eJournals Kodikas/Code 40/3-4

Kodikas/Code
kod
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2017
403-4

Das Zeichen und dessen Referentialität (am Beispiel der Pejorativa)

121
2017
Oksana Havryliv
kod403-40320
K O D I K A S / C O D E Volume 40 (2017) · No. 3 - 4 Gunter Narr Verlag Tübingen Das Zeichen und dessen Referentialität (am Beispiel der Pejorativa) 1 Oksana Havryliv (Wien/ Lviv) Universal pejorativa are characterized by a poly-reference, which is caused both by the peculiarity of its significant aspect (a differential sem that gives general negative characteristics or a series of differential semens that encompass a broad spectrum of negative properties / behaviors) and by domination of the connotative aspect (which relocate the reference shift from the outer world to the inner world of the person speaking). 1 Einleitung Für Pejorativa ist binäre Bedeutungsstruktur charakteristisch, die vom signifikativen 2 und konnotativen Aspekt gebildet wird. Im konnotativen Bedeutungsaspekt, der durch das emotive Sem (-) repräsentiert wird, kommt der psychische Zustand sprechender Person, ihre Stellungnahme zum Adressaten/ zur Adressatin, zum Gegenstand, Sachverhalt oder zur Situation zum Ausdruck (Wierzbicka (1973: 146) bettet die Repräsentation des konnotativen Bedeutungsaspekts in den modalen Rahmen “ ich fühle mich ” und stellt ihn dem signifikativen Aspekt, den der modale Rahmen “ ich will ihnen mitteilen ” repräsentiert, entgegen). Der signifikative Aspekt, der bei der nicht-emotiven Lexik den Kern lexikalischer Wortbedeutung bildet, tritt bei den Pejorativa in den Hintergrund, während der konnotative Bedeutungsaspekt dominiert: es vollziehen sich zwei entgegengesetzte Prozesse: die Verlagerung emotiver Seme in Richtung Bedeutungskern einerseits und deskriptiver Seme in Richtung Peripherie der Bedeutungsstruktur andererseits. Das Dominieren des konnotativen Bedeutungsaspektes über dem signifikativen sowie die damit verbundene Verallgemeinerung der Wortbedeutung, Unschärfe des begrifflichen 1 Der Beitrag widmet sich den personenbezogenen Pejorativa; empirische Grundlage bilden mündliche Umfragen der Wienerinnen und Wiener (in Form teilstandardisierter Intensivinterviews mit 72 Personen), die im Rahmen von zwei FWF-Projekten (2006 - 2008/ Lise Meitner-Programm und 2012 - 2017/ Elise Richter- Programm) am Institut für Germanistik der Universität Wien durchgeführt wurden. 2 Ich verstehe ich unter dem Denotaten eine Klasse identischer Gegenstände, unter dem Referenten - einen einzelnen Gegenstand und unter dem Signifikaten - den Merkmalsbestand dieser Gegenstandsklasse. Inhalts wird in allen Arbeiten zur Semantik der emotiven Lexik hervorgehoben - hier eine kurze Übersicht (vgl. Havryliv 2009: 36 f): Einer der ersten Erforscher des konnotativen Bedeutungsaspektes - K. O. Erdmann sieht den starken Gefühlswert als charakteristisches Merkmal aller Schimpfwörter, die “ mit den Affekten so gesättigt sind, dass der begriffliche Inhalt dadurch oft ganz untergeht ” (1925: 114). Schrambke fasst denselben Gedanken in anderen Worten: “ / . . ./ dass durch den negativ-affektiven Gebrauch eines Ausdrucks die ursprüngliche Inhaltsseite verloren geht und der pejorative Nebensinn zum alleinigen Inhalt wird ” (Schrambke: 275). Kiener meint, Schimpfwörter haben als Affektwörter “ eine ungenaue Bedeutung ” (1983: 166) und Christiani (1913: 323) behauptet, dass sie “ sehr häufig keine feste Umgrenzung ” besitzen und oft mehrdeutig sind. Nach Meinung Mokienkos und Walters (1999: 200), besteht die größte linguistische Spezifik der pejorativen Lexik darin, “ praktisch ausschließlich der sprachlichen Pragmatik zu dienen, d. h. emotional-expressive Einwirkungen auf den Hörer zu realisieren ” (auch Objartel (1983: 108) spricht vom Dominieren der Funktion “ Einstellungskundgabe ” ). Dies macht, Mokienkos und Walters Ansicht nach, “ die Semantik und die Stilistik des Schimpfwortes vage und verschwommen ” (1999: 200). Opelt spricht von der “ Bedeutungsentleerung der affektivischen Sprache (Opelt 1965: 22) und davon, dass ” den Schimpfwörtern kein fest umrissen konstant Bezeichnetes gegenüber steht “ (ibid.: 15) und bei Schumann ist die Rede von der “ Bedeutungsarmut der signifikativen Aspekte ” (Schumann 1990: 278) sowie dem “ Denotationsschwund ” der Pejorativa, der “ Konnotationsüberschuss ” verursacht (ibid: 267). Das Dominieren des konnotativen Bedeutungsaspektes ist für alle Pejorativa charakteristisch; hinsichtlich des begrifflichen Inhalts können aber, meiner Ansicht nach, Pejorativa nicht pauschal behandelt werden. Denn Ergebnisse meiner Forschungsarbeiten zeigen, dass sich die signifikativen Aspekte verschiedener Gruppen von Pejorativa durch den unterschiedlichen Verallgemeinerungsgrad der Wortbedeutung unterscheiden (vgl. Havryliv 2003: 33 ff und 2009: 42 ff ). Die Beobachtungen semantischer Diffusität betreffen in erster Linie eine Gruppe der Pejorativa, die ich als universale Pejorativa bezeichne. Universale Pejorativa verfügen über eine abstrakte, nicht klar definierbare pejorative Bedeutung: Arschloch, Sauweib, Miststück, blöde Kuh, Dreckskerl, Mistkerl, Scheißkerl. Sie liefern eine allgemeine negative Charakteristik des Adressaten/ der Adressatin und können in jeder ärgerlichen Situation gebraucht werden, ungeachtet dessen, welche Eigenschaften/ Benehmensarten der Adressatin/ des Adressaten Ursache für die verbale Aggression sind (Burgen über das Pejorativum Arschloch: “ Es stellt das Allerweltswort zur Bezeichnung von jeder Person, die in irgendeiner Hinsicht unangenehm ist, dar ” (1998: 233). Auch andere Autoren segmentieren intuitiv eine Gruppe innerhalb pejorativer Lexik, die sie nicht benennen, die nach den von ihnen hervorgehobenen semantischen Eigenschaften denen der universalen Pejorativa entspricht: z. B. Lötscher über die Schimpfwörter, mit denen andere Leute “ einfach ganz pauschal abqualifiziert werden ” (Lötscher 1980: 27) oder Bering darüber, dass es Schimpfwörter gibt, die “ auf eine sehr allgemeine Schmähung abzielen ” (Bering 1978: 12). Im Gegensatz zu den universalen Pejorativa verfügen Pejorativa, die auf konkrete negative Eigenschaften oder Verhaltensweisen (Schleimer, Tratsche), Alter (alter Knacker), Das Zeichen und dessen Referentialität (am Beispiel der Pejorativa) 321 Aussehen (Fettwanst) nationale oder regionale Zugehörigkeit (Tschusch, Itaker) u. a. abzielen, über eine klar definierbare Bedeutung. Diese Gruppe ist jedoch nicht homogen, es lassen sich auf Grund der An- oder Abwesenheit des negativen einschätzenden Sems im signifikativen Aspekt einschätzende Pejorativa und Affektiva unterscheiden (cf. Havryliv 2003: 33 ff.). Zu den einschätzenden Pejorativa zähle ich diejenigen Lexeme, die Personen mit negativen Eigenschaften/ Charakterzügen/ Verhaltensweisen bezeichnen (vertreten durch die differenziellen Seme) und gleichzeitig negative Stellungnahme dieser Personen gegenüber ausdrücken: Arschlecker, Hosenbrunzer, Tratschen, Nervensäge u. a. Die Pejorativität dieser Lexeme ist durch eine negative Eigenschaft bedingt, die bei den Sprachträgerinnen und Sprachträgern negative Emotionen hervorruft. Zu den Affektiva zähle ich jene pejorativen Lexeme, die Personen mit Eigenschaften, welche an und für sich nicht negativ sind, bezeichnen. Beim Gebrauch von Affektiva sind die negativen Emotionen des Sprechers/ der Sprecherin auf folgende Besonderheiten des Adressaten oder der Adressatin gerichtet: Äußeres (Bohnenstange), Alter (alter Knacker), Beruf (Bulle), regionale und nationale Zugehörigkeit (Itaker) - vgl. Opelt über die Gruppe von Pejorativa, die “ den Vorwurf unverschuldeter Eigenschaften des Beschimpften wie Aussehen, Alter, Herkunft beinhalten, die mit der Ursache der Feindschaft an sich nichts zu tun haben, aber gute Angriffspunkte geben und verletzend wirken ” (Opelt 1965: 20). 2 Strukturelle Besonderheiten des signifikativen Aspektes von Pejorativa Die einzelnen Gruppen pejorativer Lexik - universale, einschätzende Pejorativa, Affektiva - lassen sich auf Grund struktureller Besonderheiten des signifikativen Bedeutungsaspektes definieren. 2.1 Signifikativer Aspekt der Affektiva Warum die universalen Pejorativa mit einem einzigen Wort nicht genau definiert werden können und die (Schimpf )wörterbücher meist längere beschreibende Definitionen anbieten müssen, lässt sich dadurch erklären, dass ihr signifikativer Bedeutungsaspekt ein differentielles Sem oder einige differentielle Seme beinhaltet, die eine allgemeine negative Charakteristik des Adressaten/ derAdressatin geben bzw. mit einer Reihe von differentiellen Semen ein breites Spektrum negativer Eigenschaften erfasst wird. Im Folgenden wird die Struktur des signifikativen Bedeutungsaspektes universaler pejorativer Lexik am Beispiel des Lexems Arschloch verdeutlicht: Arschloch - ein sehr häufiges derbes Schimpfwort für einen widerlichen, unfähigen oder gemeinen Menschen (Das große Schimpfwörterbuch DGSW 1996: 26). Bei diesem universalen Pejorativum bezeichnen die differentiellen Seme “ gemein ” und “ unfähig ” konkrete negative Eigenschaften, das differentielle Seme “ widerlich ” stellt dagegen eine breite Palette negativer Eigenschaften dar, die jeder Sprecher und jede Sprecherin individuell verstehen können. Der Universalcharakter des Lexems Arschloch spiegelt sich auch in den Definitionen der Interviewten wider: 322 Oksana Havryliv (Wien/ Lviv) a) eine Gruppe von Befragten zählt in ihren Definitionen des universalen Lexems Arschloch, das als “ Zentralbegriff der deutschen Vulgarität ” (Burgen 1998: 67)) gilt, eine Reihe von Eigenschaften auf: intrigant, egoistisch, betrügerisch, gemein; unaufrichtig, betrügerisch, hinterhältig, moralisch verwerflich; egoistisch, arrogant, selbstbewusst, Snob; unappetitlich, grauslich, abstoßendes Benehmen. b) Die Definitionen anderer Befragten zeichnen sich durch Universalität und verallgemeinernd negative Charakteristika aus: kann jeden bezeichnen; ganz mieses Benehmen, komplett unsympathisch; jeder missliebige Mensch; absolut deppert, ungut; mieser Typ; universal; hinterhältiger Gauner, der einem Böses will; ein Mann, der sich aufpustet, sich besser als er ist darstellt; ein Mann, der bewusst etwas tut, was mir gegen den Strich geht; allgemein negativ zu einem Mann in einer konkreten ärgerlichen Situation u. a. 2.2 Signifikativer Aspekt einschätzender Pejorativa und Affektiva Differentielle Seme eines einschätzenden Pejorativums nennen Züge (Verhaltensweisen), die in der jeweiligen Gesellschaft/ Gruppe als negativ gelten. Deshalb weisen einschätzende Pejorativa im signifikativen Aspekt ein einschätzendes Sem (-) auf. Da der konnotative Aspekt einschätzender Pejorativa, wie bei allen Pejorativa, durch das emotivnegative Sem vertreten ist und sie im signifikativen Aspekt das negative einschätzende Sem aufweisen, können wir von der doppelten Negativität reden. Die doppelte Negativität besteht darin, dass sich bei den einschätzenden pejorativen Lexemen die emotive Qualifizierung schon bewerteter Eigenschaft eines Objektes vollzieht, was an Hand des Vergleiches mit emotiv-neutralen Lexemen deutlich ist: Prostituierte - Hure, Alkoholiker - Säufer, Schleicher - Arschkriecher u. a. Der signifikative und der denotative Aspekt sind bei den beiden Lexemen im Wortpaar identisch: 1) eine weibliche Person, die der Prostitution nachgeht, 2) eine Person, die alkoholabhängig ist und 3) eine Person, die sich sehr einschmeichelt. Die Bedeutungsstruktur des ersten Lexems im Wortpaar besteht nur aus dem signifikativen Aspekt - das Lexem dient ausschließlich der Nomination; die Bedeutungsstruktur des zweiten Lexems schließt zusätzlich noch den emotiven Aspekt ein und dient neben der Nomination auch der Äußerung einer negativen Stellungnahme (Antipathie, Verachtung) dieser Person gegenüber. Dank dem Vorhandensein des konnotativen Bedeutungsaspekts wird bei den zweiten Lexemen in den Wortpaaren emotive Stellungnahme zum denselben Denotaten ausgedrückt. Wyss meint: “ Je nach Temperament, Laune, Herkommen und Bildung werden stärkere oder gelindere Wörter zur Apostrophierung desselben Objektes bevorzugt ” (Wyss 1981: 13). Im Unterschied zu einschätzenden Pejorativa beinhalten Affektiva kein negatives einschätzendes Sem im signifikativen Aspekt. Ihre differentiellen Seme beziehen sich auf die Eigenschaften/ Benehmensarten, die nicht als negativ wahrgenommen werden (z. B. Das Zeichen und dessen Referentialität (am Beispiel der Pejorativa) 323 “ Nationalität ” in Piefke oder “ Beruf ” in Bulle), sondern nur Zielscheibe, auf welche die negativen Emotionen der schimpfenden Person gerichtet sind, bilden. Die Affektiva verfügen nur über das negative emotive Sem im konnotativen Aspekt. Wie wir an signifikativen Aspekten von einschätzenden Pejorativa und Affektiva gesehen haben, existieren einschätzende und emotive Seme in der Bedeutungsstruktur pejorativer Lexeme nicht immer parallel. In der linguistischen Literatur, die sich mit der pejorativen Lexik befasst, hat bisher keine Differenzierung zwischen einschätzenden Pejorativa und Affektiva stattgefunden. Stattdessen wird allen pejorativen Lexemen automatisch das negative einschätzende Sem zuerkannt (Chudjakov 1980: 82; Pasytsch 1984: 70 und Schachovskij 1983: 14), was die Tatsache erklärt, warum diese Autoren den Terminus “ emotiv-einschätzende Lexik ” verwenden. Nur bei Schumann bin ich folgender Differenzierung begegnet, die laut beschriebenen semantischen Besonderheiten meiner Aufteilung in einschätzende Pejorativa und Affektiva entspricht: In der traditionellen sprachwissenschaftlichen Literatur galten Schimpfwörter lange Zeit als Sonderfall der Pejorative, unter denen Bezeichnungen verstanden wurden, die vielfach eine denotative Verschlechterung benennen und die sowohl auf eine negative Erscheinung in der Realität referieren als auch ein starkes negatives Begleitgefühl aufweisen. Davon unterscheiden sich . . . Wörter, die zwar ebenfalls ein starkes negatives Begleitgefühl signalisieren, mit denen der Sprecher aber zugleich die Subjektivität seiner negativen Stellungnahme gegenüber einem wertneutralen Objekt der Realität in lexikalisierter Weise ausdrücken kann (1990: 267). 3 Der denotative und der referentielle Aspekt verschiedener Gruppen von Pejorativa Die Struktur signifikativer Aspekte bedingt die Besonderheiten denotativer und referentieller Aspekte der Pejorativa: Bei den universalen Pejorativa verursacht begriffliche Diffusität, bedingt durch ein verallgemeinerndes differentielles Sem oder eine Reihe differentieller Seme, die Ausweitung des denotativen Umfangs. Der Denotat kann somit als “ jeder Mensch, über den sich die schimpfende Person ärgert ” bezeichnet und lediglich durch die geschlechtliche Zugehörigkeit eingeengt werden, so dass die universalen Pejorativa zwei synonymische Reihen bilden: universale Pejorativa, die sich auf eine weibliche Person und universale Pejorativa, die sich auf eine männliche Person beziehen. Begriffliche Diffusität von Pejorativa, die sich im Fehlen der Gegenüberstellung zwischen den einzelnen universalen Pejorativa äußert, gibt uns den Grund, von der Austauschbarkeit universaler Pejorativa zu reden: in ein und derselben Situation kann jedes universale Pejorativum verwendet werden, z. B. wenn ein Fahrer oder eine Fahrerin, über die wir uns im Verkehr ärgern als Arschloch, Scheißkerl oder Mist/ Dreckskerl (bzw. als Sauweib, blöde Ziege/ Kuh oder Miststück) beschimpft werden. Opelt (1965: 22) vertritt generell die Meinung, dass zwischen der Bedeutung der einzelnen affektiven Vokabeln kein prinzipieller Unterschied besteht. Doch sind im Vergleich zum denotativen Aspekt universaler Pejorativa die denotativen Aspekte der einschätzenden Pejorativa und der Affektiva begrenzt. Diese Gruppen von Pejorativa sagen auch mehr über die Adressatin/ den Adressaten aus, insbesondere wenn ihr Wahrheitsgehalt stimmt, z. B. wenn eine korpulente Frau als fette Kuh bezeichnet wird oder ein Deutscher als 324 Oksana Havryliv (Wien/ Lviv) Piefke. Der denotative Aspekt wird durch die differentiellen Seme, die konkrete Eigenschaften / Benehmensarten / Charaktereigenschaften bezeichnen ( “ Deutscher ” , “ fett ” ) begrenzt. Im Gegensatz dazu beziehen sich differentielle Seme universaler Pejorativa auf Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die allgemein negativ sind, weshalb der denotative Aspekt ausgedehnt wird und der Denotat universaler Pejorativa als “ Quelle des Ärgers ” bezeichnet werden kann. Je nach dem Grad des Dominierens des konnotativen Bedeutungsaspektes über dem signifikativen, referieren die Pejorativa dieser drei Gruppen nicht auf die Außenwelt, sondern auf die sprechende Person, auf ihren emotionellen Zustand. Bilaterale Bedeutungsstruktur der Pejorativa bedingt auch ihre doppelte Referenz: einerseits - durch das Pejorativum bezeichnete Person, andererseits - emotioneller Zustand des/ der Sprechenden. Der Referent ist formal als Addressat/ Adressatin der Äußerung vertreten, aber auf der Tiefenebene referiert das Pejorativum verstärkt auf die emotionelle Welt der schimpfenden Person, worin sich die egozentrische Natur von Pejorativa zeigt. Dies wird insbesondere bei der indirekten verbalen Aggression (in Abwesenheit der Adressatin/ des Adressaten) deutlich, bei der es sich um pure Ausdrucksfunktion verbalaggressiver Äußerung handelt. Die Hypothese vom stärkeren referentiellen Bezug der Pejorativa auf die sprechende Person vertreten auch andere Sprachwissenschaftlerinnen: “ Dabei ist es doch die Weltwahrnehmung der Schimpfenden und ihre Reaktion auf eine als verwirrend erlebte vielschichtige Welt / . . ./ (Sauer 2001: 248) oder: “ Und so wie jedes Schimpfwort und Zärtlichkeitswort, weil es unmittelbar aus dem Gefühl kommt, mehr aussagt über den, der es ausspricht, als über die Beschimpfte “ (Wyss 1981: 8 - 9). Die Hypothese, dass das Pejorativum in erster Linie die schimpfende Person charakterisiert, wird auch durch die Tatsache bekräftigt, dass in ein und derselben Situation zur Bezeichnung ein und derselben Person verschiedene Pejorativa gebraucht werden können: z. B. beim Autofahren können auf die Adresse eines/ einer anderen Verkehrsteilnehmers oder Verkehrsteilnehmerin unterschiedliche Pejorativa gebraucht werden je nachdem, ob es sich um direkte oder indirekte verbale Aggression handelt, ob eventuell zuhörende Personen anwesend sind, die ebenfalls die Wahl der Schimpfwörter beeinflussen können (vor allem wenn es sich um die zuhörenden Kinder handelt) usw. Die Bekräftigung der Hypothese, dass das Pejorativum sich in erster Linie auf die sprechende (schimpfende Person) bezieht, zeigt sich auch in den Bedeutungsdefinitionen, die befragte Personen zum Lexem Arschloch anführen, indem sie es über den Typ schimpfender Person definieren: “ das sagen Personen aus den niedrigen sozialen Schichten ” oder “ das gebrauchen Jugendliche ” . Das unten angeführte Auszug aus dem Harper Lees Roman “ Wer die Nachtigall stört ” beinhaltet ebenfalls treffende Beobachtungen zu der Bedeutungsverallgemeinerung und dem starken referentiellen Bezug zur sprechenden Person (siehe bitte Hervorhebungen durch fette Schrift - O. H.): “ Scout ” , sagte Atticus, “ Niggerfreund ist einer von den Ausdrücken, die gar nichts bedeuten - genau wie Rotznase. Es ist schwer zu erklären . . . Unwissende, armselige Menschen gebrauchen dieses Wort, wenn sie glauben, dass jemand die Neger begünstigt oder bevorzugt. Sogar Leute aus unseren Kreisen verwenden es manchmal, wenn sie andere mit einem gemeinen, hässlichen Schimpfwort kränken wollen. / . . ./ wenn jemand dir etwas nachruft, was er als Schimpfnamen betrachtet. Das zeigt nur, was für ein armseliger Mensch der andere ist, es verletzt nicht. Lass Das Zeichen und dessen Referentialität (am Beispiel der Pejorativa) 325 dich also von Mrs. Dubose nicht unterkriegen. Und sei nachsichtig mit ihr, sie hat es nicht leicht ” (Harper Lee 2015: 175 f.). Der bivektorale Referenzcharakter von Pejorativa zeigt sich auch in den Definitionen von Befragten (unsympathische Person, die etwas macht, was mich nervt). Eine Reihe von befragten Personen definiert dagegen das Lexem Arschloch ausschließlich über den eigenen psychischen Zustand: Als “ Arschloch ” bezeichne ich meinen Freund nur, wenn ich äußerst verletzt bin und mir nicht mehr zu helfen weiß. Jeder, der mich ärgert/ der mir auf die Nerven geht. Jemand, der mich schon sehr beleidigen oder kränken muss. Jemand, über den/ die ich mich ärgere. Die durch das Dominieren des konnotativen Aspektes über dem signifikativen verursachte Referenzverschiebung von der äußeren Welt auf die innere Welt der sprechenden Person (die sich in den Definitionen von Pejorativa widerspiegelt) illustriert anschaulich auch der unten angeführte Auszug aus dem Frank L. Baums “ Im Reich des Zauberers von Oz ” (Hervorhebungen von mir - O. H.): Tip was well soaked and dripping water from every angle of his body. But he managed to lean forward and shout in the ear of the Saw-Horse: “ Keep still, you fool! Keep still! ” The horse at once ceased struggling and floated calmly upon the surface, its wooden body being as buoyant as a raft. “ What does that word ‘ fool ’ mean? ” enquired the horse. “ It is a term of reproach, ” answered Tip, somewhat ashamed of the expression. “ I only use it when I am angry. ” “ Then it pleases me to be able to call you a fool, in return, ” said the horse. „ For I did not make the river, nor put it in our way; so only a term of, reproach is fit for one who becomes angry with me for falling into the water. “ “ That is quite evident, ” replied Tip; “ so I will acknowledge myself in the wrong. ” Then he called out to the Pumpkinhead: “ are you all right, Jack? ” Die Besonderheiten der signifikativen Aspekte verursachen begriffliche Diffusität, die sich im Fehlen der Gegenüberstellung zwischen den einzelnen universalen Pejorativa zeigt. Trotz der Universalität verbinden einzelne Sprachträgerinnen und Sprachträger die universalen Pejorativa oft doch mit konkreten Eigenschaften oder Personen. Welche Eigenschaften mit dem Lexem Arschloch verbunden werden, hängt, wie sich bei den Intensivinterviews herausstellt, von den individuellen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Assoziationen ab: so ist für eine Frau, deren Freund sie mit Eifersucht plagt, ein Arschloch ein eifersüchtiger Mann; für einen Mann aber, den seine Frau permanent betrügt, ist Arschloch ein betrügerischer Mensch. Diese Beobachtungen bestätigen abermals die These, dass Pejorativa im Allgemeinen und universale Pejorativa im Einzelnen mehr über die sprechende Person als über die Adressatin oder den Adressaten aussagen: in den angeführten Beispielen - darüber, was sie am meisten stört oder ärgert, was sie nicht toleriert, welche negativen Erlebnisse sie hatte usw. Von 27 Befragten haben 15 Personen den Bezug des Pejorativums Arschloch auf die beiden Geschlechter und 12 - auf einen Mann angegeben. Eine befragte Person hat die Bedeutung 326 Oksana Havryliv (Wien/ Lviv) des Lexems hinsichtlich des Geschlechtes differenziert: Arschloch a) gegen eine Frau: charakterlos; b) gegen einen Mann: hinterhältig, nicht ehrlich. Doch auch die Personen, die dieses Lexem auf beide Geschlechter beziehen, nennen in identischer Situation (rücksichtsloses Benehmen im Autoverkehr) unterschiedliche Bezeichnungen je nachdem, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt: Eine Frau, die das Wort auf beide Geschlechter bezieht: zur Frau - “ Dumme Schlampe! ” ; zum Mann - “ Das dämliche Arschloch! ” Ein Mann, der das Wort auf beide Geschlechter bezieht: zur Frau - “ Funzn ” ; zum Mann - “ Arschloch! ” Ein Mann, der das Wort “ Arschloch ” “ eher auf einen Mann ” bezieht: zur Frau - “ Furie! ” ; zum Mann - “ Ein Oaschloch! ” Bei 17 mündlich Interviewten löst das Lexem Arschloch Assoziationen mit Politikern aus, in anderen Fällen werden Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzte, und alle Fahrerinnen und Fahrer, die sich rücksichtslos im Straßenverkehr benehmen, erwähnt. In diesen Fällen wird das differentielle Sem, das bei dem Lexem Arschloch auf allgemeine negative Charaktereigenschaften hinweist, bei den konkreten Sprachträgerinnen und Sprachträgern durch das differentielle Sem ersetzt, das sich auf den Beruf des Adressaten oder der Adressatin (Politiker/ Politikerin, (EX)chef/ Chefin, Vorgesetzte, Kollegin/ Kollege u. a.) oder sein/ ihr Auftreten in konkreten Situationen (z. B. im Straßenverkehr) bezieht. Dadurch wird im individuellen situativen Gebrauch der denotative Aspekt eingeengt. Der Bezug zum situativen Handeln einer Person kommt in den Definitionen des Lexems Arschloch durch Befragte ebenfalls zum Vorschein: Meine ehemalige gute Freundin, die ich 13 Jahre kannte und die mich total enttäuscht hat und mir das Leben zur Hölle macht. Wenn einer mich beschimpft und glaubt, er hat Recht. Jemand, der mich in die Parklücke nicht hineinlässt. Eine der Fragen, die den Befragten im Intensivinterview gestellt wurde, betraf Eigenschaften/ Benehmensarten der Mitmenschen, über die sie sich am meisten ärgern. Es zeigt sich dabei, dass diese Eigenschaften bei vielen Interviewten in ihren Definitionen des Lexems Arschloch als individuelle okkasionelle differentielle Seme auftreten. Am häufigsten Erwähnt wurden folgende Eigenschaften (aufgezählt nach der Häufigkeit der Erwähnung): - Rücksichtslosigkeit - Egoismus - Falschheit, Unehrlichkeit - (wissende) Gemeinheit - Hinterhältigkeit Das Zeichen und dessen Referentialität (am Beispiel der Pejorativa) 327 Tabelle 1: Arschloch. Individuelle differentielle Seme Eigenschaften/ Benehmensarten, die den Interviewten besonders lasterhaft vorkommen und die in ihren Definitionen des Lexems Arschloch als individuelle differentielle Seme erscheinen Arrogant Brutal der eine Frau ungerecht behandelt Dumm Eifersüchtig Faul Korrupt Macho Präpotent Schreihals Unhöflich 4 Kontextuelle Semantik pejorativer Lexik In der Kommunikationssituation kann die doppelte Referenz der Pejorativa durch den dritten Bezug erweitert werden. Dies möchte ich an einem Beispiel veranschaulichen, mit dem eine Interviewte die Frage nach dem Gebrauch von Nationalschelten illustrierte: wenn sie sieht, dass die Polizisten die Schwarzen in der U-Bahn kontrollieren, sagt sie zu ihrer Freundin in sarkastischem Ton: “ Da, schau, die Polizisten gehen schon wieder die Neger perlustrieren ” . Das Pejorativum Neger wird zwar von der interviewten Person gebraucht, bedeutet aber nicht deren negative Stellungnahme den Schwarzen gegenüber, sondern ihre Empörung über die diskriminierende Handlungen dritter Personen. Auch die auf der syntagmatischen Ebene vorhandene bivektorale Referenz von Pejorativa variiert im Kontext je nach der Situation zugunsten der Referenz auf die innere emotionale Welt der sprechenden Person oder auf die äußere Welt: Handelt es sich ums Abreagieren negativer Emotionen (kathartische Funktion, die laut meinen Umfragen mit 73 % des allgemeinen verbalaggressiven Verhaltens die wichtigste Funktion verbaler Aggression ist), referieren die Pejorativa auf die Emotionen der sprechenden Person. Dies ist insbesondere bei der indirekten verbalen Aggression der Fall, wenn z. B. beim Autofahren zur Beschimpfung einer anderen verkehrsteilnehmenden Person, die außerhalb der Hörweite und oft auch der Sehweite ist (und dessen Geschlechtszugehörigkeit deshalb für die schimpfende Person nicht bekannt ist), ein beliebiges Pejorativum gebraucht werden kann. Dabei kann es sich um ein pejoratives Lexem handeln, das sich auf einen Mann bezieht, während es sich in der Tat um eine Adressatin handelt. Geht es aber der schimpfenden Person darum, die Adressatin/ den Adressaten zu beleidigen, d. h. zielt das Pejorativum auf deren/ dessen Image ab, dann ist die Adressatin/ der Adressat stärker in die Referenz miteinbezogen. Der referentielle Bezug zur sprechenden Person besteht darin, dass durch die Verwendung dieses oder anderes 328 Oksana Havryliv (Wien/ Lviv) Pejorativums sie glaubt, andere Person beleidigen zu können (siehe bitte Hervorhebung im schon zitierten Auszug aus dem Roman “ Wer die Nachtigall stört ” : “ Kind, du darfst dich nie beleidigt fühlen, wenn jemand dir etwas nachruft, was er als Schimpfnamen betrachtet ” (Harper Lee 2015: 175)), d. h. es spiegelt die Vorstellungen der schimpfenden Person wider. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um die Beschimpfung unbekannter oder wenig bekannter Personen handelt. Will die/ der Schimpfende aber eine ihr/ ihm näher stehende Person herabwürdigen, hat sie Kenntnisse über ihre “ schwachen Stellen ” und Reaktionen, dann kann sie Bezeichnungen wählen, die gerade diese Person besonders kränken, d. h. in diesem Falle sagt das Pejorativum mehr über die Adressatin oder den Adressaten aus, wenn auch aus der Perspektive ihrer/ seiner Wahrnehmungen. Da die Bedeutung von Pejorativa stark situationsabhängig ist, unterscheiden sich auch der Umfang des signifikativen und des denotativen Aspektes auf der Ebene der Sprache von dem auf der Ebene der Rede. Daher können auf der paradigmatischen Ebene auch Pejorativa mit konkreter Bedeutung - einschätzende Pejorativa und Affektiva - universal gebraucht werden, ihr signifikativer und ihr denotativer Aspekte werden kontextuell ausgedehnt. Ebenso kann signifikativer Aspekt universaler Pejorativa kontextuell (und individuell) eingeengt werden, indem die sprechende Person das universale Lexem mit einer konkreten Eigenschaft verbindet. Auch die Häufigkeit des Gebrauchs verursacht semantische Verschwommenheit des signifikativen Aspektes und weitet den denotativen Aspekt aus. Das beobachten wir z. B. an den häufig gebrauchten Pejorativa zur Bezeichnung eines dummen Menschen: Depp, Idiot, Trottel - so wird nicht nur ein dummer Mensch, sondern jeder Mensch, über den wir uns ärgern, beschimpft. Diesen automatisierten idiomatisierten Gebrauch von Wörtern und Wendungen, die Zweifel am Verstand des Gesprächspartners hegen, hebt auch Lötscher (1980: 149) hervor. Kiener (1983: 166) erklärt diesen Vorgang durch den auf Grund des häufigen Gebrauchs und der damit verbundenen Ausweitung des konnotativen Umfangs verursachten “ Verschleißeffekt ” , und de Boer (zit. n. Popp 2004: 73) spricht in dem Falle, wenn ein Lexem mit einem genau definierten semantischen Inhalt diesen bei der Verwendung als Schimpfwort verliert, von der “ Entleerung des Signifikats ” . Verstärkter referentieller Bezug der Pejorativa auf die sprechende Person wirkt sich auch auf die Reaktionen des Adressaten/ der Adressatin aus, die in den meisten Fällen sich bewusst sind, dass verbale Aggressionsäußerungen in erster Linie nicht sie, sondern die sprechende Person charakterisieren (denn sie sind Ausdruck ihres Temperaments, ihrer Probleme und Ängste, ihrer Schwäche und Hilflosigkeit) und auf die Beschimpfung nicht beleidigt reagieren. Diese Position - verbalaggressive Äußerungen bewußt nicht beleidigend wahrzunehmen - ist auch ein wirksamer Schutz gegen die sprachliche Gewalt: dadurch, dass die Person selbst entscheidet, ob sie die Äußerung als beleidigend wahrnimmt oder nicht (ich denke hier an Eleanor Roosevelt, die meinte “ No one can make you feel inferior without your consent ” (Zit. nach Lippi-Green [1997: 240]), verabschiedet sie sich von der passiven Rolle und wehrt sich aktiv gegen die sprachliche Gewalt. Das Zeichen und dessen Referentialität (am Beispiel der Pejorativa) 329 5 Zusammenfassung Universale Pejorativa zeichnen sich durch eine Polyreferenz aus, die sowohl durch die Besonderheit ihres signifikativen Aspektes (ein differentielles Sem, das allgemeines negatives Charakteristikum gibt bzw. eine Reihe von differentiellen Semen, die ein breites Spektrum negativer Eigenschaften/ Verhaltensweisen umfassen) als auch durch das Dominieren des konnotativen Aspektes (was die Referenzverschiebung von der äußeren Welt auf die innere Welt der sprechenden Person verursacht) bedingt ist. Primärliteratur Baum, Frank L.: The Marvelous Land of Oz, in: http: / / www.gutenberg.org/ files/ 54/ 54-h/ 54-h. htm#Page_109 [20. 06. 2017] Lee, Harper 2015: Wer die Nachtigall stört . . ., übers. v. Claire Malignon, Reinbek: Rowohlt Sekundärliteratur Bering, Dietz 1978: Die Intellektuellen. Geschichte eines Schimpfwortes, Stuttgart: Klett-Cotta Burgen, Stephen 1998: Bloody hell, verdammt noch mal! 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