Kolloquium Parkbauten
kpb
2510-7763
expert verlag Tübingen
0201
2020
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Technische Akademie EsslingenKorrosionsdetektion an Parkbauten: konventionell und innovativ
0201
2020
Alberto A. Sagüés
Leonidas Emmenegger
Sylvia Keßler
Die geplante Lebensdauer von Parkhäusern und Tiefgaragen wird häufig aufgrund von chloridinduzierter Bewehrungskorrosion erheblich reduziert. Überall dort, wo in den Wintermonaten mit Tausalzauftrag auf Verkehrsflächen zu rechnen ist, wird chloridkontaminierter Schnee oder Wasser in Parkbauten eingetragen. Die Chloride dringen in den Beton ein und sobald ein kritischer Chloridgehalt an der Bewehrung angekommen ist, wird Korrosion initiiert. Infolge von Korrosion kann es zu Rissen und Abplatzungen des Betons kommen und die Verkehrssicherheit und in einem fortgeschrittenen Schädigungsgrad kann auch die Tragfähigkeit nicht mehr gewährleistet werden. Im Zuge der Bauwerksinspektion ist daher die Detektion der Bewehrungskorrosion unerlässlich, um zu klären, ob Korrosion bereits initiiert wurde und in welchem Umfang das Bauwerk davon betroffen ist. Erst auf Basis dieser Daten können Inspektionsintervalle und Instandsetzungsmaßnahmen zielgerichtet, nachhaltig und ökonomisch geplant werden. Die konventionelle Methode zur Detektion von Bewehrungskorrosion ist die Potentialfeldmessung, bei der das Potential zwischen der Bewehrung und einer auf dem Beton aufgesetzten Bezugselektrode ermittelt wird. Die Bezugselektrode wird rasterförmig versetzt und aus der Gesamtheit der Potentialwerte können Orte mit hoher Korrosionswahrscheinlichkeit eingegrenzt werden. In den letzten Jahren wurde zudem an der University of South Florida eine innovative Art der Korrosionsdetektion ermittelt, die auf dem Prinzip der Kelvinsonde basiert. Die Methode hat den großen Vorteil, dass kein Kontakt zum Beton erforderlich ist. Die Lage und die Verteilung der mit der Kelvinsonde gemessenen Oberflächenpotentiale zeigen in Vergleichsmessungen eine sehr gute Übereinstimmung mit Messwerten aus der Potentialfeldmessung. Ziel des Vortrages ist die Vorstellung beider Messmethoden inklusive der Diskussion ihrer Vor- und Nachteile.
kpb910279
9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 279 Korrosionsdetektion an Parkbauten: konventionell und innovativ Alberto A. Sagüés, Leonidas Emmenegger, Sylvia Keßler Abstrakt Die geplante Lebensdauer von Parkhäusern und Tiefgaragen wird häufig aufgrund von chloridinduzierter Bewehrungskorrosion erheblich reduziert. Überall dort, wo in den Wintermonaten mit Tausalzauftrag auf Verkehrsflächen zu rechnen ist, wird chloridkontaminierter Schnee oder Wasser in Parkbauten eingetragen. Die Chloride dringen in den Beton ein und sobald ein kritischer Chloridgehalt an der Bewehrung angekommen ist, wird Korrosion initiiert. Infolge von Korrosion kann es zu Rissen und Abplatzungen des Betons kommen und die Verkehrssicherheit und in einem fortgeschrittenen Schädigungsgrad kann auch die Tragfähigkeit nicht mehr gewährleistet werden. Im Zuge der Bauwerksinspektion ist daher die Detektion der Bewehrungskorrosion unerlässlich, um zu klären, ob Korrosion bereits initiiert wurde und in welchem Umfang das Bauwerk davon betroffen ist. Erst auf Basis dieser Daten können Inspektionsintervalle und Instandsetzungsmaßnahmen zielgerichtet, nachhaltig und ökonomisch geplant werden. Die konventionelle Methode zur Detektion von Bewehrungskorrosion ist die Potentialfeldmessung, bei der das Potential zwischen der Bewehrung und einer auf dem Beton aufgesetzten Bezugselektrode ermittelt wird. Die Bezugselektrode wird rasterförmig versetzt und aus der Gesamtheit der Potentialwerte können Orte mit hoher Korrosionswahrscheinlichkeit eingegrenzt werden. In den letzten Jahren wurde zudem an der University of South Florida eine innovative Art der Korrosionsdetektion ermittelt, die auf dem Prinzip der Kelvinsonde basiert. Die Methode hat den großen Vorteil, dass kein Kontakt zum Beton erforderlich ist. Die Lage und die Verteilung der mit der Kelvinsonde gemessenen Oberflächenpotentiale zeigen in Vergleichsmessungen eine sehr gute Übereinstimmung mit Messwerten aus der Potentialfeldmessung. Ziel des Vortrages ist die Vorstellung beider Messmethoden inklusive der Diskussion ihrer Vor- und Nachteile. Dieser Beitrag ist als Zeitschriftenartikel in der Bautechnik erschienen und ist unter dem folgenden Link abrufbar: http: / / onlinelibrary.wiley.com/ doi/ 10.1002/ bate.201900069/ abstract buch2.indb 279 13.01.20 15: 41