eJournals Kodikas/Code 31/3-4

Kodikas/Code
kod
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2008
313-4

Johannes Heinrichs: Sprache. Band I: Die Zeichendimension. Das elementare Spiel der Zeichengestalten. München etc.: Steno 2008, 262 S. ISBN 978-954-449-345-5; Band 2: Die Bedeutungsdimension. Das subjektive Spiel der objektiven Bedeutungen (Semantik), München etc. Steno 2008, 375 S., ISBN 978-954-449-351-6

121
2008
Simon Meier
kod313-40359
Reviews 359 ständlich zu machen. Aus Lesersicht wäre die durchgehende Beherzigung von zwei einfachen Regeln wünschenswert, nämlich - Je komplexer die Sachverhalte, desto einfacher die beschreibende Sprache. - Je mehr unverzichtbare Fachausdrücke, desto weniger überflüssige Fremdwörter. Vorbildlich gelingt es etwa Gumlich und Richter, sehr abstrakte physikalische Zusammenhänge amüsant und in griffigen Vergleichen zu beschreiben. In einigen anderen Artikeln hingegen ist der Satzbau mitunter unnötig verwickelt und dem Leser wird eine Menge Fachterminologie zugemutet. Ein recht ärgerliches Zeitzeichen ist leider das Wirken des Trennungsprogramms, das durchaus originell mit Fremdwörtern umgeht, etwa “mik-roskopisch” (51), “Ent-ropie” (53, 60, 64), “rep-räsentiert” (132), “Ext-rapolation” (137), “Kast-ration” (207) und “Portrait”. Dagmar Schmauks Ulrich Namislow: Reizwörterbuch. Für Wortschatzsucher. Mit einem Nachwort von Elke Donalies. Obernburg a.M.: Logo-Verlag 2008, 104 Seiten, ISBN 978-3-939462-07-1 In der Zeit als das Denken noch geholfen hat und die Menschen keine Handys, Fernseher und Computer hatten, spielten sie an Regentagen und langen dunklen Abenden vielerlei Spiele, für die man gar keine Elektrizität brauchte. Eines hieß “Wortkette” und hatte ganz einfache Regeln: - der erste Spieler sagt ein zusammengesetztes Wort, etwa “Zitroneneis”, - der nächste nimmt den zweiten Teil des genannten Wortes als ersten Teil eines neuen Wortes, etwa “Eiskeller” und - der dritte macht genauso weiter, etwa mit “Kellerfenster”. Dieses Spiel beruht darauf, dass man im Deutschen auf vielerlei Arten zusammengesetzte Wörter bilden kann. Beispiele wie “Kellerfenster” sind die einfachsten, denn hier werden die Teile - “Fenster im Keller” - nur aneinander gefügt. Die Werbung bevorzugt raffiniertere Zusammensetzungen, die den Blick des Betrachters fesseln und sich gut einprägen; man denke an <Kurlaub = Kur + Urlaub> und <Grusical = Gruseln + Musical>. In solchen Beispielen werden also die doppelt vorhandenen Buchstabenfolgen getilgt. Demgegenüber ist das süffisante Schimpfwort “Akadämliker” nur ein Kalauer, denn “Akademiker” und “dämlich” wurden in ihm recht willkürlich verschraubt - was aber die Wirkung nicht abschwächt. Für die Linguistik sind korrekte Verschmelzungen eine Spielart der sog. “Kofferwörter”: So wie ein Koffer verschiedene Gegenstände enthält, werden hier verschiedene Wörter zusammengepackt. Fachausdrücke sind etwa “Kontaminate”, “Amalgamierung”, “Portmanteau-Wörter” oder “haplologische Wortüberschneidung”. Elke Donalies stellt in ihrem Nachwort an griffigen Beispielen dar, wie man Kofferwörter bilden und feiner gliedern kann. Manchmal werden sie mit anderen Neuschöpfungen verwechselt, vor allem mit Akronymen wie <Milka = Milch + Kakao> sowie mit Verballhornungen vorhandener Wendungen - etwa die Bezeichnung des Papstes als “Global Prayer”. Kofferwörter im engeren Sinn bestehen aus zwei Wörtern, die sich “zusammenschieben” lassen, weil das Ende des ersten und der Anfang des zweiten identisch sind. Eine Werbekampagne der Post kombinierte vor Jahren Ortsnamen, um die verbindende Wirkung von Briefen sprachlich abzubilden. Innerdeutsche Beispiele wären “Wiesbadenweiler” und “Offenburghausen”, internationale “Amsterdamaskus” und “Bamakoblenz”. In den interessantesten Fällen sind die beiden Teile eines Kofferwortes inhaltlich auf vertrackte Weise verbunden. So bietet Michael Lohde in seinem Lehrbuch Wortbildung des modernen Deutsch dem Leser durch “Formularifari” (2006: 44) einen treffenden Ausdruck, um den dumpfen Groll bei der Steuererklärung auszudrücken. Der Wörterbuchverlag Pons vergibt jährlich den Medienpreis PonsPons für kreative Wortschöpfungen von Journalisten, darunter 2004 <Charismakler = Charisma + Makler> und <Powerpointillismus = Powerpoint + Pointillismus>. Reviews 360 Wegen ihrer witzigen Wirkungen findet man ähnliche Formen quer durch alle Medien. Unter dem Schlagwort “Musentempelhof” diskutierte der Tagesspiegel am 9.10.2007 den Vorschlag, der Staatsoper während ihrer Sanierung eine Ausweichspielstätte im stillgelegten Flughafen Tempelhof zu bieten. Die Süddeutsche Zeitung besprach am 14.10.2008 den gerade anlaufenden Film Die Geschichte vom Brandner Kasper unter der Überschrift “Kirschgeistreich”. Und das Theater Waschhaus in Potsdam veröffentlich monatlich ein “schleuderprogrammheft”. Namislow bietet einen ganzen Kosmos von 888 inspirierten Kofferwörtern. Manche davon wie Beischlafwandler (7) quengeln lautstark danach, zu ihnen eine Geschichte zu erzählen. Andere teilen Designern mit, auf welche Geräte und Produkte wir schon lange warten, insbesondere Gemütsbewegungsmelder (9), Tiefschlafsack (40), Müßiggangschaltung (54) und Truppenabzugshaube (65). Auch finden sich löbliche Berufe wie Pollenfluglotse (61), die das Allergiker- Leben erheblich erleichtern könnten. Viele Wörter beziehen sich unmittelbar auf das Tagesgeschehen. Haben die geschmähten Heuschrecken etwa einen Börsencrashkurs (18) besucht oder eine Lehre als Kapitalfluchthelfer (38) abgeschlossen? Kleine Sparer wünschen sich eher mehr Habsuchtprävention (72)! Manche Wörter schillern giftig wie eine Öllache: Soll “Mindestlohnverzicht” (37) etwa heißen, dass die Betreffenden nur für Gotteslohn arbeiten? Die Globalisierungsprozesskosten (36) werden wir jedenfalls alle tragen müssen! Auch im Bereich der Gefühle gibt es zahlreiche Aha-Erlebnisse. Wer kennt nicht die Totalschadenfreude (18) oder fühlt Stimmungstiefausläufer (11) näher rücken? Das moderne Leben erweist sich oft als Nervensägewerk (29), das im schlimmsten Fall eine Weltbildstörung (24) verursacht. Inmitten geschäftiger Absurditätigkeit (59) muss sich mancher gar eine Herzenswärmeisolierung (47) zulegen, um irgendwie zu überleben. Beklemmend sind Ausdrücke wie Tierzuchthaus (13) und Nutztierliebe (39), die unsere Beziehung zu anderen Lebewesen schonungslos beleuchten. Einige Wörter fassen wissenschaftliche Einsichten in knappster Form zusammen. So ist eine Halbmondlandung (15) auf der dunklen Seite des Mondes nur sinnvoll, wenn die Astronauten wissen, dass der scheinbare Größenwechsel des Mondes nur auf seiner wechselnden Beleuchtung beruht. “Samenzelleninsassen” (34) beschreibt präzise die klassische Präformationstheorie, die sich bis ins 19. Jahrhundert halten konnte. Ihr zufolge enthalten männliche Samenzellen winzige vollständige Menschlein, die bei der Zeugung in die Eizelle übertragen werden, die dem Embryo dann als Nährboden dient. In etlichen noch komplexeren Beispielen wurden drei Komposita verschmolzen, etwa in Friedenstaubenschlagsahne (45), Frühlingsrollentauschbörse (55) und Kontaktlinsengerichtsakten (55). Ehrgeizige Wortspieler könnten hier natürlich weitermachen und noch längere Wortriesenschlangen bilden. Sie finden sogar aufschlussreiche Begriffe für das eigene Tun: Man liegt in Kalauerstellung (73) oder ist gar ein Radikalauer (14). Ein Thema zum Nachdenken ist die Anordnung der Wortschöpfungen. Alphabetisch aufgelistet sind sie nicht, aber vielleicht chronologisch, so wie sie Namislow einfielen? Dafür spräche, dass sich auf manchen Seiten mehrere Wörter zu demselben Sachgebiet (Gesundheit, Bürokratie, Erotik oder dgl.) finden und man sich bei kreativen Prozessen oft an einem roten Faden entlang hangelt. Die vorliegende Anordnung macht zwar jedes neue Wort unvorhersehbar und daher spannend, hat aber einen praktischen Nachteil: Wer prüfen will, ob ein selbst gefundenes Kofferwort bereits dabei ist, muss das ganze Büchlein durchblättern. Sogar mit einem Fehlersuchscheinwerfer wird man kaum fündig, so dass niemand eine Druckfehlerteufelsaustreibung beantragen muss. Nur die “Rokokokusnuss” (33) müsste nach der Regel eine Rokokosnuss sein (wohingegen der alte Kalauer “Rokokokokotte” absichtlich stotternd alle Silben nennt). Im Nachwort fehlt auf Seite 92 die Zählung “2.” am Beginn des letzten Abschnitts. Das Reizwörterbuch ist ein echtes Mitmachbuch, denn so manchem Leser wird es im Griffel jucken, so bald wie möglich eigene Köfferchen zu packen. Das unterscheidet es erfreulich von allerlei pseudo-kreativen Hobbys wie “Malen nach Zahlen” oder sehr banale Kreuzworträtsel. Nichts gegen Sudoku oder Gehirnjogging, aber Reviews 361 viel lustbetonter ist es natürlich, selbst tief in der Sprachschatzkiste zu grabbeln und immer neue Perlen aufzustöbern. Mir jedenfalls fielen gleich “Amöbenruhrgebiet”, “Kirschweinshaxe” und “Durchfallwind” ein. Fremdsprachliche Beispiele sind “backpackrat”, “woodstockexchange” und “lendemaintenance”. Polyglotte Spieler möchten vielleicht Sprachen verquirlen wie in “Rattengiftshop”, “Towerwolf” oder “Potaufeuerwehr”. Oder wie wär’s mit dem Erfinden suggestiver Filmtitel wie “Die Pleitegeierwally”, “Der Zauberbergdoktor” oder “Das Sommernachtstraumschiff”? “Buddenbrokeback Mountain” (jaja, unsauber…)? Auf alle Fälle ist das Reizwörterbuch reizvoll und reizt zum Mitspielen; sein Ertrag sind hoffentlich viele neue schöne Wortspielzeugnisse (79). Dagmar Schmauks (Berlin) Michel Bréal - Grenzüberschreitende Signaturen. Herausgegeben von Hans W. Giessen, Heinz-Helmut Lüger & Günther Volz. Landau: Verlag Empirische Pädagogik 2007. 412 S., ISBN 978-3-937333- 63-2 Einführung Dieses Werk versucht das Verdienst einer sehr wichtigen Persönlichkeit in Einzelheiten auszuarbeiten. Dass Bréals Tätigkeit in die Vergessenheit gerät, sogar in den Staaten, wo und für die er am meisten gewirkt hat, motiviert das Schreiben dieses Buches. Vom diesem Ziel ausgehend sollen die wichtigsten Kapitel grob präsentiert und einzelne Thesen diskutiert werden. I. Michel Bréal in seiner Zeit Von der Geburt in Landau über seine Schulzeit und seine Karriere hindurch kann niemand leugnen, dass Bréal ein Weltbürger sei. Die internationalen Ereignisse, in denen er geboren wurde und gewachsen war, prägten sein ganzes Leben. Seine Verdienste übertreffen das Gebiet der Linguistik, mit dem er sich beschäftigt hatte: seine Arbeit war nicht nur für die Linguisten bzw. Sprachwissenschaftler von Bedeutung, sondern diente auch der französischen und deutschen Gesellschaft insgesamt und überdies der ganzen Welt. Reforme im Schulsystem, die er als “Inspecteur général de l’enseignement supérieur” und Mitglied im “Conseil supérieur de l’instruction publique” unter dem berühmten Bildungsminister Jules Ferry eingeführt hatte, waren Beweise für den Pragmatismus seiner Forschungen. Besonders sein Einsatz für sozialpolitische (offene) Fragen (Frieden zwischen Deutschland und Frankreich z.B.; deshald erhielt er den ersten Friedennobelpreis) zeugt auch von der Nützlichkeit seiner Karriere. Daraus ist zu schließen, dass die Wissenschaft nicht am Rande oder außerhalb der Gesellschaft getrieben sein sollte (s.u.). Pragmatismus und Nützlichkeit seiner Karriere heißen mit anderen Worten, dass seine Recherchen in der Gesellschaft praktisch umgesetzt wurden. Darauf soll in den folgenden Kapiteln näher eingegangen werden. II. Michel Bréal und die neuere Sprachwissenschaft Er gehört zu den meist zitierten Autoren auf dem Gebiet der Semantik. Diese Tatsache bestätigt die Aktualität seiner Vorschläge und Thesen über die Linguistik. Dieser Erfolg kommt von seiner Ausbildung in Deutschland und seiner wissenschaftlichen Laufbahn in Frankreich. Dass er ein Mittler zwischen beiden Staaten im Bereich der Sprachwissenschaft war, ist nicht von ungefähr. Seine Zweisprachigkeit hat ihm ermöglicht, den Stand der Forschung in Deutschland zu überblikken und bezugnehmend auf die deutschen Wissenschaftler seine Ansätze zutage zu bringen. Es soll darauf hingewiesen werden, dass das Bildunssysten in Deutschland den Vorrang vor dem in Frankreich hatte. Deshalb war Bréal im Vergleich zu seinen französischen Kollegen immer auf dem Laufenden mit den neuesten Tendenzen des Faches. Er galt sogar als wissenschaftlicher Erneuerer. Was er neu in der Sprachwissenschaft einführt, ist mit dem vom ihm erfundenen Begriff der Semantik zu erörtern. Seine “Semantik” un- Reviews 362 terscheidet sich von der seiner Vorgänger, Zeitgenossen, und Nachfolger: sie war auf den Menschen gerichtet. Zur “menschlichen” Semantik bei Bréal: Das Studium der Sprache kann sinnvoll sein, wenn es den sprechenden und kommunizierenden Menschen in den Mittelpunkt stellt. Bréal betrachtet die Sprache als Kommunikationsmittel und unterscheidet sich somit von den anderen Sprachwissenschaftlern, die die formale und funktionale Weiterentwicklung der Sprache erkunden wollten. Hiervon kam eine neue Disziplin zustande. Mit dieser “menschlichen” Semantik zeigt er die Wichtigkeit und seinen Vorzug der synchronischen Sprachforschung der diachronischen gegenüber. Sein Argument dafür ist, dass die Sprechaktkontrahenten nicht zu wissen brauchen, welche Bedeutung ein Wort im Laufe der Geschichte hatte, sondern für sie und deren Verständigung ist die aktuelle Bedeutung wesentlich. Wortsemantik zur Satzsemantik: Außerdem ist für Bréal die Zugehörigkeit eines Lexems zu einem Wort und eines Wortes zu einem Satz zu berücksichtigen, wenn man die Bedeutung erschließen will. Diese [Lexem und Wort] können nicht außerhalb ihres “Ko-Textes” und Kontextes erläutert werden, ansonsten machen sie keinen Sinn. Trotz allem bleibt die Frage, ob Michel Bréal der Erfinder oder Erneuerer der Semantik sei. Diese fußt in die Debatte des Ursprungs der Disziplin. Darauf wird im Folgenden nicht detailliert eingegangen. Nur soll auf manches Aufmerksamkeit gezogen werden. Bréal lässt sich in den ersten Schritten der späteren Semantik schulen (nach seiner Agrégation 1857 bei anderen bekannten Professoren), nämlich bei Franz Bopp und Albrecht Weber. Er wurde sicher von anderen Studien beeinflusst. In der Tat hat das Studium der historischvergleichenden Sprachwissenschaft bei beiden Professoren einen beträchtlichen Einfluss auf Bréal ausgeübt. Und vor ihm befand sich auch Christian Carl Reisig im Umkreis dieses Fachgebiets, der sich schon 1839 mit seinem Begriff der Semasiologie der allgemeinen Bedeutungslehre gewidmet hatte. Vielleicht geht Bréal von dieser “allgemeinen” Lehre aus, um von seiner Semantik eine eigenständige Disziplin zu machen. Er behauptet sogar: “C’est par le détail que les sciences vivent et se renouvellent” (S. 118). Das sollte nicht außer Acht gelassen werden. III. Bréal und die moderne Fremdsprachendidaktik Bemerkenswert sind Bréals Ansätze, die ihn als einen der hervorragendsten Fremdsprachendidaktiker am Ende des 19. Jahrhunderts anerkennen lassen. Er liefert bahnbrechende Tipps und Methoden für das Fremdsprachenlernen. Nach ihm sollte Akzent - beim Erlernen lebender Sprachen wie Englisch und Deutsch, im Gegensatz zu Latein als toter Sprache - auf das Mündliche gelegt werden, das den Vorrang vor dem Schriftlichen habe, denn der Übergang vom Mündlichen zum Schriftlichen sei leichter als der umgekehrte Weg. Dabei spiele die Aussprache eine besondere Rolle, denn La prononciation incomplètement apprise, ou (ce qui revient au même) la fausse prononciation est un mal qui accompagnera l’élève à travers les classes et à travers la vie. […] Il ne suffit pas de répéter, ni même de crier les mots: en vain vous éleverez la voix, votre écolier, habitué comme il est, les entend non comme vous les prononcez, mais comme il les prononce lui-même. (S. 282) Hier zeigt sich die lebenslange Wichtigkeit der richtigen Aussprache beim Lernprozess, die im Hören und in der Nachahmung bzw. Widergabe des Gehörten besteht. Der nächste Schritt ist das Vermitteln der Grammatik und des Wortschatzes, die nicht außerhalb seines “Kontextualisierung”-Konzepts erfolgen sollen, d.h. durch Satzmodelle (“phrases-types”). Die Literatur ist auch nicht in diesem Programm zu vernachlässigen. Durch sein pragmatisches Prinzip empfieht er die Lektüre altersgemäßer, umgangssprachlicher Texte und neu eingeführter didaktisierter fremdsprachlicher Zeitschriften. Diese neue Auffasung - mit dem provokativen Satz begründet, es gebe keine Trennung zwischen Umgangs- und Literatursprache - ist in Abrede zu stellen.