eJournals Kodikas/Code 45/1-4

Kodikas/Code
kod
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
0303
2025
451-4

Zusammenfassung und Fazit

0303
2025
Joschka Briese
kod451-40368
K O D I K A S / C O D E Volume 45 (2022) · No. 1 - 4 Gunter Narr Verlag Tübingen 17 Zusammenfassung und Fazit Diese Arbeit hat Grundlagen für eine Analyse handlungstheoretischer Aspekte diskursiver Praktiken gelegt. Dabei wurden verschiedene Elemente, insbesondere sozial-kommunikative Handlungen selbst sowie die an ihnen beteiligten AkteurInnen und Personen, entlang der Signifikanz intentionaler Verben analysiert und modelliert. Intentionale Verben als wesentliche soziale, normative und kognitive Zeichenelemente dienen dabei auf verschiedenen Ebenen der Handlungskonstitution, wie bereits das Transkript von Hannah und ihrer Mutter gezeigt hat (cf. Kapitel 1). Denn intentionale Verben und ihre Signifikanzstruktur können sowohl Aspekte der 1. Handlungsinterpretation, der 2. Handlungsdeskription als auch der 3. signifizierten Handlungsumgebung (z. B. vorausgehende, gleichzeitige und nachfolgende Handlungen) analysierbar machen: (1.) Auf Ebene der Handlungsinterpretation sind sie kognitivnormative Elemente, deren signifikative Struktur es ermöglicht, Verhalten als Handlung zu interpretieren. (2.) Als Zeichen der Handlungsdeskription, z. B. in Texten oder Gesprächen, explizieren sie die Handlungsinterpretationen, wobei diese dadurch auch sozial-normativ und kommunikativ eingebettet werden, was sowohl für Interlokutoren als auch Delokutoren diskursive Konsequenzen im Sinne deontischer Kontoführung hat. (3.) Intentionale Verben signifizieren auf Basis ihrer material-inferenziellen Struktur außerdem die Handlungsumgebung insofern mit, als dass in ihnen bereits mögliche weitere Handlungsinterpretationen und -deskriptionen angelegt sind. Die mit präteritalen, synchronen und konsekutiven Relationen modellierten Signifikanzstrukturen intentionaler Verben zeigen auf, inwiefern Verben nicht nur Verhalten als Handlung in der Interpretation bzw. Deskription konstituieren, sondern auch, dass sie z. B. Folgehandlungen bzw. Folgehandlungsdeskriptionen bereits signifikativ bereitstellen. Anstatt also Handlungskonstitution, Handlungsinterpretation, Handlungsdeskription und signifizierte Handlungsumgebung mithilfe unterschiedlicher Konzepte zu erklären, können diese über intentionale Verben als Zeichen analysiert werden, wobei sich allein Explizitheit und Implizitheit bzw. die fokussierten signifikativen Strukturen der intentionalen Verben in der Analyse unterscheiden. Ausgangspunkt der Analyse handlungstheoretischer Aspekte diskursiver Praktiken ist dabei ein differenzierter pragmatistischer Zeichen- und Sprachbegriff, der insbesondere auf den Arbeiten Charles S. Peirces und Robert B. Brandoms basiert. Obwohl eine ausführliche Beschreibung des Zeichen- und Sprachbegriffs nicht nur verschiedene Teilelemente des Zeichens (Repräsentamen, Objekt bzw. Objektrelation und Interpretant) und Kraft- und Effektverhältnisse wie Materialität, Medialität, Repräsentation, Signifikation, Referenz und Inferenz veranschaulicht, ist zumindest Folgendes nachdrücklich hervorzuheben: Der Begriff des Zeichens, insbesondere sprachlicher Zeichen, ist für diese Arbeit der zentrale Begriff, weil er es erlaubt, Prozesshaftes anhand expliziter Elemente (z. B. in Form von Handlungsdeskriptionen) zu rekonstruieren, aber sie gleichzeitig auf Implizites (z. B. Handlungsinterpretationen) anzuwenden. Dieser Zeichen- und Sprachbegriff unterscheidet sich insofern von vielen im Rahmen linguistischer Forschungen verwendeten Zeichenbegriffen, als dass er irreduzibel hinsichtlich seiner drei wesentlichen Aspekte ist: Objektrelationen (hier z. B. Handlungsdeskriptionen, die auf Verhalten verweisen), Repräsentamen (hier z. B. Verben als signifikative und grammatische Formen) und Interpretanten (hier z. B. Beurteilungsnormen, die sich habituell sedimentiert haben) bilden nur zusammen ein Zeichen (hier intentionale Verben) im semiotischen Kontinuum. Ein Zeichenbegriff, der diese verschiedenen Aspekte jeweils reduziert, z. B. vom Primat der grammatischen Form ausgeht, kann für die theoretische Argumentationslinie dieser Arbeit, also in Hinsicht auf Handlungsinterpretation bis hin zu Handlungsdeskription und signifizierter Handlungsumgebung nichts leisten, weil er die Fülle der signifikativen Kräfte, z. B. diskursiver Normen oder kognitiver Strukturen in spezifischen diskursiven Praktiken, nicht erfasst. Neben Irreduzibilität ist auch der Begriff der Inferenz für diesen Sprach- und Zeichenbegriff relevant. Denn er erlaubt nicht nur, unterschiedliche Voraussetzungen und Konsequenzen von Handlungsinterpretationen und Handlungsdeskriptionen zu analysieren und zu modellieren, sondern zeigt auch, wie sprachliche Zeichen strukturellen Einfluss auf das semiotische Kontinuum haben: Sie eröffnen Möglichkeiten der Folgedeskription von Handlungen und der beteiligten Akteure und Personen. Inferenzen im hier vertretenen Sinne sind außerdem nicht nur erkenntnistheoretische Postulate, sondern gelten als strukturgebend für sozial-kommunikative Praktiken. Insofern reichen Inferenzen (und auch inferenzielle Relationen) über einzelne KommunikationsteilnehmerInnen hinaus, weil sie in Festlegungs- und Berechtigungsstrukturen eingebunden werden. An der Schnittstelle von normativer Pragmatik und inferenzieller Semantik im Sinne Brandoms bilden intentionale Verben und ihre inferenzielle Struktur also nicht nur semantische Gehalte. Vielmehr verbinden sie Interlokutoren während der Konstitution von Verhalten als Handlung im sozial-kommunikativen Sinne, entweder, weil sie über die Handlungsdeskription (von Delokutoren) in Beziehung stehen oder weil sie sich wechselseitig als sozial-kommunikative Wesen verstehen (z. B. über die implizite Konstitution sprachlicher Handlungen). Der pragmatische Zeichen- und Sprachbegriff, der insbesondere auf material-inferenziellen und signifikativen Strukturen fußt, ermöglicht eine differenzierte Analyse von handlungstheoretischen wie pragmatischen Elementen diskursiver Praktiken. Dabei habe ich ein theoretisches Vokabular entwickelt, welches jene flüchtigen Handlungsaspekte zugänglich machen soll. Insbesondere die Begriffe 1. Signifikanz, 2. diskursive Intentionalität, 3. intentionales Verb, 4. intentionale Relation, 17 Zusammenfassung und Fazit 369 5. diskursive Rolle und 6. präteritale, synchrone und konsekutive Relation haben sich dabei als analytischer Zugang erwiesen, welcher sowohl der pragmatistischen als auch der inferenziellen Perspektive dieser Arbeit treu bleibt. 1. Signifikanz stellt zwar zunächst keinen handlungs-, sondern einen zeichentheoretischen Aspekt diskursiver Praktiken dar, wird in der hier vorgeschlagenen Analyse aber handlungsdeskriptiv und -interpretativ genutzt. Signifikanz ist dabei keine Einheit der Äußerungs- und Zeichenebene. Sie setzt unterhalb der Zeichenebene an und stellt eben jene Elemente bereit, aus denen sich Handlungszeichen zusammensetzen. Dies gilt insbesondere für intentionale Verben, deren signifikative Struktur sich durch diskursive Rollen und intentionale Relationen auszeichnet. Signifikanz als Komplement zum Zeichenbegriff zu nutzen, erweist sich dabei auf mehrere Weise als zielführend. Erstens ermöglicht der Begriff der Signifikanz, Elemente unterhalb der Zeichenebene zu analysieren und zu modellieren, die im Moment der Zeichenwerdung selbst (noch) keine Zeichen sind, aber im weiteren diskursiven Verlauf explizit gemacht werden können. Weil er auch kognitive Aspekte umfasst, weist der Begriff der Signifikanz an dieser Stelle durchaus Nähe zu frametheoretischen Ansätzen auf, wobei er sich stets aus Perspektive des Zeichens und nicht der Kognition (als neuronales Korrelat) entwickelt. Weil sich Signifikanz zweitens aus Zeichen in der Semiose ableitet, enthält sie - ebenso wie signifikative Strukturen - ein dynamisches Moment. Signifikanz gilt nicht als manifester Gehalt, sondern als flüchtiges, aber konventionalisiertes Moment in diskursiven Praktiken. Diese inhärente Dynamik verhindert eine theoretische wie analytische Externalisierung von Signifikanz als Gehaltselement von Zeichen, was mit dem hier vertretenen Zeichenbegriff einhergeht. Da Signifikanz drittens während der Zeichenwerdung ansetzt und daher noch keine vollwertige Zeichenstruktur besitzt, ordnet sie sich in der Signifikation noch nicht einer semantischen oder pragmatischen Seite der Kommunikation zu. Sie bildet vielmehr die zeichenhafte Voraussetzung, damit sich z. B. Handlungsdeskriptionen als semantische Elemente in Texten oder Gesprächen wiederfinden lassen oder Verhalten als Handlung (auf Basis pragmatischer Signifikanz) interpretiert werden kann. Diese Flexibilität des Signifikanzbegriffs ermöglicht eine kontinuierliche Analyse von Handlungsdeskriptionen, Handlungsinterpretationen und Handlungsumgebung, die sich zwar unterschiedlich semantisch oder pragmatisch und implizit oder explizit kommunikativ sedimentieren, aber alle auf signifikativen Strukturen beruhen. 2. Der Begriff der diskursiven Intentionalität rahmt die verschiedenen inferenziellen und pragmatistischen Überlegungen und Modelle dieser Arbeit ein. Er ist deshalb so relevant, weil er die handlungstheoretischen Aspekte betont und sich damit einerseits von einem phänomenologischen Intentionalitätsbegriff und andererseits von Intention, Volition und Agentivität abgrenzt. Für diese Untersuchung ist aber weniger eine strikte Definition von diskursiver Intentionalität von Relevanz, als sei diese ein Objekt, welches empirisch nachzuweisen sei. Vielmehr zeigt die Beschäftigung mit diskursiven Normen, inferenziellen Relationen, intentionalen Systemen*, Signifikanz, Handlungen mit Gründen und Hand- 370 III Perspektiven eines verbpragmatischen Forschungsprogramms lungen aus Gründen, dass es sich eher um eine Konstellation verschiedener diskursiver Elemente handelt, die die notwendige Voraussetzung für die Emergenz von (sozialkommunikativen) Handlungen ist. Denn es geht hier darum zu zeigen, wie aus Verhalten Handlungen erwachsen. 3. Über intentionale Verben wird diskursive Intentionalität nicht nur analytisch zugänglich und diskursiv explizierbar, sondern auch zeichentheoretisch modellierbar. Mithilfe von T. L. Shorts Peirce-Interpretation können diese nicht nur mit Signifikanz in Verbindung gebracht, sondern auch als inferenzielles Zentrum der Emergenz diskursiver Intentionalität betrachtet werden. In der Beschäftigung mit intentionalen Verben, die sich verblogisch von anderen Verbanalysen in der Linguistik unterscheiden, zeigen sich unterschiedliche signifikative Strukturen, die für Zuschreibung und Attribuierung von diskursiver Intentionalität relevant sind. Gleichzeitig können intentionale Verben weder auf semantische noch auf grammatische Strukturen reduziert werden, denn sie stellen signifikativ vielmehr das semiotische Zentrum diskursiver Normen, intentionaler und inferenzieller Relationen und von Handlungsgründen dar. 4. Durch die relationslogische Perspektive auf intentionale Verben können signifikative Strukturen nicht nur präziser analysiert, sondern auch entlang von Kraft- und Inferenzlinien modelliert werden. In Rückgriff auf Peirces universale Kategorien sowie die Kraft- und Wirkungsverhältnisse in Zeichenprozessen können - ausgehend von expliziten oder impliziten Verbsignifikationen - deren Strukturen in der Zeichenwerdung bestimmt werden. Dies betrifft einerseits die tiefenstrukturelle, inferenzielle und diskursiv-normative Ebene der Verben, wenn es um eine relationslogische Analyse der vermeintlichen Transitivität intentionaler Verben geht. Andererseits können aus der intentionalen Relation und deren inferenzieller Struktur (EMSIFs, EMSIBs und EMSIIs) auch weitere signifikative und handlungstheoretisch relevante Elemente abgeleitet werden, insbesondere diskursive Rollen, soziale, kooperative und kollektive intentionale Relationen sowie eine verbpragmatische Handlungsumgebung in Form von präteritalen, synchronen und konsekutiven Relationen. 5. Von den verschiedenen inferenziellen Relationen und signifikativen Strukturen sind insbesondere diskursive Rollen hervorzuheben, weil sich aus ihnen die handlungstheoretische Anbindung an Personen und AkteurInnen ergibt. Denn während die intentionale Relation des intentionalen Verbs noch die Handlung selbst erfasst, sind es die diskursiven Rollen, die den Handlungen HandlungsakteurInnen zuordnen. Diese eher kontraintuitive, aber relationslogisch gerechtfertigte Perspektive leitet also Handlungs- und Diskursakteure aus den kraft des Verbs signifizierten intentionalen Relationen ab. Hier kommen dann auch die spezifischen handlungstheoretischen Differenzierungen zum Tragen, insbesondere die Unterscheidung von Handlungen aus Gründen und Handlungen mit Gründen. Diese Unterscheidung führt aber vorausgehende Absichten und Handlungsabsichten als mentales Korrelat nicht wieder ein, sondern versteht diese als inferenziell und damit handlungsbegründend strukturiert, wobei sich diese Strukturierung jeweils aus Zeichenrelationen ergibt. Über den Begriff der diskursiven Rollen können außerdem diejenigen Verben destilliert werden, die als soziale Handlungsverben die “ Kernkategorie ” (Harendarski 2021 a: 33) intentionaler Verben darstellen. Im Verhältnis der diskursiven Rollen lassen sich darüber 17 Zusammenfassung und Fazit 371 Binnendifferenzierungen dieser Verben vornehmen, die auf sozialen, kollektiven und kooperativen intentionalen Relationen gründen. Diese Differenzierungen haben nicht nur Konsequenzen für die Beschreibung der Handlungs- und Diskursakteure, sondern auch für die Signifikation der Handlungsumgebung mittels weiterer Verben. 6. Die signifikativen Strukturen, welche von intentionalen Verben in diskursive Praktiken eingebracht werden, beschränken sich aber nicht auf die Signifikation von Verhalten als Handlung respektive die Konstitution von HandlungsakteurInnen. Denn mithilfe der inferenziellen Gliederung intentionaler Verben können auch weitere, nicht realisierte intentionale Relationen modelliert werden. Die Begriffe der präteritalen, synchronen und konsekutiven Relationen können die inferenzielle Handlungsumgebung intentionaler Verben analytisch zugänglich machen. Dabei wird nicht nur angenommen, dass andere Verben inferenziell mit intentionalen Verben in Beziehung stehen, sondern auch, dass einige Realisierungsmöglichkeiten bereits material-inferenziell in der signifikativen Struktur intentionaler Verben angelegt sind. Damit verweisen intentionale Verben als Handlungsdeskriptionen also nicht nur auf Verhalten, sondern strukturieren auch vorausgehende und folgende Handlungsdeskriptionen und -interpretationen latent mit. Diese konkreten und latenten Strukturen macht sich eine verbpragmatische Perspektive zunutze, um Handlungsdeskriptionen und -interpretationen, die über das jeweils gewählte intentionale Verb hinausgehen, zu modellieren. Diese Perspektive konkurriert weniger mit Ansätzen zur Analyse von Sprachhandlungsmustern oder Musterhaftigkeit in der sozialen Interaktion. Vielmehr legt sie die signifikativen Strukturen offen, die es erst ermöglichen, ambige Äußerungen und Folgeäußerungen als Handlungsmuster zu interpretieren (cf. hierzu Briese/ Klix i. E.). Mithilfe der Begriffe der Signifikanz, der diskursiven Intentionalität, des intentionalen Verbs, der intentionalen Relation, der diskursiven Rollen und der präteritalen, synchronen und konsekutiven Relationen konnte anschließend eine verbpragmatische Perspektive auf diskursive Praktiken entwickelt werden. Dabei erweisen sich die Begriffe anwendbar auf die Bereiche der Analyse von sprachlichen Handlungen (pragmatische Signifikanz), von Diskursakteuren (Interlokutoren und Delokutoren) und diskursiven Normen (Präsumtionsregelerwartungen). In dieser Anwendung des grundlegenden theoretischen Vokabulars kann einerseits an bestehende Sprachtheorien angeschlossen, andererseits über die Verbperspektive eine zeichenfundierte Analyse garantiert werden. Die Perspektive auf diese Kernbereiche linguistischer Pragmatik entwickelt das Modell intentionaler Verben respektive der Verbpragmatik am jeweiligen Erkenntnisgegenstand weiter. Intentionale Verben erweisen sich dabei in den meisten Fällen nicht nur als eine Konstellation mehrerer intentionaler Relationen, sondern es lässt sich auch rechtfertigen, dass in der zeichenrelationalen Triangulation intentionaler Verben bereits latente Signifikanzen mitstrukturiert sind, die spezifische Folgehandlungen ermöglichen. Dass nicht nur Verben als Handlungsdeskriptionen, sondern auch die von ihnen signifizierten diskursiven Rollen für sozial-kommunikative Praktiken relevant sind, zeigt die Analyse von Diskursakteuren in der Verkettung intentionaler Verben. Anhand von Sprachhandlungsverben konnte die latente Involviertheit von DiskursakteurInnen analysiert werden, um den Übergang von Handlungssituation (Interlokutoren) zu Handlungsdeskription (Delokutoren) zu veranschaulichen. 372 III Perspektiven eines verbpragmatischen Forschungsprogramms Mithilfe einer Substitutionsanalyse auf Ebene der synchronen Relationen intentionaler Verben kann außerdem die Involviertheit diskursiver Normen in der Handlungsdeskription analysiert werden. Anhand diskursuniversaler Normen kann ich zeigen, auf welcher Deskriptionsebene entsprechende diskursive Normen greifen und als Präsumtionsregelerwartungen Wirksamkeiten in sozial-kommunikativen Praktiken entfalten. Ausgehend vom hier vertretenen pragmatistischen und inferenzialistischen Sprach- und Zeichenbegriff, dem relevanten theoretischen Vokabular sowie der Ausdifferenzierung der verbpragmatischen Perspektive auf verschiedene Erkenntnisobjekte der linguistischen Pragmatik lässt sich die Arbeit auch entsprechend zusammenfassen, das Forschungsprogramm explizieren und es lassen sich Vorteile des Ansatzes hervorheben. Die Arbeit begründet die These, dass sich wesentliche handlungstheoretische Elemente diskursiver Praktiken mithilfe intentionaler Verben analysieren lassen, wobei diese pragmatische Perspektive intentionaler Verben über eine rein wissenschaftliche Heuristik hinausgeht. Denn ausgehend von den hier präsentierten Argumenten unterscheidet sich der wissenschaftliche Zugang zu den handlungstheoretischen Aspekten diskursiver Praktiken nicht von denen der Interlokutoren in der sozialen Interaktion: Sowohl in konkreten Handlungssituationen und den damit verbundenen Handlungsinterpretationen, in Handlungsdeskriptionen als auch in der Analyse von Handlungsinterpretation und -deskription stellen intentionale Verben das signifikative Zentrum dar. Diese semiotische Kontinuität erweist sich analytisch als vorteilhaft, weil sie kategoriale Sprünge in der Analyse vermeidet und daher nicht annehmen muss, dass Kognition, Zeichenprozesse, soziale Kommunikation und Handlungspraktiken etwas grundsätzlich Unterschiedliches seien. Vielmehr ermöglicht der hier vertretene differenzierte Zeichenbegriff, die jeweiligen semiotischen Elemente in Hinsicht auf die verschiedenen Aspekte und Dimensionen diskursiver Praktiken zu untersuchen. Nicht nur die irreduzible Drittheit des Zeichenbegriffs Peirces, sondern auch dessen Einbettung in Semiose sowie die strukturelle Differenzierung in Zeichen, Signifikation (Zeichenwerdung) und Signifikanz ermöglichen eine Perspektive, die diese verschiedenen sozial-kommunikativen, normativen und kognitiven Ebenen eher durchkreuzt. Einer Zeichentheorie hingegen, die Zeichen auf Erkenntnisobjekte reduziert und sie damit in einer Welt “ da draußen ” verortet, entgleitet eine entsprechende Analyse angesichts der objekt- und nicht zeichenprozesslogischen Orientierung. Neben den analytischen und erkenntnistheoretischen Vorteilen, die sich aus dem differenzierten Zeichenbegriff ergeben, leistet diese Arbeit dem linguistic turn konsequent Folge. Denn trotz gerechtfertigter Kritik an diesem Paradigma in den Sozial- und Geisteswissenschaften, insbesondere als Reaktion auf poststrukturalistische Ansätze, gilt zumindest für die Sprachwissenschaften, dass es sinnvoll ist, ihr Vokabular aus dem von ihnen untersuchten Gegenstand zu rekrutieren. Mein Ansatz führt zu einer linguistischen Pragmatik, die sprachliche und handlungstheoretische Aspekte mithilfe sprachlicher Zeichen erklären und analysieren kann. Ein solches Unterfangen kann aber nur gelingen, und das hat diese Arbeit gezeigt, wenn sprachliche Zeichen als Elemente in Handlungszusammenhängen verstanden werden, ganz im Sinne eines pragmatic turn (cf. z. B. Bernstein 2010). 17 Zusammenfassung und Fazit 373 Die Verbindung linguistisch-semiotischer und pragmatischer Annahmen, die diese Arbeit mit sich bringt, ermöglicht, weder eine intentionalistische noch eine diskurs- oder gesprächslinguistische Perspektive auf Handlungspraktiken einzunehmen. Damit muss Intentionalität weder als mental (oder kulturell) vorausgesetzt begriffen noch als semantisches Oberflächenphänomen verstanden oder ganz abgelehnt werden. Ansätze, die Intentionalität als mentale (oder kulturelle) Voraussetzung verstehen (cf. Kapitel 7), verlagern viele Aspekte der hier analysierten Elemente wie Intentionalität, diskursive Normen oder Sozialität in eine vorsprachliche Kategorie. Obwohl diese Ansätze beeindruckende Erklärungsarbeit leisten, kommt die Orientierung an intentionalen Verben ohne starke ontologische und epistemische Annahmen aus, weil die analysierten signifikativen Strukturen bereits im Zeichenbegriff angelegt sind. Trotz einer ausführlichen Präsentation verschiedener Argumente für eine verbpragmatische Forschungsperspektive und einer kleinschrittigen Hinführung zum wesentlichen theoretischen Vokabular kommt die hier entworfene Verbpragmatik letztlich mit einem geringen Repertoire an Begriffen und Konzepten aus. Viele pragmatische Prozesse diskursiver Praktiken wie sprachliche Handlungen (und ggf. Handlungstypen), Emergenz sprachlicher Handlungsmuster, Sozialität (im diskursiven Sinne), sozial-kommunikative Rollen wie Sprecher und Hörer sowie die Involviertheit von kommunikativen Prinzipien als diskursive Normen lassen sich zunächst auf ein Verständnis intentionaler Verben zurückführen. Diese gelten dann als signifikativ strukturierender Ausgangspunkt der Betrachtung dieser sozial-kommunikativen Elemente, wobei jeweils spezifisches weiteres theoretisches Vokabular herangezogen wird. Dieses leitet sich aber zu einem großen Teil aus der Struktur intentionaler Verben ab, sodass angenommen werden kann, dass Verbpragmatik perspektivisch zumindest eine Grundorientierung in der Analyse diskursiver Praktiken bieten kann. Ein wesentlicher Beitrag dieser Arbeit zur linguistischen Pragmatik liegt auch darin, diese verbpragmatische Forschungsperspektive eröffnet zu haben. Obwohl eine pragmatistische Orientierung am intentionalen Verb zeichen- und sprachphilosophisch in den hier vorgestellten Ansätzen bereits angelegt bzw. ihnen implementierbar ist, führt diese Arbeit diese Ansätze systematisch zusammen. Dabei unterscheidet sich die verbpragmatische Forschungsperspektive durchaus von anderen linguistischen Theorien, die ähnliche Erkenntnisansätze verfolgen, insbesondere Ulf Harendarskis Theorie alltagssprachlicher Handlungsdeskriptionen (cf. Harendarski 2021 a). Harendarski fängt in seiner Analyse stets bei der Äußerung als Setzung an und abstrahiert von dort aus. Aus seiner Sicht enkodieren soziale Handlungsverben im deskriptiven, alltagssprachlichen Gebrauch bestimmbare, inferenziell gliedernde Aspekte. Ausgehend von solchen Token einer Handlungsdeskription ergibt sich, dass der analytische Zugang über die Ebene der Drittpersonalität erfolgt. Analysen von Handlungsdeskriptionen erfordern aus dieser Sicht stets die Abstraktion empirischer Ereignisse sozialer Handlungsverben im Gebrauch als Spur (Index) sozialer Interaktion. Auch wenn die im Rahmen dieser Arbeit vertretene Verbpragmatik auf ähnlichen Theorien beruht und deshalb auch ähnliches Vokabular gebraucht wie Harendarskis Theorie alltagssprachlicher Handlungsdeskriptionen, ist die Orientierung hier doch eine andere: Statt stets auf der Ebene der Handlungsdeskription (als Token) anzusetzen, soll der in dieser Arbeit 374 III Perspektiven eines verbpragmatischen Forschungsprogramms entwickelte verbpragmatische Ansatz signifikative Strukturen aus Handlungsdeskriptionen destillieren, um diese dann auch auf Handlungssituationen anwenden zu können, die explizit keine Handlungszeichen aufweisen. Es geht also weniger um eine Analyse von tatsächlichen Gesprächen und Texten im Sinne von Handlungsdeskriptionen als vielmehr um die Gewinnung von Strukturen und Mustern, die als Typen eine Konstanz aufweisen, und deren Anwendung z. B. auf sprachliches Handeln. Außerdem führt diese Arbeit erstmals verschiedene Argumente zusammen, die Verben als handlungskonstitutiv und nicht nur handlungsdeskriptiv verstehen, bzw. überführt sprach- und zeichenphilosophische Positionen in eine linguistische Perspektive. Dabei ist die Erkenntnis, dass Verben und Handlungen auf eine bestimmte Weise zusammenhängen, nicht neu. Nicht nur Austins performative Verben (cf. 2002), sondern auch Konzepte wie illokutionäre Verben (cf. Searle/ Vanderveken 1985), sprechhandlungsbezogene Verben (cf. Ehlich 2007) oder Handlungsverben (Rehbock 1977: 63 f.) nehmen darauf auf ihre Weise Bezug. Jochen Rehbock verfolgt außerdem eine alltagsprachliche Rekonstruktion von Handlungskonzepten anhand von Verben (cf. 1977: 1 f.), was der Perspektive dieser Arbeit in vielen Bereichen sehr nahekommt. Die irreduzible Verstrickung von Verben und Handlung auf semiotischer Ebene verfolgt aber keine dieser Arbeiten. Insofern ermöglichen die hier präsentierten Argumente auch eine Relektüre der theoretischen wie empirischen Erkenntnisse dieser Texte. Über die Eröffnung der verbpragmatischen Perspektive und die Zusammenführung handlungstheoretischer Argumente hinaus entwickelt diese Arbeit bereits die grundlegenden Elemente, die für eine verbpragmatische Analyse notwendig sind. Sowohl das Modell intentionaler Verben als auch deren Binnendifferenzierungen sowie die handlungstheoretische und inferenzielle Gliederung diskursiver Rollen ermöglichen eine erste Anwendung auf Handlungsdeskriptionen, Handlungsinterpretation und Sprachhandlungsstrukturen. Damit ist ein begrifflicher Rahmen gesetzt, der für weitere wissenschaftliche Forschung genutzt und weiterentwickelt werden kann. Diese Arbeit setzt aber nicht nur den begrifflichen Rahmen, sondern exemplifiziert auch Anwendungsbereiche eines verbpragmatischen Ansatzes. Damit können verschiedene sozial-kommunikative Aspekte wie sprachliches Handeln zwar in verschiedene Anwendungsbereiche (z. B. Analyse von sprachlichem Handeln, DelokutorInnen oder diskursiven Normen) unterteilt, aber doch über gemeinsame semiotische Prozesse untersucht werden. Dennoch kann diese Arbeit zunächst nicht mehr sein als der Aufschlag für eine neue Forschungsperspektive. Andere Ansätze, die Teilbereiche der hier fokussierten linguistischen Elemente untersuchen, verfügen zum jetzigen Zeitpunkt noch über ein differenzierteres Vokabular und können eine größere Menge an Analysen nachweisen. So zeigen nicht nur die Arbeiten Dietrich Busses (cf. insbesondere 2012), sondern auch das FrameNet, dass kognitive Aspekte von Kommunikation systematisch untersucht (und womöglich sogar lexikalisiert) werden können. Auch die Funktionale Pragmatik und ihre Analyse von Handlungsmustern in der Interaktion (cf. Ehlich/ Rehbock 1986) weist eine analytische Tradition auf, mit der diese Arbeit nicht konkurrieren kann und möchte, insbesondere, weil der Schwerpunkt der Analyse doch ein wenig unterschiedlich ist. Zuletzt ist auch die Bandbreite der gesprächsbezogenen Sprachdaten von Konversationsanalyse und Gesprächslinguistik nicht mit den hier vorgestellten Beispielen vergleichbar. 17 Zusammenfassung und Fazit 375 Dass eine verbpragmatische Perspektive, obwohl noch in Kinderschuhen steckend, aber trotzdem theoretische Schwierigkeiten anderer Ansätze bewältigen kann, zeigt unter anderem das vermeintlich “ prekäre Verhältnis von Kognition und Interaktion ” (Ziem/ Mroczynski 2021: 4). Während Kognitive Semantik und Interaktionale Linguistik aufgrund ihrer theoretischen Prämissen nur schwer ein grundlegendes Verhältnis kognitiver und interaktionaler Elemente annehmen können, ist nicht nur die soziale Aushandlung auch kognitiv-semantischer bzw. -pragmatischer Aspekte in der hier vorgeschlagenen verbpragmatischen Perspektive angelegt. Das Verhältnis ist sogar auch über einen entsprechenden Zeichen- und Signifikanzbegriff inferenziell nachweisbar. Diese Arbeit legt außerdem weder eine Liste intentionaler Verben noch ein striktes Interpretationsinventar für die Analyse diskursiver Praktiken vor. Stattdessen werden einzelne intentionale Verben entweder modellhaft oder in ihrer textuellen Umgebung untersucht, um grundlegende Argumente und Perspektiven der Arbeit zu veranschaulichen. Entsprechend gilt es, die vorgeschlagenen Begriffe, Konzepte und Modelle zunächst an verschiedenen Texten und Gesprächen zu erproben und anschließend signifikative Strukturen zu analysieren. Ein strenges Interpretationsinventar bzw. ein Lexikon intentionaler Verben zu entwickeln, ist außerdem kein einfaches Unterfangen, nicht nur, weil es eines größeren Forschungsprojektes bedürfte, sondern auch, weil Lexika dazu tendieren, objektlogisch zu verfahren. Sowohl das Handbuch deutscher Kommunikationsverben (cf. Harras/ Winkler/ Erb/ Proost 2004) als auch das Valenzwörterbuch deutscher Verben (cf. Schumacher et al. 2004), die einem Lexikon intentionaler Verben wohl am nächsten kommen würden und in dieser Arbeit zur Orientierung für verbpragmatische Analysen gedient haben, vermerken eher lexikalisch-grammatische als signifikative Strukturen, was insbesondere auf deren theoretische Prämissen zurückzuführen ist. Eine systematische und nach Signifikanzstrukturen und -mustern suchende Darstellung intentionaler Verben müsste aufgrund der starken Gebrauchsorientierung wohl auf strenge Beschreibungen spezifischer Verben verzichten und Textsegmente eher als Beispiele und nicht als Belege behandeln. Entsprechend ist eine analytische Anbindung an Texte bzw. Gespräche für eine systematische Analyse intentionaler Verben unabdingbar. Eine entsprechende zeichenlogische Liste und Darstellung intentionaler Verben bleibt ein Desiderat, wird aber von Ulf Harendarski und mir im Rahmen des Forschungs- und Lektürekolloquiums Sprachwissenschaft (FLeKS) verfolgt. Die stringente Verbperspektive, die in der Verbpragmatik gewählt wird, stößt an einigen Stellen auch noch an Grenzen in der Analyse. Obwohl mit diskursiven Rollen und verschiedenen inferenziellen Relationen nicht nur Verben analysierbar sind und weniger die grammatische Form für die Analyse relevant ist, ist es eine Herausforderung, die signifikativen und relationalen Aspekte in einigen Zeichenprozessen zu modellieren. Dies gilt z. B. für Verbkomplexe wie lassen-Konstruktionen, die vermittelte Handlungen wie überprüfen lassen signifizieren (cf. Behr 2021: 165 f.). Auf lange Sicht muss die hier vorgeschlagene verbpragmatische Perspektive die textuellen Verhältnisse von Haupt- und Modalverben grundlegend untersuchen können. Was für Modalverben gilt, gilt auch für das Verhältnis intentionaler Verben zu anderen Äußerungselementen, z. B. zu substantivierten Verben, die in Handlungsdeskriptionen eingebettet sind (z. B. auf Aufforderungen reagieren). Durch den flexiblen Zeichenbegriff lassen sich solche Verbkomplexe 376 III Perspektiven eines verbpragmatischen Forschungsprogramms und (inferenzielle) Relationen aber über eine verbpragmatische Perspektive darstellen, sodass solche vermeintlichen Schwierigkeiten eher Aufgaben für die weitere theoretische wie analytische Arbeit sind. Diese Grenzen und Herausforderungen der verbpragmatischen Analyse von diskursiven Praktiken eröffnen gleichzeitig aber weitere Forschungsperspektiven. Dies betrifft unmittelbar die Anwendung des theoretischen Rahmens auf Gespräche und Texte, um verschiedene signifikative Strukturen und Muster zu ermitteln. Dies ermöglicht nicht nur die Differenzierung des theoretischen Vokabulars, sondern kann auch die verschiedenen Gebrauchsweisen intentionaler Verben aufzeigen. Neben der Aufgabe der Explikation der signifikativen Strukturen aus Gesprächen und Texten (Handlungsdeskriptionen) muss das theoretische Vokabular sich auch an impliziten Handlungsstrukturen erproben lassen. Dabei geht es insbesondere darum, inwiefern sich anhand von Verben wechselseitige Handlungsmuster rekonstruieren lassen (cf. aber schon Briese/ Klix i. E.) Auch wenn ich einer streng systematischen Entwicklung eines Lexikons intentionaler Verben skeptisch gegenüberstehe, sollte es möglich sein, eine erweiterte Darstellung intentionaler Verben zu erstellen, die über einzelne Token hinausgeht. Wie eine solche Darstellung, die einer Typisierung im Sprachgebrauch vollends Rechnung trägt, aussehen wird und welchen methodologischen Nutzen sie haben kann, ist dabei noch nicht ausgemacht. Abseits von Anwendungen auf Gespräche und Texte sowie einer Gesamtdarstellung intentionaler Verben muss auch das Verhältnis von handlungstheoretischer und normativer Signifikanzstruktur und grammatischer Form weiter untersucht werden. So sollte z. B. erklärt werden können, welchen diskursiven Unterschied es macht, eine Signifikanzstruktur als Verb (auffordern), als Substantiv (Aufforderung) oder als Adjektiv (auffordernd) zu realisieren. Außerdem wird das Grundlagenmodell intentionaler Verben an vielen Stellen zu erweitern sein. Während ich bisher z. B. den Schwerpunkt der inferenziellen Gliederung auf das Verb gelegt habe, ist es (im Sinne einer grundlegenden inferenziellen Gliederung aller sprachlichen Zeichen) plausibel anzunehmen, dass diskursiven Rollen über eine ähnliche inferenzielle Struktur verfügen. Obwohl diese im gewissen Sinne schon in der Differenz von Handlung aus Gründen und Handlung mit Gründen angelegt ist, muss noch untersucht werden, inwiefern inferenzielle Gliederung und handlungstheoretische Struktur diskursiver Rollen miteinander in Beziehung stehen und wie sich diese diskursiv realisiert. Auch wenn dies nur einige wenige Anschlussmöglichkeiten für die Fortführung der Arbeit sind, so zeigt sich doch, dass diese Arbeit nur der Beginn einer wissenschaftlichen Entwicklung sein kann, die grundlegende Fragen der linguistischen Pragmatik neu stellt und neue Arten von Antworten erwarten lässt. 17 Zusammenfassung und Fazit 377