eJournals Italienisch 38/76

Italienisch
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Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2016
3876 Fesenmeier Föcking Krefeld Ott

Ein Haus für Italien in Frankfurt – 50 Jahre Deutsch-Italienische Vereinigung e.V.

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2016
Christine Ott
ita38760159
Mitteilungen 159 Literatur, der von sich überlappenden süd-, ost- und mitteleuropäischen Einflüssen geprägten Triestiner Literatur im 20 Jahrhundert Dem Fachverband Italienisch in Wissenschaft und Unterricht war er jahrzehntelang als aktives Mitglied verbunden In der Zeitschrift Italienisch veröffentlichte er zahlreiche Aufsätze und Berichte sowie Rezensionen zur italienischen Fachdidaktik, darunter: «Das Thema des Erwachsenwerdens in Giani Stuparichs Un anno di scuola Eine Unterrichtseinheit im Italienischunterricht der Oberstufe» (1997) und «Aufgaben und Ziele der Fachdidaktik Italienisch» (2002) Herausgeber und Redaktion gedenken Helmuth Heinz mit Ehrerbietung und Dankbarkeit (Red ) Ein haus für Italien in frankfurt - 50 Jahre Deutsch-Italienische Vereinigung e.V. Am 18 Oktober 2016 fand im Kaisersaal des Frankfurter Römer eine festliche Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen der Deutsch-Italienischen Vereinigung e .V statt Salvatore A Sanna hatte die Vereinigung 1966, in einem «mutigen und visionären Akt» zusammen mit Trude Müller und fünf italophilen Freunden gegründet 1974 hat die Vereinigung das Haus in der Arndtstraße 12 erworben und damit die Grundlage geschaffen «für ein Haus der Begegnung der Kulturen, ein Haus für Italien in Frankfurt am Main», wie es Caroline Lüderssen in ihrer Festrede formulierte «Die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland waren nicht einfach, sie waren noch von der Nachkriegszeit geprägt Man interessierte sich, was Kunst betrifft, fast ausschließlich für die Kunst der Renaissance In der Tat waren die italienischen Gegenwartsmaler in Deutschland fast unbekannt», erklärt Sanna, der 1960 als Italienischdozent aus Sardinien nach Frankfurt gekommen war und bis 1999 an der Goethe-Universität gelehrt hat, in einem Interview in der zum Jubiläum herausgegebenen Publikation Entsprechend präsentiert die Deutsch-Italienische Vereinigung in ihrem Kunstforum, der Frankfurter Westend Galerie, jedes Jahr in bis zu fünf Ausstellungen die Werke zeitgenössischer italienischer Künstler und deutscher Künstler, die eine enge Beziehung zu Italien haben - auch für die gegenwartsbezogene Kunstwissenschaft ist das eine unvergleichliche Vermittlungsleistung Die Ausstellung «Specchio Italia» im Rahmen des Jubiläumsprogramms, das unter dem Motto «Begegnungen/ Incontri» steht, zeigte einen Querschnitt aktueller Arbeiten von Künstlern der Galerie Vorträge zur Literatur, Politik, Gesellschaft Italiens in Gegenwart und Geschichte gehören ebenso wie Autorenlesungen zum kulturellen Programm der DIV So waren in der Villa in der Arndtstraße namhafte Schriftsteller wie Giorgio Bassani, 2_IH_Italienisch_76.indd 159 23.12.16 09: 52 Mitteilungen 16 0 Leonardo Sciascia, Gesualdo Bufalino, Luigi Malerba, Dacia Maraini oder Andrea De Carlo zu Gast Zugleich wird hier die Zeitschrift Italienisch, das wichtigste Organ der deutschsprachigen Italianistik in Wissenschaft und Lehre, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Italianistenverband herausgegeben Die von der DIV gegründete Frankfurter Stiftung für deutsch-italienische Studien fördert außerdem italienbezogene Publikationen, unter anderem Doktorarbeiten, und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Italianistik Die Bestrebung um einen Dialog zwischen den Kulturen wurde von den Festrednern der Jubiläumsfeier gebührend gewürdigt So wies Oberbürgermeister Peter Feldmann auf die immer schon hohe Präsenz Italiens und italienischer Kultur in Frankfurt hin und lobte das vorbildliche Engagement der DIV für den interkulturellen Brückenbau Generalkonsul Maurizio Canfora bekräftigte im Namen des Consolato Generale d’Italia Frankfurt die Bedeutung einer gemeinsamen Arbeit im Sinne der Vermittlung italienischer Kultur nach Deutschland Tatsächlich arbeitet die DIV seit Jahren erfolgreich auch mit der Italienischen Handelskammer für Deutschland, dem Freien Deutschen Hochstift, dem Literaturhaus Frankfurt, dem FörderVerein PetriHaus, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, dem Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität, der ENIT in Frankfurt, der Villa Vigoni e .V am Comer See und den Referaten Literatur und internationale Angelegenheiten der Stadt Frankfurt zusammen Den Festvortrag hielt Heinz Joachim Fischer, langjähriger Italien- Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, über das Thema «Wechselbäder - Zwischen Deutschen und Italienern» Nachdem er die DIV 50 Jahre lang ehrenamtlich geleitet hatte, gab Salvatore A Sanna in diesem Jahr die Führung an Caroline Lüderssen weiter, die der Deutsch-Italienischen Vereinigung als Redakteurin der Zeitschrift Italienisch schon seit 1987 verbunden ist Die Literaturwissenschaftlerin, die sich 2010 mit einer Arbeit zu Libretti im italienischen Musiktheater nach 1960 habilitierte und derzeit als Privatdozentin an der Goethe-Universität Frankfurt lehrt, dankte in ihrer Festrede allen Mitgliedern, die die Arbeit der DIV teilweise schon seit vielen Jahren unterstützen Die Zukunftsvision der DIV skizzierte sie abschließend wie folgt: «Die Deutsch-Italienische Vereinigung hat stets zum Ziel gehabt, ein Italien jenseits der gängigen Klischees zu präsentieren - und in diese Richtung wollen wir im neuen Team weiter arbeiten, in dem wir die reiche und schöne Tradition Italiens präsentieren und uns mit den aktuellen Tendenzen auseinandersetzen Interkulturell und interdisziplinär wollen wir das Programm der Vereinigung auch in Zukunft gestalten .» Christine Ott 2_IH_Italienisch_76.indd 160 23.12.16 09: 52