Italienisch
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Fesenmeier Föcking Krefeld OttLeopardi am Bodensee. Tagung der Deutschen Leopardi-Gesellschaft, 22.–24. Juni 2017 in Konstanz
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Katharina List
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13 4 Mitteilungen Leopardi am Bodensee. Tagung der Deutschen Leopardi-Gesellschaft, 22.-24. Juni 2017 in Konstanz Giacomo Leopardi, einer der bedeutendsten italienischen Dichter, ist im Ausland außerhalb von Fachkreisen nach wie vor verhältnismäßig unbekannt Dies zu ändern ist eines der Anliegen der Deutschen Leopardi-Gesellschaft (außerhalb Italiens die einzige ihrer Art), nicht zuletzt mit der regelmäßigen Organisation von Tagungen In diesem Jahr stand die gemeinsam mit der romanistischen Literaturwissenschaft der Universität Konstanz veranstaltete und vom Konstanzer Exzellenzcluster «Kulturelle Grundlagen von Integration» finanzierte Konferenz unter dem Titel «Immagini e immaginazione Leopardis Bilder - Reflexionen von Bild und Bildlichkeit» Auf Grußworte des Konstanzer Gastgebers Michael Schwarze sowie der Italienischen Konsulin Giacinta Oddi folgte die Eröffnung der Tagung durch die Präsidentin der Leopardi-Gesellschaft Barbara Kuhn (Eichstätt), die in den Kosmos Leopardischer Bilder und Überlegungen zu Bildern sowie in die teils disparaten Betrachtungen der Kritik zum Thema einführte Kuhn kennzeichnete dabei Leopardis Lobpreis der «parola pellegrina» wie sein Verständnis der Imagination als das Vor-Augen-Stellen des Abwesenden (und nicht etwa den notorischen pessimismo) als prägendes Merkmal des Dichters aus Recanati Eine erste Gruppe von Vorträgen befasste sich mit Leopardis Reflexionen zu Bildlichkeit und Imagination in Verbindung mit Bildern in seinem Werk Den Anfang machte Sebastian Neumeister (Berlin), der nach einer Vorstellung des kürzlich erschienenen Bands des Potsdamer Leopardi-Tags von 2015 1 zum Thema «Leopardi in Kalifornien» sprach: Neumeister vertrat die These, dass das Glücksversprechen der Einbildungskraft in den Texten Leopardis durchaus als einlösbar erscheint, wofür er exemplarisch u .a die Gedichte «Ad Angelo Mai» und den «Inno ai Patriarchi» analysierte und zeigte, wie hier das Bild eines historisch real existenten Goldenen Zeitalters evoziert wird Im ersten Vortrag des zweiten Tages stellte Silvia Contarini (Udine) die Rezeption von Edmund Burkes Theorie des Sublimen in Italien dar und rekonstruierte u .a am Beispiel von «L’infinito» mögliche Spuren der «Enquiry into the Origin of Our Ideas of the Sublime and Beautiful» im ästhetischen Denken Leopardis Die beiden folgenden Vorträge warfen einen stärker philosophischen Blick auf Leopardische Bilder: Giulia Agostini (Heidelberg) skizzierte in ihrem Beitrag «Das Denken der Dichtung Leopardis Suche nach dem Bild Mitteilungen 135 des Unendlichen» zunächst das Verhältnis zwischen immaginazione, nulla und infinito bei Leopardi, um dann sein Projekt einer poesia nuova senza nome als genuin dichterische Zusammenführung von Philosophie und Dichtung darzustellen, welche das dichterische Denken paradoxerweise als ein Nicht-Bild oder Unbild ausweist Milan Herold (Bonn) führte unter dem Titel «Funktionale Bildlichkeit - Leopardis Denkbilder» anhand des Fragments XXXIX «Spento il diurno raggio» bildlogische Verfahren in Leopardis scrittura vor und differenzierte dabei in einem formalisierenden Ansatz mit den erinnerten, den fingierten und den beobachteten Bildern drei funktionale Ebenen von Leopardis Bildlichkeitsreflexion Ein Schwerpunkt zweier weiterer Vorträge waren die «Sepolcrali»: Marc Föckings (Hamburg) Lektüre einiger «Canti als Friedhof» («A se stesso», «Sopra un bassorilievo antico sepolcrale», «Sopra il ritratto di una bella donna») arbeitete Modalitäten von Leopardis Todesreflexion heraus und zeigte, wie sie Zuschreibungen wie ‘romantisch’ oder ‘antik’ sprengen bzw neobarocke und neoklassizistische Elemente mischen Georges Güntert (Zürich) illustrierte unterschiedliche Valenzen der Grabespoetiken Foscolos und Leopardis und machte dabei bei letzterem eine der Indifferenz der Natur gegenübergestellte «Poetik des Mitleids» aus - für ergänzende Ausführungen zu Eugenio Montale, die aus Zeitgründen unterbleiben mussten, kann man sich auf den geplanten Aktenband freuen Am Samstag standen im historischen Ratssaal der Stadt Konstanz fünf Vorträge auf dem Programm, welche die produktive Rezeption Leopardischer Bilder bei Autoren und Strömungen des 20 Jahrhunderts entfalteten Zunächst zeichnete Paul Strohmaier (Trier) anhand verschiedener Beispiele nach, wie Montale über die Schwellenthematik in einen Dialog mit Leopardi tritt und wie die Übernahme von Bildern des Dichters aus Recanati nach und nach einer stärker philosophischen Auseinandersetzung Platz macht Eva Tabea Meineke (Mannheim) legte dar, wie die in Italien so früh aktive literarische Avantgarde auch auf Leopardis Überlegungen zur Bildlichkeit zurückgreift und stellte die These eines über den Futurismus und in erster Linie über Texte Alberto Savinios vermittelten Einflusses auf den französischen Surrealismus auf Anschließend zeigte Emanuele La Rosa (Eichstätt/ Neapel), dass Leopardi (angefangen bei Marinettis ungewöhnlichem «Leopardi maestro d’ottimismo») auch für einige Futuristen eine große Rolle spielt und führte am Beispiel von Francesco Meriano und Bruno Giordano Sanzin vor, wie sie sich unter verschiedenen Vorzeichen v .a mit «L’infinito» auseinandersetzen Die beiden abschließenden Vorträge befassten sich mit zwei großen Autoren des Secondo Novecento und Aspekten ihres Verhältnisses zu Leopardi: Unter dem Titel «Morale cibernetica: l’immagine della macchina da Mitteilungen 136 Leopardi a Primo Levi» zeigte Marco Menicacci (Konstanz) in Texten Leopardis und Levis anhand vom Bild der Maschine und seiner Kehrseite, nämlich dem Menschenbild, Parallelen in der Weltanschauung der beiden Autoren auf Laura Aresi (Heidelberg) wies schließlich in einer präzisen Analyse nach, wie «Il passero solitario» und «L’infinito» als Hypotexte für zwei aufeinanderfolgende Kapitel von Italo Calvinos Palomar fungieren Katharina List «Heinrich Mylius (1769-1854) e le relazioni italo-tedesche all’epoca delle rivoluzioni: la Lombardia e le regioni centrosettentrionali dell’Europa nel primo Ottocento» - Giornate di studio presso Villa Vigoni dal 19 al 21 ottobre 2017. In che modo l’appena ventenne Heinrich Mylius, cittadino di Francoforte, riuscì a costruire e a gestire nella sua patria adottiva, Milano, nella quale visse dal 1793, un’impresa dal successo più che decennale? In quale stato si trovavano la società e lo stesso ducato all’arrivo del giovane straniero di religione protestante se riuscì a inserirvisi senza apparenti legami e per di più con successo? In quale rete commerciale, o di natura scientifica o artistica, tedesca e italiana era inserito Mylius? E come riusciva a sostenerla? Queste e altre domande su Heinrich Mylius e i legami italo-tedeschi nel primo Ottocento sono stati al centro delle giornate di studio italo-tedesche organizzate dal «Forschungskolleg Humanwissenschaften» della Goethe-Universität di Francoforte sul Meno a Villa Vigoni in collaborazione con la Werner-Reimers- Stiftung di Bad Homburg. L’incontro è stato promosso dalla «Deutsche Forschungsgemeinschaft» e dalla Fondazione Cariplo. Dopo il discorso introduttivo da parte delle istituzioni organizzative, di Immacolata Amodeo (Loveno di Menaggio) e Albrecht von Kalnein (Bad Homburg/ Magonza), la prima parte degli incontri è stata dedicata al delineamento di un quadro generale e all’esposizione dei punti preliminari relativi alle domande di cui sopra e del contesto di scambio lombardo-tedesco dell’epoca moderna. Magnus Ressel (Francoforte sul Meno) ha formulato il suo contributo in merito al Lindau- Mailänder Boten o, come veniva più spesso denominato nelle sedi ufficiali, il Corriere di Lindò («Il corriere tra Lindau e Milano come sistema di comunicazione e transito nelle Alpi centrali tra il 1500 e il 1826»). Questo sistema postale e di spedizione che si sviluppò tra Lindau e Milano a partire dal 1500 circa e che restò attivo fino al 1826, favoriva, in epoca moderna, un florido commercio nell’area di transito alpino all’altezza del cantone dei Grigioni. A partire dal 1770 il