eJournals Kodikas/Code 42/2-4

Kodikas/Code
kod
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
826
2024
422-4

Viren, Farben und Moral

826
2024
Ernest W. B. Hess-Lüttich
The given ecological and demographic framework forces a public debate on the social consequences of political action (or the lack thereof) for our societies, in which everyday life will increasingly be characterised by crises and conflicts. Epidemics triggered by zoonoses will accompany us in the future, as will environmental catastrophes in the wake of climate change. The Corona pandemic is only a symptom of this, but also a current occasion to take stock and discuss the consequences that could be drawn from it for crisis management in the event of multiple disasters. This has been the subject of controversial debates for years, which are also reflected in the medium of literature. Epidemics have always been a topic of literature (from Sophocles to Philipp Roth). Therefore, after the recent pandemic, I would like to take an almost unknown text by Friedrich Dürrenmatt as an opportunity not only to recall an early example of literary problematisation of discourse-ethical dilemmas in health crises, but also to critically reflect on the controversial positions of the ongoing discussion of racism within the realm of postcolonial studies.
kod422-40322
K O D I K A S / C O D E Volume 42 (2019) · No. 2 - 4 Gunter Narr Verlag Tübingen Viren, Farben und Moral Diskursethische Anmerkungen zu Dürrenmatts “ Die Virusepidemie in Südafrika ” im Lichte der Corona-Krise Ernest W. B. Hess-Lüttich (Berlin/ Kapstadt) Ich bin, weil Du bist. Du bist, weil wir sind (Ubuntu) In memoriam Serge Glitho Abstract: The given ecological and demographic framework forces a public debate on the social consequences of political action (or the lack thereof) for our societies, in which everyday life will increasingly be characterised by crises and conflicts. Epidemics triggered by zoonoses will accompany us in the future, as will environmental catastrophes in the wake of climate change. The Corona pandemic is only a symptom of this, but also a current occasion to take stock and discuss the consequences that could be drawn from it for crisis management in the event of multiple disasters. This has been the subject of controversial debates for years, which are also reflected in the medium of literature. Epidemics have always been a topic of literature (from Sophocles to Philipp Roth). Therefore, after the recent pandemic, I would like to take an almost unknown text by Friedrich Dürrenmatt as an opportunity not only to recall an early example of literary problematisation of discourse-ethical dilemmas in health crises, but also to critically reflect on the controversial positions of the ongoing discussion of racism within the realm of postcolonial studies. Keywords: Crisis, conflict, pandemic, climate change, zoonosis, racism, postcolonial studies, Friedrich Dürrenmatt Zusammenfassung: Die gegebenen ökologischen und demographischen Rahmenbedingungen zwingen zu einer öffentlichen Debatte über die sozialen Konsequenzen politischen Handelns (oder dessen Ausbleiben) für unsere Gesellschaften, in denen der Alltag zunehmend von Krisen und Konflikten geprägt sein wird. Durch Zoonosen ausgelöste Epidemien werden uns künftig ebenso begleiten wie Umweltkatastrophen im Gefolge des Klimawandels. Die Corona-Pandemie ist dafür nur ein Symptom, aber auch ein aktueller Anlass, eine Zwischenbilanz zu ziehen und die Konsequenzen zu erörtern, die daraus für das Krisenmanagement im Falle multipler Katastrophen zu ziehen wären. Dies ist seit Jahren Gegenstand kontroverser Debatten, die auch im Medium der Literatur reflektiert werden. Seuchen waren seit je auch ein Thema der Literatur (von Sophokles bis Philipp Roth). Deshalb möchte ich nach der jüngsten Pandemie einen nahezu unbekannten Text von Friedrich Dürrenmatt zum Anlass nehmen, nicht nur an ein frühes Beispiel literarischer Problematisierung diskursethischer Dilemmata bei Gesundheitskrisen zu erinnern, sondern auch die kontroversen Positionen der anhaltenden Rassismus-Diskussion im Bezirk der Postcolonial Studies kritisch zu reflektieren. Schlüsselbegriffe: Krise, Konflikt, Pandemie, Klimawandel, Zoonose, Rassismus, Postkoloniale Studien, Friedrich Dürrenmatt Zu den letzten literarischen Arbeiten Friedrich Dürrenmatts neben dem Abschluss seines großen Stoffe-Projekts zählt eine kleine, kaum bekannte Kurzgeschichte, die das Centre Dürrenmatt in Neuchâtel kürzlich (2021) anlässlich einer Ausstellung zum Thema “ Resonanz und Engagement. Friedrich Dürrenmatt und die Welt ” als Sonderdruck neu herausgebracht hat (Dürrenmatt 2021). In vielen Werkausgaben (außer natürlich in der 37bändigen Gesamtausgabe von Diogenes: Dürrenmatt 1998) sucht man sie vergebens, deshalb war sie in den Feuilletons außerhalb der Schweiz kaum einem Literaturredakteur gegenwärtig, bis man sich angesichts der globalen Covid_19-Pandemie und der Feier des 100sten Geburtstags des 1990 verstorbenen Schriftstellers an den kurzen Text von 1989 erinnerte, der posthum zuerst im Zürcher Tagesanzeiger 1994 und ein paar Wochen danach in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erschienen war. In Südafrika war sie allenfalls Germanisten geläufig, die wie Eva Thamm (die z.Zt. an der University of Cape Town unterrichtet) ihre Magisterarbeit (2019) dazu geschrieben oder die wie Jacomien van Niekerk (University of Pretoria) und Waldo Grové (University of South Africa, Pretoria) dazu einen Aufsatz in den Acta Germanica (2017) publiziert haben, allerdings bevor sie etwas vom Ausbruch der S ARS -CoV-2-Pandemie auch nur ahnen konnten. 1 Deshalb will ich diesen Text als Reflexionsimpuls kurz ins Gedächtnis zurückrufen für den Fall, dass er dem einen oder der anderen nicht mehr gegenwärtig sein sollte. 2 Dürrenmatt ist ja u. a. berühmt für seine Verbindung zwischen Literatur und anderen Wissenschaftsdomänen, insbesondere der Jurisprudenz (Justiz) und den Naturwissenschaften (Die Physiker). Ähnlich wie in meiner Studie zum Hörspiel Die Panne, in der es um das Verhältnis des literarischen Textes und der Strafprozessordung ging (Hess-Lüttich 1 Der folgende Beitrag geht zurück auf einen Vortrag am 11.04.2022 im Rahmen der SAGV-Tagung an der Western Cape University in Kapstadt. Eine kürzere Fassung erscheint in einer von Akila Ahouli edierten Festschrift in memoriam Serge Glitho. “ Ubuntu ” ist ein Grundsatz der südafrikanischen Philosophie und bezeichnet in den Bantusprachen Xhosa und Zulu die Verantwortung des Einzelnen in seiner und für seine Gemeinschaft durch mutuellen Respekt und die Achtung der Menschenwürde mit Ziel einer harmonischen Gesellschaft. Die Zitate der Primärquellen übernehmen die Orthographie des (helvetischen) Originals. 2 Nach dem altrömischen Rechtsgrundsatz “ Pronuntiatio sermonis in sexu masculino ad utrumque sexum plerumque porrigatur ” (Corpus Iuris Civilis Dig. 50, 16, 195) und im Einklang mit höchstrichterlicher Rechtsprechung (s. BVG-Personenstandsurteil 1 BvR 2019/ 16 v. 10.10.2017 gem. Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG und BGH-Personenbezeichnungsurteil VI ZR 143/ 17 v. 13.03.2018) sowie den Empfehlungen des Deutschen Rechtschreibrates (v. 26.03.2021), aber auch in vager Erinnerung an dereinst allgemein geltende Regeln der deutschen Grammatik möge das genus commune (oder generische Maskulinum) in diesem Beitrag Personen jedweden Geschlechts bezeichnen. Viren, Farben und Moral 323 2017), möchte ich daher aus aktuellem Anlass eine Verbindung der Kurzgeschichte Die Virusepidemie in Südafrika zur Sars-CoV-2-Pandemie herstellen, die den Planeten seit über zwei Jahren im Griff hält. Wer den Text kennt, wird sich an Dürrenmatts originelle Versuchsanordnung erinnern, derzufolge - und ich bleibe für den Moment bei dem zur Zeit der Entstehung des Textes üblichen Sprachgebrauch - ‘ die Weißen ’ in Südafrika von einem Virus infiziert werden, der ihre Haut schwarz werden lässt, während ‘ die Schwarzen ’ gegen das Virus immun sind. Als erklärtem Anhänger der Naturwissenschaften war dem Autor natürlich geläufig, dass die Hautfarbe des Menschen wesentlich durch das Verhältnis zweier Varianten des Pigments Melanin definiert wird, nämlich des (braun-schwarzen) Eumelanin und des (gelb-rötlichen) Phäomelanin. Die faktische Färbung wird (neben anderen genetischen Faktoren) vor allem von dem Molekül Melanocortin-1-Rezeptor (Mc1R) bestimmt, einem Molekül, das die Pigmentzellen Eumelanin produzieren lässt. Dies wiederum war in tropischen Regionen die Voraussetzung für die ausreichende Aufnahme des lebenswichtigen Vitamins Folsäure. Als die durchweg schwarzhäutigen Vertreter der Species Homo sapiens in einer zweiten Welle vor ca. 40 ’ 000 Jahren die sonnenärmeren Regionen der nördlichen Hemisphäre zu besiedeln begannen, verloren sie in Jahrtausende währenden evolutionären Adaptionsprozessen ihre Pigmentierung, um trotz schwächerer UV-Strahlung ausreichend Vitamin D aufnehmen zu können. Neueren Erkenntnissen der Paläogenetik zufolge liegt die entscheidende Mutation des Mc1R-Gens bei Homo sapiens erst 6000 bis max. 10000 Jahre zurück (cf. jedoch Muswamba & Mutombo 2021, die unter Verweis auf einen Wikipedia-Eintrag die Mutation etwas früher ansetzen und dafür den 1903 im englischen Somerset gefundenen und 1904 erstmals wissenschaftlich beschriebenen Cheddar Man als Beispiel anführen, der freilich neueren DNA-Analysen zufolge noch eine dunkle Hautfarbe hatte). Das Virus in Dürrenmatts Parabel gibt den weißen Südafrikanern also ihre ursprüngliche Hautfarbe zurück, womit er einen rassismuskritischen Diskurs literarisch antizipiert, der trotz früher Hinweise von UNO und U NESCO (cf. U NESCO 1978) in der Anthropologie und Humanethologie erst zur Jahrtausendwende zur endgültigen Aufgabe des bio-genetisch unhaltbaren Konzepts der ‘ Rasse ’ als einer Gruppenbezeichnung geführt hat. Gleich der erste Satz, darauf hat die spärliche Sekundarliteratur schon verwiesen, erinnert in der Lakonie seiner Formulierung an Kafkas Roman Der Proceß und seine Erzählung Die Verwandlung. Als der Regierungspräsident Südafrikas eines Morgens erwacht, fühlt er sich fiebrig und verschnupft, die Polizei erscheint, verhaftet und inhaftiert ihn. Lauthals protestiert er dagegen, zu einem Schwarzen in die Zelle gesperrt zu werden, was die geltenden Apartheid-Gesetze ausdrücklich untersagten. Erst als ein sich ebenfalls beschwerender (schwarzer) Mithäftling geltend macht, der (weiße) Justizminister zu sein, und der Regierungschef ihn als solchen erkennt, wird er gewahr, selbst schwarzer Hautfarbe zu sein. Beide werden von einem (schwarzen) Polizisten, der sich weiß wähnt, beschimpft, Schwarze hätten hier nicht zu randalieren, woraufhin er von zwei anderen (schwarzen) Wärtern verprügelt wird, weil (schwarzen) Polizisten der Zutritt verboten sei, bis sie erkennen, selbst schwarz zu sein. In ihrer Verunsicherung lassen sie die Inhaftierten frei, weil sie nicht ausschließen können, dass die Schwarzen, so wie sie selbst, eigentlich Weiße seien. Es gehört nun zu den typischen Eigenheiten der narrativen Technik Dürrenmatts, innerhalb der Logik dieser Ausgangskonstellation eine Geschichte mit zwingender 324 Ernest W. B. Hess-Lüttich Konsequenz fortzuspinnen, getreu seinem berühmten Diktum, wonach eine Geschichte nicht zu Ende erzählt sei, bevor sie nicht ihre schlimmstmögliche Wendung genommen habe. “ Eine Virusepidemie war ausgebrochen. Die Weissen wurden schwarz. ” Neben den grippe-ähnlichen Symptomen, die denen einer Corona-Infektion gleichen, bewirkt die Erkrankung bei den Weißen, und nur bei diesen, die Veränderung der Hautfarbe, was eine desaströse Kettenreaktion auslöst. In knappster Diktion beschreibt Dürrenmatt auf kaum einer halben Seite, wie nun blutige Kämpfe aller gegen alle ausbrechen, weil die schwarz gewordenen Weißen sich von den schwarzen Schwarzen und diese nicht von den schwarzen Weißen unterscheiden konnten. Nach Tausenden Toten herrscht lähmende Stille. Die Regierung setzt eine Kommission ein und betraut sie mit der Aufgabe, die schwarzen Weißen gegenüber den schwarzen Schwarzen zu identifizieren. Keine leichte Aufgabe, denn “ die Weissen waren nicht nur schwarz geworden, sondern Schwarze mit allen Merkmalen der Schwarzen, von denen sie nur durch ihre Hässlichkeit abstachen ” (p. 27). Dieses Kriterium mochten die hässlichen (schwarzen) Weißen natürlich nicht akzeptieren, weshalb ihnen nun auferlegt wurde, ein weißes Schild zu tragen, das sie ‘ schwarz auf weiß ’ als Weiße ausweist, während die schwarzen Schwarzen sich ‘ weiß auf schwarz ’ als solche ausweisen mussten, was aber bei flüchtigem Hinsehen schnell zu Verwirrung führte, weshalb man es entsprechend einer Empfehlung der “ psychologischen Beratungsstelle für praktische Apartheid ” andersherum mit weißer Schrift auf schwarzem Schild für schwarze Weiße und schwarzer Schrift auf weißem Schild für schwarze Schwarze versuchte, was aber farbpsychologisch erst recht in die Irre führte: schwarze Weiße wurden fortan oft wie schwarze Schwarze misshandelt und schwarze Schwarze wie Weiße privilegiert, was ebenfalls keine befriedigende Lösung war. Deshalb sollte goldene Schrift auf weißem Schild, rote Schrift auf schwarzem Grund semiotisch für Klarheit sorgen und zugleich signalisieren, wie die Bewertungen sortiert sind: für die ehedem Weißen das Symbol des Reichtums, für die seit je Schwarzen das Zeichen für Wunde und Gefahr (Abb. 1 in Anlehnung an Thamm 2019: 54 - 56). Abb. 1: Kennzeichnungen (nach Thamm 2019: 54 - 56) Mit dem für ihn typischen beißenden Sarkasmus beschreibt Dürrenmatt dann den Besuch einer Abordnung der schweizerischen Großbanken, die natürlich gegen die Apartheid sind, aber mit der uns nur zu vertrauten Doppelmoral argumentieren, die bedauerliche Lage der Viren, Farben und Moral 325 Schwarzen sei am besten durch Unterstützung der Weißen zu verbessern, indem die Schweiz in Südafrika investiere und damit die internationalen Sanktionen unterlaufe, womit sie ja im Grunde die “ berechtigten Interessen ” der Schwarzen wahrnehme. In Südafrika fand sich die Delegation indes von lauter schwarzen Kollegen empfangen, deren Versicherung, sie seien ‘ eigentlich ’ Weiße, ihnen kaum glaubhaft schien, weshalb sie sich in einen Umsturz der schwarzen Mehrheit geraten wähnte, die Verhandlungen abbrach und sich, bereits von ersten Symptomen der Infektion gezeichnet, auf den Rückweg machte. Bei der Ankunft in Zürich bezweifelte man die behauptete Identität der inzwischen schwarz gewordenen Banker und verbrachte sie zunächst in ein Flüchtlingslager. Der Erzähler dreht die Spirale aber immer noch eine Windung weiter und beschreibt den ‘ Schwarzhandel ’ mit den Schildern, der schließlich in völlige Konfusion mündete, weil niemand mehr mit Sicherheit sagen konnte, wer ein schwarzer Weißer und wer ein schwarzer Schwarzer war, und weil allseitige Bestechlichkeit zu einer wundersamen Vermehrung der schwarzen Weißen führte, verfügte die Regierung, dass schwarze Weiße stets von einem schwarzen Schwarzen als Zeugen zu begleiten seien. Das erwies sich in der Alltagspraxis als leider sehr kompliziert, zumal viele schwarze Weiße nicht von der Beglaubigung durch einen schwarzen Schwarzen abhängig sein mochten und dafür einen zweiten schwarzen Weißen anheuerten, der aber seinerseits von einem schwarzen Schwarzen bestätigt werden musste - undsoweiter, was bei allen Zusammenkünften ein ziemliches Gedränge zur Folge hatte. Die in der allgemeinen Unübersichtlichkeit zunehmenden Ehen zwischen schwarzen Weißen und schwarzen Schwarzen sorgten schließlich - immer streng nach den Gesetzen der Mendelschen Vererbungslehre - alsbald für die Geburt anteilig weißen Nachwuchses, der wiederum anteilig gegen das Virus immun war (und dann weiß blieb) oder eben nicht (und damit schwarz wurde). Das wiederum alarmiert die Regierung, die verzweifelt das Konzept der Apartheid dadurch zu retten sucht, dass sie die schwarze Hautfarbe zur neuen Norm und die neuen Weißen zur Bedrohung für die Reinheit der Rasse erklärt, eine relativ komplexe Handlungsstruktur, die Eva Thamm in ihrer Magisterarbeit in einem synoptischen Schema zu visualisieren versucht (Abb. 2 nach Thamm 2019: 36). In einer galligen Schlusspointe erklärt der Erzähler den Bericht für den eines der schwarzen Zürcher Bankers, den er nun aufschreibe - “ von einem plötzlichen Schnupfen befallen und vom Fieber geschüttelt. ” Dies ist nun die Stelle, an der selbst die kundigen Interpreten beinahe in eine der typisch Dürrenmattschen Fallen zu tappen drohen: sie werden unsicher, ob sich der Verfasser hier nicht selbst als rassistisch entlarve. So fragen sich Jacomien van Niekerk & Waldo Grové (1917: 54 f.) “ whether Dürrenmatt ’ s text is anti-racist or racist in its arguments ” , weil sie finden, “ that the description of the banker at the end of the story is stereotypical and racist in content [as] it rests on the racist assumption that Africans possess a simple, grateful enjoyment of life. ” Aber sie riechen die Lunte: “ Dürrenmatt toys with the reader to the extent that he inserts a racist narrator-behind-the-narrator in order to comment even more thoroughly on racism ” (ibid.: 55). Das sarkastische Spiel mit den kulturellen Stereotypisierungen hält dem europäischen Leser den Spiegel vor und hebt die Kritik an der südafrikanischen Apartheid seiner Zeit ganz im Sinne des Hinweises von Boubacar Boris Diop (2015) auf das globale Niveau des Rassismus, der überall nur zu lebendig sei (und es ja auch nach wie vor ist). 326 Ernest W. B. Hess-Lüttich Noch entschiedener äußert Eva Thamm den Verdacht, die Erzählstruktur lege nicht nur eine paradoxale Doppelperspektive nahe, in der Anti-Apartheid und Pro-Apartheid sich die Waage hielten, sondern schaffe vielmehr “ die Verbindung eines politischen Realismus zu einem kulturalistischen Rassismus, die in Dürrenmatts Geschichte als fließend zu bezeichnen [sei] und sich schlussendlich als reinen [sic] Rassismus bezeichnen [lasse] ” (Thamm 2019: 64). Das Missverständnis ist möglicherweise einem rigoros verengten Interpretationsansatz der Verfasserin geschuldet, den sie namentlich einem bestimmten Segment der Postcolonial Studies verdankt und der sie im Sinne Achille Mbembes reflexhaft Rassismus wittern lässt, wo immer dessen Kritik von Weißen artikuliert wird. Dabei verzichtet sie auf eine genauere und konsistente Definition des Begriffs ‘ Rassismus ’ , was bei einem so polyvalent gebrauchten Konzept vielleicht hilfreich gewesen wäre. Mit dem Etikett ist man heute oft zu schnell bei der Hand, auch wenn ganz andere Sachverhalte (wie Antisemitismus, Antiziganismus, Islamismus, Sexismus usw.) zur Debatte stehen. ‘ Rassismus ’ ist ein gesellschaftliches Konstrukt, genauer eine Ideologie, [ … ] un système d ’ idées, de croyances hiérarchisant des groupes humains. Systémique et structurel, le racisme attribue inégalement, et parfois sur des bases dites “ scientifiques ” , des caractéristiques culturelles, physiques, intellectuelles, psychologiques qui seraient communes et intrinsèques à ces groupes. Le but est de rebaisser et dénigrer. Il existerait ainsi des “ races ” inférieures et d ’ autres qui leur seraient supérieures ipso facto (Muswamba & Mutombo 2021: 51). Auch Eva Thamms Vorwurf, dass in der Erzählung Frauen “ schlicht als Mittel zum Zweck betrachtet ” würden (ibid.: 65) und folglich den Schwarzen gleichzusetzen seien, führt m. E. in die Irre. Eine von Judith Butler inspirierte feministische Lektüre und zuweilen bis zur Selbstkarikatur gendersensible Paraphrasierung (wenn z. B. von den “ MitgliederInnen in einem Zugehörigkeitskontext ” die Rede ist: ibid.: 12) des über 40 Jahre alten Textes Abb. 2: Handlungsstruktur im Schema (nach Thamm 2019: 36) Viren, Farben und Moral 327 erscheint mir aus kritisch philologischer Sicht vielleicht aktuell ‘ politisch korrekt ’ , ‘ woke ’ meinetwegen, letztlich aber doch eher unhistorisch. 3 Wer indes die historisch-biographischen Umstände der Entstehung der Erzählung von Dürrenmatt in Rechnung stellt, gelangt auf eine ganz andere Spur. Dürrenmatt war zutiefst geprägt von einem humanistischen Gerechtigkeitsideal, das ihn jede gruppenbezogene Diskriminierung aufgrund von Identitätsmerkmalen verabscheuen ließ. Einen ersten Hinweis zu seiner dezidiert antirassistischen Haltung entnehmen wir bereits den Berichten über seine Besuche der USA 1959 und 1969. In den “ Sätzen aus Amerika ” , die im Band 34 der 37-bändigen Gesamtausgabe des Diogenes-Verlags zu finden sind (pp 77 - 114), gibt er seiner Enttäuschung darüber Ausdruck, dass die renommierte Temple University, die ihm einen Ehrendoktor verliehen hatte (und die nota bene das größte Kafka-Archiv der Welt beherbergt) keine afroamerikanischen Professoren und Studenten hatte, obwohl sie in einem ‘ schwarzen ’ Viertel lag und Wert darauf legte, als ‘ liberal ’ , also eher progressiv, zu gelten. Er hatte zu Menschen sprechen wollen, nicht nur zur lokalen Elite der ‘ Weißen ’ . Die intensive Auseinandersetzung mit dem Rassismus führt ihn logischerweise zu der mit der rassistischen Ideologie par excellence, dem Nationalsozialismus. Nicht lange nach der Niederschrift der Kurzgeschichte über die Virusepidemie in Südafrika hatte er, wie die Direktorin des Centre Dürrenmatt in Neuchâtel, Madeleine Betschart, in ihrem Vorwort zur Neuausgabe berichtet, das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen besucht. Im autobiographisch grundierten Turmbau (Stoffe IV-IX, Werkausgabe vol. 28 u. 29), dem Schlussteil seines hinterlassenen Spätwerks (ibid. vol. 29, pp 261 - 263; cf. Gesammelte Werke vol. 6, pp 566 sqq.), “ beschwört Dürrenmatt auf ergreifende Art und Weise die Shoah herauf ” , schreibt Betschart (2021: 14). Auschwitz, der unbegreifliche Un-Ort schlechthin: Er ist undenkbar, und was undenkbar ist, kann auch nicht möglich sein, weil es keinen Sinn hat. Es ist als ob sich der Ort selbst erdacht hätte. Er ist nur. Sinnlos wie die Wirklichkeit und unbegreiflich wie sie und ohne Grund (Dürrenmatt 1996: 568). Hier werden Menschen Gruppen zugeordnet, mit Abzeichen markiert und sortiert, bevor sie mit bürokratischer Systematik ihrer Vernichtung entgegengeführt werden. Stigmatisierung von Menschen, ob durch Anhänger des Nationalsozialismus oder der Apartheid, war Dürrenmatt zutiefst zuwider. Ich spreche vom Stigma im Sinne des Gezeichneten, des durch Male Ausgezeichneten, durch Brandmale Gebrandmarkten, durch Wundmale Verwundeten, durch Verletzung Versehrten: Zeichen der Abweichung, des Abnormen, der Fremdheit, des Besonderen, des Ausgesonderten (Abb. 3). Deshalb ist es vor diesem historischen Hintergrund auch eine schier unerträgliche Anmaßung heutiger Querdenker, Coronaleugner oder Impfgegner, wenn sie inmitten der bedrohlichen Pandemie auf ihren Demonstrationen ihre unsolidarische Bereitschaft zur 3 Beide übrigens, Mbembe wie Butler, Protagonisten der antisemitischen BDS-Bewegung, die (neben vielen anderen Hochschulen) auch jene Western Cape University fest im Griff hat, an der ich diesen Beitrag erstmals vorgetragen habe. Vielleicht wäre - dies nur nebenbei bemerkt - zu empfehlen, dass die Zitierkartelle im Gefolge von Mbembe und Butler (oder Homi Bhabha, Edward Said, Dirk Moses, Giorgio Agamben … ), statt blindlings voneinander abzuschreiben, deren zu Tode zitierten Bücher einmal selber lesen und (z. B. im Hinblick auf den darin subliminal artikulierten Antisemitismus) einer kritischen Text- und Diskursanalyse unterziehen. 328 Ernest W. B. Hess-Lüttich Infektion und damit Körperverletzung anderer stolz herausstellen durch Zeichen, die den Judenstern der Nazis emblematisch zitieren (Abb. 4). Abb. 4: Abzeichen der Impfgegner im Stile des sog. ‘ Judensterns ’ Abb. 3: Tabelle der Kennzeichnungen für Insassen der NS-Konzentrationslager, Anfang 1930 Viren, Farben und Moral 329 Hier sehe ich die eigentliche Brücke zu dem mit des Verfassers sardonischem Gelächter beschriebenen Spiel der verzweifelten Apartheitsfanatiker mit den Abzeichen und Schildern aus Email, die das System der Ab- und Aussonderung von Schwarzen retten soll, obwohl die Hautfarbe aufgrund der Virusinfektion längst kein Unterscheidungskriterium mehr sein kann und nun auch die selbstgerechten Schweizer Banker “ brandschwarz ” mit Swissair in Zürich-Kloten landen. “ Black lives matter? ” fragt Betschart. In seinem Universum der Gerechtigkeit gilt für den Humanisten Dürrenmatt seit je und für alle Zeit: “ All human lives matter ” . Dürrenmatt geht es in seiner Parabel nicht etwa um medizinische Plausibilität, er fragt nicht nach Ursache und Verlauf der Erkrankung. Er erwähnt lediglich die drei signifikanten Symptome Schnupfen und Fieber (wie bei der Corona-Pandemie) und eben das Schwarzwerden der Haut, das ein nicht näher beschriebenes Virus auslöst. Dermatologisch gibt es ähnliche Befunde durchaus, wenn auch nicht über Nacht, aber wer z. B. an Acanthosis nigricans erkrankt, einer speziellen Verdickung der Stachelzellschicht in der Oberhaut, dessen Haut wird durch die Melanozyten dunkler. Das gilt auch für das Kaposi Sarkom, das 1872 erstmals von dem österreichischen Hautarzt ungarischer Herkunft Moriz Kaposi (1837 - 1902) als Idiopathisches multiples Pigmentsarkom der Haut beschrieben wurde. Auch andere Arten von Hautkrebs, wie das maligne Melanom, lassen weiße Haut dunkler werden, wenn auch nicht flächig und mit der von Dürrenmatt geschilderten Negroidität verbunden. Den umgekehrten Fall, wie dunkle Haut jählings zu erbleichen vermag, haben wir um die Jahrtausendwende etwa am Beispiel der Selbstverwandlung des Künstlers Michael Jackson anschaulich miterleben können (Abb. 5). Abb. 5: Michael Jackson zu Beginn und gegen Ende seiner internationalen Karriere Für Dürrenmatt ist die durch das Virus verursachte Hautverfärbung nur das äußere Zeichen eines tieferen gesellschaftlichen Konflikts. Der ursprüngliche Arbeitstitel der Skizze “ Anti- Apartheid ” verweist auf das humanistische Motiv des Autors. Die ihm zugrunde liegende Frage nach den ethischen Implikationen und sozialen Folgen einer solchen Epidemie für die Gesellschaft lenkt unseren Blick auf die Pandemie, die unsere Gesellschaften seit drei Jahren heimsucht und eine (weitere) ‘ epochaltypische ’ Krise ausgelöst hat. Klima-, Umwelt-, Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrisen sind ebenso wie Pandemien oder jetzt der russische 330 Ernest W. B. Hess-Lüttich Angriffskrieg seit dem 24. Februar 2022 epochaltypisch, wenn sie “ einen in die Zukunft hinein wandelbaren Problemkanon ” enthalten, der unsere Lebenswirklichkeit und unser soziales Handeln nachhaltig zu verändern das Potential hat (Klafki 1996: 60): Sie sind global, insofern sie die (technisch, ökonomisch, sozial) komplex vernetzten Gesellschaften insgesamt betreffen; sie sind interdisziplinär, insofern sie nur aus der Pluralität der Perspektiven verschiedener Fachgebiete zu verstehen und zu erforschen sind; sie sind ethisch, insofern sie Maximen politisch verantwortlichen Handelns bestimmen. Solche ‘ epochaltypischen Krisen ’ lassen für jeden Einzelnen ethische Dilemmata in bislang ungekannter Schärfe hervortreten - etwa die Frage, was schwerer wiegen soll, die “ Freiheit der Gesellschaft ” oder “ der Schutz des Lebens ” (Bartsch et al. 2020: 29), “ Wirtschaft oder Gesundheit? Geld oder Leben? ” (Minkmar 2020: 78): Die Coronakrise stürzt heute jeden in ein ethisches Dilemma, egal wer das Sagen hat. Zwei der höchsten Güter lassen sich kaum noch miteinander vereinbaren, der Schutz des Lebens und die Freiheit der Gesellschaft. Das Virus fordert eine Entscheidung, was schwerer wiegen soll, die Lebensgefahr für Einzelne oder der Tod des öffentlichen Lebens (Bartsch et al. 2020: 29). Wie süchtig nach Arbeit und Wachstum sind wir geworden, dass selbst in Fragen von Leben und Tod der erste Gedanke ist, wie der Börsenkursverfall gestoppt und der Wirtschaft geholfen werden kann? Die Frage, vor die wir gestellt werden, ist doch von märchenhafter Reinheit: Geld oder Leben? ” (Minkmar 2020: 78). Die Frage spaltet auch die europäischen Gesellschaften bis heute; die Länder der EU können sich nicht auf einheitliche Strategien einigen; selbst innerhalb der Regierungen besteht anhaltender Dissens. Werden solche ethischen Dilemmata in Situationen divergierender Interessenlagen und gesellschaftlicher Konfliktpotentiale zum Impuls, unsere Prioritäten neu zu sortieren? Und wie, wenn eine Krise noch nicht überwunden ist, während die nächste schon ins Haus steht? Wie gut sind wir darauf vorbereitet, dass gleich zwei oder mehr Katastrophen gleichzeitig stattfinden, sich überlagern oder gegenseitig in ihren Folgen verstärken? Womit wir wieder bei den komplexen Zusammenhängen zwischen Seuche, Klima, Umwelt, Rassismus, sozialer Ungleichheit wären. Die Chefin des UN-Umweltprogramms Inger Andersen sieht die Verantwortung für die in immer kürzeren Abständen auftretenden Zoonosen beim Menschen, seiner Zerstörung der Umwelt und Bedrohung der Biodiversität, bei Überbevölkerung und archaischen Ritualen. Das wird uns also bei der absehbar nächsten Seuche infolge von Zoonosen erneut beschäftigen. Bei Dürrenmatt führte die Epidemie in Südafrika zum Bürgerkrieg, in Europa oder den USA spaltete die Pandemie die Gesellschaften. Verschwörungsapostel aller Couleur, Coronaleugner und Impfgegner, die grundsätzlich der Politik ebenso wie der Wissenschaft misstrauen und telegram-Blasen bzw. Russia-Today-Propaganda mit der Wirklichkeit verwechseln, demonstrierten, wie gesagt, schamlos mit Schildern und Abzeichen in Form des Judensterns (s. o. Abb. 4), Arm in Arm mit Querdenkern und Reichsbürgern, mit Neo-Nazis und Hooligans (cf. Nocun & Lamberty 2020). Was der bekennende Atheist Dürrenmatt in seiner Satire am irrationalen Rassismus geißelt, erscheint uns auch nach 30 Jahren beklemmend aktuell, wenn überkommene Normen und Werte infolge über uns hereinbrechender Katastrophen plötzlich in Frage stehen und moralische Maßstäbe nicht mehr selbstverständliche Geltung heischen, sondern Viren, Farben und Moral 331 Verschwörungsphantasien weichen, in denen der Mensch nicht mehr als ens sociale gedacht wird, dessen Überleben auf dem einen Planeten Kooperation erzwingt, sondern als Krieger im Kampf aller gegen alle. Ob es sich um die Abschreckung durch Atombomben, um Atomkraftwerke, um die Lagerung von Atommüll, um die Plünderung unseres Planeten usw. handelt, immer reden diejenigen, welche daran glauben, uns ein wir sollen glauben, was sie tun, sei absolut sicher. Wir haben mit dem Glauben ein menschliches Kraftfeld betreten, das uns das Fürchten beibringt. Nicht was die Menschen über Gott, sondern was sie über sich glauben, macht das Schicksal der Sterblichen aus (Dürrenmatt 1996: 420 - 421). Verzeichnis der Abbildungen Abb. 1: Kennzeichnungen (nach Thamm 2019: 54 - 56) Abb. 2: Handlungsstruktur im Schema (nach Thamm 2019: 36) Abb. 3: Tabelle der Kennzeichnungen für Insassen der NS-Konzentrationslager Abb. 4: Abzeichen der Impfgegner im Stile des sog. ‘ Judensterns ’ Abb. 5: Michael Jackson zu Beginn und gegen Ende seiner internationalen Karriere ad 1 u. 2 s. Lit.verz.: Thamm, Eva 2019: ‘ Race ’ als Zugehörigkeitskonstrukt im DaF Kontext - Eine kritische Analyse am Beispiel von Friedrich Dürrenmatts ‘ Die Virusepidemie in Südafrika ’ , Stellenbosch/ Leipzig: Master-Thesis ad 3: Anfang 1930, US Holocaust Memorial Museum, 2006, PD ad. 4: © Christophe Gateau, Picture Alliance via Getty Images ad. 5: Michael Jackson, aus: Michael Jackson: Thriller (1983), https: / / www.quora.com/ Islookism-wrong Literatur Assheuer, Thomas 2020: “ Die Heimsuchung ” , in: Die Zeit 14 v. 26.03.2020: 49 - 50 Bartsch, Matthias, Annette Bruhns, Jürgen Dahlkamp et al. 2020: “ Geisterland ” , in: Der Spiegel 12 v. 14.03.20: 29 Beck, Ulrich 2022 [ 1 1986]: Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, 22. Aufl., Berlin: Suhrkamp Betschart, Madeleine 2021: “ Préface. Friedrich Dürrenmatt en 1989: Black Lives Matter? / Vorwort. 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