eJournals Kolloquium Parkbauten 11/1

Kolloquium Parkbauten
kpb
2510-7763
expert verlag Tübingen
21
2024
111 Technische Akademie Esslingen

Müssen wir unsere Verkehrsinfrastruktur umbauen?

21
2024
Lutz Gaspers
Die Frage der optimalen Größe von Parkständen für Pkw ist komplex und erfordert eine sorgfältige Abwägung verschiedener Faktoren. Während breitere Parkstände klare Vorteile in Bezug auf Sicherheit und Barrierefreiheit bieten, müssen gleichzeitig die potenziellen Nachteile in Bezug auf Flächenausnutzung, Kosten und Umweltauswirkungen berücksichtigt werden. Eine ausgewogene Lösung könnte in der Integration moderner Technologien, wie automatisierter Parksysteme und intelligenter Parkraumverwaltung liegen, um die Effizienz vorhandener Parkierungsflächen zu optimieren und gleichzeitig städtische und verkehrsplanerische Entwicklungsziele zu fördern. Die Diskussion über die Nutzung und Verfügbarkeit des öffentlichen Raumes wird insbesondere in verdichteten Stadtgebieten die Entscheidungsfindung für Anlagen des ruhenden Verkehrs beeinflussen. Ebenso wird der technologische Wandel Einfluss auf die Parkraumnachfrage ausüben. Vollautomatisiertes Fahren und die Nutzung von Sharing-Angeboten werden den privaten Pkw-Besitz verändern.
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11. Kolloquium Parkbauten - Februar 2024 165 165 Müssen wir unsere Verkehrsinfrastruktur umbauen? Das Für und Wider wachsender Parkstände Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers Hochschule für Technik Stuttgart; Kompetenzzentrum für Mobilität und Verkehr Zusammenfassung Die Frage der optimalen Größe von Parkständen für Pkw ist komplex und erfordert eine sorgfältige Abwägung verschiedener Faktoren. Während breitere Parkstände klare Vorteile in Bezug auf Sicherheit und Barrierefreiheit bieten, müssen gleichzeitig die potenziellen Nachteile in Bezug auf Flächenausnutzung, Kosten und Umweltauswirkungen berücksichtigt werden. Eine ausgewogene Lösung könnte in der Integration moderner Technologien, wie automatisierter Parksysteme und intelligenter Parkraumverwaltung liegen, um die Effizienz vorhandener Parkierungsflächen zu optimieren und gleichzeitig städtische und verkehrsplanerische Entwicklungsziele zu fördern. Die Diskussion über die Nutzung und Verfügbarkeit des öffentlichen Raumes wird insbesondere in verdichteten Stadtgebieten die Entscheidungsfindung für Anlagen des ruhenden Verkehrs beeinflussen. Ebenso wird der technologische Wandel Einfluss auf die Parkraumnachfrage ausüben. Vollautomatisiertes Fahren und die Nutzung von Sharing-Angeboten werden den privaten Pkw-Besitz verändern. 1. Einführung Parkstände für Pkw sind ein wesentlicher Bestandteil städtischer Verkehrsinfrastrukturen. Die Frage nach der optimalen Größe dieser Stellflächen ist von zunehmender Bedeutung. Im öffentlichen Raum kommt eine Diskussion zur gerechten Flächenaufteilung hinzu. Dieser Beitrag geht zunächst darauf ein, welche Rahmenbedingungen sich durch technologische Veränderungen und dem Wandel des Mobilitätsverhaltens zu erwarten sind. Hierbei wird zwischen Parkbauten (Parkhäuser, Tiefgaragen, etc.) und dem Parken im öffentlichen Raum unterschieden. Parkierungseinrichtungen werden in Zukunft weitere Funktionen aufnehmen, wodurch die Bedeutung von Parkbauten zunehmen wird. Unterstützt wird dies durch die kritische Diskussion über abgestellte Fahrzeuge im öffentlichen Raum. Einige Aspekte davon werden hier zusammengefasst und beleuchtet. Veränderte Nachfragestrukturen wirken sich auf die Gestaltung der Infrastruktur aus. Hier existieren Argumente, die größere Stellplatzbreiten begründen. Jedoch kann und sollte dies nicht verallgemeinert werden. Ein Blick auf die sich bereits absehbaren Entwicklungen gibt Anlass zur These, dass Stellplatzabmessungen nicht zwanghaft größer werden müssen. Der Beitrag stellt die Argumente sowohl für als auch gegen breitere Parkstände für Pkw dar und betrachtet dabei verschiedene Aspekte wie Flächennutzung, Sicherheit, Kosten, Umweltauswirkungen, Technologieentwicklung und verkehrsplanerische Ziele. 2. Parkbauten und der Wandel der Mobilität Welche Aspekte spielen eine Rolle, wenn wir heute über die langfriste Gestaltung von Parkbauten nachdenken? Es sind unter anderem diese Kriterien: Technische Innovationen: Die fortschreitende Entwicklung autonomer Fahrzeuge und automatisierter Parksysteme wird die Anforderungen an Parkhäuser und Tiefgaragen beeinflussen. Intelligente Parkhäuser, die mit Sensoren und automatisierten Navigationssystemen ausgestattet sind, müssen in der Lage sein, den begrenzten Raum effizienter zu nutzen und die traditionelle Parkinfrastruktur zu überflügeln. Dies wird dazu führen, dass autonome Fahrzeuge während des Parkens weniger Raum benötigen. Flexible Mobilität: Die steigende Beliebtheit von Sharing- Modellen und der Trend zu flexibler Mobilität werden die Nachfrage nach dauerhaften Parkplätzen in Parkhäusern reduzieren. Wenn Nutzer: innen vermehrt auf Sharing- Dienste, öffentliche Verkehrsmittel und alternative Mobilitätsformen zurückgreifen, reduziert sich der Bedarf an privaten Stellplätzen. Dies könnte zu einer Verringerung der benötigten Parkhauskapazität führen. Nachhaltige Verkehrsplanung: Die zunehmende Bedeutung nachhaltiger Verkehrs- und Stadtplanungen wird großflächigen Parkhäusern und Tiefgaragen eine andere Bedeutung zumessen. Großstädte werden vermehrt auf multifunktionale Gebäude, die verschiedene Verwendungszwecke integrieren, setzen, um den städtischen Raum effizienter zu nutzen. Dies wird zu einem Wandel in der Planung von Parkierungseinrichtungen führen. Kulturelle Veränderungen und urbane Mobilität: Veränderungen in der urbanen Mobilitätskultur werden die Zukunft von Parkierungsanlagen beeinflusst. Wenn sich die Einstellung zum Privatbesitz von Fahrzeugen und der Nutzung von Alternativen weiterentwickelt, wird dies Auswirkungen auf die Nachfrage nach herkömmlichen Parkierungsstrukturen haben. Zukünftige Infrastrukturen müssen vermehrt auf integrierte, nachhaltige Mobilitätslösungen setzen. 166 11. Kolloquium Parkbauten - Februar 2024 Müssen wir unsere Verkehrsinfrastruktur umbauen? 3. Parken im öffentlichen Raum Das Parken von Fahrzeugen im öffentlichen Raum ist heute ein alltäglicher Aspekt urbaner Mobilität, der jedoch zunehmend kritisch betrachtet wird. Während die Notwendigkeit von Parkplätzen noch immer besteht, werfen verschiedene Aspekte des Parkens im öffentlichen Raum ernsthafte Fragen auf, die sowohl die Lebensqualität als auch die städtische Entwicklung beeinflussen. Ein zentraler Punkt der Kritik betrifft die Flächeninanspruchnahme. Parkende Fahrzeuge beanspruchen beträchtliche Flächen in städtischen Gebieten, die anderweitig für die Allgemeinheit oder alternative Verkehrsmittel genutzt werden könnten. Die ständige Zunahme von abgestellten Fahrzeugen trägt zur Nichtnutzbarkeit von Flächen bei, beeinträchtigt das Stadtbild und kann ökologisch wertvolle Flächen reduzieren, was negative Auswirkungen auf das städtische Mikroklima hat. Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die soziale Gerechtigkeit und den Zugang zu öffentlichem Raum. Oft wird wertvolle Verkehrsfläche für das Parken von Fahrzeugen genutzt, während gleichzeitig Fußgänger, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittelnutzer schwächer priorisiert sind. Diese Ungleichverteilung des Raumes kann zu sozialen Disparitäten führen, indem sie die Bedürfnisse bestimmter Verkehrsteilnehmergruppen vernachlässigt. Die Umweltauswirkungen des Parkens im öffentlichen Raum sind ebenfalls von Belang. Der erhöhte Verkehrsaufwand bei der Suche nach Parkplätzen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren tragen zur Umweltbelastung und negativen Auswirkungen auf die Luftqualität bei. Dies verschärft nicht nur gesundheitliche Risiken für Anwohner, sondern wirkt auch den Klimaschutzzielen entgegen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Parkens im öffentlichen Raum sind ebenso kritisch zu hinterfragen. Die Bereitstellung und Instandhaltung von Parkplätzen verursachen Kosten für Städte und Gemeinden. Diese Ressourcen könnten stattdessen für nachhaltige städtische Entwicklungsprojekte genutzt werden, die eine breitere positive Wirkung auf die Gemeinschaft haben. Zusammenfassend ist eine kritische Überprüfung der Praxis des Parkens von Fahrzeugen im öffentlichen Raum erforderlich, um eine nachhaltigere und gerechtere städtische Umgebung zu schaffen. Alternativen wie Carsharing, verbesserte öffentliche Verkehrsmittel und die Schaffung von fußgängerfreundlichen Bereichen könnten dazu beitragen, die Abhängigkeit von individuellen Fahrzeugen zu verringern und den öffentlichen Raum für eine breitere Vielfalt von Nutzern zugänglich zu machen. Wir befinden uns in einer Phase, in der wir die traditionellen Ansätze zum Parken überdenken und innovative Lösungen entwickeln, die die Herausforderungen des urbanen Raums effektiver bewältigen können. Abb. 1: Stellplatz wächst nicht mit: privates Parken im Zentrum Tokios (Bild: Gaspers) 4. Privater Pkw-Besitz und Sharing haben Auswirkungen auf die Parkraumnachfrage Die Zukunft des privaten Autobesitzes wird von mehreren Faktoren beeinflusst, insbesondere, wenn sich Sharing-Mobilität weiter durchsetzt. Denkbare Entwicklungen sind hierbei: Rückgang des Privatbesitzes: Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Sharing-Mobilitätsdiensten wie Carsharing und Ridesharing werden Menschen auf den privaten Besitz von Autos verzichten. Der Bedarf an einem eigenen Fahrzeug wird damit sinken, da die Nutzer auf flexible und kosteneffiziente Sharing-Optionen zurückgreifen. Wandel hin zu Mischformen: Es ist auch erkennbar, dass die Mischung aus privatem Besitz und Sharing-Mobilität zunimmt. Einige Nutzer: innen könnten entscheiden, dass der private Besitz eines Autos für bestimmte Anlässe oder spezielle Bedürfnisse weiterhin sinnvoll ist, während sie für den täglichen Gebrauch auf Sharing-Dienste zurückgreifen. Zunahme von Abonnementmodellen: Statt Autos zu kaufen, werden Kunden vermehrt Abonnementmodelle für Mobilitätsdienste in Anspruch nehmen. Diese könnten verschiedene Verkehrsmittel wie Autos, Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel umfassen, die je nach Bedarf flexibel genutzt werden können. Integration von autonomen Fahrzeugen: Autonome Fahrzeuge werden den Trend zum privaten Autobesitz weiter beeinflussen. Wenn autonome Fahrzeuge weit verbreitet sind, werden sie als Teil von Sharing-Diensten vermehrt genutzt. Dies wird den Bedarf an einem eigenen Auto für viele Menschen weiter reduzieren. Umweltauswirkungen und städtische Planung: Der Rückgang des privaten Autobesitzes zugunsten von Sharing- Mobilität wird positive Auswirkungen auf die Umwelt haben, indem der Verkehr und der Bedarf an Parkplätzen reduziert ist. Städte könnten diese Veränderungen nutzen, um die städtische Planung zu verändern, indem sie beispielsweise den öffentlichen Raum anders nutzen und die Infrastruktur für alternative Verkehrsmittel ausbauen. Wertewandel und Mobilitätskultur: Der Wandel zu Sharing-Mobilität wird auch mit einem generellen Wertewan- 11. Kolloquium Parkbauten - Februar 2024 167 Müssen wir unsere Verkehrsinfrastruktur umbauen? del in Bezug auf den Besitz von materiellen Gütern und die Bedeutung von Mobilität einhergehen. Nutzer: innen werden zunehmend den Fokus auf den Zugang zu Mobilitätsdiensten legen, anstelle von dauerhaftem Besitz. 5. Die Entwicklung hin zu breiteren Parkständen Parkstandabmessungen orientieren sich an den Empfehlungen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (EAR), die 2023 überarbeitet wurden. Für Parkbauten ist die Neuerung die Änderung des Bemessungsfahrzeuges, auf dessen Grundlage nun breitere Parkstände empfohlen werden. Warum dies sinnvoll erscheint, soll die Betrachtung folgender Aspekte beantworten: Fahrzeugabmessungen: Mit den Fortschritten in der Automobiltechnologie und neuen Fahrzeugmodellen und -klassen verändern sich auch Design und Größe der Fahrzeuge. Die wachsende Beliebtheit von SUVs, Elektrofahrzeugen und (teil)autonomen Fahrzeugen hat zu größeren und unterschiedlichen Fahrzeugabmessungen geführt. Eine Vergrößerung der Parkstände trägt diesen Veränderungen Rechnung und verringert das Risiko von Kollisionen und Beschädigungen. Darüber hinaus bieten geräumige Stellplätze den Fahrzeuginsassen einen Puffer, um bequem in ihr Fahrzeug ein- und auszusteigen. Zugänglichkeit für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen: Größere Parkstände tragen den Bedürfnissen verschiedener Bevölkerungsgruppen Rechnung, darunter u.a. mobilitätseingeschränkten Personen und älteren Autofahrer: innen. Barrierefreie Parkstände mit ausreichender Breite und angrenzenden Zufahrtswegen erleichtern den Einsatz von Rampen und den Zugang für Rollstuhlfahrer. Ein Engagement für eine integrative Gestaltung von Parkständen fördert eine gerechtere und benutzerfreundlichere städtische Umwelt. Umweltaspekte: Größere Parkstände können zu umweltfreundlichen Praktiken beitragen. Durch die Bereitstellung von zusätzlicher Fläche können z. B. Parkplätze mit ökologischer Infrastruktur wie durchlässigen Oberflächen und Vegetation ausgestattet werden, was die Wasserableitung fördert und den Hitzeinsel-Effekt reduziert. Außerdem kann der zusätzliche Raum Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufnehmen. Zudem wird bei Vergrößerung der einzelnen Parkstände die Gesamtzahl der Stellplätze insgesamt in einem Quartier abnehmen, was vielerorts zum verkehrspolitischen Ziel der Reduktion von Pkw-Fahrten in Großstädten beitragen kann. Abb. 2: Berücksichtigung der neuen Empfehlung für Stellplatzbreiten (oben vorher und unten nach der Umgestaltung einer Garage) bei einem Stützenraster von 7,50 m (Bild: Gaspers) 6. Argumente gegen eine Flächenanpassung Geringere Stellplatzgrößen fördern die effiziente Nutzung von begrenztem Raum und unterstützen die Notwendigkeit nachhaltiger Mobilität. Die Beschränkung der Stellplatzbreite kann Anreize für umweltfreundliche Verkehrsmittel schaffen, die Verkehrsüberlastung reduzieren und den urbanen Raum für alternative Nutzungen wie Grünflächen oder Fahrradwege freisetzen. Im Folgenden werden einige Punkte betrachtet: Städtische Dichte und Nutzung des öffentlichen Raums: In städtischen Umgebungen, in denen der Platz knapp ist, ist eine kontinuierliche Vergrößerung von Parkständen und Parkplätzen keine nachhaltige Lösung. Die Vergrößerung von Parkständen kann zu einer Verringerung der Gesamtzahl der verfügbaren Plätze führen, was die Probleme im Zusammenhang mit der städtischen Überlastung noch verschärft. Eine effiziente Nutzung der Parkierungsanlagen ist von entscheidender Bedeutung, um eine wachsende Zahl von Fahrzeugen aus dem öffentlichen Raum unterzubringen, um diesen in dicht besiedelten Gebieten zu erhalten und zu erweitern. Wirtschaftliche Effizienz und Flächennutzung: Die Vergrößerung von Parkständen kann wirtschaftlich ineffizient sein, insbesondere in Stadtzentren, in denen die Grundstückswerte hoch sind. Die Zuweisung von mehr Platz für Parkierungsanlagen kann Ressourcen von wirtschaftlich sinnvolleren Entwicklungen abziehen. Die Optimierung der Nutzung von verfügbarer Fläche für Funktionsmischungen kann zur wirtschaftlichen Vitalität von Stadtgebieten beitragen. Förderung von alternativen Verkehrsmitteln: Die Vergrößerung von Parkierungsanlagen kann ungewollt die Nutzung alternativer Verkehrsmittel erschweren. Durch die Priorisierung größerer Parkstände besteht die Gefahr, dass eine autoorientierte Kultur aufrechterhalten wird, die die Förderung nachhaltiger Alternativen wie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrradfahren und Zufußgehen behindert. Die Förderung dieser Verkehrsmittel ist für das 168 11. Kolloquium Parkbauten - Februar 2024 Müssen wir unsere Verkehrsinfrastruktur umbauen? Erreichen der Mobilitätswende von entscheidender Bedeutung. Technologische Lösungen und intelligente Parkraumbewirtschaftung: Anstelle sich ausschließlich auf die physische Erweiterung zu verlassen, können technologische Fortschritte genutzt werden, um bestehende Parkplätze zu optimieren. Die Einführung solcher Technologien kann zu einer besseren Nutzung des vorhandenen Raums führen und zu einer intelligenteren Stadtplanung beitragen. Technologien der Autonomen Fahrzeuge können fahrerlos und zuverlässig mit einem Mindestmaß an Bewegungszuschlägen Einparkvorgänge vornehmen. Seitlicher Abstand zum Ein- und Aussteigen kann entfallen, was für kleinere Parkstandmaße spricht. Abb. 3: Erfordernis einer Größenanpassung (Bild: Studium Generale Universität Utrecht) Vergleich zum öffentlichen Verkehr: Für Busse und andere Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr gelten seit vielen Jahren Vorgaben zu Fahrstreifenbreiten, Haltestellenabmessungen etc., die bei der Weiterentwicklung der eingesetzten Fahrzeuge von den Herstellern berücksichtigt werden. Ist es dagegen bei PKW sinnvoll, Infrastrukturen an veränderbare Fahrzeugmodelle anzupassen? Paris stimmt im Februar 2024 über höhere Parkgebühren für SUV ab. Anderenorts wird über Zufahrtsbeschränkungen größerer Fahrzeuge bereits diskutiert. Wenn größere Pkw in Zukunft wieder an Bedeutung verlieren sollten, bauen wir dann die Infrastrukturen wieder um? Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Größe von Parkständen mit der sich entwickelnden Automobillandschaft, neuer Mobilitätskultur und den Anforderungen einer nachhaltigen Verkehrsplanung in Einklang gebracht werden kann. Die Überlegungen zu Fahrzeugabmessungen, Sicherheit, Zugänglichkeit, Umweltbewusstsein, technologischer Integration und verkehrsplanerischen Zielen sollten die Diskussionen über dieses Thema in der Umsetzung beeinflussen. Dies ist nicht nur eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen, sondern legt auch den Grundstein für eine nachhaltigere und integrative Zukunft der städtischen Mobilität.