eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 32/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2003
321 Gnutzmann Küster Schramm

Oxford Collocations Dictionary for students of English.

121
2003
Jens Bahns
Oxford Collocations Dictionary for students of English. Oxford: Oxford University Press 2002, xiii + 897 Seiten [24,95 €]
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234 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Zeit beanspruchende Inkubationsphase der Rezeption, d.h. der mentalen Verarbeitung, gegangen sein muß." 5 Wenn es zutrifft, daß die vielbeschworene, sich weiter zuspitzende Krise des Französischunterrichts u.a. von einer zu starken Betonung der Sprachrichtigkeit herrührt - und d.h. mangelnder Großzügigkeit im Umgang mit bestimmten Schülerfehlern-, dann gilt es, gerade in dieser relativ frühen Phase des L2-Erwerbs Fehlertoleranz zu üben 6 und bei vergleichsweise harmlosen Abweichungen von der Norm, wie etwa boissons alcooliques statt boissons alcoolisees 7 (193), station statt gare (204), directeur [d'un lycee] statt proviseur (221), utiliser le train statt prendre (210), marmelade statt confiture (245), keine Zeit mit Fehlervermeidungsstrategien zu verschwenden. Heftig widersprechen wird man MERTENS an den Stellen, wo er eine Norm 8 zugrundelegt, die selbst Muttersprachlern Schwierigkeiten bereitet oder gar Rätsel aufgibt. Gemeint sind semantisch oder syntaktisch angeblich inakzeptable Verwendungen von Lexemen, die im Le Monde Corpus (1995 bis 1998) in dieser Form hinreichend belegt und deshalb auch nicht zu beanstanden sind. Hierzu zählen z.B.: controler (179) sowie photographier (178) ohne Objektergänzung, un gros succes (236) sowie bus anstelle von car (216 ff), wobei unverständlich bleibt, warum für die Feindifferenzierung von ( auto )bus und ( auto )car so viel Aufwand getrieben wird, um dann einzuräumen, daß die Unterscheidung kommunikativ irrelevant sei (219). In eigentümlichem Kontrast dazu stehen Französischfehler, die sich in die Lehrmaterialien eingeschlichen haben und die dort natürlich nicht zu tolerieren sind. 9 Vor dem Hintergrund der damit sichtbar gewordenen sprachpuristischen Haltung des Autors, die einem leider verbreiteten 'Korrektheitswahn' noch Vorschub leisten dürfte, wird man deshalb auch den Unterrichtsempfehlungen mit einer gehörigen Portion Skepsis begegnen müssen. Bielefeld Ekkehard Zöfgen Oxford Collocations Dictionary for students of English. Oxford: Oxford University Press 2002, xiii + 897 Seiten [24,95 €] Im Titel eines Aufsatzes, der vor fast einem Vierteljahrhundert erschien, fragt F. J. HAUSMANN« Un dictionnaire des collocations est-il possible? » 1 Natürlich handelt es sich hier um eine rhetorische Frage; das Kollokationswörterbuch als ein Typ syntagmatischer Spezialwörterbücher hat eine lange Ge- Werner BLEYHL: "J'accuse! [ .. .]". In: französisch heute 30.3 (1999), 252-263 (hier: 261). Um möglichen Mißverständnissen vorzubeugen, sei klargestellt, daß der Rezensent kein Anhänger des Konstruktivismus ist und die erkenntnis- und sprachtheoretischen Grundüberzeugungen einer radikal konstruktivistischen Fremdsprachendidaktik nicht teilt. 6 Stellvertretend für viele andere Stimmen mit gleichem Tenor verweise ich auf Axel P0LLETI: "Die Krise der Grammatik im Französischunterricht". In: Der Fremdsprachliche Unterricht - Französisch 31.6, Heft 30 (1997), 4-8 und Franz-Joseph MEißNER: "Zielsprache Französischzum Unterricht einer schweren Sprache". In: französisch heute 29.3 (1998), 241-257. 7 Richtig ist, daß viele Muttersprachler auf die Kollokation boissons alcooliques mit « Moi je ne Je dirais pas » reagieren. In der Tat ist die Tendenz unverkennbar, die Unterscheidung zwischen alcoolique (= qui contient naturellement de l'alcool) und alcoolise (= a quoi on a ajoute de l'alcool) aufzugeben und alcoolise generell zu bevorzugen. Dementsprechend finden sich im Le Monde Corpus 6 Belege für boissons alcooliques gegenüber 28 Okkurrenzen von boissons alcoolisees. 8 Wer sich mit Norrnfragen beschäftigt, ist immer gut beraten, die jeweils aktuellsten Ausgaben der Wörterbücher zu konsultieren. Nach der Liste der verwendeten Wörterbücher zu urteilen, hat MERTENS diesen Rat nicht befolgt. 9 Erwähnt sei: Le Rhone est unfleuve qui vient de la Suisse [statt: de Suisse] (355). Vgl. auch oben unter (3). Franz Josef HAUSMANN: « Un dictionnaire des collocations est-il possible? » In: Travaux de linguistique et de litterature 17.1 (1979), 187-195. ]El][,lJI][, 32 (2003) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 235 schichte. 2 Aufgabe eines solchen Wörterbuchs ist es, die gebräuchlichsten Wortkombinationen einer Sprache darzustellen. Kollokationswörterbücher sind keine neue Erfindung; allerdings 'versteckt' sich dieser Wörterbuchtyp häufig hinter einem anderen Namen: Stilwörterbuch, Kontextwörterbuch, Wörterbuch der Wortkombinationen. Einen entscheidenden Schritt in der lexikographischen Erfassung von Kollokationen der englischen Sprache stellt zweifellos The BBI Combinatory Dictionary of English dar, das 1986 erstmals erschien 3 und von PÄTZOLD (1987) in dieser Zeitschrift besprochen wurde. 4 In Deutschland wurde dieses Wörterbuch 1989 unter dem Titel Student's Dictionary of Collocations veröffentlicht. Ein weiteres Kollokationswörterbuch des Englischen, das 1997 als Neubearbeitung zweier zuvor separat in Polen erschienener Publikationen auf den internationalen Wörterbuchmarkt gebracht wurde, ist das LTP Dictionary of Selected Collocations. 5 Diese beiden Wörterbücher haben nun mit dem Erscheinen des Oxford Collocations Dictionary for students of English (OCDSE) Konkurrenz aus einem der renommiertesten Wörterbuchverlage der Welt erhalten. Was bietet das OCDSE dem Benutzer? Den weitaus größten Teil des Wörterbuchs (1-892) nimmt naturgemäß das Wörterverzeichnis ein. Ergänzt wird es durch einen Vorspann (iii-xiii), einen Nachspann (893-897) sowie einen Einschub (zwischen S. 446 und 447). Der Vorspann enthält das Inhaltsverzeichnis (iii); zwei Listen (iv), die über Inhalt und Platzierung von usage notes bzw. special pages informieren; das Vorwort (v); das Verzeichnis der Mitarbeiter (vi); die Einleitung (vii-xi) sowie Benutzungshinweise (xii-xiii). Der Einschub besteht aus 15 study pages (S2 - S16); der Lösungsschlüssel dazu bildet den Nachspann. Aus dem kurzen Vorwort entnehmen wir, daß es sich bei der Erarbeitung dieses Kollokationswörterbuchs offenbar um ein längerfristiges Projekt gehandelt hat. Die Lexikographie-Abteilung von Oxford University Press war schon seit geraumer Zeit von der Notwendigkeit und Nützlichkeit eines Kollokationswörterbuchs für Lerner des Englischen überzeugt und entschlossen, ein korpusbasiertes Kollokationswörterbuch zu publizieren. Im Laufe der Jahre waren drei Managing Editors mit diesem Projekt befaßt (Sheila Dignen, Jonathan Crowther, Diana Lea). Die Letzgenannte erläutert in der Einleitung die wesentlichen theoretischen Gedankengänge, die der Konzipierung des OCDSE zugrunde liegen. Der Begriff collocation wird hier bestimmt als „the way words combine in a language to produce natural-sounding speech and writing" (vii). Kollokationen sind eine Art von Wortkombination, wobei der Grad der Freiheit bzw. Fixiertheit der Kombination ausschlaggebend für die Zugehörigkeit zu verschiedenen Kategorien von Wortverbindungen ist. Wie allgemein üblich wird von einer Skala (cline) ausgegangen, bei der an einem Ende völlig freie Kombinationen stehen (see a man/ carlbook) und am anderen vollkommen fixierte und damit idiomatische Kombinationen (not see the woodfor the trees). Zwischen diesen Extrempunkten ist der Bereich der Kollokationen angesiedelt, der hier noch weiter unterteilt wird in weak collocations (see afilm), medium-strength collocations (see a doctor) und stronger collocations (see danger/ reason/ the point). Laut Einleitung will das OCDSE den ganzen Bereich der Kollokationen abdecken; nicht verzeichnet sind freie Wortkombinationen und der größte Teil der Idiome (abgesehen von Kombinationen wie drive a hard bargain, in dessen Gesamtbedeutung die Komponente bargain noch deutlich zu erkennen ist). Welche Strukturtypen von Kollokationen berücksichtigt werden, geht aus Kasten 1 hervor: 2 Franz Josef HAUSMANN: « Le dictionnaire de collocations ». Art. 95 in: Wörterbücher, Dictionaries, Dictionnaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. Herausgegeben von Franz Josef HAUSMANN / Oskar REICHMANN / Herbert Ernst WIEGAND / Ladislav ZGUSTA. Erster Teilband. Berlin/ New York: de Gruyter 1989, 981-988. 3 The BBI Combinatory Dictionary ofEnglish. A Guide to Word Combinations. Herausgegeben von Morton BENS0N / Evelyn BENS0N / Robert ILS0N. Amsterdam/ Philadelphia 1986. 4 Kurt-Michael PÄTZ0LD: "Context is all: The BBI Combinatory Dictionary of English and the German Learner". In: Fremdsprachen Lehren und Lernen 16 (1987), 151-182. 5 LTP Dictionary ofSelected Collocations. Based on the original works of Christian Douglas Kozlowska and Halina Dzieri.anowska. Herausgegeben von Jimmie HILL / Michael LEWIS. Hove: Language Teaching Publications 1997. ]F[,l.11][, 32 (2003) 236 1. adjective + noun 2. quantifier + noun 3. verb + noun 4. noun + verb 5. noun + noun 6. preposition + noun 7. noun + preposition 8. adverb + verb 9. verb + verb 10. verb + preposition 11. verb + adjective 12. adverb + adjective 13. adjective + preposition Buchbesprechungen • Rezensionsartikel brightlharshlintense/ strong light a beamlray of light cast/ emit/ give/ provide/ shed light light gleams/ glows/ shines a light source by tlie light of the moon the light from the window choose carefully be free to choose choose between two things makelkeep/ declare sth safe perfectly/ not entirely/ environmentally safe safe from attack Kasten 1: Im OCDSE berücksichtigte Kollokationsstrukturtypen (vgl. S. ix) Die Datenbasis des OCDSE ist das British National Corpus (BNC; Umfang 100 Millionen Wörter). Dies bestimmt die Varietät des Englischen, die hier repräsentiert ist, nämlich das Britische Englisch. Die Stilhöhe der aufgenommenen Kollokationen ist „moderately formal" (viii). Das Wörterbuch enthält 9000 Einträge (headwords), wobei es sich um Substantive, Verben und Adjektive handelt. Diese stellen die Kollokationsbasen dar, zu denen insgesamt 150.000 Kollokatoren gegeben werden. (Zur Unterscheidung Basis vs. Kollokator vgl. Hausmann 1979 [oben Anm. ll). Die Mikrostruktur des OCDSE soll am Beispiel der Einträge promise (noun), promise (verb) und promising (adjective) erläutert werden: promise noun 1 statement that you will do sth • ADJ. big He makes all kinds of big promises he has little intention of keeping. 1 rash I broken, unfulfilled I empty, false, hollow I vague I binding, firm 1 campaign, election, pre-election •VERB+ PROMISE give sb, make (sb) You gave me your promise I could use the car tonight. ◊ I'll consider it, but I make no promises. 1 fulfil, honour, keep I break, go back on I extract We extracted a promise from them that they would repay the money by May. 1 hold sb to The Opposition is determined to hold the government to its election promises. • PREP. ~ about They've made all sorts of promises about reforming the health system. ~ ot promises of support 2 signs that sb/ sth will be successful • ADJ. considerable, great, real This new venture holds great promise for the future. 1 early, youthful • VERB + PROMISE hold, show I fulfil, live up to His career failed to fulfil its early promise. • PREP. of ~ a pianist of promise 1 ~ as She showed great promise as a runner. • PHRASES full of promise The year began so full of promise, and ended in disappointment. Kasten 2: Artikel zum Substantiv promise im OCDSE IFJLIIIL 32 (2003) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 237 Der Artikel zupromise (noun) (vgl. Kasten 2) ist deutlich durch Ziffern in zwei Abschnitte unterteilt, die die beiden Bedeutungen von promise unterscheiden. Durch solche numerierten Bedeutungsangaben werden generell die unterschiedlichen Bedeutungen polysemer Stichwörter differenziert. Für die jeweiligen Bedeutungen werden dann die Kollokationspartner gegeben, und zwar geordnet nach den in Frage kommenden Strukturtypen. Für promise ('Versprechen') sind das zunächst die Adjektive, die mit promise kombinierbar sind (z.B. rash, empty, binding); es folgen Verbkollokatoren (z.B. make, keep, break); und schließlich werden die Präpositionen angeführt, die auf promise folgen können (promise+about, promise+oj). Das gleiche Anordnungsprinzip findet sich im zweiten Abschnitt. Falls phrases mit dem Stichwort existieren (hier: full of promise), werden sie am Ende des Artikels angeführt. Für einige Kollokationen werden Verwendungsbeispiele gegeben, die aus dem BNC stammen. Auch die unter dem Verb promise sowie unter dem Adjektiv promising gegebenen Kollokatoren sind nach den entsprechenden Strukturtypen angeordnet. Für promise (verb) sind dies Adverbkollokatoren (Jaithfully, solemnly), Verben, die mit promise kollokieren (can/ can't, seem to) und Präpositionen (promise sth+to sb) sowie die phrases as promised und can 't promise anything. Für promising (adjective) finden sich als Verbkollokatoren be, look, seem, sound und als Adverbkollokatoren u.a. extremely, particularly, hardly. Während sich die Anordnung der einzelnen Strukturtypen innerhalb des Artikels an einem festen Muster orientiert (vgl. Reihenfolge der Strukturtypen in Kasten 1), wird im Vorwort als Kriterium für die Anordnung innerhalb eines Strukturtyps der Bedeutungsaspekt genannt. Bezogen auf VERB+PROMISE bedeutet dies z.B., daß die Verben give, make eine Gruppe von Verbkollokatoren konstituieren, ebenso die Verbenfulfil, honour, keep und schließlich die Verbenbreak und go back on. Hier ergibt sich die Gruppierung also aus der weitgehend synonymen Bedeutung der Gruppenmitglieder. Solche semantisch ähnlichen Kollokatorengruppen werden durch einen senkrechten Strich voneinander getrennt. Über die Kriterien der Anordnung der Gruppen untereinander finden wir in der Einleitung folgende Aussage: " The groups are arranged in an order that tries tobe as intuitive as possible" (x). Innerhalb der Kollokatorengruppe (z.B.fulfil, honour, keep) ist die Reihenfolge der Kollokatoren offensichtlich alphabetisch. Im Anschluß an eine Analyse von Kollokationswörterbüchern des Englischen habe ich seinerzeit „Leitlinien für die Erstellung von Kollokationswörterbüchern" formuliert. 6 In welcher Weise sind die wichtigsten der dort genannten Fragen und Probleme bei der Konzipierung des OCDSE berücksichtigt? Ein Kollokationswörterbuch sollte als Lemmata ausschließlich Kollo)rntionsbasen aufnehmen. - Dieser Leitlinie entspricht das OCDSE vollständig; als Stichwörter finden sich ausschließlich Substantive, Verben und Adjektive. Auch wenn Hausmanns Unterscheidung von Basis und Kollokator in der Einleitung nicht ausdrücklich genannt wird, so ist sie doch implizit berücksichtigt worden. Dies zeigt sich nicht nur in der Beschränkung der Stichwörter auf die drei genannten Wortklassen, sondern auch darin, daß im Vorwort begründet wird, warum die Wörterbuchartikel zu Verben und Adjektiven keine Substantive auflisten: "When frarning their ideas, people generally start from a noun" (ix). Die Artikel eines Kollokationswörterbuchs sollten ausschließlich Kollokationen verzeichnen. - Auch diese Forderung ist als vom OCDSE (jedenfalls prinzipiell) erfüllt anzusehen. Im Vorwort wird der grundsätzliche Ausschluß von freien Kombinationen einerseits und von Idiomen andererseits als Leitlinie ausdrücklich formuliert. Eine detaillierte Überprüfung, ob dies konsequent umgesetzt worden ist, wäre angesichts des Umfangs des Wörterbuchs extrem zeit- und arbeitsaufwendig. Bei der Analyse einer Stichprobe unter dieser Fragestellung wären vermutlich in kurzer Zeit eine Reihe von Fällen zu finden, die im Übergangsbereich zwischen freier Kombination und Kollokation einerseits bzw. Kollokation und Idiom andererseits anzusiedeln wären. Hier über die kategorielle Zuordnung einzelner Beispiele zu streiten, ist m.E. allerdings müßig. 6 Jens BAHNS: Kollokationen als lexikalisches Problem. Eine Analyse allgemeiner und spezieller Lemerwörterbücher des Englischen. Tübingen: Niemeyer 1996, 114--115. Vgl. auch Franz Josef HAUSMANN: "Le dictionnaire de collocations - Criteres de son organisation". In: Norbert GREINER / Joachim K0RNELIUS / Giovanni R0VERE (Hrsg.): Texte und Kontexte in Sprachen und Kulturen. Festschrift für Jöm Albrecht. Trier: Wissenschaftlicher Verlag 1999, 121-139. JFlL! ! l[, 32 (2003) 238 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel Die Anordnung der zu einem bestimmten Stichwort gegebenen Kollokatoren sollte systematisch sein (feste Reihenfolge der Strukturtypen). - Genau dieses Anordnungsprinzip wird im OCDSE konsequent befolgt. - Die Anordnung der Kollokationen bzw. Kollokatoren gleicher Struktur innerhalb des Unterabschnittes sollte nach einem bestimmten Kriterium (z.B. Häufigkeit oder Alphabet) erfolgen. -Hier hat sich das OCDSE sowohl gegen eine alphabetische wie gegen eine Häufigkeitsanordnung entschieden (ohne diese Alternativen allerdings ausdrücklich zurückzuweisen). Die hier praktizierte Lösung (zunächst Gruppenbildung nach semantischen Kriterien und anschließende Anordnung der Gruppen auf 'intuitiver' Basis; s.o.) hat ihre Vor- und Nachteile. Ein Nachteil (gegenüber der alphabetischen Anordnung) besteht darin, daß die Suche nach einem bestimmten Kollokator erschwert wird. Ein Vorteil (gegenüber beiden Alternativen) ist darin zu sehen, daß dem Benutzer Bedeutungszusammenhänge deutlich werden. Durch den Einsatz verschiedener typographischer Mittel sollte eine möglichst optimale Übersichtlichkeit und damit ein schneller Zugriff auf die gesuchte Information gewährleistet sein. - In dieser Hinsicht ist die Verfahrensweise im OCDSE (insbesondere im Vergleich zum BBI) vorbildlich. Ist dies 'the perfect leamers' dictionary of English collocations'? 7 - Zweifellos ist das OCDSE das Kollokationswörterbuch, an dem sich andere Vertreter dieses Wörterbuchtyps (vorliegende und zukünftige) messen lassen müssen (und die Meßlatte hängt jetzt ziemlich hoch). Wie weit es schon pe,fekt ist, kann nur auf der Basis einer detaillierten Analyse vieler Einzelaspekte beurteilt werden. Der erste Eindruck ist allerdings überzeugend but there is always room f or improvement .... Kiel Jens Bahns Barbara SCHMENK: Geschlechtsspezifisches Fremdsprachenlernen? Zur Konstruktion geschlechtsspezifischer Lerner- und Lernbilder in der Fremdsprachenforschung. Tübingen: Stauffenburg 2002 (Forum Sprachlehrforschung; Band 4), 286 Seiten [43,30 €] Sind Frauen tatsächlich die besseren Fremdsprachenlerner? Warum erhalten Mädchen bessere Zensuren im Fremdsprachenunterricht? Weshalb studieren so viel mehr Frauen als Männer Fremdsprachen? Um es gleich vorwegzunehmen: diese Fragen können in der vorliegenden Arbeit nicht beantwortet werden. Vielmehr geht es der Autorin darum zu zeigen, welche Bedeutung der Kategorie Geschlecht im Rahmen der Fremdsprachenforschung [ = FSFJ zukommt und wie Theorien über den Zusammenhang von Geschlecht und Fremdsprachenlernen [ = FSL] konstruiert werden. Barbara SCHMENKs Arbeit besteht aus zwei Teilen: In Teil I unterzieht sie die bisherige Forschung zu Fremdsprachenlernen und Geschlecht einer kritischen Bestandsaufnahme, stellt eine Fülle von Arbeiten zur Begründung von Geschlechtsspezifika vor, hinterfragt sowohl deren Ergebnisse als auch die jeweiligen Erkenntnisinteressen der Forschenden. Das 1. Kapitel skizziert die Forschungslage zum Thema in den neunziger Jahren in der FSF. Frauen werden häufig als erfolgreichere, bessere, begabtere, motiviertere Fremdsprachenlerner dargestellt, die besser zuhören können, emotionaler, anpassungsfähiger und kooperativer sind, über eine ihnen eigene Intuition verfügen, sich stärker um authentischen Klang in Aussprache und Intonation bemühen, eine positivere Haltung gegenüber dem FSL aufweisen, bessere Noten erhalten und weniger leistungs- und nutzenorientiert sind als Männer (S. 23 f). Während Frauen eine eher integrative Orientierung dem FSL gegenüber aufweisen, ist die „traditionelle Männerrolle" eher mit instrumenteller Orientierung vereinbar (S. 24). Das 2. Kapitel gibt einen Überblick über Studien zum geschlechtsspezifischen Lernerfolg. Im Anschluß werden diejenigen Arbeiten behandelt, die sich der weiblichen (Kapitel 3) bzw. männlichen Überlegenheit beim FSL widmen (Kapitel 5). In Kapitel 4 Vgl. den Titel von Thomas HERBST/ Kerstin POPP (Hrsg.): The Perject Leamers' Dictionary (? ). Tübingen: Niemeyer 1999. lFLm.. 32 (2003)