eJournals Kolloquium Erhaltung von Bauwerken 7/1

Kolloquium Erhaltung von Bauwerken
kevb
expert Verlag Tübingen
71
2021
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Betonersatz und Oberflächenschutz mit hochfesten Betonen

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2021
Stefan Linsel
Dieter Neff
kevb710361
7. Kolloquium Erhaltung von Bauwerken - Juli 2021 361 Betonersatz und Oberflächenschutz mit hochfesten Betonen Grundlagen und Anwendung am Beispiel Tiefgarage Prof. Dr.-Ing. Stefan Linsel, Dieter Neff Steinbeis-Transferzentrum, Karlsruhe Park- und Tiefgaragen sind Bauwerke, die eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber zahlreichen Einflussfaktoren aufweisen müssen, um dauerhaft betrieben werden zu können. Ziel ist hierbei, eine Nutzungszeit von wenigstens 50 Jahren sicherzustellen, ohne dass in dieser Zeit nennenswerte Instandsetzungsmaßnahmen umzusetzen sind. Die Erfahrung zeigt, dass diese Forderung in der Praxis, wenn überhaupt, nur selten erreicht wird. Ursache hierfür sind Lasteinwirkungen, die oft in den Planungsgrundsätzen hinsichtlich Materialwahl nur ungenügend Berücksichtigung finden. Nennenswerte Lasteinwirkungen sind hier thermische-hygrische Belastungen, die zur Rissbildung führen können, womit beschleunigte Karbonatisierungsvorgänge und auch erhöhte Schadstoffeinträge (Salzeintrag) stattfinden. Diese Vorgänge beschleunigen den Abnutzungsprozess deutlich. Betontechnologisch wurden bereits vor vielen Jahren sehr dichte Betone entwickelt, die, auch dadurch bedingt, oft sehr hohe Festigkeiten aufweisen. Hochfeste und auch ultrahochfeste Betone sind der Praxis nicht unbekannt. Im Neubau wurden hochfeste Betone bereits vor Jahrzehnten, insbesondere im Hochhausbau bei Stützen im Untergeschoss, als Transportbetone eingesetzt. Ziel muss es sein, diese sehr dichten Betone auch in der Instandsetzung zum Erhalt von Bauwerken einzusetzen. Dabei ist weniger die hohe Festigkeit entscheidend als vielmehr die damit einhergehende hohe Dichtheit des Systems. Diese hohe Dichtheit verhindert resp. mindestens verzögert die Einwirkung und den Eintrag von Schadstoffen. Besonders vorteilhaft können hier hochfeste und auch ultrahochfeste Betone als Fertigteile in der Instandsetzung eingesetzt werden. Dabei dienen sie nicht nur der Sicherstellung einer erhöhten Dauerhaftigkeit, sondern können je nach Anwendungsfall auch zum Lastabtrag mit herangezogen werden. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten auch unter Berücksichtigen normativ anzusetzenden Nachrechnungsrichtlinien, beispielsweise im Brückenbau. In dem hier vorliegenden Beitrag soll die Anwendung am Beispiel der Instandsetzung einer Tiefgarage aufgezeigt werden.