Italienisch
ita
0171-4996
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Narr Verlag Tübingen
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2015
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Fesenmeier Föcking Krefeld OttDisputare – Didatticare – Dimostrare: Ein Unterrichtsentwurf aus dem Pilotprojekt Wissenschaft-Schule-Kooperation im Fach Italienisch an der Universität Regensburg
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2015
Christoph Lehner
Isabella von Treskow
ita37740094
9 4 C hri Sto P h L e h N er / i S A B e L L A VoN tre S KoW Disputare - Didatticare - Dimostrare: ein Unterrichtsentwurf aus dem Pilotprojekt Wissenschaft-Schule-Kooperation im Fach italienisch an der Universität regensburg Die herausforderungen des modernen Fremdsprachenunterrichts: Zum Zusammenhang von Bildungsforschung und neuen Lehrformen In den letzten Jahren hat sich sowohl in der Bildungsforschung als auch in öffentlichen Bildungsdebatten die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine Verbesserung der Lehr- und Unterrichtsqualität an Schule und Hochschule nicht allein durch die Auswertung empirischer Datenmengen, wie sie beispielsweise die PISA- (Programme for International Student Assessment) oder die PIAAC- Studie (Programme for the International Assessment of Adult Competencies) erheben, zu bewerkstelligen ist Den internationalen Vergleichstests haftet dabei oftmals der Makel einer zu einseitigen Konzentration auf bestimmte Kernkompetenzen bei gleichzeitiger Vernachlässigung kultur- und länderspezifischer Eigenheiten an, sodass ihre Ergebnisse zwar eine temporäre Standortbestimmung ermöglichen, jedoch im Hinblick auf eine fundierte und kritische Bildungsdiskussion zu kurz greifen Dies führt zu dem Ergebnis, dass «kulturell imprägniert[es] Wissen» von «kulturfreie[n] generelle[n] Grundkompetenzen» 1 94 abgelöst wird Das Problem einer solchen strukturellen Trennung liegt jedoch auf der Hand: Es gibt keine Kompetenzen, die ohne Bezug zu ihren Traditionen und losgelöst von Wissensinhalten angeeignet und realisiert werden könnten Abhilfe kann hier eine fruchtbare Auseinandersetzung darüber schaffen, welche Inhalte bildungs- und somit vermittlungsrelevant sind, um dadurch sowohl der kultur- und identitätsstiftenden Funktion von Bildung als auch der intrinsischen Verbindung von Wissen, Wissensbedarf und Wissenserwerb nachhaltig Rechnung zu tragen Ein Impuls zur Frage der identitätsstiftenden Funktion von Kultur im Zusammenhang mit Bildungsinhalten und ihrer Vermittlung kommt vom neuseeländischen Bildungsforscher John Hattie, dessen umfassende Meta-Studie aus dem Jahr 2009 zum Lernerfolg über 800 Analysen auswertet und dabei den fachdidaktisch-wissenschaftlichen Blick gezielt auf den Unterrichtsertrag in Form von erworbenen Kompetenzen verengt .94 2 Dabei erhebt Hattie die für die Bildungsdiskussion wesentliche Forderung der Notwendigkeit der Vermittlung kulturspezifischer Artefakte für das Verständnis der eigenen oder einer fremden Kultur und fordert eine Auseinandersetzung mit vermittlungsrelevanten Bildungsinhalten im Hinblick auf die Beschreibung einer Kultur und ihrer identitätsstiftenden Werte, eine Forderung, die häufig im kritischen Beäugen von Hatties Metastudie übersehen C hri Sto P h L e h N er / i S A B e L L A VoN tre S KoW 2_IH_Italienisch_74.indd 94 16.11.15 07: 55 95 Christoph Lehner / Isabella von Treskow Disputare - Didatticare - Dimostrare wird . 3 Eine solchermaßen vertiefte Beschäftigung mit Bildung und Unterricht verlangt nach einem Forum, in dem die am Bildungsprozess Beteiligten sich begegnen, austauschen und zusammenarbeiten können Zugleich ist wichtig zu überprüfen, wie dieser neue Ansatz praktisch zum Tragen kommen kann Das Pilotprojekt Wissenschaft-Schule-Kooperation (Universität regensburg, Lehrstuhl Französische und italienische Literaturwissenschaft) Durch das Pilotprojekt Wissenschaft-Schule-Kooperation am Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft (Prof Dr Isabella von Treskow) des Instituts für Romanistik der Universität Regensburg bietet sich eine Schnittstelle zwischen universitärer Lehre und schulischem Unterricht und daher ein solches Forum für Professoren und Professorinnen, Lehrer und Lehrerinnen, Studierenden und Schüler bzw Schülerinnen Es verfolgt im Wesentlichen das Ziel einer Engerführung der fachwissenschaftlichen mit der fachdidaktischen Ausbildung von Lehramtsstudierenden, indem es der vielfach geforderten Verzahnung von wissenschaftlichem Studium und schulischdidaktischer Praxis dient, die auch in Lehrerseminaren entgegen landläufiger Meinungen vielfach nicht in der gewünschten Weise stattfindet Das Projekt hilft im direkten Zugriff auf Lehrinhalte zu verstehen und umzusetzen, wie das an der Universität erworbene Fachwissen und geisteswissenschaftliche Methoden inklusive neuer kulturanalytischer Ansätze nutzbar gemacht werden können Ein Ziel ist dabei zu demonstrieren, dass gerade auch Themen und Epochen, die auf den ersten Blick als «fernliegend» und «irrelevant» für die Schule eingestuft werden, durchaus in den Schulunterricht gehören, da sie wesentliche Bestandteile des ideellen (d .h auch denkstrukturellen) und materiellen (z .B als Kulturprodukte vorhandenen) Fundus der betreffenden romanischen Kulturen sind Die Studierenden erkennen im Projekt, dass ihr an der Universität erworbenes Wissen und ihre dort angeeigneten Fertigkeiten im Beruf nicht brachliegen werden, sondern eine Integration und kreative Umgangsweise mit ihren Kenntnissen sie als Vermittler von kulturspezifischem Wissen in besonderer Weise stärkt Konkret wird eine typisch universitäre Lehrveranstaltung, d .h ein Hauptseminar oder eine Vorlesung von komplexerem akademischem Anspruch, mit einer fachdidaktischen Lehrveranstaltung gekoppelt Beide behandeln denselben Stoff, so dass im Idealfall beispielsweise ein Referatthema im Rahmen des Hauptseminars rein wissenschaftlich bearbeitet und im Rahmen des fachdidaktischen Seminars mit Blick auf die schulische Vermittlung aufbereitet und im Schulunterricht erprobt wird 2009 ins Leben gerufen wurde das Programm Wissenschaft-Schule- Kooperation sofort Bestandteil des BMBF-Drittmittelprojekts «Qualität in der 2_IH_Italienisch_74.indd 95 16.11.15 07: 55 9 6 Disputare - Didatticare - Dimostrare Christoph Lehner / Isabella von Treskow Regensburger Lehre» (QuiRL, 2011-2016) der Universität Regensburg Die Förderung durch das Bundesministerium ist folglich als Ausweis der innovativen Kraft des Pilotprojekts zu sehen Es ist in seiner Struktur neuartig und gewinnt sein Ansehen auch dadurch, dass es ohne Weiteres auf andere Fächer übertragbar ist Der Gewinn besteht in der direkten Überführung wissenschaftlich vermittelter Inhalte in die didaktische Praxis, aber auch Theorie, inklusive konkrete Praxisvorbereitung (Unterrichtsvorschläge, Erstellung von Unterrichtsmaterial in Verbindung zum aktuellen Stand der Wissenschaft) Inbegriffen ist ausdrücklich der Transfer des theoretisch erworbenen Wissens in reale Settings, da das Projekt grundsätzlich auch die Einbindung von Studierenden in den Schulunterricht der betreffenden Lehrer bzw Lehrerinnen vorsieht Beispielhaft sei eine Auswahl an Themen benannt: Scrittura femminile (2009/ 10), Intellectuels et auteurs français et allemands (2011/ 12), Le théâtre de la III e République (2013) Disputare - Didatticare - Dimostrare: ein Unterrichtsentwurf aus dem Pilotprojekt Wissenschaft-Schule-Kooperation Für das Fach Italienisch soll die Wissenschaft-Schule-Kooperation exemplarisch am Fachdidaktik-Aufbaukurs Il pensiero rinascimentale - passato e presente des Wintersemesters 2012/ 13 erläutert werden Das als Blockkurs organisierte Seminar fand an fünf Wochenenden während des Semesters statt und richtete sich in erster Linie an Lehramtsstudenten mit Haupt- oder Drittfach Italienisch am Gymnasium Thematisch war das Seminar an die im selben Semester gehaltene Vorlesung Kultur- und Zivilisationsgeschichte Frankreichs und Italiens von der Renaissance bis ins 17 ./ 18 Jahrhundert (Prof Dr von Treskow) angelehnt Dabei wurden Inhalte der Vorlesung wie beispielsweise die Frage danach, wie ein Bild der eigenen Nationalgeschichte entsteht, Themen wie Weltbild, Entwicklung von Stadt und Land und Frömmigkeitskultur zu Beginn der Neuzeit, Zivilisationsgeschichte (u .a zu Baldassare Castiglione), Dante-Rezeption von der Renaissance bis zum 19 Jahrhundert und die Staatstheorie Niccolò Machiavellis auf ihre Aktualiät hin untersucht und, wo passend, im Seminar für je eine Unterrichtseinheit aufbereitet Methodisch folgte die Konzeption des Seminars dem Dreischritt Disputare - Didatticare - Dimostrare, der im Folgenden erläutert werden soll: 1 Disputare: Im Seminar wurde anfangs die Bedeutung der italienischen Renaissance für die europäische Kulturgeschichte diskutiert . 4 Anhand zentraler Aspekte der historisch ausgerichteten Vorlesung wurden verschiedene Bereiche der italienischen Renaissance besprochen und ihr Bezug zum Lehrplan Italienisch des Gymnasiums in Bayern während einer ersten Lehrplan- 2_IH_Italienisch_74.indd 96 16.11.15 07: 55 97 Christoph Lehner / Isabella von Treskow Disputare - Didatticare - Dimostrare analyse untersucht Darüber hinaus wurde erörtert, inwieweit die Inhalte des G8-Lehrplans im Unterschied zum G9-Lehrplan dem Verständnis der italienischen Kultur Rechnung tragen Vor allem im Hinblick auf Italiens kulturelle Bedeutung innerhalb Europas eröffnet der G8-Lehrplan eine Fülle an fächerübergreifenden Anknüpfungspunkten in den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Geschichte, die im Seminar herausgearbeitet wurden Als Grundlagentexte, die erlauben, theoretisch fundiert über vermittlungsrelevante Bildungsinhalte im Kontext des Italienischunterrichts zu diskutieren, wurden sowohl die Kriterien der von Pierre Nora, Jan und Aleida Assmann beschriebenen identitätsstiftenden Gedächtnisorte als auch die italienischen Luoghi della memoria von Mario Isnenghi behandelt . 5 Diese Gedächtnisorte fungieren dabei wie Bildungsfilter, die - einem literarischen Kanon gleichend - als didaktische Richtschnur dienen und zum Verständnis der italienischen Kultur beitragen sollen Im Vordergrund stand dabei das von Assmann formulierte Kriterium der Aktualität eines Gedächtnisorts, das uns ein vertieftes Verständnis der italienischen Kultur ermöglicht Des Weiteren erfüllt der gezielt gesuchte Aktualitätsbezug auch das didaktische Kriterium einer schülernahen Einführung von neuem Wissen - anders gesagt erfolgte die historisch-kulturelle Wissensvermittlung durch die Brille der politischen, sprachlich-medialen oder kulturellen Aktualität Beispiele hierfür sind die Bedeutung des Bankenwesens der Medici und ihre sprachliche Manifestation als Lehnwörter im deutschen Vokabular (Giro, Konto, Blanko, Skonto, Saldi etc .) oder Silvio Berlu-sconis Politik im Vergleich mit einigen grundlegenden Eigenschaften und Vorgehensweisen von Niccolò Machiavellis Principe: So äußerte sich beispielsweise Berlusconis Aktualisierung des Principe in seiner cäsarischen Machtinszenierung bei Parteitagen, die Machiavellis «disponibilità di imitare il comportamento di grandi uomini, per esempio quelli dell’Antica Roma» 6 entspricht Zudem überführt Berlusconis Contratto con gli italiani aus dem Jahr 1994 den Urheber der Nachahmung von Machiavellis «capacità di mostrare la necessità di un governo per il benessere del popolo» . 7 2 Didatticare: In einer Lehrwerksanalyse, die alle am bayerischen Gymnasium zugelassenen Italienischlehrwerke einschloss, wurden in einem nächsten Schritt landeskundliche und kulturhistorische Inhalte nach Thematik und Jahrgangsstufe geordnet Im Rückgriff auf bereits erworbene fachdidaktische Kenntnisse im (obligatorischen) fachdidaktischen Einführungskurs wurden im Seminar unterschiedliche Arbeits- und Sozialformen sowie jahrgangsstufengerechte Didaktisierungsmöglichkeiten einzelner Renaissancethemen besprochen In einem Exkurs über die W- und P-Seminare an den bayerischen Gymnasien (W=Wissenschaftpropädeutsches Seminar/ P=Projektseminar zur Studien- und Berufsorientierung), die eine fachspezifische Vertiefung kulturrelevanten Wis- 2_IH_Italienisch_74.indd 97 16.11.15 07: 55 9 8 Disputare - Didatticare - Dimostrare Christoph Lehner / Isabella von Treskow sens nahelegen, wurde den Studierenden außerdem die Möglichkeit aufgezeigt, ein solch komplexes Thema wie die italienische Renaissance in ein dreisemestriges Seminar mit unterschiedlichen literarischen, künstlerisch-musikalischen und wissenschaftshistorischen Schwerpunkten aufzugliedern 3 Dimostrare: In einem letzten Schritt wurden von den Studierenden Stundenkonzepte zu verschiedenen Renaissancethemen erarbeitet, vor ihren Mitstudierenden präsentiert und deren Umsetzung im Plenum diskutiert Das Hauptaugenmerk lag auf einem auf exploratives Lernen ausgerichteten Unterricht, der Italienischschülerinnen und -schülern die Aktualität der präsentierten Pensieri ed idee rinascimentali vor Augen führen soll Getreu dem Motto «Der Respekt vor [ . . .] kulturellen Leistungen [ . . .] muss aus dem Verständnis und der Vertrautheit kommen und nicht aus der Imitation der Verbeugungen anderer vor unverstandenen Götzen» 8 wurde die Faszination vieler Renaissancethemen schülernah und mit Blick auf ihren Einsatz im gymnasialen Italienischunterricht umgesetzt Die erstellten Stundenkonzepte und Unterrichtsverläufe wurden in schriftlicher Form als Semesterarbeit nach Abschluss des Blockseminars eingereicht und bewertet reaktion der Studierenden und weiterführende Überlegungen Die Reaktion der Seminarteilnehmer und -teilnehmerinnen auf die Lehrveranstaltungsform, Inhalte und Ziele des Seminars geben Aufschluss über den Wunsch, akademisches Wissen mit schulpraktischer Anwendung zu verknüpfen Auch der Überraschungseffekt, dass vordergründig fern liegende Themen nicht nur leicht mit Leben zu füllen, sondern für die Kenntnis einer anderen europäischen Kultur wie der italienischen von essentieller Bedeutung sind, stellte sich ein Die überwiegende Mehrheit sprach sich dafür aus, öfter praktisch arbeiten und die theoretischen Ansätze an konkreten Themen und Beispielen im Fremdsprachenunterricht umsetzen zu wollen Ferner schätzten die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer die Möglichkeit, sich intensiv mit allen Ebenen des Lehrplans, den in Bayern zugelassenen Lehrwerken im Fach Italienisch und den wichtigsten Arbeits- und Sozialformen im modernen Fremdsprachenunterricht auseinanderzusetzen, da sie sich dadurch bereits wesentliche Kenntnisse für ihre Referendarszeit erarbeiten konnten Die erarbeiteten Stundenkonzepte wurden am Ende des Seminars ausgetauscht und bescherten den Teilnehmern und Teilnehmerinnen einen ersten fachdidaktischen Fundus an kulturgeschichtlichen Themen Italiens Für Hattie geht erfolgreiches Lernen und Lehren immer mit einem Perspektivenwechsel einher: Den Unterricht durch die Augen des Schülers zu sehen führt dabei ebenso zu einem größeren Lernerfolg wie die Bereitschaft 2_IH_Italienisch_74.indd 98 16.11.15 07: 55 99 Christoph Lehner / Isabella von Treskow Disputare - Didatticare - Dimostrare von Schülerinnen und Schülern, sich in die Rolle des Lehrers zu begeben . 9 Die Wissenschaft-Schule-Kooperation am Institut für Romanistik der Universität Regensburg regt zu einem solchen Perspektivenwechsel an und eröffnet die Chance, frisch in fachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen erworbenes Wissen zu diskutieren, zu didaktisieren und letztendlich aus der Perspektive von Lehrenden und Lernenden zu sehen Fachinhalte und wissenschaftliche Methoden werden gerade dadurch erst gewürdigt, als ihr Sitz im Leben der anderen Kultur und ihre Relevanz für das Verständnis für diese - hier die italienische Kultur in Geschichte und Gegenwart - markant deutlich werden Ohne hinreichende Analysekompetenz und Kenntnisse von Interpretationsverfahren, ohne eine Idee von kulturwissenschaftlicher Herangehensweise - wie sie sich z .B in der Forschung von Jan und Aleida Assmann oder Tonio Hölscher niederschlägt -, ohne eine analytische und nicht oberflächliche Kenntnis dessen, was das Konzept des Erinnerungsortes für die mentale Repräsentation von Italienerinnen und Italienern ihrer Geschichte und Kultur bedeutet, bleibt der Gegenstand wie z .B die kulturellen Produkte (und Denkweisen) der Renaissance fern und undurchschaubar Erst durch sie wird eine angemessene Vermittlung in der Schule möglich, erst auf ihrer Basis kann Schülerinnen und Schülern erklärt werden, wie sehr die soziale, mentalitätsgeschichtliche und symbolische Dimension der «kulturspezifischen Eigenheiten», von denen eingangs die Rede war, nötig ist, um von der Lektüre einzelner Texte zu profitieren Im Zentrum steht damit das Selbstbewusstsein und Selbstverständnis von Lehrkräften, die auf der Grundlage soliden Fachwissens und selbsterlernter Methoden die Schüler und Schülerinnen zu einem reflektierten Umgang mit Kultur und Kulturgeschichte führen können Anmerkungen 1 Richard Münch, Globale Eliten, lokale Autoritäten. Bildung und Wissenschaft unter dem Regime von Pisa, McKinsey & Co., Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009, S . 81 2 John Hattie, Visible Learning. A Synthesis of over 800 Meta-Analyses relating to Achievement, London: Routledge 2009 3 Ebd . S . 27 4 Vgl . zu Diskussion und Disputation als tradierten Lehr- und Lernformen Isabella von Treskow, «Die Entstehung der Kritik aus dem Verfahren der Disputation . Pierre Bayles Dictionnaire historique et critique und die akademische Refutationspraxis», in: Elmar Eggert/ Susanne Gramatzki/ Christoph Oliver Mayer (Hrsg .), Scientia valet. Formen der Institutionalisierung kulturellen Wissens in romanischem Mittelalter und Früher Neuzeit, München: Meidenbauer 2009, S . 353-378 5 Pierre Nora (Hrsg .), Les lieux de mémoire, Paris: Gallimard 1984-1992; Jan Assmann, «Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität», in: Jan Assmann/ Tonio Hölscher (Hrsg .), Kultur und Gedächtnis, Frankfurt am Main: Fischer 1988, und Mario Isnenghi (Hrsg .), I luoghi della memoria - Simboli e miti dell‘Italia unita, Roma-Bari: Laterza 2_IH_Italienisch_74.indd 99 16.11.15 07: 55 10 0 Disputare - Didatticare - Dimostrare Christoph Lehner / Isabella von Treskow 1996; sowie ders ., I luoghi della memoria - Personaggi e date dell‘Italia unita, Roma- Bari: Laterza 1997 6 Niccolò Machiavelli, Il Principe / Der Fürst, Stuttgart: Reclam 1987 . Zur italienischen Aktualität von Machiavellis politischer Doktrin siehe auch Filippo Ceccarelli, «Mussolini, Craxi, Berlusconi: Il Principe e lo specchio del potere», in: Enciclopedia Italiana: Il Principe di Niccolò Machiavelli e il suo tempo 1513-2013, Roma: Treccani 2013, S . 318-330 7 Machiavelli, S . 47 8 Dietrich Schwanitz, Bildung - Alles, was man wissen muss, Frankfurt am Main: Eichborn Verlag 1999 . S . 8 9 Hattie, S . 238 Literatur Assmann, Jan / Hölscher, Tonio (Hrsg .): Kultur und Gedächtnis . Frankfurt am Main: Fischer 1988 Ceccarelli, Filippo: «Mussolini, Craxi, Berlusconi: Il Principe e lo specchio del potere», in: Enciclopedia Italiana: Il Principe di Niccolò Machiavelli e il suo tempo 1513-2013 . Roma: Treccani 2013, S . 318-330 Christoph, Robert: Voi ch’insegnate. Einführung in die Didaktik und Methodik des gymnasialen Italienischunterrichts, Dillingen: Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung 2005 Hattie, John: Visible Learning. A synthesis of over 800 meta-analyses relating to achievement . London: Routledge 2009 Isnenghi, Mario (Hrsg .): I luoghi della memoria - Simboli e miti dell‘Italia unita Roma - Bari: Laterza 1996 Ders .: I luoghi della memoria - Personaggi e date dell‘Italia unita . Roma-Bari: Laterza 1997 Machiavelli, Niccolò: Il Principe / Der Fürst . Stuttgart: Reclam 1987 Münch, Richard: Globale Eliten, lokale Autoritäten. Bildung und Wissenschaft unter dem Regime von Pisa, McKinsey & Co. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 Nora, Pierre (Hrsg .): Les lieux de mémoire . Paris: Gallimard 1984-1992 Schwanitz, Dietrich: Bildung - Alles, was man wissen muss . Frankfurt am Main: Eichborn Verlag 1999 von Treskow, Isabella: «Die Entstehung der Kritik aus dem Verfahren der Disputation Pierre Bayles Dictionnaire historique et critique und die akademische Refutationspraxis», in: Elmar Eggert/ Susanne Gramatzki/ Christoph Oliver Mayer (Hrsg .), Scientia valet. Formen der Institutionalisierung kulturellen Wissens in romanischem Mittelalter und Früher Neuzeit . München: Meidenbauer (Mittelalter und Renaissance in der Romania; 2), 2009, S . 353-378 2_IH_Italienisch_74.indd 100 16.11.15 07: 55
