Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2003
321
Gnutzmann Küster SchrammMonitoring-Prozesse und ihre Rolle für die fremdsprachliche Produktion
121
2003
Ulrich Schade
flul3210104
Ulrich Schade * Monitoring-Prozesse und ihre Rolle für die fremdsprachliche Produktion** Abstract. When human beings are acting they make errors. But they can as well detect these errors and therefore avoid them in the future. These abilities are asked for especially in L2 acquisition: A speech monitor has to detect errors and bring them to consciousness in order to allow future learning. This article discusses the different components of the monitoring device and their respective capabilities, the outerloop reception-based component, the inner-loop reception-based component, and the production-based component. In contrast to the two reception-based components, the production-based one operates in an automatic way, i.e. errors are not processed consciously. In order to learn from L2 errors detected by this component, additional attention is needed in order to start conscious error processing. Attention, however, will bind production resources and the production output will therefore be less elaborated. 1. Einleitung Im Beitrag von Kees DE BOT (in diesem Band [92-104]) wird ein Sprachverarbeitungsmodell vorgestellt, das auf dem Sprachproduktionsmodell von LEVELT (1989; vgl. auch LEVELTIROELOFSIMEYER 1999) aufbaut und das über mehrere Sprachen verfügt, um Intendiertes sprachlich auszudrücken bzw. um sprachliche Äußerungen (in jeder dieser Sprachen) zu verstehen. Dabei wurde davon ausgegangen, daß eine dieser Sprachen als Erst- oder Muttersprache dient. Im vorliegenden Beitrag sollen die Monitorkomponenten vorgestellt werden, die für dieses postulierte Sprachverarbeitungsmodell angenommen werden können, um dann deren Auswirkungen auf eine mündliche Produktion in der Zweitsprache zu diskutieren. LEVELT (1983, 1989; LEVELT [et al.] 1999) geht davon aus, daß das Monitoring mit den Komponenten durchgeführt wird, die auch für die Sprachrezeption verantwortlich sind und mit denen Fehlleistungen anderer Sprecher bemerkt werden. Bei diesem „Rezeptionsmonitor" kann zwischen einer „inneren" und einer „äußeren" Schleife unterschieden werden. Die äußere Schleife nutzt die über das Ohr wahrgenommene eigene Artikulation als Eingabe; die innere Schleife arbeitet mit der so genannten „inneren Sprache" ("inner speech"), der präartikulatorischen Repräsentation des zu Äußernden. Im Gegensatz zu den von Levelt selbst vertretenen Annahmen zum Monitoring wird hier Korrespondenzadresse: PD Dr. Ulrich SCHADE, wiss. Mitarbeiter, Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften e.V., Neuenahrer Straße 20, 53343 W ACHTBERG-WERTHHOVEN. E-mail: schade@fgan.de Arbeitsbereiche: Sprachproduktion, Lokal-konnektionistische Modelle, Ontologien . .. Für wertvolle Hinweise und Kommentare zu vorhergehenden Fassungen dieses Beitrags danke ich Thomas BERG, Sabine BEYER, Kees DE BOT, Judit KORMOS und lmke RUST. lFLl.llL 32 (2003) Monitoring-Prozesse und ihre Rolle für die fremdsprachliche Produktion 105 innerhalb der an LEVELT (1989) orientierten Architektur eines Sprachverarbeitungsmodells mit Zweitsprachkompetenz (DE BOT 1992) zusätzlich die Existenz eines Produktionsmonitors angenommen, der unabhängig von Rezeptionsprozessen arbeitet. Ein solcher Monitor wird postuliert etwa von SCHLENCKIHUBERIWILLMES (1987), von MACKAY (1992), von SCHADE/ LAUBENSTEIN (1993) sowie von NICKELS/ HOWARD (1995), wobei aber die Arbeitsanteile, die die einzelnen Autoren den jeweiligen Monitorkomponenten zuschreiben, voneinander abweichen. In dem vorliegenden Beitrag soll bei der Darstellung dieser Arbeitsteilung weitgehend auf PoSTMA (2000) verwiesen werden, der eine umfassende Übersicht über die derzeit diskutierten Monitorfunktionen und -komponenten bietet und diese ebenfalls in das LEVELT'sche Verarbeitungsmodell einordnet (ibd., Abb. 1). Auf der Basis seiner Analyse von Monitorkomponenten hält Postma ebenfalls ein Zusammenspiel von zwei Rezeptionskomponenten und einer Produktionskomponente beim Monitoring für wahrscheinlich. Es sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt, daß die Verortung der Monitorkomponenten in dem Bezugmodell von Levelt eine repräsentationale Trennung der Produktionsvon den Rezeptionsprozessen bedingt, die nicht von allen Autoren (etwa nicht von MACKAY 1987, 1992) geteilt wird. Im folgenden wird zunächst der produktionsinterne Monitor behandelt. Danach werden die Komponenten erläutert, die die Produktion unter Zuhilfenahme von Teilprozessen der Sprachrezeption überwachen. Bei der Diskussion der unterschiedlichen Komponenten ist stets zu beachten, ob ein durch die jeweilige Komponente erkannter Fehler analysiert wird, ob also das „Korrekte" dem Fehler zum Vergleich gegenübergestellt und mit ihm verglichen wird, oder ob lediglich ein Verdacht auf einen Fehler konstatiert wird, ohne daß eine Analyse stattfindet. In jenem Fall arbeitet der Monitor als Editor und "conscious" (POSTMA 2000: 114), in diesem Fall als einfacher Monitor ("automatic, reflex-like" [ibd.]). "Monitor" wird in diesem Kapitel also als Oberbegriff aufgefaßt, der sowohl Editoren, die den Fehler analysieren, als auch die automatisch arbeitenden Komponenten umfaßt, die ohne eine Fehleranalyse operieren. Der Unterschied bezüglich der Fehleranalyse beeinflußt den Effekt, den ein Monitoralarm auf die nachfolgende Form der sprachlichen Äußerung hat, was sich insbesondere bei einem Reparaturversuch zeigt. Der Zusammenhang zwischen den Monitorprozessen und den Reparaturversuchen ist besonders prägnant bei fremdsprachlichen Produktionen. Entsprechend wird auf diese Effekte im Anschluß an die Darstellung der unterschiedlichen Monitorkomponenten ausführlich eingegangen. 2. Die produktionsinterne Monitorkomponente Es ist anzunehmen, daß der kognitive Prozeß der Sprachproduktion über eine Komponente verfügt, die Monitorfunktionen ausübt, ohne daß Leistungen der Rezeption beansprucht werden. Ein wichtiges Indiz zugunsten dieser Annahme ergibt sich aus Patientendaten, mit denen SCHLENCK [et al.] ( 1987) sowie NICKELS/ HOWARD (1995) belegen, daß bei einer Aphasie Fähigkeiten der Sprachrezeption und Monitorfähigkeiten unabhängig lFlLl\lL 32 (2003) 106 Ulrich Schade voneinander gestört sein können "doppelte Dissoziation", SHALLICE 1988: 234 ff). POSTMA (2000) postuliert, daß ein solcher „Produktionsmonitor" automatisiert abläuft und damit sehr schnell auf mögliche Fehler reagieren kann. Die Arbeitsweise eines solchen automatisierten Monitors kann man sich wie folgt vorstellen: Bei jeder Selektion im Produktionsprozeß überprüft der Monitor, ob das selektierte Element zur intendierten Produktion passen könnte. MACKAY (1992) geht im Rahmen seiner "Node Structure Theory" (MACKAY 1987) davon aus, daß der Monitor über positives Feedback erkennen kann, wenn selektierte Einheiten eine ungewöhnliche und neuartige Sequenz bilden. Dies kann als Indiz dafür angesehen werden, daß eine der Selektionen fehlerhaft war. In einer "spreading activation"-Modellierung des Produktionsprozesses nach McCLELLAND/ RUMELHART (1981), wie sie den Ansätzen von DELL (1986) und STEMBERGER (1985), aber auch WEAVER++ (ROELOFS 1997) zugrunde liegt, kann kontrolliert werden, ob der Knoten, der das ausgewählte Element repräsentiert, mit dem Knoten verbunden ist, der das zur Produktion anstehende Element aus der nächst höheren Ebene repräsentiert (SCHADE/ LAUBENSTEIN 1993). Bei einer Phonemselektion wird also beispielsweise überprüft, ob das selektierte Phonem ein Phonem des zu produzierenden Wortes ist. Dieses Prinzip eines produktionsintemen Monitors wird tatsächlich auch in der von LEVELTIROELOFS/ MEYER (1999) vorgestellten Weiterentwicklung des Levelt-Modells (LEVELT 1989) genutzt allerdings nicht unter dem Label „Monitoring": Bei jeder Selektion erfolgt ein so genanntes "binding by checking" (ibd.: 6 f), welches die Korrektheit der aktuellen Selektion gewährleistet. Der entscheidende Punkt beim produktionsinternen Monitoring ist, daß im „Fehlerfall", also im Fall einer Abweichung von der Norm, die der Sprecher selbst auch als solche einschätzen würde, keine Analyse des Fehlers erfolgt. Dieser Monitor ist kein Editor. Schlägt der Produktionsmonitor Alarm, so erfolgt automatisch ein Abbruch der Produktion, die dann ohne Fehleranalyse an einem früheren Punkt wieder einsetzt. Dieser Punkt ergibt sich aus den Sequentialisierungsmechanismen, die dem Produktionsprozeß zugrunde liegen. Die während einer Produktion genutzten linguistischen Repräsentationen werden in immer kleinere Einheiten gebrochen, die dann in der korrekten Reihenfolge zu realisieren sind. Bei der Realisierung einer Phrase, mit der ein Satzglied verbalisiert wird, müssen etwa Wörter in der korrekten Reihenfolge produziert werden; bei der Wortproduktion sind Phoneme zu realisieren, die natürlich auch in der richtigen Reihenfolge auszuwählen sind. Der Wiedereinsatz der Produktion nach dem Abbruch durch den Produktionsmonitor erfolgt am Beginn der jeweils zu realisierenden Einheit. Wird also etwa während einer Phonemselektion beispielsweise aufgrund der dabei vorliegenden Aktivierungsverteilung die Möglichkeit einer Fehlselektion konstatiert, so wird die Unstimmigkeit als Phonemfehler behandelt. Die Produktion beginnt erneut am Anfang des aktuellen Wortes. Ergibt sich dagegen der Abbruch aufgrund einer Unstimmigkeit bei der Wortauswahl, erfolgt der Neueinsatz mit dem Beginn der aktuell zu realisierenden Phrase (MACKAY 1992, SCHADE/ LAUBENSTEIN 1993); die Unstimmigkeit wird also als Wortfehler behandelt. Auf diese Weise entstehen Reparaturmuster, die der Levelt'schen Wohlgeformtheitsbedingung für Reparaturen (LEVELT 1983, 1989) entsprechen (Beispiel: "Auf Sizilien haben wir den Vesuvähh Quatsch den Ätna besichtigt"), lFLILIIL 32 (2003) Monitoring-Prozesse und ihre Rolle für die fremdsprachliche Produktion 107 ohne daß eine Analyse des Fehlers durchgeführt wird. Die Reparatur gelingt einem Normalsprecher in aller Regel trotzdem, weil Normalsprecher nur selten Fehler machen (GARNHAMISHILLOCKIBROWN/ MILL/ CUTLER 1981). Die Wahrscheinlichkeit ist also gering, daß nach einem „Re-Start" erneut ein Fehler produziert wird (KOLK 1995: 299 f). Aus dieser Überlegung ergibt sich eine weitere Evidenz für die Existenz eines automatisierten produktionsinternen Monitors: Ist der Produktionsprozeß etwa durch das Vorliegen aphasischer Schädigungen beeinträchtigt, so daß Fehler sehr viel häufiger als bei Sprachgesunden auftreten, so sollten die hier skizzierten Arbeitsmechanismen des Produktionsmonitors zu einer Sequenz von Fehlern führen, weil dann die Wahrscheinlichkeit, nach einem Re-Start erneut einen Fehler zu produzieren, ungleich höher ist als bei unbeeinträchtigten Produktionsmodulen. Tatsächlich sind solche Sequenzen insbesondere bei Patienten rnit Broca-Aphasie (HUBERIPOECKIWENIGER 1997) zu beobachten (JOANETTE/ KELLER/ ROCH LECOURS 1980, KOLK 1995), denn Broca-Aphasiker leiden einerseits unter einer gestörten Produktion, verfügen aber andererseits über ein gutes Fehlerbewußtsein (erhaltene Monitorfunktionen). Eine weitere Evidenz liefert die Untersuchung so genannter "blends", auch „Überblendungen" bzw. "Kontaminationen" genannt. Unter diesen Bezeichnungen werden Versprecher klassifiziert, bei denen zwei sprachliche Einheiten, die beide das zu Formulierende adäquat ausdrücken, zu einer Mischform verschmolzen werden. Beispiele hierfür sind: ( 1) beinahe / fast ---> bast (2) Gegensatz/ Widerspruch ---> Gegenspruch (3) Das ist des Pudels Kern/ Das ist der langen Rede kurzer Sinn ---> Das ist des langen Pudels kurzer Kern. Überblendungen werden signifikant seltener repariert als andere Versprecher (BERG 1992, MACKAY 1992). Nimmt man einen produktionsinternen Monitor an, kann dies dadurch erklärt werden, daß dieser Monitorkomponente das Erkennen von Überblendungen besondere Probleme bereitet: Bei jeder Selektion paßt die ausgewählte Einheit zu einem der beiden übergeordneten Elemente. Sind beispielsweise die beiden Wortformen zu „fast" und „beinahe" aktiv und wird „hast" produziert, so paßt das ausgewählte / b/ zu dem aktivierten „beinahe" und die danach ausgewählten Phoneme zu dem ebenfalls aktivierten „fast". Insgesamt können damit die Selektionen von dem automatisch ablaufenden Produktionsmonitor als adäquat eingeschätzt werden, und die Monitorkomponente bemerkt keinen Fehler, initiiert keinen Abbruch und leitet keinen Reparaturversuch ein. Interessanterweise berichtet SHATTUCK-HUFNAGEL (1979: 33) von einem Überblendungsbeispiel, "pack" / "batch" wird zu "back", bei dem der Sprecher zwar den Fehler bemerkt und einen Reparaturversuch einleitet, dabei aber eine Fehlersequenz der oben diskutierten Art erzeugt, indem er als Reparatur die alternative Überblendung "patch" produziert. IFLllllL 32 (2003) 108 Ulrich Schade 3. Rezeptionsmonitore Wie bereits ausgeführt wurde, ist die Annahme einer Monitorkomponente, die lediglich auf Informationen zugreift, die dem Produktionsprozeß selbst zur Verfügung stehen, umstritten. Weitgehend unstrittig ist jedoch, daß wenigstens zwei Monitorkomponenten existieren eine, .die die bereits geäußerte Sprache ("overt speech") mit den Mitteln des Sprachverstehens überprüft, und eine, die sprachliche Repräsentationen analysiert, bevor diese artikulatorisch verarbeitet werden ("inner speech"). HARTSUIKERIKOLK (2001: 144 f) verdeutlichen die Notwendigkeit, einen internen Monitor anzunehmen, an Beispiel (4), der englischen Übersetzung einer von LEVELT (1983) vorgestellten Fehlerreparatur. (4) "take the v/ horizontal line" Die Analyse dieser Reparatur legt nahe, daß der Sprecher ursprünglich (und fälschlicherweise) hatte "vertical" sagen wollen. Der dann folgende Abbruch kann aufgrund der geringen Zeit, die vergeht und die lediglich zur Realisierung von / v/ ausreicht (HARTSUI- KERIKOLK gehen von 70ms aus), nicht einem äußeren Monitoring zugeschrieben werden, was zwingend zur Annahme einer zusätzlichen inneren Monitorkomponente führt. Die bereits diskutierte Komponente eines Produktionsmonitors stellt einen inneren Monitor dar. Allerdings gehen einige Autoren davon aus, daß auch ein inneres Monitoring auf Funktionen der Rezeption zurückgreift, wie dies LEVELT (1989) vorgeschlagen hat. Zu den wesentlichen Charakteristika dieser Levelt'schen Rezeptionsmonitorkomponenten gehört, daß sie die Produktionsresultate über die gesamte Sprachwahrnehmungsroute analysieren und sie erst im Konzeptualisator auswerten und mit der intendierten Produktion abgleichen. Auch diese Komponenten laufen wie die schon angesprochene produktionsinterne Komponente bei der Produktion stets mit, sie operieren aber nicht reflexhaft, sondern unter der „bewußten" Kontrolle der zentralen Exekutive. Diese Monitore sind also Editoren und erlauben eine Analyse des Fehlers; dadurch sind sie vergleichsweise langsam (vgl. POSTMA 2000: Tabelle 3). Geht man von zwei Rezeptionskomponenten des Monitorings aus, stellt sich die Frage der Arbeitsteilung zwischen diesen Komponenten; eine Frage, die noch wichtiger wird, wenn man annimmt, daß neben der „äußeren" und der „inneren" Rezeptionskomponente auch ein Produktionsmonitor existiert. HARTSUIKER [et al.] (im Druck) diskutieren die Frage der Arbeitsteilung, wobei sie lediglich von den beiden Rezeptionsmonitoren ausgehen. Ihre Ergebnisse sind aber auch unter der Annahme eines zusätzlichen Produktionsmonitors relevant. Die Autoren nutzen für ihre Diskussion Ergebnisse aus Untersuchungen, bei denen die äußere Rezeptionskomponente keinen Beitrag zum Monitoring leisten konnte, weil die Versuchspersonen ihre Produktionsresultate nicht hören konnten, da diese beispielsweise durch äußeren Lärm überdeckt waren (POSTMA! NOORDANUS 1996). Entsprechend lassen sich Fehlererkennungsraten unter beiden Bedingungen (mit und ohne Mitwirkung der äußeren Rezeptionskomponente beim Monitoring) vergleichen und auswerten. HARTSUIKER [et al.] (im Druck) kommen so zu dem Ergebnis, daß die innere und die äußere Monitor- IFILlllL 32 (2003) Monitoring-Prozesse und ihre Rolle für die fremdsprachliche Produktion 109 komponente nicht mit gleicher Effizienz arbeiten. Dies wäre eine naheliegende Annahme, wenn man davon ausgeht, daß das innere Monitoring ausschließlich über die Rezeptionskomponente abgewickelt wird, da dann der äußere und der innere Monitor mit denselben Ressourcen operierten. Geht man aber davon aus, daß das innere Monitoring sowohl eine Produktionsals auch eine Rezeptionskomponente hat, sollte das innere Monitoring dem äußeren, welches notwendigerweise lediglich über die Rezeption arbeitet, überlegen sein. Das Ergebnis von HARTSUIKER [et al.] (im Druck) ist allerdings differenzierter: Wortfehler werden nahezu immer von einer inneren Monitorkomponente angezeigt, wohingegen Phonemfehler nur wenig häufiger von dem inneren Monitoring als von dem äußeren angezeigt werden. Insgesamt arbeitet also das innere Monitoring effizienter als das äußere Monitoring; es gibt aber eine zusätzliche Abhängigkeit von der Größe des zu entdeckenden Fehlers. Im folgenden sollen die angenommen Monitorkomponenten unter dem Gesichtspunkt ihrer Rolle für Produktionen in der Zweitsprache diskutiert werden. 4. Monitoring während der zweitsprachlichen Produktion In bezug auf die hier zu diskutierende Produktion in einer Zweitsprache soll im folgenden ausgeführt werden, daß die rezeptionsbasierten Monitorkomponenten für die Verbesserung der für die zweitsprachliche Produktion notwendigen Fähigkeiten eine wichtige Rolle spielen, wohingegen der produktionsinteme Monitor häufig lediglich produktionshemmend wirkt. Aus einer allgemeinen Sicht heraus, bei der nicht zwischen den Komponenten unterschieden wird, ist feststellbar, daß bei Produktionen in einer Zweitsprache mehr Abbrüche und Reparaturversuche durchgeführt werden als bei Produktionen in der Erstsprache, wobei die Anzahl der Abbrüche und der Reparaturversuche mit zunehmender Kompetenz in der Zweitsprache wieder abnimmt (VAN REST 1996). Dies ist keineswegs eine triviale Aussage. Monitorkomponenten, die als Editoren arbeiten und Fehler analysieren, können nur dann Fehler anzeigen, wenn diese als von der Norm abweichend erkannt werden, was wiederum Kompetenz voraussetzt. Insofern kann für Editoren nicht gelten, daß sie lediglich aufgrund der Tatsache, daß ein weniger kompetenter Sprecher objektiv mehr Fehler macht, auch mehr Fehler entdecken und entsprechend mehr Abbrüche und Reparaturversuche initiieren. Die höhere Anzahl der Abbrüche und Reparaturversuche bei geringerer Kompetenz kann jedoch der Arbeit der produktionsintemen Monitorkomponente zugeschrieben werden. 5. Die Arbeit des Produktionsmonitors bei Produktionen in der Zweitsprache Der Produktionsmonitor läuft bei jeglicher sprachlicher Produktion automatisch mit und greift reflexhaft in die Produktion ein. Bei der Produktion in einer Zweitsprache ergeben sich dabei einige Besonderheiten. Insbesondere bei geringer Zweitsprachkompetenz lFILlllL 32 (2003) 110 Ulrich Schade werden die Lemmata der Zweitsprache weniger eindeutig aktiviert (Unsicherheit über das angemessene Lemma). Darüber hinaus „strahlt" die Erstsprache in die Zweitsprache „hinein": Das angemessene Lemma der Erstsprache ist nach dem hier angenommenen Modell ein weiterer Konkurrent bei der Lemmaselektion (HERMANSIBONGAERTS/ DE BOT/ SCHREUDER 1998; vgl. auch VANHEUVEN/ DDKSTRA/ GRAINGER 1998 für die entsprechenden Annahmen in bezug auf die Sprachrezeption). Das passende Erstsprachlemma verringert und verzögert die Aktivierung des gesuchten Zweitsprachlemmas. Ein automatisch arbeitender produktionsinterner Monitor, der bei der Selektion des Lemmas lediglich Aktivierungsverteilungen auswertet (aber keine Fehleranalyse betreibt), initiiert entsprechend bei verringerter oder bei verzögerter Aktivierung einen Abbruch und einen Reparaturversuch, obwohl die Lemmaselektion durchaus adäquat war. Die Überlegungen zu der Überprüfung von Lemmaselektionen gelten im Prinzip auch für andere Bereiche, bei denen der Formulator Einheiten für die Produktion auswählt, also für die Selektion von syntaktischen und morpho-phonologischen Einheiten. Dabei ist allerdings das Verhältnis der Zweitsprache zu der Erstsprache zu beachten. Ist etwa in der Zweitsprache ein Wort zu äußern, wobei die phonologische Enkodierung des Wortes auf Phoneme und prosodische Merkmale zurückgreift, wie sie auch in der Erstsprache angewendet würden, so arbeitet der produktionsinterne Monitor „normal". Es ergeben sich keine vermehrten Abbrüche und Reparaturversuche. Greift dagegen die Produktion in der Zweitsprache auf in der Erstsprache nicht vorhandene Repräsentationen oder gar auf Mittel zurück, .deren Nutzung den Prinzipien der Erstsprache widersprechen, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für das Eingreifen des Monitors und damit für Abbrüche und resultierende Reparaturversuche. Ein besonderer Problemfall bei der Zweitsprache „Deutsch" ist die korrekte Verwendung von Artikeln durch Personen, deren Erstsprache keine Artikel kennt. Für diese'Personen ergibt sich nicht nur die Frage, ob an einer spezifischen Stelle ein Artikel einzufügen ist, sondern insbesondere auch die Frage nach der Form des jeweiligen Artikels, da dieser in Kasus, Numerus und Genus mit seinem zugehörigen Nomen übereinstimmen muß. Beispiel (5) zeigt eine Reparatur im Lemmabereich, wobei der zunächst gewählte lexikalische Eintrag (Leute) durch den in dem gegebenen Kontext nahezu synonymen Eintrag (Menschen) ersetzt wird. Beispiel (6) ist eine Reparatursequenz, die die Problematik des Artikelgebrauchs illustriert. Problematisch ist die Wahl der korrekten Form des Artikels (in Bezug auf Kasus und Genus). Beide Beispiele stammen aus den von BÄREN~ FÄNGER (in diesem Band [50--68]) vorgestellten Daten. Die Sprecherin (VP 379) beherrscht als Erstsprache das Chinesische. In beiden Fällen ergibt sich der Monitoreingriff und damit der Abbruch der Produktion aus der Konkurrenzsituation, in (5) zwischen den synonymen Lemmata und in (6) zwischen den Formen des definiten Artikels. Beispiel (7) zeigt zum Vergleich die Äußerung einer Broca-Aphasikerin. Auch diese Äußerung ist durch Probleme bei der Auswahl der Artikelform (in Bezug auf Genus) geprägt. (5) "oder mehr leu/ menschen" (379, 104) (6) "fragte die an/ der andere/ den andere äh Bär" (379, 121) (7) "das die der Opa trinkt gerade Tasse Tee" (SCHADE/ HIELSCHER 1998: 104) lFLlllL 32 (2003) Monitoring-Prozesse und ihre Rolle für die fremdsprachliche Produktion 111 Der Vergleich mit dem Reparaturverhalten bei Broca-Aphasie ist deshalb bedeutsam, weil er auf die besondere Problematik des automatischen Produktionsmonitoring beim Produzieren in der Zweitsprache hinweist. Ebenso wie im Fall einer Broca-Aphasie ist bei einem Abbruch, den der Produktionsmonitor bei einer Produktion in der Zweitsprache initiiert, die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß bei dem anschließenden Reparaturversuch der Monitor erneut ein Problem konstatiert. Ebenso wie im Fall einer Broca- Aphasie kann es also bei Produktionen in der Zweitsprache zu Sequenzen von Reparaturen kommen, die letztlich der kommunikativen Absicht der Sprecherin entgegenwirken. Auch für diese Reparatursequenzen kann (6) als Beispiel herangezogen werden. Aufgrund der inhärenten Automatizität führt die Arbeit des Produktionsmonitors bei der Produktion in einer Zweitsprache häufig zu unnötigen und der Kommunikationsintention widersprechenden Abbrüchen und Reparaturversuchen. Eine Analyse des Produktionsresultats, die in einer Verbesserung der Zweitsprachkompetenz resultieren kann, erfolgt über die Rezeptionsmonitore. Im folgenden wird erläutert, wie und unter welchen Bedingungen diese Kompetenzzunahme erfolgen kann. Unter der Aufwendung von Aufmerksamkeit kann dabei auch eine Kopplung der Monitorkomponenten erfolgen. Die Analysefunktion des Rezeptionsmonitorings kann bei einer solchen Kopplung auch durch den Alarm des Produktionsmonitors angestoßen werden, und in diesem Fall kann die Arbeit der Produktionsmonitorkomponente auch zu einem „produktiven" Effekt führen. 6. Die Arbeit der Rezeptionsmonitore bei Produktionen in der Zweitsprache Das Charakteristische an Rezeptionsmonitoren ist die Fähigkeit, Fehler zu analysieren. Diese Analyse erfolgt im Gegensatz zu den reflexhaften Reaktionen, die der Produktionsmonitor hervorruft, bewußt. Obwohl es in vielen Fällen von Reparaturen unklar bleibt, welche Monitorkomponente den Fehler entdeckt, die Äußerung unterbrochen und den Reparaturversuch initiiert hat, gibt es Fälle, in denen die Sprecherin das Gesagte sprachlich kommentiert. In diesen Fällen kann eine bewußte Beschäftigung mit dem Problem konstatiert werden. Diese Fälle zeigen somit die Arbeit der Rezeptionsmonitore. Eine entsprechende Äußerung der schon bekannten Sprecherin „379" (vgl. die Beispiele (5) und (6)) ist Beispiel (8). (8) S: "und&eh eh: " [Pause] "an oder auf: " [Pause: lacht] "ich weiß nicht" H: "hm" S: "eh auf dem Baum" (379, 43-47) In Beispiel (8) bemerkt die Sprecherin, bevor das Problem sprachlich manifest wird, daß sie nicht weiß, ob sie die Präposition „an" oder die Präposition „auf' zu wählen hat. Dieses Problem ist ihr bewußt, was sie auch kommentiert "ich weiß nicht"). Entsprechend kann das Problem weder vom Produktionsmonitor noch vom äußeren Rezeptionsmonitor bemerkt worden sein. lFLwL 32 (2003) 112 Ulri'th Schade Die Verbalisierung der beiden Lösungsmöglichkeiten "an oder auf') sowie der Kommentar der Sprecherin "ich weiß nicht") können zusamnien als eine Aufforderung an die Hörerin verstanden werden, das Problem zu lösen. Eventuell wird von der Sprecherin das „hm" der Hörerin als Hinweis darauf verstanden, daß die zweite der Möglichkeiten die korrekte ist. Dadurch sieht sich die Sprecherin in der Lage, die Reparatur "eh auf dem Baum") selbst durchzuführen. Insgesamt ist durch die Reaktion der Hörerin der Fall einer selbst eingeleiteten Fremdreparatur (SCHEGL0FF/ JEFFERS0N/ SACKS 1977) eingetreten, wobei die Sprecherin aber die eigentliche Reparatur selbst sprachlich „ausarbeitet". Die Situation von Beispiel (8) beinhaltet alle Aspekte, die in ihrer Gesamtheit ein „Lernen durch Handeln" auch bei Fehlern ermöglichen. Im Gegensatz zu korrektem Handeln, in diesem Fall in Form von Sprechen, bei dem automatisch eine Bestärkung erfolgt, muß bei fehlerhaften Produktionen das Problem dem Sprechenden selbst bewußt sein. Es ist notwendig, daß das Problem auch subjektiv vorliegt (OHLSS0N 1996). Anderenfalls würde die Produktion als korrekt eingeschätzt und damit zu einer automatischen Verstärkung des Falschen führen. In (8) ist der Sprecherin bewußt, daß es ein Problem gibt "ich weiß nicht"); das Problem ist subjektiv vorhanden. Zwar fehlt der Sprecherin das spezifische Wissen, auf welche Weise das Problem gelöst werden sollte; doch dieses Wissen stellt die Hörerin zur Verfügung. Die Reparatur wird so möglich, und die Durchführung der Reparatur transformiert das von der Hörerin zur Verfügung gestellte deklarative Wissen in dessen praktische Ausführung. Das Anfordern des spezifischen Wissens über die jeweils korrekte Form von einem kompetenten Gesprächspartner im Fall von subjektiv erkannten Problemen ist ein häufig gewähltes Verfahren, mit dem die Chance verbessert wird, aus bemerkten Problemfällen zu lernen. Die Beispiele (9) und (10) von einem Sprecher mit den Muttersprachen Arabisch und Berberisch (vgl. BÄRENFÄNGER in diesem Band [50-68] [VP 302]) sollen dieses Prinzip nochmals illustrieren. (9) S: "auf dem Baum e: &e" [W] [Pause: Hintergrundgeräusche] "sitzen sich&e: drei: / " [Pause] "sitzen drei&e männer" [Pause: Hintergrundgeräusch] H: "hmhm" (302, 18-24) (10) S: "und&e: " [Pause] "wie heißt" [Pause: lacht] "diese" [Pause] "lanz" [Pause: Hintergrundgeräusche] "e&diese waffe" [Pause] H: "hmhm" S: "primitive&wa/ eine primitv" [Pause: atmet ein] "waffe" H: "ja: " (302, 47-61) In (9) korrigiert sich der Sprecher "sitzen sich drei [Männer]"__. "sitzen drei Männer"), und die Hörerin bestätigt die Richtigkeit der Korrektur, so daß die korrigierte Form verstärkt wird. In (10) verbalisiert der Sprecher sein Problem und fordert damit die Hörerin auf, eine Fremdreparatur vorzunehmen "wie heißt diese Lanz[e]"). Die Hörerin führt jedoch keine Fremdreparatur aus, bestätigt aber wiederum beide Selbstreparaturversuche "Waffe" bzw. "primitive Waffe"). Die bewußte Analyse eines durch das Rezeptionsmonitoring entdeckten Fehlers sowie die korrekte Ausführung in einem Reparaturversuch, wenn möglich lizensiert durch einen lFLlllL 32 (2003) Monitoring-Prozesse und ihre Rolle fü,r die fremdsprachliche Produktion 113 als kooperativ und als kompetenter eingeschätzten Hörer, ermöglicht ein Lernen durch Handeln auch bei Fehlleistungen und somit einen Kompetenzzuwachs. Erfolgt die Fehlererkennung durch den Produktionsmonitor, kann dieses Lernen nur dann erreicht werden, wenn die Fehlerbehandlung „abgegeben" wird und so erfolgt, als sei der Fehler durch einen der Rezeptionsmonitore festgestellt worden. Anderenfalls erfolgt die schon angesprochene reflexhafte Fehlerbearbeitung, die aus einem Abbruch und einem Neustart besteht und die bei Zweitsprachproduktionen eine Sequenz von vergeblichen Reparaturversuchen nach sich ziehen kann. Die Abgabe der Fehlerbehandlung bedarf einer Kopplung der Komponenten. Diese erfordert den Einsatz von Aufmerksamkeit ("attention"). LEVELT (1989, Kap. 12) betont, daß letztlich alle präartikulatorischen Teilprozesse mit Aufmerksamkeit begleitet werden können, auch wenn sie im Normalfall automatisch ablaufen. Entsprechendes betonen HERRMANN/ GRAB0WSKI (1994), indem sie ausführen, daß die „zentrale Exekutive" in die Arbeit der untergeordneten Module eingreifen kann. Unterliegen die Produktionsprozesse dieser Aufmerksamkeit, kann auch bei einer Fehlererkennung durch die produktionsinterne Monitorkomponente die analytische Fehlerbehandlung aktiviert werden. Der Fehler wird damit bewußt (subjektiviert), und ein Lernprozeß kann einsetzen. Die Bereitstellung der Aufmerksamkeit für die im Normalfall reflexhaft ablaufenden Prozesse hat allerdings auch ihren Preis. Die aufgewendete Aufmerksamkeit steht nicht mehr den Konzeptualisierungsprozessen zur Verfügung, die damit in ihrem Leistungsvermögen eingeschränkt sind (vgl. hierzu KoRM0S 1999). K0RM0S (in diesem Band [116-132]) illustriert den Abzug der Aufmerksamkeit von der Behandlung pragmatischer Probleme (während der Konzeptualisierung) zur Behandlung grammatischer Probleme (während der syntaktischen Enkodierung) durch eine Fallstudie. 7. Fazit Die Bedeutung des Monitorings für die Zweitsprachproduktion besteht in erster Linie darin, daß objektiv auftretende Produktionsfehler bewußt erkannt und damit auch subjektiv als Fehler eingeschätzt werden. Nur unter dieser Vorbedingung ist ein Lernen durch (sprachliches) Handeln auch bei fehlerhaftem Handeln möglich (OHLSSON 1996). Das Erkennen der Fehlleistung ist auch nach SWAIN (1985) Grundvoraussetzung für das sprachliche Lernen, wobei dieser aber weniger auf die Fehler aufzeigende Funktion des Monitors setzt als auf sprachliches Lernen in sinnvollen Kontexten: Der Fehler zeigt sich dabei für den Lernenden durch das Scheitern der Sprechintention. Die Funktion des Monitorings wird bei der Sprachproduktion durch unterschiedliche Komponenten wahrgenollllllen, die sich in ihren Funktionen ergänzen. POSTMA (2000) folgend wurde hier eine reflexhaft arbeitende produktionsinterne Komponente angenommen, die die analytisch arbeitenden Komponenten ergänzt. Letztere arbeiten unter Rückgriff auf die Repräsentationen und die Verarbeitungsstrategien der Sprachrezeption. Sie unterscheiden sich dadurch, daß die „innere Schleife" die präartikulatorische und die "äußere Schleife" die ausgesprochene Sprache analysiert. Die analytischen Rezeptionskomponenten ermöglichen die gewünschte Subjektivierung der Fehler und damit das IFLl.llL 32 (2003) 114 Ulrich Schade Lernen und den Kompetenzzugewinn durch das Handeln, also das Sprechen in der Zweitsprache. Die Produktionskomponente dagegen leitet aufgrund ihrer reflexhaften Arbeitsweise lediglich Abbrüche und Reparaturversuche ein, was zu längeren Reparatursequenzen führen kann, die die Kommunikation eher stören und die nicht zur Subjektivierung der Fehler und damit zum Lernen aus Fehlern beitragen. Erst eine Kopplung der Monitorkomponenten unter Aufwendung von Aufmerksamkeit ermöglicht die Übernahme der Behandlung von Fehlern, die die produktionsinterne Komponente angezeigt hat, durch die analytisch arbeitenden Rezeptionskomponenten. Erst unter dem Einsatz von Aufmerksamkeit kann so die Arbeit des Produktionsmonitors auch im Sinne des Zweitspracherwerbs nutzbar gemacht werden. Literatur BERG, Thomas (1992): "Productive and perceptual constraints on speech error correction". In: Psychological Research 54, 133-144. DE BOT, Kees (1992): "A bilingual production model: Levelt's speaking model adapted". In: Applied Linguistics 13, 1-24. 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