Italienisch
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Narr Verlag Tübingen
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2017
3977
Fesenmeier Föcking Krefeld OttDer Gefährte des Fürsten
61
2017
Catharina Thekla Leseberg
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4 9 C AT h A R I N A T h E k L A L E S E B E Rg Der gefährte des Fürsten Zur Figur des hundes Bendicò in giuseppe Tomasi di Lampedusas Il Gattopardo Der 1958 posthum bei Feltrinelli erschienene Roman Il Gattopardo von Giuseppe Tomasi di Lampedusa handelt vom Niedergang des sizilianischen Adelsgeschlechts der Salina, das die Pardelkatze (ital gattopardo) als Wappentier führt Er wird größtenteils aus der Sicht des Familienoberhauptes, des Fürsten Don Fabrizio, erzählt, 1 der diesen Niedergang und die 1860 in Italien einsetzende gesellschaftliche Revolution, die den Aufstieg des Bürgertums zur herrschenden Klasse zur Folge hat, tatenlos mit ansieht Die politischen und sozialen Umstände sehr wohl richtig einschätzend, unterstützt er die Heirat seines opportunistischeren Neffen Tancredi mit der schönen und vor allem vermögenden Bürgerlichen Angelica, während seine eigenen Töchter unverheiratet bleiben Bis zu seinem Tod im Jahre 1883 begleitet dabei stets ein Hund seinen Lebensweg, und in den entscheidenden Jahren der Revolution, die den größten Teil der Romanhandlung ausmachen, ist es die Dogge Bendicò, die an der Seite des Fürsten weilt und selbst über den eigenen Tod hinaus noch präsent ist Auf die Tatsache, dass diesem Hund innerhalb des Romans eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt, hat Giuseppe Tomasi di Lampedusa in einem Brief an seinen Freund Enrico Merlo di Tagliavia selbst hingewiesen, ohne jedoch diese Andeutung zu konkretisieren: «Fai attenzione: il cane Bendicò è un personaggio importantissimo ed è quasi la chiave del romanzo» . 2 Diese Aussage ist allerdings mit Vorsicht zu genießen Bendicò begegnet dem Leser zwar an allen Ecken und Enden des Gattopardo und begleitet die Handlung im Großen und Ganzen von Anfang bis Ende, ihn jedoch als Schlüssel des Romans zu bezeichnen, heißt, dem Hund eine Funktion aufzubürden, die dieser nicht erfüllen kann Einen derartig vielschichtigen Roman auf einen «romanzetto a chiave» 3 zu reduzieren und den Hund zu der Schlüsselfigur schlechthin zu erklären, würde bedeuten, all die anderen ‹Stimmen› des Romans zu überhören . 4 Allerdings gewährt die Auseinandersetzung mit Bendicò, wie zu zeigen sein wird, einige interessante Einblicke in den Roman und bietet mehr als nur einen Interpretationsansatz Dabei erweist sich diese Figur als durchaus literaturgeschichtlich verankert, wie das Aufgreifen verschiedener Diskurse zeigt, welche die Kulturgeschichte des Hundes geprägt haben 2_IH_Italienisch_77.indd 49 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 50 Exkurs: Zum Motiv des hundes in der Literatur Die Geschichte des Hundes, die neueren molekularbiologischen Erkenntnissen zufolge bereits vor mehr als 100 .000 Jahren einsetzt, als eine erste genetische Aufspaltung der Vorläufer der heutigen Wölfe und Hunde erfolgt, ist die Geschichte einer äußerst wechselvollen Koevolution mit dem Menschen . 5 Als erstes Wildtier gesellt sich der Wolf zu dem Menschen, lange bevor dieser beginnt, sesshaft zu werden, und bildet zunächst eine «Überlebensgemeinschaft» 6 mit ihm Die eigentliche Domestikation, die den Hund zum Haustier macht, fällt wohl mit der Gründung der ersten Siedlungen zur Zeit der neolithischen Revolution - vor gut 10 .000 Jahren - zusammen und besteht nicht nur in der Zähmung des Wildtiers, sondern führt im Laufe der Koevolution auch zu einer «genetisch fixierte[n], auf die Kooperation mit dem Menschen angepasste[n] Veränderung des Verhaltens» . 7 Doch der Mensch schafft sich mit dem Hund nicht nur einen dienstbaren Gefährten, der u .a als Jagd- und Wachhund eingesetzt wird, sondern profitiert noch in ganz anderer Weise von dieser Kooperation: Folgt man den Ausführungen Erhard Oesers, so hat der Hund den Menschen erst zum Menschen im Sinne eines sozialen Lebewesens gemacht, indem sich der von Natur aus eher opportunistisch veranlagte Mensch an die soziale Intelligenz und das soziale Verhalten des Hundes angepasst hat . 8 Die Kooperationsbereitschaft des Hundes führt Ursula Wolf dementsprechend auch darauf zurück, dass der Mensch als «möglicher Sozialpartner» 9 für ihn fungiert Als das «kulturfähigste aller Tiere» 10 , das - so wird bisweilen argumentiert - «vom Menschen gleichsam erzeugt und erst mit dessen Kultur entstanden» 11 ist, findet der Hund auch Eingang in die kulturellen Diskurse des Menschen und wird u .a zum Motiv der Literatur Von den unterschiedlichen Zuschreibungen, die der Hund im Laufe seiner (Kultur-)Geschichte erfahren hat, sind die folgenden im Zusammenhang mit der hier besprochenen Figur des Hundes Bendicò relevant Aufgrund seiner Kooperationsbereitschaft und seiner «Herrentreue» 12 gegenüber seinem Besitzer wird der Hund bereits früh nicht nur wegen seiner Treue geschätzt, sondern gar zu deren Symbol erhoben . 13 Als ‹Urerzählung› dieser Erhebung des Hundes zum Treue-Symbol gilt Homers Odyssee, wo der nach zwanzig Jahren des Krieges und der Irrfahrt heimkehrende Odysseus, trotz der langen Abwesenheit und obwohl er verkleidet erscheint und sich verstellt, von seinem Hund Argos wiedererkannt wird . 14 Der Hund wird so zum «Modell für einen Blick, der sich von keiner Verstellung täuschen lässt» und damit zum «Garanten personaler Identität» . 15 Cervantes Coloquio de los perros wiederum entlarvt diese vermeintlich natürliche Eigenschaft des Hundes als «kulturelle Konstruktionsleistung», denn «[e]s ist 2_IH_Italienisch_77.indd 50 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 51 nicht der Hund, der die Identität des Menschen garantiert; es ist vielmehr der Mensch, der den Hund als Garanten der eigenen Identität entwirft» . 16 In seiner Funktion als Beschützer von Haus und Hof erklärt Platons Politeia den Hund zum Vorbild für die Bewacher des Staates und damit zum Symbol des Wächters Laut Platon ermöglicht die ‹philosophische Natur› des Hundes - das heißt seine Lernfähigkeit 17 - diesem die Unterscheidung zwischen Freund und Feind, Eigenem und Fremdem In der Literaturgeschichte fungiert er seither sowohl als Beschützer eines Territoriums als auch einer Person Ähnlich wie der zum Symbol der Treue erhobene Hund wird auch der Wächterhund zum Identitätsgaranten des Individuums erklärt, allerdings nicht durch die «Gleichsetzung mit dem Eigenen» sondern durch die «Unterscheidung vom Fremden» . 18 Als kulturaffines Tier, das dennoch «mit dem Index des Natürlichen versehen» 19 ist, und von dessen animalischer Natur sich der Mensch durch Sprache und Schrift abgrenzt, 20 bewegt sich der Hund seit jeher im Grenzbereich zwischen Natur und Kultur Der Mensch spricht ihm daher auch eine Vermittlerposition zwischen diesen beiden Bereichen zu und erhebt ihn zum Symbol ihrer Differenz, «wobei sich mittels des Hundes sowohl die Bestätigung dieser Grenze als auch deren Infragestellung erzählen lässt» . 21 Helmut Brackert und Cora van Kleffens führen die Tatsache, dass sich der Mensch des Hundes als Vermittler zwischen Natur und Kultur bedient - und ihm damit eine Sonderstellung gegenüber den anderen Tieren einräumt -, darauf zurück, dass die menschliche Triebstruktur dem Menschen eine Art der Wiedergutmachung gegenüber seiner im Prozess der Entwicklung zum Kulturwesen zunehmend verdrängten Natur abverlangt: 22 «[Ü]ber das von ihm domestizierte und seiner Wildheit beraubte Tier vermag [der Mensch] sich dem abgespaltenen Teil seines Ichs auf eine für ihn ungefährliche Weise wieder anzunähern, um so auf dem Umweg über das Tier die aufgegebene Ganzheit punktuell wieder herzustellen .» 23 Gerhard Neumann argumentiert in diesem Zusammenhang ähnlich: «Der Hund bezeugt durch seinen Blick auf sein Gegenüber gleichsam das Naturwahre des Menschen, das von der Zivilisation aus gesehen, sein schlechthin Anderes ist, zugleich aber Vorschein seines Mit-sich-Einigseins in der unwandelbaren Treue zu sich selbst .» 24 2_IH_Italienisch_77.indd 51 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 52 Neumann bezeichnet «das Tier als Widerpart und Spiegelwesen des Menschen» 25 und spricht dem Hund darüber hinaus wiederum die Rolle eines Identitätsgaranten des Menschen zu Er begreift den in der neuzeitlichen europäischen Malerei und Literatur inszenierten «Blickwechsel zwischen dem ‹Kulturkörper› des Menschen und dem ‹Naturkörper› des Tieres» 26 in Anlehnung an Hegels Herr-Knecht-Modell als einen Blickwechsel, der menschliche Identität zu stiften vermag, speist diese sich nach Hegel doch aus wechselseitiger Wahrnehmung und Anerkennung . 27 Folgt man den weiteren Ausführungen Neumanns, scheint der Blick des Hundes sich auf den Menschen vor allem in seiner Funktion als Wissenschaftler 28 zu richten, und so wird der Hund als «Exponent natürlicher Beglaubigung» 29 zum «unbestechliche[n] Bewahrheiter des mit sich einigen, wissenden wie erkennenden menschlichen Selbst» . 30 In seiner Funktion als Identitätsgarant erscheint der Hund dabei - zumindest in der Porträtmalerei - als dem jeweiligen Geschlecht angepasst: Während der Mann vor allem zusammen mit Jagdhunden dargestellt wird, fungieren im Falle der Frau sogenannte Schoßhunde als Garanten weiblicher Identität . 31 Dem Hund als Figuration des Natürlichen steht die Ansicht gegenüber, dass der Hund sich «zunehmend und paradoxerweise als ein die Menschenwelt bevölkerndes Kulturwesen schlechthin» 32 erweist, als gleichsam menschengemacht In diesem Kontext wiederum erscheint der Wolf als sein natürliches Pendant, ein Tier, das der Mensch zunächst als Jagdgefährte toleriert und dann jahrhundertelang bis zur fast vollständigen Ausrottung verfolgt hat . 33 Die dem Wolf lange Zeit entgegengebrachte Geringschätzung schlägt sich auch in der Tradition von Fabel und Satire nieder, «die das Tier als Metapher oder Gleichnis nutzen, [ . . .] als allegorische Verkleidung menschlicher Eigenschaften» 34 , und in denen der Wolf für «Gier und Dummheit» 35 steht Im Laufe seiner Kulturgeschichte gerät jedoch nicht nur die ‹Natürlichkeit› des Hundes auf den Prüfstand, sondern es lassen sich auch Texte finden, in denen der Hund «zum Symbol der Unzuverlässigkeit und Treuelosigkeit mutieren kann» 36 und in seiner Funktion als Wächter zum Instrument der Ausübung von sozialer und politischer Gewalt wird . 37 Eine ähnliche Umwertung hat auch die Mittlerfunktion des Hundes zwischen Diesseits und Jenseits erfahren, die dem Hund unter anderem von den alten Ägyptern und Griechen zugeschrieben wurde, die den Hund «als Seelenträger, als Totengeleiter und als Wächter der Unterwelt» 38 ansahen Im Übergang zum volkstümlichen Aberglauben wird der Hund nunmehr zur «Verkörperung der den Menschen feindlich gesinnten Dämonen» . 39 2_IH_Italienisch_77.indd 52 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 53 Diese Bedeutungsumkehrung gehört in den Zusammenhang einer Auslegungstradition, die den Hund «von jeher mit dem Schlechten und Gemeinen, dem Wertlosen und Unedlen, mit magischen Praktiken und Aberglauben» 40 verbindet und sich bis heute in allerlei negativen Sprichwörtern wie ‹Hundeleben› und ‹hundsmiserabel› niederschlägt . 41 Diese negative Auslegung des Hundes und seine Geringschätzung hängen auch mit der Tatsache zusammen, dass die (religiöse) Verehrung von Tieren mit Aufkommen der Hochreligionen Judentum, Christentum und Islam nachlässt, da deren der Antike entlehntes anthropozentrisches Weltbild den Menschen zur Krone der Schöpfung und damit zum Herrscher über die Tierwelt macht . 42 Der Hund tritt dadurch aus einer annähernd gleichwertigen Position in ein durch Abhängigkeit geprägtes Herr-Knecht-Verhältnis ein . 43 Die hier skizzierten kulturellen Zuschreibungen haben auf die eine oder andere Weise auch ihren Eingang in den Roman Il Gattopardo gefunden und die Figur des Hundes Bendicò geprägt Inwieweit sie Anteil an dieser Figur haben und welche Aspekte Bendicòs im Roman selbst angelegt sind, zeigt eine genauere Analyse des Textes Der treue gefährte Anders als die Bracken Teresina und Arguto 44 , die Don Ciccio Tumeo, der Organist von Donnafugata, als Jagdhunde hält, ist die Dogge Bendicò nicht zu einem ‹Gebrauchshund› abgerichtet worden, sondern dient dem Fürsten vielmehr als Gefährte Dabei ist Bendicò weder der erste noch der letzte tierische Gefährte des Fürsten, welcher sich am Ende seines Lebens an einige Hunde erinnert, die seinen Lebensweg begleitet haben: «[D]opo, i cani: Fufi, la grossa mops della sua infanzia, Tom, l’irruente barbone confidente ed amico, gli occhi mansueti di Svelto, la balordaggine deliziosa di Bendicò, le zampe carezzevoli di Pop, il pointer che in questo momento lo cercava sotto i cespugli e le poltrone della villa e che non lo avrebbe più ritrovato .» 45 Diese Erinnerungen zählt Don Fabrizio zu den «pagliuzze d’oro dei momenti felici» (Il Gattopardo, S 243) seines Lebens, und in seiner Lebensbilanz folgen sie unmittelbar auf die glücklichen Augenblicke mit seiner Familie - es sind nur wenige - und mit seinem Neffen Tancredi, den er als «il suo figlio vero» (ebd ., S 50) bezeichnet Die «special fondness» 46 , mit der Don Fabrizio hier von seinen Hunden spricht, hat der Protagonist mit seinem Autor 2_IH_Italienisch_77.indd 53 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 5 4 ebenso gemein wie die Tendenz, Menschen eher skeptisch zu begegnen, wie Francesco Orlando in seinen Ricordi di Lampedusa berichtet: «Lampedusa riservava o trasferiva agli animali una simpatia certo meno impegnativa che non sarebbe stata quella molte volte negata al genere umano; l’amore per i cani di Don Fabrizio è lo stesso che lui condivideva oltre misura coi cugini Piccolo, e che gli faceva prendere per vezzeggiare la cagnetta Poppy una voce bonariamente affettata .» 47 Bezeichnenderweise verleiht Tomasi di Lampedusa dem letzten Hund des Fürsten auch den Namen seines letzten Hundes, Pop, den zu hegen und pflegen er in einem seinem Testament beigefügten Brief seinen Hinterbliebenen aufträgt: «E prego di avere la massima cura di Pop alla quale sono assai affezionato .» 48 Bendicò jedoch kommt unter diesen Hunden - einmal abgesehen von dem nicht näher beschriebenen Svelto, nach dem Don Fabrizio einen von ihm entdeckten kleinen Planeten benannt hat 49 - eine Sonderstellung zu Er ist in den entscheidenden Jahren des Umbruchs, die den größten Teil der Romanhandlung einnehmen, an der Seite des Fürsten und überdauert in gewisser Weise sowohl den eigenen Tod als auch den Tod Don Fabrizios Denn dieser lässt Bendicò, den er anscheinend nicht missen möchte, 50 nach dessen Tod ausstopfen und ihm damit eine ähnliche Behandlung zuteilwerden wie im alten Ägypten, wo die Herrscher und Würdenträger ihre Lieblingshunde nach deren Ableben einbalsamieren ließen . 51 Interessanterweise ist Bendicò nicht nur der erste Auftritt innerhalb des Romans im Sinne eines Erscheinens auf der Szenerie vergönnt - er betritt den Salon, in dem sich die Familie gerade zum täglichen Rosenkranzgebet versammelt hatte, von dem er ausgeschlossen worden war 52 - sondern auch der letzte Abtritt, wenn Concetta den nunmehr ausgestopften und von Motten zerfressenen Hund, den sie nach dem Tod ihres Vaters behalten hatte, auf den Müll werfen lässt und mit dieser Handlung den Roman beschließt . 53 Somit begleitet Bendicò mehr oder weniger die gesamte Romanhandlung, unterstreicht durch die Tatsache, dass er als Erster auf- und als Letzter abtritt, die unter anderem von Davide Messina postulierte «circular structure of the novel» 54 , und erfüllt somit «una funzione strutturale molto importante» 55 Betrachtet man das Erscheinungsbild Don Fabrizios und das der Dogge Bendicò, deren Rasse zu einer der größten der Welt zählt, erweist sich der Hund - zumindest äußerlich - als tierisches Äquivalent seines Herrn, hat er doch eine ähnliche Statur wie dieser: «[D]i nuovo poté ammirarsi lo 2_IH_Italienisch_77.indd 54 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 55 spettacolo dell’uomo gigantesco che andava a spasso per il giardino insieme al cane-colosso .» (Il Gattopardo, S 283) Auch zählen die ursprünglich für die Jagd gezüchteten Doggen laut Gerhard Neumann zu den Identitätsgaranten des Mannes . 56 Zudem ist die Rasse der Doggen nordischer bzw deutscher Herkunft, so dass Bendicò zumindest partiell die Abstammung des Fürsten teilt, der eine deutsche Mutter hat . 57 Wie die bereits erwähnte Aufzählung der anderen Hunde, die Don Fabrizio im Laufe seines Lebens als Gefährten gehalten hat, erkennen lässt, ist keiner dieser anderen Hunde dem Fürsten von der Statur her so ähnlich wie Bendicò, was dessen Sonderstellung noch untermauert Was der Fürst an Bendicò - und den Hunden im Allgemeinen - besonders schätzt, ist die Vertrauenswürdigkeit, die er in gewohnt ironischer Weise darauf zurückführt, dass die Hunde der menschlichen Sprache nicht mächtig sind: «Di assoluta fiducia non c’erano che i cani e soltanto in quanto sprovvisti di linguaggio articolato .» (Il Gattopardo, S 117) Der stumme Hund ist Don Fabrizio oft ein weitaus willkommenerer Gefährte und in gewissem Sinne auch Gesprächspartner - nicht ohne Grund nennt Lanza Tomasi das in neueren Editionen des Gattopardo enthaltene Fragment A, 58 das ursprünglich das vierte Kapitel des Romans eröffnete, «Don Fabrizio filosofa con Bendicò» 59 - als die von ihm so verachteten Standesgenossen 60 Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang, dass der Hund aufgrund der Ermangelung einer Möglichkeit, sich sprachlich zu artikulieren, zu einer Projektionsfläche wird, in die der Fürst bestimmte Eigenschaften einschreibt, ähnlich wie es sich bei der bereits beschriebenen Symbolbildung verhält, bei welcher der Hund nicht die Treue selbst ist, sondern ‹nur› zu deren Symbol erhoben wird Eine der Eigenschaften, die Don Fabrizio Bendicò zuspricht, ist, dass er in gewisser Weise den Sternen ähnlich ist: «‹Vedi, tu Bendicò, sei un po’ come loro, come le stelle: felicemente incomprensibile, incapace di produrre angoscia .›» (Il Gattopardo, S 97) Deren Bewegungen verleiten den Fürsten zu der Illusion, dass sie seinen Berechnungen gehorchen: «[I]n lui orgoglio e analisi matematica si erano a tal punto associati da dargli l’illusione che gli astri obbedissero ai suoi calcoli (come di fatto sembravano fare) .» (Ebd ., S 34) In diesem Zusammenhang erscheint der Hund, wenn nicht unbedingt als etwas Berechenbares, so doch als etwas, das sich beherrschen lässt und sich dem Fürsten ähnlich ergeben zeigt wie die Prostituierte Mariannina, 61 die Don Fabrizio daher auch als «[u]na specie di Bendicò in sottanino di seta» (ebd .) bezeichnet Die Teleskope und Fernrohre wiederum, mit denen der Fürst die Sterne beobachtet, werden mit gut erzogenen Tieren verglichen: «I due telescopi e i tre cannocchiali, accecati dal sole stavano accucciati buoni buoni, col tappo nero sull’oculare, bestie bene avvezze che sapevano come il 2_IH_Italienisch_77.indd 55 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 56 loro pasto venisse dato solo la sera .» (Ebd ., S 57) Dadurch wird eine Verbindung zwischen den Instrumenten und dem ergebenen Bendicò hergestellt, die diesen in die Nähe eines Werkzeugs rückt und auf einen weiteren Zusammenhang zwischen der Astronomie und dem Hund hinweist, denn beide dienen dem Fürsten zu einem bestimmten Zweck: als Trostspender in diesen unruhigen Zeiten Durch die Betrachtung der Sterne verspricht sich der Fürst «un po’ di conforto» (ebd ., S 232), da sie von einer (scheinbaren) Beständigkeit fernab des wechselvollen irdischen Treibens künden: «Come sempre il vederle [le stelle] lo rianimò; erano lontane, onnipotenti e nello stesso tempo tanto docili ai suoi calcoli; proprio il contrario degli uomini, troppo vicini sempre, deboli e pur tanto riottosi .» (Ebd .) Sie erscheinen ihm, ähnlich den Hunden, «sempre fedele» (ebd .), «le sole pure, le sole persone per bene» (ebd ., S 97) Auch Bendicò bietet Don Fabrizio eine Form des Trostes: «Ad uno sconforto generalizzato e cupo, a uno sconforto per così dire metafisico del padrone, l’affetto di un cane può arrecare un vero sollievo; quando però le ragioni di cruccio sono circoscritte e precise (una lettera penosa da scrivere, una cambiale che scade, un incontro sgradevole da affrontare) non vi sono scodinzolamenti che tengano; le povere bestie provano e riprovano, continuano ad offrirsi all’infinito, non servono a nulla; la loro dedizione è rivolta a sfere superiori e generiche dell’affetto umano e contro guai individuali le loro profferte cadono nel vuoto; un alano da accarezzare non consola di un rospo da inghiottire .» (Ebd ., S 283) Betrachtet man diese Textstelle jedoch genauer, so fällt auf, dass der Trost eines Hundes nur im Falle eines «sconforto [ . . .] metafisico» hilft, jedoch nicht «contro guai individuali» Da ist der Trost, den die Besuche bei Mariannina dem Fürsten bieten, ein wenig greifbarer, wenn auch nicht beständiger . 62 Der Trost der Sterne entpuppt sich hingegen als ebenso wenig auf konkrete Situationen anwendbar wie der eines Hundes In Stunden der Todessehnsucht künden die Himmelskörper dem Fürsten zwar von einem Dasein jenseits menschlicher Existenz, von einer «regione di perenne certezza» (Il Gattopardo, S 232), doch letztlich ist auch die Astronomie für Don Fabrizio «im Grunde nur ein Palliativ» 63 und nimmt in seinem Leben den «luogo di morfina» (Il Gattopardo, S 52) ein Doch mag der Trost, den der Hund seinem Herrn bieten kann, noch so unvollkommen sein, als Gefährte wird Bendicò von Don Fabrizio trotzdem sehr geschätzt Dass der Fürst sich einen Hund als tierischen Gefährten gesucht hat, hängt im Übrigen nicht nur mit der Tatsache zusammen, dass 2_IH_Italienisch_77.indd 56 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 57 der Hund als eines der Tiere gilt, mit dem «in großem Maß eine Verständigung möglich ist», 64 und der daher, folgt man den Ausführungen Ursula Wolfs, als ‹Gefährte› - und nicht als Nutztier - eingestuft wird, 65 sondern auch mit dem Umstand, dass der Hund - und hier sind besonders die Jagdhunde zu nennen - spätestens seit dem Mittelalter in Zusammenhang mit der adligen Selbstrepräsentation 66 steht und daher auch als eine Art Statussymbol fungiert Brackert und van Kleffens gehen in diesem Kontext sogar so weit, zu behaupten, dass der treue Hund zum einzigen Freund eines Herrschenden wird, der sich mit der Einsamkeit der Macht konfrontiert sieht, 67 räumen allerdings auch ein, dass sich der «Versuch, sich über das Tier [ . . .] einen Ersatzpartner zu schaffen [ . . .] als Trugschluss» erweist, «und dies nicht zuletzt deshalb, weil kein Tier eine solche Leistung zu erbringen vermag» . 68 In einer Zeit des Niedergangs des Adels kann von dem Fürsten als Herrscher zwar kaum noch die Rede sein, doch sieht er sich durchaus mit einer ähnlichen Form von Einsamkeit konfrontiert, die weniger mit seiner gehobenen Stellung einhergeht als vielmehr mit der Tatsache, dass seine Standesgenossen ihn aufgrund seiner Beschäftigung mit der Astronomie als «uno ‹stravagante›» (Il Gattopardo, S 219) ansehen und er sich wegen seines Temperaments «spesso isolato non già per rispetto, come credeva, ma per timore» (ebd ., S 220) fühlt Einzig sein Neffe Tancredi scheint einen gewissen Zugang zu ihm zu haben, sieht Don Fabrizio in diesem doch eine jüngere, opportunistischere Ausgabe seiner selbst, 69 wie die Spiegelszene im ersten Kapitel bereits andeutet, 70 der die berühmte Einschätzung Tancredis zur politischen Lage Siziliens folgt . 71 Bendicò scheint diese Zuneigung, die der Fürst Tancredi angedeihen lässt, zu teilen - zeigt sich dieser dem Hund gegenüber doch als «amico» (Il Gattopardo, S 50) und «caro compagno di giochi» (ebd ., S 152) - und erweist sich damit als Spiegel der Gefühle seines Herrn Der Rest der Familie begegnet Don Fabrizio dagegen ebenfalls meist mit «timore» (ebd ., S 41) und erst in der Stunde seines Todes erkennt dieser in seiner Tochter Concetta «una vera Salina» (ebd ., S 244), die, wie noch zu zeigen sein wird, neben dem Fürsten und Tancredi auch das einzige Familienmitglied ist, das mit Bendicò in Verbindung gesetzt wird Ihre Beziehung zu ihrem Vater wird jedoch durch dessen Zustimmung zur Heirat von Tancredi, in den Concetta verliebt ist, und der Bürgerlichen Angelica nachhaltig gestört, und auch Tancredi zieht seiner Wege, wodurch der Hund zum beständigsten Begleiter seines Herrn wird: «Bendicò, insomma è una presenza che assolve a una precisa funzione interlocutoria con il suo padrone, in un ambiente dove tutti vanno invece per i fatti propri .» 72 An dieser Stelle sei noch kurz erwähnt, dass der Fürst auch durchaus Figuren anderer Gesellschaftsschichten eine gewisse Achtung entgegenbringt, wie dem Hausgeistlichen Padre Pirrone und seinem Jagdgefährten Don Cic- 2_IH_Italienisch_77.indd 57 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 5 8 cio Tumeo, dem Organisten von Donnafugata, und mit ihnen in den Dialog tritt Doch wird er diese eher als seine Untergebenen wahrnehmen denn als potenzielle Freunde Bendicò übernimmt so die Funktion eines «compagno inseparabile» 73 , der Don Fabrizio voraus durch Haus und Garten läuft und mit dem der Fürst «fraterni rapporti» (Il Gattopardo, S 283) pflegt Dem Hund gegenüber erweist sich der Fürst dabei als sehr viel nachsichtiger als mit seinen Mitmenschen, wird diesem doch die Verwüstung des Gartens ebenso verziehen 74 wie das ungestüme Betteln um Einlass an einer geschlossenen Tür . 75 Auf der anderen Seite bekommt Bendicò aber durchaus auch die unterdrückte Wut Don Fabrizios zu spüren: «Stropicciava un orecchio del cane fra le dita con tanta forza che la povera bestia guaiolava, onorata, senza dubbio, ma sofferente .» (Il Gattopardo, S 55) Bendicò dient dem Fürsten als stummer und geduldiger Gesprächspartner und bewahrt in Zeiten der Krise, von denen er anscheinend unberührt bleibt, seine ihm eigene Ausgelassenheit und «the self-identity of animal candour and fidelity» . 76 Jürgen Trebesch bezeichnet Bendicò daher auch als «das lebende Wesen, dem sich der Fürst am engsten verbunden fühlt» . 77 Diese enge Verbundenheit führt schließlich auch dazu, dass Don Fabrizio diesen Hund noch über dessen Tod hinaus an seiner Seite wissen möchte und ihn einbalsamieren lässt Folgt man den Ausführungen Francesco Orlandos, erhält Bendicò noch eine weitere Bedeutung in seiner Beziehung zum Fürsten, die ebenfalls eine Begründung für die tiefere Verbindung zwischen dem Hund und seinem Herrn bietet Orlando interpretiert den Hund nämlich als «un celato, scherzoso e parziale alter ego» des Fürsten, «un doppio insomma, ma per opposizione» . 78 In seiner Ausgelassenheit, Geselligkeit und Irrationalität ist Bendicò ein Gegenentwurf zum rationalen, beherrschten und zurückgezogenen Fürsten und lässt diesen in den Augen Don Fabrizios als «in fondo invidiabile, oltre che divertente e rassicurante» 79 erscheinen Diese Opposition, aber auch die Zuneigung Don Fabrizios zu seinem Hund, wird besonders an der folgenden Textstelle im Roman deutlich: «Il cane sperava di insegnare all’uomo il gusto dell’attività gratuita, d’inculcargli un po’ del proprio dinamismo; l’uomo avrebbe desiderato che la bestia, attraverso l’affetto potesse apprezzare, se non proprio la speculazione astratta, almeno il piacere dell’ozio ornato e signorile; nessuno dei due, si capisce, riusciva a niente, ma erano contenti lo stesso perché la felicità consiste nel ricercare gli scopi e non nel raggiungerli; almeno così si dice .» (Il Gattopardo, S 283) 2_IH_Italienisch_77.indd 58 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 59 Bendicò zeigt sich hier auch im Sinne Neumanns als Widerpart seines menschlichen Herrn: In der Gegenüberstellung mit dem Fürsten erscheint der Hund als Verkörperung einer archaischeren Lebensform, als ‹Naturkörper›, Don Fabrizio hingegen als ‹Kulturkörper› In dieser Konstellation, die das Tier als «das Andere des Menschen schlechthin» 80 begreift, wird der Hund zum Identitätsgaranten des Menschen, da es der «Blick des Anderen» ist, «der zur Geburt des Selbst führt» . 81 Als Identitätsgarant tritt der Hund auch durch seine Treue in Erscheinung, indem er für einen Blick steht, «der sich von keiner Verstellung täuschen lässt» . 82 Der extrovertierte Charakter des Hundes findet sich im Übrigen, so Orlando, auch in seiner Namensgebung wieder: «Il nome di Bendicò, preesistente al romanzo, veniva dal libretto del Rigoletto: ‹Ah! ah! rido ben di core . . .›; nell’origine melodrammatica, nella cordialità di cui si ha un tronco significante, il carattere estroverso del cane trova conferma .» 83 Zudem steht Bendicò mit seiner Vitalität in Opposition zu den vielen Symbolen des Todes und der Dekadenz, die den Roman durchdringen, zumindest bis er stirbt und ausgestopft zu einer «représentation au vif of the [ . . .] decadence» 84 wird Der Underdog Bendicò lässt sich jedoch nicht nur als Gefährte des Fürsten interpretieren, sondern auch als dessen «underdog» . 85 Bereits die erste Szene, in welcher Bendicò auftritt, deutet darauf hin, wo der Hund hierarchisch gesehen im Hause Salina anzusiedeln ist, betritt er doch den Raum, in dem das Rosenkranzgebet abgehalten wurde, durch die Tür, durch welche die Dienerschaft gerade den Raum verlassen hat: «Dalla porta attraverso la quale erano usciti i servi l’alano Bendicò [ . . .] entrò e scondizolò .» (Il Gattopardo, S 31) Dass er mit den Bediensteten, den ausgewiesenen Underdogs einer jeden Gesellschaft, auf eine Stufe gestellt wird, legt auch die folgende Formulierung nahe: «Giù, intorno alla villa silenzio luminoso era profondo, signorile all’estremo; sottolineato più che disturbato da un lontanissimo abbaiare di Bendicò che insolentiva il cane del giardiniere in fondo all’agrumeto, e dal battere ritmico, sordo del coltellaccio di un cuoco che sul tagliere laggiù in cucina triturava della carne per il pranzo non lontano .» (Ebd ., S 59) Zusammen mit dem geschäftigen Treiben der Dienerschaft unterstreicht das Bellen Bendicòs die herrschaftliche Stille des fürstlichen Anwesens mehr, als dass es sie stört, und bildet damit den Hintergrund vor dem sich das Leben des Adels entfaltet Dies erinnert ein wenig an eine Szene in Luchino Viscon- 2_IH_Italienisch_77.indd 59 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 6 0 tis Verfilmung des Gattopardo, in der das Leben der bäuerlichen Bevölkerung mit dem des aufstrebenden Bürgertums und des alten Adels kontrastiert wird und Visconti herausstreicht, dass sich für die einfache Landbevölkerung durch die Revolution nichts verändert hat, sie bleibt der gesellschaftliche Underdog . 86 Diese Szene zeigt die Bauern bei der Feldarbeit, während im Hintergrund bereits die Walzerklänge einsetzen, die den Ball ankündigen, auf dem sich die alte und die neue herrschende Schicht, Adel und Bürgertum, begegnen Über Viscontis Film heißt es bei Davide Messina daher auch: «It is here that the underdog surfaces as an interpretive tone .» 87 Im Roman hingegen existiert diese «doppelt[e] Perspektive» 88 nicht, hier führt der Underdog, geschuldet durch die Perspektive des Fürsten, im wahrsten Sinne des Wortes ein Dasein am Rande Bendicò zeigt sich auch als Underdog, wenn er in seiner Ergebenheit mit der bäuerlichen Mariannina verglichen wird, die dem Fürsten als einem Höhergestellten nichts verweigert . 89 Am deutlichsten wird die ‹gesellschaftliche› Position, die Don Fabrizio seinem tierischen Gefährten einräumt, jedoch in einem Gespräch mit seinem Flurhüter Russo, der Verbindungen zu den Revolutionären unterhält und dem Fürsten als Onkel Tancredis seinen besonderen Schutz einräumt, was den Fürsten außerordentlich verärgert: «Il Principe si sentì umiliato: adesso si vedeva disceso al rango di protetto degli amici di Russo; il suo solo merito, a quanto sembrava, era di esser zio di quel moccioso di Tancredi ‹Fra una settimana andrà a finire che avrò la vita salva perché tengo in casa Bendicò .›» (Il Gattopardo, S 55) Bendicò wird hier als Geringster des Hauses Salina benannt, was zu den Textstellen des Romans passt, die den Hund im Allgemeinen als etwas Minderwertiges darstellen, als unterworfenes Tier So benimmt sich Concetta Tancredi gegenüber äußerst hochmütig, nachdem er seine frivole Klostergeschichte zum Besten gegeben hat, und behandelt ihn «come un cane» (ebd ., S 113), während Don Calogero sich durch den Fürsten von der Tatsache überzeugen lässt, «che una conversazione può benissimo non rassomigliare a una lite fra cani» (ebd ., S 145) Diese Formulierungen gehören in den Kontext der negativen Sprichwörter, die den Hund zum Gegenstand haben und die Tatsache widerspiegeln, dass der Hund «seit jeher im Zustand absoluter Rechtlosigkeit und totaler Abhängigkeit vom Menschen» 90 lebt Nicht ohne Grund bezeichnet Konrad Lorenz die Anhänglichkeit eines Hundes daher auch als «Herrentreue» . 91 Die ‹Herrentreue›, die Bendicò gegenüber dem Fürsten hegt, zeigt sich dabei vor allem auch in seinem Verhalten gegenüber Angelica Bereits beim 2_IH_Italienisch_77.indd 60 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 61 ersten Gang in den Garten wird angedeutet, wie Bendicò im weiteren Verlauf des Romans auf die Bürgerliche reagieren wird: Als Don Fabrizio dem Hund eine degenerierte Rose hinhält, um daran zu schnüffeln, zieht der Hund sich angewidert zurück, 92 was auf sein Verhalten gegenüber der «rosa» (Il Gattopardo, S 129) Angelica vorausdeutet, die er von der ersten Begegnung an seine Abneigung spüren lässt: «Bendicò soltanto, in contrasto con la consueta sua socievolezza, ringhiava nel fondo della propria gola .» (Ebd ., S 147) Der Hund tritt hier in seiner Funktion als Wächter auf, der das Revier seines Herrn gegen einen Eindringling verteidigen will, der in diesem Fall in Gestalt einer schönen Bürgerlichen auftritt, deren Klasse sich gerade daran macht, den Adel als herrschende Schicht abzulösen Auch Concetta nimmt Angelica als Eindringling wahr, da sie in ihr zu Recht eine Konkurrentin um das Herz Tancredis wittert Ihr Wittern ähnelt dabei dem des Hundes, 93 der sich so auch als Spiegel ihres Verhaltens erweist Angelicas «denti di lupatta» (Il Gattopardo, S 95) weisen sie als das wilde Gegenstück zum gezähmten Hund aus, der sich in seiner Ergebenheit als eine Art Snob darstellt, den Don Fabrizio in Bezug auf seinen Jagdgefährten, Don Ciccio Tumeo, wie folgt beschreibt: «[I]n quella remotissima età esisteva la gente per la quale ubbidire, imitare e soprattutto non far della pena a chi si stima di levatura sociale superiore alla propria, è legge suprema di vita: lo ‹snob› essendo infatti il contrario dell’invidioso Allora egli si presentava sotto nomi differenti: era chiamato ‹devoto›, ‹affezionato›, ‹fedele›» (Ebd ., S 125) Im Angesicht des «declino del suo prestigio» (ebd ., S 79) erscheint dem Fürsten der Organist von Donnafugata als «l’ultimo fedele di casa Salina» (ebd ., S 140), eine Beschreibung, die sich ebenfalls auf den tierischen Gefährten des Fürsten anwenden lässt In der Gegenüberstellung von Angelica und Bendicò zeigt sich der Hund im Gegensatz zum Wolf als das unterworfene Geschöpf, wohingegen sich der Wolf als ungezähmter Urvater des Hundes nicht in die Rolle des Untergebenen fügt und den gesellschaftlichen Aufstieg wagt In diesen Zusammenhang passt auch, dass Don Fabrizio den aufstrebenden Don Calogero als Schakal imaginiert, 94 einen weiteren wilden Artverwandten des Hundes, und erklärt, dass dessen Art die «Gattopardi» als herrschende Klasse beerben wird: «Noi fummo i Gattopardi, i Leoni; quelli che ci sostituiranno saranno gli sciacalletti, le iene .» (Il Gattopardo, S 185) Der Fürst lässt dabei keinen Zweifel aufkommen, dass er diese gesellschaftliche Veränderung für einen Verfall hält: «[E] dopo sarà diverso, ma peggiore .» (Ebd .) 2_IH_Italienisch_77.indd 61 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 62 Der Chevalley di Monterzuolo wiederum, der dem Fürsten mit der nötigen Ehrerbietung begegnet und diesem einen Platz im neu geschaffenen Senat anbietet, wird von Bendicò als ‹guter Mann› bestätigt: «Bendicò, meticoloso, fiutò a lungo i calzoni di Chevalley; dopo, persuaso di aver da fare con un buon uomo si accovacciò sotto la finestra e dormì .» (Ebd ., S 177) Damit teilt Bendicò die Einschätzung des Erzählers - und wahrscheinlich auch des Fürsten -, der den Chevalley als «un’onest uomo» (ebd ., S 182) beschreibt, und ihn zudem als «[r]ampollo di una di quelle famiglie della piccola nobiltà piemontese» (ebd ., S 171) bezeichnet, der sich ganz beeindruckt von dem fürstlichen Anwesen zeigt, und daher nicht als Eindringling wahrgenommen wird Der Blick Bendicòs, der sich auf Don Fabrizio richtet, ist in Zeiten, in denen das Ansehen des Fürsten in den Augen seiner Untergebenen zunehmend schwindet und der Adel als herrschende Klasse durch das Bürgertum abgelöst wird, einer der wenigen Blicke, die den Fürsten in seiner - nunmehr verlorenen - Rolle des Herrschenden bestätigen Es ist der Blick des Knechtes auf seinen Herrn, aus dem heraus der Herr sein Selbstbewusstsein und damit seine eigene Identität schöpft . 95 Ein weiterer Underdog des Fürsten ist im Übrigen der Hausgeistliche Padre Pirrone, 96 der bezeichnenderweise an einer Stelle des Romans auch als ‹Hund› tituliert wird: «[P]adre Pirrone che aveva più o meno le funzioni di cane da mandria, chinò e si raccomandò a Dio .» (Il Gattopardo, S 41) Zwischen Dekadenz und Tod Dekadenz und Tod durchziehen leitmotivisch den Roman, und auch Bendicò begegnet ihnen lange bevor er selbst in seiner ausgestopften Form zu einem Teil dieser Motive wird Bereits der erste Gang in den Garten der Villa Salina, den er zusammen mit Don Fabrizio unternimmt, deutet auf das Ende des Romans voraus: Die Abgeschiedenheit des Gartens verleiht diesem «un aspetto cimiteriale» (Il Gattopardo, S 34), ein Umstand, der durch die Tatsache, dass dort einen Monat zuvor ein tödlich verwundeter Soldat sein Leben ausgehaucht hat, noch verstärkt wird, und in der Luft liegen «profumi untuosi, carnali e lievemente putridi come i liquami aromatici distillati dalle reliquie di certe sante» (ebd ., S 34 f .), eine Vorausdeutung auf die Reliquien, welche die Töchter des Fürsten nach dessen Tod so obsessiv sammeln Auch Bendicò wird am Ende zu einer Art Reliquie werden Ein Blick auf die Kulturgeschichte des Hundes lässt aber auch noch eine andere Lesart dieser Szene zu: Der dem Fürsten in den friedhofsähnlichen Garten voranschreitende Hund erinnert an die Vorstellung einiger alter Völker, dass der Hund eine «Mittlerfunktion [ . . .] zwischen Diesseits 2_IH_Italienisch_77.indd 62 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 6 3 und Jenseits» innehat und als «Totengeleiter» fungiert, der «die Seelen der Verstorbenen [ . . .] ins Jenseits [ . . .] bringen» soll . 97 Im übertragenen Sinne steigen Herr und Hund in dieser Szene zusammen ins Reich der Toten hinab, in der eigentlichen Todesszene des Fürsten ist es jedoch eine Verkörperung der Venus, die Don Fabrizio als Totengeleiterin imaginiert . 98 Bendicò ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrzehnten tot, und auch der letzte Hund des Fürsten ist in seiner Todesstunde nicht anwesend Eine weitere Szene, in der Bendicò dem Tod begegnet, ereignet sich auf dem Weg nach Donnafugata, als er «contro i suggerimenti funerei delle cornacchie» (Il Gattopardo, S 70) anbellt, womit Lampedusa auf ein sehr gängiges Todesmotiv der Literatur zurückgreift . 99 Das Motiv der Krähen als Todesboten wiederholt sich auf dem Ball, den Lampedusa zu einem Totentanz stilisiert, einem Tanz des Adels mit seinem Totengräber, dem Bürgertum «[A] lui, Don Fabrizio, gli abiti neri dei ballerini ricordavano le cornacchie che planavano, alla ricerca di prede putride, al disopra dei valloncelli sperduti» (Il Gattopardo, S 221) heißt es an einer Stelle, und diesmal ist kein Bendicò da, der sich anschickt, diese Todesboten zu verjagen Die Todesmotivik verdichtet sich zusehends, und so schließt sich im darauffolgenden Kapitel der Tod des Fürsten an, obwohl dieser erst etliche Jahre später erfolgt Am «Ende von allem» 100 gehört Bendicò die letzte Szene des Romans: Sein seit 45 Jahren ausgestopfter und inzwischen von Ungeziefer zerfressener Körper wird auf Anweisung von Concetta von einer Bediensteten aus dem Fenster auf den Müll geworfen und nimmt im Fallen für einen Moment die Gestalt eines tänzelnden Gattopardo an: «Mentre la carcassa veniva trascinata via, gli occhi di vetro la fissarono con l’umile rimprovero delle cose che si scartano, che si vogliono annullare Pochi minuti dopo quel che rimaneva di Bendicò venne buttato in un angolo del cortile che l’immondezzaio visitava ogni giorno: durante il volo giù dalla finestra la sua forma si ricompose un istante: si sarebbe potuto vedere danzare nell’aria un quadrupede dai lunghi baffi e l’anteriore destro alzato sembrava imprecare Poi tutto trovò pace in un mucchietto di polvere livida .» (Il Gattopardo, S 268) Am Schluss des Romans wird der Hund zur «symbolische[n] Repräsentation des Gattopardo» 101 und vollzieht den Fall des Hauses Salina nach, der sich im letzten Kapitel endgültig manifestiert: 102 Während sich die über Jahre vom väterlichen Erbe angeschafften Reliquien der unverheirateten Töchter fast alle als wertloser Plunder herausstellen und diese zum Gespött machen, 2_IH_Italienisch_77.indd 63 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 6 4 muss Concetta erkennen, dass sie selbst an ihrem Unglück schuld ist, Tancredi an eine andere verloren zu haben, und nicht ihr Vater, dem sie dies jahrelang zum stummen Vorwurf gemacht hatte Wie sich in einem Gespräch mit einem alten Bekannten Tancredis herausstellt, hat sie Tancredi in jungen Jahren zu Unrecht die kalte Schulter gezeigt, nachdem sie einen Scherz seinerseits missverstanden hatte, und damit selbst dazu beigetragen, dass ihr Cousin sich schließlich für Angelica entschieden hat: «[N]on vi erano stati nemici ma una sola avversaria, essa stessa; il suo avvenire era stato ucciso dalla propria imprudenza, dall’impeto rabbioso dei Salina .» (Il Gattopardo, S 263) Kurz nach dieser Erkenntnis lässt sie den ausgestopften Bendicò entsorgen, da auch er mit einem Mal «ricordi amari» (ebd ., S 268) in ihr auslöst Jahrzehntelang muss sie sich in ihrer Einschätzung von Angelica als Bedrohung durch den Hund bestätigt gesehen haben, auch sie hat den stummen Bendicò zur Projektionsfläche eigener Gefühle gemacht, um nun festzustellen, dass sie dem Eindringling durch ihr Verhalten selbst die Tür geöffnet hat Bendicò wird so zur Erinnerung an ihren großen Fehler, der ihr Schicksal besiegelt hat Seine Anwesenheit, wenn auch nur in seiner ausgestopften Form, kann keinen Trost mehr bieten und er endet schließlich wie die falschen Reliquien auf dem Müll, verband sich mit ihm doch lange Zeit eine falsche Wahrheit Die Frage, ob sich Tancredi anders entschieden hätte, wenn Concetta ihn besser behandelt hätte, lässt der Roman dabei unbeantwortet, denn «[l]a verità non c’era più; la sua precarietà era stata sostituita dall’irrefutabilità della pena» (ebd ., S 264) In seinem ausgestopften Zustand wird der Hund, der sich zu Lebzeiten gegen Tod und Verfall zur Wehr gesetzt hat, zu einem Symbol der Dekadenz im Roman . 103 In seiner konservierten Form des ehemals Lebenden dient er als Sinnbild für das Leben des Adels nach der Revolution: Als herrschende Schicht abgelöst und - wie im Fall der Salinas - durch eigene Misswirtschaft ruiniert, 104 ist der Adel zu einem bloßen Schatten seiner selbst verkommen, seine große Namen haben sich in «vuota pompa» (Il Gattopardo, S 241) verwandelt Bendicòs Fall aus dem Fenster vollzieht damit nicht nur den Niedergang einer einzelnen Familie nach, sondern steht stellvertretend auch für den des Adels im Allgemeinen Für eine Interpretation des ausgestopften Bendicò als Symbol der Dekadenz spricht sich auch Lanza Tomasi aus, der den in der Einleitung zitierten Brief Lampedusas an Merlo wie folgt kommentiert: «Questa emblema araldico è la chiave della distruzione, nel senso che la rovina arriva fino al cane .» 105 Am Ende tritt der Hund, dem auch der erste Auftritt des Romans vergönnt war, als letzter ab und erweist sich so als Element, das den Text mitstrukturiert und dessen zirkulären Charakter unterstreicht Seine Funktionen innerhalb des Romans sind, wie die Analyse des Textes gezeigt hat, 2_IH_Italienisch_77.indd 64 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 6 5 vielfältig Als Gefährte des Fürsten offenbart sich der Hund als eine Art spielerische Variante seines Herrn, während er in seiner Andersartigkeit und durch seine Treue zu einem Identitätsgaranten Don Fabrizios und zum einzigen beständigen Begleiter des einsamen Fürsten wird, 106 ohne jedoch ein menschliches Gegenüber je ersetzen zu können Als Verkörperung eines Underdogs wiederum zeichnet sich Bendicò gegenüber dem Fürsten durch seine ‹Herrentreue› aus, die sich vor allem in seinem ablehnenden Verhalten gegenüber der mit einer Wölfin verglichenen und von ihm als Bedrohung wahrgenommenen Angelica manifestiert und ihn als Wächter - und Spiegel der Gefühle Concettas - erscheinen lässt Er gehört so zu den wenigen Figuren des Romans, die Don Fabrizio als Herrscher bzw Herrn bestätigen In seiner ausgestopften Form wird der Hund, der sich zu Lebzeiten durch seine Vitalität im Kontrast zu der allgegenwärtigen Todesmotivik ausgezeichnet hat, schließlich selbst zu einem Symbol der Dekadenz und zum Sinnbild für den Niedergang des Hauses Salina und des Adels im Allgemeinen, der zum bloßen Abglanz einer ehemals herrschenden Klasse verkommen ist Letztlich ist Bendicò eine Figur, die zwar nicht der Schlüssel zum Verständnis des Gattopardo ist, an der sich aber einige Facetten des Romans aufzeigen lassen, und die damit belegt, «that there are no minor characters or meaningless details in this novel» . 107 Abstract Fino alla sua morte nel 1883, Don Fabrizio, il protagonista del celebre romanzo Il Gattopardo (1958) scritto da Giuseppe Tomasi di Lampedusa, è sempre accompagnato da un cane nel corso della sua vita Negli anni decisivi della rivoluzione, che costituiscono la parte maggiore del romanzo, è l’alano Bendicò che dimora al lato del Principe ed è persino presente oltre alla propria morte La sua prima ‹entrata in scena› - Bendicò entra nel salone dopo la recita del rosario - è stata data all’alano così come l’ultima uscita del romanzo, quando il cane, ora imbalsamato, viene buttato dalla finestra per ordine di Concetta La figura del cane Bendicò, però, non solo sottolinea la struttura circolare del romanzo, ma adempie anche altre funzioni, come mostra un’analisi più precisa del testo, e si dimostra persino influenzato da discorsi diversi che hanno formato la storia culturale del cane Da un lato Bendicò funge da compagno del Principe solitario, variante giocosa del suo padrone e garante dell’identità attraverso la sua diversità e fedeltà Dall’altro la figura del cane può essere interpretata come la personificazione di un ‹underdog›, che si distingue per la sottomissione a Don Fabrizio, manifestato in modo particolare per il suo rifiuto della borghese Angelica, paragonata ad una lupa ed appare minacciosa al cane servile ed il suo padrone nobile Così Bendicò si presenta come guardiano del Principe e 2_IH_Italienisch_77.indd 65 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 66 fa parte delle poche figure del romanzo che riconoscono Don Fabrizio come sovrano o padrone Alla fine il cane diventa - nel suo stato di corpo imbalsamato - un simbolo della decadenza e del tramonto di casa Salina e della nobiltà in genere, trasformatosi in un’ombra della classe dominante di una volta Anmerkungen 1 Die Tatsache, dass der Roman vor allem aus der Sicht Don Fabrizios erzählt wird, hat zur Folge, dass das Geschehen und die Figuren alles andere als neutral dargestellt werden (vgl . Francesco Orlando, L’intimità e la storia . Lettura del «Gattopardo», Torino: Einaudi 1998, S . 85; Giorgio Masi, Come leggere «Il Gattopardo» di Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Milano: Mursia 1996, S . 69) . Giuseppe Tomasi di Lampedusa folgt damit dem Beispiel Stendhals, über dessen Erzählstil er in seiner Letteratura francese schreibt, dass «i fatti non intendono esser narrati come sono ma come appaiono al temperamento [del protagonista]» (Giuseppe Tomasi di Lampedusa, «Letteratura francese», in: ders ., Opere, a cura di Nicoletta Polo, introduzione e premesse di Gioacchino Lanza Tomasi, Milano: Mondadori 1996, S . 1331-1846, hier S . 1815) 2 Zitiert nach: Gioacchino Lanza Tomasi, «Premessa», in: Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, nuova edizione riveduta a cura di Gioacchino Lanza Tomasi, Milano: Feltrinelli 2007, S . 7-26, hier: S . 10 3 Andrea Vitello, Giuseppe Tomasi di Lampedusa . Il Gattopardo segreto, nuova edizione riveduta e aggiornata, Palermo: Sellerio 2008, S . 481 4 Vgl . Jochen Trebesch, Giuseppe Tomasi di Lampedusa . Leben und Werk des letzten Gattopardo, Berlin: Nora 2012, S . 249: «Es gibt nämlich - das verkennen viele Interpretationsansätze - keinen Hauptschlüssel, kein Passepartout zum Verständnis des Romans .» 5 Vgl . Erhard Oeser, Hund und Mensch . Die Geschichte einer Beziehung, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2004, S . 37 f 6 Ebd ., S . 8 . Vgl . auch Konrad Lorenz, So kam der Mensch auf den Hund, München: dtv 1976, S . 7-14 7 Oeser, Hund und Mensch, S . 42 8 Vgl . ebd ., S . 38-42 9 Ursula Wolf, «Leben mit Tieren . Die Hauptformen und ihre ethischen Implikationen», in: ZDF-nachtstudio (Hrsg .), Mensch und Tier . Geschichte einer heiklen Beziehung, Frankfurt/ M .: Suhrkamp 2001, S . 40-59, hier S . 41 10 Roland Borgards, «Hund», in: Günter Butzer/ Joachim Jacob (Hrsg .), Metzler Lexikon literarischer Symbole, Stuttgart/ Weimar: Metzler 2008, S . 165 f ., hier S . 166 . Diese Einschätzung bezieht sich dabei vor allem auf die vielfältigen Möglichkeiten der «kulturelle[n] Zurichtung» des Hundes (ebd .) 11 Gerhard Neumann, «Der Blick des Anderen . Zum Motiv des Hundes und des Affen in der Literatur», in: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft n . 40/ 1996, S . 87-122, hier S . 109 12 Lorenz, So kam der Mensch auf den Hund, S . 15 . Lorenz führt diese «Herrentreue» u .a . auf die «Gefolgschaftstreue» zurück, «mit welcher der Wildhund an der Person des Rudelleiters hängt», aber auch auf «die persönlich[e] Liebe, welche die Rudelgenossen untereinander verbindet» (ebd .) 2_IH_Italienisch_77.indd 66 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 67 13 Roland Borgards weist in diesem Zusammenhang explizit darauf hin, dass der Hund «nicht die Treue selbst» ist, «sondern - in einem starken Sinne - nur deren Symbol» (Borgards, «Hund», S . 166) 14 Vgl . Odyssee XVII, 290-327 15 Ebd . Gerhard Neumann bezeichnet den Hund in diesem Kontext - in Anlehnung an Manfred Schneider - auch als «Semiotiker menschlicher Identität» (Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 101) 16 Borgards, «Hund», S . 166 17 Oeser, Hund und Mensch, S . 64-67 18 Borgards, «Hund», S . 166 19 Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 108 20 Vgl . ZDF-nachtstudio (Hrsg .), Mensch und Tier . Geschichte einer heiklen Beziehung, Frankfurt/ M .: Suhrkamp 2001, S . 10; Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 96 21 Borgards, «Hund», S . 166 22 Vgl . Helmut Brackert/ Cora van Kleffens, Von Hunden und Menschen . Geschichte einer Lebensgemeinschaft, München: Beck 1989, S . 118 23 Ebd . 24 Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 108 25 Ebd ., S . 89 26 Ebd ., S . 91 27 Vgl . ebd ., S . 87-91; Benjamin Bühler, «Hund», in: ders ./ Stefan Rieger, Vom Übertier Ein Bestiarium des Wissens, Frankfurt/ M .: Suhrkamp 2006, S . 126-142, hier S . 138 Bühler führt in diesem Zusammenhang Thomas Manns Erzählung Herr und Hund . Eine Idylle als Beispiel an 28 Vgl . Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 94 29 Ebd ., S . 109 30 Ebd ., S . 90 31 Vgl . ebd ., S . 103 32 Ebd ., S . 109 33 Vgl . Oeser, Hund und Mensch, S . 46-54 34 Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 90 35 Horst S . und Ingrid Daemmrich, «Tierreich», in: dies ., Themen und Motive in der Literatur . Ein Handbuch, Tübingen: Francke 1987, S . 309-314, hier S . 310 36 Borgards, «Hund», S . 166 37 Vgl . ebd ., S . 165 f .; Oeser, Hund und Mensch, S . 62-104 38 Brackert/ van Kleffens, Von Hunden und Menschen, S . 50 39 Ebd ., S . 56 40 Ebd ., S . 78 41 Vgl . ebd ., S . 80 42 Vgl . Paul Münch, «Freunde und Feinde . Tiere und Menschen in der Geschichte», in: ZDF-nachtstudio (Hrsg .), Mensch und Tier . Geschichte einer heiklen Beziehung, Frankfurt/ M .: Suhrkamp 2001, S . 19-36, hier: S . 27-33 43 Vgl . Brackert/ van Kleffens, Von Hunden und Menschen, S . 155-160 . Erhard Oeser geht in diesem Zusammenhang sogar so weit zu behaupten, dass die Abhängigkeit des Hundes vom Menschen seit jeher bestehe (vgl . Oeser, Hund und Mensch, S . 11) 44 Der Name Arguto erinnert ein wenig an den treuen Hund des Odysseus, Argos, der ebenfalls ein Jagdhund ist 2_IH_Italienisch_77.indd 67 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 6 8 45 Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, nuova edizione riveduta a cura di Gioacchino Lanza Tomasi, Milano: Feltrinelli 2007, S . 244 . Im Folgenden wird diese Ausgabe im Text unter Angabe der Seitenzahlen zitiert 46 Arthur und Catherine Evans: «‹Salina e Svelto›: The Symbolism of Change in Il Gattopardo», in: Wisconsin Studies in Contemporary Literature n . 4 .3/ 1963, S . 298-304, hier: S . 303 47 Francesco Orlando, «Ricordo di Lampedusa», in: ders ., Ricordo di Lampedusa (1962) seguito da Da distanze diverse (1996), Torino: Bollati Boringhieri 2001, S . 7-79, hier: S . 63 48 Zitiert nach: Lanza Tomasi, «Premessa» (2007), S . 12 49 Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 34: «[E] che i due piantini che aveva scoperto (Salina e Svelto li aveva chiamati, come il suo feudo e un suo bracco indimenticato) propagassero la fama della sua casa nelle sterili plaghe fra Marte e Giove .» Arthur und Catherine Evans bemerken hierzu: «Into his eternity the Prince projects with unconscious irony the relationship of dog and master .» (Evans, «‹Salina e Svelto›», S . 298) 50 Vgl . Melo Freni, Leggere «Il Gattopardo», Palermo: Flaccovio 2009, S . 124, über Bendicò: «È una figura comprimaria fra le tante, ma con qualche merito in più se, per non staccarsene, alla sua morte il principe avrà sentito il desiderio di farne imbalsamare la carcassa, che rimarrà così per quarantacinque anni, fino all’ultima pagina del romanzo, quando, morto da molto tempo anche il principe, tutto sarà finito .» 51 Vgl . Brackert/ van Kleffens, Von Hunden und Menschen, S . 22 52 Vgl . Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 31 53 Vgl . ebd ., S . 268 54 Davide Messina, «Ad Limina Gattopardorum: The Everlasting Gattopardo and the Decadent Bendicò», in: ders . (Hrsg .), Il Gattopardo at Fifty, Ravenna: Longo 2010, S . 97-137, hier: S . 101 55 Masi, Come leggere «Il Gattopardo», S . 73 f 56 Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 103 57 Vgl . Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 33 58 Ebd ., S . 283 59 Gioacchino Lanza Tomasi, «Premessa», in: Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Opere, quinta edizione accresciuta e aggiornata, a cura di Gioacchino Lanza Tomasi e Nicoletta Polo, Milano: Mondadori 2004, S . 5-18 und 271-281, hier . S . 278 60 Vgl . u .a . Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 222: «E poi tutta la gente che riempiva i saloni, tutte quelle donne bruttine, tutti questi uomini sciocchi, questi due sessi vanagloriosi, erano il sangue del suo sangue, erano lui stesso .» 61 Vgl . ebd ., S . 47 62 Vgl . Messina, «Ad Limina Gattopardorum», S . 114: «Here, Lampedusa explains, that the dog can alleviate a metaphysical concern, but cannot be of any help in particular occasions of distress [ . . .] . This is the difference between the dog and the prostitute Mariannina .» 63 Justin Stagl, «Vergänglichkeit und Wiederkehr im Gattopardo», in: Birgit Tappert (Hrsg .), Vom Bestseller zum Klassiker der Moderne . Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman «Il Gattopardo», Tübingen: Stauffenburg 2001, S . 139-152, hier S . 142 64 Wolf, «Leben mit Tieren», S . 41 65 Vgl . ebd 66 Vgl . Brackert/ van Kleffens, Von Hunden und Menschen, S . 64-67, 106 f . und 144 67 Vgl . ebd ., S . 148 68 Vgl . ebd ., S . 165 2_IH_Italienisch_77.indd 68 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 69 69 Davide Messina bezeichnet Tancredi in seinem Aufsatz auch als «the most obvious double of the Prince» (Messina, «Ad Limina Gattopardorum», S . 113) während Giorgio Masi darauf hinweist, dass «il Principe si identifica con Tancredi» (Masi, Come leggere «Il Gattopardo», S . 77) 70 Vgl . Enrico Carini, Giuseppe Tomasi di Lampedusa e «Il Gattopardo», Torino: Loescher 1991, S . 68: «Il giovane qui, significativamente introdotto con il ricorso a una immagine riflessa, è la proiezione stessa del protagonista e, al di là della contrapposizione che li vede formalmente antagonisti, ne rappresenta l’alter-ego, che esprime palesemente ciò che lo zio sente ma non ardisce confessare neanche a se stesso; questi si riconosce nell’ironia superiore e amicante del nipote che vede come ‹il suo figlio vero› .» 71 «Se vogliamo che tutto rimanga come è, bisogna che tutto cambi .» (Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 50) 72 Freni, Leggere «Il Gattopardo», S . 124 73 Ebd ., S . 123 74 Vgl . Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 37 75 Vgl . ebd ., S . 54 und 177 76 Evans, «‹Salina e Svelto›», S . 303 77 Trebesch, Giuseppe Tomasi di Lampedusa, S . 295 78 Orlando, L’intimità e la storia, S . 92 79 Ebd . 80 Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 119 81 Ebd ., S . 87 82 Borgards, «Hund», S . 166 83 Orlando, L’intimità e la storia, S . 93 . In seinem Ricordo di Lampedusa stellt Orlando zudem die Behauptung auf, dass der Name bereits von einem Hund der Familie Lampedusas getragen wurde (vgl . Orlando, «Ricordo di Lampedusa», S . 73) 84 Messina, «Ad Limina Gattopardorum», S . 125 85 Ebd ., S . 115 86 Vgl . Bernd Kiefer, «Il Gattopardo (Giuseppe Tomasi di Lampedusa - Luchino Visconti) . Bilder einer Epochenschwelle» in: Anne Bohnenkamp (Hrsg .), Interpretationen . Literaturverfilmungen, Stuttgart: Reclam 2005, S . 239-254 87 Messina, «Ad Limina Gattopardorum», S . 117 88 Kiefer, «Il Gattopardo», S . 245 89 Vgl . Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 47 90 Oeser, Hund und Mensch, S . 11 91 Lorenz, So kam der Mensch auf den Hund, S . 15 92 Vgl . Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 34 93 «[M]a Concetta sentiva, animalescamente sentiva, la corrente di desiderio che scorreva dal cugino verso l’intrusa .» (Ebd ., S . 94) 94 Vgl . ebd ., S . 132 95 Vgl . Neumann, «Der Blick des Anderen», S . 87-89 96 Vgl . Messina, «Ad Limina Gattopardorum», S . 115 97 Brackert/ van Kleffens, Von Hunden und Menschen, S . 50 f 98 Vgl . Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 245 f 99 Vgl . Daemmrich, «Tierreich», S . 311: «Krähen und Raben übernehmen an Schnittpunkten einzelner Texte häufig die Funktion der Todesboten .» 100 «Fine di tutto» (Il Gattopardo, S . 271) 2_IH_Italienisch_77.indd 69 12.06.17 11: 15 Der Gefährte des Fürsten Catharina Thekla Leseberg 70 101 Karsten Essen, «Von Leoparden und Hyänen . Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo (1957)», in: ders ., Standhafte Zinnsoldaten . Motivstudien zu Andersen, Wagner, Thomas Mann und Tomasi di Lampedusa, Würzburg: Königshausen & Neumann 2007, S . 147-174, hier: S . 173 102 Vgl . Manfred Strauß/ Claudia Ortner, «Il Gattopardo», in: Walter Jens (Hrsg .), Kindlers Neues Literaturlexikon, Bd . 16, München: Kindler 1991, S . 687 f ., hier: S 688: «Das letzte Kapitel beschreibt mit scharfer Ironie den Verfall der aristokratischen Lebensweise, wie sie Don Fabrizio gepflegt hatte .» 103 Vgl . Messina, «Ad Limina Gattopardorum», S . 129: «[A]fter the explicit, the reader is fully entitled to assume the embalmed Bendicò as a decadent emblem of Il Gattopardo .» 104 Vgl . Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo, S . 33 f 105 Vgl . Laura Nobile, «Il cane Bendicò è la chiave del Gattopardo», in: La Repubblica, 9 . November 2000, S . 1 106 Tomasi di Lampedusa selbst schreibt über den Fürsten, «che è sempre stato solo benché avesse moglie e sette figli» (zitiert nach: Lanza Tomasi, «Premessa» (2004), S . 9) 107 Messina, «Ad Limina Gattopardorum», S . 129 Bibliografie Primärliteratur Tomasi di Lampedusa, Giuseppe: Il Gattopardo, nuova edizione riveduta a cura di Gioacchino Lanza Tomasi, Milano: Feltrinelli 2007 Tomasi di Lampedusa, Giuseppe: «Letteratura francese», in: ders .: Opere, a cura di Nicoletta Polo, introduzione e premesse di Gioacchino Lanza Tomasi, Milano: Mondadori 1996, S . 1331-1846 Sekundärliteratur Borgards, Roland: «Hund», in: Günter Butzer/ Joachim Jacob (Hrsg .): Metzler Lexikon literarischer Symbole, Stuttgart/ Weimar: Metzler 2008, S . 165 f Brackert, Helmut/ van Kleffens, Cora: Von Hunden und Menschen . Geschichte einer Lebensgemeinschaft, München: Beck 1989 Bühler, Benjamin: «Hund», in: ders ./ Stefan Rieger: Vom Übertier . Ein Bestiarium des Wissens, Frankfurt/ M .: Suhrkamp 2006, S . 126-142 Carini, Enrico: Giuseppe Tomasi di Lampedusa e «Il Gattopardo», Torino: Loescher 1991 Daemmrich, Horst S . und Ingrid: «Tierreich», in: dies .: Themen und Motive in der Literatur . Ein Handbuch, Tübingen: Francke 1987, S . 309-314 Essen, Karsten: «Von Leoparden und Hyänen . Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo (1957)», in: ders .: Standhafte Zinnsoldaten . Motivstudien zu Andersen, Wagner, Thomas Mann und Tomasi di Lampedusa, Würzburg: Königshausen & Neumann 2007, S . 147-174 Evans, Arthur und Catherine: «‹Salina e Svelto›: The Symbolism of Change in Il Gattopardo», in: Wisconsin Studies in Contemporary Literature n . 4 .3/ 1963, S . 298-304 2_IH_Italienisch_77.indd 70 12.06.17 11: 15 Catharina Thekla Leseberg Der Gefährte des Fürsten 71 Freni, Melo: Leggere «Il Gattopardo», Palermo: Flaccovio 2009 Kiefer, Bernd: «Il Gattopardo (Giuseppe Tomasi di Lampedusa - Luchino Visconti) Bilder einer Epochenschwelle», in: Anne Bohnenkamp (Hrsg .): Interpretationen . Literaturverfilmungen, Stuttgart: Reclam 2005, S . 239-254 Lanza Tomasi, Gioacchino: «Premessa», in: Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Opere, quinta edizione accresciuta e aggiornata, a cura di Gioacchino Lanza Tomasi e Nicoletta Polo, Milano: Mondadori 2004, S . 5-18 und 271-281 Lanza Tomasi, Gioacchino: «Premessa», in: Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Il Gattopardo, nuova edizione riveduta a cura di Gioacchino Lanza Tomasi, Milano: Feltrinelli 2007, S . 7-26 Lorenz, Konrad: So kam der Mensch auf den Hund, München: dtv 1976 Masi, Giorgio: Come leggere «Il Gattopardo» di Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Milano: Mursia 1996 Messina, Davide: «Ad Limina Gattopardorum: The Everlasting Gattopardo and the Decadent Bendicò», in: ders . (Hrsg .): Il Gattopardo at Fifty, Ravenna: Longo 2010, S . 97-137 Münch, Paul: «Freunde und Feinde . Tiere und Menschen in der Geschichte», in: ZDF-nachtstudio (Hrsg .): Mensch und Tier . Geschichte einer heiklen Beziehung, Frankfurt/ M .: Suhrkamp 2001, S . 19-36 Neumann, Gerhard: «Der Blick des Anderen . Zum Motiv des Hundes und des Affen in der Literatur», in: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft n . 40/ 1996, S . 87-122 Nobile, Laura: «Il cane Bendicò è la chiave del Gattopardo», in: La Repubblica, 9 November 2000, S . 1 Oeser, Erhard: Hund und Mensch . Die Geschichte einer Beziehung, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2004 Orlando, Francesco: L’intimità e la storia . Lettura del «Gattopardo», Torino: Einaudi 1998 Orlando, Francesco: «Ricordo di Lampedusa», in: ders .: Ricordo di Lampedusa (1962) seguito da Da distanze diverse (1996), Torino: Bollati Boringhieri 2001, S . 7-79 Stagl, Justin: «Vergänglichkeit und Wiederkehr im Gattopardo», in: Birgit Tappert (Hrsg .): Vom Bestseller zum Klassiker der Moderne . Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman «Il Gattopardo», Tübingen: Stauffenburg 2001, S . 139-152 Strauß, Manfred/ Ortner, Claudia, «Il Gattopardo», in: Walter Jens (Hrsg .): Kindlers Neues Literaturlexikon, Bd . 16, München: Kindler 1991, S . 687 f Trebesch, Jochen: Giuseppe Tomasi di Lampedusa . Leben und Werk des letzten Gattopardo, Berlin: Nora 2012 Vitello, Andrea: Giuseppe Tomasi di Lampedusa . Il Gattopardo segreto, nuova edizione riveduta e aggiornata, Palermo: Sellerio 2008 Wolf, Ursula: «Leben mit Tieren . Die Hauptformen und ihre ethischen Implikationen», in: ZDF-nachtstudio (Hrsg .): Mensch und Tier . Geschichte einer heiklen Beziehung, Frankfurt/ M .: Suhrkamp 2001, S . 40-59 ZDF-nachtstudio (Hrsg .): Mensch und Tier . Geschichte einer heiklen Beziehung, Frankfurt am Main 2001 2_IH_Italienisch_77.indd 71 12.06.17 11: 15