Italienisch
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2018
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Fesenmeier Föcking Krefeld Ott"Italientag 2018" an der Universität Konstanz: "L'italiano oggi"
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2018
Maria-Elena Cantarella
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156 Mitteilungen Gli atti del convegno saranno pubblicati nel 2019 e l’iniziativa del dialogo romanzo-slavo continuerà a Dresda, luogo centrale fra la «Romània» e la «Slavia» e, quindi, punto ideale di incontro. Christoph Oliver Mayer / Gianluca Olcese «Italientag 2018» an der Universität Konstanz: «L’italiano oggi» Der diesjährige Italientag der Universität Konstanz am 8. November 2018 vereinte wie bereits die letztjährige Veranstaltung verschiedene Perspektiven aus Linguistik, Literaturwissenschaft und Didaktik unter dem titelgebenden Thema «L’italiano oggi». Michael Schwarze, der Leiter des Italienforums Bodensee, und die Generalsekretärin der Fondazione Bracco, Maria Cristina Cedrini, eröffneten den Studientag und gaben nicht nur einen Einblick in die bisherigen Tätigkeiten und die Ausrichtung des Italienforums, sondern auch in die Schwerpunktarbeit der Mailänder Stiftung, der das Italienforum insbesondere durch seine Kooperation mit Schulen aus dem Bodenseekreis gerecht zu werden sucht. Die diesjährige Bracco Lecture hielt Ludwig Fesenmeier (Universität Erlangen-Nürnberg) zum Thema «Wenn Sprecher schreiben: semicolti-Texte zwischen ‘rührender Unfähigkeit’ und ‘ungewollter Rhetorik’». Ausgehend von Leo Spitzers Untersuchungen zu Italienischen Kriegsgefangenenbriefen (1921), die sich an zahlreichen Stellen durch eine stark normative Sicht, aber auch durch eine starke Sensibilität für die Besonderheiten dieser Texte auszeichnen, setzte er sich mit einem in mancher Hinsicht vergleichbaren Briefkorpus aus neuerer Zeit auseinander: Briefen italienischer Gastarbeiter an Radio Colonia aus den 1960er Jahren. Im Vordergrund standen dabei weniger die Abweichungen von orthographischen, grammatischen oder textstrukturellen Normen (Spitzers «rührende Unfähigkeit»), sondern vielmehr die Frage, mit welchen ‘Strategien’ wenig geübte Schreiber diese kommunikative Herausforderung in all ihren Facetten (von der Überwindung der ‘Schreibblockade’ bis hin zur Textorganisation) zu bewältigen suchen. Im zweiten Vortrag untersuchte Lena Schönwälder (Frankfurt/ Main) die Funktionen eines digitalisierten Subjekts in der modernen Lyrik anhand von vier Gedichten Edoardo Sanguinetis: Duplex, Identikit, Fin de siècle und Sei Risposte. Die in eine Medienwelt eingebetteten lyrischen Sprecher reflektieren darin, so Schönwälder, die eigene Identität angesichts der zunehmenden Digitalisierung und bilden einerseits die sich dadurch neu Italienisch_80.indb 156 01.03.19 12: 09 157 Mitteilungen ergebenden Möglichkeiten der Subjektkonstruktion ab, aber sie zeigen auch die Grenzen des technischen Fortschritts auf. So wird einerseits der dekonstruierende Charakter der digitalen Fiktion deutlich, andererseits evozieren die Gedichte eine vermeintlich kommunikativ reiche Austauschform, die jedoch an der semantischen Ebene scheitert und - auf sich selbst in seiner lyrischen Form zurückgeworfen - die im Titel angedeutete dialogische Sprechsituation negiert. Den Auftakt zur zweiten Veranstaltungshälfte gab die Fachdidakterin Domenica Elisa Cicala (Universität Eichstätt), die zum Thema «Insegnare e imparare la grammatica: motivazioni, metodologie e risultati» sprach. Eingangs stellte Cicala fest, dass in den letzten Jahrzehnten eine Bewegung stattgefunden habe, welche weg von grammatikalisch und übersetzungswissenschaftlich basierten Vermittlungsschwerpunkten hin zur situativen Kommunikation im Unterricht tendiere. Daran anschließend zeigte sie das Erfolgspotential von weiterführenden Unterrichtsmaterialien auf, die auf Wunsch der Lernenden im universitären Rahmen in Kursen der Niveaustufen A2-B1 zugänglich gemacht werden und helfen, im Besonderen grammatikalische Strukturen zu festigen. Diego Marani (Universität Stuttgart) schloss den Italientag mit der Frage nach der Möglicheit eines «Giornalismo a fumetti? » und potentieller Grenzziehungen zwischen Graphic Novel, Journalismus, Dokumentation sowie dem ambigen (Non-)Fiktionalitätspotential dieser Genres ab. Nach einer kurzen Genealogie der produktionsästhetischen Faktoren und den Vorläufern des Genres skizzierte er die zunehmend problematische Abgrenzung zwischen traditionellem Journalismus und der Reportage im Stile der Graphic Novel, die sich vermehrt auch als eine Hybridgattung der Fotoreportage versteht, wie er an Arbeiten von Carlos Spottorno und Guillermo Abril zeigte. Michael Schwarze schloss den Italientag mit einem Dank an alle Referierenden, die zahlreichen Gäste sowie die Vertreterinnen der Fondazione Bracco und gab einen kurzen Ausblick auf den Italientag 2019, der dem Thematischen «L’Italia cantata» gewidmet sein soll. Maria-Elena Cantarella Italienisch_80.indb 157 01.03.19 12: 09
