eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 21/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
1992
211 Gnutzmann Küster Schramm

Leitbegriffe und Leitbilder in der deutschen Phraseologie

121
1992
Gertrud Gréciano
flul2110033
Gertrud Greciano Leitbegriffe und Leitbilder in der deutschen Phraseologie Abstract. Away from pragmatics, this analysis goes from the semantics of a natural language to the culture of its speakers. Phraseology functions as a system that can also be explored through lexicography. Concepts correspond to the holistic phraseological meaning, images to the analytical sense of some components. Key function can be attributed to concepts and images most frequently asserted. Phraseological concepts are linguistic and not phenomenological. Their mental images are produced not only by visual nouns and differ from linguistic representation. First inventories are proposed as far as German is concerned. Folgende Überlegungen bleiben trotz sporadischer Vergleiche mit dem Französischen einzelsprachspezifisch. Nach bereits gewonnenen Erkenntnissen zum Ansatz bei der Sprachstruktur (Greciano 1989b), gehen sie hier von der Sprachsemantik über zur Sprecherkultur. Ungewohnt mag dabei der direkte Rückschluß sein vom Wortinhalt auf die Sprechergemeinschaft, abseits von Sprachverwendung. Wenn Gebrauchsmodelle entschieden die geeignetesten Werkzeuge zur Erfassung von Sprecherverhalten angeboten haben, welches unvermeidlich in den Befindlichkeiten und Leistungen der Gemeinschaft begründet ist, so verfolgen die Erkundungen hier dasselbe Ziel auf dem weniger begangenen Weg über das Sprachsystem. 1 Phrasemsystem Phraseme haben sich im Laufe zwanzigjähriger Forschung als komplexe Sprachzeichen ausgewiesen. Ihre empirisch bestätigte und auf keinen Fall arbiträre Gebrauchssensitivität ist im Begriffe, die bis vor kurzem noch allgemein anerkannten Definitionsmerkmale umzubenennen. Nicht mehr Mehrgliedrigkeit, Festgeprägtheit und Motiviertheit gelten als phraseologische Universale, sondern deren komplementärer Widerpart : die morphologische Teilbarkeit, die syntaktische Variabilität sowie die semantische Kompatibilität von De- und Remotiviertheit.1 Die Notwendigkeit von noch zusätzlicher, pragmatisch orientierter Phraseologiearbeit vorausgesetzt, besonders im Bereich von Textsorten und Verhaltensnormen, soll hier abseits von Verwendung in Richtung Phraseosystemik weiter vorgestoßen werden. Die Untersuchungen der zugänglichen Einzelsprachen geben Eine konkrete Auseinandersetzung mit genau dieser Merkmaidifferenzierung sowie der Systembedingtheit des Gebrauchs in Greciano (1992a). FLuL 21 (1992) 34 Gertrud Greciano sehr deutlich die jeweilige Phraseologie als gegliedertes Ganzes zu erkennen. Entscheidend dabei ist die zeichenspezifisch dynamische Natur dieses Systems, denn Phraseme als Makrozeichen, als Sprachzeichen aus Sprachzeichen, gehorchen den Prinzipien der Mengentheorie: die Gesamtheit ist nicht die Summe, sondern eine Funktion der Elemente. Diese Zeichen sekundärer Nomination, deren Daseinsberechtigung Cernyseva (1984: 17)2 besonders treffend formuliert, sind zugleich auch die Zeugen von ausgeprägter Sprachkompetenz. Deutlicher als andere Subsysteme trägt das Phrasemsystem die Spuren kognitiver Impulse. Die Erfassung dieser Sprachzeichen selbst verlangt, ganz abgesehen von ihren Gebrauchsokkurrenzen, nach Subjekts-, Illokutions-, Persönlichkeits-, Bewußtseins- und Handlungstheorien. Die Auseinandersetzung mit dem Phrasemsystem ist notgedrungen Kognitionsforschung u n d Pragmatik. Einen unmittelbaren Zugang zum Phrasemsystem gewährt die Phraseographie. Gerade das Deutsche verfügt über eine frühe und gute einschlägige Lexikographie, wie es Mieders Internationaler Bibliographie (1990) zu entnehmen ist. Beachtenswert dabei sind Interferenzen zwischen erstens Phraseologie und Parömiologie und zweitens Phraseographie und Lexikographie. Alte Sammlungen, etwa Wander (1880), bedienen sich des Sprichwortes als Gattung und horten Phrasemgut der vergangenen Jahrhunderte in Sprichwörterbüchern. Jedoch auch diese Sprachzeichen haben sich anfällig für Sprachentwicklung und Neologie gezeigt. So haben sich, trotz stilästhetischer Vorbehalte im zwanzigsten Jahrhundert, Streckformen stilfunktional behauptet und als frequenter Phrasemtyp durchgesetzt, was folgende Umordnung bewirkte: für die deutsche Gegenwartssprache gilt das Phrasem als abstrakter Oberbegriff, der sich hauptsächlich in den Unterklassen Wortbildungen, Funktionsverbgefüge, Idiome und Sprichwörter verwirklicht. Je nach Spezies gestaltet sich besonders das semantische Merkmal: Wortbildungen und Funktionsverbgefüge sind partiell demotiviert, Idiome sind global demotiviert. Die schwer vermeidbare chronologische Verschiebung zwischen Sprachbestand und Sprachbestandsaufnahme macht sich vor allem in der Phraseographie bemerkbar, wo auch die aktuellsten Enzyklopädien, wie Röhrich (1991), sprichwortorientiert bleiben. Für ein erschöpfendes Inventar des Phrasembestandes der deutschen Gegenwartssprache arbeiten Phraseologen deshalb zusätzlich gerne mit Wörterbüchern der Gemeinsprache. Der Miteintrag und die richtige Behandlung von Phrasemen sind zum Prüfstein der Lexikographie schlechthin geworden (Burger 1983). Dieser Erkenntnis zufolge stützt sich die folgende Untersuchung zum Phrasemsystem auf die bereits bewährten Phrasem- und Universalwörterbücher Friederich (1966), Röhrich (1983), Drosdowski (1983) und Görner (1984) für das Deutsche, sowie Bardosi (1986) und Duneton/ Claval (1990) für das Französische. 2 „Ihre Existenz in natürlichen Sprachen ist eine Folgeerscheinung der Divergenz zwischen der Unendlichkeit der menschlichen Erkenntnis bzw. der gesellschaftlichen Praxis und der beschränkten Zahl der Wurzelmorpheme" (Cernyseva 1984: 17). FLuL 21 (1992) Leitbegriffe und Leitbilder in der deutschen Phraseologie 35 2 Begriff und Bild Zur terminologischen Rechtfertigung von „Begriff" und „Bild" muß das semantische Verhalten von Phrasemen herangezogen werden, besonders jener mit globaler Demotiviertheit. Idiome z.B. repräsentieren Begriffe, indem sie obligatorisch und zugunsten eines abstrakten Sinns die wörtliche Bedeutung der Konstituenten aufheben, Referenzstellen neutralisieren. Semiotisch betrachtet ist es der Symbolwert von Zeichen, von dem alle enzyklopädischen Phrasemdefinitionen zeugen. Greciano (1992b) beleuchtet das Spezifische dieser Definitionen: Sprachbzw. Nominaldefinition und nicht Sachbzw. Realdefinition, deduktiv und induktiv gewonnen; rationale Analysen in Archisemformel-Metasprache mit propositionalen Zerlegungen · für Computerlexikographie, natürlichsprachliche Synthesen und ökonomische Umschreibungen für eine nicht automatische benutzerfreundliche Phraseographie. Für beide Methoden gilt der Begriff ·als das gedankliche Konzept, durch das Gegenstände/ Sachverhalte auf Grund bestimmter Eigenschaften und Beziehungen umschrieben bzw. klassifiziert werden, das intensional definiert und durch Termini formal wiedergegeben wird. In den üblichen Begriffsdefinitionen, etwa von Cassirer (1969) und Lalande (1980), dominieren Allgemeinheit, Abstraktheit, Nicht-Bildhaftigkeit, sowie Regel- und Schemagebundenheit. Die lexikalische Demotiviertheit der Idiome ist abstrakte Nomination und illustriert die der Sinneserfahrung entbundene Verbegrifflichung besonders deutlich. Sie baut auf auf der Fähigkeit des Sprechers zur gedanklichen Globalisierung, zur Distanz von der Realität, zum Auffinden und Weglassen des Zufälligen, zum ,Auf-die-Seite-Stellen-des-sinnlichen-Stoffes'. Zwei Untersuchungen (Greciano 1986, 1988) verfolgen diesen mentalen Prozeß anhand sprachlicher Indikatoren. Zwischen dem Idiom und seinem Begriffsinhalt besteht eine hierarchische Relation, die das Idiom zum Unterbegriff, den Begriffsinhalt zum Oberbegriff macht. Aber gerade diese Abstraktheit, die virtuelle, nicht aktualisierte Begrifflichkeit des Idiominhalts macht ihn besonders anfällig für ergänzende Bedeutungskomponenten aus dem Bereich der Sinnlichkeit. Idiome repräsentieren daher auch Bilder, indem sie zusätzlich und fakultativ, die Begriffsbedeutung auf ihre Weise veranschaulichen. Dies macht die autoreferentielle Funktion von Sprache möglich, die Fähigkeit der Zeichen, auf sich selbst zu verweisen. Es ist die Substanz der Form dieser Makrolexeme, die unter gewissen Voraussetzungen regeneriert. Es handelt sich um eine sprecher- und situationsbedingte Transparentmachung von Formativen, um Reaktualisierung von Referenz, um Remotivierung von Demotiviertem als Vermittlung von illokutiv und diskursiv Mitgemeintem. Die Semiotik erklärt das Phänomen über den Ikonwert von Zeichen, die Denkpsychologie spricht vom Imaginalen, und die Kognitionsforschung argumentiert mit dem Bildbewußtsein. Drei Untersuchungen (Greciano 1988, 1992a, b) zeigen, daß die ikonische Wiederbelebung von Phrasemen oder Phrasemfragmenten nicht Reproduktion der Wörtlichkeit bedeutet, sondern Spiel ist mit ihr, nicht einfach schmückend, FLuL 21 (1992) 36 Gertrud Greciano sondern mit gezielten Kommunikations- und Kooperationsabsichten und -wirkungen. Sehr früh arbeiteten Experimentalpsychologen wie Bühler (1912), Happich (1939) und Baumgarten (1952) über die kreative Funktion der Anschauungsbilder. Laut Nieraad (1977) sind Ikone Zeichen und Handlungen, deren Appell Eidetiker besonders schwer widerstehen. Medizin und Philosophie bieten konkrete Erklärungsansätze für das Bilddenken, deren sich die Linguistik mit Gewinn bedient. Cassirers symbolische Form (1969) ist eine zugleich von Struktur und Sinn geprägte Substanz, entstanden über Synthese und Prägnanz. Die Synthese äußert sich in der Mehrgliedrigkeit, die Prägnanz in der bildlichen Motiviertheit des Phrasems. Diese Sprachzeichen wirken gedankenbildend; ihre lexikalische Substanz dient als Gliederungsprinzip für amorphes Denken. Das im Phrasembild kognitiv und affektiv Mitgemeinte bedarf bestimmter (kon)textueller Bedingungen, die nicht Zufall, sondern im Idiomdenker bzw. seiner Fähigkeit zum Begriffs- und Bilddenken verwurzelt sind. Es zeugt von universalen Gesetzen, wie der Vergeistigung der Materie und der Verdinglichung des Geistes. Laut Kant sind Begriffe ohne Anschauungen leer, und gerade Idiome verdanken ihre heuristische Potenz ihrer Begrifflichkeit sowie ihrer Anschaulichkeit, wie Korpusanalysen der unterschiedlichsten Fachsprachen es belegen. Gehört der Begriffswert zur lexikalischen Dimension des Phrasems und ist er als solcher lexikographisch fixiert, entfaltet sich der Bildwert im Gebrauch und begründet als solcher die Phraseopragmatik. 3 Leitfunktion Das Herausfinden von bevorzugten phraseologischen Begriffen und Bildern verlangt notgedrungen nach einem umfassenden Rahmen, nämlich dem Phrasemsystem. Die Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache bildet nämlich, so wie die der meisten natürlichen Sprachen, ein ganzheitliches Gefüge, dessen Struktur und Funktion es aufzudecken heißt. Die Erkenntnis der phraseologischen Leitbegriffe und Leitbilder des Deutschen bedarf des weiteren jener ethnolinguistischen Erklärung, die sich seit kurzem auf wissenschaftlicher Basis (siehe Hessky 1989, bzw. Stedje 1989) und in Ablösung der völkischen Deutungsversuche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchsetzt. Nur so wird sie den klärenden Rückschluß· auf die Kultur einer Sprechergemeinschaft gestatten. Für phraseologische Vorhaben aufschlußreiche und wertvolle Vorüberlegungen können der allgemeinen Lexikographie entlehnt werden. Wenn aus semantischen und didaktischen Überlegungen im Laufe der Zeit auf alphabetische Gliederungen für den Gesamtwortschatz mehrmals verzichtet worden war, so häufen sich die Gründe für einen solchen Verzicht bei Phrasemen. Diese Polylexeme bieten nämlich eine Mehrzahl von Anfangsbuchstaben zur Wahl. Mit Begriffs- und Bildbedeutung motiviert, sträuben sie sich gegen alphabetische Inventare, vergleichbar abstrakten Termini z.B. der Rechtssprache (Arntz/ Picht 1991: 217). FLuL 21 (1992) Leitbegriffe und Leitbilder in der deutschen Phraseologie 37 Für Standardwörterbücher sind die vor zwei Generationen üblichen onomasiologischen Gliederungen nach Sachgruppen (etwa Dornseiff 1933) vor einer Gene-. ration durch semasiologische Ordnungsschemata nach Begriffssystemen (siehe Hallig/ Wartburg 2 1963) abgelöst worden. Für den Bereich der Phraseologie muß aber ganz entschieden Abstand genommen werden von Hallig/ Wartburgs (21963: 21) auf "phänomenologischer Grundlage beruhenden Gliederungsprinzipien", von ihrer "ideologischen Erhellung des Weltbildes einer Sprache als [...] einer Zwischenwelt geistiger Inhalte zwischen Ich und Außenwelt". Auch ist in unserer Jahrhundertbzw. Jahrtausendwende der Traum von der Welt als geordnetem, zielgesteuertem Etwas ausgeträumt, was Katastrophen- und Chaostheorien bezeugen. Ganz in Übereinstimmung jedoch mit Hallig/ Wartburg (21963: 9) bleibt der Phrasem"begriff" ein sprachlich sprachwissenschaftlich- und nicht wissenschaftlich enzyklopädisch erfaßter Allgemeinbegriff. Und gerade die sprachliche, semasiologische Verankerung des Begriffes, die „Läuterung des Bedeutunghaften zum Begrifflichen" (Hallig/ Wartburg 2 1963: 11) erlaubt im Falle des Phrasems die Ergänzung des Begriffs durch das Bild. Wenn auch „begriffsfähig", entsprechen Phraseme keinen „bedeutungsentbundenen, sondern bedeutungsdurchtränkten" Wörtern (Hallig/ Wartburg 2 1963: 59). Der heutige Wissensstand über das Phrasem verpflichtet, Hallig/ Wartburgs (21963: 74) zu vorbelasteten und unkundigen Ausschluß der Redensarten aus seinem Begriffssystem zu korrigieren. Leitfunktion nun haben jene repräsentativen Begriffe und Bilder, denen eine typisierende Hilfskonstruktion und Modellfunktion im Phrasemsystem zuzuerkennen ist. Sie betrifft Inhalte und Formen und ergibt sich aus der Frequenz der Belege. Die folgenden empirischen Stellungnahmen sind lexikographisch abgestützt. Eine eher ergänzende als ersetzende lnforrnantenbefragung könnte als zusätzliche Bekräftigung dienen. Weniger des materiellen Aufwandes als vielmehr des immer lauter werdenden Zweifels an Phrasernkompetenz wegen ist hier darauf verzichtet worden. 3 Gegenstand der Untersuchung ist eindeutig nicht die in Sprache verarbeitete Welt, sondern das Phrasemgut, das Begriffe und Bilder vermittelt. Für die heikle Schlußfolgerung auf die Sprechergemeinschaft, auf deren Weise, geteilte Erfahrung und gemeinsames Wissen zu verbegrifflichen und zu versinnbildlichen, bietet Negreanu (1983) ein anregendes Konzept, das "Ethnofeld". 4 Leitbegriffe Neben den systematisch aufgestellten Ethnofeldem zur rumänischen Phraseologie dürfen auch die ersten Ansätze zum Deutschen, verglichen mit dem Ungarischen 3 Messungen und Schätzungen zum parömiologischen/ phraseologischen Minimum sind ein mahnender Hinweis auf die Dringlichkeit von Phraseodidaktik (vgl. Grzybek 1984). FLuL 21 (1992) 38 Gertrud Greciano (Hessky 1989), dem Schwedischen (Stedje 1989) und dem Französischen (Greciano 1989, 1992b) Beachtung finden. Unter Leitbegriffen sind jene „redensartenfreundlichen" (Görner 1984: 13) Begriffsbedeutungen zu verstehen, die in den natürlichen Sprachen mit einer Mehrzahl von Phrasemen belegt sind. Erst wenn diese Frequenz im Sprachsystem durch Häufigkeiten im Sprachgebrauch bestätigt würde, könnte zu jenem Weltverarbeitungssystem vorgedrungen werden, zu jenem Weltbild, von dem die phänomenologische Lexikographie träumt. Aber gerade diese Schlußfolgerung scheint aus zwei Gründen hier schwer möglich: einmal wegen der eingangs gerechtfertigten Konzentration der Untersuchung auf das Phrasemsystem, zum anderen wegen der öfters aus Vorstellung als aus Erfahrung und immer über Bewertung gewonnenen Begriffsinhalte. Phrasembegriffe brechen Sachverhalte durch das erlebende Ich, das Bewußtsein, das Denken und die Empfindung des Menschen. Wertvolle Hilfe bei der Aufarbeitung dieses Begriffsmaterials leistet Görner (1984). Dem Handbuch liegt eine zweifache alphabetische Klassifizierung der Phraseme zugrunde, im ersten Teil nach den jeweils ersten Sinnwörtern, nach Phrasemkonstituenten als Leitwörtern/ Kernwörtern, im zweiten nach gemeinsamer Begriffsbedeutung, deren Formulierung den aktuellen lexikographischen Forderungen nach natürlichsprachlichen, nicht zu allgemeinen Definitionen entspricht (Hausmann 1985, Centre d'etudes du lexique 1990). Ein abschließendes Verzeichnis reduziert 867 bedeutungsnahe Leitbegriffe über Querverweise auf 367 Grundbegriffe, unter denen die im ersten Teil definierten, beschriebenen und mit Beispielen ausgewiesenen Wendungen nochmals aufgereiht sind. Ab wann eine Belegzahl phrasemsystemisch relevant ist, kann zur Diskussion gestellt werden; mit mehr als 10 Phrasemen lassen sich 15 Begriffe, mit mehr als 5 Phrasemen 45 Begriffe erkennen : ~ 10 : Ablehnung, Bedriingung, Belästigung, Erschöpfung, Furcht, Information, Prahlerei, Schaden, Trunkenheit, Überraschung Vernichtung, Verrücktheit, Widerwärtigkeit, Zurechtweisung. ~ 5 : Abschluß, Aneignung, Angemessenheit, Anpassung, Aufreizung, Bekämpfung, Beteiligung, Dummheit, Eile, Erfahrung, Erfolglosigkeit, Faulheit, Gefühl, Hinauswurf, Infonniertheit, Krankheit, Liebelei, Mißerfolg, Mühelosigkeit, Nachgeben, Nasführung, Offenheit, Schlaf, Schnelligkeit, Schwierigkeit, Sparsamkeit, Sterben, Streit, Täuschung, Überdruß, Unterbrechung, Unverschämtheit, Verantwortlichkeit, Verärgerung, Verlust, Verstehen, Wegfall, Weggang, Weisungsberechtigung, Wut. Um von diesen Leitbegriffen auf die Kulturspezifik zu schließen, bedarf es zusätzlicher Vergleiche zuerst mit sowjetischen Aussagen zum Deutschen, wo laut Cernyseva (1984: 19), irreführen, betrügen, tadeln und sterben als außer- FLuL 21 (1992) Leitbegriffe und Leitbilder in der deutschen Phraseologie 39 sprachliche Hauptbereiche der phraseologischen Nomination angeführt werden. 4 Stedje (1989) erkennt, daß das "Beherzte Eingreifen", quantitativ und qualitativ ein distinktives positives Merkmal der deutschen Sprechergemeinschaft, in der schwedischen ein "Ungebetenes Sicheinmischen" wird. Unter den fünfzehn am stärksten belegten Begriffsbedeutungen des deutschen Phrasemsystems immer mit Verweis auf Gömer (1984) ergibt sich folgende Reihung: Zurechtweisung (26), Verrücktheit (22), Ablehnung, Trunkenheit (19), Überraschung (16), Infoimation, Prahlerei (13), Bedrängung (12), Belästigung, Erschöpfung, Furcht, Schaden, Vernichtung, Widerwärtigkeit (10). Von zur Zeit laufenden Vergleichen mit dem Französischen erwartet man die Zuerkennung von Typikalität versus Universalität innerhalb dieser Phraseologie. Die noch unveröffentlichten Untersuchungen durchgeführt von Magisterstudenten der Germanistik an der Universität Strasbourg II stützen sich dabei mehr auf das Lehrbuch von Bardosi (1986) als auf die umfassende thematische Phrasemenzyklopädie zum Französischen von Duneton/ Claval (1990). Die Auswertung erweist sich als schwierig wegen des qualitativ und quantitativ unterschiedlichen Materials 5, sowie der nicht aufeinander abgestimmten Leitbegriffe bei Görner (1984), Schlüsselbegriffe bei Bardosi (1986) und Themen bzw. Unterthemen bei Duneton/ Claval (1990). 6 In Bardosi (1986), der i.n Umfang und Ziel Gömer (1984) nahekommt, lassen sich mit fallender Frequenz folgende Begriffsbereiche für das Französische erkennen: "menschliche Beziehungen/ rapports humains (185), menschliches Verhalten/ l'homme dans sa fa~on d'agir et son comportement (170), Seelenleben/ etats d'ame (86), schwierige Lebenslagen/ l'homme confronte aux difficultes de Ja vie (79), der Mensch in seinem Körperll'homme physique (77), der Mensch und die Welt/ l'homme et l'univers (63), der wirtschaftliche Mensch/ l'homme economique (46)". Nach Korrektur der störendsten Differenzen heben sich im Vergleich zwischen Gömer (1984) und Duneton/ Claval (1990) vorläufig folgende Entsprechungen von Leitbegriffen ab: 4 "Sterben" als Leitbegriff für das Deutsche bestätigt in Greciano (1983: 222); für das Französische in Duneton/ Claval (1990: 3). s Phraseme aus vier Jahrhunderten in Duneton/ Claval (1990), Phraseme allein der Gegenwartssprache in Görner (1984) und Bardosi (1986). 6 Information ist unter savoir, Überraschung unter soudainete zu finden; Erschöpfung, Schaden, Vernichtung bleiben ohne entsprechende Unterthemen; Bedrängung, Belästigung sind schwer voneinander und von menacer, agresser abzugrenzen. FLuL 21 (1992) 40 Deutsch 26 22 19 19 13 22 10 10 Zurechtweisunglcritique, proteste, reproches Verrücktheitlfolie, extravagance, perdre Ja raison Ablehnung/ refuser Trunkenheitlivrognerie Prahlerei/ vantardise Bedrängung, Belästigung/ menacer, agresser Furchtlpeur Widerwärtigkeitldegout Gertrud Greciano Französisch 49 31 28 20 14 22 21 13 Eine genaue Entsprechung und Reihung, sowie die Bestätigung der (Über)Einzelsprachlichkeit dieser Leitbegriffe bedarf ~anz entschieden einer gründlichen Absicherung aus der Phraseographie mit Uberprüfung der Phraseme selbst, besonders aus dem Bereich der jeweiligen Begriffsränder. 5 Leitbilder Die formale Teilbarkeit der Phraseme ist nicht nur eine materielle Ordnungshilfe für Phraseographen7, sondern sie wird auch zum Generator der Vorstellungskraft für Phrasemverwender. Die lexikalische Zugänglichkeit der Phrasemkomponenten ist ein Appell an das Imaginale, dem gewisse Sprachhandlungen, Textsorten und Sprecher nur schwer widerstehen. 8 Bei Idiomen und Sprichwörtern ist die Umsetzbarkeit in das mentale Bild der orthographischen Diskontinuität wegen direkt, bei Wortbildungen verläuft sie, der orthographischen Kontinuität wegen, über abgrenzende lexikalische Vorentscheidungen: (Mädchen)(handelsschule) vs (Mädchenhandels)(schule). Funktionsverbgefüge, die getrennte Lexemkomponenten gewährleisten, werfen ein anderes Problem auf. Empirische Untersuchungen der letzten Jahre vgl. den Überblick in Greciano (1991) haben Substantiva als Hauptauslöser phraseologischer Anschaulichkeit bewiesen. Interessanterweise und ganz unabhängig von Phraseologie hat die Forschung in ihnen den semantischen Träger von gebundenen Verbgruppen erkannt und nachvollzogen, wie sich in den verschiedenen Einzelsprachen das Verbum zugunsten der Nominalkomponenten sinnentleert. Laut Polenz (1985: 90) gilt die Nominalgruppe als die "vielseitigst verwendbare Möglichkeit des deutschen Satzbaus", was sich auch im Phrasemsystem bestätigt. Substantive sind Glieder in Verbal-, Präpositional- und Adjektivalphra- 7 Lexikalische Phrasemfragmente sind die Stichwörter bei Friederich (1966) und Röhrich (1983). 8 Anhand von Tests zeigt Häcki-Buhofer (1989) die Assoziationen auslösende Funktion der Phrasemkonstituenten. FLuL 21 (1992) Leitbegriffe und Leitbilder in der deutschen Phraseologie 41 semen; sie sind Basis der Nominalphraseme. Die sowjetische und französische Germanistik berechnet die entsprechenden Quotienten. 9 In Funktionsverbgefügen nun bestimmt die semantische Gewichtung der Nomina die Gesamtkonstruktion. Orthodoxe Definitionen, besonders zum Deutschen, gehen aus von einer Mehrzahl von Abstrakta: (kein) Glück haben; etw. im Sinn haben; in Freuden leben. 10 Überraschenderweise entziehen sich diese für Begrifflichkeit vorherbestimmten Phraseme der Bildhaftigkeit 11 nur im Falle von Hilfsverben: Angst/ Mideid haben. Bei einer Verbindung derselben Abstrakta mit dynamischen Verben hat deren Bildkraft eine animierende Rückwirkung auf die Nominalteile: Wut/ Furcht/ Angst packt/ ergreift jdn.; jdm. lächelt das Glück. Für alle Phrasemklassen konnotieren konkrete Substantiva die demotivierte Begriffsbedeutung mit ihrer Wörtlichkeit. Entscheidend dabei ist, daß sich - und dies als Bestätigung von Häcki-Buhofer (1989: 170) die Bildhaftigkeit der Phraseme nicht auf jene mit konkreten Nominalkonstituenten beschränkt, sondern daß letztere - und das ist eine Ergänzung sehr regelmäßig Bildhaftigkeit auslösen. Tests anhand von Umschreibungen und Zeichnungen 12 lassen erkennen, daß Bilder Kreise ziehen und daß sich ganze Bildfelder abheben. Gewisse Stichwörter beherrschen imaginal auch Phraseme mit deren Wortbildungen und Synekdochen; so Hand für ein lockeres Handgelenk haben; etw. aus dem Handgelenk schütteln, so Feuer für in Rauch und Flammen aufgehen; in. Flammen stehen und Sonne für jds. Sonnenschein sein; ein Sonnenkind sein und auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ein Großteil der Prädikatsnomen verkörpert einen Vorgang und speichert dessen Ergebnis: ins Spiel kommen / bringen; mit einem Schlag; Schlag auf Schlag; einen großen Sprung / keine großen Sprünge machen; ein Sprung ins Dunkle; in Schuß bringen/ kommen; ein Schuß ins Schwarze. Mentale Repräsentationen entsprechen nicht den sprachlichen Differenzierungen, und moderne graphische Entsprechungen, oft vereinfachte Stilisierungen, sind schließlich die letzte Stufe auf der Skala der Undifferenziertheit. Menschliche Gestalten veranschaulichen dann Mann, Mensch, Junggeselle, Junge zu: der Mann des Tages; etw. für den äußeren Menschen tun; ein eingefleischter Junggeselle. Lichtlosigkeit versinnbildlicht Schatten, Schwärze, Dunkel, Nacht zu: über den eigenen Schatten springen wollen; ein Schuß ins Schwarze; im Dunkeln ist gut munkeln; bei Nacht und Nebel. 9 Rajchstein (1980) in Dobrovols'kij (1988: 126), Hegedus-Lambert (1989) in Greciano (1989, 1991). 10 Romanisten nehmen schon seit Kotschi (1974) und zuletzt bei Schmid (1992) eine gegenteilige Stellung ein und untersuchen das Verhalten der Konkreta. 11 Grundlegende terminologische Richtigstellung zu „bildlich/ bildhaft" in Burger (1989). 12 Überblick über Experimente in Normal- und Pathopsychologie in Greciano (1983: 353-361). Ergänzende lnformantenbefragung, Studenten (Muttersprachler der Germanistik) an den Universitäten Zürich und Klagenfurt. FLuL 21 (1992) 42 Gertrud Greciano Die Bildhaftigkeit entwickelt ein semantisches Potential, das sich, seiner Bezeichnung enthoben, im Hintergrund für vielfältige und zusätzliche Zwecke bereit hält. Von seiner externen Repräsentation verdrängt, flieht es in die interne und mentale. Darstellung suspendiert in visueller Vorstellung. Die positiven Wirkungen des Bildes auf Gedächtnisprozeduren das Behalten auf Denkprozesse das Suchen und Erkennen - und Kommunikation das Mitteilen sind inzwischen Hauptprobleme der Kognitionsforschung. Für komplexe Begriffsbedeutungen - und Phraseme fungieren vorwiegend als solche, weil sich zur rationalen Komponente immer eine emotionale und wertende gesellt ist das Bild eine beliebte Ergänzung. Abstraktes Wissen wird über perzeptuelles aktiviert, im Falle der Phraseme erfolgt dies über die optische Wahrnehmung. Was die Leitbilder der deutschen Phraseologie betrifft, so läßt sich ein erster Überblick nach Friederich (1966) erarbeiten, wo die entsprechenden Wendungen nach den wörtlichen Formativen, also noch nach Sachgebieten gruppiert sind. In ihrer Wörtlichkeit entstammen diese bevorzugten Bilder einer der vergegenständlichenden Sehweise (Hallig/ Wartburg 1963) vertrauten Welt nach folgender Hierarchie: den Phänomenen der Natur, dem Eingreifen des Menschen, sowie der materiellen und geistigen Kultur. Mentale phraseologische Bilder, die in Figuren mittelalterlicher Emblematik, in der graphischen Karrikatur und der (photo)graphischen Werbung Form annehmen, kreisen vorrangig um den Menschen in seiner Befindlichkeit (Körperteile, Charakter, Lebensweise), die Elemente der Natur (Urstoffe, Tier- und Pflanzenwelt), Einrichtungen und Bräuche (Lebensraum und seine Gestaltung), Sitten und Religion. 13 Eine konsequente Aufarbeitung von Friederichs Register (1966: 5) 14 und eine ergänzende Überprüfung anhand von Röhrichs neu aufgelegter Bildersammlung 1991 verspricht einen möglichst vollständigen Überblick über den bereits erfolgten phraseologischen Bildverbrauch. Für Neuschöpfungen aus der Bildkraft der Phraseme zum Zwecke mehr appellativer und affektiver als deskriptiver Bezeichnung leisten die Bildwortregister, mit Phrasemkonstituenten als Stichwörtern, gute Dienste. Friederich (1966) bleibt ein gefundenes „Futter" für Werbeagenturen. 13 Diese Grundlagendiskussion ·stützt sich auf vorausgehende mechanische Zählungen und ordnet allgemein die Tendenzen, die früheren Arbeiten teilweise bekannt waren; cf. Cernyseva (1984: 19): "animalistische Lexik und Somatismen". 14 Leider bietet nur die Erstauflage eine „systematische Anordnung nach dreißig Sachgebieten" an. Es bleibt bei der Schwierigkeit der Abgrenzung zwischen Sachgebieten und Begriffsbedeutungen. Friederich hat in allen weiteren Auflagen auf jede inhaltliche Gruppierung verzichtet und damit auch didaktische Vorteile, wie Verstehens- und Behaltenshilfe verloren. Eine wirksame Phraseographie hat genau an dieser heiklen Stelle neu anzusetzen. FLuL 21 (1992) Leitbegriffe und Leitbilder in der deutschen Phraseologie 43 6 Rückblick und Ausblick Sehr überzeugend brachte Häcki-Buhofer (1989) die psycholinguistische Erkenntnis der dualen Kodierung in die Phraseologiediskussion ein. Sie selbst verwertete sie zur Begründung der Bildkraft der Phraseme. Das Konzept ist aber zusätzlich noch vorbestimmt als grundsätzlicher Erklärungsrahmen für die Konvergenz aber nicht Reduktion von Begrifflichkeit und Bildhaftigkeit. In ihrer Abstraktheit widerstehen Phraseme nur schwer der Gravitation der Vorstellungskraft. Ihre Darstellungsferne macht sie frei für das Imaginale. Phraseme verlangen förmlich nach dem Bild. Begriff und Bild sind die beiden festen Punkte, die den Inhalt des Phrasems bestimmen. Die Forschung hat sowohl die theoretische Erklärungspotenz als auch die praktische Wirkungseffizienz dieser semantischen Brennpunkte erkannt. Beide Konzepte müssen sich nun phraseographisch und phraseodidaktisch weiter behaupten: Begriff und Bild als Ordnungsschemata für den einsprachigen Phrasemerwerb; Begriff und Bild als Richtlinien für den mehrsprachigen Phrasemvergleich. 15 Den aufgespürten Leitbegriffen und Leitbildern wird dabei insofern ihre angestammte Leitfunktion zuzuerkennen sein, als sie die Aufarbeitung und Erlemung des bevorzugten Phrasemmaterials gewährleisten. Die ethnolinguistische Aufdeckung von gemeinsprachlicher bzw. allgemein menschlicher Universalität ist dabei, energisch die gefährlichen Trugschlüsse auf eingefahrene und abgegriffene Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Laufende Forschungsprojekte versprechen verheißungsvolle Rückschlüsse auf Kulturspezifik. 16 Bibliographische Angaben ARNTZ, R. / PICHT, R.: Einführung in die Terminologiearbeit. Hildesheim 2 1991. ASSENMACHER, E.: Zum Problem der Begriffsbewegung. Kaldenkirchen 1931. BALLIN, G.: Das Wesen und die exakte Prüfung der Begriffsbildung. München 1912. BÄRDOSI, V.: De fll en aiguille. Les locutions franfaises: recueil th6matique et livre d'exercices. Budapest 1986. BASCHEK, I. L. [et al.]: "Bestimmung der Bildhaftigkeit (1), Konkretheit (C) und der Bedeutungshaftigkeit (m') von 800 Substantiven". In: Zeitschrift für ExperimenteJle und Angewandte Psychologie 24 (1977), 335-369. BAUMGARTEN, F.: "A Proverb Test for Attitude Measurement". In: Personal Psychology 5 (19S2), 249-261. 15 Im Rahmen ihrer phraseodidaktischen Lehrbücher verwenden Wotjak/ Richter (1988) und Földes/ Kühnert (1990) Begrifflichkeit und Bildhaftigkeit als besonders wirksame Übungsanleitung. Für den Phrasemvergleich konkrete Vorschläge zum Sprachenpaar Deutsch - Französisch in Greciano (1992b). 16 Mit Spannung werden die Ergebnisse des Kolloquiums «Lieux Communs, Topoi', Stereotypes, Cliches» vom 28.-30. Mai 1992 an der Universität Lyon erwartet. FLuL 21 (1992) 44 Gertrud Greciano BÜHLER, Ch.: "Über Gedankenentstehung. Experimentelle Untersuchungen zur Denkpsychologie". In: Zeitschrift für Psychologie 80 (1918), 129-200. BURGER, H.: "Phraseologie in den Wörterbüchern des heutigen Deutsch". In : H. E. Wiegand (Hrsg): Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie III. Hildesheim 1983, 13-66. CASSIRER, E.: Wesen und Wirkung des Symbolbegriffes. Darmstadt 1969. Centre d'Etudes du lexique (ed.): La definition. Acte de Colloque. Paris 1990. CERNYSEVA, I. I.: "Aktuelle Probleme der deutschen Phraseologie". In: Deutsch als Fremdsprache 21.1 (1984), 17 -22. DOBROVOLS'KIJ, D.: Phraseologie als Objekt der Universalienlinguistik. Leipzig 1988. DORNSEIFF, F.: Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen. Berlin 7 1970 [ 1 1933]. DROSDOWSKI, G. (Hrsg.): DUDEN Deutsches Universalwörterbuch. Mannheim 2 1989 ['1983]. DUNETON, Cl. (en collaboration avec S. Claval): Le Bouquet des expressions imagees, Encyclopedie thematique des locutions figurees de Ja langue franfaise. Paris 1990. ENGELKAMP, J. / KRUMNACKER, H.: "lmaginale und motorische Prozesse beim Behalten verbalen Materials". In: Zeitschrift für Experimentelle und Angewandte Psychologie 27 (1980), 511 -533. FÖLDES, C. / KÜHNERT, H.: Deutsche Phraseologismen. Ein Übungsbuch für Ausländer. Budapest 1990. FRIEDERICH, W.: Modeme deutsche Idiomatik. München 1 1966. GOERNER, H.: Redensarten. Kleine Idiomatik der deutschen Sprache. Leipzig '1984. GRECIANO, G.: Signification et denotation en allemand. La Semantique des expressions idiomatiques, Paris 1983. GRECIANO, G.: «Determinants et idiomes». In: J. David/ G. Kleiber (eds.): Determinants: Syntaxe et Semantique. Paris 1986, 73-86. GRECIANO, G.: "Idiom und sprachspielerische Textkonstitution". In: J. Korhonen (Hrsg.): Beiträge zur allgemeinen und germanistischen Phraseologieforschung. Oulu 1987, 193 - 206. GRECIANO, G.: "Der mentale Charakter des Idiomgebrauchs anhand deutscher und französischer Belege". In: Linguistische Studien. 176 (1988), 34-47. GRECIANO, G. (ed.): EUROPHRAS 88. Actes du Colloque International de Phraseologie Contrastive. Strasbourg 1989 [ = 1989a]. GRECIANO, G.: "Von der Struktur zur Kultur. Entwicklungstendenzen im deutsch-französischen Phraseologievergleich". In: Zeitschrift für Germanistik 5 (1989), 517-527 [= 1989b]. GRECIANO, G.: "Zur Aktivität der Phrasemkomponenten. Deutsch-französische Betrachtung". In: A. Sabban / J. Wirrer (Hrsg.): Sprichwörter und Redensarten im interkulturellen Vergleich. Opladen 1991, 66-82. GRECIANO, G.: "Zum System der Phrasemverwendung". In: C. Földes (Hrsg.): Deutsche Phraseologie in Sprachsystem und Sprachverwendung. Wien 1992 [ = 1992a; im Druck]. GRECIANO, G.: «Priorites phraseographiques pour l'allemand et le fran~ais». In: B. de Besse (ed.): Phraseologie et Terminologie. Bruxelles 1992 [= 1992b; im Druck]. GRECIANO, G.: «L'idiome comme icone». In: A. M. Morel (ed.): Motivation et Iconicite. Paris [im Druck]. GRECIANO, G.: "Zur Motiviertheit der Idiome". In: Ch. Küper (Hrsg): Motiviertheit im sprachlichen und poetischen Code. Tübingen [im Druck]. GRZYBEK, P. (Hrsg.): Semiotische Studien zum Sprichwort. Simple Forms Reconsidered I. Berlin 2 1984. FLuL 21 (1992) Leitbegriffe und Leitbilder in der deutschen Phraseologie 45 HÄCKI-BUHOFER, A.: "Psycholinguistische Aspekte in der Bildhaftigkeit von Phraseologismen". In: Greciano (ed.) 1989, 165-176. HALLIG, R. / WARTBURG, W.v.: Begriffssystem als Grundlage für die Lexikographie. Berlin 1963 [ 1 1952]. HAPPICH, C.: "Bildbewußtsein und schöpferische Situation". In: Deutsche medizinische Wochenzeitschrift 2 (1939), 67-77. HAUSMANN, F. J.: "Phraseologische Wörterbücher des Deutschen". in: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 16 (1985), 105-109. HEGEDUS-LAMBERT, Cl.: Phraseologie contrastive: les SO constituants nominaux les plus actifs en allemand et en franrais. Memoire de DEA. Strasbourg 1990. HENTSCHEL, L. U.: "Bildhafte Vorstellungen oder eidetische Anschauungsbilder? ". In: Sprache und Kognition 1 (1984), 26-40. HESSKY, R.: "Sprach- und kulturspezifische Züge phraseologischer Vergleiche". In: Greciano (ed.) 1989, 195-204. HOFFMANN, J. / ZIESSLER, M.: ~Begriffe und ihre Merkmale". In: Zeitschrift für Psychologie 190 (1982), 46-77. HORN, E.: Der Begriff des Begriffes. Die Geschichte des Begriffes und seine metaphysische Deutung. München 1931. KOTSCHI, Th.: Probleme der Beschreibung lexikalischer Strukturen. Untersuchungen am Beispiel des französischen Verbs. Tübingen 1974. LALANDE, A.: Vocabulaire technique et critique de Ja philosophie. Paris 13 1980. MIEDER, W.: International Proverb Scholarship. An annotated Bibliography. Supplement I (1800-1981). New York 1990. NEGREANU, C.: Structura Proverbelor Romanesti. Bucarest 1983. NIERAAD, J.: Bildgesegnet und Bildverflucht: Forschungen zur sprachlichen Metaphorik. Darmstadt 1977. PAIVIO, A. D. [et al.]: "Concretness, imagery and meaning fullness for 925 nouns". In: Journal of Experimental Psychology 76 (1968), 1-25. POLENZ, P. von: Deutsche Satzsemantik. Grundbegriffe des Zwischen-den-Zeilen-Lesens. Berlin 1985. RAJCHSTEIN, A. D.: Sopostavitel'nyj analiz nemeckoj i russkoj frazeologii. Moskva 1980. RÖHRICH, L.: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg 2 1983 [41991]. SCHMID, A.: Mettre a toutes Jes sauces. Analyse semantico-syntaxique des Jexies complexes a base mettre. Paris 1992. STEDJE, A.: "Beherztes Eingreifen und ungebetenes Sich-Einmischen. Kontrastive Studien zu einer ethnolinguistischen Phraseologieforschung". In: Greciano (ed.) 1989, 441-452. WANDER, F. W.: Deutsches Sprichwörterlexikon. Leipzig 1880. WIPPICH, W.: "Bildhaftigkeit, Behalten und verbale Kommunikation". In: Sprache und Kognition 1 (1982), 81-89. WOTJAK, B. / RICHTER, M.: Hand- und Übungsbuch zur deutschen Phraseologie. Leipzig 1988. FLuL 21 (1992)