eJournals Internationales Verkehrswesen 76/1

Internationales Verkehrswesen
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Siemens Mobility liefert erste 70 Mireo Nah- und Fernverkehrszüge an ÖBB

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Internationales Verkehrswesen (76) 1 ǀ 2024 9 IM FOKUS rungsmittel bekommen, hat das Land zunächst von Angebotsausweitungen abgesehen. Sollten mehr Regionalisierungsmittel vom Bund fließen, können auch später noch einzelne Taktlücken bei der Schwarzwaldbahn geschlossen werden. Zudem werden verschiedene Teilstücke durch Überlagerung mit anderen Netzen ohnehin deutlich häufiger bedient - beispielsweise zwischen Engen und Konstanz. Die bei den Fahrgästen beliebten Doppelstockzüge werden weiter verkehren. Besonders verschlissene Sitze und Fenster werden erneuert; zudem erhalten alle Wagen eine Auffrischung der Außenlackierung. Neuausschreibung mit Risiken verbunden Eine entsprechende Ergänzungsvereinbarung wurde jetzt vom Amtschef des Verkehrsministeriums, Berthold Frieß, unterschrieben. Hierzu sagte Herr Frieß: „Mit Neuausschreibungen gehen in der Regel Verbesserungen beim Fahrplan und beim Rollmaterial einher. Sie bringen aber auch Risiken mit sich. Mit Stuttgart 21 und der Elektrifizierung der Hochrheinbahn haben wir im gleichen Zeitraum schon zwei anspruchsvolle Transformationsprozesse vor der Brust. Deswegen setzen wir bei der Schwarzwaldbahn vorerst auf Kontinuität anstelle des Risikos, dass etwa ein Neubetreiber wegen des Fachkräftemangels nicht genügend Lokführerinnen und Lokführer findet.“ David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Baden-Württemberg, machte deutlich: „Die Schwarzwaldbahn ist eine der schönsten und bekanntesten Eisenbahnstrecken in Deutschland und als Gebirgsbahn ein Wahrzeichen für die Region. Umso mehr freue ich mich, dass wir von DB Regio weiter für unsere Fahrgäste unterwegs sein können. Rund elf Millionen Menschen, so viele wie vor Corona, sind 2023 mit der Schwarzwaldbahn gefahren. Mein großer Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die täglich für die Reisenden im Einsatz sind und das möglich machen.“ Abschließend sagte Berthold Frieß: „Auf der Schwarzwaldbahn gab es in den letzten zwei Jahren nach einer Streckensanierung Probleme im Zusammenspiel von Rad und Schiene, die die DB aber engagiert angegangen ist. Den Beschäftigten der Schwarzwaldbahn wünsche ich deshalb für die nächsten Vertragsjahre alles Gute! “ PM Siemens Mobility liefert erste 70 Mireo Nah- und Fernverkehrszüge an ÖBB ƒ Erster Abruf über 70 Züge aus Rahmenvereinbarung von 2023 ƒ Auftragswert mehr als 800 Mio. Euro ƒ Konsequente Weiterentwicklung der Mireo Plattform Die ÖBB haben die ersten 70 Züge aus der Rahmenvereinbarung bestellt, die Siemens Mobility Ende des Sommers 2023 gewonnen hat. Ab Ende 2027 werden die Züge in drei unterschiedlichen Varianten geliefert. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um eine Weiterentwicklung der in Europa bereits erfolgreich etablierten Mireo-Elektrotriebzüge. Sie sind bis zu 160 km/ h schnell und verfügen über zahlreiche Annehmlichkeiten für die Fahrgäste wie etwa Klimaanlage, WLAN, barrierefreie Einstiege, Steckdosen, Ski- und Snowboardhalterungen, Platz für Kinderwagen oder Rollstühle in den Einstiegsbereichen sowie die Möglichkeit zur Mitnahme von Fahrrädern. Speziell für die ÖBB und deren Fahrgäste werden die Wagen im Vergleich zu bisherigen Mireo-Zügen breiter konstruiert, was das Fahrgasterlebnis weiter verbessern wird. Siemens Mobility konstruiert die neuen Züge erstmals mit klassischen, innengelagerten Drehgestellen als Einzelwagenkonzept. Michael Peter, CEO Siemens Mobility: „Siemens Mobility und die ÖBB verbindet eine lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir sind stolz der ÖBB eine Weiterentwicklung der Siemens Mobility Plattform Mireo als Einzelwagenkonzept für diese neue Flotte anbieten zu können. Mit zahlreichen Innovationen, grenzüberschreitenden Fahrzeugzulassungen und erhöhtem Fahrgastkomfort werden die neuen Mireo-Züge dazu beitragen, die Attraktivität des ÖBB Nah- und Regionalverkehrs weiter zu steigern.“ „Mit den 70 zusätzlichen Triebzügen setzen wir unser Investitionsprogramm in eine moderne Flotte konsequent fort. Die neuen Züge sind 160 km/ h schnell und bieten erhöhten Fahrgastkomfort, verfügen über barrierefreie Einstiege, die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme und WLAN. Zusätzlich wurde ein besonderer Fokus auf effizienten Energieverbrauch gelegt,“ betont ÖBB CEO Andreas Matthä. Im Detail besteht der Auftrag aus elf Nahverkehrszügen mit 73 Metern Länge und 28 Zügen mit 106 Metern Länge für den Einsatz in verschiedenen Bundesländern. 31 Garnituren mit 106 Meter Länge für den inneralpinen Fernverkehr vervollständigen den ersten Abruf. Bei der Zugsicherung kommt das modernste European Train Control System [ETCS] von Siemens Mobility zum Einsatz. Dies ermöglicht im Zusammenspiel mit der passenden Infrastruktur deutlich kürzere Zugfolgen, was auf besonders intensiv befahrenen Strecken wichtig sein kann. Für große Nachhaltigkeit sorgen die Leichtbauweise, der daraus resultierende niedrige Energieverbrauch sowie der Einsatz von Klimaanlagen mit natürlichem Kältemittel und einer Wärmepumpenfunktion. Die Triebzüge sind durch ihren geringen Energieverbrauch besonders umweltfreundlich. Der Wagenkasten ist aus Aluminium gefertigt, auch bei den innengelagerten Fahrwerken kommt eine neue Leichtbautechnologie zum Einsatz. Österreichisches Know-how ermöglicht mehr Komfort für die Fahrgäste Zum Einsatz kommen die Fahrwerke SF7500, die im Siemens Mobility Kompe- Internationales Verkehrswesen (76) 1 ǀ 2024 10 des Zugs verbessert sich, die Fahrgäste haben mehr Platz und können ein verbessertes Raumerlebnis genießen. Die Züge werden im globalen Werkeverbund von Siemens Mobility gebaut. Die modernen Fahrwerke stammen aus unserem Kompetenzzentrum in Graz. PM tungsfahrmotoren angetrieben, die für eine zwischen Anzugskraft und Energieeffizienz ausbalancierte Beschleunigung sorgen. Die Fahrwerke werden gewichts- und platzsparend innengelagert ausgeführt. Der auf diese Weise gewonnene Raum wird genützt, um andere Fahrzeugkomponenten unter den Wagen zu verlagern. Das Fahrverhalten IM FOKUS tenzzentrum für Fahrwerke in Graz entwickelt wurden und sich bereits vielfach international bewährt haben. Im Unterschied zu bisherigen Mireo-Zügen, bei denen sich zwei Wagen ein Fahrwerk teilen („Jakobsdrehgestell“), erhält jeder Wagen der ÖBB-Mireos zwei Drehgestelle. Mehrere dieser Drehgestelle werden mit Hochleis- „KI-Champions BW 2024“ gesucht Das Wirtschaftsministerium schreibt zum fünften Mal den Wettbewerb „KI-Champions BW“ aus. Start-ups, Unternehmen und Forschungseinrichtungen können sich mit ihren KI-Innovationen bis zum 5. April 2024 bewerben. „Künstliche Intelligenz (KI) als Schlüsseltechnologie ist von entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Sie fördert Innovationen und trägt zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum in einer zunehmend digitalisierten Welt bei. In Baden-Württemberg gibt es viele Unternehmen, die von eigens entwickelten KI-Lösungen und Innovationen profitieren. Mit den KI-Champions sollen auch in diesem Jahr herausragende Beispiele von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und KI-Clustern ausgezeichnet werden, die bereits erfolgreiche KI-Lösungen verwenden oder einzigartige KI-Innovationen vorantreiben. So wollen wir die nationale und internationale Sichtbarkeit als KI-Standort erhöhen. Beim Start-up BW Summit am 11. Juli 2024 wird den KI-Champions eine passende Bühne geboten“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus zum Start des Wettbewerbs. „Mit Ihrer Bewerbung zeigen Sie das bereits vorhandene Potenzial im Land und tragen dazu bei, die Marke ‚KI-made in BW‘ zu stärken. Denn der Wettbewerb ‚KI-Champions BW‘ bietet zudem einen passenden Rahmen, um möglichen Anwendern und weiteren Interessierten zu zeigen, wie sich KI-Lösungen über die verschiedensten Branchen hinweg erfolgreich einsetzen lassen“, so Hoffmeister-Kraut weiter. „KI-Champions BW 2024“ Ab sofort können sich sowohl Start-ups als auch Unternehmen aller Branchen sowohl mit ihren KI-basierten Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftsmodellen sowie auch Forschungseinrichtungen mit herausragenden KI-Forschungsprojekten, die bereits möglichst weit fortgeschritten und ein bedeutendes wirtschaftliches Potenzial oder einen wesentlichen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen versprechen, bewerben. Auch dieses Jahr können KI-Cluster, die herausragende KI-Innovationen vorantreiben und unterstützen, am Wettbewerb teilnehmen. Bis zum 5. April 2024 gibt es hierfür die Möglichkeit, sich über das Online-Formular: KI-Champion BW 2024 zu bewerben. Die Bekanntgabe der KI-Champions 2024 erfolgt im Rahmen des Start-up BW Summit am 11. Juli 2024 in Stuttgart. Des Weiteren werden die Best-Practice-Beispiele auf dem Portal Wirtschaft digital BW veröffentlicht. „Aktionsprogramm KI für den Mittelstand“ Mit dem „Aktionsprogramm KI für den Mittelstand“ soll die Anwendung und Kommerzialisierung von Künstlicher Intelligenz im Mittelstand branchenübergreifend und schnell vorangetrieben werden. Hierfür sind sowohl Leuchtturmprojekte mit internationaler Strahlkraft geplant als auch Maßnahmen, um kleine und mittlere Unternehmen flächendeckend mit den Möglichkeiten der KI vertraut zu mache. PM