eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 53/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
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0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
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2024
531 Gnutzmann Küster Schramm

Vorschau auf Jahrgang 53.2

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2024
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53 • Heft 1 Vorschau auf Jahrgang 53.2 Der von C AROLYN B LUME (TU Dortmund) und J ULES B ÜNDGENS -K OSTEN (Goethe-Universität Frankfurt) koordinierte Themenschwerpunkt für Jahrgang 53.2 trägt den Titel „Neurodiversität in Fremdsprachenunterricht und -lehrkräftebildung“. Heterogenität im Fremdsprachenunterricht ist zwar regelmäßig Thema im fachdidaktischen Diskurs, der Aspekt der Neurodiversität - verstanden als Heterogenitätsdimension mit Bezug auf die Diversität von processing styles - kommt dabei aber oft nur am Rande vor. In diesem Zusammenhang verstehen wir Neurodiversität nicht einfach als ein Sammelbegriff für Diagnosen wie Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS), Autismus oder sogenannte Sprachentwicklungsstörungen. Vielmehr gilt es mit dem Begriff, neurologische Unterschiedlichkeit als auch im Fremdsprachenkontext wertzuschätzende Heterogenitätsdimension aktiv anzuerkennen. Im fachdidaktischen Diskurs ist Diversität als relevante Facette fest verankert, gespeist durch Diskussion zu individuellen Lerner*innenunterschieden, interkultureller Kompetenz, Inklusion sowie social justice. In Anbetracht der Tatsache, dass sich neurodivergente Schüler*innen (statistisch) in jedem Klassenzimmer und in jedem Seminar der Lehrkräftebildung befinden und damit quasi jede Lernendengruppe eine neurodiverse Lernendengruppe ist, wird die praktische Relevanz der Beschäftigung mit dem Thema offensichtlich. Darüber hinaus ist die Auseinandersetzung etwa mit own voices-Texten oder dem Wellbeing von Lehrkräften auch für andere Heterogenitätsdimensionen gewinnbringend. Zudem ist die theoretische Relevanz des Themas als Komponente einer breit verstandenen Bildungsgerechtigkeit essenziell. Inspiriert von der Grundforderung der Disability Rights Bewegung, „Nichts über uns ohne uns“, wird dieses Themenheft sowohl fachdidaktische Beiträge als auch Beiträge von Personen mit lived experience beeinhalten. 1 Neben längere Fachaufsätze treten also ein Interview, zwei Comics und ein kurzer Essay über die Erfahrungen mit (Fremdsprachen-)Unterricht, (Fremd-) Sprachennutzung und Lehrkräftebildung aus Perspektive von neurodivergenten Personen. Der (fremd-)sprachliche Fokus liegt auf Englisch, Deutsch, und den romanischen Sprachen. Auch in sonstiger Hinsicht wirft dieses Themenheft vielfältige Perspektiven auf das Thema auf. Die Beitragenden für dieses Heft stammen nicht nur aus unterschiedlichen Ländern (u.a. Deutschland, Japan, Kanada, Österreich) und mehreren wissenschaftlichen Disziplinen (Englischdidaktik, Didaktik der romanischen Sprachen, inklusive Bildung und Sprachdidaktik); sie sind ebenfalls Akademiker*innen, freiberufliche Künstler*innen, Lehrkräfte, Studierende und Bildungsfachkräfte. Besonders erfreulich ist, dass in diesem Themenheft sowohl unterschiedliche Neurotypen im Fokus stehen (z.B. ADHS und Down Syndrom) als auch unterschiedliche Gruppen (Schüler*innen sowie Lehrkräfte). Bei Redaktionsschluss lagen Zusagen für folgende Beiträge vor: J ULES B ÜNDGENS -K OSTEN (Goethe-Universität Frankfurt), C AROLYN B LUME (TU Dortmund): Zur Einführung in den Themenschwerpunkt 1 Selbstverständlich können diese beiden Gruppen überlappen. V o r s c h a u 154 Vorschau 53 • Heft 1 D AVID G ERLACH (Bergische Universität Wuppertal): Diversitätsorientierung und Kritische Fremdsprachendidaktik: Perspektiven für einen bildungsorientierten Fremdsprachenunterricht und die fremdsprachliche Lehrer*innenbildung [konzeptioneller Beitrag] N ICOLE G OTLING (Universität Wien), J ULIA H ÜTTNER (Universität Wien), M ICHELLE P ROYER (Universität Wien), M ANUELA S CHLICK (Universität Wien & Ev. Montessori Oberstufenrealgymnasium, Grödig): Vorbereitung auf inklusiven Fachunterricht: Hochschuldidaktische Überlegungen und Erfahrung zur Englischlehrer*innenbildung in Bezug auf Neurodiversität [empirischer Beitrag] J IL -M ARIE Z ILSKE (TH Köln): Erfahrungen als Englischlernende und -nutzende mit Down Syndrom [Interview] R EBELLA T OMA : Dreamy [Comic] M ARC J ONES (Toyo University & TU Dortmund), G RETCHEN C LARK (Ritsumeikan University): Language teachers with ADHD: self-efficacy and framings [empirischer Beitrag] S OPHIE E NGELEN (Justus-Liebig-Universität Gießen): Lese- und Schreibstrategien im inklusiven Französisch- und Spanischunterricht [empirischer Beitrag] S OPHIE A. (Goethe-Universität Frankfurt): Lesen und Verstehen im Studium: Wieso Semesterwochenstunden für manche Menschen mit Lese-Rechtschreibstörung/ -schwäche (LRS) eine Herausforderung sind [Essay] Y ELA S CHAUWECKER (Universität Stuttgart): Differenzierung konkret: ein Good-Practice-Beispiel zur Vorbereitung Lehramtsstudierender auf den Umgang mit Heterogenität im Französischunterricht [empirischer Beitrag] S AM G AMACHE (@ ATESOMEROCKS ): ohne Titel [Comic] S OLVEIG C HILLA (Europa-Universität Flensburg): Neurodiversität und Diverse Learning Needs: Developmental Language Disorder (DLD) und Deutsch als Zweitsprache im Fokus [empirischer Beitrag] J ULES B ÜNDGENS -K OSTEN (Goethe-Universität Frankfurt), G RIT A LTER (Pädagogische Hochschule Tirol): Own voices Literatur im (Fremd-)Sprachenunterricht [konzeptioneller Beitrag] Geplanter Themenschwerpunkt für Jahrgang 54.1 Fokus Feedbackkompetenz Koordiniert von M ARLENE A UFGEBAUER (Wien) und K AREN S CHRAMM (Wien)