eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 21/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
1992
211 Gnutzmann Küster Schramm

«Avoir les locutions sur le bout de la langue?»

121
1992
Barbara Stein
flul2110140
Barbara Stein «Avoir les locutions sur le bout de la langue ? » Idiome in Lehrwerken des Französischen Abstract. The importance of idioms in foreign language teaching is such that an examination of their frequency and relationship to the rest. of the vocabulary in different types of texts and communicative situations is warranted. The practical realisation of the frequency analysis carried out on the basis of French magazines and textbooks exposes numerous theoretical questions and problems that are connected in a complex way. Nevertheless an attempt has been made to deduce generalising results for foreign language teaching from this present investigation and to look for practicable forms of frequency determination. 1 Zur Problematik der Frequenzanalyse von Idiomen Die zur Zeit noch bestehende Möglichkeit, ein Lehrwerk recht subjektiv im Hinblick auf den Bestandteil geläufiger Idiome zu beurteilen und dies auch verkaufsstrategisch zu nutzen, beruht auf der Tatsache, daß im Unterschied zu anderen Wortschatzbereichen, z.B. des Fachwortschatzes, des Grund- und Aufbauwortschatzes, noch keine ausreichenden Frequenzuntersuchungen 1 zur Idiomatik vorliegen. Die Ursachen hierfür sind unter anderem in der Problematik der Definition dessen zu suchen, was als idiomatischer Wortschatz anzusehen ist, was als Komponente zum einzelnen Idiom gehört, und nicht zuletzt in der notwendigen Berücksichtigung inhaltlicher und funktionaler Kriterien. Zu den genannten Problemen gibt es die unterschiedlichsten Auffassungen, die sich in den Frequenzergebnissen niederschlagen. Im folgenden sollen ausgehend von Vorkommensanalysen französischer Idiome in Le Nouvel Observateur Fragestellungen zu den theoretischen Prämissen dieser Analysen und zur Integration dieser Ergebnisse in Lehrwerken aufgeworfen werden. Im Hinblick auf die genannte Zielsetzung sind im Vorfeld der Frequenzuntersuchung folgende Fragen zu klären: 1. Was gehört zum idiomatischen Wortschatz? 2. In welcher Weise ist er nach funktionalen Kriterien zu gliedern? 3. In welcher Form sind Kontextabhängigkeit und Kommunikationssituation zu berücksichtigen? Teilergebnisse liegen vor allem zu ihrem Auftreten in Wörterbüchern im Verhältnis zum übrigen Wortschatz vor (vgl. hierzu auch die Ausführungen von Ettinger 1989). Die Frequenzlisten von Cheydleur (1929) enthalten vorrangig Adverbien und Funktionsverbgefüge, Idiome sind wenig zu finden. FLuL 21 (1992) Avoir Jes Jocutions sur Je bout de Ja langue? 141 1.1 Definition der Idiome Zu den ersten beiden Fragen gibt es in der einschlägigen Literatur recht umfassende Diskussionen. Dabei werden in bezug auf die Definition des phraseologischen Kembereich.s meist folgende Merkmale genannt (vgl. Pilz 1977, Fleischer 1982, Gläser 1986): 1. Es handelt sich um Mehrwortverbindungen, die mindestens ein Autosemantikon enthalten und die kleiner als ein Satz sind. 2. Diese Mehrwortverbindungen sind lexikalisiert, als Ganzes im System integriert und werden in der Norm wiederholt gebraucht. 3. Sie besitzen eine in unterschiedlichem Grad ausgeprägte lexikalische, semantische, syntaktische und morphologische Fixiertheit (Stabilität, Festigkeit), die sich auch auf ihre situative und kontextuelle Verwendung beziehen kann. 4. Sie weisen vollständig oder teilweise Idiomatizität auf, die auf einer qualitativ neuen Einheit der Konstituenten des Wortgruppenlexems beruht und die sich von ihrer in anderen Lexemverbindungen (z. T. auch der gleichen) allgemein üblichen Semantik unterscheidet. Für uns sollen die genannten Merkmale zunächst einer groben Einteilung dienen. Wir erfassen demnach idiomatisch fixierte Wortgruppenlexeme (Phraseolexeme, Phraseologismen im engeren Sinne) wie battre Ja chamade, une peau de vache, au coeur de, etre aux anges, dent pour dent usw. und verwenden im folgenden Idiom als Arbeitsterminus. In der praktischen Frequenzanalyse erfordern die in den Definitionen enthaltenen Spielräume hier ausgedrückt durch allgemein üblich, unterschiedlich ausgeprägt, vollständig oder teilweise, qualitativ neu - und Grenzfälle weitere Festlegungen. 1.1.1 Mehrgliedrigkeit Die bereits oft in der Terminologie hervorgehobene Mehrgliedrigkeit von Idiomen, z.B. polylexonic Jexeme (Makkai), unite phraseologique (Bally), Wortgruppenlexem (Wissemann), feste Wortkomplexe (Cemyseva), slovosocetanie (Vinogradov), word-combination (Achmanova), Wortketten (Burger) usw., ist als Voraussetzung dafür anzusehen, daß Idiomatik entstehen kann im Sinne einer Umdeutung mehrerer Zeichen zu einer neuen lexikosemantischen Einheit. Das Zusammenspiel einander widersprechender Merkmale der Mehrgliedrigkeit und der lexemischen Einheit, der als Ganzes ein signifie zugeordnet ist, macht die Besonderheit der Idiome in der sprachlichen Kommunikation aus. Beide Merkmale sind daher immer unbedingt im Zusammenhang zu betrachten, zumal sie beide für sich gesehen schwer zu umreißen sind. Die Mehrgliedrigkeit berührt Fragen der Wortdefinition, die aufgrund der Vielschichtigkeit des Wortes, d.h. der Möglichkeit, es als Einheit der phonemisch-graphemischen, der morphematischen und semantischen Ebene anzusehen, FLuL 21 (1992) 142 Barbara Stein recht problematisch ist, vor allem dann, wenn einzelne Aspekte isoliert gesehen werden (vgl. hierzu ausführlicher Schippan 1984: 64 ff). So ist im Französischen eine phonologische oder intonatorische Abgrenzung des Einwortlexems vom Mehrwortlexem meist nicht möglich aufgrund der chaine parlee und der Prosodie, die die kommunikative Funktion einer Äußerung mitbestimmen. Grammont (1958: 102) hebt diesbezüglich hervor, que [... ] Je plus souvent aucun fait materiel ne marque Ja fin ou Je commencement d'un mot. Auch graphemisch sind Wortgrenzen nicht immer eindeutig festzulegen, vergleicht man z.B. folgende Schreibmöglichkeiten: s'il vous plait s. v.p., morte s1Jison morte-saison, croquenote croque-note, sang-froid cheval a sang froid. Nun beruht die Schreibweise auf einer langen kulturellen Tradition und hat gerade im Französischen eine andere Entwicklung durchlaufen als der mündliche Sprachgebrauch. Somit wäre es nicht einleuchtend, auf der Grundlage der Schreibform zwischen bonjour als nichtphraseologischem und banne joumee als phraseologischem Sprachzeichen zu unterscheiden bzw. tritt bei bonjour oder auch bei tete-a-tete, teleski noch ·die Frage auf, ob eine Kombination lexikalischer Morpheme nicht ebenso eine Gegliedertheit repräsentiert. Trotz der genannten Probleme ist bei Idiomen zu bedenken, daß auch die Form eine besondere Funktion ermöglicht und somit dennoch mehr oder weniger bewußt eine allgemein übliche intuitive und im Schriftbild formal durch Leerstellen eingegrenzte Wortvorstellung der Idiomatizität zugrundeliegt. Dies bedeutet nicht, daß der Zeichenverwender die Idiome analysiert, sie werden in ihrer Gegliedertheit global reproduziert. Dies äußert sich in ihrer Kommutierbarkeit en bloc (Coseriu 1966), in der Möglichkeit, oppositionelle Relationen untereinander herzustellen, wie sie für Systemeinheiten charakteristisch sind (Thun 1978: 253), in ihrer Einsatzfähigkeit für Einzellexeme (z.B. tomber dans les pommes für s 'evanouir) sowie in der Möglichkeit, durch bestimmte Veränderungen am Idiom oder durch den Kontext gleichzeitig eine nichtidiomatische Lesart hervorzurufen, die wir, wie Schweizer (1978: 111) hervorhebt, als „Störung einer gewohnten, festen sprachlichen Form" erleben (vgl. auch Higi-Wydler 1989). Andererseits wird in diesen Sprachspielen oft gerade die Gegliedertheit des Idioms genutzt und einzelne Konstituenten durch ähnlich lautende oder durch ähnlich bedeutende ersetzt, durch Wiederholung im Text isoliert usw., wie beispielsweise: II faut battre sa mere tant qu'elle est chaude. (Ersatz von Je fer durch Ja mere in Vailland 1958: 90). L'hotesse [...] est [...] devant moi en chair et en os: en chair pulpeuse et en os menus (Merle 1976: 9). 1.1.2 Idiomatik Die Funktion der Idiome als neue lexiko-semantische Einheiten auf der Basis der äußeren Form als Wortketten ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal nicht FLuL 21 (1992) Avoir Jes locutions sur Je baut de Ja langue? 143 nur gegenüber Einwortlexemen, sondern auch gegenüber anderen fixierten Wortketten wie s'entretenir de, une Jangue etrangere, faire de Ja natation, pas du tout usw. Ebenso wie die Gegliedertheit kann auch die Idiomatizität dem Sprachbenutzer mehr oder weniger bewußt sein. Ist die Idiomatik nur noch sprachgeschichtlich nachvollziehbar und im gegenwärtigen Gebrauch zur allgemein üblichen, "regulären" Semantik geworden, die den betreffenden Konstituenten auch in anderen Syntagmen zugeordnet. wird, so kann man nicht mehr von Idiomen im o.g. Sinne sprechen. Dies trifft z.B. für viele adverbiale Phraseologismen zu wie tout a coup, tout de suite, d'abord, d'un cote. So ist die ursprüngliche Bedeutung von abord, ,maritimer Landungsplatz', in d'abord, au premier abord, des J'abord usw. nicht mehr gegenwärtig. Die Idiomatizität als Möglichkeit einer Lesart ist nicht nur vom synchronen oder diachronen Verständnis abhängig, sondern auch von der Kontextsituation, dem Bildungsstand des Sprechers/ Hörers, seinem soziokulturellen und historischen Hintergrundwissen, seiner individuellen Sach- und Alltagserfahrung, vom Textzugang als Muttersprachler oder Lerner einer Fremdsprache usw. So kann je ne tiens pas sur mes jambes bei der Situation einer Fußverletzung nichtidiomatisch verwendet werden, in bezug auf Müdigkeit und Unwohlsein idiomatisch. Allerdings bieten Idiome unterschiedliche Voraussetzungen für die Möglichkeit einer nichtidiomatischen Verwendung. Sie kann auftreten bei Homonymie mit einem nichtidiomatischen Syntagma, d.h. in den Fällen, wo ein referentieller Gebrauch möglich ist, z.B. un homme de paille, tirer une epine du pied. In tomber dans Je Jacs besteht keine Homographie, so daß im Schriftbild zwischen Jacs und Jac, also zwischen ,Fallstrick' und ,See', unterschieden werden kann, im mündlichen Gebrauch jedoch nicht. In battre sa coupJe, tomber a Ja renverse, l 'echapper belle verhindert eine veraltete oder ungebräuchliche Lexik oder Syntax ein nichtidiomatisches Verstehen, in ne pas etre dans son assiette oder rire jaune der nicht wörtlich zu nehmende Sachbezug. Da wir in unserer Frequenzanalyse Idiomatik als Definitionsmerkmal voraussetzen, ist somit bei nichtidiomatischer homonymer Verwendungsmöglichkeit die jeweilige Kontextsituation zu berücksichtigen. Für Abgrenzungen von nichtidiomatischen fixierten Wortgruppenlexemen geben uns Wörterbuchdefinitionen darüber Auskunft, ob bestimmte Konstituenten gemeinsam mit anderen Elementen der Wortgruppe eine einmalige idiomatische Bedeutung ausdrücken oder nicht. So wird im Wörterbuch Lexis als übliche Semantik von coup unter anderem definiert: bruit soudain...produit par l'usage d'un instrument und acte ou evenement qui atteint vivement queJqu'un. Somit können coup de teJephone und tout a coup nicht als Idiome gelten, da mit o.g. Semantik auch andere Wortgruppen gebildet werden wie un coup de fusiJ/ de marteau/ de sifflet oder un coup de pied/ de soJeiJ, recevoir un coup. In un coup d'epee dans J'eau hingegen drücken weder coup, noch epee, noch eau eine Semantik aus, die sie in anderen Verwendungen haben. FLuL 21 (1992) 144 Barbara Stein 1.1.3 Fixiertheit der Konstituenten Hinsichtlich der Grenzen des einzelnen Idioms ist der fixierte lexikalische Bestandteil von freien Elementen zu trennen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß teilweise ein begrenzter Austausch von Konstituenten, Erweiterungen oder Reduktionen möglich ist, wie z.B. etouffer/ ecraser quelque chose dans l'oeuf, se creuser Ja tete/ Ja cervelle, se faire des cheveux (bJancs), envoyer queJqu'un au diabJelii tous Jes diabJes. Wird mit diesen Varianten die Idiomatik nicht verändert und sind sie auf zwei bis drei Möglichkeiten beschränkt, so können sie als Bestandteil des Idioms angesehen werden. Freie und bewußte Abweichungen vom fixierten Gebrauch müssen bei der Frequenzermittlung gesondert berücksichtigt werden, da ihre kommunikative Wirkung auf der Grundlage der Kenntnis des Idioms erzielt wird. Entscheidungen über die Zugehörigkeit von Hilfsverben zum Idiom sind differenziert zu treffen. Fleischer (1982: 145) weist unter Berufung auf Fix darauf hin, daß es bei dem Hilfsverb sein im Deutschen darauf ankommt, ob seine Leistungen lediglich in der Prädikation zu suchen sind. In diesem Fall ist der „nominale Teil ohne Bedeutungsveränderung in der syntaktischen Rolle eines Substantivs (Subjekt/ Objekt ohne sein) verwendbar". Auch im Französischen liegt in tu es un ane kein Idiom vor, etre wird hier lediglich mit einem bildhaft verwendeten Nomen verbunden, ane kann in gleicher Bedeutung die Rolle eines Subjekts oder Objekts übernehmen: regardez donc cet ane, · voiJii un ane oder durch semi-auxiliaires ersetzt werden: tu restesldevienslas l'air d'un ane. Das gleiche gilt für die Wortgruppen etre une robe de fatigue oder etre en pied, die zwar Idiome sind, in denen etre aber aufgrund gleicher Austauschmöglichkeiten nicht zum Idiom gerechnet werden darf: vendrelporter/ dechirerls'habiller d'une robe de fatigue, prends cette robe de fatigue, un portrait en pied usw. Etre pique des vers, etre tombe sur Ja tete hingegen können nicht ohne etre als Subjekt oder Objekt verwendet werden, etre ist auch nicht austauschbar und gehört somit zum Idiom. Ähnliche Beispiele lassen sich auch mit avoir anführen. Hier kann auch bei einem Ersatz von avoir durch etre die Idiomatik vollkommen verlorengehen und ein Indiz dafür sein, daß das Hilfsverb avoir zum Idiom gehört, z.B. avoir son pied dans Ja fosse son pied est dans Ja fosse. In anderen Beispielen erweist sich avoir als bedeutungsleer und übernimmt die Funktion eines Verknüpfungselements: avoir son pain assure in son pain est assure liegt nur ein nuancierter Bedeutungsunterschied vor. (Zu avoir in Idiomen vgl. Riegel 1989). 1.2 Verfahrensweisen für die Frequenzermittlung von Idiomen 1.2.1 Verhältnis von Idiomen zum übrigen Wortschatz Sieht man davon ab, daß eine Frequenzanalyse des Wortschatzes im Hinblick auf die erwähnte Wortproblematik linguistisch unbefriedigend sein muß, so ergeben FLuL 21 (1992) Avoir les locutions sur Je bout de Ja langue? 145 sich für unterschiedliche Vorgehensweisen noch zusätzliche Probleme. Wir gehen von folgenden Möglichkeiten der Häufigkeitsermittlungen aus: 1. Es werden in einer bestimmten Textmenge nur die Idiome gezählt. Für die Belange des Fremdsprachenunterrichts ist jedoch das Verhältnis der Idiome zum Gesamtwortschatz von Interesse, um sie entsprechend repräsentativ in Lehrwerke aufnehmen zu können. Der Anteil der Idiome am Gesamtwortschatz kann auf verschiedene Weise ermittelt werden. 2. Der idiomatische und nichtidiomatische Wortschatz werden in gleicher Weise nach der jeweiligen Anzahl der "Wörter" erfaßt. Das würde rein quantitativ in bezug auf den im Text eingenommenen Raum zufriedenstellen, ist jedoch aufgrund der ganzheitlichen Bedeutung und ganzheitlichen Reproduziertheit fixierter Wortgruppenlexeme nicht sinnvoll. 3. Man erfaßt alle idiomatischen und nichtidiomatischen fixierten Wortgruppenlexeme jeweils als Worteinheiten. Schwierigkeiten ergeben sich hierbei für die Festlegung von Fixiertheit und aufgrund der fließenden Grenzen zu Kollokationen, d.h. zur häufigen, gewohnheitsmäßigen oder auch logischen und valenzbedingten Verbundenheit der Konstituenten, wie z.B. in une equipe de Football, attacher de l'importance a, demander des explications, Jes pays occidentaux usw., Dieses Vorgehen erscheint linguistisch am besten gerechtfertigt, erweist sich jedoch aufgrund der häufig meist subjektiv ausfallenden Entscheidungen hinsichtlich der inneren und äußeren Grenzen dieser Worteinheiten als nicht realisierbar. 4. Wir haben uns dafür entschieden, jeweils nur Idiome als Worteinheiten zu zählen (analog zu Burger/ Buhofer/ Sialm 1982 und Ettinger 1989). Die Grenzfälle zwischen idiomatischem und nichtidiomatischem Verständnis von Wortgruppen sind nicht sehr häufig, bei diesen Beispielen haben wir auf der Grundlage von Befragungen muttersprachlicher Sprecher Entscheidungen gefällt. Sprachspielerischer Gebrauch von Idiomen wurde gesondert aufgeführt. 1.2.2 Klassifikation der Idiome Für eine Vorkommensanalyse ist neben einer begrenzenden Bestimmung des idiomatischen Wortschatzes eine Gliederung des recht heterogenen Materials notwendig. Klassifikationen der Phraseologismen (vgl. hierzu ausführlich Pilz 1977 und Thun 1978) können nach den verschiedensten Kriterien einzeln oder komplex vorgenommen werden, nach materiell-strukturellen Gesichtspunkten (der kategorialen grammatischen Struktur, Schichtzugehörigkeit, Satzgliedfunktion), nach ihrem transformationellen Verhalten, ihren distributionellen Bezügen zum Kontext, nach ihrem semantischen Bau, dem Grad und der Art der Idiomatizität, der Fixiertheit ·oder Motivation, nach ihrer Zugehörigkeit zum System, zur Norm und/ oder Rede, nach ihrer Rolle .im Kommunikationsakt, nach stilistischen, rhetorischen Gesichtspunkten, nach ihrer sachbezogenen Komponente, ihren zwischensprachlichen Bezügen usw. Eine Frequenzermittlung für Belange des Fremdsprachenunterrichts sollte unserer Auffassung nach funktionale Aspekte von Idiomen berücksichtigen. So betont Martinet (1970: 8): Decrire une langue, c'est preciser ce qui 1a differencie de toutes ! es autres langues. Or, [...] ce qui rend une langue differente de toutes les autres, c'est moins la nature substantielle des unites avec lesquelles eile opere, que la fa9on dont ces unites fonctionnent, c'esta-dire la maniere dont elles contribuent a la communication. FLuL 21 (1992) 146 Barbara Stein Somit sollten nicht, wie es oft getan wird, Idiome an sich als Besonderheiten des Fremdsprachlichen angesehen werden, nicht ihr besonders häufiges Auftreten im Text kann als Gradmesser für die Kenntnis der Fremdsprache angesehen werden, sondern ihre quantitativ und funktional adäquate Verwendung. Die genannten Klassifikationskriterien berücksichtigen verschiedene funktionale Aspekte. Uns interessieren Idiome im folgenden als resümierend hervorhebende, expressive und zum Teil gezielte Kennzeichnungen von Personen, Charakteren, Handlungen und Verhaltensformen, Ereignissen und Zuständen, die als Ausdrucksverstärkung die Rede auf den Punkt bringen und mit denen in gewisser Weise ein Hinausgehen über den „regulären" Sprachgebrauch, eine metasprachliche Sicht verbunden ist, indem sie mit den genannten funktionalen Möglichkeiten genutzt werden. Idiome weisen daher vielfach „textbildende Potenzen" (Fleischer 1980) auf und sind nominativ und kommunikativ bedeutend. Für unsere Einteilung war außerdem das relativ häufige Vorkommen eines phraseologischen Typs in dem untersuchten Corpus ausschlaggebend, d.h. letztlich auch vom Vorrang bestimmter Textsorten abhängig. Vorkommenshäufigkeit, eine grundlegend struktursemantische Mischklassifikation und die genannten funktionalen Kriterien bilden somit die Basis für unsere Grobgliederung der Idiome, um handhabbare Kategorien für ihre Frequenz und Bedeutung in Lehrtexten zu erhalten. Nichtidiomatische Funktionsverbgefüge (prendre conge, mettre en apposition), nichtidiomatische Wortpaare (frere et soeur, jour et nuit), onymische Wortgruppen (Ja Mer du Nord, Ja Republique fran~aise) sowie klischeehafte Schlagworte (Je mode de vie, une experience pilote), deren Konstituenten durch häufiges gemeinsames Auftreten assoziativ zugeordnet werden können und die relativ fest fixiert sind, gehören aufgrund der genannten funktionalen Auswahlkriterien nicht zu unserem Untersuchungsbereich. Die Konstituenten dieser Wortgruppen können in anderen Spracheinheiten mit gleicher Semantik wiederholt werden, während sie in Idiomen gemeinsam mit anderen Konstituenten eine einmalige formale und inhaltliche Einheit bilden. Ähnliches betrifft auch Idiome, deren situative und textpositionelle Fixiertheit im Vordergrund steht, wie „pragmatische" Idiome, Sprichwörter, cliches-repliques (FWG außerhalb der Sprache nach Thun 1978: 252). Sie gehören außerdem als Sätze oder Ellipsen, die eine vollständige Sprechhandlung ausdrücken, zum Randbereich der Phraseologismen. Zu ihnen sind Einwortlexeme wie bonjour, merci, zut genauso zu rechnen wie Wortgruppenlexeme bonne joumee, je vous remercie, zut alors. Diese „pragmatischen" Idiome stehen an bestimmten Stellen des Textes, drücken oft Gemeinplätze aus und sind als vorgeformte Wendungen kaum durch andere Bezeichnungen ersetzbar. Sprichwörter, Zitate und Redensarten unterscheiden sich von Idiomen darin, daß sie als Satzäquivalente zitierte literarische Kleinstformen darstellen und als solche feste Urteile und Überlegungen wiedergeben. FLuL 21 (1992) A voir les locudons sur Je bout de Ja Jangue? 147 Die für uns relevanten Funktionen übernehmen in unterschiedlicher Form folgende Idiome: 1.2.2.1 Verbale Idiome. Sie treten in dem von uns untersuchten Corpus am häufigsten auf. Da die Verbalkonstituenten mit den verschiedensten complements verbunden werden können, sind vielfältige Strukturen möglich, wie pleurer dans Je noirlses fautesltoutes Jes larmes de son corpslii chaudes larmeslmisereld'un oeil et rire de l'autre. Zu unterscheiden sind bezüglich des verbalen Bezugswortes: (a) Verbale Idiome mit Hilfsverben, die zur Beschreibung von Eigenschaften und Zuständen dienen, wie avoir Ja dent dure, etre dans de beaux draps. Diese Gruppe ist abzugrenzen von nominalen Idiomen, die auch mit etre oder avoir verbunden werden können, in denen jedoch die Hilfsverben keine fixierten Konstituenten darstellen (vgl. 1.2.2.2). (b) Verbale Idiome mit Vollverben, die eine Handlung beschreiben. Eine Unterteilung nach idiomatischer Verbkonstituente (tomber des nues, nager entre deux eaux) und nichtidiomatischer Verbkonstituente (geler ii pierre fendre, jouer jusqu'ii sa chemise) erscheint uns aufgrund der fehlenden Berücksichtigung der Idiomatik der complements zu einseitig und bei in den meisten Funktionsverbgefügen auftretenden „beziehungsweiten" Verben (mettre, faire, poser) oder bei Modalverben (vouloir sa part du gateau) nicht immer eindeutig durchführbar, obwohl hier auch Unterschiede im Idiomatizitätsgrad deutlich werden und eine Untergliederung im Rahmen einer allgemeinen Klassifizierung der Idiome berechtigt ist. In diesem Zusammenhang müßte dann auch nach lexikalischen und syntaktischen Besonderheiten, nach referentiellen Bezügen, nach Möglichkeiten einer „freien" homonymen Verwendung unterschieden werden. Da uns dies zu weit führen würde, bleiben wir bei einer Unterteilung der Verben nach den unter (a) und (b) genannten Gruppen. 1.2.2.2 Nominale Idiome. Unter nominalen Idiomen fassen wir mit Substantiven gebildete Idiome zusammen, die nicht an ein verbales oder präpositionales Bezugswort gebunden sind. Sie werden aus nom + epithete (adjectif ou participe) gebildet und kennzeichnen Sachverhalte, Geschehnisse, Personen. Die Idiomatik kann durch das nominale „Kernwort" ausgedrückt werden (un vilain oiseau, Je matin de Ja vie), durch die epithetes oder complements determinatifs (des airs de prince, Je troisieme age, une economie de bouts de chandelle) oder durch die Gesamtheit der Idiomkonstituenten (Jes premiers lits, Je cercle vicieux). Ein großer Teil dieser nominalen Idiome sind Komposita, sie können auch nichtphraseologisch gebraucht werden und wirken stilistisch wie fixierte . (klischeehafte) Metaphern. 1.2.2.3 Adverbiale Idiome. Diese Idiome besitzen eine Vielfalt syntaktischer Strukturen (au sein de, ii ciel ouvert, pour une poignee de cacahouetes) mit FLuL 21 (1992) 148 Barbara Stein meist modaler, lokaler oder temporaler Bedeutung. Die Beurteilung der Idiomatizität bezüglich einer auf synchronem Sprachverständnis beruhenden Remotivierbarkeit ist hier besonders schwierig. Im Hinblick auf Expressivität bewirkende funktionale Aspekte haben wir adverbiale Idiome, die zu Nominationsstereotypen geworden sind, wie en effet, au fait, a tout temps, tout de suite usw. aus unserer Untersuchung ausgegrenzt. Neben weniger häufigen Idiomen, in denen eine Idiomatik im heutigen Sprachgebrauch noch nachvollziehbar ist (sous Je manteau de, en raue libre, avec Jes yeux de), haben wir auch adverbiale Idiome aufgenommen, die durch Besonderheiten der Lexik oder Syntax auffallen (au jour Je jour, a travers champs). 1.2.2.4 Feste Vergleiche. Sie heben sich von anderen Idiomen dadurch ab, daß der Idiomatisierungsprozeß durch Vergleichsbezeichnungen (comme, a) explizit genannt, Nichtidiomatisches und Idiomatisches somit aufeinander bezogen wird und semantisch präsent ist. Dabei sind verschiedene syntaktische Strukturen möglich: travailler comme un cheval, blanc comme neige, bete a manger du foin, fou a lier usw. Bezugswörter sind meist Verben oder Adjektive. Ein Bezugswort kann mehrere Vergleiche haben (puer comme un rat mortlcomme une punaise/ comme Jes chaussettes d'un gendarme) oder ein fester Vergleich mehrere Bezugswörter (etre beau / chanter comme un ange, avoir une patience d'ange). Die Bindung von Vergleich und Bezugswort ist meist fest. Feste Vergleiche können entweder die Semantik des Bezugswortes expressiv verstärken (rouge comme une ecrevisse, tetu comme un mule), sie differenzieren (mourir comme un chien, jeter comme des Kleenex) oder beide Funktionen aufweisen (dormir comme un loir, partir comme une fleche). Die Idiomatik kommt besonders in Vergleichen zum Ausdruck, in denen das tertium comparationis nicht aus der üblichen Semantik der Konstituenten ableitbar ist (sage comme une image, rire comme une baleine) oder in denen der Vergleich auf der antonymen Semantik beruht (s'accorder comme chien et chat, aimable comme une porte de prison, nager comme un fer a repasser). Da die genannten Funktionen teilweise schwer zu differenzieren sind, werden wir Vergleiche für die Frequenzermittlung nicht weiter untergliedern. 1.2.2.5 Phraseologische Paarformeln. Paarformeln, in denen zwei, vereinzelt auch drei Lexeme gleicher Wortart durch Konjunktion oder Präposition irreversibel miteinander verbunden bzw. einfach aneinandergereiht sind, bewirken aufgrund der annähernd gleichwertigen Komponenten einen Doppelungseffekt und eine Intensivierung det Aussage (sain et sauf, sans rime ni raison, bon gre mal gre, prendre ses cliques et ses claques). Aufgrund lautlicher Besonderheiten wie End- oder Stabreim, Lautmalerei, vom Üblichen abweichende liaison usw. haben die Paarformeln eine sprachliche Signalwirkung im Text und stützen eine intensivierende, veranschaulichende, expressive Aussage (vgl. hierzu Stein 1991). FLuL 21 (1992) A voir Jes Jocutions sur Je baut de Ja Jangue? 149 1.2.2.6 Von den Paarformeln sind fixierte syntaktische Konstruktionen zu unterscheiden, deren Idiomatik verblaßt ist (dent pour dent, pas a pas). Einem bestimmten syntaktischen Schema (nom 1 + pour + nom 1 , nom 2 + a + nom 2) liegt eine bestimmte Semantik zugrunde, z.B. ,vollständig, jede Einzelheit umfassend'. Sie gehören aufgrund von Reihenbildungen zum Randbereich der Phraseologie. Ihre Wirkung beruht stark auf der formelhaften äußeren Struktur. Das iterative Moment drückt hier ähnlich wie bei Paarformeln eine Intensivierung aus und läßt diese Wortgruppen im Text hervortreten. 1.2.3 Corpus An dieser Stelle soll nochmals betont werden, daß es uns in erster Linie um theoretische Probleme der Frequenzanalyse von Idiomen als Basis für den Fremdsprachenunterricht geht, weniger um abgeschlossene Ergebnisse in diesem Bereich. Für eine solche Zielsetzung müßten die Textmenge und auch die Zahl und Art der Textsorten erheblich erweitert werden. Die hier als Corpus getroffene Wahl soll nur als stichprobenartige Analyse verstanden werden, aus der sich Fragestellungen, Tendenzen und Aufgaben ableiten lassen können. Für unsere Untersuchung haben wir drei verschiedene Quellen etwa gleichen Umfangs gewählt (je 60 000 bis 65000 Wörter): 1. Texte aus Le Nouvel Observateur, die als authentische Texte eine Vergleichsbasis· darstellen. Aus dieser Zeitschrift wurden sehr viele Auszüge für das Lehrmaterial Archipel genutzt, das uns ebenfalls als Quelle diente. Die Themenbereiche und Textsorten der Zeitschrift und des Lehrwerkes sind annähernd gleich. 2. Das Lehrmaterial Archipel enthält viele Texte aus Zeitschriften, der Literatur, aus Sachbüchern usw., aber auch für Lehrzwecke erstellte Dialoge, Kommentare, Beschreibungen und Hinweise. Mit diesem Lehrwerk soll ein in Frankreich erschienenes Material einem in Deutschland herausgegebenen und vielfach an Realschulen und Gymnasien genutzten Lehrwerk bezüglich der verwendeten Idiome gegenübergestellt werden. Für diese Zielsetzung nutzten -wir: 3. die Lehrbücher Etudes Franfaises - Behanges, .von denen die Bände 1-4 der edition courte und der Band 4 der edition longue zugrundegelegt wurden. Uns interessierten in beiden Lehrwerken nur relativ geschlossene Texte. Grammatikübungen und -kornmentare wurden in die Vorkommensanalyse nicht mit einbezogen. 1.2.4 Charakteristik der Texttypen Die mit der Problematik der Textsorte verbundenen Diskussionen, ihre von verschiedenen Sprechhandlungstypen, inhärenten Texteigenschaften, textexternen Faktoren usw. ausgehenden Typologien können hier nicht aufgeführt werden. Sie sind zudem häufig sehr komplex, eine eindeutige Zuordnung der Texte zu FLuL 21 (1992) 150 Barbara Stein bestimmten Textsorten ist nicht immer möglich. Eine Typologie der Texte wäre jedoch für eine umfassendere Untersuchung eine wichtige Voraussetzung. Im folgenden sollen die untersuchten Texte nur grob unterteilt und nach ihren Besonderheiten in den verschiedenen Quellenmaterialien beschrieben werden. 1.2.4.1 Im Nouvel Observateur unterscheiden sich vor allem bezüglich der Thematik: Berichte, Sachinformationen (dossier). Es sind Informationen vor allem zu Themen der Sozialpolitik, Kultur(geschichte), Technik usw. Die Sachdarstellungen enthalten häufig direkt zitierte umfangreiche Kommentare und Meinungen betroffener und verantwortlicher Personen. Auch die Redakteure geben persönliche Wertungen und Einschätzungen zum Thema ab. Kommentare zu ökonomischen und politischen Themen, über Stand und Entwicklungen in diesem Bereich, die ähnlich wie Sachinformationen abgefaßt sind, in denen aber weniger ausführlich zitiert wird. Kritiken im kulturellen Bereich. Hierzu zählen Theater-, Konzert-, Fernsehkritiken und Buchrezensionen. Auch in diesen Texten werden oft persönliche Meinungen, Stellungnahmen und Kommentare veröffentlicht oder auch umfangreichere Textausschnitte aus Büchern wiedergegeben. Kurzinformationen zu Themen der Politik und Forschung. Diese Texte beginnen häufig mit einer Sachinformation und enden mit einem resümierenden Kommentar. Meinungen werden überwiegend in der indirekten Rede formuliert. Leserbriefe. Die meisten Leserbriefe enthalten ergänzende Sachinformationen oder Richtigstellungen zu Berichten der Zeitschrift, aber auch persönliche Meinungsäußerungen und Stellungnahmen. Interviews. In den Interviews informieren die befragten Personen ausführlich über bestimmte Sachbereiche, so daß sie sich stilistisch nicht sehr von den Berichten unterscheiden. Hier steht jedoch die Meinungsäußerung der befragten Person im Vordergrund, die Meinung des Redakteurs kommt vergleichsweise kurz zum Ausdruck. Die Interviews im Nouvel Observateur sind expositorisch und haben keinen spontanen, lockeren Gesprächscharakter, sie sind daher keinesfalls etwa aufgrund der Dialogform mit Gesprächen in Lehrbuchtexten vergleichbar. Reklame. Wir haben hier Texte zu als Neuheiten vorgestellten und bildlich repräsentierten Gegenständen erfaßt und auch die in den Zeitschriften enthaltene sonstige Reklame. 1.2.4.2 In den Lehrbüchern lassen sich folgende Texte unterteilen: Gespräche, Kurzdialoge zu alltäglichen Themen, besonders im familiären Bereich und Freundeskreis. Wir erfassen hier auch Telefongespräche, Erleb- FLuL 21 (1992) Avoir Jes locutions sur Je bout de Ja langue? 151 nisberichte, Kurzerzählungen mit Dialogen und Interviews, die im Stil der persönlichen Unterhaltung abgefaßt sind. Beschreibungen, Hinweise, Zusammenfassungen und Einführungen zu Texten, Situationsbeschreibungen und Informationen zu Bildern und Fotos, Formulierungen von Aufgabenstellungen. Es sind hier verschiedene Texte zusammengefaßt, in denen sich die Lehrbuchautoren mehr oder weniger direkt an den Lerner wenden. Sachtext, Bericht. Zu diesem Bereich gehören Texte, die sachlich informieren, die wenige persönliche Kommentare enthalten, in denen vereinzelt aber auch persönliche Stellungnahmen abgegeben werden. Briefe. Die Lehrbücher enthalten meist persönliche Briefe, Leserbriefe an eine Zeitschrift, aber auch offizielle Briefe wie Geschäftsbriefe, Bewerbungsschreiben, Briefe an Agenturen usw. Bei den "authentischen" Texten handelt es sich oft um Textauszüge, die für Lehrzwecke aufbereitet sind. Dabei sind zu unterscheiden: Literarische Texte. Gedichte und Lieder, Textauszüge aus verschiedenen Bereichen der Literatur. Sachtexte. Auszüge aus Sachbüchern, Zeitschriften, Nachrichtenmeldungen sowie Annoncen und Reklametexte. Die Kurzcharakteristik der Texte ergibt, daß Lehrbuchtexte und Zeitschriftentexte für sich bereits besondere Texttypen darstellen, die nur sehr bedingt vergleichbar sind. Textsortenbeziehungen könnten hergestellt werden zwischen in den Lehrbüchern enthaltenen authentischen Sachtexten und Berichten, Kommentaren, Kritiken, Kurzinformationen sowie Reklame in den Zeitschriften oder auch zwischen Leserbriefen in den Zeitschriften und den in den Lehrbüchern enthaltenen Leserbriefen. Im folgenden Schema sind diese Beziehungen durch einfache Verbindungslinien dargestellt. Mit der gestrichelten Linie weisen wir auf Texte der Lehrbücher und Zeitschriften hin, die teilweise gleiche textinhärente Elemente enthalten. Zeitschriftentexte Bericht Kommentar Kritiken - - - Kurzinformation Leserbriefe Interview =----------_: ._----- Reklame FLuL 21 (1992) Lehrbuchtexte Gespräch Beschreibung Sachtext Briefe Literarische Texte "Authentische" Sachtexte 152 Barbara Stein 2 Ergebnisse der Frequenzermittlungen 2.1 Tabellarische Übersichten Die Prozentzahlen bei der Gesamtangabe der Idiome beziehen sich auf ihr Verhältnis zum Gesamtwortschatz, die Prozentangaben bei den einzelnen Klassifikationen der Idiome geben ihr Verhältnis zum gesamten Anteil der Idiome wieder. Sprachspielerische Verwendungen haben wir mit + markiert. 2.1.1 Texte aus Le Nouvel Observateur I d i o m e Wortdavon: verbal mit nomiadver- Ver- Paarfixierte Schatz Idiome Hilfs- Vollnal bial gleiche forsyntakt. inges. verb verb meln Konstr. Berichte 15052 248 16 78 82 54 7 2 9 1,6% 6,5% 31,6% 33,1% 21,7% 2,8% 0,8% 3,7% Korn- 6513 163 12 65 41 38 3 2 2 mentare 2,6% 7,4% 39,9% 25,2% 23,3% 1,8% 1,2% 1,2% 105 8 49 24 18 4 2 Kritiken 7341 +1 1,5% 7,6% 46,7% 22,9% 17,1% 3,8% 1,9% Kurzin- 5989 58 3 19 18 14 1 3 format. 1% 5,2% 32,8% 31% 24,1% 1,7% 5,2% Briefe 6218 54 5 18 16 13 2 0,9% 9,3% 33,3% 29,6% 24,1% 3,7% Inter- 7709 89 10 26 27 18 4 1 3 views 1,2% 11,2% 29,2% 30,3% 20,2% 4,5% 1,1% 3,4% 51 3 7 12 10 6 3 3 Reklame 8503 0,6% 5,9% +4 +1 +2 11,8% 5,9% 5,9% 21,6% 25,5% 23,5% Gesamt 57325 768 57 266 221 167 24 11 22 1,3% 7,4% 34,6% 28,8% 21,7% 3,1% 1,4% 2,9% 2.1.2 Texte des Lehrbuches Archipel (Übersicht S. 153) 2.1.3 Texte des Lehrbuches Etudes Franfaises - Echan.ges (Übersicht S. 153) FLuL 21 (1992) A voir les Iocutions sur Je bout de Ja langue? 153 I d i o m e Wortdavon: verbal mit nomiadver- Ver- Paarfixierte schatz Idiome Hilfs- 1 Vollnal bial gleiche forsyntakt. insges. verb verb mein Konstr. Texte aus ARClllPEL Gespräch 13750 84 20 32 21 8 1 2 0,6% 23,8% 38% 25% 9,5% 1,2% 2,4% Beschrei- 16950 92 17 21 41 8 1 2 2 bung 0,5% 18,5% 22,8% 44,5% 8,7% 1,1% 2,2% 2,2% Sach- 7467 78 7 18 28 19 1 3 2 text 1% 8,9% 23,1% 35,9% 24,4% 1,3% 3,8% 2,6% Briefe 612 11 2 5 2 2 1,7% 18,2% 45,4% 18,2% 18,2% Lite- 11567 89 19 30 11 11 6 11 1 ratur 0,8% 21,3% 33,7% 12,4% 12,4% 6,7% 12,4% 1,1% "auth." 13934 118 7 29 42 27 3 1 9 Sachtext 0,8% 5,9% 24,6% 35,6% 22,9% 2,5% 0,8% 7,6% Gesamt 64280 472 72 135 145 75 12 19 14 0,7% 15,3% 28,6% 30,7% 15,9% 2,5% 4% 3% Texte aus ETUDES FRAN<; AISES - Behanges Gespräch 27418 53 14 15 7 6 3 5 3 0,2% 26,4% 28,3% 13,2% 11,3% 5,7% 9,4% 5,7% Beschrei- 51111 7 3 3 1 bung 0,14% 42,9% 42,9% 14,2% Sach- 17233 63 2 23 18 12 8 text 0,4% 3,1% 36,5% 28,5% 19% 12,7% Briefe 5223 5 3 2 0,1% 60% 40% Lite- 6166 37 6 9 6 7 3 6 ratur 0,6% 16,2% 24,3% 16,2% 18,9% 8,1% 16,2% "auth." 3385 16 3 3 5 1 1 1 2 Sachtext 0,5% 18,8% 18,8% 6,3% 6,3% 6,3% 6,3% 12,5% Gesamt 64535 181 28 55 39 27 4 9 19 0,3% 15,5% 30,4% 21,5% 14; 9% 2,2% 4,9% 10,5% FLuL 21 (1992) 154 Barbara Stein 2.2. Zur Verfahrensweise Aufgrund des geringen Anteils von Idiomen am Gesamtwortschatz schlagen sich unterschiedliche Auffassungen in der Wortdefinition kaum in den prozentualen Ergebnissen nieder. Dennoch sollte im Hinblick auf eine Vergleichbarkeit von Frequenzermittlungen eine Einheitlichkeit im Zählverfahren angestrebt werden. Für das Französische wären beispielsweise noch Fragen zu klären hinsichtlich der Berücksichtigung von Zahlen (125, cent vingt-cinq, vingt-cinq), von Abkürzungen (n 05 , 4h30, M.), von Titeln, von analytischen Verbformen, von enklitischen Formen (moi-meme, la-bas, ci-contre), von Eigennamen 2 • Auch Gougenheim et al. (1964) informieren diesbezüglich nicht über alle Einzelheiten. Das Problem des Anteils einzelner Konstituenten am Idiom läßt sich durch Austauschproben relativ gut klären, Grenzfälle sind so selten, daß sie die prozentualen Ergebnisse nicht beeinflussen. Ein Vergleich unterschiedlicher Zählformen, der jeweiligen Idiome als Einheiten oder ihrer einzelnen Konstituenten, wirkt sich aufgrund des geringen Anteils der Idiome am Gesamtwortschatz einer größeren Textmenge nur sehr geringfügig auf die Ergebnisse aus. Es ist jedoch anzunehmen, daß Frequenzerhebungen auf der Basis eines weiter gefaßten Idiombegriffs bei der Praktizierung der beiden verschiedenen Zählweisen größere Unterschiede feststellen werden. Da wir bei der Einteilung der Idiome von unterschiedlichen Kriterien ausgegangen waren, von funktionalen, semantischen und formal-strukturellen, haben sich auch Überschneidungen ergeben, z.B. fonctionner comme une horloge als verbales Idiom und Vergleich, en bonne et due forme als adverbiales Idiom und Paarformel. Je nach Zielsetzung der Vorkommensanalyse muß jedoch einem dieser Einteilungsprinzipien der Vorrang gegeben werden. Für uns waren es funktionale Kriterien, die Expressivität und die vielfältigen Assoziationsmöglichkeiten der Idiome, die in einigen Fällen mehr durch die Semantik, in anderen mehr durch formale Strukturen hervorgehoben werden können. Andererseits ist gerade die subjektiv mögliche Lesart von Idiomen im Hinblick auf die genannten Funktionen eine ihrer Eigenschaften, die sich nicht in Klassifikationsschemata zwängen läßt. Somit können in einem Bereich zusammengefaßte Beispiele wie aller tres loin, marquer un toumant, voir Je jour, appeler un chat un chat, jeter l'eponge, faire machine arriere hinsichtlich ihrer Funktionen unterschiedlich beurteilt werden. Auch eine Befragung hilft da nicht viel weiter. Die Klassifikation der Texte ist bei einer umfangreicheren Frequenzermittlung differenzierter vorzunehmen als es uns hier möglich war. Problematisch bleibt jedoch das Ineinandergreifen verschiedener textspezifischer Besonderheiten in einem Text. In einigen Fällen der Lehrbuchtexte war es möglich, innerhalb eines Textes Unterteilungen vorzunehmen, wenn z.B. Beschreibung und Dialog 2 Wir hatten Personennamen ausgelassen, da sie vor allem in Dialogtexten der Lehrbücher gehäuft auftreten; Namen von Institutionen, Ortsnamen usw. wurden jedoch mit erfaßt. FLuL 21 (1992) A voir Jes locutions sur Je bout de Ja langue? 155 deutlich getrennt waren. Im Zusammenhang mit der Textsortengliederung ist auch die Berücksichtigung und Differenzierung nach Situationstypen notwendig, da je nach Situation und Sprecherintention andere Auswahlkriterien für Idiome möglich sind. Auch auf diesem Gebiet ist noch wichtige theoretische Vorarbeit zu leisten. 2.3 Faut-il donner sa langue au chat? Angesichts der genannten Probleme, der Notwendigkeit, recht komplexe Zusammenhänge zu berücksichtigen, der subjektiven Entscheidungsmöglichkeit bei Grenzfällen und Überschneidungen einerseits und dem verhältnismäßig geringen Anteil von Idiomen am Gesamtwortschatz andererseits (in unserem authentischen Corpus 1,2%), muß man sich die Frage stellen, ob Frequenzermittlungen von Idiomen überhaupt vertretbar und sinnvoll sind. Für den Fremdsprachenunterricht ließe sich auch die Schlußfolgerung ableiten, daß Idiomen aufgrund ihres geringen Vorkommens keine große Bedeutung beigemessen zu werden braucht und ihre Verwendung für eine Beurteilung der Fremdsprachenkenntnisse unbedeutend ist. Tatsächlich enthalten ja auch die von uns untersuchten Lehrwerke um 1 % weniger Idiome als die Texte des Nouvel Observateur. Diesen Feststellungen muß zunächst entgegengehalten werden, daß Idiome mit ihren funktionalen Besonderheiten gerade aufgrund ihres geringen Vorkommens in den Texten besondere Aussagen und Wirksamkeit erzielen. Somit ist es auch relevant zu analysieren, welche Idiome in den verschiedenen Textsorten und Kommunikationssituationen verwendet werden. Eine Frequenzermittlung . kann helfen, diese Fragestellungen zu klären. Jedoch muß sie sehr viel breiter und differenzierter vorgenommen werden als wir es erprobt haben und als es vielleicht für den Grund- und Aufbauwortschatz möglich ist. Aus unserer Analyse sind aufgrund der genannten Einschränkungen nur sehr allgemeine Aussagen ablesbar. So ergibt eine Gegenüberstellung annähernd vergleichbarer Texte, z.B. der Sachtexte in den Lehrbüchern und der Berichte in den Zeitschriften, einen um 1 % geringeren Anteil an Idiomen in den Lehrbüchern. Ebenso ist der Idiom-Anteil in den übernommenen authentischen Texten um 1 % geringer als in den Zeitschriftentexten selbst. Das läßt vermuten, daß bei Aufbereitungen der Texte für den Fremdsprachenunterricht Idiome gerade ausgelassen oder ausdrücklich Textabschnitte mit wenig Idiomen gewählt wurden. Ein Vergleich der Lehrwerke zeigt, daß die von den Lehrbuchautoren erstellten Sachtexte, Beschreibungen, Briefe und Gespräche in Archipel mehr Idiome enthalten als vergleichbare Texte in den Lehrbüchern Behanges. Wir hatten jedoch darauf hingewiesen, daß die Textsorten in Lehrbüchern und Zeitschriften nur sehr bedingt vergleichbar sind. Das gilt besonders für die Lektionen im Anfangsunterricht, die allerdings aufgrund ihrer geringen Textmenge nicht besonders ins Gewicht fallen. Die vordergründig auf Alltagssituationen und -gespräche bezogenen Texte der Lehrbücher bestätigen Hinweise FLuL 21 (1992) 156 Barbara Stein verschiedener Autoren, daß gerade in diesem Bereich wenig Idiome auftreten (z.B. Burger/ Buhofer/ Sialm 1982: 211). Andererseits mußten wir feststellen, daß Idiome gerade in den zitierten mündlichen Äußerungen der verschiedenen Zeitschriftentexte zu finden waren, die sich auf Alltagsthemen bezogen. Das Verhältnis der einzelnen von uns klassifizierten Idiome zueinander wird in den Lehrbuchtexten in gleicher Weise repräsentiert wie in den Zeitschriftentexten. Es überwiegen verbale Idiome mit Vollverben als Konstituenten, nominale und adverbiale Idiome. Paarformeln und Vergleiche sind relativ selten. In bezug auf die einzelnen Texte des Nouvel Observateur fällt auf, daß Kommentare und Berichte mit Formen betonter Meinungsäußerungen die meisten Idiome enthalten. Da jedoch persönliche Stellungnahmen auch in anderen Texten der Zeitschrift auftreten, ist der Unterschied nicht sehr gravierend. Hinsichtlich der Art der verwendeten Idiome sind verbale Idiome wiederum in individuelle Ansichten betonenden Texten besonders häufig. Kritiken, Kommentare, Leserbriefe, Interviews enthalten Idiome wie prendre ses jambes a son cou, enterrer Ja hache de guerre, ecrire une page de l 'histoire usw. Texte mit starkem Sachbezug weisen auch eine große Zahl nominaler Idiome auf. In Berichten oder in Kurzinformationen zu Politik und Forschung sind Schlagworte auffällig (]es pays en developpement, nos freres de l'Est) und themengebundene terminologische Idiome (Ja saison du blanc in bezug auf die Textilindustrie, Je nez pointu in Texten über die Parfümindustrie, Je telephone rouge in politischen Texten). Sie haben nicht in dem Maße wie verbale Idiome expressive, textprägende Funktionen. Diese Tendenz der Verteilung verschiedener Idiomtypen auf die Texte ist zum Teil noch ausgeprägter in den Lehrbüchern zu finden. Der Anteil nominaler Idiome in informativen Sachtexten erhöhte sich hier auch durch eine relativ hohe Zahl wiederholt gebrauchter Idiome mit onymischem Charakter, die Einzelobjekte identifizieren und zum Randbereich der Idiome gehören (Je guide bleu, Ja carte grise). Adverbiale Idiome sind in den Texten relativ gleichmäßig verteilt. Interessant ist der relativ hohe Anteil von fixierten Vergleichen in Reklametexten (frais comme lin, solide comme coton). Offenbar soll hiermit die Anschaulichkeit erhöht und an bekannte Vorstellungen des Adressaten angeknüpft werden. Der erkennbare Textsortenbezug bestimmter Idiomtypen muß auch in Beziehung gesetzt werden zu den Personen, die diese Sprachzeichen verwenden. So konnten wir in einer Dokumentationsreihe des Nouvel Observateur nachprüfen, daß verschiedene Autoren, die sich im Rahmen einer gleichen Textsorte zu einem gleichen Thema (Les enfants du divorce) äußerten, unterschiedlichen Gebrauch von Idiomen machten. Schon bei der relativ kleinen Textmenge von 400- 2 000 Wörtern ergaben sich Unterschiede von 1,5% in der Gesamtzahl der Idiome. Ein Redakteur verwendet einen verhältnismäßig großen Anteil nominaler Idiome und kaum verbale, während bei den übrigen Autoren das Verhältnis umgekehrt ist. In einem Text kommen gar keine nominalen Idiome vor. Diese Tatsache bestätigt, daß der persönliche Stil ein wichtiger Faktor bei der Ver- FLuL 21 (1992) A voir ]es Jocutions sur Je bout de Ja Jangue? 157 wendung von Idiomen sein kann und daß die Aussagefähigkeit von Zahlen unter verschiedenen Gesichtspunkten überprüft werden muß. So ergab ein Vergleich der tatsächlich verwendeten Idiome, ·· daß keine der im NouveJ Observateur verwendeten Vergleiche und Paarformeln in den Lehrbüchern enthalten sind, auch die Zahl übereinstimmender verbaler Idiome ist gering (12 im gesamten Corpus, darunter z.B. apprendrelsavoir qch. par coeur, gagner sa vie, (re)prendre sa pJace, faire Ja queue, Jever Jes yeux, tendre l'oreille). In Lehrwerken fallen viele somatische Idiome auf, sicherlich beruht dies auf dem begründeten Bestreben der Lehrbuchautoren, neben der Gebräuchlichkeit im Französischen auch bereits bekannten Wortschatz bei der Wahl von Idiomen zu berücksichtigen. Für die Rolle von Idiomen in Texten werden komplex ineinandergreifende systeminterne und -externe Bezüge wirksam, deren Vielseitigkeit und gegenseitige Bedingtheit nicht ausreichend bei Frequenzermittlungen berücksichtigt werden können. Somit muß man sich bei der Auswertung von Frequenzen darüber im klaren sein, daß von den Ergebnissen nur sehr allgemeine Aussagen ableitbar sind. Im Hinblick auf die genannten Probleme können in einer Häufigkeitserhebung nur Teilfragen in einem eng gesteckten Rahmen sinnvoll erarbeitet werden, deren Ergebnisse sich dann auch in Lehrwerken. widerspiegeln sollten. Bibliographische Angaben BURGER, H. / BUHOFER, A. / SIALM, A.: Handbuch der Phraseologie. Berlin/ New York 1982. CHEYDLEUR, F. D.: "French Idiom List". In: Publications of the American and Canadian Committees on Modern Language 16 (1929), 1-154. COSERIU, E.: «Structure lexicale et enseignement du vocabulaire». In: Actes du Premier Colloque International de Linguistique Appliquee. Nancy: Faculte des Lettres et des Sciences humaines de l'Universite de Nancy. Annales de l'Est, Memoire 31 (1966), 175-217. COURTILLON, J. / RAILLARD, S.: Archipel. 1-3. Ecole Normale Superieure de Saint- Cloud. CREDIF. Paris 1982-1986. 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