eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 39/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2010
391 Gnutzmann Küster Schramm

Daniel REIMANN: Italienischunterricht im 21. Jahrhundert. Aspekte der Fachdidaktik Italienisch. Stuttgart: ibidem 2009 (Romanische Sprachen und ihre Didaktik; Band 21), 362 Seiten [34,90 €]

121
2010
Wolfgang Tönishoff
flul3910201
Buchbesprechungen C Rezensionsartikel 201 39 (2010) Fällen wie z. B. Bewegung am Ort - „Der Vogel kreist über dem Wald“ - stellten sich die Probanden einen Bereich/ Kreis vor und entschieden sich daraufhin für den Dativ (172). Die abschließende Schlussfolgerung der Verfasserin, dass die lernförderliche Wirkung von Animationen von vielen Faktoren abhängt und „sowohl von der Qualität der visuellen Informationen als auch vom Stellenwert der konzeptuellen Information beeinflusst [wird]“ (226), steht im Einklang mit den Ergebnissen einiger anderer Studien zum didaktischen Einsatz von Animationen. Fazit: Die von Julija Scheller vorgelegte Dissertation besticht durch Gründlichkeit, gute Struktur, klare und deutliche Sprache sowie verständliche Darlegung komplizierter theoretischer Ausführungen. Trotz der mit dem Thema der Dissertation verbundenen Vielfalt an untersuchten Forschungsbereichen wird das Ziel der Arbeit nie aus den Augen verloren, die Querverweise schaffen einen Überblick über alle Kapitel. Ihre Forschungsfrage beschreibt Scheller aus kognitivkonzeptueller Sicht. Das von der Verfasserin vorgeschlagene theoretische Modell (120) stellt einen Integrationsversuch verschiedener Theorien dar, ist daher verhältnismäßig komplex, aber recht schlüssig und überzeugend. Schade nur, dass Scheller die Ergebnisse ihrer Studien nicht wie von ihr angekündigt (217) in Bezug auf das vorgestellte Rahmenmodell untersucht. Das kausale Forschungsdesign der Untersuchung (quantitativ experimentell) ist der Fragestellung angemessen, konnte jedoch aus objektiven Gründen nur bei der ersten umfangreichen Studie angewendet werden, die zwei weiteren Studien sind explorativ angelegt. Die Probanden der ersten Studie sind kulturell und muttersprachlich homogen und zeichnen sich durch ein hohes Vortestniveau sowie ein hohes Interesse an Grammatik aus. Daher wäre es in Zukunft sicher interessant zu erfahren, ob die bessere lernförderliche Wirkung der Kombination „Erklärungsansatz Grenzüberschreitung + Präsentationsart animiert“ auch in weniger homogenen und weniger fortgeschrittenen Probandengruppen genauso eindeutig ist. Nicht weniger spannend dürfte die Frage sein, inwieweit eine Kombination des alternativen kognitiven Ansatzes der Grenzüberschreitung mit dem traditionellen wo-wohin-Ansatz erfolgversprechend ist. Die didaktischen Empfehlungen (222 ff), die Scheller aufgrund der gewonnenen empirischen Ergebnisse sowie aufgrund einer Analyse der Forschungsliteratur (93 ff) für die Vermittlung der Kasuswahl nach Wechselpräpositionen ausgearbeitet hat, können sich im DaF-Alltag als sehr wertvoll erweisen. Schellers Dissertation ist eine der ersten wissenschaftlichen Arbeiten, in denen der Einsatz von (Grammatik-)Animationen im DaF-Unterricht theoretisch begründet und empirisch evaluiert wird. Mit ihrer Dissertation trägt sie dazu bei, eine solide Grundlage für weiterführende Forschung zu schaffen. Gießen O LGA K AMAROUSKAYA Daniel R EIMANN : Italienischunterricht im 21. Jahrhundert. Aspekte der Fachdidaktik Italienisch. Stuttgart: ibidem 2009 (Romanische Sprachen und ihre Didaktik; Band 21), 362 Seiten [34,90 €] In diesem Buch erfährt man viel Interessantes, aber wenig Neues. Letzteres liegt nicht zuletzt daran, dass die acht Aufsätze Reimanns, aus denen der Band besteht, hier nicht zum ersten Mal publiziert werden: „Es handelt sich um überarbeitete Beiträge, die, zumeist in gekürzter Form, an verschiedenen Orten erschienen sind, gerade auch in der Zeitschrift Italienisch“ (S. 7). Im ersten Aufsatz „Zur Entwicklung des schulischen Italienischunterrichts“ skizziert Reimann zunächst kurz - gestützt auf die bekannte Sekundärliteratur - die historische Entwicklung vom Mittelalter bis 1945. Anschließend stellt er für jedes einzelne Bundesland Fakten zusammen, die aus einer eigenen Fragebogenumfrage bei den Kultusministerien aus dem Jahre 2003 und aus dem 202 Buchbesprechungen C Rezensionsartikel 1 Karl-Richard B AUSCH / Frank G. K ÖNIGS / Hans-Jürgen K RUMM (Hrsg.): Mehrsprachigkeit im Fokus. Arbeitspapiere der 24. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr 2004. 39 (2010) Bericht des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 2002 stammen. Es bleibt leider bei einer reinen Auflistung von Sachinformationen (zudem ohne einheitliche Kategorien). Eine auch nur im Ansatz problemorientierte Diskussion aktueller Entwicklungen findet nicht statt. Gar nicht erst aufgeworfen wird etwa die spannende Frage, welche Auswirkungen die Einführung von Bildungsstandards und Vergleichsarbeiten (auch) auf den schulischen Italienischunterricht hat und wie es den Lehrkräften gelingt, die im Abstraktions- und Differenzierungsgrad sehr uneinheitlichen und häufig stark reduzierten Formulierungen in Kompetenzbeschreibungen und Kerncurricula auf eine Ebene ‚herunterzubrechen‘, die konkrete Unterrichtsplanungen überhaupt erst ermöglicht. Der zweite Aufsatz ist ein 2004 erstellter und 2008 aktualisierter „Forschungsbericht zur Angewandten Linguistik des Italienischen im deutschsprachigen Raum […] und zur Positionierung der italienischen Sprachlehrforschung und Fachdidaktik im Rahmen derselben“ (S. 55). Die Sichtung der Literatur ist durchaus gründlich ausgeführt, der Leser erhält so zahlreiche Anregungen für eine ggf. vertiefende Lektüre einzelner Beiträge. Allerdings werden zumeist lediglich die Gegenstände der jeweiligen Untersuchung benannt (und keine Hauptergebnisse), in vielen Fällen erfährt der Leser wenig mehr, als ihm bereits der Beitragstitel verrät. Bei der Fülle der gesichteten Literatur ist dies sicher ein Stück weit unvermeidbar. Allerdings gelten die quantitativen Restriktionen bzgl. der Textlänge, die Reimann im Vorwort für die Erstpublikation seiner Aufsätze in Zeitschriften/ Sammelbänden beklagt, bei der Zweitpublikation im vorliegenden Band nun gerade nicht mehr in gleicher Weise. Nicht unerwähnt bleiben darf schließlich die - vorsichtig formuliert - ‚eigenwillige‘ Subsumption der „italienischen Sprachlehrforschung“ (gemeint sind Arbeiten der Sprachlehrforschung zum Lernen und Lehren des Italienischen als Fremdsprache) unter das vermeintliche Dach der Angewandten Linguistik, die nicht nur dem Selbstverständnis der Sprachlehrforschung diametral entgegenläuft. Beim dritten Aufsatz „Zur Situierung des Italienischen in einer Didaktik der romanischen Mehrsprachigkeit“ handelt es sich um die ursprüngliche (längere) Version eines Beitrags, der bereits 2002 in der Zeitschrift Italienisch erschienen ist und von Reimann „hier nochmals nicht aktualisiert vorgelegt“ wird (S. 131). Letzteres empfindet man für den einleitenden Forschungsbericht (S. 132 ff) als bedauerlich. Dieser berücksichtigt lediglich bis zum Jahre 2000 erschienene Literaturtitel. So konnten - um nur eines von vielen Beispielen zu nennen - die Arbeitspapiere der 24. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts 1 nicht einbezogen werden, die unter dem Titel „Mehrsprachigkeit im Fokus“ die aktuelle Diskussion perspektivisch gebündelt und eine große Zahl weiterer Arbeiten zur Mehrsprachigkeitsdidaktik angeregt hat. Im Weiteren referiert Reimann wesentliche Ergebnisse einer von ihm im Jahre 1996 durchgeführten Fragebogenuntersuchung bei gymnasialen Italienischlernern (n=45), die primär auf die Wahrnehmung positiver/ negativer Einflüsse zuvor gelernter Fremdsprachen auf das Italienischlernen gerichtet war. Er interpretiert die Ergebnisse als im Wesentlichen positiv für den Ausbau einer romanischen Mehrsprachigkeit. So zeigt sich etwa, dass die befragten Schüler Französischkenntnisse insgesamt eher als hilfreich und weniger als störend empfinden, auch wenn die Ergebnisse im Einzelnen differenziert ausfallen (z.B. im Bereich Wortschatz eindeutig hilfreich, bei der Aussprache mehr Probleme mit Interferenzen). Allerdings wird das Datenerhebungsinstrument selbst, also der Fragebogen, an keiner Stelle dokumentiert, was im Sinne untersuchungsmethodischer Transparenz allemal wünschenswert wäre. Der vierte Aufsatz trägt den Titel „Italienische Tagespresse multimedial - eine medienkundliche Unterrichtsreihe für die Oberstufe“. Nach einer Zusammenstellung von Hintergrundinformationen Buchbesprechungen C Rezensionsartikel 203 39 (2010) zur Situation der Tagespresse in Italien skizziert Reimann sehr anschaulich eine siebenstündige Unterrichtssequenz, die er in einem Grundkurs der Klasse 12/ 2 (2. Lernjahr) erprobt hat und bei der sich die Schüler/ -innen intensiv mit italienischen Tageszeitungen und ihren Online-Ausgaben auseinander setzen. Besonders positiv ist zu vermerken, dass eine Reihe von Kopiervorlagen angehängt sind, die Italienischlehrkräfte - ggf. in adaptierter Form - übernehmen können, und dass auch methodische Varianten (z.B. für sprachlich weiter fortgeschrittene Lerngruppen) beschrieben werden. Damit leistet der Aufsatz eine wertvolle Hilfestellung für den Unterricht, zumal bislang nur wenige ausgearbeitete Materialien und methodische Anregungen zur Arbeit mit italienischen Tageszeitungen vorliegen. In seinem fünften Aufsatz „Eine Schule des Sehens: Zeitgenössische Literatur und Photographie im Unterricht“ plädiert Reimann für eine stärkere Berücksichtigung eines seiner Meinung nach bislang stiefmütterlich behandelten italienischen Autors (Gianni Celati) und für eine Integration des Mediums ‚Photographien‘ in den Unterricht. Hierzu liefert er dem Leser sehr ausführliche Hintergrundinformationen über den genannten Autor, über den italienischen Photographen Luigi Ghirri und über die Werke beider Künstler. Anders als der Titel erwarten lässt, fallen die Überlegungen zur unterrichtlichen Umsetzung dann jedoch äußerst knapp aus: Auf etwas mehr als einer von insgesamt 33 Seiten werden einzelne Ideen für Unterrichtseinheiten bzw. -projekte nur ganz kurz angedeutet. Der sechste Aufsatz „Hörbücher im Italienischunterricht. Didaktische Grundsatzüberlegungen, kritische Bestandsaufnahme und exemplarische Unterrichtsvorschläge“ zeichnet sich demgegenüber - ähnlich wie der vierte Aufsatz - durch einen erfreulich hohen Praxisbezug aus. Sowohl die Kurzvorstellungen verschiedener Hörbuchreihen als auch die drei Unterrichtsbeispiele für unterschiedliche Lernniveaus erleichtern Lehrkräften zweifellos den ‚Einstieg‘ in die Arbeit mit dieser nicht zuletzt unter motivationalen Gesichtspunkten interessanten Medienkombination. Sehr hilfreich für die Auswahl geeigneter Hörbücher für die eigene Lerngruppe ist außerdem die im Anhang abgedruckte tabellarische Übersicht über 50 als Hörbücher verfügbare literarische Texte, die auch Angaben zur didaktischen Aufbereitung, zur Zielgruppe und zum GER-Niveau enthält. Im siebten Aufsatz „Luoghi della memoria im Italienischunterricht. Interkulturelle Kompetenz und europäische Identität durch kulturwissenschaftliche ‚Landeskunde‘“ plädiert Reimann nach einer kurzen Einführung grundlegender kulturwissenschaftlicher Begrifflichkeiten dafür, die Arbeit mit europäische „Erinnerungsorten“ stärker als bisher in den Landekundeunterricht zu integrieren. Hierzu entwickelt er erste Vorstellungen für ein Curriculum italienischer Erinnerungsorte und analysiert drei neuere Lehrwerke für den Anfangsunterricht unter der Fragestellung, wie die Lernenden „mit dem italienischen kollektiven Gedächtnis in Kontakt gebracht werden“ (S. 296). Abschließend skizziert er drei kurze Unterrichtsbeispiele für unterschiedliche Lernniveaus und gibt Lehrkräften damit erste Anregungen für eine unterrichtspraktische Konkretisierung. Mit dem achten Aufsatz „Handreichungen zum Italienischunterricht aus den Staats- und Landesinstituten“ liefert Reimann einen Überblick über 46 einschlägige Publikationen, die zwischen 1980 und 2003 erschienen sind. Zu Recht versteht er seinen Beitrag nicht als kritische Rezension, sondern als „eine Art kommentierte bibliographische Bestandsaufnahme“ (S. 317). Zu den einzelnen Titeln finden sich neben Angaben zur Zielgruppe und einer Inhaltsübersicht in einigen Fällen auch Aussagen zur Brauchbarkeit/ Ergiebigkeit. Damit erbringt Reimann eine wertvolle Serviceleistung für Lehrkräfte, die auf der Suche nach neuen Ideen und Materialien für den eigenen Unterricht sind. Fazit: Dieser - im Übrigen nicht gerade preiswerte - Band empfiehlt sich vor allem für Leser, die keinen Zugriff auf die Zeitschriften bzw. Sammelbände haben, in denen die Beiträge ursprünglich erschienen sind. Der Verlag behauptet auf der Umschlagrückseite: „Durch methodische und interdisziplinäre Brückenschläge ergibt sich eine integrierende Sicht auf den zeitgenössischen 204 Buchbesprechungen C Rezensionsartikel 1 Karlheinz H ELLWIG : Bildung durch Literatur. Frankfurt/ M.: Lang 2005; Ansgar N ÜNNING / Carola S UR - KAMP (Hrsg.): Englische Literatur unterrichten. Grundlagen und Methoden. Seelze-Velber: Klett / Kallmeyer 2006; Wolfgang H ALLET / Ansgar N ÜNNING (Hrsg.): Neue Ansätze und Konzepte der Literatur- und Kulturdidaktik.. Trier: wvt 2007 (WVT-Handbücher zur Literatur- und Kulturdidaktik; Band 1); Eva Burwitz-Melzer (Koord.): Themenschwerpunkt: Lehren und Lernen mit literarischen Texten. Tübingen: Narr 2008 (Fremdsprachen Lehren und Lernen, Jg. 38); Engelbert T HALER : Teaching English Literature. Paderborn: UTB 2008; Engelbert T HALER : Method Guide. Kreative Methoden für den Literaturunterricht. Paderborn: Schöningh 2009. 2 Karlheinz H ELLWIG : Anfänge englischen Literaturunterrichts. Frankfurt/ M.: Peter Lang 2000. 39 (2010) Italienischunterricht […].“ Dieser Einschätzung mag man sich nach der Lektüre nicht anschließen. Die ursprünglich zwischen 1997 und 2007 erschienen Aufsätze bleiben vielmehr nebeneinander stehen, was ihre Inhalte für interessierte Leser nicht weniger relevant macht. Konstanz W OLFGANG T ÖNSHOFF Jan H OLLM (Hrsg.): Literaturdidaktik und Literaturvermittlung im Englischunterricht der Sekundarstufe I. Trier: WVT 2009 (KOLA; Band 5), 224 Seiten [24,50 €] Die vorliegende Literaturdidaktik reiht sich ein in eine lose Folge von Publikationen zum Umgang mit Literatur und Kultur im (englischen) Fremdsprachenunterricht, die in den letzten fünf Jahren in relativ kurzen Abständen auf dem deutschen Markt veröffentlicht wurden und auf die bundesweit bildungspolitisch und curricular ‚verordnete‘ Marginalisierung von Literatur für den Englischunterricht reagieren (vgl. H ELLWIG s Bildung durch Literatur (2005), N ÜNNING / S URKAMP s Englische Literatur unterrichten. Grundlagen und Methoden (2006), H ALLET / N ÜNNING s Neue Ansätze und Konzepte der Literatur- und Kulturdidaktik (2007), B URWITZ -M ELZER s (als Koordinatorin) Lehren und Lernen mit literarischen Texten (2008) sowie T HALER s Teaching English Literature (2008) oder sein Method Guide. Kreative Methoden für den Literaturunterricht (2009). 1 Alle machen sich vor dem Hintergrund kompetenzorientierter Bildungsstandards und Outputorientierung sowie verschiedener Neuorientierungen in den Literatur- und Kulturwissenschaften (cultural turns) kompromisslos stark für Literaturdidaktik und Literaturvermittlung im Englischunterricht. Sie geben Überblicke über literatur- und kulturtheoretische Zusammenhänge, stellen bewährte und vor allem neue literatur- und kulturwissenschaftliche didaktische Konzepte sowie methodisch-didaktische Zugangsweisen für Studierende, Referendarinnen und Referendare und Lehrkräfte zur Verfügung, um Literatur- und Kulturunterricht in Schule und Hochschule zeitgemäß, modern und spannend unterrichten zu können. Man könnte meinen, die Reihe der Handbücher, Grundlagen- und Überblickspublikationen für den Literaturunterricht wäre damit vorerst erschöpft. Dennoch hat das vorliegende Bändchen seine Berechtigung. Im Vergleich zu den häufig eher die gymnasiale Oberstufe thematisierenden Bände, nimmt Jan Hollms kleiner Sammelband insbesondere die Sekundarstufe I, also den Literaturunterricht vor der Oberstufe, in den Blick und lotet literaturtheoretische, fachdidaktische und curriculare Rahmenbedingungen für diese Lernstufe aus. Jedoch ist der Sammelband auch hier nicht der erste seiner Art, wenn man in die jüngere Vergangenheit schaut. Karlheinz H ELLWIG veröffentlichte 2000 die für den elementaren und aufbauenden englischsprachigen Literaturunterricht wichtige Monographie Anfänge englischen Literaturunterrichts. 2 Obwohl Volkmann in seinem Beitrag im vorliegenden Band (23-40) u.a. dezidiert Hellwigs langjährige Überlegungen zu den Zielen sowie prozess- und handlungsorientierten Formen insbesondere fremdsprachlichen Literaturunterrichts von der Primarstufe bis zum Ende der Sekundarstufe aufgreift und dessen Arbeiten als wegbereitend für heute allgemein akzeptierte interaktive, intermediale und intertextuelle „Aushandlungsprozesse“ mit Literatur betrachtet, wird