Italienisch
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Narr Verlag Tübingen
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2016
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Fesenmeier Föcking Krefeld OttDer Gebrauch der lokalen Präpositionen a und in im Italienischen
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2016
Roger Schöntag
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6 0 ro G er S C höN TaG der Gebrauch der lokalen Präpositionen a und in im italienischen eine empirische untersuchung in ancona 1. einleitung Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die kritische Beschäftigung mit den verschiedenen lokalen Verwendungsweisen der Präpositionen in und a im Standard-Italienischen. Der Fokus soll dabei auf diejenigen Fälle gelegt werden, in denen die beiden Präpositionen potentiell in Konkurrenz zueinander treten. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach einer möglichen Ausweitung des Gebrauchs der Präposition in auf Kosten der Präposition a. Ziel der Untersuchung ist es dabei auch die Adäquatheit der Darstellung dieses Gebrauchs in den einschlägigen Grammatiken des Italienischen zu untersuchen und in diesem Kontext die Frage nach einer didaktisch sinnvollen Repräsentation der vielfältigen Verwendungsweisen aufzuwerfen. Nicht im Zentrum des Interesses, aber davon nicht unberührt, soll die allgemeine Problematik einer wissenschaftlichen Erfassbarkeit und Darstellbarkeit eines schwankenden Sprachgebrauchs angesprochen werden. Empirische Basis der Untersuchung bildet ein Korpus von Fragebögen, mit Hilfe derer der Sprachgebrauch italienischer Muttersprachler aus Ancona bezüglich ihrer Verwendungsweise der Präpositionen a und in versucht wurde zu erfassen. Die aus der Erhebung gewonnenen Daten sollen dann mit einer ähnlichen älteren Untersuchung abgeglichen und vor dem Hintergrund der Behandlung dieser Problemstellung in der wissenschaftlichen Sekundärliteratur sowie in den einschlägigen Grammatiken interpretiert werden. 2. der Gebrauch der beiden Präpositionen und ihre Problematik 2.1. die darstellung in den Grammatiken Am ehesten Ansatzpunkte einer Beschreibung des Präpositionengebrauchs liefern traditionell ausgerichtete Grammatiken, während Grammatiken, die nach modernen sprachwissenschaftlichen Ansätzen konzipiert wurden, wie z.B. Renzi (1991) bzw. Renzi/ Salvi/ Cardinaletti (2001) oder Salvi/ Vanelli (2004), nur wenige Informationen bereitstellen, die zudem aufgrund anderer 2_IH_Italienisch_75.indd 60 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 61 Aufteilungskriterien - eben nicht nach Wortarten (z.B. Präpositionen) - oftmals nur mühsam zu erschließen sind. Die traditionell (nach Wortarten) konzipierten italienischen Wissenschaftsund/ oder Referenzgrammatiken von Battaglia/ Pernicione (1969: 250-252), von Lepschy/ Lepschy (1981: 95-96), von Dardano/ Trifone (1985: 286), von Sensini (1988: 213; 1997: 370-371), von Patota (2006: 60-63, 69) und von Serianni (2006: 342-344) listen nur die einzelnen Präpositionen nacheinander auf und geben jeweils eine Art Grundbedeutung an, einige prinzipielle Verwendungsweisen - nicht immer klar gegliedert 1 - sowie unter Umständen einige Beispiele zur Illustrierung. 2 Für die hier relevante Präposition in definiert dies Sensini (1988: 213) beispielsweise folgendermaßen: «La preposizione in indica, fondamentalmente, un’idea di posizione, reale o figurata, nello spazio e nel tempo, ma può assumere vari altri significati.» Bezüglich der lokalen Verwendungsweisen werden dann in der Regel folgende Arten unterschieden: - stato in luogo: z.B. abita in Italia da anni. - moto a luogo: z.B. L’anno prossimo andremo in Sardegna. - moto per luogo: z.B. passeggiava in giardino. Die Präposition in gehört dabei zu den preposizioni semplici (di, a, da, in, con, su, per, tra), die sich wie andere einfache Präpositionen mit dem bestimmten Artikel zu preposizioni articolate (nel, nello, nella, negli, nei, nelle, nell’) verbinden kann. Diese werden zu den preposizioni proprie gerechnet im Gegensatz zu den preposizioni improprie (davanti, dietro, dopo etc.) und den locuzioni prepositive (lontano da, fuori di, vicino a) (cf. Battaglia/ Pernicione 1969: 250-252; Sensini 1988: 213). Zu dem hier im Zentrum des Interesses stehenden Konflikt beim lokalen Gebrauch von in und a ist aus diesen Grammatiken so gut wie nichts Verwertbares herauszulesen. Die Tatsache, daß die Distribution von preposizioni semplici und preposizioni articolate, insbesondere beim lokativen Gebrauch von in, relativ komplex ist, wird in der korpusbasierten Wissenschaftsgrammatik von Brunet (2011: 121) herausgestellt: «Ici encore, c’est l’emploi de l’article défini qui pose un problème. Nous avions cru trouver une piste en distinguant les cas où l’on avait un moto in luogo et un moto a luogo - ce qui aurait 2_IH_Italienisch_75.indd 61 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 62 permis d’expliquer, par example: aspettare in cucina (ex. 729) et scendere nella cucina (ex. 725). Mais de nombreuses phrases nous ont montré qu’avec un même verbe de mouvement on pouvait avoir un substantif sans article (ex. 721, 722) et le même substantif avec article (ex. 726, 727).» Im Weiteren liefert Brunet (2011: 121-136) vor allem zahlreiche Beispiele für den Gebrauch der Präposition in mit wertvollen Präzisierungen; so entfällt beispielsweise bei Flüssen häufig der Artikel in Zusammenhang mit in, z.B. andavo in Po, sarà cascato in Arno (Brunet 2011: 128). Der Überschneidung im Gebrauch von Präpositionen wird in einem eigenen Kapitel Rechnung getragen (prépositions en concurrence), allerdings finden sich zum Konflikt von a und in nur wenige Ausführungen unter der Rubrik Les noms de ville und zu dem Einzelfall in/ a casa mit eher dürftigen Erklärungen (Brunet 2011: 250-253). 3 In der deutschen Wissenschaftsgrammatik von Schwarze (1995: 292; 2009: 211-212) werden die Präpositionen zunächst allgemein als indeklinable Formen charakterisiert, die syntaktisch als Kopf einer Präpositionalphrase (PP) fungieren. Im Weiteren wird der Ansatz verfolgt die verschiedenen Präpositionen nach semantischen und formalen Kriterien zu gliedern. Semantisch wiederum wird zwischen lexikalischen und grammatischen Präpositionen unterschieden, formal zwischen einfachen und sekundären. Nach Schwarze ist demgemäß in eine einfache, lexikalische Präposition und a eine einfache grammatische Präposition. 4 Auf die hier relevante Frage nach einer möglichen Überschneidung im Gebrauch von a und in wird jedoch bei Schwarze (1995, 2009) nicht eingegangen. In der englischen Wissenschaftsgrammatik von Maiden/ Robustelli (2007: 174-175) findet sich ein kurzes Kapitel (11.6), welches sich dem für einen englischen Muttersprachler potentiellen Konflikt von a vs. in vs. dentro widmet. Dabei wird der allgemeine semantische Unterschied zwischen a und in folgendermaßen charakterisiert: «Location (both in space and time) is normally expressed by a where the location is viewed as a ‘point‘, and in when the location is viewed as an ‘area‘ […].» (Maiden/ Robustelli 2007: 174) Dabei ist jedoch weder der Unterschied im Gebrauch mit bzw. ohne Artikel erklärt (z.B. Lo trovai nell’aula und Lo persi in mare) noch sind Zweifelsfälle bzw. alternative Verwendungsweisen von a und in aufgeführt, sondern 2_IH_Italienisch_75.indd 62 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 6 3 es wird hauptsächlich auf die konventionalisierten Verwendungsweisen Bezug genommen (z.B. a Torino vs. in Italia). In den deutschsprachigen Lernergrammatiken zum Italienischen, vor allem bei Reumuth/ Winkelmann (1996: 251-270), Krenn (1996: 613-665) und Esposito (2003: 196-205), werden solche Unterscheidungen meist nicht gemacht oder sind gröber (z.B. Ortsangabe vs. Richtungsangabe, cf. Reumuth/ Winkelmann 1996: 264-265). Allerdings werden, wohl auch unter einem didaktischen Gesichtspunkt, spezifische Verwendungsweisen angegeben, also z.B. bei Verkehrsmitteln (andiamo in treno), bei Ländern und Regionen (sono in Italia, vanno in Toscana) - nicht jedoch bei Dörfern, Städten und Inseln (hier a, z.B. sono/ vado a Milano bzw. a Capri/ all’isola d’Elba) - oder bei weiteren allgemeinen, unspezifizierten Ortsangaben (z.B. in ufficio, in centro). Zusätzlich wird in diesen Grammatiken meist noch die Regel aufgeführt, dass bei näherer Bestimmung in mit dem bestimmtem Artikel angegeben wird, also nell’Italia settentrionale oder nel centro di Milano (cf. Esposito 2003: 198). In anderen Fällen tritt in einem solchen Fall der näheren Bestimmung die Präposition »a + bestimmter Artikel« ein, z.B. Vado subito in albergo vs. all’albergo ‘Foro Romano’. Im Plural wiederum tritt »in + bestimmter Artikel« auf, z.B. Negli alberghi romani ci si sente bene (Krenn 1996: 639). Bei näherer Bestimmung des Verkehrsmittel wird in hingegen durch con ersetzt, z.B. con il treno delle sette. Der bestimmte Artikel wird auch ergänzt, wenn die Ortsangabe im Plural steht, z.B. nei dintorni. Auf die hier zu untersuchende Problematik wird in diesen Grammatiken jedoch nicht eingegangen, allenfalls kann man diese durch implizite Hinweise erschließen. So ist die potentielle Überschneidung im lokalen Gebrauch von a und in bei Reumuth/ Winkelmann (1996: 253, 264; § 323, 329) zum einen dadurch abzulesen, dass für beide Präpositionen die Verwendungsweisen zur Ortsangabe (wo? ) und zur Richtungsangabe (wohin? ) angegeben werden (allerdings ohne Erklärung) und zum anderen dadurch, dass in einigen wenigen Beispielen mit Hilfe von Schrägstrichen ein alternativer Gebrauch angedeutet wird, jedoch ohne erklärende Kommentierung (z.B. essere a/ in casa §323.1; alla/ in spiaggia §323.3; uscire in/ sulla terrazza § 329.2). In den Grammatiken von Krenn (1996) und Esposito (2003) werden bis auf die bereits beschriebenen Fälle (Substitution von in durch a + Art. bei näherer Bestimmung, im Pl. »in + Art.«; cf. supra), keine weiteren Überschneidungen oder Zweifelsfälle bzw. Schwankungen im Gebrauch thematisiert. Zusammenfassend kann man konstatieren, daß die Angaben und Erklärungen in den Grammatiken zur konkurrierenden Verwendung von a 2_IH_Italienisch_75.indd 63 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 6 4 und in eher dürftig sind bzw. das Problem gar nicht behandelt wird, wobei sich am ehesten noch Hinweise in fremdsprachlichen Lernergrammatiken finden; Wissenschaftsgrammatiken und vor allem Grammatiken für Italophone übergehen diese Problematik in der Regel komplett. 2.2. ansätze in der Forschung Die Behandlung der Präpositionen in Bezug auf ihre lokale Verwendungsweise fand in der Forschung bisher keine übermäßige Resonanz. Im Gegensatz zu den meist eher kurzen Andeutungen eines adäquaten Gebrauchs in den Grammatiken gibt es hier jedoch zumindest einige Ansätze und Erklärungsmuster, die auch der Frage nach einer gegenseitigen Abgrenzung nachgehen. 5 Für die vorliegende Problemstellung des konkurrierenden Gebrauchs von lokalem a und in sei hier in erster Linie auf die Ausführungen von Hottenroth (1983) zurückgegriffen. Ausgangspunkt einer möglichen Abgrenzung von a und in ist dabei zunächst eine Bestimmung der Extension von in, da a wohl die Präposition ist, mit der im Italienischen (und den anderen romanischen Sprachen) die meisten Relationen ausgedrückt werden können. Die deshalb auftretenden Schwierigkeiten in der Bestimmung der Verwendung von a erklärt Hottenroth folgendermaßen: «Das liegt einerseits daran, daß a verwendet werden kann, wenn in der Objektwelt ganz unterschiedliche räumliche Beziehungen vorliegen, daß es aber dennoch nicht für jede beliebige räumliche Beziehung verwendet werden kann, sondern nur unter bestimmten weiteren Bedingungen, die seine Verwendung restringieren. Andererseits liegt es daran, daß nicht alle Verwendungen und Restriktionen semantisch erklärt werden können. Gerade bei den von a bezeichneten Relationen ist mit vielen phraseologischen Festlegungen zu rechnen, bei denen für bestimmte Verhältnisse a mit dem bestimmten Artikel, bei anderen a ohne den Artikel und bei wieder anderen in ohne Artikel festgelegt ist oder zumindest vorzugsweise verwendet wird.» (Hottenroth 1983: 88) Während es also für die Präposition a kaum möglich ist eine allgemeine Aussage bezüglich ihrer lokalen Verwendungsweise zu formulieren, sondern eher einzelne Arten des Gebrauchs zu untersuchen sind, aus denen dann bestimmte räumliche Relationen abzuleiten wären, ist es für die Präposition in schon eher möglich einen semantischen Grundgehalt zu konstatieren. 2_IH_Italienisch_75.indd 64 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 6 5 «Die Präposition in ist dafür spezifiziert, die Lage im Inneren des Raumes oder Areals anzugeben, den das Bezugsobjekt einnimmt.» (Hottenroth 1983: 102) Dies deckt sich zunächst prinzipiell mit dem Behälterkonzept von Heinemann (2001: 204-223): z.B. in cucina (von vier Seiten umschlossen), in corridoio (etwas offener), nella sua poltrona (dreiseitig), nel suo letto (einseitig mit Vertiefung) und in tavola (einseitig) - Konkurrenz mit su. 6 Für Hottenroth (1983: 99) ist hingegen ein wesentliches Element bei der Erklärung für den Gebrauch einer (lokalen) Präposition ein zugrundeliegendes «typisches menschliches Handlungsmuster», welches die durch eine Präposition ausgedrückte Relation determiniert. In der konkreten Frage nach der Abgrenzung von a und in sei zum einen hervorzuheben, dass die beiden Präpositionen nur in Konkurrenz zueinander stehen, wenn in ohne Artikel gebraucht wird, zum anderen, dass a nur allgemein eine räumliche Beziehung anzeige, in hingegen die «Befindlichkeit innerhalb eines Bezugsobjektes»: «Wenn in ohne den Artikel verwendet wird, bezeichnet in wie a keine bestimmte individuelle Befindlichkeit, sondern eine prototypische Relation, zu der die Vorstellung von einem bestimmten menschlichen Handlungszusammenhang gehört. Auch in diesem Fall wird das Bezugsobjekt nur abstrakt als Träger bestimmter Eigenschaften und Aktant in einem typischen Handlungsmuster, i.e. nicht referentiell, benannt und nicht auf ein bestimmtes Individuum referiert. In ohne Artikel behält aber seine räumliche Spezifiziertheit, d.h. es kann im Unterschied zu a nur verwendet werden, wenn die räumliche Relation zum Bezugsobjekt eine Relation ist, bei der das zu lokalisierende Objekt sich innerhalb der Grenzen des Bezugsobjekts befindet.» (Hottenroth 1983: 102) Gemäß Hottenroth (1983: 102-108) kann die Präposition in (ohne Artikel) vor allem dann alternativ für a auftreten, wenn es sich bei den Bezugsobjekten um Institutionen oder öffentliche Gebäude handelt 7 : z.B. dormiamo all’albergo vs. dormiamo in albergo oder da molto tempo già si trova all’ospedale vs. da molto tempo già si trova in ospedale oder di solito non mangiamo al ristorante vs. di solito non mangiamo in ristorante. Zu dieser Gruppe gehören auch weitere Substantive wie teatro, officina, negozio, istituto, comune. Bei der Verbindung mit scuola hingegen ist a scuola, alla scuola und in scuola möglich. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen in (ohne Artikel) nicht anstelle der Präposition a stehen kann, obwohl die ausge- 2_IH_Italienisch_75.indd 65 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 66 drückte semantische Relation (‘Befindlichkeit in einem Bezugsobjekt’) dies nahe legen würde. In solchen Fällen spricht Hottenroth von phraseologischer Festlegung der Präposition, z.B.: al bar, al cinema, all’università, all’istituto, al caffè, alla stazione, all’aeroporto, alla banca, alla posta, al municipio, al museo. Der umgekehrte Fall existiert jedoch genauso, d.h. das zugrundeliegende Kriterium ist wiederum die phraseologische Fixierung, und zwar diesmal mit in: z.B. in chiesa, in fabbrica, in caserma, in prigione, in laboratorio, in camera, in cucina, in bagno, in cantina. Hinzu kommen weitere spezifische Verwendungsweisen (cf. Hottenroth 1983: 105-106), in denen die Präposition festgelegt ist, wie z.B. Städtenamen mit a (z.B. sono a Roma, sono ad Amsterdam; vive a Milano; allerdings: in città), Ländernamen mit in (z.B. in Germania, in Francia, in Lombardia; allerdings: all’estero), kleine Inseln mit a (z.B. a Capri), große Inseln mit in (z.B. in Sardegna) oder andere phraseologische Spezialfälle wie vivere in terra straniera, essere al settimo cielo, sentirsi in paradiso (cf. supra Kap. 2.1). Ein weiterer wichtiger Bereich bei Hottenroth (1983: 107-108), in dem prinzipiell die Präpositionen a und in alternativ verwendet werden, ist der der Fortbewegungsmittel. Hier tritt neben die lokale Komponente eine instrumentale, so dass man von einem Übergangsbereich sprechen kann. Dabei erscheinen mit a Angaben wie a piedi, a cavallo, während die Fahrzeuge prinzipiell mit in konstruiert werden (z.B. andare in autobus, in tram, in macchina, in treno, in aereo, in barca, in bicicletta, etc.) (cf. supra Kap. 2.1). 9 Einen anderen Aspekt führt Farkas (1988) an, nämlich, dass die Konstruktion mit in eine bestimmte Vertrautheit und Kenntnis oder Gewohnheit bezüglich des Ortes signalisieren kann. «Questi esempi ci testimoniano molto chiaramente la frequenza della preposizione in per esprimere dove? Per indicare verso dove? in viene usata soprattutto nei casi in cui si vuole accentuare che il moto termina dentro in casa.» (Farkas 1988: 156) Wichtig bei der Suche nach den Gründen für die Verwendung einer bestimmten Präposition ist die Tatsache, daß der Gebrauch auch von der syntagmatischen Verknüpfung mit dem vorausgehenden Verb abhängt, d.h. das Verb und seine Semantik den bestimmenden Faktor darstellen kann. Cordin (2011: 32-34) nennt bezüglich der räumlichen Verortung verschiedene, häufig auftretende feste Wendungen wie andare avanti, entrare dentro, tirare su, venire via (verbi sintagmatici). Auch wenn dies hauptsächlich für die avverbi locativi gilt (am häufigsten giù, via, fuori, addosso) und nur vereinzelt die 2_IH_Italienisch_75.indd 66 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 67 preposizioni semplici betrifft (z.B. tirare su, venire su), erscheint es sinnvoll aus diesen Ergebnissen von Cordin abzuleiten, dass ganz allgemein bei der Frage nach der Wahl einer bestimmten Präposition auch der Grad der Bindung zwischen Verb und Präposition zu berücksichtigen sei sowie, damit korrelierend, die semantische Determination der Präposition durch das Verb. Versucht man nun die in der Forschung erarbeiteten Kriterien bezüglich der Verwendungsweisen der beiden Präpositionen zu synthetisieren, so ergeben sich prinzipiell zum einen inhaltliche Kriterien, wie sie im Zuge des Behälterkonzeptes erarbeitet wurden oder traditionell bezüglich der direktionalen Verortung dargestellt werden (stato in luogo, moto a luogo, moto per luogo) und zum anderen Kriterien eher formaler Art wie die Frage nach dem Wechselspiel zwischen den preposizioni semplici und articolate, konventionalisierten Distributionen (in Bezug auf Städte, Inseln, Ländernamen etc.) und phraseologischen oder zumindest kollokatorischen Fügungen. 3. die empirische untersuchung in ancona Ausgangspunkt für die hier vorliegende Untersuchung ist eine nicht publizierte Erhebung zum Gebrauch der Präpositionen von Klöden (1992) in Bologna, die wiederum selbst Verwendungsweisen und Beispiele, die bei Hottenroth (1983) angeführt sind, zur Grundlage ihrer Überprüfung gemacht hat. Die von Klöden verwendeten Beispielsätze sind jedoch auch gleichzeitig typischerweise solche, die in dieser oder ähnlicher Form in Grammatiken, insbesonders in Lernergrammatiken Verwendung finden. Dies gab den Anlass zum einen die bei Klöden eher schmale Datenbasis auf eine erneute Probe zu stellen, und zwar durch eine Erhebung mit dem gleichen Fragebogen an einem anderen Ort (Ancona anstatt Bologna) sowie zum anderen die Gelegenheit zu nutzen, um mittels eines zweiten Fragebogens direkt Beispielsätze aus einer Lernergrammatik abzufragen, um die dort angegebenen Verwendungsweisen empirisch zu verifizieren. Auf diese Weise sollte sowohl die Adäquatheit des in der Grammatik angezeigten Gebrauchs einer Präposition (in vs. a) als auch eventuelle Schwankungen in der Verwendung überprüft werden. 3.1. die Fragebögen und ihre Problemstellung Die Erhebung von Klöden (1992: 165-175) wurde anhand eines Fragebogens durchgeführt, der aus einem Lückentext bestand, mittels dessen die entsprechenden Präpositionen abgefragt wurden (z.B. andare…teatro oder mangiare…quel ristorante; cf. Anhang, Erhebung Klöden 1992). Probanden waren dabei 85 Studenten, vorwiegend weiblich und vorwiegend Jahrgang 1971, die alle aus Brescia oder der Region stammten. 2_IH_Italienisch_75.indd 67 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 6 8 Um einen direkten Vergleich zu bekommen, wurde für die vorliegende Untersuchung zunächst mit dem gleichen Fragebogen wie bei Klöden (1992: 166) gearbeitet und zusätzlich noch ein zweiter Fragebogen entworfen, der auf typischen Beispielsätzen aus der Grammatik von Reumuth/ Winkelmann (1996: 251-270) basiert (cf. Anhang, Erhebungen Schöntag 2001, Schöntag 2001a). Dabei wurden neben in und a auch andere Präpositionen abgefragt und die entsprechenden Beispielsätze so distribuiert, dass keine Regelmäßigkeit in der Abfolge der erwarteten «Lösungen» auftreten konnte. Befragt wurden 38 Schüler aus dem Istituto Professionale Francesco Podesti in Ancona; vorwiegend weiblich und alle zwischen 1980 und 1986 geboren. Die Schüler selbst kamen ausschließlich aus Ancona oder den Marken. 10 Das Kriterium der lokalen Verortung der Sprecher ist in diesem Kontext ein wesentlicher Faktor. Sowohl bei Klöden (1992) als auch in vorliegender Arbeit ist der Sprachgebrauch der Standardsprache Gegenstand der Untersuchung, nichtsdestoweniger ist der Frage einer potentiellen regionalen Beeinflussung gerade im Italienischen immer ein großes Gewicht zuzumessen. 11 Die Sprecher aus Ancona sind diatopisch dem Gebiet der dialetti centro-meridionali zuzuordnen (das anconetano gehört zum marchigiano), 12 im Gegensatz zu den Probanden von Klöden, die in der Region der dialetti settentrionali ansässig waren, wozu der Raum Brescia gehört (das bresciano gehört zum lombardo). Die für die vorliegende Erhebung gewählte Stadt Ancona liegt außerdem noch südlich der wichtigen romanischen und inneritalienischen Sprachgrenze La Spezia - Rimini, so dass hierbei dialektal ein völlig anderes Gebiet ins Visier genommen wurde. Indem bei dieser Erhebung im Vergleich zur Untersuchung von Klöden bewusst ein anderes regionales Umfeld gewählt wurde, soll es möglich gemacht werden eine eventuelle diatopische Beeinflussung im Sprachgebrauch deutlicher hervortreten zu lassen oder auszuschließen. Durch diese direkte Überprüfung der Erstergebnisse von Klöden soll sich zeigen, ob sich die Verwendung der Präpositionen in beiden Erhebungen deckt, und ob dabei Tendenzen der Veränderung im Präpositionengebrauch festzustellen sind, oder ob die jeweiligen Erhebungen eine nur sehr begrenzte, evtl. regional oder gruppenspezifische Aussagekraft haben. Zudem sollen die zahlreichen abgefragten Beispielsätze die Möglichkeit eröffnen, eventuelle Schwankungen im Gebrauch der Präpositionen deutlicher herauszupräparieren, woran sich die Frage anschließt, wie eine solche Schwankung adäquat in einer (Lerner-)Grammatik darzustellen sei. 2_IH_Italienisch_75.indd 68 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 69 3.2. die ergebnisse aus der erhebung Bereits Klöden (1992: 167-168) stellt fest, dass die einzige Grammatik, die etwas stärker das lexikalische Umfeld berücksichtigt, die didaktisch ausgerichtete von Reumuth/ Winkelmann (1996) ist, weshalb sie neben den Beispielen aus Hottenroth (1983) auch auf solche aus dieser Grammatik zurückgreift. 13 Aus diesem Grund gibt es bei Klöden (1992) analog zum Beispiel andare alla posta aus Reumuth/ Winkelmann (1996: 253, § 323) den Beispielsatz per comprare francobolli bisogna andare…posta (21). Hier wurde in ihrem Fragebogen deutlich in präferiert, während bei der Erhebung von Schöntag (2001: Nr. 21) analog zu Reumuth/ Winkelmann alla bevorzugt wird (cf. Anhang). Bei dem Satz andare a teatro (1) liefern beide Fragebögen gleiche Ergebnisse, d.h. a ist sehr stabil in dieser Verbindung. Man vergleiche allerdings die Abweichung mit vado…teatro (9a) bei der vorliegenden zweiten Erhebung (Schöntag 2001a: Nr. 1a/ 2a; cf. Anhang). Ohne andare, also bei oggi presentano un pezzo moderno…teatro (9) wird in bevorzugt. Man beachte dabei auch die Umkehrung der Verhältnisse von a und al in der Erhebung Schöntag (2001). Bezüglich der Konstruktion andare…bar (31) ist das Ergebnis beide Male zu 100% al, was bemerkenswert ist, denn eine absolute Übereinstimmung bei allen Probanden ist äußerst selten (cf. infra). Was die Beispiele mit discoteca (36/ 20) und piscina (16) anbelangt, so ergab sich bei beiden Erhebungen ganz konform zu den Beispielen der Grammatik ausschließlich in. Nach Hottenroth (1983: 102) kann, wie bereits erwähnt (cf. supra), in ohne Artikel nur dann als Variante von a auftreten, wenn die gegebene räumliche Relation einer Befindlichkeit im Bezugsobjekt entspricht. Dies ist vor allem bei Bezugsobjekten wie Institutionen und öffentlichen Gebäuden der Fall: 14 all’/ in albergo, all’/ in ospedale, al/ in ristorante (teatro, officina, negozio, istituto, scuola). Beide Fragebögen (Klöden 1992 und Schöntag 2001) zeigen allerdings bei der Behandlung von dormire...albergo (29) und Franco è…albergo (4) fast ausschließlich den Gebrauch von in. In Verbindung mit ospedale, also è…ospedale (10), ist ebenfalls vorwiegend in verwendet worden, allerdings ebenfalls mitunter all’, und zwar bei beiden Fragebögen in ähnlicher zahlenmäßiger Distribution. 15 Bei ristorante ist die Verteilung von in und a abhängig vom beigefügten unbestimmten Artikel bzw. Demonstrativum, 16 also mangiare al ristorante (2) vs. mangiare in un ristorante (33) und mangiare in quel ristorante (3). Auch hier ist die Verteilung bei beiden Fragebögen weitgehend analog, aber keinesfalls homogen, d.h. das eigentliche Paradebeispiel vieler Grammatiken für die Verteilung der Präpositionen in und a, nämlich »in + Det + N« vs. »a + Art. + N«, zeitigt weder bei Klöden (1992) noch bei Schöntag (2001) 2_IH_Italienisch_75.indd 69 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 70 zu 100% eindeutige Ergebnisse. Die Tendenz entsprechend der standardsprachlichen Norm ist zwar gegeben, aber die alternativen Verwendungen sind zu zahlreich als dass man sie ignorieren könnte. Nach Hottenroth (1983: 102) ist auch teatro und negozio genauso wie die anderen vorher genannten Substantive zu behandeln (albergo, ospedale, ristorante) (cf. supra). Tatsächlich zeigt sich aber bei teatro (1) eine eindeutige Präferenz für a, während bei negozio (14) die Präposition in vorherrschend ist (beide Fragebögen haben hier die gleiche Distribution), wobei das räumliche Verhältnis von negozio und teatro (beides Gebäude) im Verhältnis zum Bezugsobjekt weitgehend identisch ist und die abgefragten syntagmatischen Kontexte ebenfalls (beide Beispielsätze sind mit dem Verb andare konstruiert). Bei folgenden Substantiven sieht Hottenroth (1983: 103) eine phraseologische Festlegung: al bar, al cinema, all’università, all’istituto, al caffè, alla stazione, all’aeroporto, alla banca, alla posta, al municipio, al museo. Bei bar wird dies von beiden Fragebögen bestätigt, und zwar zu 100% (domani non vado…bar [31]); ebenso fast einstimmig bei museo (non ha voglia di andare…museo [35]). Bei anderen als phraseologisch postulierten Konstruktionen ist dies jedoch weniger klar. Bei vado…banca (8) ist in beiden Fragebögen (Klöden 1992, Schöntag 2001) fast ausschließlich in gebraucht worden. Bei devo andare…municipio (6) konstatiert Klöden ein klares Mehrheitsverhältnis für in, während in der Untersuchung von Schöntag (2001) der Gebrauch zwischen in und al schwankt und keine eindeutige Präferenz feststellbar ist. Anhand der Ergebnisse von Klöden könnte man also höchstens eine phraseologische Festlegung von in municipio annehmen, was der parallel konstruierte Kontrollsatz devo andare…municipio per chiedere un’informazione (12) decken würde. Da allerdings im Vergleichssatz von Schöntag (2001) in beiden Fällen ein fast 50: 50 Verhältnis von in und al vorliegt, relativiert das sowohl die Annahme von Klöden als auch die von Hottenroth. Bei den Beispielsätzen mit stazione (andiamo...stazione per prendere il treno [19] und vado…stazione per comprare un giornale [15]) gibt es erneut Divergenzen zwischen den Fragebögen. Während bei Klöden deutlich in dominiert (allerdings mit erheblichen Anteil von alla), ist es bei Schöntag (2001) gerade umgekehrt, wobei der Gebrauch von alla noch deutlicher den von in überwiegt. Möchte man jedoch alla stazione als phraseologisch ansehen, müsste wohl in jedem Falle das Ergebnis noch deutlicher ausfallen, wie etwa bei den Sätzen mit bar (31) oder museo (35). Bezüglich der Konstruktion mit stazione scheint eher ein alternativer Gebrauch von in und »a + Artikel« vorzuliegen, womöglich mit einer gewissen regionalen Präferenz für in oder a. 2_IH_Italienisch_75.indd 70 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 71 Bei den Sätzen zu posta widersprechen sich die Fragebögen allerdings geradezu. Klöden hat mehrheitlich bei per comprare francobolli bisogna andare…posta (21) die Präposition in festgestellt (mit ca. 1/ 3 Anteil von alla), während bei Schöntag (2001) fast ausnahmslos alla eingesetzt wurde. Letzteres würde die Vermutung von Hottenroth (1983: 103), dass hier eine phraseologische Fixierung vorläge, bezüglich der Konstruktion alla posta bestätigen; die Frage nach der vorherrschenden Präsenz von in bei Klöden bliebe damit allerdings ungelöst. Klöden (1992: 171) stellt folgende Überlegung aus ihren Ergebnissen an: Es sei nicht ganz eindeutig, wie sich die Divergenzen zwischen Hottenroth (1992) und ihrem Fragbogen erklären lassen, unwahrscheinlich sei es jedoch, dass in den Jahren zwischen den Untersuchungen so starke Veränderungen stattgefunden hätten wie sie hier dokumentiert wurden, d.h. entweder seien bei Hottenroth nur Belege einzelner Personen zugrundegelegt und keine statistischen Aussagen gemacht worden oder ihre eigenen Ergebnisse seien durch potentielles dialektales Substrat beeinflusst worden. Dies erscheint insofern möglich, da in dem betreffenden oberitalienischen Dialekt eher in als a bei diesen Sätzen gebraucht werden könnte (cf. infra Kap. 3.4). Falls die divergierenden Ergebnisse aber doch eine allgemeinere sprachliche Realität widerspiegeln sollten, so Klöden (1992: 171) weiter, dann müsste man feststellen, dass tendenziell die Verbindung »in + Substantiv« die Konstruktion »a + best. Artikel« zurückdrängt. Die Präposition in würde demnach mehr und mehr seine spezifisch räumliche Bedeutung verlieren, wobei diese den Zusammenhang mit dem Bezugssubstantiv noch impliziert, aber immer stärker in den Hintergrund tritt. In würde sich demzufolge im Italienischen, wie auch à und de im Französischen, zu einem sehr abstrakten Relationselement entwickeln. Mehr oder weniger rein relationale Funktion hat nach Klöden (1992: 172) die Präposition in im Satz non mi piace viaggiare…aereo (27), bei dem ausnahmslos in eingesetzt wurde, und zwar bei ihrem Fragebogen genauso wie bei Schöntag (2001). In einem konkretisierenden Kontext, wie in der Konstruktion …aereo c’erano molti passeggeri (24), sind bei Klöden ebenfalls eine beachtliche Anzahl von Belegen für in zu verzeichnen; dominierend ist hier allerdings die Präposition »su + Artikel«, also sull’. In der Erhebung Schöntag (2001) wiederum spielt die alternative Option mit sull’ (gemäß der Grammatik möglich) eine eher untergeordnete Rolle und es herrscht in vor, wobei jedoch eine Schwankung zwischen in und nell’ zu verzeichnen ist. Dies könnte womöglich mit der näheren Explikation des Zustandes des Flugzeuges zusammenhängen (c’erano molti passeggeri), wobei keine direkte Ergänzung des Nomens (aereo) vorliegt, was entsprechend der Grammatik den 2_IH_Italienisch_75.indd 71 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 72 Gebrauch der preposizione articolata rechtfertigen würde, wie z.B. bei nel centro di Milano oder nei ristoranti di questa zona (cf. Esposito 2003: 197). Sogar in Sätzen wie siamo…albergo Garibaldi (32), bei denen der Eigenname die Verwendung von »a + bestimmten Artikel« fordern würde - zumindest nach Hottenroth (1983: 103), die Gaststätten und Hotels (z.B. Al Leon d’Oro, Al Cavallino Bianco) aufführt - kommt bei dem Fragebogen von Klöden 3x in vor. In der Erhebung von Schöntag (2001) ist »in + bestimmter Artikel« sogar vorherrschend und »in ohne Artikel« ebenfalls zahlreich, was eigentlich dem üblichen Erklärungsmuster widerspricht. Bei Provinznamen, also im Beispielsatz …Veneto c’è molto turismo, steht in häufiger ohne als mit Artikel (bei beiden Fragebögen). Allerdings zeigt die fast identisch hohe Anzahl von Belegen mit nel bei Klöden (eher marginal bei Schöntag 2001), dass diese Art der Verwendungsweise von in ohne Artikel mitnichten so eindeutig und paradigmatisch ist, wie es in den Grammatiken oft dargestellt wird. Bei sono...casa (7) ist ebenfalls eine beträchtliche Anzahl von in zu konstatieren - allerdings eher bei Klöden als bei Schöntag (2001: Nr. 7) und Schöntag (2001a: Nr. 2a). In kommt auch in festen Wendungen wie dem abgefragten l’ho incontrato…strada (eigentlich mit per) vor, und zwar in beiden Fragebögen. Es scheint, als ob in zumindest in diesen Verwendungen in den Rang eines generellen Bezugselementes, ähnlich wie a, aufsteigt. Vorab kann bereits als Zwischenresultat konstatiert werden, dass der Sprachgebrauch in bestimmten Fällen erheblich schwankt, in vielen Fällen immerhin eine gewisse Varianz aufweist und nur in sehr wenigen Fällen einheitlich und stabil ist. Die Darstellung in den (Lerner-)Grammatiken suggeriert hingegen zum größten Teil einen homogenen Sprachgebrauch. Dies ist einerseits verständlich, da nicht alles problematisiert werden kann und in einer didaktischen Ausrichtung eine Vereinfachung im Sinne einer angestrebten Erlernbarkeit der Sprache notwendig ist, andererseits erscheint eine Ignorierung derartiger Schwankungen in der Verwendung, wie sie hier mitunter zu Tage tritt, eine Verzerrung der abzubildenden Sprachrealität - einer Sprachrealität, dem sich auch der Lerner eines Tages ausgesetzt sieht. 3.3. die einordnung der ergebnisse und die Frage nach möglichen Grammatikalisierungstendenzen Aufgrund der Ergebnisse ihres Fragebogens, glaubt Klöden (1992: 172-175) Tendenzen einer zunehmenden Grammatikalisierung bei in festzustellen und damit verbunden eines weiteren Einsatzbereiches der Präposition aufgrund des damit zusammenhängenden semantischen Ausbleichens (bleaching). 2_IH_Italienisch_75.indd 72 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 73 Folgt man dieser Argumentation, so ist von einer Auffassung von Grammatikalisierung auszugehen, wie sie z.B. von Heine/ Kuteva (2002) und vor allem von Di Meola (2000) vertreten wird, der die Frequenzänderung in den Vordergrund rückt; d.h. syntaktische Veränderungen sind dabei nicht als zwingend notwendig anzusehen. 17 «Technically, grammaticalization involves four main interrelated mechanisms. a) desemanticization (or ‘semantic bleaching’) - loss in meaning content b) extension (or context generalization) - use in new contexts, c) decategorialization - loss in morphosyntactic properties characteristic of lexical or other less grammaticalized forms, and d) erosion (or ‘phonetic reduction’) - loss in phonetic substance.» (Heine/ Kuteva 2002: 2) «Die Präpositionen mit der höchsten Frequenz sind allesamt höhergradig grammatikalisiert. […] Niedrigfrequente Präpositionen können demgegenüber sowohl niedriggradig als auch höhergradig grammatikalisiert sein.» (Di Meola 2000: 173) Prinzipiell ist sicherlich von einer Tendenz zur Grammatikalisierung auszugehen, insofern - wie aus den Erhebungen ersichtlich - die Funktions- und Anwendungsbereiche der Präposition in ausgeweitet werden, was auf Kosten ihres semantischen Gehalts geht, zumindest wenn man die Entwicklung von in vom Lateinischen über das Altitalienische zum Neuitalienischen betrachtet, also den Sprachwandel über eine größere zeitliche Distanz. Dies legen auch die Beobachtungen von Heinemann (2001) nahe, die insbesondere die Verwendung im Alt- und Neuitalienischen bearbeitet hat: «Im Gegensatz zu den Gebrauchsweisen von in im Altitalienischen, die eine enge Verknüpfung mit der grundlegenden lokalen Relationierung zeigen und eine Erklärung mithilfe des Behälterkonzepts zulassen, ist für die Verwendung von in im modernen Standarditalienischen eine weitere semantische Ausdifferenzierung bzw. eine Ausdehnung von in im Sinne einer Anwendung auf abweichende Kontexte zu berücksichtigten.» (Heinemann 2001: 204) Dabei ist jedoch zu beachten, dass eine anzunehmende Grammatikalisierung keineswegs linear verläuft, d.h. es gibt Funktionsweisen im Lateinischen von in, die es später nicht mehr gab, genauso wie solche im Altitalienischen, die das Neuitalienische nicht mehr aufweist. Nichtsdestoweniger ist in der 2_IH_Italienisch_75.indd 73 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 74 Gesamtheit aller Verwendungen von einer Zunahme der Einsatzmöglichkeiten auszugehen, was zum semantischen Ausbleichen beiträgt und damit zu einer zunehmenden Grammatikalisierung führt. Für eine weiter fortschreitende Grammatikalisierung im heutigen Italienisch sprechen sicherlich einige Verwendungsweisen in den vorliegenden Fragebögen, in denen in sich allmählich auf Kosten von a auszubreiten scheint, vor allem in Fällen, wo eigentlich entsprechend den Grammatiken a stehen sollte (z.B. alla posta, al municipio, alla stazione) oder es in mit anderen Präpositionen besetzten Kollokationen eindringt (z.B. l’ho incontrato per strada), womöglich als reines relationales Element (wie eben a). Durch den Vergleich mit der Erhebung Schöntag (2001) scheint allerdings eine gewisse Relativierung nötig. Die Vermutung von Klöden (1992: 171), dass das vermehrte Auftreten von in auch indirekt dialektal beeinflusst sein könnte, erscheint durchaus als plausibel, wird von ihr aber nicht weiter verfolgt. Trotz dieser berechtigten Ahnung einer möglichen Beeinflussung ihrer empirischen Ergebnisse durch einen zugrunde liegenden Dialekt führt sie im Weiteren dann zusätzliche Belegbeispiele für einen zunehmenden Gebrauch von in ausgerechnet von einem oberitalienischen Autor an, nämlich von Gianni Celati (cf. Klöden 1992: 172). Bei genauerer Überprüfung einer möglichen dialektalen Interferenz bezüglich der Probanden aus Brescia gilt es zunächst die zugrunde liegende regionale Varietät in Augenschein zu nehmen, d.h. in diesem Fall das bresciano bzw. großräumiger, das lombardo. Im Lombardischen 18 gibt es neben der Präposition in auch noch die Präposition int bzw. ind (< lat. intus), ebenfalls mit der Bedeutung ›in‹, d.h. zunächst erst einmal eine größere Präsenz von relationalen Elementen mit der Lautgestalt in (oder ähnlichen Präpositionen), die womöglich auch im Standarditalienischen fortwirken könnte (z.B. altlombard. int’ una casa). Int’ tritt allerdings im Lombardischen nur mit bestimmtem oder unbestimmtem Artikel auf. In anderen Fällen wird einfaches in verwendet. 19 «Was die Bedeutung von int betrifft, so entspricht es zum Teil der Bedeutung von a. Es wird hie und da auch im Sinne von a (frz. chez) gebraucht.» (Rohlfs 1954: 114, § 858) Hinzu kommt ein ind, das in Nord- und Mittelitalien nicht direkt aus lat. intus stammt (lucchesisch inn’el > in d’el) und das gelegentlich parallel zu int’ auftreten kann, mit z.T. nicht klarer Differenzierung in der Verwendung (z.B. mailänd. ind’ i cà oder ind’ un di), auch ind’ in der Verwendung von it. da (frz. chez), z.B. ind’ el sart (›beim Schneider‹) (cf. Rohlfs 1954: 113- 116, §§ 858-859; Dauses 1992: 54). 2_IH_Italienisch_75.indd 74 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 75 Einen anderen Hinweis auf eine mögliche Einflussnahme des Lombardischen liefert die Grammatica Milanese von Nicoli (1983: 258): «La preposizione in viene spesso premessa ad altre preposizioni (oltre alla de, come s’è già visto all’inizio di questo capitolo.» Dies könnte allerdings auch mit einer allgemein parallel mit dem italiano standard verlaufenden Funktionsausweitung zusammenhängen, so dass hier die Gefahr eines Zirkelschlusses besteht bzw. Dialekt und Standard eine parallele Entwicklung nehmen und sich dabei wahrscheinlich gegenseitig beeinflussen. 20 Es gibt jedoch auch noch andere Probleme bei den zum Beweis angeführten Beispielsätzen (24, 27). So ist wohl der Verlust der lokalen Komponente und die relationale Funktion von in bezüglich der beiden Beispiele nicht gegeben (2x aereo). Vielmehr scheint es, da auch im Fragebogen Schöntag (2001) vermehrt in auftaucht, dass dies auf eine Betonung der räumlichen Komponente zurückzuführen ist, also auf Expressivität (oder eine andere Sichtweise ›zu‹ vs. ›innerhalb‹). Besseres Beispiel dazu wäre demzufolge in bicicletta, wo definitiv das Behälterkonzept bzw. die Räumlichkeit nicht mehr greift, denn hier liegt eine reine Analogiekonstruktion zu treno, macchina etc. vor (cf. Heinemann 2001: 205, die in diesem Fall eine Loslösung vom Behälterkonzept postuliert; cf. außerdem die Beispiele Schöntag 2001a: Nr. 18a, 25a). Diese Art der Verwendung könnte durch den Verlust der Räumlichkeit zur semantischen Aushöhlung von in beitragen. Denn erst, wenn die Expressivität verlorengeht und die Präposition auf Syntagmen angewandt wird, bei denen keine lokale Komponente mehr sinnvoll anzunehmen ist, wäre eine zunehmende Grammatikalisierung zu konstatieren. Klöden (2001: 66) selbst bringt dafür in einer anderen Untersuchung zum Französischen ein entsprechendes Beispiel: Demain, je vais sur Nancy. Hier ist zwar die lokale Komponente noch vorhanden, aber sur wird in einem Zusammenhang gebraucht, der für das Standardfranzösische sonst nicht üblich ist (à Paris), d.h. der Funktionsbereich der Präposition wird hier erweitert, es übernimmt hier die Aufgabe des Relationselementes à. 21 Für das Italienische könnte man ähnliche Beispiele anführen. So wäre bei Luca è andato in spiaggia oder possiamo andare in Costa Azzurra die Präposition in eher relational zu verstehen (cf. auch sulla costa). Nach Heinemann (2001: 65) wäre hier zwar ein zweidimensionales Behälterkonzept anzunehmen, aber nach üblichem Verständnis liegt hier eigentlich kein Behälter mehr vor, sondern nur noch eine reine Ortsangabe, was nicht mehr zwingend in nach sich ziehen müsste. 2_IH_Italienisch_75.indd 75 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 76 Durch in erfolgt eine Konkretisierung im Vergleich zu der viel allgemeineren und semantisch leereren, eher relationalen Präposition a (un pezzo moderno in teatro vs. andare al teatro). Auch dem Argument von Hottenroth (1983: 103), es gäbe phraseologische Fügungen, die nicht weiter erklärbar sind, liegt eine gewisse Plausibilität zugrunde, auch wenn ihre angeführten Fälle nicht immer mit den Erhebungen übereinstimmen, denn es gibt wohl kaum eine semantische Erklärung, warum es al bar und in discoteca heißt, und zwar gemäß beiden Erhebungen zu jeweils 100%. 22 Was die Frage nach der Grammatikalisierung angeht, so erscheint es, aufgrund der vorliegenden Ergebnisse, als durchaus sinnvoll, hier eine zunehmende Tendenz bei der Präposition in zu konstatieren, auch wenn der Nachweis schwierig zu führen ist, da nicht immer eindeutig zu klären ist, ab wann eine Verwendungsweise noch ins ursprüngliche Konzept passt bzw. mit einer postulierten zugrundeliegenden Semantik konform ist oder eben eine dezidierte Funktionserweiterung vorliegt. Als auffälligstes Ergebnis der Erhebungen in Ancona mit den beiden Fragebögen (Schöntag 2001, Schöntag 2001a) ist vorab festzuhalten, dass in Bezug auf die konkurrierende Verwendung der Präpositionen a und in der Sprachgebrauch insofern schwankend ist, als in bestimmten Kontexten die Verwendung relativ einheitlich ist, in anderen hingegen äußerst heterogen und außerdem in manchen Fällen der Gebrauch nicht dem in den Grammatiken indizierten entspricht. 4. Fazit Die in Ancona durchgeführte Erhebung mittels zweier Fragebögen (Schöntag 2001, Schöntag 2001a) hatte zum Ziel, Überschneidungen im Gebrauch der lokal verwendeten Präposition a und in näher zu beleuchten, ihre Darstellung in der Sekundärliteratur aufzuzeigen und dabei der Frage nach einer möglichen Tendenz zur Grammatikalisierung nachzugehen sowie die adäquate Abbildung dieses konkurrierenden Gebrauchs in (Lerner-)Grammatiken zu diskutieren. Was die vermehrte Verwendung der Präposition in im Standarditalienischen und eine damit verbundene Tendenz zur Grammatikalisierung dieser Präposition anbelangt, so kann man konstatieren, dass es tatsächlich starke Hinweise darauf gibt, dass die Präposition auf dem Wege ist, ein überwiegend relationales Element zu werden (ähnlich wie a), allerdings womöglich nicht so unzweifelhaft wie Klöden (1992) es annimmt, da die Faktoren, die den Gebrauch bestimmen, zahlreich und komplex sind. Die Ergebnisse der Fragebögen legen eine gewisse Vorsicht bei der Interpretation der zugrundeliegenden Gründe für eine bestimmte Art der 2_IH_Italienisch_75.indd 76 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 77 Verwendung nahe. Warum ein Sprecher in einem spezifischen Kontext sich für den Gebrauch einer Präposition entscheidet, vor allem in Fällen, in denen nicht formale oder konventionalisierte Verwendungsweisen eine ‘freie’ Wahl blockieren, also eher semantische Kriterien eine Rolle spielen, lässt sich nicht ohne Weiteres bestimmen. Die Erschließung von inhaltlichen Kriterien (Art der Verortung, cf. Farkas 1988, Reumuth/ Winkelmann 1996; Behälterkonzept, cf. Hottenroth 1983, Heinemann 2001; Semantik des zugehörigen Verbs, cf. Cordin 2010) wird erschwert durch die Überlagerung der Problematik bezüglich der Distribution von preposizioni semplici und preposizioni articolate. Entsprechend schwierig sind auch ganzheitliche Erklärungsansätze zu leisten, wie der Überblick zur Forschungsliteratur gezeigt hat. Ein Parameter zur Bestimmung der Verwendung von a oder in, der bei der Auswertung der Fragebögen deutlich zu Tage tritt, ist der Grad der phraseologischen Fügung (cf. Hottenroth 1983). Dabei sei zu postulieren, dass hierbei auch die Frequenz der Kollokation, in der die Präposition auftaucht (vado al bar, vado in discoteca) eine entscheidende Rolle spielt, insofern es tendenziell gerade die hochfrequenten Wendungen in den Fragebögen sind, die einen homogenen Sprachgebrauch zeitigen, d.h. bei denen nahezu 100% der Sprecher die gleiche Präposition verwenden. Das wichtigste und auffälligste Ergebnis der Erhebung sind jedoch die zum Teil enormen Schwankungen im Gebrauch der Präpositionen und dies, obwohl die untersuchte Sprechergruppe bezüglich der einschlägigen diasystematischen Parameter sehr homogen ist. Dies bedeutet, dass im Italienischen auch jenseits der bekannten diatopischen, diastratischen und diaphasischen Variation eine sehr große Variationsbreite möglich ist (cf. vor allem Fälle wie a casa vs. in casa und in teatro vs. al teatro). Auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass das (gesprochene) Standarditalienische potentiell immer auch dialektalen (und anderen) Einflüsse unterliegt, bleibt die festgestellte Varianz bemerkenswert. Aus didaktischer Perspektive stellt sich abschließend die Frage, wie eine solche Variationsbreite im Gebrauch adäquat in einer (Lerner-)Grammatik repräsentiert werden könnte. Unter der Berücksichtigung einer notwendigen Vereinfachung und der Präferenz für lernerorientierte Regeln sei hier doch die Anregung gegeben, dass man in bestimmten Fällen durchaus zwischen einer eher phraseologischen Verwendungsweise der Präposition (bei nahezu 100% der Sprecher nachgewiesen) und der Wahlmöglichkeiten in anderen Fällen unterscheiden könnte und dies entsprechend auch durch kurze Erklärungen oder Anmerkungen kennzeichnet. Auf diese Weise würde der Lerner die reale Vielfalt besser einzuschätzen wissen. Letztlich ist es ja nicht nur in Bezug auf die Abbildung der Sprachrealität in einer Grammatik von Relevanz wie hoch die Akzeptanz und Variabilität einer bestimmten 2_IH_Italienisch_75.indd 77 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 78 Verwendungsweise ist, sondern auch aus didaktischer Perspektive, insofern ein ‘Fehler’ eines Lerners in einer relativ festen Fügung wie vado al bar um einiges schwerer wiegt als in Kontexten, in denen der Sprachgebrauch hochgradig schwankt. abstract. L’uso delle preposizioni nell’italiano standard non è solo complesso a causa della differenziazione tra preposizioni semplici e preposizioni articolate e del possibile influsso dei dialetti, ma anche perché lo standard mostra una variazione non trascurabile in sé, che è raramente oggetto di studi linguistici. Il presente contributo cerca proprio di evidenziare questa variazione dell’uso nello standard tramite un’indagine empirica svolta presso l’Istituto Professionale Francesco Podesti ad Ancona. Tale ricerca si focalizza soprattutto sull’uso delle preposizioni a e in, intercambiabili in certi contesti. Il risultato del confronto tra le grammatiche usuali (scientifiche e didattiche), lo stato attuale della ricerca (si vedano per es. Hottenroth, Klöden, Heinemann) e i risultati dell’indagine empirica ad Ancona mostrano due tendenze: da una parte la preposizione in sembra conquistare una portata funzionale più ampia, nel senso di una grammaticalizzazione più avanzata (simile alla prep. a) e dall’altra l’uso di in e a permette una variazione maggiore rispetto a quello che la grammatica e la linguistica suggerisce, senza che però i criteri possano sempre essere evidenziati chiaramente. Risulta chiaro infine quanto l’aspetto variazionale sia importante, e come purtroppo spesso sia stato trascurato dalla didattica nelle rispettive grammatiche. anmerkungen 1 Serianni (2006: 342-344) beispielsweise listet zur Präposition in unter den Gliederungspunkten 70.-88. verschiedene Arten des Gebrauchs auf, ohne dass die unterschiedlichen Anwendungsbereiche (lokal, temporal, instrumental, etc.) wirklich deutlich würden. So folgt unter 70., der Definition (nucleo semantico di ‘inclusione stativa’), Punkt 71. stato in luogo, 72. complementi retti da verbi etc., und erst Punkt 84. ist dann moto a luogo; d.h. der Rezipient muss letztendlich selbst systematisieren. 2 Die Belegstellen referieren auf die Behandlung der Präposition in. 3 Im Wesentlichen wird a casa mit chez lui wiedergegeben und in casa mit dans sa maison (Brunet 2011: 252). 4 Auf die Unterscheidung «semantische Präposition» vs. «lexikalische Präposition» wird bei Schwarze (1995) jedoch im Weiteren nicht eingegangen, d.h. es wird keine exhaustive Liste geliefert, welche Präposition welcher Kategorie zuzurechnen wäre und auch eventuelle Grenzfälle werden nicht diskutiert. Größeren Raum nimmt nur die formale Differenzierung der Präpositionen ein, d.h. die Unterscheidung nach einfachen (z.B. a, con, da), sekundären (z.B. fra, di, sotto), komplexen (z.B. a causa di) und solchen, die aus einem Partizip entstanden sind (z.B. concernente, rispetto a) (cf. Schwarze 1995: 293-299). 2_IH_Italienisch_75.indd 78 30.06.16 17: 10 Roger Schöntag Der Gebrauch der lokalen Präpositionen 79 5 Für eine ausführliche Darstellung zur Präpositionenforschung cf. das einleitende Kapitel bei Heinemann (2011: 19-61); zu wichtigen Einzelaspekten cf. Morgan (1987), Hottenroth (1991, 1993) und Heinemann (2002). 6 Mit einer ähnlichen Methode arbeitet auch Lang für die französischen Präpositionen. Zur Klassifizierung der verschiedenen räumlichen Relationen von frz. en cf. Lang (1991: 412-432). Für das Portugiesische cf. die dreidimensionale Darstellung der räumlichen Relationen von ptg. em bei Schöntag (2006: 265-268). 7 Die von Hottenroth (1983) postulierte Dreidimensionalität als Voraussetzung für die Verwendung der Präposition in greift in Bezug auf manche Verwendungsweisen allerdings zu kurz (z.B. in spiaggia; cf. infra), so dass es als angemessener erscheint, von einer Lokalisierung in zwei- oder dreidimensionaler Umgebung zu sprechen. 8 Bei manchen Ländern oder Regionen steht auch der bestimmte Artikel, z.B. nel Veneto, nel Molise, nel Lazio, nel Kenia, nel Kuwait, nel Laos, negli Stati Uniti, nei Paesi Bassi, nei Balcani. Der bestimmte Artikel erscheint auch immer bei näherer Bestimmung, d.h. es wird eine preposizione articolata vorangestellt, z.B. trasferirsi nell’Italia settentrionale, rimanere nell’Arabia saudita (Reumuth/ Winkelmann 1996: 46, § 48.3-5). 9 Alternativ ist auch eine Konstruktion mit »con + Artikel« möglich, z.B. con l’aereo oder con la macchina, jedoch immer con la nave. Ist das Transportmittel näher bestimmt, dann steht immer »con + bestimmter Artikel«, z.B. Sono andato a Milano con la macchina di mio fratello (Reumuth/ Winkelmann 1996: 54, § 50.8) (cf. supra). 10 Bei der Erhebung wurden die Probanden explizit darauf hingewiesen, dass es beim Ausfüllen des Lückentextes nicht um ‘richtig’ oder ‘falsch’ gehe, sondern allein darum wie sie sprächen (allerdings nicht im Dialekt). Inwieweit sie sich dabei von einer Präskriptivität lösen konnten, sei dahingestellt. Die Ergebnisse sind somit zwar medial schriftlich erhoben worden, Ziel war es jedoch einen konzeptionell eher mündlichen Sprachgebrauch abzufragen, d.h. es ging vorrangig um die unmarkierte Nähesprache. Realiter werden die Ergebnisse aber zwischen unmarkierter Nähe- und Distanzsprache anzusiedeln sein, da allein die medial schriftliche Form Distanz bei den Probanden suggeriert (zur Nähe- und Distanzsprache innerhalb des Diasystems cf. Koch/ Oesterreicher 2011: 13, 17). 11 Zur Frage des Standards im Italienischen cf. beispielsweise Muljacˇ ic´ (1988), Berruto (1998: 62-65), D’Agostino (2007: 75-76, 121-123) oder Krefeld (2011). 12 Nimmt man wie beispielsweise Dardano/ Trifone (1985: 35) im Zuge einer überregionalen Dialektgrenze (dialetti mediani vs. dialetti meridionali intermedi) eine Zweiteilung der Marken in ein marchigiano settentrionale und ein marchigiano meridionale an, dann wäre das anconetano im nördlichen Teil verankert (cf. auch Grassi/ Sobrero/ Telmon 2008: 51, 63-70). Allgemein zur dialektalen Gliederung Italiens und den einzelnen Varietäten cf. Cortelazzo (1972-2003), Cortelazzo (1988), Marcato (2007) und Clivio/ Danesi/ Maida-Nicol (2010). 13 Inzwischen ist diesbezüglich auch die Grammatik von Krenn (1996) und eingeschränkt die von Esposito (2003) zu nennen. 14 Zur Kritik der Verwendung von in bei allein dreidimensionaler Lokalisierung cf. supra. 15 Bezüglich scuola weist der Fragebogen Schöntag (2001a) ausschließlich a auf (sono andato...scuola [16a]). 16 Die Tatsache, dass der bestimmte Artikel nicht gesetzt wird, wenn ein Demonstrativum oder Indefinitum vor der Ortsangabe steht, wird in den deutschen Lernergrammatiken nur bei Esposito (2003: 41) thematisiert, nicht jedoch bei Reumuth/ Winkelmann (1996) oder Krenn (1996). 2_IH_Italienisch_75.indd 79 30.06.16 17: 10 Der Gebrauch der lokalen Präpositionen Roger Schöntag 8 0 17 Cf. dazu auch Claudi/ Heine/ Hünnemeyer (1991: 2), Lehman (1995: 127), Bybee/ Perkins/ Pagliuca (1994: 17) und Diewald (1997: 65). 18 Zur Verwendung von avverbi locali im Lombardischen bzw. in Norditalien cf. die entsprechenden Karten des AIS (Jaberg/ Jud 1929: Karte Nr. 351-359). 19 Cf. dazu die Variationsbreite in den Karten nel muro (Nr. 853) und nella casa (Nr. 903) im AIS (Jaberg/ Jud 1933). 20 Für das italiano popolare konstatiert Cortelazzo (1972: 113) vor allem eine Funktionsausweitung der Präposition a. Dies muss jedoch prinzipiell nicht einer gleichzeitigen Veränderung des Gebrauchs von in widersprechen, da es auf Kosten von je unterschiedlichen anderen Präpositionen oder Konstruktionen gehen kann. 21 «Dabei dehnt sich das Anwendungsgebiet von sur schier unaufhaltsam aus: Es kann mittlerweile auch für dans, avec und andere Formen eintreten [...].» Klöden (2001: 66). 22 Cf. dazu auch die Ergebnisse von Fraunholz (1993: 16-35), der in seinen Erhebungen ebenfalls Schwankungen im Gebrauch von in und a festgestellt hat, wenn auch anhand z.T. anderer Beispielsätze. Literatur Battaglia, Salvatore/ Pernicone, Vincenzo (²1969): Grammatica italiana. La metrica, la stilistica, esercizi e letture lessicali (nuova edizione), Torino: Loescher [Original: Torino: Chiantore 1951]. Berruto, Gaetano (1998): Sociolinguistica dell’italiano contemporaneo, Roma: Carocci (= Università, 6; Linguistica) [Original: Roma: La Nuova Italia Scientifica 1987]. 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Tabelle 1: Beispielsätze und Ergebnisse des Fragebogens von Klöden (1992) sowie deren Ergebnisse in Schöntag (2001) Beispielsätze Klöden (1992) Schöntag (2001) 1 Andare.....teatro 78x a, 6x al, 1x in 29x a, 7x al, 1x in, 1x al/ a 2 Mangiare.....ristorante 77x al, 5x nel, 2x in, 2x in/ al 36x al, 1x in, 1x nel 3 Mangiamo.....quel ristorante 79x in, 6x a 37x in, 1x 0 4 Franco è.....albergo 83x in, 1x nell‘, 1x all‘ 38x in 5 Il bicchiere sta.....tavolo 84x sul, 1x nel 32x sul, 4x nel, 1x sul, nel 6 Devo andare.....municipio 68x in, 14x al, 3x in/ al 19x al, 17x in, 2x in/ al 7 Sono.....casa 53x a, 19x in, 10x a/ in 34x a, 3x in, 1x a/ in 8 Vado.....banca 83x in, 2x in/ alla 37x in, 1x in/ alla 9 Oggi presentano un pezzo moderno.....teatro 53x a, 15x in, 10x al, 2x in/ al 14x al, 13x a, 9x in, 2x a/ al 10 È.....ospedale 67x in, 9x all‘/ in, 7x all‘ 30x in, 4x all‘, 2x un, 1x da, 1x 0 11 Il treno parte.....due minuti 40x tra, 37x fra 22x tra, 13x fra, 3x tra/ fra 12 Devo andare.....municipio per chiedere un‘informazione 72x in, 11x al 17x in, 16x al, 3x in/ al, 2x nel 13 I bambini giocano.....albergo 34x in, 3x nell‘, 1x 0 14 Vado.....negozio 65x in, 20x al, 3x nel 28x in, 7x al, 2x in/ al, 1x nel 15 Vado.....stazione per comprare un giornale 58x in, 23x alla, 5x in/ alla 27x alla, 8x in, 2x alla/ in, 1x 0 16 Vieni.....piscina con me? 85x in 38x in 17 Metti il bicchiere.....tavolo 84x sul, 1x nel 32x sul, 5x nel, 1x in 18 Il gabbiano vive.....mare 48x sul, 31x al 18x al, 12x in, 4x nel, 3x sul, 1x in/ nel 19 Andiamo.....stazione per prendere il treno 57x in, 27x a+best.Art. 28x alla, 6x in, 2x alla/ in, 1x nella, 1x al 20 Stasera ci ritroviamo.....discoteca 37x in, 1x nella 21 Per comprare francobolli bisogna andare.....posta 62x in, 20x alla, 3x in/ alla 37x alla, 1x in 22 L‘albergo è proprio.....mare 68x sul, 11x al 26x sul, 8x al, 2x nel, 1x vicino al, 1x 0 23 La lampada pende.....tavolo 58x su, 4x sopra, 3x su/ sopra 20x sul, 15x dal, 3x nel 24 .....aereo c‘erano molti passageri 48x sull‘, 28x in, 5x nell‘ 21x in, 11x nell‘, 4x sull‘, 1x sull‘/ nell‘, 1x sull‘/ in 25 .....questa montagna c‘è un albergo 77x su, 3x sopra 21x in, 16x su, 1x su/ in 26 Gianni possiede una casa.....mare 74x al, 9x su+best.Art. 31x al, 5x sul, 2x al/ sul 27 Non mi piace viaggiare.....aereo 84x in 38x in 28 Serviamo il pranzo solo.....ristorante 34x al, 4x nel 29 Dormire.....albergo 84x in, 1x all‘ 38x in 30 Lui è.....casa 26x a, 11x in, 1x a/ in 31 Domani non vado......bar 85x al 38x al 32 Siamo.....albergo Garibaldi 82x a+best.Art.? , 3x in 15x nell‘, 11x all‘, 11x in, 1x su 33 Mangiano.....un ristorante 80x in, 5x a 30x in, 6x al, 1x ad, 1x 0 34 L‘ho incontrato.....strada 69x per, 5x in, 3x per/ in 32x per, 3x in, 2x sulla, 1x in/ per 35 Non ho voglia di andare.....museo 79x al 37x al, 1x a 36 Oggi non vai.....discoteca? 85x in 38x in 37 Il pane si compra.....panetteria 35x in, 1x nella, 1x alla, 1x dal 38 Verrà.....due anni 51x tra, 33x fra 19x fra, 14x tra, 4x tra/ fra, 1x 0 39 .....me c‘è una nuvola 22x sopra di, 12x su di, 11x sopra, 1x su 22x per, 5x 0, 3x sopra di, 2x sopra, 2x in, 2x da, 1x su di, 1x su 40 .....Veneto c‘è molto turismo 44x in, 39x nel, 1x in/ nel 24x in, 3x nel, 1x in/ sul 2_IH_Italienisch_75.indd 83 30.06.16 17: 10