand ein Wechsel von 'argotique' zu 'familier' statt: econocroques (s.v. economie 11,2.), beur, etre au pmfum, toucher sa bille, coincer la bulle. Die heutige größere Freizügigkeit, die bewirkt, daß ein Premierminister, ein weiblicher dazu, sich in Ausübung seines Amtes so gewagte Wortspiele wie "La Bourse, j'en ai rien a cirer" leisten kann, schlägt sich auch in der (Um-)Markierung des aus dem sexuellen Bereich stammenden Wortschatzes nieder. II n 'en a rien a cirer, das im PR noch nicht verzeichnet war, darf im NPR schon aus Frequenzgründen nicht fehlen und wird dort als 'familier' markiert, ebenso wie z.B. die Verbenbaiser, bander oder debander, die im PR noch als 'vulgaire' galten. Neben der eigentlichen Markierung ist aber auch die Länge der einschlägigen Artikel ein Indiz für die Frequenz und die damit verbundene allmähliche Banalisierung der betreffenden Wörter: die Länge der Artikel couille / con / foutre hat sich im NPR von 4 auf 8 / von 9 auf 19 / von 25 auf 55 Zeilen verdoppelt. Ein als Substandard markiertes Wort wird trotz schwächer werdender Markiertheit allerdings in den seltensten Fällen ins neutrale, unmarkierte Register überwechseln. Die Um- und „Un"-Markierung der im PR als 'familier' geführten Kollokation vol a la roulotte (s.v. roulotte 2.) ist lediglich die Berichtigung eines Irrtums, denn es handelt sich hier eigentlich um administrativen Wortschatz der Polizei. Wörter, die inzwischen gealtert sind, werden als 'vieilli' markiert, so z.B. die im PR noch unmarkierten flagorner und speech. Der umgekehrte Fall der Wiederbelebung eines alten Wortes ('vieux') ist weitaus seltener, aber nicht ausgeschlossen: man spricht heute wieder häufig und mit Nostalgie vom cafconc', was dieser Abkürzung die Ummarkierung von 'fam. et vx.' zu nur noch 'fam.' einbrachte. FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? 113 Im NPR wird die vorher recht uneinheitlich präsentierte Markierung von Regionalismen weitgehend zu 'REGION. ( ... )' standardisiert. Hierzu einige Beispiele mit im PR noch nicht verzeichneten Regionalismen: gone : REGION. (Lyon) Jeune enfant. flamiche : REGION. (Nord) Tourte aux poireaux. s.v. carotte 1,2. : REGION. (Suisse, Savoie) Carotte rouge : betterave rouge. s.v. cannibale 1. : REGION. (Belgique) [...] pain de mie grille garni de viande crue hachee [...]. s.v. pitonnage 2. : REGION. (Canada) [zapping]. s.v. pitonner 2. : REGION. (Canada) [zapper]. s.v. boite 1. : (Quebec) Boite a lunch : gamelle. s.v. patente 4. : (Quebec) Objet quelconque. s.v. place 1,5. : REGION. [... ] (Quebec) Endroit, localite. 2.3.2.5 Die Definition Im NPR neu erscheinende Definitionen können in unterschiedlicher Hinsicht „neu" sein: [l] Hat ein Wort im Laufe der Zeit eine neue Bedeutung angenommen, dann wurde im NPR in der Tat eine neue eigene Bedeutungserklärung dafür nötig. Bei der Neubezeichnung von Gegenständen ist eine solche Bedeutungsentwicklung besonders auffällig, und der Lexikograph kann auf diese Fälle relativ schnell reagieren. Einige Beispiele aus dem 'C' sind 14: s.v. camembert 2. : Graphique utilise en statistique [...] ; s.v. 2. canette : Boite metallique contenant une boisson ; s.v. caraco 2. : Sous-vetement feminin droit et court, [...] ; s.v. catogan 2. : Coiffure [...]. Bei anderen Wörtern oder Wortarten beruht die Bedeutungsentwicklung oft auf figurativem Gebrauch, oder aber sie wird z.B. durch den Einfluß der Umgangssprache vorangetrieben: s.v. lifting: FIG. Operation de renovation, [...] ; s.v. round: FIG. Episode d'une negociation difficile, [...] ; s.v. forceps : FIG. Loi votee au forceps, difficilement ; s.v. electrochoc : FIG. Violente secousse psychologique ; s.v. overdose : FIG. [exces] ; s.v. frileux 3. : FIG. Qui hesite a agir, [...] ; s.v. glauque 2. : FIG. Qui donne une impression de tristesse et de misere ; s.v. ratiboiser 3. : [FAM.] Couper tres court les cheveux [...] ; s.v. gicler 3. : FAM. Etre expulse, vide. Schließlich finden sich neue Definitionen auch bei den neu aufgenommenen Redewendungen, z.B. s.v. gong 2. : Etre sauve par le gong: echapper de justesse a qqch. [...] ; s.v. mouiller 1,1. : Mouiller sa chemise : ne pas menager sa peine ; s.v. 1. fillette : Chausser du 42 fillette : avoir de tres grands pieds ; s.v. glorieux 1. : Les trente glorieuses : la periode 1945 - 1975 [...] ; s.v. danger : De tous les dangers : ou tout est a craindre ; s.v. short : Tailler un short a qqn, le renverser 14 Aus Platzgründen werden im folgenden die Definitionen nicht immer vollständig zitiert, was gegebenenfalls durch '[... ]' angezeigt wird; die jeweilige Bedeutung wird jedoch erkennbar. FLuL 23 (1994) 114 Michaela Heinz (en voiture) ; s.v. seringue 1.: Etre dans La seringue, dans une situation sans liberte de manreuvre [...] ; s.v. total 3. : La, totale ! le comble, le summum; s.v. film 2. : II n'a rien compris au film, a ce qui s'est passe, [...]. [2] Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die „neue" Definition eine aus dem PR sinngemäß übernommene, aber umgearbeitete Bedeutungserklärung ist, eine Umformulierung, die z.B. aufgrund veränderter außersprachlicher Gegebenheiten nötig geworden sein kann, etwa in den folgenden Beispielen: s.v. bioethique : Ethique medicale (PR) vs Discipline etudiant les problemes moraux souleves par la recherche biologique, medicale ou genetique (NPR) ; s.v. croqueur: Une croqueuse de diamants : femme entretenue qui dilapide l'argent, les bijoux (PR) vs une femme qui dilapide la fortune de ses amants (NPR) ; s.v. carrosse : Rouler carrosse : Etre assez riche pour posseder une voiture (PR) vs etre dans l'aisance (NPR). Manche Definitionen mußten auch umgeschrieben werden, weil sie im PR zu ungenau waren: s.v. ressourcer (se) : Trouver de nouvelles sources (psychologiques, spirituelles...) ; reprendre des forces (physiques, morales...) (PR) vs retoumer aux sources, aux valeurs fondamentales pour reprendre des forces morales (a l'origine emplois mystiques) (NPR) ; s.v. domino 2. / [NPR 15 II,l.] : Petite plaque noire en dessous, dont le dessus [blanc] est divise en deux parties portant [chacune] de zero a six points noirs ; s.v. ecran 2. : Crever l'ecran : avoir de la presence et surpasser ses partenaires (PR) vs faire un effet remarquable dans un film (en parlant d'un acteur de cinema) (NPR) ; s.v. ecorcher 1. : Une sensibilite d'ecorche vif, comme serait celle de qqn qu'on aurait ecorche vif (PR) vs s.v. ecorche 1. : Un ecorche vif : une personne d'une sensibilite excessive, qui se sent facilement blessee (NPR). [3] Definitionen können im NPR auch deshalb neu sein, weil sie im PR einfach fehlten. Diese Nachlässigkeit fand sich vor allem bei Redewendungen, die im PR manchmal lediglich als 'exemples' zur Illustration eines der in ihnen enthaltenen Wörter dienten, aber nicht als von der Bedeutung dieser Wörter unabhängige Einheiten betrachtet wurden. Der NPR holt die Definitionen nun nach, z.B. s.v. affaire I,3. : La belle ajfaire ! exclamation ironique par laquelle on denie de l'importance a ce qui vient d'etre dit ; s.v. 1. crepe : S'aplatir comme une crepe : se soumettre lächement ; s.v. jungle 2. : La, loi de La jungle : la loi du plus fort ; s.v. Langue I,2. : Avoir un breuf sur La Langue : garder un silence obstine, avoir qqch. qui empeche ou retient de parler ; s.v. parcours 2. : Parcours du combattant: parcours seme d'obstacles [... ]. 15 Der Kuriosität halber sei hier angemerkt, daß Franzosen die Ungenauigkeit der alten Definition durch ihr Weltwissen von französischen Dominosteinen kompensieren können. Wer aber als Ausländer z.B. nur „deutsche" Dominosteine kennt, ist auf die präzisierenden Zusätze der Definition des NPR angewiesen (hier in eckigen Klammem angegeben). FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? 115 2.3.2.6 Konstruktionsangaben Bei der Erarbeitung des NPR wurde verstärkt Wert gelegt auf Angaben zu grammatischen Konstruktionen, besonders den Gebrauch von Präpositionen betreffend. Auch französische Sprecher sind für solche Angaben dankbar, doch vor allem nichtfrankophone Benutzer werden von dieser „Grammatik im Wörterbuch" profitieren. Folgende Angaben finden sich im NPR, nicht aber im PR: s.v. absent l. : (Avec un nom d'action) Absent a (emploi critique), [...]. Elle etait absente a la reunion, au proces ; s.v. bicyclette : Monter a bicyclette, sur une bicyclette. Aller a bicyclette, (emploi critique) en bicyclette ; s.v. 2. car : Partir en car, par le car. s.v. commencer 1,2. : COMMENCER DE (LITTER.), A (et l'inf.) ; s.v. decliner 1,2. : Cet adjectif se decline a, selon, sur la 3' declinaison ; s.v. ete : En ete ; s.v. automne l. : Les jours declinent en automne (vs PR : Les jours declinent a l'automne) ; s.v. reputer 2. : (Avec l'inf.) VIEILLI Etre repute faire qqch. [... ]. - MOD. Etre repute pour faire qqch., pour avoir fait qqch ; s.v. 1. en 1,1. : Monter en voiture (mais dans une voiture noire), en avion [...] ; s.v. 1. en 1,1. : REM. On observe une tendance au remplacement de diverses prep. par en : servir en salle, danser en bofte, ascension en glace, etc. 2.3.2. 7 Beispiele und Zitate Die Beispiele des NPR haben dieselben Qualitäten wie die der Vorgängerauflage: Obwohl sie konstruiert sind, wirken sie nicht unnatürlich, sondern im Gegenteil wie „direkt aus dem Leben gegriffen". Selbst die Satzkonstruktion der Beispiele ist natürlich und paßt sich nicht selten der Stilebene des zu illustrierenden Wortes an (z.B. s.v. extra 11,2, : Elle est extra sa copine ; s.v. fusil 11,3. : N'y allez pas, c'est le coup de fusil). Gerade hier zahlt es sich aus, daß J. Rey-Debove und A. Rey mit einer vom Durchschnittsalter her sehr jungen Equipe gearbeitet haben 16 . Die grundlegende Vorgabe für die Formulierung von Beispielen, nämlich durchaus auch Stereotypes zuzulassen, kam, wie schon in den Vorgängerauflagen, der Verzeichnung von zahlreichen neuen Kollokationen zugute (z.B. s.v. genre IV,3. : (: a fait mauvais genre. [... ]. C'est un genre qu'il se donne. Ce n'est pas le genre de la maison. C'est un nouveau genre). Auch französischer Volksglaube findet sich, z.B. s.v. carotte 1,2. : Mange des carottes, ra rend aimable. In der Liste der zitierten Autoren zu Beginn des NPR (1993: XXX-XXXIV) trifft man auf viele neu aufgenommene Namen, z.B. Decoin, Djian, Forlani, Manchette, Modiano, Pennac, Queffelec, Sollers. Im Wörterbuchtext sind Zitate der heutigen Autorengeneration allerdings noch sehr spärlich vertreten. 16 Viele der Redakteure waren nicht älter als 25 bis 30 Jahre, und die Arbeit am NPR stellte für die meisten von ihnen die erste berufliche Aufgabe nach Abschluß des Studiums dar. Übrigens handelte es sich bei den Redakteuren durchweg um "redactrices". FLuL 23 (] 994) 116 Michaela Heinz Verzeichnete schon der PR Titel von Romanen, Theaterstücken, Gedichten etc. als Beispiele bzw. Zitate zur Illustration dieses oder jenes Wortes, so ist im NPR darüber hinaus eine wichtige Neuerung festzustellen: Erstmals werden auch Filmrepliken, Filmtitel, Chansontexte und berühmte Sketche zitiert. Und dies nicht mehr in erster Linie, um ein Wort zu illustrieren, sondern vor allem, weil diese Zitate französisches Kulturgut repräsentieren, vielen Franzosen bekannt sind und deshalb selbst sprachliche Entitäten bilden, die verstärkt als Anspielungsbasen genutzt werden und wegen ihrer häufigen Verwendung gerade in aktuellen französischen Texten auch von Fremdsprachlern zur Kenntnis genommen werden sollten 17 • Neben den großen Klassikern unter den Filmrepliken wie "Atmosphere, atmosphere..." oder "T'as de beaux yeux, tu sais" werden im NPR auch heutige Filme zitiert, z.B. s.v. immonde 2. : « Non mais t'as pas vu la fille, enfin ! Elle est immonde » (C. Vincent et J.-P. Ronsin, « La Discrete », film). Und neben Trenet und Brel wurden auch Brassens, Gainsbourg und Renaud aufgenommen, z.B. s.v. frangin 2. : « Pierrot, mon gosse, mon frangin, mon poteau, mon copain » (Renaud). 3. Kritische Würdigung In Abschnitt 2 wurde der Versuch unternommen, den NPR möglichst objektiv, weitgehend ohne Abgabe von Werturteilen im Vergleich mit dem PR vorzustellen. Eine abschließende Wertung könnte folgendermaßen aussehen: Der PR war bisher das beste Wörterbuch, das es in dieser Kategorie in Frankreich gab. Diese Rolle geht nun auf den NPR über, der alle Qualitäten des PR aufweist und darüber hinaus den Vorzug hat, das zur Zeit aktuellste französische Wörterbuch zu sein. Doch auch das beste Wörterbuch ist nie vollkommen, und der NPR bildet hier keine Ausnahme. Allerdings hat ein so gut durchdachtes Werk, zumal es sich seit Jahrzehnten bewährt hat, keine grundlegende Kritik zu befürchten. Punktuelle Kritteleien wie die folgenden können ihm nichts anhaben, es aber vielleicht in einer Nachauflage weiterhin verbessern helfen: - In der Makrostruktur könnte man als Benutzer Wörter wie quadra oder turboprof vermissen, sich fragen, warum lambada aufgenommen wurde, aber nicht hip-hop, warum gestapo gestrichen, aber kapo hinzugefügt wurde, warum PAF (s.v. paysage 3.) oder C.O.B. (s.v. 2. bourse 2. und commission II.) in der Makrostruktur nicht auch als Verweislemmata erscheinen. - In den entsprechenden Artikeln hätte man die Aufnahme der übertragenen Bedeutung von Wörtern wie paillettes, passerelle, trajectoire oder recidiver erwarten können. 17 Zu den Anspielungen vgl. das Vorwort des NPR (1993: XVIII). FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? 117 Man vermißt Wortverbindungen wie natation synchronisee, les professionnels dulde la (+ subst.) (z.B. les professionnels du tourisme),femme-femme oder das in Appositionen verwendete poubelle (z.B. la tele poubelle). Warum wurden die übertragenen Bedeutungen von Redewendungen wie reclamer la tete de qqn (s.v. tete 1,4.) oder voler en eclats (s.v. eclat 1,1.) nicht angegeben18? - Ist Monsieur Candide (s.v. candide 1.) wirklich geläufiger als die nicht verzeichneten Wendungen (faire) le Candide (z.B. in einer Fernsehsendung, als Laie unter Experten) bzw. (etre) le Candide (z.B. in der Jury einer französischen 'Soutenance de these', als Experte eines fremden Faches). - Hinsichtlich der Orthographie (und Aussprache) von 1. polar wäre die Angabe der mindestens ebenso verbreiteten Variante un polar, une polarde wünschenswert19. Für gageure wird vernünftigerweise eine häufig anzutreffende, wenn auch nicht der Norm entsprechende Aussprachevariante angegeben. Warum nicht auch für vergleichbare Fälle wie degingande (Variante: degEgäde), expres (Variante: EspRE) oder et ccetera (Variante: EkseteRa)? - Datierungen für Redewendungen sind gut gemeint, stellen aber eine zusätzliche Fehlerquelle dar. Faire une queue de poisson a qqn (s.v. poisson 2.), im PR fälschlicherweise mit der Datierung '1962', wurde im NPR zwar zu '1926' berichtigt, aber es wäre ein "Scoop", sollte Arriver dans un fauteuil (PR: 1910 ; s.v. fauteuil 3.) inzwischen wirklich bis ins 12. Jahrhundert zurückzuverfolgen sein (NPR: v[ers] 1189). Bei der Markierung der neu aufgenommenen Bedeutung von pekin "homme quelconque" als 'vieux' fragt man sich, ob eine Markierung 'Farn. et pej.' nicht angebrachter gewesen wäre. - Anläßlich der verstärkten Neuaufnahme von Regionalismen einerseits und Substandard-Wortschatz andererseits hätte man die Verzeichnung der franko-kanadischen Bedeutung von gosse(s) erwarten können, einem Wort, das in Frankreich häufig und gefahrlos verwendet wird, im Quebec aber die Hoden bezeichnet. Beim Korrekturlesen des Vorwortes hätte auf Seite XII ('Entrees modifiees') auffallen müssen, daß sich für das als Verweis-Beispiel angeführte econocroque 18 Zur Illustration der heute häufigsten Verwendung hier jeweils ein Beispiel aus der Presse: « 'Rocard est un bon chef de guerre. 11 reclame la tete de ses ministres', ironise un chiraquien » (Liberation 5-2-1992, 4). « Le consensus des politologues vola en eclats lors de la nomination du premier ministre » (Le Monde 6-1-1993, 23). 19 Auch hierzu zwei Belege (für deren Überlassung wir der Equipe "Usages et Marges" des INaLF in Nancy danken): « [... ] ces gar~ons noyes dans leur bouquins, hautains, polards, fac de droit, philosophes ... » (Annie Emaux: Les Armoires vides. Paris: Gallimard, [1974], 1989, 166). « 'Mais oui, tu lui as fait une tres bonne impression, je t'assure, un peu polarde, seulement' » (op. cit., 177). FLuL 23 (1994) 118 Michaela Heinz eben kein Verweis in der Makrostruktur findet (Verzeichnung nur s.v. economie 11,2., dort in der richtigeren Pluralform). - Im Text zu den Tendenzen der Lautentwicklung ist der Satz, der über die Seiten XX/ XXI geht, nicht verständlich: Wo wird in amygdale ein Laut '[t]' gesprochen? Davon abgesehen wurde in der Umschrift dieses Wortes beim Übergang vom PR zum NPR das '(g)' nicht, wie behauptet, hinzugefügt, sondern im Gegenteil gestrichen. - Auch die Kontrolle der Verweise hätte etwas sorgfältiger durchgeführt werden können: Die Verweise 'devisser son billard*' (s.v. mourir 1,1.) oder Tout va tres bien, Madame la Marquise* (s.v. madame 11,1.) zielen ins Leere. - Es hätte nichts geschadet, etwas mehr auf die Zitate der neueren Literatur zurückzugreifen. Und etwas weniger auf R. Martin du Gard oder G. Duhamel, denen man nach wie vor auf fast jeder Seite begegnet. - Unter enfoire ist man überrascht, nicht Coluche zitiert zu sehen (der dieses Wort zwar noch nicht salonfähig gemacht, aber doch in Richtung Hypokoristikum aufgewertet hat); statt dessen findet man an dieser Stelle weiterhin ein Zitat von Paul Guth. - Nicht zu kritisieren ist die Verzeichnung von Il f aut laisser du temps au temps (s.v. temps I,A,l.); aber F. Mitterrand war nicht der erste 20, der diese Erkenntnis hatte, was aus der Darstellung im NPR nicht hervorgeht. - Kritik muß nicht nur negativ sein. Doch müßte man am NPR so vieles loben, daß die Liste bei weitem länger ausfallen würde als die obige. Statt dessen sei hier nur an einem konkreten Beispiel vorgeführt, wie seismographisch der NPR z.B. auf soziologische Veränderungen reagiert, die sprachlich einen Niederschlag gefunden haben. So wurden im NPR s.v. attendrir 2. die Beispiele N'essayez pas de m'attendrir ! und On ne va tout de meme pas s'attendrir sur son sort ! neu hinzugefügt. Unter attendrissant 2. wurde die Definition 'Qui porte une indulgence attendrie' aus dem PR übernommen, aber mit dem neuen Zusatz '(plutöt pej.)' versehen und unter Hinzufügung des Beispiels Il est attendrissant de bonne volonte. Unter emotion 2. wurde das Balzac-Zitat « Les gens a emotions vives » durch das Beispiel Cacher son emotion ersetzt; zusätzlich findet sich hier die Wendung 'Tu nous a donne des emotions, nous avons ete inquiets pour toi, tu nous as fait peur'. Untersentiment 111,2. findet man erstmals 'Faire du sentiment : meler des elements affectifs a une situation Oll ils n'ont pas a intervenir'. Und: Il nous le fait [. .. ] au sentiment. Im PR war etat d'ame nur als 'disposition des sentiments' definiert (s.v. etat 1,1.). Der NPR geht viel weiter und definiert (s.v. ame 1,4.) als 'reaction affective consideree comme deplacee'; darauf folgt das Beispiel Le ministre a des etats d'ame. Die Informationen sind gesplittet, und so liest man zusätzlich unter etat 1,1.: '(Souvent pej.) Avoir des etats d'ame, des attitudes irrationnelles, des reactions affectives incontrölees. Vos etats d'ame ne m'interessent pas'. Zur Zeit des PR durfte man noch mehr Gefühle zeigen. 20 Vgl. z.B. die spanische Redewendung Dar tiempo al tiempo. FLuL 23 (1994) Was ist neu am neuen Petit Robert? 119 4. Resümee Le Nouveau Petit Robert un evenement? Der Petit Robert hat zu hohe Maßstäbe gesetzt, bzw. der Nouveau Petit Robert hat sie nicht weit genug übertreffen können, als daß man diese Frage mit 'ja' beantworten möchte. Das eigentliche Ereignis liegt woanders. Nämlich darin, daß man jetzt über einen Petit Robert und einen Nouveau Petit Robert verfügt und daß durch den Vergleich dieser beiden ähnlichen und doch so verschiedenen Wörterbücher die Entwicklungstendenzen der aktuellen französischen Sprache greifbar werden. Man mag sich als Französist für Orthographie oder für Morphologie interessieren, für Probleme der Aussprache oder der Semantik, für die Standard- oder die Umgangssprache man wird immer zum selben Ergebnis kommen: Le frarn; ais actuel quel evenement ! Bibliographische Angaben BRAY, Laurent (1989): « Consultabilite et lisibilite du dictionnaire: aspects formels ». In: Wörterbücher - Dictionaries - Dictionnaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. Herausgegeben von Franz Josef Hausmann [et al.]. Bd. 1. Berlin/ New York: de Gruyter (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 5.1), 135-146. HEINZ, Michaela (1993): Les locutions figurees dans le "Petit Robert". Descripti,on critique de leur traitement et propositions de normalisation. Tübingen: Niemeyer (Lexicographica. Series Maior 49). Le Nouveau Petit Robert 1 : La refonte. [Paris 1993]. [Werbeprospekt zur Vorstellung des NPR vor der Presse]. NPR = Le Nouveau Petit Robert. Dictionnaire alphabetique et analogique de la langue frani; ; aise. Nouvelle edition remaniee et amplifiee sous la redaction de Josette Rey-Debove et Alain Rey. Paris: Dictionnaires Le Robert 1993. PR = Le Nouveau Petit Robert 1. Dictionnaire alphabetique et analogique de la langue frani; ; aise. Par Paul Robert. Redaction dirigee par A. Rey et J. Rey-Debove. 2° ed. Paris: Dictionnaires Le Robert 1977 [Ausgabe 1988]. REY-DEBOVE, Josette/ LE BEAU-BENSA, Beatrice (1991): La reforme de l'orthographe au banc d'essai du Robert. Paris: Dictionnaires Le Robert. FLuL 23 (1994) Käthe Henke-Brown Neuere phraseologische Wörterbücher 1: 1; nd andere Nachschlagewerke für Anglisten ein Uberblick Abstract. This is a review article for students and teachers of English as a foreign language. lt refers back to a similar article published nearly ten years ago in Bielefelder Beiträge zur Sprachleh,forschung (Henke/ Pätzold 1985) and attempts to cover the most important recent reference works that are not monolingual or bilingual dictionaries, i.e. dictionaries of idioms, proverbs and quotations, 'culture dictionaries' and pronunciation dictionaries. There is also a list of recommended usage dictionaries. Vorbemerkungen Dieser Aufsatz versteht sich als Fortsetzung von Henke/ Pätzold (1985: 152-180). Er wendet sich vor allem an deutschsprachige Studierende der Anglistik sowie an Englischlehrer und andere professionell mit der englischen Sprache befaßte Benutzer und versucht, einen Überblick darüber zu geben, was im Bereich der spezialisierteren Nachschlagewerke (die also nicht mono- oder bilinguale Allgemeinwörterbücher sind) seit der letzten Publikation erschienen und geeignet ist, dieser Adressatengruppe sprachliche Hilfen zu bieten. Ähnlich wie in Henke/ Pätzold (a.a.O.) werden folgende Typen von Nachschlagewerken behandelt: 1. Phraseologische Wörterbücher, 2. Kulturwörterbücher, 3. Aussprachewörterbücher. Der Bereich der Schwierigkeitenwörterbücher wird nur in Form einer Liste wesentlicher Neuerscheinungen abgedeckt: hier hat es eine solche Explosion von neuen Titeln gegeben, daß es nicht möglich ist, darauf im Rahmen dieses Artikels angemessen zu reagieren. Außerdem sind onomasiologische und Slang-Wörterbücher nicht behandelt worden. Dieser Überblick ist also keineswegs vollständig. Er versucht aber, in den aus Lernersicht besonders wichtigen Bereichen etwas Transparenz in bezug auf diejenigen Werke zu schaffen, die vor allem über den britischen und deutschen Markt relativ leicht zugänglich sind. Die schon 1985 besprochenen Werke werden jeweils am Kapitelanfang aufgelistet, jedoch nicht nochmals thematisiert. Wo es sinnvoll erschien, wurde mit denselben Testkorpora wie 1985, z.T. in erweiterter Form, gearbeitet. Ziel dieser Übersicht ist nicht primär, jedes besprochene Werk einer Feinanalyse zu unterwerfen, sondern vielmehr, es vorzustellen und einen Eindruck von seiner Nützlichkeit für professionelle Anglisten zu vermitteln. Insgesamt ist es eindrucksvoll, wie viele Hilfen die Lexikographie dem Nicht-Muttersprachler heute zur Verfügung stellt; die Möglichkeiten, sprachliche Phänomene oder Probleme bewußt und damit lehr- und lernbar zu machen, haben sich in den letzten zwanzig Jahren vervielfacht. FLuL 23 (] 994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglist~n 121 1. Phraseologische Lexika Eines der schwierigsten Probleme des Fremdsprachenerwerbs ist das Erkennen und Lernen fester sprachlicher Fügungen, gleichgültig ob es sich um Kollokationen oder um Idiome im vollen Sinne handelt. Besonders wenn es um Textproduktion geht, reicht ein Allgemeinwörterbuch nur selten aus; es kann Definitionen anbieten, nicht aber Informationen über die genauen, vielfach eingeschränkten Verwendungsbedingungen einer Fügung. Ganze Sätze bzw. satzwertige Elemente wird es nur in wenigen Fällen aufnehmen können. Dabei ist der Anteil vorgeformter, stereotyper Elemente in der Sprache enorm hoch und ihr Gebrauch nicht umgehbar. Die Anschaffung einiger phraseologischer Lexika erscheint deshalb unumgänglich. Wie in Henke/ Pätzold (1985: 153 ff) wird folgende Unterteilung vorgenommen: 1. Idiomlexika, 2. Sprichwortlexika, 3. Zitatenlexika. 1 1.1 ldiomlexika In Henke/ Pätzold (1985) wurden folgende Titel positiv besprochen: - Longman Dictionary of English Idioms, 1979 [= LDEI] - Oxford Dictionary of Current Idiomatic English 112, 1975, 1983 [= ODCIE 1/ 2]. - Chambers Idioms, 1982 [= Kirkpatrick/ Schwarz 1982]. - A Dictionary of Contemporary Idioms, 1983 [= Manser 1983]. Longman Dictionary of Phrasal Verbs, 1983 [= LDPhV]. Dabei lagen der Beurteilung nicht nur theoretische Kriterien, sondern auch die Überprüfung eines Testkorpus von 35 nicht-pragmatischen und 30 pragmatischen Idiomen (153 f) zugrunde. Dies wird auch für die hier folgende Übersicht die Vorgehensweise sein. Mit Ausnahme von Manser (1983) sind alle oben aufgeführten Werke weiter im Druck. ODCIE 1/ 2 ist umbenannt worden: ODCIE 1 heißt jetzt Oxford Dictionary of phrasal verbs [= ODPhV] und wurde 1993 in einer von Cowie revidierten zweiten Auflage herausgebracht (s. u.). ODCIE 2 hat den neuen Titel Oxford Dictionary of English Idioms [= ODEI] und stellt einen unveränderten Nachdruck dar. Im folgenden seien einige Neuerscheinungen der letzten Jahre vorgestellt: 1.1.1 NTC's English Idioms Dictionary [= Spears/ Kirkpatrick 1993] Dieses außerordentlich benutzerfreundlich gestaltete Buch ist zwar in einem ameris kanischen Verlag erschienen, es hat jedoch das explizite Ziel, die idiomatischen Ausdrücke des modernen britischen oder britisch orientierten Englisch zusammenzutragen und ist auf dem britischen Markt verfügbar. Es tritt damit in direkte Auf eine Behandlung der Kollokationswörterbücher wird hier verzichtet und für eine Besprechung des BBI auf Pätzold (1987) sowie Benson/ Pätzold (1990) verwiesen. FLuL 23 (1994) 122 Käthe Henke-Brown Konkurrenz zu LDEI und ODEI. Es muß hier also darauf ankommen, die Ergebnisse eines Vergleichs darzulegen. Obwohl Spears/ Kirkpatrick (1993) mehr als 5 500 Einträge hat - 1 000 mehr als das LDEI -, waren nur 32 unserer 65 Testidiome mit ihm auflösbar (zum Vergleich die Zahlen für LDEI = 43,5 und für ODEI = 34,5). Das kann angesichts eines Korpus von nur 65 Idiomen Zufall sein, es kann aber auch in der Systematik des Werks begründet sein. Letzteres ist sicher z.T. der Fall: "Namen" wie Mrs. Grundy, Mrs. Mop, Gay Lothario sind nicht aufgenommen worden, und im Bereich der pragmatischen Idiome erwies sich dieses Buch für unser Korpus als besonders lückenhaft. Nur 10 von 30 Idiomen waren auffindbar; es fehlten z.B. fancy that, come to that, and Bob's your uncle, horses for courses, talk about..., you name it, hear hear, all hands on deck, for crying out loud und sog. 'catchphrases' wie The answer is a lemon und Not tonight, Josephine. Obwohl der Aspekt der pragmatischen Idiome keineswegs ganz vernachlässigt wurde, ist er nicht sorgfältig genug repräsentiert. Die Einleitung enthält keine präzise Aufgabenbeschreibung: es handele sich um eine Sammlung von "phrases or sentences that cannot be understood literally" (V). In Wirklichkeit geht der zugrunde liegende Idiombegriff viel weiter und schließt Kollokationen (die ja durchaus wörtlich verstanden werden, aber eben festgelegt sind) mit ein (z.B. absent without leave; act of Jaith; act of God; advanced in years; alongside (of) s.o. or s.t.; as far as anyone knows; all walks of life). Auch nicht-metaphorische Sprichwörter sind gelegentlich aufgelistet (A penny saved is a penny eamed; Waste not, want not; All's well that ends well). Und schließlich enthält das Buch anders als LDEI eine Auswahl von 'phrasal' und 'prepositional verbs': sie dürften für die relativ hohe Zahl der Einträge verantwortlich sein. Allerdings bleibt unklar, nach welchen Prinzipien ihre Aufnahme entschieden wurde (acquainted with s.o. or s.t. ist vorhanden, surprised at s.o. or s.t. aber nicht, etc). Aim to do s.t. ist ein überraschendes ltem in einem Idiomwörterbuch. Geht es also um 'verb complementation'? Nein, die Vermutung bestätigt sich nicht (unter Look forward erscheint nur to s.t., nicht das eigentliche Lernproblem to doing s.t.). Man könnte zahlreiche Einträge nennen, deren Aufnahme nicht einleuchtet (z.B. able to take s.t.; against s.o. 's will; all talk; as a token of s.t.). Dafür ist viel Wichtiges nicht vorhanden, z.B. A 1; above all; absence makes the heart grow fonder; of no, little, great, etc. account; have a nodding acquaintance with; action stations! ; make advances to/ towards; hot air; a false alarm; make amends; a rude awakening; once bitten, twice shy; it's a long lane that has no tuming (alle im LDEI behandelt). Mit mangelnder Frequenz ist das Fehlen solcher Idiome eigentlich nicht zu erklären. Der Grad der linguistischen Durcharbeitung und Konsequenz ist im LDEI erheblich höher. Dennoch ist Spears/ Kirkpatrick (1993) empfehlenswert: Oberstufenschüler und interessierte nicht-professionelle Benutzer werden mit ihm leichter arbeiten können als mit LDEI: das Layout ist sehr klar, die Einträge sind ohne Querverweise schneller auffindbar; for good measure steht also unter for, nicht unter measure. Für Fälle, in denen die genaue Form einer Phrase dem Benutzer FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 123 nicht bekannt ist, gibt es am Schluß einen ausführlichen "Phrase-Finder Index". Definitionen sind in einem kontrollierten Wortschatz abgefaßt; anders als im LDEI, das mit authentischen Textstellen arbeitet, wurden die ausführlichen Beispiele speziell unter didaktischen Gesichtspunkten formuliert. Gelegentlich fallen Vereinfachungen auf, wo LDEI viel präziser ist. [1] Spears/ Kirkpatrick (1993) after all anyway; in spite of what had been decided. (Often refers to a change in plans or a reversal of plans.) D Mary had planned to go to the bank first, but she came here after all. □ lt looks / ike Tom wil/ study law after all. [la] LDEI after all 1 when all things are considered: you shouldn't feel gui! ty for not helping him; ajter all, you have helped him many times in the past II Does it not seem as if, ajter all, the glory of death were cheaper than the glory of life? (George Bemard Shaw) 2 in spite of everything; in the end: he tried to eure himself but decided to go to the doctor ajter all II 'Was she not admitted to your house after all? ' Wildeve inquired. (Thomas Hardy) ~[Adv) Die Präzision der grammatischen Beschreibung von LDEI wird nicht erreicht, aber für den Zweck auch nicht angestrebt. Während LDEI für Idiome, bei denen dies möglich ist, den genauen Ursprung mit Quelle und Zitat angibt, ist dies für Spears/ Kirkpatrick (1993) eher nebensächlich: [2] Spears/ Kirkpatrick (1993) An eye for an eye (and a tooth for a tooth). a punishment or act of revenge that is of the same degree as the crime or offence committed. (A biblical quote.) □ His mother told him to hit the boy who had hit him. An eye for an eye. □ ·1 don't feel bad about reporting him for being late when .he did. the same to me last week. After all-an eye for an eye and a tooth for a toOth. [2a] LDEI an eye for an eye (and a tooth for a tooth) a punishment that is as cruel as the crime. esp. punishment by death: / did not believe in the death penalty-an eye f or an eye-but how eise can we stop this sort of thing? (Daily Mail 26 Nov 74) 11 We have said, and we maintain, that judicial murder cannot be justified in normal circumstances. We do not subscribe to the harsh Old Testament law of an eye for an eye and a tooth for a tooth. But circumstances are Jar from normal. (The Sun 27 Nov 74) [saying: sometimes used as N] <From the Bible: "And thine eye shall not pity; but life shall go for life. eye for eye, tooth for tooth. hand for hand. foot for foot.' (Deuteronomy 19: 21; also Exodus 21: 234) Zur Beurteilung des ODEI (früher ODCIE 2) sei auf Henke/ Pätzold (1985: 156) verwiesen. Obwohl sich hinter seinem neuen Titel die 1. Auflage von 1983 verbirgt und obwohl es ganz erstaunliche Lücken aufweist, bleibt dies doch, neben dem LDEI, das Buch, dem man die wissenschaftliche Beschäftigung mit Problemen der sprachlichen Vorgeformtheit am stärksten anmerkt. Es behandelt 7 000 "phrase, clause & sentence idioms" mit soviel Sorgfalt in der Beschreibung der jeweiligen linguistischen Restriktionen und in der Auswahl der authentischen, oft höchst lebendigen Belege, daß seine Benutzung für professionelle Anglisten gleichzeitig eine FLuL 23 (1994) 124 Käthe Henke-Brown Schulung des 'Idiombewußtseins' allgemein ist. Nach wie vor wird also niemand mit nur einem Idiomwörterbuch auskommen können. Auf dem deutschen Markt ist übrigens ein mit Spears/ Kirkpatrick (1993) großenteils identisches Idiomwörterbuch ohne Probleme zugänglich, nämlich der Vorgänger des oben besprochenen Werkes: Spears/ Schinke-Llano, NTC's American Idioms Dictionary (1987). Der deutsche Verlag hat es umbenannt und verkauft es als PONS English and American Idioms Dictionary (1988), was vom Inhalt her durchaus gerechtfertigt erscheint. Das Buch enthält in der Tat nicht wenige typisch amerikanische Idiome, die in Spears/ Kirkpatrick (1993) keinen Platz hätten, und es hat erheblich mehr Einträge (8 000). Allerdings ist es nicht so, als erhielte man durch einen Vergleich der beiden Lexika, also z.B. durch das Herausnehmen des "englischen" Teils wie in Spears/ Kirkpatrick (1993) repräsentiert, ein typisch amerikanisches Korpus. Im Kern. sind die beiden Lexika identisch, bis hin zu Definitionen und Beispielen, und die unterschiedliche Zahl der Einträge kommt vorwiegend durch Aufnahme oder Ausschluß von Elementen zustande, die dem Englischen und Amerikanischen gemeinsam sind. 1.1.2 In Henke/ Pätzold (1985: 157) wurde A Dictionary of Contemporary Idioms (Manser 1983) besonders hervorgehoben, da es sich hier wohl zum ersten Mal um eine Sammlung handelte, die fast ausschließlich aus für die Alltagssprache typischen pragmatischen Idiomen bestand. Dieses Buch ist momentan nicht im Druck. Dennoch ist festzustellen, daß pragmatische Idiome (u.a. auch als 'Sprechaktidiome' bezeichnet) inzwischen ganz selbstverständlich in normale Idiomlexika aufgenommen werden, und zwar nicht zuletzt deshalb, weil dieser Typ von vorgeformter Rede besonders in der gesprochenen Sprache eine eminent wichtige Rolle spielt. Wegen der großen Zahl solcher Fügungen und wegen der Tatsache, daß sie häufig nur fest, aber nicht 'idiomatisch' im Sinne von 'irregulär' sind, werden allerdings in normalen Idiomlexika im allgemeinen nur relativ wenige erfaßt. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß es inzwischen wieder eine Publikation gibt, die ausschließlich diesem Idiomtyp gewidmet ist, nämlich: Spears, Common American Phrases in Everyday Contexts (Spears 1992). 1 700 solcher Ausdrücke sind hier zusammengetragen, die meisten von ihnen sowohl im amerikanischen wie im britischen Englisch üblich. Sie werden jeweils erklärt, in mindestens zwei dialogischen Beispielen kontextualisiert und in ihren Verwendungsbedingungen grob beschrieben (vgl. [3] und [4] aus Spears 1992): [3] That's that! That is the end of that. Nothing more can be done. □ TOM: Well, that's that. I can do no more. SALLY: That's the way it goes. □ DOCTOR (finishing an operation): That's that! Would you close forme, Sue? SUE: Nice job, doctor, Yes, I'll close. [4] Say when. Tell me when I have given you enough of something, usually a liquid. (Sometimes answered with When). □ TOM (pouring milk into Fred's glass): Say when, Fred. FRED: When. □ JOHN: Do you want some more juice? MARY: Yes. JOHN: Okay, Say when. FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 125 Die Idiome sind alphabetisch geordnet und zusätzlich über einen Index auffindbar. Eine semantische Gliederung nach Funktionen wie bei Manser (1983: 189-219) gibt es nicht. Das hätte das Buch gleichzeitig zu einem Lexikon der Sprachfunktionen gemacht 2 und wäre besonders für Lehrer sehr nützlich gewesen; doch auch in der vorliegenden Form bietet sich dieses Buch als eine gute Quelle für die Entwicklung von Übungen zur gesprochenen Sprache an. Vor allem aber ist es ein Nachschlagewerk und ein Lernbuch, das mit der Festgelegtheit der gesprochenen Alltagssprache eines der schwierigsten Gebiete des Fremdsprachenerwerbs und des Fremdsprachenunterrichts in den Vordergrund stellt, das i.a. ohne langen Direktkontakt mit dem Land der Zielsprache nicht zu meistern ist. Auffällig übrigens, daß trotz eindrucksvoller Materialfülle die für Diskussions- und Verhandlungssprache typischen Idiome nur gering repräsentiert sind (Ausdrücke wie as it were, by and Zarge, come to that, for that matter, in short, to sum up tauchen nicht auf; sie sind nicht das eigentliche Anliegen des Buches). 1.1.3 Mindestens drei große Nachschlagewerke sind inzwischen den 'phrasal verbs', 'prepositional verbs' sowie 'phrasal-prepositional verbs' gewidmet worden. Obwohl die drei Typen strukturell klar unterscheidbar sind, werden sie von den Lexikographen traditionell unter 'phrasal verbs' zusammengefaßt. In Henke/ Pätzold (1985: 157 t) wurden besprochen: - Longman Dictionary of Phrasal Verbs, 1983 [= LDPhV]; , - Oxford Dictionary of Current Idiomatic English, vol. 1, 1975) [= ODCIE 1; jetzt als Oxford Dictionary of phrasal verbs (ODPhV), 1993 (vgl. oben 1.1)] Das Oxford Dictionary of phrasal verbs (ODPhV) erscheint auf besserem Papier und mit verbessertem Layout, zahlreichen neuen Einträgen und moderneren, verschiedenen Korpora authentischer Texte entnommenen Beispielen. Das Buch ist von jedermann problemlos zu benutzen; es hat jedoch einen Ansatz, der linguistisch interessierten Anglisten besonders entgegenkommt. Mit Hilfe des jetzt am Schluß des Buches abgedruckten ausführlichen Theorie-Teils, der eine gründliche Einführung in die Thematik gibt, lassen sich die jeweils nach dem Verb als Kurzformel angegebenen syntaktischen Möglichkeiten erschließen. Sie sind allerdings auch stets in den Beispielen erfaßt. Ein besonderer Vorzug von ODPhV ist die Angabe konkreter Kollokationsmöglichkeiten in S (Subject)-, 0 (Object)-, o (prepositional object)- oder A (adverbial)- Position (z.B. roll about [Vp] (informal) laugh hilariously. S: audience; spectator, listener. A: helplessly; in their seats). Das Buch ist außerordentlich umfassend, zumal es in seinem Inhalt weit über das vom Titel her zu Erwartende hinausgeht: wie LDPhV, aber anders als CCDPhV (vgl. unten), schließt es auch solche Verbidiome mit ein, die in der Objektposition 2 Vgl. Henke/ Pätzold (1985: 173-176) mit Besprechungen von Blundell [et al.], Function in English (1982) und Lee, A Study Dictionary of Social English (1983), FLuL 23 (1994) 126 Käthe Henke-Brown ein festes Nomen (und ggf. Adjektiv) enthalten ('complex idioms'; z.B. push ·the boat out; make an honest woman of [S. 428]). Der Benutzer würde sie wahrscheinlich intuitiv in einem allgemeinen Idiomwörterbuch suchen, was bei Verwendung der beiden zusammengehörigen Oxford-Bände zu einer gewissen Verwirrung führen dürfte, denn diese Idiome tauchen im ODEI nicht wieder auf. Insofern erzwingt der Kauf von ODEI den von ODPhV (LDPhV und LDEI sind längst nicht so konsequent komplementär). Dennoch ist diese lexikographische Entscheidung von der Gesamtsystematik her verständlich. Weniger verständlich ist die gelegentliche Aufnahme von Einträgen wie z.B. fall below (the average), take abroad, bei denen eine präpositionale Phrase oder ein Adverb nicht zwingend ist und die deshalb eigentlich nicht in dieses Buch gehören. Andererseits gibt es unerwartete Lücken (ein Vergleich mit CCDPhV unter dem Buchstaben F ergibt z.B. folgende Liste fehlender Einträge: face out, faff about, feel up, fiddle about, figure on, film over, filter out, flatten out, float around, ff unk out, flush out, fog up, frig about, frown on/ upon, fry up). Solche Unterschiede wird es immer geben (auch im CCDPhV lassen sich bei diesem Vergleich Lücken aufzeigen); es ist nur deshalb bemerkenswert, weil ODPhV so vieles bietet, was über ein 'dictionary of phrasal verbs' eigentlich hinausgeht. Relativ neu auf dem Markt ist Collins COBUILD Dictionary of Phrasal Verbs [= CCDPhV]. Es ist Teil der für nicht-muttersprachliche Lerner gedachten Collins COBUILD-Serie, die 1987 mit dem Collins COBUILD English Language Dictionary begann; wie dieses stellt es die Lernerorientiertheit in den Vordergrund und hat einige stilistische und Layout-Charakteristika mit ihm gemein. Inhaltlich beschränkt es sich bewußt auf 'phrasal', 'prepositional' und 'phrasal-prepositional verbs', läßt also 'complex idioms' (im Sinne von ODPhV) bewußt unberücksichtigt. Die verbleibenden Typen werden aber mit eindrucksvoller Vollständigkeit behandelt, obwohl es auch hier nicht schwer wäre, Lücken nachzuweisen, die nicht etwa mit der Begründung 'selten', 'archaisch', 'Slang' o.ä. erklärt werden können (beim Vergleich von ODPhV und CCDPhV unter dem Buchstaben F fielen z.B. folgende Lücken auf: fend for o.s., flicker out, flinch from, flip over, flop about/ around, focus on, follow on, frame up, freeze oft, fuss about). Dennoch ist die Wortliste ausreichend umfassend und wird drucktechnisch sehr klar präsentiert. Das liegt z. T. daran, daß syntaktische Informationen jeweils getrennt im Rand stehen, den Definitions- und Beispielteil also nicht unterbrechen. Die Definitionen sind in einem für den professionellen Benutzer etwas kindlich wirkenden Stil abgefaßt: z.B. fetch up: lfyoufetch up somewhere, you arrive there, usually without intending to. Dies hat aber den Vorteil, daß das Verb sofort in einem wenigstens grammatischen Kontext erscheint, bevor es durch nachfolgende, sehr klare Beispiele noch authentisch belegt wird. Auch stilistische Einordnungen werden gegeben ( 'informal', 'rude', etc.), und schließlich endet der Eintrag oft mit dem Hinweis auf ein Synonym, das ebenfalls ein 'phrasal verb' sein kann, es aber nicht zu sein braucht: Land up means almost the same as fetch up (s.v. fetch up); Unearth means almost the same as ferret out (s.v. ferret out). Im Prinzip ist dies ein guter, die FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 127 sprachliche Flexibilität fördernder Ansatz. Allerdings wird er übertrieben: die Anordnung lädt den Benutzer geradezu dazu ein, das Synonym im danebenstehenden Beispiel zu substituieren, und er müßte sich darauf verlassen können, daß er mit dieser Technik einen akzeptablen Satz erhält. Dies ist keineswegs immer der Fall und einer der wichtigsten Kritikpunkte: flatten und smooth down sind in diesen Beispielen nicht austauschbar, und unearth kann ferret out zumindest im letzten Beispiel nicht ersetzen (vgl. [5) und [6] aus CCDPhV): [5] [6] smooth down. If you smooth down your hair or your clothes, you press them with your hands to make them flat. F.G Gertrude smoothed down her dress ... She smoothed down her short blonde hair. • Flatten means almost the same as smooth down. ferret out. If you ferret out information or the location of someone, you discover it by searching thoroughly in a determined way; an informal expression. F.G ••• ferreting out the details of private Jives ... He demonstrated bis competence at ferreting out errors. .. We bad taken the decision to try and ferret him out. • Unearth means almost the same as ferret out. V+ADV+N, V+PRON+ADV, V+N+ADV V+ADV+N, V+N+ADV, V+PRON+ADV Auch syntaktisch sind solche Gleichsetzungen gelegentlich irreführend: get off (2). If you get oft a bus, train, or plane, you leave it. (... ) I had no reason for getting oft the bus near the Palais. Get out means almost the same as get off Diese Angabe würde */ had no reason for getting out the bus near the Palais erzeugen. Ungünstig ist auch die Behandlung von Konstruktionen mit it: obwohl das it ein absolut fester Bestandteil der Phrase ist, wird es in der Zitierform nicht erwähnt; erst die Beispiele bringen es: step on: If you tell the driver of a car to step on it, you are telling him or her to drive fast, because you are in a hurry. (Ähnlich bei get with, lord over, queen over.) Insgesamt spricht CCDPhV eine andere Zielgruppe an als LDPhV und ODPhV: trotz einiger Negativpunkte ist es ein sehr brauchbares Nachschlagewerk vor allem für den Nicht-Spezialisten, der eine schnelle Erklärung ohne Überbetonung theoretischer Aspekte sucht. Die Theorie beschränkt sich auf einen kurzen definitorischen Einführungsteil und einen "Particles Index" am Schluß, in dem der Versuch gemacht wird, die 48 Partikeln, die das Englische typischerweise zur Bildung von 'phrasal verbs' verwendet, in solcher Weise einzeln zu besprechen, daß gewisse semantische Tendenzen deutlich werden. Es soll .gezeigt werden, daß bei aller Idiomatizität dennoch eine gewisse Vorhersagbarkeit vorhanden ist eine aus Lernersicht tröstliche Feststellung. 1.2 Sprichwortlexika Bei Zugrundelegung eines Testkorpus von 25 äußerst geläufigen Sprichwörtern hatten sich in Henke/ Pätzold (1985) folgende Werke als nützlich erwiesen: FLuL 23 (1994) 128 Käthe Henke-Brown - The Concise Oxford Dictionary of Proverbs, 1982 [= Simpson 1982] - Longman Dictionary of English Idioms, 1979 [= LDEI] - Oxford Dictionary of Current Idiomatic English. Vol. 2: Phrase, Clause & Sentence Idioms, 1983 [seit 1993 als ODEI; vgl. oben unter 1.1]. Dabei war auf unser Korpus bezogen das ODEI (vorher: ODCIE 2) besonders zuverlässig. Die früheren Beurteilungen bleiben bestehen. 1.2.1 In einer Neubearbeitung ist das Concise Oxford Dictionary of Proverbs (Simpson 1992) erschienen. Das Buch bringt neuere Beispiele und ist um fast 90 Sprichwörter erweitert worden: ein paar offensichtliche Lücken wurden gefüllt (z.B. Always a bridesmaid, never a bride; Sing before brealifast, cry before night), zahlreiche relativ seltene Sprichwörter wurden aufgenommen, sofern für sie noch im 20. Jahrhundert schri(tliche Belege zu finden waren (z.B. As good be an addled egg as an idle bird; Happy's the wooing that is not long a-doing); vor allem aber enthält Simpson (1992) jetzt eine Reihe typisch nordamerikanischer Sprichwörter, die z.T. erst in unserem Jahrhundert entstanden sind (z.B. What you see is what you get; What goes around comes around). Nach wie vor ist dieses Buch neben dem großen Oxford Dictionary of English Proverbs unverzichtbar für jeden, der sich mit der historischen Entwicklung englischer Sprichwörter beschäftigt. Für den Nicht-Muttersprachler, der Sprichwörter synchron als eine Ausprägung feststehender Ausdrücke sieht, bieten LDEI und vor allem ODEI jedoch mehr. So werden von Simpson (1992) z.B. nur 14 der 25 getesteten Sprichwörter definiert. Die Bedeutung muß in diesen Fällen aus den (chronologisch geordneten) Beispielen abgeleitet werden, was nicht immer gelingt. Man versuche es bei folgendem Sprichwort (vgl. [7] aus Simpson 1992): [7] WINTER never rots in the sky 1621 J. HALL Contemplations XIII. in Recollections 32 God ... chooses out a fit season for the execution; As we vse to say of winter, the iudgements of God doe neuer rot in the skie, but shall fall (if late, yet) surely. 1670 J. RAY English Proverbs 42 Winter never rots in the sky. 1817 W. BENTLEY Diary 24 Jan. (1914) IV. 434 'Winter does not rot in the sky'. We have a deep snow and for the first time this season the Earth is completely covered. 1959 Boston Herald 13 Mar. 42 Winter never rots in the sky, says the old proverb. Auch für viele LI-Sprecher dürfte die Bedeutung des Satzes undurchsichtig bleiben; der Eintrag tut nicht mehr als zu belegen, daß es ein solches Sprichwort gab (und evtl. gibt) und daß dies seit dem 17. Jahrhundert zu beweisen ist. Ernster ist dieses Fehlen von Definitionen bei Sprichwörtern, die sehr geläufig, aber für den Nicht-Muttersprachler keineswegs immer verständlich sind (z.B. Love me little, love me long; There's many a slip 'twixt cup and lip; A miss is as good as a mile). Die Revision des Werkes hat seinen wissenschaftlich-philologischen Wert erhöht; didaktische Verbesserungen hat sie nicht gebracht, zumal auch das FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 129 Kriterium der Frequenz keinerlei Berücksichtigung findet: Seltenes und Archaisches werden ebenso kommentarlos dokumentiert wie Geläufiges. 1.2.2 Der Vollständigkeit halber sei kurz hingewiesen auf eine neue, wissenschaftlich hochinteressante, als Nachschlagewerk für unsere Zwecke jedoch nur beschränkt nützliche Publikation, in der das Ergebnis von 40 Jahren Feldarbeit in Nordamerika zusammengetragen wurde, nämlich das Dictionary of American Proverbs von Mieder/ Kingsbury/ Harder aus dem Jahre 1992. Das Buch enthält fast keine Definitionen und keine kontextualisierten Beispiele. Sein Anliegen ist, den zwischen ca. 1940 und ca. 1980 in Nordamerika vorhandenen, aktiv benutzten Bestand an Sprichwörtern festzustellen (ca. 15 000), ihre Varianten und Distribution anzugeben und durch Einbeziehung historisch belegter Formen zu prüfen, bei welchen Sprichwörtern es sich um originär amerikanische handelt. Eine weitere umfangreiche Publikation der letzten Jahre ist Whiting (1989): Modern Proverbs and Proverbial Sayings. In Fortsetzung seiner Arbeiten zu sprichwörtlichen Elementen in früheren Sprachstufen des Englischen dokumentiert Whiting hier Ergebnisse, die auf der Lektüre eines eindrucksvollen Korpus von vorwiegend amerikanischen und britischen Romanen, Biographien, Briefen, Zeitschriften und Zeitungen der Jahre 1900 bis ca. 1980 beruhen eine wertvolle Sammlung von Zitaten des 20. Jahrhunderts, mit genauer Fundstelle und ausführlicher Berücksichtigung des Aspekts der Variabilität und des anspielenden Gebrauchs. Nichtsatzwertige Ausdrücke wie with might and main, as rich as Midas erscheinen ebenso wie satzwertige. Definitionen oder Kontextbeschreibungen allerdings bietet das Werk nicht, und so handelt es sich auch hier wieder eher um eine Publikation für Referenz-Bibliotheken als für die Privatsammlung des nicht-muttersprachlichen Anglisten. Schließlich noch ein Hinweis auf Flavell/ Flavell (1992): Dictionary of Proverbs and Their Origins. Dies ist kein allgemeines Sprichwörterlexikon, sondern eine Auswahl sprichwörtlicher und anderer idiomatischer Ausdrücke, die semantisch so irregulär sind, daß ihre Entstehungsgeschichte eine interessante Lektüre ergibt. Typische Einträge sind: back to square one; Dutch courage; a busman's holiday. 'Proverb' wird also in einem durchaus untechnischen Sinne verwendet. 3 1.2.3 Nichts könnte deutlicher als der Bereich der Sprichwörter demonstrieren, wie ungenügend selbst die besten Allgemeinwörterbücher unter bestimmten Gesichtspunkten sind: die Durchsicht der insgesamt hervörragenden 3. Auflage von Collins English Dictionary [= CED] brachte ein überraschend negatives Ergebnis: von 25 äußerst geläufigen modernen englischen Sprichwörtern (Korpus wie 1985) waren nur 2 erfaßt und erklärt. 3 weitere wurden nur in ihrem ersten Teil zitiert und 3 Viele der hier angebotenen Informationen finden sich u.a. auch in Brewer's Dictionary of Phrase and Fable (1989). FLuL 23 (1994) 130 Käthe Henke-Brown definiert (birds of a feather; a rolling stone; a bird in the hand) aus der Sicht des fremdsprachigen Benutzers keine adäquate Lösung. 1.3 Zitatenlexika Im Rahmen dieses Aufsatzes, in dem es ja um Werkzeuge für Textverständnis und Textproduktion, nicht um das Vorstellen von Nachschlagewerken zur Vertiefung von Fachkenntnissen geht, werden Zitatenlexika als eine Form phraseologischer Wörterbücher gesehen. Die Frage heißt für den nicht-muttersprachlichen Benutzer meist: Ist dies ein Zitat oder eine Anspielung auf ein Zitat? Wie lautet es in seiner vollen, nicht anspielenden Form? Auf welchen Kontext bezieht es sich, und was bedeutet es? Die Quelle ist oft eher sekundär, und fast völlig irrelevant ist die Funktion des Zitatenlexikons als Ideenspender zu verschiedenen Themen (Abstinence, Children, Marriage, Youth, etc.). Zwei Typen von Zitatenlexika sind deshalb besonders wertvoll: 1. Werke, die bewußt nur das Wesentliche auswählen und sich dabei auf solche Zitate konzentrieren, die im Laufe der Jahrhunderte Teil der Allgemeinsprache geworden sind und 2. Werke, die jene sprachlichen Elemente in schriftlicher Form zusammentragen, die erst in der jüngeren Vergangenheit populär geworden sind, sich vielfach in der Werbung und in den Medien zitiert finden, von denen man jedoch nicht weiß, ob sie in zehn oder zwanzig Jahren noch irgendeinen sprachlichen Status haben werden. 'Große' Zitatenlexika (meist stark literarisch orientiert) wie Bartlett, Lass, ODQ, Stevenson brauchen hier also nicht behandelt zu werden. In Henke/ Pätzold (1985: 161 t) wurden folgende Titel als potentiell nützlich besprochen: The Concise Oxford Dictionary of Quotations, 1981; 1993 [= CODQ] Everyman's Dictionary of Quotations and Proverbs, 1969 [= Browning 1969] A Dictionary of Famous Quotations, 1983 [= Hyman 1983] A Dictionary of Catch Phrases [...], 1985 [= Partridge 1985] The Nigel Rees Book of Slogans & Catchphrases [...], 1984 [= Rees 1984]. Dies bleiben wichtige Titel (Typ 1: CODQ, Browning, Hyman; Typ 2: Partridge, Rees). Hinzufügen sollte man (Typ 1): The New Penguin Dictionary of Quotations, 1992 [= NPDQ]. Für den für das Textverständnis so wichtigen zweiten Typ also die Dokumentation von Ausdrücken der Gegenwart, deren Zukunft unsicher ist, die aber, vor allem in den Medien, häufig vorkommen scheint in Großbritannien nach wie vor fast ausschließlich Nigel Rees verantwortlich zu sein. Von ihm gibt es mehrere neuere Sammlungen, die sich inhaltlich z.T. überschneiden. Es sind keine linguistischen Publikationen; auch sind sie nicht für den ELT-Markt bestimmt. Aber gerade das macht sie für den nicht-muttersprachlichen professionellen Benutzer, dem häufig der landeskundliche Hintergrund fehlt, so nützlich. 1.3.1 Das Bloomsbury Dictionary of Popular Phrases [ = Rees 1990] könnte man ebenso wie Rees (1991) [vgl. unten 1.3.2] mit guten Gründen unter 'Idiom- FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 131 lexika' einordnen. Das geschieht hier nicht, weil der Ansatz von Rees ein anderer ist. Zwar werden alle 1 500 behandelten Ausdrücke erklärt und ihre Verwendungsweise beschrieben; das eigentliche Interesse des Autors liegt jedoch wie bei einem Zitatenlexikon auf der Zuordnung zu einer Quelle oder einem kulturellen Kontext. Diese liegen häufig in Werbeslogans, in Werken des Theaters oder aber in Programmserien, die im Laufe des 20. Jahrhunderts von Rundfunk und Fernsehen gesendet wurden, auch heute noch gelegentlich wiederholt werden und sich zu einem Teil der kulturellen Überlieferung entwickelt haben. Da es sich bei solchen Sendungen (Monday Night at Seven, ITMA, Dixon of Dock Green, Minder, etc.) um mündliche Kommunikation handelt (Skripte sind nur in Einzelfällen verfügbar), muß man Rees, der selbst für die Medien arbeitet, für diese Sammlerarbeit dankbar sein. Die Auswahl hat eine gewisse Willkürlichkeit, und die Aufnahme einiger älterer, längst in Idiom- und Sprichwortlexika vertretener Ausdrücke irritiert (z.B. to have bats in the belfry; ifyou can't stand the heat, get out of the kitchen). Rees folgt wie auch z.B. Brewer der Regel "The ones I have chosen to include are those about which there is something interesting to say with regard to their origins and use" (VII). Seine weiteren Kriterien sind (1) die Geläufigkeit der Phrase im heutigen Englisch und (2) die Tatsache, daß die Phrase in den vorhandenen Sammlungen nicht erscheint (was für viele, aber längst nicht für alle zutrifft). Rees klassifiziert die Einträge nach den Kategorien 'catch phrase', 'cliche', 'colloquialism', 'format phrase', 'idiom', 'nickname', 'saying', 'slogan' und 'stock phrase', wobei es zahlreiche Überschneidungen gibt. Die Notwendigkeit dieser ein theoretisches Modell vortäuschenden Einordnung ist nicht nachvollziehbar. Sehr nützlich ist allerdings sein terminologischer Vorschlag 'format phrase': "a basic phrase or sentence structure capable of infinite variation by the insertion of new words" (VIII; Beispiele: not so much a - , more a -; every gets the it deserves; I thought until I discovered -). 1.3.2 Zu dieser Sammlung veröffentlichte Rees 1991 ein 'companion volume' unter dem Titel Bloomsbury Dictionary of Phrase & Allusion [= Rees 1991]. Die Einordnung ist sehr schwierig: es ist ein Zitatenlexikon besonders im Hinblick auf die Behandlung zahlreicher literarischer Titel, die es als Anspielungen auf biblische und ältere literarische Kontexte erklärt (vgl. [8] und [9] S. 132). Ebenso werden -wie schon in Rees (1990) zahlreiche idiomatische Ausdrücke als Zitat interpretiert und ausführlich in ihrem ursprünglichen Kontext beschrieben. (Dabei gibt es nicht wenige Überschneidungen mit Rees 1990.) Damit erschöpft sich die Funktion dieses Buches als Zitatenlexikon. Was es zusätzlich enthält, ist nützlich und oft faszinierend: Einzelbegriffe werden kommentiert (hype, sidebums/ sideboards, wets, wimp, yuppie), Namen der klassischen Überlieferung, aber auch Spitznamen, werden erklärt (Sisyphus, Pandora; Silly Billy, Sloane Ranger, she who must be obeyed, The Thunderer), aber dies ist weitgehend dieselbe Thematik wie bei Brewer (1989), und die Vermischung der verschiedenen Zielsetzungen erzeugt beim Benutzer das Gefühl, daß es sich um eine eher zufällige Sammlung FLuL 23 (1994) 132 Käthe Henke-Brown handelt, die allerdings bei der Entschlüsselung moderner Texte, beim Synchronisieren von Filmen u.ä. höchst nützlich sein kann. Die beiden Rees-Bände sollten möglichst bald zu einem zusammengefaßt werden; dann wäre dies für den anglistischen Benutzer auf jeden Fall ein kaufenswertes Werk, denn niemand kennt sich vor allem in der durch Rundfunk, Fernsehen und Werbung beeinflußten Sprache so gut aus wie Nigel Rees. [8] Skln of Our Teetll, The. The title of a play (1942) by Thomton Wilder, 'to escape by the skin of one's teeth' means to do so by a very narrow margin indeed. The origin is Job 19: 20: 'My bone cleaveth to my skin, and to my ßesh, and I am escaped with the skin of my teeth.' Slcull Beneath the Skln, The. The title of a crime novel (1982) by P.D. James, taken from T.S. Eliot's 'Whispers of Immortality' (1920): 'Webster was much possessed by death/ And saw the skull beneath the skin'. 2. Kulturwörterbücher [9] Are You Now or Have You Ever Seen? The title of a radio/ stage play (1978) by Erle Bentley. From the stock phrase of McCarthyism, the pursuit and public osttacism of suspected US communist sympathizers at the time of the war with Korea in tbe early 1950s. Senator Joseph McCarthy was the instigator of the 'witch hunts' which led io the blacklisting of people in various walks of life. notably the film business. Those appearing at hearings of the House of Representatives Committce on UnAmerican Acrivities (1947-c 1957) were customarily challenged with the question: 'Are you now or have you ever been a member of the Communist Party? ' 'Kulturwörterbücher' liefern Informationen zu typisch britischen/ amerikanischen Phänomenen und nationalen Institutionen im weitesten Sinne (einschließlich Namen bedeutender Persönlichkeiten und Figuren der englischsprachigen Literatur, z.T. sogar der Weltliteratur und der religiösen Überlieferung). Spezialnachschlagewerke dieser Art waren in den achtziger JahrAen noch relativ selten. Empfohlen wurden: Brewer's Dictionary of Phrase and Fable (1981) und das Dictionary of Britain (Room 1986). Inzwischen ist die Auswahl reichhaltiger geworden. Beide o.g. Werke sind in Neubearbeitungen erschienen: Brewer's Dictionary of Phrase and Fable, 1989 [= Brewer 1989] Dazu ergänzend das neu konzipierte: Brewer's Dictionary of 20th-Century . Phrase and Fable, 1991/ 1993 [= Brewer C20] Room (1990 mit neuem Titel): An A to Z of British Life, 1990 [= Room 1990]. Zusätzlich wird der Bereich in verschiedener Weise durch folgende neuere Werke abgedeckt: Longman Dictionary of English Language and Culture, 1992 [= LDELC] Grote: British Englishfor American Readers[... ], 1992 [= Grote 1992] Payton: The Penguin Dictionary of Proper Names, 1992 [= Payton 1992] Oakland: A Dictionary of British lnstitutions [...], 1993 [= Oakland 1993]. FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 133 Die Beurteilung der Werke beruht unter anderem auf der Überprüfung der folgenden 60 potentiellen Einträge (dies ist eine erweiterte Version des in Henke/ Pätzold (1985) verwendeten Testkorpus): All Souls, Arthur Daley, barber's pole, Benenden, Big Bang (Stock Exchange), Blue Peter (Fernsehprogramm), Brand's Hatch, British Telecom, City, Covent Garden, D-Day, Docklands, double-barrelled name, Ealing comedy, Essex Man, Fylingdales, Glyndebourne, Gradgrind, Great Fire, Green Belt, Guy Fawkes Night, HMSO, Horne Office, Irish Famine, ITMA, Jermyn Street, Lord Mayor's Show, Marks (& Spencers); Maundy Thursday, MCC, Morning Star (newspaper), Morris dancing, National Theatre, National Trust, Nine Men's Morris, Noddy, north of Watford, noughts and crosses, The Observer, Oxford Union, P 45, Polaris (submarine), Poppies/ Poppy Day, Punch and Judy, Radio Times, RUC, Savile Row, Shrewsbury (School), Trent Bridge, TUC, Twickenham, United Reformed Church, .V-sign, Wakes Week, Walworth Road, Wardour Street, withdraw the whip from an MP, X certificate, yellow line(s), Z-Cars. 2.1 Brewer's Dictionary of Phrase and Fable Dieses Wörterbuch (vgl. auch Henke/ Pätzold 1985: 163 ff) ist 1989 in einer neuen, vierzehnten Auflage erschienen (bearbeitet von Ivor H. Evans). Es braucht hier nicht neu eingeführt zu werden. Es enthält etwa 300 neue und eine Reihe verbesserter Einträge "Giving the Derivation, Source or Origin of Common Phrases, Allusions and Words that have a Tale to Tell": letzteres ist nach wie vor das wichtigste Auswahlkriterium. Ein weiteres Kriterium ergibt sich jetzt daraus, daß seit 1991 ein „neuer Brewer" auf dem Markt ist, der sich ausschließlich auf das 20. Jahrhundert konzentriert: Brewer's Dictionary of 20th-Century Phrase and Fable. Dies bedeutet nicht, daß Entwicklungen des 20. Jahrhunderts im „alten Brewer" keine Berücksichtigung mehr finden (neu aufgenommen sind z.B. Big Bang, Carpet bombing, Catch 22, Glasnost, Hobbit, Murphy's Law, Switched on), aber die Auswahl muß aufgrund der Gesamtkonzeption des Werkes außerordentlich selektiv sein. Der neue Brewer dagegen kann in gewissem Sinne wie eine Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts gelesen werden, insofern sich diese in sprachlicher Form verfestigt hat. Unsere Testliste erwies sich als unangemessen (nur 13 'Fragen' wurden beantwortet), aber dies zeigt nur, daß es sich hier um viel mehr als ein Kulturwörterbuch Großbritanniens handelt. Es geht im Gegenteil sehr häufig um die Verbindung von Geschichte, Kultur und Sprache, so daß man das Werk auch unter 'Phraseologische Ausdrücke' und 'Neologismen' behandeln könnte: "What has been achieved is a selection of the most evocative and interesting words and phrases, choosing especially those about which there is something worthwhile to say. The selection has been made from the English spoken on both sides of the Atlantic as well as in Australia and New Zealand." (Preface) Die Frage, was genau im Brewer zu finden ist, läßt sich kaum präzise beantworten, da das Auswahlkriterium "about which there is something worthwhile to say" an oberster Stelle steht. Das macht das Buch sehr vielseitig, allerdings auch ein wenig systemlos und unvorhersagbar. Es bleibt jedoch ein äußerst wertvolles Werkzeug, denn die Einträge liefern viel mehr als nur Definitionen (hier liegt auch eine der FLuL 23 (1994) 134 Käthe Henke-Brown entscheidenden Unterschiede zu Payton's Dictionary of Proper Names [vgl. unten 2.5.]) sie vermitteln Hintergrund und geben Gründe für sprachliche Entwicklungen. Hier einige der Kategorien, die man mit hoher Wahrscheinlichkeit gut repräsentiert finden wird: Feststehende Ausdrücke verschiedener Art, häufig auf ein Zitat zurückführbar (z.B. double whammy; 'er indoors; Essex Man; Estuary English; ethical investment; their finest hour; ff you can't beat 'em, join 'em; least worst; feil off the back of a lorry; out to lunch; make love not war; Nice one, Cyril; Every home should have one; Gotcha! ; evenin' all); Namen, die für bedeutende historische Ereignisse stehen (z.B. Belsen; Bretton Woods Conference; Greenham Common; Hillsborough Disaster; Hindenburg Line; Hiroshima; Marshall Plan; Overlord; Treblinka); Namen, die für einen Personentyp stehen ('erbert; Eric; Flash Harry; Hooray Henry; Nigel); Spitznamen bekannter Personen und Ereignisse (Brenda; Grim Gram; The Lad; Monty; Camillagate, Squidgygate); Namen von bestimmten Orten, Finnen und Organisationen (z.B. British Council; Cambridge Complex; Courtauld Institute of Art; European Monetary System; Faberge; Horne Guard; Las Vegas; League of Nations; Moonies; Stopes Clinic; Women's Movement); Namen fiktionaler Werke, Personen und Orte in schwer durchschaubarer Auswahl (The Archers; Lark Rise to Candleford; Sherlock Holmes; Guy Crouchback; Tailor of Gloucester; Rummidge); feststehende Ausdrücke, die sich auf neue Ideen/ Philosophien beziehen (Hallstein doctrine; Horne Rufe; Rufe 43; Two Cultures; twelve-tone music); Abkürzungen und Acronyme, die mehr als einen nur bürokratisch-technischen Beigeschmack haben (ACAB (all coppers are bastards); ERM; ERNIE; ET; HRT; JCB; Nimby; PG; PIN; SERPS); Neologismen (can-do (adj.); flight-deck; flipflops; hijack; skyjack; to handbag; hip-huggers; motel; phonecard; phone freak; phone-in; shamateurism; streaking; tranny; zilch). Auch eine Reihe von Slangwörtern wird behandelt (z.B. crack, grotty, lecky, manky, mule, splatter-movie, vibes). Dies ist nur eine Auflistung der am häufigsten repräsentierten Kategorien. Die Einträge sind immer informationsreich und oft mit Witz und Humor geschrieben. Wie nützlich dieses Werk bei der Lösung sprachlicher Probleme sein kann und wieviel vertiefenden Hintergrund es bietet, zeigen die folgenden Beispiele (vgl. [10] und [11] aus Brewer C20): [10] 'er indoors A catchphrase popularized by the ITV series, Minder, which was first screened in 1979. The expression was used by the chief character Arthur Daley (played by George Cole) when referring to his wife. The implication is that, although the wife is indoors and therefore unseen, she wields a considerable amount of power. See also EARNER; FLASH HARRY. [11] ERNIE Electronic Random Number lndicating Equipment, the electronic equipment used to select winners in the premium bonds issued by the Department of National Savings of the UK government. Premium bonds were first issued in 1956 and play on the British public's love of gambling. The prize fund is distributed to bond holders selected weekly and monthly by ERNIE; bond holders receive no interest. Manche sprachlichen Probleme wird man nur mit Brewer C20 lösen können. Ein großer Nachteil allerdings ist seine Unvorhersagbarkeit. Auch wenn es trivial klingt man muß ein Gespür dafür entwickeln, was im Brewer nachschlagenswert ist. FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 135 2.2 Room: An A to Z of British Life [ = Room 1990] Dies ist eine neu bearbeitete Fassung des zuerst 1986 erschienenen Dictionary of Britain (vgl. Henke/ Pätzold 1985: 164 t). Es war seinerzeit das erste 'Kulturwörterbuch' und hat sich vielfach bewährt. (In unserem Test liegt es hinter LDELC mit 39 von 60 Einträgen an zweiter Stelle.) Die revidierte Fassung ist im Ansatz gleich geblieben, hat aber erheblich an Substanz gewonnen: sie enthält über 400 Veränderungen, davon über 300 neue Einträge und ca. 80 Streichungen. Letztere scheinen Gedenfalls teilweise) dem Prinzip zu folgen, daß eine Institution oder eine Person, die im Jahre der Publikation des Buches nicht mehr real existiert oder an Bedeutung verloren hat, automatisch ihre Aufnahmeberechtigung einbüßt sehr zum Nachteil nicht-muttersprachlicher Benutzer, die sich in fiktionalen und nichtfiktionalen Texten nach wie vor mit diesen Konzepten und Namen konfrontiert sehen: GCE, GSE, GLC, Harvey Smith, Margot Fonteyn, Epsom Salts, Mountbatten, Youth Training Scheme wären äußerst nützliche Einträge geblieben. Man kann nur annehmen, daß verlagstechnische Gründe gegen sie sprachen. Äußerst seltsam ist auch die Entscheidung, National Theatre ausschließlich unter Royal National Theatre aufzuführen. So korrekt dies sein mag, es widerspricht dem Sprachgebrauch und macht den Eintrag für die meisten Kontexte unbrauchbar. Trotz dieser Kritik ist die verbesserte Fassung von Room (1990) ein sehr besitzenswertes Buch. Manche offensichtliche Lücke wurde gefüllt, z.B.: AA, A-Level, Bonfire Night, Birthday Honours, Bumham Scale, CB Radio, child benefit, Clarence House, Claridges, death ·duty, direct grant school, fudge, Gilbert & Sullivan, half-term, housing benefit, inheritance tax, jelly, kipper, M4, Mods, nanny, OBE, Princess Royal, Promenade Concerts, Royal Mail, Rugby (School), stamp duty, Walworth Road. Zusätzlich aufgenommen wurden: (1) Begriffe, die durch neue Entwicklungen im täglichen Leben entstanden sind: Cardphone, cashpoint, donor card, national curriculum, neighbourhood watch, nuclear-free zone, phonecard, poll tax, travelcard, etc. (2) Namen bekannter Fernsehprogramme: Any Questions, The Bill, Crossroads, East Enders, Emmerdale, etc. (3) Namen von national bekannten Organisationen, Firmen, Zeitungen, jeweils auf dem neuesten Stand: British Gas, BT, Coutts, English Heritage, Habitat, The Independent, Museum of Mankind, New Statesman and Society, Radio 5, etc. (4) Namen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Medien und des Sports: Peggy Ashcroft, Paddy Ashdown, David Attenborough, Sebastian Coe, Bemard Levin, John Cleese, Alec Guinness, Glenda Jackson, Torvill and Dean, Terry Wogan, etc. (5) Eine für Anglisten weniger lohnende Ergänzung sind die zahlreichen Namen britischer Schriftsteller, Komponisten und Maler (19. und 20. Jahrhundert), die in einem 'A to Z of British Life' eher überraschen. Mills and Boon taucht nicht auf, wohl aber Namen der 'hohen' Literatur: Amis, Ayckboum, Bennett, Betjeman, Dickens, Drabble, Larkin, Lively, Stoppard. Es scheint, als würde diesen Autoren eine Art Institutionscharakter zugeschrieben, ein schwieriges Gebiet, platzraubend und untauglich für ein solches Nachschlagewerk. FLuL 23 (1994) 136 Käthe Henke-Brown 2.3 Longman Dictionary of English Language and Culture [ = LDELC] 4 Daß die Lexikographie des Englischen in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte gemacht hat, läßt sich u.a. daran ablesen, daß die Probleme des nichtmuttersprachlichen Benutzers viel realistischer gesehen werden als früher. Dies hat zur Folge, daß Namen, Ereignisse, Titel und zahlreiche phraseologische Einheiten, die für den Muttersprachler sofort bestimmte kulturelle Fakten evozieren und nur mit diesem Hintergrund verständlich sind, jetzt oft als normal definitionsbedürftige lexikalische Einheiten behandelt werden, für die es keines Spezialwörterbuchs bedarf. Am deutlichsten (und nützlichsten) zeigt sich diese Entwicklung in dem 1992 erschienenen LDELC. Es enthält eine leicht veränderte Version des bekannten Lemerwörterbuchs von Longman, des LDOCE; in dieses eingearbeitet sind etwa 15 000 Einträge mit Informationen über Personen, Orte, Ereignisse, Institutionen, aus den Medien bekannte Figuren u.ä., wobei auch amerikanische Begriffe zahlreich erfaßt sind. Von den 60 Test-Fragen, die für diesen Artikel zugrunde gelegt wurden, beantwortete dieses Wörterbuch 48 und damit erheblich mehr als alle anderen, selbst solche, die auf kulturelles Wissen spezialisiert sind. Der erforderliche Hintergrund wird oft überraschend ausführlich zur Verfügung gestellt, und kulturell bedingte Konnotationen werden hervorgehoben (vgl. [12] bis [15]): [12] Arthur Daley / ,a: 0a 'de1li/ a character in the humorous British television SERIES Minder, who is dishonest but also Iikeable. He is a usedcar salesman who also buys and sells other goods, including stolen goods, without much success. [13] double-bar-relled BrE II -reled AmE- ( ... ' .. ◄/ adj 1 (of a gun) having two barrels fixed side by side 2 BrE injml (of family names) having two parts, as in Smith-Fortescue: A doublebarrelled name is thought to show that someone is of high social class. 3 AmE having two purposes: a double-barreled plan 4 AmE being very strong or forceful: a double-barreled attack. [14] P45 / ,pi: fo: ti 'faiv II -fo: rti-/ n in Britain, an official document given to a person when they leave a job to show how much money they have eamed and how much tax and NATIONAL INSU- RANCE they have paid during their period of employment. This document must be given to their employer when the person starts a new job. [15] Declaration of In-de-pen-dence / .. , .... .' ../ n also American Declaration of Independence esp. BrE- [the] the document that declared the freedom of the original 13 American colonies ( co- LONY) from British rule. ► CULTURAL NOTE Written mostly by Thomas Jefferson and signed by members of the Congress, the Declaration of Independence is one of the great political documents of the westem world, and was one of the first official statements by a govemment that "all men are created (CREATE) equal", that they have "certain INALIENABLE rights, that among these are life, LIBERTY and the PURSUIT of HAPPINESS". lts ADOPTION (= formal acceptance) on the Fourth of July 1776 is now celebrated as Independence Day, a public holiday in the US -see also CONTINENTAL CONGRESS, FOURTH OF JULY ◄ Mit diesem neuartigen Lemerwörterbuch besitzt der Benutzer gleichzeitig ein Kulturwörterbuch, in dem vieles Traditionelle, vor allem aber eine große Zahl zeitgenössischer Begriffe und Namen definiert wird, ohne deren Verständnis der Zugang zu Zeitungen und moderner Belletristik nicht möglich ist. 4 Vgl. zu diesem Kapitel den Artikel von Heath/ Herbst (in diesem Band), der auch die "Encyclopedic Edition" des Oxford Advanced Leamer's Dictionary von 1992 [= ALD-E] einbezieht. FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 137 2.4 Grote: British English for American Readers [ = Grote 1992) Es ist der Untertitel dieses 1992 erschienenen Werkes - "A Dictionary of the Language, Customs, and Places of British Life and Literature" -, den man bewußt zur Kenntnis nehmen sollte. Der Haupttitel klingt so, als handle es sich um eine weitere jener vergleichenden Vokabellisten, die britischen mit amerikanischem Sprachgebrauch kontrastieren (und fast nie der linguistischen Wirklichkeit entsprechen). Dies aber wäre ein völliges Mißverständnis. David Grote ist Amerikaner. Sein Ausgangspunkt war die Erfahrung der Fremdheit gegenüber zahlreichen sprachlichen Phänomenen in moderner britischer Literatur und britischen Fernsehserien. Das umfangreiche (und mit ca. f 76.00 außerordentlich teure) Buch "is an attempt to define the kind of things that British authors thought needed no explanation, because 'everybody knows that'. [...] For most classics, contemporary publishers recognize the problem to some degree; Penguin and Oxford paperbacks of Dickens or Trollope often come with excellent notes, but even here the tendency is to look for the mote and miss the beam. For example, I have at hand four different popular editions of Bleak House, none of which explains Chancery courts or Chancery law, which leaves a considerable hole in the modern reader's understanding of that book. And, of course, the overwhelming majority of novels and stories will never be footnoted for the non-British reader. These are the works at which this dictionary is aimed." Grote sieht sich also bewußt als Außenseiter; und er geht von einem Korpus aus (literarische Werke des 19., aber vor aUem des 20. Jahrhunderts). Seine Situation ist also der eines deutschsprachigen Anglisten nicht unähnlich. Ohne dieses 'Außenseitertum' würden viele Probleme gar nicht als solche erkannt, und so liegt mit Grotes Buch wohl das umfassendste und gründlichste Kulturwörterbuch vor, das es bisher für Großbritannien gibt. Ein Teil der Einträge ist rein sprachlicher Art (für den deutschsprachigen Benutzer ein zusätzlicher Gewinn): z.B. Polling day: What Americans call election day. See also ballot; voting; noughts and crosses: Zeroes and x's, the game Americans call tic-tac-toe; not at all: Used as Americans use "you're welcome", a response to "thank you" that means "no thanks are necessary" or "don't mention it"; odd sizes: In shops, indicating not that the sizes themselves are weird but that the store has only some sizes available. Der weitaus größte Teil der Einträge befaßt sich jedoch mit kultureller Hintergrundinformation aus den folgenden Bereichen: "l. titles, ranks, and honors; 2. everyday words that are not part of the typical American vocabulary; 3. words common to both America and Britain but that are used differently, including some historical changes in meaning [...]; 4. customs and activities of daily life not shared by Americans; 5. governmental and other public organizations; 6. political and legal customs and methods (including some historical references); 7. communities, buildings, and places that are often used allusively in literary works; 8. foods and common commercial products; 9. common animals and plants that are not found, or are found in a different form, in America; and 10. some longer comments on basic social practices that either differ considerably from modern American practice or that have changed so significantly over the years as to confuse many contemporary readers, such as class, marriage, village, army, party, or church" (Grote 1992: XI). FLuL 23 (1994) 138 Käthe Henke-Brown Ein besonderer Vorzug des Buches ist es, daß Fakten historisch und sozial eingeordnet und vor allem, daß Konnotationen explizit gemacht werden: "lt is important that Major Barbara, for example, altemates between Belgravia and the East End [...]. I have tried to include the stereotypical image of all places noted" (Grote 1992: XI). Vgl. dazu etwa die nachfolgenden Einträge zu Belgravia in Grote (1992) [16] und im LDELC [16a]: [16] Belgravia. A neighborhood in London,* lying behind and to the west of Buckingham Palace.* Built in the 1830s, it was inhabited by nobility* and the wealthy, at least as fashionable as Mayfair,* possibly even more so, into the present day, although the large houses are now more often occupied by foreign embassies than by aristocrats. * [16a] Bel·gra·vi·a / bel'greIVia/ an expensive part of W central London where there are many foreign embassies (EMBASSY). Zwischen Kurzeinträgen der mit obigem Beispiel angedeuteten Art gibt es immer wieder längere Artikel, in denen soziale und institutionelle Aspekte der britischen Kultur, die in der Literatur als bekannt vorausgesetzt werden, vertieft und mit historischem Hintergrund beschrieben werden (z.B. barrister, Christmas, clergy, club, common, country hause, cricket, debtor's prison, degree, dowry, drawing room, funeral, gentleman, gentry, hunt, navy, peer, police, pub, public school, pudding, regiment, school, servant, squire, tea). Im Anhang findet man u.a. eine Auflistung des relativen Geldwertes von der Shakespeare-Zeit bis ins späte 20. Jahrhundert. Neben seinem eigentlichen Zweck als Nachschlagewerk und Verständnishilfe bietet das Buch dem deutschsprachigen Benutzer eine Fülle von Ansatzpunkten für kontrastive Studien nicht nur zu sprachlichen, sondern auch zu kulturellen Unterschieden zwischen Großbritannien und den USA. Ein außerordentlich nützliches Nachschlagewerk also, dessen Wert sich erhöhen würde, wenn es als bezahlbares Paperback zu haben wäre. · 2.5 The Penguin Dictionary of Proper Names [ = Payton 1992] Wäre sein Titel nicht so irreführend, hätte sich die Nützlichkeit des Werkes von Payton (1992) unter Anglisten längst herumgesprochen. Es handelt sich dabei um die 1991 revidierte Fassung eines Buches, das 1969 unter dem Titel Payton's Proper Names erschien und alles andere als ein Namenslexikon ist. Es gehört vielmehr in die Kategorie der 'Kulturwörterbücher' und ist ein Werk, das dem Muttersprachler über manche Gedächtnis- oder Wissenslücke, dem Nicht-Muttersprachler darüber hinaus über unzählige sprachliche Lücken hinweghilft. Der Werbetext auf der Rückseite des Buches ist deshalb durchaus gerechtfertigt: FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 139 "Whether finding out about Andy Capp, Mickey Mouse, Svengali, Ysolde or Zoroaster, events such as the Adrniral's Cup, Bay of Pigs and the Battle of Jutland, art movements from Cubism through to the Symbolists, or organizations such as Amnesty International, Special Branch and ZAPU, this dictionary offers an endlessly useful guide to the names, titles and nicknames of our culture, ancient and modern [...]." Das Buch bietet also Kurzinformationen zu Figuren und Ereignissen aus Mythologie, Bibel und Geschichte; es enthält Titel, Hauptfiguren und Kurzcharakterisierungen von häufig zitierten Romanen, Theaterstücken, Gedichten, Opern, Kinderbüchern und Werken der bildenden Kunst; es gibt Auskunft über Institutionen, religiöse Gruppen und Ideen, philosophische Schulen und politische Bewegungen kurz, es stellt erstaunlich vieles von dem bereit, was bei einem gebildeten Bürger der englischsprachigen Welt besonders von den Medien als bekannt vorausgesetzt wird, so unrealistisch dies auch sein mag. Die behandelten Inhalte gehen also über den Kulturbereich der angelsächsischen Länder weit hinaus, obwohl auf ihm natürlich der Hauptfokus liegt. (Aus dieser Internationalität erklärt sich, daß nur 28 unserer 60 Testfragen mit diesem Buch beantwortbar waren.) Hier eine kleine Auswahl von Einträgen, die einen Eindruck von der Vielseitigkeit, Nützlichkeit und auch Eigenwilligkeit des Werkes geben mag: [17] Abigail (1) 'Handmaid' and wife of David (1 Sam. 25); (2) name given to maidservants in various plays and novels; (3) hence, a synonym for maidservant. [18] Absurd, Theatre of the 11950). Movement born in Paris, numbering Ionesco. Beckett and Pinter among its chief exponents. They stress the ludicrous irrationality ofhuman conduct and beliefs. [19] Aldennaston march cNn's protest march from London to ALDERMASTON, first made on 4 April 195 8 and thereafter each Easter in the reverse direction. [20] Checkpoint Charlie Most notorious of the check-points between East and West Berlin, and the only crossing-point for foreigners. lt was a barometer of East-West relations; when they deteriorated, the Russians would impose petty restrictions on through traf! ic, creating long queues of heavy lorries. Demolished 1990. [21] Crowther report (1959). Entitled 15-18, its recommendation that the school-leaving age should be raised to 16 by the late 1 960s was rejected by the Conservative government in 1960. lt strongly criticized the segregation of children at 11 + into the 3 types of school: grammar. secondary modern and technical. FLuL 23 (1994) [22] Exxon Valdez disaster (1989). Oil tanker that ran aground in the Gulf of Alaska and discharged 11 million US gallons of crude oil. [23] Excalibur Magie sword which ARTHt: : R alone was able to free from the stone or anvil in which it was embedded, thus proving his right to become king. (Pronounced eks-kal'i-ber.) [24] Golden Arrow, The The afternoon express train from London (Victoria) to Paris. which became La Fleche d'Or on the other side of the Channel. Discontinued in 1972. [25] Golden Treasury, The (1861 ). Short title of Palgrave's anthology, The Golden Treasury of the Best Songs and Lyrica/ Poems in the English Language: many editions and reprints have since been made. [26] Köpenick hoax (1 906 ). A Berlin tx-convict in search of a passport put on a Guards officer's uniform and. in the days when the officer dass were all-powerful. was able to arrest the burgomaster and rille bis office; not finding a passport, he gave himself up. The incident was used in Zuckmayer's comedy Der.Hauptmann von Köpenick (1931). (Name ofa Berlin suburb.) [27] 21st Amendment (1933). Amendment to the US Constitution which repealed PROHIBITION. 140 [28] Popeye Intemationally famous one-eyed sailorman with a comcob pipe, created by Elzie Se gar in 1929 and continued by others in strip. movie and radio form. A tin of spinach would suffice to give him superman strength and Crystal City, Texas, the spinach centre, gratefully put up a monument to him. His stringy wife Olive Oyl and bis friend Wimpy are no Jess weil known. [29] St John Ambulance Voluntary organization which provides first aid. nursing and welfare Käthe Henke-Brown services in hospitals. homes. at public and sporting events where first aid may be required, and in times of emergency. See KNIGHTS OF ST JOHN. [30] Two Nations Rieb and poor in Britain at the time of the Chartists: a phrase used as the secondary title of Dlsraeli's influential novel Sybil (1845), depicting the appalling condition of the working dass. 2.6 Oakland: A Dictionary of British Institutions [ = Oakland 1993] Es wäre wiederum unfair, dieses Werk nur auf der Basis unserer Testliste zu beurteilen, die ja weit über das hinausgeht, was ein Lexikon der 'Institutionen' anstrebt (nur 18 der 60 Testfragen wurden beantwortet). "This book contains a selection of basic terms and references which illustrate some central institutional aspects of British national life. They reflect established values and practices, and are frequently used in contemporary Britain." Das Buch bietet Kurzbeschreibungen britischer Institutionen und mit ihnen zusammenhängender Phänomene (z.B. Act of Parliament, Advertising Standards Authority; Anglo-Irish Agreement; Council estate; Equal Opportunities Commission; Paymaster-General; Unitarian). Sie genügen für eine schnelle Orientierung, gehen jedoch kaum über das hinaus, was ein modernes enzyklopädisches Wörterbuch wie das LDELC bietet, wobei letzteres neben dem Aspekt der Information auch sprachlichen Aspekten, insbesondere dem der Kollokation, Rechnung trägt (vgl. dazu [31] aus Oakland (1993) und [31a] aus LDELC). [31] Union Flag (Jack), the (tradition) The formal name of the British national flag, originating from the union of England and Scotland under a single monarch in 1603. lt is more commonly known as the Union Jack and now comprises the St George's cross of England, St Andrew's cross of Scotland and St Patricks's cross of Ireland (for Northern Ireland). [31a] Union Jack/ ,..'./ also Union Flag / ' .. ./ tech- [the] the national flag of Great Britain, made up of three flags (the crosses of Saints George, Andrew, and Patrick) representing England, Scotland and Northern Ireland. Union Jacks are waved or flown on PATRIOTIC occasions. see picture at FLAG Wenig benutzerfreundlich ist die Nicht-Eingliederung von Abkürzungen in den Textteil des Buches: sie erscheinen in einer getrennten Abkürzungsliste, unabhängig davon, ob es sich um die normale Zitierform (AA, BA, BBC, TUC, VAn oder um eine nur in der geschriebenen Sprache mögliche, durch den Kontext vorbereitete Form handelt (BL= British Library; DC= District Council; HL= House of Lords; SA= Salvation Army ). FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 141 Die Auswahlkriterien, die dem Buch zugrunde liegen, bleiben unklar: es finden sich zahlreiche Einträge, die in ein normales Allgemeinwörterbuch gehören (z.B. academic, account, blood donor, bungalow, casting vote, damages, debit, dividend, drought, dubbing, flat, growth rate, incumbent, investigative joumalism, landslide victory, layman, lecturer, midwife, nurses, pupil, rent, shareholder, sit-in, stajf, student, subscriber, sub-titles, theft, witness). Dafür hätte die Liste der Institutionen erweitert werden können. Nicht vorhanden sind z.B. die Namen der bekanntesten Zeitungen und der bekanntesten public schools. Auch so wichtige 'Institutionen' wie All Souls (Oxford), Fylingdales, HMSO, Wakes Week, Walworth Raad, Wardour Street, State Opening of Parliament, Oxford Union, Oxfam, Shelter erscheinen nicht. Gelegentlich treten Fehler auf: wie ist die Definition von maisonette als a small hause, or part of a hause let separately, which consists of a basic minimum of rooms and amenities zu rechtfertigen? Unter Matron fehlt die geläufigste Bedeutung: the administrative head of the nursing staff in a hospital (CED); bed-andbreakfast wird als zu den Bereichen 'housing' und 'commerce' gehörend eingeführt, die 'commerce' -Definition dann aber nicht gegeben; standing orders erscheint im Plural, als sei nur diese Form sprachlich möglich. Aussprachehilfen werden nicht gegeben. Es handelt sich also um ein unausgewogenes Buch, zu einem unverhältnismäßig hohen Preis. 3. Aussprachewörterbücher Auch wenn alle guten Allgemeinwörterbücher Angaben zur RP- oder GenAm- Aussprache ihrer Einträge machen, bleibt ein Aussprachewörterbuch für den professionellen Benutzer und für den Englischlehrer, der genaue Informationen über Falsch und Richtig bzw. Akzeptabel braucht, unverzichtbar. Seit 1917 sind die verschiedenen Auflagen von „Jones" das Standard-Nachschlagewerk. In Henke/ Pätzold (1985: 168f) wurde die 14. Auflage des Everyman's English Pronouncing Dictionary (Jones 1977/ 1979) besprochen, deren modernisierte Fassung eines der Themen dieses Kapitels sein wird. Von unschätzbarem Wert ist daneben das BBC Pronouncing Dictionary of British Names (Pointon 1983). Dieses Buch, das seit 1990 auch als Paperback zur Verfügung steht, dokumentiert die Aussprache(n) britischer Namen mit einer Präzision und Vollständigkeit, wie es in keinem anderen Nachschlagewerk möglich wäre (vgl. Henke/ Pätzold 1985: 169). 3.1 Jones: English Pronouncing Dictionary 1988/ 1991 [= EPD] Die 14. Auflage dieses 1977 in der von Gimson revidierten Fassung erschienenen Werkes ist 1988 in einer weiter modernisierten und erweiterten Version veröffentlicht worden (1991 auch als Paperback bei CUP). Nach Gimsons Tod übernahm seine Mitarbeiterin Susan Ramsaran die Verantwortung für die Weiterführung FLuL 23 (1994) 142 Käthe Henke-Brown dieses Standardwerks für die Aussprache des britischen Englisch. In Fortsetzung von Gimsons Arbeit hat sie in einem Supplement ca. 1 000 neue Einträge zusammengestellt, mit denen entweder lange bestehende Lücken oder aber neue Wörter abgedeckt werden. Außerdem wurden, wo immer dies ohne schwerwiegende Veränderungen des Schriftbildes möglich war, im Hauptteil Verbesserungen bzw. Modernisierungen vorgenommen, so daß diese revidierte 14. Auflage eine recht gründliche Überarbeitung darstellt. An folgenden Einträgen läßt sich die Tendenz der revidierten 14. Auflage von 1988 ([32a] und [33a]) gegenüber Jones 1977/ 79 ([32) und [33)) gut ablesen; sie bemüht sich, Entwicklungen im modernen RP gerecht zu werden: [32] sure (adj. adv.), -r, -st, -Iy, -ness; -footed Jug* U: 1g*, J: >: *], -rg*, -nst, -lx ['J: 1: lr, 'J: 1glr], -ms ['J: 1: ms, 'J: 1gms, -ngs]; -'fubd. (The middle and younger generations increasingly use the form J: >: * in the isolate word and in compounds.) [33] sue (S.), sues, suing, sued sju: [su: ], sju: z [su: z]; 'sju: 19 ['sjuxy, 'su: 19, 'suxu], sju: d [su: d] [32a] sure (adj. adv.), •r, -st, •ly, •ness; •footed JJ: • [J~: i•, Ju; : ,*J, -r; : ,•, -r1st, -11 ['Ju: ilI, 'JJ: ilI], -ms ['Ju: ims, 'JJ: illls, -n; : ,s]; -'futid. [33a] sue (S,), sues, suing, sued su: [sju: ]. su: z [sju: z], 'su: IJJ ['suIIJ, 'sju: IJJ, 'sjUIJJ], su: d [sju: d] 3.2 Wells: Longman Pronunciation Dictionary 1990 [= LPD] Obwohl das EPD in Großbritannien weiterhin als das unbestrittene Standardwerk gilt, hat sich die Situation für den nicht-muttersprachlichen Benutzer seit 1990 gründlich verändert, denn seit diesem Zeitpunkt gibt es ein neues - und neuartiges - Aussprachewörterbuch: das auch als Paperback erhältliche LPD von Wells. Die Zahl der Einträge ist wesentlich höher als im EPD. Viele Fachtermini und Acronyme wurden aufgenommen, daneben geographische und andere auch ausländische - Eigennamen, letztere sowohl in ihrer anglisierten als auch in ihrer ursprünglichen Form. Von 80 überprüften englischen, walisischen, schottischen und irischen Familien- und Ortsnamen waren im LPD 51 transkribiert, gegenüber 39,5 im EPD. Allerdings macht auch das LPD das Werk von Pointon (1983) nicht überflüssig, wo immerhin 63 zu finden waren. Besonders willkommen sind auch die Transkriptionen von Firmen- und Markennamen wie Badedas, Braun, Colgate, DAKS, Dior, Exxon, Heineken, Heinz, IKEA, Kuoni, Nescafe, Oftel, Ovaltine, Ryvita, Saxone: von 20 getesteten Namen fanden sich im EPD 6,5 items, im LPD jedoch 17. Affixe werden als selbständige Einträge aufgeführt und nach ihrer Auswirkung auf das Betonungsmuster eines Wortes markiert (z.B. -itive stress- · imposing). Oft folgt dem Eintrag eine ausführliche Darlegung der jeweilig relevanten Betonungsprobleme, so z.B. unter -ation, -ative, -atory, -on, de-, re-, un-). Vor allem aber liefert dieses Buch nicht nur die britische (RP und andere), sondern auch die amerikanische (General American) Aussprache. Wo immer sich die Aussprache eines Wortes im General American von der RP-Form unterscheidet, FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten I 43 erscheint nach dem Symböl II die amerikanische Variante. Das Symbol (*) weist auf besonders überraschende Abweichungen hin. Der theoretische Ansatz von Wells ist einerseits stark deskriptiv und andererseits intensiv lemerorientiert. Zur Deskriptivität: bis zu einem gewissen Grade trägt LPD der Tatsache der phonetischen Vielfalt Rechnung, indem es neben der jeweils zuerst genannten, farbig hervorgehobenen RP- oder GenAm-Variante ("main pronunciation") andere, ebenfalls häufige Aussprachen angibt, die als weniger frequent oder als frequent, aber außerhalb von RP oder GenAm liegend, markiert sind: "Where pronunciations other than the main one are in common educated use, they too are included, but as secondary pronunciations". Für etwa 100 in ihrer Aussprache umstrittene Wörter wurde eine Umfrage unter 275 gebildeten Sprechern aus verschiedenen Gegenden Großbritanniens durchgeführt; die Ergebnisse sind jeweils exakt aufgeführt und bestimmen die Reihenfolge (vgl. [34] und [35]): [34] applicablle a'p! Jk: Jbi•l 'rep! Jkab'l -BrE pol! panel preference: · ' ••• 77%, ' · .. • 23%. ~ly li [35] elther 'a1ö a 'i: ö- II ; i: ö 'r 'a1ö- (*) -BrE pol! panel preference: 'a1ö- 88%, 'i: ö- 13% Das Bemühen, die phonetische Realität so genau wie möglich mit einem phonemischen Notationssystem wiederzugeben - IPA, wie auch im EPD.,.. hat Wells u.a. dazu veranlaßt, zusätzlich zu den Symbolen i: - I und u: o die Symbole i und u einzuführen; sie verwendet er, wo die Opposition zwischen denjeweiligen Phonemen neutralisiert ist, d.h. in bestimmten unbetonten Silben, besonders vor Vokal und beim i in auslautender Stellung: archaeology ,a: ki 'olad3i document n 'dok jumant situation ,sitJ u 'erJ 0 n Besonders bemerkenswert ist, daß Phänomene wie Assimilation und Elision in die phonetische Beschreibung einbezogen werden: Widmark 'wrdma: k ➔ 'wrb- [...] police pa 'li: s po-; 'pli: s; [...]. Elision wie in pli: s wird allerdings weniger häufig als erwartet markiert: career und correct erscheinen nur als / ka 'rra/ und / ka 'rekt/ . Das ist überraschend in einem Werk, dessen Präzisionsstandard sogar den Anforderungen der automatischen Spracherkennung entsprechen soll (X). Dennoch: es gibt nirgends eine genauere Beschreibung der Aussprache des heutigen Englisch. Dies zeigt sich auch in der Behandlung der Wortbetonung: Wells nimmt zusätzlich zu 'primary' und 'secondary stress' einen 'tertiary stress' in das Notationssystem auf, was die phonetische Wahrheit realistischer wiedergibt als das traditionell verwendete Zweiersystem: redistribution erscheint im EPD als 'ri: drstrr'bju: Jn, im LPD als ,ri: _drs trr'bju: jn. Eine bedeutende Verbesserung liegt auch in der systematischen Markierung von Einträgen, deren normales Betonungsmuster mit 'level stress' sich bei attributiver Stellung verändert, z.B. afternoon der Umschreibung mit Betonung der letzten Silbe folgt ein keilförmiges Symbol, das die entsprechende Verlagerung der Betonung auf die erste Silbe anzeigt. FLuL 23 (1994) 144 Käthe Henke-Brown afternoon ,a: fta'nu: n ◄ t,reft-, t-'non, - 0 n 'u: n II ,reft 8 r- [ ... ] Zur Lernerorientiertheit: Die beschriebenen Neuerungen ermöglichen nicht nur größere Präzision und Objektivität, sie sind gleichzeitig von hohem Wert für Lerner und Lehrer, die den Aspekt der Aussprache ernst nehmen. Sie helfen, oft übersehene phonetische „Details" bewußt und damit lern- und lehrbar zu machen. Sehr nützlich sind in diesem Kontext auch die Warnzeichen ( ! ) und & . ( ! ) folgt Aussprachen, die von ausländischen Sprechern häufig nicht beachtet werden: London lAnd an(! ); bury 'ber i (! = berry). Das 'Warndreieck' geht Aussprachen voraus, deren Existenz das Buch zwar anerkennt, die jedoch insbesondere dem ausländischen Sprecher nicht empfohlen werden können, da sie als inkorrekt gelten: macho 'mretJ au 'ma: tJ- II 'ma: tJ oo & 'ma: k- -s z Die Lernerorientiertheit schlägt sich noch in anderer Weise nieder: dieses Buch stellt seinem Benutzer soviel explizite theoretische Information bereit, daß es ihm bei entsprechend intensiver Beschäftigung fast ein Lehrbuch der englischen Phonologie und Phonetik ersetzt. Man erhält zwei Typen von Information: (1) Am Beginn eines jeden Kapitels (= Buchstabens) steht unter dem Titel "Spelling-tosound" eine Aufstellung der wichtigsten Korrespondenzen zwischen Schreibung und Aussprache; (2) über das ganze Buch verteilt finden sich 33 kurze, aber außerordentlich informationsreiche Artikel zu fast allen für einen Sprachstudenten oder -lehrer wichtigen Themen der englischen Phonetik. Wells nennt sie "Notes on pronunciation and phonetics" (z.B. Affricates, Aspiration, Connected Speech, Elision, Glottal Stop, Phoneme and Allophone, R Liaison, Stress Shift, Weak Forms). Sie nach alphabetischen Kriterien über das Buch zu verteilen, war keine besonders glückliche Idee (sie sollten zusammen und in sinnvoller Reihenfolge am Anfang oder Ende stehen), aber wer mit ein wenig Hintergrund oder pädagogischer Führung an sie herangeht, kann sich hier schneller ein nützliches Grundwissen aneignen als durch die Lektüre manch eines kompliziert anmutenden Lehrbuchs. Eine Lücke, die auch mit diesem exzellenten Buch nicht gefüllt wird, ist das Bereitstellen von Information zur Intonation einer Reihe feststehender Ausdrücke, die oft nicht nur syntaktisch und semantisch, sondern auch phonetisch irregulär sind. Woher weiß der Lerner, daß der Akzent in to get on like a house on fire auf house liegt? Und die folgenden pragmatischen Idiome haben alle Betonungsmuster, die mit keiner Regel vorhersagbar sind: Good grief; my goodness; mind you; come to that; goodness me; I say. 4. Schwierigkeitenwörterbücher Hier ist die Auswahl inzwischen so groß, daß es eines eigenen Artikels bedürfte, um fair vergleichen zu können. Dies kann im Rahmen dieser Übersicht nicht geleistet werden. Nach der Auflistung der in Henke/ Pätzold (1985) eingeführten Werke folgt deshalb hier nicht mehr als eine bibliographische Hilfestellung. FLuL 23 (1994) Neuere phraseologische Wörterbücher und andere Nachschlagewerke für Anglisten 145 In Henke/ Pätzold (1985: 176-180) wurden folgende Werke besprochen, wobei lexikalisch-idiomatische und syntaktische Aspekte im Vordergrund standen. Berücksichtigt wurden aber auch die Behandlung von Zeichensetzung, Orthographieregeln, Briefkonventionen sowie das Thema der Unterschiede zwischen britischem und amerikanischem Englisch: - Usage and Abusage. A Guide to Good English, 1973 [= Partridge 1973] - Current English Usage, 1981 [= Wood 1981] Everyman's Good English Guide, 1984 [= Fieldhouse 1984] A Dictionary of Modern English Usage, 1983 [= Fowler 1983] The Oxford Guide to English Usage, 1983 [= Weiner 1983] The Complete Plain Words, 1986 [= Gowers 1986] Practical English Usage, 1980 [= Swan 1980]. Nur eines dieser Werke (Swan 1980) wandte sich speziell an nicht-muttersprachliche Lerner. An denselben Adressatenkreis richtet sich nun ohne Swan überflüssig zu machen eine sehr viel umfangreichere Publikation, nämlich Collins COBUILD English Usage, 1992 [= CCEU]. Alle anderen hier folgenden Titel sind primär für den englischsprachigen Leser gedacht, enthalten aber gerade deshalb einen für Anglisten unschätzbaren Reichtum ap sprachlicher Information. Besonders hervorzuheben sind: Webster's Dictionary of English Usage, 1989 [= WDEU] Reader's Digest The Right Word at the Right Time, 1985 [= RD] Longman Guide to English Usage, 1988 [= LGEU] Bloomsbury Guide to Better English, 1994 [= BGBE] Oxford English: A Guide to the Language, 1986 [= OE] The Economist Style Guide, 1993. Bibliographische Angaben 5 ALD-E = CR0WTHER, Jonathan: Oxford Advanced Learner's Dictionary. Encyclopedic Edition. Oxford: OUP 1992. BARTLETI, John/ KAPLAN, Justin (1992): Familiar Quotations. A collection of passages, phrases, and proverbs traced to their sources in ancient and modern literature. 16th ed. Boston: Little, Brown & Co. ßßl = BENS0N, Morton/ BENS0N, Evelyn/ ILS0N, Robert: The BBI Combinatory Dictionary of English: A Guide to Word Combinations. Amsterdam/ Philadelphia: John Benjamins 1986 [identisch mit: Student's Dictionary of Collocations. Berlin: Comelsen 1989). 5 Ich danke meinem Kollegen K.-M. Pätzold für eine Reihe wertvoller bibliographischer Hinweise. FLuL 23 (1994) 146 Käthe Henke-Brown BENSON, Morton/ PÄTZOLD, Kurt Michael (1990): "The BBI Combinatory Dictionary of English and the German Learner". In: Fremdsprachen Lehren und Lernen 19, 202-212. BGBE = MANSER, Martin H.: Bloomsbury Guide to Better English. London: Bloomsbury 1994 [= revidierte Fassung von Bloomsbury Good Word Guide (1988)]. BLUNDELL, Jon/ HIGGENS, Jonathan/ MIDDLEMISS, Nigel (1982): Function in English. Oxford: OUP. Brewer 1989 = Brewer's Dictionary of Phrase and Fable. 14th edition, rev. by lvor H. EVANS. London: Cassell 1989. Brewer C20 = Brewer's Dictionary of 20th-Century Phrase and Fable. First ed. by D. Pickering, A. Isaacs, E. Martin. London: Cassell 1991 [second ed. by A. Isaacs, J. Law. 1993]. Browning 1969 = BROWNING, David Clay: Everyman's Dictionary of Quotations and Proverbs. London: Dent 1969. 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Englische Lemerwörterbücher Wahrscheinlich ist das Englische die am besten lexikographisch beschriebene Sprache der Welt. Das hat seine Ursachen in einer langen Wörterbuchtradition, in der Dr. Johnsons Wörterbuch von 1755 und das Oxford English Dictionary Marksteine, aber keineswegs den Anfang darstellen. Es erklärt sich al; >er auch in einer Wörterbuchkultur, die Wörterbücher in der Bibliothek „gebildeter" Engländer an wesentlich prominenterer Stelle erscheinen läßt als dies etwa in Deutschland der Fall sein dürfte. 1 Zudem wird Englisch nicht nur als Mutter- und Zweitsprache auf allen Kontinenten gesprochen, sondern es ist auch die am häufigsten gelehrte Fremdsprache. Das hat ebenfalls Auswirkungen auf die Lexikographie, wie Sir Randolph Quirk (1986: 3) ausführt: The rising professionalism of EFL called for a different approach to lexical description and to it we have brought (especially through A.S. Homby and other British scholars, since EFL has been. especially a British activity and responsibility) the results of both linguistic research and EFL experience, with consequent emphasis on such features as collocation, verb complementation, and the necessity for control of defining vocabulary. Man darf nicht übersehen, daß die weltweite Verbreitung des Englischen in diesem Zusammenhang vor allem auch einen kommerziellen Faktor darstellt. Für englische Wörterbücher besteht ein wirklicher Markt, und zwar einer, der Konkurrenz zuläßt. Das wiederum hat zur Folge, daß Verlage Innovationen, die von seiten der wissenschaftlichen Lexikographie entwickelt werden, aufgeschlossener gegenüberstehen als im Falle von Sprachen, für die ohnehin kein Konkurrenzprodukt auf dem Markt Vgl. Quirk (1986). Zu möglichen Gründen s. auch Leisi (51969). FLuL 23 (1994) 150 David Heath, Thomas Herbst ist. Insofern wirken sich hier wirtschaftliche Überlegungen einmal positiv auf die Wissenschaft aus (wenn auch nur die anglistische). Jedenfalls gibt es naheliegende Gründe dafür, daß der Typus des Lernerwörterbuchs zum ersten Mal für das Englische (mit Hornbys Advanced Learner's Dictionary [= OALD]) realisiert wurde und daß andere Sprachen erst langsam nachziehen für das Französische etwa mit dem Dictionnaire du Franr; ais Contemporain und dem Dictionnaire du Franr; ais Vivant (vgl. Hausmannn 1974) oder für das Deutsche mit dem Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache (1993). Was das Englische angeht, so ist vor dem skizzierten Hintergrund bestenfalls verwunderlich, daß das OALD erst dreißig Jahre nach seinem Erscheinen vergleichbare Konkurrenz bekam, nicht aber, daß es heute gleich drei Lernerwörterbücher gibt, die um die Marktanteile ringen das in der 4. Auflage von A. P. Cowie stark veränderte Oxford Advanced Learner's Dictionary (1989), das Longman Dictionary of Contemporary English ( 2 1987) [= LDOCE], und das Collins Cobuild English Language Dictionary (1987) [= COBUILD]. Auch wenn sie sich konzeptionell und strukturell unterscheiden und in gewisser Weise gegenseitig ergänzen, kann kein Zweifel daran bestehen, daß es sich bei allen dreien um Wörterbücher einer beeindruckend hohen Qualität handelt und daß die Entscheidung für das eine oder andere zumindest zum Teil auch subjektiv sein muß. Da in bezug auf die von Quirk genannten Aspekte - Definitionen, grammatische Angaben, Übersichtlichkeit - (mit Ausnahme der Kollokationen) bei diesen Wörterbüchern nur punktuelle Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, muß der Kampf um die Marktanteile mit neuen Waffen geführt werden. Und da werden plötzlich enzyklopädische Lernerwörterbücher aus dem Computer gezaubert; d.h. die bestehenden Wörterbücher werden um enzyklopädische Informationen ergänzt. Das OALD erschien im Jahr 1992 in einer Ausgabe mit dem Titel Oxford Advanced Learner's Dictionary - Encyclopaedic Edition [= OALD-EE], LDOCE kam 1993 in der Version des Longman Dictionary of English Language and Culture [= LDELC] auf den Markt. Aus den Korpusanalysen von COBUILD in Birmingham entstand 1992 mit dem BBC English Dictionary ein Wörterbuch, das insofern enzyklopädische Elemente enthält, als es Einträge zu Koffigoh, Joseph Kokou; Kohl, Dr Helmut; Koirala, Girija Prasad; Kovisto, Dr Mauno oder Kolingba, Andre verzeichnet. Da dieses Wörterbuch ansonsten aber deutlich hinter das COBUILD English Language Dictionary zurückfällt und nicht eigentlich als Lernerwörterbuch konzipiert ist, soll es hier aus der Betrachtung ausgeklammert werden. 2. LDELC und OALD-EE Nachdem sowohl das OALD-EE als auch das LDELC um enzyklopädische Einträge erweiterte Versionen der Ausgangswörterbücher darstellen und damit die wesentlichen Charakteristika dieses Wörterbuchtyps übernehmen, können sie als FLuL 23 (1994) Enzyklopädische Lemerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? 151 enzyklopädische Lernerwörterbücher bezeichnet werden. 2 Während das LDELC trotz seiner 1568 Seiten die Maße des LDOCE nur wenig übersteigt, mißt das OALD-EE, das dreispaltig aufgebaut ist, mit 1066 Seiten immerhin 27 x 21,5 cm, hat also Maße und Gewicht eines coffee table book. In beiden Wörterbüchern werden die eigentlichen enzyklopädischen Einträge von bis zu ganzseitigen Artikeln ergänzt, die Themen wie baseball, cricket oder education (LDELC) oder zu Church of England, nuclear power und taxation (OALD-EE) zum Gegenstand haben. LDELC bietet neben 16 solchen derartigen Artikeln eine große Anzahl sog. cultural notes, 26 Seiten mit (farbigen! ) Illustrationen und 6 mit Landkarten. Beibehalten wurden verschiedene Anhänge (military ranks etc.), die auch in LDOCE zu finden sind. Das OALD-EE wartet mit 94 größeren Artikeln und 71 sog. mini notes auf, enthält zwar keine bunten Seiten, dafür aber sehr viele Umrißzeichnungen und Photographien. Auch das OALD-EE hat einen Anhang mit Tabellen, von denen einige - Political Leaders, The Works of Shakespeare nicht im OALD zu finden sind. Was nun die Makrostruktur angeht, so ist interessant zu sehen, welche Informationen es sind, die von den beiden Verlagen für würdig und wichtig genug gehalten werden, um in ein derartiges Wörterbuch aufgenommen zu werden. Wenn man den Buchstaben S herausgreift, so enthält das LDELC fast 700 Einträge mehr als das Ausgangswörterbuch; davon sind etwa 200 auch im OALD-EE unter S verzeichnet; außerdem finden sich im OALD-EE über 130 Einträge, die im LDELC nicht aufgeführt sind. Zum Teil erklärt sich die Diskrepanz zwar durch eine unterschiedliche Lemmatisierungspraxis - St David ist z.B. im LDELC unter S, im OALD-EE hingegen unter D enthalten-, zum Teil reflektiert dieser Unterschied aber auch das Grundselbstverständnis der beiden Wörterbücher. Beide führen etwa safe seat, safe sex, St Paul's Cathedral, Sandringharn, Scarlati, Schiller, Schubert oder Schumann auf. Nur im OALD-EE sind beispielsweise zu finden: Segovia, Shaftesbury, Sheraton, Shetland wool, Sisley, Smollet. Nur im LDELC: Saatchi and Saatchi, St Bemadette, Santa Maria, Saturday night Jever, Savoy, Schwarzenegger, Sealink Stena Line, Sellafield, Sherlock Holmes, Sloane Ranger, Sloane Square sowie Cyril, John und W.H. Smith. Insofern scheint sich O.U.P. eher an einem konservativeren Kulturbegriff zu orientieren, während Longman auch kulturelle Erscheinungen einbezieht, die eindeutig der pop culture und ähnlichen Bereichen zuzurechnen sind. Vergliche man die Ausgangswörterbücher OALD und LDOCE etwa mit ARD und ZDF, so könnte man das Kulturverständnis des OALD-EE als in Richtung 3sat oder arte gehend und das des LDELC eher als in Richtung (deutsches) Privatfernsehen tendierend beschreiben. Es kann hier nicht darum gehen, eine detaillierte Kritik der beiden Wörterbücher zu geben 3; aber wir wollen im folgenden versu- 2 Zu den Charakteristika enzyklopädischer Wörterbücher vgl. Hupka (1989). 3 Wir verweisen dazu auf unsere Rezensionen in der Zeitschrift für Anglistik und Amerikanistik 1993, Heft 4. FLuL 23 (1994) 152 David Heath, Thomas Herbst eben, einige prinzipielle Fragen in bezug auf einen möglichen Typ „enzyklopädisches Lernerwörterbuch" aufzuwerfen. 3. Probleme enzyklopädischer Lernerwörterbücher Wie sinnvoll ein Wörterbuchkonzept ist, läßt sich nur in Hinblick auf potentielle Benutzergruppen beurteilen. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf ein Zielpublikum, das (i) vom sprachlichen Hintergrund her dem von OALD oder LDOCE entspricht und (ii) in Deutschland oder vergleichbaren Ländern Europas angesiedelt ist, also etwa Schüler der Oberstufe des deutschen Gymnasiums oder Anglistikstudenten und Englischlehrer. ► Frage 1: Allgemeinenzyklopädie oder Kulturspezifik? Lernerwörterbücher zeichnen sich dadurch aus, daß sie auf die spezifischen Bedürfnisse ausländischer Benutzer ausgerichtet sind (vgl. Hausmann 1974 und Herbst 1991). Eine erste Frage, die sich in bezug auf enzyklopädische Lemerwörterbücher stellt, ist also, inwieweit dies auch für den enzyklopädischen Teil gelten soll. Hier sind zwei Ansätze denkbar: (i) Die Lernerorientiertheit des Wörterbuchs äußert sich in der Gestaltung der Einträge, also etwa in Erklärungen in einer für Ausländer leicht verständlichen Sprache, nicht aber in ihrer Auswahl. (ii) Die Lernerorientiertheit des Wörterbuchs äußert sich darin, daß man die Benutzer nicht über die Zielsprache, sondern auch über die Zielkultur(en) besonders informieren will, was sich in einer entsprechenden Auswahl der Lemmata niederschlagen muß. Ein Wörterbuch, das den ersten Weg verfolgt, enthält zwangsläufig viele Informationen, die den Benutzern auch in Nachschlagewerken in ihrer Muttersprache zur Verfügung stehen. Was könnte deutsche Schüler etwa veranlassen, Plato oder Gorbachev in einem englischen Lernerwörterbuch nachzuschlagen? Sicher nicht die Sachinformation dafür würden sie eher den Brockhaus konsultieren -, sondern bestenfalls die Frage, ob Plato auf englisch Plato oder Platon heißt, wie man Gorbachev in der englischen Alphabetisierung schreibt und wie die Namen ausgesprochen werden. Das würde aber eine andere Art von Eintrag erfordern als die Informationen, die OALD-EE und LDELC bieten eigentlich würde ein ausgeweiteter Anhang der traditionellen Art für diese Nachschlagebedürfnisse völlig ausreichend sein. 4 Ein Wörterbuch hingegen, dessen Politik im Sinne von (ii) darauf abzielt, insbesondere Informationen über die Zielkultur zu bieten, hat die Chance, damit über die 4 Solche Anhänge finden sich in manchen zweisprachigen Wörterbüchern, z.B. dem Langenscheidt Handwörterbuch Englisch oder dem Langenscheidt Enzyklopädischen Wörterbuch. FLuL 23 (1994) Enzyklopädische Lemerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? 153 Informationsquellen hinauszugehen, die den Benutzern in ihrer Muttersprache zur Verfügung stehen, also etwa ausführlicher zu sein als der Brockhaus. Ein Lernerwörterbuch, erweitert um Einträge, wie sie sich zum Beispiel im Kleinen England Lexikon von Fischer und Burwell (1988) oder in Adrian Rooms A-Z of Britain (1983) finden, die eine Menge nützlicher Landeskundeinformationen bieten, könnte schon ein sinnvolles Unterfangen sein. Allerdings ist auch ein solches Konzept mit Problemen behaftet, vor allem dem, zu definieren, was die zielsprachliche Kultur eigentlich ausmacht. Erstens stellt sich die Frage, ob Irland, Australien und Neuseeland im selben Ausmaß zu berücksichtigen wären wie Großbritannien und die USA. (In der Praxis müßte die Antwort wahrscheinlich nein lauten, aber mit welchem Recht eigentlich? ) Zweitens stellt sich die Frage, ob Volkswagen (im LDELC) und Beetle (in LDELC und OALD- EE) in irgendeiner Form den englischsprachigen Kulturen zuzurechnen sind. Aus deutscher Sicht ist dies sicherlich viel weniger der Fall als etwa aus ägyptischer oder indischer, was übrigens deutlich macht, daß enzyklopädische Lernerwörterbücher zumindest wenn sie Politik (ii) folgen nur sinnvoll sind, wenn sie auf bestimmte kulturell bestimmte Gruppen von Benutzern zugeschnitten sind. Eine cultural note wie die zu date im LDELC lt is quite important for many TEENAGERS in the US and Britain to have a boyfriend or girlfriend, i.e. a friend of the opposite sex. The first date is often considered an important occasion, and an important part of becorning an adult. On a date, a boy and a girl may go to the cinema, to a restaurant, or to a dance, etc., and on some dates a boy and a girl may expect to hold hands, kiss'. and hold each other. wirkt auf deutsche Schüler vielleicht belustigend, während sie für Angehörige anderer Kulturkreise womöglich tatsächlich eine Information darstellt. Insofern ist ein weltweit gleichermaßen zu gebrauchendes kulturspezifisches Wörterbuch dieses Typs wahrscheinlich nicht vorstellbar. Angesichts der modernen Computertechnik dürften allerdings zielgruppenspezifische Versionen eines solchen Wörterbuchs durchaus im Bereich des Möglichen liegen; vielleicht könnten da auch Erkenntnisse der in den letzten Jahren so intensiv betriebenen Studien zur interkulturellen Kommunikation sinnvoll eingehen. ► Frage 2: Was ist Kultur? Jedes enzyklopädische Wörterbuch ist zwangsläufig mit der Frage des Kulturbegriffs konfrontiert, die hier natürlich ebensowenig wie in der reichen übersetzungstheoretischen Literatur zu diesem Thema gelöst werden kann. 5 Es dürfte unkontrovers sein, James Joyce oder Alfred the Great mit einem traditionellen Kulturbegriff in· Einklang zu bringen, und entsprechend sind beide sowohl im OALD-EE als auch im LDELC enthalten. Wesentlich schwieriger ist das aber im 5 Vgl. etwa ReißNermeer (1984), Hönig/ Kußmaul (1984) sowie Herbst (1994). FLuL 23 (1994) 154 David Heath, Thomas Herbst Falle von Adrian Mole, Coronation Street, Dynasty, J R Ewing oder Star Trek, und so finden sich Einträge hierzu nur im LDELC. Sie lassen sich aber durchaus rechtfertigen, wenn man davon ausgeht, daß es für das Verständnis eines Textes wichtig sein kann, zu wissen, um wen es sich bei Adrian Mole handelt. 6 Insofern ist linguistisch insbesondere unter den Aspekten des Textverständnisses und der Übersetzung gegen einen sehr weiten Kulturbegriff, der sich nicht allein an elitärtraditionellen Werten orientiert, nichts einzuwenden im Gegenteil. Nachdem mit der Aufnahme in ein Wörterbuch in den Augen vieler Benutzer auch eine Art Salonfähigkeit verbunden sein dürfte, ist allerdings zu fragen, ob man einer Fernsehserie wie Star Trek nicht doch mehr Gewicht verleiht als ihr (nach welchen Kriterien auch immer) zukommen sollte, wenn man sie gleich mit fünf Einträgen (Mr Spock usw.) und einem Foto berücksichtigt. Dieses Problem stellt sich insbesondere auch hinsichtlich der Gewichtung. Wie sinnvoll ist es, Madonna "a very successful American popular music singer" doppelt so viel Platz einzuräumen wie Madonna "in the Christian religion", Dame Edna sieben Zeilen und James Joyce derer fünf? Natürlich könnte man eine solche Politik damit verteidigen, daß man sagt, wer wirklich etwas über James Joyce, Philip Larkin oder Adrian Henri (der nicht enthalten ist) erfahren will, würde ein anderes Nachschlagewerk benutzen, während man Informationen auf der Dallas- und Dame- Edna-Ebene nirgends so leicht findet. Eine solche Argumentation wäre aber gefährlich, weil damit einem so konzipierten Wörterbuch zwangsweise etwas Unseriöses anhaftete. Sowohl OALD-EE als auch LDELC sind in diesem Punkte unbefriedigend. OALD-EE klammert für den Ausländer unter Umständen durchaus wichtige Bereiche wie East Enders vollkommen aus, während sie in LDELC dadurch zu stark gewichtet erscheinen, daß andere - "seriösere" Informationen im Vergleich zu knapp gehalten werden. Prinzipiell ist jedoch festzuhalten, daß es in Anbetracht des ausländischen Zielpublikums sogar sehr wichtig erscheint, sich nicht zu sehr an der Tradition zu orientieren und insbesondere auch solche Phänomene aufzunehmen, die in enzyklopädischen Wörterbüchern für Muttersprachler nicht aufgeführt werden würden. Daß Marks and Spencers im LDELC und im OALD-EE aufgeführt wird, ist ebenso sinnvoll wie daß es das im Collins English Dictionary nicht ist. Hier kann auch die computergestützte Korpusanalyse Anhaltspunkte für die Auswahl von Lemmata liefern. Auf der Basis eines entsprechend an den Erfordernissen des Schulunterrichts ausgerichteten Korpus, das aktuelle Texte (Time, Guardian etc.) beinhalten sollte, lassen sich Anhaltspunkte dafür gewinnen, auf welche Erscheinungen der anglophonen (Sub)-Kultur tatsächlich Bezug genommen wird. 7 6 Adrian Mole und Coronation Street sind hier auch unter dem Aspekt der Kulturspezifik als sinnvoll zu betrachten, was für die anderen Beispiele vielleicht weniger gilt. 7 LDELC nimmt im Vorwort explizit auf das Longman Corpus Network Bezug. FLuL 23 (1994) Enzyklopädische Lernerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? 155 ► Frage 3: Welche Informationen? Eine der entscheidenden Fragen in bezug auf ein enzyklopädisches Lemerwörterbuch besteht natürlich nicht nur darin, wozu Informationen gegeben werden, sondern vor allem auch welche. Wieviel ist Benutzern, die Großbritannien nicht oder wenig kennen, gedient, wenn sie folgendes erfahren: Boots one of a group of CHEMIST's shops found in most towns in Britain, which also sells articles for babies, photographic supplies, and some food items [LDELC; nicht in OALD-EE] Marks and Spencer / .. ./ (also infml Marks, Marks and Sparks/ .../ , M and S / .../ ) (any of a) chain of large British shops selling mainly clothes and food [OALD-EE] In der Tat ist es so, daß es in vielen Fällen, wie in der Einleitung des LDELC auch betont wird, konnotative Elemente sind, die für das Textverständnis entscheidend sind. Daß es sich bei Marks and Spencers um eine Art Supermarkt oder Kaufhaus handeln muß, läßt sich wahrscheinlich in den meisten Texten aus dem Kontext erschließen; die sozialen Konnotationen, die mit einem Einkauf bei M&S im Gegensatz zu Tesco's oder Sainsbury's verbunden sind, sind aber nicht so offensichtlich. Aus diesem Grund ist ein Eintrag wie folgender eindeutig nützlicher: Marks and Spencer / .. ./ tdmk one of a group of very well-known department stores found in most large towns in Britain selling clothes, food, and other goods for the home under the name St Michael; it is sometimes just called Marks or Marks and Sparks, or abbreviated to M&S. Their clothes are generally considered to be of good quality and at reasonable prices, but not to include the most modern and most extreme fashions. Many people buy underwear from there. Their food products, esp. prepared meals, are throught to be very good quality and are popular esp. with MIDDLE-CLASS people who do not have time to cook. [LDELC] Dennoch darf man nicht verkennen, daß der Grat zwischen objektiver Darstellung und subjektiver Meinung unter Umständen sehr schmal ist. Wie leicht sich Wertungen in Beschreibungen einschleichen können, zeigt die Tatsache, daß LDELC die Conservative Party als "one of the three main British political parties", die La.bour Party aber als "one of the two main political parties" bezeichnet. Aufgelöst wird das Rätsel bei den Liberal Democrats, zu den es u.a. heißt: "lt is the third largest party, but it is quite small". Manche mögen eine cultural note wie die unter nuclear power: Many people worry about the risks associated with nuclear power, and do not want more nuclear power stations to be built. They worry about accidents such as the one at Chernobyl, and about the safe disposal of RADIOACTIVE waste products. They also fear that people, esp. children, living near nuclear processing plants have a great risk of getting some kinds of CANCER. Some people feel that the nuclear industry and the government do not always tel1 the truth about nuclear power für einseitig halten, dennoch mag es für manche Benutzer interessant sein, zu FLuL 23 (1994) 156 David Heath, Thomas Herbst erfahren, daß solche Bedenken auch im angelsächsischen Kulturraum bestehen. Prinzipiell sind die Probleme, die sich in dieser Beziehung stellen, bei Lernerwörterbüchern dieselben wie bei anderen enzyklopädischen Werken. ► Frage 4: Welche Illustrationen? Illustrationen können vielleicht gerade in einem enzyklopädischen Wörterbuch eine wertvolle Ergänzung zur verbalen Information darstellen. Ein Bild von Stonehenge ist wesentlich aussagekräftiger als jede Erklärung. Zur Unterstreichung der Authentizität bieten sich vor allem Fotographien an. Im OALD-EE vermitteln ein Portrait von Jane Austen, eine Zeichnung von Beatrix Potter, ein Gemälde von Turner und ein Foto von Stonehenge wertvolle Eindrücke, wenngleich die Strichzeichnung potato crisps chips eher abstrakter Kunst als semantischer Aufklärung zuzurechnen ist. LDELC hat kein Bild von William, dafür eines von Tina Turner, und zwar auf einer Seite mit Farbfotos zum Thema music, auf der auch andere Stars abgebildet sind. Luciano Pavarotti vertritt die klassische Musik, die übrigen zehn abgebildeten Sänger sind Größen der Popszene; Jazz, Folk und Tanzorchester, die ja vor allem in den USA einen wesentlichen Beitrag zur Musik weltweit geleistet haben, fehlen in den Illustrationen. Kein Gien Miller oder Duke Ellington, kein Louis Armstrong oder Benny Goodmann, kein Bob Dylan oder Pete Seeger ist abgebildet. Das ist natürlich durch die generelle Politik des LDELC bedingt mögen Dylan, Ellington und Armstrong einem Rezensenten noch bewußt sein, so gilt das für die jugendliche Zielgruppe, die Longman im Auge hat nicht. Dennoch müßte man erwarten können, daß aus der Fülle dieser Exponenten dieser Genres tatsächlich diejenigen durch Illustrationen hervorgehoben werden, die in keinem Kunstführer fehlen. Solche Farbillustrationen gibt es zu einer Reihe von Themen ~ comedians and entertainers, politics (mit Innenansichten der britischen und amerikanischen Parlamente), scenes from political life, und durchaus auchfamous paintings (wo neben der Mona Lisa auch Bilder von Constable, Van Gogh, Monet u.a. abgebildet sind). Für die Vermittlung der zielsprachigen Kulturen sehr nützlich sind auch Schwarzweißfotographien von britischen und amerikanischen Polizistinnen und Polizisten oder von Briefkästen, von Taxis in New York und London usw. Obwohl die auf ein sehr kindliches Niveau gebrachten scenes from literature oder scenes from Shakespeare eine absurde Fehleinschätzung des Zielpublikums des LDELC darstellen dürften, enthalten beide Wörterbücher vielversprechende Ansätze zur Nutzung optischer Information in Hinblick auf kulturelle Inhalte. Insofern nutzen beide Wörterbücher die Möglichkeiten der Illustration, wobei, wie in den meisten Lexika, nicht unbedingt eine konsistent durchgeführte Politik zu erkennen ist. ► Frage 5: Wie aktuell soll ein Wörterbuch sein? Eine zentrale Frage, die sich im Hinblick auf enzyklopädische Lernerwörterbücher stellt, ist die nach der Aktualität. Insbesondere dann, wenn das Wörterbuch auch FLuL 23 (1994) Enzyklopädische Lemerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? 157 dadurch anderen Nachschlagewerken überlegen sein soll, daß es Elemente dessen berücksichtigt, was man nicht einem traditionellen Kulturbegriff, sondern vielleicht eher dem Bereich der Subkultur zurechnen würde, muß es natürlich up-to-date sein, um seine Funktion zu erfüllen. Damit ist die Gefahr des Überholt-Seins allerdings ebenfalls sehr groß: Die Herausgeber des OALD-EE weisen denn auch ausdrücklich in der Einleitung auf dieses Problem hin, verfolgen aber insofern eine sehr vorsichtige Politik, als es keine Einträge zu Margaret Thatcher oder der Fernsehserie Dallas enthält. Das LDELC ist aufgrund seiner anderen Lemmatisierungspolitik dieser Gefahr viel stärker ausgesetzt. Entsprechend wird Clinton auch als "the Democratic GOVERNOR of Arkansas who in 1992 ran for President of the US ...." beschrieben. Natürlich stellt sich dieses Problem bei jeder Enzyklopädie, aber es besteht ein unauflösbarer Widerspruch zwischen hoher Aktualität und einem schnellen Alterungsprozeß: Wie lange werden die aufgeführten Popstars und Fernsehserien aktuell oder von Interesse sein? Ein Wörterbuch wie das LDELC muß also relativ häufig überarbeitet werden, was auch eine Reihe von positiven Begleiterscheinungen mit sich bringt, zum Beispiel die, daß Fotographien zur Illustration eingesetzt werden können (gegen die ansonsten ja auch die Gefahr des schnellen Altmodisch-Wirkens spricht). Der Computersatz macht schnelle Überarbeitungen wahrscheinlich wesentlich einfacher und auch rentabel, von der Verlagsseite her ist die Notwendigkeit häufiger Neuausgaben also kein Gegenargument gegen diesen Wörterbuchtyp. Die Frage ist, ob dies von seiten der Benutzer genauso gilt. Natürlich gibt es philologisch und kulturell Interessierte, die keine finanziellen Opfer scheuen, um auf dem neuesten lexikographischen Stand zu bleiben, aber die sind so sehr Philologen (und Buchhändler) es auch bedauern mögen doch eher die Ausnahme. Die Masse derer, die in der Schulzeit ein einsprachiges Wörterbuch erwerben, kauft so schnell kein weiteres, schon gar nicht „nur" eine neue Auflage. Zwar wird nur ein relativ geringer Prozentsatz der Einträge tatsächlich schnell veraltet sein, aber die Attraktivität des Aktuellen verliert das Wörterbuch dennoch. Insofern widerspricht die Einbeziehung allzu zeitgebundener Informationen zumindest dem traditionellen Faktum des Wörterbuchs als bleibendes Nachschlagewerk für lange Zeit. Einer solchen Auffassung soll hier allerdings auch nicht das Wort geredet werden beileibe nicht. Dennoch zeigt die Erfahrung, daß es nicht ganz einfach ist, selbst Sprachstudenten davon zu überzeugen, daß die Neuausgabe eines Wörterbuchs um so viel verbessert wurde, daß sich die Anschaffung lohnen würde. Im Falle der enzyklopädischen Lernerwörterbücher wäre es zudem aber ja so, daß eine überarbeitete Version auch nur einen geringen Prozentsatz der Einträge neu gestaltet hätte, man also viel „Unverändertes" mitkaufen und mitbezahlen muß. Insofern stellt sich schon die Frage, ob ein Lernerwörterbuch der beste Platz für solche Informationen ist, oder ob nicht ein quasi-enzyklopädischer Ergänzungsband eine Alternative darstellen könnte, auch wenn man damit den sicher attraktiven Gedanken, "alle" Informationen in einem Buch (mit konsequenter alphabetischer Zugriffsstruktur) zur Verfügung zu stellen, aufgeben würde. FLuL 23 (1994) 158 David Heath, Thomas Herbst 4. Enzyklopädische Lernerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? Wenn man die Frage stellt, ob enzyklopädische Lernerwörterbücher eine Bereicherung des Wörterbuchmarktes darstellen, so muß die Antwort wahrscheinlich lauten: im Moment jedenfalls noch nicht. Für LDELC und OALD-EE gilt gleichermaßen, daß sie gegenüber den Ausgangswörterbüchern nützliche zusätzliche Informationen enthalten; insofern spricht (abgesehen vom Preis) nichts dagegen, die enzyklopädischen Versionen anstelle der Normalausgaben zu verwenden. Aber beide Konzeptionen erscheinen unausgereift. Das OALD-EE ist allein vom Format her kein benutzerfreundliches Lernerwörterbuch für Schüler mehr. Zwar stellt es allemal eine sinnvolle Ergänzung für Schul- und Seminarbibliotheken dar, aber dort werden auch andere Nachschlagewerke zur Verfügung stehen, die dieselben Informationsbereiche abdecken. Um landeskundliche Aspekte der alltäglicheren Art extensiv zu erfassen, ist das OALD-EE aber nicht innovativ genug. Hier liegt sicher eine der Stärken des LDELC, das aber in seiner Gewichtung diesen Aspekten entschieden zu viel Raum zumißt und mit seiner betont jugendlich-informellen Ausrichtung Gefahr läuft, in den Verdacht zu kommen, seinem Publikum hinterherzulaufen anstatt durch ein wirklich durchdachtes Konzept zu bestechen. Das muß nun nicht heißen, daß enzyklopädische Lernerwörterbücher kein sinnvolles Unterfangen darstellen könnten. Gelingen könnte ein solches Projekt dann, wenn es (1) sich in den enzyklopädischen Informationen auf Sachbereiche der Zielkultur(en) beschränkt, (2) auf eine relativ klar umrissene Ausgangskultur der Benutzer ausgerichtet ist (also etwa Schüler/ Studenten/ Lehrer in Deutschland, Frankreich und vergleichbaren europäischen Ländern), (3) die diesen Benutzern in der Regeln zur Verfügung stehenden enzyklopädischen Nachschlagewerke dadurch übertrifft, (a) daß es zu den dort abgehandelten Sachbereichen mehr Information bietet und (b) auch solche Bereiche erfaßt, die in diesen Nachschlagewerken nicht enthalten sind, (4) herkömmliche Wörterbücher dadurch übertrifft, (a) daß es kulturelle Informationen zum Wortschatz enthält, die sich auf der Ebene der Konnotation ergeben und (b) nicht-zielkulturspezifische Bereiche dann abdeckt, wenn sie sprachlich relevant sind, sich dabei aber auf die sprachliche Darstellung ( Gorbachev / 'go: batJo f/ ) - Orthographie und Aussprache und ein identifikationserleichterndes Minimum an Sachinformation beschränkt. Für die Zwecke des Textverständnisses und der Übersetzung kann es in der Tat wichtig sein, zu wissen, was der Unterschied zwischen MI5 und MI6 ist, daß FLuL 23 (1994) Enzyklopädische Lernerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? 159 roundabouts und dual carriageways in England weit verbreitet sind oder wie sich Marks and Spencers von Woolworth oder British Horne Stores unterscheidet. Kein Wörterbuch kann Auslandserfahrung und echte Landeskenntnis ersetzen, aber es kann helfen. Insofern könnte die Einbeziehung enzyklopädischer Informationen in Wörterbücher für fremdsprachliche Benutzer zu einer sehr wertvollen Verbesserung bestehender Wörterbücher führen. 5. Zweisprachige enzyklopädische Wörterbücher Zu fragen ist allerdings, ob das einsprachige Wörterbuch der richtige Ort für solche Informationen ist. Ebenso wie dictionary workbooks, die einheitlich für den weltweiten Gebrauch konzipiert wurden, nirgends wirklich einsetzbar sind, weil sie die eine Zielgruppe über- und die andere unterfordern, müssen vielleicht auch einsprachige enzyklopädische Wörterbücher unbefriedigend bleiben. 8 Ein zweisprachiges enzyklopädisches Wörterbuch erschiene schon deshalb ein sinnvolles Unterfangen, als gängige zweisprachige Wörterbücher den Bereich des Enzyklopädischen ohnehin und sozusagen zwangsläufig tangieren (vgl. Rey 1991). Berührungspunkte ergeben sich zum einen im Bereich der Namen. Daß es im Englischen Plato, im Deutschen Plato oder Platon heißt, ist z.B. dem Oxford-Duden Großwörterbuch Englisch zu entnehmen (oder dem sehr ausführlichen Anhang des Langenscheidt Handwörterbuchs). Zum .anderen bieten zweisprachige Wörterbücher häufig auch eher eine Sache erklärende Paraphrasen als tatsächliche Übersetzungsäquivalente. Das zeigen z.B. die Einträge für dual carriageway: LHWb PGrWB ODGrWB EGrHWb Schnellstraße Straße/ mit Mittelstreifen und Fahrbahnen in beiden Richtungen"" Schnellstraße zweispurige Straße Autobahn Die Angabe im EGrHWb ist schlichtweg falsch, LHWb und ODGrWb bieten immerhin mögliche Übersetzungsäquivalente (wobei in manchen Kontexten „autobahnähnlich ausgebaute Straße" sicher angebrachter wäre); die bei weitem sinnvollste Information bietet aber das PGrWb mit einer Kombination aus paraphrasierender Beschreibung und einem in vielen Kontexten adäquaten Äquivalent, die sinnvollerweise drucktechnisch voneinander abgehoben sind. 9 Insofern bieten zweisprachige Wörterbücher Ansatzpunkte für enzyklopädische Informationen, die geradezu 8 Aus diesem Grund wurde mit Dictionary Techniques der Versuch unternommen, ein workbook für LDOCE zu erstellen, das spezifisch auf den Leistungsstand und die Bedürfnisse der Schüler des deutschen Gymnasiums zugeschnitten ist. 9 Selbst das DOKIWb kennzeichnet Entsprechungen im Gegensatz zu Äquivalenten durch ein spezielles Symbol: Bundesstraße """ A road". FLuL 23 (1994) 160 David Heath, Thomas Herbst in ihrer Natur bedingt sind. Dennoch ist dieser Aspekt in den vorliegenden Wörterbüchern keineswegs hinreichend systematisiert. Zu Bundesversammlung werden etwa folgende Angaben gemacht: LHWB Federal Assembly PGrWb (BRD) Federal Convention (Sw) Federal Assembly ODGrWB (Bundesrepublik Deutschland, schweiz) Federal Assembly Keines dieser Wörterbücher leistet das, was ausländischen Benutzern aufgrund der ja vielleicht auch eher zweifelhaften - Übersetzungsäquivalente verborgen bleiben dürfte, nämlich zu erklären, daß die Bundesversammlung in Deutschland das Verfassungsorgan ist, das den Bundespräsidenten wählt, und in der Schweiz das oberste Bundesorgan bestehend aus Nationalrat und Ständerat darstellt. Sowohl unter Gesichtspunkten der Textrezeption als auch unter solchen der Textproduktion erschienen also enzyklopädische Hinweise in Ergänzung zu möglichen Übersetzungsäquivalenten dringend geboten. Insbesondere wenn man die oben genannten Kriterien zugrundelegt, bieten sich zweisprachige Wörterbücher für die Einbeziehung enzyklopädischer Informationen geradezu an: (i) Anforderungen (1) und (2) klar umrissene Ziel- und Ausgangskulturen ergeben sich im zweisprachigen Wörterbuch sozusagen automatisch. Selbstverständlich ist auch in diesem Zusammenhang die Forderung nach gerichteten Wörterbuchpaaren (also verschiedene englisch-deutsch deutsch-englische Wörterbücher für Englisch- und Deutschsprachige) nur zu unterstreichen. 10 (ii) Punkte (3) und (4) können im zweisprachigen im Gegensatz zum einsprachigen Wörterbuch mit der erforderlichen Flexibilität gehandhabt werden. Verbesserungen gegenüber der gängigen Praxis sind in mancherlei Hinsicht denkbar: (a) Was die Aufnahme von Namensgleichungen angeht, wäre eine Ausweitung des erfaßten Wortschatzes dringend wünschenswert. Zwar findet sich Aristoteles - Aristotle in LHWb, PGrWb und ODGrWb, Gorbatschow - Gorbachev jedoch in keinem dieser Wörterbücher. Erhebliche Lücken, die auch von großer übersetzerischer Relevanz sind, bestehen in Hinblick auf Roman- und Dramentitel: Heißt die deutsche Übersetzung von Wuthering Heights „Sturmhöhe" oder "Sturmhöhen"; ist As You Like lt „Wie es Euch gefällt" oder „Was Ihr Wollt? " Neben solch quasi-etabliertem Kulturgut sollte aber in Anlehnung an das LDELC durchaus auch der Bereich des Subkulturellen Berücksichtigung finden. Es kann für Zwecke der Übersetzung oder auch im Schulunterricht durchaus wichtig sein, Einträge vom Typ Dynasty „Der Denver-Clan" (amerikanische soap opera) oder auch die entsprechenden Namen von Mickey-Mouse-Figuren, 10 Vgl. etwa Zöfgen (1991: 2896-7) und Herbst (1992). FLuL 23 (1994) Enzyklopädische Lemerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? 161 wie sie Multhammer (1994) für den Fremdsprachenunterricht zusammenstellt, im zweisprachigen Wörterbuch vorzufinden. (b) Im Falle von Institutionen müßte ein enzyklopädisches zweisprachiges Wörterbuch nicht nur denkbare Übersetzungsäquivalente auflisten, sondern auch drucktechnisch markiert - Sachinformationen (etwa über Funktion und eventuell Zusammensetzung der Bundesversammlung) bieten. Gerade im Hinblick auf die Textrezeption spricht sehr viel dafür, Einträge wie Marks and Spencers auch in. ein zweisprachiges Wörterbuch aufzunehmen (und zwar in ein englisch-deutsches Wörterbuch für Deutsche, Karstadt, Hertie und Kaufhof gehören in ein deutsch-englisches für Briten und Amerikaner! ) und mit ähnlichen Informationen zu versehen wie im LDELC. (c) Auch die Ebene landeskundlicher Konnotationen muß berücksichtigt werden. Berufsverbot ist als "disqualification from a profession (pol from public service)" [LHWb] oder "exclusionfrom a civil service profession by govemment ruling" [PGrWb] nicht ausreichend beschriebeni Konnotative Bedeutungselemente sind hier ebenso wichtig wie bei Wörtern wie Ostpolitik, die eben untrennbar mit einer bestimmten historischen Situation verbunden sind, was ähnlich auch für Ostberlin, Ostzone gilt. Wenn sich zweisprachige Wörterbücher in simplen Vokabelgleichungen erschöpfen, werden sie einer adäquaten Bedeutungsbeschreibung nicht gerecht. Insofern enden unsere Betrachtungen einsprachiger enzyklopädisch,er Lernerwörterbücher mit einem Plädoyer für eine stärkere Einbeziehung enzyklopädischer Informationen in zweisprachige Wörterbücher. Vor allem das LDELC kann hier in bezug auf die Lemmaauswahl vorbildhaft wirken, weil es deutlich macht, welche kulturspezifischen Elemente in Texten vielleicht einer Erklärung bedürfen und welche konnotativen Komponenten der Bedeutung relevant sind, um das Verständnis eines Textes in der Ausgangssprache zu ermöglichen. Aber bei aller Befürwortung der Aufnahme kulturspezifischer Elemente in Wörterbücher ist auch eine Wamung angebracht (die gleichermaßen für manche Idee in der Übersetzungstheorie gilt) nämlich die Warnung davor, Nicht-Beherrschen einer Sprache mit Unkenntnis einer Kultur gleichzusetzen. Bibliographische Angaben 1. Arbeiten FISCHER, Paul/ BURWELL, Geoffrey P. (1988): Kleines England Lexikon. München: Beck (Becksche Reihe Aktuelle Länderkunden). HAUSMANN, Franz Josef (1974): "Was ist und was soll ein Lernwörterbuch? Dictionnaire du Frant; ais Contemporain verglichen mit dem Petit Robert". In: Zeitschrift für französische Sprache und Literatur 84, 97-129. 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Dictionnaire du Franr; ais Contemporain.. Paris: Larousse 1966. Dictionnaire du franr; ais vivant. Paris: Bordas 1972. Duden O~ord Großwörterbuch Englisch: Deutsch-Englisch Englisch-Deutsch. Mannheim/ Wien/ Zürich: Dudenverlag 1990 [= ODGrWb]. Duden Oxford Kleines Wörterbuch Englisch: Deutsch-Englisch Englisch-Deutsch. Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich: Dudenverlag 1993 [= DOKlWb]. Großes Handwörterbuch Englisch-Deutsch (hrsg. von Albrecht Neubert und Erika Gröger). Leipzig/ Berlin/ München: Enzyklopädie-Langenscheidt 3 1991 [= EGrHWb]. Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache (hrsg. von Dieter Götz, Günther Haensch und Hans Wellmann). Berliµ: Langenscheidt 1993. FLuL 23 (1994) Enzyklopädische Lemerwörterbücher ein neuer Wörterbuchtyp? 163 Langenscheidts Handwörterbuch Englisch Englisch/ Deutsch. Berlin [usw.]: Langenscheidt 1988. Deutsch/ Englisch. 1991 [= LHWb]. Longman Dictionary of Contemporary English. London: Longman 2 1987 [= LDOCE]. 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Therefore the article is intended to deal with the treatment and elaboration of those collocations, including verbs and nouns, that lie between lexis and "phraseology". Through the critical analysis of five bilingual collocational dictionaries of German and Russian languages the paper is aimed at making theoretical and practical conclusions concerning the above type of specialized bilingual dictionaries. 1. Vorüberlegungen Die allgemeine (meta)lexikographische und mittlerweile auch die phraseographische Forschung hat in den letzten Jahrzehnten sowohl in bezug auf die einals auch auf die zweisprachigen Werke eine Vielzahl aufschlußreicher Arbeiten vorgelegt. Andererseits gibt es spezifische Bereiche des lexikalisch-phraseologischen Systems der Sprache, die in der Lexikographie bisher weder theoretisch noch praktisch gebührende Beachtung gefunden haben. So wollen wir uns im folgenden einem besonderen Grenzbereich zwischen Lexik und Phraseologie zuwenden: den Aspekten der lexikographischen Bearbeitung von nicht-phraseologischen verbal-nominalen Fügungen zweier Sprachen. Diese bislang kaum oder nur peripher behandelten Lexika gehören nach Hausmanns Terminologie (1991: 2878) zu den „spezifischen zweisprachigen Spezialwörterbüchern". Unser Ziel ist es, Konzeption und lexikographisch-technische Ausführung von fünf bilingualen Lexika dieser Art aufgrund eines einheitlichen Kriterienkatalogs zu analysieren. Auf diesem Hintergrund können im Anschluß daran verallgemeinernde Schlüsse über Standort und Funktion dieser wenig bekannten Wörterbuchgattung gezogen werden. Der Beschreibung und Auswertung der Lexika lagen vor allem folgende Gesichtspunkte zugrunde (vgl. Földes 1994 und Haensch 1991: 2922 ff): (1) Ziel und Konzeption des Wörterbuchs (2) Makrostruktur des Wörterbuchs - Anordnungsprinzip - Wichtigste theoretische und lexikographisch-praktische Positionen Dieser Aufsatz ist im Rahmen eines vom ungarischen Nationalfonds für wissenschaftliche Forschung (OTKA), Budapest, Nr. I/ 3-2839 geförderten Projekts entstanden. FLuL 23 (1994) Wörterbücher der verbal-nominalen Fügungen ... 165 - Benutzerfreundlichkeit und System der Abkürzungen - Index (3) Mikrostruktur des Wörterbuchs - Anordnung und Präsentation des Materials innerhalb eines Eintrags - Darbietung der Nennform - Bedeutungserschließung (4) Zusammenfassung 2. Die untersuchten Wörterbücher Wie schon oben angedeutet, gibt es an zweisprachigen allgemeinen wie phraseologischen Nachschlagewerken erfreulicherweise keinen Mangel mehr. Wörterbücher, die sich auf nicht-phraseologische Wortverbindungen spezialisieren, sind hingegen ziemlich rar. Es konnte lediglich ein Sprachenpaar (Deutsch-Russisch) ermittelt werden, für das mehrere Lexika der verbal-nominalen Fügungen (wenn auch mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung) zur Verfügung stehen. Daher soll im folgenden der Akzent auf die Relation der deutschen und russischen Sprache in der alphabetischen Reihenfolge der Verfasser gelegt werden. 2.1 Das „Lernwörterbuch" von Bratus'/ Bratus'/ Dancig/ Matveeva/ Timina/ Ejntrej (1981) mit dem Titel Wortverbindungen der russischen Gegenwar,tssprache soll als Hilfsmittel für Deutschsprechende bei der Aneignung des Russischen dienen. Dem Vorwort und der Gebrauchsanleitung, beides russischsprachig, folgen eine Liste der Abkürzungen, die die Kürzel in beiden Sprachen auflöst, ein Verzeichnis der lexikographischen Quellen und das russische Alphabet. Dem Wörterbuchteil wird allerdings kein Index angeschlossen. Das Werk enthält nach Absicht der Autoren (S. 5 f) "neben den freien Wortverbindungen eine bedeutende Zahl von festen Wortfügungen, darunter Phraseologismen, die in der russischen Standardsprache allgemein gebräuchlich sind". Als fett gedruckte Leitwörter fungieren mehr als 800 russische Substantive, die einander alphabetisch folgen. Sie werden mit grammatischen Informationen versehen: der Genitiv-Form und der Genusangabe sowie den unregelmäßigen Kasusendungen mit Betonung. Die insgesamt 14 500 Wortverbindungen sind unter den Leitwörtern in Wörterbuchartikel in zwei Spalten links Russisch, rechts Deutsch gruppiert. Es ist günstig, daß die zwei Aspektformen der russischen Verben berücksichtigt werden: das unvollendete Verb steht in den verbalen Fügungen vor der vollendeten Variante. Ist das Verb nur 'in einer Form gebräuchlich, wird dies extra markiert. Wenn ein und dieselbe Verbform beide Aspekte ausdrückt, stehen diese Angaben auch in runden Klammem nach dem Verb. Auf das typische Vorkommen bestimmter Wendungen in einer Fach- oder Sondersprache wird ebenfalls hingewiesen. Die Mikrostruktur ist recht interessant: dem Lemma folgen die russischen Wortverbindungen in drei Gruppen. In die Untergruppe A gehören die adjektivisch- FLuL 23 (1994) 166 Csaba Földes nominalen Wendungen, wobei das Anordnungsprinzip die alphabetische Reihe der Adjektive ist. Die Untergruppe B enthält substantivische Wortfügungen nach folgenden Kriterien: zuerst stehen die freien, dann die festen Wortverbindungen des Leitwortes mit einem anderen, d.h. "fremden" (S. 9) Substantiv und zuletzt die festen Wortverbindungen eines „fremden" Substantivs mit dem Leitwort. Die dritte Untergruppe innerhalb des Eintrags bilden die verbal-nominalen Wendungen; die hier enthaltenen Ausdrücke gliedern sich alphabetisch nach ihrer ersten Komponente. Positiv fällt ins Auge, daß es auch Verweislemmata gibt, die auf das Leitwort hinweisen, unter dem sich die substantivische Wortfügung befindet. Ebenfalls günstig ist, daß zahlreiche Begleitinformationen zur Verfügung stehen: die obligatorischen Aktanten der Verben, die Varianten, d.h. die lexikalischen Synonyme und oft auch die Antonyme werden markiert, auf Polysemie und Homonymie der Komponenten wird eingegangen. 2.2 Die Publikation von Demidova/ Buttke/ Buttke Verbale Wortfügungen mit nominaler Komponente im Russischen und Deutschen (1986) ist ein überwiegend zu „Lernzwecken" erarbeitetes, bidirektionales Wörterbuch der nicht-prädikativischen verbal-nominalen Wortverbindungen des Russischen und ihrer deutschen Äquivalente. In dem nach „strukturell-funktional-semantischem Prinzip" aufgebauten Lexikon handelt es sich im wesentlichen um die „strukturell-funktionalen Besonderheiten" (S. 6) der russischen Verben mit starker Berücksichtigung ihrer lexikalischen Verbindbarkeit. Den Grundstock sollen die allgemein gebräuchlichen, stilistisch neutralen russischen Verben bilden. Das Buch besteht aus drei Hauptteilen. Das relativ lange Vorwort macht den Eindruck einer selbständigen grammatischen Abhandlung, die die Übereinstimmungen und Divergenzen in der Rektion der Verben in den beiden Sprachen getrennt analysiert. Ebenda werden auch Fragen der lexikalischen Internationalismen und der Wechselwirkung von Lexik und Syntax erörtert. Diesen Ausführungen folgt das Wörterbuch selbst, das von einem Index, der Liste der bearbeiteten deutschen Verben abgerundet wird. Der Aufbau des Wörterbuchs ist dank der Strukturierung des Materials gut übersichtlich. Das Prinzip dabei bildet die russische alphabetische Folge der Leitwörter, die Verben sind, in der Regel in der imperfektiven Form. Die Autoren bemerken im Vorwort (S. 6), daß ihr Wörterbuch meist freie und feste nichtphraseologische Wortgruppen enthält. Gelegentlich treten aber auch phraseologische Wendungen als „Illustrationsbeispiele" auf, vorwiegend solche, die im Deutschen "wortwörtliche Parallelen" haben (S. 6). Die russischen und deutschen Wortverbindungen sind voneinander getrennt in zwei Spalten aufgeführt. Bei den russischen Lemmata werden die zwei Aspektformen beachtet: zunächst kommt die imperfektive, dann die perfektive Variante. Wenn eine Verbform beide Aspektformen ausdrückt, wird das extra vermerkt. Die Verben, die nur die perfektive Form kennen, sind mit der Abkürzung (sov.) markiert, während demgegenüber die imperfektive Form immer ohne Markierung steht. Wo die zwei Aspektformen auch semantische Unterschiede zum Ausdruck bringen, FLuL 23 (1994) Wörterbücher der verbal-nominalen Fügungen ... 167 wird das deutsche Pendant mit zwei Varianten angeführt, z.B. russ. dobivat'sja dobit'sja cego: dobivat'sja uspechom v rabote dt. Erfolge in der Arbeit anstreben / perfektiv: erzielen (S. 69). Die Rektionen der russischen Verben werden eigentümlicherweise mit den Interrogativpronomen gekennzeichnet. Die Verfasser verdeutlichen (S. 8), daß die Rektionen der russischen und deutschen Verben bei den reinen Kasus (z.B. im Akkusativ und im Genitiv) oft übereinstimmen und deutlichere Divergenzen in den präpositionalen Kasus auftreten. Die Wörterbuchartikel bringen die obligatorischen grammatischen Ergänzungen immer, die fakultativen hingegen nur, wenn sie „gebräuchlich sind und bei der praktischen Aneignung der verbalen Fügungen helfen" (S. 6). Die Belege zur Illustration der Rektionen sind in freien Wortgruppen präsentiert. Die Reihenfolge der Beispiele richtet sich nach der Semantik des Verbs: von der Grundzur abstrakten Bedeutung. Günstig ist, daß auf die Homonymie bei den russischen Lemmata (z.B. russ. mesat' 1: mesat' sosedu = dt. den Nachbarn stören/ belästigen; mesat' 2: mesat' caj, sup den Tee, die Suppe umrühren [S. 128]) sowie auf die lexikalischen Synonyme der deutschen Äquivalente (russ. previdet' buduscee dt. die Zukunft/ 'Zukünftiges voraussehen/ vorhersehen [S. 215]) verwiesen wird. Das Werk ist bezüglich des russischen Materials recht benutzerfreundlich: die drucktechnischen Hervorhebungen tragen zur Übersichtlichkeit bei, wohingegen es nicht einleuchtet, warum in der deutschen Hälfte keine Hervorhebungen verwendet wurden. Kritisch dürfte wohl ins Auge fallen, daß auf die russischen recht komplizierten - Betonungsangaben verzichtet wurde. Das Buch endet mit einem Register, das eine ausführliche Liste der deutschen Verben (mit ihren Rektionen) und deren Varianten in der Reihenfolge des deutschen Alphabets enthält. Dieser ausführliche Index (36 Seiten: ein Zehntel des Bandes! ) bietet für die Benutzer wichtige Angaben, die die Verwendung des Lexikons in beiden Richtungen erleichtern. 2.3 Das Werk von Gandel'man Kleines russisch-deutsches Wörterbuch der Zeitungslexik (1988, 1990) ist ein Fügungswörterbuch, das etwa 25 000 Ausdrücke lemmatisiert. Der Verfasser geht davon aus, daß die Ursache der vielen Übersetzungsfehler in der Presse darauf zurückzuführen ist, daß die allgemeinen Wörterbücher die Wortverbindungen nur in ihren Grundbedeutungen bringen. So bearbeitet er unter 1100 Leitwörtern die wichtigsten, in der Presse gebräuchlichen Wortfügungen, deren Anwendung schwierig ist und die in den herkömmlichen Lexika fehlen. Diese Auswahlkriterien geben allerdings, wie es mir scheint, einiges zu denken: (1) Wer weiß schon, was „Zeitungslexik" beinhaltet? ; (2) Die Konzentration auf das in anderen Werken nicht Verzeichnete führt zu offensichtlichen Lücken im Lemmabestand, so daß der Benutzer oftmals gezwungen ist, nach anderen Wörterbüchern zu greifen. Das Kurzwörterbuch untergliedert sich in zwei Teile. Im Anschluß an das russischsprachige Vorwort des Verfassers kommen die Benutzungshinweise sowie die Auflistung der lexikographischen Quellen und ein zweisprachiges Verzeichnis der Abkürzungen. Diesem ersten, fünfseitigen Vorspann folgt das eigentliche FLuL 23 (1994) 168 Csaba Földes Wörterbuch. Da kein Index angeschlossen wird, fällt die Orientierung im Kompendium nicht leicht. Weil die Ausgangssprache das Russische ist, erfolgt die Anordnung der Stichwörter nach dem russischen Alphabet. Die Rolle des Lemmas kann sowohl ein Substantiv als auch ein Adjektiv übernehmen. Welches von ihnen jeweils als Stichwort auftritt, wird durch „das Prinzip des höheren Koeffizienten der Verbindbarkeit" (S. 6) bestimmt. Das Wörterbuch enthält (a) Fügungen von Adjektiv und Substantiv, (b) von Substantiv und Substantiv sowie (c) verbal-substantivische Ausdrücke, die mit jeweils unterschiedlichen Symbolen versehen sind. Es ist schon auf den ersten Blick konstatierbar, daß die einzelnen Wörterbuchartikel schwer zu überblicken sind, weil die Konstruktionen der einzelnen Sprachen ohne typographische Markierung und Hervorhebung nacheinander stehen: die russischen und deutschen Belege fließen praktisch ineinander über. Das Leitwort selbst ist halbfett gedruckt, es ist aber kaum zu erkennen. Die Orientierung des Benutzers wird lediglich dadurch etwas erleichtert, daß das erste Stichwort der Seite oben in Blockbuchstaben steht. Die substantivischen Leitwörter werden immer mit grammatischen Informationen ausgestattet: Hinweis auf das Genus des russischen Substantivs und das seiner deutschen Entsprechung. Die Substantive, die nur oder vorwiegend im Plural auftreten, werden in den Einträgen markiert. Es fällt auf, daß die Hauptbetonung in b e i den Sprachen konsequent mit einem Strich gekennzeichnet wird. Zur phonetischen Markierung gehört die Transkription der Wörter fremder Herkunft. Neben grammatischen Erläuterungen und Glossen stehen auch diatechnische Markierungen zur Verfügung. Innerhalb der Mikrostruktur folgen den adjektivisch-substantivischen Fügungen (nach dem Alphabet der Adjektive geordnet), die nominalen Wendungen (in der Reihenfolge des „zweiten aussagekräftigen" Nomens). Schließlich stehen die verbal-nominalen Fügungen, die nach dem Anfangsbuchstaben der Verben aufgelistet sind. Auch dieses Wörterbuch geht auf Polysemie, Homonymie und die lexikalischen Synonyme ein. So wird z.B. besonders bei den Realien auf mehrere Versionen in den einzelnen deutschsprachigen Staaten hingewiesen, wobei deutlich die DDR-Terminologie überwiegt. 2.4 Günther/ Förster haben mit ihrem Wörterbuch verbaler Wendungen (1987) eine Sammlung stabiler Wortverbindungen aus einem Verb und einem abhängigen abstrakten Substantiv vorgelegt. Sie wollten denjenigen, die sich mit dem Russischen beschäftigen, ein Hilfsmittel erstellen, indem sie das erfassen, was „für den Deutschsprechenden im Russischen als schwierig erscheint" (S. 5). Der Band enthält etwa 4 100 deutsche Wortverbindungen mit ihren russischen Äquivalenten und besteht aus vier Teilen. (1) Dem deutschsprachigen Vorwort folgen (2) die „Benutzerhinweise" mit Zeichenerklärungen und den wichtigsten stilistischen sowie grammatischen Angaben und (3) einer Liste der Abkürzungen, die sogar im russischen Teil deutschsprachig sind. Der Band wird (4) mit dem alphabetischen Verzeichnis der Wendungen in deutscher Sprache abgeschlossen. FLuL 23 (1994) Wörterbücher der verbal-nominalen Fügungen ... 169 Der Aufbau des Wörterbuchteils ist einfach und übersichtlich: als Leitwort fungiert immer ein deutsches Verb, das an der Spitze der alphabetisch konzipierten Wörterbuchartikel fett gedruckt erscheint. Die ausgangs- und zielsprachlichen Fügungen stehen separat in zwei Spalten. Es werden diverse Zeichen und Abkürzungen verwendet, die zur Übersichtlichkeit beitragen. Die Varianten, die fakultativen Glieder, die Rektion und stilistische Angaben zur Gebrauchssphäre oder die Stilebene finden in beiden Sprachen Beachtung, und auch Glossen und Beispielsätze findet man zahlreich. Die Aspektproblematik der russischen Verben wird ebenfalls gebührend berücksichtigt. Andererseits gibt es keine ausführliche grammatische Erklärung der russischen Verben, mit der Begründung, daß das Wörterbuch nicht für Anfänger bestimmt ist. Die durchgängigen Akzentangaben am russischen Material dürften aber für sämtliche Benutzergruppen hilfreich sein. Interessant ist, daß es im russischen Teil zur Verdeutlichung der Verwendung der russischen Wortgruppe bzw. des Verbs gelegentlich, wenn im Russischen keine Verbindung bzw. kein Verb im Infinitiv üblich ist, lediglich Beispielsätze angeführt werden (d.h. die Angabe einer Wortgruppe oder eines Verbs fehlt), z.B. dt. geraten: ins Schleudern-: Das Auto geriet ins Schleudern russ. Masinu zaneslo (S. 81). Als ein durchaus essentieller Bestandteil des Werkes gilt der Index. Diese zwanzigseitige deutschsprachige Liste gliedert die verbal-nominalen Wendungen alphabetisch nach ihrer substantivischen Komponente. Die dazugehörenden Verben folgen ebenfalls alphabetisch. Auch wenn das Register keine weiteren Angaben enthält (z.B. Hinweise auf die Seitenzahl, grammatische Informationen usw.), kann der Benutzer aufgrund des Verbs alle gesuchten nominalen Formen problemlos auffinden. 2.5 0. Troebes Fügungswörterbuch deutsch-russisch (1985) ist wie der Untertitel unterstreicht eine Sammlung häufig gebrauchter Wendungen für Wissenschaftler und Studenten. In den „Vorbemerkungen" teilen „die Autoren" ihre allgemeinen Gedanken über die Probleme des Erlernens einer Fremdsprache mit (S. 5). Sie sehen die Schwierigkeiten darin, daß sich „die Bedeutungsumfänge von Wörtern in der Muttersprache und in der Fremdsprache [...] nicht immer vollständig decken". Zweitens verweisen die Autoren auf die Abweichungen der „lexikalisch-semantischen und grammatischen Regeln für die Verbindbarkeit von Wörtern in der Muttersprache und in der Fremdsprache voneinander." Dementsprechend haben sie in ihre Sammlung "gebrauchstypische Wortumgebungen" aufgenommen, die „in der schriftlichen Variante des wissenschaftlichen Stils anzutreffen sind" (S. 5). Das Sprachmaterial kommt deshalb nicht in der Form eines Einzelwortes, sondern in Wortfügungen, Satzbruchstücken, Sätzen vor. Die Aneignung dieser Konstruktionen erleichtere für die Deutschsprechenden die angemessene Anwendung der russischen Sprache so die Autoren im Vorwort (S. 5). Den Vorbemerkungen folgen die „Hinweise zur Benutzung des Wörterbuches", die sich auch auf die Erklärungen der Zeichen und Abkürzungen sowie die Vorstel- FLuL 23 (1994) 170 Csaba Földes lung einiger Beispiele erstrecken. Der Hauptteil der Publikation ist das hundertneunzigseitige Wörterbuch. Ein Register wird leider nicht vorgelegt. Als Ausgangssprache fungiert das Deutsche, die Anordnung der deutschen Stichwörter erfolgt alphabetisch. Als Lemmata stehen Substantive, Adjektive wie auch Verben. Nach dem Leitwort befindet sich keine grammatische Information, mit der Begründung, daß die Autoren die Kenntnis der wichtigsten grammatischen Kategorien in beiden Sprachen voraussetzen (S. 5). So wird lediglich das zielsprachliche Äquivalent geboten. Bei den Verben werden beide russischen Aspektformen als Entsprechungen angeführt. Das Werk enthält insgesamt mehr als 370 000 kontextgebundene russische Ausdrücke. Sie sind innerhalb eines Wörterbuchartikels nach einem ziemlich philologisch anmutenden Konzept folgendermaßen unterteilt: Bei den Nomina sind die Subgruppen mit den Buchstaben L, R, S, 0, P versehen. Sie bezeichnen die obligatorischen, positionsgebundenen Erweiterungen: L die vom Stichwort „links" stehenden Attribute, Kompositionselemente, präpositionalen Wortgruppen; R - "rechts": Attribut- und Adjektivpartner; S - "Subjektgruppen": das Stichwort erscheint mit einem Prädikat; 0 - "Objektgruppen": das Stichwort erscheint mit Verben als Objekte; P - "Phrasen": zum Stichwort gehörende Beispiele mit mindestens drei Autosemantika. Bei den Verben befinden sich die Untergruppen S "Subjektgruppen"), 0 "Objektgruppen"), und P "Phrasen", d.h. Beispiele, die Satzbruchstücke oder ganze Sätze sind). Der Aufbau des Wörterbuchs ist relativ übersichtlich, weil die Untergruppen durch die oben genannten Markierungen isoliert sind. Es ist aber schwer, sich innerhalb der Mikrostruktur zurechtzufinden: die deutschen Einheiten und ihre Pendants fließen nämlich ineinander. Die deutschsprachigen Lemmata werden durch einige präzisierende Informationen ergänzt, es gibt z.B. Hinweise auf Bedeutungsunterschiede und auf das der Wendung zugeordnete Wissenschaftsgebiet. Von Vorteil ist ferner, daß die fakultativen Angaben in beiden Sprachen und die Übersetzungssynonyme bei den russischen Äquivalenten sowie die betonten Silben des Russischen stets markiert sind. Aus lexikographisch-technischer Sicht ließen sich so manche Inkonsequenzen in der Verwendung der Klammem und der typographischen Hervorhebungen kritisch erwähnen, die die Handhabung nicht gerade fördern. Auch das Fehlen eines Index könnte als Manko vermerkt werden. 3. Auswertung und Konsequenzen Insgesamt kann festgestellt werden, daß die besprochenen Wörterbücher, auch wenn sie zahlreiche Gemeinsamkeiten haben (vergleichbarer sprachlicher Stoff, mehr · oder weniger gleichzeitige Entstehung in den 80er Jahren usw.), in mehrfacher Hinsicht keine einheitliche Gruppe bilden. Der Materialerfassung können ganz unterschiedliche Aspekte zugrunde liegen, z.B. thematische wie beim Wörterbuch der Zeitungslexik von Gandel'man (1988), zeitbezogene wie beim Wörterbuch der Gegenwartssprache von Bratus' [et al.] (1981), grammatisch-strukturelle wie beim FLuL 23 (1994) Wörterbücher der verbal-nominalen Fügungen ... 171 Wörterbuch der verbal-nominalen Fügungen von Demidova [et al.] (1986) oder das Wörterbuch verbaler Wendungen von Günther/ Förster (1987). Andererseits können sie eher aktive (im Sinne von Hausmann/ Werner 1991: 2741) wie Bratus' [et al.] (1981), Demidova [et al.] (1986), Günther/ Förster (1987) und Troebes (1985) oder eher passive Wörterbücher wie Gandel'man (1988) sein. Es fällt auf, daß sich die Mehrheit der Sammlungen vgl. Bratus' [et al.] (1981), Demidova [et al.] (1986) aber auch Troebes (1985) als „Lernwörterbuch" definieren, obgleich konzeptionell gar nicht festgelegt wird, welchen lexikographischen und didaktischen Kriterien ein Lexikon entsprechen muß, um als Lernwörterbuch (oder wie es immer häufiger heißt: "Lernerwörterbuch") gelten zu können. Sicher ist dabei entscheidend, daß es hier primär um die Enkodier- und nicht nur um die Dekodierperspektive geht. Wohl dem Zeitgeist in den Erscheinungsorten entsprechend sind die meisten Arbeiten nicht frei von ideologisch gefärbten Formulierungen: Termini des "Klassenkampfes" sowie Bezeichnungen von typischen Institutionen, Einrichtungen etc. der Sowjetunion und der DDR kommen deutlich zur Geltung. Troebes (1985: 5) formuliert sogar explizit: "Die Sammlung berücksichtigt die Kommunikationsbedürfnisse innerhalb des RGW, zwischen der DDR und der UdSSR [...]". Diesen spezifischen terminologischen Bildungen dürfte aus der Sicht der Übersetzerbedürfnisse allerdings auch heute ein gewisser historischer Wert eingeräumt werden. Eine der Kernfragen ist die Anordnung des sprachlichen Materials im Lexikon. Alle analysierten Publikationen sind alphabetisch und gliedern ihre Fügungen nach Leitwörtern, die unterschiedlichen Wortklassen angehören können und nach diversen Prinzipien ausgewählt werden. Bei einigen Werken hat sich die Trennung der Wendungen und ihrer Äquivalente in zwei Spalten als praktikable Lösung erwiesen (vgl. die Werke von Bratus' [et al.] (1981) und von Günther/ Förster (1987)). Dementgegen trennt Troebes (1985) den ausgangssprachlichen Ausdruck und das zielsprachliche Pendant nicht, er verwendet nur senkrechte Striche zur Isolierung der Belege voneinander. Gandel'mans Kompendium (1988) weist keine Isolierung innerhalb eines Wörterbuchartikels auf: als Abgrenzung der einzelnen Belege dient lediglich ein Semikolon. Die Gestaltung der Mikrostruktur weist noch größere Varianz auf. Die Darbietungsabfolge der Wortverbindungen kann innerhalb der Wörterbuchartikel unterschiedlich sein: von der konkreten zur abstrakten Bedeutung des Lemmas wie bei Demidova [et al.] (1986); nach der alphabetischen Reihenfolge der Präpositionen wie im Werk von Bratus' [et al.] (1981); nach dem Anfangsbuchstaben der Substantive, die nicht die Leitwörter sind, wie bei Günther/ Förster (1987); verbal-nominale Wortverbindungen folgen den nominalen Fügungen wie bei Gandel'man (1988). Troebes (1985) gliedert seine Wörterbuchartikel in verschiedene Subgruppen: alle diese Untergruppen haben ihr eigenes Anordnungsprinzip der Belege, das schwer zu überschauen ist. Damit sind wir bei der Problematik der Übersichtlichkeit und Benutzerfreundlichkeit angelangt. Notation und Typographie sind in den untersuchten Werken recht heterogen. In vielen metalexikographischen Schriften wurde schon im Hinblick auf verschiedene Wörterbuchtypen beklagt, daß die verwendeten Zeichen nicht immer „international FLuL 23 (1994) 172 Csaba Földes üblich" (vgl. Pilz 1986: 137) sind. In den behandelten Lexika wird beispielsweise die Tilde bei Günther/ Förster (1987) und Troebes (1985) konsequent statt des unveränderten Lemmazeichens verwendet. Der Schrägstrich fällt aber in zwei Verwendungsvariationen auf: Günther/ Förster (1987) und Bratus' [et al.] (1981) benutzen ihn zur Trennung der Aspektpartner des russischen Verbs. In den Lexika von Troebes (1985) und Demidova [et al.] (1986) hat er die Funktion, die lexikalischen Varianten im Stichwort und/ oder innerhalb eines Beleges zu bezeichnen. Das bunteste Bild zeigt die Verwendung von runden Klammem. Sie können die fakultativen Glieder oder Varianten innerhalb einer Konstruktion markieren wie in den Werken von Günther/ Förster (1987), Bratus' [et al.] (1981). Ferner markieren sie die Glossen oder bei polysemen Wortverbindungen die aktuelle Bedeutung wie bei Günther/ Förster (1987) und bei Gandel'man (1988), und sie können auch die Rolle haben, die Aspektform des russischen Verbs zu zeigen wie etwa bei Bratus' [et al.] (1981) und Demidova [et al.] (1986). Für die Handhabung von typographischen Zeichen liefert im großen und ganzen die Publikation von Gandel'man (1988) ein negatives Beispiel: der Verfasser führt ein eigenes - und nicht gleich nachvollziehbares - Zeichensystem zur Trennung der verschiedenen Fügungstypen ein. Auch bezüglich der Begleitinfomationen sind die Wörterbücher nicht einheitlich. Die Veröffentlichung von Günther/ Förster (1987) operiert mit den meisten Angaben (Informationen über die Gebrauchssphäre, Glossen, lexikalische Varianten, Synonyme). Das Werk von Bratus' [et al.] (1981) enthält Hinweise auf die Bedeutungsunterschiede sowie grammatische Angaben wie Kasusformen, Aspektform und Rektion des Verbs. In Gandel'mans (1988) Band befinden sich nur grammatische Angaben (Genus) und Hinweise auf die Gebrauchssphäre. Das Wörterbuch von Demidova [et al.] (1986) enthält lexikalische Varianten der Wendungen und grammatische Angaben (Kasus, Rektion). Das Lexikon von Troebes (1985) bringt Synonyme der Fügungen und Hinweise auf die Bedeutungsunterschiede (durch ein bedeutungsähnliches Wort). Die Selektion der Zusatzinformationen ist naturgemäß generell davon abhängig, ob sich die Benutzerbedürfnisse auf Textrezeption oder Textproduktion beziehen. Es ist zweifellos nützlich, wenn das zweisprachige Fügungswörterbuch am Ende einen Index hat. Das kann eine ABC-Liste der lemmatisierten ausgangssprachlichen Wendungen nach der/ den anderen Komponente/ n sein. Mit ihrer Hilfe kann rasch überprüft werden, ob der gesuchte Ausdruck im Wörterbuch verzeichnet ist. Ein zielsprachliches Register könnte die bidirektionale Benutzbarkeit ermöglichen. In dieser Hinsicht lassen die untersuchten Lexika manches zu wünschen übrig. Drei von ihnen, die Wörterbücher von Bratus' [et al.] (1981), Gandel'man (1988) und Troebes (1985) besitzen gar keinen Index; das Werk von Demidova [et al.] (1986) enthält am Ende des Bandes eine zielsprachliche Liste der Verben mit ihren Rektionen. Ein ausgangssprachliches Register schließt die Veröffentlichung von Günther/ Förster (1987) ab: während der Wörterbuchteil die verbal-nominalen Wendungen in der Reihenfolge ihrer verbalen Komponenten bearbeitet, sind die Wendungen im Index nach dem Substantiv geordnet. Der leichteren Handhabung könnte FLuL 23 (1994) Wörterbücher der verbal-nominalen Fügungen ... 173 auch dienen, wenn die Umtexte (Terminus nach Dressler 1994) des Wörterbuchs in der Sprache des intendierten Benutzers dargeboten würden. Nicht alle der hier analysierten Lexika entsprechen dieser Forderung: ein auffälliges Beispiel ist Bratus' [et al.] (1981). 4. Schluß Alles in allem kann zusammenfassend gesagt werden, daß die besprochene Art von Lexika aufgrund der Besonderheiten des behandelten sprachlichen Materials nicht zu den phraseologischen Wörterbüchern zu rechnen ist, sondern eine spezifische Gruppe der Kollokationswörterbücher bildet. Daß ich sie nicht gleich zu Beginn als Kollokationswörterbücher apostrophiert habe, liegt in erster Linie daran, daß der Kollokationsbegriff in der Linguistik im Rahmen verschiedener Theorieansätze und Erklärungsrahmen mit recht unterschiedlichem Inhalt verwendet wird. Eines der aktuellen terminologischen Nachschlagwerke (Herbst/ Stoll/ Westermayr 1991: 164) bringt es auf den Punkt: "Der Gebrauch des Terminus Kollokation variiert in der wissenschaftlichen Literatur stark". Auf jeden Fall handelt es sich bei den vorliegenden Wörterbüchern um die lexikographische Erfassung von verbal-nominalen Wortverbindungen, die als eine klar abgrenzbare Strukturgruppe der lexikalischen Kollokationen aufgefaßt werden können. Die Besonderheit dieser spezifischen Wörterbuchgattung manifestiert sich auch z.B. schon darin, daß die Mehrheit der ausgewerteten Lexika (Bratus' [et al.] 1981, Demidova [et al.] 1986 und Gandel'man 1988) die Lemmazeichen gar nicht übersetzt, bearbeitet werden ja nur die Wendungen. Laut jüngsten Erkenntnissen der einschlägigen Forschung ist der Eintrag der Kollokationen in den aktiven Wörterbüchern unter der Basis zweckdienlich (da diese in der Regel als bekannt gilt), während sie in den passiven Wörterbüchern unter den Kollokatoren verzeichnet sein sollen (vgl. die Literaturhinweise bei Bahns 1993: 144). Dies trifft für die ausgewerteten Bände in der Regel nicht zu was u.U. darauf zurückzuführen sein dürfte, daß diese Lexika nicht explizit mit dem Kollokationsbegriff operieren und ihnen andere Konzepte zugrunde liegen. Abschließend sei betont, daß für die zweisprachigen Wörterbücher der verbalnominalen Fügungen aus der theoretischen und lexikographisch-praktischen Konzeption der allgemeinen wie auch der phraseologischen Wörterbücher vieles adaptiert werden kann. Diese Lexika, die man sich in Zukunft für diverse Sprachenpaare wünscht, vermögen die herkömmlichen Wörterbücher vielseitig zu ergänzen und dem Leser relevante Hilfe und Informationen über diese besonders in der Presse und der Fach-/ Wissenschaftssprache oft vorkommenden sprachlichen Formationen zu geben. FLuL 23 (1994) 174 Csaba Földes Bibliographische Angaben BAHNS, Jens (1993): "Wer eine günstige Gelegenheit verpaßt, kann beträchtlichen Schaden davontragen. Kollokationen in Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache". In: Lernen in Deutschland 13, 137-155. BRATUS',B. V./ BRATUS', I. B./ DANCIG,E. A./ MATVEEVA, V. A./ TIMINA, S. 1./ ElNTRE.J, G. I. (1981): Slovosocetanija russkogo jazyka. Izd. 2-e. Moskva: Russkij jazyk. DEMIDOVA, A. K. / BU1TKE, H. / BU1TKE, K. (1986): Russko-nemeckie ekvivalenty glagol'no-imennych socetanij. Moskva: Vyssaja skola. DRESSLER, Stephan (1994): "Texte um Texte im Kontext. Umtexte in Fachwörterbüchern". In: DRESSLER, Stephan/ SCHAEDER, Burkhard (Hrsg.): Wörterbücher der Medizin. Beiträge zur Fachlexikographie. Tübingen: Niemeyer [im Druck]. FöLDES, Csaba (1994): "Mehrsprachige phraseologische Wörterbücher als Herausforderung für die Lexikographie". In: SANDIG, Barbara (Hrsg.): Tendenzen der Phraseologieforschung. EUROPHRAS 1992. Bochum 1994 (Studien zur Phraseologie und Parömiologie; Bd 1) [im Druck]. GANDEL'MAN, V. A. (1988): Kratkij russko-nemeckij slovar' gazetnoj leksiki. 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The paper sets out with abrief account of the history of the Dictionary of Anglicisms in so far as it bears relevance to our topic of the dictionary and its prospective users. From the viewpoint of the dictionary-maker the author discusses the objectives, the scope, content, and the structure of the dictionary because these questions, or their answers, moreover, are clearly useroriented. Having answered these questions on the rnacrostructure of the dictionary the article then moves on to describe its microstructure and to discuss the importance of the single lexicographic items in respect to envisaged target groups. The presentation and a critical discussion of the function of the single elements within the entry structure makes up the main part of the paper. The article concludes by characterizing the Dictionary of Anglicisms as both a primarily academically oriented dictionary that nonetheless also tries to cater for those users without an academic background who are linguistically interested in questions of language change. 1. Einleitung - Problemstellung und Vorgehensweise 1.1 Grundsätzliches Innerhalb der Lexikologie und Metalexikographie hat die Sparte der-Wörterbuchbenutzungsforschung, insbesondere auf empirischer Basis•, in den letzten Jahren zunehmend breiteren Raum eingenommen. Dabei richtet sich die Perspektive der Mehrzahl dieser Arbeiten naturgemäß auf die lexikographischen Erzeugnisse von anderen. Hintergrund dieses Beitrags ist jedoch die Überlegung der Herausgeber dieser Zeitschrift, daß es von großem Interesse wäre, von einem praktizierenden Lexikographen zu erfahren, wie er die Frage nach der Organisation eines Anglizismen-Wörterbuches (AWb) im Blick auf dessen potentielle Benutzer angegangen ist. Die Konzeption des AWb geht im wesentlichen auf die frühen achtziger Jahre zurück. Aufbau, Inhalt und Struktur des Wörterbuches sind im Laufe der langen Bearbeitungszeit des AWb mehrfach modifiziert worden. Es kann hier zwar nicht darum gehen, die wissenschaftstheoretischen Konzeptionen, ihre Prämissen und Modifikationen im einzelnen zu erörtern bzw. mit dem nun vorgelegten ersten Band zu vergleichen, aber als Vorgehensweise für meinen Beitrag werde ich zunächst die wesentlichen Ergebnisse aus der ·Geschichte des AWb und seiner Bearbeitungsphase darstellen. Dieser wörterbuchgeschichtliche Zugang soll die entscheidenden Fragen zur Organisation, Struktur und zum Adressatenkreis des AWb offenlegen. Zu einer kritischen Bestandsaufnahme der empirischen Benutzungsforschung vgl. Zöfgen (1994: 29--61). FLuL 23 (1994) 176 Ulrich Busse 1.2 (Vor-)Geschichte des Wörterbuches Die Ursprünge des AWb reichen bis in die frühen sechziger Jahre zurück. 1963 zusammen mit Hans Galinsky- und 1965 hat Broder Carstensen erste Bestandsaufnahmen des anglo-amerikanischen Einflusses auf das heutige Deutsche vorgelegt. Seit dieser Zeit sind mehr als 100 000 Belege für Anglizismen gesammelt worden. Dies geschah jedoch zunächst ohne die Absicht, daraus ein Wörterbuch zu machen. Das AWb in seiner jetzigen Form ist schließlich aus einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in den Jahren 1977 bis 1981 finanzierten Forschungsprojekt mit dem Titel „Englische Einflüsse auf die deutsche Sprache nach 1945" hervorgegangen. Das ebenfalls von der DFG finanzierte Anschlußprojekt „Anglizismen-Wörterbuch" begann im Jahre 1981 und dauert noch fort. In der Phase des Übergangs von der vorbereitenden lexikologischen zur ausführenden lexikographischen Phase des Forschungsprojektes sind viele wichtige Grundsatzentscheidungen in bezug auf Zielsetzung, Umfang, Inhalt und Struktur des AWb gefallen. In diesem Zusammenhang sind 1980 und 1983 an der Universität-Gesamthochschule Paderborn zwei Kolloquien durchgeführt worden, an denen in den Bereichen Lexikographie und Lexikologie führende Germanisten, Anglisten, Romanisten und andere Sprachwissenschaftler teilgenommen haben. Die Ergebnisse dieser beiden Veranstaltungen haben Oskar Reichmann und Herbert Ernst Wiegand (1980) und Alan Kirkness und Herbert Ernst Wiegand (1983) festgehalten. Darüber hinaus hat Broder Carstensen in zwei längeren (1981a, 1983) und einem kürzeren Aufsatz (1981b) über das in Arbeit befindliche Wörterbuch berichtet. Wesentliche Aufschlüsse über die Vorgehensweise bei der Erstellung des AWb gibt auch dessen umfassende Einleitung. Aufgrund dieser bereits ausführlichen Dokumentation des AWb möchte ich diese Arbeiten nur insoweit heranziehen und durch bisher unveröffentlichte Protokolle und Arbeitspapiere ergänzen, als sie im Hinblick auf unser Thema relevant sind. 2. Ziele, Umfang, Inhalt und Struktur des Wörterbuches 2.1 Die Adressaten-Frage - Die potentiellen Benutzer des AWb Ausgangspunkt aller Überlegungen zu den Zielen, zum Umfang, Inhalt und zur Struktur des AWb ist die Frage: An wen richtet sich das Werk, welches ist der potentielle Benutzerkreis des Wörterbuches? Herbert Ernst Wiegand hat 1980 in einem unveröffentlichten Thesenpapier zum AWb folgende Zielgruppe postuliert: "Das AWb sollte ein wissenschaftliches Wörterbuch sein, das sich an einen gebildeten, sprachinteressierten, deutsch sprechenden, sowohl lehrenden als auch lernenden Benutzer wendet. - Wichtige Benutzergruppen werden sein: Lehrer, Studenten, Wissenschaftler, Übersetzer und im Medienbereich Beschäftigte." Carstensen (1983: 14) hat die Benutzerfrage folgendermaßen beantwortet: FLuL 23 (1994) Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer 177 "Should it be written, for instance, for my colleagues in the field of American Studies, British English and German, or for the 'average reader' who wants to know if one says der or das Poster in German [...]. We, in other words my research team in Paderborn and myself, have decided that the dictionary should be intended primarily for linguists in the field of British and American English and German and especially for those interested in the Languages in Contact-phenomenon, at the same time, however, for those colleagues also who are concerned with translation, as well as historians, cultural anthropologists, teachers and lexicographers." Damit steht fest, daß das AWb ein akademisches Wörterbuch ist, dessen Zielgruppe sich nicht zuletzt aufgrund des relativ hohen Preises (Bd. 1: 238 DM) auf Experten beschränkt. Eng verbunden mit dem Adressatenkreis ist die Frage nach dem Umfang des Wörterbuches. 2.2 Umfang des Wörterbuches Bei dem ersten, 1980 durchgeführten Kolloquium war bezüglich des Adressatenkreises und des Umfangs offengeblieben, ob das Forschungsprojekt AWb einen handlichen und preisgünstigen Einbänder oder ein ausführliches mehrbändiges Werk zum Ergebnis haben soll (vgl. dazu Reichmann/ Wiegand 1980: 332t). Der o.g. Adressatenkreis und wie noch zu zeigen sein wird die Dokumentation der Lemmata haben schließlich dazu geführt, daß das AWb nun drei Bände mit ca. 2 000 Druckseiten ergeben wird. Diese Problematik hat Carstensen schon früh (1983: 14) zu der Forderung veranlaßt, daß neben dem nun vorgelegten ausführlichen AWb ein Einbänder erscheinen sollte, der die wesentlichen Ergebnisse des AWb für die Bedürfnisse von Studenten, Journalisten, Übersetzern, Werbefachleuten, Zeitungslesern etc. zusammenfaßt. Dieser im Vorwort zum AWb (1993: 5*) ebenfalls in Aussicht gestellte Einbänder ist allerdings zur Zeit aufgrund der ungesicherten Stellung der Bearbeiter, die unter den gegenwärtigen hochschul- und forschungspolitischen Bedingungen Schwierigkeiten haben, das jetzige Wörterbuch zu vollenden, nicht in Sicht. 2.3 Das Korpus Das AWb ist ein Wörterbuch, das korpusbezogen erstellt worden ist. Arbeitsgrundlage ist ein ca. 100 000 Belege umfassendes Korpus aus deutschen Zeitungen, Zeitschriften, Illustrierten, Katalogen, Werbebroschüren und Beispielen aus der hohen und der Trivialliteratur sowie in beschränktem Maß Hörbelegen aus Rundfunk und Fernsehen. Diese seit Anfang der sechziger Jahre aufgebaute Belegsammlung, die ihrer Natur nach eher ein Zufallskorpus darstellt, ist in den achtziger Jahren systematisch durch die zu jener Zeit im Institut für deutsche Sprache, Mannheim, verfügbaren Belege aus den maschinenlesbaren Textkorpora ergänzt worden. Das Korpus stellt zwar die empirische Basis für die Lemmaauswahl und deren Bedeutungsexplikation dar, doch wurden in den Bereichen der grammati- FLuL 23 (1994) 178 Ulrich Busse sehen oder pragmatischen Angaben oder bei den Bedeutungserläuterungen auch kompetenzgestützte Ergänzungen vorgenommen. 2.4 Aufzunehmender Wortschatz Aufgrund der oben dargestellten Materialgrundlage des AWb ergibt sich wie ausführlich in der Einleitung des AWb dargelegt -, daß das AWb diejenigen Anglizismen behandelt, mit denen der „Normalbürger" täglich konfrontiert wird, die aber deshalb nicht alle notwendigerweise zu seinem aktiven oder passiven Wortschatz gehören müssen. Maßgeblich für die Aufnahme eines Anglizismus als Lemma ist ein durch das Korpus gestützter Tendenzeindruck über die Verwendungshäufigkeit eines bestimmten Wortes über einen längeren Zeitraum hinweg. Eine zeitlich relativ konstante Frequenz eines Anglizismus kann als Anzeichen dafür gelten, daß der betreffende Anglizismus zur Gemeinsprache und nicht mehr zur. Peripherie des deutschen Wortschatzes zählt. Aus dieser Tatsache ergibt sich ein gewisses Paradoxon, indem nämlich das AWb als Spezialwörterbuch weniger Anglizismen verzeichnet als beispielsweise das Duden Fremdwörterbuch (1990). Das gilt insbesondere für fachsprachliches Wortgut. 2.4.1 Die Behandlung der Fachsprachen Obgleich die Trennung zwischen Fachsprache und Gemeinsprache schwierig ist und von einigen Forschem, z.B. Hoffmann (1987: 48 ff), in Frage gestellt wird, lemmatisiert das AWb nur solche Anglizismen, die ihren Entlehnungsweg zwar über die Fachsprachen genommen haben, aber die Frequenzbedingungen innerhalb des Belegkorpus erfüllen und in vielen Fällen über den fachspezifischen, terminologischen Bereich hinaus gemeinsprachliche Bedeutungserweiterungen erfahren haben, wie z.B. Cluster, Fallout etc. Besonders berücksichtigt wurden die Fachsprachen, die nach Ausweis des Korpus den lebensnahen Bereichen des modernen Menschen entstammen, z.B. die Informatik und Mikroelektronik, die durch die immer weiter und immer schneller vordringende Computerisierung von Arbeitswelt und Freizeitverhalten bekannt geworden sind. Weitere wichtige Bereiche stellen etwa Raumfahrt, Sport, Musik, Unterhaltungsindustrie und die Rauschgiftterminologie dar. Die Frage, ob oder inwiefern die Fachsprachen im AWb berücksichtigt werden sollten, ist sicher sehr problematisch, da sie nicht eindeutig beantwortet werden kann. Auffällig ist jedoch, daß gerade die Fachsprachen gegenüber englischen Einflüssen außerordentlich offen sind. 2.4.2 Zitatwörter Das AWb verzichtet auf die Lemmatisierung von Exotismen, deren Denotat außerhalb der deutschen Sprachgrenzen liegt und die im Deutschen nur als Zitatwörter FLuL 23 (1994) Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer 179 mit Bezug auf anglo-amerikanische Verhältnisse erscheinen, wie z.B. Acre, Alderman, Barrister, Bushel etc. 2.4.3 Alte und neue Anglizismen Das AWb behandelt die nach Ausweis des Korpus etwa 3 500 im gegenwärtigen Deutsch am häufigsten vorkommenden Anglizismen (= Britizismen, Amerikanismen, Kanadismen etc.). Das Schwergewicht der Dokumentation liegt dabei auf den nach 1945 ins Deutsche gelangten Anglizismen; ältere Entlehnungen werden nur aufgenommen, wenn sich im Berichtszeitraum Bedeutungsveränderungen oder neue Bedeutungen ergeben haben. Damit stellt das AWb ein primär synchronischgegenwartsbezogenes Wörterbuch dar. Das Datum 1945 wird dabei nicht als starre Grenze, sondern im Sinne der dynamischen Synchronie interpretiert, so daß auch jene Entlehnungsprozesse angemessen im AWb beschrieben werden können, die ihren Ursprung in der Vergangenheit außerhalb des gesetzten Rahmens der deutschen Gegenwartssprache nach 1945 haben, aber in die Gegenwart hineinwirken. Im Gegensatz zum historisch orientierten Deutschen Fremdwörterbuch, das ab dem Buchstaben -Qauch vermehrt Anglizismen lemmatisiert, ist im AWb historische Tiefe nur in begründeten Einzelfällen intendiert. 2.5 Zum Lemmabestand und zur Makrostruktur des AWb „Das AWb soll ein primär gegenwartsbezogenes, semasiologisch-wortbildungsbezogenes Wörterbuch sein. Hinsichtlich seiner Makrostruktur gehört es zum nestalphabetischen Anordnungstyp" schreiben Kirkness/ Wiegand (1983: 322). Das AWb behandelt wie oben gezeigt nach 1945 direkt aus dem Englischen entlehnte Simplizia, Komposita, Phraseologismen und unterhalb der Wortebene produktive Wortbildungselemente. Beispiele für diese Kategorien sind etwa: Fan, Job; recyclen, sponsern; clever, cool; High Tech, Product Placement; Big Brother is watching you, last (but) not least; -ical, Mini-, sofern sie nicht ausschließlich fachsprachlich geblieben sind. Neben diesen evidenten englischen Einflüssen, die in der Transferenzliteratur bisher meist als „äußeres Lehngut" klassifiziert worden sind, verzeichnet das AWb darüber hinaus eine Fülle an „innerem Lehngut" also „deutsche" Wörter, Bedeutungen, Wendungen oder Wortbildungselemente, die auf englische Vorbilder zurückgehen-, wie z.B. Urknall, Wasserglätte; schneller Brüter, Erste Dame, stehende Ovationen; Erdrutsch, kontrollieren, Wasserbett; in einem Boot sitzen; -bewußt, -sicher. Die alphabetische Anordnung der Lemmata bringt es mit sich, daß das „innere Lehngut" nicht eigens hervorgehoben wird. So folgt etwa Umweltauf Umpire. Ein Plan, das AWb in zwei Teile, einen „englischen" und einen „deutschen" zu trennen, ist nicht aufrechterhalten worden, da die Trennung zahlreiche Querverweise erfordert und zudem die Behandlung der Mischkomposita wesentlich erschwert hätte. FLuL 23 (1994) 180 Ulrich Busse Zugunsten einer alphabetischen Anordnung wurde ebenso die Idee verworfen, rein onomasiologisch eine Wortgruppe zusammen zu behandeln, z.B. Facelift, Facelifting, Gesichtsstraffung, Lift und Lifting, die alle auf engl. (face-)lift(ing) zurückgehen, da ein solches Verfahren zwar einerseits die (unterschiedliche) Produktivität der einzelnen Sprachzeichen deutlich macht, aber andererseits, wenn die Auffindbarkeit durch den Benutzer gewährleistet bleiben soll, einen über Gebühr komplizierten Verweisapparat erfordert. Aus diesen Gründen ist prinzipiell ein semasiologisches Verfahren gewählt worden, mit der Einschränkung, daß in einer zweiten alphabetischen Ordnung seltener belegte Formen des inneren Lehngutes, z.B. Erste Dame (bei First Lady), seltenere Komposita oder Ableitungen, z.B. Bordcomputer, Computerkriminalität, -tomographie, -virus, Computerei, computern als Sublemmata (zu Computer) erscheinen. Ein anderes Beispiel für diese Vorgehensweise ist checken und dessen (seltenere) Prä: figierungen abchecken, aus-, durch-, ein-, die so die sprachliche Produktivität des Anglizismus auf einen Blick deutlich machen. 2.6 Die lexikographischen Textbausteine und die Mikrostruktur des AWb 2.6.1 Artikeltypen im A Wb Aus dem bisher Dargelegten folgt, daß das AWb mit zwei Klassen von Wörterbuchartikeln arbeitet: Hauptlemma und Sublemma. Diese beiden Artikeltypen unterscheiden sich lediglich unter ordnungsstrukturellen Gesichtspunkten. Im Aufbau und in der Reihenfolge der noch zu beschreibenden Textbausteine sind sie gleich, lediglich in der typographischen Auszeichnung des Lemmazeichens unterscheiden sie sich: während das Lemmazeichen beim Typ Hauptlemma eingerückt und fett dargestellt wird, erscheint es beim Artikeltyp Sublemma ohne Einrückung recte gesperrt. Folgende Kombinationen von Artikeln sind nach dieser Struktur möglich: 1. Hauptlemma (ohne Sublemma) 2. Hauptlemma mit einem Sublemma 3. Hauptlemma mit mehreren Sublemmata Neben diesen beiden Lemmatypen arbeitet das AWb zur Auffindung der nicht in der ersten alphabetischen Ordnung stehenden Sublemmata mit einfachen Verweislemmata, die den Benutzer direkt zu einer durchnumerierten Eintragsstelle des Haupt- oder Sublemmas führen. Darüber hinaus erfüllen die durch Unterstreichung und mit einem Verweispfeil versehenen Verweislemmata in der Binnenverweisstruktur des AWb die Aufgabe, auf Anglizismen zu verweisen, für die es keinen eigenen Artikel im AWb gibt, weil sie im Korpus nicht häufig genug belegt sind, z.B. Streaker: Vgl. i Flitzer, d.h. beim Artikel Flitzer findet der Benutzer auch Informationen über Streaker. FLuL 23 (1994) Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer 181 Ferner weisen die Verweislemmata auf seltenere orthographische Doppelformen hin, die als Schreibvarianten geführt werden, dies betrifft z.B. k-Schreibungen, die unter -Cerscheinen. Beispiel: Klip. Klipp. Klipps. Klips: Vgl.: i Clip 1• Da mit diesem einfachen Verweissystem die alphabetische Zugriffsstruktur aufrechterhalten wird, ist ein separat angelegtes Register nicht notwendig. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß das AWb mit einem gemischten System von Basisartikeln (Haupt- und Sublemmata) und einfachen Auffindungslemmata (Verweislemmata) arbeitet. An Lemmazeichen unterscheidet das AWb wie bereits beschrieben drei Typen: 1. Wörter (Simplizia und Komposita) 2. Phraseologismen, die sowohl für das „äußere Lehngut" als auch für das "innere Lehngut" eine gleichartig aufgebaute Artikelstruktur aus einer festgelegten Menge von standardisierten Textbausteinen aufweisen. 3. Wortbildungselemente, die ihrem Status nach entweder gebundene (anti-, bio-) oder freie Morpheme (Umwelt-) sein können. 2.6.2 Die lexikographischen Textbausteine des A Wb 2.6.2.1 Lemma Hauptlemmata erscheinen in Fettdruck, Sublemmata werden durch Sperrung gekennzeichnet. Das „äußere Lehngut" erhält zusätzlich noch durch 'Mittenpunkt' angezeigte Silbentrennung. Im Gegensatz zum Rechtschreibduden werden auch Initialwörter getrennt, wenn sie nur aus Großbuchstaben bestehen. Die in dieser Position erscheinende Schreibung ist nicht präskriptiv wie im Duden Rechtschreibung, sondern stellt die häufigste im Korpus vorkommende Form dar. 2.6.2.2 Schreibvarianten Im Unterschied zu präskriptiven Wörterbüchern werden sämtliche im Korpus des AWb belegten graphischen Varianten des Lemmazeichens aufgeführt. So werden bei Jet-Set sechs und bei Gentleman's Agreement nicht weniger als neun Schreibvarianten aufgeführt. Die Schreibvarianten werden soweit wie möglich nach systematischen Kriterien (wie Groß- und Kleinschreibung bzw. Getrennt- oder Zusammenschreibung) angeordnet, weil nach Kirkness/ Wiegand (1983: 324) aufgrund der Entstehungsgeschichte des Paderborner Korpus eine Darstellung der zunehmenden replikasprachlichen Integration des Lemmazeichens von links nach rechts nicht möglich ist. Die vollständige Auflistung aller graphischen Varianten dürfte insbesondere für die Germanistik und zwar in erster Linie für die Orthographieforscher im Hinblick auf die Reformvorschläge für die deutsche Rechtschreibung von Interesse sein. · FLuL 23 (1994) 182 Ulrich Busse 2.6.2.3 Deutsche Aussprache Das AWb versucht anzugeben, wie im gegenwärtigen Deutsch verwendete Anglizismen von der Mehrzahl der deutschen Sprecher in der Standardsprache ausgesprochen werden. Dabei wird in den meisten Fällen nur eine Aussprache verzeichnet. Wenn mehrere Ausspracheangaben gemacht werden, spiegeln diese den vermuteten unterschiedlichen Grad der Integration der Lexeme in das deutsche Lautsystem wider. Die an erster Stelle stehende ist nach Meinung der Bearbeiter des AWb als die häufigere anzusehen. Die Darstellung der Aussprache basiert auf der Lautschrift der International Phonetic Association. Die in den Duden-Wörterbüchern getrennt aufgeführten Lautzeichen für „deutsche" und „fremdsprachliche" Aussprache wurden zu einem leicht modifizierten System zusammengefaßt, doch wurden insbesondere die im Duden Aussprachewörterbuch (Bearb. von Max Mangold in Zusammenarbeit mit der Dudenredaktion, 2. Aufl. 1990) verwendeten Lautzeichen so weit wie möglich beibehalten. Insgesamt wird im AWb ein hoher Grad an Integration im lautlichen Bereich zugrunde gelegt. Dieser Anspruch ist vor allem deshalb problematisch, weil das AWb auf einem schriftsprachlichen Korpus basiert und von Anglisten verfaßt worden ist, die wohl von berufswegen nicht als durchschnittliche native speakers des Deutschen angesehen werden können. Diese Inkonsequenz wurde jedoch aus mehreren Gründen, insbesondere mit Rücksicht auf den ausländischen Benutzer, bewußt in Kauf genommen. Da das AWb an anderer Stelle innerhalb der Mikrostruktur des Wörterbuchartikels auch die nach Ausweis des Everyman's English Pronouncing Dictionary (1977, 1988) normgerechte englische Aussprache verzeichnet, soll so dem an Interferenzproblemen interessierten Leser die Möglichkeit gegeben werden, die Prozesse nachzuvollziehen, die sich bei der Integration eines Anglizismus in das deutsche Sprachsystem auf der lautlichen Ebene ergeben. Mit Schreibung, graphischen Varianten und Aussprache wird zunächst die Ausdrucksseite des sprachlichen Zeichens dargestellt. Die Abfolge der einzelnen Informationssegmente wird durch lexikographische Textgliederungssignale angezeigt und voneinander abgegrenzt. · 2.6.2.4 Grammatische Angaben Grammatische Angaben erfolgen nur bei Lemmata, die ganz oder teilweise mit englischem Wortmaterial gebildet sind. Bei den Substantiven werden GeQus, Genitiv Singular und Plural angeführt, wobei die Angaben in erster Linie auf den Korpusbelegen basieren. Bei den Verben wird insbesondere für ausländische Benutzer angegeben, ob sie im Deutschen transitiv, intransitiv, reflexiv oder reziprok verwendet werden und ob die zusammengesetzten Zeiten mit haben oder sein gebildet werden. FLuL 23 (1994) Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer 183 Bei den Adjektiven werden, wenn vorhanden, die Einschränkungen in der Verwendung dokumentiert, wenn ein Adjektiv z.B. nur attributiv verwendet wird oder nicht gesteigert werden kann. 2.6.2.5 Markierungen An Markierungen verwendet das A Wb geographische, zeitliche, pragmatische und Häufigkeitsmarkierungen. Auf stilistische Markierungen wie gehoben, bildungssprachlich, salopp, derb, vulgär etc. wird hingegen völlig verzichtet, weil dem A Wb vorwiegend aus Pressepublikationen entnommenes schriftsprachliches Belegmaterial zugrunde liegt, so daß kaum Aussagen über bestimmte Stilschichten möglich sind, in denen ein Anglizismus nur oder überwiegend vorkommt. Die pragmatische Markierung wird durch einen senkrechten Strich j von den grammatischen Angaben getrennt. Damit ergibt sich für den Wörterbuchartikel die folgende Struktur: Lemma, Schreibvariante(n) <[deutsche Aussprache] grammatische Angaben j pragmatische Markierung>. 2.6.2.6 Abkürzung/ Kurzform Diese Artikelposition erscheint nur, wenn es sich bei dem betreffenden Lemma um eine Abkürzung oder Kurzform eines an anderer Stelle im Wörterbuch behandelten Lemmas handelt. Beispiele: CD ... (Abk. von Compact-Disc) Deo ... (Kurzform von Deodorant) 2.6.2.7 Bedeutungsangabe Nach den in spitzen Klammem < > stehenden Informationen zu Aussprache, Grammatik und Pragmatik des Anglizismus erscheint die Angabe der Bedeutung, die in kleine hochgestellte Häkchen eingeschlossen ist. Die Bedeutungsangabe erfolgt in Form einer semantischen Paraphrase. Auf eine Aneinanderreihung von Wortsynonymen oder nächsten lexikalischen Entsprechungen eines Anglizismus im Deutschen wie Fahrrad bzw. Motorrad für Bike, Torwart oder Torhüter für (Goal-) Keeper wird verzichtet. Diese werden erst in der Rubrik Syn.[onyme] aufgeführt. Die Definition versucht die Bedeutung zwar möglichst umfassend, aber dennoch allgemeinverständlich darzustellen. Dies trifft besonders für eher fachsprachliche Lemmata aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich zu, wo sich die Definition an den interessierten Laien und nicht an die Experten aus den entsprechenden Gebieten richtet. Wenn das Lemma mehr als eine Bedeutung hat, werden die Bedeutungen durch Ziffern gekennzeichnet und in der Regel in der Reihenfolge aufgeführt, in der sie im Paderbomer Korpus zeitlich aufeinanderfolgend belegt sind. FLuL 23 (1994) 184 Ulrich Busse Der Differenzierung der Bedeutungen liegen die Prinzipien zugrunde, grundsätzlich zwischen Bedeutungen zu unterscheiden, die sich auf Personen beziehen, und solchen, die für Sachen gelten, wenn die Beleglage diese Trennung rechtfertigt. Lagen nicht genügend Belege vor, wurden mehrere Teilbedeutungen zusammengefaßt, die im Werkstattjargon des AWb „Semikolonbedeutungen" genannt werden. Bedeutungserweiterungen werden in einer besonderen Position als solche ausgewiesen; auf den problematischen Begriff der „übertragenen Bedeutung" wird jedoch verzichtet. Weist ein Anglizismus zwei oder mehrere Wortformen bei gleicher Bedeutung auf, wie etwa Comics, Comic Strip und Strip oder Bluejeans, Jeans und Nietenhose, wird nur bei der häufiger belegten Form eine volle semantische Paraphrase aufgeführt, während die seltener belegte Form einen Verweis auf die häufigere Form erhält. 2.6.2.8 Erstbeleg Hier wird der im Paderbomer Korpus vorhandene früheste Beleg für die zuvor aufgeführte Bedeutung des Lemmas ohne Berücksichtigung der Graphie angeführt. Vor zwei Trugschlüssen bei dem Begriff Erstbeleg sei allerdings in diesem Zusammenhang gewarnt. In vielen Fällen wird es möglich sein, z.T. erheblich frühere Belege beizubringen, z.B. durch die jetzt in Angriff genommene Neubearbeitung des Deutschen Fremdwörterbuchs im Institut für deutsche Sprache, und auch ein früher Erstbeleg sagt nur wenig über die tatsächliche Verbreitungshäufigkeit des betreffenden Wortes zu der Zeit aus. Erst wenn eine längere, ununterbrochene Sequenz von Belegen vorliegt, kann man davon ausgehen, daß sich ein Anglizismus im Deutschen etabliert hat (vgl. dazu auch Busse 1993: 88-98). 2.6.2.9 Erstbuchung in deutschen Wörterbüchern In dieser Artikelposition, die durch einen senkrechten Doppelstrich II von dervorangehenden getrennt ist, erscheint die Jahreszahl der ersten Wörterbuchbuchung des Lemmazeichens in deutschen Wörterbüchern mit einer Abkürzung für das betreffende Wörterbuch. Zu diesem Zweck wurden 68 deutsche Wörterbücher vom Handwörterbuch der deutschen Sprache (1804) bis zum Duden Fremdwörterbuch (1990) auf Anglizismen durchgesehen. Bei der Endredaktion habe ich die bislang nur sporadisch berücksichtigten Rechtschreibduden systematisch um die im Rahmen meiner Dissertation (1993) bearbeiteten 23 Dudenauflagen (1880-1986) ergänzt. Mit den Angaben von Erstbeleg und Erstbuchung versucht das AWb, dem Benutzer erste Aufschlüsse über den Entlehnungszeitpunkt einzelner Anglizismen, ihrer Teilbedeutungen sowie über eventuelle Lücken oder Verzögerungen ihrer bisherigen lexikographischen Erfassung zu liefern. Ein Strich in dieser Position besagt, daß das betreffende Stichwort außer im AWb bisher in keinem (der von uns eingesehenen) deutschen Wörterbücher verzeichnet ist. FLuL 23 (1994) Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer 185 Die Angaben von Erstbeleg und Erstbuchung werden durch die Textgliederungssignale ◊ und o vom übrigen Wörterbuchartikel abgetrennt. Damit ergibt sich für dieses lexikographische Textsegment die gleiche typographische Gestaltung wie bei Höfler (1982). Mit der zuletzt genannten Artikelposition endet die eigentliche lexikographische Beschreibung des deutschen Sprachzeichens. Die zwischen o und □ stehenden Textbausteine beschreiben das englische Sprachzeichen, und zwar seine englische Aussprache und den jeweiligen Lehnvorgang, der zu dem entsprechenden deutschen Sprachzeichen geführt hat. 2.6.2.10 Entlehnungsweg Auf den eingangs erwähnten Kolloquien, die der lexikologischen Vorbereitung des AWb dienten, konnte Einigkeit darüber erzielt werden, daß die im AWb lemmatisierten Anglizismen nicht nach einer der bereits vorliegenden Entlehnungstypologien klassifiziert werden sollen. Das AWb verzichtet daher auf die von Betz und anderen hervorgebrachten und in der Transferenzliteratur weit verbreiteten, modifizierten und auch nicht unwidersprochen gebliebenen Termini wie Lehnübersetzung, -übertragung, -prägung, -wendung, -formung, -bildung etc., sondern unterscheidet hauptsächlich zwei Markierungen, mit denen die Mehrzahl der Anglizismen abgedeckt werden kann. Dies geschah vor allem aus zwei Gründen: zum einen sind die o.g. Termini insbesondere zur Klassifizierung von Lehnvorgängen aus toten Sprachen, z.B.· dem Lateinischen, entwickelt worden, zum anderen ist die Unterscheidung der einzelnen Vorgänge für den Benutzer kaum nachzuvollziehen und z.B. in bezug auf die Differenzierung von Lehnübersetzung und Lehnübertragung wissenschaftsmethodologisch umstritten. (1) aus engl. x: Der Zweiseitigkeit des sprachlichen Zeichens Rechnung tragend wird die Markierung aus engl. x sowohl in den Fällen verwendet, in denen Wortkörper und Bedeutung aus dem Englischen übernommen worden sind (dt. Job aus engl. job) als auch in jenen Fällen, in denen nach Ausweis englischer Wörterbücher nur die Ausdrucksseite eines englischen Sprachzeichens ins Deutsche gelangt ist also das Deutsche Bedeutungen oder Bedeutungserweiterungen hervorgebracht hat, die in englischen Wörterbüchern nicht belegt sind. Derartige Fälle werden markiert als: aus engl. x, das in engl. Wbb. (in dieser Bed.) nicht belegt ist, z.B. dt. starten in bezug auf Flugzeuge, Raketen und Raumschiffe (engl. to take-off, lift-off, blast oft). Deutsche semantische und/ oder morphologische Eigenwege werden in der auf das Textgliederungssymbol □ folgenden Sektion ausführlich kommentiert. Die folgenden Prozesse bei der Übernahme englischen Wortguts werden bei der Zuordnung aus engl. x als regelhaft betrachtet: - Deutsche Großschreibung der Substantive - Deutsche Verbendungen (-en, -ieren) - Graphernische Veränderungen (c/ k-Schreibung, ss(/ 3-Schreibung, sh/ sch-Schreibung) sowie · FLuL 23 (1994) 186 Ulrich Busse grapho-phonetische Veränderungen wie bei Streik, Kautsch etc., die dazu geführt haben, daß sich die Schreibung an die deutsche Lautung angeglichen hat. (2) nach engl. x: Diese Kategorie ist für solche Sprachzeichen reserviert, die zwar nach englischem Vorbild entstanden, aber ganz oder teilweise mit deutschem Wortmaterial gebildet worden sind, z.B. Erste Dame nach engl. First Lady, Luftsack und Prallsack nach engl. airbag, Vorneverteidigung und Vorwärtsverteidigung nach engl. forward defence. Da solche Entlehnungen nicht immer mit Sicherheit nachzuweisen sind, operiert das AWb hier mit den Wahrscheinlichkeitsmarkierungen wahrsch. und evtl., um den unterschiedlichen Plausibilitätsgrad deutlich zu machen. Erfolgt keine Wahrscheinlichkeitsmarkierung, ist englischer Einfluß als gesichert anzusehen. (3) zu engl. x: Für die seltenen Fälle, die durch die beiden Kategorien aus und nach nicht abgedeckt werden, führt das AWb zusätzlich die l\ategorie zu engl. x ein. Diese Kategorie bleibt denjenigen Anglizismen vorbehalten, bei denen zwar ein englisches Vorbild deutlich erkennbar ist, das Deutsche aber Kürzungen oder sonstige morphologische Veränderungen des Wortkörpers vorgenommen hat, die das englische Sprachzeichen nicht aufweist. Beispiele sind etwa Deo, Pulli, Profi und Twen. 2.6.2.11 Englische Aussprache Das AWb gibt hier an, wie das englische Wort aus, nach oder zu dem das Lemmazeichen entstanden ist, im Englischen ausgesprochen wird. Dazu wurden das Everyman's English Pronouncing Dictionary (1977, 1988) sowie die beiden Lemerwörterbücher Longman Dictionary of Contemporary English (1987) und das Oxford Advanced Learner's Dictionary (1989) herangezogen. Für das Englische werden keine Aussprachevarianten angeführt, es sei denn, im amerikanischen Englisch herrscht eine andere Aussprachemöglichkeit als im britischen Englisch vor, wie z.B. bei (Cruise) Missile. Fragen, die sich aus der Rolle des in den (Aussprache-) Wörterbüchern gesetzten Standards und der tatsächlichen Sprachwirklichkeit ergeben, kann das AWb nicht behandeln. Mit der Angabe der englischen Aussprache endet im Regelfall ein Wörterbuchartikel im AWb. Nach dem Textgliederungssymbol □ werden, falls nötig, Zusatzinformationen zum Lemma gegeben. 2.6.2.12 Weitere Infonnationen zum Lemma Nach dem □ werden zwei Kategorien von Informationen behandelt: (1) Sprachliche Zusatzinformationen: Neben der Bedeutungsangabe werden vielen Lemmata in dieser Position sprachhistorische Zusatzinformationen zum Entlehnungsprozeß, zur Wortgeschichte und zur sprachlichen Integration des Anglizismus im Deutschen beigegeben. Kommentare zum englischen Vorbild erfolgen, FLuL 23 (1994) Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer 187 wenn hinsichtlich des Bedeutungsumfangs oder bei den Kollokationsmöglichkeiten Unterschiede zwischen dem englischen und dem deutschen Sprachzeichen bestehen. Besonders aufschlußreich sind in diesem Kontext diejenigen Fälle, die ohne englisches Vorbild entstanden sind und damit anzeigen, wie sehr der betreffende Anglizismus bereits in die deutsche Sprache integriert ist. (2) Sachinformationen: Hier werden nichtsprachliche Zusatzinformationen zur lexikographischen Definition gemacht, z.B. Angaben zur Entwicklung einer Sache, zu Erfindern, Urhebern, Buch-, Film- oder Musiktiteln, die für die Verbreitung eines Anglizismus gesorgt haben können. Die einzelnen Informationssegmente werden durch einen einfachen senkrechten Strich I voneinander getrennt. Die Sachinformationen ordnen das Signifikat einem Sachbereich zu und stellen es damit in ein Verhältnis zur realen Referenzwelt. Somit stellen sie eine wesentliche Ergänzung zur lexikographischen Definition dar. Auch in der äußeren Form unterscheidet sich diese „lexikographische Erzählung" im Stil deutlich von der komprimierten Form der vorangegangenen Definition. Die Schwierigkeit bei der Erstellung des AWb lag einerseits darin, daß diese Position nicht so streng genormt werden konnte wie die übrigen, und daß von Fall zu Fall entschieden werden mußte, ob und welche Sachinformationen der Leser möglicherweise erwartet. In der Einleitung zum AWb (1993: 98*) wird eingeräumt, „daß ein Ungleichgewicht zwischen einen Geisteswissenschaftler interessierenden Dingen und solchen aus den Bereichen Naturwissenschaften, Technik etc., die weniger leicht zugänglich waren, nicht zu übersehen ist". Trotz dieses Ungleichgewichts ist solche Zusatzinformation nicht „Beiwerk", wie Carstensen meint, sondern auch wenn man den Aufwand der Informationsbeschaffung und den Umfang innerhalb der einzelnen Wörterbuchartikel mit berücksichtigt zusammen mit der Bedeutungsexplikation eine umfassende Informationsmöglichkeit für den Benutzer über Wort und Sache, die in vielen Fällen neben dem rein sprachlichen Befund das Konsultieren einer Enzyklopädie überflüssig macht und das Lemma in einen größeren sozio-kulturellen Zusammenhang stellt. 2.6.2.13 Syn.[onyme] Da das AWb, wie beschrieben, im wesentlichen ein nach semasiologischen Prinzipien angeordnetes Wörterbuch ist, hat die Artikelposition Syn. die Aufgabe, auf bedeutungsähnliche semantische Nachbarn des Anglizismus hinzuweisen, die in der Regel nicht zum Lemmabestand des AWb gehören. 2.6.2.14 Vgl. Hier erfolgt der Verweis auf an anderer Stelle im Wörterbuch behandelte Lemmata, die ähnlich wie die Synonyme mit dem Lemma bedeutungsverwandt sind oder zum gleichen Wortfeld gehören bzw. mit dem Lemma in einem Sinn- oder Sachzusammenhang stehen. FLuL 23 (1994) 188 Ulrich Busse Diese beiden Artikelpositionen bilden damit eine onomasiologische Zugriffsmöglichkeit im semasiologischen Wörterbuch. 2.6.2.15 Belege Die Belege sind für jedes Lemma bzw. jede Teilbedeutung chronologisch angeordnet. Sie sind durchnumeriert und beginnen jeweils auf einer neuen Zeile. In Wortform, Bedeutung, Pragmatik etc. von der jeweiligen Bedeutung abweichende Belege werden vom Belegteil durch drei mittig gesetzte Sternchen *** abgetrennt und in der Artikelposition nach dem Textgliederungssymbol □ kurz kommentiert. Die Zahl der Belege konnte nicht grundsätzlich und nicht einheitlich festgelegt werden, sie spiegelt aber Häufigkeit und Wichtigkeit des Lemmas wider. Die authentischen Belege geben nach Möglichkeit den im Artikelkopf dokumentierten lexikographischen Befund wieder, und die Quellen stellen einen möglichst repräsentativen Querschnitt durch das Korpus dar. 2.6.2.16 Nest Das durch geschweifte Klammem { } zusammengehaltene und am Ende des Wörterbuchartikels angeordnete Nest wurde aus zwei Gründen eingerichtet: Einerseits, um den Wörterbuchartikel nicht unnötig lang werden zu lassen, andererseits, um durch die Anführung von Komposita, Ableitungen und movierten Formen die Produktivität eines Anglizismus aufzuzeigen. Die einzelnen Kategorien von Nestbelegen werden jeweils durch Semikolon und eine Leerzeile voneinander getrennt. 2.6.2.17 Lit. Am Ende einiger Wörterbuchartikel steht die Angabe Lit., in der weiterführende Einzeluntersuchungen zu dem als Lemma behandelten Anglizismus angeführt werden. 3. Zusammenfassung Die bisherigen Ausführungen haben m.E. deutlich werden lassen, daß das AWb seinem Anspruch nach ein wissenschaftliches Wörterbuch ist, das sich eine erste Bestandsaufnahme des lexikalischen Einflusses der englischen Sprache auf das Deutsche nach 1945 zum Ziel gesetzt hat und dabei besonderes Augenmerk auf das bisher lexikographisch nur unzureichend und in seinem Ausmaß oft nicht realistisch eingeschätzte „innere Lehngut" legt. Aus diesem Grunde unterscheidet sich das AWb zwangsläufig von dem bisher einzigen deutschen Anglizismenwörterbuch von Neske/ Neske (1970, 1972) im Umfang und in der Art der Darstellung. Von Wörter- FLuL 23 (1994) Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer 189 büchem wie dem Duden Fremdwörterbuch (1990) unterscheidet sich das AWb ebenso deutlich. Während DF (1990) nach eigenen Angaben rund 50 000 Fremdwörter auf 832 Druckseiten behandelt, enthält das AWb 3 500 Hauptlemmata auf ca. 2 000 Druckseiten. Damit nimmt das AWb eine Sonderstellung in der deutschen Lexikographie ein: Es ist ein Spezialwörterbuch, das sich neben dem Deutschen intensiv auch mit dem Englischen beschäftigt, aber es ist kein zweisprachiges, sondern ein Interferenzwörterbuch. Vom Umfang und vom Adressatenkreis könnte man das AWb als synchronische Entsprechung oder Fortsetzung des diachronisch orientierten Deutschen Fremdwörterbuches betrachten, das seinerseits allerdings insbesondere den historischen Einfluß des Lateinischen und des Griechischen auf den deutschen Wortschatz verzeichnet. Die Entscheidung, ob sich das AWb an einen engeren oder weiteren Benutzerkreis richtet und die eine jeweils unterschiedliche Wörterbuchkonzeption bedingt, ist letztlich zugunsten eines engeren Benutzerkreises gefallen und hat zu einer Struktur geführt, "die wissenschaftliche Einsichten in die Inter- und Transferenzprobleme in ihrem sprachgeschichtlichen, sozio- und pragmalinguistischen Zusammenhang" ermöglicht (Reichmann/ Wiegand 1980: 332 f). Daraus folgt, daß sich das AWb primär an einen beschränkten Kreis von Fachleuten richtet, jedoch die genormte Artikelstruktur und das Bemühen um eine adäquate, aber sprachlich anschauliche Information dürfte auch solche Benutzer ansprechen mit „vorwiegend praktischen Informationsanliegen" die sich überwiegend auf das Einzelwort beziehen, wie z.B. Fragen nach der Aussprache, der Schreibung, der Bedeutung" (ebd.), falls dem nicht der relativ hohe Anschaffungspreis im Wege steht. Es steht zu hoffen, daß das AWb hier einen gangbaren lexikographischen „Mittelweg" zwischen diesen beiden Zielgruppen gefunden hat. Den divergierenden Interessen dieser beiden Benutzerkreise versucht das AWb u.a. auch dadurch Rechnung zu tragen, daß es, dem practical guide des OALD (1989) vergleichbar, eine kurzgefaßte „Beschreibung der lexikographischen Textbausteine" enthält. Dieser kurzen Benutzeranweisung steht eine umfassende Einleitung gegenüber, die der „Theorie und Praxis der Erfassung und Beschreibung von Anglizismen" gewidmet ist. Die aufgrund der nun bandweise erfolgenden Veröffentlichung des AWb in den ersten Band aufgenommene mehr als 1 450 Titel umfassende - Bibliographie zur verwendeten Sekundärliteratur stellt einerseits die volle Benutzbarkeit des Werkes sicher, da die Literatur Bezug zu den Wörterbuchartikeln hat. Darüber hinaus enthält sie andererseits zahlreiche aus anglistischer Perspektive ausgewählte Werke zur Transferenzlinguistik mit Schwerpunkt des englischen Einflusses auf das Deutsche, die insbesondere für Transferenzforscher von Interesse sein dürften. Abschließend ist zu bemerken, daß trotz gründlicher lexikologischer Vorarbeiten und mancher Mitarbeiterbesprechung, in der sich die Mitarbeiter des Forschungsprojektes als „implizite Leser" versucht haben (unter dem Motto: Versteht der Leser das? Will er das wissen? ), der typische Wörterbuchbenutzer des AWb nicht FLuL 23 (1994) 190 Ulrich Busse im voraus „geplant" werden konnte, so daß eventuelle Frustrationen der tatsächlichen Benutzer, indem sie z.B. vergeblich einen Eintrag im A Wb suchen, nicht vermieden werden können. Trotzdem hoffen wir, daß die Reduzierung auf einen überschaubaren Lemmabestand, dessen umfassende lexikographische Behandlung aber für eine Vielzahl von Benutzern aufschlußreiche Informationen liefert und dabei sowohl in erster Linie die Ansprüche der (germanistischen) Fachwelt befriedigt, die verschiedenen Aussagen zufolge „dringlich" auf das AWb wartet, als auch den Bedürfnissen des sprachinteressierten Laien gerecht wird. Die Bedeutung des englischen Einflusses auf die europäischen Sprachen ist nicht zuletzt aus der Tatsache abzulesen, daß es inzwischen für zahlreiche europäische Sprachen spezielle Anglizismenwörterbücher gibt und das A Wb hier eine Forschungslücke schließt (vgl. dazu auch die Bibliographie des AWb 1993: 129*f). Um Gebrauch und Frequenz von Anglizismen in Europa in Form eines Wörterbuches zu erfassen, ist Manfred Görlach zur Zeit damit beschäftigt, A Usage Dictionary of Anglicisms in European Languages zu erarbeiten. Bibliographische Angaben 1. Wörterbücher Anglizismen-Wörterbuch. Der Einfluß des Englischen auf den deutschen Wortschatz nach 1945. Begründet von Broder Carstensen, fortgeführt von Ulrich Busse (1993). Bd. 1. Berlin: de Gruyter. Deutsches Fremdwörterbuch (1913-1988). Begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler, bearbeitet von Gabriele Hoppe, Alan Kirkness, Elisabeth Link, Isolde Nortmeyer und Gerhard Strauß. 7 Bde. Berlin: de Gruyter. Duden. Aussprachewörterbuch. Wörterbuch der deutschen Standardaussprache ( 1990). Bearbeitet von Max Mangold in Zusammenarbeit mit der Dudenredaktion. 2. Aufl. Der Duden in 10 Bänden, Bd. 6. Mannheim: Dudenverlag. Duden. Fremdwörterbuch (1990). Bearbeitet vom Wissenschaftlichen Rat der Dudenredaktion. 5. Aufl. Der Duden in 10 Bänden, Bd. 5. Mannheim: Dudenverlag. Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter ( 1986). Herausgegeben von der Dudenredaktion auf der Grundlage der amtlichen Rechtschreiberegeln. 19. Aufl. Der Duden in 10 Bänden, Bd. 1. Mannheim: Dudenverlag. Everyman's English Pronouncing Dictionary (1977). Originally compiled by Daniel Jones, extensively rev. and ed. by A. C. Gimson. 14th ed. London: Dent. Everyman's English Pronouncing Dictionary (1988). Originally compiled by Daniel Jones, extensively rev. by A. C. Gimson. 14th ed. with revisions and supplement by Susan Ramsaran. London: Dent. Handwörterbuch der deutschen Sprache (1804) mit besonderer Rücksicht auf die Synonyme derselben, für alle diejenigen, welche das Deutsche richtig reden und schreiben wollen. Halle/ Saale: Kümmel. HÖFLER, Manfred (1982): Dictionnaire des Anglicismes. Paris: Larousse. FLuL 23 (1994) Das Anglizismen-Wörterbuch und seine Benutzer 191 Longman Dictionary of Contemporary English (1987). Ed. Della Summers. 2nd ed. Harlow: Longman & Berlin: Langenscheidt. NESKE, Fritz/ NESKE, Ingeborg (1970, 1972): dtv-Wörterbuch englischer und amerikanischer Ausdrücke in der deutschen Sprache. München: Deutscher Taschenbuch Verlag. Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English (1989). Ed. A. P. Cowie. 4th ed. Oxford: Oxford University Press. 2. Sekundärliteratur BUSSE, Ulrich (1993): Anglizismen im Duden. Eine Untersuchung zur Darstellung englischen Wortguts in den Ausgaben des Rechtschreibdudens von 1880-1986. Tübingen: Niemeyer (Reihe Germanistische Linguistik 139). CARSTENSEN, Broder (1965): Englische Einflüsse auf die deutsche Sprache nach 1945. Heidelberg: Winter (Beihefte zum Jahrbuch für Amerikastudien). CARSTENSEN, Broder (1981a): "Englisches im Deutschen. Bericht über Planung und Vorarbeiten zu einem Anglizismen-Wörterbuch als Schwerpunkt eines Forschungsprojekts". In: GRABES, Herbert (Hrsg.): Anglistentag 1980 Gießen. Tagungsbeiträge und Berichte. Großen-Linden: Hoffmann, 13-48. CARSTENSEN, Broder (1981b): "Informationen zum geplanten Anglizismen-Wörterbuch". In: Der fremdsprachliche Unterricht 15, 218-220. CARSTENSEN, Broder (1983): "English Elements in the German Language. Their Treatment and Compilation in a Dictionary of Anglicisms". In: HYLDGAARD-JENSEN, Karl/ ZETI'ERSTEN, Arne (Hrsg.): Symposium zur Lexikographie/ Symposium on Lexicography September 1-2, 1982 at the University. of Copenhagen. Hildesheim: Olms (= Germanistische Linguistik 5-6/ 82), 13-34. CARSTENSEN, Broder/ GALINSKY, Hans (1963): Amerikanismen der deutschen Gegenwartssprache. Entlehnungsvorgänge und ihre stilistischen Aspekte. Heidelberg: Winter. HOFFMANN, Lothar (31987): Kommunikationsmittel Fachsprache. Eine Einführung. 3. Aufl. Berlin: Akademie Verlag. KIRKNESS, Alan/ WIEGAND, Herbert Ernst (1983): "Wörterbuch der Anglizismen im heutigen Deutsch". In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik 11, 321-328. REICHMANN, Oskar / WIEGAND, Herbert Ernst (1980): "Wörterbuch der Anglizismen im heutigen Deutsch". Kolloquium vom 14. bis 16. Februar 1980 an der Universität-GH-Paderbom. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik 8, 328-343. ZöFGEN, Ekkehard (1994): Lernerwörterbücher in Theorie und Praxis. Ein Beitrag zur Metalexikographie unter besonderer Berücksichtigung des Französischen. Tübingen: Niemeyer (Lexicographica. Series maior; 59). FLuL 23 (1994) Paul Bogaards Tuning the dictionary to the skills of intermediate leamers Abstract. Entries in the bilingual dictionary may have quite different structures. In compiling a dictionary for a particular user group it is important to know which type of entry is most effective. After a brief overview of some aspects of the structure of entries in receptive dictionaries, this paper describes four experiments which were aimed at gaining some insight in the ways intermediate learners of French take advantage of different entry structures. The results show that highly structured entries allow users to find more translations in a g1ven period of time. Acquaintance with the principles structuring a particular dictionary enhances translation retrieval even more. 0. Several years ago I was asked to compile a new bilingual dictionary for Dutch secondary school students having leamed French for two or ·three years. The two volum~s of this medium size dictionary had to be compiled as a sort of excerpt of the "big" Van Dale French-Dutch and Dutch-French dictionaries, which had been elaborated for professional users and very advanced leamers. About one third of the text contained in the big dictionaries was to be entered in the new desk dictionanes. This was a rather new situation in the history of Dutch lexicography, because up to then medium size bilingual dictionaries had also been the biggest ones available. They were used by translators and other professionals as well as by leamers of almost any level. As a result, the first thing to do was to. think about the specific characteristics of this product that was meant tobe used primarily by intermediate leamers of French. One of the first texts I came across during my search for literature on the theory and practice of the adaptation of dictionaries to specific user groups, was the Summary Report of a conference on lexicography held in Bloomington (Indiana) in 1960. In this report, the first point, "on which the conference expressed unanimity or very general agreement", has been very often cited ever since, and always with approval. lt reads as follows: Dictionaries should be designed with a special set of users in mind and for their specific needs (Householder 1962: 279). I am sure that many lexicographers and many publishers have taken to heart this statement, but I am afraid they have taken too literally the words in mind. That is to say that I failed to find very many studies about what skills or other qualities characterize special sets of users or about the specific needs of such sets of users FLuL 23 (1994) Tuning the dictionary to the skills of intermediate learners 193 (see Bogaards 1988). Unfortunately, this situation has not changed fundamentally since then. In this paper I want to discuss four experiments in which one particular point of the skills the dictionary user is supposed to have was investigated. lt concems the problem of finding the relevant information in entries with different structures. Before reporting on the experiments, I will give a brief discussion of entry structure in bilingual dictionaries. Because the experiments have only used the receptive part of the dictionary, i.e. the French-Dutch part for Dutch leamers of French, I will limit this discussion to that type of dictionary. Fora more complete treatment of entry structure in bilingual dictionaries the reader is referred to Baunebjerg Hansen (1990). 1. The structure of entries in receptive bilingual dictionaries Entries in receptive bilingual dictionaries begin with the headword, which is most of the time accompanied by grammatical information. Sometimes the different grammatical uses of the headword are numbered or distinguished by letters, but they may also be separated by commas or semicolons. This holds also for the different meanings, which may be formally characterized or which may have to be inferred from the translations or equivalents. In some cases a distinction is made, for each meaning, between the most frequent or else the primary or preferred translation and other, less frequent, more contextually restricted translations or stylistic synonyms. One further possible difference concems the presentation of examples: they may imniediately follow the translation of a given meaning, or there is first an overview of the more or less general, decontextualized translation equivalents of all the meanings, followed by a block of examples. To make the discussion somewhat more concrete, let us have a look at the entry assurer in four different dictionaries with French as the source language (see page 194). The entry in figure 1 seems tobe the least structured one. All translations are given as separate Dutch equivalents of the French verb, and examples and grammatical models of different uses are given in the second part of the entry. In figure 2 the verb has been split up in two grammatical categories, a transitive verb (1 vt) and a reflexive verb (II vpr). Furthermore, the translations of assurer as a transitive verb are presented in nine sections (indicated by semicolons), some of which have several synonyms (separated by commas). FLuL 23 (1994) 194 assurer verzekeren; veilig stellen; vastzetten; waarborgen; verzekeren (tegen schade); voorzien (in); qch. a qn. iem. iets verzekeren; qn de qch. iem. de verzekering van iets geven; s'contre zieh verzekeren (tegen); s'de qn iem. in verzekerde bewaring stellen; s'sur ses pieds stevig gaan staan; s' de qch. zieh overtuigen van iets Fig. 1: Wolters assurer I overg bevestigen, vastzetten, steunen, stutten, vastmaken; vastberaden maken, vertrouwen geven; verzekeren; verschaffen; waarborgen; beveiligen; zorgen voor; voorzien in; beweren (dat...); II wederk: s'zieh verzekeren; zieh vergewissen; verwerven, verkrijgen; s'~ de zieh vergewissen van; zieh verzekeren van, zieh verschaffen; s'de (la personne de) qn iem. in verzekerde bewaring nemen; s'que... ook: zieh ervan overtuigen, dat... Fig. 2: Kramers assurer [asyRe] 0 1 vt a (certifier) a qn que to assure sb that; que to affirm ou contend ou assert that; cela vaut la peine, je vous assure it's worth it, I assure you. b (confirmer) qn de amitie, bonne foi to assure sb of; sa participation nous est assuree we have been assured of his participation, we're guaranteed that he'II take part. c (Fin: . par contrat) maison, bijoux, vehicule to insure (contre against) personne to assure. qn sur la vie to give sb (a) life assurance ou insurance, assure sb's life; faire qch to insure sth, have ou get sth insured; etre assure to be insured. d (Journir) fonctionnement, permanence etc to maintain; surveillance to ensure, provide, maintain; service to operate, provide. pendant la greve, les mineurs n'assureront que les travaux d'entretien during the strike the miners will carry out ou undertake maintenance work only; on utilise des appareils electroniques pour la surveillance des locaux electronic apparatus is used to guard the prernises ou to ensure that the premises are guarded; l'avion qui assure la liaison entre Geneve et Aberdeen the plane that operates between Geneva and Aberdeen; l'armee a du le ravitaillement des sinistres the army has had (to be moved in) to ensure ou provide supplies for the victims; (Jur) sa propre defense to conduct one's own defense; la direction d'un service to head up a department, be in charge of a department; - Je remplacement de pieces defectueuses to guarantee the replacement of faulty parts ou to replace faulty parts; - Je suivi d'une commande to follow up an order. e (procurer, garqntir) une situation a son fils to secure a position för one's son; cela devrait leur une vie aisee that should ensure that they lead a comfortable life ou ensure a comfortable life for them; ,; a lui a assure Ja victoire that ensured his victory ou made his victory certain. f (rendre sur) bonheur, succes, paix to ensure; fortune to secure; avenir to make certain. (Mil) les frontieres contre to make the frontiers secure from; (fig) ses arrieres to ensure one has something to fall back on; cela m'assure un toit pour les vacances that makes sure l'11 have a roof over my head ou that ensures me a roof over my head for the holidays. g (affermir) pas, prise, echelle to steady; (fixer) echelle, volet to secure; (Alpinisme) to belay. il assura Paul Bogaards ses lunettes sur son nez he fixed his glasses firmly on his nose. 2 vi (*: etre a la hauteur) to be very good. il assure avec les femmes he's very good with women; ne pas ~ to be useless* ou no good*; je n'assure pas du tout en allemand I'm useless* at German ou no good* at German at all. 3 s'assurer vpr a (verifier) s'que/ de qch to make sure that/ of sth, check that/ sth, ascertain that/ sth; assuretoi qu'on n'a vole check if ou make sure ou ascertain that nothing has been stolen; assure-toi si le robinet est ferme check if ou make sure the tap (Brit) ou faucet (US) is off; je vais m'en ~l'11 make sure ou check. b (contracter une assurance) to insure o.s. (contre against). (se premunir) s'~ contre attaque, eventualite to insure (o.s.) against; s'~ sur la vie to insure one's life, take out (a) life assurance ou insurance. c (se procurer) ~ l'aide de qn/ la victoire to secure ou ensure sb's help/ victory; il s'est ainsi assure un revenu in this way he made sure of an inccime for himself, he thus ensured ou secured himself an income; s'~ l'acces de to secure access to. d (s'affermir) to steady o.s. (sur on); (Alpinisme) to belay o.s. s'~ sur sa selle/ ~es jambes to steady o.s. in one's saddle/ on one's legs. e (fitter: arreter) s'~ d'un voleur to apprehend a thief. Fig. 3: Robert & Collins assurer [asyre] <f> < ➔ to3> I <onov.ww.><inf.> 0.1 dat varkentje wel kunnen wassen; II <ov.ww.> 0.1 verzekeren ⇒ betuigen, (be)zweren, de verzekering geven van 0.2 verzekeren ⇒ assureren 0.3 waarborgen ⇒ veilig stellen, zeker stellen 0.4 verzorgen ⇒ belast zijn met, de verantwoordelijkheid hebben voor, waarnemen 0.5 verzekeren ⇒ bezorgen, verschaffen, voorzien van 0.6 beveiligen ⇒ beschutten, vrijwaren 0.7 verzekeren ⇒ bevestigen, vastmaken, vastzetten 0.8 <bergsport> zekeren · ♦ 1.3 l'avenir de ses enfants voor de toekomst van zijn kinderen zorgen 1.4 ~ une permanence*; ~ son service dienst doen, hebben, zijn werk verrichten; un service, une liaison een verbinding onderhouden 1.5 ~ des munitions a l'armee het leger met munitie bevoorraden; ~ une reute a qn. iem. een jaargeld toekennen 1.6 ~ ses frontieres zijn grenzen beveiligen 1.7 <fig.> ~ sa contenance een vastberaden houding aannemen; ~ ! es volets de luiken vastzetten 1. 'I[ <scheep.> - Je pavillon de vlag verzekeren 4.2 <wederk.> s'~ contre qc. zieh tegen iets verzekeren 4.5 <wederk.> s'~ (de) qc. zieh van iets verzekeren; <wederk.> s'~ Ja faveur de qn. iemands gunst winnen 4.6 <wederk.> s'~ contre qc. zieh tegen iets indekken, zieh tegen iets wapenen 6.1 ~ qn. de sa sincerite iem. van zijn oprechtheid verzekeren; 6.2 qc., qn. contre l'incendie iets, iem. tegen brand verzekeren; 6.3 sa conduite passee nous assure de l'avenir zijn staat van dienst in het verleden vormt een waarborg voor de toekomst; m s'~ <wk.ww.> 0.1 zieh vergewissen ⇒ zieh overtuigen 0.2 een stevige houding aannemen <ook fi_g.> 6.1 s' ~ de qc. zieh van iets vergewissen, overtuigen 6.2 s'sur ses jambes stevig op zijn benen gaan staan; s'~ sur sa seile stevig in het zadel gaan zitten 8.1 - (a) qn. que <+ aant.w.> iem. verzekeren dat; s'~ que <+ aant. w.> zieh ervan vergewissen, overtuigen dat Fig. 4: Van Dale FLuL 23 (1994) Tuning the dictionary to the skills of intermediate learners 195 In figure 3 there are three grammatical categories: transitive verb (1 vt), intransitive verb (2 vi) and reflexive verb (3 vpr). Two of these uses have several meanings, which are indicated by letters 1• Some of these meanings (e.g. la, lb) are only translated in the context of a given structure or within a sentence, others (e.g. ld) have broader, less contextualized translations and are illustrated afterwards in sentences. All examples follow immediately the meaning which they are bound to illustrate or which they otherwise belong to. In figure 4 we find a similar subdivision in three uses: intransitive verb (1 onov. ww.), transitive verb (II ov. ww.), and reflexive verb (III wk. ww.). In this case, for each meaning, indicated as 0.1, 0.2, etc, one or more decontextualized translations are given; an arrow ( ⇒) separates primary translations from synonyms. For each grammatical use, all examples are grouped together. In order to indicate which example belongs to which meaning, the number of the meaning is repeated before the example; this is always the second digit of the two digit code. In case there is no link with a particular meaning, the sign 'I[ is used. The first digit in the code indicates the grammatical category of the word the headword in the given meaning is combined with. Tue meaning of these first digits is as follows: 1. noun 6. preposition 2. adjective 7. numeral or article 3. verb 8. conjunction 4. pronoun 9. interjection 5. adverb So, in category II (transitive verb), example '1.6 assurer ses frontieres zijn grenzen beveiligen' (to make one's frontiers secure) shows a noun (category 1) in combination with meaning number 6 ofassurer, whereas example '6.1 assurer q[uelqu'u]n. de sa sincerite iem[and] van zijn oprechtheid verzekeren' (to assure somebody of one's sincerity) shows the use of a preposition (category 6) with meaning number 1 of the same verb. lt is not my intention to give a detailed account of all the structural differences between these four entries or to defend a given structure against the sometimes fierce attacks which have been made (see Hausmann 1988). Nor do these four structures exhaust the possibilities; they just give some idea of the great variation that can be found in different dictionaries. My point here is that, to the best of my knowledge, these or other solutions for the presentation of the rieb and very complex information which is to be found in dictionaries have never been tested or even compared for their effectiveness or their suitability for different user groups. The senses are also explained in French through synonyms (e.g. la certifier) or by means of possible objects (e.g. 1c maison, bijoux, vehicule). These indications being intended for the productive use by the French user, I will not consider this feature here. FLuL 23 (1994) 196 Paul Bogaards Having been invited to adapt a dictionary including the structure of fig. 4, the Van Dale structure, one of the first questions I had to answer was whether or not the two digit code could be maintained in a dictionary that was to be used by a public of non professional dictionary users. I have addressed that question in the following series of experiments. 2. The experiments 2.1 First experiment Subjects. Tue subjects were 204 students in different types of classes and in different years in one school. Students at level 1 were in their fourth year of French in a lower section of the educational system; those at levels 2, 3 and 4 were in their third, fourth or fifth year of French respectively in a higher section. Students of level 5 were in their fourth year of French in the highest, pre-university section. All students were native speakers of Dutch. There were two classes with about the same number of students at each level. Method and materials. All students were given a text and a micro-dictionary. The text (see page 197) was taken from a popular French newspaper. lt had been translated into Dutch, except for a number of words I was pretty sure most students would not know. These were underlined and numbered in the French text and replaced with <lots in the Dutch translation, which was at the right of the French text. The subjects were asked to look up the untranslated words in their microdictionary and to write down the translations on an answersheet. The French-Dutch micro-dictionaries contained photocopies of all the pages they needed to find the relevant information. The pages were in alphabetical order. Half of these microdictionaries contained photocopies of the "big" Van Dale dictionary, the other half containing photocopies of the medium size Kramers dictionary. As the entries of the Van Dale dictionary are much longer than those in the Kramers dictionary and each page contains much more information, extra pages of the Kramers dictionary had been added in order to give each student about the same amount of text. All students in one class worked with the same micro-dictionary. In two classes of the same level different micro-dictionaries were used. In order to make sure that all students knew what they were expected to do and to make them feel familiar with the micro-dictionary they had to work with, there was first a training session using the first part of the text. All questions were answered, but no explicit instruction was given in the use of any type of dictionary. At the end of the training session the first part of the text was read out and all solutions were discussed. After that, the subjects were given 15 minutes to do the test. The test contained the remainder of the newspaper item in which 27 items had not been translated. FLuL 23 (1994) Tuning the dictionary to the skills of intermediate leamers 197 UN ENFANT ATTAQUE PAR QUATRE CHIENS Een kind aangevallen door vier honden Plus jamais, Rerny, onze ans, ne croira que le chien est l'arni fidele de l'hornrne, le cornpagnon ideal de jeu pour les enfants. L'ecolier a failli etre devore vif au cours des fetes pascales a Saint-Cyr-La- Riviere par quatre gros bergers< 1 J. "Heureusernent que rnon fils portait un blouson< 2 J en cuir double d'une fourrure<3l, explique Alain Colinet, le pere de Rerny. Sinon, i1 aurait ete tue. Heureusernent aussi que les chiens ont fait tornber Rerny la face contre terre et non a la renverse< 4 l. L'enfant a pu se proteger le cou, sinon iJ aurait ete egorge< 5 l." Dans son lit d'höpital, les jambes couvertes d'epais bandages < 6l, Rerny raconte: "J'ai toujours eu peur des gros chiens. Aussi, quand j'ai aper9u ces deux rnolossesm qui rne barraient< 8 l la route, j'ai fait derni-tour< 9 l. Alors deux autres gros chiens ont bond{ 10 l d'un fosse< 11 l." Nooit rneer zal Rerny (11 jaar) denken dat honden trouwe rnensenvrienden zijn, ideale speelrnakkers voor kinderen. In Saint-Cyr-La- Riviere is deze scholier tijdens het paasweekend bijna levend verslonden door vier grote ..... (1). "Gelukkig droeg rnijn zoon een leren < 2 J gevoerd rnet .....<3 l, legt Alain Colinet, Rerny's vader, uit. Anders zou hij doodgebeten zijn. Gelukkig ook hebben de honden Rerny rnet zijn gezicht tegen de grond gegooid en niet .....< 4 l. Het kind heeft zijn nek kunnen bescherrnen, anders zou hij .....< 5 l zijn." In zijn bed in het ziekenhuis, rnet zijn benen dik in .....< 6l, vertelt Rerny: "Ik ben altijd bang geweest voor grote honden. Dus, toen ik die twee .....< 7l zag die rne de weg .....< 8l, heb/ ben ik .....< 9l. Toen ..... <10 J er twee andere grote honden uit een .... .0 1 l." Text 1: First part of the text used in the first, second, and third experirnent Results. Tue results are presented in Table 1 (see page 198). As can be seen, there are only small differences between the classes that worked with the Van Dale dictionary and those that used the Kramers dictionary. Tue mean number of words looked up is 19.0 and 19.3 respectively for the total numbers of students working with one dictionary. Tue total mean correct scores were 89.7 (s.d. 9.3) for Van Dale and 88.2 (s.d. 9.5) for Kramers; this difference was statistically not significant. This means that intermediate students are able to look up some 19 words in 15 minutes and that about two of these look-ups lead to inacceptable translations. This result was taken to mean that secondary school .students were able to find about the same number of translations with about the same degree of correctness in a traditional medium size dictionary andin the "big" Van Dale dictionary with its highly structured entries. Some additional findings were that intermediate students sometimes choose a wrang entry (lacer instead of lacerer), that the nesting of words, i.e. the presentation of several entries in one article, may lead to relatively high numbers of mistakes, that a clear structure of the entries can help to find more correct translations F.LuL 23 (1994) 198 Paul Bogaards and that it is important to avoid lang entries, because many students are not willing to scan langer stretches of text (see Bogaards 1985). All in all the results indicated that there seemed to be no <langer in including the two digit code in the new medium size dictionaries: this feature clearly did not hamper the successful use of the dictionary. Level 1 2 3 4 5 Total "big" Van Dale 1 Kramers N subj N words N errors Level N subj N words 14 18.1 1.9 1 15 17.3 23 15.3 2.4 2 23 14.9 18 19.6 1.8 3 22 22.4 20 20.5 1.5 4 25 22.7 25 21.3 1.9 5 19 19.0 100 19.0 1.9 Total 104 19.3 Table 1: Mean numbers of words found and of errors made with Kramers and with the "big" Van Dale 1 N errors 1.7 1.7 3.5 2.1 2.8 2.4 2.2 Second experiment 2 Subjects, method, and materials. As soon as the desk dictionaries bad been published, the first experiment was replicated. Photocopies of the pages containing the relevant information were made from the new Van Dale dictionary. These were used in the same procedure and with the same text as in the first experiment. The subjects were 120 students at the same levels and in a similar school as in the first experiment. The expectation was that these students would have better results because the entries in the Van Dale desk dictionary were shorter than those in the "big" Van Dale and better structured than those in the Kramers. Results. The results of this experiment are presented in Table 2 (see page 199). A comparison with the results of the first experiment shows that the differences are still very small. The number of words looked up is 18.4 and the mean correct score for the total number of students is 87.3 (s.d. 10.5). These numbers do not differ significantly from those found for the Kramers dictionary in the first experiment, but the correct score is significantly lower (p < .05) than the one found for the "big" Van Dale dictionary. 2 This experiment has been carried out by Esther Putter. FLuL 23 (1994) Tuning the dictionary to the skills of intermediate learners Van Dale desk dictionary Level N subj N words N errors 1 15 15.1 1.2 2 23 17.2 2.4 3 39 20.1 3.0 4 23 20.4 2.0 5 20 19.2 2.3 Total 120 18.4 2.2 Table 2: Mean numbers of words found and of errors made with the Van Dale desk dictionary 199 A more qualitative analysis of the results reveals that at least 20% of the errors are due to the choice of a wrong entry, that many students ignore typographical indications such as parentheses, and that they make a relatively higher number of errors when the translation is not given immediately after the headword, i.e. when there are other types of information, such as grammatical codes, phonetic transcription, etc.· between the foreign word and its translation. As this experiment was carried out in another school than the first one, the slightly lower results could be explained by a difference in the cömposition of the sample. However, the fact that the results in this experiment did not differ significantly from those obtained with the Kramers dictionary suggested that another explanation might be appropriate as well. lt was hypothesized that differences that might exist between the use of the two types of dictionary, one with a traditional entry structure (Kramers) and one with the Van Dale structure, were nullified by the fact that the students first had to find the appropriate page and then the appropriate entry on that page before they could choose the most suitable translation. This means that a possible gain in time due to the clear structure of the entries may be wiped out by differences in skill in the manipulation of the alphabet and in the overall handling of a dictionary. This possibility led to the next experiment. 2.3 Third experiment 3 Subjects, method, and materials. Subjects in this experii: nent were 181 students at levels 2 to 5 in still another school of the same type as those in the first and the second experiment. Tue same text was used in the same procedure, but in this experiment the photocopies of the relevant pages in the micro-dictionaries were not given in alphabetical order, but in the order in which the students needed them. In 3 This experiment and the fourth one have been carried out by Sandra Neelis. FLuL 23 (1994) 200 Paul Bogaards this way, differences in the skill of manipulating the alphabet was for a great part excluded. Because less time seemed to be needed in this procedure, only 10 minutes were given for the translation of the 27 items of the test. Results. The results of this experiment are shown in Table 3. This time the number of correctly found translations is significantly different (p < .05): 17 .9 (s.d. 3.4) for Kramers and 20.1 (s.d. 3.7) for Van Dale. Level 2 3 4 5 Total Kramers Van Dale desk dictionary N subj N words N errors Level N subj N words 23 18.0 2.2 2 31 20.4 18 19.0 1.8 3 24 21.1 17 21.1 2.1 4 21 24.2 24 22.5 2.5 5 23 22.9 82 20.1 2.2 Total 99 22.2 Table 3: Mean numbers of words found and of errors made with Kramers and with the Van Dale desk dictionary N errors 2.7 2.0 1.5 2.1 2.1 The difference between the total mean correct scores was not statistically significant. As can be seen in Diagram 1, there is a 'ceiling effect': considerably more students working with Van Dale had finished the whole test of 27 items within 10 minutes than was the case for students working with Kramers. This means that the Van Dale entries allow a higher working pace than the Kramers' without leading to more errors. 24 22 20 18 16 8 6 4 2 0 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 items Legenda IZ) van [? ale miJ Kramers Diagram 1: Numbers of subjects having finished different numbers of items FLuL 23 (1994) Tuning the dictionary to the skills of intermediate leamers 201 Tue errors made in this experiment have been classified in two categories. More than half of the errors (52% in the case of Kramers, 58% in the case of Van Dale) are due to a lack of sensitivity to the context: where more than one equivalent are given, students choose a translation that clearly does not fit the context. About one third of the errors (37% with Kramers, 35% with Van Dale) are the result of the choice of a wrang entry (and denote even less attention to the context). Tue residual 10% of the errors are not interpretable in terms of these two classes. The negative influence of nesting that was found in the first experiment was not present here; that is to say, it did not cause more errors, but it might have slowed down the working pace. A conservative interpretation of these results confirms the former conclusions: the high degree of structuring in the Van Dale entries does not hinder intermediate leamers. A more daring conclusion would be that this structuring helps to find a larger number of correct translations in a given period of time. In order to find some confirmation for this last idea, the fourth experiment was set up. 2.4 Fourth experiment Subjects. 108 students in four classes at two different schools have participated in this experiment. They were all at level 5. Method, and materials. 59 students, one whole class at each school, were presented with an explanation of the essentials of the Van Dale two digit code. Only the grammatical codes for the noun, the adjective, the verb, and the preposition (categories 1, 2, 3, and 6 respectively) were used. This choice was made because it was felt that the whole series of nine categories would have been too much, and because the chosen categories seemed to be the only ones that would be obvious to most of the subjects. The other students have been made familiar with other aspects ofthe Van Dale dictionaries (symbols and abbreviations). In both cases the explanation was followed by a training session of 10 minutes; in this period of time, the subjects had to look up 15 words in sentences (see Text 2). They could ask all sorts of questions, but only questions about the aspects they were supposed to familiarize themselves with were elaborated upon. 1. Les clochards sont toujours dans le besoin. Zwervers ..... altijd ..... 2. Ce sont des meubles en bois dur. Dit zijn ..... meubelen. 3. Attention! Tute fourres dans un guepier. Pas op! Je .............. 4. 11 rentre le ventre pour ne pas paraitre trop gros. Hij ........... om niet al te dik te lijken. 5. Quanta ces deux camarades, Ja partie est egale. Wat die twee vrienden betreft, ........ . Text 2: First items of the materials used in the fourth experiment FLuL 23 (1994) 202 Paul Bogaards All subjects bad tbe same micro-dictionary, wbicb consisted of the relevant pages of the Van Dale desk dictionary. Tbe pages were in the order of tbe words to be translated. In order to minimize all differences in tbe time needed to locate tbe word on eacb page, tbe relevant entry bad been marked with a red asterisk. Tbe subjects were given 10 minutes to translate 27 words in sentences. with explanation without explanation Class N subj N words N errors Class N subj N words N errors Al 30 22.7 0.3 A2 21 18.9 0.3 B 1 29 21.1 0.5 B2 28 17.8 0.3 Total 59 21.9 0.4 Total 49 18.2 0.3 Table 4: Mean numbers of words found and of errors made by subject; ; who have had or have not had an explanation of the Van Dale two digit code Results. Table 4 gives the results of this experiment. Tbose subjects wbo bad been introduced to the use of the two digit code correctly looked up 21.5 words, wbereas those wbo bad studied tbe symbols and abbreviations looked up only 17.9 words. This difference is statistically significant (p < .05). The difference between the correct scores as a percentage of the total number of words looked up is not significant, bowever; tbe proportion of errors made is about the same. So, it seems again, but now in a clearer way, that the Van Dale structure may indeed belp to find words more quickly, ev: en in the case of intermediate leamers. lt sbould be kept in mind, bowever, that the subjects were at level 5 (the bigbest level in this series of experiments), tbat all entries used were rather sbort, and tbat only four rather "obvious" grammatical categories bave been tested. A qualitative interpretation of tbe errors made, as well as comments made by some subjects baving worked on tbe two digit code, indicate tbat these subjects bad bad two types of difficulties. The first one was tbat they did not know with wbicb item in tbe sentence the word was supposed to be combined. In a sentence like tu te fourres dans un guepier it was unclear wbether the verbal form fourres was combined with a noun (guepier: 1) or witb a preposition (dans: 6). Tbe second difficulty concerned tbe fact that subjects were unable to determine tbe category of the item the word was combined witb. Tbis was for instance tbe case in (i/ a maintenant) la gorge prise wbere prise was looked for under 3 (verb) but was presented under 2 (adjective). FLuL 23 (1994) Tuning the dictionary to the skills of intermediate learners 203 3. Discussion In the first and the second experiment reported on in this paper, the subjects themselves had to find their way through the micro-dictionary they were given. They had to determine the canonical form of the unknown word, to find the page containing that fortn, to locate the entry on that page, and to extract the relevant information from the entry. This means that various types of knowledge and skills were required to get to the place where the information was to be found: e.g. knowledge of French morphology, skill in coping with the alphabetical presentation of words in dictionaries, and more specifically in the truncated micro-dictionary they were given. In these conditions, no significant differences were found between the Van Dale dictionaries and traditional dictionaries. In the third and the fourth experiment, however, parts of the preparatory steps were left out by presenting the pages in the order they were needed or even by marking the entry on the page. In these more artificial circumstances, the Van Dale structure led to a gain in speed (not in correctness); this gain in speed was even more important when subjects had been taught the principles of the two digit code. Is this to say that this type of highly structured entries is profitable to the nonprofessional users of bilingual dictionaries? There are several reasons not to draw such a hasty conclusion. As was stated by Janssens (1991) the good use of the two digit code is based on four presuppositions: (1) the users read the int: roduction or the instructions for use in order to get acquainted with the system; (2) the users are able in the same way as the Van Dale lexicographers to determine the combination word, i.e. the contextual element which is most important; (3) the users know the grammatical categories and are able in the same way as the Van Dale lexicographers to recognize the grarnmatical categories of words in the source language as well as in the target language; (4) the users do not think the system is too complicated and are ready to memorize the nine grarnmatical categories together with their codes. As to the first point, it is generally known that dictionary users do not read introductions or instructions for use (see, for instance, Bogaards 1988). Fortunately, as may be clear from our results, and as is claimed by the publisher, those who are not acquainted with the two digit code are not hampered by its presence. Moreover, the results of the third experiment seem to indicate that even uninformed users may profit from the Van Dale structuring. The gain in speed that this dictionary allows seems to be lost, however, when users work on their own and are not presented in due time with the page where they can find the relevant information. As to the second point, it has been seen that students have difficulty in finding the right combination word. So do the lexicographers. lt is far from obvious, as has been stated by Hausmann (1988), why in the entry poche the following examples have different codes: FLuL 23 (1994) 204 1.1 [es mains dans la poche (combination with a noun) 3.1 n'avoir pas sa langue dans sa poche (combination with a verb) 6.1 l'affaire est dans la poche (combination with a preposition). Paul Bogaards Furthermore, a test done by Janssens (1991) indicates that about one hundred French-speaking university students of Dutch and Dutch-speaking language students make the same choice as the Van Dale lexicographers in only 4 out of 10 cases. Finally, Tops (in an intemal report) has made a distinction between free examples and fixed expressions. In fixed expressions the context of a given word is clear, because it is fixed, and the combination word can easily be determined. This does not hold for free examples, however. In this case the lexicographer may choose any convenient context. This means, for instance, that a word like part may be illustrated by have an important part at the election, which may be categorized as 2.2 (combination with an adjective), or by play no part in ..., which should be put under 3.2 (combination with a verb). So, the user is unable to know in advance where he has to look in order to find a given use or meaning .. Tue third point provokes similar criticism. Our fourth experiment, which was run with students at the highest level only, has shown that even for the "obvious" categories used, there may be difficulties. This point is confirmed by the results of another test done by Janssens with the same subjects as mentioned above. In this test 20 cases were proposed with the combination word underlined; most of the items contained one of the other, less "obvious" categories like pronouns, conjunctions, etc (categories 4, 5, 7, 8, and 9). Even highly qualified university language students recognize the right category in only half of the cases. So, the third presupposition does not hold, at least not for leamers at all levels, not for the total of nine categories, and not for all words of the foreign language. · Janssens (1991) states that only 17% of bis subjects said they used the two digit code, but that, if they did, they benefited most from the second digit (the one that corresponds to the semantic distinctions). Most subjects found the code too complicated and bad not memorized it. No research has been done about the use of the code in real life situations. In addition, one may wonder whether users who are acquainted with the system are willing to activate their grammatical knowledge and their knowledge of the two digit code at any time they need the dictionary, for instance when they are mentally occupied by understanding a difficult text or while writing a text. 4. Conclusion Much research needs to be done before lexicographers can do what they were urged to do more than 'thirty years ago: write dictionaries which are tuned to the needs and skills of specific user groups. As far as the aspect that has been treated in this paper is concemed, it seems that in receptive bilingual dictionaries entry structures like the one used in the Van Dale dictionaries are potentially beneficial FLuL 23 (1994) Tuning the dictionary to the skills of intermediate leamers 205 for the user. But many questions remain. Let me finish by formulating some of them: 1. At which word do users expect to find the translation (or the explanation) of different types of examples (see Bogaards 1992) for different types of tasks (see Hausmann 1988)? 2. Which elements are considered to constitute a context for a given word? 3. To what extent do gramrnatical categories or syntactic relationships play a role in the search strategies of users? 4. lf gramrnatical categories play an important role, how many can be used in a search code? And: are digits the best way to mark them or could other rnnemotechnical means (e.g. abbreviations) be of any help? 5. Should examples be given irnmediately after the meaning they are related to or in a group? If they are to be presented in a group, should their link with a given meaning be maintained (see Hausmann 1988)? References BAUNEBJERG HANSEN, Gitte (1990): Artikelstruktur im zweisprachigen Wörterbuch. Überlegungen zur Darbietung von Übersetzungsäquivalenten im Wörterbuchartikel. Tübingen: Niemeyer. BOGAARDS, Paul (1985): "Ben vergelijking van het gebruik van twee woordenboeken door leerlingen van -het a.v.o.". In: Boou, G.E./ GoEMAN, A.C.M./ REENEN, P. Th. van (eds.): Corpusgebaseerde woordanalyse. Jaarboek 1985. Amsterdam: VU, 17-19. 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The paper discusses the relatively new genre of the bilingualised learner's dictionary, first in terms of four divisions of dictionary research (history, typology, criticism, and use) and then in the light of a project which assessed the reaction of 28 informants to seven bilingualised versions of dictionaries for Arabic, Greek, Korean, German, French and Spanish learners of English, whose reference acts were observed by student investigators during a reading comprehension task. lt appears that the combination of target-language definitions and mother-tongue translation equivalents is an attractive feature of such dictionaries, especially for decoding activities. While new variants of this format may be developed in future, a case is made here for more research into those dictionary reference skills of user-learners which involve interlingual acts. 1. lntroduction The 'bilingualised learner's dictionary', a relatively new genre at the intersection of monolingual, bilingual and pedagogical lexicography, has not been given much attention in the growing literature on lexicography. lt is not mentioned in Zgusta's (1988) bibliography, and only one of the 334 articles of the international encyclopedia Wörterbücher/ Dictionaries/ Dictionnaires devotes any space to it. Tue aim of this paper is to evaluate the bilingualised learner's dictionary in terms of several branches of dictionary research (notably dictionary history, dictionary typology, dictionary criticism, and dictionary use). lt also contains a report on a limited project, the first of its kind, on user reaction to half a dozen exemplars of this dictionary type (see acknowledgements on page 209 f). 2. The bilingualised leamer's dictionary in dictionary research A füll metalexicographic account of the bilingualised learner's dictionary has not been attempted to date, although some features of the genre have been discussed in isolated papers (Reif 1987, Hartmann 1992). lt is or should be the task of 'metalexicography' or 'dictionary research' to describe the possibilities and shortcomings of any new reference work that may be developed in one or more of the world's lexicographic traditions, but perhaps the bilingualised learner's dictionary is considered too recent and as yet too marginal to deserve close scrutiny. 2.1 Dictionary history teaches us not only how much dictionary makers have depended on their predecessors, but also how closely intertwined the unilingual and FLuL 23 (1994) Bilingualised versions of learners' dictionaries 207 the interlingual approaches to lexicography have been across space and time (cf. Hartmann 1994). Translation did play a rriajor part in 'glossing' the meanings of lexemes long before the polyglot dictionaries of Renaissance Europe, and the early compilers of bilingual dictionaries (Comenius, Palsgrave, Hollyband, and Florio) were concemed at least as much with didactisation as with translation. Just six early pioneers of translated versions of dictionaries may suffice to represent the many examples of this type here: 1502 Ambrogio Calepino publishes a Latin-ltalian dictionary which formed the basis for many polyglot dictionaries later; 1603 the Japanese-Portuguese 'Vocabulario' is compiled by Jesuits, later translated into Spanish (1630) and French (1868); 1717 Fran~ois Halma produces a Dutch adaptation of Richelet's French dictionary; 1843 Henry George Liddell and Robert Scott translate Franz Passow's Greek- German dictionary (1819-24) into English; 1909 T.A. Swaminatha Aiyar compiles an English-English-Tamil dictionary for school use; 1939 R.C. Pathak issues an Anglo-Hindi edition of Bhargava's English dictionary. Seen in this wider historical perspective, the recent dogma of the English learner's dictionary as a monolingual pedagogical tool (cf. Herbst 1990) becomes almost an aberration, particularly, as Henry Sweet pointed out over a hundred years ago, learners regularly seek the psycholinguistic assurance of translation equivalents by consulting bilingual dictionaries. For all these reasons, the notion of a bilingualised learner's dictionary is no longer an oddity. As early as 1966, Oxford University Press approved a bilingualised Chinese version of the Advanced Learner's Dictionary (published in Taipei, later in Hong Kong), and later followed it with a Japanese version of the Duden Pictorial German-English Dictionary and a bilingual adaptation for Norwegian of the Student's Dictionary of Current English, both published in 1983, while a year before that Longman and Houghton-Mifflin bad commissioned bilingualised dictionaries for Portuguese and Spanish, respectively. Since 1986, Kemerman Publishers of Tel Aviv, Israel, have produced a series of 'semi-bilingual' (or Password) dictionaries for learners of Hebrew, Arabic and a number of European, Asian and African languages based on minor Oxford, Harrap and Collins dictionaries. Meanwhile, bilingualisations of English dictionaries published by British publishers continue, especially in the Par East (Longman Asia in Hong Kong list over 20 such items in their catalogue, including the Longman Lexicon of Contemporary English), and the Japanese tradition of adapting mainly North American dictionaries has been flourishing for decades (cf. Nagashima 1991). FLuL 23 (1994) 208 Reinhard R. K. Hartmann 2.2 Dictionary typology has the task of describing and classifying the whole range of available dictionaries. John Battenburg (1991: 117), in his book on English monolingual learners' dictionaries, explicitly acknowledges the feasibility, even desirability, of "creating dictionaries whicp. are written in both the users' source and target languages" and lists several works combining features of the bilingual and monolingual dictionary, but does not offer a characterisation of the niche into which the bilingualised learner's dictionary might fit. Others have stressed the 'hybrid' nature of this genre: bilingualised versions of learners' dictionaries are compromise products lying awkwardly between the monolingual ('Bedeutungswörterbuch') and the bilingual ('Übersetzungswörterbuch'), between the general/ multi-purpose ('Gebrauchswörterbuch') and the specialised/ pedagogical ('Erwerbswörterbuch'), and even between the alphabetic ('semasiologisches Wörterbuch') and the thematic ('onomasiologisches Wörterbuch'). Tue attractiveness of combining target-language definitions with source-language translation equivalents is universally acknowledged as an advantage in bilingualised dictionaries, but their main disadvantage is rarely recognised: these dictionaries are usually one-directional, i.e. from the target-language, e.g. English, to the mother tongue, e.g. Chinese, which makes it virtually impossible to use them for any purpose other than 'decoding'. Given a context, the word in question is explained (in the sense in which it occurs in the text) by means of a definition and an equivalent, and perhaps even illustrated by a verbal example, but this would not enable the learner-user to verify its appropriate use in a target-language composition, especially in a translation task, because an index in the reverse direction (as demanded by Svensen 1993: 13) is not usually included. This limitation even applies to bilingualisations of more specialised dictionaries such as thesauruses or collocation dictionaries ! Recently we have seen a widening in the range and scope of such dictionaries (which parallels developments in monolingual and bilingual lexicography) to collocational, thematic and pictorial reference books for learners, and it is not inconceivable that many more of these specialised dictionaries will be bilingualised in future. 2.3 Dictionary criticism, or the evaluation and assessment of one or more reference works against some objective criteria, with due regard to details of macrostructure and micro-structure, dictionary production and use, has hardly shown rauch concem for the profile of the bilingualised dictionary, and there is no corpus of reviews to draw on yet. Ekkehard Zöfgen (1991: 2889), in the encyclopedia article already referred to, dismisses it in a single paragraph as "insufficient in regard to the standards which ought to be set for a true bilingual learner's dictionary". This statement reflects the misgivings about its restriction to the decoding function mentioned above, but underrates the obvious advantage of combining monolingual and interlingual explication by means of definition and translation (see below). FLuL 23 (1994) Bilingualised versions of learners' dictionaries 209 2.4 Dictionary use, the most recent and promising division of dictionary research, is a way of relating lexicographic 'production' to the needs of 'consumers'. Compilers of dictionaries with a pedagogical orientation have the duty to verify and satisfy the specific reference skills of their targeted leamer-users. Since the earliest user studies we have known that "the extent of the dictionary use depends on the nature of the skill practised" (Tomaszczyk 1979: 108), and that while the bilingual dictionary is the predominant tool in translation-type exercises, little instruction is given on its merits and demerits (Hartmann 1982). In an effort to answer the demand for more interdisciplinary and international controlled observational studies, an empirical project of European proportions (Atkins & Knowles 1990) brought new comparative data about the use of dictionaries by over 1,100 leamers of English in seven different countries. These once more confirm the finding that 75% of the students use a bilingual dictionary and only 25% a monolingual. Unfortunately, the bilingualised versions of monolingual leamers' dictionaries have not yet been subjected to such large-scale user studies. Only one relevant project, as yet unpublished, is known to me: Batia Laufer & Linor Melamed (forthcoming). The authors tested the effectiveness of monolingual, bilingual and 'bilingualised' dictionaries in the comprehension and production of new words by high-school and university students of English in Haifa, Israel. The tentative results seem to suggest a high correlation between dictionary type and dictionary reference skill. Apparently, "the combination of the monolingual information which contains definition and examples with a translation of the new word into the leamer's mother tongue" in the bilingualised dictionary produces better scores than either the monolingual or the bilingual dictionary overall, although there are variations according to relative proficiency, with unskilled users benefiting more from the bilingual dictionary and good users getting better test scores with the monolingual dictionary. Regardless of dictionary type and content, most user studies recommend more deliberate instruction as a way of increasing effective use, which is why some dictionary publishers have started issuing teaching manuals or leaming materials. For a small minority of bilingualised leamers' dictionaries, such 'workbooks' or practice sheets have been published, but not yet evaluated (cf. Stark 1990). 3. Seven bilingualised dictionaries in use One of the 5 basic modules on the Exeter M.A. Course in Lexicography is devoted to the 'user perspective'. During the first term of the 1993-94 session, all students on that course and 3 other postgraduates specialising in Lexicography participated in a collaborative project on the use of bilingualised leamers' dictionaries 1• 1 Acknowledgements: The eight student collaborators in the project are listed in alphabetical order of surnames in Chart 1 on page 212. They completed a competent piece of research far in FLuL 23 (1994) 210 Reinhard R. K. Hartmann 3.1 Selection Given linguistic specialisation of the student observers and availability of dictionaries, the following titles were chosen for the investigation 2: 1. Harrap's English Dictionary for Speakers of Arabic, 2. Omega English Leamer's Dictionary for Speakers of Greek, 3. Oxford Advanced Leamer's Dictionary of Current English, English-English-Korean, 4. Oxford Grundwörterbuch English-German Deutsch-Englisch, 5. Password English Dictionary for Speakers of French, 6. Password English Dictionary for Speakers of Spanish, 7. Vox-Chambers English Leamers' Dictionary con traducci6n al espaiiol. All are recent editions published within the last 12 years, all are adaptations of English dictionaries issued within the last 19 years, either by the original publishing hause in conjunction with a publisher in another country (3 and 4) or by a foreign publisher with the British publisher of the original dictionary bilaterally (1 and 7) or with the involvement of a third publisher (2, 5 and 6). Four (1, 2, 5, 6) are part of the ~Kemerman series of 'Semi-bilingual' or 'Password' dictionaries. They range in size from large-advanced (3) to small-basic (4), with most in the medium-size-intermediate category (1, 2, 5, 6, 7). Only three have a reverse index (German-English, in 4, French-English, in 5, and Spanish-English, in 7). Tue five original dictionaries used for the bilingualisations were the Oxford Advanced Leamer's Dictionary 1974 edition (for 3), the Oxford Elementary Leamer's Dictionary (1981, for 4), the Harrap's Easy English Dictioitary (1980, for 1 and 6), the Chambers Concise Usage Dictionary (1985, for 2 and 5), and the Chambers Universal Leamers' Dictionary (1980, for 7). excess of the original assignment. Chantal Perez Hernandez, in particular, helped with the preparation of checklists used in the interviews and the analysis of data gathered. But all this work would have been in vain had it not been for the generous help given by the 28 informants. I am also grateful to a number of people who have helped me with ideas and information, e.g. about examples and forerunners of the bilingualised dictionary: Gloria Corpas Pastor, Willem Grootaers, Gregory James, Nazih Kassis, Kyohei Nakamoto, Trevor Learmouth, Toshide Onuma, Noel Osselton, Joseph Reif, and Ladislav Zgusta. Several publishers have helped by supplying dictionaries and dictionary workbooks and information about them. I am especially grateful to: Aman Chiu (Longman Asia, Hong Kong), Andrew Hastings (Vox Biblograf, Barcelona), Lionel and Ilan Kernerman (Password Publishers, Tel Aviv), Moira Runcie (Oxford U.P., Oxford), Della Summers (Longman, Harlow), Sally Wehmeier (Oxford U.P., Oxford), and Wong Wai-man (Oxford U.P., Hong Kong). Finally, I should like to acknowledge my indebtedness to Ekkehard Zöfgen, Bielefeld, for his encouragement of the work reported here. 2 Bibliographical details are given in the References, Section (a); one entry from each is reproduced in the Appendix (page 218 ff). FLuL 23 (1994) Bilingualised versions of leamers' dictionaries 211 3.2 Translation lt is not always easy to determine how and by whom the process of bilingualisation was undertaken. The dictionaries differ as to how much credit they give to translators; some list them as such (in 1, two on the title-page, four on the back of the title-page; in 2, one on the title-page; in 3, the head of the team of translators is named on the title-page; in 4, one translator is included in a list of collaborators; in 5, one on the inside; in 6, one on the back of the title-page), some do not specify (as in 5 or 7) how much the translating function was allied to that of the editor of the bilingualised version (editors of the original dictionary are mentioned, but it is not clear how much say they bad in the translation). Tue project was not concerned with the quality of the translation equivalents, but we noted (a) a wide variety of formats (see the extracts in the Appendix on page 218 ff) from a single-word equivalent for each of the chief senses of the headword (as in 1, 2, 5, 6) through the partial translation of examples in the entry (as in 4) to the füll translation of the definition and all verbal illustrations (as in 3) and (b) a relative uniformity in the treatment of tr-anslations in the Password/ Semi-bilingual dictionaries, which we understand is due to a set of identical instructions issued by Mr. Kemerman to all respective editors. These recommend, inter alia, brief one-word equivalents reflecting 'broad usage'. Translations need not necessarily be unambiguous, as disambiguation is in any case provided by the English definition. 3.3 Methodology Due to the specific timing, available informants and resource constraints of the project, our choice of possible research methods was severely limited. Tue overall criterion was manageability, followed by generalisability of results derived from a comparable task in a realistic experimental setting. W e preferred direct observation to indirect opinion polling, thus a structured interview with one or more informants made more sense than a questionnaire survey. We decided early on that a reading comprehension exercise, based on a text chosen by the informants themselves, would probably be more motivating and less artificial than a series of questions based on a common text. More elaborate thinking-aloud protocols, while desirable from the methodological point of view, were ruled out as too time-consuming. After a period of initial training on the principles of the 'user-perspective' (cf. Hartmann 1989), the research design was developed collectively in class meetings involving discussion and compromise decisions on strategies to be employed. Each of the eight students (referred to as 'observers', 'testers' or 'investigators', see Chart 1 on page 212) undertook to find and interview three or more 'informants' and to interview and observe them during a reading comprehension task involving the use of a bilingualised dictionary and (optionally) a dictionary brought along by the informant. FLuL 23 (1994) 212 Reinhard R. K. Hartmann Name of Mother Dictionary Number of Sex Age Subjects Meetings Investigators Tongue Tested lnformants Studied at E. Held Mesfer HARRAP's Ar 1 F 23 Engl. Lang. 2 AL-THEBAITI ,ARABIC (1) Ar2 M 26 Med. Phys. 2 Ar 3 M 28 Publ. Adm. 1 Mi-ock CHO Ko 1 M 40 Publ. Adm. 2 & Young-kuk both OXFORD Ko 2 M 31 Politics 2 KOREAN (3) Ko 3 M 30 English Lit. 2 JEONG Ko4 M 31 Law 2 Gr 1 F 26 Law 2 Eleftheria OMEGA Gr2 M 22 Finance 2 PAPANIKO- GREEK (2) Gr 3 F 23 MBA 2 LAOU Gr4 M 24 MBA 2 Gr 5 F 23 Law 2 Chantal Vox- Sp 1 M 21 Economics 3 1 PEREZ-HER- SPANISH Chambers Sp 2 F 22 Economics 3 1 NANDEZ (7) Sp 3 F 22 Engl. Ling. 3 1 Sandra PASSWORD Sp 4 M 21 Law 3 1 PYNE ENGLISH Spanish Sp 5 M 22 Engl. Ling. 3 1 (6) Sp 6 M 24 Politics 3 1 Ge 1 F 23 English Lit. 2 OXFORD Ge 2 F 22 English Lit. 2 Susan DUTCH GWB Ge 3 M 22 English Lit. 2 RIDDER (4) Ge4 F 23 Engl./ Drama 2 Ge 5 M 27 English Lit. 2 Ge 6 M 26 Engl./ Germ. 2 PASSWORD Fr 1 M 22 English Lit. 1 John-Paul ENGLISH French Fr 2 F 23 Psychology 1 YOUNG (5) Fr 3 M 23 English Lit. 1 Fr 4 M 25 Social Stud. 1 Chart 1: Observers and observed 3.4 Project stages After reaching agreement on the methods appropriate to test the reaction of users to the seven dictionaries selected, a number of checklists were prepared to assist the testers with their task: (a) one page of 'pre-task' questions to gather data about 3 ERASMUS-Programme FLuL 23 (1994) Bilingualised versions of leamers' dictionaries 213 the informants (name, age, sex, subject specialisation, level of English proficiency and familiarity with dictionaries), including 'Notes to the tester' about the task; (b) four pages of points to bear in mind when observing the dictionary user, including 'Notes to the tester' about how to explain the 'task' of reading the chosen text with the help of a dictionary and analytical questions about such details as whether the informant looks at the front and back matter of the dictionary and how he/ she scans the entries while looking for a word; (c) a 'Wordsheet' on which to record the text chosen and the words looked up; (d) a one-page matrix table in which various reference acts (checking definitions and/ or translations) were tobe entered; (e) one page of 'post-task' questions to elicit informants' opinions on the usefulness and quality of the dictionary used. The latter also included the 'leading question' whether the informant would be prepared and able to summarise the passage he/ she has read in their own words. lt was left to the testers how many people they would interview and whether to observe them individually or in a group, during one single or two successive meetings. Some effort was made to select informants of relatively uniform age, ability and English proficiency. All 28 were students at the University of Exeter, mostly at postgraduate level and in the arts and social studies rather than in science (see Chart 2 on page 214). No effort was made to fulfil any statistical criteria of representativeness in terms of sample size, timing of the operations, or comparability of texts chosen for the reading comprehension task. 3.5 Findings Tue main findings are tabulated in Chart 1 and Chart 2. In spite of the limited scope and resources of the project, it can be regarded as a viable contribution to the debate on dictionary use. The following facts emerged: (1) With sufficient methodological training, student investigators can collect significant data about dictionary users and uses. (2) A limited controlled task such as text comprehension can reveal much about the users' reference skills and attitudes. · (3) The genre of the bilingualised dictionary is still largely unknown among its potential users, foreign learners of English. (4) There is theoretical as well as practical evidence that such a dictionary which combines monolingual and bilingual features can serve a useful function, especially in decoding activities. (5) Within the bilingualised dictionary type, there are sub-types ranging from comprehensive and advanced to concise and elementary, and from generalpurpose to specialised. (6) The seven dictionaries observed in action can assist learners in the reading comprehension task, provided the demands of technicality and vocabulary range are not too great, and users have good reference skills. FLuL 23 (1994) 214 Reinhard R. K. Hartmann English Dictionary Dictionary use lnforproficiency familiarity Text Words marked mant (study in YIN chosen U.K. in (and interest good consulted months) found) shown refer. M B Bd skills D Ar 1 Int. (12+6) y y N "Olym. Games" 9(9) y N Ar 2 Adv. (24+3) N y N "Honey" 6(6) y N Ar 3 Adv. (48) y y N "Marg. That." 5(5) N N D Ko 1 H. I. (12+2) 4 N y N "Management" 11(10) N y Ko 2 H. I. (12+2) 4 N y N "PM's P. Unit" 11(11) N y Ko 3 Adv. (12+6) y y y Lit. Theory TB 7(6) N y Ko4 H. I. (24)4 y y N "Draft Treaty" 7(7) N y Gr 1 Adv. (12+24) y N N "EC Journal" 6(5) y N Gr2 Adv. (2) N y N Finance TB 9(8) y N Gr3 H. I. (1+1) 4 y y N ''Economist'' 9(7) y N Gr4 Adv. (4+1) y y N Marketing TB 9(8) N N Gr 5 Adv. (2+1) y y N "Law Reports" 7(6) y N Sp 1 L. I (2) 4 N y N Econorri. TB 6(5) y y Sp 2 H. I. (2) 4 N y N "Sh. Holmes" 9(8) y y Sp 3 Adv. (12+2) y y N Socioling. TB 6(5) N y Sp 4 L. I. (2) 4 N y N Comp. Law TB 8(8) y y Sp 5 Adv. (11+2) N y N Story of E. TB 9(6) y y Sp 6 L. I. (12)4 N y N "Foreign Pol." 5(5) N N Ge 1 H. I. (2)4 y y N "Migr. Blues" 8(0) N y D Ge2 H. I. (12+2) 4 N y N "East of Eden" 12(7) y N Ge 3 H. 1. (1+2) 4 N y N "Dragon mag." 10(2) N y Ge4 H. I. (2) 4 y y N "East of Eden" 11(7) N y Ge 5 H. 1. (2) 4 y N N "PI. Tales Hili" 12(1) y y Ge 6 H. 1. (2)4 y y N "Great Expect." 9(6) N y Fr 1 Adv. (2) N y N "Jane Eyre" 5(3) y y Fr 2 lnt. (2) N y N Soc. Psych. TB 6(5) y y Fr 3 Adv. (2) N y N "Tale of 2 cit." 6(5) y y Fr 4 lnt. (2) N y N Engl. Lang: TB 6(4) y y Chart 2: Task and dictionary reference 4 4 Abbrevations used: M = monolingual; B = bilingual; Bd = bilingualised. H.I. = Higher Intermediate; L.I. = Lower Intermediate; Adv. = Advanced. Y = yes; N = no; TB = textbook. D = definition; T = translation. D+T T D+T D+T D+T T T D+T T D+T D+T D+T T D+T D+T T D+T T D+T T T D+T D+T D+T D+T D+T D+T D+T D+T Eva! uation pos./ neg. pos. pos. v.pos. neg. neg. neg. neg. pos. pos. pos. pos. pos. v.pos. v.pos. pos. pos. pos. pos. neg. pos. neg. pos. neg. neg. pos. pos. pos. pos. FLuL 23 (1994) Bilingualised versions of leamers' dictionaries 215 (7) Users appreciate the juxtaposition of target-language definitions and mothertongue translation equivalents. (8) Bilingualised dictionaries provide a useful bridge between the traditional bilingual dictionary (still associated with low-level proficiency) and the monolingual dictionary aimed at advanced learners. (9) The project brought further proof of the users' unwillingness to familiarise themselves with the front-matter and conventions of the dictionary, and more needs to be done to improve their reference skills. (10) More research is needed on the relative effectiveness of various dictionary formats for particular learning tasks. Tue project also threw some light on user research in general. While we were aware.of the whole panoply of methods and appreciated the relative superiority of certain techniques (like direct observation) over others (like indirect reporting), we could not exploit the benefit of advanced empirical protocol procedures and statistical analysis. We would have liked, for example, to experiment with more closely controlled variables such as timed multiple-choice exercises and to survey a wider range of dictionary and user types. We feel that many factors of personality (are extroverts more open to new reference formats? ), attitudes and learning styles (why do so many leamers still prefer bilingual dictionaries? ) have not been considered at all. More attention needs to be given to the progression of proficiency levels, to the quality of translation, and the extemal conditions (comfort, group dynamics) of observational settings. 4. Conclusion The user perspective is an important part of dictionary research. However, it shares with dictionary history, dictionary typology and dictionary criticism the dubious distinction of having ignored the bilingualised dictionary, its innovative features and potential benefits for learners. I have tried to show that it must be assessed in the wider context of translation and didactisation, which makes its compromise position between the monolingual and the bilingual dictionary less controversial. I have also taken the opportunity to report the findings of a research project designed to elicit observational data on how users deal with bilingualised learners' dictionaries in a task involving text comprehension. Apparently, most of the 28 informants react positively to the dictionaries tested; in particular, they find the combination of target-language definitions and mother-tongue translation equivalents useful for decoding acts. Finally, I hope to have made a small contribution to the profile of the bilingualised learner's dictionary and its users. lt has some way to go along the path from neglect to respectability, but while it is likely to develop some more interesting variants (towards a bilingualised thesaurus for encoding? ), it will not oust other existing dictionaries for learners, least of all the bilingual dictionary. FLuL 23 (1994) 216 Reinhard R. K. Hartmann References (a) Cited dictionaries Advanced Leamer's Dictionary of Current English English-Chinese (1966) [based on Oxford Advanced Leamer's Dictionary of Current English (21963) comp. A.S. Hornby]. Taipei: Tung-Hua Shu Chu. Duden Pictorial German-English Dictionary (1980) comp. Dudenredaktion, J. Pheby [et al.] Oxford: Oxford U.P. Harrap's English Dictionary for Speakers of Arabic (1987) [based on Harrap's Easy English Dictionary (1980) comp. P.H. Collin]. Toronto & Tel-Aviv: Kernerman. 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Who tJo you think was th, greaust man on - 1 ,Q · ,_"'1-'l ,t~ -'l<IJ! i'l! •HJ-•1 -'f-'r-.}1 1; rt -sti+. 2 [U) land surface of the world; land contraoted with the oky ~><1, rl] ><1 ; ( .. t~ oll <II ~) 'll- : The balloon bursl and feil to - . .: i. 7J'r,t llf'\l.sJ<>l "it°'1 '\l<>l'l.iol-. oomo down/ b.ok to - • &top day dreaming: retum to practical realitiea -f-'.1-"ll-'l >II <>l 1.foj.; ~1! .! t ¼•t..i.ol-. mo„ hoovon ond - (to do ath). make every poHible effort ,oij'\}~.! t .x."l-ttol-. ,_/ w/ r'f/ whero/ who, oto an ~, how/ w! \y, etc ever ... [7,1-~-f- 'll) .5: .rl].til <>l 1~1/ .. (-t-'l). c: > 1v1r. J [Ul soil fr: to fill a pit with - 'r'll•l-1fr~..t "'14"1-; lo cov,r the roota of a plant with-.H.-11- 'l'-"1-1-lr~.! t 'iol-. '~-clo1ot, latrine; aubstitute for a )avatory in placea where there is no supply of water from maino, etc (½~~ *oll-'l fr-i- 'l'-ol <a~) ~A(±il>) ~."! .•~ ~±.. '~-nut. groundnut -t¼. •-•work. embankment of used in fortificationo as a defence 1 ... (±D). '~· worm. cornnmßn kind of worm that livea in the ooii ><1 'll •1. 4 [Cl hole of a fox, badger or other wild apimal (of4, ~±."1, 7ltt •M-! -f: ~) y: lo stop an-, block it up so that the animal cannot retum to it (¼f: •l -t-•t,t earth n. 1 planet on which we live: the earth is one of the planets in the solar system; the rocket came down to earth. ,.; ,}il he came down to earth with a bump, he stopped dreaming. r')l.,.YI .,s- -».,; lt costs the earth, a great deal of money. JWl._,-l"$1)...,. why on earth did you say that? , wh~t ever made yoy say ! hat? 11.i- ..: .Li r-! .µ1 ..; ,.. ,; J; 2 soil: pul some earth in a pot and plant your seeds .• ~.; 3 earth wire. electric wire which connects with the ground. _,.; ) ,A,.S .: ll- 4 fox's hole. -,.J,.: .11 ,.,... ■ v. to connect electrical apparatus to the ground: the washing machine was not properly earthed. . ,.; , J 'f4 .,; 4,+SJI j~I J..,-" Harrap's English Dictionary (1) (Arabic) ><1 ¼.. t.5: .~) 'l: -i- •-tol-. ·run/ go ro ~, (of a fox) go into ita hole (oj .+1t) 'l: 4<>11 -1- <>i ,~. "l "1 ol-. run nh/ ab to ~• hunt (a fox) to ito burrow; diBCOVer (sth/ ob) by oearching "l"-i- ◄ >! (of-+1-) ~.toJ.; (•1¼) ~4 #oj (· · ·½) lta! ~ol-. 1 [C, Ul (meano oO contact with tha ground u the completion of a circuit C1UO 'll"'H»ll! ! H-\l.l, of~(-\l.l. • [Cl one of several metallic o: rideo Cft) -2.·lH±IO. a vl 1 [VP15Bl ~ up, cover with - Ir.! ! . .! ll. 'll 4: lo up the roota of a newlyplanted shrub "'1.! t 11~ '! ! -'! -~ •"loll + .Jll.ttol-. 2 [VP6Al connect (an apparatus, etc) with the - <11•> 'II "'I ttoJ.. c: > 6. ~y adj 1 ofor like or aoil Ir~ (',t~): an -y smeU fr'll ◄ . 2 grOBSly material; unaffected, unrefined (•1 ¼) -'tl 4-"1 'Ü; "r •J~~. ±."1-~: the -y and robust mm and women in the pai,itings of RubeM ~"! ! .~~ .: i."otl '-l<t'tl: ,t"1111 ,: [~~ 'II- ~ .... Oxford Advanced Learner's Dict. (3) (Korean) earth (J: 9) nowi 1 thc third pbnc1 in ordcr of dislancc from lhc Sun; lhc planet on .. -hich .... li,·c: ls Earth n,orn tltt Sun than Mon i,? ; tht ~ogroplty of tltt tortlt o yri. 2 1hc •·orld as opposcd 10 hca•cn: ltta,·tn and tartlt 0 yri. 3 soil: Fül tltt plant-pot •itlt tarth. : J l"'l'C• 4 dry land; thc ground: tht tortlt, s,o ond sky .: i yri. mreui. 5 a burrow or hole of an animal, 6perially ol a lox o cpowä. teuxa. Omega English Learner's Dict. (2) (Greek) FLuL 23 (1994) Bilingualised versions of leamers' dictionaries 219 earth / 3: 8/ n (no pi) 1 this world; the planet where we live 1> Erde: The moon goes round the earth. Der Mond kreist um die Erde. 2 soil 1> Erde: a pile of earth, ein Erdhaufen. Oxford Grundwörterbuch (4) (German) earth (~: 8] 1 n (wirh cap and/ or the) the third planet in order of distance from the Sun; the planet on which we live: ls E"nh nwru tht Sun rhan Mars is? ; tht geography of tht wnh. o tierra, globo. 2 n the wodd as opposed to heaven: hwven and eanh. o tierra, mundo. 3 nu soil: F,fl a plant pol with ,anh atiJ plant tht swis. o tierra. 4 nu dry land or the land surface; the ground: i1it wnh, sw and sry. o tierra. 5 nc a burrow or hole of an animal, esp of a lax. o madri~era, guarida. 6 nc (a wire that provides) an electrical connection with the earth. o cable de toma de tierra. vr to connect to earth electrically: ls your wasl,ing-machin, propuly eanhed? ◊ conectar a tierra. - Su also earth in phrasts be/ 01<•. 'earthen adj (formal: <S/ ' arrrib) 1 (of a floor etc) made of earth. o de tierra. 2 (of pottery) made of baked clay: an o/ d wnhen 1ar. o de barro. 'earthly adj (usu attrib) 1 Qirer) of or belonging to this world; not heavenly or spiritual: ln this wnhly life nothing is perfw. o terrenal. 2 (i11f ustd in nei) possible: You havt no ear1l1lv ch11na o( \{ 1 innir1gi Tlir; s car is of no eanhlv use. o posible. - Sa 11! ,o not bave an earthly btlow. · 'earthy adj 1 (inn of or like, earth or soil: Thtst poraroes are vuy ,anh1', o terroso, -sa. 2 (fig) without gentleness or refinement; coarse: He has a ve,y eanh)' senst of humour. o rudo, -da. 'earthiness nu. o ! E_: rrosidad; rudeza. 'earthenware nu, adj (of) a kind of pottery coarser than china: Sht colluts eanlunware; an ,arthenu•art dish. o loza, objetos de barro. 'earthquake nc a shaking of the earth's surface: Most of tht housts in tht village wue dtstroytd in tht wnhqualu; Tht villagt was dtstroyed by an wnhqualu. o terrcmoto. 'earth-tremor nc a slight earthquakc. o temblor. 'earthwork nc (often in pi: hist) a wall, defensive bank etc built of earth: Archaeologists havt uncovered somt ancient wnhworks. O teFa'rlta 'earthwonn nc (usu wonn a ·n of small animal with a ringed body and no backbone, living in damp earth. o lombriz. come ba~ to earth to statt being aware of the practical details of life after a period of dreaming, great happiness etc: Thty were rhrilltd 1<•htn rh, baby arrived but camt bade 10 wnh suddtnly when ht critd all night; She was madly in lovt with him for sevual wults but camt down 10 eanh (with a bang) when she discovmd he was marritd. o bajar de las nubes. go to earth (of a fox erc) to go into its hole or hidingplace: Tht huntsman could not catch tht fox befort it wtnt 10 eanh; (fig) Tht polict could not find the thitfhe had gont 10 eanh. o esconderse cn d'J: iuarida. like nothing on earth su no g. move heaven and earth set move. not have an earthly (inn 1 to have not the slightest chance of success: Ht has tntued tht tennis compttitüm but ht hasn't an wnhly. o no tcner la mas minima ~sibilidad. 2 to have no knowledge or mlarmation a out: 'Do you ltnow whut ht is now? ' 'No, l havtn't an ,arthly.' o no tener ni idea. on 'earth used for emphasis: Whar on wnh are you doing? ; He is tht stupidest man on tarth; Whtrt on wnh did yo11 gtt 1ha1? o ; demoniosl 1 ; diablos! ; en la tierra. nsn to earth 1 to chase or bunt a lax to 1ts hole or hiding-placc. o ir a la caza de un animal hasta su ~ 2 to fin some ing or somcone a r a longsearch: He has bun loo! ting for a copy of 1ha1 book for a long time. He finally ran ont to ,arth in Edinburgh. o dar con al o des ues de una intensa bus ueda . Su asoune Vox-Chambers English Learner's Dictionary (7) (Spanish) FLuL 23 (1994) 220 earlh [=i: 9] n. 1 planet on which we live: the carth is one o( the planets in the solar system; the rocket came do,rn to earth. ; _ tierra to come doK·n to earth: Ire came do,rn to earth 11'ith a hump. he stoppcd dreaming. L: bajarse de las nubes K·hy on earth did you -"'Y that: ', what cvcr madc you say thar? ·: .; por que demonios...? to co.,t the earth: it costs the <'<ITth, a grcat dcal of money. ; _ costar un ojo de la cara 2 soil: pw some earth in a pol and plant your seetl,. L tierra earth K'ire, electric wire which connccls with the ground. L toma de tierra 3 fox ·s hole. L madriguera ■ , .. lo connect electrical apparatus to the ground: the ll'ashing machine ll'as not proper~I' earthed. L conectar a tierra earthenware ['=i: önwE; i) 11. and adj. (pottery) made of clay. L· objetos de barro, de barro earthly adj. 1 he hasn't an earthly chance, he has no chance at all. u no tiene posibilidad alguna 2 there 's no ear1hly reason why he shou/ dn '1 come, of course he should come. u no hay ninguna razön... earthquake 11. shaking of the earth caused by underground volcanic activity: the Tokyo earthquake of 1922. □ terremoto earth up v. to pile earth around a growing plant: to earth up a row of polatoes. □ acollar earthworks 11. pi. walls of earth built as defences. u terraplen earthworm n. worm/ small animal which looks like a very small snake and lives in earth. u lombriz earthy adj. (earthier, earthiest) earthy humour, coarse/ rude humour. o grosero Password English Dictionary (6) (Spanish) Reinhard R. K. Hartmann earth (o: O) noun 1 thc third planet in ordcr ol dislancc (rom the Sun; the planet on which wc live: / s Earlli ntarer tht Sun than Mars is? ; tht geography of the earth. c: , terre 2 thc world as opposcd. to hcaven: htaven and earth. □ terre 3 soil: Fi/ 1 tht plant-pol with earth. □ terre 4 dry land; the ground: th< earth, s,a and sky. □ terre 5 a burrow or hole of an animal 1 esptcially of a fox. o tanllre 6 (a wire that provides) an electrical conncction with the earth. o terre ■ verb 10 connecl 10 earth clcclrically: / s your washing• machine proper/ y earthed? □ mettre l la terre 'earthen adjective (of a floor etc) made o! carth. □ en/ de terre 'earthly adjective 1 of or belonging to Ibis world; not heavenly or spiritual: this earthly lift. □ terrestre 2 possible: This car is no tarthly use. □ aucun 'earthenware noun, adjective (ol) a kind of pollery coarscr than china: an eartlitnware Jish. o ralence, en r■lence ·earthquake noun a shaking of the earth's surfacc: Tht village was destroyed by an earthquake. □ tremblement de terre 'earthworm noun (usual/ y worm) a kind ol small animal with a ringcd body and no backbone, living in damp earth. □ ver de terre on earth used for emphasis: What on earth art you doing 7; tht stupidest man on earth. □ dlable, du/ au monde run to earth to find (something or someonc) aller a long search: He ran his friend to earth in tht pub. □ dinlcher Password English Dictionary (5) (French) FLuL 23 (1994) Lutz Köster, Fritz Neubauer Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache und seine Benutzer Abstract. The article presents observations ofhow foreign undergraduate learners use the newly published learners' dictionary of German. There were problems in using this new type of dictionary that could be traced back to various aspects of the dictionary articles. The authors offer suggestions about how some of the difficulties could be remedied and come to the conclusion that, in spite of some of the criticism, the new dictionary constitutes lexicographical progress in comparison with the other available German dictionaries. 0. Nachdem innerhalb einiger Monate die erste Auflage von Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache (LGDaF) 1 verkauft war, bietet der nun vorliegende leicht veränderte Nachdruck einen Anlaß, über erste Eindrücke und Erfahrungen von Studierenden und Lehrenden mit diesem Wörterbuch zu berichten. In studienvorbereitenden Sprachkursen an der Universität Bielefeld (PNdS-Kurse) hatten die Studierenden Aufgaben zur Textreproduktion und Textproduktion zu bearbeiten. Die Arbeit mit dem Wörterbuch wurde in einer Kombination aus Protokoll und retrospektiven Interviews festgehalten. Die Lemergruppen setzen sich aus Studierenden mehrerer Sprachen und Nationalitäten zusammen, die in Deutschland ein Erst- oder Aufbaustudium in unterschiedlichen Fächern anstreben. Unter Verwendung des zum Wörterbuch erhältlichen „Arbeitsblatts" wurde mit den Studierenden zuvor ein kurzes Benutzungstraining durchgeführt.2 Im folgenden wollen wir nicht die gelungenen Benutzungsprozesse dokumentieren, auch nicht Lücken bzw. Inkonsequenzen in der Auswahl der Lemmata (Export, Pils, Kölsch sind aufgenommen, Alt und Weizen nicht) und offensichtliche Fehler in den Definitionen vorführen, die gleichwohl auffielen (etwa zu Kuppelei, zu Bunker, zur „Konjunktion im Nebensatz" aber). Statt dessen sollen uns wichtige Para- Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache: Das neue einsprachige Wörterbuch für Deutschlernende. [Herausgegeben von] Dieter GöTZ, Günther HAENSCH, Hans WELL- MANN. In Zusammenarbeit mit der Langenscheidt-Redaktion. Berlin [usw.]: Langenscheidt 1993, XXVI + 1182 Seiten. 2 Dank gebührt an dieser Stelle den Studierenden im Magisterstudiengang Deutsch als Fremdsprache an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld, die durch ihre aktive Mitarbeit im Seminar zum neuen DaF-Wörterbuch im Wintersemester 1993/ 94 zu diesem Artikel beigetragen haben, sowie den Studierenden in den PNdS-Kursen für ihre Bereitschaft, das Wörterbuch zu erproben. FLuL 23 (1994) 222 Lutz Köster, Fritz Neubauer meter des neuen Lernerwörterbuchs, die Homogenität der Binnensystematik sowie die in Details durch Benutzungsprotokolle und Lerneräußerungen empirisch belegten Probleme der Zugriffsstruktur dargestellt werden. Die nur in Monaten zu messende Zeit für Beobachtungen läßt eigentlich nur Zufallsergebnisse erwarten, eine systematische empirisch fundierte - Analyse des Wörterbuchs mit Änderungsvorschlägen muß späteren und repräsentativeren Analysen vorbehalten bleiben. 1. Es ist offensichtlich, daß es sich bei diesem Wörterbuch wie im Untertitel auch klar erkennbar nicht nur um ein neues Wörterbuch handelt, sondern auch um ein Wörterbuch des fürs Deutsche neuen Typs „Lernerwörterbuch", das Lernern der englischen, französischen oder russischen Sprache schon seit vielen Jahren bekannt war, im deutschen Sprachraum aber bisher in diesem Umfang nicht existierte. Das heißt, daß die Interessen derer, die nicht deutsche Muttersprachlerinnen oder Muttersprachler sind, die aber bereits eine bestimmte Kompetenz in der deutschen Sprache erlangt haben, explizit berücksichtigt werden. Das LGDaF unterscheidet sich damit von Wörterbüchern, die zwar die Gruppe der Lernenden im Vorwort gerne erwähnen vermutlich, um sie zum Kauf zu animieren -, sie aber dann im Hauptteil des Wörterbuchs sehr schnell vergessen. Allerdings wird nirgendwo weiter etwas darüber ausgesagt, ob die Zielgruppe für das Wörterbuch wirklich aus al 1 e n DaF-Lernenden besteht (für den Verkauf doch sicher angestrebt). Wenn man die „Lexikographischen Vorbemerkungen", die „Hinweise für den Benutzer" und die Wörterbuchtypographie betrachtet, so läßt sich fast der Eindruck gewinnen, daß von den Benutzern bereits ausgezeichnete Sprach- und Vorkenntnisse im Benutzen von Wörterbüchern erwartet werden. Fürs Deutsche wie auch für andere Sprachen, die in Europa und der Welt als Kommunikationssprachen gelernt werden, trifft aber in immer größerem Maße zu, daß sie nicht nur - und vielleicht auch in immer geringerem Maße von Spezialisten fürs Sprachenlernen, von Philologen gelernt werden. Für Nicht-Philologen ist die zu lernende Sprache ein Mittel der Kommunikation oder ein Mittel, einen Beruf zu erlernen, sich in einem Beruf fortzubilden oder ein nicht-philologisches Studium zu absolvieren. Bei dieser immer größer werdenden Zielgruppe von Wörterbuchbenutzern ist philologisches oder lexikographisches Interesse nicht mehr als vorhanden vorauszusetzen. Um so mehr überrascht die sprachlich komplizierte Formulierung der umfangreichen „Hinweise für den Benutzer", denen unbedingt ein Inhaltsverzeichnis vorangestellt werden sollte. Die Studierenden sahen zwar explizit die Notwendigkeit, diese „Hinweise" zur Kenntnis nehmen zu müssen, bemängelten aber zu Recht die Dominanz des Passivs, syntaktisch unnötig komplizierte Konstruktionen, wie Passiversatzkonstruktionen "sind zu finden" [S. X], "lassen sich ableiten" [S. XV]), uneingeleitete Konditionalsätze, idiomatische Wendungen "es würde den Rahmen sprengen" [S. IX]), manche Wortwahl "Unterschiede werden verzeichnet" [S. XV], "Vorsicht ist geboten" [S. XVIII]) und die Anführungszeichen, die als metasprach- FLuL 23 (1994) Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache und seine Benutzer 223 liehe Signale eingesetzt werden: Wörter haben sich „verselbständigt" (S. XI), "Bausteine" (S. XXI) und „Partner" (S. XXVI) werden so eingeführt. Für Nachschlagende ohne germanistische oder philologische Vorbildung wirken die „Lexikographischen Vorbemerkungen", die man noch vor den Benutzerhinweisen findet, eher abschreckend. Es wäre sehr zu empfehlen, "Lexikographische Nachbemerkungen" am Ende des Bandes abzudrucken. 2. Die Typographie, die auf weniger erfahrene Wörterbuchbenutzer keine Rücksicht nimmt, beeinträchtigt das erfolgreiche Nachschlagen, wie zahlreiche Beispiele . ~eigen. So hatten mehrere Studierende Schwierigkeiten, unter den angebotenen Lesarten eines Lemmas die für einen Kontext richtige auszuwählen. Besonders deutlich wird das am folgenden Beispiel, in dem das Substantiv Leistungsfähigkeit im Artikel Leistung nachgeschlagen wurde: L~•stung die; -, -en; 1 der Prozeß, bei dem j-d etw. leistet' (1) od. das Ergebnis dieser Arbeit (e-e gute, schwache, hervorragende L., e-e L. bieten, erbringen, erzielen, vollbringen, zeigen; die L. steigern; von j-m e-e L. verlangen; j-n zu e-r L. treiben): Gauß vollbrachte großartige Leistungen im Bereich der Mathematik; Der Titelverteidiger zeigte e-e nur mäßige L. u. schaffte lediglich ein Unentschieden II K-: Leistungs-, -abfall, -anstieg, -bereitschaft, -bilanz, -druck, -niveau, -steigerung, -streben, -test, -vergleich, -vermögen, -wille, -zwang; leistungs-, -bereit, -fördernd, -orientiert, -steigernd, -schwach, -stark II -K: Arbeits- 2 nur Sg; die L. (1 ), die ein Organismus od, ein System normalerweise schafft: die enorme L. e-s Elektronenmikroskops; die L. des menschlichen Gehirns II K-: Leistungs-, -fähigkeit; leistungs-, -fähig 3 mst PI; bes die Summen Geld, die e-e Firma od. e-e Versicherung anj-n zahlt: die Leistungen e-r Krankenkasse; die sozialen Leistungen e-s Betriebs, e-s Unternehmens II -K: Sozial- 4 Phys; die Arbeit, die ein "Interpretiert" wurde diese Anordnung bzw. Lesartenabfolge wie folgt: Leistungs-, -fähigkeit; leistungs-, -fähig 3 mst Pl; bes die Summen Geld, die e-e Firma od. e-e Versicherung an j-n zahlt Übersehen wurde die 3, wobei dem Probanden zuzugestehen ist, daß er der normalen Leserichtung folgte, statt wie von ihm eigentlich verlangt zurückzugehen, um die Lesart 2 zu konsultieren. Es ist offensichtlich, daß die halbfette 3 als Markierung für die nächste Lesart besonders nach den halbfett-kursiven Wortbildungsbeispielen nicht genügt. Ein ähnliches Problem zeigte sich beim Suchen eines Eintrags für Recht auf Der Grund dafür, daß diese Wortverbindung im Artikel Recht nicht aufzufinden war, hat wiederum mit der Typographie zu tun, die dazu führt, daß R.[echt] auf etw. in einer ganzen Serie halbfett gesetzter Wortbildungsbeispiele schlichtweg „verschwindet": FLuL 23 (1994) 224 Lutz Köster, Fritz Neubauer Rll! cht das; -(e)s, -e; 1 nur Sg, Kollekt; die Regeln für das Zusammenleben der Menschen in e-m Staat, die in Gesetzen festgelegt sind ( das bürgerliche, öffentliche R.; das R. anwenden, verletzen, brechen; das R. auf seiner Seite haben, wissen): Nach geltendem R. ist die Beschaffung von Heroin strafbar II K-: Rechts-, -angelegenheit, -auffassung, -auskunft, -beratung, -lage, -ordnung, -philosophie, -schutz, -sprache, -unsicherheit, -verbindlichkeit, -verletzung, -vorschritt, -wissenschaft II -K: Arbeits-, Beamten-, Ehe-, Eigentums-, Eltern-, Familien-, Grund-, Haus-, Jugend-, Kirchen-, Kriegs-, Kündigungs-, Patent-, Privat-, Scheidungs-, Staats-, Straf(prozeß)-, Tarif-, Urheber-, Verfassungs-, Verkehrs-, Vertrags-, Völker-, Zivil- 2 das R. (auf etw.(Akk)) der (moralisch od. gesetzlich verankerte) Anspruch (auf etw.) < ein angestammtes, unveräußerliches, verbrieftes R.; die demokratischen, elterlichen, vertraglichen Rechte; ein R. geltend machen, ausüben, mißbrauchen, wahrnehmen; sein R. fordern, wollen, bekommen; sich (Dat) ein R. nehmen, anmaßen, vorbehalten; auf sein R. pochen ( = sein Recht fordern); j-m ein R. übertragen, verweigern, absprechen, entziehen; j-s Rechte wahren, verletzen): Die Verfassung garantiert das R. des Bürgers auffreie Meinungsäußerung; Der Rechtsanwalt versuchte, ihr durch e-e Klage vor Gericht zu ihrem R. zu verhelfen; Mit welchem R. gibst du mir Befehle? II -K: Aufenthalts-, Se/ bstbestimmungs-, Wahl- 3 nur Sg; das, Ein Lernerwörterbuch, das allen Benutzern den Zugang zum Wörterbuch erleichtern möchte, könnte in Erwägung ziehen, die althergebrachte lexikographische Praxis der Unterscheidung zwischen Homonymen (die traditionell als verschiedene Stichwörter erscheinen) und Polysemen (die traditionell unter einem Stichwort erscheinen) aufzugeben, wodurch sich allerdings die Zahl der separaten (aber durchnumerierten) Stichwörter drastisch vermehrt. Diese separate Auflistung mit den sich daraus ergebenden neu beginnenden Anfangszeilen könnte DaF-Lernende vielleicht dafür sensibilisieren, bei der Auswahl von Bedeutungen sorgfältiger vorzugehen. Hilfsweise müßte auch in Erwägung gezogen werden, die Zahlen, die die verschiedenen Lesarten anzeigen, in inverser Darstellung O, @ , usw. zu setzen, um auf die neue Bedeutung hinzuweisen. Fehlleistungen traten z.B. auch beim Nachschlagen des Wortes verfügen für den Kontext über Informationen verfügen auf, wo erst die dritte angebotene Lesart dem Kontext entspricht. Das gleiche Problem taucht auf bei der Suche nach dem Wort Tat für den Kontext in der Tat, der erst als Lesart 6 angeboten wird. Die nachgeschlagene Lesart „eine einzelne Handlung, mit der man etw. bewirkt" ergibt für den Kontext hier keinen Sinn. Aber selbst unter der Voraussetzung, daß die Lesarten klarer separiert werden, bleibt es eine wichtige Aufgabe der Wörterbuchdidaktik, die Lernenden darauf hinzuweisen, daß in den meisten Fällen beim Nachschlagen im Wörterbuch damit zu rechnen ist, daß mehrere Möglichkeiten angeboten werden und daß es nicht die beste Strategie ist, die erste Bedeutung als die Bedeutung zu akzeptieren. FLuL 23 (1994) Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache und seine Benutzer 225 3. Der Typus Lernerwörterbuch zeigt sich u.a. daran, daß die Angabe des Genus durch den voll ausgeschriebenen Artikel erfolgt. Das sind dann im Vergleich zu m oder r in anderen Wörterbüchern bei jedem Wort zwei Buchstaben mehr, erspart aber den Lernenden den Übersetzungsschritt von m in der. Eine Eigenart unsensitiver Benutzer soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Im Wörterbuch nachgeschlagen wurde in abnehmender Häufigkeit bei Problemen mit der Bedeutung eines Lexems, der Rechtschreibung und der Artikelwahl. Wurde lediglich der Artikel gesucht, dann wurde von den Studierenden in vielen Fällen die Bedeutung des vermeintlich bekannten Lexems nicht zur Kenntnis genommen: Aus „Mißstände" im Hörtext wurde MifJverständnis das, aus „Schatz" wurde, französisch inspiriert, Tresor der (lt. Protokoll), im Eigentext dann als „das Tresor" realisiert. Auch andere grammatische Informationen, z.B. über die Verbformen und die Verbrektion werden direkt im Wörterbucheintrag angegeben: überreden: überredete, hat überredet ... Vt j-n (zu etw.) überreden, was den Benutzern das erspart, was in anderen Wörterbüchern durch Nachschlagen von Verweisen auf Verbklassen im Anhang erzielt werden soll, sicher aber in vielen Fällen unterbleibt. Die Strukturformeln werden allerdings oft fehlinterpretiert oder ungenügend beachtet. Unter dem Eintrag zu widmen liest der Studierende unter 3 sich j-m/ etw. w. und ist auch bei Nachfrage überzeugt, daß etw. für den Akkusativ steht. Zwar wird in den „Hinweisen für den Benutzer" auf die Parallelität von j-m und etw. hingewiesen (S. XXIV), diese Bedingung ist aber offensichtlich nicht präsent; die eigentlich redundante Kasusangabe sollte in solchen Fällen vielleicht doch eingefügt werden. An diesem Eintrag kann man auch demonstrieren, daß die Strukturformeln mit den Definitionen und besonders den Beispielsätzen besser abgestimmt sein sollten: widmen 1 j-m etw. w. Beethoven widmete Napoleon seine 3. Symphonie. Ersichtlich sind die Eigennamen nicht flektiert: wer wem in welchem Kasus etwas widmet, ist nur aufgrund des Weltwissens zu entscheiden. Die Entscheidung, bei bestimmten Verben im LGDaF die Angaben für Akkusativobjekt und akkusativisch gebrauchtes Reflexivpronomen zusammen und nicht als zwei mögliche Lesarten (mit Vt = transitives Verb und Vr = reflexives Verb) aufzuführen, führte zu einer fehlerhaften, nicht reflexiven Verwendung von gewöhnen Vt 1 j-nlsich an etw. (Akk) g. (ebenfalls bei informieren). In vielen Fällen finden die Strukturformeln bei der Textproduktion nicht genügend Beachtung; es werden Kasusangaben oder Präpositionen nicht übernommen und fehlerhafte Sätze gebildet. Dies ist natürlich nicht dem Wörterbuch anzukreiden, sondern unterstreicht erneut die Notwendigkeit, die DaF-Lernende mit der Benutzung des Wörterbuchs vertraut zu machen. Die „Hinweise für den Benutzer" sindbezogen auf die Strukturformeln beim Verb sehr genau; für den Normalbenutzer aber auch abschreckend genau und umfangreich. Bei Verben, wie etwa kondensieren, und mehreren Substantiven fehlten den Studierenden die präpositionalen Anschlüsse, so daß sie irgendwelche oder gar keine Präpositionen verwendeten: Auseinandersetzung (über, um), Anlaß (für) waren gesucht, "Anlaß über parlamentarische Untersuchungen" wurde geschrieben. Bei FLuL 23 (1994) 226 Lutz Köster, Fritz Neubauer Kontinent, das wegen der Suche nach dem Artikel nachgeschlagen wurde, fehlte die explizite Angabe der Präposition, im Lernertext hieß es dann „kommen aus amerikanischem Kontinent" und „in diesem Kontinent". Des weiteren findet man die Präposition auf sowohl s.v. Insel als auch s.v. Land <auf dem L. leben; vom L. kommen>; beim dort angegebenen Antonym Stadt aber fehlen die Kollokationen „in der S. leben; aus der S. kommen". 4. Zum Eingehen auf die Bedürfnisse der Lernenden gehört auch, daß „die Bedeutungen der Stichwörter [...], so weit es geht, durch einen einfachen und verständlichen Wortschatz beschrieben" werden "Hinweise für den Benutzer" [XIX]). Auch das unterscheidet dieses Wörterbuch von anderen Wörterbüchern, in denen häufig ein schwieriges Wort durch andere, in vielen Fällen noch weniger verständliche Wörter erklärt wird, so daß ein ausdauernder Benutzer in einer Art 'kombinatorischer Explosion' das ganze Wörterbuch konsultieren müßte. Die im großen und ganzen gelungene Beschreibung der Bedeutungen „durch einen einfachen und verständlichen Wortschatz" ging allerdings nicht so weit wie in einigen Lernerwörterbüchern des Englischen (z.B. im Longman Dictionary of Contemporary English [= LDOCE], 1987), in denen der in den Worterklärungen verwendete Wortschatz auf eine bestimmte Zahl von Wörtern beschränkt wurde ("defining vocabulary"). Da eine solche explizite Kontrolle hier nicht stattfand, schleichen sich an einigen Stellen in den Worterklärungen doch wieder Wörter ein, die nicht nur Lernende vor Verständnisprobleme stellen können, wie z.B. Straf- oder Zivilprozeß (in der Bedeutungserklärung von Bundesgerichtshof). Unabhängig davon, ob ein Definitionswortschatz angestrebt wird oder nicht, müßte bei künftigen Überarbeitungen zumindest der Versuch gemacht werden, die in den Bedeutungserklärungen und Beispielen auftretenden Wörter zu kontrollieren, so daß eine bewußte Entschei- · dung für oder gegen die Verwendung von bestimmten Wörtern an die Stelle der intuitiven (und vielleicht sogar kreativen) Verwendung von Wörtern tritt. Natürlich zeugt es von Bewandertheit, den Koalabären im Beispielsatz für beheimatet anzuführen. Ob allerdings alle Benutzer außerhalb Australiens mit diesem Wort vertraut sind, ist eine ganz andere Frage; hier wird der Beispielsatz lexikalisch nur kompliziert, ein weniger exotisches Tier hätte auch genügt. Weitere in den Bedeutungserklärungen oder Beispielsätzen auftretende Lexeme, die man auch im Wörterbuch nicht finden kann, sind Eisprung (in Ovulation), erigiert (in Phallus), Lymphe (inführen), GUS (in exportieren). Die Studierenden stolperten über Lexeme, die weiter hätten nachgeschlagen werden müssen, wie Pokal (in Trophäe) oder überhaupt nicht (in keineswegs), das anschließend im zweisprachigen Wörterbuch nachgesehen wurde; aus dem Eintrag zu anhand, das mit unter Berücksichtigung von, mit Hilfe von erklärt ist, wurde nur die letztgenannte, vertraute Paraphrase ins Protokoll übernommen. 5. Für enkodierende Aufgaben sollten sich Lernerwörterbücher von strikt alphabetisch angelegten Wörterbüchern durch onomasiologische Anreicherung und Clu- FLuL 23 (1994) Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache und seine Benutzer 227 sterbildung abheben, damit sie auch für die Produktion von L2-Texten angemessen eingesetzt werden können. Auch zur systematischen Kompetenzerweiterung ist es unverzichtbar, die vielfältige Strukturiertheit des Wortschatzes sichtbar zu machen. Zu den idealen Parametern gehören deutlich getrennt von der Definition eine entsprechende Zahl von Synonymen und Antonymen, integrierte Verweise auf Wortfamilien und Wortfelder, Visualisierungen von Sach- und Wortfeldern, explizite semantische oder pragmatische Kommentare. Unerläßlich scheint gerade in diesem Zusammenhang ein "Workbook", das die Konzeption darstellt und eine Wörterbuchdidaktik unterstützt, die von wenig geübten Benutzern auszugehen hat. Die Wörterbuchdidaktik hat eben deutlich zu machen, daß Wörterbuchbenutzung nicht nur aus der momentanen Notlage heraushelfen soll, sondern auch beim L2- Lernen helfen kann,. gerade wenn Lernende den Umfang der Einträge "sehr lang und umfangreich") und den Zeitaufwand "man braucht mehr Zeit, um zu verstehen") im Vergleich mit ihren zweisprachigen Wörterbüchern negativ einschätzen. Neben der bereits erwähnten Zusammenstellung von Wort- und Sachfeldern in Illustrationen bietet das LGDaF nun innerhalb der Einträge zu den Lemmata Synonyme, Antonyme, Derivate, Wortfamilien und Hinweise auf Besonderheiten unter dem Signum 'NB' (siehe unten) sowie an geeigneten Stellen außerhalb der Einträge geballte Informationen in Form kompakter, tabellarischer Übersichten. Unter einem expliziten Synonymieverweis (: : : : ) finden sich nach den Definitionen Synonyme, die in den meisten Fällen wiederum als eigene Lemmata nachgeschlagen werden können. Querkontrollen ergeben allerdings, daß einige Synonyme nur hier erwähnt sind und der Benutzer diese ergänzende Information nicht adäquat einschätzen kann: Sardelle "' Anchovis; Lamm: 5 das L. Gottes : : : : Agnus Dei; Massiv : : : : Gebirgsstock; bahnbrechend"' epochemachend. In einem Fall wurde verblaßt gesucht, aber nicht gefunden; zufällig entdeckten wir es als Synonym unter verbleichen. Synonyme in semasiologischer Position kommen in nur wenigen Fällen vor, eine unerwünschte Zirkelsynonymik wird vermieden, indem das Synonym an entsprechender Stelle definiert wird, wobei in diesen Fällen auffällig oft auf Rückverweise verzichtet wird, da offensichtlich einige, aber eben nicht alle Lexeme der nicht produktiv zu beherrschenden saloppen Umgangssprache angehören: intim"' 7 gemütlich; bärbeißig "' unfreundlich, mürrisch; verschusseln "' 1 verlieren 2 vergessen; Pack "' Gesindel; Chose : : : : Angelegenheit, Sache; Kroppzeug "' 1 Gesindel 2 Kram, Plunder. Synonyme werden. von den Studierenden häufig genutzt. Das aus der Wörterbuchbenutzungsforschung bekannte Vorgehen, die Definitionen zu überspringen und auf die ihnen bekannten Synonyme bei der Textreproduktion zurückzugreifen, zeigt sich auch in unseren Benutzungsprotokollen. Für Emotion wird Gefühl gewählt, für Schicht wird das in dem betreffenden Kontext (archäologische Ausgrabungen) allerdings nicht synonyme Lexem Lage genommen. Sinnvoll ist die Kombination von Synonymen und Antonymen ( H ), die die Bezüge innerhalb des Wortschatzes verdeutlichen und Anregungen für die Produk- FLuL 23 (1994) 228 Lutz Köster, Fritz Neubauer tion von Texten geben: leichtsinnig "" unvorsichtig, leichtfertig, fahrlässig H vorsichtig, bedacht. Auch hier sind nicht immer die nötigen Querverweise vorhanden. Antonyme werden als Mittel der sprachlichen Kompetenzerweiterung eingesetzt, es wird dabei ein weiter Begriff von Antonymie zugrunde gelegt: Neben mickrig H riesig; kurzärmelig H langärmelig; unfreundlich H liebenswürdig, entgegenkommend finden sich nützliche Hinweise auf Sachfelder Kurzwelle H Langwelle, Mittelwelle, UKW; Mittelschicht H Unterschicht, Oberschicht; Lyrik H Epik, Dramatik; Fußgänger H Radfahrer, Autofahrer. Transparente Derivate zu den Lemmata werden ohne eigene Definition aufgeführt und machen so gleichzeitig typische Wortbildungsprozesse deutlich: schänden hierzu Schänder der; -s, -; Schändung die; zertrümmern hierzu Zertrümmerung die; nur Sg; zu Katze 1 katzenartig Adj; katzengleich Adj; katzenhaft Adj. Auf Lexeme innerhalb von Wortfamilien( ►), die ihre Verwandtschaft, oft aufgrund von Vokalwechsel, nicht auf den ersten Blick verraten, wird ebenfalls verwiesen: wollen ► Wille; beschießen ► Beschuß; Saat ► säen; sagen ► unsäglich; mies ► vermiesen. Diese Lexeme werden dann an entsprechender alphabetischer Stelle noch definiert, versehentliche Unterlassungen von diesem Grundsatz finden sich allerdings auch, der Teufel steckt im Detail: menschlich ► vermenschlichen. · Eine innovative Ergänzung zum semasiologischen und onomasiologischen Teil sowie zum Demonstrationsteil stellt die Kategorie 'NB' (notabene) dar, auf deren Potenzen bedauerlicherweise nicht in den „Hinweisen für den Benutzer" aufmerksam gemacht wird. 3 Hierunter fallen Informationen zur Flexion (Student: den, dem, des Studenten), Orthographie, zu Verwendungsbedingungen und landeskundlichpragmatischen Besonderheiten (Essen: Das Frühstück wird nicht als Essen bezeichnet). Zur Wortschatzvernetzung tragen einfache Verweise auf semantisch nahe und fehlerträchtige Lexeme (Meer NB: i Ozean, See; Riß NB: i Spalt, Sprung; anscheinend NB: i scheinbar), semantische Kommentare und kleinere Exkurse zur Bedeutungsdifferenz etwa von Stiel, Griff und Henkel; Kind, Baby, Kleinkind und Jugendliche(r) oder farbig und bunt bei. Auch hier gilt wieder, daß die Verweise nicht in allen Fällen wechselseitig erfolgen. Beim Halbwaisen finden wir NB i: Waise, Vollwaise, bei diesen hingegen keinen Verweis auf Halbwaise. Ein letztes Angebot machen umfangreichere, teils tabellarische Zusammenstellungen etwa zumß, zu Possessivpronomen, zu den Deklinationstypen des Adjektivs, zu Präpositionen, die durch Illustrationen visualisiert werden, aber auch zu mathematischen Zeichen, zu den 'Verben des Denkens und Vermutens' (bei annehmen) und zur Anrede im Deutschen, von denen einige zum Lesen 'verführen' können. Doch: können wirklich alle Deutschlernenden dieses bereits im Bereich der Wortschatzvernetzung reichhaltige Angebot, das das LGDaF bereithält, auch nutzen? Das beim Verlag erhältliche „Wörterbuch-Arbeitsblatt", das lediglich zwei Probeseiten und zwölf Übungen enthält, kann nur ein Schnellkurs für vorgebildete Nutzer 3 Auch als Lemma ist notabene übrigens nicht aufgenommen. FLuL 23 (1994) Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache und seine Benutzer 229 sein, wie unsere Erfahrungen in den universitären Sprachkursen für ausländische Studierende aller Fächer zeigen. Ein derart fein durchdachtes Arbeitsinstrument verlangt nach einem Übungsheft, das das vorliegende Lernerwörterbuch nun auch tatsächlich in ein Wörterbuch zum Lernen transformiert. 6. Idealiter sollte ein solches Arbeitsinstrument den Lerner in die Lage versetzen, auch nie zuvor gehörte und in keinem Wörterbuch verzeichnete Lexeme wie kultuifreudig, lachlustig und bindungsfähig (Zitate aus Kontaktanzeigen) verstehen zu können. Oder genereller formuliert: dem Lerner sollte es ermöglicht werden, auch mit Hilfe eines Wörterbuchs Selbständigkeit in seiner wortanalytischen Kompetenz (potentiellen Wortkompetenz) zu erlangen. Das LGDaF nimmt dementsprechend sehr viele Wortbildungsmorpheme bzw. Grundmorpheme, die wortbildungspotent sind, als eigene Stichwörter auf. Hierzu gehören reihenbildende Substantive (z.B. -anlage, -muffe[, Ober-, Affen-), Adjektive (z.B. -artig, -fähig, alt-, voll-) und Affixe (z.B. ur-, Ge-, er-, -keit, -mals, -in). Ein beträchtlicher platzzehrender Aufwand wird mit den movierten Formen getrieben. So werden über den Eintrag des Lemmas -in hinaus sehr häufig die weiblichen Entsprechungen wie Romanistin, Gammlerin, Republikanerin aufgeführt; aber warum findet man bei den Demokraten, unter Hausbesetzern oder unter Germanisten keine Frauen? Fremdaffixe sind in sehr großer Zahl aufgenommen, -ator, -iker, -ist, -oid, de-, des- und inseien stellvertretend genannt. Im letztgenannten Fall wird auch in einem NB-Kommentar auf die Bildungsregularitäten il-, im-, irhingewiesen. Es fehlen -nom, -Loge, -graph und etwa auch -or, so daß die am Ende der Artikel jeweils genannten, aber nicht weiter definierten Derivate in diesen Fällen möglicherweise unverständlich bleiben: bei Invasion finden wir Invasor, bei Inquisition Inquisitor. Nicht ganz plausibel scheint uns die erstmalig in einem Wörterbuch erfolgte Angabe der Produktivität zu sein, Reihenbildende Lemmata werden nach vier Kategorien differenziert: 'nicht (mehr) produktiv', 'wenig produktiv', 'begrenzt produktiv', 'sehr produktiv'. Die Unterscheidung zwischen 'wenig produktiv' und 'begrenzt produktiv' ist in vielen Fällen nicht nachvollziehbar, etwa wenn Mono-, das als Konfix mit h~imischen wie mit Fremdwörtern und Fremdkonfixen Verbindungen eingeht, als 'wenig produktiv', und Polyals 'begrenzt produktiv', mithin im Frequenzkontinuum höher angesiedelt, eingestuft werden. Auf was hin 'begrenzt die Produktivität' zu interpretieren ist, wird in den „Hinweisen für den Benutzer" nicht erwähnt. Beim Suffix -los ist die spezifizierende Angabe, vermutlich 'sehr produktiv', vergessen worden; der berechtigte Verweis auf -frei (bei -frei fehlt dieser Querverweis) sollte vielleicht um einen semantischen Kommentar ergänzt werden, der die Kombinationsbeschränkungen erwähnt. Derivate werden, ohne daß sie als eigene Lemmata behandelt werden, am Ende der Artikel genannt. Hier werden die regelmäßig gebildeten (Adjektive auf -ig, Substantive auf -ität, -ung usw.; -ung hat keinen Eintrag bekommen! ) wie auch die unregelmäßig gebildeten Derivate aufgeführt: anmelden - Anmeldung; irregulär - FL~L 23 (1994) 230 Lutz Köster, Fritz Neubauer Irregularität; Wollust wollüstig; absorbieren - Absorption; Inzest inzestuös; irrelevant - Irrelevanz. Innerhalb der Artikel sind transparente Komposita mit der Kennzeichnung -K, Ksamt ihren Interfixen aufgeführt: An•t~n•ne die; -, -n; e-e Vorrichtung aus Metall (oft auf dem Dach e-s Hauses), mit der man Radiood. Fernsehsendungen empfangen od. senden kann II K-: Antennen-, -mast, -verstärket II -K: Fernseh-, Haus-, Radio-, Zimmer- Das neben Komposition und Derivation dritte Wortbildungsmodell, die Kurzwortbildung, ist ebenfalls in das LGDaF aufgenommen. In phonetischer Umschrift wird auf Buchstabier- oder Lesekürzungen bei problematischen Kurzformen wie etwa ADAC, MEZ, RAF und HIV hingewiesen. Aussprachehilfen werden im übrigen nur in den Fällen gegeben, wo Schwierigkeiten bei Lernenden vermutet werden, z.B. in früh, Larve oder bei Fremdwörtern. 7. Der nur regional gebräuchliche Wortschatz, besonders was den süddeutschen Gebrauch betrifft, ist reichlich vertreten, wie z.B. Semmel oder Maß, aber auch Besonderheiten des Sprachgebrauchs in Österreich und der Schweiz wie Marille, Spital, Grüß Gott oder Grüezi (mit Lautschrift! ). Broiler bekommt das Etikett „ostd.", und der norddeutsche Gebrauch von Sonnabend wird auch als solcher bezeichnet. Speziellere Wörter wie Schrippe oder Tabak-Trafik blieben unberücksichtigt. Noch reichlicher vertreten sind die Lemmata zu den verschiedenen Stilebenen der deutschen Sprache, die von der „gehobenen Stilebene" bis zu Wörtern reichen, die nur in der gesprochenen Jugendsprache oder in vulgärer Sprache verwendet werden. Ob ein kleiner Scheißer oder Scheißdreck wirklich schon das Etikett "vulgär" verdient, der Scheißkerl aber noch mit „gesprochener Sprache" davonkommt, scheint ebensowenig eindeutig zu sein wie einige andere der Zuordnungen zu den verschiedenen Stilebenen. Schwierig zu klassifizieren sind die idiomatischen Wendungen, Redensarten und Sprichwörter, die innerhalb des Wörterbuchartikels ohne weitere Differenzierung als ID gekennzeichnet werden. So stoßen wir im Artikel Mücke auf den Idiomatismus aus einer Mücke einen Elefanten machen und s.v. Huhn auf die Redewendung Ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn, während man im Eintrag für Grube die sprichwörtliche Verwendung wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein vergeblich sucht. Zwar wird uns oft ein reichhaltiges Inventar solcher „ID" angeboten; bei umfangreichen Artikeln, wie z.B. bei Haar mit mehr als 30 Zeilen für idiomatische Ausdrücke, vermißt man jedoch das klare Ordnungsprinzip. Erschwerend kommt hinzu, daß das „ID" zu Beginn einer solchen 'Serie' typographisch nicht ausreichend hervorgehoben ist und dem Benutzer leicht entgeht. Die fachsprachlichen Begriffe sollen entsprechend den „Hinweisen für den Benutzer" dann erscheinen, wenn die entsprechenden Bezeichnungen „in die FLuL 23 (1994) Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache und seine Benutzer 231 Allgemeinsprache eingedrungen sind". Zum Teil sind sie allerdings in die „Hinweise für den Benutzer" eingedrungen, nicht aber in das Wörterverzeichnis, was den wenig erfahrenen Wörterbuchbenutzer erneut benachteiligt. Über Morphologie und Funktionsverben wird in den „Hinweisen" gesprochen, von Funktionsverb ist auch bei ergreifen die Rede, ohne daß es lemmatisiert wäre. Es gibt zwar ein Etikett 'Ling.' für „Linguistik, Sprachwissenschaft", in der Makrostruktur fehlt das Lemma Linguistik jedoch. Demgegenüber wurden Phonem, Phonologie und Phonetik aufgenommen (letztere ohne die Kennzeichnung 'Ling.'), obwohl auch von diesen Wörtern bezweifelt werden kann, daß sie in die Allgemeinsprache eingedrungen sind; attributiv wird gegenüber prädikativ und adverbial nur unzureichend erklärt. Lücken dieser Art scheinen darauf hinzudeuten, daß an manchen Stellen eine etwas systematischere Wortauswahl von Vorteil gewesen wäre oder eine Streichung von Wörterbucheinträgen ohne Berücksichtigung der Gesamtabstimmung stattfand. 8. Die Auswahl der Lemmata und der entsprechenden typischen Beispielsätze ist für Lexikographen eine der schwierigsten Aufgaben, die nur über eine große Datenbasis annähernd zu bewältigen ist. Die beeindruckend große Zahl der Beispielsätze, durch die die Anwendung der Stichwörter (etwa in Form von Kollokationen) illustriert wird, stellt allerdings nicht immer eine repräsentative Auswahl dar. Unter dem Stichwort Entscheidung werden als Verbkollokatoren aufgeführt: treffen; zu e-r E. kommen; e-r E. ausweichen, aus dem Weg gehen. Warum nicht auch eine Entscheidung fällen? An keiner Stelle wird etwas über die eigentliche Datenbasis für das Wörterbuch gesagt. In den „Lexikographischen Vorgemerkungen" wird zwar darüber berichtet, daß erfundene Beispiele sinnvoll~r sein können als authentische aus einem Korpus; ob aber überhaupt ein Korpus und gegebenenfalls welches benutzt wurde, verschweigt uns das LGDaF. 9. Illustrationen unterstützen die lexikalischen Erklärungen, sollten aber auch durch die Art der Darstellung selbsterklärend sein. In L2-Lernerwörterbüchern können sie leicht verwechselbare Wörter kontrastieren, metaphorisch verwendete Lexeme visualisieren, Sach- und Wortfelder zeigen, nur schwer •zu erklärende Lemmata bildlich verdeutlichen und enzyklopädische Informationen bereitstellen. Kriterien für Illustrationen gibt es also genügend; in den „Hinweisen für den Benutzer" werden allerdings keine genannt. Lediglich in den „Lexikographischen Vorbemerkungen" heißt es, daß die Illustrationen „Bedeutungsunterschiede und semantische Zusammenhänge" verdeutlichen sollen. Die Analyse ergibt, daß sicherlich Kriterien der genannten Art zugrunde gelegt worden sind geometrische Figuren und ein Rad schlagen beziehen sich auf Umrisse und komplexe Handlungen, die eine Illustrierung nahelegen. Man findet unikale Illustrationen (Tube, Sieb), die auch um die Bezeichnung dazugehöriger Teile erweitert sein können (Schlitten + Kufe; Pinsel + Borste; Pilz FLuL 23 (1994) 232 Lutz Köster, Fritz Neubauer + Hut + Stiel + Lamelle). Oft werden aber Chancen vergeben, mehr als nur ein Lemma zu bezeichnen: Das Bild des Fahrrads weist zwar Dynamo und Reflektoren auf, sie erscheinen aber nicht als Legende in der Illustration, obwohl sie als Lemma bzw. Verweis im Wörterbuch vorhanden sind. Das Auge ist detailliert bezeichnet, der (riesengroße) 'Zahn dagegen nicht. Auf der im leeren Raum angesiedelten Terrasse stehen nicht bezeichnet ein Sonnenschirm mit Gartenstuhl und Gartentisch. Das aus dem LDOCE übernommene Auto weist zwar Radkappen, Türgriff und Antenne auf, sie sind aber im Gegensatz zur Originalzeichnung im LDOCE nicht markiert, obwohl Radkappe und Antenne sogar eigene Lemmata im LGDaF sind. An dieser Stelle eine kurze Bemerkung zur Übernahme von Illustrationen aus dem LDOCE: Kürzende Eindeutschungen werden etwa beim Gemüse und Obst vorgenommen, Kartoffel (! ), Porree, Feigen u.a. fehlen nun in den Übersichten. Von den im LDOCE unter dem Hyperonym berries visuell versammelten Beerensorten treffen wir im LGDaF die Erdbeere zusammen mit der Himbeere beim Lemma Erdbeere wieder. Funktionale Illustrationen (Stecker + Schukostecker + Steckdose; Computer mit Rechner und Peripheriegeräten) verdeutlichen Zusammenhänge. Nomenklatorische Illustrationen (Theater, Fußball) führen, wenn auch unvollständig, in den Fachwortschatz bestimmter Bereiche ein. Eine szenische Illustration zeigt einen „typisch deutschen" Frühstückstisch und belegt eine wichtige Funktion von Illustrationen in einem Wörterbuch, nämlich landeskundliche Informationen zu transportieren (mit Blume, aber ohne Wurst, ohne Bezeichnung von Käseglocke (Lemma! ), Deckeln, Eierlöffel oder Messer). Zu Recht ist dagegen der baseball glove bei der Übernahme des Lemmas Handschuhe aus dem LDOCE entfallen. Vorgänge werden außerdem sequentiell illustriert (aufblasen, schaukeln, platzen, Purzelbaum, jemandem eine Spritze geben), Wort- und Sachfelder unter dem entsprechenden Oberbegriff visualisiert: Schuhe, Raubkatzen, Waffen, Kinderwagen, Eigenschaften, wobei Verweise auf die Abbildungen bei den einzelnen Lemmata die nötigen Bezüge gewährleisten sollen. Daß etwa der Querverweis von Kleidung auf Bekleidung fehlt, ist besonders ärgerlich; der Synonymieverweis steht nur bei Bekleidung, dort findet man auch die Illustrationen, auf die bei Kleidung nicht hingewiesen wird. Neben zeichnerisch gut gelungenen Zusammenstellungen (Stühle, Werkzeug) gibt es aber einige Inkonsistenzen zu kritisieren: Blasinstrumente, Schlaginstrumente und Streichinstrumente werden gemeinsam unter dem Hyperonym vorgeführt, warum sind aber die Zupfinstrumente Gitarre, Mandoline und Zither jeweils bei ihren Lemmata illustriert, und warum fehlen bei den Lemmata Blasinstrumente, Streichinstrumente die Verweise aufeinander? Bei den Gartengeräten ist die Gartenschere gleich groß mit der Heckenschere, bei den Lampen die Laterne genauso groß wie die Stehlampe; bei der Darstellung der Homonyme eine wichtige Aufgabe der Illustrierung ist die Abbildung einer Astgabel (Lemma Gabel) nicht zu identifizieren, beim Lemma Falten sind die Illustrationen nicht selbsterklärend, bei den Eigenschaften muß das Alltagsbzw. Fachwissen bei waagerecht eine nicht FLuL 23 (1994) Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache und seine Benutzer 233 genau erkennbare Wasserwaage(? beim Lemma fehlt wieder der Verweis) identifizieren helfen. Die ca. 195 Illustrationen entstammen sechs Bildquellen, was sich auf das Gesamterscheinungsbild eher negativ auswirkt: so sind die aus dem LDOCE übernommenen Illustrationen „eingedeutscht" und um wichtige Aspekte gekürzt, oder die von dem Ko-Zeichner erstellten Illustrationen arbeiten mit flächigen Schwarz- und einigen Grauwerten, die oft uneindeutig bleiben: Dübel, Ähre, Mappe, Manschette, Flügel weisen diese negativen Charakteristika auf. Was ist das Typische des abgebildeten CD-Players? Warum weist die Urkunde einen gerade noch lesbaren, "absurden" Text auf? Eine einheitliche Darstellung durch nur die eine verantwortliche Zeichnerin würde dem Gesamteindruck und den Einzelillustrationen gut tun. Bei einer Überarbeitung müßten außerdem willkürlich und unüberlegt erscheinende Plazierungen nach welchen Kriterien wurden eigentlich die Zeichnungen aufgenommen? - und Dimensionierungen 4 geändert werden. Fazit: Nach diesen Beobachtungen und Kommentaren ist zu fragen, ob das LGDaF fortgeschrittenen Deutschlernern und z.B. auch den künftigen Teilnehmern unserer Kurse empfohlen werden kann. Trotz der durchaus kritischen Anmerkungen sind wir doch der Meinung, daß der vorliegende Titel den meisten einsprachigen Wörterbüchern in vieler Hinsicht überlegen ist. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Aufbereitung der grammatischen Information, die Präsentation der Wortbildungsmöglichkeiten, die Ansätze zu begrifflich geordneten Wortschatzzusammenstellungen und die Formulierung der Worterklärungen. Diese Einschätzung wird auch von den befragten Studierenden geteilt, die bislang mit anderen einschlägigen einsprachigen Wörterbüchern gearbeitet haben. Auch für Lehrkräfte in multinationalen Gruppen, in denen Deutsch ausschließliche Unterrichts- und Erklärungssprache sein muß, kann das Wörterbuch ein Hilfsmittel sein, wenn man einmal nicht mehr weiß, wie ein Begriff am besten zu erklären ist, oder wenn man sich nicht nur auf die eigene Intuition verlassen will. Vor allem ist dieses Wörterbuch auch deshalb zu begrüßen, weil damit endlich der Anfang zu einer echten Lernerwörterbuchtradition im deutschsprachigen Raum gemacht ist. Wenn man sich die ersten Auflagen der entsprechenden englischen Lernerwörterbücher ansieht und sie mit den heute im Buchhandel erhältlichen vergleicht, so sieht man gewaltige Unterschiede. Unsere Erfahrungen als Lehrkräfte mit diesem neuen Wörterbuch und was noch wichtiger ist die Erfahrungen bei der Benutzung des Wörterbuchs durch Sprachlernende und die begleitende Benut- 4 So bekommen Sternzeichen eine halbe Seite, Schachfiguren werden über zwei Spalten dargestellt. Bei der Litfaßsäule und auch aus der gegebenen Definition kann man nicht erkennen, wie groß sie in der Realität sein könnte. FLuL 23 (1994) 234 Lutz Köster, Fritz Neubauer zerforschung können dazu beitragen, daß in einigen Jahren an den Stellen, an denen jetzt noch kleinere Schwierigkeiten auftreten, Veränderungen erfolgen können. In der Zwischenzeit läßt sich das gerade noch transportierbare und erschwingliche Wörterbuch sowohl für die Arbeit zu Hause, als auch im Deutschunterricht gut einsetzen und kann zu einer gewissen Entwöhnung vom zweisprachigen Wörterbuch bei denen beitragen, für deren Sprachen es gute zweisprachige Wörterbücher gibt. Vor allem-ist es für die Lernenden eine große Bereicherung, für deren Sprachen es nur relativ veraltete oder gar keine zweisprachigen Wörterbücher gibt. FLuL 23 (1994) Peter Kühn Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers Abstract. Vocabulary work and use of dictionaries are among the most severely neglected learning areas in the teaching of German as a foreign/ second language. Systematic work on vocabulary and work with a dictionary can, however, be usefully interrelated, but only as long as the dictionary is conceived as a semantic learning dictionary in the broadest sense. In the present article such a learning dictionary, which has been developed for children and young people, is presented. In addition, illustrations are given of how such a dictionary can be used for text interpretation and production as well as for vocabulary work. 1. Wortschatzarbeit und Lernwörterbuch in der Diskussion Die Wortschatzarbeit ist in den Blickpunkt des didaktischen wie methodischen Interesses gerückt. Gott sei Dank, denn dieser Lernbereich des Fremdsprachenunterrichts stand allzu lange im Schatten des Grammatikunterrichts. Peter Scherfer konstatiert noch 1989: "Spezifische Wortschatzübungen werden im Fremdsprachenunterricht eher stiefmütterlich behandelt. Vokabellernen ist eine typische Hausaufgabe, für deren Bewältigung die Lerner eigene Strategien entwickeln müssen" (Scherfer 1989: 193). Ob die euphorisch begrüßte „Wortschatzwende" (Zöfgen 1985: 4, Hausmann 1987) schon in der Unterrichtspraxis festen Fuß gefaßt hat, wird aber immer noch bezweifelt (vgl. Schneider 1993: 89). Gerhard Neuner (1990: 4) begrüßt, daß zumindest in einigen Sprachlehrwerken DaF die systematische Wortschatzarbeit "verstärkt" berücksichtigt worden sei. Wie sieht eine systematische Wortschatzarbeit im Lehrbuch aus? Ein willkürlich herausgegriffenes aber typisches Beispiel aus einem Deutschbuch für Kinder und Jugendliche (7-14 Jahre) ist das auf der folgenden Seite reproduzierte (aus Kopp/ Fröhlich 1992: 95). Es handelt sich um eine schriftliche Übung, in der die Schüler und Schülerinnen zunächst die bildlich dargestellten Personen identifizieren sollen (Aufgabe a). Anschließend sollen sie über die Zuordnung von Adjektivpaaren die identifizierten Personen charakterisieren (Aufgabe b) und schließlich noch antonyrnische Entsprechungen zu relativ willkürlich vorgegebenen Adjektiven finden (Aufgabe c). Übungen des vorliegenden Typs sind keine Übungen zum Erwerb, zur Festigung oder Erweiterung des Wortschatzes, sondern vor allem Kontrollaufgaben, über die die Kenntnis syntagmatischer und paradigmatischer Wortschatzstrukturen abgefragt wird. FLuL 23 (1994) 236 ~ 4. Wte sind dte Personen? ' .·~ ~ -.-; .-.- q.q, " J ' der R1 Die Person ist 0 stark und schnell. e alt und häßlich. e gefährlich und blaß. a) Wer ist das? 0 Supermann. e C, klein und freundlich. C, groß und stark. 0 jung und hübsch. b) Mach Sätze. Der Zwerg ist ... c) Findest du das Gegenteil von diesen Adjektiven? sauber schmutzig klein langsam häßlich unfreundlich jung kalt voll G klein und böse. C, hübsch und schmutzig. E) schön und freundlich. billig schwach uninteressant - Peter Kühn Darüber hinaus sind solche Übungen wegen ihrer Kontextfreiheit und Beschränkung auf die Arbeit an Einzelwörtern äußerst problematisch und irreführend: Das Gegenteil von schwach ist keineswegs stark, wie der Blick in das Antonymenwörterbuch von Agricola/ Agricola (1979: 196) beweist: schwach: kräftig, stark, rüstig, mannhaft, potent, kernig * dick, stark, kräftig (Stamm) * mächtig, gewaltig, riesig * stark, gut, bedeutend (Leistung) * energisch, wuchtig, heftig (Tat)* massiv, heftig (Angriff)* stark, intensiv, heftig, tief (Wirkung; Eindruck)* stark (Getränk; Dosis; Besetzung) * lebhaft, rege, stark (Bewegung; Verkehr) * gut (Gedächtnis) * scharf (Auge; Brille; Verstand) * frisch, steif (Wind) * gut, zündend (Witz) * dunkel, kräftig (Farbton) * lustig, heftig (Feuer) * voll, laut (Stimme) * stark (Verb; Äquivalenz) * gröblich (Übertretung) * standhaft, hart, unerschütterlich * wütend Der Wörterbuchausschnitt illustriert, daß die Bestimmung des Antonyms zu schwach vom jeweiligen Kontext abhängt; die Antonyme lassen sich ohne Kontext FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 237 nicht definieren. Franz Josef Hausmann (1993; 1993a) hat in einem richtungsweisenden Grundsatzartikel über die Lernbarkeit des Wortschatzes gerade diesen Aspekt der syntagmatischen Verknüpfung des Wortschatzes als bedeutungsvoll herausgestellt. Hausmann (1993: 479) geht dabei davon aus, daß der Wortschatz kein „Wörter-Schatz" ist, der „einigermaßen lernbar" sei, sondern vielmehr „ein Schatz von syntagmatischen Einheiten, d.h. von Formulierungen". Die Übungsaufgabe aus dem Sprachlehrwerk und der Ausschnitt schwach aus dem Antonymenwörterbuch belegen Hausmanns (1993: 474) einleuchtende These vom grundsätzlichen „idiomatischen Chaos" des Wortschatzes. Die Kritik mündet in die konsequente Forderung nach einer strikten Kontextualisierung jeglicher Wortschatzarbeit: "Die Sprache ist nur in den Texten Sprache. Der Rest ist Konstrukt. Der Sprachschatz ist also kein Wortschatz, sondern ein Formulierungsschatz" (Hausmann 1993: 479). Muß nun der Lernende wegen der schier unendlichen Verwendungsmöglichkeiten eines Wortes nicht kapitulieren? Den einzig gangbaren Weg aus diesem lexikalischen Dilemma bietet nach Hausmann (1993: 480) das Wörterbuch: „Die Wörterbücher setzen sich übet die Frequenzgesetze in den authentischen Texten hinweg, sie raffen gleichsam diese Texte durch Konzentration auf das Relevante. Die Wörterbücher sind des Wortschatzlerners einzige Rettung, vorausgesetzt, er konsultiert sie nicht nur von Fall zu Fall, sondern er liest und arbeitet sie systematisch durch. Die Wörterbücher sind die einzigen ernstzunehmenden Gesamtbeschreibungen des Wortschatzes. Es ist also nicht egal, wie gut und wie ausführlich sie den Wortschatz beschreiben." Damit geraten auch das Wörterbuch und die Wörterbucharbeit ins Blickfeld der Wortschatzdidaktik und -methodik. Gefordert wird in diesem Zusammenhang ein Lernwörterbuch, dem die schwierige Aufgabe zugeschrieben wird, "zumindest die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß der Nachschlagegang nicht auf das punktuelle Konsultieren beschränkt bleibt, sondern daß er mehr und mehr den Charakter einer (lexikographischen) Lernsituation annimmt" (Zöfgen 1985: 20). Klaus Peter Schneider (1993) definiert daher „Wörterbucharbeit als Lernprozeß". Damit stehen Konzeption und Nützlichkeit eines Lernwörterbuchs zweifelsfrei fest: "Ein Lernwörterbuch enthält einen begrenzten, lernenswert erscheinenden Wortschatz, der so arrangiert und kombiniert wird, wie er für das Vokabellernen am geeignetsten ist. Der Benutzer will mit dem Lernwörterbuch den eigenen Wortschatz wiederholen,. erweitern, vervollkommnen, ausdifferenzieren" (Lübke 1982: 22). Trotz dieser eindeutigen sprachpädagogischen Zielsetzung finden sich im Unterricht DaF/ DaZ ausnahmslos die allgemeinsprachlichen Großwörterbücher, die sich mit dem deutschlernenden Ausländer als dem Vorzeigebenutzer brüsten. Ihre sprachpädagogische Nützlichkeit wird lexikographisch wie wörterbuchdidaktisch mittlerweile bestritten (vgl. Neubauer 1985, Zöfgen 1985, Hausmann 1993), die Konzeption und Ausarbeitung einer semantischen Wörterbuchdidaktik in Verbindung mit einem neuartigen Lernwörterbuch für den Mutter- und Fremdsprachenunterricht Deutsch gilt als Desiderat (vgl. Kühn 1987; 1989; 1991 und 1994b). Erst in allerjüngster Zeit wird aus wortschatzdidaktischer Sicht der konsequente und konti- FLuL 23 (1994) 238 Peter Kühn nuierliche Einsatz des Wörterbuchs bei der Wortschatzarbeit im Unterricht DaF/ DaZ gefordert (vgl. Funk 1990; Löschmann 1993: 173 f). Von einer fundierten, auf die Wortschatzarbeit funktionalisierten Wörterbucharbeit kann daher wohl in der täglichen Sprachpraxis noch keine Rede sein. Die Ursachen für den bislang unzulänglichen Einsatz des Wörterbuchs im Unterricht sind vielfältig: Wiegand (1984: 10) beklagt grundsätzlich die mangelhafte "kulturelle Praxis der Wörterbuchbenutzung [...] innerhalb der deutschen Bevölkerung"; für Löschmann (1993: 174) sind es vor allem benutzerpsychologische Hemmschwellen (Unsicherheiten im Umgang mit dem Wörterbuch, Unterschätzung der Wörterbucharbeit, Wörterbuchbenutzung als Prestigeverlust), die die Arbeit mit dem Wörterbuch behindern; Hausmann (1983: 124 f) und Zöfgen (1985) sehen die Hauptursache für den mangelhaften Gebrauch von Wörterbüchern im Unterricht DaF/ DaZ in der grundsätzlichen konzeptionellen Unzulänglichkeit derjenigen Wörterbücher, die im Unterricht als Lernwörterbücher zum Einsatz kommen sollen. In seinem Grundsatzartikel über die Konzeption eines Lernwörterbuchs bedauert Zöfgen (1985: 30) zu Recht, daß bisherige Wörterbücher „in ein Niemandsland hineingeschrieben" sind. Im Zuge der Wörterbuchbenutzungsforschung (vgl. Wiegand 1987; 1987a; vgl. die Artikel 12 bis 25 in Hausmann/ Reichmann/ Wiegand/ Zgusta 1989) gilt heute für die Konzeption künftiger Wörterbücher generell die Orientierung an den Wörterbuchbenutzern und den tatsächlichen oder potentiellen Wörterbuchbenutzungssituationen als unabdingbares lexikographisches Postulat. Wie müßte ein solches Lernwörterbuch konzipiert sein? An dieser Stelle soll keine lexikographietheoretische Konzeption für ein solches Wörterbuch entworfen werden (vgl. dazu Kühn 1987; 1994b), Anregungen und Ideen für eine Ausarbeitung sollen vielmehr aus der Praxis kommen: Auf der Basis neuerer lexikographischer Forschungen ist an der Universität Trier ein vollkommen neuartiges Schulwörterbuch konzipiert und ausgearbeitet worden, das für sich in Anspruch nimmt, das erste, konsequent semantische Nachschlagewerk für die Schule zu sein: Mein Schulwörterbuch (Kühn 1994) steht damit nicht mehr in erster Linie im Dienste der Rechtschreibkontrolle, sondern kann vor allem zu sprachbildenden, sprachkreativen und sprachreflexiven Zwecken als Lernwörterbuch benutzt werden. Mein Schulwörterbuch ist in erster Linie ein Wörterbuch für den Muttersprachenunterricht Deutsch. Es ist gedacht für Schülerinnen und Schüler von der dritten bis zur neunten Klasse, also für Schülerinnen und Schüler zwischen acht und fünfzehn Jahren. Wegen der grundsätzlichen Semantisierung des Wortschatzes kann dieses Wörterbuch aber auch für altersgleiche Kinder und Jugendliche als Lernwörterbuch für den Unterricht DaF/ DaZ benutzt werden. Im folgenden soll dieses Wörterbuch in seiner Konzeption kurz vorgestellt (vgl. Abschn. 2) und seine Einsatzmöglichkeiten als Lernwörterbuch exemplarisch illustriert werden (vgl. Abschn. 3). FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 239 2. Mein Schulwörterbuch als semantisch konzipiertes Lernwörterbuch 2.1 Auswahl des Wortschatzes: zwischen quantitativer Beschränkung und qualitativer Erweiterung Mein Schulwörterbuch enthält als Stichwortansatz den Grundwortschatz des Deutschen. Ausgangspunkt sind ca. 5 000 Frequenzwörter, deren Auswahl und Nützlichkeit durch empirische Forschungen zur Kindersprache abgesichert ist. Diese 5 000 Ausgangswörter sind den computerunterstützten Grundwortschatzforschungen von Hesse/ Wagner (1985) entnommen, die eine kompilierte Grundwortschatzliste zusammengestellt haben, in die eigene Untersuchungen (Dortmunder Korpus der Kindersprache mit 170 000 Wörtern) sowie 84 gängige Häufigkeitslisten (mit insgesamt 80 000 Wörtern) eingearbeitet sind. Mein Schulwörterbuch enthält daher als Ausgangssprache den empirischen Kinderwortschatz, den sogenannten Rechtschreibgrundwortschatz, die spontane und schulisch geleitete Sprechsprache von Kindern, die freie und gelenkte Schriftsprache sowie bislang veröffentlichte klassenspezifische Grundwortschätze. Zu dieser quantitativen Ausrichtung und Begrenzung tritt jedoch eine qualitative Bestimmung und Erweiterung des Grundwortschatzes hinzu (vgl. auch die Forderung bei Zöfgen 1985: 23 ff): (1) Mein Schulwörterbuch registriert nicht bloß Wörter im Sinne ausdrucksseitiger Spracheinheiten, sondern verzeichnet die Bedeutungen von Wörtern. Während in herkömmlichen Schulwörterbüchern (Kühn 1984; 1985) und Grundwortschatzbüchern (vgl. Kühn 1984; 1990) in der Regel auf eine durchgehende Beschreibung des verzeichneten Wortschatzes verzichtet wird, ist der gesamte Wortschatz im neuen Schulwörterbuch lemmatypisch erklärt. So verzeichnet Mein Schulwörterbuch beispielsweise unter Kern verschiedene Bedeutungen: Kern (die Ker-ne) 1. Fruchtkern: Nußkern, Apfelkern. Für die Kirschtorte müssen die Kirschen entkernt werden. 2. Mittelpunkt: Der Marktplatz liegt im Stadtkern. Das Ersatzwort heißt hier: Zentrum. (2) Die zugrunde liegende Ausgangsliste von 5 000 Stichwörtern wird weiterhin unter lexikalsemantischen Aspekten erweitert. Dabei wird davon ausgegangen, daß sich unter wortschatzdidaktischen Aspekten die Bedeutung eines Wortes erst aus seiner semantischen Umgebung zu Wartverwandten ergibt. Aufgenommen werden daher zu den Stichwörtern und ihren Bedeutungen ihre synonymischen, antonymischen, hyperonymischen und hyponymischen lexikalischen Wortfeldverwandten. So stehen beispielsweise im Stichwortartikel Erlaubnis auch die Synonyme Genehmigung und Zustimmung sowie das Antonym Verbot. Unter Schild stehen die Hypo- FLuL 23 (1994) 240 Peter Kühn nyme Namensschild, Ortsschild, Straßenschild, Türschild, Stoppschild, Hinweisschild, Preisschild. Aufgrund der vielseitigen semantischen Erklärungen und der Berücksichtigung der lexikalischen Wortfeldverwandtschaft läßt sich Mein Schulwörterbuch daher als Hilfsmittel für Übungsformen und -typen des eingangs angeführten Beispiels verwenden: Unter schwach findet der Schüler folgende Erklärungen, die er zur Lösung der Wortschatzaufgabe heranziehen kann: schwach (schwächer, am schwächsten) 1. Wenn ein Kind schwach ist, dann hat es keine großen Kräfte. Die Ersatzwörter sind: kraftlos, matt, entkräftet. · Die Gegenwörter heißen: stark, kräftig, widerstandsfähig. 2. Wenn die Eisdecke schwach ist, ist sie dünn. Das Gegenwart ist: dick. 3. Wenn Deine Noten schwach sind, sind sie mäßig. Die Ersatzwörter sind: gering, enttäuschend. Die Gegenwörter heißen: gut, überdurchschnittlich. -schwach Zusammensetzungen mit diesem Nachwort bedeuten so viel wie: in geringem Maße: leseschwach bedeutet: nur in geringem Maße lesen können. Ähnlich gebildet sind: nervenschwach, sehschwach, leistungsschwach, lernschwach, rechtschreibschwach. Das Gegennachwort ist: -stark, z.B. nervenstark, leistungsstark. (3) Neben die Wortfeldverwandtschaft tritt als weiteres Kriterium der qualitativen Wortschatzauswahl die Wortfamilienverwandtschaft (vgl. auch Schott 1984). Registriert werden also auch die morphologischen Verwandten der Ausgangsliste. Mein Schulwörterbuch führt nicht nur Miete auf, sondern verzeichnet auch die Familienverwandten mieten, vermieten, Mieter, Vermieter, Mietwohnung, Kaltmiete, Warmmiete, wobei der gemeinsame „Familienname" miet typographisch durch Fettdruck gekennzeichnet ist: Miete (Mie-te) Wer kein eigenes Haus hat, muß sich eine Wohnung mieten. Der Mieter muß für diese Mietwohnung an den Eigentümer der Wohnung eine Entgelt, die Miete, bezahlen. Die Miete kann hoch oder niedrig sein. Die Kaltmiete ist eine Miete ohne Heizungs-, Wasser- und Stromkosten. Das Gegenwart zu Kaltmiete heißt: Warmmiete. Das Gegenwort zu Mieter ist: Vermieter und zu mieten: vermieten. mieten (mie-ten) ➔ Miete (4) Mein Schulwörterbuch berücksichtigt bei der Wortschatzaufnahme auch die Wortbildungsverwandtschaft. Zu vielen Wörtern der Ausgangsliste werden Komposita und Ableitungen mitverzeichnet. Neben Schrank sind auch aufgelistet: Arzneischrank, Besenschrank, Bücherschrank, Eisschrank, Geldschrank, Geschirrschrank, Kleiderschrank, Wäscheschrank, Eckschrank, Klassenschrank, Küchenschrank, Wohnzimmerschrank, Schrankwand, Wandschrank. Unter lesen finden die Schüler FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 241 die Ableitungen ablesen, durchlesen, mitlesen, überlesen, vorlesen, lesbar, leserlich natürlich mit semantischen Erklärungen. lesen (le-sen, er liest, er las, er hat gelesen) Du kannst laut oder leise, langsam oder schnell, gut oder schlecht lesen. Das Wort lesen kannst Du mit vielen Vorsilben verbinden: ablesen: nicht frei sprechen; durchlesen: von Anfang bis Ende lesen; mitlesen: gleichzeitig lesen; überlesen: schnell und ungenau lesen; vorlesen: für jemanden laut lesen. Wenn Deine Schrift gut zu lesen ist, ist sie lesbar oder leserlich. (5) Zur Absicherung der orthographischen Nützlichkeit wurden in Mein Schulwörterbuch zusätzlich die häufigsten Fehlschreibungen der Menzel-Liste (vgl. Menzel 1985) aufgenommen. Verarbeitet sind ebenfalls die ca. 2 000 orthographischen Modell- und Profilwörter der Naumann-Liste (vgl. Naumann 1986), mit deren Hilfe die wichtigsten Rechtschreibregelungen eingeübt werden können: '.Yuste > wußte Kombjuter > Computer 2.2 Die Mannigfaltigkeit lexikographischer Explikation Die Kriterien der Stichwortauswahl verdeutlichen bereits, daß Mein Schulwörterbuch gegenüber herkömmlichen Schulwörterbüchern und Grundwortschatzbüchem einen vollkommen neuen Wörterbuchtypus darstellt. Dies wird noch deutlicher, wenn man einen Blick in den Erklärungsteil des Wörterbuches wirft. Während die bisherigen didaktischen „Wörterbücher" entweder nur aus einer unkommentierten, alphabetischen Wortliste bestehen oder lediglich formalsptachliche „Schonkost" wie Artikel- oder Pluralangaben bei Sonne, Mond und Sterne enthalten, ist Mein Schulwörterbuch ein konsequent semantisches Wörterbuch mit einer Fülle vielseitiger, brauchbarer und schüleradressierter Erklärungen und Erläuterungen. Im nachfolgenden Schema ist die Verschiedenartigkeit und Vielschichtigkeit der Erklärungen zusammengefaßt: Stichworterläuterungen sprachkundliche zu(r) sachkundliche / III\~ -----------verbal visuell Wortbedeutung (1) Wortmehrdeutigkeit (2) Wortfeldverwandtschaft (3), (4), (5) / ! 1 \ \ '\."' ~ Wortverknüpfung (6) Wortverwendung (7) Wortbildung (8) Wortfamilienverwandtschaft (9) / 1 \ "' Wortspielen (10) Redensarten (11) Wortaufbau (12) Wortherkunft (13) FLuL 23 (1994) 242 Peter Kühn Im folgenden sollen diese verschiedenen Erklärungstypen an ausgewählten Beispielen illustriert werden: (1) Angaben von Bedeutungen erweitern das Sprachwissen und fördern das Textverstehen Lage (La-ge) 1. Stellung des Körpers: Beim Turnen gehen wir manchmal in die Bauchlage oder Rückenlage, um Übungen zu machen. In der Ruhelage kann sich der Körper dann entspannen. 2. Ort, wo etwas steht: Unser Haus hat eine sonnige und ruhige Lage. Im Wetterbericht heißt es manchmal: In höheren oder niederen Lagen auch Schneefall. 3. Situation. Man kann sich in einer günstigen oder unangenehmen, aussichtslosen oder gefährlichen Lage befinden. (2) Angabe und Visualisierung von Mehrdeutigkeiten fördern die Reflexion über Sprache: Ente (En-te) 1. Es gibt Wildenten, die frei in der Natur leben, und Hausenten, die z.B. auf einem Bauernhof gehalten werden. Alle Enten können sehr gut schwimmen, tauchen und fliegen. Enten schnattern, und wenn sie auf dem Land gehen, dann watscheln sie. Die männliche Ente heißt: Erpel. Erpel sind im Gegensatz zu den weiblichen Enten sehr bunt gefiedert. Mit dem Wort Ente gibt es Redensartem: Eine lahme Ente ist eine langsame Person. Wie eine Bleiente schwimmen bedeutet: sehr schlecht schwimmen. 2. Eine falsche Meldung in der Zeitung wird auch Zeitungsente oder kurz Ente genannt. (3) Hinweise auf Ersatzwörter (Synonyme) dienen dem abwechslungsreichen und treffenden Ausdruck: ' anzünden (an-zün-den) Die Ersatzwörter hierzu sind: anstecken, in Brand setzen, anmachen oder anfachen (4) Verweise auf Gegenwörter (Antonyme) erweitern die Wortschatzkenntnisse: interessant (in-ter-es-sant) Heute Nachmittag kommt eine interessante Kindersendung im Fernsehen. Die Ersatzwörter sind: besonder(s), hervorragend, schön, spannend, packend, fesselnd, reizvoll, sehenswert, lesenswert, hörenswert. Die Gegenwörter , heißen: langweilig, uninteressant. jetzt Die Ersatzwörter heißen: in diesem Augenblick, eben, gerade, heute, soeben, augenblicklich. Die Gegenwörter sind: früher, einst, damals, vorher oder später, nachher. FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 243 / (5) Angabe und Unterscheidung bedeutungsverwandter Wörter (distinktive Synonymik) ermöglichen eine treffende und genaue Wortwahl: Leine (Lei-ne) Du kannst einen Hund an der Hundeleine führen oder die Wäsche von der Wäscheleine nehmen. Wenn man den Hund an die Leine nimmt, dann sagt man auch: den Hund anleinen. Das Wort Leine hat noch einige Wortverwandte, die allerdings eine etwas andere Bedeutung haben: Seil: dickgedrehte Schnur; Schnur: Faden, um etwas zusammenzuschnüren; Tau: ein starkes und dickes Seil, das auf Schiffen gebraucht wird; Strick: ein dickes Seil, um etwas festzubinden oder anzubinden. Die Redensart Leine ziehen bedeutet soviel wie: abhauen, sich davonmachen, verschwinden: Zieh Leine! (6) Angaben von Wortverknüpfungen helfen beim genauen und regelgerechten Wortgebrauch: Katze (Kat-ze) Unsere zahme Hauskatze ist eigentlich eine Raubkatze. Vögel und Mäuse wissen das. Katzen können gut klettern und sich geräuschlos heranschleichen. Die Katze miaut und schnurrt, wenn sie zufrieden ist. Bei Gefahr faucht sie und macht einen Katzenbuckel. Nachts funkeln ihre Augen. Die männliche Katze heißt Kater, die Katzenjungen Kätzchen. Wenn etwas für die Katz' ist, dann ist es nutzlos, zwecklos: Die ganze Arbeit war für die Katz'. Die Katze aus dem Sack lassen: seine Absicht oder sein Geheimnis plötzlich preisgeben. Der Katzensprung ist eine geringe Entfernung. Die Katzenaugen sind die Rückstrahler am Fahrrad. l ~- . i ·- . "-~ Und wenn Du morgens nur eine Katzenwäsche machst, dann wäschst Du Dich nicht ordentlich mit Seife und Wasser. (7) Artikeltexte liefern Sprech- und Schreibanlässe und -ideen: Zeitung (Zei-tung) Zeitungen werden von Verlagen herausgegeben und gedruckt. Tageszeitungen erscheinen täglich, Wochenzeitungen wöchentlich. Die Anzahl der Zeitungen, die für einen Tag oder eine Woche gedruckt werden, nennt man Auflage. Wenn Du eine Zeitung durchblätterst, fallen Dir bestimmt verschiedene Zeitungsartikel auf: Es gibt z.B. Zeitungsnachrichten, Zeitungskommentare, Zeitungsmeldungen, Zeitungsanzeigen z.B. Heiratsanzeigen, Todesanzeigen, Verkaufsannoncen. Zeitungsartikel gibt es u.a. zu den Bereichen Politik, Wirtschaft, Freizeit, Sport und Kultur sowie zum Ortsgeschehen. (8) Hinweise und Beispiele zu Ableitungen und Zusammensetzungen dienen der Sprachreflexion und aktiven Wortschatzerweiterung: FLuL 23 (1994) 244 un- Die Vorsilbe unsteht oft vor Eigenschaftswörtern (Adjektiven) und bedeutet immer das Gegenteil von etwas: aufmerksam - Gegenwart: unaufmerksam; bekannt - Gegenwart: unbekannt; höflich - Gegenwart: unhöflich; Peter Kühn Der Deutschlehrer wendet sich an Sabine: "Hauptwörter, die mit der Vorsilbe ,Un-' beginnen, haben zumeist eine ablehnende oder verneinende Bedeutung. Kannst du mir ein gutes Beispiel nennen? " "Klar", sagt Sabine. „Nehmen wir doch nur einmal das Wort Unterricht." Warum hat Sabine aber unrecht? (9) Stammverwandtschaft hilft beim Aufbau von Wortfamilien und dient zur Verdeutlichung orthographischer Analogien: biegen (bie-gen; er biegt, er bog, er hat gebogen) 1. Du kannst einen Draht oder einen Ast biegen, weil beide biegsam sind. Das Ersatzwort heißt: krümmen. Man kann allerdings nicht nur Gegenstände biegen, sondern auch verbiegen: Wenn sie verbogen sind, dann sind sie unbrauchbar geworden. Wenn Du mit dem Fahrrad stürzt, kann sich z.B. die Lenkstange verbiegen. 2. Du kannst jedoch auch mit dem Fahrrad um die Ecke biegen oder in eine andere Straße abbiegen. Wenn man abbiegt, dann ändert man seine Fahrtrichtung; deshalb spricht man auch von einer Biegung, wenn ein Weg, eine Straße oder ein Fluß seine Richtung ändert. ➔ Bogen (10) Wortspiele und -witze fördern das Nachdenken über Sprache: er ißt ➔ essen ➔ ist er ist Er ist und er ißt werden zwar gleich gesprochen, aber verschieden geschrieben. Zudem hat ißt eine andere Bedeutung als ist, wie Du bei dem nachfolgenden Witz merken kannst: Der Lehrer fragt den neuen Schüler: "Wie heißt Du? " Der Schüler: "Herbert Klos." Der Lehrer: " Was ist dein Vater? " Herbert antwortet: "Alles, was auf den Tisch kommt." ➔ sein (11) Redensarten und ihre Erklärung (in Wort und Bild) machen die Sprache lebendig: Zahn (die Zäh-ne) [ ... ] Mit Zahn gibt es eine Reihe von Redensarten: jemandem die Zähne zeigen: heftig Widerstand leisten; sich an etwas die Zähne ausbeißen: sich vergeblich mit etwas mühen; einen Zahn draufhaben: schnell fahren oder schnell arbeiten; einen Zahn zulegen: schneller fahren oder arbeiten; jemandem auf den Zahn fühlen: jemanden sehr genau überprüfen; auf die Zähne beißen: trotz Schmerzen tapfer sein. Nun verstehst Du sicher auch den Scherz eines Zahnarztes: Peter muß zum Zahnarzt. Ein Zahn wackelt und muß gezogen werden. Der Arzt sagt: "Peter, dein Zahn muß gezogen werden, beiß die Zähne fest zusammen und mach den Mund weit auf! " FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 245 (12) Einblicke in den Aufbau von Wörtern steigern Sprachwissen und Sprachvermögen: -lein Mit der Nachsilbe -Jein kannst Du Wörter verkleinern: Äuglein, Bächlein, Geißlein, Häuslein, Hütlein, Männlein, Mäuslein, Näslein, Tischlein, Zwerglein. Diese Verkleinerungen kommen sehr oft in Märchen vor. ➔ -chen (13) Anmerkungen zur Wortherkunft fördern die Einsicht in die Wortgeschichte: Advent (der Ad-vent) Advent ist die Zeit vor Weihnachten. Sie beginnt vier Sonntage vor dem 24. Dezember. In der Adventszeit freuen sich die Kinder bereits auf Weihnachten. Sie zünden Adventskerzen am Adventskranz an oder öffnen an jedem Tag im Advent ein Türchen am Adventskalender. Das Wort Advent kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet: Ankunft. Diese konsequente Semantisierung des Schulwörterbuchs hat weitreichende Folgen für die Wörterbuchdidaktik. Die Benutzung des Wörterbuchs ist weder auf seine formale Handhabung als Nachschlagewerk noch auf seine Funktion als Kontrollbuch beschränkt. Mein Schulwörterbuch steht nicht mehr einseitig im Dienst der orthographischen oder semantischen Kompetenzkontrolle, es läßt sich als Lernwörterbuch auch benutzen, wenn Schüler beispielsweise - Informationen zu sprach- und sachkundlichen Fragen suchen, - Hilfestellungen b,ei der Formulierung sprachlicher Textarbeiten suchen, Interpretationshilfen beim Verstehen alltagssprachlicher und literarischer Texte brauchen, ihren Wortschatz erweitern, festigen, vertiefen oder über wortkundliche Besonderheiten nachdenken. wollen. 3. Wörterbuchbenutzungsmöglichkeiten: im Lernwörterbuch nachschlagen und lesen Wozu läßt sich nun Mein Schulwörterbuch im Sprachunterricht benutzen? In den bisherigen wörterbuchdidaktischen Hinweisen für den Unterricht DaF/ DaZ stehen zwei Zweckbestimmungen der Wörterbuchbenutzung im Vordergrund. Einerseits sollen die Deutsch lernenden Ausländer dazu angeleitet werden, mit dem Wörterbuch als Arbeitsmittel vertraut zu werden: Hier werden drei Typen von Übungen und Aufgaben herausgestellt (Löschmann 1993: 176; vgl. auch Schneider 1993: 99 ff; Funk 1990: 26): FLuL 23 (1994) 246 Peter Kühn „1) Aufgaben und Übungen zur Strukturierung des Wörterbuches 2) Übungen zum schnellen und treffsicheren Auffinden von Informationen 3) Übungen zur Sensibilisierung des Wörterbuchgebrauchs". Andererseits sollen die Schüler dazu angeleitet werden, das Wörterbuch zur systematischen Wortschatzarbeit zu gebrauchen (vgl. Funk 1990: 27 f), wobei von Praktikern zu Recht mit Skepsis darauf hingewiesen wird, "daß bisherige Wörterbücher von Lexikographen und nicht von Fremdsprachenlehrern verfaßt sind und daß auch aus diesem Grund nicht alle Wörterbücher gleich brauchbar für Sprachlerner sind" (Funk 1990: 28). In der Sprachpraxis reduziert sich die Wörterbucharbeit nicht zuletzt wegen der sprachpädagogischen Unbrauchbarkeit bisheriger Großwörterbücher allerdings fast ausschließlich auf das Sich-im-Wörterbuch-Zurechtfinden, wie ein Blick in das Arbeitsbuch des Sprachlehrwerks Wege (Tetzeli von Rosador/ Neuf- Münkel/ Latour 1992: 17 ff) beweist. Berücksichtigt man bei der Bestimmung der Wörterbuchbenutzung die bisherige Forschung, so ergibt sich ein differenzierteres Bild (vgl. Kühn 1989a). In bezug auf Mein Schulwörterbuch lassen sich folgende Nutzungsmöglichkeiten ansetzen: Übungsbuch (3.1) zur ~ Alphabe- Findetisierung Mein Schulwörterbuch kann benutzt werden als Nachschlagebuch (3.2) zur Kompetenzkontrolle bei Textrezeption Textproduktion 1 Rechtschreibung Silbentrennung Aussprache Grammatik Semantik ~ Verständigungssicherung bei Abkürzungen, Fremdwörtern, Dialektwörtern, usw. Interpretationsverstärkung treffende Wortwahl stilgerechte Verwendung Lesebuch (3.3) zur ~ Erbauung Wortschatz- und arbeit Belehrung $ Sachinformation Textgestaltung Auf der Basis dieser Differenzierungen lassen sich auf einer ersten Ebene drei grundlegende Wörterbuchbenutzungsmöglichkeiten unterscheiden: sich im Wörterbuch zurechtfinden, im Wörterbuch nachschlagen und im Wörterbuch lesen. FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 247 3.1 Das Wörterbuch zu nachschlagepropädeutischen Zwecken benutzen Mein Schulwörterbuch läßt sich zunächst einmal zu nachschlagepropädeutischen Zwecken benutzen, einerseits zur Erlemung und Festigung des Alphabets und andererseits zur Einübung in die wörterbuchspezifische, schnelle und zielgerichtete Nachschlage- und Findetechnik. In diesem wörterbuchpropädeutischen Lernbereich gibt es sowohl für den Muttersprachenunterricht (vgl. Kühn 1994a: 1-42; 1994b: 6 und 54ft) als auch für den Unterricht DaF/ DaZ (vgl. Löschmann 1993: 176ff; Schneider 1993: 102 ff) zahlreiche Hinweise für entsprechende Übungsformen. Hier zunächst eine Übungsaufgabe zur Alphabetisierung aus dem Sprachlehrwerk Wege (Tetzeli von Rosador/ Neuf-Münkel/ Latour 1992: 17): 1 Alphabet Wenn man ein Wort in einem Wörterbuch finden will, muß man das deutsche Alphabet kennen, da die Wörter in den meisten Wörterbüchern in alphabetischer Reihenfolge erschei? en. Ordnen Sie die folgenden Wörter nach dem Alphabet: D Gully, D Gurke, D Gunst, D Grüize, D Gummi, D Gulasch, □ günstig, □ gucken, □ gültig, D Gurgel Was können Sie tun, wenn Sie ein Wort wie gerührt oder Zigarettenstummel nicht unter ge- oder Zifinden? und ein Beispiel zur Einübung der Findetechnik aus dem „Wörterbuch-Training" (Kühn 1994a: 35), in dem die Schüler bestimmte Komposita zum Grundwort Ant im Wörterbuch aufsuchen und finden müssen: (d) Es gibt viele verschiedene Fachärzte. Unter welchem Stichwort kannst du diese verschiedenen Fachärzte finden? Ich muß unter dem Stichwort __________ suchen. Notiere fünf verschiedene Fachärzte! (1) (2) (3) (4) (5) Arzt/ Ärztin (die Ärz-te) Normalerweise nennt man den Arzt auch Doktor. Passiert ein Unfall, wird häufig ärztliche Hilfe benötigt. Bei Husten, Schnupfen und leichteren Krankheiten geht man zum Hausarzt, sonst zu einem Facharzt. Es gibt viele Arten FLuL 23 (1994) von · Fachärzten: Der Arzt, der operiert, heißt Chirurg. Es gibt noch den Augenarzt, Frauenarzt, den Hautarzt, den Hals-Nasen- Ohren-Arzt (HNO-Arzt), den Kinderarzt, den Nervenarzt, den Zahnarzt. Die Tiere werden von einem Tierarzt verarztet. 248 Peter Kühn 3.2 Das Wörterbuch als Nachschlagebuch benutzen Die Benutzung des Wörterbuchs als Nachschlagebuch ist utilitaristisch motiviert, d.h. der Wörterbuchbenutzer konsultiert das Wörterbuch, weil ihm entsprechende Informationen fehlen (Informationsdefizit) oder aber weil ihm eine bestimmte Information nicht abgesichert genug erscheint (Informationsunsicherheit). Die Benutzung des Wörterbuchs als Nachschlagebuch ist also immer an eine bestimmte Suchfrage geknüpft. Durch das punktuelle Nachschlagen sollen die Informationsdefizite ausgeglichen und die Informationsunsicherheiten beseitigt werden. Die Motivation zum Nachschlagen kann sehr verschieden sein: Mein Schulwörterbuch kann als Nachschlagebuch bei der Kompetenzkontrolle (a), bei der Textrezeption (b) und Textproduktion (c) sowie zur Informationsbeschaffung (d) verwendet werden. Im folgenden sollen diese Nutzungsmöglichkeiten an ausgewählten Übungsaufgaben und durch die entsprechenden Wörterbuchausschnitte illustriert werden. (a) Nachschlagen bei sprachlichen Kompetenzproblemen: Mein Schulwörterbuch läßt sich besonders dann zur sprachlichen Kompetenzkontrolle einsetzen, wenn sich Defizite oder Unsicherheiten auf formale Aspekte der Wortstruktur beziehen, besonders im Hinblick auf orthographische, phonetische, silbenbaumäßige oder grammatische Probleme. Man kann in diesem Wörterbuch natürlich auch dann nachschlagen, wenn es sich um semantisch bedingte Defizite und Unsicherheiten handelt, also bei Wortbedeutungsproblemen (vgl. dazu auch unter (b)). In allen diesen Fällen ist Mein Schulwörterbuch ein Ratgeber in Normfragen. So können die Schüler in diesem Wörterbuch beispielsweise dann nachschlagen, wenn sie Bedeutungslücken oder -defizite ausgleichen wollen, wie die nachfolgende Aufgabe aus dem Arbeitsheft „Wörterbuch-Training" (Kühn 1994a: 50) beweist: In deinem Schulwörterbuch findest du die wichtigsten Abkürzungen alphabetisch eingeordnet. Lies die nachfolgende Geschichte und schreibe sie in dein Heft allerdings ohne Abkürzungen. Schlag im Wörterbuch nach, wenn du die Abkürzungen nicht kennst! Neulich mußte Kommissar Wolf von der Kripo mit seinem Pkw zum Hbf. fahren, um einen gefürchteten Verbrecher zu verhaften. Der Verbrecher, ein Ing. vom TÜV, war in einem Lkw (220 PS) mit 120 km/ h die Bahnhofstr. hinuntergerast, hatte mehrere Kfz gerammt, eine Frau wenige m vor dem Haus der DLRG angefahren, am Gemüseladen der Gebr. Staude u.a. eine Kiste mit 25 kg Bananen umgefahren und kam vor einem itl. Restaurant zum Stehen. Anschließend schloß er sich in der Toilette des Hbfs. ein, d.h. genauer gesagt, hinter der Tür mit dem „SIE". Wolf erkannte jedoch diesen alten Trick, schloß die Tür auf und schlug den Verbrecher k.o. Kripo (Kri-po) Kurzwort für: Kriminalpolizei Hbf. Abkürzung für: Hauptbahnhof Pkw Abkürzung für: Personenkraftwagen ➔ Auto FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 249 (b) Nachschlagen bei Verstehensschwierigkeiten: Mein Schulwörterbuch kann als Nachschlagebuch auch im Zusammenhang textrezeptiver Verstehensprozesse benutzt werden, und zwar bei semantisch bedingten Verständnisstörungen und -defiziten oder zur Interpretationsverstärkung und -absicherung. Semantisch bedingte Verständnisstörungen und -defizite treten z.B. typischerweise bei polysemen oder homonymen Wörtern, beim Fremd- und Fachwortgebrauch, bei der stilistisch differenzierten Wortwahl oder aber auch beim metaphorischen Sprachgebrauch auf. Als semantisches Wörterbuch läßt sich Mein Schulwörterbuch gerade bei solchen Verständnisproblemen einsetzen, so z.B. beim Verstehen von Mißverständniswitzen (vgl. Kühn 1994a: 43): Lies den nachfolgenden Witz. Hast du ihn verstanden? Wenn nicht, dann schlage in deinem Schulwö_rter? uch unter Karte nach! \"'{.\ Der Gast wartet geduldig eine Stunde lang auf K='u \. \ sein Essen. Endlich kommt der Wirt vorbei und · \ß' fragt: "Hatten Sie die Karte schon? " Darauf der , --- 0 --~ Gast: "Wieso? Hat mir der Koch eine geschrieben? " \~ Der Wirt versteht Karte in der Bedeutung Der Gast versteht Karte in der Bedeutung _________ _ (a) Am Telefon: "Hier Schuhhaus Tritt! " - "Oh, ich fürchte, ich habe die falsche Nummer gewählt! " - "Macht nichts, wir tauschen um! " Karte (Kar-te) Karte ist nicht gleich Karte: 1. Die Spielkarten kannst Du mischen, verteilen, aufspielen, aufdecken, ausspielen. 2. Post- oder Ansichtskarten kannst Du kaufen, schreiben, wegschicken oder auch bekommen. 3. Fahrkarten werden gelöst, vorgezeigt und kontrolliert. Am Fahrkartenschalter werden die Fahrkarten Fahrausweise genannt. 4. Nach der Speisekarte kannst Du essen. 5. Eintrittskarten kannst Du kaufen oder bestellen. 6. Die Landkarte kannst Du studieren. (c) Nachschlagen bei Formulierungsproblemen und -unsicherheiten: Mein Schulwörterbuch kann als Nachschlagebuch nicht nur zur Textrezeption, sondern auch für die Textproduktion benutzt werden. In diesem Zusammenhang ist Mein Schulwörterbuch einerseits ein mnemotechnisches Hilfsmittel, andererseits bietet es aber auch Anregungen und direkte Formulierungshilfen. Hierzu eine Übungsaufgabe aus dem Arbeitsheft (Kühn 1994a: 55), in der es darum geht, Wortverbindungen stilgerecht zusammenzufügen: FLuL 23 (1994) 250 Warum immer „gehen". Es geht auch anders! Schreibe die folgenden Sätze in dein Arbeitsheft. Vermeide die Wiederholung des Wortes „gehen" und suche in deinem Schulwörterbuch den treffenden Ausdruck! (a) Die ganze Familie geht am Sonntag durch den Park, um sich zu erholen. (b) Im Sommer fahren wir in die Alpen und gehen den ganzen Tag über die Berge. (c) Die Gänse haben keine Angst vor den Autos und gehen im Gänseschritt über die Straße. (d) Wir wußten nicht, was wir machen sollten, und gingen durch die Stadt. (e) Die Katze geht lautlos und unbemerkt an das Mauseloch aber die Maus ist schon weg. (f) Das Brautpaar geht langsam durch die Kirche. Peter Kühn gehen (ge-hen, er geht, er ging, er ist gegangen [...] Es gibt verschiedene Arten, wie man gehen kann: schreiten: langsam und feierlich gehen. Die Brautleute schreiten durch das Kirchenportal; marschieren: im Gleichschritt gehen. Die Soldaten marschierten auf der Straße; schleichen: leise gehen, ohne daß man bemerkt wird. Wir schlichen heimlich in Martins Schlafzimmer, um ihn zu erschrecken; wandern: eine größere Strecke durch die Natur gehen. Wir wanderten um den ganzen See; spazieren: langsam und ohne Ziel gehen. Am Nachmittag spazierten wir durch die Stadt; schlendern: lässig und langsam gehen. bummeln: zum Vergnügen durch die Straßen an Geschäften vorbeigehen; ➔ Gang (d) Nachschlagen bei sachlichen Kompetenzlücken: Aufgrund der mannigfaltigen sachkundlichen Informationen, die Mein Schulwörterbuch enthält, läßt sich dieses neue Schulwörterbuch auch nutzen bei sachkundlichen Informationsdefiziten, z.B. zur Absicherung und Erweiterung sachkundlichen Wissens (vgl. entsprechende Übungen in Kühn 1994a: 71 f). Betrachtet man alle diese Möglichkeiten, ein Wörterbuch als Nachschlagebuch zu verwenden, so bleibt kritisch anzumerken, daß die Benutzung des Wörterbuchs als Kontrollbuch (vgl. unter a) sowohl in der Schule (vgl. Kühn 1987) als auch in Freizeit und Beruf (vgl. Kühn/ Püschel 1982) kennzeichnend für die Wörterbuchkultur der Deutschen ist. Der Rechtschreibeduden gilt nach wie vor als der lexikographische Bestseller par excellence. Im Fremdsprachenunterricht sind die Schüler bislang ebenfalls zu sehr auf eine Benutzungssituation fixiert: "Sie benutzen das FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 251 Wörterbuch fast ausschließlich zum Nachschlagen ihnen unbekannter Vokabeln" (Heath 1985: 118). 3.3 Das Wörterbuch als Lesebuch benutzen So eigenartig es scheint: Mein Schulwörterbuch läßt sich auch als Lesebuch benutzen. Der Benutzer gebraucht das Lernwörterbuch als "silent language teacher" (Stein 1984: 126) zum Zwecke der kontrollierten Aneignung, Festigung und Erweiterung seiner Wortschatzkompetenz. Diese Wörterbuchbenutzungsart ist didaktisch und lernpsychologisch motiviert. Wörterbücher insbesondere stark standardisierte bieten eigentlich schon aufgrund ihres Aufbaus keinen Anreiz zur fortlaufenden Lektüre. Dies gilt natürlich besonders für die bisherigen asemantischen Schulwörterbücher und Grundwort~ schatzwörterbücher. Mein Schulwörterbuch ist dagegen so angelegt, daß es den Schüler zum Wörterbuch-Lesen animiert. Sei es, daß er sich für sprachliche Besonderheiten interessiert und an ihnen Spaß hat, sei es, daß er sich von der Wörterbuchlektüre weiterführende Informationen und Belehrungen verspricht. Mein Schulwörterbuch soll ähnlich wie Kinder- oder Jugendlexika zum Lesen, Stöbern und Schmökern anregen. Schüler können dieses Wörterbuch also auch dann zur Hand nehmen, wenn sie keine direkten Suchfragen haben. In diesem Sinne kann Mein Schulwörterbuch als „Lesewörterbuch" oder „Wörterlesebuch" (Ickler 1982: 17) benutzt werden. Ickler betont, daß in einem solchen didaktischen Wörterbuch die herkömmlichen Bedeutungserklärungen „anzureichern" wären „durch Texte, in denen die Wörter entweder ihrer Form oder ihrer Bedeutung nach thematisiert werden; durch Texte, die sich auf interessante Weise mit der Herkunft der Wörter befassen; durch anekdotisches Material verschiedener Art, Sprüche, Verse usw." (Ickler 1982: 16). Erst durch diese Art von Informationen kann das Wörterbuch nicht nur zum punktuellen Nachschlagen, sondern zum fortlaufenden "Wörterlesen" benutzt werden. Dazu lediglich zwei Wörterbuchausschnitte: befehlen (be-feh-len; er befiehlt, er befahl, er hat befohlen) Wenn man möchte, daß ein anderer unbedingt gehorchen soll, dann befiehlt man ihm etwas. Befehlen bedeutet also so viel wie: anordnen. Das Wort befehlen kommt in ganz komischen Formen vor: Es heißt z.B. du befiehlst dies hat nichts mit dem Wörtchen viel zu tun; es heißt er befahl dies hat nichts mit einem Pfahl zu tun; schließlich kann es auch heißen: wir haben befohlen dies hat nichts mit einem Fohlen zu tun. FLuL 23 (1994) der Das Wörtchen der nennt man auch Begleiter (Artikel), weil es bei männlichen Namenwörtern (Nomen) stehen kann, z.B. der Baum, der Mann, der Spargel. Im nachfolgenden Gespräch zwischen Vater und Sohn geht es auch um das Wörtchen der: Der Sohn liest in der Zeitung und fragt: „Vater, wohin gehört der Begleiter, vor das Wort oder hinter das Wort? " - Vater: "Natürlich vor das Wort, mein Junge! " - "Dann muß es also heißen 'der Spargel'! ", sagt der Junge. - Vater: "Gewiß doch, wie denn sonst? " - Da antwortet der Junge: "Na, hier steht es umgekehrt: Spargelder! " 252 Peter Kühn Wortschatzarbeit und Wörterbucharbeit lassen sich sinnvoll aufeinander beziehen allerdings unter einer Bedingung: Das Wörterbuch muß als semantisches Nachschlage- und „Lese"buch im weitesten Sinne konzipiert sein: Ein solches Lernwörterbuch ist gewissermaßen ein Komplexwörterbuch aus Sprach- und Sachwörterbuch (Enzyklopädie), aus Wortfamilien- und Wortbildungswörterbuch, aus Bedeutungs- und Kollokationswörterbuch, aus Antonymik und Synonymik unter Einschluß einer distinktiven Synonymik. Im Hinblick auf seine Makrostruktur ist es ein semasiologisch-komplementär-onomasiologisches Wörterbuch, in dem semantisch Zusammengehöriges nicht durch das Formale des Alphabets voneinander getrennt ist. Nur auf dieser Basis läßt sich die Wörterbucharbeit sinnvoll in die Wortschatzarbeit integrieren. Bibliographische Angaben AGRICOLA, Christiane/ AGRICOLA, Erhard (1979): Wörter und Gegenwörter. Antonyme der deutschen Sprache. 2., durchgesehene Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut. BöRNER, Wolfgang/ VOGEL, Klaus (Hrsg.) (1993): Wortschatz und Fremdsprachenerwerb. Bochum: AKS. FuNK, Hermann (1990): "Wörterbuch - Nein danke. Arbeit mit dem Wörterbuch im Deutschunterricht". In: Fremdsprache Deutsch 3, 22-28. HAUSMANN, Franz Josef (1983): "Wörterbücher in Frankreich und Deutschland. Ein Vergleich". In: WIEGAND, Herbert Ernst (Hrsg.): Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie III. Hildesheim [usw.]: Olms, 119-155. 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Aus der Praxis für die Praxis: Grundlagen, Voraussetzungen, Kurskonzepte. Bochum: AKS, 110-120. HESSE, Harlinde/ WAGNER, Klaus R. (1985): Der Grundwortschatz der Primarstufe. Wortlisten und Anleitungen für den Aufbau eines klassenbezogenen Grundwortschatzes. Dorsten: Spectra, Multi Media. ICKLER, Theodor (1982): "Ein Wort gibt das andere. Auf dem Weg zu einem 'Wörter-Lesebuch' für Deutsch als Fremdsprache". In: Linguistik und Didaktik 13 (Heft 49/ 50), 3-17. FLuL 23 (1994) Lernwörterbuch und Wortschatzarbeit: Anregungen aus der Werkstatt ... 253 KOPP, Gabriele/ FRÖHLICH, Konstanze (1992): Pingpong 1. Dein Deutschbuch. München: Hueber. KüHN, Peter (1984): "Primär- und sekundärsprachliche Grundwortschatzlexikographie: Probleme, Ergebnisse, Perspektiven". In: WIEGAND, Herbert Ernst (Hrsg.): Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie V. Hildesheim [usw.]: Olms, 239-306. KüHN, Peter (1985): "Grundschulwörterbücher unter der Lupe". In: Grundschule 17.10, 32-36. 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Ihr zentrales Erkenntnisinteresse kommt in der globalen zweifachen Zielsetzung zum Ausdruck, die am prägnantesten noch einmal in 'III. Ausblick' formuliert ist: "(1) Über die Untersuchung von Erzählaktivitäten zwischen MS [= Muttersprachlern] und NMS [= Nichtmuttersprachlern] sollten generelle Eigenschaften von mündlichen Erzählprozessen zwischen Erzähler und Zuhörer erforscht werden; am Erzählen in der FS [ = Fremdsprache] sollten exemplarisch Phänomene der interaktiven Konstruktion größerer Diskurseinheiten erfaßt werden. (2) Mit' der Analyse von typischen Kommunikationssituationen im Tandem sollte ein Beitrag zu einer interaktionsorientierten Fremdsprachendidaktik vorgelegt werden, die die Lehr- und Lernaktivitäten im Tandem mit konversationsanalytischen Methoden beschreibt und sie darüber hinaus als potentiell lernfördernde Sequenzen reinterpretiert, in denen die Tandempartnerlnnen ihre jeweilige Kompetenz in der FS erweitern" (225). Die Untersuchung umfaßt neben 'Vorwort' und 'Einleitung' zwei Großkapitel: 'I. Theoretische und methodologische Vorbemerkungen', 'II. Analyse' und ein weiteres: 'III. Ausblick' (= Zusammenfassung). Diese Großgliederung ist sehr differenziert untergliedert und besticht durch logischen Aufbau und eine entsprechende Systematik. Es folgen die üblichen Anhänge (Abbildungsverzeichnis, Literaturverzeichnis). Schon in der Einleitung wird dezidiert auf das Zentrum der Arbeit, die konversationsanalytische Untersuchung der TANDEM Lehr- und Lernaktivitäten hingeleitet, nachdem vorher auf die Bedeutung von Sprachlernen im zukünftigen Europa hingewiesen worden ist. Es wird die Notwendigkeit empirischer Grundlagenforschung von exolingualer Kommunikation begründet, ohne deren Ergebnisse fremdsprachendidaktische Konzepte für eine „interaktionsorientierte Fremdsprachendidaktik" nicht sinnvoll entwickelt werden können. Die zwei zentralen Zielsetzungen werden erläutert. In Kap. I werden sehr umfassend und detailgenau, nach Einzelaspekten gegliedert, Forschungsarbeiten der letzten 20 Jahre dargestellt, die für die folgende Analyse von Bedeutung sind und auch von der Autorin im folgenden benutzt werden. Es sind dies vor allem Arbeiten aus der linguistischen und konversationsanalytischen Erzähltheorie (u.a. Labov/ Waletzky 1967, Kallmeyer/ Schütze 1976, Polany 1985, Gülich/ Quasthoff 1986, Hausendorf/ Quasthoff 1989) und Untersuchungsansätze aus dem Bielefelder Projekt 'Kontaktsituationen' (u.a. Dausendschön-Gay 1988, Gülich/ Krafft 1989, Dausendschön-Gay/ Krafft 1991, Gülich 1991) sowie aus Untersuchungen zur exolingualen Kommunikation französisch-schweizer Provenienz, die neben der Deskription von interaktiven Abwicklungsprozessen auch Fragen des Fremd-/ Zweitsprachenerwerbs thematisieren (u.a. Noyau/ Vasseur 1986, Py 1989, Lüdi 1991). Daneben werden einzelne Arbeiten aus der Forschung des gesteuerten und ungesteuerten Zweitsprachenerwerbs genannt, die für die FLuL 23 (1994) 256 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Untersuchung des Gegenstands von Relevanz sind (u.a. Scherfer 1982, Dausendschön-Gay et al. 1986, Henrici/ Herlemann 1986, Rath 1987, Kutsch 1988, Henrici 1989, 1990, Rost-Roth 1991). Dieser interdisziplinäre, auf den Untersuchungsgegenstand TANDEM Lehr-/ Lernaktivitäten fokussierte Forschungsbericht läßt hinsichtlich des Untersuchungsaspekts 'Erwerb/ Lernen' leider fast ganz die anglo-amerikanische Forschungsliteratur außer acht (z.B. van Lier 1988, Ellis 1990, Larsen-Freeman/ Long 1991), in der der Stellenwert von Interaktionen für den Spracherwerb auf unterschiedlichen Ebenen diskutiert und analysiert wird. Der Umgang mit dem aus der Forschungsliteratur gewonnenen Untersuchungsinstrumentarium wird vor den in Kap. II erfolgenden umfassenden Detailanalysen, die aus einem Korpus von 25 mit Tonband aufgenommenen Sitzungen ausgewählt wurden, an zwei ausführlichen Beispielanalysen vorgeführt (1. Zur Erzählstruktur, 2. Zu Lehr- und Lernaktivitäten innerhalb von Erzählungen). An diesen Beispielen werden noch einmal die zentralen Zielsetzungen und Instrumentarien der Untersuchung illustriert. Es sind dies u.a. die aus der Konversationsanalyse bekannten Parameter wie Sequenzierungen, Sprecherwechsel, konditionelle Relevanz, Verfahren wie Zeile-für-Zeile-Analyse, Formulierung von Lesarten, Analyse von Interaktionsabwicklungen nach Gesichtspunkten wie Problemmanifestation, -bearbeitung, -ratifizierung. Bei der Erzähltextanalyse steht das Modell von Hausendorf/ Quasthoff (1989, 1991) im Vordergrund, das die Autorin mit kleinen Modifikationen für ihre Analysen und deren Gliederung übernimmt (u.a. die Übernahme des Sequenz-Modells und die Einteilung in 'szenische Erzählungen', 'Minimalerzählungen' und 'Mitteilungen' ('Generics')). Die Modelldarstellungen auf den Seiten 43 und 98 f illustrieren dies sehr übersichtlich. Es zeigt sich bei den Analysen, daß die Anwendung des Instrumentariums auf fremdsprachige Interaktionen möglich ist und zu vergleichbaren Ergebnissen führt. Hinsichtlich der Untersuchung von Problemen der 'Verständnissicherung' und 'Textkonstitution' greift die Verfasserin auf einschlägige textlinguistische und konversationsanalytische Arbeiten zurück (z.B. Schegloff 1977, Gülich 1985, Gülich/ Kotschi 1987 [et al.]) und demonstriert anhand von Beispielanalysen den Umgang mit dem Instrumentarium an den Gegenständen 'Reformulierungen und Reparaturen', 'Vervollständigung unvollständiger Äußerungen', 'Erklärungssequenzen'. Auch hier zeigt die Verfasserin ihre guten Literaturkenntnisse. Die Anwendung des Untersuchungsinstrumentariums auf die Daten ist nahezu perfekt. Die Analysen und Interpretationen sind äußerst perspektivenreich. Insgesamt wäre eine ausführlichere kritische Reflexion über die Methodologie der benutzten Untersuchungsmethode wünschenswert gewesen. Was den Untersuchungsaspekt 'Verständnissicherung und Zweitsprachenerwerb' anbetrifft, stützt sich die Verfasserin fast ausschließlich auf die Untersuchungen von Dausendschön-Gay/ Krafft (1990 und 1991), die im Rahmen des Projekts 'Kontaktsituationen' den Erwerbsaspekt angegangen sind, ergänzt durch Untersuchungen von französisch-schweizer Forschungsgruppen (s.o.). Dabei werden auch schon von der frühen Konversationsanalyse entwickelte und teilweise reformulierte Begriffe wie Bifocalisation (Bange 1987, vgl. Fokussprung bei Kallmeyer/ Schütze 1976, Selting 1987), Selbstreparaturen/ Fremdreparaturen, selbstinitiiert/ fremdinitiiert bzw. Selbsthilfe/ Fremdhilfe im Rahmen von 'produktions-' und 'verstehensunterstützenden Verfahren' verwendet. Der teilweise Rückgriff auf bereits unter anderen Aspekten. analysierte Beispiele erhöht das Vertrautsein des Lesers mit Teilen des Korpus. Zentral ist das Argument, daß die sogenannten 'Nebensequenzen' für den Spracherwerb eine zentrale Rolle spielen und in ihnen besonders Wortsuchprozesse, metadiskursive Äußerungen, explizit sprachreflexive Sequenzen, wobei Wortschatz-/ Bedeutungsprobleme bei der Problembearbeitung vor anderen sprachlichen Problemen (z.B. morphologisch-syntaktischer Art) Vorrang genießen. Auch hier wird die relevante französisch-deutschsprachige Literatur verwendet (u.a. Mittner 1987, Kutsch 1988, Vasseur 1990, Kotthoff 1991). Trotz dieser gründlichen Vorbereitung auf die Analyse von Spracherwerbsaspekten fehlt mir eine theorieorientierte Auseinandersetzung mit Begriffen des Zweit-/ Fremdsprachenerwerbs: FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 257 Wann kann von Spracherwerb geredet werden? Wie lassen sich kurzfristiger, mittel- und langfristiger Spracherwerb definieren? Ist Verstehen schon Spracherwerb, ein Teil des Spracherwerbs? Gehört dazu die Produktionskompetenz? Reicht es aus, von 'potentiell lern-/ erwerbsfördernd' zu reden? Wie läßt sich dies empirisch und methodologisch abgesichert nachweisen? In diesem Zusammenhang ist die Frage wichtig, welchen Beitrag konversationsanalytische Ansätze leisten können, wieweit sie bei der Klärung und der Beantwortung der Frage reichen, ob ein bestimmter Typ von Spracherwerb, in welcher Art, in welchem Umfang stattgefunden hat. Wie schwierig diese Fragen zu beantworten sind, zeigen die Analysen der Autorin. Die spracherwerblichen Interpretationen sie finden nur vereinzelt statt sind entsprechend vorsichtig formuliert. Der Fokus ihrer Analysen liegt auf der Beschreibung der Abwicklungsprozeduren: "Auch hier kommt es mir darauf an, die Besonderheiten herauszuarbeiten, die bei der interaktiv-sequentiellen Abwicklung der Verfahren in den verschiedenen Phasen [, .. ] zu beobachten sind" (161). Welche zusätzlichen Instrumentarien sind möglicherweise notwendig? Die von der Verfasserin durchgeführten Interviews ergeben zwar interessante Ergebnisse, die einzelne Analysehypothesen bestätigen bzw. komplettieren. Zu Recht wird aber darauf hingewiesen, daß diese Form des Interviews nicht mit den auf Ermittlung von Kognitionen ausgerichteten Intro- und Retrospektionen zu vergleichen sind oder mit denen, die zusätzliche Interpretationshilfen mit gezielten Bezügen auf die Daten erbringen. Aufgrund meines eigenen Forschungsinteresses hätte ich mir generell nicht nur was die Potenz konversationsanalytischer Analysen für die Lösung von Zweitsprachenerwerbsproblemen anbetrifft weitergehende methodologische Überlegungen zur Untersuchung des Verhältnisses von Interaktion und Kognition gewünscht. Was in der Untersuchung von Apfelbaum brillant realisiert wird - und dies betrifft in besonderer Weise das Kap. II ist die konkrete, auch sprachlich sehr gelungene Feinanalyse auf breiter empirischer Basis mit den in Kap. I eingeführten und an Beispielen demonstrierten Analysekategorien. Die Abwicklungsprozeduren werden präzise beschreibend rekonstruiert und weitgehend aus der Sicht der Beteiligten interpretiert, auf der Basis von Transkriptionen mit hervorragender Qualität. Mit den Daten dieser Untersuchung steht der Fremdsprachenerwerbsforschung eine weitere Datenmenge von fremdsprachlichen Interaktionen zur Verfügung. Der Erhebungskontext und die Verarbeitung der Daten sind äußerst sorgfältig beschrieben. Besser läßt sich z.Zt. wohl kaum die Anwendung der konversationsanalytischen Untersuchungsmethode auf fremdsprachliches Material dokumentieren. Die Autorin weist am Gegenstand TANDEM Lehren und Lernen nach, zu welch differenzierten Ergebnissen über die Erzählabwicklungen und -strukturierungen - und darin eingebettetüber Bedeutungskonstitutionen und Verständnissicherungsverfahren die konversationsanalytische Untersuchungsmethode führen kann: u.a. Ermittlung von Problemen bei der Realisierung der Erzählstruktur auf der sprachlichen und semisprachlichen Ebene, Identifizierung von potentiell lernfördernden Lehr- und Lernaktivitäten, Verfahren der Selbst- und Fremdhilfe in der interaktionellen Abwicklung und die dabei bevorzugten Objekte aus MS- und NMS- Perspektive. Ob die Konversationsanalyse über die Feststellung von möglicherweise eher lern-/ erwerbsgünstigen oder eher lern-/ erwerbsbehindernden Konstellationen hinausführen kann, müssen weitere Untersuchungen mit neuen forschungsmethodologischen Kombinationen erweisen. Nicht alles ist in einer Untersuchung zu leisten; insofern sind meine kritischen vielleicht auch weiterführenden - Bemerkungen zu relativieren. Festzuhalten bleibt zum einen, daß die von der Autorin verwendete konversationsanalytische Untersuchungsmethode sich an einem weiteren Untersuchungsgegenstand bewährt hat. Zum anderen darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, daß es noch viele offene Fragen vor allem methodologischer Art zu beantworten gibt. Diese Antworten werden hoffentlich weitere Arbeiten erbringen. Bielefeul Gert Henrici FLuL 23 (1994) 258 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Willis EDM0NDSON / Juliane HOUSE: Einführung in die Sprachlehrforschung. Tübingen und Basel: Francke 1993 (Uni Taschenbücher; 1697), XV+ 341 Seiten [DM 34,80]. Seit knapp zwanzig Jahren ist die deutsche „Sprachlehrforschung" als wissenschaftliche Disziplin institutionalisiert. Besonders in den 80er Jahren ist von ihren Vertretern immer wieder die Nichtvergleichbarkeit von gesteuertem und ungesteuertem Zweitsprachenerwerb betont worden, was gleichermaßen auf die Eigenständigkeit der Sprachlehrforschung als akademischer Disziplin als auch auf jene ihres Untersuchungsgegenstandes des gesteuerten Lehrens und Lernens von Fremdsprachen verweisen sollte. Dementsprechend wurden Forschungsergebnisse aus vermeintlichen Nachbar- und Konkurrenzdisziplinen, v.a. der deutschen Zweitsprachenerwerbsforschung, als prinzipiell irrelevant für fremdsprachendidaktische Entscheidungen erachtet, da sie aus Untersuchungen zum ungesteuerten Zweitsprachenerwerb resultierten. 1 Willis Edmondson und Juliane House betrachten in ihrer Einführung in die Sprachlehrforschung Debatten mit Nachbardisziplinen um „akademische Zuständigkeiten und Revierstreitigkeiten" selbstbewußt als „nur noch von historischem Interesse" (14). Dies zeigt sich auch daran, daß die streitbaren Beiträge der 80er Jahre weder in Kapitel 1 (Sprachlehrforschung - Anspruch und Entstehen einer Disziplin) noch in der Literaturliste Erwähnung finden. Die Autoren vertreten ein Konzept von Sprachlehrforschung als einer wissenschaftlichen Disziplin mit lernerbezogenem, empirischem und interdisziplinärem Forschungsansatz, die sowohl einem theoretischen Erkenntnisinteresse als auch einem praktischen verpflichtet ist. Das bedeutet für sie: die Entwicklung einer empirisch begründeten Theorie des Fremdsprachenlernens als Voraussetzung für Vorschläge für verbessertes Lehren von Fremdsprachen im Fremdsprachenunterricht. Ihr Umgang mit Forschungsergebnissen und Hypothesen aus der internationalen Zweitsprachenerwerbsforschung und der "L2-Classroom Research", die sich nicht eindeutig untereinander und von dem hier zum Ausdruck kommenden Verständnis von Sprachlehrforschung abgrenzen lassen, soll an späterer Stelle diskutiert werden. Das Einführungswerk ist in sechs Teile gegliedert, die jeweils in einzelne Kapitel unterteilt sind. Die Beschreibung der behandelten Inhalte muß notwendigerweise knapp ausfallen und sich auf einzelne Aspekte beschränken. Der erste Teil (Die Erforschung des Fremdsprachenlernens im Unterricht) widmet sich der Beschreibung der Sprachlehrforschung als wissenschaftlicher Disziplin mit ihren Zielen, Ansätzen und Ursprüngen, die sich für die Erforschung des spezifisch gesteuerten Fremdsprachenlehrens und -lernens interessiert. Nach der Charakterisierung dieses Untersuchungsgegenstandes als "Faktorenkomplex" werden unterschiedliche Forschungsmethoden angesprochen und damit verbundene Fragen nach Betrachtungsebenen, Gütekriterien und Datengewinnungsverfahren angerissen. Sehr zu begrüßen ist die in Kapitel 1 vorgenommene Klärung von Begriffen, die in verschiedenen Disziplinen, die sich mit Spracherwerb beschäftigen, verwendet werden, wie z.B. die Konzepte Zweitsprache vs. Fremdsprache, gesteuert vs. ungesteuert und Lernen vs. Erwerb mit ihren theoretischen Implikationen und -notwendigen Unterscheidungskriterien. Im zweiten Teil (Dimensionen der Sprachlehrforschung) werden historische, sprachenpolitische, linguistische, psychologische und neurologische Einflußgrößen des Fremdsprachenunter- Vgl. z.B. die Diskussion zwischen Sprachlehrforschung und Zweitsprachenerwerbsforschung in der Zeitschrift Die Neueren Sprachen 1983-85 und die Beiträge zum Thema „Spracherwerb und Fremdsprachenunterricht" in Deutsch als Fremdsprache 1988/ 89, in denen die Relevanz natürlicher Erwerbssequenzen diskutiert wird. Verwiesen sei auch auf die Beiträge in: Karl- Richard Bausch/ Frank G. Königs (Hrsg.): Sprachlehrforschung in derDiskussion. Methodologische Überlegungen zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr 1986. FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 259 richts und der Fremdsprachenlehrmethodik beleuchtet. So soll z.B. durch den Rückblick auf die Lehrmethodik bis ins 16. Jahrhundert die Einstellung kritisiert werden, "das 'Neue' immer für das Beste in der Fremdsprachenmethodik zu halten, nicht zuletzt durch die Entdeckung, daß das 'Neue' nicht so ganz innovativ ist, wie es uns auf den ersten Blick erscheint" (50). Das Konzept einer geschlossenen Fremdsprachenlehrmethode wird im Anschluß an die Diskussion der im 20. Jahrhundert gängigsten Methoden in Frage gestellt. Im dritten Teil (Fremdsprachenlernen im Vergleich zu anderen Sprachlernprozessen) betonen die Autoren, daß die Sprachlehrforschung den Erstsprachenerwerb und den natürlichen Zweitsprachenerwerb mitberücksichtigen muß, "weil vermutlich alle Sprachlernvorgänge etwas Gemeinsames haben" (125). Die kritische und methodologisch orientierte Auseinandersetzung mit Theorien und empirischen Untersuchungen der Erst- und Zweitsprachenerwerbsforschung (hier verstanden als Disziplin, die den ungesteuerten Zweitsprachenerwerb zum Gegenstand hat) hinsichtlich ihrer Relevanz für abzuleitende didaktische Konsequenzen fällt nichtsdestotrotz eher negativ aus. Als exemplarisches Beispiel wähle ich an dieser Stelle die Beurteilung der Erwerbssequenz-Hypothese aus. Zwar wird die Relevanz von natürlichen Erwerbssequenzen auch für gesteuerte Lernprozesse nicht prinzipiell bestritten und die Untersuchung von natürlichen Progressionen im Fremdsprachenunterricht als „höchst interessante und vielversprechende Forschungsrichtung der Zweitsprachenerwerbsforschung und Sprachlehrforschung" (162) eingeschätzt, dies bedeutet für die Autoren .aber nicht notwendigerweise, daß die empirisch nachgewiesenen syntaktischen Erwerbssequenzen in Lehrmaterialien berücksichtigt werden müssen. Zuvor müßte der Nachweis erbracht werden, daß Alternativen zu diesen Sequenzen erfolglos oder weniger erfolgreich sind. Im sechsten Teil der Einführung wird diese kritische Einschätzung wiederholt. Allerdings wird die "Teachability"-Hypothese, die die Erwerbssequenzen auch im gesteuerten Kontext für unumgänglich erachtet, als sinnvoll in ihrer empirisch begründbaren Reichweite eingeschätzt. Insgesamt wird die Differenz zwischen dem Ll- und L2-Erwerb jedoch stärker betont als die zwischen gesteuertem und ungesteuertem L2-Erwerb. Der vierte Teil behandelt Hypothesen und empirische Studien aus dem Untersuchungsgebiet "Individuelle Lernervariablen und deren Einfluß auf das L2-Lernen", die v.a. aus der Zweitsprachenerwerbsforschung und der L2-Classroom Research stammen. Dem biologischen Faktor „Alter" wird ein separates Kapitel gewidmet. Dies überrascht etwas angesichts des negativen Resümees der Autoren hinsichtlich ihrer Einschätzung der Relevanz der empirischen Ergebnisse für den Fremdsprachenunterricht. Das andere Kapitel der Abteilung behandelt Studien und Hypothesen zu den Lernerfaktoren „Intelligenz", "Sprachlerneignung", "kognitiver Stil", "Motivation", "Einstellungen" und „Persönlichkeit" und zu deren Interdependenz. Daran anschließend werden didaktische Implikationen, z.B. die Möglichkeit von Kompensation der Auswirkungen individueller Unterschiede durch Lehrstrategien, diskutiert. Für sehr berechtigt erachte ich die Vorgehensweise der Autoren, durchgängig methodologische Fragen nach der Operationalisierbarkeit von psychologischen Konstrukten (z.B. "Motivation") und der Validität von verwendeten Meßinstrumentarien zu diskutieren, die große Bedeutung für die Ableitbarkeit von Lernbzw. Erwerbstheorien sowie der von Empfehlungen für die Praxis des Fremdsprachenunterrichts haben. Allerdings werden an einigen Stellen durch die notwendig knappe Darstellung Eindrücke erzeugt, die die behandelten Studien selbst so nicht bestätigen. Als Beispiel sei hier die Charakterisierung des Konstruktes „Umfeldunabhängigkeit/ -abhängigkeit" ("field independence/ dependence") genannt, das sich in dem beschriebenen Variablenkonglomerat (Einstellung des Individuums zur Fremdsprache, analytisch vs. holistisch, Grad der Lernerabhängigkeit von Reaktionen der Mitglieder der Zielkultur/ Lehrer, Grad der Bereitschaft zur Teilnahme an sozialer Interaktion/ Kommunikativität) nicht durchgängig in den mir bekannten Studien zu diesem Faktor wiederfinden läßt. Der fünfte Teil (Das Fremdsprachenlernen im Fremdsprachenunterricht: Beschreibungen, Interpretationen, Theorien) fokussiert Einsichten aus im Fremdsprachenunterricht gewonnenen FLuL 23 (1994) 260 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Daten und geht der Frage nach, "ob und welche Merkmale des fremdsprachenunterrichtlichen Geschehens positiven bzw. negativen Einfluß auf das L2-Lernen haben" (203). Neben der Behandlung der zentralen Untersuchungsgebiete der Lernersprachenanalyse, wobei die lnterlanguage-Hypothese favorisiert wird, und der Unterrichtsinteraktion werden wichtige Hypothesen und Theorien zum Fremdsprachenlernen im Unterricht diskutiert. Interessant ist, daß die Autoren in Kapitel 13 (Interaktion im Fremdsprachenunterricht) nach der Diskussion diskursanalytischer Arbeiten didaktische Empfehlungen geben, die sie allerdings nicht als „Verhaltensrezepte" verstanden wissen wollen. Dies weist darauf hin, daß sie mit der gebotenen Vorsicht - Ergebnisse aus diesem Bereich als übertragbar erachten, mehr als sie dies für andere Untersuchungsgebiete für begründbar halten. Der sechste Teil (Von der Sprachlehrforschung zur Sprachlehre: Fremdsprachendidaktische Entscheidungen) führt in exemplarische Aspekte der Unterrichtsplanung ein. In Abschn. 2 "Von einem externen zu einem internen Curriculum: Eine Lernperspektive") wird angestrebt, "tentative Verbindungen zwischen Curriculumentscheidungen und vorher diskutierten Ergebnissen der Sprachlehrforschung herzustellen" (294). Neben der Diskussion anderer Übertragungen werden exemplarisch aus dem eigenen Untersuchungsansatz zu kognitiven Sprachverarbeitungsvariablen im Lernprozeß (implizites vs. explizites Wissen), mit dem im Kapitel zuvor vertraut gemacht worden ist, Lehrstrategien abgeleitet. Insgesamt wird die Auffassung vertreten, daß auch angesichts des Fehlens einer Sprachlerntheorie, die der Komplexität des Gegenstandes gerecht wird, lerntheoretische Überlegungen bei der Unterrichtsplanung- "zumindest implizit" (299) berücksichtigt werden müssen. Abschließend werden die in der Einführung diskutierten Themen zu 15 pointierten Thesen zusammengefaßt, deren Kenntnisnahme dem Leser bereits zu Beginn der Lektüre anempfohlen sei. Mit diesem Band aus der UTB-Reihe verfügt die von den Autoren anvisierte Adressatengruppe - Studierende der Sprachlehrforschung und anderer Disziplinen, die sich mit Fremdsprachenvermittlung, Sprachlernen und Zweitsprachenerwerb beschäftigen über eine Zugriffsmöglichkeit auf den komplexen Gegenstand Lehren und Lernen von Fremd- und Zweitsprachen, die in herausragender Weise dem Anspruch einer „Einführung" gerecht wird. Das Buch ist sehr übersichtlich gegliedert, und die einzelnen Kapitel weisen eine bestechende Struktur auf, die nicht zuletzt von der Umrahmung durch kurze einführende Texte zu Beginn und einen Abschnitt Zusammenfassung/ Ausblick am Ende jeden Kapitels erzeugt wird. Auf gut nachvollziehbare Weise werden nicht nur aktuelle Forschungsergebnisse, sondern auch relevante Referenzwissenschaften vorgestellt. In notwendigerweise knapper und verkürzter Form werden Grundbegriffe der Universalgrammatik, der generativen Transformationsgrammatik, der Sprechakttheorie, der behavioristischen und kognitiven Lernpsychologie u.v.a.m. eingeführt. Den Autoren gelingt es durchgängig, Theorien, Prinzipien und Modelle der Referenzwissenschaften auch dem nicht vorinforrnierten Leser verständlich zu vermitteln. Dies wird auch durch die systematische Verwendung von Abbildungen (besonders von Sprachlernmodellen) erreicht. Gleichermaßen wird die Relevanz derartiger Kenntnisse betont, indem ihre Bedeutung für die Sprachlehrforschung und Fremdsprachendidaktik diskutiert wird. Zusätzlich werden fortlaufend Querverweise auf andere Kapitel gegeben. Das trägt einerseits dem Charakter einer Einführung Rechnung, die zentralen Punkte des jeweiligen Ansatzes zu beleuchten, ohne durch zu viele Details zu verwirren; andererseits wird dies der Komplexität des übergeordneten Gegenstandes "gesteuertes Fremdsprachenlernen" gerecht, der zahllose Interdependenzen aufweist, deren isolierte Betrachtung nicht angemessen wäre. Neben die übersichtliche, auf Anfänger zugeschnittene Darstellung tritt ein komplexes Verweissystem, das trotz mitunter recht spärlicher Literaturempfehlungen auch dem vorinformierten Leser einiges zu bieten hat. Kapitel 5 (Linguistische Grundlagen der Sprachlehrforschung) illustriert diese Vorgehenswweise besonders eindrucksvoll. FLuL 23 (] 994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 261 Edmondson/ House schließen ihre Einführung mit einem Ausblick auf zukünftige Aufgaben der Sprachlehrforschung. Sie unterstreichen die Notwendigkeit weiterer empirischer Forschung qualitativer und quantitativer Ausrichtung, warnen jedoch vor einer Überinterpretation von Ergebnissen und der Entwicklung einer „Palette sich gegenseitig ausschließender oder füreinander nicht relevanter Forschungsgebiete" (312) innerhalb der Sprachlehrforschung. Gleichzeitig wird gefordert, daß die Sprachlehrforschung offen sein muß „für andere und neue Forschungsansätze und praktische Lehr- und Lernerfahrungen" (a.a.O.) .. Die geforderte lnterdisziplinarität beginnt für sie bereits im Kopf des einzelnen Forschers. Die Integration von Lehrern und Lernern in den Forschungsprozeß wird als notwendig erachtet. Gegen diese Aufgabenbeschreibungen wird niemand prinzipielle Einwände erheben mögen. Sie bleiben jedoch vage, wenn es um die konkrete Konzeption von Untersuchungen geht, die den Faktorenkomplex Fremdsprachenunterricht zum Gegenstand haben. Ich halte es für dringend erforderlich, eine methodologische Reflexion fortzusetzen, die Forschungsansätze, Erkenntnisinteressen und Untersuchungsinstrumentarien hinsichtlich ihrer Gegenstandsangemessenheit diskutiert.2 Dabei wird es z.B. unumgänglich sein, eigene Gütekriterien zu entwickeln, die nicht dem experimentell-quantitativen Design der Sozialforschung verpflichtet bleiben. Edmondson/ House problematisieren diese Gütekriterien in Kapitel 3 (Forschungsmethodik in der Sprachlehrforschung). Gerade der von den Autoren mit zentraler Relevanz für die Sprachlehrforschung besetzte diskursanalytische Ansatz ist mit Gütekriterien wie „Objektivität", "Falsifizierbarkeit", "Replizierbarkeit" und „Generalisierbarkeit" nicht adäquat erfaßbar. Ebenso zu diskutieren sind Aufbereitungsverfahren der im Unterricht gewonnenen Daten. Denkbare Stichworte wären z.B. von Teams erstellte und mehrfach überprüfte Transkriptionen, die die Unterrichtsinteraktion möglichst umfassend wiedergeben sowie die genaue Beschreibung des Lernkontextes incl. der Lerner und Lehrer. Eine weitere Möglichkeit wäre die Analyse von mit unterschiedlichen Methoden gewonnenen Datensets, die sich gegenseitig bestätigen, ergänzen oder widerlegen können. Dies alles kann dazu beitragen, daß die Akzeptanz von Forschungsergebnissen aus eher qualitativen Ansätzen, die um einen möglichst niedrigen Grad der Intervention in die Begebenheiten des Unterrichtskontextes bemüht sind, sowohl für die Entwicklung von Sprachlerntheorien als auch bei Fremdsprachenpraktikern erhöht wird. Diese wenigen Anmerkungen sollten jedoch nicht als Kritik an der theoretischen und methodologischen Vorgehensweise von Edmondson/ House verstanden werden. Eine ausführliche Beschäftigung mit forschungsethischen und methodologischen Fragestellungen wäre in einer "Einführung" sicherlich falsch plaziert. Dies kann nur im Interesse von Vertretern unterschiedlicher Disziplinen, die den gemeinsamen Gegenstand Zweit- und Fremdsprachenerwerb untersuchen, liegen. Auf dieser Ebene wäre ebenso Interdisziplinarität wünschenswert. Bielefeld Claudia Riemer 2 Vgl. z.B. Arbeitsgruppe Fremdsprachenerwerb Bielefeld (Hart, Hans Ulrich [et al.]): "Welcher Typ von Forschung in der Fremdsprachendidaktik? Zum Verhältnis von quantitativer und qualitativer Forschung". In: Perspectives on Language in Performance. Studies of Linguistics, Literary Criticism and Foreign Language Teaching and Learning. To Honour Werner Hüllen on the Occasion of His Sixtieth Birthday. Edited by Wolfgang Lörscher and Rainer Schulze. Vol. II. Tübingen: Narr 1987, 943-975. FLuL 2.3 (1994) 262 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Vilmos BARDosr/ Stefan ETIINGER/ Cecile STÖLTING: Redewendungen Französisch-Deutsch. Thematisches Wörter- und Übungsbuch. Tübingen: Francke 1992 (UTB; 1703), XXVIII+ 259 Seiten [DM 29,80]. Phraseologismen (PHR) sind im Lexikon einer Sprache fixierte, kodifizierte, zumindest aber die Tendenz zur Usualisierung zeigende Einheiten von Mehrwort-Formativ und Bedeutung. Die wesentlichen Eigenschaften der zum phraseologischen Kernbereich gehörenden PHR sind Polylexikalität, relative Stabilität, vollständige oder teilweise Idiomatizität und Lexikalisierung. Um solche Wendungen geht es in dem zu besprechenden Wörter- und Übungsbuch. Nach langer Forschungsabstinenz rücken Phraseologismen als Forschungsfeld und insbesondere Glossare und Wörterbücher von Redensarten wieder ins Blickfeld der Forschung. Eingeweihte wissen, daß der Neuanstoß hierzu von einer Forschergeneration der ehemaligen Sowjetunion ausging. Es ist hier nicht der Ort, Autoren und Werke im einzelnen aufzuführen. Es sei deshalb nur kurz auf neueste Arbeiten verwiesen: Wotjak/ Richter (1988), Földes/ Kühnert (1990), Hessky (1993) alle drei zum Deutschen - oder für die Schule im Stuttgarter Klett-Verlag innerhalb der Reihe Quiz- und Übungsbücher: Lang-Valchs (1987) zum Spanischen, Gebhardt- Bemot (1992) zum Französischen, Lijmbach/ de Boer (1992) zum Niederländischen und Ettinger/ Nunes (1994).zum Portugiesischen. Besonders erfreulich ist, daß nun auch romanistische Phraseologen auf den Plan gerufen wurden und wir die Zunahme von Arbeiten zur Phraseologie wie auch zur Phraseographie beobachten können. So ist es ein Verdienst von Ettinger, daß er in Zusammenarbeit mit einer frankophonen Kollegin die 1986 in Ungarn erschienene Arbeit De fil en aiguille des Romanisten Vilmos Bardosi für den deutschsprachigen Benutzer aufgearbeitet hat. Fast unverändert blieben der umfangreiche Übungsteil mit Schlüssel, der thematische und französische Index sowie die Anmerkungen zu den Beispielen. Neu bearbeitet wurden das Vorwort, die Benutzerhinweise und die thematisch gegliederte Beispielsammlung. Neu geschaffen wurde der Index deutscher phraseologischer Entsprechungen. Die Neubearbeitung kann sich auch auf eigene Lehrerfahrungen mit dem ungarischen Vorgänger an einer deutschen Hochschule stützen. Das Ergebnis dieser Gemeinschaftsarbeit ist ein gewandeltes zweisprachiges Wörter- und Übungsbuch zur Phraseologie des Französischen für deutsche Benutzer, das seine Nachfolger in anderen Sprachen sucht. Das Büchlein wendet sich in erster Linie an fortgeschrittene Romanistikstudenten, aber auch Teilnehmer an Volkshochschulen wie auch Gymnasiasten der Oberstufe könnten Adressaten sein. Das ursprüngliche Corpus von 1 000 PHR wurde beibehalten. Interessant und von der Norm der Lexikographie abweichend ist die Präsentation des phraseologischen Materials. Gegliedert wird nach onomasiologischem Prinzip. Im ersten Hauptteil des Buches werden zunächst Leitbegriffe («concepts-cles») präsentiert, die in sich dann nochmals in thematische Gruppen aufgefächert sind (1-132). Diese Gliederung nach Leitbegriffen, die zweifellos weder absolut noch erschöpfend sein kann noch will man vergleiche hierzu die immer wieder gescheiterten Versuche einer logisch-begrifflichen Gliederung der Welt-, hilft dem Benutzer dieses Wörterbuchs, z.B. unter verschiedenen phraseologischen Ausdrucksmitteln zu wählen, wenn er Trunkenheit benennen oder geringe geistige Fähigkeiten eines Menschen nicht einfach mit dumm bezeichnen will. Das Wörterbuch enthält 25 Kapitel mit Themengruppen, die eigentlich mit Wortfeldern identisch sind. Der Leitbegriff LA VIE HUMAINE umfaßt z.B. die Wortfelder Ages de la vie, Sante, Maladie und Mort. Dem genannten Leitbegriff gehen voraus L'HOMME DANS SON ASPECT PHYSIQUE - I und . L'HOMME FAISANT SA TOILETTE. Alles in allem betrachtet ist eine durchaus logische Ordnung in der Abfolge wie auch im Innern der «concepts-cles» zu erkennen. Anders gesagt, die Gliederung der Schlüsselwörter läßt ohne weiteres eine Progression erkennen. Als sehr nützlich und wichtig erweist sich auch der fünfgliedrige zweite Hauptteil des Buches, der mit "Exploitation pedagogique" (133-204) überschrieben als Übungsteil gedacht ist und den Benutzer zur richtigen FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 263 Anwendung der PHR führen soll. Mit diesem Teil kann nach den Prinzipien Erkennen ➔ Verstehen ➔ Anwenden gearbeitet werden. Umfangreiche Übungen verschiedenster Art machen vertraut mit morphosyntaktischen Einschränkungen der PHR und deren stilistischer Markiertheit und erlauben das richtige semantische Verständnis der idiomatischen Ausdrücke. Sie sind so gestaltet, daß die Wendungen systematisch erlernt werden können. Visualisierungen in Form von Karikaturen, Rebussen sowie Rätselübungen sollen das Lernen erleichtern. Der Schlüssel ("Corrige des exercices" [206-214]) bietet die Lösung der Aufgaben und Übungen. Die Numerierungen sind auf die einzelnen Teile des Buches bestens abgestimmt, so daß ein bequemes Auffinden der PHR möglich ist. Das Buch wird somit auch für das Selbststudium verwendbar. Wertvoll sind die Indices am Ende der Arbeit im vierten Kapitel. Römische und arabische Ziffern ermöglichen -~inen mehrfachen Zugriff auf die phraseologische Sammlung. Überhaupt ist die drucktechnische Gestaltung sehr benutzerfreundlich. Normal-, Fett-, Klein- und Kursivdruck, unterschiedliche Klammem, Fußnoten sowie die aus der Erstfassung übernommenen Anmerkungen mit lexikalischen und etymologischen Erläuterungen machen die Konsultation des Buches bequem und interessant. Kommen wir nochmals auf die Mikrostruktur des "Dictionnaire" zurück! Der französische PHR wird mit Hilfe einer französischsprachigen Paraphrase, gegebenenfalls zwei Paraphrasen semantisiert. Beiden wird eine deutsche Umschreibung und gegebenenfalls ein äquivalenter deutscher PHR zur Seite gestellt. Die zahlreichen verbalen Wendungen daneben enthält die Sammlung adverbiale PHR und idiomatisierte Vergleiche, substantivierte Wendungen sind in der Minderzahl werden wie üblich im Infinitiv angegeben. Phraseologische Varianten kennzeichnen die Autoren durch Schrägstrich, fakultative Elemente erscheinen in Klammem. Winkelklammern benutzen die Verfasser, um Angaben zur Mikrostruktur der Wendung zu machen, so z.B. grammatisch bedingte Restriktionen wie <gewöhnlich negativ gebraucht> oder <nur im Passiv> oder semantische Spezifikationen wie <en parlant d'une femme> im Falle der Wendung avoir du chien. Zur Verbesserung der Erstfassung haben die Bearbeiter viel Augenmerk auf die Angabe von Sprachregistern gerichtet. Als Referenzwörterbücher dienen ihnen vor allem der Petit Robert und das Deutsche Universalwörterbuch. Stilistisch neutrale PHR bleiben unmarkiert. Es ist bekannt, daß die Bedeutungspräzision in der bisherigen Phraseographie wenig zufriedenstellend ist. Ohne Frage ist sie weitaus schwieriger als beim Lexem zu bewerkstelligen. Geht es doch darum, neben der Bedeutungsbeschreibung auch die besonderen Gebrauchsbedingungen festzuhalten, d.h. z.B. konnotative und pragmatische Merkmale herauszuarbeiten. In der Regel ist der PHR in stärkerem Maße Bedingungen und Restriktionen unterworfen als das Wort. Auf eine Kurzformel gebracht, geht es darum zu sondieren, wer gebraucht gegenüber wem wann, wo und wozu diese oder jene Wendung. Erst die Beantwortung dieser Fragen fördert den „semantischen Mehrwert" gegenüber einer synonymischen Alternative in Form einer Paraphrase oder eines Wortes zutage. Es ist bekannt, daß gerade hier die zahlreichen phraseologischen Glossare und Wörterbücher die größten Defizite aufweisen. Das besprochene Wörterbuch befindet sich hier in einer Vorreiterposition, indem es nicht nur einen umfangreichen und sinnvollen Übungsapparat mit z.T. begleitender Visualisierung anbietet, auf onomasiologische Weise in Begriffsfeldern die assoziativen (zumeist synonymischen und antonymischen) Bezeichnungen zwischen benachbarten Wendungen differenzierend aufzeigt und sorgfältig geprüfte Paraphrasierungen darbietet, sondern vor allem auch mehr als andere Vorgänger die mikrostrukturelle Beschreibung verbessert, so z.B. durch Angabe der Sprachregister und/ oder Hinweis auf eine übliche Geste (V/ 21 avoir un poil dans la main), durch grammatische Gebrauchsbeschränkung auf z.B. Vergangenheit oder Futur (III/ 25 ne pas faire de vieux os), durch semantische Selektionen wie z.B. <von alten Menschen> (III/ 8 avoir bon pied bon ceil), <... se dit surtout des choses> (III/ 5 etre vieux comme Herode), <surtout en parlant d'un vetement> (II/ 13 cela lui va vomme un gant), <souvent pour cacher ! es traces de l'äge> (II/ 23 se refairelse ravaler lafai; ade), <von Mädchen oder Kleinkin- FLuL 23 (1994) 264 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel dern> (I/ 2 etre joli/ mignon ii croquer oder durch Angabe des Sprachniveaus und der Stilfärbung, z.B. (ugs. scherzh.) (II/ 4 „barfuß bis zum Hals"). So trägt das Wörterbuch auch der Tatsache Rechnung, daß boire du (petit) lait (XVIII/ 2) so viel heißt wie „sehr gern hören; sichtlich genießen", dies aber sich nur auf Sachverhalte bezieht, die Lob, Kompliment oder Schmeichelei beinhalten. Manches wäre noch verbesserungsbedürftig. So könnten sicherlich noch passende deutsche Äquivalente gefunden werden, wo sie lediglich durch Umschreibungen ersetzt sind, beispielsweise XVI/ 31 "vom Hundertsten ins Tausendste kommen"), XVII/ 34 "wie ein Ölgötze dastehen"), XII/ 3 "frei wie ein Vogel sein"), XVI/ 36 "Parteichinesisch reden"). Schwieriger gestaltet sich ohne Zweifel die Suche nach angemessenen deutschen Redewendungen bei landestypischem soziokulturellen Hintergrund, man vgl. IV/ 30 faire le trou normand, IV/ 4 manger en suisse. Hier wird die Suche zumeist erfolglos sein, und man ist besser beraten, es bei der Paraphrase zu belassen oder einen Kommentar hinzuzufügen. Das Buch geht besonnen tückischen Interferenzen zwischen beiden Sprachen aus dem Wege, wie das Beispiel V/ 9 (suer sang et eau = dt. "sich abmühen") zeigt, das zwar dem deutschen PHR „Blut (und Wasser) schwitzen" formal entspricht, aber eine andere Bedeutung hat, denn die deutsche Wendung meint „große Angst vor einem unangenehmen Ausgang haben". Ein beredtes, oft in der Literatur zitiertes Beispiel ist auch die französische Wendung mettre la puce ii l'oreille (XIII/ 7), dt. ,jmdn. mißtrauisch machen", während die formale deutsche Entsprechung „jmdm. einen Floh ins Ohr setzen" heute üblicherweise die Bedeutung „in jmdm. einen unerfüllbaren Wunsch wecken" verkörpert, wenngleich die Bedeutung ,jmdn. mißtrauisch machen" noch bei K. F. W. Wander (Deutsches Sprichwörter-Lexicon, 1867) wie auch regional noch heute anzutreffen ist. Hier sieht man, wie komplex die Sachlage ist, wenn man zusätzlich historische und regiolektale Aspekte in Betracht zieht. Auch ideolektale Intuitionen sind nicht auszuschließen. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß dieses Wörter- und Übungsbuch ohne Frage als ein Fortschritt in der zweisprachigen Phraseologie angesehen werden muß. Es ist als Nachschlagewerk sehr empfehlenswert, da es auf sorgfältigen Recherchen beruht. Als Romanist wünscht man sich Nachfolger in anderen romanischen Sprachen. Ob es als aktives Lernwörterbuch verwendet werden kann, d.h. inwiefern Lernende zum produktiven Gebrauch der PHR der Fremdsprache geführt werden, wie die Autoren es wünschen, muß die Lehrpraxis noch erweisen. Greifswald Johannes Thiele Ingelore GOLDMANN (Hrsg.): Beiträge zur Fachdidaktik Arabisch. Didaktische und methodische Probleme des modernen Arabischunterrichts. Frankfurt/ M.: Lang, 1993, 206 Seiten [DM 59,-]. Unsere Gesellschaft ist in einem sich beschleunigenden Entwicklungsprozeß begriffen, in dem unser kollektives Wissen ständig und rapide wächst. Unser Wissen über das Lehren und Lernen fremder Sprachen hat sich in den letzten 20 Jahren rasch und grundlegend gewandelt. Begriffe wie „Handhabung", "sozial-affektives", "kognitives", "ganzheitliches", "autonomes Lernen" und interkultureller Fremdsprachenerwerb als "negotiation of meaning" machen deutlich, welche Veränderungen sich seit den Tagen einer behavioristisch dominierten Fachdidaktik in unserer Vorstellung vom Fremdsprachenunterricht vollzogen haben. Von dieser Entwicklung profitieren viele Sprachen an den Hochschulen sowohl in der Forschung als auch in der Lehre und vor allem im Bereich der Didaktik und Methodik. Jedoch ist die arabische Sprache davon ausgenommen. Im großen und ganzen blieb sie solcher Entwicklung fern, da u.a. der überwiegende Teil der Arabisten sich seit mehr als 50 Jahren mit den gleichen philologischen Fragen beschäftigt. Um so dringlicher ist eine Bestandsaufnahme aktueller Entwicklungen in der Fremdsprachendidaktik bezüglich des Arabischunterrichts. FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 265 Das vorliegende Buch, das aus 3 Teilen besteht, bestätigt diese Feststellung. Der 1. und der 3. Teil sind gelungene Dokumentationen solcher Neuorientierungen und erster Erfahrungen mit ihnen in der Unterrichtspraxis, zugleich aber ein wichtiges Medium der Lehreraus- und -fortbildung für das Fach Arabisch. Sie können daher Studierenden und Lehrenden dieses Fachs vorbehaltlos als Lektüre empfohlen werden. Die Fragen, die lngelore Goldmann im 1. Teil (11-62) behandelt, und zwar hinsichtlich der Fachdidaktik Arabisch, sind aufschlußreich: u.a. die Entwicklung von Unterrichtsmethoden, moderne Unterrichtsmethoden für den Arabischunterricht, der Unterrichtsstoff, die Unterrichtsziele, das arabischsprachige Können, die Ausbildung der sprachkommunikativen Fähigkeiten im Arabischunterricht, Übersetzen und Dolmetschen. Genau hier knüpft der 2. Teil des Buches an (65-84), der eine kurze Dokumentation über die 3. Arabischkonferenz am 28./ 29. Mai 1992 in Leipzig beinhaltet. Im 3. Teil des Buches (85-190) sind ausgewählte Beiträge dieser Konferenz abgedruckt. Es handelt sich um insgesamt neun Aufsätze, die von mehr oder weniger erfahrenen Arabischlehrern verfaßt sind und die ohne extreme Positionen zu vertreten sehr unterschiedliche Aspekte behandeln. Ausgehend von einer selbstkritischen Skizzierung ihrer fachdidaktischen Entwicklung stellen einige von ihnen dabei ein Fallbeispiel anhand konkreter Unterrichtserfahrung dar. Eine Literaturdokumentation einzelner Beiträge gestattet es, das Dargelegte anhand der Quellen nachzuvollziehen, und macht das Buch zu einem guten Arbeitsmittel nicht nur für das Studium des Faches Arabisch, sondern auch für die Lehre bzw. die Unterrichtspraxis. Darüber hinaus bietet eine 16 Seiten umfassende Auswahlbibliographie informative Zusatzliteratur. Bielefeld Mokhtar Ahmed Stephan GRAMLEY/ Kurt-Michael PÄTZOLD: A Survey of Modem English. London and New York: Routledge 1992, XIV+ 498 Seiten [Pb. f 14.99]. A Survey of Modem English geht zurück auf Das moderne Englisch (Paderborn 1985) derselben Autoren, die das vorliegende Werk verfaßt haben, und ist das gewachsene Resultat einer langjährigen Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Bielefeld. Gramley und Pätzolds Absicht war es, eine an den Bedürfnissen der Studierenden orientierte Gesamtübersicht zur englischen Sprache vorzulegen, nämlich "a view of the language related to what they [the students] know, explanations for phenomena that are new to them, insights into structures difficult to analyse immediately, and descriptions of varieties of English never before (or at least not extensively) encountered" (preface). Den Zweck einer reichhaltigen Informationsquelle und eines Nachschlagewerks für Studierende der Anglistik erfüllt das Buch zweifellos, aber es kann auch von nicht-studentischen Lesern mit Gewinn genutzt werden, trotz bzw. auch wegen seiner "straightforward explanations" und seines Verzichts auf "unnecessary terminology". Das Buch gliedert sich in drei große Teile und besteht aus insgesamt sechzehn Kapiteln sowie einem 24seitigen Index, der eine nützliche Zugriffsmöglichkeit für die Informationserschließung bietet und der ebenso den Nachschlagecharakter der Publikation unterstreicht. Mit der Betitelung der drei Teile des Buches, nämlich Part 1: English as a linguistic system, Part 2: Uses and users of English, Part 3: National and regional varieties of English verdeutlichen die Autoren ihre Vorstellung vom Begriff der englischen Sprache bzw. des Englischen sowohl als eines abstrakten linguistischen Systems wie auch dessen Realisierung durch funktionale, soziale, nationale und regionale Varietäten. Der erste Teil setzt sich aus 5 Kapiteln zusammen: Chapter 1: Vocabulary, Chapter 2: Words in combination, Chapter 3: The pronunciation and spelling of English, Chapter 4: Grammar, FLuL 23 (1994) 266 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Chapter 5: Written texts. Die Autoren haben nicht dargelegt, warum sie die Kapitel in dieser Reihenfolge arrangiert haben; man kann jedoch vermuten, daß auch hier die besondere Adressatenbezogenheit des Buches durchschlägt, indem die Behandlung des Wortschatzes an den Anfang gestellt wird; denn sicherlich ist dieser Bereich der englischen Sprache für viele Studierende "ansprechender" als Phonetik und Grammatik, besonders dann, wenn auch Fragen des Sprachgebrauchs ausführlich diskutiert werden, beispielsweise im Zusammenhang mit Euphemismen oder nicht-sexistischer Sprachverwendung ("Housewife is often avoided in American English and replaced by (euphemistic? ) homemaker" [23]), oder wenn die Entstehung von "new meanings" (31 ff) behandelt wird, z.B. durch Volksetymologie, Ellipse, Metaphorisierung, Metonymie und Bedeutungswandel. In "1.6 Words in use: the register approach" werden zwei Modelle zur Analyse des englischen Wortschatzes vorgestellt, nämlich dasjenige des Shorter Oxford English . Dictionary und das in der britischen Linguistik verbreitete Registermodell. Beide Modelle überschreiten den systemlinguistischen Rahmen und belegen somit die Relevanz des außersprachlichen Kontextes für die Wortbedeutung. Hier wie auch in den anderen Kapiteln des ersten Teils zeigt sich ein Spezifikum des hier gewählten Beschreibungsrahmens, nämlich die Einbeziehung des Sprachgebrauchs bei der Analyse des Sprachsystems eine Vorgehensweise, die unter strikt methodologischem Blickwinkel nicht unproblematisch ist, die sich aber mit Blick auf die Zielsetzung und den Adressatenkreis des Buches durchaus als angemessen erweist. Das 2. Kapitel "Words in combination" befaßt sich mit "prefabricated language". Hier geht es also um "pragmatic idioms" (How do you do? ), Sprichwörter, "idioms" (red herring), Kollokationen und "commonplace" (orders are orders; you only live once). Auch und vor allem in diesem Kapitel wird die kontextdeterrninierte Bedeutung dieser Mehrwortverbindungen deutlich, die sehr häufig eben nicht durch die Analyse der Sprachstruktur und des sprachlichen Kontextes erschließbar ist und die somit eine Überschreitung des systernlinguistischen Rahmens erforderlich macht. Bei Kapitel 3 "The pronunciation and spelling of English" handelt es sich um eine komprimierte Darstellung phonetischer und phonologischer Prozesse des Englischen unter Einbeziehung der amerikanischen Variante wie auch unter Berücksichtigung verschiedener Transkriptionssysteme. "Chapter 4: Grammar" ist eine Art Parforceritt durch die englische Grammatik und behandelt schwerpunktmäßig die Themen Wortklassen, Verbalphrase, Nominalphrase, "catenatives" ("those predicators which can have gerunds, infinitives, and nominal or interrogative clauses as complements" [168]) sowie den Satz (im Zusammenhang mit Satztypen, Modus, illokutionärer Kraft und Komplexität). Das Kapitel vermittelt auf vergleichsweise geringem Raum (57 Seiten) auf der Grundlage relevanter linguistischer Literatur wichtige Einsichten in die englische Grammatik und auch in Probleme ihrer Beschreibung, zum Beispiel das der Zirkularität bei der Definition von Wortklassen: "Each of the definitions presumes an understanding of some of the other word classes" (126). Das Kapitel behandelt auch zahlreiche interessante Konstruktionen außerhalb des grammatischen Kernbereichs wie "notional concord" (The team are playing weil), der häufiger im britischen als im amerikanischen Englisch vorkommt, oder "concord of proximity" (Bread and water is goodfor you). Inwieweit die Beschreibung von Texten noch unter Systemlinguistik subsumierbar ist, ist natürlich diskutabel, und so erscheint das 5. Kapitel "Written texts" wohl auch deshalb am Ende des ersten Teils und soll den Übergang bilden zum zweiten Teil, insbesondere zum 6. Kapitel "Spoken discourse", das von den Autoren als Komplement zum Vorgängerkapitel bezeichnet wird. "Written texts" befaßt sich mit den bekannten Textualitätskriterien wie Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität und Intertextualität · sowie der Typologie von Texten und wendet diese auf ein Textbeispiel an. Der zweite Teil des Buches Uses and users of English greift die Themen gesprochene Sprache, Fachsprachen, Sprache und Geschlecht sowie Anredeformen auf. "Spoken discourse" behandelt die Sprechakttheorie, die Griceschen Konversationsmaximen sowie Fragen der Gesprächsanalyse und macht diese Ansätze für die Analyse gesprochener Sprache nutzbar. Eine FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 267 Beschreibung der Verwendungsbedingungen von "discourse markers" wie now, you know und well beschließt das Kapitel. "Chapter 7: Special Englishes" thematisiert die kommunikative Dimension des Phänomens Fachsprachen im Rahmen des Registermodells und informiert über charakteristische syntaktische Strukturen, über Terminologie und die Typologie und Kommunikationsstruktur von Fachtexten. Während die Autoren die Fachsprachenthematik auf 15 Seiten abhandeln, widmen sie der Darstellung des geschlechtsspezifischen Sprachverhaltens in Kapitel 8 ("Language and gender") immerhin 26 Seiten. In ihrer Beschreibung, die sowohl lexikalische, grammatische wie auch phonetische Aspekte des Phänomens umfaßt, unterscheiden die Autoren zwei Arten des Sprachgebrauchs: "language as used to refer to males and females" (hier geht es vor allem um lexikalische Phänomene, z.B. "semantic derogation or pejoration" wie in lady of the night, entertainer, concubine, mistress für prostitute), und "language as used by males and females". Trotz einiger auffälliger Unterschiede im Sprachverhalten, die z.T. auf statusorientiertes Denken von Frauen zurückzuführen sind, heben die Autoren eher auf die Gemeinsamkeiten im Sprachverhalten von Männern und Frauen ab und weisen darauf hin, daß die Variable Geschlecht nur selten allein bestimmend für das Sprachverhalten ist, sondern in der Regel in einer Konstellation mit Faktoren wie Alter, Region, sozio-ökonomischer Status, ethnische Herkunft oder Beruf wirksam ist. Kapitel 9 "Using English: modes of address" befaßt sich mit Anredeformen im britischen und amerikanischen Englisch und beschreibt die Schwierigkeiten, genaue Prognosen hinsichtlich der Anredeformen (Vorname, Titel plus Nachname, nur Titel etc.) zu machen. Der dritte Teil des Buches behandelt die geographische Verbreitung des Englischen: "National and regional varieties of English". Kapitel 10 und 12 befassen sich jeweils mit den Varianten des Englischen in Großbritannien und Irland bzw. in Nordamerika. Bei Kapitel 11 handelt es sich um eine mit zahlreichen Beispielen illustrierte Bestandsaufnahme der wichtigsten Unterschiede zwischen der britischen und amerikanischen Standardvarietät. Die Behandlung der sog. "native varieties" des Englischen findet ihren Abschluß im 13. Kapitel, in dem über das Englische in Australien, Neuseeland und Südafrika berichtet wird. Die folgenden Kapitel. befassen sich mit dem Englischen als Zweitsprache, und zwar mit "English in Africa" (Kapitel 14) und "English in Asia" (Kapitel 15). Für Benutzer des Englischen als Fremdsprache ist sicherlich die folgende Aussage von Interesse: "The idea of second language is only gradually different from that of foreign language, for it is less the quality of a speaker's command than. the status of the language within a given community that determines whether it is a second or a foreign language" (419). Vielleicht mag hierin auch ein weiterer Grund zu dem von den Verfassern genannten liegen ("too mammoth a task to include in this book" [l]), warum sie die Behandlung des Englischen als Fremdsprache in ihrer Darstellung ausgespart haben. Mit dem Kapitel 16 "Pidgin and creole English" findet das Buch seinen Abschluß. A Survey of Mo_dern English stellt den äußerst gelungenen Versuch dar, eine Gesamtübersicht der englischen Sprache als linguistisches System einschließlich ihrer unterschiedlichen Verwendungen und Verbreitungen im Hinblick auf Regionen, soziale Differenzierungen und Funktionen zu liefern. Das Buch ist klar gegliedert, verständlich und leserorientiert geschrieben und liefert eine Fülle von Informationen, die interessante, z.T. noch im status nascendi befindliche Phänomene des Englischen dokumentieren oder theoretische Aussagen über das Englische exemplifizieren. Die umfangreichen und nützlichen Bibliographien am Ende eines jeden Kapitels ermöglichen den Studierenden einen bequemen Einstieg zur Vertiefung der dargestellten Thematik. Man kann sich also vorstellen, daß das Buch neben seiner Verwendung in anglistischen Lehrveranstaltungen auch zum Selbststudium sehr gut geeignet ist und nützliche Dienste bei der Examensvorbereitung wird leisten können. Alles in allem ein Buch, dessen Lektüre sich lohnt, und das man auch wegen seines erschwinglichen Ladenpreises zur Anschaffung empfehlen kann. Paderborn Claus Gnutzmann FLuL 23 (1994) 268 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Ausgewählte Neuerscheinungen zur Übersetzungswissenschaft und Übersetzungsdidaktik eine Sammelrezension (Teil 1) (Bernd Stefanink, Bielefeld) Charakteristisch für viele Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Übersetzungswissenschaft ist, daß sie didaktische Fragestellungen nicht mehr ignorieren, sondern ihnen verstärkte Aufmerksamkeit schenken. Für die einen gilt es auf der Makroebene -, das übersetzerische Bewußtsein des Lerners zu wecken (stellvertretend dafür etwa die im folgenden besprochenen „Transfer"- Bände, die im Rahmen des Studiengangs Literaturübersetzen an der Universität Düsseldorf entstanden sind, sowie der hermeneutische Ansatz von Radegundis Stolze); andere (wie z.B. Wolfram Wilss sowie einige Beiträge in dem von Wotjak/ Rovere herausgegebenen Sammelband zum Sprachvergleich) versuchen, das Problem von der Mikroebene her zu lösen, indem sie die Frage nach der Erlernbarkeit von syntagmatischen Entsprechungsmodellen stellen. Wolfram WILSS : Übersetzungsfertigkeit. Annäherungen an einen komplexen übersetzungspraktischen Begriff. Tübingen: Narr 1992 (Tübinger Beiträge zur Linguistik; 376), IV + 247 Seiten [kart. DM 39,80; geb. DM 64,-]. W. Wilss geht von der Feststellung aus, daß der „erfahrene Ü[bersetze]r" (88) über „Anwendungsmechanismen" verfügt, die ihm „in Fleisch und Blut übergegangen sind" (88): Die Übersetzungsfertigkeiten. Es handelt sich um ein routinemäßiges Verhalten in bestimmten übersetzerischen Handlungssituationen rekurrenter Art. Wenn von „Verhaltensmustern" oder „Übersetzungsbehavioremen" (88) die Rede ist, so soll damit unterstrichen werden, daß es sich nicht um blind zu befolgende Standardrezepte im Sinne von übersetzerischen Eins-zu-eins-Entsprechungen handelt, wie manchmal von Außenstehenden vermutet wird, die unter 'Fertigkeiten' "das routinemäßige Lehren und Lernen von Grammatikregeln und Vokabelbedeutungen" (VI) verstehen wollen. Vielmehr gilt es, ein „Verhaltensrepertoire" (94) aufzubauen, auf das der Übersetzer in Standardsituationen zurückgreifen kann. Das wissenschaftliche Fundament für diese Zielsetzung liefern die Erkenntnisse der Gestaltphilosophie und der Gedächtnisforschung, aus denen hervorgeht, "daß der, Mensch neben Elementwahrnehmung auch zur Gestaltwahrnehmung fähig ist" ( 167) und ihm zur Bewältigung von Handlungssituationen nicht nur Fakten zur Verfügung stehen, sondern auch „Handlungsmuster" (95), die er aus seiner Erfahrung kennt. Während die „Primärassoziationen", die uns z.B. Krings (in: Was in den Köpfen von Übersetzern vorgeht. [...]. Tübingen 1986) vorstellt, vornehmlich im Bereich der Lexik anzusiedeln sind, stehen bei Wilss die syntaktischen Strukturen im Vordergrund, und zwar nicht nur in Form von Eins-zu-eins-Entsprechungen, wie bei der Wiedergabe des deutschen erweiterten Partizipialattributs durch einen Relativsatz im Englischen, sondern auch als Eins-zu-viele-Entsprechungen, wenn es z.B. darum geht, für die englische prämodifizierte Partizipialkonstruktion mit nachgestelltem Bezugssatz ein „Übersetzungsparadigma" (91) mit mindestens drei deutschen Entsprechungen im Kopf des Übersetzers aufzubauen: "Arriving at the airport, [...]" kann mit „Am Flugplatz angekommen,...", "Als er am Flugplatz ankam,..." oder "Nach (Bei) seiner Ankunft am Flugplatz,..." wiedergegeben werden (91). Die Übersetzungsdidaktiker in diesem Bereich fordert Wilss nachdrücklich zu einer praxisnahen Ausbildung auf. Als Beispiel für einen Bereich, in dem „Fertigkeiten" im Sinne des Verfassers erworben und eingeübt werden können, werden die Phraseologismen angeführt. Phraseologismen lassen sich „auf eine endliche Menge von immer wiederkehrenden, aber vielfältig variierbaren und kombinierbaren Grundtypen mit konstanten Elementen und Relationen reduzieren" (184). Bei der Benutzung von Phraseologismen wird „die sprachliche Informationsverarbeitung FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 269 im Rahmen des Machbaren an sprachliche 'Moduln' abgegeben" (193). Aufgabe der übersetzungsbezogenen (fach)sprachlichen Modulnforschung ist es, dem zukünftigen Übersetzer das notwendige Wissen über die textuelle Reichweite solcher Handlungsmuster zu vermitteln und dafür zu sorgen, "daß der Student lernt, diese Muster in ein abstraktes, einzelübergreifendes Können umzusetzen" (183). Es gilt, Regeln für die Wiedergabe der Phraseologismen aufzustellen, "die die konkrete Mannigfaltigkeit der einzelnen Übersetzungsmöglichkeiten einzufangen und abstraktiv zu kanalisieren" (183) hätten! Einen derartigen Erwerb von Fertigkeiten darf man sich jedoch nicht als einen simplizistischen Stimulus/ Response-Lernprozeß im behavioristischen Sinne vorstellen (24). Vielmehr muß der Übersetzer lernen, Problemlösungsverfahren, die er einmal kreativ entwickelt hat, in Handlungssituationen, die ähnliche Merkmale aufweisen, wieder anzuwenden, wobei er „die Umfeldbedingungen, die für seine Tätigkeit maßgebend sind, also die Faktoren der einzelnen übersetzungspraktischen Situationen, in das eigene Handeln einbeziehen" soll (201 t). Er muß „sich selbst beobachten und sich fragen, welche sprachlichen, außersprachlichen, soziokulturellen und pragmatischen Faktoren auf seine Übersetzungstätigkeit einwirken" (201). Die Methode des 'Lauten Denkens' wäre ein derartiges Mittel zur Selbstbeobachtung, wird aber von Wilss wegen des Zeitaufwandes verworfen (210). Er empfiehlt vielmehr „Autonomes Lernen" (219), ohne allerdings konkrete Vorschläge zur Strukturierung eines so gearteten Lernens zu machen. Ich kann hier nur auf meine positiven Erfahrungen mit ethnomethodologischen Dialoganalysen "Ethnotranslatologie") verweisen, die auf ökonomischere Weise Selbstbeobachtung ermöglichen. 3 Fazit: Nach den intensiven Diskussionen der Übersetzungstheoretiker auf makrotextueller Ebene wirkt die Konfrontation mit der Praxis auf der mikrotextuellen Ebene erfrischend. Wilss nimmt sämtliche Aspekte der Übersetzungsfertigkeiten unter die Lupe. Seine zahlreichen Beispiele erleichtern das Verständnis. Allerdings nur exemplarisch! Der Hinweis auf ein unausgewertetes „umfangreiches Beispielkorpus", von dem sich der Vf. "Auskunft über die Reichweite solcher Übersetzungsschemata" (182) verspricht, stimmt hoffnungsvoll. 4 Radegundis STOLZE: Hermeneutisches Übersetzen. Linguistische Kategorien des Verstehens und Formulierens beim Übersetzen. Tübingen: Narr 1992 (Tübinger Beiträge zur Linguistik; 368), 388 Seiten [DM 86,-]. Eine völlig entgegengesetzte Position nimmt R. Stolze ein, die auf der makrostrukturellen Ebene argumentiert: "Neu an unserer Konzeption der translatorischen Kategorien ist die übergreifende Dimension. Bisher wurden immer nach einer Textanalyse übersetzungskritisch einzelne Texteinheiten miteinander verglichen, nun wird das übersetzerische Handeln oberhalb des Textes als Umgang mit dem Text untersucht" (267). Sie wirft Wilss vor, "unter dem Einfluß der Maschinellen Übersetzung" (73) noch zu sehr in einer Auffassung des übersetzerischen Handelns als „Kodeumschaltung" (ibid.) verhaftet zu sein. Dementsprechend wendet sie sich „vehement gegen Modelle der Textanalyse, die nach einer möglichen Wiederverwendbarkeit von Textstrukturen in der Übersetzung fragen" (75) und plädiert für „die Befreiung vom Zwang unlebendiger Fixie- 3 Vgl. Rezensent: "Vom Nutzen und der Notwendigkeit der Theorie für den universitären Übersetzungsunterricht". In: The Role of Translation in Foreign Language Teaching. Paris 1991, 60-83 sowie «Traduire: de Ja theorie a la pratique». In: Le Fran9ais dans le monde. Janvier 1993, 60-65. 4 Eine erweiterte Fassung dieser Besprechung ist in der Zeitschrift Informationen Deutsch als Fremdsprache 2/ 3, 1994 erschienen. FLuL 23 (1994) 270 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel rungen" (ibid.). Auch das Korsett der von K. Reiß für das Übersetzen relevanten Texttypen erscheint Stolze nicht die „Stimmigkeit" der Übersetzung zu gewährleisten, da es die Person des Übersetzers, dessen „Verstehenshaltung [...] an der Bestimmung der Funktion eines Ausgangstextes" unberücksichtigt läßt. Folgerichtig rückt die Person des Übersetzers in den Mittelpunkt von Stolzes Interesse und verdrängt „das Materielle der Texte (als) unmittelbarer Untersuchungsgegenstand der Übersetzungswissenschaft" (50): "Damit sollte eine Darstellung des Übersetzens konsequent aus der Sicht des Übersetzers erfolgen und nicht von Textstrukturen, sondern vom Umgang mit den Texten ausgehen" (22). Dies führt auch zu einer Neubewertung der Intuition, die nun nicht mehr nur komplementär, wenn die "rationalen Problemlösungsstrategien zu keinem brauchbaren Ergebnis" geführt haben (so Stolzes Kritik an Wilss [27]) als Problemlösungsmittel eingesetzt werden darf, sondern die als «esprit de finesse» gleichberechtigt neben dem «esprit de geometrie» als eine der Grundformen menschlicher Erkenntnis angesehen werden muß. Dies unter der Bedingung, daß zunächst intuitiv gefundene Lösungsmöglichkeiten im Anschluß kritisch reflektiert und auf ihre situative Angemessenheit überprüft werden: „Verstehen ist ein zunächst intuitiver Vorgang, bei dem das Bewußtsein des Lesers durch die Textsignale gesteuert wird [....] (es) entzieht sich jedoch keineswegs der kritischen Nachprüfbarkeit oder jeglicher Erklärbarkeit; jedoch geht intuitives Verstehen einer Textexegese wegweisend voraus, ja es regt den Prozeß methodischen Denkens erst an" (53 f). Die hier sichtbar werdende Auffassung deckt sich weitgehend mit der vom Rezensenten vertretenen Position: Intuitives und analytisches Erfassen des Textes schließen einander nicht aus, sondern stehen in einer dialektischen Wechselbeziehung zueinander, und d.h. Übersetzen ist ein „dialektischer" und „evolutiver Prozeß" (72) mit dem Ziel einer graduellen Optimierung des Übersetzungsergebnisses. Wenn der von Paepcke/ Forget (in: Textverstehen und Übersetzen [...]. Heidelberg 1981, S. 30) geprägte Begriff der "intuition foudroyante" in der Fachliteratur nicht aufgegriffen worden ist, so deshalb, weil er den Eindruck eines unkontrollierbaren, strategisch nicht einsetzbaren und didaktisch nicht verwertbaren Verfahrens erweckt. Diesem Manko versucht Stolze dadurch abzuhelfen, daß sie die „linguistisch reflektierte Überarbeitung des Übersetzungsentwurfs anhand translatorischer Kategorien" (85) fordert, auch wenn sie weniger konkret als an Paepcke/ Forgets Vergleich des übersetzerischen Handelns mit einem Fußballspiel aufgezeigt in einem ersten Schritt einen „spielerischen" (69) Umgang mit dem Text empfiehlt, der dann zur „empfängerbezogenen Überarbeitung einer zunächst spielerisch-kreativ gefundenen Übersetzungslösung" führt (76). Wie das zu geschehen hat, erläutert die Vf. an achtzehn Textbeispielen (aus dem Englischen, Französischen, Italienischen, Portugiesischen ins Deutsche oder umgekehrt, oft mit Parallelübersetzungen in mehrere Sprachen), die sämtliche Textsorten vom Werbetext und der Automechanikerrechnung über verschiedene Fachtexte bis hin zu poetischen Texten umfassen. Übertrieben polemisch mutet die Diatribe gegen Reiß und Wilss an. Abgesehen davon, daß Reiß dem Übersetzer viel kreative Freiheit einräumt 5, kann der heuristische Orientierungswert der von ihr entwickelten Texttypen im Bereich der Übersetzungsdidaktik kaum noch geleugnet 5 Vgl. etwa ReißNermeer (Grundlegung einer Translationstheorie. 1984, S. 75): "Ausgangstext und Translat als zwei(! ) Informationsangebote erlauben dem Translator dagegen legitim eine eigenverantwortliche schöpferische Entscheidung" oder: "Wir möchten also noch einmal betonen: ein Text ist kein Text, sondern wird als je der und der Text rezipiert und z.B. durch einen Translator interpretiert, in je eigener Weise tradiert" (a.a.O.: 58). FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 271 werden. Daneben sollte nicht vergessen werden, daß sich Wilss zum einen wie oben verdeutlicht vornehmlich auf expositorische Texte bezieht und daß seine Ausführungen zum anderen nicht als ein Plädoyer für rigide syntagmatische Eins-zu-Eins-Beziehungen, sondern als eine Empfehlung an den in der Praxis häufig unter Zeitdruck stehenden Übersetzer aufzufassen sind, sich „Verhaltensmuster" ("Behavioreme") anzueignen, die er selbst in konkreten Situationen zur Problemlösung entwickelt hat und die sich in s e i n er Praxis bewährt haben. Dabei ist die Gefahr solcher Übertragungen aus einem Kontext in den anderen wohl jedem Übersetzungstheoretiker - und natürlich auch Wilss bekannt. Die Praxis führt jedoch wie z.B. von Jean Klein (in: TextconText 2/ 1987, S. 63) geschildert notgedrungen zur Aneignung von Fertigkeiten aus ökonomischen Gründen. Kurz: Wir haben es hier mit einem Werk zu tun, das die Praxis nicht ignoriert, sondern aus dieser die theoretischen Einsichten gewinnt, an denen sich übersetzerisches Handeln orientieren kann. Christiane NORD: Einführung in das funktionale Übersetzen. Am Beispiel von Titeln und Überschriften. Tübingen: Francke 1993 (UTB; 1734), VIII+ 312 Seiten [DM 29,80]. Der auf dem Buchdeckel erscheinende Titel "Einführung in das funktionale Übersetzen") ist etwas irreführend. Das Hauptinteresse der Vf. gilt nicht der „Einführung" in einen Wissenschaftsbereich, sondern der Darstellung ihrer Forschungsergebnisse in diesem Bereich. Somit weist ihre Präsentation auch charakteristische Merkmale eines Forschungsberichts auf: "Vorgehensweise" (46), "Zusammenstellung des Korpusmaterials" (47); usw. Angesichts der von ihr selbst dem Titel zugewiesenen 'Darstellungsfunktion' (107), zu deren Erläuterung sie ausgerechnet das Beispiel der 'Einführung' als einer durch konventionelle Merkmale besonders geprägten Textsorte zitiert (108), wirkt dies etwas befremdend, selbst wenn „für die Formulierung eines Buchtitels [...] der Werbeaspekt wichtiger ist als für die Formulierung eines Gedichttitels" (3) und selbst wenn in der Titelei dann auch der Untertitel "Am Beispiel von Titeln und Überschriften") zeigt, daß ihr Hauptinteresse der Übersetzung von Titeln gilt. Hat der Leser erst einmal seine erste Erwartungshaltung revidiert, so liefert ihm Chr. Nords Untersuchung allerdings wertvolle Entscheidungshilfen bei der Übersetzung von Titeln und Überschriften. Die von der Vf. analysierten Korpora ergeben, daß zwischen 'Grundfunktionen' (die jedem Titel anhaften) und 'spezifischen Funktionen', "die bei einzelnen Titeln oder Titelsorten zu den Grundfunktionen hinzutreten können, aber nicht müssen" (86), zu unterscheiden ist. Zu den Grundfunktionen gehören: 1. die 'distinktive Funktion', die dazu dient, "einen Text zu benennen, ihn auffindbar zu machen (z.B. über eine Bibliographie) [...] und von anderen zu unterscheiden" (87). Für den Übersetzer bedeutet dies z.B., daß er darauf achten muß, daß der von ihm gewählte zielsprachliche Titel nicht bereits für ein anderes Werk benutzt wurde; 2. die 'metatextuelle Funktion', mit der darüber informiert wird, "daß es einen bestimmten Text gibt" (91), oft mit Gattungs- oder Textsortenangaben, wie 'Gedichte', 'Studien', 'Versuche über... "' (94). Hier muß der Übersetzer kulturspezifische Unterschiede beachten wie die Tatsache, daß bei Doppeltiteln „die explizite Verbalisierung der Metatextualität fast ausschließlich im zweiten Teil der deutschen und französischen .Belletristik" (94) vorkommt; 3. die 'phatische Funktion', die in Form eines „Informationsangebotes" der „Kontaktstiftung" dient, "Präsignale [...] für die Kommunikation über den Text setzt und dadurch die Rezeption des Textes steuert" (102). Für den Übersetzer heißt dies, "einprägsame" Titel zu finden, indem er die „optimale Länge" (105), rhythmische, syntaktische und lexikalische Eigentümlichkeiten der Zielsprache berücksichtigt, möglicherweise auch mit dem Adressatenbezug (J. Swifts: Travels into Several Remote Nations of the World kann dann zu Gullivers Reisen werden [104)). Spezifische Funktionen sind: 1. die oben erwähnte 'Darstellungsfunktion', in der eine Information über den Ko-Text gegeben wird, die die FLuL 23 (1994) 272 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel "Erwartung der Titelrezipienten an den Ko-Text" bestimmt und sein Textverständnis beeinflußt (108); 2. die 'expressive Funktion', mit der der Autor seine Haltung zum Ko-Text ausdrückt (bewertend, konnotierend, ironisch, usw.); 3. die 'Appellfunktion', mit der der durch die 'phatische Funktion' geknüpfte Kontakt konkretisiert wird und mit der der Empfänger dazu bewegt werden soll, sich so für den Ko-Text zu interessieren, daß er ihn rezipieren will (143). Die von der Vf. durchgeführten quantitativen und qualitativen Untersuchungen zur Struktur und Funktion von Titeln im deutschen, englischen, französischen und spanischen Sprachraum ergeben, daß in der Gebrauchsnorm dieser Sprachräume jeweils andere Prioritäten gesetzt werden. Diesf! gilt es, beim Übersetzen zu berücksichtigen. So wie in ihren bisherigen Publikationen setzt sich Chr. Nord auch hier durch die Einführung des "Loyalitätsprinzips" von anderen funktional orientierten Übersetzungstheoretikern (K. Reiß, H. Vermeer, usw.) ab: „Die Verpflichtung zur 'Loyalität' bedeutet, daß Übersetzer und Übersetzerinnen gegenüber ihren Handlungspartnern, also sowohl gegenüber den Auftraggebern und den Zieltextempfängern als auch gegenüber dem Autor/ der Autorin des Ausgangstexts, in der Verantwortung stehen [...]. Es liegt daher in der Verantwortung der Übersetzer, ihre Handlungspartner nicht bewußt zu täuschen, sondern eventuelle Abweichungen vom konventionellen Übersetzungsverständnis offenzulegen und zu begründen" (18). Bedarf dies überhaupt der Erwähnung? Gehört ein derartiges Verantwortungsbewußtsein nicht zum deontologischen Selbstverständnis eines jeden Professionellen? Hat ein gesundes Verständnis von „Treue" beim Übersetzen zumindest in der übersetzungstheoretischen Diskussion der letzten 20 Jahre nicht stets Treue gegenüber den Intentionen des Autors impliziert? Und was die Legitimationsbemühungen gegenüber den Handlungspartnern angeht, so kennt der Übersetzer zum einen meist nicht seine Zieltextempfänger, zum anderen dürfte er bei einem derart fürsorglichen 'Kundendienst' didaktisch überfordert sein, setzt doch eine Begründung der „Abweichungen vom konventionellen Übersetzungsverständnis" nicht nur ein Bewußtmachen dieses „konventionellen Übersetzungsverständnisses" voraus (soweit überhaupt eindeutig klar ist, was dieser Terminus impliziert), sondern auch ein Verständnis der neueren übersetzungstheoretischen Debatte. Ein Unterfangen, das zu bewältigen ebenso schwer fallen dürfte wie etwa die Begründung des Statikers gegenüber dem Bauherrn bezüglich der durch die statischen Berechnungen bedingten Abweichungen von seinen Bauvorstellungen. Diese kritische Bemerkung soll jedoch das Verdienst dieser insgesamt sehr aufschlußreichen und nützlichen Untersuchung zur Übersetzung von Titeln nicht schmälern. Herwig FRIEDL/ Albert-Reiner GLAAP/ Klaus Peter MÜLLER (Hrsg.): Literaturübersetzen: Englisch. Entwürfe, Erkenntnisse, Erfahrungen. Tübingen: Narr 1992 (TRANSFER; 4), VIII + 238 Seiten [DM 58,-]. Es handelt sich um den 4. Band der „Transfer"-Reihe, die den an der Düsseldorfer Universität 1989 gegründeten Studiengang Literaturübersetzen begleitet und in dem vor allem die an diesem Studiengang beteiligten Studierenden und Lehrenden zu Wort kommen. Von den insgesamt 14 Beiträgen verdienen die folgenden vor allem im Hinblick auf ihren didaktischen Nutzen Erwähnung: Klaus Peter Müller gibt einen Überblick über die verschiedenen Elemente, die eine einführende Veranstaltung zur Literaturübersetzung strukturieren sollten (159-199). Für ihn steht die Literaturübersetzung „im Schnittfeld der wichtigsten Bezugswissenschaften", zu denen er Semiotik, Linguistik, Textwissenschaft und Literaturwissenschaft zählt und deren Nutzen für den Übersetzer er aufzeigt. Eine Darstellung der verschiedenen übersetzungstheoretischen Richtungen FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 273 (unter besonderer Berücksichtigung der hermeneutischen), bei der auch der historische Aspekt nicht vernachlässigt wird, gehöre ebenfalls in diese Einführungsveranstaltung. Dieter Stein fragt sich, ob es eine „Klasse von Übersetzungsproblemen gibt, die spezifisch ist für das literarische Übersetzen" (71) und behandelt unter dem m.E. etwas zu allgemeinen Titel "Linguistik im Studiengang Übersetzen" (71-84) das Problem der Übersetzung von Sprachvarietäten. Das Evokationspotential von Dialekten hängt von deren Stellung zur Standardsprache ab. Diese ist je nach Sprachraum verschieden: "So ist die sozial abwertende Konnotation von Dialekten im Englischen viel stärker präsent als im wesentlich toleranteren Deutschen" (74). Dem Bayrischen z.B. kommt in Deutschland keinesfalls die gleiche negative Wortkonnotation wie etwa dem Saarländischen zu, und der Übersetzer muß sich fragen, welchen jeweils anderen deutschen Dialekt er wählen muß, um das Evokationspotential der Dialekte in D. H. Lawrences Werk wiederzugeben, das in Sons and Lovers ein anderes ist "sozial minderwertig") als in Lady Chatterley's Lover "na'türlich frisch"). Weiterhin kann dem Übersetzer die Linguistik behilflich sein, wenn es darum geht abzuwägen, welche prominenten Merkmale eines Dialekts schriftlich wiedergegeben werden müssen, um die „Illusion eines Dialekts hervorzurufen" (76). An einigen Stellen hätte strenger zwischen Dialekt und Soziolekt unterschieden werden müssen, so z.B. dort, wo von Varianten gesprochen wird, die „eine Markierungsfunktion für keinerlei speziellen Dialekt" (77) haben. Denn natürlich handelt es sich um soziolektale Varianten einen Ausdruck, den der Vf. nicht einführt. Wesentlich scheint mir die Funktion, die der Vf. in Stolzes und auch in meinem Sinn der Linguistik zuweist: "Der Beitrag der Linguistik definiert sich somit als die Sichtbarmachung oder Rationalisierung der Entscheidungskriterien für übersetzerische Entscheidungen" (71). Albert-Reiner Glaap "Translation is at best an echo - Probleme des Übersetzens englischsprachiger Literatur" [133-147]) zählt die beim Übersetzen zu berücksichtigenden „Äquivalenzkriterien" (138) auf und verweist in Anlehnung an die hermeneutische Übersetzungsrichtung (Paepcke, Stolze) auf die „Übersummativität" (137) des Textganzen, welches sich somit als "Übersetzungseinheit" (138) anbietet. Um so befremdender wirkt dann eine Behauptung wie: „Irgendwo gibt es in jeder Sprache Lücken, das Englische ist davon ebensowenig ausgenommen wie das Deutsche. Wörter wie Schadenfreude, gemütlich und sophisticated sind oft genannte Beispiele" (133). Sie legt den Verdacht nahe, daß das Wort als Übersetzungseinheit noch nicht gänzlich aus dem Unterbewußtsein des Vf. gelöscht ist. Schadenfreude z.B. wird man m.E. unterschiedlich übersetzen müssen, je nachdem, ob es sich um eine bleibende Charaktereigenschaft oder um eine momentane Empfindung handelt. Zudem könnte man von „Lücken" in einzelnen Sprachen nur in bezug auf ein normsetzendes "tertium comparationis" sprechen. Fritz NIES/ Albert-Reiner GLAAP/ Wilhelm GöSSMANN (Hrsg.): Ist Literaturübersetzen lehrbar? Beiträge zur Eröffnung des Studienganges Literaturübersetzen an der Universität Düsseldorf. Tübingen: Narr 1989 (TRANSFER; 1), 93 Seiten [DM 26,80]. Mit dem Haupttitel dieses ersten Bandes der „Transfer"-Reihe sollte man keine theoretischen Erwartungen verknüpfen. Die hier versammelten Vorträge, die anläßlich der Feierlichkeiten zur Eröffnung des Studienganges Literaturübersetzen an der Heinrich Heine-Universität in Düsseldorf gehalten wurden, sind stark von diesem Ereignis geprägt, wenngleich neben Politikern und Hochschulmitgliedern auch berühmte Übersetzer zu Wort kommen, die anhand markanter Beispiele übersetzungsrelevante Fragen aufwerfen. Es bleibt dem Leser überlassen, diese im übersetzungstheoretischen Raum anzusiedeln und dort nach didaktisierbaren Antworten zu suchen. Aus übersetzungstheoretischer und -didaktischer Sicht reizen allerdings zahlreiche Äußerungen zum Widerspruch oder bleiben unverständlich. So etwa die Behauptung des Dichters und Übersetzers FLuL 23 (1994) 274 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Erich Fried, dem für den einen oder anderen Übersetzungsvorschlag zwar Anerkennung gebührt, dem man aber kaum beipflichten kann, wenn er schreibt, daß es darauf ankomme, "ob man möglichst schöne Dichtungen haben will oder -möglichst genau wissen will, was der Dichter wirklich geschrieben hat. Wenn er sehr gut war, dann sind genaue Übersetzungen oft auch die schönsten Dichtungen" (30). Offensichtlich erliegt auch er wenn er über seine übersetzerische Tätigkeit sprechen sollder Versuchung, eine möglichst wörtliche Übersetzung als treu anzusehen. Ebenso bedenklich scheint mir sein Bedauern darüber, daß in dem von ihm zitierten Beispiel „diese Übersetzung, so gut sie auch sei, die Vokalmusik des Lateinischen nicht wiedergebe" (30). Der mit der neueren übersetzungstheoretischen Diskussion vertraute Leser weiß, daß kommunikatives Übersetzen, das möglichst Wirkungsgleichheit anstrebt, der durch den soziokulturellen Hintergrund andersgearteten Erwartungshaltung des zielsprachlichen Lesers Rechnung zu tragen hat. In dem von ihm genannten Fall gilt es, die anders gearteten sprachlichen Mittel der deutschen Sprache zu nutzen, um einen möglichst gleichen Effekt beim deutschen Leser zu erzielen. Aufgrund des sprachlich-kulturell anders gearteten Systems würde selbst wenn sie materiell gelänge eine getreue Nachahmung der lateinischen Vokalmusik nicht die gleiche Wirkung auf den zielsprachlichen Leser ausüben können. Die "valeur" einer Systemeinheit (im Saussureschen Sinne) wird bekanntlich von den anderen im System koexistierenden Einheiten bestimmt (ich spreche hier von kulturellen Einheiten und nicht von der Arbitrarität des sprachlichen Zeichens, die in der Dichtung nicht in dem üblichen Maße zum Tragen kommt). Schwer systematisierbar und didaktisierbar ist auch Fran9ois Bondys (sicher wohlgemeinter) Ratschlag, sein Sprachgefühl durch „viel Lesen gutgeschriebener Texte aller Art" (73) zu schulen. Nicht entgehen lassen sollte man sich dagegen die im Anhang abgedruckte ironisch-geistreiche Kritik von Fritz Nies an Enzensbergers moderner Übersetzung von Molieres Menschenfeind: implizit wird hier vor einer zu starken „Skopos"-Orientiertheit gewarnt, wie sie z.B. von Reiß/ Vermeer in ihrer Grundlegung einer Translationstheorie (1984) vertreten wird. Studien zum romanisch-deutschen Sprachvergleich. Herausgegeben von Giovanni ROVERE und Gerd WOTJAK. Tübingen: Niemeyer 1993 (Linguistische Arbeiten; 297), VII + 348 Seiten [DM 156,-]. Der Sammelband vereinigt 27 (ausgewählte) Vorträge, die zum einen in der Sektion „Sprachvergleich" im Rahmen des XXII. Romanistentages in Bamberg im September 1991 sowie zum anderen auf der II. Internationalen Tagung zum Romanisch-deutschen Sprachvergleich in Leipzig im Oktober 1991 gehalten worden sind. Gegenüber herkömmlichen sprachvergleichenden Untersuchungen zeichnen sich viele dieser Beiträge durch die Berücksichtigung verschiedener Sprachvarietäten (wie z.B. die Sprache der Jugendlichen) und die Einbeziehung kultureller sowie diachronischer Aspekte aus. Mit dem Auge des Übersetzungsdidaktikers betrachtet erweisen sich einige von unmittelbarer Relevanz für den L2-Lerner. So stellt z.B. Christian Schmitt "Deutsch-französische und deutschspanische Translatanalyse als Beitrag zur Übersetzungstheorie" [41-53]) fest, daß noch immer nicht geklärt ist, "ob, wie und in welchem Maße die Entscheidungsfähigkeit des Übersetzers trainierbar ist" (41). In Anlehnung an die auf Parole-Akten basierenden Lernergrammatiken schlägt er vor, "eine auf Parole-Akten für ein Sprachenpaar basierende Übersetzergrammatik zu schreiben" (42) ein Vorschlag, der sehr stark an den oben besprochenen Ansatz von Wils: ; erinnert und dessen Ziel „die sprachenpaarbezogene Erfassung von minimalen Bedeutungseinheiten im Text bzw. im Paralleltext zwecks Ermittlung brauchbarer und damit }ehrbarer Äquivalenzen" (50) ist. Damit soll „dem von mancher Seite gemachten Vorwurf, der akademische Übersetzerunterricht sei vielfach wirkungslos" (51), begegnet werden. FLuL 23 (1994) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 275 Das lexikalische Pendant zu dieser Übersetzergrammatik stellt Käthe Henschelmann mit dem Projekt eines „Kleinen Übersetzungswörterbuches Französisch-Deutsch" vor, das man aufgrund seiner quantitativ stark eingeschränkten Makrostruktur (vorläufig 40 in Arbeit befindliche Stichwörter) und seiner reich ausgearbeiteten Mikrostruktur wohl eher als ein exemplarisch vorgehendes Lernerwörterbuch für Übersetzer bezeichnen sollte. Die Grundlage für derartige didaktische Vorhaben bilden minutiöse kontrastive Untersuchungen zu Einzelaspekten, wie „Kommen und Gehen im Deutschen und Französischen" (Jutta Rösner [215-228]), "Zur Benennung von Schallereignissen im Deutschen und Französischen" (Hiltraud Dupuy-Engelhardt [149-154]), u.a. Neben diesen Detailuntersuchungen finden wir auch kontrastive Studien interkultureller Art sowie den Beitrag von Chr. Nord zum funktionalen Textsortenvergleich (141-148), in dem der aufmerksame Leser manche Passagen entdecken wird, die aus ihrem oben besprochenen Werk ohne Angabe der Quelle wörtlich übernommen wurden (so entsprechen etwa die Seiten 141-142 den Seiten 26-27 özw. 86 des UTB-Bandes). Alles in allem liefern die genannten Beiträge dem Übersetzungsdidaktiker manche Anregung, wobei jedoch ein zentraler Aspekt nicht außer Acht gelassen werden darf: Translatorische Kompetenz läßt sich auf diesem Wege in nur sehr begrenztem Maße entwickeln. Dazu bedarf es der Vermittlung von Strategiebewußtsein, wie ich es an anderer Stelle eingehend beschrieben habe. Solange ein entsprechendes „Bewußtseins" fehlt, tragen derartige Untersuchungen zu Äquivalenzen auf Wort- oder Syntagmaebene eher dazu bei, daß nicht-professionnelle Übersetzer auch weiterhin diese Mikrostrukturen fälschlicherweise mit den Übersetzungseinheiten gleichsetzen. Melanie HIGI-WYDLER: Zur Übersetzung von Idiomen. Eine Beschreibung und Klassifizierung deutscher Idiome und ihrer französischen Übersetzungen. Bern [usw.]: Lang 1989 (Europäische Hochschulschriften. Reihe XIII: Französische Sprache und Literatur; 146), 335 Seiten [DM 90,-]. Es handelt sich um eine Dissertation, die im Jahre 1988 an der Universität Zürich angenommen wurde. Dies impliziert einige Pflichtübungen, die mit dieser Textsorte verbunden sind und die ihren Sinn haben, wenn sie zu einem homogenen Ganzen verwoben sind. So sollte der traditionelle „Forschungsüberblick [zur Phraseologiediskussion]" nicht nur zeigen, daß man mit der einschlägigen Literatur vertraut ist, sondern darüber hinaus eine genaue Standortbestimmung des eigenen Ansatzes liefern. Die von der Vf. vorgenommene (nicht-systematische) Klassifizierung der Forschungsliteratur, die sich mit der Aufzählung von 31 Namen auf 42 Seiten begnügt und bei der die sprachräumliche an keiner Stelle begründete - Zuordnung als einziges Gliederungskriterium fungiert, leistet dies natürlich nicht und trägt deshalb auch nicht dazu bei, die genaue Position von M. Higi-Wydler zu verdeutlichen. In einem 2. Abschnitt (51-132) charakterisiert die Vf. den Begriff 'Idiom' unter Berufung auf die einschlägige Fachliteratur und gelangt zu einer Definition, die der Erstellung ihres Korpus (3 700 Belege aus zehn modernen Erzählungen und Romanen mit ihren Übersetzungen) zugrunde liegt. Die anschließende „Klärung der wichtigsten übersetzungswissenschaftlichen Begriffe" (135), die die Voraussetzung für den nachfolgenden Übersetzungsvergleich bildet, geht von Jörn Albrechts Darstellung des Übersetzungsprozesses aus und konzentriert sich auf eine Erörterung des Äquivalenzbegriffes, vornehmlich in Anlehnung an Werner Koller (135-160). In einem letzten Teil (161-317) werden schließlich die Korpusbelege in drei Hauptklassen (Totale, Partielle und Null-Äquivalenz) eingeteilt und auf Unterschiede auf den verschiedenen Äquivalenzebenen hin untersucht. In einer „Restklasse" werden falsche oder nicht übersetzte Idiome analysiert. Bezeichnend für den „theoretischen" Ansatz dieser Untersuchung ist die folgende Aussage: "Ein beträchtlicher Teil aller Belege meines Korpus zeichnet sich durch eine vollständige Äquivalenz zwischen deutschem Idiom und französischer Übersetzung aus, d.h. durch eine FLuL 23 (1994) 276 Eingegangene Bücher Übereinstimmung auf allen sprachlichen Ebenen. Bei den ldiomübersetzungen mit totaler Äquivalenz spielt der Kontext meist keine Rolle [...]" (162). Auf das übersetzerische Bewußtsein von L2-Sprechern dürfte sie sich jedenfalls sehr negativ auswirken. Die hier zugrunde gelegte Auffassung von übersetzerischem Handeln ist zu eng gefaßt. Immer wieder wird der Blick auf das Syntagma als Übersetzungseinheit gelenkt und innerhalb von diesem auf einzelne Wörter. So etwa wenn die Vf. zu folgender Erkenntnis kommt: "Eine ganze Reihe von Beispielen aus meinem Korpus zeigt sodann, daß die deutsche Präposition im Französischen nicht einheitlich wiedergegeben wird. So können etwa die bei den deutschen Idiomen häufig anzutreffenden Präpositionen auf und in durch völlig verschiedene Präpositionen übersetzt werden: aufaufgrund en raison de / / auf einen Hieb d'un coup II Schlag auf Schlag coup par coup [...]" (163 t), wobei es im letzten Beispiel coup sur coup heißen muß und die für d'un coup angegebene Entsprechung sicher nicht die geläufigste ist. Ähnlich verhält es sich mit leid tun faire peine (166), das die Vf. aufgrund dieser Übersetzung zu den „total äquivalenten" Idiomen zählt. übersehen wird dabei, daß wir es auf der deutschen Seite mit einem „gesättigten" Syntagma zu tun haben, wie sich in Er tut mir leid (= abgeschlossene Aussage) zeigt, während „ungesättigtes" faire peine eine Ergänzung fordert (z.B. wäre1lfait peine a voir eine mögliche Übersetzung für Er tut einem leid). Die auf einer Beschreibung der formalen Ebene basierenden Statistiken verlieren durch die mangelnde Berücksichtigung des Kontextes an Aussagekraft; eine Einbeziehung der virtuellen Ebene, hier der Valenz, würde der Sache gerechter werden. Allerdings wäre dann die oben aufgestellte Behauptung bezüglich der Bedeutungslosigkeit des Kontextes bei "vollständiger Äquivalenz" kaum aufrechtzuerhalten. Kurz: Die Arbeit leidet unter mangelnder Stringenz der Kategorisierungen, die sich vor allem dort als besonders problematisch erweisen, wo die Vf. offensichtlich nicht über eine ausreichende Sprachkompetenz verfügt. Die gesamte Systematik ist zu sehr auf sprachliche Äquivalenz hin angelegt, läßt die situationelle und soziokulturelle Äquivalenz außer acht und läuft Gefahr, den Lerner in seiner Auffassung vom Wort oder Syntagma als Übersetzungseinheit zu bestärken. Eingega: {lgene Bücher * APFELBAUM, Birgit: Erzählen im Tandem. Sprachlernaktivitäten und die Konstruktion eines Diskursmusters in der Fremdsprache (Zielsprachen: Französisch und Deutsch). Tübingen: Narr 1993 (Tübinger Beiträge zur Linguistik; 387), X+ 239 Seiten.* BARoos1, Vilmos / ETIINGER, Stefan/ STÖLTING, Cecile: Redewendungen Französisch-Deutsch. Thematisches Wörter- und Übungsbuch. Tübingen: Francke 1992 (Uni Taschenbücher; 1703), XXVIII + 259 Seiten.* CANDELIER, Michel/ HERMANN-BRENNECKE, Gisela: Entre le choix et l'abandon: les langues etrangeres a l'ecole, vues d'Allemagne et de France. Ecole Normale Superieure de Fontenay/ Saint-Cloud: Didier 1993 (Collection Credif - Essais), 253 Seiten. * Das Sternchen hinter einem Buch verweist auf den Rezensionsteil in diesem Jahrgang. Ein doppeltes Sternchen deutet an, daß eine Besprechung für den Jg. 24 (1995) vorgesehen ist. Mit [T] sind Wörterbücher gekennzeichnet, die ausführlich im thematischen Teil behandelt werden. FLuL 23 (1994) Eingegangene Bücher 277 EDMONDSON, Willis/ HOUSE, Juliane: Einführung in die Sprachlehrforschung. Tübingen und Basel: Francke 1993 (Uni Taschenbücher; 1697), XV+ 341 Seiten.* FÖLDES, Csaba (Hrsg.): Germanistik und Deutschlehrerausbildung. Festschrift zum hundertsten Jahrestag der Gründung des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Szeged. Szeged: Pädagogische Hochschule „Gyula Juhasz" & Wien: Ed. Praesens 1993, 372 Seiten. PRIEDL, Herwig / GLAAP, Albert-Reiner/ MÜLLER, Klaus Peter (Hrsg.): Literaturübersetzen: Englisch. Entwürfe, Erkenntnisse, Erfahrungen. Tübingen: Narr 1992 (TRANSFER; 4), VIII+ 238 Seiten.* G0LDMANN, Ingelore (Hrsg.): Beiträge zur Fachdidaktik Arabisch. Didaktische und methodische Probleme des modernen Arabischunterrichts. Frankfurt/ M.: Lang 1993, 206 Seiten.* GRAMLEY, Stephan/ PÄTZOLD, Kurt-Michael: A Survey of Modem English. London and New York: Routledge 1992, XIV+ 498 Seiten.* Handbuch der Dialoganalyse, herausgegeben von Gerd FRITZ und Franz HUNDSNURSCHER. Tübingen: Niemeyer 1994, XV+ 576 Seiten.** HEINZ, Michaela: Les locutions figurees dans le «Petit Robert». Description critique de leur traitement et propositions de normalisation. Tübingen: Niemeyer 1993 (Lexicographica. Series maior; 49), XI+ 387 Seiten.** HIGI-WYDLER, Melanie: Zur Übersetzung von Idiomen. Eine Beschreibung und Klassifizierung deutscher Idiome und ihrer französischen Übersetzungen. Bern [usw.]: Lang 1989 (Europäische Hochschulschriften. Reihe XIII: Französische Sprache und Literatur; 146), 335 Seiten.* Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Das neue einsprachige Wörterbuch für Deutschlernende. [Herausgegeben von] Dieter GöTZ, Günther HAENSCH, Hans WELL- MANN. In Zusammenarbeit mit der Langenscheidt-Redaktion. Berlin [usw.]: Langenscheidt 1993, XXVI+ 1182 Seiten. [T] LENK, Hartmut E. H.: Praktische Textsartenlehre. Ein Lehr- und Handbuch der professionellen Textgestaltung. Helsinki: Universitätsverlag 1993, 223 Seiten. NIES, Fritz/ GLAAP, Albert-Reiner/ GöSSMANN, Wilhelm (Hrsg.): Ist Literaturübersetzen lehrbar? Beiträge zur Eröffnung des Studienganges Literaturübersetzen an der Universität Düsseldorf. Tübingen: Narr 1989 (TRANSFER; 1), 93 Seiten.* NORD, Christiane: Einführung in das funktionale Übersetzen. Am Beispiel von Titeln und Überschriften. Tübingen: Francke 1993 (UTB; 1734), 312 Seiten.* STOLZE, Radegundis: Hermeneutisches Übersetzen. Linguistische Kategorien des Verstehens und Formulierens beim Übersetzen. Tübingen: Narr 1992 (Tübinger Beiträge zur Linguistik; 368), 388 Seiten.* Studien zum romanisch-deutschen Sprachvergleich. Herausgegeben von Giovanni ROVERE und Gerd W0TJAK. Tübingen: Niemeyer 1993 (Linguistische Arbeiten; 297), VII + 348 Seiten.* TIMM, Johannes-Peter / VOLLMER, Helmut Johannes (Hrsg.): Kontroversen in der Fremdsprachenforschung. Dokumentation des 14. Kongresses für Fremdsprachendidaktik veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) Essen, 7.-9. Oktober 1991. Bochum: Brockmeyer 1993 (Beiträge für Fremdsprachenforschung; 1), XIV+ 574 Seiten. WILSS, Wolfram: Übersetzungsfertigkeit. Annäherungen an einen komplexen übersetzungspraktischen Begriff. Tübingen: Narr 1992 (Tübinger Beiträge zur Linguistik; 376), IV + 247 Seiten.* FLuL 23 (1994) Informationen • Nachrichten • Vorschau auf 1995 6. Göttinger Fachtagung: "Fremdsprachenausbildung an der Hochschule" Zeit: 2. bis 4. März 1995 Rahmenthema: Tagungsort: Der Text im Fremdsprachenunterricht Georg-August-Universität zu Göttingen Auskunft bei: Dr. Klaus Vogel, Sprachlernzentrum der Universität Göttingen, Weender Landstr. 2, 37073 Göttingen. Fachtagung im Auftrag des DAAD Zeit: 24. bis 28. Mai 1995 Rahmenthema: Curriculumreform Germanistik/ DaF (Inland/ Ausland) Tagungsort: Universität-GHS Kassel Auskunft bei: Prof. Dr. G. Neuner, Universität-GHS Kassel, Fachbereich 9 Germanistik: DaF, Georg-Forster-Str. 3, 34127 Kassel. 23. Jahrestagung Deutsch als Fremdsprache des Fachverbandes Deutsch als Fremdsprache Zeit: 8. bis 10. Juni 1995 Thema: Ort: Auskunft bei: (stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest) TU Dresden Dr. Armin Wolff, Universität Regensburg - Deutsch als Fremdsprache-, Universitätsstraße 31, 93053 Regensburg. 3 rd International Language Conference on Teaching, Translation and Interpreting Zeit: 9. bis 11. Juni 1995 Thema: New Horizons Ort: Hersingor (Dänemark) Auskunft bei: C. Bollerup, Centre for Translation Studies & Lexicography, Univ. of Copenhagen, Njalsgade 96, DK-2300 Copenhagen 8. XIX. Weltkongreß der Federation Internationale des Professeurs des IAngues Vivantes (FIPLV) zusammen mit der Association des Professeurs des IAngues Vivantes (APLV) Zeit: 26. August bis 1. September 1995 Thema: L'evolution des pratiques de classe en Europe Ort: Lille Auskunft bei: M. Bernard Delahousse, 6, allee des Violettes, F-59147 Chemy. 16. Kongreß für Fremdsprachendidaktik veranstaltet von der "Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung" (DGFF) Zeit: 4. bis 6. Oktober 1995 Thema: Ort: Auskunft bei: Fremdsprachliches Handeln im Spannungsfeld von Prozeß und Inhalt Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle (Saale) Prof. Dr. Wolfgang Zydatiß, FU Berlin, Zentralinst. f. Fachdid.: Didaktik der engl. Sprache und Literatur, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin (oder: Dr. Norbert Lademann, Universität Halle-Wittenberg, FB Sprach- und Literaturwiss., Instit. für Anglistik und Amerikanistik, 06099 Halle). FLuL 23 (1994) Informationen • Nachrichten • Vorschau 279 Vorschau auf Jahrgang 24 (1995) von FLuL Kontrastivität und kontrastives Lernen heißt der von Claus Gnutzmann betreute Themenschwerpunkt des Jahrgangs 24 (1995). Er behandelt eine Thematik, die unter verschiedenen Bezeichnungen und mit unterschiedlichen Fokussierungen die Geschichte des Fremdsprachenunterrichts beeinflußt hat, vor allem im Bereich der Sprachlehrmethoden, der Lernziele und der Inhalte. Die Weiterentwicklungen der „traditionellen" kontrastiven Linguistik zur Zweitsprachenerwerbs- und -unterrichtsforschung und zur interkulturellen Kommunikation haben entscheidenden Anteil an der fachdidaktischen Diskussion; sie haben auch maßgeblich die Auswahl der Beiträge bestimmt. Bei Redaktionsschluß lagen Zusagen für folgende Beiträge vor: Albert Barrera-Vidal (Liege): Zur doppelten Kontrastivität: Spanischlernen bei deutschen Französischschülern. Inez De Florio-Hansen (Wiesbaden): Kontrastives Fremdsprachenlernen am Beispiel der französischen Wortstellung. Sabine Fiedler (Leipzig): Fachkommunikation in Plansprache und Ethnosprache. Zu Ergebnissen vergleichender Fachtextanalysen aus interkultureller Sicht. Howard Jackson (Birmingham): Leamers' dictionaries in contrast: Langenscheidt and Longman. Hartwig Kalverkämper (Berlin): Kultureme erkennen, lehren und lernen - Eine kontrastive und interdisziplinäre Herausforderung an Forschung und Vermittlungspraxis. Eberhard Klein (Erfurt): Stilistische Faktoren von phrasal verbs als Ursachen für Lernprobleme bei deutschen Lernern. Frank G. Königs (Bochum): Lernen im Kontrast. Was heißt das eigentlich? Rita Kupetz (Hannover): The Reading-Writing Hypothesis in learning English as a foreign language - Good writing entails extensive as well as intensive reading. Martina Liedke (München): Partikeln und interkulturelles Verstehen: Deutsch-Neugriechisch im Sprachkontrast. Gabriele Neumann, Ingo Plag (Marburg): Verb particle structures in interlanguage: phonetic versus semantic transfer. Janie Noelle Rasoloson (Hamburg): Auf Interjektionen beruhende Mißverständnisse in der interkulturellen Kommunikation - Am Beispiel der deutschen Interjektion HM und der madagassischen Interjektion M. Charles Russ (York): Contrastive vocabulary: the sources of the vocabulary of linguistics in German and English. Peter A. Schmitt (Germersheim): Warnhinweise in deutschen und englischen Anleitungen: Ein interkultureller Vergleich. David Singleton, Jennifer Ridley (Dublin/ Irland): Contrastivity and individual leamer contrasts. Für den nicht-thematischen Teil sind vorgesehen: Kurt-Michael Pätzold (Bielefeld): Words, Words, Words: The Latest Crop of Dictionaries for Leamers of English (Part II). Geplanter Themenschwerpunkt für Jahrgang 25 (1996): Innovative Methoden im Fremdsprachenunterricht FLuL 23 (1994) ~-----A_u_to_r_e_n_u_n_d_A_u_t_o_r_in_n_e_n_d_er_B_e_i_tr_ä_g_e ____ ~J Heinz Antor, Dr. phil., Wissenschaft! . Assistent, Universität Würzburg, Institut für englische Philologie, Am Hubland, D-97074 WÜRZBURG. Arbeitsbereiche: Englische Lexikographie, Lehrwerkentwicklung, Literaturdidaktik. Jens Bahns, Dr. phil., Akad. Oberrat, Universität Kiel, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Olshausenstraße 75, D-24118 KIEL. Arbeitsbereiche: Zweitsprachenerwerb, Wortschatzarbeit. Paul Bogaards, Dr. phil., Assistant Professor, Rijksuniversiteit Leiden, Vakgroep Franse taalen letterkunde, van Wijksplaats 2, NL-2300 RA LEIDEN. Arbeitsbereiche: Zweitsprachenerwerb, Lexikologie. Ulrich Busse, Dr. phil., Wissenschaftl. Angestellter, Universität-GH Paderborn, Fachbereich 3: Sprach- und Literaturwissenschaften, Warburgerstr. 100, D-33098 PADERBORN. Arbeitsbereiche: Englische Lexikographie und Lexikologie, Transferenzlinguistik. Csaba Földes, Dr. phil., Hochschulprofessor, Pädagogische Hochschule „Gyula Juhasz" Szeged, Fachbereich Germanistik, Hattyas sor 10, Pf. 396, H-6701 SZEGED. Arbeitsbereiche: Phraseologie, kontrastive Linguistik, Deutsch als Fremd-/ Minderheitensprache. Reinhard R. K. Hartmann, Dr. rer. com., Head of Department, University of Exeter, Dictionary Research Centre, Queen's Building, EXETER UK EX4 4QH. Arbeitsbereiche: Angewandte Linguistik, Lexikographie, Übersetzungstheorie. David Heath, Universitätslektor, Universität Erlangen-Nürnberg, Sprachenzentrum, Bismarckstraße 1, D-91054 ERLANGEN. Arbeitsbereiche: Englische Lexikographie, Angewandte Linguistik. Michaela Heinz, Dr. phil., Stipendiatin der Universität Nancy (Universite Nancy II), 8 bis, rue Aristide Briand, F-54520 LAXOU. Arbeitsbereiche: Französische Lexikographie und Phraseologie. Käthe Henke-Brown, Dr. phil., Stud.-Prof., Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Postfach 100131, D-33501 BIELEFELD. Arbeitsbereiche: Englische Sprache, Angewandte Linguistik, Phraseologie. Thomas Herbst, Dr. phil., Univ.-Prof., Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Anglistik und Amerikanistik (Sprachwissenschaft), Bismarckstraße 1, D-91054 ERLANGEN. Arbeitsbereiche: Lexikographie, Valenztheorie, Übersetzungswissenschaft. Lutz Köster, Dr. phil., Lehrkraft für bes. Aufgaben, Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Postfach 100131, D-33501 BIELEFELD. Arbeitsbereiche: Zweitsprachenerwyrb, Deutsch als Fremdsprache. Peter Kühn, Dr. habil., Privatdozent, Universität Trier, Fachbereich II: Sprach- und Literaturwissenschaft - Deutsch als Fremdsprache, Germanistische Linguistik, Im Treff 11, D-54286 TRIER. Arbeitsbereiche: Lexikographie, Phraseologie, Sprachdidaktik. Fritz Neubauer, Dr. phil., OStR. i.H., Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Postfach 100131, D-33501 BIELEFELD. Arbeitsbereiche: Deutsch als Fremdsprache, Lexikographie, Geschriebene Sprache. Kurt-Michael Pätzold, Dr. phil., Akad. Oberrat, Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Postfach 100131, D-33501 BIELEFELD. Arbeitsbereiche: Englische Sprache, (Meta)Lexikographie, Nordamerikastudien. Fremdsprachen Lehren und Lernen (FLuL) Themenschwerpunkte (1985-1994)* Jg. 14 (1985): Wörterbücher und ihre Didaktik (herausgegeben von Ekkehard Zöfgen) [•] Jg. 15 (1986): Lesen als Gegenstand der Fremdsprachenausbildung an der (Hoch-)Schule (koordiniert von Helmut Stiefenhöfer, herausgegeben von Ekkehard Zöfgen) Jg. 16 (1987): Wortschatz und Wortschatzlernen (herausgegeben von Ekkehard Zöfgen) [ •l Jg. 17 (1988): Übersetzung und Übersetzen (herausgegeben von Ekkehard Zöfgen) Jg. 18 (1989): Historische Sprachstufen (herausgegeben von Kurt Otto Seidel) Jg. 19 (1990): Fachsprachen und ihre Vermittlung (herausgegeben von Gert Henrici und Ekkehard Zöfgen) Jg. 20 (1991): Grammatik und Grammatiklernen (herausgegeben von Ekkehard Zöfgen) Jg. 21 (1992): Idiomatik und Phraseologie (herausgegeben von Ekkehard Zöfgen) Jg. 22 (1993): Fehleranalyse und Fehlerkorrektur (koordiniert von Gert Henrici und Ekkehard Zöfgen) Jg. 23 (1994): Wörterbücher und ihre Benutzer (koordiniert von Ekkehard Zöfgen) Für die kommenden Jahrgänge sind folgende Schwerpunktthemen geplant bzw . in Vorbereitung: Jg. 24 (1995): Kontrastivität und kontrastives Lernen (koordiniert von Claus Gnutzmann) Jg. 25 (1996): Innovative Methoden im Fremdsprachenunterricht * Bis Jg . 15 (1986) einschließlich wurde die Zeitschrift unter dem Titel Bielefelder Beiträge zur Sprachlehrforschung vertrieben. Die mit [*] gekennzeichneten Hefte sind vergriffen. Hinweise zu Beiträgen für FLuL FLuL begrüßt Beiträge zu Forschung und Unterricht aus allen für den Fremdsprachenunterricht an der Hochschule relevanten Bereichen sowie zum Fremdsprachenlehren/ -lernen im Ausland . Grundlage für jeden Beitrag sollte eine ausreichende wissenschaftliche Fundierung mit unmittelbarer oder mittelbarer Relevanz des Gegenstandes für die fremdsprachenunterrichtliche Tätigkeit an der Hochschule sein. Beiträge, die den schulischen Fremdsprachenunterricht zusätzlich zur Reflexionsgröße erheben, sind gleichermaßen willkommen. Umfang/ Sprache: Die Beiträge können auf Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch abgefaßt sein; sie sollten 15 Druckseiten ( = 49 000 Anschläge) nicht überschreiten . Dies entspricht etwa 20 Schreibmaschinenseiten mit 38 Zeilen a 65 Anschlägen . Gliederung: Dem Beitrag ist eine Zusammenfassung auf Englisch von 10 bis 15 Zeilen voranzustellen. Der Text sollte möglichst in Kapitel mit Kapitelüberschriften unterteilt sein. Unabhängig davon erfolgt die Numerierung der Kapitel grundsätzlich nach dem lateinischen Dezimalsystem (1, 1.1, 1.1.1, usw.). Anmerkungen, Literaturverzeichnis und bibliographische Angaben im Text: Ein ausführÜches 'style sheet' mit weiteren Hinweisen für Beiträge, die mit einem Textverarbeitungssystem erstellt werden, ist bei der Redaktion anzufordern. Manuskripte werden erbeten an: Redaktion FLuL, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld, Universitätsstraße, Postfach 100131 • D-33501 Bielefeld. Ein Beitrag zur internationalen Verständigung Millionen Menschen hören täglich die internationalen Nachrichten auf Englisch in Radio, Fernsehen oder per Satellit. Die Nuancen und die komplexen Zusammenhänge der internationalen Politik und Wirtschaft sind dabei besonders spannend und wichtig. Anlaß genug für die BBC, ein Nachschlagewerk zu entwickeln: das BBC English Dictionary für das gesprochene Englisch. Wissenschaftler der Universität Birmingham und Experten der BBC haben über 70 Millionen Wörter aus vier Jahren BBC World Service Sendungen per Computer analysiert. Von April 1991 bis Januar 1992 wurde das Sprachmaterial zusammengestellt. ISSN 0932-6936 ISB.N 3-8233-4582-6 Über 60.000 Einträge Mehr als 70.000 authentische Sprachbeispiele Etwa 1000 Sondereinträge mit Detailwissen über Länder, Hauptstädte und bedeutende Politiker 1374 Seiten Format 16 x 24 cm 3-468-49 001-1 DM 59,80 öS 467, sFr 59,80 ILangenscheidtl LI Postfach 401120 · 80 711 München