Fremdsprachen Lehren und Lernen
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2941-0797
Narr Verlag Tübingen
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2001
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Gnutzmann Küster SchrammHenning DÜWELL, Claus GNUTZMANN, Frank KÖNIGS (Hrsg.): Dimensionen der Didaktischen Grammatik
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2001
Torsten Schlak
Henning DÜWELL, Claus GNUTZMANN, Frank KÖNIGS (Hrsg.): Dimensionen der Didaktischen Grammatik. Festschrift für Günther Zimmermann zum 65. Geburtstag. Bochum: AKS-Verlag 2000, 444 Seiten [DM 40,-]
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Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 257 konsekutives und bilaterales konsekutives Dolmetschen. Anschließend werden sowohl Vorbereitungen auf den Dolmetscheinsatz als auch Faktoren, die mit einer Dolmetschsituation verbunden sind, ausführlich dargestellt. Im letzten Teil des Kapitels 5 wird der Dolmetscqunterricht thematisiert. Nach .einer Diskussion um Lehr- und Lernziele im Dolmetschunterricht wird die Didaktisierung von Texten für den Dolmetschunterricht vorgestellt sowie unterschiedliche, durchaus intelligente Unterrichtsmodelle diskutiert. Kommentierte bibliographische Hinweise ergänzen das Kapitel. Im sechsten Kapitel wird ein Überblick über die Ausbildung und Fortbildung von Übersetzern und Dolmetschern gegeben. Im ersten Teil des Kapitels wird die Ausbildung von Übersetzern und Dolmetschern im universitären und nichtuniversitären Bereich skizziert. Es folgt im zweiten Teil des Kapitels eine ausführliche Diskussion über Curricula für eine Übersetzerbzw. Dolmetscherausbildung. Besonders interessant sind in diesem Unterkapitel die organisatorischen und inhaltlichen Punkte, die der Autor in Hinblick auf die Einrichtung einer Übersetzerbzw. Dolmetscherausbildung diskutiert. Schließlich werden im letzten Teil des Kapitels Fragen nach Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung von Übersetzern und Dolmetschern erörtert. In Kapitel 7 reflektiert der Autor über die Stellung des Übersetzens und Dolmetschens im Fremd" sprachenunterricht. Das Kapitel dient im Wesentlichen einer kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle und Funktion des Übersetzens, insbesondere von Übersetzungsübungen im Fremdsprachenunterricht. Dabei werden sowohl Thesen für die Entwicklung einer translatorischen Kompetenz präsentiert als auch die Funktion des Übersetzens im Unterricht diskutiert. Am Ende des Kapitels werden zahlreiche, zum Teil kommentierte bibliographische Hinweise vorgestellt, die aktuell und hilfreich sind. . Das (letzte) achte Kapitel enthält eine Beschreibung der Aktivitäten des Goethe-Instituts im Bereich des Übersetzens und Dolmetschens. Dabei geht es im Wesentlichen um Anregungen für Aus- und Fortbildungsaktivitäten im Rahmen des Übersetzens und Dolmetschens. Hervorzuheben sind in diesem Kapitel die zahlreichen Beispiele, wie entsprechende Veranstaltungen geplant und durchgeführt werden können. Die Monographie hat außerdem zwei Anhänge. Im ersten Anhang wird sowohl eine ausführliche, aktuelle und kommentierte Bibliographie zum Thema Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft als auch eine Auswahl von Fachzeitschriften, die als Thema die Theorie und Praxis des Übersetzens und Dolmetschens haben, aufgelistet. Diese Bibliographie entspricht ohne Zweifel dem aktuellen Stand der Forschung. Im zweiten Anhang wird ein Überblick über staatliche deutsche Hochschulen gegeben, an denen Übersetzer und Dolmetscher ausgebildet werden. Fazit: Zusammenfassend ist noch festzuhalten, dass es sich bei der vorliegenden Monographie um ein äußerst lesens- und empfehlenswertes Werk handelt. Die Monographie ermöglicht einen aktuellen Überblick über die Didaktik des Übersetzens und Dolmetschens. Es ist jedem zu empfehlen, der sich im Unterricht mit Übersetzen und Dolmetschen auseinander setzen möchte. Bochum Cassio Rodrigues Henning DÜWELL, Claus GNUTZMANN, Frank KÖNIGS (Hrsg.): Dimensionen der Didaktischen Grammatik. Festschrift für Günther Zimmermann zum 65. Geburtstag. Bochum: AKS-Verlag 2000, 444 Seiten, [DM40,-] Dimensionen der Didaktischen Grammatik ist der Titel der von Düwell, Gnutzmann und Königs herausgegebenen Festschrift zum 65. Geburtstag von Günther Zimmermann. Ein prinzipiell zutreffender Titel, denn 18 der 22 Beiträge beschäftigen sich im weitesten Sinne mit Didaktischer Grammatik. Darüber hinaus finden sich einige Abhandlungen über Lernstrategien ein Thema, das Günther Zimmermann in seiner Forschung auch immer wieder aufgegriffen hat. Die Beiträger sind ausnahmslos renommierte deutsche Fachdidaktiker. Thematisiert werden zumeist die Schulfremdsprachen Englisch und Französisch; das Deutsche als Fremdsprache ist in den Beiträgen von Königs und Tönshoff vertreten. Das 444seitige Buch wird eingeleitet mit einem kurzen Vorwort der Herausgeber, einer Tabula gratulatoria sowie einem Lebenslauf und dem Schriftenverzeichnis von Günther Zimmermann. Die sich anschließen- FLllllL 30 (2001) 258 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel den Einzelbeiträge sind alphabetisch nach Beiträgernamen geordnet. In dieser Reihenfolge sollen sie nun auch weitgehend besprochen werden: Christ unternimmt im ersten Beitrag der Festschrift eine Reise in die Geschichte des Fremdsprachenunterrichts und beschreibt Person und Werk dreier bedeutender Grammatiker aus dem 17 ., 18. und 19. Jahrhundert. Es ist sicher lehrreich zu wissen, dass auch schon im 18. Jahrhundert ausgiebig über die Notwendigkeit expliziter Grammatikvermittlung gestritten wurde. Düwell verweist in „Grammatik und Motivation" auf Wege und Möglichkeiten, Grammatikarbeit motivierender zu gestalten. Zugleich bietet sein Beitrag einen ersten Einblick in die neuere Motivationsforschung von Dömyei, Schumann, Oxford u.a .. Freudenstein spricht sich in seinem Aufsatz „Grammatik lernen? Nein, danke! Grammatik erwerben? Ja, bitte! " für einen weitgehend grammatikfreien Fremdsprachenunterricht aus, zudem befürwortet er den Frühbeginn beim Fremdsprachenlernen, eine Stärkung des Hörverstehens und eine Verkürzung der Unterrichtsdauer für einzelne Fremdsprachen zugunsten eines mehrsprachigen Schulunterrichts. Für den schulischen Fremdsprachenunterricht wünscht er sich weiterhin 'native speaker' als Fremdsprachenlehrende, eine Stärkung von Austausch- und Besuchsprogrammen und die Betonung einer umgangssprachlichen Sprachkompetenz für Freizeit und Beruf. Viele seiner Forderungen sind unbedingt zu unterstützten; die Ablehnung des Grammatikunterrichts auf Basis von Krashens Arbeiten überrascht jedoch, insbesondere wenn man die gegenwärtige Forschungslage zum Zweitsprachenerwerb mit berücksichtigt. So konnten Norris/ Ortega (2000) 1 in einer aufwendigen statistischen Metaanalyse erst kürzlich die Effektivität formfokussierender Unterrichtsverfahren belegen, und auch eher konventionelle Überblicksartikel kommen in der Mehrzahl zu einer ähnlichen Einschätzung der Forschungslage (vgl. z.B. Spada 1997)2. Die Diskussionen über 'noticing', 'teachability', 'consciouness-raising', 'input enhancement', 'recasts', 'input processing', 'focus on form' vs. 'focus on forms' usw. finden, wie auch in vielen anderen Aufsätzen, trotz der offensichtlichen inhaltlichen Relevanz keine Beachtung. Gnutzmann beschäftigt sich in seinem Beitrag (S. 67 ff) mit der Lernzielfrage im Kontext der schulischen Grammatikvermittlung und streift dabei verschiedene Themen von Language Awareness über Lernerautonomie bis hin zu Fragen der Fehlertoleranz. Grotjahn setzt sich in seinem wichtigen 'state-of-the-art' Artikel mit der Frage „Sprachbezogene Kognitivierung: Lernhilfe oder Zeitverschwendung? " auseinander. Ausgehend von Tönshoffs Kognitivierungsbegriff erörtert er kritisch analysierend neben der deutschen vor allem auch die aktuelle internationale Literatur. Zusätzlich zur Ausgangsfrage wird der Zusammenhang von Lernstilen und Kognitivierungen und die Auswahl geeigneter Kognitivierungsgegenstände diskutiert. Grotjahn schließt seinen Beitrag mit einigen forschungsmethodologischen Überlegungen. Der Artikel ist als Referenzliteratur zum aktuellsten internationalen Forschungsstand unbedingt zu empfehlen. Einen sehr weiten Grammatikbegriff legt Hellwig (S. 107 ff) seiner literarisch-sprachlichen Analyse dreier britisch-englischer Gedichte aus dem 19. und 20. Jahrhundert zugrunde. Hellwig bemüht sich um eine Integration von Spach- und Literaturdidaktik und entwickelt kreative Aufgabenstellung (Aufgabenstellungen) für die fremdsprachenunterrichtliche Arbeit mit den ausgewählten Gedichten. Mit Lehrerfortbildung beschäftigt sich Herrmann-Brennecke in ihrem Beitrag „Wahrnehmungsprozesse", der vom Schwerpunktthema 'Didaktische Grammatik' weit entfernt ist. Sie beschreibt und evaluiert eine zweisemestrige Zusatzqualifizierung „Frühbeginn Englisch für die Primarstufe". Die Fortbildung richtet sich an in Sachsen-Anhalt ansässige Russischlehrer und ist einem „sprachlichen und kulturellen Diversifizierungsansatz" (S. 136) unter Rückgriff auf die vorhandenen Fremdsprachenkenntnisse (zumeist Russisch, gelegentlich Französisch) der teilnehmenden Lehrenden verpflichtet. NORRIS, John M. / ÜRTEGA, Lourdes (2000): "Effectiveness of L2 Instruction: A Research Synthesis and Quantitative Meta-analysis". In: Language Learning 50, 417-528. 2 SPADA, Nina (1997): "Form-Focussed lnstruction and Second Language Acquisition: A Review of Classroom and Laboratory Research". In: Language Teaching 30, 73-87. lFLIIIL 30 (2001) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 259 Königs untersucht in seinem interessanten Aufsatz „Grammatik: Begriff und Konzept aus der Lernerperspektive", inwieweit die Didaktische Grammatik in Lehrwerken des Französischen und des Deutschen als Fremdsprache dem aktuellen Erkenntnisstand der Fachdiskussion, der sich grob in den Stichworten Verständlichkeit, Autonomie, Prozessorientierung und Individualisierung zusammenfassen lässt, entsprechen. Dabei greift er auch aufLerner-lnterviewdaten zurück. Die Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache bewertet Königs etwas positiver als die für das Französische. Insgesamt konstatiert er jedoch einen erheblichen Entwicklungsbedarf und zeigt Perspektiven für die Verbesserung Didaktischer Grammatiken in Lehrwerken auf. Meißner (S. 167 ff) bespricht die Bedeutung des Transfers aus der Perspektive der Mehrsprachendidaktik. Er betont positive Transfereffekte bei der Sprachrezeption und diskutiert Übungssequenzen für den zwischensprachlichen Rezeptionstransfer. Die Rolle der Grammatikarbeit in Intensivkursen am Bochumer Landessprachinstitut Nordrhein- Westfalen/ Russicum beschreibt Mey in seinem Beitrag und legt dabei besonderen Wert auf die Lernvorlieben und -Strategien erwachsener Lernender. Der Beitrag schließt mit einer Auflistung didaktischmethodischer Vorschläge für die Darstellung von Grammatik in Intensivkursen ab. Zimmermanns frühe Arbeiten zur Signalgrammatik werden in den Beiträgen von Mindt und Schiffler erneut aufgegriffen. Mindt fordert in „Hat die Signalgrammatik eine Zukunft", Didaktische (Signal-) Grammatiken auf korpuslinguistischer Forschung zu basieren, nur bei eindeutigen Kookurrenzen "signalgrammatisch" zu arbeiten, und die Erforschung geeigneter Signalwörtern(Signalwörter) / kontextueller Elemente zu intensivieren. Hierauf legt Schiffler (S. 265 ff) in seinem Beitrag den Schwerpunkt. Er schlägt Signalwörter für bestimmte Aspekte der französischen Grammatik vor. Dabei unterscheidet er kontextuelle, metasprachliche und visuelle Signale und arbeitet kontrastiv Französisch- Deutsch. Zu kritisieren wäre ggf. seine an der Kontrastivhypothese angelehnte Auffassung von Transfer: „Signale sollen sich auf grammatische Schwerpunkte bzw. Fehlerschwerpunkte beschränken. Diese betreffen vor allem die Strukturen, die interferenzgefährdet sind, da sie von der deutschen Struktur abweichen (271)". Im Anschluss an eine sehr kompetente Diskussion des Verhältnisses von Sprachgefühl und Sprachwissen im L1 und L2-Erwerb vergleichen Nold und Grimmig (S. 211 ff) auf Basis empirischer Daten den von Englischschülern verschiedener Schulformen erreichten Grad an Sprachbewusstheit. Raabe diskutiert in seinem interessanten Beitrag „Grammatik im Sprachlehrfilm eine schlechte Allianz? " die Frage, ob und wie sich Grammatik mit Sprachlehrfilmen vermitteln lässt. Dazu analysiert er detailliert vorhandene Sprachlehrfilme für das Französische und macht, u.a. unter Rückgriff auf die von ihm initiierte Lernerfragenforschung, vielseitige und die Spezifik des Mediums Film betonende methodische Vorschläge für die Grammatikarbeit in und mit Sprachlehrfilmen. Bezugnehmend auf die europäischen Sprachenzertifikate plädiert Raasch (S. 249 ff) für die Verwendung eines weiten Grammatikbegriffs im Französischunterricht. Er nimmt an, dass dies in Verbindung mit einem 'task based' -Unterrichtskonzept zu positiveren Einstellungen der Lernenden der Grammatik gegenüber führen kann, die wie er in einer kleinen Befragung feststellt - (immer noch) Grammatik zwar für wichtig, aber auch für schwierig und langweilig halten. Sehr interessant und nicht unprovokativ sind Schwerdtfegers Überlegungen in „Grammatik und Leiblichkeit". Sie setzt sich nur am Rande mit dem Thema Grammatik auseinander, eigentlich geht es ihr um ein völlig neues Verständnis von Zweitsprachenerwerbs- und Sprachlehrforschung bzw. von geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung an sich. An die Stelle einer mathematisch-naturwissenschaftlich orientierten Forschung wünscht sich Schwerdtfeger eine Körper und Leiblichkeit betonende, kritische Fremdsprachenforschung, die Mensch, Sprache und Welt zusammenführt und als Einheit betrachtet. Etwas unklar bleibt (bisher noch), was dies konkret für Forschung und Unterricht bedeutet. Hinsichtlich der Grammatikarbeit wird jedoch schon angesprochen, dass das traditionelle normative Regelverständnis durch narrative Regelbildungsprozesse zu ersetzen sei. Spannend ist zudem Schwerdtfegers Kritik an der aus ihrer Sicht wissenschaftstheoretisch problematischen Zusammenführung von Konstruktivismus und Kognitionspsychologie in Wolffs Arbeiten. Über „Verständigungsprobleme im Englischunterricht" schreibt Solmecke (S. 305 ff). Anhand von fLUJL 30 (2001) 260 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Unterrichtsaufzeichnungen aus verschiedenen schulischen Kontexten (Grundschule, Hauptschule, Gymnasium, Gesamtschule, Volkshochschule, zumeist Anfangsunterricht) werden Verständigungsschwierigkeiten im Unterrichtsdiskurs beschrieben und zu erklären versucht. Die Spezifik des Unterrichtsdiskurses wird betont und insbesondere missverständliche Arbeitsanweisungen und Aufgabenstellungen thematisiert. Überraschenderweise fehlt eine Beschreibung des Forschungsprojekts hinsichtlich der Forschungsteilnehmer, des Forschungsansatzes, der Datenerhebung, -aufbereitung und -analyse. Systematische retrospektive Lehrer- und Lernerinterviewdatenhätten vermutlich die vorgenommenen Interpretationen ergänzen und stärken können. Sehr anschaulich und leicht nachvollziehbar beschreibt Tönshoff (S. 327 ff) eine Lehrerfortbildungsveranstaltung „Lernstrategien" (hier vor allem für Deutsch als Fremdsprache-Lehrende). Das Veranstaltungskonzept wird in den einzelnen Arbeitsphasen vorgestellt und es werden Erfahrungen aus zuvor durchgeführten Fortbildungen diskutiert: Vogel (S. 349 ff) sieht den schulischen Französischunterricht in einer schweren Krise. Er führt zuerst verschiedene Ursachen für die gegenwärtige Situation auf und beschäftigt sich dann ausführlich mit der Fehlerbewertung, die er als besonders problematisch und reformbedürftig betrachtet. Thematisch etwas aus dem Rahmen fällt Wolffs Beitrag „Hörverstehen in der Fremdsprache: Ein psycholinguistisches Ratespiel? " Seine Überlegungen folgen der von ihm mitgeprägten kognitionspsychologisch-konstruktivistischen Ausrichtung in der Fremdsprachendidaktik. Er nähert sich dem fremdsprachlichen Hörverstehen an, in dem er zuerst den sprachlichen Verstehensprozess allgemein erörtert, dann auf die Spezifika des LI-Hörverstehens eingeht, um schließlich zum fremdsprachlichen Hören zu gelangen. Sein Beitrag schließt mit einigen Vorschlägen zur Vermittlung von Hörstrategien im Fremdsprachenunterricht ab. Rüdiger Zimmermann (S. 391 ff) berichtet über eine empirische Studie zur Verwendung von (Pseudo-)Spaltsätzen in Ll und L2 Englisch. Grammatikalitätsurteile deutschsprachiger Englischlernender werden mit denen von Muttersprachlern des Englischen verglichen, um Lernschwierigkeiten zu ermitteln. Vorhersagen über Lernschwierigkeiten werden auf Grundlage der neueren Transferforschung getroffen und überprüft. Vielleicht etwas bedauerlich ist, dass obwohl drei Lernergruppen auf unterschiedlichem Lernniveau untersucht wurden, diese nicht getrennt analysiert, sondern nur als eine Lernergruppe in die Analyse aufgenommen wurden. Eine getrennte Analyse hätte auch gewisse Aussagen über den Erwerb und nicht nur die Verwendung von (Pseudo-)Spaltsätzen zugelassen. Der abschließende Aufsatz von Zydatiß (S. 415 ff) enthält praxisorientierte Vorschläge zur Grammatikarbeit am Beispiel des Passivs im Fremdsprachenunterricht Englisch. Zydatiß kontrastiert das übliche schulische Vorgehen mit seinem Diskursbzw. Text-orientierten Ansatz. Fazit: Zur besseren Orientierung hätte man sich vielleicht ein Sach- und ein Namensregister sowie eine einleitende Zusammenfassung der Einzelbeiträge gewünscht. Dass diese Hilfen nicht vorhanden sind, schmälert jedoch in keiner Weise die inhaltliche Qualität der Festschrift. Denn trotz vereinzelter Kritikpunkte an einigen Beiträgen verdeutlicht der vorliegende Band die Vielseitigkeit und Lebendigkeit der Diskussion über didaktische Grammatik in Deutschland. Bemerkenswert ist zudem, dass die Festschrift auch einige empirische Beiträge enthält, denn gerade in der empirischen Forschung hat Zimmermann viel geleistet und bedarf es weiterhin größter Anstrengungen. Fast alle Beiträge unterstreichen, wie groß der Einfluss Günther Zimmermanns auf die fremdsprachendidaktische Diskussion, insbesondere bezüglich des Themas Didaktische Grammatik, war und ist. Mit der vorliegenden Festschrift wird ein bedeutender Vertreter der deutschsprachigen Fremdsprachendidaktik würdig geehrt. Bielefeld! Osaka Torsten Schlak lFLllL 30 (2001)
