eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 25/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
1996
251 Gnutzmann Küster Schramm

Sigbert LATZEL. Lernschwierigkeiten mit deutschen Synonymen. Teil I: Eine Analyse von 30 Gruppen sinnverwandter stammgleicher Verben. Teil II: Übungen zu 30 Verbgruppen

121
1996
Lutz Köster
Sigbert LATZEL. Lernschwierigkeiten mit deutschen Synonymen. Teil I: Eine Analyse von 30 Gruppen sinnverwandter stammgleicher Verben. Teil II: Übungen zu 30 Verbgruppen. Heidelberg: Julius Groos 1995, VIII + 157 und VI + 91 Seiten [28 DM und 18,80 DM]
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Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 249 FRANZÖSISCH-DEUTSCH für Deutsche DEUTSCH-FRANZ0SISCH für Deutsche primär rezeptiv primär produktiv ~--------------------------------------- ---------------------sekundär produktiv Hinweis auf sekundär produktive Funktion Hinweis vorhanden von Französisch-Deutsch fehlt FRANZÖSISCH-DEUTSCH für Franzosen DEUTSCH-FRANZÖSISCH für Franzosen primär produktiv primär rezeptiv ---------------------------------------- --------------------- -------- Hinweis auf sekundär produktive Funktion sekundär produktiv von Deutsch-Französisch fehlt Hinweis fehlt 3; Gesamturteil Der Fortschritt gegenüber den früheren Auflagen des Handwörterbuchs ist enorm. Das Wörterbuch ist ohne Einschränkung als zuverlässig zu empfehlen. Ob wohl das Gezetere des Wörterbuchkritikers daran auch ein wenig Verdienst hat? Gleichviel. Daß unsere Verlage das Qualitätsniveau deutlich anheben, stimmt in jedem Falle optimistisch. Erlangen-Nürnberg Franz Josef Hausmann Sigbert LATZEL: Lernschwierigkeiten mit deutschen Synonymen. Teil I: Eine Analyse von 30 Gruppen sinnverwandter stammgleicher Verben. Teil II: Übungen zu 30 Verbgruppen. Heidelberg: Julius Groos 1995, VIII+ 157 und VI+ 91 Seiten [28 DM und 18,80 DM]. In diesen beiden Bänden, die unabhängig voneinander genutzt werden können, werden die Gemeinsamkeiten und die semantisch-syntaktischen Unterschiede von häufig verwechselten (teil-) synonymen (Präfix-)Verben systematisch analysiert und durch Differenzierungsübungen verdeutlicht. Der Analyseband enthält nach einer Beschreibung der semantischen Gemeinsamkeiten aller Verben (Bsp. suchen-absuchen-durchsuchen: "In allen drei Fällen kann es darum gehen, daß man nicht weiß, wo etwas ist, und daß man sich spähend etc. in verschiedene Richtungen bewegt, um es zu entdecken.") die wichtigsten Satzmuster, die auch die zu verwendenden Präpositionen vorführen. Bedeutung und Gebrauch der Verben werden anschließend in drei Kapiteln, unter Verwendung vieler ausschließlich authentischer Belege, erläutert. Latze! nennt Aktanten und Ergänzungen mit Konkretisierung der Handlungs- und Objektstellen; diese eher formale Differenzierung wird um eine genaue semantische Beschreibung erweitert. Schließlich diskutiert er Einschränkungen des Gebrauchs und Ersetzbarkeit der Verben untereinander, Synonymität und nicht akzeptable Sätze werden markiert. Der Band ist, wie Latze! in dem äußerst knappen Vorwort formuliert, zur Unterrichtsvorbereitung für Lehrer des Deutschen als Fremdsprache gedacht. Der Übungsband, sicherlich einsetzbar in einem Unterricht mit deutlich fortgeschrittenen Deutschlernern, präsentiert in Kurzform alle notwendigen Informationen zu den syntaktischen und semantischen Beschreibungen sowie typische Beispielsätze und Hinweise auf Besonderheiten "Merke"). Daran anschließend sollen mit Hilfe von Einsatzübungen "absuchen-durchsuchen? "), Entscheidungsübungen "etw. suchen-nach etw. suchen") und Zuordnungsübungen Gemeinsamkeiten und Unterschiede trainiert werden. Ein Lösungsschlüssel schließt diesen Band ab. Bis auf sehr wenige Ausnahmen werden hier, wie auch im Analyseband, nur Übungen zur Differenzierung von Verben des gleichen Stamms angeboten. FLuL 25 (1996) 250 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel In seinem kurzen Vorwort benennt Latzel zwei Zielgruppen, für die er den ersten Band geschrieben hat, DaF-Lehrer und deutsche Lexikographen. Tatsächlich bekommt aufgrund der Ausführlichkeit und Genauigkeit der angestellten Analysen dieser Band, der einen begrenzten, wichtigen Bereich der Lexikologie bearbeitet, bereits den Charakter eines Handbuchs für Germanisten und Lexikographen. Korpusbasierte Untersuchungen dieser Art sind selten; wenn Latzel genaueste Bedeutungsunterschiede und Gebrauchsbedingungen formulieren will, kann der erste Band in manchen Fällen auch als Sammlung von Kollokationen genutzt werden. Leseerschwerend wirken sich allerdings die unglückliche Verwendung von Gliederungs- und Stellvertretersymbolen und ein nicht konsequenter Einsatz der Anführungszeichen aus, nämlich einerseits für Objektverben, andererseits für Wörter, die in der Analyse hervorgehoben werden sollen. Wenn man sich dann in die stellenweise ungewöhnliche Privatterminologie des Autors eingelesen hat, kann man den angestellten Feinanalysen mit Gewinn folgen. Bielefeld Lutz Köster Ausgewählte Neuerscheinungen zur Übersetzungswissenschaft und Übersetzungsdidaktik eine Sammelrezension (Teil II) (Bernd Stefanink, Bielefeld) Nach knapp dreißigjähriger übersetzungstheoretischer Diskussion macht sich das Bedlirfnis nach Überblick und Bilanz bemerkbar. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man Titeln wie La traduction aujourd'hui (Lederer 1995), Contemporary Translations Theories (Gentzler 1993) oder Übersetzungstheorien. Eine Einfü,hrung (Stolze 1995) begegnet. Aber auch auch in anderen Veröffentlichungen aus der jüngsten Zeit, wie etwa Übersetzungswissenschaftliches Propädeutikum (Gerzymisch-Arbogast 1994) oder Konstruktives Übersetzen (Hönig 1995), die sich vom Titel her nicht sofort als Überblicksdarstellungen zu erkennen geben, wird Bilanz gezogen. Der Übersetzungsdidaktiker begrüßt Publikationen, die er Studierenden zur seminarbegleitenden Lektüre empfehlen könnte. Im folgenden steht deshalb die Frage im Vordergrund, inwieweit die erwähnten Neuerscheinungen aus den Jahren 1993 bis 1995 diesem Anspruch gerecht werden. Radegundis STOLZE: Übersetzungstheorien: Eine Einfü,hrung. Tübingen: Narr 1994 (Narr Studienbücher), 254 Seiten [DM 29,80]. Die Vf.in stellt fest, daß sich in der übersetzungstheoretischen Diskussion der letzten dreißig Jahre ein Perspektivenwandel vollzogen hat, der gestattet, die verschiedenen Ansätze in vier Kategorien einzuteilen: (1) Theorien, die vordergründig auf dem systemhaften Charakter der Sprache basieren und Übersetzen als einen Umkodierungsprozeß ansehen, bei dem das Wort, das Syntagma oder der Satz als Übersetzungseinheit fungieren (23-75); (2) Theorien, die sich auf die Erkenntnisse der Textlinguistik berufen und den Text als Kommunikationseinheit bzw. als Übersetzungseinheit ansehen (77-152); (3) Theorien, die das Übersetzen als eine „Sondersorte kommunikativen Handelns" (155) sehen und die "Funktion", den „Skopos" in den Vordergrund stellen (153-180), und schließlich (4) Theorien, die den Übersetzer in den Mittelpunkt stellen (181-218), sei es, daß sie seinem subjektiven Textverständnis den gebührenden Platz einräumen, sei es, daß sie sich mit den in ihm ablaufenden Denkprozessen befassen. FLuL 25 (] 996)