eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 27/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
1998
271 Gnutzmann Küster Schramm

PONS Daniel Jones English Pronouncing Dictionary

121
1998
Käthe Henke-Brown
PONS Daniel Jones English Pronouncing Dictionary. Cambridge: Cambridge University Press & Stuttgart: Klett 1997, XIX + 559 Seiten [Hardback: DM 49,90; Paperback: DM 39,80]
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242 Buchbesprechungen • Tagungsberichte Fazit: Zusammenfassend ist festzuhalten, daß Yules Buch außergewöhnlich gut lesbar und klar strukturiert ist. Es verschafft dem Lesenden einen exzellenten ersten Überblick über das Datenerhebungsinstrument RCT und die damit verbundenen Forschungstraditionen. Die umfassende und ebenso aktuelle wie hilfreich kommentierte Bibliographie ist ein weiteres Plus. Es bleibt zu hoffen, daß die Reihe Monographs an Research Methodology, die gerade für empirisch arbeitende Fremdsprachendidaktiker und Zweitsprachenerwerbsforscher von größtem Wert ist, mit qualitativ gleichwertigen Publikationen fortgesetzt wird. Bielefeld Karin Aguado, Torsten Schlak PONS Daniel Jones English Pronouncing Dictionary. Cambridge: Cambridge University Press & Stuttgart: Klett 1997, XIX+ 559 Seiten [Hardback: DM 49,80; Paperback: DM 39,80]. Sowohl der englische als auch der deutsche Verlag behandeln Daniel Jones (dessen English Pronouncing Dictionary 1917 zum ersten Mal erschien) inzwischen wie ein Markenzeichen, das zum unverzichtbaren Teil des Titels geworden ist. Dabei geht der Verlag Klett noch einen Schritt weiter als Cambridge University Press: Er hat das Buch mit einem charakteristischen grünen PONS- Deckel versehen, auf dem zwar darauf hingewiesen wird, daß es sich um eine wichtige Neuauflage handelt, Informationen darüber, um die wievielte Auflage es sich handelt, und die Namen derer, die die Arbeit geleistet haben, findet man aber erst auf dem inneren Titelblatt. Der Deckel des englischen Originals ist für Benutzer, denen die Geschichte des Jones-Aussprachewörterbuchs nicht völlig unbekannt ist, sehr viel aussagekräftiger und gegenüber den für diese Neubearbeitung Verantwortlichen sehr viel fairer: ENGLISH PRONOUNCING DICTIONARY. Daniel Jones. 15th edition. This major new edition edited by Peter Roach & James Hartman. Denn es handelt sich um eine durchgreifende Neubearbeitung dieses bekannten Standardwerks. Sie wurde erforderlich nicht nur, weil dies aus zeitlichen Gründen geboten war: Die von A. C.Gimson besorgte 14. Neubearbeitung [EPD 14] erschien 1977 und dann noch einmal 1988 in der von Susan Ramsaran revidierten Fassung mit einem Supplement fehlender Wörter. Inzwischen hat sich der Wortschatz so dramatisch verändert, daß es mit einem Supplement nicht mehr getan gewesen wäre. Aber dies ist nicht der einzige Grund. Wichtiger dürfte sein, daß EPD 14 seit 1990 einen sehr ernst zu nehmenden Konkurrenten hatte: J. C. Wells' Longman Pronunciation Dictionary [LPD], das sich durch eine ganze Reihe von Merkmalen von EPD 14 unterschied; u.a. gab es sowohl britische als auch amerikanische Aussprachen an .. Aus der Sicht eines fremdsprachendidaktisch Engagierten und mit Blick auf professionell mit der Anglistik befaßte Benutzer ergeben sich für diese Rezension also zwei Hauptaufgaben: 1. die Darstellung der Unterschiede zwischen EPD 14 und dem neuen EPD 15 und 2. ein Vergleich zwischen EPD 15 und dem LPD von J. C. Wells. 1. Welche Neuerungen bringt EPD 15 gegenüber EPD 14? (a) Die Zahl der Einträge ist um ca. 18 000 auf über 80 000 erweitert worden. Dennoch ist das Werkjetzt dreispaltig gedrucktgut handhabbar und klar leserlich geblieben. Viel neu entstandener Wortschatz wurde aufgenommen, und zahlreiche alte Lücken wurden geschlossen. Besonders begrüßenswert ist die hohe Zahl der nun aufgenommenen Orts- und Familiennamen: wer EPD 15 benutzt, wird erheblich seltener auf G. E. Pointon's BBC Pronouncing Dictionary of British Names (Oxford 2 1990) ausweichen müssen als bisher. Insgesamt sind die Einträge mit großer Sorgfalt erstellt worden und geben Alternativen sowie ihre Vorkommensbedingungen im Einzelfall an, z.B. "Boz boz @ba: z I Note: This pen-name of Charles Dickens was originally pronounced / bauz @ bouz/ , but this pronunciation is not often heard now" oder "Leigh surname: li: place name: li: , lar I Note: The places in Essex and Greater Manchester are / li: / ; those FLuL 27 (1998) Buchbesprechungen • Tagungsberichte 243 in Surrey, Kent and Dorset are / laJ/ ." Man vergleiche als weitere Beispiele die Einträge zu Cirencester, Feltham, Marham, Ives, Southall. - Zeitgemäß und höchst nützlich die großzügigere Aufnahme von Acronymen (im weitesten Sinn): BUPA, c/ o, COD, C of E, DIY, HIV, MOT, nimby/ NIMBY, WYSIWYG, etc. - Im Bereich literarischer Termini, Titel und Namen war eine Revision besonders nötig. Sie ist erfolgt, aber noch immer fehlt hier überraschend viel. Namen, die genug Status haben, um im Oxford Companion to English Literature (letzte Auflage: Drabble 1995) erfaßt zu werden, sollten im EPD nachschlagbar sein. Eine vergleichende Durchsicht ergab folgende Lücken: Achitophel (wie in Drydens Absalom and -), Alroy (Roman von Disraeli), Altamont (in Thackerays Pendennis), Angria and Gondal (Brontes), Ayala (wie in Trollopes Ayala's Angel), Biographia Literaria (Coleridge), Blifil (in Fielding's Tom Jones), Blumine (in Carlyles Sartor Resartus), Dacres (in Disraelis The Young Duke), Daphnaida (Spenser), Drawcansir (in Buckinghams The Rehearsal), Earine (in Jonsons The Sad Shepherd), Fidele (in Shakespeares Cymbeline), Glennaquoich (in Scotts Waverley), Göemot (in Spensers Pairie Queene), Hydriotaphia (Sir Thomas Browne), Hythloday (in Mores Utopia), Iras (in Shakespeares Anthony and Cleopatra), Kazuo Ishiguro, Menaphon (Robert Greene), Millamant (in Congreves The Way of the World), Miss Mowcher (in Dickens' David Coppe,field), Paul Muldoon, R.K. Narayan, Richard Rolle, Resartus in Carlyles Sartor Resartus, Shalott (wie in Tennysons The Lady of -), Tibert (in Reynard the Fox). - Weitere Lücken, die sich beim (nicht systematischen) Nachschlagen im Rahmen linguistischer, literarischer und sprachhistorischer Arbeit ergaben, sind: Belarus, carrel, fermata, hyperbaton, iron ore, ITMA, Ligeia (Poe), nates, polyptoton, radome, raree-show, septenary, Ulalume (Poe), de Yevele. (b) Wie LPD (1990) bringt nun auch EPD 15 nicht nur britische, sondern auch amerikanische Aussprachen. Peter Roach (University of Reading) verantwortet den britischen Teil, James Hartman (University of Kansas) den amerikanischen. Konsequenterweise hat die Aufnahme amerikanischer Aussprachen zur Aufnahme amerikanischer Schreibvarianten in die Wortliste geführt. (c) Der zugrunde liegende Aussprachestandard wird (für das britische Englisch) von Roach nicht mehr als 'RP' (Received Pronunciation) sondern als 'BBC English' bezeichnet: "this is the pronunciation of professional speakers employed by the BBC as newsreaders and announcers on BBCl and BBC2 television, the World Service and Radio 3 and 4, as well as many commercial broadcasting organisations such as ITN. Of course, one finds differences between such speakers, but there is still a reasonable consensus on pronunciation in this group of professionals, and their speech does not carry for most people the connotations of high social class and privilege that PSP [Public School Pronunciation; KH] and RP have had in the past" (S. V). Ähnliche Äußerungen finden sich allerdings auch schon in der Einleitung zu EPD 14; dennoch wurde der Terminus RP semantisch erweitert dort aus praktischen Gründen beibehalten. - Für das Amerikanische wird der häufig verwendete, geographisch und sozial definierte Standard 'General American' ersetzt durch 'Network English': "what is frequently heard from professional voices on national network news and information programmes" (ibid.). "lt is important to note that no single dialect regional or social has been singled out as an American standard. Even national media (...), with professionally trained voices have speakers with regionally mixed features. However, 'Network English', in its most colourless form, can be described as a relatively homogeneous dialect that reflects the ongoing development of progressive American dialects (...). This 'dialect' itself contains some variant forms. (...) What are thought tobe the more progressive (used by educated, socially mobile, and younger speakers) variants are listed first in each entry. The intent is to list the variety of pronunciations with the least amount of regional or social marking" (S. V-VI). (d) Neben dem Punkt als Silbentrennungszeichen wurde eine kleine Anzahl nicht-phonemischer Transkriptionssymbole eingeführt, insbesondere [i] und [u]. Hierbei folgt EPD 15 dem Vorbild von LPD. Es handelt sich dabei um die möglichst realistische Wiedergabe der weitgehen- FLuL 27 (1998) 244 Buchbesprechungen • Tagungsberichte den Neutralisierung von unbetontem li: I und III sowie lu: I und lol im Wortauslaut und vor Vokal: busy = 'brz.i, windier = 'wrn.dia, react = ri'rekt, appreciate = a'pri: .Ji.ert; to eat = tu'i: t, situation = ,srt.ju'er.fn. EPD 14 hielt sich in diesen Kontexten noch streng an die phonemischen Symbole III und lol oder lu: I. Trotz der Realitätsnähe der neuen Umschreibungen könnte man ihre Einführung aus (deutscher) fremdsprachendidaktischer Sicht fast bedauern, denn die Notationen [i] und [u] suggerieren eine Gleichheit mit der typisch deutschen, geschlosseneren Aussprache der betreffenden Vokale, die nicht gemeint ist (vgl. 'deutsch' happy / hepi: I oder / hepil). Und Roach's Diagnose, daß III im Auslaut nicht existiert (S. XIV), ist wohl nicht vollständig zutreffend. (e) Aus didaktischen Gründen zu begrüßen - und natürlich dem Sprachstand angemessen ist dagegen die Tatsache, daß in Fällen der Variation zwischen III und lal letzterem häufig Priorität eingeräumt .wird: während EPD 14 das Wort goodness mit der Reihenfolge 'godnrs [-nas] transkribierte, schreibt EPD 15 'god.nas, -nrs; ebenso hopeless: 'haop.las, -lrs und climate: 'klar.mat, -mrt. (f) EPD 15 behandelt das Problem der Betonung mit deutlich größerer Sorgfalt und Ausführlichkeit als frühere Auflagen. Bei der Wortbetonung wird 'primary' und 'secondary stress' unterschieden, wobei anders als in EPD 14 pro Lexem nur ein 'primary stress' zugelassen wird: cross-examination = ,kros.Ig,zrem.r'ner.fn (EPD 14: 'krosrg,zremr'nerfn). - Potentielles 'stress-shifting' wird an vielen Stellen hervorgehoben und mit Beispielen illustriert: afternoon ,a: f.ta'nu: n [...] ,afternoon ~ea. Man vergleiche auch Einträge wie Berlin, Kings Cross, kneehigh, transverse. - 'Compounds' (die zugrundeliegende Definition ist recht vage) werden in viel größerer Zahl als in EPD 14 aufgelistet. Für den deutschen Benutzer, mit seiner Tendenz zur automatischen Anfangsbetonung, ist dies besonders wertvoll: ,Adam's 'apple, Jlyde Park, Jlyde ,Park 'Corner, Sal,vation 'A.rmy, ,strawberry blonde, ,town 'hall. - Ebenfalls neu und äußerst nützlich ist die Angabe der Betonungsmuster von phraseologischen Einheiten: let ,sleeping dogs lie, ,bang one's ,head against a ,brick 'wall, ,August Bank Holiday. Besonders wichtig sind solche Markierungen für Nicht-Muttersprachler in Fällen, wo die Betonung der normalen Erwartung entgegenläuft, also irregulär, 'idiomatisch', ist. EPD 15 macht hier einen guten Anfang: have ,eyes in the ,back of one's 'head, get ,on like a 'hause on fire. Aber hier bleibt nach wie vor eine ernste Lücke. Es gibt zahlreiche feste Ausdrücke mit idiomatischen Betonungsmustern, die in einem so spezialisierten Nachschlagewerk wie diesem vertreten sein sollten (mind you, goodness me, for heaven's sake, trust me [to get it wrang], you would, etc. etc.). - Daß der Aspekt der Wortbetonung in dem Werk insgesamt eine wichtige Rolle spielt, läßt sich u.a. auch daran erkennen, daß die Beziehungen zwischen Präfixen/ Suffixen und Wortbetonung unter dem jeweiligen Morphem zusammenfassend dargestellt werden, was in EDP 14 nicht der Fall war. Allerdings fragt man sich, ob diese Vorgehensweise wirklich einen Gewinn bringt, denn es wird nicht nur stets ein Hinweis auf mögliche Ausnahmen gegeben, sondern vor allem werden die Termini 'Präfix' und 'Suffix' in einem in der modernen Wortbildungslehre unüblichen Sinn verwendet, nämlich so, als sei es uninteressant, ob solche Elemente im modernen Englisch Morphemcharakter haben oder nicht. So lautet der Eintrag unter comnach den entsprechenden Trankriptionen folgendermaßen: "Note: Prefix. This may carry primary or secondary stress, e.g. combat / 'kom.bret@ 'ka: m.bret/ or be unstressed, e.g. complete / kam'pli: t/ '', unter dem 'Präfix' emerscheinen sowohl emblem als auch embed, und unter dem Suffix -ee werden employee und committee behandelt, als seien sie gleich strukturiert. Der lange Eintrag unter dem sog. Suffix -ate geht sogar soweit, -ate in dem Nomen climate als Suffix zu bezeichnen. Er endet mit dem Satz: "There are numerous exceptions; see individual entries". Von solcher terminologischen Kritik abgesehen, sind die Hinweise auf die verschiedenen Realisationen von de- (debrief vs detain) und re- (reread vs return) sicher hilfreich. Bei subfehlt übrigens ein entsprechender Kommentar (subedit vs subdue). - Stark verbessert behandelt EPD 15 das Phänomen der 'weak FLuL 27 (1998) Buchbesprechungen • Tagungsberichte 245 forms'. Unter dem betreffenden Funktionswort finden sich nicht nur, wie in EPD 14, die verschiedenen möglichen Aussprachen, sondern eine ausführliche, mit Beispielen illustrierte Beschreibung der Bedingungen, die zu der jeweiligen Realisation führen (vgl. and, do, does, has, he, etc.). 2. Worin unterscheiden sich EPD 15 und LPD? Sowohl EPD 15 (1997) als auch LPD (1990) sind für Anglisten ohne Einschränkung empfehlenswert. EPD 15 hat (bei nur 559 Seiten) eine etwas längere und aktuellere Wortliste als LPD (804 Seiten). Beide Werke sind äußerst sorgfältig gearbeitet und gleichen sich in den wichtigsten Einzelheiten. Dennoch gibt es Unterschiede: LPD wendet sich expliziter an nicht-muttersprachliche Benutzer als EPD 15 und ist dabei gleichzeitig etwas deskriptiver und linguistischer. Es spricht Empfehlungen (u,a. durch farbigen Druck) und Warnungen (Ausrufezeichen in einem Dreieck) aus (vgl. z.B. den Eintrag unter etc., etcetera, et cetera) und weist auf die Unerwartetheit mancher Aussprachen sowie ggf. auf die Existenz von Homophonen hin: "bury 'ber i (! = berry)". -LPD gibt häufig auch nicht-RP-Varianten an, markiert sie aber entsprechend (entweder mit einem vorangestellten Kreuz oder in expliziter Form): "one wl\n twon -In standard speech this ward has no weakform. See, however, 'un". EPD 15 listet hier nur die RP-Form auf, ebenso bei staff, etc. Die Deskriptivität geht bei LPD, wie gesagt, bis zur Aufnahme inkorrekter (aber frequenter) Aussprachen (vgl. auch grievous, asphalt, Moray, predilection). Selbst häufig assimilierte oder elidierte Formen werden aufgenommen: "bridegroom 'brard gru: m brarg-, [...]". - Umstrittene, im Prozeß der Veränderung begriffene Aussprachen werden in LPD durch den Abdruck der Ergebnisse einer 'poll panel'-Befragung deutlicher problematisiert als in EPD 15: "data 'dert a 'da: t a, t'd: et a [...] -BrE poll panel preference: 'den a 92%, 'da: t a 6%, 'd: et a 2%". Weitere Beispiele wären applicable, contribute, controversy, exquisite, dispute, suit. - Im Bereich der Wortbetonung hat EPD 15 sich für die Unterscheidung von 'primary' und 'secondary stress' entschieden, LPD dagegen arbeitet zusätzlich mit 'tertiary stress', eine Entscheidung, die besonders aus der Perspektive deutscher Sprecher klare didaktische Vorteile hat. Crossexamination wird in EPD 15 transkribiert, als sei der Akzent auf der ersten und dritten Silbe gleich: ,kros.rg,z: em.r'ner.fn; LPD dagegen schreibt ,kros rg .z: em a 'nerfn, eine bei normalem Sprechtempo wahrscheinlichere Form (vgl. auch cross-fertilisation, disambiguation, goddaughter, predisposition). - Schließlich enthält LPD über 30 Kurzartikel zu phonetischen Phänomenen, deren Verständnis für eine korrekte Aussprache grundlegend ist (Assimilation, Elision, Weak Forms, R Liaison, etc.) und wird hiermit schon fast zu einem Lehrbuch der englischen Phonetik. Das ist nicht die Zielsetzung von EPD 15: es listet Fakten auf, und es tut dies mit großer Sorgfalt und Zuverlässigkeit. Bielefeld Käthe Henke-Brown Heidrun GERZYMISCH-ARBOGAST, Klaus MUDERSBACH (in Zusammenarbeit mit Ingrid Fleddermann [et al.]): Methoden des wissenschaftlichen Übersetzens. Tübingen: Francke 1998 (UTB 1990), 374 Seiten [DM 39,80]. Die Vf. wollen das Übersetzen wissenschaftlich fundieren. Dies erfordert ein „exhaustives methodisches" (49) Vorgehen. "Methodisch" impliziert, daß sich übersetzerisches Handeln im Rahmen einer „wiederholbaren regelgeleiteten Schrittfolge" (344) zu vollziehen hat. "Exhaustiv" meint, daß der zu übersetzende Text erschöpfend analysiert wird. Dies geschieht, indem man ihn sowohl mit einer „atomistischen" als auch nach einer „holistischen" Methode analysiert (39), wobei beide Methoden streng getrennt anzuwenden sind, bevor die Ergebnisse verglichen werden, um eine FLuL 27 (1998)