eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 39/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2010
391 Gnutzmann Küster Schramm

Phraseologie und Wortschatzerwerb

121
2010
Stefan Ettinger
flul3910088
* Korrespondenzadresse: Dr. Stefan E TTINGER , Akad. Direktor i. R., Am Feldkreuz 5, 86420 D IEDORF . E-Mail: info@ettinger-phraseologie.de - www.ettinger-phraseologie.de Arbeitsbereiche: Phraseologie, Übersetzungsdidaktik, Geschichte des Fremdsprachenunterrichts. 39 (2010) S TEFAN E TTINGER * Phraseologie und Wortschatzerwerb Anmerkungen zu A. Martin und F. Leray: Les idiotismes et les proverbes de la conversation allemande. Paris 1900 Abstract. Learning foreign languages has a long tradition. However, given that we have only a limited number of skills available for teaching and learning foreign languages, it should not come as a surprise that the same methods, albeit in slightly modified form, can be repeatedly observed over the last few centuries. Therefore, the study of early methods for teaching students to learn foreign languages may also have implications for current teaching practice. In this paper, the author demonstrates the importance of such studies. A detailed discussion of Les idiotismes et les proverbes de la conversation allemande from 1900 shows that phraseology was already being taught with a surprisingly modern approach in a book on French-German vocabulary at the turn of the century. 1. Einleitung In einem philologisch mustergültig ausgearbeiteten Beitrag aus dem Jahre 1994 hat Z ÖFGEN (1994), der Jubilar der Festschrift, den topikal angeordneten Vocabulaire François von Louys Charle[! ] DU C LOUX aus dem Jahre 1678 eingehend untersucht und von heutiger Sicht aus folgendes Fazit gezogen: „ Als Zwischenbilanz dieses kursorischen Überblicks können wir festhalten, daß es sich bei aller Unvollkommenheit im Detail und trotz fehlender methodischer Stringenz insgesamt gesehen um einen bemerkenswerten Versuch handelt, ein thematisch-sachlich organisiertes Wörterbuch mit einer syntagmatischen und kommunikativ-pragmatischen Komponente auszustatten und somit Grundvoraussetzungen für ein auf die Bewältigung von Alltagssituationen abzielendes Wortschatzlernen mit dem Wörterbuch zu schaffen“ (Z ÖFGEN 1994: 177). Die Zusammenfassung seines Beitrages betitelt Z ÖFGEN dann programmatisch mit „Lernen aus der Geschichte oder: Was die (zweisprachige) Sachgruppenlexikographie bedenken sollte“, und abschließend bringt er eine sehr positive Würdigung des Vocabulaire François (Z ÖFGEN 1994: 180): „Vor allem aber lassen sich aus der Beschäftigung mit diesem frühen Zeugnis eines primären Lernwörterbuchs Anregungen für die ,moderne‘ Sachgruppenlexikographie gewinnen. Denn fest steht, daß der Vocabulaire François über ein nachgerade ,kommunikatives Potential‘ verfügt. Er verdankt dies der konsequenten Verbindung von Paradigmatik und Syntagmatik und dem in der Grob- und Feingliederung der Themenbereiche zum Ausdruck kommenden Bemühen um Vermitt- Phraseologie und Wortschatzerwerb. Anmerkungen zu A. Martin und F. Leray ... Paris 1900 89 1 Vgl. zu den Innovationsfaktoren der Lehrbuchgestaltung H EUER (1969: 386). 39 (2010) lung von Fertigkeiten, die das Zeichen von Oralität tragen und die der Bewältigung von Situationen dienen. Im Vergleich dazu wirken die sterilen Vokabellisten, wie sie in vielen Sachgruppenwörterbüchern immer noch gang und gäbe sind, wie ,großangelegte Vokabelfriedhöfe‘ (Schröder 1984: 328). So gesehen hat dieses Wörterbuch kaum etwas von seiner Aktualität eingebüßt und verdient größere Aufmerksamkeit, als ihm in der metalexikographischen Forschung bislang zuteil geworden ist.“ Mit diesen beiden Zitaten aus Z ÖFGEN sind treffend die beiden Pole angegeben, die sich bei der Beschäftigung mit Sprachlehrwerken früherer Jahrhunderte ergeben. Einerseits finden wir hier noch manche zeitbedingte „Unvollkommenheit im Detail“ und vielfach auch „fehlende methodische Stringenz“, andererseits aber können nicht wenige gelungene Lehrwerke früherer Zeiten sogar für die moderne Sprachdidaktik noch wertvolle Anregungen geben. Schließlich sollte man bei der Fremdsprachendidaktik die simple Tatsache nicht vergessen, dass die vier sprachlichen Fertigkeiten (Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben) ein sehr begrenztes Inventar darstellen und dass daher auch die Methodenvielfalt zu ihrer Vermittlung überschaubar bleibt. Lehrplanbedingt wird heute diese Methodenvielfalt sogar noch weiter reduziert. Die vorherrschende Einheitsunterrichtsmethode reicht aber nicht aus, um individuelle Sprachbedürfnisse, wie z. B. den Erwerb von aktiven oder passiven Sprachkenntnissen zu befriedigen, die Auswahl und Gewichtung im Bereich der Sekundär- und Tertiärsprachen zu steuern oder den Fremdsprachenerwerb mit Hilfe schon bekannter, strukturell ähnlicher Sprachen (z.B. Portugiesischlernen mit Hilfe von Spanischkenntnissen) zu erleichtern. 1 Mit unserem - an Z ÖFGEN (1994) angelehnten - methodisch ähnlich konzipierten Beitrag möchten wir dem Jubilar, mit dem uns über Jahre hinweg gemeinsame Interessen an sprachpraktischen und sprachdidaktischen Fragen verbunden haben, eine kleine Freude bereiten. 2. Lernen aus der Geschichte? Es war gerade diese historische Neugier, die uns während unserer langjährigen Tätigkeit als Sprachlehrer an einem universitären Sprachenzentrum immer wieder gereizt hat, einen Blick zurück zu werfen und gängige moderne Sprachlehrmethoden mit früheren Ansätzen zum Fremdsprachenerwerb zu vergleichen. 1984 befassten wir uns in einem Beitrag für die Festschrift Kröll mit der „Vermittlung von Sprechfertigkeit in einigen Französischlehrwerken des späten 17. Jahrhunderts und des 18. Jahrhunderts“ (E TTINGER 1984). Wir konnten dort zeigen, wie a) das Satzkonjugieren, b) das Üben mit Satzteilen, die modernen Pattern(-Drill)-Übungen bzw. Satzbautafeln ähnelten, c) das Erlernen von Einzelsätzen zu verschiedenen Sprechakten sowie d) das Auswendiglernen von praktisch anwendbaren Alltagsdialogen zur Förderung der Sprechfertigkeit im Französischen eingesetzt wurden. In den Lehrwerken dieser Zeit findet sich schon eine Fülle von „Diskussionswendungen“, wie sie später H OHMANN (2006) in seinem nützlichen Büchlein Discuter en français in ähnlicher Weise präsentieren sollte. Noch im 20. Jahrhundert sprechen Sprach- 90 Stefan Ettinger 39 (2010) praktiker und Sprachdidaktiker mit Respekt vom Satzkonjugieren (E HRKE 1930). Die wesentliche Funktion des Satzkonjugierens beschreibt B UTZKAMM (1976: 37): „Wie der pattern drill in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Satzkonjugieren oft als Alternative zur grammatischen Bewußtmachung und zum Regelwissen betrachtet“. „Probleme einer Geschichte des neusprachlichen Unterrichts“ diskutierten wir 1985 (E TTINGER 1985) bei der Besprechung zweier Dissertationen, die sich mit - über einen längeren Zeitraum verwendeten - Französischlehrbüchern bzw. Schulgrammatiken befassten. Zwei kleinere Beiträge von uns aus dem Jahre 1988 (E TTINGER 1988a, E TTINGER 1988b) gehen auf die Anfänge des Portugiesischunterrichts im deutschsprachigen Raum ein und versuchen zu verdeutlichen, wie sich allmählich die Beschreibungspräzision einiger ausgewählter, für den Fremdsprachenerwerb besonders wichtiger Grammatikkapitel, im Laufe der Zeit entwickelt hat. Der ketzerischen Frage, ob Wörterbuchneuauflagen wirklich immer eine Verbesserung darstellen, gingen wir 1991 nach (E TTINGER 1991). Es ergaben sich ziemlich überraschende Ergebnisse. Besonders ergiebig erwies sich eine solche Rückschau auf frühere Epochen im Bereich der zweisprachigen Lexikographie des Sprachenpaares Deutsch und Portugiesisch. (E TTINGER 1991a). Hier haben wir auf der einen Seite im 19. Jahrhundert grundsolide Wörterbücher, die über Jahrzehnte hinweg mit beeindruckendem Kärrnerfleiß von einzelnen idealistisch gesinnten Philologen nach der alten Zettelmethode erarbeitet wurden. Auf der anderen Seite müssen wir uns heute mit stark abgespeckten Produkten der kommerziellen, auf schnelle Rendite und auf Vielfachverwertung ausgerichteten Lexikographie begnügen (E TTINGER 1991a: 3022 f): „Klammert man die diachronisch bedingten Veränderungen des Wortschatzes aus, dann braucht der vierbändige Wagener 1811/ 1812, das erste Wörterbuch dieser Art, hinsichtlich der Zahl der Lemmata wie auch bei der Berücksichtigung der Kollokationen und Redewendungen keinen Vergleich zu scheuen mit den heute allein noch zur Verfügung stehenden zweibändigen Taschenwörterbüchern. Später kommen Wollheim da Fonseca (1844) und Bösche (1858) hinzu. Mit Michaëlis 1887 blüht diese Linie auf und erreicht so beachtliches Ansehen, daß fast ein Jahrhundert portugiesisch-deutscher und deutsch-portugiesischer Lexikographie davon zehren sollte.“ Ein Blick auf die Behandlung der Präfixverben des Deutschen, einem relativ zeitlosen Wortschatzbereich, lässt diese Unterschiede sofort erkennen (E TTINGER 1987). In einem Beitrag für die Festschrift Christmann, dem wohl profundesten Kenner der Geschichte der französischen Sprachwissenschaft und der neueren Philologie, haben wir uns mit der Interlinearversion befasst (E TTINGER 1994), die von D U M ARSAIS (1722) in Anlehnung an frühere Ansätze propagiert wurde, im 18. Jahrhundert in Frankreich große Bedeutung erlangt, im 19. Jahrhundert - häufig durch französische réfugiés - auch in andere europäische Ländern gelangte, in den deutschen Landen von einzelnen Adepten engagiert und geradezu missionarisch vertreten wurde, aber später, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nach der Einführung einheitlicher Lehrpläne, in den Bereich des außerschulischen Sprachunterrichts sowie des Selbstunterrichts abgedrängt wurde. In der Form der Toussaint-Langenscheidts Unterrichtsbriefe wurde die Interlinearversion sogar Phraseologie und Wortschatzerwerb. Anmerkungen zu A. Martin und F. Leray ... Paris 1900 91 39 (2010) bis zum Ende des zweiten Weltkrieges für verschiedene Sprachen verwendet. Ende der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts finden sich sogar Empfehlungen, die Interlinearversion im spät beginnenden Lateinunterricht zu verwenden (B ARIÉ 1979). Welche wechselhafte Rolle das Übersetzen sowohl als Hinals auch als Herübersetzung im Fremdsprachenunterricht gespielt hat, seit V IËTOR s „Trompetenstoß der neusprachlichen Reformbewegung“ erklang, haben wir in dem von Z ÖFGEN (1988) herausgegebenen Themenheft dieser Zeitschrift „Übersetzung und Übersetzen“ dargelegt (E TTIN - GER 1988). Mit dem zeitlichen Abstand von über 20 Jahren wäre zur Funktion des Übersetzens noch resignierend nachzutragen, dass heutzutage jegliche Reform des schulischen und universitären Fremdsprachunterrichts immer von oben nach unten erfolgt, d.h. von Ministerien oder von Schulbehörden ausgeht, keineswegs aber von Sprachwissenschaftlern, von Sprachdidaktikern oder gar - horribile dictu - von Sprachpraktikern vor Ort. Nicht hinterfragbare, einseitig festgelegte Prüfungsbestimmungen prägen die Lehrmethoden des Fremdsprachenunterrichts und steuern die Lehrbuchproduktion. Die Zeiten sind längst verflossen, in denen selbstbewusste Sprachlehrer à la M EIDINGER , H AMILTON , J ACOTOT , R OBERTSON , S EIDENSTÜCKER , P LÖTZ , G OUIN , M AGER , R OSENTHAL oder T OUS - SAINT und L ANGENSCHEIDT ihren Lehrmethoden den eigenen Namen geben konnten. Ob B UTZKAMM mit seiner „bilingualen Methode“ bzw. mit seinem Modell der „aufgeklärten Einsprachigkeit“ (www.de.wikipedia.org/ wiki/ Wolfgang_Butzkamm ) oder M ARTIN mit seiner Methode „Lernen durch Lehren“ Erfolg haben werden, wird die Geschichte zeigen. (www.de.wikipedia.org/ wiki/ Jean-Pol_Martin). Selbständig denkenden Lehrbuchautoren bleibt lediglich die Möglichkeit, für weniger zentrale und daher auch weniger verplante Bereiche des Sprachunterrichts, wie z. B. der Phraseologie, in ausführlichen Vorreden ihrer Lehrwerke die eigene Lehrmethode zu erklären (H ESSKY / E TTINGER 1997, B ÁRDOSI / E TTINGER / S TÖLTING 2003; E TTINGER / N UNES 2006; H OHMANN 2006). Einen lesenswerten Überblick zum Verhältnis von Sprachwissenschaft und Sprachlehre im 18., 19. und 20. Jahrhundert verdanken wir C HRISTMANN (1976) und zum Verhältnis von Staat und Schule H ÜLLEN (2005). 3. Sachgruppenwörterbücher ohne und mit Phraseologie 3. 1 Les mots allemands Wie H AUSMANN (1976) in einem faktenreichen und immer noch aktuellen Beitrag gezeigt hat, blickt der Wortschatzerwerb des Deutschen und des Französischen mit Hilfe von zweisprachigen Sachgruppenwörterbüchern, oftmals auch nur Vokabularien oder Wortkunden genannt, auf eine sehr lange Tradition zurück. 1847 erschien der berühmte zweisprachige Vocabulaire systématique von Karl P LOETZ (www.de.wikipedia.org/ wiki/ Karl_Ploetz), der bis ins 20. Jahrhundert hinein aufgelegt wurde. H AUSMANN bezieht sich in seiner Untersuchung auf die 22. Auflage aus dem Jahre 1913 mit dem Titel Vocabulaire systématique et guide de conversation française. Während P LOETZ im deutschen Sprachgebiet Verbreitung fand, lässt sich in Frankreich eine nicht minder kontinuierliche 92 Stefan Ettinger 2 Zu B RÉAL s sprachpraktischen Aktivitäten siehe C LAVÈRES (1995). 39 (2010) Entwicklungslinie feststellen, die ebenfalls im 19. Jahrhundert begann und sogar bis in die Gegenwart reicht. 1887 bringt die Librairie Hachette ein schlichtes, kleinformatiges Büchlein von 162 Seiten mit dem Titel Les mots allemands groupés d'après le sens heraus. Die beiden Autoren haben sich bereits im französischen Erziehungssystem einige Meriten erworben: Adolphe B OSSERT ist Inspecteur général honoraire de l’instruction publique und (Jean-)Théodore B ECK ist Agrégé de l’Université und Directeur de l’Ecole Alsacienne. Im Vorwort erklären sie kurz ihr Ziel und zitieren für Romanisten bekannte Namen (B OSSERT / B ECK 1887: VII): „Nous essayons de faire pour la langue allemande ce que MM. Bréal et Bailly ont fait pour la langue latine et la langue grecque. Nous donnons, dans un ordre logique, les mots allemands les plus fréquemment employés, les plus nécessaires à la lecture des textes, à la traduction par écrit ou de vive voix, à la conversation. Nous ne donnons pas tous ceux qui peuvent se présenter, et notre première préoccupation a été de nous restreindre.“ 2 Dieses Sachgruppenwörterbüchlein enthält 12 Kapitel, in denen die einzelnen Wörter nach Wortarten, d.h. nach Substantiven, nach Adjektiven und nach Verben aufgelistet sind. 1939 werden Les mots allemands von B ARNIER und D ELAGE überarbeitet, der Wortschatz modernisiert und ergänzend zu der Unterteilung nach Substantiven, Adjektiven und Verben am Ende einer jeder Wortschatzeinheit ein kleiner Abschnitt, Locutions betitelt, angehängt, in dem sich gängige Kollokationen, Routineformeln, idiomatische Redewendungen und Sprichwörter finden. Der korrekte vollständige Titel lautet daher Les mots allemands et les locutions allemandes groupés d'après le sens. Zeitbedingt erschien 1939 noch eine besondere Ausgabe Petit vocabulaire militaire allemand-français. Armée, marine, aviation. Mit ihrem eigenwilligen, aber lernfördernden taschenbuchähnlichen Format (11,5 cm x 21,5 cm), mit ihren sympathischen kleinen, scherenschnittähnlichen Vignetten zu den jeweiligen Kapitelanfängen von Jacques T OUCHET (http: / / fr.wikipedia. org/ wiki/ Jacques_Touchet. ) dürften Les mots allemands sicherlich zu den Sachgruppenwörterbüchern gehören, die jedem deutschen Romanistikstudenten der 50er, der 60er und der frühen70er Jahre bekannt waren. Es wurde laufend neu aufgelegt und zum „Studium des Vokabulars nach Sachgruppen“ wärmstens empfohlen (K LEIN 1960: 49). Les mots allemands waren fast alternativlos auf dem französischen und deutschen Markt - in Deutschland trat erst 1962 Walter F ISCHER auf den Plan - und vom Umfang her eher lernbar als entmutigend. Gerne wurde es für universitäre Prüfungen zur Begrenzung des Wortschatzes herangezogen. Auch unser eigenes Exemplar, 1961 schon in der gymnasialen Oberstufe erworben, dank der Empfehlung eines sehr progressiven Studienreferendars, weist - im Gegensatz zu den zahlreichen Antiquariatsangeboten von Les mots allemands mit dem Vermerk „intérieur frais“ - deutliche Gebrauchsspuren auf und dies nicht nur in den ersten Kapiteln! Die Neubearbeitung von Les mots allemands im Jahre 1974 durch Raymond-Fred N IEMANN änderte nichts am traditionellen Aufbau des Buches, sondern beschränkte sich auf die Einbeziehung des modernen Wortschatzes. Der Autor der Neubearbeitung veröffentlichte 1993 ein auf Recht und Handel spezialisiertes Wörter- Phraseologie und Wortschatzerwerb. Anmerkungen zu A. Martin und F. Leray ... Paris 1900 93 39 (2010) buch, das an den inzwischen bestens bewährten Titel anknüpft: Les mots allemands. Droit et Commerce. Eine einschneidende Veränderung des Sachgruppenwörterbuches Les mots allemands erfolgte im Jahre 1997. Die alten Autorennamen werden durch den neuen Bearbeiter ersetzt: Raymond-Fred N IEMANN , Agrégé de l'université. Docteur ès lettres. Der Wortschatzumfang wird beträchtlich erweitert und auf die gewaltige - für Lernende geradezu beängstigende - Zahl von „42 000 mots et locutions“ hochgeschraubt. Auch inhaltlich ergeben sich nun umfangreiche Veränderungen. Die Gesamtzahl der Kapitel wird zwar beibehalten, aber die 20 Kapitel strukturieren den Gesamtwortschatz unter anderen Überschriften. Zudem wird die traditionelle Untergliederung nach Substantiven, Adjektiven, Verben und Locutions aufgelöst, und alle Wörter werden nun in semantisch irgendwie zusammengehörenden Gruppen aufgelistet, wie z.B. im Kapitel IV Religion unter den Überschriften: la foi; croyances, superstition, mythologie; les églises chrétiennes; le clergé; les autres religions. Die in den früheren Ausgaben unter Locutions aufgelisteten syntagmatischen Ergänzungen, wie z.B. wichtige Kollokationen (Adjektiv und Substantiv bzw. Verb und Substantiv), werden nun direkt neben den einzelnen Wortgleichungen erwähnt. In grau unterlegten kleineren und größeren Kästchen finden sich einige wenige Redewendungen, Sprichwörter oder auch Routineformeln. Im Vergleich zum beeindruckenden Gesamtumfang des Werkes fallen diese phraseologischen Angaben aber eher spärlich aus, und man ist geneigt, von einer gewissen Phraseophobie zu sprechen. Zwei Jahre (1999) später erscheint im selben Verlag vom selben Autor eine Schulbzw. Grundstudiumausgabe mit 18 000 Wörtern und im Jahre 2007 schließlich eine aktualisierte Ausgabe der Edition Complète. Habent sua fata libelli! Als vorläufiges Fazit können wir festhalten, dass Les mots allemands sich seit ihrer Erstauflage im Jahre 1887 erfolgreich über einen Zeitraum von über 100 Jahren, man kann auch von drei Jahrhunderten sprechen, im Sprachunterricht behauptet haben, wobei die Betreuung durch einen einzigen Verlag (Librairie Hachette) sicher wesentlich zu dieser Kontinuität beigetragen haben mag. Der Schwerpunkt dieses Sachwörterbuchs liegt eindeutig auf den reinen Vokabelgleichungen ohne weitere zusätzliche syntagmatische Angaben. Die kleinere Schulbzw. Grundstudiumausgabe kann mit ihrem auf 18 000 Wörter begrenzten Wortschatz sicherlich mit Erfolg zum Auswendiglernen verwendet werden, während die Edition Complète mit ihren nach „centres d’intérêt“ gegliederten 42 000 Wörtern sich hervorragend dafür eignet, einen bestimmten Sachgruppenbereich wortschatzmäßig schnell und vollständig zu erfassen. 3.2 Les idiotismes et les proverbes de la conversation allemande Beim Aus- und Aufräumen seiner Bibliothek stieß N IEMANN vor einigen Jahren auf ein kleines Büchlein von Alfred(-Victor Marie) M ARTIN und Francis L ERAY (1914, 5. Auflage), das er mir in kopierter Form zusandte, kannte er doch durch unsere Korrespondenz meinen „penchant phraséologique“. Obwohl die äußere Aufmachung des Büchleins eher bescheiden, fast verstaubt und antiquiert wirkte, war ich sogleich von seinem Inhalt gefesselt. Es handelt sich - so viel sei vorweg schon verraten - um ein exzellentes, zweisprachiges, phraseologisches Wörterbuch, dem es geschickt gelingt, ein schlichtes Sach- 94 Stefan Ettinger 39 (2010) gruppenwörterbuch durch eine reiche phraseologische Syntagmatik aufzuwerten und zu einem Begriffswörterbuch umzugestalten. A. M ARTIN und L. L ERAY haben sich nämlich inhaltlich eng angelehnt an das uns inzwischen gut bekannte Sachgruppenwörterbuch Les mots allemands von B OSSERT und B ECK . Der vollständige Titel des 1900 erschienenen Werkes lautet nämlich: Les idiotismes et les proverbes de la conversation allemande classés suivant le plan des mots allemands groupés d'après le sens de MM. Bossert et Beck. Die im Titel ausgedrückte Einschränkung auf die Konversation erscheint uns allerdings zu bescheiden zu sein, da sehr viele Beispiele auch für die Textproduktion verwendet werden könnten. An einem kleinen Unterkapitel (Chapitre III) der Huitième Partie „Die Eigenschaften und Tugenden - Les qualités et les vertus“ sollen diese Veränderungen verdeutlicht werden. Bei B OSSERT und B ECK finden wir ganz einfache Vokabelgleichungen, wie z.B. zu den Verben: sich auszeichnen = se distinguer; gefallen = plaire; erfüllen = accomplir; ausüben = mettre en pratique; sich bestreben = s'efforcer; beharren = persévérer; sich gut betragen = se bien conduire; es schickt sich = il convient. Bei den insgesamt 36 deutschen und 37 französischen Substantiven finden sich unter anderen: die Pflicht = le devoir; die Würde = la dignité; die Sittlichkeit = la moralité; die Sitten = les mœurs; die Frömmigkeit = la piété; die Ordnung = l’ordre; die Genauigkeit = l’exactitude; die Reinlichkeit = la propreté; die Klugheit = la prudence; die Vorsicht = la prévoyance; die Redlichkeit = la probité, la loyauté usw. Bei den 32 deutschen und 33 französischen Adjektiven werden neben anderen erwähnt: tugendhaft = vertueux; sittlich = moral; würdig = digne; unschuldig = innocent; fromm = pieux; klug = prudent usw. Kurz und gut: das uns schon hinreichend bekannte Wortskelett der traditionellen Sachgruppenwörterbücher mit ihren nackten Vokabelgleichungen. Die Leistung von M ARTIN / L ERAY bestand nun darin, die vorhandenen Vokabelgleichungen des Sachwörterbuchs in eine konsequente onomasiologische Systematik übergeführt zu haben, indem sie eine begrenzte Zahl von Substantiven, nämlich ca. ein Drittel als übergeordnete Schlüssel-, Leit- oder Oberbegriffe auswählten und nach Art eines Thesaurus (vgl. P ÉCHOIN 1991) unter diesen Oberbegriffen jeweils durchnummerierte Satzfragmente bzw. ganze Einzelsätze auflisteten, die für beide Sprachen ausschließlich Phraseme enthalten mit den bekannten phraseologischen Untergruppen wie Kollokationen, idiomatische Redewendungen, Routineformeln, Interjektionen und Sprichwörter. Wir erhalten so z.B. bei „Die Pflicht - Le Devoir“ (M ARTIN / L ERAY 1900: 108-109) insgesamt 17 syntagmatische Einheiten: 1. seine Pflicht erfüllen, faire son devoir 2. seine Schuldigkeit thun, @ 3. sich einer Verpflichtung entledigen, s'acquitter d'un devoir 4. es ist meine Pflicht, zu ..., il est de mon devoir 5. ich bin verpflichtet, zu..., @ 6. ich mache mir eine Pflicht daraus, je m'en fais un devoir 7. sich etwas zur unerläßlichen Pflicht machen, se faire une religion de qc. 8. seine Pflicht versäumen, manquer à son devoir 9. zur Pflicht zurückkehren, rentrer dans le devoir 10. mit gutem Beispiel vorangehen, donner le bon exemple 11. ein Beispiel an jemand(em) nehmen, prendre exemple sur qn. Phraseologie und Wortschatzerwerb. Anmerkungen zu A. Martin und F. Leray ... Paris 1900 95 39 (2010) 12. sein Bestes tun, faire de son mieux 13. es sich zum Gesetz machen, dass..., se faire une règle de..., 14. es gebührt sich, dass..., il convient que..., on doit..., 15. jemand(em) etwas ans Herz legen, recommander chaudement qc. à qn. 16. erfülle deine Pflicht, alles andere kümmere fais ce que dois, advienne que pourra dich nicht, 17. kein Mensch muß müssen (Lessing) on ne doit pas forcer la volonté des gens Der im syntagmatischen Wortschatzlernen versierte Leser wird hier unschwer Parallelen zu Les mots allemands dans la phrase von K LEIN / H UDA (1997) oder zu Langenscheidts Kontextwörterbuch Französisch-Deutsch (1989) erkennen. Wenn bei diesem Substantiv („Die Pflicht - le devoir“) die Verb-Substantiv-Kollokationen recht zahlreich sind, wie etwa bei den Beispielen 1, 2, 3, 6, 8 und 9, so finden sich bei den 31 Satzbeispielen zum Oberbegriff „Klugheit und Vorsicht - La Prudence et la Prévoyance“ eine Reihe von idiomatischen Redewendungen (RW), von Kollokationen (K), von Routineformeln bzw. Interjektionen (R) und von Sprichwörtern (SprW). Ein Fragezeichen in Klammer drückt aus, dass uns die Redewendung unbekannt erscheint, und ein Ausrufezeichen in Klammer weist auf die Besonderheiten der Orthographie hin. Die Pronomina quelque chose und quelqu’un haben wir aus Platzgründen zu qc. und qn. verkürzt (M ARTIN / L ERAY 1900: 109-110): 1. die Grenzen nicht überschreiten, (RW) ne pas sortir des bornes. (RW) 2. auf seiner Hut sein, (RW) prendre garde à soi. (RW) 3. auf der Hut sein, (RW) être sur le qui-vive. (RW) 4. sich beherrschen, réprimer ses passions. (K) 5. er legt jedes Wort auf die Goldwage (! ), (RW) il pèse chaque mot. (K) 6. ein Auge auf etwas haben, (RW) sein Augenmerk auf etwas richten, avoir l'œil sur qc. 7. jemand(en) auf dem Rohr haben (? ) (RW) surveiller qn. de près. 8. ihn aufs Korn nehmen, (RW) épier ses démarches. 9. wachsam sein faire bonne garde. (RW) 10. scharf aufpassen, (K) veiller au grain. (RW) 11. sich vor einer Gefahr schützen, se mettre à l'abri d'un danger. 12. eine Gefahr wittern, (K) flairer un danger. (K) 13. es steckt etwas dahinter il y a anguille sous roche (SprW) 14. auf den Busch klopfen, (RW) battre les buissons. (RW); tâter le terrain; chercher à débusquer. 15. jemand(em) zuvorkommen prendre les devants. 16. sich davor hüten, ihm unter die Klauen se garder de tomber entre ses griffes. (RW) zu gerathen (RW) 17. unter Glas und Rahmen bringen (? ) mettre sous verre ou sous cloche. (? ) 18. die Luft ist rein, (RW) nous sommes à l'abri des indiscrets. 19. auf einen anderen Tag aufschieben, remettre à un autre jour. 20. das geht mich nicht (! ) an, cela ne me regarde pas. (R) 21. das ist nicht meine Sache, (R) ce n’est pas mon affaire. (R) 22. das soll mir nicht wieder passieren, on ne m’y prendra plus 23. Achtung! Vorgesehen! Vorsicht! (R) prenez garde! Gare! (R) 24. Kopf weg! (R) gare la tête! (R) 96 Stefan Ettinger 3 Internetangaben vom 1. Februar 2010: http: / / pagesperso-orange.fr/ grison.librairie/ catalogue/ livres_ scolaires.html; http: / / www.galaxidion.com/ home/ catalogues.php? LIB=grison&CAT=10952; www. priceminister. com/ s/ martin+et+leray; http: / / www.abebooks.fr 39 (2010) 25. zurück da! ausgewichen! (R) en arrière! Garez-vous! (R) 26. Platz da! Macht Platz! (R) place! Faites place! (R) 27. aus dem Wege! (R) gare! (R) 28. eine Sache ins Gleiche (? ) bringen, arranger une affaire. 29. das Seinige zu Rate halten (? ) conduire bien sa barque. (RW) 30. trau, schau wem! (SprW) ne te fie qu'à bonnes enseignes.(SprW); 8 méfiance est mère de sûreté (SprW) 31. man muß nicht alles auf eine Karten setzen il ne faut pas mettre tous les oeufs dans un (SprW) même panier (SprW) Man könnte sich jetzt berauschen und voller phraseologischer Begeisterung noch viele weitere Beispiele zitieren. Da der interessierte Leser das Buch heute noch (zu recht unterschiedlichen Preisen von 7 bis 31 Euro) antiquarisch in Frankreich erwerben kann 3 , begnügen wir uns hier lediglich mit einigen ausgewählten Beispielen. Zu den Oberbegriffen „Überraschung und Erstaunen - La surprise et l'étonnement“ listen die beiden Autoren Ausrufe und syntagmatische Versatzstücke auf, die man auch heute noch ohne Einschränkung in einer französischen bzw. deutschen Konversation verwenden könnte (M ARTIN / L ERAY 1900: 107-108): 1. gerechter Himmel! juste ciel! 2. das ist ja sonderbar! voilà qui est étrange! 3. was ist das für ein wunderlicher Einfall! quelle drôle d’idée! 7. seinen Augen nicht trauen, en croire à peine ses yeux. 9. so was hat man nie gesehen, on n’a jamais vu pareille chose 10. vor Erstaunen verstummen, demeuer muet d'étonnement 11. mein Verstand steht still, les bras m’en tombent 12. ich bin ganz versteinert vor Erstaunen, je suis pétrifié d’étonnement 13. verblüfft dastehen, demeurer tout ébahi 15. ich kann mich nicht genug darüber wundern, je n'en reviens pas 17. ich wundere mich zu hören, dass..., je suis étonné d’apprendre 18. was Teufel machen Sie da? que diantre faites-vous là? 19. was soll das heißen? qu’est-ce à dire 21. wie aus den Wolken gefallen sein, tomber des nues Versuchen wir nun, Les idiotismes et les proverbes de la conversation allemande in dem größeren Zusammenhang des Wortschatzerwerbs kritisch zu würdigen, wobei wir uns auch noch fragen, wie mit dem Büchlein gearbeitet und gelernt wurde und weshalb im Gegensatz zu Les mots allemands dieser vielversprechende Ansatz nicht weitergeführt wurde. a) Nach einem Zeitraum von gut 100 Jahren muss man nüchtern feststellen, dass manche Phraseme (Kollokationen, idiomatische Redewendungen, Routineformeln und Sprichwörter) heute nicht mehr aktuell klingen. Vielleicht waren sie es auch schon beim Erscheinen des Werkes nicht mehr. Als Beispiel könnte man hier für das Deutsche die Phraseologie und Wortschatzerwerb. Anmerkungen zu A. Martin und F. Leray ... Paris 1900 97 39 (2010) weiter oben zitierte Redewendung „ jemand(en) auf dem Rohr haben (? ) (RW) = surveiller qn. de près. erwähnen. Einige deutschen Belege klingen heute bisweilen recht holprig und dürften sich aus der Tatsache erklären, dass die beiden Autoren das Büchlein in Frankreich vermutlich ohne Überprüfung durch einen deutschen Muttersprachler erarbeitet haben. Erstaunlich gut gelungen sind die diastratischen Äquivalenzen, die bei zweisprachigen phraseologischen Wörterbüchern häufige Fehlerquellen darstellen. Besonders hervorzuheben ist aber die wichtige Tatsache, dass sich in dieser Sammlung ausschließlich kurze Sätze, Satzfragmente oder kleinere Sinneinheiten mit phraseologischen Charakter finden, aber keine einzige nackte Vokabelgleichung. b) Da das Büchlein von M ARTIN / L ERAY (1900) kein Vorwort enthält, kann man nur vermuten, wie mit diesem Werk gelernt wurde. Wahrscheinlich wurden zunächst die einfachen Vokabelgleichungen von B OSSERT / B ECK (1887) erarbeitet, an die sich ja das Werk explizit anlehnt, und dann ging man im Schul- oder Privatunterricht dazu über, den gelernten Wortschatz eines bestimmten Sachfeldes phraseologisch zu vertiefen. Die systematische Durchnummerierung aller Beispiele war didaktisch nicht ungeschickt. Vielleicht wurden aber auch in Anlehnung an den Erwerb der phrases-types von B RÉAL (1893: 43) die Phraseme zuerst gelernt (vgl. hierzu H AMMER 2007, zu den phrases-types vor allem 284-286). Im Jahre 1900 wurden nicht nur Les idiotismes et les proverbes de la conversation allemande veröffentlicht, die bis zum Jahre 1915 verlegt wurden, sondern der Verlag Hachette brachte auch ein Übungsbuch derselben Autoren heraus (Exercices sur les idiotismes et les proverbes de la conversation allemande), das allerdings nach den Angaben des Institut National de Recherche Pédagogique (www.inrp.fr) nur eine „durée éditoriale“ von vier Jahren aufweisen sollte. c) Noch schwieriger und hypothetischer ist die Beantwortung der Frage, weshalb Les idiotismes et les proverbes de la conversation allemande keine Neuauflagen bzw. Bearbeitungen erlebten, um sich ähnlich wie Les mots allemands in zäher Langlebigkeit über einen längeren Zeitraum zu behaupten. Wir wissen leider zu wenig über die beiden Autoren und sind auch zu wenig informiert über die Hintergründe des französischen Verlags- und Unterrichtswesen. Ob die intensive Übersetzertätigkeit der beiden biederen Schulmänner M ARTIN und L ERAY in Bezug auf das Werk Autour d'une vie. Mémoires d'un révolutionnaire von P. K ROPOTKIN (1898), eines russischen Revolutionärs und Anarchisten, hier eine Rolle spielte und sich für die didaktischen Publikationen negativ auswirkte, mögen andere erforschen (http: / / fr.wikipedia.org/ wiki/ Pierre_Kropotkine). Immerhin erlebten die beiden Bände der Memoiren von K ROPOTKIN bis zum Jahre 1921 insgesamt 15 bzw. 21 Auflagen. Revolution und Anarchie verkaufen sich in Frankreich offensichtlich besser als Phraseologie! d) Dass sich bei M ARTIN / L ERAY keine näheren phraseologischen Unterscheidungen finden, wie sie heute seit F LEISCHER (1982, 1997), B URGER (1998, 2010), P ALM (1995) oder D ONALIES (2009) üblich sind, versteht sich von selbst. Intuitiv haben die Autoren aber die wesentlichen Differenzierungen innerhalb der Phraseologie erkannt und verwendet. Die Entwicklung der Phraseologie als eigene wissenschaftliche Disziplin mit ihrem Beginn bei Charles B ALLY (1909), ihrer intensiven und fruchtbaren Weiterentwicklung in der Sowjetunion und nach dem 2. Weltkrieg auch in Osteuropa und in Ostdeutschland, 98 Stefan Ettinger 4 Siehe hierzu unsere Sammelbesprechung (E TTINGER 1992) in dem von Z ÖFGEN (1992) herausgegebenen Band dieser Zeitschrift mit dem Themenschwerpunkt „Idiomatik und Phraseologie“. 39 (2010) ihre Wiederentdeckung durch B URGER und J AKSCHE Anfang der 80er Jahre für die westeuropäische Forschung und die westeuropäischen Sprachen, ihr Aufblühen in den letzten drei Jahrzehnten, gerade diese erstaunliche und wenig geradlinige Entwicklung ist an sich schon ein Lehrbeispiel für die fehlende Kontinuität im Bereich der Sprachwissenschaft und eine Aufforderung, sich intensiver auch mit den Werken unserer Altvorderen zu befassen. Diesen Umweg in der Entwicklung der Phraseologie hat H AUSMANN (2007: 165-166) sehr packend beschrieben. e) Als Ergebnis dieser unterschiedlichen Entwicklung der Sachgruppenwörterbücher mit und ohne Phraseologie lässt sich daher folgendes feststellen. Der Sieg der Sachgruppenwörterbücher mit ihren zumeist „sterilen Vokabellisten“ hatte zur Folge, dass für das Erlernen der Phraseologie eigene Sammlungen entstanden, wie z.B. Kollokationswörterbücher, phraseologische Wörterbücher mit idiomatischen Redewendungen und Sprichwörtern oder auch Sammlungen von Diskussionswendungen (vgl. hierzu H ALM / G AUDRAY (1997) und L ALANA L AC / R OSCHBACH (1997)). Die sich durch diese Aufspaltung ergebenden didaktischen Probleme sind bis heute noch nicht gelöst. 4 4. Aus der Geschichte lernen! Für den Erwerb des Wortschatzes stehen uns heute für das Sprachenpaar Deutsch und Französisch umfangreiche und solide Wortschatzsammlungen und Lernwörterbücher für Schule und Hochschule zur Verfügung. In einer Sammelrezension hat uns S IEPMANN (2001) einen ersten Überblick gegeben. Durch die fruchtbare Konkurrenz der großen Verlage (Cornelsen, Hueber, Klett, Langenscheidt) sind beeindruckende Werke entstanden, die den Grund- und Aufbauwortschatz umfassen, bei recht vielen Wortgleichungen auch Kollokationen und Einzelsätze anfügen und oftmals über 10 000 Wortschatzeinheiten enthalten, die typographisch sehr gelungen präsentiert werden. Einen anderen Ansatz praktiziert H AUSMANN (2005), dessen Lernwortlisten einen interessanten, eigenwilligen Ansatz zur Wortschatzbegrenzung darstellen. Diese Wortlisten und vor allem die Listen der Redewendungen müssten noch didaktisch bearbeitet werden. Die Vokabularien von P FISTER (2008, 2009) sind erst seit kurzem auf dem Markt und müssten noch eingehender besprochen werden. Auch im Bereich der so genannten Satzwörterbücher gibt es in Deutschland und in Frankreich modernere Publikationen. So verkaufen sich in Frankreich - offensichtlich mit gutem Erfolg - zweisprachige Sammlungen von Einzelsätzen, die ohne irgendwelche Logik zusammengestellt sind (D EMARCHE 1986, 1999; D EMARCHE / C HARPIOT 1993). In Deutschland hat Z IMMER (1990) ein äußerst umfangreiches Satzwörterbuch herausgebracht, das teilweise nach Sachgruppen, teilweise nach translatorischen Kriterien gegliedert ist und das trotz vieler schöner Belege weder zum Lernen noch zum Nachschlagen verwendbar ist. Der von M ARTIN / L ERAY begonnene Ansatz, nämlich ein phraseologisches Lernwörterbuch mit den üblichen Untergruppen Phraseologie und Wortschatzerwerb. Anmerkungen zu A. Martin und F. Leray ... Paris 1900 99 39 (2010) (Kollokationen, idiomatische Redewendungen, Routineformeln und Sprichwörter) nach onomasiologischen Gesichtspunkten zu gliedern, die in einem engeren Zusammenhang mit einem Sachgruppenwörterbuch stehen und die vom Inhalt und Wortschatzumfang auch für den Anfangsunterricht geeignet sind - dieser vielversprechende Ansatz wurde bislang leider nicht weitergeführt. Autoren und Verlage könnten hier - wie von Z ÖFGEN gefordert - aus der Geschichte lernen. Literatur B ALLY , Charles (1909): Traité de stylistique française. 2 volumes. Heidelberg: Winter & Paris: Klincksieck. B ÁRDOSI , Vilmos / E TTINGER , Stefan / S TÖLTING , Cécile (2003): Redewendungen Französisch / Deutsch. Thematisches Wörter- und Übungsbuch. 3. Auflage. Tübingen: Francke. B ARIÉ , Paul (1979): „Formen späten Lateinbeginns“. In: H ÖHN , Wilhelm / Z INK , Norbert (Hrsg.) (1979): Handbuch für den Lateinunterricht. Sekundarstufe II. Frankfurt/ M.: Diesterweg, 82-92. 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