Kolloquium Parkbauten
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Technische Akademie EsslingenDer Mobility Hub als Meilenstein auf dem Weg in die lebenswerte Stadt
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Max Schwitalla
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11. Kolloquium Parkbauten - Februar 2024 109 Der Mobility Hub als Meilenstein auf dem Weg in die lebenswerte Stadt Dipl. Architekt ETH Max Schwitalla Studio Schwitalla, Berlin Der Mobility Hub als Meilenstein auf dem Weg in die lebenswerte Stadt Mobility Hubs stellen nicht nur die gebaute Realität der Mobilitätswende dar. Sie lassen sich vielmehr als flexible städtebauliche Strukturen verstehen, die nicht mehr nur den ruhenden Verkehr bündeln, sondern darüber hinaus die Funktion eines belebenden Stadtbausteins innerhalb eines Quartiers erfüllen. Ein Ort zum Umsteigen Mobility Hubs werden in der Wegekette im Stadtteil nicht mehr nur als Zielpunkt verstanden. Sie können zugleich Auftakt oder Zwischenstopp zahlreicher alltäglicher Wegebeziehungen sein. Es bedarf daher intelligenter und effektiver Lösungen für das Zurücklegen der Wege zwischen den Mobility Hubs und den anderen Nutzungen. Ein Ort zum Begegnen Durch ihre Lage an zentralen Verkehrsachsen, Knotenpunkten wichtiger Wegeverbindungen und öffentlichen Räumen kommt den Mobility Hubs abseits der verkehrlichen Bündelungsfunktion eine weitere Bedeutung zu - die Mobility Hubs können zu belebenden Stadtbausteinen im Quartier werden. Insbesondere die Erdgeschosszonen entscheiden dabei über die Integration der Mobility Hubs in den Stadtteil. Ein Ort zum Umdenken Mobility Hubs werden nicht mehr nur als starre Parkbauten, sondern vielmehr als flexible Stadtbausteine verstanden. Vor dem Hintergrund der Mobilitätswende, die auf eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und die Stärkung des Umweltverbunds abzielt, wird der Stellplatzbedarf weiter abnehmen. Die technischen Möglichkeiten der Nutzungsänderungen sowie der Rückbaubarkeit im Lebenszyklus der Immobilie sind daher in der Programmierung von Parkhaustypen und Grundrissen von Anfang an mitzudenken. Ein Ort im Kontext Mobility Hubs haben den Vorteil, die Bündelung der ruhenden Verkehre abzuwickeln. Diese Organisationform 110 11. Kolloquium Parkbauten - Februar 2024 Der Mobility Hub als Meilenstein auf dem Weg in die lebenswerte Stadt eröffnet unzählige Flächenpotenziale im Quartier, sowohl für Fußgänger: innen als auch für Radfahrer: innen. Des Weiteren ergeben sich Räume für andere Nutzungen, die die Aufenthaltsqualität in den Straßenräumen erhöhen. Übergeordnete Herausforderungen Das innovative Verständnis der Mobility Hubs geht mit einer Vielzahl an Herausforderungen für künftige Planungen einher. Die Mobility Hubs erfordern zukunftsweisende und neuartige Herangehensweisen, sowohl in der konzeptionellen Ausgestaltung als auch in der Umsetzung und im Betrieb. Im Bereich der Mobilität ergeben sich bei der Ausstattung der Mobility Hubs darüber hinaus technische Anforderungen. Die Zunahme von Sharing-Angeboten sowie ein immer größer werdender Stellenwert der E-Mobilität sind dabei nur einige der zentralen Herausforderungen, die ebenso in der Entwicklung von Betreibermodellen Berücksichtigung finden müssen. Über all dem steht der Aspekt der Nachhaltigkeit. Die Förderung emissionsarmer Mobilitätsangebote und eines „15-Minuten-Stadt- Nutzungsmixes“, der Einsatz umweltschonender Materialien für den Bau der Mobility Hubs (z.B. Holz) sowie die Entwicklung möglicher Rückbau- und Umnutzungsvarianten, stellen die zentralen Herausforderungen an Mobility Hubs und damit an lebenswerte Quartiere dar.
