eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 34/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2005
341 Gnutzmann Küster Schramm

Lars SCHMELTER: Selbstgesteuertes oder potenziell expansives Fremdsprachenlernen im Tandem. Tübingen: Narr 2004 (Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik), 595 Seiten (+ 55 Seiten Anhang) [54 €]

121
2005
Claudia Riemer
flul3410240
240 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel sogar Taten folgen ließen 10, lässt sich diese Annahme jedenfalls nicht in Einklang bringen. Und wenn im Zusammenhang mit der Aufzählung der Erstveröffentlichung nationalsprachlicher Grammatiken die in lateinischer Sprache abgefasste französische Grammatik von Jacques DUBOIS (eigentlich: Jacques DEL Bor) erwähnt wird (S. 57 f, Anm. 7), so ergibt sich daraus insoweit ein leicht schiefes Bild, als wir es mit einer vergleichenden lateinisch-französischen Grammatik zu tun haben, in der DELBOI versucht, der seiner Ansicht nach 'rohen' französischen Sprache feste Regeln zu geben, um sie möglichst weit dem klassischen Idiom anzunähern. (3) Das Buch will ganz im Sinne seines einführenden Charakters - "nur Einstiege in genauere Erkundungen zum Thema anbieten" (S. 8). Dementsprechend ist jedem Kapitel weiterführende Literatur vorangestellt, deren Kenntnis für das Verständnis des Textes ausdrücklich nicht vorausgesetzt wird. Dennoch: Auch der durchweg klare und unprätentiöse Stil kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lektüre von zweitausend Jahren Fremdsprachenunterricht in dieser hochkondensierten Form trotz thematischer Beschränkungen und argumentativer Verkürzungen einige Anforderungen an den 'unvorbereiteten' Leser stellt. Insofern bleibt abzuwarten, ob die anvisierte Zielgruppe (Studierende der einschlägigen Philologien bzw. Teilnehmer an Lehrerfortbildungsveranstaltungen) dieses Buch ohne ein adäquates Niveau des (Vor)Wissens gewinnbringend lesen kann und ob sich die „kleine Geschichte des Fremdsprachenlehrens" wie erhofft als Textgrundlage für Veranstaltungen im Grundstudium eignet. 11 Bielefeld EKKEHARD ZÖFGEN Lars SCHMELTER: Selbstgesteuertes oder potenziell expansives Fremdsprachenlernen im Tandem. Tübingen: Narr 2004 (Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik), 595 Seiten ( + 55 Seiten Anhang) [54 €] Die umfangreiche Monographie stellt den Abdruck der Dissertation dar, die Lars SCHMELTER im Seminar für Sprachlehrforschung der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt hat. Mit diesem Band wird ein wichtiger Beitrag zur Schließung der Forschungslücke im Bereich des durch Beratung unterstützten Fremdsprachenlernens im (Präsenz-)Tandem geliefert, einem Bereich, der sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit und vielfältiger Angebotsstrukturen erfreut. Gerade der Standort Bochum hat sich auf vielfältige Weise hierbei verdient gemacht durch die Entwicklung von entsprechenden Handbüchern und didaktischen und organisationsstrukturellen Grundlagen (darunter dem Internationalen Tandem-Server). SCHMELTERs Forschungsprojekt „erwuchs aus der eigenen Praxis als Berater und dem Wunsch, sowohl meine Praxis als Berater auf eine empirisch abgesicherte konzeptuelle Basis zu stellen als auch den Lernern, die zu mir in die Beratung kamen, dabei zu helfen, ihr selbstgesteuertes Fremdsprachenlernen im Tandem gemessen an ihren eigenen Kriterien effizienter zu gestalten" (S. 347). Sein Erkenntnisinteresse umfasst das potenziell hi; mdlungsleitende Wissen der Lerner, den Zusammenhang von Wissen und Handlungsbegründun- 10 D0ERGANG setzte seine Theorie dadurch in die Praxis um, dass er „mit einigen seiner Schüler, die als Pensionäre bei ihm waren, auch bei Tisch französisch sprach" (STREUBER, a.a.O. 1914, 37). 11 Das Buch ist leider nicht frei von Druckfehlern. Wir begnügen uns mit Hinweisen auf die fremdsprachlich relevanten 'coquilles': Vacabularius ex quo (36 und 160 [Literaturverzeichnis]) ➔ lies: Vocabularius ex quo, ! es examples ➔ lies: ! es exemples, al'example (44) ➔ lies: al'exemple, ! es exercises (44) ➔ lies: ! es exercices, precepts (44) ➔ lies: preceptes, coeur (44) ➔ lies: cceur, Hermenumata (48) ➔ lies: Hermeneumata, methode direct (105, Anm. 21) ➔ lies: methode directe. lFLulL 34 (2005) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 241 gen einerseits und dem beobachtbaren Vorgehen der Lerner im Tandem andererseits sowie die Rolle der Beratung der Lernenden. Das Buch ist ungewöhnlich. Wer eine Dissertation des Typs - Theorieüberblick, bisherige Forschung, eigene Studie, Fazit und Konsequenzen erwartet, wird enttäuscht. Er wird feststellen, dass SCHMELTER den Leser auf eine anspruchsvolle, ja mitunter anstrengende und lange, Serpentinen schlagende Wanderung mitnimmtmanchmal abkürzbar durch steile Zwischenanstiege und mit liebenswerten Schmankerln gefüttert, z.B. durch durchweg ins Deutsche übertragene fremdsprachige Zitate -, wobei die empirische Studie selbst lediglich einen kurzen Zwischenaufenthalt auf dem letzten Lager vor der rasanten Gipfelbesteigung darstellt. Aber vorweg gesagt: Die Wanderung lohnt! In dieser Besprechung folge ich allerdings Schmelters Route nicht und beschäftige mich schwerpunktmäßig mit der empirischen Studie, deren qualitativ-exploratives Design sich folgendermaßen charakterisieren lässt: Für die Studie rekrutiert wurden insgesamt 26 Bochumer Studierende (mit den Muttersprachen Deutsch, Englisch und Französisch), wovon 11 Tandempaare in der Studie verblieben, die unterschiedlich lang zusammenarbeiteten (2 bis 8 Monate). Folgende Datenerhebungsverfahren wurden eingesetzt: • leitfadengestützte, problemfokussierte 35bis 75-minütige Eingangs- und Ausgangsinterviews (auf Tonband aufgezeichnet) in der Muttersprache der Probanden zur Erhebung der subjektiven Theorien der Lernenden, des subjektiven Wissens bzgl. des Lernens im Tandem zu Beginn und zum Ende des jeweiligen Untersuchungszeitraumes. Im Eingangsinterview wurde außerdem die Lerner- und Sprachenbiographie erhoben. Auf die durch das Forschungsprogramm Subjektive Theorien vorgesehenen Phasen der kommunikativen und Handlungsvalidierung wurde begründet verzichtet; • nicht-teilnehmende, medienunterstützte Beobachtung (Video) der Tandems (2 bis 6 60bis 120minütige Beobachtungssitzungen pro Tandem) in Anwesenheit des Forschers, der ein halbstandardisiertes Beobachtungsprotokoll erstellte (Lernhandlungen werden protokolliert, die im Beratungsgespräch festgehaltenen Lernzielen und geplanten Vorgehensweisen entsprechen, die dem „contrat didactique" entsprechen, die von geplanten Vorgehensweisen abweichen, die Sprachreflexion beinhalten, die Lerntechniken widerspiegeln); • durch den Forscher initiiertes videounterstütztes Nachträgliches Lautes Denken in Form von Kommentierungen der beobachteten Tandemsitzungen durch die Lerner zur Erhebung der kurzfristigen Intentionen und Kognitionen der Lerner direkt im Anschluss an die Tandemsitzungen, von beiden Lernern getrennt in einem gleichzeitig auch beratenden (40bis 60-minütigen) Gespräch. In einigen Fällen war dies direkt im Anschluss an die Tandemsitzung nicht möglich, so dass die Gespräche zeitversetzt (bis zu 24 Stunden später) stattfinden mussten; • Lernerlogbücher mit einem Instruktionstext, der die Lerner „zur Reflexion und Vorbereitung des eigenen Handelns im Tandem anregen sollte" (S. 403) und in denen die Tandemsitzungen (Frequenz, Dauer, Inhalte etc.) dokumentiert werden sollten. Die erste Möglichkeit wurde jedoch kaum genutzt; • durchgehende Führung eines Forschungstagebuchs während des gesamten Forschungsprozesses. ScHMELTER legt ausführliche Begründungen für seine forschungsmethodologischen Entscheidungen dar und problematisiert Chancen und Grenzen der eingesetzten Verfahren. Dies verdeutlicht, wie ernst der Autor das aufgestellte Gütekriterium der Nachvollziehbarkeit nimmt. Hervorheben möchte ich die Diskussion der Tandembeobachtung: SCHMELTER berichtet, dass die Veränderung der natürlichen Tandemsituation dazu führte, dass ein Tandempaar aus der Untersuchung ausschied, außerdem führte die durch die Videoaufnahme notwendige Künstlichkeit der Tandemsituation (sie konnte nicht z.B. in einem Cafe stattfinden) zu Themen- und atmosphärischen Verän- IFlL1UIL 34 (2005) 242 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel derungen. Genauso differenziert, wohlbegründet und problemorientiert erfolgt die Darlegung der verwendeten Verfahren der Datenaufbereitung, -analyse und -interpretation. Zum Einsatz gelangten u.a.: qualitative Inhaltsanalyse, Sequenzanalyse, Formulieren von Statements, Erstellen von Strukturbildern, Herausarbeiten von Deutungsmustern und Fallinterpretationen. Im Ergebnisbericht wird dann allerdings nicht das gesamte Sample dargestellt, sondern es werden zwei detaillierte Fallstudien - Maria und Lea (beides Französischlernerinnen) präsentiert. Überrascht hat mich dabei, dass die Tandempartner der beiden Individuen nicht näher betrachtet werden. In beiden Fallanalysen werden resümierend die Erträge der unterschiedlichen Datenquellen subsumiert und die zentralen subjektiven Theorien, Deutungsmuster und (subjektiven) Lernerträge herausgearbeitet. Dabei wird deutlich, dass Lernen im Tandem von den individuellen langfristigen, aber nicht notwendigerweise stabilen Lernzielsetzungen und der Bereitschaft zur Reflexion und Selbstbeobachtung der Lernenden abhängt. Im positiven Fall wird Tandemlernen als willkommene und wünschenswerte Alternative bzw. Ergänzung zu stärker gesteuerten Lernformen wahrgenommen. Daneben werden aber Belege präsentiert, die zeigen, dass auch ganz andere Variablen wie insbesondere die Arbeitsbelastung außerhalb des Tandems das erfolgreiche Lernen beeinflussen oder zur Instrumentalisierung für andere Ziele (Bearbeiten von Aufgaben, die im Rahmen des Fachstudiums zu erledigen sind) und zur Zurückdrängung fremdsprachenlernspezifischer Ziele führen und dass die Potenziale und Anforderungen des Lernkontexts nur oberflächlich wahrgenommen, "ökologisch normalisiert" werden. Schade, dass das Buch 'nur' die beiden Fallstudien ausführlich beschreibt. SCHMELTER ist mit Ergebnissen des oben beschriebenen Typs selbst nicht zufrieden, die den Schluss implizieren, dass „selbstgesteuertes Lernen" in den interpretierten Fällen nur schlecht mit dem zugrunde gelegten psychologischen Lernbegriff erklärbar ist, der von genuin selbst gesetzten, nicht fremdbestimmten Lernzielen ausgeht. Er unterzieht die Ergebnisse daher einem weiteren konzeptionellen Zugriff aus einer subjektwissenschaftlichen Perspektive und legt eindrucksvoll dar, dass es wenig Sinn macht, eine Tandemsituation als per se privilegierten Ort für selbstgesteuertes Fremdsprachenlernen zu definieren. Statt dessen, sei einer Auffassung von Tandemlernen als (lediglich) potenziell expansivem, durch eigene Lerninteressen motiviertem Lernen Vorzug zu geben, wobei die von den Lernenden in den Lernort Tandem mitgebrachten kontextuellen Bedingungen zu berücksichtigen sind und entsprechend in einer begleitenden Tandemberatung ernst genommen werden müssen. Der Autor betont allerdings, dass die Basis diesbezüglicher Interpretationen empirisch nicht solide sei, da u.a. die Kontextbedingungen der Lernenden nicht systematisch erhoben worden seien und die Interpretationen in Folgeuntersuchungen überprüft werden müssten. Nicht ganz vermag ich ihm allerdings zu folgen, dass nicht doch Nacherhebungen zumindest im Rahmen von Konfrontationen der Probanden mit diesen Interpretationen möglich gewesen wären. Die Studie liefert viele Überlegungen und Lösungsvorschläge für allgemeine forschungsmethodologische Probleme der Fremdsprachenforschung, z.B. • wenn Forschende direkt im Lehr-/ Lernkontext tätig sind (hier: als Berater) und in einem Längsschnitt erhobene Daten gleichzeitig als Forschungszwischenergebnisse und als Anhaltspunkte für die praktische Ausgestaltung der Beratungstätigkeit nutzen (müssen), wobei unkontrollierte Interpretationsprozesse vermieden werden müssen; • wie schwierig die Rekrutierung geeigneter Probanden und die Verhinderung von Probandenmortalität in Längsschnittuntersuchungen (besonders in für Probanden aufwendigen Mehrfachbefragungen) sein können; • wie komplex die Berücksichtigung von Feldbedingungen (Räumlichkeiten, Terminplanung etc.) und wie wichtig die Pilotierung von Untersuchungsinstrumenten (z.B. Gesprächsverhalten in Interviews) ist; lFLl.llL 34 (2005) Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 243 • welche Probleme bei der Datenaufbereitung und -analyse auftreten (hier: "unerklärliche" Befunde) und durch einen veränderten konzeptuellen Zugriff auf die Daten gelöst werden können; • was zu tun ist, wenn sich im Laufe des Forschungsprozesses die Erkenntnisinteressen verschieben und eine eigentlich daraus folgende Erhebung weiterer Daten aus forschungspragmatischen Gründen ausgeschlossen werden muss; • welche Bedeutung „extreme" Fälle für die Theoriegenerierung im Rahmen explorativ-interpretativer Forschung haben. Interessiert man sich als Leser v.a. für die empirische Studie und verfügt über einige Kenntnisse zum Fremdsprachenlernen und über den Kontext Tandem, so bietet es sich an, in die Lektüre des Buchs ca. ab Seite 350 einzusteigen (der Bericht über die Ergebnisse beginnt dann auf Seite 441 ). Denn die Dokumentation der Studie erfolgt, nachdem zunächst ausführlich und, dies möchte ich betonen: brillantdie fachwissenschaftlichen Grundlagen dargestellt und diskutiert werden, wobei immer wieder resümierende Darstellungen den Leseertrag sichern. Es geht dabei u.a. um die wissenschaftlichen Grundannahmen der Sprachlehrforschung, die in letzter Zeit kontrovers geführte Diskussion um Subjektmodelle in der Fremdsprachenforschung, um die Lern- und Kommunikationssituation Tandem mit Bezug auf Forschungsergebnisse der Interaktionslinguistik und interaktionistischen Zweitsprachenerwerbsforschung. Dabei wird u.a. herausgearbeitet, dass Lernen im Tandem auf potenziell erwerbsfördernde Interaktionsstrukturen, auf die Potenziale von Bifokalisierung durch eine Balance von Mitteilungs- und Sprachebene rekurrieren kann. Eine grundlegende und so in der Fachdiskussion noch nicht auffindbare Auseinandersetzung mit den Konzeptionen um Lernerautonomie und selbstgesteuertem Lernen erfolgt vor der Erläuterung des „ersten konzeptuellen Zugriffs der eigenen Untersuchung" (der sich ja später als unzureichend erweisen wird) und der Beschreibung der spezifischen, in der Studie untersuchten Tandemlernsituation innerhalb eines didaktisch gestalteten Umfelds (Beratung). Liest man die Studie der Folge der Kapitel des Buches entsprechend, so - und dies ist zumindest meine ganz persönliche Erfahrung geht damit eine leichte Enttäuschung einher. Dies liegt nicht am Ertrag der Daten und den daraus geschlossenen Konsequenzen für die Theorie, Empirie und Praxis des Lehrens und Lernens von Fremdsprachen im Tandem, sondern schlicht an einer hier notwendigerweise einhergehenden Behandlung von 'simplen' Wahrnehmungen der befragten Lerner und deren Komprimierung, die nicht durchgängig an die verfeinerten und genau durchdachten Theoriekonzeptionen der vorangegangenen Kapitel anschließbar sind. Diese Wahrnehmung relativiert allerdings der spannende und gelungene Abschluss des Buchs, bei dem die Forschungsergebnisse mittels eines subjektwissenschaftlichen Lernbegriffs reinterpretiert werden. Das Buch ist nicht nur denjenigen, die sich für die empirischen Grundlagen des Tandemlernens interessieren, zu empfehlen, sondern allen ans Herz zu legen, die sich mit Möglichkeiten und Problemen des empirischen Arbeitens in der Fremdsprachenforschung beschäftigen, außerdem mit Fragen der Menschenbilder in der Theorie und Empirie, mit den Entwicklungen der Interaktionslinguistik und ganz besonders: der Autonomiediskussion. SCHMELTERs Überlegungen zur Relevanz eines subjektwissenschaftlichen Lernbegriffs für die Fremdsprachenforschung sollten im allgemeinen Fachdiskurs Nachhall finden. Ich könnte die Besprechung der vorliegenden Monographie mit der Bemerkung abschließen, dass SCHMELTER mit dieser Arbeit neue Standards setzt für die Darlegung der fachwissenschaftlichen Grundlagen, Grundannahmen und Weiterentwicklungen im Rahmen einer Dissertation in der empirischen Sprachlehrforschung. Alternativ biete ich ein anderes, stärker fach- und wissenschaftspolitisch orientiertes Fazit an: Die Förderung eines exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs ist für die weitere Etablierung und wissenschaftliche Zukunft der Sprachlehrforschung überlebens- ]F]Lw., 34 (2005) 244 Neuerscheinungen • Eingegangene Bücher wichtig, sei es als eigenständige akademische Disziplin an einigen Universitätsstandorten, sei es als wichtige Bezugswissenschaft der Fremdsprachendidaktik und auch Deutsch als Fremdsprache. ScHMELTERs Arbeit wäre m.E., hätte er sich (v.a. auf den ersten ca. 350 Seiten seiner Arbeit) stärker auf die spezifischen Grundlagen seiner Thematik beschränkt und die Fein-Erarbeitung der allgemeinen Grundlagen deutlich reduziert, immer noch eine ausgezeichnete Dissertation. Die sehr kenntnisreichen und äußerst differenzierten, den aktuellen Diskussionsstand weiterführenden, höchst gewinnbringend zu lesenden ausführlichen Darlegungen z.B. zu den Grundlagen der Disziplin Sprachlehrforschung inklusive der Menschenbild-Diskussion (über 50 Seiten) und zum Autonomiekonzept (100 Seiten) sowie in vielen typographisch kleiner gesetzten (und damit nicht besonders lesefreundlichen) vertiefenden Exkursen zu vielen Aspekten der Arbeit hätten Teil eines 'zweiten Buchs' der Postdoktorandenphase sein können und den persönlichen Professionsweg des jungen Wissenschaftlers beschleunigen können. Bielefeld CLAUDIA RIEMER Eingegangene Bücher* ALTMANN, Werner (Hrsg.): Bilingualer Unterricht in Spanien und Deutschland. Aktuelle Situation und methodische Ansätze. Berlin: Edition tranvfa 2004 (Theorie und Praxis des modernen Spanischunterrichts), 228 Seiten. BAUSCH, Karl-Richard/ KÖNIGS, Frank G./ KRUMM, Hans-Jürgen: Mehrsprachigkeit im Fokus. Arbeitspapiere der 24. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr 2004 (Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik), 254 Seiten. Boas, Evelyn / STOFFEL, Brigitte (Red.): Lernthriller Englisch. Ein fast perfekter Coup. München: Compact Verlag 2004, 144 Seiten. Boas, Evelyn/ KAUFMANN, Astrid (Red.): Prüfungen bestehen. Denkblockaden überwinden und Erfolg steigern. München: Compact Verlag 2004, 144 Seiten. COPLE Berline.V. (Hrsg.): Aprender a traducir. Una aproximaci6n a la didactica de la traducci6n alemdn-espanol. Berlin: Edition tranvfa 2003, 111 Seiten. ECKERTH, Johannes (Hrsg.): Empirische Arbeiten aus der Fremdsprachenerwerbsforschung. Beiträge des Hamburger Promovierendenkolloquiums Sprachlehrforschung. Bochum: AKS 2003 (Fremdsprachen in Lehre und Forschung), 312 Seiten. ECKERTH, Johannes: Fremdsprachenerwerb in aufgabenbasierten Interaktionen. Tübingen: Narr 2003 (Tübinger Beiträge zur Linguistik), 378 Seiten. (*) EDELHOFF, Christoph (Hrsg.): Englisch in der Grundschule und darüber hinaus. Eine praxisnahe Orientierungshilfe. Frankfurt: Diesterweg 2003 (Unterrichts-Perspektiven Fremdsprachen), 152 Seiten. ENGLISCH lernen mit The Grooves. Vol. 1. CD-ROM. Düsseldorf: Brandecker Medien Verlag 2004. GARCIA DE MARIA, Javier/ VENCES, Ursula (Hrsg.): Alles von der Rolle im Spanischunterricht. Theater, Rollenspiele, szenische Darstellung. Berlin: Edition tranvfa 2004 (Theorie und Praxis des modernen Spanischunterrichts), 184 Seiten. Das Sternchen(*) hinter einem Buch verweist auf den Rezensionsteil. Ein doppeltes Sternchen(**) deutet an, dass eine Besprechung für den Jahrgang 35 (2006) vorgesehen ist. IFLIIL 34 (2005)