eJournals Kodikas/Code 41/3-4

Kodikas/Code
kod
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2018
413-4

Carolin Eckardt 2016: Diskursschranken im interkulturellen Gespräch. Die Arbeit an kulturellen Grenzen in deutsch-ägyptischen Gruppendiskussionen zum “Karikaturenstreit”, Tübingen: Stauffenburg, 525 pp., 78,00 €, ISBN 978-3-95809-508-3

121
2018
Ernest W. B. Hess-Lüttich
kod413-40378
Frey, Siegfried, Hans-Peter Hirsbrunner, Jonathan Pool & Walid Daw 1981: “ Das Berner System zur Untersuchung nonverbaler Interaktion ” , in: Peter Winkler (ed.) 1981: Methoden der Analyse von Face-to-Face-Situationen, Stuttgart: Metzler, 203 - 268 Frey, Siegfried, Hans-Peter Hirsbrunner & Ulrich Jorns 1982: “ Time-Series-Notation: A Coding Principle for the Unified Assessment of Speech and Movement in Communication Research ” , in: Hess-Lüttich (ed.) 1982: 30 - 58 Hess-Lüttich, Ernest W. B. 1978: “ Semiotik der multimedialen Kommunikation ” , in: Tasso Borbé & Martin Krampen (eds.), Angewandte Semiotik, Wien: Egermann, 21 - 48 Hess-Lüttich, Ernest W. B. 1982: “ Medial Transformation and Semiotic Structure: Problems of Corpus Analysis ” , in: Hess-Lüttich (ed.) 1982: 263 - 286 Hess-Lüttich, Ernest W. B. (ed.) 1982: Multimedial Communication 1: Semiotic Problems of its Notation, Tübingen: Gunter Narr Hess-Lüttich, Ernest W. B. (ed.) 2018: Rhetorik und Medizin (= Rhetorik - Ein internationales Jahrbuch 37), Berlin/ Boston: de Gruyter Meier, Simon 2016: “ Rezension zu: Jens Loenhoff/ H. Walter Schmitz (Hg.) (2015): Telekommunikation gegen Isolation. Kommunikationswissenschaftliche Studien aus einem Modellprojekt in einer Klinik ” , in: Gesprächsforschung 17: 47 - 54 [im Internet: http: / / www.gespraechsforschung-online.de/ fileadmin/ dateien/ heft2016/ rz-meier.pdf] [25. 12. 2020] Cornelia Müller, Alan Cienki, Ellen Fricke, Silva H. Ladewig, David McNeill & Sedinha Teßendorf (eds.) 2013: Body - language - communication. An international handbook on multimodality in human interaction, Berlin: De Gruyter Mouton Schröder, Ulrike 2016: “ Rezension: Jens Loenhoff & H. Walter Schmitz (Hrsg.) (2015). Telekommunikation gegen Isolation. Kommunikationswissenschaftliche Studien aus einem Modellprojekt in einer Klinik ” , in: Forum Qualitative Sozialforschung/ Forum: Qualitative Social Research 17.2, Art. 19, [im Internet: https: / / www.qualitative-research.net/ index.php/ fqs/ article/ view/ 2562/ 3964] [1. 1. 2021] Carolin Eckardt 2016: Diskursschranken im interkulturellen Gespräch. Die Arbeit an kulturellen Grenzen in deutsch-ägyptischen Gruppendiskussionen zum “ Karikaturenstreit ” , Tübingen: Stauffenburg, 525 pp., 78,00 € , ISBN 978-3-95809-508-3 Junge Leser erinnern sich vielleicht kaum noch: 2005 lösten zwölf Karikaturen des Propheten Mohammed in der dänischen Tageszeitung Jyllands Posten eine internationale diplomatische Krise aus. Das erfährt der Leser allerdings erst beiläufig auf S. 19 in einer kleinen Fußnote. Dann kommt zunächst viel Theorie, bevor ab S. 30 nähere Hinweise zu diesem Streit folgen. Sein Gegenstand, eben die Karikaturen selbst, werden sicherheitshalber auch auf den folgenden 500 Seiten nicht abgedruckt. Mittlerweile dürfte der durch sie ausgelöste islamistische Terror und die jahrelang anhaltende Protestwelle im islamischen Raum sie aber weltweit allgemein bekannt gemacht haben. Karikaturen des Propheten und kein Ende des Konflikts: Erneute Aktualität gewinnt die 2016 aus einer von Franz Januschek in Oldenburg betreuten Dissertation hervorgegangene Untersuchung durch den Anschlag auf die Redaktion der französischen Karikaturenzeitschrift Charlie Hebdo 2015 und den Jahrestag des Anschlags 2020 einschließlich des Abschlusses seiner juristischen Aufarbeitung. Deshalb sei noch einmal auf diese für die aktuelle Erforschung interkultureller Diskurse exemplarische und auch in methodischer Hinsicht gründliche Studie hingewiesen, 378 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Berlin/ Kapstadt) zumal es darin nicht um die andernorts - und besonders in Dänemark (cf. Bech 2006; Bluitgen 2006; Engelbreth & Seidenfaden 2006; Hansen & Hundevadt 2006) - umfassend geleistete Auseinandersetzung mit der kontroversen Mediendebatte über den Abdruck der Karikaturen geht (Ata 2011; Debatin ed. 2007; Hess-Lüttich 2010; Klausen 2009; Kunelius et al. eds. 2007), sondern um Gruppendiskussionen deutscher und ägyptischer Studenten und Berufsanfänger unterschiedlicher Glaubensbekenntnisse über die Zulässigkeit von Religionssatire generell und karikierender Darstellung des Propheten speziell sowie die Frage, wie sie im Disput darüber kulturelle Grenzen konstruieren und möglicherweise reflektieren, im Glücksfalle vielleicht gar überwinden. Bevor der Leser zur Auswertung dieser Gespräche gelangt, muss er freilich jede Menge theoretischen Stoff durcharbeiten: zuerst über den Islam als das schlechthin Andere ( “ the quintessential Other ” ), den Ethnozentrismus und Kulturrassismus, den Orientalismus und Okzidentalismus, den Binär-Reduktionismus dichotomisierter kulturalistischer Konfliktdeutung und die Stereotypen medial konstituierter diskursiver Muster; dann über die Entwicklungen, Vorläufer und Ausprägungen der Kritischen Diskursanalyse (KDA) im Allgemeinen und ihre Oldenburger Variante im Besonderen; schließlich über die identitäts- und diskurstheoretischen Implikationen interkultureller Kommunikation und die formalpragmatischen Konzeptualisierungen mutuell kulturalisierender Askriptionspraxis. Wer nach der Lektüre der ersten 100 Seiten noch die Kraft hat, wende sich dann der eingehenden Erörterung der methodologischen Bedingungen des Vorhabens zu, der Datenerhebung, der Beschreibung des Corpus, der Zusammensetzung der Diskussionsteilnehmer, der Datenauswertung und der Begründung von notationspraktischen Entscheidungen. Es wird dann noch eine Reihe von Ansätzen aus Tradition und Praxis diskursanalytischer Forschung vorgestellt, bevor im drittel Teil der Arbeit dann die empirischen Fallanalysen dreier ausgewählter Gespräche in Angriff genommen werden. Dabei wird in tabellarischer Form jeweils erst kurz das Setting beschrieben, also Ort und Zeit, Dauer und Teilnehmer etc., bevor es dann - unter der leitenden Fragestellung, “ wie die diskursive Grundfigur der ‘ Orient-Okzidenz-Differenz ’ in der interkulturellen Face-toface-Kommunikation verarbeitet wird ” (S. 159) - an die Feinanalysen der ausgewählten Diskussionen geht. Die über 200 Seiten hinweg ausgebreiteten detaillierten Beobachtungen verraten eine Menge über die Diskutanten, ihre Prämissen, Überzeugungen und Vorurteile, aber auch über ihr Bemühen um konstruktive Verständigung über kulturelle Grenzen hinweg (was vielleicht auch der nicht-repräsentativen Konstellation und der Zusammensetzung der Gesprächsteilnehmer geschuldet sein mag). Die Detailbeobachtungen werden dann noch einmal in systematisierender Absicht einer erneuten Analyse unterzogen im Hinblick auf die in der KDA gebräuchliche Kategorie des Diskursformats einerseits und das Format des interkulturellen Kompetitivdiskurses andererseits. Hervorzuheben ist dabei die durchgehende Rückbindung theoretischer Überlegungen an das empirische Material. Das Verhältnis des Diskursformats interkultureller Perspektivenvermittlung zu dem der interkulturellen Kompetitivität wird dann in Graphiken und Tabellen übersichtlich veranschaulicht. Die Konzeption und die Ergebnisse der Untersuchung werden dann in einem fünften Teil noch einmal diskutiert und resümiert. Im kurzen Schlussabschnitt grenzt sich die Verfasserin noch einmal von anderen diskursanalytischen Ansätzen ab und begründet ihre Orientierung an dem Oldenburger Konzept Recent Readings - Reviews 379 der KDA. Eine Reihe von Verzeichnissen rundet den Band ab, darunter ein eindrucksvoll reichhaltiges Literaturverzeichnis, das die einschlägige Belesenheit der Autorin belegt, die hier am Beispiel der Diskussion über die dänischen Mohammed-Karikaturen das analytische Potential der Angewandten Diskurslinguistik so überzeugend demonstriert, dass das Buch jedem Doktoranden ohne Vorbehalt als Vorbild empfohlen werden kann - etwa zurAufarbeitung der nicht minder kontroversen Debatten über die Karikaturen zur Religion und zum Islam in der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Literatur Ata, Mehmet 2011: Der Mohammed-Karikaturenstreit in den deutschen und türkischen Medien. Eine vergleichende Diskursanalyse, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften Bech Thomsen, Per 2006: Muhammedkrisen - hvad skete der, hvad har vi lært? , København: People ’ s Press Bluitgen, Kåre 2006: Koranen og profeten Muhammeds liv. Fortælling efter Islam ældste kilder, København: Høst/ Tøkk Debatin, Bernhard (ed.) 2007: Der Karikaturenstreit und die Pressefreiheit, Berlin: LIT Engelbreth Larsen & Tøger Seidenfaden 2006: Karikaturkrisen. En undersøgelse af baggrund og ansvar, København: Gyldendal Hansen, John & Kim Hundevadt 2006: Provoen og Profeten. Muhammedkrisen bag kulisserne, København: Jyllands-Postens Forlag Hess-Lüttich, Ernest W. B. 2003: “ Interkulturelle Kommunikation ” , in: Alois Wierlacher & Andrea Bogner (eds.) 2003: Handbuch Interkulturelle Germanistik, Stuttgart/ Weimar: Metzler, 75 - 81 Hess-Lüttich, Ernest W. B. 2010: “ Karikatur-Krisen. Eine Mediendebatte über Islam-Satire ” , in: Dieter Heimböckel, Irmgard Honnef-Becker, Georg Mein & Heinz Sieburg (eds.) 2010: Zwischen Provokation und Usurpation. Interkulturalität als (un)vollendetes Projekt der Literatur- und Sprachwissenschaften, München: Wilhelm Fink, 163 - 190 Hess-Lüttich, Ernest W. B. 2018: “ Mocking the Absolute? The Copenhagen Cartoon Crisis: A European Media Debate on Islam Satire ” , in: Daina Teters & Otto Neumaier (eds.) 2018: Metamorphoses of the Absolute (= MetaMind Series 1), Lady Stephenson Library Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing, 281 - 316 Klausen, Jytte 2009: The Cartoon that Shook the World, New Haven/ London: Yale University Press Kunelius, Risto et al. (eds.) 2007: Reading the Mohamed Cartoons Controversy. An International Analysis of Press Discourses on Free Speech and Political Spin, Bochum/ Freiburg: projekt verlag Stephan Habscheid, Andreas P. Müller, Britta Thörle & Antje Wilton (eds.) 2018: Handbuch Sprache in Organisationen (= Handbücher Sprachwissen 14), Berlin/ Boston: Walter de Gruyter, 531 pp., 185,95 € , ISBN 978-3-11-029581-8 In der nützlichen Reihe der von Ekkehard Felder und Andreas Gardt edierten Handbücher Sprachwissen ist nun als 14. Band das Handbuch Sprache in Organisationen erschienen, das unter Mitarbeit von Jonas Heimann von Stephan Habscheid, Andreas P. Müller, Britta Thörle und Antje Wilton herausgegeben wird. In ihrer kurzen Einleitung ordnen die Herausgeber den Band in die allgemeine Konzeption der Reihe ein, geben einen knappen Überblick über die dem Band zugrundeliegenden Prämissen, die darin angesprochenen Objektbereiche und die hauptsächlichen Problemfelder in diesem Segment der Unter- 380 Ernest W. B. Hess-Lüttich (Berlin/ Kapstadt)