Kodikas/Code
kod
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
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2003
261-2
Symbolik der Affekte
61
2003
Nicole M. Wilk
Ein Blick in die Forschungsliteratur zum Thema Affekte, Leiblichkeit und Leibempfinden im Äußerungs- und Verstehensakt vermittelt den Eindruck, der spürende Leib sei nicht viel mehr als das Sediment einer physiologisch begründeten Körperpraxis, mit der Folge, dass die für den Verstehensprozess konstitutiven Phänomene der Emotionalität semiotisch nicht zufrieden stellend, allenfalls in additiver Weise, modelliert worden sind. Um der Privilegierung einer denotativen Bedeutung gegenüber einem davon entkoppelten subjektiven Sinn zu entgehen, entwickelt die Autorin in Anlehnung an psychoanalytische Sprachkonzepte ein psychosemiotisches Verstehensmodell, das anhand zahlreicher Beispiele aus eigenen Materialanalysen den Zusammenhang von Sprache und ihren Funktionen, Gesellschaft, Psyche und Körperimagos aus semiotischer Sicht zu klären versucht. Der in diesem Zuge eingeführte Terminus "Zeichenleib" zieht eine erkenntnistheoretische Hilfslinie in den hermeneutischen Diskurs ein, die die Spürbarkeit der Worte durch die Arbitrarität hindurch an gesellschaftliche Bedingungen des Zeichenverstehens knüpft.
kod261-20069