Italienisch
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Narr Verlag Tübingen
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2018
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Fesenmeier Föcking Krefeld OttSalvatore A. Sanna (1934-2018)
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2018
Ludwig Fesenmeier
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1 Salvatore A. Sanna (1934 - 2018) «Gentiluomo, […] ein Feingeist von hoher Bildung und hohem Ethos»: diese Charakterisierung Salvatore Aldo Sannas ist nicht nur das Leitmotiv in den zahlreichen Würdigungen dieser Tage, sondern war auch schon das der ihm 2004 überreichten Festschrift, Das Gesetz der Osmose. In deren Vorwort wird Salvatore A. Sannas Leben und Schaffen als dem deutsch-italienischen Austausch im wissenschaftlichen, kulturellen und menschlichen Bereich gewidmet beschrieben, die Beiträge selbst legen beredtes Zeugnis ab von seinen nahezu unerschöpflichen Kräften, von seiner Energie, vor allem aber von seiner Kreativität, mit der er es verstand, diesen Austausch nicht nur zu fördern, sondern oft auch erst möglich zu machen. 2016, fünfzig Jahre nach Gründung der Deutsch-Italienischen Vereinigung e.V., sagte er in einem Interview, in der ihm eigenen unprätentiösen Weise: «Wir wollten von Anfang an nicht nur Sprachkurse und Vorträge anbieten, sondern auch die moderne italienische Malerei bekannt machen». (Im doppelten Sinn) Bilder Italiens zu vermitteln, abseits der gängigen Klischees, gerade in einer Zeit, als viele Italiener nach Deutschland kamen und dort nicht immer wohlgelitten waren, diese ‹Aufbauarbeit› ebenso wie die sich anschließende Verstetigung und Verfestigung dieser Vermittlung, das hatte sich Salvatore A. Sanna zu seiner Lebensaufgabe gemacht, als Literaturdozent und Wissenschaftler, als Galerist und Schriftsteller. Äußere Zeichen und Früchte dieser Arbeit sind, unter vielen anderen, seine tragende Rolle bei der Gründung des Fachverbands Italienisch in Wissenschaft und Unterricht 1976 und, drei Jahre später, seine Initiative, zusammen mit Arno Euler, zur Gründung der Zeitschrift Italienisch, der ersten wissenschaftlichen Zeitschrift in Deutschland, die ausschließlich die italienische Sprache und Literatur zu ihrem Gegenstand haben sollte. Damals ein mutiges Projekt, ist sie längst als internationales Forum der Italianistik in Wissenschaft und Forschung, in Schule und Praxis etabliert. 1999 hat sich der Fachverband Italienisch mit dem Deutschen Italianistenverband zusammengeschlossen, Organ dieses neu entstandenen Verbandes ist die Zeitschrift Italienisch. Sie ist auf diese Weise zum Symbol für Kontinuität und Wandel geworden, Salvatore A. Sanna hat sie als Herausgeber unermüdlich begleitet. Der Deutsche Italianistenverband - Fachverband Italienisch in Wissenschaft und Unterricht e.V. nimmt in Ehrfurcht und Dankbarkeit Abschied von Salvatore A. Sanna. Wir trauern um den Wissenschaftler und den Kulturvermittler, vor allem aber um den Menschen. Die Erinnerung an ihn wird uns immer Vorbild und Ansporn sein, den Austausch zwischen Deutschland und Italien lebendig zu halten. Ludwig Fesenmeier Die Zitate sind den folgenden Quellen entnommen: E. Metz, Salvatore A. Sanna †. Zum Tod des bedeutenden Frankfurter Lyrikers, Galeristen und Literaturwissenschaftlers, 7.12.2018, http: / / www.feuilletonfrankfurt.de/ 2018/ 12/ 07/ salvatore-a-sanna; G. Gottwals, Italienische Momente am Main, 26.4.2016, https: / / www.fnp.de/ frankfurt/ italienischemomente-main-10596640.html. Die Festschrift Das Gesetz der Osmose. Salvatore A. Sanna zum 70. Geburtstag wurde herausgegeben von C. Lüderssen und C. Ricca, sie ist 2004 beim Verlag Gunter Narr in Tübingen erschienen. Italienisch_80.indb 1 01.03.19 12: 08