Kolloquium Parkbauten
kpb
2510-7763
expert verlag Tübingen
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2020
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Technische Akademie EsslingenDie DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten
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2020
Frank Fingerloos
Serdar Bilgin
Das DBV-Heft 42 „Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten – Beispielsammlung“ [1] wurde im Januar 2019 vom Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E.V. aufgrund der Vielzahl möglicher Ausführungsvarianten und -details zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit von feuchte- und chloridbeanspruchten Stahlbeton- und Spannbetonbauteilen in Parkbauten als Ergänzung zum DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ von 2018 [2] veröffentlicht. Dieses Heft präsentiert auf dem aktuellen Stand der Technik einen umfangreichen Erfahrungsschatz von Experten aus dem DBV-Arbeitskreis zum Merkblatt und soll die in der Praxis tätigen Ingenieure bei Planung, Ausschreibung und Ausführung von Parkbauten mit Beispielen unterstützen. Mit diesem Beitrag wird ein Einblick in das DBV-Heft 42 gegeben.
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9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 387 Die DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten Frank Fingerloos Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Serdar Bilgin Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Zusammenfassung Das DBV-Heft 42 „Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten - Beispielsammlung“ [1] wurde im Januar 2019 vom Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E.V. aufgrund der Vielzahl möglicher Ausführungsvarianten und -details zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit von feuchte- und chloridbeanspruchten Stahlbeton- und Spannbetonbauteilen in Parkbauten als Ergänzung zum DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ von 2018 [2] veröffentlicht. Dieses Heft präsentiert auf dem aktuellen Stand der Technik einen umfangreichen Erfahrungsschatz von Experten aus dem DBV-Arbeitskreis zum Merkblatt und soll die in der Praxis tätigen Ingenieure bei Planung, Ausschreibung und Ausführung von Parkbauten mit Beispielen unterstützen. Mit diesem Beitrag wird ein Einblick in das DBV-Heft 42 gegeben. 1. Einleitung Das DBV-Heft 42 „Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten - Beispielsammlung“ [1] wurde im Januar 2019 vom Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E.V. aufgrund der Vielzahl möglicher Ausführungsvarianten und -details zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit von feuchte- und chloridbeanspruchten Stahlbeton- und Spannbetonbauteilen in Parkbauten als Ergänzung zum DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ von 2018 [2] veröffentlicht (Erläuterungen und Hintergründe zum DBV-Merkblatt siehe auch in [3], [4]). In über 90 Beispielen werden im DBV-Heft 42 [1] den Planern und Ausführenden Hilfestellungen bei der Umsetzung der Hinweise und Empfehlungen des DBV-Merkblatts [2] und für Ausschreibungen gegeben. Es werden dort auch zusätzliche Varianten und Sonderfälle behandelt, die den Umfang des DBV-Merkblatts zu sehr vergrößert hätten. Alle gezeigten Beispiele erfüllen die deutschen Dauerhaftigkeitsprinzipien gemäß Eurocode 2 DIN EN 1992-1- 1 mit Nationalem Anhang [5] und dem DAfStb-Heft 600 [6]. Wo bestimmte besondere Randbedingungen hierfür einzuhalten sind, werden diese genannt (siehe Auszüge Beispiele 1.1.2, 3.1.4, 6.1.2 und 6.2.2 aus DBV-Heft 42 [1] am Ende dieses Beitrags). Alle Beispiele werden mit allgemeinen Hinweisen sowie notwendigen Instandhaltungshinweisen erläutert. Die Beispiele gelten nur für die jeweils endgültige Konstruktion und nicht für die Phasen der Bauausführung bzw. für Bauzustände. Die Beispiele aus dem DBV-Heft 42 sollen nur im Zusammenhang mit dem DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ verwendet werden, da die normativen und technischen Grundlagen, auf denen die Beispiele fußen, ausführlich im DBV-Merkblatt [2] beschrieben werden. Die Beispiele sind thematisch eingeteilt in die Kapitel: 1 Parkdecks 2 Ungedämmte Freidecks 3 Wärmegedämmte Parkdecks und Parkdächer 4 WU-Bodenplatten in Tiefgaragen 5 Rampen 6 Aufgehende Bauteile - Stützen und Wände 7 Besondere Ausführungsdetails (z. B. zu Bewegungsfugen, Entwässerungseinrichtungen, Durchdringungen, Schrammborden, Leiteinrichtungen) 2. Beispiele für Ausführungsvarianten befahrener Parkflächen Für die direkt befahrenen Verkehrsflächen von Parkhäusern und Tiefgaragen in Deutschland sind Ergänzungen in den informativen Beispielen in [5] für die Expositionsklassen XD3, XD1 und XC3 vorgenommen worden. Diese Beispiele wurden für direkt befahrene Verkehrsflächen über die Änderung DIN EN 1992-1-1/ NA/ A1: 2015-12 [5] neu zugeordnet und ersetzen die frühere Fußnote b) der Tabelle 4.1 in den Fassungen des Nationalen Anhangs DIN EN 1992-1-1/ NA von 2011 und 2013 (erforderliche „zusätzliche Maßnahme“ bei direkt befahrenen Parkdecks in XD3). 8.2 Fingerloos.indd 387 14.01.20 17: 22 388 9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 Die DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten Im DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ von 2018 [2] wurden diese Beispiele mit den Ausführungsvarianten A (XD3), B (XD1) und C (XC3) detaillierter aufgegriffen. Im DBV-Heft 42 wurden diese und weitere Ausführungsvarianten weiter spezifiziert (siehe Tabelle 1 und hier Auszug aus Beispiel 1.1.2 in [1]). Bei Bestandsparkbauten oder in besonderen Fällen können die vorgenannten für den Neubau geltenden Prinzipien und Beispiele aus [1] und [2] analog angewendet werden. Im DBV-Heft 42 wird auch auf Abdichtungsvarianten der DIN 18532-Normenreihe „Abdichtung von befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton“ [8] eingegangen. Insbesondere werden Konkretisierungen bei der Herstellung der Unterlaufsicherheit der direkt auf den Konstruktionsbeton aufgebrachten Abdichtungen im Kapitel 1.3 vorgenommen, die der Ausschreibung zugrunde gelegt werden sollen. Dabei geht es darum, die gemäß DIN EN 1992-1- 1/ NA/ A1-Änderung [5] und DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ [2] erforderliche Eigenschaft „unterlaufsichere Abdichtung“ in einer Qualität sicherzustellen, die eine Einstufung des abgedichteten Stahlbeton- oder Spannbetonbauteils in die Expositionsklasse XC3 (mäßige Feuchte ohne Chloridzutritt) bzgl. der Dauerhaftigkeit (Bauteilschutz) rechtfertigt. Bei eventuellen Schad- oder Fehlstellen der Abdichtungsschicht darf keine Wasserweiterleitung mit einer Ausbreitung von chloridhaltigem Wasser auf dem Betonuntergrund (Unterläufigkeit) stattfinden. Die Abdichtungsschicht muss eine vollflächige, kraftschlüssige Verbindung zur Betonunterlage haben (siehe hier Auszug aus Beispiel 3.1.4 in [1]). Zweckmäßige Alternativen für die Ausführungsvarianten nach [2] können auch die Verwendung von nichtrostender chloridbeständiger Bewehrung (Variante „ROST- FREI“ nach allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen) oder der Einsatz eines präventiven kathodischen Korrosionsschutzsystems (Variante „KKS“) sein, sodass die Bewehrung unter Chloridbeanspruchung nicht korrodiert (siehe Tabelle 1). Die Expositionsklasse XC1 reicht i. d. R. bezüglich der Betondeckung und Rissbreitenbegrenzung aus Dauerhaftigkeitsanforderungen für die nichtrostende chloridbeständige Bewehrung aus. Bei allein mit KKS-Variante geschützten Bauteilen sind diese mindestens in XD1 einzustufen. Aus Gebrauchstauglichkeitsanforderungen sind in beiden Alternativen auf Geschossdecken und Parkdecks auftretende Trennrisse und Fugen so abzudichten, dass kein tropfender Wasserdurchtritt in darunterliegende Geschosse auf Parkhausnutzer und PKW erfolgen kann. Hinsichtlich der Ausführung des Bauteilschutzes (ohne oder mit Beschichtung oder mit Abdichtung), der Wahl des Entwurfsgrundsatzes zum Umgang mit Rissen und der darauf abgestimmten Instandhaltung unter Einhaltung der Dauerhaftigkeitsprinzipien, werden mögliche beispielhafte Varianten in Tabelle 5 des DBV-Merkblatts „Parkhäuser und Tiefgaragen“ [2] und dem DBV-Heft 42 [1] ausführlicher aufgezeigt und erläutert, siehe hier Tabelle 1. Unabhängig von der Wahl der Ausführungsvariante nach [2] und [1] ist eine Instandhaltung der Konstruktion oder der zusätzlichen Schutzmaßnahmen stets notwendig und muss geplant werden (siehe DIN EN 1990 [11], 2.4: Dauerhaftigkeit). Daher müssen stets in geeigneten Intervallen Inspektionen vorgenommen werden, die - je nach Ergebnis - zu weiteren Wartungs- oder Instandsetzungs- und Instandhaltungshaltungsmaßnahmen führen können. Es ist ein Prinzip der DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen“ [7], dass die Instandhaltung, unabhängig von der Wahl der Ausführungsvariante, bauwerksspezifisch zu planen ist. Das DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ [2] und das DBV-Heft 42 [1] enthalten detailliertere Angaben zu der Festlegung von Wartungsintervallen und Hinweise zu einer Auswahl sinnvoller Instandsetzungsmaßnahmen für den vom Planer zu erstellenden Instandhaltungsplan. 3. Beispiele für Ausführungsvarianten aufgehender Stützen und Wände Für die oberirdischen aufgehenden Bauteile, die nicht mindestens in Expositionsklasse XD2 (Spritzwasserbereich von Verkehrsflächen) eingestuft werden, ist eine Beschichtung oder Abdichtung der chloridbeanspruchten Bauteiloberflächen im unteren Bauteilbereich erforderlich (siehe auch hier Auszug aus Beispiel 6.1.2 in [1]). Die Arbeitsfugen von Wand- oder Stützenfüßen im chloridbeanspruchten Bereich müssen in jedem Fall zusätzlich geschützt werden. Ungeschützte tragende Stahlbetonbauteile im erdberührten Bereich unter durchlässigen Fahrbelägen (z. B. unter Pflaster bei Parkflächen), können durch hindurchsickerndes tausalzhaltiges Wasser oder an aufgehenden Bauteilen ablaufendes Spritzwasser mit Chloriden beaufschlagt werden. Nach Beispiel 6.2.2 aus dem DBV- Heft 42 [1] sind unterirdische Oberflächen ohne oder mit nur geringem Gefälle und damit möglicher Chloridaufkonzentration in XD3 einzustufen (z. B. horizontale Fundamentoberflächen). Überwiegend vertikale Oberflächen (z. B. Wände, Stützen, Fundamentseitenflächen) und Oberflächen mit größerem Gefälle (mindestens 2,5 %) sind unterhalb durchlässiger Fahrbeläge in XD2 einzustufen. Gesondert geschützt werden müssen immer bewehrte Arbeitsfugen zwischen Fundamenten und aufgehenden Bauteilen. Diese Änderungen gegenüber den früheren Auslegungen zu DIN 1045-1 wurden erst im Oktober 2017 mit den NABau-Auslegungen zu DIN EN 1992-1-1/ NA [12] veröffentlicht. Wenn die Stahlbetonbauteile unterhalb des durchlässigen Fahrbelags mit einer flüssig aufzubringenden oder bahnenförmigen Abdichtung nach DIN 18533 [10] dauerhaft geschützt und damit nicht mit Chlorid beaufschlagt wer- 8.2 Fingerloos.indd 388 14.01.20 17: 22 9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 389 Die DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten den, ist eine Einstufung in XC3 ausreichend. Eine Einstufung in die XD-Klassen ist somit nicht erforderlich (vgl. auch hier Auslegungen des NA 005-07-01 AA zu DIN EN 1992-1-1 mit NA [12]). 4. Zusammenfassung In diesem Beitrag wird das neue DBV-Heft 42 „Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten - Beispielsammlung“ kurz vorgestellt. Der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein E.V. als Herausgeber geht davon aus, dass diese Beispielsammlung den planenden und ausführenden Ingenieuren in der Praxis eine willkommene Hilfestellung und Anregung für die eigenverantwortliche Projektarbeit bei Parkhäusern und Tiefgaragen sein wird. Literatur [1] DBV-Heft 42: Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten - Beispielsammlung. Fassung Januar 2019. [2] DBV-Merkblatt Parkhäuser und Tiefgaragen. 3. überarbeitete Ausgabe, Fassung Januar 2018. [3] Fingerloos, Frank; Meyer, Lars; Bastert, Heinrich: Das überarbeitete DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“, Fassung Januar 2018. In: Bautechnik 95 (2018), Heft 4, S. 324-335. [4] Fingerloos, Frank; Flohrer, Claus; Räsch, Dieter: Dauerhaftigkeit von Parkbauten in Deutschland. In: Beton-Kalender 2019/ 2. Berlin: Ernst & Sohn, S. 515-582. [5] DIN EN 1992-1-1: 2011-01: Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken - Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau - mit DIN EN 1992-1-1/ A1: 2015-03: A1-Änderung, - mit DIN EN 1992-1-1/ NA: 2013-04: Nationaler Anhang - mit DIN EN 1992-1-1/ NA/ A1: 2015-12: A1-Änderung. [6] Erläuterungen zu Eurocode 2 (DIN EN 1992-1-1). In: DAfStb-Heft 600. Berlin: Beuth-Verlag, Ausgabe 2010. [7] DAfStb-Richtlinie für Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen (Instandsetzungsrichtlinie). Berlin: Beuth-Verlag, Ausgabe Oktober 2001 mit Berichtigungen 2002-01 und 2005-12. [8] DIN 18532: Abdichtung von befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton: Teil 1: 2017-07: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze, Teil 2: 2017-07: Abdichtung mit 1 Lage Polymerbitumen-Schweißbahn und 1 Lage Gussasphalt, Teil 3: 2017-07: Abdichtung mit 2 Lagen Polymerbitumenbahnen, Teil 6: 2017-07: Abdichtung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen. [9] Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten - ZTV-ING. Hrsg.: Bundesanstalt für Straßenwesen. Ausgabe November 2017. [10] DIN 18533: Abdichtung von erdberührten Bauteilen: Teil 1: 2017-07: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze, Teil 2: 2017-07: Abdichtung mit bahnenförmigen Abdichtungsstoffen, Teil 3: 2017-07: Abdichtung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen. [11] DIN EN 1990: 2010-12: Eurocode: Grundlagen der Tragwerksplanung mit DIN EN 1990/ NA: 2010-12: Nationaler Anhang mit DIN EN 1990/ NA/ A1: 2012- 08: A1-Änderung. [12] Auslegungen des NA 005-07-01 AA zu DIN EN 1992-1-1 mit NA (Stand: 01.06.2019) - In: Auslegungen zu Normen des NABau - Antworten zu Auslegungs-Anfragen. www.nabau.din.de. [13] Fingerloos, Frank; Bilgin, Serdar: Eine Beispielsammlung von Ausführungsvarianten für dauerhafte Betonbauteile in Parkbauten - Das neue DBV-Heft 42. In: Bautechnik 96 (2019), Heft 9, S. 710-715 und Beton- und Stahlbetonbau 114 (2019), Heft 9, S. 692-697. 8.2 Fingerloos.indd 389 14.01.20 17: 22 390 9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 Die DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten Variante Untervariante EGS Klassen A: ohne flächiges Oberflächenschutzsystem, ohne Abdichtung a) A1: rissvermeidende Bauweise EGS-a XD3, XC4, XF2 (ggf. XF4), WA A2: lokaler Schutz der Risse und Fugen mit begleitender Rissbehandlung b) (z. B. rissüberbrückende Bandage) EGS-c B: mit flächigem Oberflächenschutzsystem a) d) B1: vollflächig starr beschichtet: OS 8 mit begleitender Rissbehandlung b) (z. B. rissüberbrückende Bandage) EGS-a EGS-c XD1, XC3, XF1, WF B2: vollflächig rissüberbrückend beschichtet: OS 11 oder OS 10 mit Nutzschicht EGS-a EGS-b C: mit flächiger, rissüberbrückender Abdichtung und Schutzschicht a) d) C1: OS 10 oder unterlaufsichere c) bahnenförmige Abdichtung, jeweils mit Dichtungs- und Schutzschicht aus Gussasphalt EGS-a EGS-b XC3, (ggf. XF1), WF C2: unterlaufsichere c) zweilagige bahnenförmige Abdichtung mit Schutzschicht C3: unterlaufsichere c) einlagige Polymerbitumen-Schweißbahn auf Konstruktionsbeton unterhalb und zweilagige Polymerbitumenbahnen oberhalb der Wärmedämmung (Warmdach) C4: Abdichtung mit einlagigem Flüssigkunststoff FLK-DA unterhalb der Wärmedämmung (Umkehrdach) KKS: Präventiver Kathodischer Korrosionsschutz ohne Beschichtung, ohne Abdichtung, jedoch Abdichtung von Trennrissen und Arbeitsfugen in Parkdecks erforderlich EGS-a EGS-c XD1, XF2 (ggf. XF4), WA ROSTFREI: Nichtrostende chloridbeständige Bewehrung mit abZ ohne Beschichtung, ohne Abdichtung, jedoch Abdichtung von Trennrissen und Arbeitsfugen in Parkdecks erforderlich EGS-a EGS-c XF2 (ggf. XF4), WA a) Für alle Varianten ist ein Instandhaltungsplan im Sinne der DAfStb-Richtlinie Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen [7] erforderlich. b) Planung und Ausführung des dauerhaften lokalen Schutzes von Rissen und Fugen nach DAfStb-Richtlinie Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen [7]. c) Voraussetzung für die Unterlaufsicherheit einer direkt auf dem Betonuntergrund aufgebrachten Abdichtungsschicht ist eine vollflächige, dauerhaft kraftschlüssige Verbindung zur Betonunterlage. Der Betonuntergrund ist dazu vor Aufbringen der Abdichtungsbahn durch Kugelstrahlen vorzubereiten und mit Epoxidharz zu behandeln. Dabei sollen die Verfahren, Stoffe und Nachweise für Brückenbeläge auf Beton nach ZTV-ING [9], Teil 7, Abschnitt 1: 2003-01 (eine Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn), Abschnitt 2: 2010-04 (eine Dichtungsschicht aus zwei Bitumen-Schweißbahnen), Abschnitt 3: 2003-01 (eine Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff) zugrunde gelegt werden. d) Alternative Produkte oder Bauarten sind möglich, wenn deren Gleichwertigkeit mit den Oberflächenschutzsystemen oder Abdichtungen nachgewiesen wird. Tabelle 1. Im DBV-Heft 42 spezifizierte Ausführungsvarianten für befahrene Parkflächen aus Stahlbeton oder Spannbeton [1] 8.2 Fingerloos.indd 390 14.01.20 17: 22 9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 391 Die DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten Beispiel 1.1.2. Variante A2 - Beton direkt beansprucht, lokaler Schutz der Risse aus DBV-Heft 42 [1] (Auszug) Prinzipskizze Rissbandagen ohne Sollrissfugen Legende zur Prinzipskizze 1 tragende Stahlbeton- oder Spannbetonplatte, direkt befahren 2 Biegeriss (oben) oder Trennriss (ideal: mit planmäßiger Sollrissfuge) 3 Verkrallungsschlitze, ggf. Einfräsung und Grundierung für Rissbandage 4 rissüberbrückende Bandage (als begleitende Rissbehandlung oder Fugenabdichtung) Randbedingungen Entwurfsgrundsatz EGS-c: wenige Risse möglichst an definierten Stellen (z. B. Sollrissfugen); Expositions- und Feuchtigkeitsklassen: XD3, XC4, XF2 (XF4 in frei bewitterten Bereichen), WA; Mindestbetondeckung oben: Betonstahl/ Spannstahl: c min,dur = 40 mm/ 50 mm; Planung und Ausführung des dauerhaften lokalen Schutzes von Rissen nach DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen“. Hinweise … Instandhaltung … 8.2 Fingerloos.indd 391 14.01.20 17: 22 392 9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 Die DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten Beispiel 3.1.4. Variante C3 - unterlaufsichere einlagige Polymerbitumen-Schweißbahn auf Konstruktionsbeton unterhalb und zweilagige Polymerbitumenbahnen oberhalb der Wärmedämmung (Warmdach) aus DBV-Heft 42 [1] (Auszug) Prinzipskizze Legende zur Prinzipskizze 1 tragende Stahlbeton- oder Spannbetonplatte 2 Biegeriss (oben) oder Trennriss 3 Untergrundvorbereitung und Untergrundbehandlung gemäß Abschnitt 1.3.0.1 - Variante U1 (nach ZTV-ING, Teil 7) oder 1.3.0.2 - Variante U2 4 einlagige Polymerbitumen-Schweißbahn nach DIN 18532-2 (unterlaufsichere Abdichtungslage gleichzeitig als Dampfsperre) 5 ggf. Ausgleichsschicht (z. B. Asphalt) nach DIN 18532-3 6 Wärmedämmschicht nach DIN 18532-3 7 auf die Wärmedämmung abgestimmte Ausgleichsschicht nach DIN 18532-3 8 zweilagige Polymerbitumen-Schweißbahnen oder Polymerbitumenbahnen nach DIN 18532-3 (Abdichtung) 9 Schutzlage (bzw. Trennlage oder Gleitlage) nach DIN 18532-3 10 Lastverteilungsschicht aus Ortbeton oder Betonfertigteilen, ggf. zugleich Nutzschicht 11 ggf. separate Nutzschicht Randbedingungen - Entwurfsgrundsätze: EGS-a oder EGS-b (oberseitige Rissbreite auf Abdichtung angepasst); - Expositions- und Feuchtigkeitsklassen: XC3, WF; - Mindestbetondeckung oben: Betonstahl/ Spannstahl: c min,dur = 20 mm/ 30 mm. Hinweise … Instandhaltung … 8.2 Fingerloos.indd 392 14.01.20 17: 22 9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 393 Die DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten Beispiel 6.1.2. Stütze/ Wand mit Sockelschutz im Spritzwasserbereich bei Varianten A und B aus DBV-Heft 42 [1] (Auszug) Prinzipskizze Legende zur Prinzipskizze 1 Stütze/ Wand mindestens in XC3 (Außenbauteile in XC4, XF1*), WF 2 Stahlbeton- oder Spannbetonplatte (Variante B -> Bild a) oder Variante A à Bild b)) 3 Arbeitsfuge (geschützt) 4 gefügedichte Dreiecksbzw. Hohlkehle (mindestens 30 mm x 30 mm) 5 Arbeitsfugen- und Sockelschutz mindestens 500 mm hoch und mindestens 150 mm breit (Bild b)) 6 Oberflächenschutzsystem bei Variante B (bis OK Hohlkehle), darüber Sockelschutz 5 (Bild a)) Randbedingungen - Sockelschutz: - Lunker- und Porenspachtelung, Grundierung mit 2-facher Kopfversiegelung (jeweils auf Reaktionsharzbasis) eines OS 8- oder OS 11-Systems, - - oder OS 5b-System, - oder Flüssigabdichtung FLK-DA mit Vlieseinlage nach DIN 18532-6 [R3]; - Schutz der Arbeitsfuge gleichzeitig mit Sockelschutz; - dadurch auch: ungeschützter Bereich Stütze/ Wand außerhalb einer Chloridbeanspruchung (kein Spritzwasser) à aufgehende Bauteile in reduzierter Expositionsklasse mindestens XC3. Hinweise … Instandhaltung … * XF-Klassifizierung hier korrigiert 8.2 Fingerloos.indd 393 14.01.20 17: 22 394 9. Kolloquium Parkbauten - Februar 2020 Die DBV-Beispielsammlung - DBV-Heft 42 zu Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten Beispiel 6.2.2. Stütze/ Wand und Stahlbetonfundament nur mit Arbeitsfugenschutz aus DBV-Heft 42 [1] Prinzipskizze Legende zur Prinzipskizze 1 Stütze/ Wand XD2, XF2, (ggf. XA), WA 2a) bewehrtes Einzel- oder Streifenfundament mit oberseitigem Gefälle ³ 2,5 %: XD2 a) , (ggf. XA), WA 2b) bewehrtes Einzel- oder Streifenfundament ohne oberseitiges Gefälle: XD3 a) , (ggf. XA), WA 3 ggf. Sauberkeitsschicht 4 durchlässiger Fahrbelag (z. B. Pflaster) 5 Arbeitsfuge 6 flüssig zu verarbeitende Abdichtung nach DIN 18533-3 [10] oder OS 5b mit abP als Abdichtung nach DIN 18533 oder streifenförmige WU-Fugenabdichtung mit abP 7 gefügedichte Dreiecksbzw. Hohlkehle (mindestens 30 mm x 30 mm) 8 Schutz gegen Beschädigung beim Verfüllen 9 ggf. Randstein 10 Fuge zwischen Fahrbelag und Stütze/ Wand 11 Baugrund mit Chloridbelastung, unter Fahrbelag mit Bettungsschicht und verdichteter Tragschicht … a) Bei nur untenliegender Biegezugbewehrung (ohne Querkraftbewehrung) darf das Fundament 2 alternativ in mindestens XC3 eingestuft werden (kein Chloridzutritt an die untere Bewehrung, Oberseite rissfrei). Dann keine Trennfolie auf der Sauberkeitsschicht 3, um Unterläufigkeit auf der Folie zu vermeiden. Randbedingungen - Schutz der unterirdischen Arbeitsfuge erforderlich; - Abdichtungen bzw. OS 5b müssen mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen vor dem anstehenden Bettungssplitt und unsachgemäßem Verfüllen ausgeführt werden (z. B. Noppenbahn, Geotextil, Bautenschutzmatte). Hinweise … Instandhaltung … 8.2 Fingerloos.indd 394 14.01.20 17: 22