Kodikas/Code
kod
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
826
2024
422-4
Sprache, Politik und Macht
826
2024
kod422-40346
K O D I K A S / C O D E Volume 42 (2019) · No. 2 - 4 Gunter Narr Verlag Tübingen Sprache, Politik und Macht Ernest W. B. Hess-Lüttich (Bern/ Berlin/ Kapstadt) Der junge indische Linguist und Germanist Abhimanyu Sharma, Assistant Professor an der renommierten Jawaharlal Nehru University in New Delhi und derzeit als Gastwissenschaftler am Jesus College der University of Cambridge (UK) tätig, hat mit seinem Buch Reconceptualising Power in Language Policy eine bemerkenswerte Studie zum Vergleich sprachpolitischer Konzepte in mehrsprachigen Regionen vorgelegt, wobei er sich insbesondere auf die Mehrsprachigkeitspolitik im europäischen Raum und auf dem indischen Subkontinent konzentriert. 1 Mehrsprachige Gesellschaften sehen sich bekanntlich gegenüber einsprachigen in allen sozialen Domänen mit besonderen kommunikativen Herausforderungen konfrontiert: im Alltag, in den Institutionen, in der Bildung, in den Medien, in der Politik. Wie gehen mehrsprachige Gesellschaften damit um? Welches Verhältnis besteht zwischen politischer Macht und sprachlicher Vielfalt? Werden Sprachkonkurrenzen politisch dazu missbraucht, soziale, ethnische, ökonomische, kulturelle Asymmetrien zu verstärken (cf. Sarangi ed. 2009)? Antworten auf solche und ähnliche Fragen sucht Sharma durch den Vergleich von vier exemplarisch ausgewählten Regionen in Europa und Indien - nämlich Luxemburg und Wales einerseits und Manipur und Tamil Nadu andererseits - im Hinblick auf deren Sprachensituation und sprachpolitische Rahmenbedingungen. Seiner Untersuchung stellt der Verfasser ein ausführliches Kapitel voran, in dem er zunächst den Begriff der ‘ Macht ’ in den Sozialwissenschaften diskutiert und sein methodisches Instrumentarium der ‘ Kritischen Diskursanalyse ’ (Critical Discourse Analysis CDA) vorstellt. Sodann begründet er seine Auswahl der näher in den Blick genommenen Regionen und erläutert seine sprachpolitischen Quellen (also die auf Sprachgebrauch bzw. Mehrsprachigkeit bezogenen Gesetzestexte) und die sozialen Domänen, in denen sie ihre Wirksamkeit entfalten. Wenn Wales hier noch der Europäischen Union (EU) zugerechnet wird, so deshalb, weil die Untersuchung sich auf den Zeitraum vor dem sog. “ Brexit ” Großbritanniens bezieht. So hat die EU durch entsprechende gesetzliche Bestimmungen 24 Amtssprachen festgelegt, die zwar gleichberechtigt sind, aber nicht gleichrangig. Alle 1 Abhimanyu Sharma 2022: Reconceptualising Power in Language Policy. Evidence from Comparative Cases (= Language Policy, vol. 30), Cham: Springer (= Springer Nature Switzerland), 285 pp., 106,99 € , ISBN 978-3- 031-09461-3 (hardcover). Bürger haben (gemäß § 21 des Vertrages von Maastricht) grundsätzlich das Recht, mit den EU-Institutionen in ihrer eigenen Sprache zu kommunizieren und alle offiziellen Dokumente der EU in Übersetzung anzufordern. Diese werden jedoch in der Regel zunächst meist nur in den Verfahrenssprachen Englisch und Französisch formuliert und dann je nach Bedarf übersetzt. Von den Amtssprachen sind die zwölf Arbeitssprachen zu unterscheiden, während die über 60 Regionalsprachen in der Praxis der EU-Administration kaum eine Rolle spielen (cf. David 2024). Auch die frühen Vorschläge, zur Vermeidung sprachlicher Wettbewerbsvorteile Plansprachen für Europa (etwa auf der Basis von Esperanto) zu entwickeln oder klassische Sprachen (wie Latein) zu revitalisieren, wurden nicht weiterverfolgt. Mit dem Austritt Großbritanniens Ende 2020 gewinnt allerdings die Diskussion nicht nur über die Dominanz des Englischen als europäischer lingua franca, Amts- und Verkehrssprache, sondern vor allem über die exorbitanten Kosten des Übersetzungsdienstes wieder an Bedeutung. Demgegenüber stellt sich die sprachliche Vielfalt in Indien mit den überregionalen Landessprachen Hindi und Englisch sowie zusätzlich 21 offiziell anerkannten Amtssprachen aus mindestens fünf Sprachfamilien (Indo-Arisch, Dravidisch, Austro- Asiatisch, Tibeto-Birmanisch, Andamanesisch) noch komplexer und in sich differenzierter dar (cf. Eberhard et al. 2019; Kausen 2020), wovon die dem Kapitel beigegebenen Karten und Tabellen einen Eindruck vermitteln und Überblick geben können. Nach der umfassenden (und bibliographisch ausgreifend belegten) Einführung widmet sich der Autor dem Verhältnis von Sprachpolitik und Macht in der EU, indem er verschiedene ‘ Machkonstellationen ’ ins Visier nimmt, die vornehmlich durch interne Regelungen des Sprachgebrauchs in ihren Untergliederungen bestimmt werden und die nicht selten zu Konflikten zwischen jenen Repräsentanten der Mitgliedsländer führen, die gegenüber den Verfahrenssprachen den Minderheitenstatus ihrer Sprachen zu behaupten suchen. Zu deren Schutz wurden daher spezielle Bestimmungen erlassen, die Sharma im Hinblick auf diverse soziale Domänen (wie Sozialpolitik, Rechts- und Gesundheitswesen) analysiert. Dabei fällt ihm auf, wie stark diese Bestimmungen durch Modalverben (wie sollen, dürfen etc.) geprägt sind, was eher gute Absichten als harte Regeln vermuten lässt, weil der offiziellen Mehrsprachigkeitspolitik der EU oft handfeste Interessen der Mitgliedsstaaten entgegenstehen. Das daraus erwachsende Konfliktpotential zwischen ‘ großen ’ Arbeitssprachen, ‘ kleinen ’ Minderheits- und Regionalsprachen sowie den Sprachen der Immigranten am unteren Ende der Prestigeskala arbeitet der Verfasser überzeugend heraus. Das dreisprachige Luxemburg dient ihm dann als Beispiel für die Untersuchung ideologisch bedingten Sprachwandels, der geprägt ist durch die zunehmende und amtlich geförderte Priorisierung des 1984 zur ‘ Nationalsprache ’ erklärten Lëtzebuergesch - eigentlich eine moselfränkische Regionalvarietät des Deutschen - gegenüber den Standardsprachen Französisch und Deutsch. Gegenüber diesen beiden Amtssprachen der EU bleibt das Lëtzebuergesch freilich ein Dialekt, der von den Einheimischen zwar im Alltag gesprochen wird, aber schriftlich weder in den Institutionen (Schule, Universität), noch in den Printmedien (Presse) oder in Gesetzestexten (allenfalls in Kammerberichten) Verwendung findet (die wenigen Dialektsendungen im Hörfunk und im Fernsehen machen nur einen Bruchteil der meist von den großen Sendern Deutschland und Frankreichs übernommenen Programme aus). Der sehr hohe Anteil ausländischer Einwohner, von denen die Sprache, Politik und Macht 347 Portugiesen aus historischen Gründen sogar noch den Anteil der französischen Muttersprachler übertreffen, macht die alltagssprachliche Praxis des mehrsprachigen Landes nicht übersichtlicher, zumal in bestimmten Quartieren (wie dem Bankenviertel in Kirchberg) auch noch das Englische prominent vertreten ist. Sharma arbeitet jedoch heraus, wie die offizielle Sprachpolitik zur nationalen Identitätsbildung beizutragen sucht, indem sie die beiden Hauptstandardsprachen als languages étrangères einstuft, was sich aber bildungs- und integrationspolitisch als weitere Konfliktquelle erweist (Nachteile von Dialektsprechen in den Pisa-Studien werden im nationalen Diskurs der Immigration zugerechnet, was wiederum xenophobe Strömungen befördert). Solche lokalen Regionalisierungstendenzen beobachtet der Autor auch in Wales und belegt das in diachroner Perspektive durch die in jüngerer Zeit zunehmende Verbreitung der Empfehlung des Walisischen gegenüber dem Englischen in bestimmten sozialen Domänen. Während historisch betrachtet die Zahl der Sprecher des Walisischen zwischen 1871 und 2011 in Wales von über 70 % auf unter 20 % gesunken ist, steigt der Einfluss von Interessenvertretern etwa der Welsh Language Society, die sich für ein stärkeres Selbstbewusstsein der walisischen Minderheit in Großbritannien einsetzen. Der dritte Teil des Buches ist parallel zum zweiten aufgebaut und beschreibt in drei weiteren Kapiteln die Sprachpolitik in Indien allgemein und besonders in den Regionen bzw. Bundesstaaten Manipur im Osten (an der Grenze zu Myanmar) und Tamil Nadu ganz im Süden (gegenüber von Sri Lanka). Nachdem die ursprünglichen Versuche, Hindi als einzige Nationalsprache durchzusetzen, am Protest der Sprecher der zahlreichen anderen Sprachen gescheitert ist, verfolgt die Regierung eine konsequente Mehrsprachigkeitspolitik, die den Status der Sprecher von Minoritätensprachen respektiert. Tatsächlich lernt der mit der Situation vor Ort vielleicht weniger vertraute Leser dieses Kapitels eine Menge über die faszinierende Sprachenvielfalt des riesigen Landes mit seiner komplexen Hierarchie von zwei Nationalsprachen (Hindi, Englisch), 21 weiteren Amtssprachen, etwa 65 Regionalsprachen und 100 weiteren ‘ nicht offiziellen ’ Sprachen und ihren ca. 150 Dialekten sowie ‘ nicht anerkannten ’ Stammessprachen, also Sprachgemeinschaften mit weniger als 10.000 Sprechern. Ein bis heute virulentes Problem ist allerdings die Abgrenzung zwischen Sprachen (languages), Varietäten (mother tongues) und Dialekten, was zu bizarren Schwankungen in der Zählung der Sprachen in Indien geführt hat. Der erste Linguistic Survey 1816 von W. Marey zählte 33 Sprachen, Grierson kam 1923 in seinem legendären Linguistic Survey of India auf 250 Sprachen und 750 Dialekte (Varma 1972). Sarangi (2009) erinnert an einen Zensus, der 1881 nicht weniger als 3000 mother tongues notiert, 1961 sackte die Zahl dann auf 1652, 1981 stieg sie wieder auf fast 7000, 1991 gar auf 10.400, aber nur 114 Sprachen wurden gefunden. Heute gilt die von Gordon (zuerst 2005) geschätzte Angabe von 427 Sprachen als sprachwissenschaftliche (nicht aber sprachpolitische) Grundlage. Die von der Regierung als rationalization process betriebene Subsumtion von Dialekten unter die regional je dominante Sprache hat in besagtem Zensus zu 121 Sprachen geführt, was sprachpolitisch jedoch als reductionist policy kritisiert wird, die viele Sprecher ihrer sprachlichen Identität beraube. Dabei verbietet Art. 29 der indischen Verfassung die Diskriminierung aufgrund der Sprache genauso wie die aufgrund von Religion, Rasse oder Kaste und garantiert allen Bürgern das Recht zur Bewahrung ihrer Sprache, Schrift und Kultur. Derweil ist Englisch, wenn auch mit starkem Akzent (Indian 348 Ernest W. B. Hess-Lüttich English), weiter auf dem Vormarsch. So könnte aus der einstigen Kolonialsprache ein Vehikel zur Integration vielsprachiger Gesellschaften in einer Kommunikationsgemeinschaft werden, wäre da nicht der wachsende Einfluss des politischen Nationalismus unter dem Premier Narendra Modi, der sprach- und religionspolitisch eher auf Abgrenzung setzt als auf Pluralität und Integration. Konfliktstoff bietet seit langem auch immer wieder die Aufnahme regionaler Sprachen in die Liste der offiziellen Amtssprachen gemäß der “ Eighth Schedule ” , wofür bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, weil das Kriterium für die Aufnahme einer Sprache in diese Liste - eine eigene Literatur- und Medientradition - nicht immer konsequent Anwendung findet (Dutt 2006). Es sind auch keine demographischen, kulturellen oder linguistischen Kriterien ausschlaggebend, sondern eher solche des politischen Einflusses. Die Aufnahme von Urdu war z. B. eine politische Konzession an die Muslime, obwohl es sich außer in der Lexik (mit Integraten aus dem Persischen) kaum von Hindi (mit seinen Sanskrit-Ursprüngen) unterscheidet. Umgekehrt wurde die Aufnahme in die Liste dem von gut 33 Millionen Sprechern gebrauchten Bhoipuri als einer Hindi-Varietät verwehrt. Marwari im Bundesland Rajasthan hat es nicht geschafft, weil die Vertreter der anderen Sprachen (Mewari, Harauti, Malvi, Dhundhari, Urdu, Panjabi) sich benachteiligt fühlten. Voraussetzung zur Anerkennung als ‘ klassische Sprache ’ (wie Sanskrit, Pali und Pakrit) ist der Nachweis einer literarischen Tradition von 1500 - 2000 Jahren, dann besteht Aussicht auf Förderung ihrer Erforschung. Als Tamil 2004 diesen privilegierten Status erkämpft hatte, reklamierten die Vertreter von Kannada und Telugu das auch für ihre Sprachen, wogegen die Tamilen wiederum vor Gericht zogen. Der Sprachenkonflikt schwelt bis heute. Dennoch hält Sharma die Kompromisse zwischen den Bundesstaaten, in denen mehrheitlich Hindi gesprochen wird, und jenen, in denen andere Sprachen dominieren, für essentiell im Hinblick auf den (politischen) Zusammenhalt des Landes. Bedeutsam sind hier auch die domänenspezifischen Prioritäten. So dominiert im administrativen Sektor Hindi und im Justizwesen Englisch, während im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens auch minoritäre Sprachen zum Zuge kommen. Im Bildungssektor ist die Lage etwa so unübersichtlich wie in Deutschland mit seiner Kulturhoheit der Länder. Eigentlich fordert die “ Three Language Formula ” den schulischen Erwerb von (mindestens) drei Sprachen: die jeweilige Regionalsprache, Hindi (bzw. eine andere Regionalsprache in den Hindisprachigen Regionen), Englisch und/ oder eine andere lebende europäische Sprache wie Deutsch, Französisch oder Russisch. Diese nationale Vorgabe der Sprach(en)politik findet freilich nicht in allen Bundesstaaten Beachtung, bei denen die Bildungshoheit liegt, was immer mal wieder zu Konflikten führt, die vor allem den Status jeweiliger Regionalsprachen in der Konkurrenz mit den Nationalsprachen betreffen. Sprachkonflikte entzündeten sich auch an dem ursprünglichen Plan, Hindi als alleinige Nationalsprache zu installieren, was z. B. für die Tamilen inakzeptabel war, die über eine jahrtausendealte Sprach- und Literaturtradition verfügen. Wie in der EU (oder der Schweiz) war die Dreisprachenpolitik für die innerstaatliche Verständigung nur begrenzt erfolgreich; in den Hindi-Regionen lernten die Menschen oft lieber Sanskrit als die Sprache des benachbarten Bundeslandes, in Nordindien wurden die südindischen Sprachen nicht gelernt und umgekehrt. Inwiefern sogar geomorphologische Bedingungen sprachpolitische Entscheidungen beeinflussen können, zeigt die Beschreibung der Lage im ostindischen Bundesstaat Sprache, Politik und Macht 349 Manipur, in dem die minoritären Sprachen, die in den entlegenen Gebirgsregionen gesprochen werden, gegenüber der Hauptlandessprache Meitei des besonderen Schutzes bedürfen. Hier werden die sprachpolitischen Kriterien also ergänzt um weitere (binäre) Kategorien topographisch-geographischen, historischen, religiösen Ursprungs (wobei Aspekte der Kolonialgeschichte, der wirtschaftlichen Prosperität, der interreligiösen Spannungen etc. eine bislang zu wenig beachtete Rolle spielen). Solche binären Kategorien - etwa die Spannungsbalance zwischen arischem und dravidisches Erbe, zwischen Norden und Süden, Hindi und Tamil, Brahmanen und nicht-brahmanischen Kasten - bestimmen auch die Sprachpolitik im südlichen (östlich von Kerala gelegenen) Bundesstaat Tamil Nadu, die wesentlich dazu beigetragen hat, Hindi als alleinige Nationalsprache zu verhindern. Aus historischem Selbstbewusstsein speist sich der Stolz auf die lange Tradition tamilischer Sprache und Literatur, die schließlich, wie erwähnt, die Anerkennung des Tamilischen als ‘ klassische Sprache ’ zur Folge hatte (wovon die 17 weiteren minoritären Sprachen des Bundesstaates freilich sprachpolitisch nicht sehr profitierten). Das Verdienst dieses faszinierenden Buches ist es nicht nur, neue Einsichten zu gewähren in die Sprachenvielfalt polylingualer politischer Gemeinschaften (hier am Bespiel ausgewählter Regionen in Europa und in Indien) und ihre internen sprachbezogenen Machtbalancen, sondern auch methodisch neue Wege sprachpolitischer Analyse aufzuzeigen, sie systematisch auf soziale Domänen zu beziehen und zu prüfen, inwiefern und inwieweit sprachprotektorische Reglements ihren Niederschlag in Statuten und anderen juristischen Kodifikationen gefunden haben. Die Befunde erlauben es überdies, der Skepsis gegenüber allzu blindem Vertrauen in vermeintliche statistische Gewissheiten Raum zu geben und sich der politischen Signifikanz des Gebrauchs von Modalverben in sprachbezogenen Gesetzestexten bewusst zu werden. Das Schlusskapitel fasst den wissenschaftlichen Ertrag der Untersuchung bündig zusammen und eröffnet die Perspektive auf weitere Fragestellungen für die einschlägige Forschung, zu der man ausdrücklich ermuntern möchte. Überzeugend ist auch die formale Sorgfalt in der Durchführung der Analysen, die Konsequenz in der Vergleichbarkeit der Kategorien, die in jedem einzelnen Kapitel historisch-strukturelle Faktoren, soziologisch-domänenspezifische Aspekte und linguistische Befunde aufeinander beziehen. Dies erleichtert es dem Leser (neben den Zusammenfassungen und Schlussfolgerungen, die auch dem eiligen Leser einen schnellen Überblick über die Ergebnisse eines jeden Kapitels zu gewinnen erlauben), Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den hier zueinander in vergleichenden Bezug gesetzten Sprachregionen zu verstehen. Geradezu verblüffend ist die jedem Kapitel beigegebene Zahl der für diese Untersuchung gesichteten primären (juristischen) und sekundären (linguistischen) Texte und Materialien. Die vergleichende Erforschung sprachpolitischer Ansätze, insbesondere von solchen, die sich auf die Förderung (oder Behinderung) der Mehrsprachigkeit beziehen, hat mit diesem Buch von Abhimanyu Sharma eine große Bereicherung erfahren. 350 Ernest W. B. 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