eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 24/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
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2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
1995
241 Gnutzmann Küster Schramm

Ekkehard ZÖFGEN: Lernerwörterbücher in Theorie und Praxis

121
1995
Stefan Ettinger
Ekkehard ZÖFGEN: Lernerwörterbücher in Theorie und Praxis. Ein Beitrag zur Metalexikographie mit besonderer Berücksichtigung des Französischen. Tübingen: Niemeyer 1994 (Lexicographica. Series Maior 59), VIII + 376 Seiten [DM 158,-]
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Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 279 Ekkehard ZöFGEN: Lemerwörterbücher in Theorie und Praxis. Ein Beitrag zur Metalexikographie mit besonderer Berücksichtigung des Französischen. Tübingen: Niemeyer 1994 (Lexicographica. Series Maior 59), Vill + 376 Seiten [DM 158,-] Welch ein Zufall! Während der Rezensent mit der Lektüre von Zöfgens Habilitationsschrift beschäftigt ist und dort auf Seite 5 von "Peter Kühns anerkennenswerten Versuch" erfährt, eine Einführung in die Didaktik und Methodik der Wörterbuchbenutzung für den muttersprachlichen Unterricht geschrieben zu haben, liegt vor ihm Peter Kühns letzte Neuerscheinung aus dem Jahre 1994 mit dem Titel Mein Schulwörterbuch. Obwohl sich dieses Wörterbuch an eine altersmäßig völlig andere Zielgruppe (achtbis fünfzehnjährige Schüler der Jahrgangsstufen drei bis neun) wendet, lädt es immer wieder „zum Nachschlagen, Suchen und Stöbern" ein und verführt immer wieder zum lustvollen Schmökern. Dieses zufallsbedingte Zapping zwischen anspruchsvoller und nicht immer leicht lesbarer universitärer Qualifikationsarbeit und dem reich und lustig bebilderten, schmunzelnd zu lesenden Schulwörterbuch das von Hausmann beklagte „Odium des Langweiligen bei Nachschlagewerken" hat sich hier geradezu zu einem „Gaudium" des Nachschlagens verwandelt verstärkt beim Rezensenten den Wunsch, für universitäre Sprachkurse über ein ähnliches Lernerwörterbuch des Französischen zu verfügen. Nach der Lektüre von Zöfgens Habilitationsschrift steht fest, daß der Autor eines solchen Standardwerkes eigentlich nur Zöfgen heißen kann, und man kann sich nur wünschen, daß Zöfgen nun nach den letzten akademischen Weihen bald Zeit für dieses Vorhaben finden wird. Damit wären wir nun nach der zufallsbedingten längeren Einleitung bei den Lemerwörterbücher in Theorie und Praxis. Drei allgemeinere, sich auf die ganze Arbeit beziehende Bemerkungen seien vorab zusammengestellt. (a) Der Untertitel "Ein Beitrag zur Metalexikographie mit besonderer Berücksichtigung des Französischen" erweckt den Eindruck, daß hier eine gewisse Einschränkung erfolgen soll. In Wirklichkeit jedoch bezieht Zöfgen konsequent die in der Regel fortschrittlicheren Studien des angelsächsischen Sprachraums zur (Meta)Lexikographie in seine Arbeit mit ein und des öfteren berücksichtigt er auch germanistische Untersuchungen. Wir halten dies gerade für ein großes Positivum, da es den 'Französisten' erlaubt, über den gallischen Tellerrand zu blicken und sich, ein differenziertes Bild von der lexikographischen Landschaft zu machen. Hervorzuheben sind hier vor allem die in Tabellenform zusammengefaßten Auswertungen, wie z. B. die Tabelle 1 (S. 13) mit den Lernerwörterbüchern für Französisch, Englisch und Deutsch, die Tabelle 3 mit den Studien zur Wörterbuchbenutzungsforschung (S. 40/ 41), die Tabelle 4 mit der quantitativen Selektion der Lern(er)wörterbücher (S.80/ 81), die Tabelle 6 mit der Markierungspraxis im englischen und französischen Lern(er)wörterbuch (S. 116) und die Tabelle 16 mit der Makrogliederung von französischen und englischen Sachgruppenwörterbüchern (S. 257). (b) Ein weiteres Positivum ergibt sich aus dem Praxisbezug des Autors. Zöfgen hat sich nicht nur einen Namen gemacht durch seine zahlreichen metalexikographischen Veröffentlichungen, er ist auch der Verfasser eines (leider nicht publizierten) Valenzwörterbuchs des Französischen. Auch als Herausgeber der Zeitschrift FLuL versteht er es geschickt, Beiträge zur Theorie und Praxis des universitären Sprachunterrichts miteinander zu verbinden. Schließlich hat er zusammen mit seinen Studenten aus Bielefeld Wörterbuchbenutzungsforschung betrieben und z.B. den Thesaurus Larousse auf seine Verwendbarkeit für deutsche Französischstudenten getestet (siehe Kapitel IV, 2). (c) Dem aufmerksamen Leser der Arbeiten Zöfgens entgeht nicht, daß mehrere Beiträge des vorliegenden Werkes in mehr oder minder veränderter Form bzw. auf englisch schon an anderen Stellen veröffentlicht wurden. Der Autor gibt dies auch gewissenhaft bei den jeweiligen Kapiteln an. Nach unseren Berechnungen handelt es sich um die Seiten 226-324, also um knapp 100 Seiten (98 S.) von insgesamt 376 Seiten. Da Zöfgens Aufsätze sich immer durch eine chronische FLuL 24 (1995) 280 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Überlänge auszeichneten (wahrscheinlich sehr zum Leidwesen der Zeitschriftenherausgeber), Probleme profund und faktenreich diskutierten und wie Mosaiksteine für eine "pedagogical lexicography" konzipiert waren, kann man eigentlich nichts gegen eine Wiederaufnahme in die vorliegende Studie einwenden. Im Gegenteil! Der Leser bekommt hier eine leicht zugängliche Sammlung von Artikeln, die er sich sonst aus verschiedenen Zeitschriften mühsam zusammenkopieren müßte. Die Habilitationsschrift von Zöfgen hat sich zum Ziel gesetzt „sowohl einen theoretischen als auch einen empirischen Beitrag zur Erforschung der leamers' dictionaries zu leisten, wobei sie die Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen einer 'pedagogical lexicography' dadurch zu beleben versucht, daß sie bei der Analyse lexikographischer Textsegmente einen konsequent fremdsprachendidaktischen Standpunkt einnimmt und aus dieser Perspektive Vorschläge für die lemergerechte Gestaltung von Wörterbuchartikeln unterbreitet" (S. 9). Das einleitende I. Kapitel (S. 1-14) gibt einen gerafften Überblick über die sich rasch ändernden Sprachlehrmethoden der letzten Jahrzehnte, die nach der sogenannten "kommunikativpragmatischen Wende" zu einer Wiederentdeckung des Wortschatzes führten. Daraus ergaben sich neue Forschungsschwerpunkte, die sich gegenseitig ergänzten, und die stichwortartig erwähnt seien: Entstehen von Lemerwörterbüchern im angelsächsischen und französischen Sprachraum, Metalexikographie, Wörterbuchdidaktik und 'pedagogical lexicography'. Der Rückstand der deutschen Lexikographie in diesem Bereich (zwei Werke lediglich verglichen mit zwölf Wörterbüchern des Französischen und acht des Englischen! ), ersichtlich aus der Tabelle 1 (S. 13), macht Untersuchungen wie die vorliegende absolut notwendig. Im II. Kapitel (S. 15- 61) werden die lexikographisch-pragmatischen Voraussetzungen für die Konzeption von Lern(er)wörterbüchern näher untersucht. Vereinfacht ausgedrückt geht es hier darum, die Benutzerperspektive in der Lexikographie gebührend zu berücksichtigen und zwar mit Hilfe verschiedenster empirischer Verfahren. Da Wörterbücher auf eine sehr, sehr lange Tradition zurückblicken, eigentlich immer schon da waren beim Sprachenlernen, manchmal sogar mit der Bibel verglichen werden, nimmt es nicht wunder, daß man sich erst spät besondere Gedanken machte über die Wünsche, Benutzungsabsichten und Benutzungssituationen der Wörterbuchkonsumenten, kurz: über die Benutzerbedürfnisse. Wenn Kromann schreibt, daß die bisherigen Ergebnisse der Benutzungsforschung kaum mehr gebracht hätten „als das, was erfahrene Lexikographen und Fremdsprachenlerner [sie] immer wußten und vermutlich als trivial bezeichnen würden" (S. 59, Fußnote 77), so lehnt Zöfgen mit Recht diese zu weit gehende Kritik ab. Sind nicht gerade die Einzelerfahrungen von Praktikern häufig recht widersprüchlich? Erst die Ergebnisse der seit 1975 durchgeführten empirischen Studien (vgl. die Synopse auf S. 40/ 41) können den Lexikographen und Fremdsprachenlehrern nützlich sein zur Bestätigung oder zur Korrektur ihrer intuitiven Erfahrungen. Allerdings sollte man bei aller Aufgeschlossenheit für die nun allmählich präzisere Konturen annehmende Erforschung der Benutzerperspektive nicht vergessen, daß Wörterbuchbenutzer auch zum richtigen Gebrauch der Wörterbücher erzogen werden sollten. Betrübt muß man als Lexikograph und Metalexikograph verschiedenen Untersuchungen entnehmen, daß bei den Wörterbuchbenutzern nur geringe Neigung bestehe, einführende Benutzungshinweise _oder Zusatzinformationen im Anhang zu lesen (S. 58). Schwer nachvollziehbar jedoch dürften Müllichs Forderungen sein, Wörterbücher zu entwerfen, die aus sich selbst heraus verständlich seien (vgl. Zöfgen 59, der sich hier ebenfalls recht skeptisch zeigt). Obwohl Vergleiche schnell etwas Hinkendes bekommen, könnte man hier an Umfragen von Ernährungswissenschaftlern denken, die Verbraucher nach Essenswünschen, -anlässen, -gewohnheiten usw. befragen und nach diesen Angaben neue Nahrungsmittel produzieren lassen. Man könnte auch noch andere Vergleiche bemühen und z.B. an die Vielzahl technischer Geräte denken, die uns mit ausführlichen Gebrauchsanweisungen geliefert werden und deren Nichtbeachtung sogar zum Verlust der Garantie führen kann. FLuL 24 (1995) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 281 Fast die Hälfte der vorliegenden Untersuchung nimmt das IIL Kapitel ein (Lexikographische Struktur- und Organisationsprinzipien unter L2-relevanten Gesichtspunkten [S. 63- 224]). Hier geht Zöfgen detailliert und faktenkundig auf all die Probleme ein, die Lexikographen und Metalexikographen seit Jahren beschäftigen und er diskutiert Vor- und Nachteile verschiedener Lösungsvorschläge jeweils vor dem Hintergrund französischer, englischer und deutscher Lernerwörterbücher, wobei die Polysemie und die Kollokationen alte Zöfgensche Lieblingsthemen berechtigterweise viel Raum einnehmen (S. 84-97 und S. 157-183). Zu einigen Punkten möchten wir gerne ein paar Anmerkungen vorbringen: (a) Mit Recht betont Zöfgen die Notwendigkeit onomasiologischer Gliederung bei phraseologischen Sammlungen, wenn diese als 'aktive' Wörterbücher verwendet werden sollen. Lernen dagegen ließen sich Phraseolexeme ohne Frage auch alphabetisch (S. 75). Sicherlich, aber lernpsychologisch dürfte eine onomasiologische Anordnung wesentlich günstiger sein als die alphabetische oder auch als die gelegentlich vorkommende Zusammenstellung nach Sachgebieten. (b) Im Abschnitt zur „Gliederung und Selektivität der Makrostruktur" äußert Zöfgen die Vermutung, daß „man mit etwa 15.000 passiv beherrschten Wörtern ein annähernd muttersprachliches Verständnis authentischer Texte erreicht". Mit etwa 6.000 aktiv beherrschten Wörtern (jeweils einschließlich der gängigen Verwendungsweisen) dies ist seine zweite Vermutung sei man den meisten Kommunikationssituationen des täglichen Lebens in produktiver Weise, schriftlich wie mündlich, recht gut gewachsen (S. 78). Schade, daß der Autor nicht versucht hat, gerade diese Vermutungen empirisch zu untermauern. Die sprachpraktische Ausbildung an der Universität könnte dadurch eine beachtliche Präzisierung der Lernziele erfahren, die weit über die vagen Angaben der Prüfungsbestimmungen des Staatsexamens hinausgingen. Würden diese Vermutungen empirisch bestätigt, dann würden sich sicherlich auch bald Verlage finden, die für die wichtigsten europäischen Schulsprachen entsprechende Lern(er)wörterbücher herausbringen würden. 9 Zu demselben Thema zitiert Zöfgen den DHj aus dem Jahre 1980 mit seinen "17.000 mots", der inzwischen durch eine Neuauflage aus dem Jahre 1986 sowie eine Taschenbuchausgabe aus dem Jahre 1988 ersetzt wurde, die jeweils nun "18.500 entrees" enthalten. Den Vorwortangaben der Neuauflagen kann man entnehmen, daß der Bereich der Phraseologismen ausgeweitet wurde. (c) Als Ergänzung zum Unterkapitel 5 „Phraseologische Angaben" (S. 211-220) wäre noch die Dissertation von Heinz (1993) 10 zu zitieren, dem Autor vor der Fertigstellung des Manuskripts vermutlich noch nicht zugänglich, sowie Ettinger 1989 und Ettinger 1994. 11 Der Autor hätte dann auch auf grammatikalische Restriktionen (dire ses quatre verites a qn) eingehen können, außerdem auf klassematische Restriktionen (Phraseologismen nur in Verbindung mit Abstrakta, Sachen oder Personen) und auf den sehr wichtigen und für Lernerwörterbüchern unerläßlichen Aspekt pragmaliiiguistischer Angaben (wer gebraucht welchen Phraseologismus, an wen wendet er sich, wann und mit welcher Absicht? ). Das IV. Kapitel (Die einsprachige L2-Lexikographie in Einzelanalysen [S. 225-252]) enthält einen Beitrag zu Konstruktionsbzw. Valenzwörterbüchern, bei dem die kritische Besprechung des Valenzwörterbuchs zur Syntax und Semantik deutscher Verben (1986) im Mittelpunkt steht. 9 Vgl. dazu meine Rezension der Magisterarbeit von Jochen Bauerreis (in: französisch heute 26.1 (1995), 99-103). 10 Vgl. dazu die ausführliche Rezension der Dissertation von Michaela Heinz in diesem Band (S. 267-271) [E.Z.]. 11 "Einige Probleme der lexikographischen Darstellung idiomatischer Einheiten (Französisch- Deutsch)". In: G. Greciano (ed.): Europhras 88. Phraseologie contrastive [...]. Strasbourg 1989, 95-115. "Phraseologische faux arnis des Sprachenpaares Französisch-Deutsch". In: B. Sandig (Hrsg.): Europhras 92. Tendenzen der Phraseologieforschung. Bochum 1994, 109-138. FLuL 24 (1995) 282 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Ein weiterer Beitrag faßt die Ergebnisse zusammen, die sich bei der Arbeit mit dem Thesaurus IArousse in der Hand germanophoner Benutzer ergeben. Der Autor kommt hier entgegen den vollmundigen Verlagsankündigungen zu einem eher reservierten Urteil: "Insofern dürfte sich der Nutzen dieses Wörterbuchs nicht zuletzt aufgrund der hohen sprachlichen Anforderungen, die es an den nicht frankophonen Benutzer stellt, (auch) für den (fortgeschrittenen) Fremdsprachenlerner und -lehrer in engen Grenzen halten" (S. 251). Im V. Kapitel (Die zweisprachige L2-Lexikographie: Konzepte und Analysen [S. 253-324)) gibt Zöfgen zunächst einen gelungenen Überblick über zweisprachige Lern(er)wörterbücher. Dieser Beitrag erschien in englischer Sprache im Internationalen Handbuch zur Lexikographie. Wichtig erscheint uns hier der Abschnitt zur Wortschatzselektion, der leider, nach des Autors eigenen Worten, viele „offene Fragen und ungelöste Probleme enthält". In einem zweiten Beitrag berichtet Zöfgen von der Publikation eines Lernwörterbuchs der französischen Verben für deutsche Benutzer. Wenn man die Fakten nicht schwarz auf weiß nachlesen könnte (S. 278), würde man beinahe an der Wahrheit der Aussage Zweifel bekommen. Ein Autor liefert das Manuskript eines Lernwörterbuches an einen renommierten Verlag ab und dieser Verlag veröffentlicht es nicht, da er hausinterne Konkurrenz zu einem anderen Verlagsprodukt befürchtet. Dem Autor jedoch dies kann man wohl zwischen den Zeilen entnehmen sind nach Manuskriptabgabe (und -honorierung? ) die Hände gebunden, und das Werk bleibt unveröffentlicht. Könnte man nicht den Verlag dazu bewegen, es den Benutzern, d.h. dem Markt zu überlassen, welches Wörterbuch sich als das geeignetere einmal durchsetzen wird? Die ausführlichen Überlegungen zur Konzeption dieses Lernwörterbuchs (S. 278-301) sowie die Wörterbuchausschnitte auf den Seiten 301-309, die man unschwer mit dem veröffentlichten Verlagsprodukt vergleichen kann, machen deutlich, daß Zöfgen hier solide Arbeit geleistet hat. Der dritte Beitrag ist die Wiederaufnahme eines ausführlichen Rezensionsartikels des Kontextwörterbuchs Französisch-Deutsch aus dem Hause Langenscheidt. Mit Recht kritisiert Zöfgen bei diesem Wörterbuch die wenig konsequente Abgrenzung zwischen Kollokation und Phraseologismus (S. 314/ 315). Im letzten Kapitel (Fazit und Perspektiven [S. 325-343]) formuliert der Autor einige grundlegende Bedingungen für ein einsprachiges L2-Wörterbuch, die er in 12 fremdsprachendidaktisch relevanten Prinzipien zusammenfaßt. Bei der Selektion der Makrostruktur stoßen wir wieder auf die schön erwähnten Zahlen eines aktiv und passiv zu beherrschenden Wortschatzes, wobei das von Zöfgen erwähnte „Mehrfache" der Lerneinheiten allerdings die genauen Zahlenangaben etwas verwischt: "Im (sekundären) Lernwörterbuch ist demgegenüber die Zahl des aktiv zu beherrschenden Wortschatzes auf ca. 6.000 signifiants zu beschränken, der mit Hilfe des im lexikographischen Text systematisch präsentierten sog. 'komplementären Vokabulars' um ca. 9.000 passiv zu beherrschende Lemmata auf insgesamt 15.000 'Formeinheiten' aufzustocken ist, wobei die aus der Artikelgliederung sich ergebenden Lerneinheiten natürlich ein Mehrfaches dieser Zahl ausmachen" (S. 328). Mit seinem Plädoyer für ein 'produktives' zweisprachiges Lernerwörterbuch (S. 336-343) schließt sich der Kreis zu dem eingangs ausgedrückten Wunsch, Zöfgen möge bald, d.h. noch vor unserer Pensionierung, ein Lernerwörterbuch Deutsch-Französisch erstellen, mit dem effizientes Arbeiten an der Universität möglich wäre und mit dem zu unterrichten, es sicher große Freude machen würde. Zwei kleinere beckmesserische Ergänzungen zu den Probeartikeln: (a) Zöfgen schreibt dort auf S. 341: Si vous etes a Bordeaux, ilfaut absolument que vous visitiez la grotte de IAscaux. Soweit wir informiert sind, sind die Höhlen von Lascaux nicht mehr zugänglich. Im Guide Michelin (Perigord. Berry, Limousin, Quercy) heißt es hierzu lakonisch: "On ne visite pas" (S. 146). (b) Ein deutsches nur könnte man auch noch mit se contenter de + Verb wiedergeben (MR Pour reponse, eile s'est contentee de sourire). Augsburg Stefan Ettinger FLuL 24 (1995)